Geschäftsbericht 2004, komplette Version pdf

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Geschäftsbericht 2004, komplette Version pdf
|>| Geschäftsbericht 2004
Ein klares Profil
|>| Unternehmensprofil
Mit unseren Angeboten der Ver- und Entsorgung leisten wir
einen wichtigen Beitrag für die Menschen und Unternehmen
in unserer Region. Wir machen durch unsere Leistungen das
komfortable Leben in einer modernen Gesellschaft erst möglich.
Deshalb sind wir Partner jedes einzelnen Bürgers in seinem
Alltag. Unsere Stärke in unseren Märkten erwächst aus dem
Zusammenspiel von operativen Gesellschaften, die in ihrem
Spezialgebiet selbständig handeln, und einer steuernden
Holding. Um unseren verantwortungsvollen Aufgaben heute
und in Zukunft gerecht zu werden, setzen wir auf Wertsteigerung unseres Unternehmens. Verlässlichkeit, Kompetenz und
Nachhaltigkeit sind unsere tragenden Prinzipien. Ressourcen
setzen wir gleichermaßen wirtschaftlich und umweltgerecht ein.
(Auszug aus dem swb-Leitbild)
|>| Die swb-Gruppe im Überblick
> Kennzahlenübersicht
Konzern
Absatz
Strom in Mio. kWh
Erdgas in Mio. kWh
Wärme in Mio. kWh
Trinkwasser in Mio. m3
Abwasser in Mio. m3
Klärschlamm in Mg
Abfallverwertung (MHW) in Mg
Abfalltransport in Mg
Organische Abfälle
*
**
Konzern
1
Gruppe
2
Gruppe
2004
2003
2004
2003
4.643
9.878
1.129
40
53
20.000
4.845
10.349
1.199
40
53
22.000
7.480
13.634
1.661
61
54
7.439
14.150
1.755
61
56
–
–
–
–
–
–
–
–
336.000
322.416
64.400
328.000
342.684
61.900
2.723
174
2.736
175
4.841
382
4.863
359
966,8
149,2
54,7
144,6
1.744,2
117,5
1.051,2
13,9
970,6
114,5
31,8
140,0
1.741,7
117,5
1.099,8
10,1
Personal
Mitarbeiter*
Auszubildende
Finanzkennzahlen
Umsatz **
EBIT
Jahresüberschuss
Cashflow
Bilanzsumme
Gez. Kapital
Capital Employed (Jahresendwert)
ROCE (in %)
1
Mitarbeiter in Köpfen inkl. Teilzeit ohne Ruhende, Auszubildende und Geschäftsführung am 31.12.
Netto-Umsatzerlöse
1
swb-Konzern
swb AG,
swb Vertrieb Bremen GmbH,
swb Bremerhaven GmbH,
swb Netze GmbH & Co. KG,
swb Erzeugung GmbH & Co. KG,
swb Services GmbH & Co. KG,
swb Messung und Abrechnung GmbH,
kgu Kommunale Gasunion GmbH & Co. KG,
hanseWasser Ver- und Entsorgungs GmbH,
hanseWasser Bremen GmbH
2
swb-Gruppe
Konzerngesellschaften zuzüglich HBE
Holding Bremer Entsorgung GmbH,
Stadtwerke Bielefeld GmbH,
Stadtwerke Soltau GmbH,
Gemeindewerke Ritterhude GmbH,
Gemeindewerke Lilienthal GmbH,
swb Weserwind GmbH & Co. KG,
Getifix Franchise GmbH, nordIT GmbH,
GfV Gesellschaft für Versorgungsdienstleistungen mbH
2
> Beteiligungsübersicht
Energie
und Trinkwasser
Energie und Trinkwasser
Entsorgung
Entsorgung
swb Vertrieb Bremen
100 %
hanseWasser
51 %
swb Bremerhaven
100 %
swb Erzeugung
100 %
HBE
Holding Bremer Entsorgung
50 %
swb Netze
100 %
Wesentliche
Technische
Beteiligungen
Diestleistungen Wesentliche Beteiligungen
Technische Dienstleistungen
swb Services
100 %
swb Messung
und Abrechnung
100 %
GfV Gesellschaft für
Versorgungsdienstleistungen
(Inhome)
100 %
Stadtwerke Bielefeld
49,9 %
Stadtwerke Soltau
49,5 %
Gemeindewerke Lilienthal
49,0 %
Gemeindewerke Ritterhude
48,7 %
kgu
Kommunale Gasunion
100 %
Schleswig - Holstein
> swb-Versorgungsgebiet
Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern
Bremerhaven
Ritterhude
Lilienthal
Oldenburg
Niederlande
Hamburg
Bremen
Stuhr
Niedersachsen
Brandenburg
Soltau
Weyhe
Thedinghausen
Berlin
Essent N.V.
Arnhem
Bielefeld
Düsseldorf
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Kernversorgungsgebiet von swb
Von swb versorgte Umlandgemeinden (Erdgas)
Wesentliche Beteiligungen an Energieversorgern
Anteilseigner der swb AG
Aktionärsstruktur (Stimmrechte)
Deutsche Essent GmbH, Düsseldorf 51 %
EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg 49 %
Hessen
Bremer
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (BVV) 1 Aktie
Thüringen
Rheinland - Pfalz
Sachsen
swb steht für Energie und Trinkwasser in
Bremen und Bremerhaven und gehört zu
den marktführenden Anbietern im Bereich
Entsorgung in Norddeutschland. 2.700 swbMitarbeiter haben im Geschäftsjahr 2004
rund 1 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet.
800.000 Kunden verlassen sich täglich darauf, von swb zuverlässig mit Strom, Erdgas,
Trinkwasser und Wärme versorgt zu werden. Privatkunden, Industrie und kommunale Auftraggeber schätzen unsere kerngeschäftsnahen Dienstleistungen.
> 150 Jahre zuverlässige Energieversorgung
> 2004 im Zeichen der
neuen Markeneinführung
> Partner der Region
>
Wachstum in unseren Geschäftsfeldern Erzeugung und Entsorgung
> Operatives Ergebnis um 6,8 Millionen Euro verbessert
> Unser Verständnis für langfristigen Unternehmenserfolg:
zuverlässig, verantwortungsvoll, nah und sympathisch
|>| Inhaltsverzeichnis
Brief des Vorstandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
Bericht des Aufsichtsrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7
150 Jahre swb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Neue Dachmarke swb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Unsere Mitarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
Unsere Geschäftsfelder
Unsere Strategie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20
Unsere Leistungen
Vertrieb von Energie
und Trinkwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
Erzeugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Netze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
Abfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Abwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36
Technische
Dienstleistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
|2| Inhalt
Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen . . . . . . .42
Unternehmensorganisation und Struktur . . . .44
Strategisches Marketing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
Investitionen und Desinvestitionen . . . . . . . . . .46
Vermögenslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47
Ertragslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49
Finanzlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
Wertschöpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55
Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56
Forschung und Entwicklung –
Energiegewinnung aus Abfall . . . . . . . . . . . . . . .58
Personalbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59
Beschaffung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61
Risikobericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag . . . . . . . . . .66
Bericht des Vorstandes gemäß
§ 312 Aktiengesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
Jahresabschluss 2004
Konzernabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70
Jahresabschluss swb AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92
Gesellschaftliches Engagement . . . . . . . . . . . . . . . .108
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .109
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .111
Unternehmenskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .112
Konzerngesellschaften/
Kontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .113
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .114
Inhalt |3|
|>| Brief des Vorstandes
Gerhard Harder, Vorsitzender, Vorstand Markt und Controlling
Uwe Schramm, Vorstand Technik und Personal
Dr. Torsten Köhne, Vorstand Entsorgung und Recht
|4| Brief des Vorstandes
2004: swb blickt auf 150 Jahre Unternehmensgeschichte. Ein Anlass, kurz auf die
Wurzeln zurückzuschauen und dann den
Blick nach vorn zu richten. 1854 wurde die
erste Gasanstalt an der Bremer Bürgerweide
gegründet. Die erste öffentliche Beleuchtung, die Einführung einer zentralen Wasserversorgung, das erste Kraftwerk für Elektrizität: All das waren Meilensteine für die
Stadt – und zugleich für unsere Unternehmensgeschichte. Die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Bremen und die der örtlichen Energieversorgung standen immer im
Zusammenhang; swb und die Region Bremen sind bis heute eng verknüpft.
Mit unserer neuen Aktionärsstruktur festigen und erweitern wir unseren regionalen
Bezug. Im August 2004 hat die EWE AG ihre
Stimmanteile an der swb AG auf 49 Prozent
aufgestockt. 51 Prozent der Stimmrechte
hält unser Mehrheitsaktionär, die Deutsche
Essent GmbH. Die Freie Hansestadt Bremen
ist noch mit einer Aktie am Unternehmen
beteiligt. Der Umwandlungsprozess von
einem mehrheitlich kommunal bestimmten
in ein privatwirtschaftliches Unternehmen
zeigt das große Vertrauen in die Leistungskraft von swb. Unterstützt von unseren
Anteilseignern wollen wir die traditionsreiche und erfahrene swb in eine erfolgreiche
Unternehmenszukunft führen. Mit Bremen
und Bremerhaven werden wir dabei weiter
eng verbunden bleiben.
Wir haben den swb-Konzern in den vergangenen Jahren für den Wettbewerb und die
Zukunft gerüstet. Die Kerngeschäftsfelder
Energie und Trinkwasser haben wir stabilisiert, die Wachstumsfelder Erzeugung, Entsorgung und kerngeschäftsnahe Dienstleistungen aufgebaut. In weniger als drei
Jahren hat unsere Strategie „Stabilisierung
und kontrolliertes Wachstum“ zu beachtli-
chen Erfolgen geführt. Das Unternehmen
swb steht heute wieder auf einer soliden
Grundlage. Den Unternehmenserfolg im
Vergleich zur Branche messen wir an Ertragslage, Kapitalrendite und Eigenkapitalausstattung. In allen drei Bereichen haben
wir uns deutlich verbessert.
2004 haben wir im operativen Geschäft
trotz hoher Primärenergiepreise und scharfen Wettbewerbs eine nennenswerte Ergebnisverbesserung von 6,8 Millionen Euro
erreicht. Der Konzerngewinn nach Steuern
stieg auf 54,7 Millionen Euro nach 31,8 Millionen Euro im Vorjahr. Dieser deutliche
Anstieg ist vor allem auf Einmaleffekte
aus dem Verkauf von Firmenbeteiligungen
außerhalb des Kerngeschäfts zurückzuführen.
Die Rendite auf das eingesetzte Kapital
(ROCE) stieg 2004 von 10,1 auf 13,9 Prozent.
Ohne die Einmaleffekte erzielte swb mit
einem ROCE von rund zwölf Prozent, als
konzernweiter Steuerungsgröße, im Vergleich zur Branche einen guten Mittelwert.
Diesen Wert wollen wir weiter steigern.
Die Eigenkapitalquote hat sich seit 2002 um
fünf Prozentpunkte auf 24,3 Prozent erhöht.
Damit nähern wir uns der Eigenkapitalausstattung von 30 Prozent, die wir langfristig
zur nachhaltigen Stärkung unserer Finanzkraft anstreben.
Unter dem neuen Leitsatz „qualifiziertes
Wachstum“ wollen wir den Fokus in den
kommenden Jahren verstärkt auf unsere
Wachstumsfelder Erzeugung und Entsorgung richten. Deutliche Wachstumspotenziale sehen wir insbesondere für die Schnittstelle der beiden Geschäftsfelder, die
Nutzung vorbehandelter Abfälle im Rahmen
der Energieerzeugung („Waste to Energy“).
Brief des Vorstandes |5|
|>| Brief des Vorstandes
So wird das in den vergangenen Jahren
umfassend modernisierte Müllheizwerk
Bremen unserer Beteiligung ANO derzeit
mit einer hochwertigen Anlage zur Aufbereitung so genannter Ersatzbrennstoffe
ausgestattet. Parallel haben wir 2004 beschlossen, in den Bau einer Ersatzbrennstoffanlage am Kraftwerkstandort „Hafen“
zu investieren. Hier soll ab 2007 aus diesen
Stoffen mit einem innovativen Verfahren
Strom erzeugt werden. Grundlage ist das
Verfahren zur thermischen Ersatzbrennstoff-Konditionierung („THERKO“), mit dem
jährlich rund 80.000 bis 120.000 Tonnen
Ersatzbrennstoffe in Energie umgewandelt
werden können.
Die Unternehmensgeschichte und unser
Know-how sind eine hervorragende Basis,
von der aus wir uns den Marktanforderungen der Zukunft stellen. Wir wissen um die
Erwartungen unserer Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Anteilseigner.
Wir haben den Geschäftsbericht zum
Jubiläumsjahr 2004 deshalb unter das
Motto gestellt: „Ein klares Profil“.
Die Geschäftstätigkeit und das Selbstverständnis des Konzerns haben sich in den
vergangenen 150 Jahren stetig gewandelt.
Das gilt auch für das Erscheinungsbild.
Pünktlich zum Jubiläum hat swb im September 2004 ein neues Gewand erhalten.
Es wurde im Dialog mit Kunden und Mitarbeitern erarbeitet und soll für mehr Klarheit
nach außen und innen sorgen. Die Konzerngesellschaften in Bremen und Bremerhaven
treten nun unter der gemeinsamen Marke
„swb“ auf. Die einheitliche Dachmarke ersetzt die bisherigen Kunstnamen; die Organisationsstruktur und das Leistungsportfolio bleiben bestehen.
2005 stellen wir unsere Kundenbeziehungen in einen noch stärkeren Fokus. Wir wollen uns in unserer Kundenorientierung weiter verbessern, um unsere Aufgaben auch in
Zukunft zum Vorteil der Menschen in Bremen und Bremerhaven und den hier angesiedelten Unternehmen wahrnehmen zu
können: zuverlässig, verantwortungsvoll,
nah und sympathisch. Das ist unser Verständnis eines nachhaltigen Unternehmenserfolgs.
Wir danken unseren Kunden, Geschäftspartnern und Anteilseignern für ihr Vertrauen in
unser Unternehmen. Besonderer Dank gebührt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie haben durch ihre Leistungs- und
Einsatzbereitschaft wiederum maßgeblich
zum guten Geschäftsverlauf beigetragen.
Bremen, im März 2005
Der Vorstand
Gerhard Harder
|6| Brief des Vorstandes
Dr. Torsten Köhne
Uwe Schramm
|>| Bericht des Aufsichtsrates
Michiel Boersma
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat der swb AG ist vom Vorstand über die Entwicklung und die Lage
des Unternehmens sowie über wesentliche
Geschäftsvorgänge regelmäßig unterrichtet
worden. Anhand der Berichte und der erteilten Auskünfte hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung überwacht, Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende erörterte
neben den Beratungen in Aufsichtsratssitzungen regelmäßig mit dem Vorstand die
den Aufsichtsrat betreffenden wesentlichen
Fragen der Unternehmensentwicklung.
Gegenstand der Erörterungen in den vier
Sitzungen des Aufsichtsrates waren grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik, insbesondere die in 2004 vollzogene IFRSUmstellung des Konzerns, Maßnahmen zur
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit,
die Investition in eine Vorschaltanlage für
Block 5, KW Hafen, und in eine Sekundärbrennstoff-Aufbereitungsanlage, die Verlängerung des Gasbezugsvertrages, die Neuausrichtung der Geschäftsfelder technische
Dienstleistungen, öffentliche Beleuchtung
und Inhome, der Aufbau eines Energie-Portfoliomanagements, die Absatz- und Beschaffungssituation auf den Märkten für
Energie-, Umwelt- und Infrastrukturdienstleistungen, Maßnahmen zur Verbesserung
der Erlös- und Kostensituation, wesentliche
geschäftliche Vorgänge in verbundenen
Unternehmen sowie Fragestellungen aus
dem Bereich Risikomanagement. Des Weiteren wurden wichtige Einzelvorgänge der
Konzerngesellschaften, die Umsatz- und
Margenentwicklung, die Ergebnissituation
sowie die Investitions-, Wirtschafts-, Finanzund Personalplanung des Unternehmens
ausführlich erörtert.
Bericht des Aufsichtsrates |7|
|>| Bericht des Aufsichtsrates
Der für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2004 vorgelegte Jahresabschluss, der Lagebericht der swb AG, der
Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der durch die Hauptversammlung am 23. April 2004 als Abschlussprüfer
gewählten PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bremen, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat von
dem Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss, den Lagebericht
der swb AG, den Konzernabschluss und den
Konzernlagebericht sowie den Vorschlag für
die Verwendung des Bilanzergebnisses abschließend geprüft. Der Abschlussprüfer hat
an den Verhandlungen des Finanz- und
Investitionsausschusses und des Aufsichtsrates über diese Vorlagen teilgenommen
und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat
erklärt, dass nach dem abschließenden
Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Lagebericht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billigt den vom
Vorstand aufgestellten Konzernabschluss
sowie den Jahresabschluss der Gesellschaft,
der damit gemäß § 172 Abs.1 AktG festgestellt ist. Dem Vorschlag des Vorstandes für
die Verwendung des Bilanzgewinns schließt
sich der Aufsichtsrat an.
Der nach § 312 AktG vom Vorstand aufzustellende Bericht über Beziehungen zu ver-
|8| Bericht des Aufsichtsrates
bundenen Unternehmen liegt vor. Der
Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft
und gemäß § 313 Abs. 3 AktG mit folgendem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und
Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts
richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft
nicht unangemessen hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die
durch den Vorstand sprechen.“
Nach dem abschließenden Ergebnis seiner
Prüfung erklärt der Aufsichtsrat, dass Einwendungen gegen den Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen
Unternehmen einschließlich der Erklärung
am Schluss des Berichts sowie gegen das
Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer nicht zu erheben sind.
Herr Jörg Willipinski ist mit Ablauf seiner
Vorstandsbestellung am 15. September
2004 nach 18-jähriger Zugehörigkeit zum
Vorstand der Gesellschaft in den Ruhestand
getreten. Der Aufsichtsrat spricht Herrn Willipinski seinen Dank und seine Anerkennung
für die erfolgreiche Tätigkeit und die herausragenden Verdienste für die Gesellschaft
aus.
Der Aufsichtsrat bestellte Herrn Dr. Torsten
Köhne in der Aufsichtsratssitzung am 1. Juli
2004 mit Wirkung zum 1. Januar 2005 für
drei Jahre zum Mitglied des Vorstandes der
Gesellschaft. Die Funktion des Arbeitsdirektors nach § 33 Mitbestimmungsgesetz
hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum
15. September 2004 Herrn Uwe Schramm
übertragen.
Die außerordentliche Hauptversammlung
hat am 2. Juni 2004 für die aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Mitglieder Herrn
Dr. Bernhard Reutersberg, Herrn Dr. Michael
Pfingsten und Herrn Wolfgang Haupt die
Herren Dr. Werner Brinker, Axel F. Waschmann und Oberbürgermeister Dietmar
Schütz mit sofortiger Wirkung und für
das am 1. Juli 2004 ausgeschiedene Mitglied Herrn Rinse de Jong Herrn Marc van’t
Noordende in den Aufsichtsrat gewählt. In
der außerordentlichen Hauptversammlung
am 8. November 2004 wurden für die ausgeschiedenen Mitglieder Herrn Senator
Dr. Ulrich Nußbaum und Herrn Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen a. D.
Hartmut Perschau die Herren Hans-Dieter
v. Friedrichs und Herbert Detharding mit
sofortiger Wirkung in den Aufsichtsrat
gewählt.
In der Aufsichtsratssitzung am 3. Dezember
2004 wurde Herr Senator für Wirtschaft,
Häfen und Kultur Dr. Peter Gloystein zum
Gastmitglied des Aufsichtsrates als Vertreter der Freien Hansestadt Bremen ernannt.
Der Aufsichtsrat dankt den im Berichtsjahr
ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern
für ihre verdienstvolle Mitarbeit in diesem
Gremium.
Am 9. August 2004 hat die Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH ihre
Aktien mit Ausnahme einer Aktie auf die
EWE Aktiengesellschaft übertragen, die
damit über einen Stimmrechtsanteil an der
Gesellschaft von 49 Prozent verfügt. Die
Stimmenmehrheit hält weiterhin die Deutsche Essent GmbH mit 51 Prozent.
Die Gesellschaft konnte ihr Ergebnis auch
dank außerordentlicher Erträge erneut operativ verbessern. Die durchgeführte Neuausrichtung des Konzerns und die eingeleiteten Investitionsmaßnahmen, insbesondere im Stromerzeugungs- und Abfallbereich, werden nach Überzeugung des Aufsichtsrates und Vorstandes zu einer deutlichen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
und einer nachhaltigen Verbesserung der
Ertragskraft des Konzerns beitragen. Die
Gesellschaft ist für den sich abzeichnenden
neuen nationalen Ordnungsrahmen der
Energiemärkte gut aufgestellt. Der Aufsichtsrat dankt ebenfalls den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Konzern, den
Betriebsräten sowie dem Vorstand für die
vertrauensvolle Zusammenarbeit und spricht
allen Beteiligten seine Anerkennung für
ihre Leistungen und ihren Einsatz im Wirtschaftsjahr 2004 aus.
Bremen, im April 2005
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates
Michiel Boersma
Bericht des Aufsichtsrates |9|
„
swb im Profil
“
Strom ist eine Ware, die heute europaweit gehandelt
wird. Im Sinne unserer Kunden nutzen wir konsequent
die Möglichkeiten, die der liberalisierte Energiemarkt
bietet.
Carina Sydow, Portfoliomanagerin
Unsere Aufgabe ist es, Bremen und Bremerhaven im optimalen Zusammenspiel von eigenen Kraftwerkskapazitäten und dem Großhandelsmarkt wirtschaftlich und zuverlässig zu versorgen. Das Portfoliomanagement ist dabei die interne Drehscheibe zur Koordination von Energiebedarf und Energiebeschaffung. Kurzfristige Spotgeschäfte für den
nächsten Tag führen wir ebenso durch wie längerfristige Termingeschäfte
zur Absicherung von Preisrisiken.
150 Jahre swb |11|
|>| 150 Jahre swb
2004 wurde swb 150 Jahre alt. Als eines der
größten Bremer Unternehmen blicken wir
damit auf eine lange Geschichte voller Tradition und Erfahrung zurück, zu der auch
immer wieder Aufbruch und Veränderung
gehörten. Wie die folgende Auswahl an
Stationen aus unserer Geschichte zeigt:
Licht an: Den Anfang macht die
öffentliche Beleuchtung
Am 23. September 1854 nimmt die erste
Bremer Gasanstalt gleich hinter dem Bahnhof den Betrieb auf. Es ist die Geburtsstunde der Bremer Stadtwerke. Erhellte das Gaslicht zunächst nur öffentliche Straßen und
Plätze, hielt es nun als so genanntes Stadtgas Einzug in die privaten Haushalte. Bis in
die 1950er Jahre hinein werden die Verbraucher mit Stadtgas versorgt. Sie nutzen es
hauptsächlich zum Heizen und Kochen. Bei
der Beleuchtung hatte das „Konkurrenzprodukt“ Strom dem Gas schnell den Rang
abgelaufen.
Wasser marsch: Bremens erste
„allgemeine Wasserleitung“
1873 wird das Wasserwerk auf dem Werder
fertig gestellt und in die gemeinsamen Gasund Wasserwerke eingefügt. Erstmals sind
die Bremer zentral mit gereinigtem Flusswasser versorgt. Sie taufen den monumentalen neugotischen Bau liebevoll „umgedrehte Kommode“. Bis heute ist er eines
der Wahrzeichen der Stadt.
|12| 150 Jahre swb
Dampf voraus: Einstieg in die großtechnische Stromerzeugung
1905 wird im Bremer Stadtteil Hastedt ein
modernes Dampfkraftwerk mit Turbinenantrieb gebaut. „Wechsel- statt Gleichstrom“
heißt die neue Devise. Der Wechselstrom
erlaubt es erstmals, Strom auch über längere Strecken zu übertragen. Erst 25 Jahre später, Anfang der 1930er Jahre, sind 95 Prozent
aller Bremer Haushalte an das öffentliche
Stromnetz angeschlossen.
Frühe Vernetzung: Fernwärme in
Bremen
Fernwärme für Bremen: An der Bismarckstraße errichten die Elektrizitätswerke 1929
(die Weltwirtschaftskrise erreichte ihren
Höhepunkt) ein Heizkraftwerk und erstellen
das erste Bremer Fernwärme-Inselnetz. Auch
Wärme muss damit nicht mehr im Haus
produziert werden. Ein Kraftwerk erzeugt
sie zentral, kostengünstig und zuverlässig.
Schon damals schlugen wir den Weg der
Kraft-Wärme-Kopplung ein – ein Verfahren,
das sich in Bremen in den folgenden Jahrzehnten durchsetzte und heute immer noch
als modern und vorbildlich gilt, insbesondere unter Umwelt- und Kostengesichtspunkten.
Die Spannung erhalten: Viele Wege
führen zum Strom
1911 geht mit dem Flusswasserkraftwerk an
der Weser Deutschlands einziges Wasserkraftwerk an einem tideabhängigen Strom
in Betrieb. In den 1950er und 60er Jahren
prägen die Anforderungen der Industrie die
Entwicklung der Kraftwerke. Der Bedarf an
Strom wächst, insbesondere durch die
Stahlproduktion in der Klöckner Hütte. Um
damit Schritt zu halten, werden im Industriehafen zwei neue Kraftwerke gebaut. Die
Turbinen der beiden Kohleblöcke erhalten
eine besonders lastabhängige Steuerung,
da die Walzstraßen der Hütte kurzzeitige
„Laststöße“ (extrem hohen Strom- verbrauch für kurze Zeit) mit sich bringen. In
direkter Nachbarschaft zu den Bremer
Stahlwerken eröffnet in Mittelsbüren ein
weiteres Kraftwerk. Es nutzt das Gichtgas,
das bei der Stahlerzeugung anfällt, als
Primärenergie und wandelt es in 16,66
Hertz Bahnstrom um, der direkt in das
bahneigene Hochspannungsnetz eingespeist wird. Gichtgas zu verwenden spart
erhebliche Mengen an Kohle ein und reduziert dadurch den Ausstoß von Kohlendioxid.
erweitert sich auch die Geschäftstätigkeit:
unter anderem durch die Akquisition der
Stadtwerke Bremerhaven, die Beteiligung
an den Stadtwerken Soltau und Bielefeld
sowie dem anteiligen Erwerb der Abfallund Abwassersparte der Bremer Entsorgungsbetriebe. Die Neugestaltung der
Aktionärsstruktur ist ein weiterer Meilenstein: Nach einer ersten Teilprivatisierung
im Jahr 1995 überträgt die Freie Hansestadt
Bremen im Juni 2000 ein Aktienpaket von
51 Prozent an den niederländischen Energiekonzern Essent. Die verbleibenden 13,4 Prozent der Stimmrechte an der swb AG veräußert Bremen im August 2004 an den
Oldenburger Energieversorger EWE, der
2003 die bis dahin von E.ON Ruhrgas gehaltenen Anteile übernommen hatte.
Eine neue Zeit: Liberalisierung und
Privatisierung
Neue Organisationsstruktur für den liberalisierten Markt: 1999 werden die Stadtwerke
Bremen zur neuen swb AG. Vor dem Hintergrund der Öffnung der Energiemärkte gliedert swb die Bereiche Erzeugung, Netze und
Vertrieb in eigenständige Gesellschaften
aus. Mit der Verwandlung zum Konzern
150 Jahre swb |13|
|>| Neue Dachmarke swb
„Ein Unternehmen – eine Marke“: Unter
diesem Motto treten seit September 2004
die swb AG und weitere sechs Konzerngesellschaften in Bremen und Bremerhaven
mit ihrer gemeinsamen Marke „swb“ auf.
Damit hat der swb-Konzern seinen Außenauftritt der Strategie und Entwicklung des
Unternehmens in den letzten fünf Jahren
angepasst. Die neue Marke swb fasst die
Leistungen für Energie und Trinkwasser im
Land Bremen zusammen und berücksichtigt
auch die Ausweitung der Geschäftstätigkeit
des Unternehmens in der Entsorgungsbranche. Die Struktur des Konzerns berührt die
Markenanpassung nicht.
Ein Unternehmen – eine Marke
swb steht seit 150 Jahren für zuverlässige
Energieversorgung. Inzwischen ist das
Unternehmen voll privatisiert und behauptet sich im Wettbewerb des liberalisierten
Energiemarktes. Die alten „Werke der Stadt“
in kommunaler Hand sind zum modernen
|14| Neue Dachmarke swb
Dienstleister für die Region in Sachen Verund Entsorgung geworden. Die Gemeinschaftsmarke swb verdeutlicht diese Entwicklung und die Leistungsstärke für die
Standorte Bremen und Bremerhaven.
Mehr Klarheit nach innen und
außen
Das Wachstum und die Vielfalt des Unternehmensverbundes hatten in den vergangenen Jahren einen vielteiligen Außenauftritt mit sich gebracht. So begegneten den
Bremern beim Thema Energie die swb Synor
(Kraftwerke) und der Entstörungsdienst der
swb Norvia (Netze). Der Ableser kam von
der metaCount, die Rechnung stellte die
swb Enordia (Vertrieb) dem Kunden. Alle
diese Gesellschaften waren und sind – wie
auch die swb Bremerhaven – 100-ProzentTöchter der swb AG.
„Zu kompliziert“ erschien dies manchen
Kunden, die sich ein einheitliches und ein-
deutiges Auftreten der swb AG und ihrer
Tochtergesellschaften im Markt wünschten.
Es wurde Zeit für eine Renovierung der Marke. Mehr Klarheit und so einfach wie möglich, lautete der Auftrag.
Nun treten die Gesellschaften für Energie
und Trinkwasser im swb-Konzern als „swb“
auf. Selbsterklärende Bezeichnungen ersetzen die Kunstnamen (siehe Tabelle).
Gesellschaften, deren Namen unverändert
bleiben, sind die swb AG, die swb Bremerhaven und die swb Services.
Erkenntnisse und Ergebnisse. Diese werden
die Basis sein für die künftigen Überprüfungen, mit denen wir feststellen wollen, ob
wir unsere Ziele erreicht haben.
2004 ging es um die Markeneinführung.
2005 ist das Image auf- und auszubauen.
Das Markenprofil von swb soll unserer Positionierung im Markt dienen. Im Fokus wird
dabei die Optimierung der Vertriebs- und
Kundenprozesse stehen. Damit wir für den
Kunden das sind, was wir sein wollen:
zuverlässig, leistungsstark und nah.
Zuverlässig, leistungsstark, nah
Die Marke zu erneuern war keine kosmetische Operation. Um ein überzeugendes
Markenprofil zu entwickeln, haben wir verschiedene Gruppen einbezogen: Kunden
und Mitarbeiter, Konzerngesellschaften und
Holding. Bei Befragungen, in Workshops
und Arbeitskreisen lieferten sie wertvolle
> Namensänderung der Gesellschaften
alter Name
neuer Name
swb Enordia
swb Vertrieb Bremen
swb Norvia
swb Netze
swb Synor
swb Erzeugung
metaCount
swb Messung
und Abrechnung
Neue Dachmarke swb |15|
„
swb im Profil
Beim Start ins Berufsleben zählt nicht allein fachliches
Know-how. Ebenso wichtig ist es zu lernen, wie man
vernetzt denkt, selbständig Lösungsansätze entwickelt
und erfolgreich im Team zusammenarbeitet.
Samas Frank, Auszubildender zum IT-Systemelektroniker
“
swb bildet in verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufen
aus. In unseren modernen Ausbildungswerkstätten und an den verschiedenen Arbeitsplätzen der Unternehmensgruppe lernen unsere Auszubildenden von Anfang an das fach- und praxisbezogene Arbeiten. Seit
vielen Jahren bilden wir über den eigenen Bedarf hinaus aus. Ende 2004
befanden sich 174 junge Menschen bei swb in der Ausbildung, das entspricht einer Ausbildungsquote von über sechs Prozent.
Unsere Mitarbeiter |17|
|>| Unsere Mitarbeiter
Als Ver- und Entsorgungsunternehmen
trägt swb in der Region eine hohe Verantwortung. Kunden- und Leistungsorientierung zeichnen uns aus. Ein Schlüsselelement sind dabei unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Ihre Qualifikation und ihre
Motivation bestimmen unseren Unternehmenserfolg. Deshalb setzen wir auf zukunftsorientierte Qualifikationsmaßnahmen und innovative Modelle zur Führungskräfteentwicklung.
Motivierte und leistungsfähige
Führungskräfte und Mitarbeiter
Konstruktive Kritik aus der Praxis ist besser
als graue Theorie. Aus diesem Grund haben
wir im swb-Konzern 2004 das Instrument
„Führungs-Feedback“ eingeführt. Es ermöglicht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern per
Fragebogen und anschließendem Gespräch
eine detaillierte Rückmeldung zum Führungsverhalten des direkten Vorgesetzten.
So wollen wir die Führungskultur und Zusammenarbeit im swb-Konzern weiter verbessern. Eine Rückmeldung zu geben schult
das unternehmerische Denken von Mitarbeitern, und Vorgesetzte erhalten dabei
wichtige Anregungen zur eigenen Weiterentwicklung.
Um eine offene und vertrauensvolle Unternehmenskultur zu fördern, haben wir 2004
parallel das erweiterte Mitarbeitergespräch
eingeführt. Es setzt sich aus zwei Baustei-
|18| Unsere Mitarbeiter
nen zusammen: Zum einen geht es darum,
sich mit dem Vorgesetzten über die Aufgaben und Arbeitssituation auszutauschen
und die Aufgabenschwerpunkte für das folgende Jahr zu erörtern. Zum anderen leiten
die Gesprächspartner aus den künftigen
Aufgabenschwerpunkten gegebenenfalls
individuelle Entwicklungsmaßnahmen ab.
Jährliche Mitarbeiterbefragung
Seit dem Jahr 2000 findet im swb-Konzern
einmal im Jahr eine Mitarbeiterbefragung
statt, mit der sich das Unternehmen dem
Urteil seiner Führungskräfte und Mitarbeiter stellt. Die anonyme Befragung auf freiwilliger Basis liefert wertvolle Anregungen,
um die interne Situation der Unternehmensgruppe zu verbessern. Im vierten
Quartal 2004 haben wir die fünfte Mitarbeiterbefragung durchgeführt, an der sich
45,1 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten.
Die Ergebnisse haben sich gegenüber dem
Vorjahr erneut verbessert. Diese positive
Entwicklung ist für den swb-Konzern Anreiz
und Herausforderung zugleich, weiter
gezielt an den internen Prozessen zu arbeiten. So wollen wir zum Beispiel auf dem
Gebiet der Gruppenzusammenarbeit künftig noch effektiver werden. Denn je besser
die Gesellschaften der Unternehmensgruppe untereinander kooperieren, desto besser
wird die Leistungsvielfalt und -stärke von
swb auch am Markt zum Tragen kommen.
Schwerpunkt Weiterbildung
Das konzerneigene Weiterbildungszentrum
von swb hält ein umfangreiches Bildungsangebot für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit. Die 78 Veranstaltungen sind
praxisbezogen. SAP-Schulungen und die
Ausbildung zum Kabelmonteur stehen
ebenso auf dem Programm wie Zeitmanagement oder Präsentationstechniken.
708 Teilnehmer ließen sich hier 2004 weiterbilden.
> Verteilung der Konzern-Beschäftigten nach Gesellschaften
Unsere Mitarbeiter |19|
|>| Unsere Strategie
Energie und Trinkwasser – das sind die
Kerngeschäftsfelder von swb. In unseren
angestammten Regionen, dem Land Bremen und dem Bremer Umland, haben wir
hier einen sehr hohen Marktanteil. Das
begreifen wir als große Verantwortung,
der wir in sympathischer Art und Weise
gerecht werden möchten. Ein dynamisches
Wachstum streben wir in den Geschäftsfeldern Energieerzeugung und Abfallentsorgung sowie bei Dienstleistungen rund
um Haus und Unternehmen an.
Die Basis für unseren weiteren Unternehmenserfolg sehen wir in unserer 150-jährigen Unternehmenstradition, in der Nähe zu
den Kunden und in der Einhaltung hoher
technischer Standards. Einen besonderen
Schwerpunkt bilden der Arbeits- und
Gesundheitsschutz sowie der Umweltschutz für uns.
Das Kerngeschäft: Energie und
Trinkwasser
Die swb-Gruppe versorgt die Bürger in Bremen und Bremerhaven mit Strom, Erdgas,
(Fern-)Wärme und Trinkwasser. Erdgas liefert sie auch in einige Nachbargemeinden.
Beim Strombezug vertrauen immerhin
97 Prozent der Privatkunden unserer Leistungsfähigkeit – ein kaum zu übertreffender Wert. swb ist eines der wenigen Energieversorgungsunternehmen kommunalen
Ursprungs, das im größeren Umfang mit eigenen Kraftwerken Strom erzeugt. Mit einer
installierten Nettoleistung von über 1.000
Megawatt ist swb eines der größten regional
tätigen Energieversorgungsunternehmen in
Deutschland mit eigener Erzeugung.
|20| Unsere Geschäftsfelder
Zu unserer Strategie auf diesem Geschäftsfeld gehört es, langfristig eigene Kraftwerke
zu betreiben und daraus Renditen zu erzielen, die den Produktions- und Absatzrisiken
angemessen sind. Beim Kraftwerksbetrieb
nutzen wir unsere 100-jährige Erfahrung
auf diesem Gebiet und kombinieren sie mit
einem modernen, straffen und effizienten
Kostenmanagement. Fortlaufend optimieren
wir die Anlagentechnik und passen den
Brennstoffeinsatz den verschiedenen Erfordernissen an. Wir verwenden Kohle, Erdgas,
Gichtgas und zunehmend Ersatzbrennstoffe.
Der breite Brennstoffmix erlaubt es uns, flexibel auf alle Marktsituationen zu reagieren.
Weil wir die Stromerzeugung als Wachstumsgeschäftsfeld ansehen, erhöhen wir
die Leistung unserer Kraftwerke, verlängern
ihre Lebensdauer und schließen auch den
Bau neuer Anlagen nicht aus. Voraussetzung hierfür sind berechenbare energiepolitische Rahmenbedingungen, die uns ein
realistisches Maß an Planungssicherheit
verschaffen, zum Beispiel bei der Umweltund Klimapolitik.
So weit wie möglich verbinden wir die
Erzeugung von Energie mit der Abfallentsorgung. Beispielsweise helfen uns künftig
spezielle Verfahren, Energie aus Abfällen
mit hohen Heizwerten zu gewinnen.
Unsere Beteiligungen an Energieversorgungsunternehmen in Bielefeld, Soltau,
Ritterhude, Lilienthal und dem Gasweiterverteiler kgu stärken unsere wirtschaftliche
Basis im Kerngeschäft. Sie sind wichtige
Plattformen für Kooperationen und den
Austausch von Know-how.
Wachstumsfelder: Entsorgung und
Technische Dienstleistungen
Der Sektor Entsorgung ist für uns ein
Wachstumsgeschäftsfeld. Neben den bisherigen Entsorgungsleistungen wie Abfallbehandlung, Abfalllogistik, Kompostierung,
Reinigungsservice und Abwasserbeseitigung fokussieren wir uns künftig verstärkt
darauf, Abfälle energetisch zu verwerten.
Deshalb bauen wir unsere Kapazitäten für
die Abfallbehandlung am Standort Bremen
aus; dort nutzen wir ab 2005 die Abfälle mit
hohen Heizwerten, um daraus Ersatzbrennstoffe für Kraftwerke und andere Industrieanlagen herzustellen. Zudem entwickeln
wir Standorte für die energetische Abfallverwertung auch in anderen Regionen. Weiteres Wachstumspotenzial sehen wir bei
den Reinigungsdienstleistungen für gewerbliche und private Kunden in Nordwestdeutschland.
Innerhalb des Geschäftsbereichs Entsorgung der swb-Gruppe ist die hanseWasser
der Spezialist für Abwasser. Die Gesellschaft, eines der ersten privatisierten kommunalen Abwasserunternehmen, beseitigt
das Abwasser in Bremen und in den Nachbargemeinden. Diese wichtige Aufgabe der
kommunalen Daseinsvorsorge erledigt
hanseWasser mit unternehmerischen Konzepten von höchster Qualität. Eine Kompetenz, die das Unternehmen auch weiteren
Kommunen in Norddeutschland anbietet.
• Betriebsführung von Industrienetzen,
Contracting und technisches Objektmanagement für Unternehmen und Kommunen
• Technische Dienstleistungen und Produkte für private Haushalte, wie Heizungsumstellungsservice
• Zählpunktbetrieb, Zählerablesung,
Abrechnung, Forderungsmanagement
• Straßenbeleuchtung in Bremen und Bremerhaven, sowie Betreiberlösungen (Kauf
und Betrieb) für kommunale Auftraggeber
In allen diesen Marktsegmenten bestehen
Wachstumschancen, die wir in unseren
angestammten Versorgungsgebieten und
weiteren norddeutschen Regionen nutzen
werden. Mit unseren Leistungen ermöglichen wir es den Kunden, sich auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren, Kosten zu senken
und gleichzeitig weniger Kapital zu binden.
Vor allem Kundennähe, Kompetenz und leistungsgerechte Preise sind die Pluspunkte
für uns in diesem wettbewerbsintensiven
Geschäftsfeld.
In der Geschäftseinheit Technische Dienstleistungen sind die Serviceeinheiten der
swb-Gruppe zusammengefasst. Sie alle
liegen nahe am Kerngeschäft:
Unsere Geschäftsfelder |21|
„
swb im Profil
Trinkwasser gehört zu unseren wichtigsten Lebensmitteln. Unsere Aufgabe ist es, die Qualität nachhaltig zu
sichern. Dabei setzen wir auf moderne technische Messverfahren.
Dr. Gido Janoske, Leiter Labor
für Trinkwasser und Umweltschutz
Das swb-Labor in Bremerhaven ist mit modernster Analysetechnik ausgestattet. Als akkreditierter Fachbetrieb ist es in die Landesliste für amtliche Trinkwasseruntersuchungen aufgenommen. Wir untersuchen das
Trinkwasser kontinuierlich auf über 150 Kenngrößen und Inhaltsstoffe.
Auch externe Anlagenbetreiber wie Brunnenbesitzer oder Eigentümer
von Fischhaltungen lassen ihr Wasser hier untersuchen, zum Beispiel
nach Härtegrad, Betonaggressivität, Korrosionsquotient oder auf Chemikalienzusätze.
|22| Unsere Geschäftsfelder
“
|>| Unsere Leistungen | Vertrieb von Energie und Trinkwasser
Energie und Trinkwasser vertreiben die swb
Vertrieb Bremen und die swb Bremerhaven
in Bremen und Bremerhaven. Ab Mai 2005
sollen die Vertriebsaktivitäten im Land
Bremen in einer gemeinsamen Organisation und unter gemeinsamer Leitung zusammengeführt werden. Mit der Neustrukturierung, bei der in Bremerhaven auch eine
eigenständige Netzgesellschaft entsteht,
erreicht swb zweierlei: Synergien im Vertrieb unter Beibehaltung der gewohnten
Kundennähe sowie eine frühzeitige abschließende Umsetzung der Anforderungen
des „Unbundling“.
Bremen stieg die durchschnittliche Wechselquote, die in den Vorjahren meist bei zwei
Prozent lag, auf fast drei Prozent. Ein intensiver Wettbewerb prägt weiterhin den Industriebereich, dies gilt sowohl für den Stromwie für den Erdgasmarkt. Zum Erhalt der
Wettbewerbsfähigkeit und den Ausbau der
Kundenzufriedenheit wollen die swb Vertrieb Bremen und die swb Bremerhaven
auch 2005 ihre Prozesse weiter verbessern.
Um ihren Kunden künftig ein noch besserer
Partner zu sein, werden sie ihren Service
weiter steigern, besonders über ein aktives
Qualitäts- und Beschwerdemanagement.
Die swb Vertrieb Bremen und die swb Bremerhaven sind Marktführer in ihren jeweiligen Märkten beim Vertrieb von Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme. Beide Gesellschaften legen Wert auf kundenspezifische
Angebote, die auf den lokalen Markt zugeschnitten sind und sich gezielt an den Bedürfnissen der verschiedenen Kundengruppen orientieren. Kerngeschäftnahe Dienstleistungen runden das Angebot ab.
Strom für die Region
Mitten im Wettbewerb – nah am
Kunden
2004 zog der Wettbewerb beim Energievertrieb deutlich an. Bundesweit wechselten
rund fünf Prozent der privaten Stromkunden
ihren Energieversorger und auch im Land
> Stromabsatz gesamt in Mio. kWh
|24| Unsere Geschäftsfelder
2004 lieferte die swb Vertrieb Bremen insgesamt 3.858 Millionen Kilowattstunden
Strom an Geschäfts- und Privatkunden; die
swb Bremerhaven wies einen Stromabsatz
von 508 Millionen Kilowattstunden auf.
Damit lag der Stromabsatz jeweils ungefähr auf der Höhe des Vorjahres.
Die Kosten für den Bezug von Primärenergie
haben sich im Laufe des Jahres 2004 deutlich erhöht. Der Preis für Kraftwerkskohle
kletterte innerhalb des Jahres 2004 um
23 Prozent, Heiz- und Rohöl wurden um ca.
ein Drittel teurer, der Preis für Petrolkoks
verdoppelte sich sogar. Zudem stieg die
Nachfrage Asiens nach Kohle so stark an,
dass die Frachtkosten für Seetransporte
erheblich anzogen. Das alles verteuerte die
Strom- und Wärmeerzeugung. Wie viele
andere Energieversorger mussten die swb
Vertrieb Bremen und die swb Bremerhaven
daher zum 1. Februar 2004 ihre Strompreise
um rund drei Prozent anheben. Im Dezember 2004 genehmigte der Senator für Bau
und Umwelt als zuständige Behörde eine
weitere Preisanhebung um rund fünf Prozent zum 1. Januar 2005.
Erdgas: Preissteigerungen des Energiemarktes nicht vollständig an
Kunden weitergegeben
Die swb Vertrieb Bremen und die swb Bremerhaven erzielten 2004 zusammen einen
Erdgasabsatz von rund 9.900 Millionen Kilowattstunden, etwa fünf Prozent weniger als
im Jahr zuvor. Der Absatzrückgang ist auf
die milderen Temperaturen zurückzuführen.
Die Kundenzahl dagegen stieg, unter anderem durch das Förderprogramm „Bremen
stellt um“. Es motivierte 2004 insgesamt
527 Ölheizungsbetreiber, ihre Heizungsanlage auf Erdgas umzustellen. Wechselwillige
wurden bei der Umstellung mit bis zu
500 Euro unterstützt. Am 31. Dezember
2004 lief das Zwei-Jahres-Programm aus.
Nicht nur im Land Bremen, sondern bundesweit wurde die Bindung des Gaspreises an
den Ölpreis heftig diskutiert. Erdgas für
Deutschland wird vor allem in Norwegen,
Russland und in den Niederlanden gefördert
und dann importiert. swb bezieht das Erdgas von den Vorlieferanten E.ON Ruhrgas,
Exxon, Wingas und Shell. In den Lieferverträgen solcher Lieferanten mit nahezu allen
deutschen und auch europäischen Versorgern ist ein Preisanpassungsmechanismus
festgeschrieben, der den jeweils gültigen
Erdgasbezugspreis an die Entwicklung der
Heizölpreise koppelt. Aufgrund des starken
Anstiegs der Heizölpreise haben sich die
Bezugskosten für swb im letzten Halbjahr
des Berichtszeitraums deutlich erhöht. Als
Folge dieser Entwicklung wurden die Verkaufspreise in Bremen und Bremerhaven
sowohl zum 1. Oktober 2004 als auch zum
1. Januar 2005 angehoben. Bei der Anhebung
im Oktober haben die swb Vertrieb Bremen
und die swb Bremerhaven ausschließlich
ihre eigenen erhöhten Einkaufspreise an die
Kunden weitergegeben. Im Januar blieb die
Preisanhebung sogar deutlich unterhalb
der eigenen Mehrbelastung. Nach wie vor
bewegen sich die Verkaufspreise für Erdgas
der Vertriebsgesellschaften in Bremen und
Bremerhaven bundesweit im Mittelfeld.
Das Bundeskartellamt hatte Ende 2004
angekündigt, wegen überhöhter Gaspreise
gegen mehrere Gasversorger Ermittlungsverfahren einzuleiten. Gegen swb wurde
kein Verfahren eingeleitet.
> Erdgasabsatz gesamt in Mio. kWh
Unsere Geschäftsfelder |25|
|>| Unsere Leistungen | Erzeugung
Strom und Wärme produzieren – das ist das
Kerngeschäft der swb Erzeugung. Ihre modernen Kraftwerke verbrennen Steinkohle,
Erd- und Gichtgas, zunehmend auch so
genannte Ersatzbrennstoffe, beispielsweise
Kunststoffabfälle. 1.000 Megawatt elektrische Energie und rund 600 Megawatt Wärme-Energie liefern die Kraftwerke der swb
Erzeugung. Vier Kraftwerksblöcke arbeiten
nach dem umweltschonenden Prinzip der
Kraft-Wärme-Kopplung: Ein Teil der Abwärme, die bei der Stromproduktion entsteht,
wird als Fernwärme genutzt. Sie dient beispielsweise dazu, Häuser zu heizen und
Gewerbebetriebe zu versorgen.
Kraftwerke mit optimaler Kostenstruktur
Alle Kraftwerke der swb Erzeugung liegen
im Bremer Stadtgebiet. Das gewährleistet
eine hohe Versorgungssicherheit. Da das
Bremer Stromnetz bis zum Bau der zweiten
Anbindung an das überregionale Verbundnetz (siehe dazu S. 30) nur begrenzte Mengen Strom von außen aufnehmen kann, ist
die hohe Eigenerzeugungsquote noch eine
Notwendigkeit. Grundsätzlich ist es jedoch
teurer, mehrere kleine Kraftwerksblöcke zu
betreiben als ein Großkraftwerk gleicher
Leistung. Daher hat sich die swb Erzeugung
besonders darum bemüht, ihre Kraftwerke
immer wirtschaftlicher betreiben zu kön-
nen. Das Ergebnis: Mit der Gesamtnote
„Sehr gut“ schnitten die drei von der Unternehmensberatung McKinsey bewerteten
Bremer Kraftwerksblöcke ab. 53 Steinkohleund 57 Braunkohle-Kraftwerksblöcke aus
verschiedenen europäischen Ländern standen zum Vergleich. Die Bremer Kraftwerksblöcke überzeugten mit ihrer optimalen
Kostenstruktur. Der Vergleichstest bestätigte, wie effektiv das Programm war, mit dem
die swb Erzeugung zwischen 2000 und
2003 ihre Kosten optimierte. Sie hatte
sämtliche Betriebsabläufe geprüft und etliche Maßnahmen ergriffen, um die Kosten
zu reduzieren. Um rund 20 Millionen Euro
sanken die jährlichen Betriebs- und Instandhaltungskosten. Viel besser oder günstiger können Kraftwerke nicht betrieben
werden. Die Grenzen der Physik lassen sich
natürlich nicht außer Kraft setzen, und die
wirken sich ab einem bestimmten Punkt
auch betriebswirtschaftlich aus: Großkraftwerke, die genauso effizient betrieben
werden, können günstigere Energie liefern.
Jede Menge Kohle- und Gassorten –
das neue Computerprogramm
kennt sie alle
Kohle ist nicht gleich Kohle, und nicht jedes
Gas ist gleich: Steinkohle beispielsweise
wird in unterschiedliche Klassen eingeteilt,
ähnlich den Benzinsorten bei Autos. Die swb
> Netto Kraftwerksleistung 2004 nach Standorten in Megawatt
|26| Unsere Geschäftsfelder
Erzeugung setzt seit 2004 in ihren Kraftwerken ein Computerprogramm ein, das die
Charakteristik jedes Kraftwerksblocks kennt
und sie genau mit der Qualität des Brennstoffs abstimmt. Daten zu sämtlichen
Kohle- und Gassorten dieser Erde hat das
Programm gespeichert. Es errechnet, ob ein
bestimmter Brennstoffmix möglich oder
sinnvoll ist, wie die Anlagen darauf reagieren
werden, und was zu tun ist, um möglichst
viel Energie aus jedem Brennstoff herauszuholen. Das Ergebnis: swb kann das Angebot
des Brennstoffmarktes auch preislich noch
besser nutzen, und die Kraftwerke arbeiten
sicherer, wirtschaftlicher und berechenbarer.
Ersatzbrennstoffe: Probebetrieb ab
2007
Weniger Müll auf den Deponien, bessere
Energienutzung, reduzierter Kohlebedarf:
Das ist die Kurzformel für eine neue Form
der Energiegewinnung, welche swb 2004
geplant hat und ab 2005 realisieren wird.
Ab 2005 dürfen nur noch Abfälle auf die
Deponien gelangen, die schon vorbehandelt
sind. Das schont knappe Deponiekapazitäten, ist aber auch aus anderen Umweltaspekten heraus sinnvoll: Schließlich enthalten weggeworfene Folien, Kunststoffe,
Holz, Papier und Gewerbeabfälle Energie,
die noch nutzbar ist. swb geht dazu neue
Wege: Neben dem Block 5 im Kraftwerk
Hafen, das bisher ausschließlich Steinkohle
verbrennt, baut sie ab 2005 eine neue Anlage.
Hier sollen die energiereichen Abfälle mit
einem speziellen Verfahren genutzt werden.
„THERKO“ heißt es; das Kürzel steht für
Thermische Ersatzbrennstoff-Konditionierung. Der erste Schritt ist das Pyrolyseverfahren; hierbei entsteht aus den Abfällen
ein energiehaltiges Gas. Dieses wird dem
benachbarten Steinkohlekessel des Blocks 5
zugeleitet und dort verbrannt. Zweiter
Schritt: Der Koks, der nach dem Pyrolyseverfahren übrig bleibt, wird ebenfalls verbrannt,
wobei wiederum Energie entsteht, mit der
das Kraftwerk Strom erzeugt. Das Ganze ist
ein hoch wirksames und umweltverträgliches Verfahren. Denn die schrittweise Verbrennung sorgt dafür, dass nahezu keine
Schadstoffe aus den Ersatzbrennstoffen in
den Kraftwerksprozess gelangen. Die Reststoffe, die bei dem gesamten Verbrennungsprozess übrig bleiben, sind problemlos weiter zu verwerten oder zu entsorgen. Die energiereichen Abfälle ersetzen bis zu 20 Prozent beziehungsweise 50.000 Tonnen der
Kohle, die das Kraftwerk ansonsten benötigt.
Der Probebetrieb soll 2007 starten.
> Gesamterzeugung Strom und Wärme in Mio. kWh
Unsere Geschäftsfelder |27|
„
swb im Profil
Unsere Netze für Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser sind die Lebensadern unserer Städte. Und um die
kümmern wir uns. Zuverlässig.
Wolfgang Schweppe,
Meister Entstörungsmanagement
Die Versorgungsnetze von swb in Bremen und Bremerhaven sind zusammen über 12.000 km lang. Mit Hilfe von intelligenten Softwarelösungen
und technischem Know-how ermitteln wir tagesaktuell Zustand und
Wartungsnotwendigkeit der Netze. Immer im Fokus: die Versorgungssicherheit der Kunden.
|28| Unsere Geschäftsfelder
“
|>| Unsere Leistungen | Netze
Fast so lang wie die Entfernung zwischen
Nordpol und Äquator ist das gesamte
Versorgungsnetz für Strom, Erdgas,
Wärme und Trinkwasser der swb Netze:
über 9.000 Kilometer. Neben dem Netz
betreibt die Gesellschaft im Bremer
Stadtgebiet mehrere Anlagen, um Trinkwasser zu fördern und aufzubereiten;
sie hat eigene Erdgasspeicher und ist
zuständig für die Straßenbeleuchtung
und andere Verkehrsanlagen. Ihr Netz
steht allen Stromanbietern und Erdgaslieferanten zur Verfügung – zu marktgerechten Preisen und transparenten
Konditionen.
Noch eine Brücke zur Insel: Zweite
Anbindung des Bremer Stromnetzes an das Europäische Verbundnetz genehmigt
Ende 2004 begann der Bau eines neuen
Umspannwerkes im Südwesten Bremens.
Zum Projekt gehört außerdem die Errichtung einer 380-kV-Freileitung sowie die
technische Erneuerung einiger bestehender
Umspannwerke. Ende 2006 wird es so weit
sein: Das Bremer Stromnetz wird mit einer
zweiten leistungsstarken Anbindung an das
europäische Verbundnetz angeschlossen
sein.
Das Bremer Stromverteilungsnetz von swb
hat einen stark regionalen Charakter, es ist
|30| Unsere Geschäftsfelder
geprägt durch die Stadtgrenzen und dafür
ausgelegt, den Strom aus den Bremer Kraftwerken zu verteilen. Daher gibt es traditionell nur eine Verbindung in das überregionale 220 kV-Verbundnetz. Diese Anbindung
war lange Jahre vor allem dafür bestimmt,
in Zeiten der Spitzenbelastung des Netzes
Reserveleistung abrufen zu können. Nötig
war das beispielsweise immer dann, wenn
die Stahlwerke Bremen kurzzeitig für bestimmte Arbeitsvorgänge (die so genannten
„Walzstöße“) sehr hohe Leistung benötigten. Darüber hinaus gab es wenig technische Kapazität, um Strom in das Bremer
Netz einzuspeisen. Mit der Liberalisierung
des Strommarktes ist der Bedarf nach mehr
Einspeisungsmöglichkeiten gewachsen.
Denn zum einen benötigen andere Energieversorger mehr Kapazität, um ihre Bremer
Kunden zu beliefern, zum anderen beschafft
sich swb vermehrt Strom von außerhalb.
Mit dem Bau der zweiten Einspeisung wird
damit auch dem Energiewirtschaftsgesetz
(EnWG) von 1998 Genüge getan. Es verpflichtet Energieversorger sicherzustellen,
dass sie die Anforderungen des liberalisierten und deregulierten Strommarktes erfüllen können. Beispielsweise müssen Netzbetreiber bestimmte Rahmenbedingungen
aufstellen, die festlegen, wie andere Unternehmen die Netze nutzen können. Netzbetreiber wie die swb Netze müssen anderen
Stromerversorgern ihre Einrichtungen zur
Verfügung stellen, um Strom bis zu den
Endkunden „durchleiten“ zu können. Dabei
dürfen sie den anderen Versorgern für die
Netznutzung nicht mehr in Rechnung stellen, als sie konzernintern für diese Leistung
veranschlagen.
Ein Netz, eine Gesellschaft: Bremerhaven
2004 hat die swb Bremerhaven sich umfangreich darauf vorbereitet, eine eigenständige Gesellschaft zu gründen, die ihre
Versorgungsnetze betreibt, instand hält,
plant und steuert. Mit dem 1. Mai 2005,
dem geplanten Start der neuen Organisationsform, wird die swb Bremerhaven dann
die EU-Vorgaben erfüllt haben. Bis spätestens 2007 müssen Energieversorger mit
mehr als 100.000 Stromkunden und solche,
die Teil eines Energiekonzerns sind wie die
swb Bremerhaven, für den Betrieb ihrer
Strom- und Gasnetze eigene Gesellschaften
errichtet haben. „Legal Unbundling“ heißt
das in Fachkreisen, also rechtliche Verselbständigung der Geschäftseinheiten. In Bremen hatte swb diese Struktur bereits 1999
eingeführt.
lich sein. Zusätzlich betreut sie vier Wasserwerke, in denen aus 38 Tiefwasserbrunnen
rund 98 Prozent des Bremerhavener Trinkwasserbedarfs gefördert und aufbereitet
werden.
Wettbewerbsgerechte Organisationsstruktur
Voraussichtlich Mitte 2005 wird die Novelle
des EnWG in Kraft treten. Nach dem vorliegenden Gesetzentwurf wird künftig eine
Regulierungsbehörde die Modalitäten des
Netzzugangs und die Höhe der Netzentgelte überwachen. Auf diese neuen Bedingungen haben sich die swb Netze und die swb
Bremerhaven vorbereitet: Sie haben in den
vergangenen Jahren ihre Netze restrukturiert und moderne Planungsverfahren
(„Asset Management“) für mehr Effizienz
eingeführt. So ist gewährleistet, dass bei
Arbeiten am Netz technische und wirtschaftliche Aspekte in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Dies wird swb auch
künftig die Kalkulation wettbewerbsgerechter Netzentgelte ermöglichen.
Die neue Netzgesellschaft wird für das zusammen über 2.000 Kilometer lange Versorgungsnetz für Strom, Erdgas, Trinkwasser
und Fernwärme in der Seestadt verantwort-
Unsere Geschäftsfelder |31|
|>| Unsere Leistungen | Abfall
Abfall ist kein Wegwerfartikel – für swb ist
es ein Wachstumsgeschäftsfeld. Der Abfallspezialist innerhalb der swb-Gruppe ist die
HBE Holding Bremer Entsorgung GmbH &
Co. KG, an der wir gemeinsam mit unserem
Partner, der Nehlsen AG, beteiligt sind. Mit
ihren Tochtergesellschaften Abfallbehandlung Nord GmbH (ANO), Entsorgung Nord
GmbH (ENO), Kompostierung Nord GmbH
(KNO) und RNO Reinigungs- und Entsorgungsservice Nord GmbH (RNO) erbringt
sie eine ganze Palette an Dienstleistungen
für Kommunen und Landkreise, für Gewerbe- und Industriekunden.
Im Abfall steckt nutzbare Energie
Die ANO hat ihr Müllheizwerk Bremen seit
2002 für rund 94 Millionen Euro umfassend
modernisiert und erweitert. Neben dem
Müllheizwerk lässt sie in diesem Zusammenhang eine so genannte SekundärBrennstoff-Aufbereitungsanlage (SBA)
bauen. Das Gesamtprojekt, das Mitte 2005
abgeschlossen sein wird, macht das Müllheizwerk Bremen zu einer der modernsten
und leistungsstärksten Anlagen in Nordwestdeutschland.
Ab Juni 2005 dürfen Hausmüll und hausmüllähnliche Siedlungsabfälle nicht mehr
|32| Unsere Geschäftsfelder
unbehandelt auf Deponien gelagert werden. Das bestimmt die Abfallablagerungsverordnung. Diese Abfälle, so die Verordnung, sind zu verbrennen oder in mechanisch-biologischen Anlagen vorzubehandeln. Das soll den knappen Deponieraum
in Deutschland schonen und verhindern,
dass Schadstoffe ins Grundwasser gelangen, die beim Abbau biologischer Anteile im
Abfall entstehen. Zudem sollen dadurch die
Emissionen des hoch wirksamen Treibhausgases Methan sinken. Es wird frei, wenn
sich Abfall auf den Deponien zersetzt. Ein
Ziel der Bundesregierung ist, dass bis spätestens 2020 alle Siedlungsabfälle in Deutschland weitgehend verwertet werden und nur
noch in wenigen Ausnahmefällen auf Deponien enden.
Ab Mitte 2005 wird die neue Ersatzbrennstoffaufbereitungsanlage pro Jahr 65.000
Tonnen Gewerbeabfälle und 35.000 Tonnen
Sperrmüll zu Ersatzbrennstoffen aufbereiten. Dabei werden beispielsweise die Holzanteile aus dem Sperrmüll aussortiert. Entweder werden daraus wieder Produkte hergestellt oder die Energie, die im Holz gebunden ist, wird verstromt. Gewerbeabfälle,
die vorbehandelt und aufbereitet sind,
sowie heizwertreiche, also besonders energiehaltige Anteile aus den Abfallbehandlungsanlagen, sind bei Zement- und Kraftwerken gefragt, weil sie als Ersatzbrennstoffe mit hoher Qualität gelten.
Im Müllheizwerk der ANO werden die übrigen Abfallarten, beispielsweise Siedlungsabfälle und der Restmüll der Kommunen,
verbrannt. Die swb Erzeugung wird die in
der SBA produzierten Sekundärbrennstoffe
in der Thermischen Ersatzbrennstoff-Konditionierung („THERKO“) im Kraftwerk Hafen
einsetzen (siehe dazu S. 25).
RNO: Mehr Kunden, breitere Angebotspalette
Seit 2002 besteht die RNO Reinigungsund Entsorgungsservice Nord GmbH. Ihren
Umsatz hat sie in dieser Zeit nahezu verdoppelt, die Beschäftigtenzahl mit einer
Steigerung von 18 auf 93 sogar mehr als
verfünffacht. Die RNO reinigt jährlich rund
70 Millionen Quadratmeter Gewerbeflächen. Zum Vergleich: Das ist so viel wie
1.000 Fußballplätze zusammen. Sie säubert
zudem 750.000 Quadratmeter Veranstaltungsflächen sowie 10 Millionen Quadratmeter im Winterservice. Jedes Jahr gewinnt
sie zahlreiche neue Kunden hinzu.
2004 kamen Logistikleistungen zur Angebotspalette der RNO hinzu: Die RNO fährt
seitdem die Leichtverpackungen des Dualen
Systems (Gelbe Säcke) ab, und sie übernimmt einen Großteil der Papiersammlung
im Rahmen der wöchentlichen Wertstoffsammlung.
2004 hat die RNO auch in dem Ende 2003
aufgebauten Geschäftsfeld Industriereinigung zahlreiche Aufträge akquiriert. Zu den
Kunden gehören die ANO mit dem Müllheizwerk, die hanseWasser mit den Klärwerken in Seehausen und Farge, die swb
Erzeugung mit den Kraftwerken in Mittelsbüren und Hastedt sowie Kraft Foods mit
dem Produktionsstandort in Hemelingen. In
diesem Geschäftsfeld bestehen gute Wachstumschancen im gesamten norddeutschen
Markt.
> Mengen (MHW, Transport, Kompost) in Mg
Unsere Geschäftsfelder |33|
„
swb im Profil
Energie sinnvoll nutzen und da einsparen, wo es geht –
dabei unterstützen wir unsere Kunden.
Kerstin Huget, Kundenberaterin
“
In den Kundencentern von swb arbeiten rund 25 Service-Mitarbeiter.
Jährlich lassen sich hier ca. 100.000 Bremer und Bremerhavener
zu unseren Produkten und Leistungen, aber auch ganz allgemein zum
Thema Energie beraten.
Unsere Geschäftsfelder |35|
|>| Unsere Leistungen | Abwasser
Abwasserdienstleistungen in Bremen und
Norddeutschland bietet die hanseWasser
an. Sie ist ein privatisiertes kommunales
Abwasserunternehmen. Hauptgesellschafter
(mit 74,9 Prozent) ist die hanseWasser
Ver- und Entsorgungs GmbH, an der die
swb AG mit 51 und die Gelsenwasser AG
mit 49 Prozent beteiligt sind. 25,1 Prozent
der hanseWasser hält die Freie Hansestadt
Bremen.
52,6 Millionen m3 Schmutz- und Niederschlagswasser hat hanseWasser 2004
in ihren Kläranlagen gereinigt (2003:
53,2 Millionen m3). Der größte Teil davon stammte aus Bremen; 6,3 Millionen
m3 (2003: 6,4 Millionen m3) aus fünf
angrenzenden Nachbargemeinden.
2005 wird hanseWasser die eigene Klärschlamm-Deponie wie geplant schließen.
Die Gesellschaft verfügt heute aber über
die Möglichkeit, Klärschlamm thermisch
zu verwerten. Zusätzlich erschließt sie sich
> Abwasser- und Klärschlammentsorgung
|36| Unsere Geschäftsfelder
weitere Optionen, um die Schließung der
Deponie auszugleichen.
Kontinuierliche Verbesserung von Leistung
und Qualität ist das oberste Ziel von hanseWasser. So hat die Gesellschaft 2004 die
Reinigungsleistung der Kläranlage Seehausen weiter optimiert. In den Kerngeschäftsfeldern Kanal und Abwasserwerke hat
hanseWasser ein Qualitäts- und Umweltmanagementsystem nach den Normen
DIN ISO 9000 und DIN ISO 14.000 eingeführt und eine Reihe wichtiger Geschäftsprozesse zertifiziert. Grundlage der Leistungsstärke des Unternehmens ist die Qualifikation der Mitarbeiter, die jedes Jahr mit
zahlreichen innerbetrieblichen Schulungen
gesteigert wird. Die positive Unternehmensentwicklung der letzten Jahre will hanseWasser weiter festigen und sichern, auch
durch den Erwerb von Beteiligungen. Voraussetzung dafür ist es, weitere Kommunen davon zu überzeugen, wie leistungsstark ein privates Abwasserunternehmen
sein kann.
|>| Unsere Leistungen | Technische Dienstleistungen
Im Geschäftsfeld Technische Dienstleistungen bietet swb Unternehmen und kommunalen Einrichtungen Lösungen für die Energie- und Medienversorgung an, für den Betrieb von Anlagen und Netzen sowie von
Gebäuden und Liegenschaften. Auch der
Zählpunktbetrieb und die Zählerablesung
für alle Versorgungssparten sowie technische Dienstleistungen und Produkte „rund
um das Haus“ gehören zum Leistungsspektrum.
Schneller Start mit langfristigen
Verträgen
Die swb Services hat mit Wirkung zum
1. Januar 2004 verschiedene Geschäfte aus
dem Bereich kundennahe Anlagen der swb
Erzeugung sowie dem Bereich technische
Dienstleistungen der swb Netze übernommen. Damit ist der Prozess der Bündelung
der Geschäfte in einer Vertriebs- und Realisierungsgesellschaft abgeschlossen: Die
swb Services vermarktet und realisiert technische Dienstleistungen „aus einer Hand“.
Dazu gehören die Betreuung von Netzen
und Anlagen, von der Planung bis zum
Betrieb, Contracting für verbrauchs- und
kundennahe Anlagen sowie technisches
Objektmanagement. Auftragseingänge
im Gesamtwert von 16,6 Millionen Euro
im Jahr 2004 sind der Beweis für einen
geglückten Start in den Markt. Eine Reihe
lang laufender Verträge sowie neue Akquisitionen sind eine solide Basis für den erfolgreichen Ausbau des Geschäfts. So wurde
beispielsweise der Vertrag für ein auf zehn
Jahre Laufzeit angelegtes Contractingprojekt mit einem Gesamtvolumen von 6,7 Millionen Euro geschlossen. Das Projekt wird
zusammen mit der swb Vertrieb Bremen im
Bereich der Güter- und Personenbeförderung durchgeführt werden. Ein weiterer Erfolg ist ein mehrjähriger Contractingvertrag
für einen Bürokomplex im Gesamtwert von
ca. 1,9 Millionen Euro.
Grüne Ampeln, helle Straßenlaternen
Gegen europaweite Konkurrenz hat sich die
swb Netze mit ihrem Angebot zur Übernahme und zum Betreiben der Bremer Straßenbeleuchtung durchgesetzt. Die Beleuchtungsanlagen der Freien Hansestadt Bremen sind damit in das Eigentum von swb
übergegangen. Seit dem 1. Januar 2005 ist
das neu gegründete Tochterunternehmen
„swb Beleuchtung“ verantwortlich für Instandhaltung, Erneuerung und Stromversorgung der Anlagen. Nach 20 Jahren wird
die Stadt die Anlagen zurückkaufen. Der
Vertrag ist die Grundlage für ein Wachstum
des Geschäftsfeldes Beleuchtungsdienstleistungen der swb-Gruppe über die Grenzen
Bremens hinaus.
Unsere Geschäftsfelder |37|
|>| Unsere Leistungen | Technische Dienstleistungen
Kleiner Helfer mit großer Wirkung:
die mobile Datenerfassung
Messung und Abrechnung: Markt in
der Entwicklung
Seit Juni 2004 kann die swb-Tochter „swb
Messung und Abrechnung“ dank der mobilen Datenerfassung (MDE) in Bremen und
Bremerhaven bis zu 90 Prozent der Montage- und Ableseaufträge automatisch verbuchen – eine bisher unter den deutschen
Energieversorgern einmalige Kompetenz.
Sämtliche Außendienstmitarbeiter und
Monteure nutzen die kleinen Spezialcomputer beispielsweise für Ablesungen und
Zählerwechsel. Die Unterstützung des
Mahnverfahrens komplettiert künftig
die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der
Geräte.
Die swb Messung und Abrechnung betreut
derzeit noch hauptsächlich die Bestandskunden innerhalb der swb-Gruppe. Auf sie
entfallen über 95 Prozent des Umsatzvolumens. Eine Reihe von Sonderprojekten und
die Zunahme der zu betreuenden Zählpunkte in Bremen und Bremerhaven, insbesondere im Wohnungswasserbereich, haben die
Umsätze spürbar erhöht. Der Markt für
Abrechnungsdienstleistungen befindet sich
weiter in der Entwicklung. 2004 haben weitere Energieversorger in Deutschland ihre
Abrechnungsaktivitäten in Tochtergesellschaften verlagert. Damit verstärkt sich der
Wettbewerb, es steigen aber auch die Chancen für künftige Kooperationen.
Ausbau Zählerfernauslesung
Weitere rund 500 Gewerbe- und Sondervertragskunden hat swb 2004 im Niederspannungsbereich Strom mit einer Zählerfernauslesung ausgestattet. Damit ist die Zahl
der Kunden, die mit einer Zählerfernauslesung ausgestattet sind, auf über 2.500
gestiegen.
|38| Unsere Geschäftsfelder
Inhome nun alleinige swb-Tochter
Der Spezialist für Leistungen und Produkte
„rund um das Haus“ ist die Gesellschaft für
Versorgungsleistungen, GfV mbH. Unter
dem Markennamen „Inhome“ bietet sie
Haushaltskunden in Bremen und Nord-
deutschland vor allem im Heizungssektor
Leistungen an. Trotz der schwierigen Marktbedingungen in der Heizungsbranche und
der stagnierenden wirtschaftlichen Entwicklung konnte Inhome den Umsatz 2004
um 1,3 Prozent steigern. Seit 2003 hat sie
sich aus neuen Vertriebsgebieten zurückgezogen und ihre Aktivitäten auf ihre Kernregion fokussiert. Das führte zu deutlichen
Einsparungen. Mit einem Bestand von
4.139 Verträgen im Bereich Service- und Wartungsschutzbriefe zum Jahresende 2004
erzielte Inhome eine Steigerung um 10,1 Pro-
zent gegenüber dem Vorjahr. Zum 1. Januar
2005 hat die swb Vertrieb Bremen GmbH
50 Prozent der Anteile an der GfV mbH von
der Deutsche Essent GmbH übernommen.
Aufgrund einer Markennutzungsvereinbarung mit der Deutschen Essent kann die
GfV weiterhin unter dem Namen „Inhome“
Produkte und Dienstleistungen „rund um
das Haus“ vertreiben. Chancen zum Ausbau
des Geschäfts liegen vor allem in künftigen
schärferen Umweltanforderungen für alte
Heizungsanlagen, die in den kommenden
Jahren ersetzt werden müssen.
Unsere Geschäftsfelder |39|
|40| Lagebericht
Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42
Unternehmensorganisation und Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
Strategisches Marketing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
Investitionen und Desinvestitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
Vermögenslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47
Ertragslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49
Finanzlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
Wertschöpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55
Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56
Forschung und Entwicklung – Energiegewinnung aus Abfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58
Personalbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59
Beschaffung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61
Risikobericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
Bericht des Vorstandes gemäß § 312 Aktiengesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
Lagebericht |41|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die Erholung der deutschen Wirtschaft hat sich in der ersten Hälfte des Jahres 2004 spürbar
gefestigt. Die zähe Stagnation, die mit dem konjunkturellen Einbruch im Jahre 2000 begonnen hatte, scheint überwunden. Allerdings ist das Tempo der Erholung im Vergleich zu
früheren Phasen des Aufschwungs gering. Die konjunkturellen Impulse waren bisher ausschließlich außenwirtschaftlicher Natur. Die Binnennachfrage hingegen war nach mehreren
Jahren weiterhin schwach. Daraus ergibt sich für die deutsche Konjunktur derzeit eine starke Exportabhängigkeit und eine nahe Bindung an die Entwicklung der Weltwirtschaft.
Die leichte konjunkturelle Erholung hat bisher nicht zu einer Besserung der Lage am Arbeitsmarkt geführt. Die Zahl der Beschäftigten nimmt seit Jahresbeginn langsam zu. Dies ist vor
allem auf neue Instrumente der Arbeitsmarktpolitik wie Minijobs und Ich-AGs zurückzuführen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist hingegen weiter gesunken, und die Arbeitslosigkeit ist (von 4,377 Mio. auf 4,548 Mio. Menschen) spürbar gestiegen.
Die wirtschaftliche Entwicklung im Bundesland Bremen ist analog zur bundesdeutschen
Gesamtwirtschaft verlaufen. Die überwiegende Zahl der Unternehmen weist eine weitgehend befriedigende Geschäftslage auf. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, erhöhte
sich das Bruttoinlandsprodukt in Bremen in der ersten Jahreshälfte um (preisbereinigt)
0,9 Prozent gegenüber dem Stand des ersten Halbjahres 2003. Damit konnte die bremische
Wirtschaft wieder Anschluss finden an den Wachstumsprozess früherer Jahre, der in 2003
unterbrochen war. Dies wird insbesondere bei den Geschäftserwartungen deutlich, die sich
im Jahresverlauf stabilisiert haben und auf eine Fortsetzung der moderaten Erholung der
Konjunktur in 2005 schließen lassen.
Die regionalen Standortbedingungen Bremens haben sich in den letzten Jahren verbessert.
Durch die Weiterentwicklung der Infrastruktur und die Bündelung von regionalen Kompetenzen ist es dem Bundesland Bremen gelungen, sich im Wettbewerb der Regionen gut zu
positionieren.
|42| Lagebericht
Branchenentwicklung
Mit der Einbringung des Gesetzentwurfs zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts ist
in der Bundesrepublik Deutschland die Umsetzung der EU-Beschleunigungsrichtlinien in
nationales Recht aufgenommen worden. Mit der Umsetzung des derzeit in der Diskussion
befindlichen Gesetzentwurfs (EnWG-E) werden dann alle vertikal integrierten Strom- und
Gasversorgungsunternehmen zur Entflechtung ihres Netzbetriebs verpflichtet („Unbundling“) und müssen sich zudem auf die Einrichtung einer Regulierungsbehörde für Elektrizität und Gas einstellen. Die Unbundling-Anforderungen werden durch den swb-Konzern
bereits heute größtenteils erfüllt.
Der Stromerzeugungsmarkt wird in Deutschland durch wenige, überregional agierende
Stromkonzerne dominiert, die einen Großteil der Erzeugungskapazität auf sich vereinen.
Auf der regionalen Ebene gehört der swb-Konzern zu den größeren Energieversorgungsunternehmen mit nennenswerter Eigenerzeugung. Neben der unvermindert hohen
Steuer- und Abgabenlast führten im Berichtsjahr die im Bundesdurchschnitt um rund
25 Prozent gestiegenen Brennstoffkosten sowie der Mehraufwand für Regelenergie zu
einer Verteuerung der Strompreise.
So zahlte 2004 nach Angaben des Verbands der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) ein durchschnittlicher Haushaltskunde 40 Prozent seiner Stromrechnung für Stromsteuer, Abgaben
nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz, Konzessionsabgabe und Mehrwertsteuer. Zum Vergleich: 1998 belief sich der Staatsanteil auf nur
25 Prozent.
Der Gasbeschaffungsmarkt in Deutschland ist durch eine begrenzte Anbieterzahl gekennzeichnet. Lediglich 17 Prozent des Erdgasbedarfs werden aus heimischer Produktion gedeckt; rund 70 Prozent werden von drei internationalen Lieferanten importiert. Die Beschaffung über Handelsplätze spielt in Deutschland bislang nur eine untergeordnete Rolle, da
kaum freie Gasmengen den Handelsplätzen zur Verfügung stehen. Auch die Auflagen zur
Steigerung des Wettbewerbs im Rahmen der E.ON/Ruhrgas Fusion haben bislang zu keiner
spürbaren Intensivierung des Wettbewerbs geführt.
Lagebericht |43|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Unternehmensorganisation und Struktur
Die Deutsche Essent GmbH, ein Tochterunternehmen der Essent N.V., ist mit 51 Prozent der
Stimmrechte Mehrheitsgesellschafterin. Neben dem niederländischen Hauptaktionär
hält die EWE AG seit dem 9. August 2004 mittelbar und unmittelbar 49 Prozent und seit
dem 4. Oktober 2004 unmittelbar 49 Prozent der Anteile. Eine Stimme verbleibt bei der
Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (BVV), ein Unternehmen der Freien
Hansestadt Bremen.
Die wesentlichen Geschäftsfelder des Konzerns liegen in der Vermarktung von Energie
und Trinkwasser, der Netzlogistik für Energie und Trinkwasser, der Energieerzeugung, der
Erbringung energienaher Dienstleistungen sowie in der Abfall- und Abwasserentsorgung.
Die Aktivitäten des Konzerns konzentrierten sich auf das Land Bremen und die umliegenden Gemeinden. Über das assoziierte Unternehmen Stadtwerke Bielefeld GmbH werden in
größerem Umfang Lieferungen und Leistungen in Ostwestfalen erbracht.
Die Konzerngesellschaften behaupteten sich im Berichtsjahr im harten Wettbewerb auf
den liberalisierten Energiemärkten gegen ihre Mitbewerber. Die Bereitschaft der Privatkunden, den Anbieter zu wechseln ist leicht gestiegen. Die kumulierte Wechselquote liegt mit
durchschnittlich 2,9 Prozent über der des Vorjahres, jedoch unter dem Bundesdurchschnitt
von ca. 5 Prozent. Die Preise für Industriekunden mit mittelspannungsseitiger Stromversorgung waren weiterhin einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Der Marktanteil im
Land Bremen liegt mit ca. 97 Prozent leicht unter dem des Vorjahres.
Auf dem Gasmarkt beträgt der Marktanteil im Bereich der Privatkunden gegenwärtig
100 Prozent. Die Auswirkungen der fortschreitenden Liberalisierung des Gasmarktes
auf das Wechselverhalten der Privatkunden sind noch nicht abzusehen, werden jedoch
auf geringerem Niveau als im Strombereich erwartet. Im Industriebereich herrscht dagegen ein intensiver Wettbewerb.
Die zur Strom- und Wärmeerzeugung installierte Leistung beträgt mehr als 1.000 MW
und wird fast ausschließlich zur Versorgung der Region Bremen vorgehalten. Gleichwohl
agieren die Gesellschaften des swb-Konzerns zunehmend im überregionalen Strommarkt.
|44| Lagebericht
Veränderungen in der Konzernstruktur
Die im swb-Konzern angestrebte ertragsorientierte Konzentration auf das Kerngeschäft
hatte Auswirkungen auf das Beteiligungsportfolio. Im Wesentlichen ist es im abgelaufenen
Geschäftsjahr zu folgenden gesellschaftsrechtlichen Veränderungen gekommen:
Die ZD Service & Management GmbH Zentrale Dienste wurde zum 1. Januar 2004 auf die
swb AG verschmolzen. Durch die Integration in die Holding kann eine effizientere Abwicklung der operativen Geschäftstätigkeit erreicht werden.
Im Zuge der Übernahme der öffentlichen Beleuchtung in der Freien Hansestadt Bremen
wurde die Gründung einer mit diesem Geschäft zu beauftragenden Gesellschaft beschlossen. Die swb Beleuchtung GmbH hat das Ziel, die Beleuchtungsaktivitäten für die Freie
Hansestadt Bremen durchzuführen. Die Gesellschaft ist zum 31. Dezember 2004 erstmals
als vollkonsolidiertes Unternehmen einbezogen worden.
Die GfE Gesellschaft für Energiedienstleistungen mbH wurde am 31. Januar 2004 in die
swb Immobilien GmbH umbenannt. Sie hielt die zum Verkauf vorgesehenen Anteile an der
Bremischen Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH
(Bremische), die zum Geschäftsjahresende veräußert wurde.
Der in 2003 über den Verkauf der Anteile an der Bremischen BETEILIGUNGS-Gesellschaft
für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (BreBe) geschlossene
Vertrag wurde in 2004 wirksam und ordnungsgemäß abgewickelt.
Zum 25. Oktober 2004 wurde die NGU Norddeutsche Gesellschaft für Umweltdienstleistungen mbH in die swb Entsorgung GmbH umbenannt. Die swb Entsorgung hält mittelbar
Anteile an der hanseWasser Bremen GmbH und an der Abfallbehandlung Nord GmbH, der
Entsorgung Nord GmbH, der Kompostierung Nord GmbH, der Reinigungs- und Entsorgungsservice Nord GmbH und an der k-tec Kraftfahrzeugtechnik GmbH.
Des Weiteren wurden im Geschäftsjahr 2004 der Vertrag zum Erwerb von 50 Prozent der
Anteile an der GfV Gesellschaft für Versorgungsdienstleistungen [Inhome] unterzeichnet.
Lagebericht |45|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Die Anteile werden mit Wirkung zum 1. Januar 2005 von der Deutsche Essent GmbH
auf die swb Vertrieb Bremen GmbH übertragen. Die ehemals als Joint Venture angelegte
Gesellschaft vertreibt technische Produkte und Dienstleistungen für Ein- und Zweifamilienhäuser im Gebiet Bremen, Bremerhaven und im Bremer Umland. Der Tätigkeitsschwerpunkt umfasst derzeit den Heizungssektor.
Strategisches Marketing
Seit dem 21. September 2004 fasst die gemeinsame Marke „swb“ die Leistungsfähigkeit
der Konzerngesellschaften zusammen und ersetzt die bisherigen Unternehmensmarken
swb AG, swb Enordia, swb Bremerhaven, swb Norvia, swb Synor, swb Services und metaCount. Die Vereinheitlichung des Außenauftritts unter einer gemeinsamen Marke soll dem
Unternehmen im Markt zu einem klareren Profil verhelfen und den Imageaufbau fördern.
Investitionen und Desinvestitionen
Um bei der Optimierung des Einsatzes der Kraftwerksblöcke die Versorgungssicherheit
aufrechterhalten zu können, wird eine zweite Verbundnetzeinspeisung errichtet. Die Verzögerungen in der Realisierung der zweiten Verbundnetzeinspeisung führen zu einem
Weiterbetrieb des Blocks 14 (Standort Hastedt) bis voraussichtlich zum 31. Dezember 2006.
Der Bau einer Vorschaltanlage vor den Block 5 (Standort Hafen) und Retrofit-Maßnahmen
verlängern die Lebensdauer des Blocks. Mit Umsetzung der Investition werden ab 2007
über die Vorschaltanlage heizwertreiche Abfallstoffe energetisch verwertet und damit der
Kohleeinsatz bei gleicher Energieausbeute reduziert.
|46| Lagebericht
Vermögenslage (Konzern)
Das Gesamtvermögen in Höhe von 1.744.150 TEUR entfällt mit 73 Prozent (Vorjahr: 76 Prozent) auf das Anlagevermögen und mit 25 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent) auf das Umlaufvermögen.
Der überwiegende Teil des Anlagevermögens besteht aus dem Sachanlagevermögen,
mit einem Anteil von 50 Prozent (Vorjahr: 49 Prozent). Der Anteil des Finanzanlagevermögens liegt bei 28 Prozent (Vorjahr: 29 Prozent), die immateriellen Vermögensgegenstände
(im Wesentlichen Netznutzungsrechte) stehen mit einem Anteil von 22 Prozent (Vorjahr:
22 Prozent) zu Buche.
Der bedeutendste Einzelposten innerhalb der Finanzanlagen ist weiterhin seit Erwerb der
Anteile an der Stadtwerke Bielefeld GmbH (1. Januar 2002) die „Beteiligungen an assoziierten Unternehmen“.
> Bilanzstruktur swb-Konzern in TEUR
Lagebericht |47|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Vermögenslage (swb AG)
Die Bilanzsumme der swb AG hat sich um 39.071 TEUR auf 1.139.123 TEUR erhöht. Auf der
Aktivseite entfallen 62 Prozent auf das Anlagevermögen. Innerhalb des Anlagevermögens
hat sich der Anteil der Finanzanlagen um 46.636 TEUR auf 677.645 TEUR vermindert. Die
Veränderung beinhaltet im Wesentlichen
• eine Erhöhung der Anteile an verbundenen Unternehmen bedingt durch die Einbringung von Anlagevermögen in die swb Services GmbH & Co. KG (5.214 TEUR) und
• die Wertberichtigungen auf den Beteiligungsansatz an der atypisch stillen Beteiligung
an der Stadtwerke Soltau GmbH in Höhe von 1.377 TEUR, sowie auf den Beteiligungsansatz an der Stadtwerke Bielefeld GmbH in Höhe von 50.032 TEUR.
Weitere wesentliche Einzelposten im Bereich der Finanzanlagen sind die swb Netze GmbH
& Co. KG, die swb Bremerhaven GmbH, die swb Erzeugung GmbH & Co. KG und die swb
Vertrieb Bremen GmbH.
Die Abnahme des Sachanlagevermögens um 1.676 TEUR ist hauptsächlich auf die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 1.923 TEUR zurückzuführen, denen Zugänge von
327 TEUR gegenüber stehen.
Das Anlagevermögen in Höhe von 704.147 TEUR ist durch Eigenkapital in Höhe von
442.413 TEUR und Pensionsrückstellungen in Höhe von 302.268 TEUR voll gedeckt. Das
Eigenkapital stieg um 21.480 TEUR auf 442.413 TEUR. Das entspricht einer Eigenkapitalquote (Eigenkapital/Gesamtvermögen x 100) von 38,8 Prozent (Vorjahr: 38,3 Prozent).
Das Umlaufvermögen weist mit 179.263 TEUR Wertpapiere aus, wovon 71.434 TEUR auf
eigene Anteile und 107.829 TEUR auf Wertpapierspezialfonds entfallen. Der Zahlungsmittelbestand beträgt 73.960 TEUR.
> Bilanzstruktur swb AG in TEUR
|48| Lagebericht
Ertragslage (Konzern)
> Ertragslage (Konzern) in TEUR
31.12.2004
Umsatzerlöse
31.12.2003
Veränderung
981.977
984.813
-2.836
Materialaufwand
-540.506
-536.639
-3.867
Personalaufwand
-192.160
-201.493
9.333
Abschreibungen
-89.985
-100.781
10.796
Übrige Aufwendungen und Erträge
-26.533
-51.301
24.768
Betriebsergebnis
132.793
94.599
38.194
Finanzergebnis
-31.308
-24.700
-6.608
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
101.485
69.899
31.586
Steuern
-46.615
-37.952
-8.663
-192
-192
0
54.678
31.755
22.923
Ausgleichszahlungen
Konzernjahresüberschuss
Änderung Konsolidierungskreis
Anteil anderer Gesellschafter
Gewinn-/Verlustvortrag
Bilanzgewinn
-248
0
-248
-1.660
-1.332
-328
4.510
-25.913
30.423
57.280
4.510
52.770
Im Berichtsjahr erwirtschaftete der Konzern nach Verrechnung der Stromsteuer und vor
Abzug der Aufwendungen für Forfaitierung einen Gesamtumsatz von 981.977 TEUR. Nach
den einzelnen Sparten teilen sich die Umsatzerlöse wie folgt auf:
> Umsatzerlöse in TEUR
Lagebericht |49|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsatzerlöse um 2.836 TEUR zurückgegangen. Hinsichtlich der einzelnen Sparten ist diese Reduzierung wie folgt zu beurteilen:
In der Sparte Strom konnten im Berichtsjahr leichte Umsatzzuwächse aufgrund einer
Strompreiserhöhung realisiert werden. In der Sparte Erdgas sind die Umsatzerlöse mengen- und preisbedingt rückläufig. Die Umsatzerlöse der Sparte Abwasser blieben im
Vergleich zum Vorjahr konstant. Ein leichter Anstieg der Umsatzerlöse konnte in der Sparte
Wasser, aufgrund von preis- und mengenbedingten Steigerungen, erzielt werden. Der
Rückgang der Umsatzerlöse in der Sparte Wärme erklärt sich aus der in 2003 erhöhten
Verbrauchsabgrenzung, die im Geschäftsjahr 2004 nicht auf Vorjahresniveau durchgeführt
wurde.
Die Zunahme des Materialaufwandes um 3.867 TEUR ergibt sich aus der Erhöhung für Aufwendungen für bezogene Leistungen um 5.944 TEUR. Dem entgegen wirkt die Reduzierung
der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 2.077 TEUR. Als maßgeblicher
Effekt für die Steigerung des Materialaufwandes sind die deutlich erhöhten Kohlebezugpreise herauszustellen.
Der Personalaufwand reduziert sich im Vergleich zum Personalaufwand 2003 um
9.333 TEUR. Während die Aufwendungen für Löhne und Gehälter bedingt durch einen
reduzierten Mitarbeiterbestand um 1.338 TEUR abnehmen, gehen die sozialen Abgaben
und Altersvorsorgeaufwendungen im Wesentlichen wegen geringeren Zuführungen zu
den Pensionsrückstellungen um 7.995 TEUR zurück.
Die Personalaufwendungen haben sich in den letzten drei Jahren wie folgt entwickelt:
> Personalaufwand in TEUR
|50| Lagebericht
Die Verminderung der Abschreibungen resultiert im Wesentlichen aus dem zurückhaltenden Investitionsverhalten des swb-Konzerns im Geschäftsjahr 2004 und in den Vorjahren,
sowie aus der auslaufenden Abschreibung des Blocks 15. Des Weiteren führt die aktivische
Abgrenzung der seit dem 1. Januar 2003 vereinnahmten Baukostenzuschüsse zu geringeren
Abschreibungen.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge ist im Wesentlichen bedingt durch die
Auflösung von Rückstellungen, durch den Buchgewinn aus dem Verkauf der Anteile an
der Bremischen BETEILIGUNGS-Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und
Wohnungsbau mbH (BreBe) sowie durch die Auflösung des AEP-Kohlekontrakts .
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um
6.152 TEUR verringert. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Wegfall der in 2003 vorgenommenen Wertberichtigung der BreBe und geringeren Wertberichtigungen auf Forderungen. Im Vorjahr hatten Drohverlustrückstellungen und Abschreibungen im Zusammenhang
mit der BreBe den sonstigen betrieblichen Aufwand um 15.072 TEUR erhöht. In Teilen kompensiert wird die Verbesserung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen durch den
Anstieg von Beratungskosten, die durch die Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS
begründet sind, sowie durch den Anstieg der Marketing-Kosten für die neue eigenständige
Dachmarke in Verbindung mit weiteren Folgekosten für die Umstellung.
Das Finanzergebnis ist geprägt durch die Entwicklung der Erträge aus assoziierten Unternehmen. Die Reduzierung des Beteiligungsergebnisses ist im Wesentlichen auf die Abwertung von Beteiligungsansätzen zurückzuführen. Die Zinsaufwendungen haben sich
gegenüber dem Vorjahr aufgrund von Zinszahlungen aus Steuernachzahlungen erhöht.
Trotz der deutlichen Ergebnisverbesserung stiegen die Steuern um lediglich 8.663 TEUR.
Dies resultiert unter anderem aus der nicht steuerwirksamen Auflösung von Drohverlustrückstellungen und aus einem nicht steuerwirksamen Buchgewinn wegen des Verkaufs der
Anteile an der BreBe.
Lagebericht |51|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Ertragslage (swb AG)
> Ertragslage (swb AG) in TEUR
2004
2003
Erlöse
39.489
38.738
751
Materialaufwand
-8.201
-6.763
-1.438
Personalaufwand
-39.106
-34.482
-4.624
Abschreibungen
-2.048
-2.235
187
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-18.687
-17.405
-1.282
Betriebsergebnis
-28.553
-22.147
-6.406
90.847
101.090
-10.243
Beteiligungsergebnis
Veränderung
Zinsergebnis
-1.880
–1.114
-766
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
60.414
77.829
-17.415
-38.934
-33.821
-5.113
Jahresüberschuss
21.480
44.008
-22.528
Gewinnvortrag
46.704
2.696
44.008
Bilanzgewinn
68.184
46.704
21.480
Steuern
Die Erhöhung der Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 751 TEUR beruht im Wesentlichen auf
der Zunahme bei den Erlösen aus kaufmännischen Dienstleistungen gegenüber Tochterunternehmen um 7.087 TEUR, der eine Abnahme an sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe
von 6.255 TEUR gegenüberstand. Die Erhöhung der Erlöse aus kaufmännischen Dienstleistungen ist auf die zum 1. November 2003 erfolgte Verschmelzung der swb Egenta GmbH
auf die swb AG zurückzuführen, infolge dessen die swb AG vermehrt Dienstleistungen
gegenüber ihren Tochterunternehmen erbringt. Die Abnahme des Postens sonstige betriebliche Erträge gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 6.255 TEUR ist hauptsächlich auf
folgende Sachverhalte zurückzuführen:
• Fortfall der im Jahr 2003 angefallenen Erträge aus Zuschreibungen des Anlagevermögens in Höhe von 8.699 TEUR bedingt durch die steuerliche Betriebsprüfung
• reduzierte Buchgewinne aus Anlagenabgängen gegenüber 2003 in Höhe von 1.953 TEUR
• Zahlungseingang und Zuschreibung gegenüber 2003 auf wertberichtigte Forderungen
in Höhe von 1.533 TEUR
• Weiterberechnungen der Aufwendungen für die Projekte Dachmarke und IFRS an die
Tochtergesellschaften in Höhe von 3.422 TEUR in 2004.
|52| Lagebericht
Die Zunahme des Materialaufwandes gegenüber 2003 um 1.438 TEUR ist vorwiegend
auf die bezogenen IT-Dienstleistungen für SAP aufgrund der Umstellung auf IFRS und der
damit verbundenen Migration, sowie der Einführung eines Veranstaltungsmanagementsystems zurückzuführen.
Der Personalaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 4.624 TEUR erhöht und ist
hauptsächlich zurückzuführen auf
• die Zunahme der Löhne und Gehälter gegenüber dem Vorjahr um 5.338 TEUR, bedingt
durch die Verschmelzung der swb Egenta GmbH auf die swb AG zum 1. November 2003,
sowie auf die Personalzugänge von der swb Vertrieb Bremen GmbH in die Bereiche
Unternehmenskommunikation und Portfoliomanagement der swb AG zum 1. September 2004.
• Analog zu den unter dem Posten Löhne und Gehälter erläuterten Sachverhalten erhöhten sich die Aufwendungen für soziale Abgaben gegenüber 2003 um 714 TEUR.
• Dem gegenüber verminderten sich die Aufwendungen für Altersversorgung gegenüber
dem Vorjahr um 1.632 TEUR.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen um 1.282 TEUR über dem Vorjahreswert.
Im Wesentlichen lässt sich diese Entwicklung auf folgende Sachverhalte zurückführen:
• Vermehrte Aufwendungen in Höhe von 2.808 TEUR im Zusammenhang mit dem neuen
Marktauftritt der swb AG
• Fortfall der im Vorjahr durch die swb Egenta GmbH berechneten kaufmännischen
Dienstleistungen in Höhe von 1.346 TEUR
Das Zinsergebnis reduziert sich, insbesondere aufgrund der Zinsaufwendungen für
Steuernachzahlungen, um 766 TEUR.
Im Vergleich zum Vorjahr verringert sich das Beteiligungsergebnis um 10.243 TEUR.
Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus:
• den verbesserten Beteiligungserträgen der swb Netze GmbH & Co. KG in Höhe von
16.893 TEUR, der swb Vertrieb Bremen GmbH in Höhe von 25.508 TEUR, der swb Messung
und Abrechnung in Höhe von 1.178 TEUR sowie der Stadtwerke Bielefeld GmbH in Höhe
von 2.424 TEUR,
• den reduzierten Beteiligungserträgen der swb Erzeugung GmbH & Co. KG in Höhe von
1.815 TEUR und der swb Bremerhaven GmbH in Höhe von 3.913 TEUR.
• Dem gegenüber stehen Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 51.814 TEUR. Die
Abschreibungen wurden insbesondere auf die Anteile an der atypisch stillen Beteiligung
an der Stadtwerke Soltau GmbH (1.377 TEUR) und auf die Anteile an der Stadtwerke Bielefeld GmbH in Höhe von 50.032 TEUR vorgenommen.
Lagebericht |53|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Finanzlage (Konzern)
Die Bestände an flüssigen Mitteln (einschließlich der täglich liquidierbaren Wertpapierfonds) haben sich in den letzten zwei Jahren wie folgt entwickelt:
> Cashflow-Entwicklung in TEUR
Die Finanzierungssituation des swb-Konzerns verbesserte sich im Berichtsjahr aufgrund
der weiterhin starken Innenfinanzierungskraft deutlich.
Der Finanzierungsbedarf von 60.665 TEUR konnte voll aus dem Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt werden. Der Zufluss in Höhe von 130.729 TEUR lag um
4.667 TEUR über dem Vorjahr. Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von
33.171 TEUR entsteht insbesondere aus der weiteren Tilgung von Finanzverbindlichkeiten.
Aufgrund des hohen Mittelzuflusses aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte die
Finanzkraft weiter gestärkt werden. Die zahlungswirksamen Veränderungen führten
zu einer Erhöhung der flüssigen Mittel – bestehend aus Kasse, Bankguthaben und täglich
liquidierbaren Wertpapierfonds – um 36.893 TEUR auf 183.560 TEUR. Dem gegenüber
|54| Lagebericht
stehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 159.323 TEUR (Vorjahr:
184.722 TEUR), so dass im Ergebnis die Nettoverschuldung des swb-Konzerns eine deutliche Reduktion erfahren hat.
Wertschöpfung
In der Wertschöpfungsrechnung wird das im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit
erwirtschaftete Unternehmenseinkommen ermittelt. Die Rechnung zeigt, wie sich dieses
Unternehmenseinkommen auf die einzelnen am Unternehmen beteiligten Gruppen verteilt.
Die Wertschöpfung im Jahr 2004 beläuft sich auf 397.226 TEUR; davon finden 171.176 TEUR
Verwendung als Personalaufwand für Mitarbeiter und Pensionäre sowie deren Hinterbliebene, weitere 18.577 TEUR fließen den Kreditgebern zu und die öffentliche Hand erhält
einen Steuer- und Abgabenanteil in Höhe von 152.795 TEUR. Auf die Kapitaleigner entfällt
ein Anteil an der Wertschöpfung von 54.678 TEUR.
> in TEUR
Lagebericht |55|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Umweltschutz
Der swb-Konzern versteht sich als ein Unternehmen, das mit und von den Ressourcen im
kommunalen und regionalen Raum lebt und demzufolge eine Verantwortung für den
Standort trägt. Verlässlichkeit, Kompetenz und Nachhaltigkeit sind tragende Prinzipien
unserer Geschäftstätigkeit. Daraus abgeleitet verfolgen wir auf dem Gebiet des Umweltschutzes folgende strategische Ziele:
• Wir wollen einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Entlastung der
Umwelt durch Schadstoff-Emissionsminderung leisten. Ressourcen setzen wir dabei gleichermaßen wirtschaftlich und umweltgerecht ein.
• Im Umgang mit ökologischen Themen demonstrieren wir Kompetenz und Selbstbewusstsein und kooperieren mit den wesentlichen regionalen Akteuren in diesem Feld.
• Unsere Aktivitäten und unser Image im Bereich Umweltschutz stützen Kerngeschäft und
neue Produkte.
Zur Umsetzung dieser Strategie setzen wir ein breites Spektrum produktions- und kundenorientierter Maßnahmen ein, deren konkrete Ausgestaltung zu einem wesentlichen Teil
in der Verantwortung der Konzerngesellschaften liegt.
Produktionsorientierte Umweltschutzmaßnahmen im Jahr 2004
Im Mai 2004 verkündete das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit das Gesetz über den nationalen Zuteilungsplan für Treibhausgasemissionsberechtigungen für 2005 bis 2007. Mit Verabschiedung dieses Gesetzes ist swb verpflichtet, ab
1. Januar 2005 Emissionszertifikate für den Einsatz von Brennstoffen in den Kohle-, Erdgasund Gichtgaskraftwerken nachzuweisen. Die Zuteilung von Emissionsberechtigungen für
die Jahre 2005 bis 2007 ist bei der Deutschen Emissionshandelsstelle beantragt. Grundlage
für diese Antragstellung sind die Brennstoffverbräuche bzw. Emissionen in der Basisperiode 2000 bis 2002.
|56| Lagebericht
Die Zuteilung durch die Deutsche Emissionshandelsstelle ist im Dezember 2004 erfolgt.
In der aktuellen Planung für die kommenden Jahre geht die swb, bedingt durch eine im
Vergleich zum Referenzzeitraum gestiegene Stromproduktion, davon aus, in begrenztem
Umfang Zertifikate im Markt beschaffen zu müssen.
Für die Berichterstattung und Verfolgung der CO2-Emissionen ab dem 1. Januar 2005 baut
swb, entsprechend der im Treibhausgasemissionshandelsgesetz vorgegebenen Richtlinien,
ein Monitoring-System auf.
2004 hat die swb Netze mit der Umsetzung ihres im Umweltprogramm verankerten Ziels
der Reduzierung von Emissionen durch den von ihr zur Wartung und Instandhaltung der
Versorgungsnetze betriebenen Fuhrpark begonnen.
In Kooperation mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und der Berufsgenossenschaft
der Gas-, Fernwärme und Wasserwirtschaft wurde ein Fahrertraining eingeführt, das Sparund Sicherheitsaspekte verknüpft. Geschult wurden insgesamt 100 Fahrer, die dienstlich
mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr und zusammen damit jährlich mehr als eine Million
Kilometer zurücklegen.
Ziel ist es, insgesamt rund acht Prozent der Emissionen des Fuhrparks einzusparen.
Evaluiert wird das Programm über den Vergleich des Benzinverbrauchs vor und nach
dem Fahrertraining.
Kundenorientierte Umweltschutzmaßnahmen im Jahr 2004
Im Jahr 2004 konnten rund 300 neue Kunden für das Ökostromprodukt swb Strom
proNatur gewonnen werden, die über die Entrichtung eines bestimmten preislichen Aufschlags den Ausbau von regenerativen Stromerzeugungsanlagen in der Region fördern
wollen. Ein unabhängiger Beirat, bestehend aus Vertretern von swb Vertrieb Bremen, dem
Bremer Energie-Institut, der Bremer Umweltberatung sowie dem Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland, entscheidet über die Verwendung der Mittel des proNaturFonds. 2004 wurden mit Fördermitteln aus „proNatur“ die Errichtung einer SolarstromAnlage auf einer Radstation (8,8 kW installierte Leistung), einer Solarstrom-Anlage auf dem
Recyclinghof (10 kW installierte Leistung) und eine Biogas-Anlage in Eitzendorf (500 kW
installierte Leistung) unterstützt.
Lagebericht |57|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Neben den Beratungsangeboten in seinen Kundencentern unterstützt swb speziell den
rationellen Energieeinsatz bei der Brauchwassererwärmung wie auch die innovative
Anwendung von Erdgas im Haushalt mit gezielten Förderprogrammen. Insgesamt wurden
hierzu 2004 rund 500 Anträge bearbeitet.
Über die im Klimaschutz engagierte Bremer Energie-Konsens GmbH, an der die swb AG
maßgeblich beteiligt ist, hat swb auch 2004 mittelbar verschiedene Forschungs- und
Modellvorhaben mit dem Schwerpunkt der rationellen Energieverwendung in Bremen
unterstützt. Beispiele sind der „Energiesparwettbewerb Bremer Heimstiftung“, das „Gewerbe Impuls Programm“ und die „Energieeinsparung und Klimaschutz in Bremer Krankenhäusern“. Zusätzlich wurden 2004 neue Projekte aufgesetzt wie die Durchführung eines
Feldversuchs zum „Gebäudeenergiepass“, die Energieeinsparung in Bremer Bädern, das
Modellprojekt zur Gebäudesanierung „Niedrigenergiehaus im Bestand“, die Förderung
eines Pilotprojektes zur Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung sowie das Förderprogramm „Brennpunkt Heizungsanlage“ zur Optimierung des Betriebs von Heizungsanlagen und der
Praxistest „Energieeinsparung durch zentrale elektronische Einzelraumregler“. Der finanzielle Zuschuss der swb AG an die Bremer Energiekonsens betrug 2004 rund 1,2 Mio. EUR.
Im Zuge der Kampagne „Bremer Offensive: Das Erdgasfahrzeug“, einer Gemeinschaftskooperation der Vertriebsgesellschaft swb Vertrieb Bremen GmbH und der Bremer Energie-Konsens GmbH, lagen Anfang November 2004 132 Förderanträge von Bremern und
Bremerinnen vor, die die Anschaffung eines erdgasbetriebenen Fahrzeugs erwägen. Gefördert wurden davon bisher rund 75 Antragsteller.
In Bremerhaven steht das Projekt „EnLight“ (Energy Efficient Outdoor Lightning in Urban
Areas) kurz vor dem Abschluss. Im Rahmen des EU-Projektes erarbeiteten Partner aus acht
Mitgliedsstaaten Lösungen für einen optimierten und rationalisierten Einsatz von Straßenleuchten. Die Verbreitung der Ergebnisse soll eine höhere Aufmerksamkeit und Akzeptanz
für die Umsetzung von Maßnahmen bei der Straßenbeleuchtung in möglichst vielen Städten und Gemeinden bewirken.
Forschung und Entwicklung – Energiegewinnung
aus Abfall
Nach der Entwicklung neuer Konzepte zur Energiegewinnung aus Abfällen in den Jahren
2002 bis 2004 hat der swb-Konzern für die Jahre 2004 bis 2006 Investitionen zur Umset-
|58| Lagebericht
zung dieser Konzepte von rund 64 Mio. EUR eingeplant. Investiert wird in Verfahren, die
den steigenden Energiebedarf aus der immer bedeutender werdenden Ressource Abfall
sichern helfen.
Im Geschäftsbereich Entsorgung plant und baut die ANO eine Aufbereitungsanlage zur
Gewinnung von heizwertreichen Ersatz- bzw. Sekundärbrennstoffen aus Abfällen. Diese
Stoffe werden künftig nicht mehr im Müllheizwerk verwertet, sondern können an spezielle
Biomasse-Kraftwerke zur Stromerzeugung weiter veräußert werden. Nicht vergütungsfähige Ersatzbrennstoffe können in Kraft- und Zementwerken zu geringeren Kosten als in Müllverbrennungsanlagen mit verwertet werden.
In den swb-eigenen Kraftwerken sollen künftig ebenfalls verstärkt Ersatzbrennstoffe zum
Einsatz kommen. Dafür hat die swb Erzeugung das spezielle Verfahren THERKO (Thermische Ersatzbrennstoff-Konditionierung) entwickelt, bei dem geeignete Abfälle in ein energiehaltiges Pyrolysegas umgewandelt werden. Der Bedarf des Primärbrennstoffs Kohle
lässt sich dadurch deutlich reduzieren. Der bei der Pyrolyse entstehende Koks wird in einem
weiteren Schritt ebenfalls energetisch verwertet und zusammen mit weiteren Stoffen wie
Klärschlämmen im Verbrennungsprozess eingesetzt.
Aus der Realisierung dieser vom swb-Konzern entwickelten Konzepte ergeben sich nachhaltige Synergiepotenziale zwischen den Geschäftsfeldern Entsorgung und Erzeugung.
Personalbericht
Ständiges Bemühen um Kostensenkung und Erlösverbesserung ist auch weiterhin zur
Erhaltung unseres wirtschaftlichen Handlungsspielraumes notwendig. Hierzu leistet
unser Personalmanagement einen wichtigen Beitrag, mit dem sowohl die Personalkosten
betrachtet als auch die Leistungsbereitschaft und das Leistungsvermögen von Führungskräften und Mitarbeitern der swb durch personalwirtschaftliche Maßnahmen gezielt
gestärkt werden sollen.
Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungsbereitschaft und
Einsatzfreude. Den Arbeitnehmervertretungen danken wir für eine vertrauensvolle und
konstruktive Zusammenarbeit. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch die Herausforderungen der kommenden Jahre und die vor uns liegenden Aufgaben mit Erfolg bewältigen.
Lagebericht |59|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Mitarbeiterbestand
Zum Stichtag 31. Dezember 2004 betrug der Gesamtpersonalbestand (ohne ruhende
Arbeitsverhältnisse, Auszubildende, Geschäftsführer und Vorstände im swb-Konzern
2.723 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 2.736).
Der Mitarbeiterbestand hat sich in den letzten drei Jahren wie folgt entwickelt:
> Mitarbeiterbestand
Reform des Zusatzversorgungsvertrages II
Mit der Reform des Zusatzversorgungsvertrages II (ZVV II), der für alle Mitarbeiter gilt, die
nach dem 31. Dezember 1989 eingestellt wurden, wurde eine Angleichung an den bereits
reformierten Zusatzversorgungsvertrag I erzielt. Dieser gilt für alle Mitarbeiter, deren
Arbeitsverhältnis vor dem 1. Januar 1990 begonnen hat. Der reformierte ZVV II gewährleistet eine gerechtere Verteilung der Versorgungslast bei frühzeitigem Rentenbeginn, eine
Erhöhung der Transparenz der Betriebsrente, eine Beibehaltung des Versorgungsweges
und der Attraktivität des Versorgungsbausteins „Altersversorgung“ sowie eine weitgehende Minimierung der Planungsunsicherheiten bei der Entwicklung zukünftiger Belastungen.
|60| Lagebericht
Ausbildung im swb-Konzern
Der swb-Konzern ist seiner gesellschaftspolitischen Verpflichtung zur Schaffung von Ausbildungsplätzen auch im Jahr 2004 nachgekommen. Eine fundierte Ausbildung ist eine
Investition in die Zukunft junger Menschen und damit in die Zukunft des swb-Konzerns.
Angesichts der Ausbildungssituation in Bremen hatte swb bereits 2003 konzernweit
18 zusätzliche Ausbildungsplätze eingerichtet. Auch im Jahr 2004 wurde die Ausbildungsplatzquote kurzfristig um 15 zusätzliche Plätze erhöht. Insgesamt beschäftigte der swbKonzern zum Jahresende 174 Auszubildende. Das entspricht einer Ausbildungsquote von
6,4 Prozent.
Beschaffung
swb hat den Bereich Energie- und Wasserbeschaffung im Jahr 2004 organisatorisch neu
aufgestellt. Nach Abstimmung eines gemeinsamen Konzeptes der swb Erzeugung und der
swb Vertriebsgesellschaften wurde im Herbst der Bereich Portfoliomanagement in der swb
AG aufgebaut. Dort werden zentral alle Beschaffungs- und Verkaufsvorgänge auf Großhandelsebene für die Produkte Strom, Gas und Wasser für den swb-Konzern durchgeführt.
Mit der Liberalisierung, insbesondere im Strombereich, haben sich die Geschäftsprozesse
bei swb geändert. Kunden sind frei in der Lieferantenwahl. Dadurch entsteht auf der Absatzseite des Vertriebs eine gewisse Planungsunsicherheit. Unabhängig davon, wie viele
Kunden swb als Lieferanten wählen, sollen auf der anderen Seite die Kraftwerke effizient
Strom produzieren. Die Vermarktung von Erzeugungsmengen und die Beschaffung von
Vertriebsmengen finden deshalb zum Teil über den Großhandelsmarkt statt. Der Bereich
Portfoliomanagement übernimmt hierbei die Koordinationsfunktion.
Die Preise im Großhandelsmarkt sind transparent und werden, ähnlich wie Aktien- oder
Devisenkurse in der Zeitung, täglich auf den Internetseiten der Leipziger Energiebörse
European Energy Exchange (EEX) veröffentlicht. Man unterscheidet zwischen Spot- und
Terminpreisen. Auf dem Spotmarkt werden kurzfristig Strommengen für die Lieferung
am nächsten Tag gehandelt. Auf dem Terminmarkt werden finanzielle Stromprodukte bis
zu drei Jahre im Voraus „auf Termin“ gehandelt. Termingeschäfte dienen vor allem zur
Absicherung von Preisrisiken in der Zukunft.
Lagebericht |61|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Aufgabe des Vertriebs ist es, über ein intelligentes Energiemanagement sicherzustellen,
dass die Kunden von swb zu jeder Tageszeit mit der benötigten Energie beliefert werden.
Ein effizienter Kraftwerksbetrieb erfordert Planungssicherheit im Hinblick auf die Einkaufskosten von Brennstoffen und mögliche Erlöse aus der Stromvermarktung. Diese Planungssicherheit kann zu weiten Teilen über die Vermarktung von Strom und die Beschaffung von
Brennstoffen im Terminmarkt erreicht werden. Kurzfristige Kraftwerksausfälle werden
„heute für morgen“ über eine Ersatzbeschaffung am Spotmarkt kompensiert.
Auf swb kommen neue Herausforderungen zu. Marktumfeld und Energiepolitik liefern
laufend neue Impulse, auf die sich das Unternehmen einstellen muss. Der besondere Fokus
liegt derzeit auf dem Gasmarkt und dem Emissionshandel.
Wir erwarten, dass der Gasmarkt in naher Zukunft dynamischer wird und sich dadurch die
Marktmechanismen deutlich ändern.
2005 beginnt die erste Phase des Emissionshandels in der EU. Die Staaten der EU haben
sich im Kyoto-Protokoll dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2012 ihre Emissionen an Treibhausgasen um acht Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990 zu reduzieren. Deutschland hat
sich innerhalb der EU zu dem besonders ehrgeizigen Ziel verpflichtet, den Ausstoß an CO2
um 21 Prozent zu reduzieren. Für die Energiewirtschaft ergibt sich daraus die Aufgabe, die
geforderte Emissionsverringerung über einen möglichst effizienten Kraftwerksbetrieb zu
erreichen. Um zukünftig Emissionen überhaupt ausstoßen zu dürfen, die beispielsweise bei
der Verbrennung von Kohle entstehen, müssen rechtzeitig Zertifikate gekauft werden. Für
diese Zertifikate gibt es wie für Strom einen Großhandelsmarkt mit Käufern und Verkäufern. Der Markt spiegelt den Wert der gehandelten Emissionszertifikate jederzeit wider.
Die erste Handelsperiode läuft von 2005 bis 2007. Eine zweite Handelsperiode soll in den
Jahren 2008 bis 2012 folgen.
|62| Lagebericht
Risikobericht
Der Erfolg unternehmerischer Entscheidungen hängt wesentlich von einer zuverlässigen
Beurteilung strategischer, marktbedingter und regulatorischer Risiken ab. Risiken stellen
negative Abweichungen von der geplanten Entwicklung des Konzerns dar. Unser Risikomanagementsystem stellt eine umfassende und frühzeitige Erkennung, sachgerechte
Bewertung, Steuerung und Bewältigung der Risiken in den Geschäftsbereichen sicher. In
einer Konzernrichtlinie wird der Risikomanagementprozess nachvollziehbar und verbindlich beschrieben. Unser Risikomanagementsystem entspricht insbesondere den durch das
Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) beschriebenen
Vorstandspflichten.
Pro Quartal wird konzernweit bei allen Tochtergesellschaften sowie wesentlichen Beteiligungen eine Risikoinventur durchgeführt. Das Ziel der Risikoinventur ist die regelmäßige
Überprüfung bzw. Aktualisierung der Daten von bereits erkannten Risiken sowie die
Identifikation und Bewertung von neuen Risiken. Die Risiken werden nach ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und analysiert. Zusätzlich ist
festgelegt, dass der Vorstand über bestandsgefährdende Risiken unmittelbar und unverzüglich zu informieren ist.
Das zentrale Konzernrisikomanagement nimmt die Steuerungsfunktion im Risikomanagementprozess und die Berichtsfunktion an den Vorstand wahr. Dieser berichtet entsprechend
regelmäßig dem Aufsichtsrat im Rahmen der Berichterstattung über die Geschäftsentwicklung und über die wesentlichen Risiken.
Insbesondere die interne Revision beurteilt jährlich die Angemessenheit und Funktionsfähigkeit unseres Risikomanagementsystems. Diese bestätigt die Übereinstimmung mit
den gesetzlichen Erfordernissen.
Lagebericht |63|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Zu unterscheiden sind die folgenden Risikofelder:
Marktrisiken
Im Strombereich ist auf den liberalisierten Märkten mit Preis- und Absatzrisiken zu rechnen. Diesen Risiken wird im Geschäfts- und Privatkundenbereich mit aktiven Vertriebsund Marketingtätigkeiten begegnet.
Bei einem Großkunden besteht die Überlegung der Stilllegung eines Teils seiner Produktion. Dies hätte Auswirkungen auf den Stromabsatz als auch auf den Betrieb des swbKraftwerkparks. Eine notwendige Produktionsanpassung würde zu einer Ergebnisbelastung
führen.
Das Ergebnis bei der Stromerzeugung wird wesentlich von der Entwicklung der Brennstoffpreise beeinflusst. Für einen Teil des Kohlebedarfs wird das Preisrisiko über Swaps abgesichert. Das Währungsrisiko beim Kohleimport wird für einen Teil des USD-(US-Dollar)
Bedarfs mit Kurssicherungsgeschäften reduziert. Gleichwohl können dauerhaft steigende
Brennstoffpreise zu Ergebniseinbußen führen, soweit sie nicht durch steigende Strompreise kompensiert werden können.
Operative Risiken
Der swb-Konzern ist durch den Einsatz technologisch komplexer Produktionsanlagen
Risiken aus Betriebsstörungen und Produktionsausfällen ausgesetzt. Die langjährige Erfahrung im Anlagenbetrieb, gekoppelt mit systematischen Schulungs- und Weiterbildungsprogrammen für Mitarbeiter, sowie die regelmäßige Wartung der Anlagen und Netze stehen
für Vorkehrungen, die auf ein größtmögliches Maß an Sicherheit abzielen. Darüber hinaus
werden die Auswirkungen potenzieller Schadenseintritte im Wesentlichen durch entsprechende Versicherungen begrenzt. Ferner wurde 2004 mit dem Bau einer zweiten Verbundeinspeisung begonnen. Durch die Möglichkeit, zusätzlich benötigte Strommengen von
anderen Energieversorgungsunternehmen zu erwerben, wird die Belieferungssicherheit
erhöht.
|64| Lagebericht
Finanzwirtschaftliche Risiken
Im Zusammenhang mit dem Anteilserwerb an der Stadtwerke Bielefeld GmbH wurde der
Stadt Bielefeld die Put-Option eingeräumt, der swb AG weitere Anteile anzudienen und
darüber hinaus das Recht, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus der Stadtwerke Bielefeld GmbH auszugliedern. Die sich bei einer vollständigen Ausübung der PutOption ergebende finanzielle Verpflichtung wurde als Liquiditätsrisiko identifiziert und
wird fortlaufend intensiv beobachtet. Die Anteile an der Stadtwerke Bielefeld GmbH wurden zum 31. Dezember 2004 mit ca. 50.000 TEUR im Einzelabschluss der swb AG abgewertet. Im Konzernabschluss wirkte sich dies auf Grund der planmäßigen Abschreibungen auf
den Geschäfts- und Firmenwert in der Vergangenheit nur noch mit ca. 9.400 TEUR aus.
Zinsänderungsrisiken sowie Kursänderungsrisiken aus der Anlage von Finanzmitteln werden regelmäßig überwacht und gesteuert.
Rechtliche Risiken
Zwischen swb und dem vorgelagerten Netzbetreiber bestehen unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der Auslegung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes vom 12. Mai 2000.
Eine von der swb eingereichte Klage wurde in erster Instanz abgewiesen und ist als Berufungsverfahren in zweiter Instanz anhängig. Ein Teil der Klageforderung ist als Forderungsanspruch aktiviert. swb geht von dessen Durchsetzbarkeit aus.
Umfeldrisiken
Aus Veränderungen des rechtlich-politischen Umfeldes in der Bundesrepublik Deutschland
und in Europa können für die Energiewirtschaft und damit auch für unser Unternehmen
Einflüsse auf die Ergebnisentwicklung entstehen. So könnten aus der Arbeitsaufnahme
der Regulierungsbehörde Ertragsrisiken bei den Netznutzungsentgelten Strom und Gas
resultieren. Der Beobachtung des rechtlich-politischen Umfeldes wird deshalb besondere
Bedeutung beigemessen.
Abschließend beurteilt sehen wir derzeit keine Risiken, die den Fortbestand des swbKonzerns gefährden könnten.
Lagebericht |65|
|>| Lagebericht swb-Konzern und swb AG
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.
Bericht des Vorstandes gemäß § 312 Aktiengesetz
Die swb AG hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die dem Vorstand
zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die
Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.
Ausblick
Durch die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes und die geplante Verordnung über
den Zugang zu den Stromnetzen sowie die Einrichtung einer Regulierungsbehörde werden
richtungsentscheidende Auswirkungen auf den Strommarkt erwartet. Hierbei wird ein
wesentlicher Fokus die Entwicklung der Netzzugangsentgelte sein.
Nachdem bereits ein Anziehen der Preise bei den industriellen Großverbrauchern zu
beobachten ist, werden voraussichtlich auch die Strompreise für Privathaushalte und
kleinere Unternehmen steigen.
Mit der Umsetzung des nationalen Zuteilungsplans für den Handel mit CO2-Emissionszertifikaten ergeben sich für die Unternehmen zusätzliche Belastungen durch möglicherweise erforderliche Investitionen innerhalb des swb-Konzerns.
Die mittelfristige bis langfristige Strategie ist auf zwei Standbeine gestellt. In den Fokus
wird zum einen die Stabilisierung des Kerngeschäfts und die Erwirtschaftung einer
|66| Lagebericht
branchenüblichen Rendite in allen Geschäftsfeldern gestellt. Zum anderen wird ein rentierliches Wachstum in den Geschäftsfeldern Erzeugung, Wasser/Abwasser, Abfall und den
technischen Dienstleistungen angestrebt. Auf Basis der bisher erreichten Verbesserungen
in der Servicequalität hinsichtlich Erreichbarkeit und Bearbeitungszeiten wird auch in
Zukunft die Verbesserung der Kundenzufriedenheit als ein wesentliches Unternehmensziel
verfolgt. Die Optimierung und Vereinheitlichung des Außenauftritts sollen dabei unterstützend wirken.
Aufgrund der neuen Anteilseignerstruktur könnten sich ergebnisverbessernde Einflussfaktoren über die Konzentration und Stabilisierung in den Kerngeschäftsfeldern hinaus
aus einer regionalen Zusammenarbeit im Energie- und Entsorgungsmarkt in Nordwestdeutschland ergeben.
Der Vorstand der swb AG erwartet eine weitere Verbesserung des Ergebnisses des
swb-Konzerns; unter anderem durch die zum Teil bereits umgesetzten Maßnahmen zur
Personalkostenreduzierung im Gesamtkonzern (= sukzessive Rückführung des Personalbestands auf 2.500 Mitarbeiter im Konzern auf sozialverträgliche Weise, hauptsächlich
über Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen) sowie durch eine kontinuierliche Kostenoptimierung im Materialeinkauf, in der Vermarktung und im Netzbetrieb. Unterstützt wird
dies durch ein bereits implementiertes Geschäftsprozessmanagement zur Effizienzsteigerung wesentlicher übergreifender und marktorientierter Prozesse.
Ergänzend zu den Optimierungen aktueller Kosten- und Marktstrukturen erarbeitet der
swb-Konzern eine zukunftsorientierte und marktgerechte Erzeugungsstrategie sowie eine
Wachstumsstrategie im Geschäftsfeld Abfall.
Zudem wird die swb AG im Jahr 2005 das Portfolio-Management mit dem Ziel der Ertragsmaximierung bei definierter Risikoposition ausbauen. Die systematische Realisierung von
Synergieeffekten aus Erzeugung und Absatz sowie die Risikobewertung und Entwicklung
von Absicherungsstrategien sind die wesentlichen Eckpunkte dieser Funktion.
Lagebericht |67|
|68| Konzernabschluss
Jahresabschluss 2004
Konzernabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70
Jahresabschluss swb AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92
Gesellschaftliches Engagement . . . . . . . . . . . . . . . .108
Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .109
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .111
Unternehmenskalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .112
Konzerngesellschaften/
Kontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .113
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .114
Konzernabschluss |69|
|>| Bilanz swb-Konzern
> Aktiva
A.
Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2. Geschäfts- oder Firmenwert
II.
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Verteilungsnetz, Kanäle, Hausanschlüsse, Zähler
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
4. Sonstige Beteiligungen
5. Ausleihungen an Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
6. Wertpapiere des Anlagevermögens
7. Sonstige Ausleihungen
B.
Umlaufvermögen
I.
Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. Geleistete Anzahlungen
II.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere
1. Eigene Anteile
2. Sonstige Wertpapiere
IV.
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
D.
Abgrenzungsposten wegen voraussichtlicher Steuerentlastung
nachfolgender Geschäftsjahre
|70| Konzernabschluss
31.12.2004
31.12.2003
TEUR
TEUR
196.633
81.144
277.777
204.365
88.830
293.195
158.465
128.564
298.101
18.123
33.483
636.736
163.947
136.334
296.471
17.953
33.317
648.022
266
489
332.907
11.557
522
409
357.713
11.851
2.850
1
1.965
350.035
1.264.548
2.850
1
1.913
375.259
1.316.476
18.579
1.586
8.873
136
29.174
10.466
2.667
4.848
113
18.094
79.170
7.890
102.100
1.218
2.729
29.884
119.673
2.872
38.871
145.061
71.434
132.133
203.567
71.434
77.235
148.669
83.730
436.144
23.871
69.432
381.256
25.105
19.587
18.853
1.744.150
1.741.690
> Passiva
A.
IV.
Konzern-Bilanzgewinn
V.
Anteile anderer Gesellschafter
B.
Empfangene Zuschüsse
1. Investitionszuschüsse
2. Investitionszulagen
3. Empfangene Ertragszuschüsse
D.
E.
31.12.2003
TEUR
TEUR
117.459
173.658
117.459
173.658
405
71.434
1.182
73.021
405
71.434
1.182
73.021
57.280
4.510
2.386
423.804
5.195
373.843
4.382
938
74.319
79.639
4.899
1.472
82.372
88.743
432.792
29.849
174.629
637.270
432.835
19.508
189.218
641.561
159.323
327
28.860
3.225
184.722
376
17.791
1.309
18.890
29.132
45.358
255.983
53.702
287.032
347.454
350.511
1.744.150
1.741.690
Eigenkapital
I.
Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
2. Rücklage für eigene Anteile
3. Andere Gewinnrücklagen
C.
31.12.2004
Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
6. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern: 6.583 TEUR (Vorjahr: 9.579 TEUR)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 3.161 TEUR (Vorjahr: 3.446 TEUR)
Rechnungsabgrenzungsposten
Konzernabschluss |71|
|>| Gewinn- und Verlustrechnung swb-Konzern
> Gewinn- und Verlustrechnung swb-Konzern
1.
2.
3.
4.
Umsatzerlöse
Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
5.
Materialaufwand:
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
31.12.2004
31.12.2003
TEUR
TEUR
+
+
+
966.777
114
11.207
72.358
1.050.456
+
+
+
+
970.607
93
6.695
58.274
1.035.669
–
–
–
438.047
102.459
540.506
–
–
–
440.124
96.515
536.639
–
131.772
–
133.110
–
–
60.388
192.160
–
–
68.383
201.493
8.
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
–
–
89.985
110.211
–
–
100.781
116.363
9.
Betriebsergebnis
+
117.594
+
80.393
–
8.976
–
5.743
+
815
+
1.356
+
19
+
49
+
4.737
+
4.418
–
172
–
0
–
–
12.532
16.109
–
–
10.574
10.494
+
–
–
–
–
101.485
192
45.164
1.451
46.807
+
–
–
–
–
69.899
192
36.737
1.215
38.144
20. Konzern-Jahresüberschuss
+
54.678
+
31.755
21. Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn
+
1.660
+
1.332
6.
7.
Personalaufwand:
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
davon für Altersversorgung: 39.275 TEUR (Vorjahr: 47.303 TEUR)
10. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
11. Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen: 0 TEUR (Vorjahr: 174 TEUR)
12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: 63 TEUR (Vorjahr: 112 TEUR)
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf
Wertpapiere des Umlaufvermögens
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen: 26 TEUR (Vorjahr: 143 TEUR)
16.
17.
18.
19.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Ausgleichszahlungen an Fremdgesellschafter
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
|72| Konzernabschluss
|>| Konzernkapitalflussrechnung
> Konzernkapitalflussrechnung
1.
2.
3.
4.
5.
+/–
+/–
+/–
–/+
6.
–/+
7.
+/–
8.
9.
=
+
10. –
11. +
12. –
13. +
14. –
15. –
16. =
17. –
18. +
19. –
20. =
21.
22. +
23. =
2004
2003
TEUR
TEUR
54.678
90.134
-4.292
-80
31.755
100.799
-15.141
-11.656
-7.761
-2.612
3.700
22.708
-5.650
209
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe aus 1. bis 7.)
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen
Anlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens (inkl. erhaltenen Ausschüttungen von Beteiligungen
aus assoziierten Unternehmen)
Auszahlungen für Investitionen in das Finananlagevermögen
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der
kurzfristigen Finanzdisposition
130.729
126.062
10.300
-59.364
8.297
-45.739
108
-3.285
3
-1.396
19.497
-3.617
12.898
-318
-24.304
-
Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 9. bis 15.)
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter
(Dividenden, Erwerb eigener Anteile, Eigenkapitalrückzahlungen,
andere Ausschüttungen)
Einzahlungen aus der Begebung von (Finanz-) Krediten
Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten
-60.665
-26.255
-4.715
18.926
-47.382
-5.594
11.427
-71.716
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 17. bis 19.)
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
(Summe aus 8, 16, 20)
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Summe aus 21. bis 22.)
-33.171
-65.883
36.893
146.667
183.560
33.924
112.743
146.667
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteilen von
Minderheitsgesellschaftern) vor außerordentlichen Posten
Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen auf Sachanlagen
Zunahme/Abnahme von Rückstellungen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des
Anlagevermögens
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Konzernabschluss |73|
|>| Anlagenspiegel swb-Konzern
> Anlagenspiegel swb-Konzern
I.
01.01.2004
Zugänge
Abgänge
Zuschreibungen
Umbuchungen
31.12.2004
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
259.007
3.285
432
329
262.189
329
122.973
39.325
385.162
797
10.821
323.487
1.286.974
12.233
1.171.988
1.110
117.084
-22.084
2.877
33.483
2.933.016
-2.397
416
489
332.907
13.879
Immaterielle
Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2. Geschäfts- oder Firmenwert
davon aus Kapitalkonsolidierung:
II.
Anschaffungs- und Herstellungskosten
122.973
39.325
381.980
3.285
432
321.096
1.271.594
1.852
8.721
258
4.162
1.143.237
20.628
4.187
115.852
5.237
5.115
33.317
2.885.096
22.926
59.364
676
14.398
672
409
357.713
16.323
80
19.186
2
2.850
1
2.640
380.608
0
0
452
19.720
400
44.697
0
-2.397
2.850
1
2.692
353.234
3.647.684
82.369
59.527
77
809
3.671.412
0
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Verteilungsnetz, Kanäle,
Hausanschlüsse, Zähler
4. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
5. Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau
77
77
III. Finanzanlagen
1.
2.
3.
4.
5.
Anteile an verbundenen Unternehmen
Ausleihungen an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
Sonstige Beteiligungen
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
6. Wertpapiere des Anlagevermögens
7. Sonstige Ausleihungen
|74| Konzernabschluss
256
43.992
49
Abschreibungen
Restbuchwerte
01.01.2004
Zugänge
Abgänge
Zuschreibungen
Umbuchungen
31.12.2004
31.12.2004
31.12.2003
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
54.642
11.238
324
65.556
196.633
204.365
34.143
6.260
88.785
7.686
2.110
18.924
324
41.829
8.370
107.385
81.144
30.955
277.777
88.830
33.065
293.195
157.149
1.135.260
8.061
26.091
188
2.941
165.022
1.158.410
158.465
128.564
163.947
136.334
846.766
30.968
3.852
873.887
298.101
296.471
97.899
5.940
4.878
98.961
18.123
17.953
0
2.237.074
0
71.060
0
11.859
0
0
0
2.296.280
33.483
636.736
33.317
648.022
-2.299
150
0
0
2.322
266
489
332.907
11.557
522
409
357.713
11.851
2.850
1
1.965
350.035
2.850
1
1.913
375.259
1.264.548
1.316.476
150
0
0
4.472
0
0
5
0
5
149
0
0
727
5.349
149
0
0
-2.299
0
0
727
3.199
2.331.208
90.133
12.183
5
-2.299
2.406.864
Konzernabschluss |75|
|>| Eigenkapitalspiegel swb-Konzern
> Eigenkapitalspiegel swb-Konzern
Stand 31.12.2002
Gezahlte Dividenden
Konzernjahresüberschuss
Änderung wegen Anteilserhöhung
Konzern
Stand 31.12.2003
Gezahlte Dividenden
Konzernjahresüberschuss
Änderung des Konsolidierungskreises
Stand 31.12.2004
|76| Konzernabschluss
Mutterunternehmen
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Erwirtschaftetes
Konzerneigenkapital
Eigenkapital
gemäß
Konzernbilanz
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
117.459
173.658
47.108
338.225
0
0
0
0
0
30.423
0
30.423
0
117.459
0
173.658
0
77.531
0
368.648
0
0
0
0
0
0
0
53.018
-248
0
53.018
-248
117.459
173.658
130.301
421.418
Minderheitsgesellschafter
Konzerneigenkapital
Eigene Anteile,
die nicht zur
Einbeziehung
bestimmt sind
Eigenkapital
Mindereigenkapital
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
71.434
266.791
9.457
276.248
0
0
0
30.423
-4.971
1.332
-4.971
31.755
0
71.434
0
297.214
-623
5.195
-623
302.409
0
0
0
0
53.018
-248
-4.469
1.660
0
-4.469
54.678
-248
71.434
349.984
2.386
352.370
Konzernabschluss |77|
|>| Anhang swb-Konzern
Allgemeine Angaben
Der Konzernabschluss 2004 wurde entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes aufgestellt.
Besonderheiten der Versorgungswirtschaft wurden durch Erweiterung der Gliederung
der Konzernbilanz berücksichtigt. Für die Gliederung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss einbezogen sind die swb AG und alle wesentlichen Tochterunternehmen, bei denen die swb AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt oder die einheitliche Leitung ausübt. Wesentliche Beteiligungen aus dem
Kreis der assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert, wenn
der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausübt. Die HGU Hanseatische Gesellschaft für
Umweltdienstleistungen mbH & Co. KG, Bremen, wird aufgrund der partnerschaftlichen
Führung entsprechend dem Anteil am Kapital quotal konsolidiert.
Tochterunternehmen beziehungsweise assoziierte Unternehmen ohne Geschäftsbetrieb
beziehungsweise mit geringem Geschäftsvolumen werden wegen ihrer untergeordneten
Bedeutung für die Darstellung der Lage des Konzerns nicht in den Konzernabschluss einbezogen.
Konsolidierungsgrundsätze
Die Kapitalkonsolidierung wird entsprechend der Empfehlung des Deutschen Standardisierungsrates in dem Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 4 nach der Neubewertungsmethode zum Erwerbsstichtag vorgenommen. Danach wird das konsolidierungspflichtige
Eigenkapital mit einem Betrag angesetzt, der sich aus einer vollständigen Neubewertung
aller Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ergibt.
Danach verbleibende aktive Unterschiedsbeträge betreffen Geschäfts- oder Firmenwerte,
die planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer (in der Regel 20 Jahre) linear
erfolgswirksam abgeschrieben werden.
Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen
den konsolidierten Unternehmen werden voll, bei Gemeinschaftsunternehmen anteilig
|78| Konzernabschluss
eliminiert. Sofern nicht wegen untergeordneter Bedeutung davon abgesehen wurde, sind
Zwischenergebnisse, die durch konzerninterne Verkäufe im Anlagevermögen entstanden
sind, eliminiert.
Sofern anwendbar, gelten für die Kapitalkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen
die Grundsätze der Vollkonsolidierung entsprechend.
Der Wertansatz von in den Konzernabschluss einbezogenen Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen und die Behandlung des Unterschiedsbetrages erfolgt gemäß §§ 311 und
312 HGB nach der Equity-Methode.
Die Anteile werden gemäß § 312 Abs. 1 Nr. 1 HGB mit ihrem Buchwert angesetzt und
entsprechend der Empfehlung des Deutschen Standardisierungsrates in dem Deutschen
Rechnungslegungsstandard Nr. 8 grundsätzlich zum Zeitpunkt des Erwerbs mit dem
bilanzierten anteiligen Eigenkapital verrechnet.
Aktive und passive Unterschiedsbeträge werden bei erstmaliger Einbeziehung im Konzernanhang ausgewiesen. Die Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes erfolgt
linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer (15 oder 20 Jahre) und wird entsprechend
im Beteiligungsergebnis berücksichtigt.
Im Geschäftsjahr 2004 ist die Stadtwerke Bielefeld GmbH, Bielefeld, als wesentliche
Gesellschaft nach der Equity-Methode einbezogen worden:
Abweichend zur swb AG gelten im Konzernabschluss des assoziierten Unternehmens
folgende wesentliche andere Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden:
• Kapitalkonsolidierung nach der Buchwertmethode
• Lineare Abschreibung von betriebstypischen Anlagen der Verkehrsbetriebe,
der Telekommunikation sowie der Bäder.
Konzernabschluss |79|
|>| Anhang swb-Konzern
> Konzernbilanz der Stadtwerke Bielefeld GmbH (Kurzfassung) in Mio. Euro
31.12.2004
31.12.2003
Veränderung
Immaterielle Vermögensgegenstände
und Sachanlagen
310
288
22
Finanzanlagen
187
145
42
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
193
191
2
Liquide Mittel
26
25
1
Sonstige Aktiva
28
43
-15
235
221
14
45
45
2
Eigenkapital
Empfangene Ertragszuschüsse
Sonderposten aus erhaltenen
Investitionszuschüssen
8
6
Rückstellungen
172
168
4
Sonstige Passiva
284
252
32
> Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der Stadtwerke Bielefeld GmbH in Mio. Euro (Kurzfassung)
2004
2003
Veränderung
Erlöse
461
425
36
Materialaufwand
224
219
5
Personalaufwand
91
91
-
Abschreibungen
33
33
-
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
46
46
-
Betriebsergebnis
67
36
31
Beteiligungsergebnis
-2
1
-3
1
-2
3
Steuern
38
17
21
Jahresüberschuss
28
18
10
Zinsergebnis
Die Summe der Goodwills der einbezogenen assoziierten Unternehmen beträgt
zum 31.12.2004 185.170 TEUR. Die Summe der negativen Equity-Werte beläuft sich
auf 894 TEUR.
|80| Konzernabschluss
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns
Die in den Konzernabschluss nach § 300 Abs. 2 HGB übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach
den im Jahresabschluss der swb AG angewandten Bewertungsmethoden einheitlich
bewertet. Insbesondere werden nach handelsrechtlichen Vorschriften zulässige Bewertungswahlrechte im Konzernabschluss in derselben Weise ausgeübt wie im Einzelabschluss
der Muttergesellschaft.
Die Jahresabschlüsse der assoziierten Unternehmen werden nicht an die einheitlichen
Bewertungsmethoden des Konzerns angepasst.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend
der voraussichtlichen Nutzungsdauer bewertet. Dabei werden immaterielle Vermögensgegenstände und unbewegliche abnutzbare Gegenstände des Sachanlagevermögens linear
abgeschrieben. Erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer, i.d.R. über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben. Ein
Kanalnutzungsrecht wird länger als 20 Jahre über die Laufzeit des zugehörigen Vertrages
abgeschrieben. Wesentliche Posten der Immateriellen Vermögensgegenstände sind dabei
in TEUR ausgewiesen:
Kanalnutzungsrecht
Buchwert
Nutzungsdauer
Restnutzungsdauer
TEUR
in Jahren
in Jahren
185.589
30
24
Geschäfts- oder Firmenwert
aus Kapitalkonsolidierung
Bremerhaven
KGU
HVE
erworben (hanseWasser)
Übrige
29.721
20
15
745
20
10
490
20
14
50.188
15
9
10.637
von 3 bis 28
-
277.370
Konzernabschluss |81|
|>| Anhang swb-Konzern
Das bewegliche abnutzbare Anlagevermögen wird degressiv abgeschrieben. Die Umstellung von der degressiven auf die lineare Abschreibungsmethode erfolgt in dem Jahr, in
dem der lineare Abschreibungsbetrag den degressiven übersteigt. Geringwertige Anlagegegenstände mit Anschaffungskosten bis 410 EUR werden im Jahr der Anschaffung voll
abgeschrieben und als Abgang erfasst.
Innerhalb der Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen und
die übrigen Beteiligungen des Konzerns zu Anschaffungskosten, bei voraussichtlich
dauernder Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden Wert, angesetzt. Verzinsliche
Ausleihungen sowie Arbeitgeberdarlehen werden zum Nominalwert bilanziert, zinslose
bzw. niedrig verzinsliche auf den Barwert abgezinst.
Sofern ein assoziiertes Unternehmen einen Konzernabschluss aufstellt, wird dieser bei
der Fortschreibung at equity zugrunde gelegt. Der Wertansatz der Beteiligung wird um
den Betrag der Eigenkapitalveränderung erhöht oder vermindert, welcher der Beteiligung
am Kapital des assoziierten Unternehmens entspricht, die dem in den Konzernabschluss
einbezogenen Unternehmen zuzurechnen ist. Aus Vereinfachungsgründen unterbleibt
eine Zwischenergebniseliminierung und ggf. eine Anpassung an die konzerneinheitliche
Bewertung. Führt die periodische Fortführung zu einem negativen Equity-Wert, wird im
Konzernabschluss der Wert von 0,00 EUR angesetzt.
Die Bewertung der Vorräte erfolgt entsprechend den Vorschriften des § 253 HGB zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. den niedrigeren beizulegenden Werten zum
Bilanzstichtag. Die Herstellungskosten beinhalten neben den Einzelkosten auch angemessene Gemeinkosten; Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige
soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und Fremdkapitalzinsen sind nicht
einbezogen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Wertpapiere werden mit den
Anschaffungskosten nach Abzug erforderlicher Wertberichtigungen bilanziert.
Auf erfolgswirksame zeitliche Ergebnisunterschiede zur Anpassung an die einheitliche
Konzernbewertung werden aktive latente Steuern abgegrenzt. In die Betrachtung werden
|82| Konzernabschluss
ebenfalls quasipermanente Differenzen einbezogen. Von der Aktivierung aktiver latenter
Steuern, deren Ursache sich bereits aus den Einzelabschlüssen der konsolidierten Unternehmen ergibt, wird abgesehen.
Steuerpflichtige Zuschüsse und steuerfreie Zulagen für Investitionen werden als Sonderposten zum Anlagevermögen passiviert. Die Auflösung des Sonderpostens erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer des geförderten Anlagegutes. Zuschüsse ab dem Geschäftsjahr 2003 werden direkt von den Anschaffungskosten abgesetzt.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage
versicherungsmathematischer Gutachten (Richttafeln 1998 von Dr. Klaus Heubeck) mit
dem Teilwert bzw. dem Barwert bei einem Zinssatz von 6 Prozent p.a. gebildet.
Bei der Bildung der übrigen Rückstellungen werden alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten berücksichtigt, für die handelsrechtlich eine Passivierungspflicht
besteht. Sie sind in Höhe des Betrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung erforderlich ist.
Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert.
Erläuterungen zur Konzernbilanz
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens nach §§ 298 Abs. 1 in Verbindung mit 268 Abs. 2
HGB im Geschäftsjahr 2004 ist in der Anlage 1 zum Anhang dargestellt.
Finanzanlagen
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 sowie Abs. 4
HGB wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Bremen unter der Register-Nummer HRB
4428 hinterlegt. Sie ist als Anlage 2 zum Anhang beigefügt.
Konzernabschluss |83|
|>| Anhang swb-Konzern
> Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
TEUR
davon RLZ > 1 Jahr
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
79.170
13
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
7.890
-
2.729
-
Forderungen gegen Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Sonstige Vermögensgegenstände
29.884
7
119.673
20
Im Vorjahr hatten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 162 TEUR
sowie Sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 514 TEUR eine Restlaufzeit von
mehr als einem Jahr.
Eigene Anteile
Innerhalb der Wertpapiere werden 19.865 auf den Namen lautende Stückaktien ausgewiesen. Dies entspricht einem Anteil von 8,65 Prozent des Grundkapitals.
Abgrenzungsposten wegen voraussichtlicher Steuerentlastung nachfolgender
Geschäftsjahre
Der Posten resultiert ganz überwiegend aus Ergebnisunterschieden im Zusammenhang
mit der Anpassung der Handelsbilanzen I an die Abschreibungsmethode für das Sachanlagevermögen im Konzern und im Übrigen aus erfolgswirksamer Zwischenergebniseliminierung. Bei der Berechnung wurde ein einheitlicher Steuersatz von 40 Prozent zugrundegelegt. Die Erträge aus latenten Steuern betragen im Berichtsjahr 734 TEUR.
Eigenkapital
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals entsprechend der Empfehlung des Deutschen
Standardisierungsrates in dem Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 7 als Anlage III
zum Anhang dargestellt.
|84| Konzernabschluss
> Bilanzgewinn
TEUR
Konzernjahresüberschuss
54.678
Bilanzgewinn 31.12.2003
4.510
abzgl. Minderheitsgesellschaftern zustehender Gewinn
1.660
abzgl. Eigenkapitalveränderungen aus Erstkonsolidierung
248
Bilanzgewinn 31.12.2004
57.280
Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital besteht aus 229.730 auf den Namen lautende Stückaktien.
Es beträgt am Bilanzstichtag 229.730.000 DM.
> Verbindlichkeiten
31.12.2004
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
TEUR
davon
RLZ < 1 Jahr
TEUR
davon
RLZ 1–5 Jahre
TEUR
davon
RLZ > 5 Jahre
TEUR
159.323
5.991
132.446
20.886
Erhaltene Anzahlungen auf
Bestellungen
327
327
-
-
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
28.860
28.860
-
-
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
3.225
3.225
-
-
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
18.890
18.890
-
-
Sonstige Verbindlichkeiten
45.358
44.780
578
-
255.983
102.073
133.024
20.886
Konzernabschluss |85|
|>| Anhang swb-Konzern
Rechnungsabgrenzungsposten
Der Ausweis betrifft in Höhe von 347.264 TEUR Leistungsverpflichtungen aus dem Verkauf
von Leistungsentgeltforderungen gegen die Freie Hansestadt Bremen, die an zwei Kreditinstitute abgetreten sind. Der Posten wird analog zu den zu leistenden Zahlungen aufgelöst.
Haftungsverhältnisse
Am Bilanzstichtag bestanden Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften in Höhe von
21.457 TEUR.
Die swb hat mit Vertrag vom 23.12.2004 sämtliche bis dahin gehaltenen Anteile an der
Bremische BETEILIGUNGS-Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und
Wohnungsbau mbH, Bremen, sowie an der Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung,
Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH, Bremen, verkauft.
Die swb verbleibt trotz des Anteilverkaufs bis zum 31.12.2007 der Stadtgemeinde Bremen,
der Freien Hansestadt Bremen und der Bremer Investitions Gesellschaft mbH, Bremen,
gegenüber in der gesamtschuldnerischen Haftung für Vertragsstrafen aufgrund von
Verstößen gegen die eingegangenen Verpflichtungen im Rahmen des Privatisierungsverfahrens der Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH, Bremen, vom 10.6.1997. Gemeinsam mit der swb AG haften die WCM
Beteiligungs- und Grundbesitz AG, Frankfurt/M., BRE/Bremische GmbH, BRE/Berkeley 1
S.a.r.l. und BRE/Berkeley 2 S.a.r.l., wobei diese die swb Gesellschaften auf erste Anforderung wegen der Zahlung von Vertragsstrafen frei halten.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns
Umsatzerlöse
Die ausschließlich im Inland erzielten Umsätze setzen sich wie folgt zusammen:
> Umsatzerlöse
TEUR
Elektrizität
abzüglich Stromsteuer
430.811
44.686
386.125
Erdgas
296.567
Abwasser
82.919
Wasser
79.142
Wärme
52.415
Pachterlöse
43.763
Beleuchtung
9.932
Gebäudemanagement
Übrige
3.571
12.343
Im Vorjahr betrug die von den Umsatzerlösen abgesetzte vereinnahmte Stromsteuer
42.825 TEUR.
|86| Konzernabschluss
Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (25.203 TEUR) sowie Erträge aus der Veräußerung von Beteiligungen
(7.845 TEUR).
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Im Ergebnis aus assoziierten Unternehmen sind insgesamt 13.160 TEUR ausserplanmäßige Abschreibungen enthalten.
Anteile anderer Gesellschafter
Das auf fremde Gesellschafter entfallende Konzernergebnis umfasst Gewinnanteile in
Höhe von 1.660 TEUR.
Sonstige Angaben
Derivative Finanzinstrumente
Die swb AG hat einen bis zum 31.12.2008 laufenden Zinsswap über ein Nominalvolumen
von 10.939 TEUR abgeschlossen. Die swb AG erhält daraus halbjährlich eine feste Zinszahlung und leistet im Gegenzug variable Zinszahlungen, deren Höhe am Stichtag jeweils neu
bestimmt wird. Zum 31.12.2004 hatte der Swap für die swb AG einen positiven Marktwert
in Höhe von 240 TEUR.
Die swb AG hat der Stadt Bielefeld gegenüber das einseitige Recht eingeräumt, ihr bis zum
31.12.2005 bis zu 50,1 Prozent weitere Anteile an der Stadtwerke Bielefeld GmbH zu einem
vorab definierten Kaufpreis anzudienen (Put-Option). Darüber hinaus hat die swb AG der
Stadt Bielefeld das einseitige Recht eingeräumt, den Öffentlichen Personennahverkehr
(mobiel GmbH) aus der Stadtwerke Bielefeld GmbH auszugliedern bzw. dauerhaft die aus
der mobiel GmbH resultierenden Verluste zu übernehmen (Put-Option). In beiden Fällen
erhält die Stadt Bielefeld eine vorab vertraglich festgeschriebene Nachzahlung der swb AG
auf den bereits geleisteten Kaufpreis für die Anteile an der Stadtwerke Bielefeld GmbH. Die
swb AG hat diese Put-Optionen zum Zwecke des Jahresabschlusses mit dem für Optionsbewertungen üblicherweise eingesetzten „Black-Scholes-Modell“ bewertet und dabei am
Markt beobachtbare Größen für die wertbestimmenden Parameter im Modell verwendet.
Nach dem „Black-Scholes-Modell“ ergibt sich zum 31.12.2004 ein Gesamtpreis von
64.110 TEUR für diese Optionen. Dieser Preis stellt modellbedingt nicht den tatsächlichen
Wertunterschied zwischen Ausübungspreis der Optionen und dem eigentlichen Unternehmenswert dar, sondern berücksichtigt als weitere wertbestimmende Parameter Zinssatz,
Dividendenrendite, Volatilität und Laufzeit der Optionen, die den Optionspreis maßgeblich
bestimmen.
Den Preisrisiken der in US-Dollar abgewickelten Kohlebeschaffung begegnet die Gesellschaft durch den Abschluss von Swap- und Devisentermingeschäften, mit denen jeweils
ein fester Kohlepreis bzw. US-Dollarkurs gesichert wird.
Konzernabschluss |87|
|>| Anhang swb-Konzern
Diese derivaten Finanzinstrumente wurden im Berichtsjahr soweit sie abgeschlossenen
physischen Kohlebeschaffungsverträgen gegenüberstanden einer Bewertungseinheit
zugeführt und resultierten demzufolge in keinem Bilanzansatz. Zum 31.12.2004 wiesen die
in vollem Umfang der Bewertungseinheit zugehörigen Swaps gegenüber dem Marktpreis
einen Vorteil von 2.146 TEUR auf, die dem abgeschlossenen Beschaffungsvolumen entsprechenden Devisentermingeschäfte standen um 4.718 TEUR schlechter als der Markt.
Über die bestehenden Kohlebeschaffungsverträge hinausgehende Devisentermingeschäfte, die gleichwohl an geplantes Einkaufsvolumen geknüpft sind, führten zum Ansatz einer
Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe von 3.048 TEUR.
Eine für 494 TEUR erworbene Calloption auf US-Dollar ist mit diesen Anschaffungskosten
unter den Sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen und hatte zum 31.12.2004
einen Marktwert von 388 TEUR.
Belegschaft
Im Durchschnitt waren während des Geschäftsjahres 2004 972 gewerbliche Arbeitnehmer
und 1.719 Angestellte beschäftigt.
Die quotal konsolidierte HGU Hanseatische Gesellschaft für Umweltdienstleistungen
mbH & Co. KG, Bremen, beschäftigt keine Arbeitnehmer.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Mit Wirkung ab 1. Januar 2002 sind 49,9 Prozent der Anteile der Stadtwerke Bielefeld
GmbH, Bielefeld, erworben worden. Zudem wurde für den Kauf der restlichen 50,1 Prozent
eine Put-Option eingeräumt. Die Verpflichtung aus der Put-Option hat ein Gesamtvolumen
in Höhe von 556.303 TEUR.
Es besteht eine gesamtschuldnerische Liquiditätsverpflichtung für die HBE-Gruppe im
Zusammenhang mit Modernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen der ANO in Höhe
von 50.000 TEUR.
Die Aufwendungen aus Miet- und Pachtverträgen betrugen im Geschäftsjahr 2004
3.442 TEUR. In den folgenden Geschäftsjahren wird mit etwa gleich hohen Belastungen
gerechnet.
|88| Konzernabschluss
Außerdem bestehen finanzielle Verpflichtungen im Rahmen einer Vereinbarung auf
Zahlung von Fördermitteln in Höhe von insgesamt 563 TEUR verteilt über eine Laufzeit
bis 2016 sowie Verpflichtungen aus einer Zusage auf Spendenzahlungen in Höhe von
1.512 TEUR bis zum Jahre 2005.
Offenlegungserleichterungen
Die nachfolgend aufgeführten Gesellschaften haben von der Befreiung des § 264 Abs. 3
bzw. § 264 b HGB (Inanspruchnahme von Erleichterungen bei der Aufstellung und Offenlegung von Jahresabschlüssen) Gebrauch gemacht:
swb Vertrieb Bremen GmbH, Bremen
swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen
swb Erzeugung GmbH & Co. KG, Bremen
swb Bremerhaven GmbH, Bremerhaven
Vergütung Vorstand/Aufsichtsrat
Die für die Mitglieder des Vorstands für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen im Geschäftsjahr gewährten Gesamtbezüge belaufen sich auf 896 TEUR.
Die Bezüge des Aufsichtsrates beliefen sich im Geschäftsjahr auf 64 TEUR. Ehemalige
Mitglieder des Vorstandes oder deren Hinterbliebene bezogen insgesamt 670 TEUR.
Die für diesen Kreis gebildeten Pensionsrückstellungen betragen 9.741 TEUR.
Bremen, den 14. Januar 2005
Gerhard Harder
Dr. Torsten Köhne
Uwe Schramm
Konzernabschluss |89|
|>| Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers
Wir haben den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht der swb AG, Bremen, der
mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom
1. Januar bis 31. Dezember 2004 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den
zusammengefassten Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und
durch den zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der
in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der
wesentlichen Einschätzungen des Vorstandes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung
bildet.
|90| Konzernabschluss
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt
die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Bremen, den 31. Januar 2005
PwC Deutsche Revision
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dräger
Wirtschaftsprüfer
ppa. Engelhardt
Wirtschaftsprüfer
Konzernabschluss |91|
> Jahresabschluss swb AG
Jahresabschluss swb AG
|92| Jahresabschluss swb AG
|>| Gewinn- und Verlustrechnung swb AG
> Gewinn- und Verlustrechnung swb AG
1. Umsatzerlöse
2. Bestandsveränderungen der unfertigen Leistungen
3. Sonstige betriebliche Erträge
+
+
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
31.12.2004
31.12.2003
TEUR
TEUR
9.585
16
29.920
39.489
+
+
+
2.561
2
36.175
38.738
1.395
6.806
1.028
5.735
16.375
11.037
22.731
23.445
–
2.048
18.687
68.042
–
2.235
17.405
60.885
–
28.553
–
22.147
+
85.868
+
69.119
+
+
56.793
0
+
+
33.834
3
+
–
5.028
51.814
+
–
4.454
0
–
0
–
1.863
–
+
6.908
88.967
–
+
5.571
99.976
16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
18. Sonstige Steuern
+
–
–
–
60.414
38.620
314
38.934
+
–
–
–
77.829
33.533
288
33.821
19. Jahresüberschuss
+
21.480
+
44.008
20. Gewinnvortrag
+
46.704
+
2.696
21. Bilanzgewinn
+
68.184
+
46.704
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung : 20.349 TEUR (Vorjahr: 21.981 TEUR)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
8. Zwischenergebnis
9. Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen: 71.246 TEUR
(Vorjahr: 56.165 TEUR)
davon aus Aufwendungen für Steuerumlagen: 295 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR)
10. Erträge aus Gewinn-/Teilgewinnabführungsverträgen
davon aus verbundenen Unternehmen: 56.129 TEUR (Vorjahr: 33.169 TEUR)
davon aus Steuerumlagen: 16.219 TEUR (Vorjahr: 19.325 TEUR)
davon aus Aufwendungen für Steuerumlagen: 85 TEUR (Vorjahr: 388 TEUR)
11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen: 809 TEUR (Vorjahr: 531 TEUR)
13. Abschreibungen auf Finanzanlagen
14. Aufwendungen aus Verlustübernahme
davon aus Aufwendungen aus Steuerumlagen: 0 TEUR (Vorjahr: 865 TEUR)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen: 5.248 TEUR (Vorjahr: 5.143 TEUR)
Jahresabschluss swb AG |93|
|>| Bilanz swb AG
> Aktiva
31.12.2004
31.12.2003
TEUR
TEUR
428
366
25.207
19
840
8
26.074
26.741
23
973
13
27.750
361.817
315.541
1
286
677.645
704.147
357.101
366.950
1
229
724.281
752.397
0
36
91
127
16
35
115
166
50
175.289
36
131.720
4.268
248
179.855
4.488
5.967
142.211
71.434
107.829
179.263
71.434
77.219
148.653
73.960
433.205
54.815
345.845
1.771
1.810
1.139.123
1.100.052
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Sonstige Rechte
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschliesslich der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Unfertige Leistungen
2. Waren
3. Geleistete Anzahlungen
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
III. Wertpapiere
1. Eigene Anteile
2. Sonstige Wertpapiere
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
|94| Jahresabschluss swb AG
> Passiva
31.12.2004
31.12.2003
TEUR
TEUR
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrücklage
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage
2. Rücklage für eigene Anteile
3. Andere Gewinnrücklagen
Rücklage für Anlagenerhaltung
117.459
181.359
117.459
181.359
405
71.434
405
71.434
3.572
75.411
3.572
75.411
IV. Bilanzgewinn
68.184
442.413
46.704
420.933
302.268
19.910
22.398
344.576
299.642
14.169
19.684
333.495
798
329.325
72
307.508
18.754
29.076
3.257
352.134
0
8.960
345.616
8
1.139.123
1.100.052
A. Eigenkapital
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern: 1.242 TEUR (Vorjahr: 5.060 TEUR)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 346 TEUR (Vorjahr: 350 TEUR)
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Jahresabschluss swb AG |95|
|>| Anlagenspiegel swb AG
> Anlagenspiegel swb AG
Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2004
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
31.12.2004
TEUR
Zugänge
aus Verschmelzung
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
1.426
1.426
176
176
9
9
1
1
11
11
1.621
1.621
69.609
213
18
12.353
301
38
699
2
11.995
13
82.188
8
327
38
853
-13
-11
8
81.689
357.612
369.273
5.223
-2.397
362.073
369.273
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
Sonstige Rechte
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschl. der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau
154
69.473
213
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundene
Unternehmen
2. Beteiligungen
3. Wertpapiere des
Anlagevermögens
4. Sonstige Ausleihungen
762
2.397
1
229
94
8
1
286
727.115
5.317
2.405
807
-2.397
731.633
810.729
5.820
2.452
1.661
-2.397
814.943
45
Die Auf- und Abzinsungen der Sonstigen Ausleihungen sind abweichend zum Vorjahr bei den Anschaffungs- und Herstellungskosten ausgewiesen.
|96| Jahresabschluss swb AG
Abschreibungen
01.01.2004
Zugänge
TEUR
Restbuchwerte
Abgänge
Umbuchungen
31.12.2004
31.12.2004
31.12.2003
TEUR
Zugänge
aus Verschmelzung
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
1.060
1.060
125
125
9
9
1
1
1.193
1.193
428
428
366
366
42.868
190
1.549
4
151
44.266
194
25.207
19
26.741
23
11.380
370
37
632
11.155
840
973
54.438
1.923
37
783
55.615
8
26.074
13
27.750
511
2.323
256
51.558
2.150
256
53.732
361.817
315.541
357.101
366.950
1
286
1
229
511
-2.299
2.834
51.814
2.150
511
-2.299
53.988
677.645
724.281
58.332
53.862
2.196
1.295
-2.299
110.796
704.147
752.397
Jahresabschluss swb AG |97|
|>| Anhang swb AG
A. Allgemeine Angaben
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.
Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der swb AG, TheodorHeuss-Allee 20, Bremen, (kleinster Kreis von Unternehmen), der beim Amtsgericht Bremen
unter der Nummer HR B 4428 hinterlegt ist, und der Essent NV, Arnhem/ Niederlande,
(größter Kreis von Unternehmen) einbezogen.
Die ZD Service & Management GmbH Zentrale Dienste, Bremen, wurde gemäß dem Verschmelzungsvertrag vom 4. Mai 2004 und dem Beschluss der Hauptversammlung vom
23. April 2004 auf die swb AG, Bremen, per 1. Januar 2004 verschmolzen. Die Eintragung
im Handelsregister erfolgte am 13. Mai 2004.
B. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung
I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden blieben gegenüber dem Vorjahr
unverändert.
Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände sind mit den
Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten bewertet. Den planmäßigen Abschreibungen liegen die in den steuerlichen Abschreibungstabellen vorgegebenen Nutzungszeiten zugrunde, wobei in der Regel Anlagenzugänge – soweit zulässig – degressiv abgeschrieben werden. Für einzelne Zugänge erfolgt die Abschreibung nach der linearen
Methode. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Die Finanzanlagen werden in der Regel zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Bei Wertminderungen werden die Beteiligungsansätze auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. In den sonstigen Ausleihungen enthaltene unverzinsliche Darlehen sind auf den
Barwert abgezinst.
Der Warenbestand ist zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungswerten unter
Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten unter
Berücksichtigung möglicher Ausfallrisiken bewertet.
|98| Jahresabschluss swb AG
Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten unter Anwendung des Niederstwertprinzips
bewertet.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen nach der Teilwertmethode bei einem Zinssatz
von sechs Prozent angesetzt.
Die übrigen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken ab und sind nach vernünftiger
kaufmännischer Beurteilung bewertet.
Die Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag passiviert.
II. Angaben zu Posten der Bilanz
Die Entwicklung des Anlagevermögens einschließlich der im Geschäftsjahr vorgenommenen Abschreibungen ist in einer Anlage gesondert dargestellt.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sämtlich eine Restlaufzeit von
weniger als einem Jahr.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten 6.442 TEUR (Vj. 11.743 TEUR)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Sonstige Wertpapiere von 8.000 TEUR wurden zur Absicherung von Altersteilzeitverpflichtungen des swb-Konzerns treuhänderisch hinterlegt.
Die Gesellschaft hält 19.865 eigene Stückaktien der Gesellschaft mit einem rechnerischen
Wert von 10.157 TEUR (entspricht 8,65 Prozent am Grundkapital), die sie mit Vertrag vom
24. Juli 1998 im Kaufwege von der Stadt Bremerhaven und der Bremerhavener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH erworben hat.
Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert 229.730.000,00 DM. Das ausschließlich in
Stammaktien unterteilte gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 229.730 Namensaktien mit
einem rechnerischen Anteil von je 511,29 Euro. Davon besaß die Deutsche Essent GmbH,
Düsseldorf, am Bilanzstichtag 107.031 Stück beziehungsweise 51,0 Prozent; 102.833 Stück
beziehungsweise 49,0 Prozent waren im Besitz der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, die
Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Bremen, hielt 1 Stück. 19.865 stimmrechtslose Stück besaß die Gesellschaft selbst.
Jahresabschluss swb AG |99|
|>| Anhang swb AG
Die sonstigen Rückstellungen enthalten 10.663 TEUR für Altlastenentsorgung, Rückbau
und Sanierungsmaßnahmen, 2.145 TEUR für Altersteilzeitregelung, 689 TEUR für
Jubiläumszuwendungen, 1.383 TEUR für ausstehende Rechnungen aus Lieferungen
und Leistungen und 1.958 TEUR für Vorruhestandsregelung.
Sämtliche Verbindlichkeiten haben unverändert eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten 999 TEUR
(Vorjahr: 3.491 TEUR) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
III. Angaben zu Posten der Gewinn- und Verlustrechnung
Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus der Erbringung kaufmännischer Dienstleistungen 9.365 TEUR (Vorjahr: 2.278 TEUR) und Materialverkäufen 191 TEUR (Vorjahr:
255 TEUR), die übrigen betragen 29 TEUR (Vorjahr: 26 TEUR).
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten bedeutsame Posten von 5.101 TEUR
(Vorjahr: 6.017 TEUR) aus Vermietung und Verpachtung, 2.171 TEUR (Vorjahr: 2.910 TEUR) aus
der Auflösung sonstiger Rückstellungen, 552 TEUR (Vorjahr: 171 TEUR) für Kostenerstattungen aus Vorjahren und 821 TEUR (Vorjahr: 11.473 TEUR) Gewinne aus Anlagenabgängen und
Zuschreibungen zum Anlagevermögen.
Die Aufwendungen für Altersversorgung enthalten eine Verminderung der Pensionsrückstellung von 7.022 TEUR (Vorjahr: Verminderung 6.443 TEUR).
Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert bei Finanzanlagen auch bei nur vorübergehender Wertminderung wurden in Höhe von 51.814 TEUR
vorgenommen.
Im Ergebnis des Geschäftsjahres 2004 sind periodenfremde Aufwendungen von
8.566 TEUR insbesondere für Steuern sowie periodenfremde Erträge von 7.211 TEUR
insbesondere aus der Auflösung von Rückstellungen, aus Zahlungseingängen auf
abgeschriebene Forderungen und aus Gewinnen aus Anlagenabgängen enthalten.
IV. Haftungsverhältnisse
Am Bilanzstichtag bestanden Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften in Höhe von
109.128 TEUR, davon für verbundene Unternehmen in Höhe von 83.286 TEUR.
Die Gesellschaft haftet gesamtschuldnerisch für auf Tochtergesellschaften ausgegliederte
Pensionsverpflichtungen.
|100| Jahresabschluss swb AG
Die swb Immobilen GmbH, Bremen, und die swb Vertrieb Bremen GmbH, Bremen, haben
mit Vertrag vom 23. Dezember 2004 sämtliche bis dahin gehaltenen Anteile an der Bremische BETEILIGUNGS-Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH, Bremen, sowie an der Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH, Bremen, verkauft. Die Gesellschaft swb Immobilen
GmbH, Bremen, und die swb Vertrieb Bremen GmbH, Bremen, verbleiben trotz des Anteilsverkaufs bis zum 31. Dezember 2007 der Stadtgemeinde Bremen, der Freien Hansestadt
Bremen und der Bremer Investitions Gesellschaft mbH, Bremen, gegenüber in der gesamtschuldnerischen Haftung für Vertragsstrafen aufgrund von Verstößen gegen die eingegangenen Verpflichtungen im Rahmen des Privatisierungsverfahrens der Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH, Bremen, vom
10. Juni 1997. Gemeinsam mit der swb AG haften die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz
AG, Frankfurt/M., BRE/Bremische GmbH, BRE/Berkeley 1 S.a.r.l. und BRE/Berkeley 2 S.a.r.l.,
wobei diese die swb Gesellschaften auf erste Anforderung wegen der Zahlung von Vertragsstrafen frei halten.
V. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen, die weder in der Bilanz erscheinen noch als
Haftungsverpflichtung genannt sind, bewegen sich im Rahmen der üblichen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen sowie laufenden Bestellungen und der Zusage an
die Bremer EnergieKonsens GmbH auf Spendenzahlungen von noch insgesamt 1.512 TEUR
bis zum Jahre 2005.
Die swb AG ist zusammen mit der Nehlsen AG gegenüber der HBE Holding Bremer Entsorgung GmbH & Co. KG, Bremen, eine gesamtschuldnerische Liquiditätsverpflichtung in
Höhe von 50 Mio. EUR eingegangen. Dieser Betrag erhöht sich, sofern die der Verpflichtung
zugrunde liegende Investition (geplante Kosten: 76 Mio. EUR) infolge eventueller Kostenüberschreitungen den Gesamtbetrag von 85 Mio. EUR überschreiten sollten. Im Falle der
Inanspruchnahme ist dieser Betrag gesamtschuldnerisch durch beide Partner im Wege der
Eigen- oder Fremdkapitaldotierung zu leisten.
Die Gesellschaft hat im Jahr 2001 einen Kaufvertrag über den Kauf von 49,9 Prozent der
Anteile an der Stadtwerke Bielefeld GmbH abgeschlossen. Die Übertragung der Anteile
erfolgte mit der Zahlung des Kaufpreises im Januar 2002. Der Verkäuferin steht eine PutOption für den Verkauf von weiteren 50,1 Prozent der Anteile an der Gesellschaft zu. Die
Verpflichtung aus der Put-Option hat ein Gesamtvolumen in Höhe von 556 Mio. EUR.
Jahresabschluss swb AG |101|
|>| Anhang swb AG
C. Ergänzende Angaben
I. Organe der Gesellschaft
1. Aufsichtsrat
Michiel Boersma, Arnhem/Niederlande,
Vorsitzender des Aufsichtsrates,
Vorstandsvorsitzender der Essent N.V., Arnhem/Niederlande
Dr. Werner Brinker, Rastede,
Vorstandsvorsitzender der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (ab 2.6.2004)
Herbert Detharding, Hamburg,
ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der Wintershall AG und Aufsichtsratsmitglied
der Wintershall AG, Hamburg (ab 5.11.2004)
Peter Flegel, Bremen,
Elektromeister der swb Erzeugung GmbH & Co. KG, Bremen
Hans-Dieter v. Friedrichs, Osterholz-Scharmbeck,
Oberkreisdirektor des Landkreises Osterholz-Scharmbeck a.D. (ab 5.11.2004)
Wolfgang Hackmann, Bremen,
Industriemechaniker der swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen
Wolfgang Haupt, Düsseldorf,
Aufsichtsratsmitglied und früherer geschäftsführender Gesellschafter bei Trinkaus & Burkhard, Düsseldorf (bis 2.6.2004)
Günther Hermann, Grasberg,
stellvertretender Vorsitzender, Kaufmännischer Angestellter der swb Vertrieb Bremen GmbH,
Bremen
Jürgen Humer, Verden,
Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft ver.di, Bezirk Osnabrück-Emsland, Osnabrück
Rinse de Jong, Arnhem,
Vorstandsmitglied der Essent N.V., Arnhem/Niederlande (bis 1.7.2004)
Sigrid Leidereiter, Bremen,
Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft ver.di, Landesbezirk Niedersachsen/Bremen,
Bremen
Peter Marrek, Wilhelmshaven,
technischer Angestellter der swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen
|102| Jahresabschluss swb AG
Ulrich Meyer, Lilienthal,
Industriemeister der swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen
Marc van’t Noordende, Amsterdam,
Vorstandsmitglied der Essent N.V., Arnhem/Niederlande
(ab 1.7.2004)
Senator Dr. Ulrich Nußbaum, Bremerhaven,
Senator für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen a.D. , Bremen
(bis 5.11.2004)
Bürgermeister a.D. Hartmut Perschau, Bremen,
Bürgermeister und Senator für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen a.D., Bremen
(bis 5.11.2004)
Dr. Michael Pfingsten, Düsseldorf,
Vorstandsmitglied der E.ON Ruhrgas AG, Essen (bis 2.6.2004)
Dr. Bernhard Reutersberg, Starnberg,
Vorstandsmitglied der E.ON Energie AG, München (bis 2.6.2004)
Emile Rijcken, Essen,
selbstständiger Unternehmensberater
Dr. Hans Christoph von Rohr, Mülheim,
selbstständiger Rechtsanwalt
Marita Rosenow, Wiefelstede,
Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft ver.di, Landesbezirk Niedersachsen-Bremen,
Bremen
Dietmar Schütz, Oldenburg,
Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg, Oldenburg (ab 2.6.2004)
Paul van Son, Deventer/Niederlande,
Geschäftsführer der Deutsche Essent GmbH, Düsseldorf
Reinhard Spöring, Bremen,
Kaufmännischer Angestellter der swb Vertrieb Bremen GmbH, Bremen
Axel F. Waschmann, Oldenburg,
Vorstandsmitglied der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg (ab 2.6.2004)
Alexandra Wendorff, Grasberg,
Prokuristin der swb Messung und Abrechnung GmbH, Bremen
Jahresabschluss swb AG |103|
|>| Anhang swb AG
Die Bezüge des Aufsichtsrates betrugen für das Geschäftsjahr 63.775,22 EUR.
2. Vorstand
Gerhard Harder, Vorsitzender, Vorstand Markt und Controlling
Dr. Torsten Köhne (ab 1.1.2005), Vorstand Entsorgung und Recht
Uwe Schramm, Arbeitsdirektor, Vorstand Technik und Personal
Jörg Willipinski, Arbeitsdirektor (bis 14.9.2004)
Die Bezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr 895.547,02 EUR.
Frühere Mitglieder des Vorstandes oder deren Hinterbliebene bezogen im Geschäftsjahr
insgesamt 670.201,60 EUR. Die für diesen Personenkreis gebildeten Pensionsrückstellungen
betragen 9.741.084,00 EUR.
II. Derivative Finanzinstrumente
Die swb AG hat einen bis zum 31. Dezember 2008 laufenden Zinsswap über ein Nominalvolumen von 10.939 TEUR abgeschlossen. Die swb AG erhält daraus halbjährlich eine feste
Zinszahlung und leistet im Gegenzug variable Zinszahlungen, deren Höhe am Stichtag
jeweils neu bestimmt wird. Zum 31. Dezember 2004 hatte der Swap für die swb AG einen
positiven Marktwert in Höhe von 240 TEUR.
Die swb AG hat der Stadt Bielefeld gegenüber das einseitige Recht eingeräumt, ihr bis zum
31.12.2005 bis zu 50,1 Prozent weitere Anteile an der Stadtwerke Bielefeld GmbH zu einem
vorab definierten Kaufpreis anzudienen (Put-Option). Darüber hinaus hat die swb AG der
Stadt Bielefeld das einseitige Recht eingeräumt, den öffentlichen Personennahverkehr
(mobiel GmbH) aus der Stadtwerke Bielefeld GmbH auszugliedern beziehungsweise dauerhaft die aus der mobiel GmbH resultierenden Verluste zu übernehmen (Put-Option). In
beiden Fällen erhält die Stadt Bielefeld eine vorab vertraglich festgeschriebene Nachzahlung der swb AG auf den bereits geleisteten Kaufpreis für die Anteile an der Stadtwerke
Bielefeld GmbH. Die swb AG hat diese Put-Optionen zum Zwecke des Jahresabschlusses
mit dem für Optionsbewertungen üblicherweise eingesetzten „Black-Scholes-Modell“
|104| Jahresabschluss swb AG
bewertet und dabei am Markt beobachtbare Größen für die wertbestimmenden Parameter im Modell verwendet. Nach dem „Black-Scholes-Modell“ ergibt sich zum 31. Dezember 2004 ein Gesamtpreis von 64.110 TEUR für diese Optionen. Dieser Preis stellt modellbedingt nicht den tatsächlichen Wertunterschied zwischen Ausübungspreis der Optionen
und dem eigentlichen Unternehmenswert dar, sondern berücksichtigt als weitere wertbestimmende Parameter Zinssatz, Dividendenrendite, Volatilität und Laufzeit der Optionen,
die den Optionspreis maßgeblich bestimmen.
III. Beteiligungen
Die Aufstellung des Anteilbesitzes der swb AG ist beim Amtsgericht Bremen unter der
Register-Nummer HRB 4428 hinterlegt.
Bei der swb Netze GmbH & Co. KG, Bremen, und der swb Erzeugung GmbH & Co. KG,
Bremen, ist die swb AG unbeschränkt haftender Gesellschafter im Sinne des § 285
Nr. 11a HGB.
IV. Belegschaft
Im Durchschnitt waren während des Geschäftsjahres 24 gewerbliche Arbeitnehmer
und 226 Angestellte beschäftigt.
Bremen, den 7. Januar 2005
Gerhard Harder
Dr. Torsten Köhne
Uwe Schramm
Jahresabschluss swb AG |105|
|>| Bestätigungsvermerk swb AG
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht
der swb AG, Bremen, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen
Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstandes der Gesellschaft. Unsere Aufgabe
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den zusammengefassten
Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den
zusammengefassten Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen
über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstandes sowie die Würdigung
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für
unsere Beurteilung bildet.
|106| Jahresabschluss swb AG
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der zusammengefasste
Lagebericht gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft
und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.
Bremen, den 31. Januar 2005
PwC Deutsche Revision
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dräger
Wirtschaftsprüfer
ppa. Engelhardt
Wirtschaftsprüfer
Jahresabschluss swb AG |107|
|>| Gesellschaftliches Engagement
Aktiv für Kinder, Kunst, Kultur und Sport
„Energie für Bremen und Bremerhaven“, so lässt sich die Tätigkeit von swb umschreiben.
Dies bezieht sich nicht nur auf unser Kerngeschäft, sondern geht über unsere wirtschaftlichen und unternehmerischen Tätigkeiten hinaus. Es gilt auch für unsere Verantwortung
gegenüber der Gesellschaft. Aus ihr resultieren die Verpflichtung und der Wunsch, dem
Gemeinwesen zu dienen, in dem wir aktiv sind. Die Schwerpunkte unserer Förderung liegen im sozialen Engagement sowie in den Bereichen Sport, Kultur und Bildung:
Bildung – das Ticket für die Zukunft
Bildung für Kinder und Jugendliche ist eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft
unserer Gesellschaft. Nachdem 2002 die Ergebnisse der PISA-Studie bekannt wurden, hat
unsere Unternehmensgruppe die swb-Bildungsinitiative ins Leben gerufen. Sie spricht
Lehrer, Eltern und Schüler an. Ihr Ziel: Kreative Lernideen anstoßen und fördern. Denn
Herausforderungen in die Schulen zu holen und Kinder „mit innerem Feuer“ daran wachsen zu lassen – das, sagen Hirnforscher, sei der beste Weg zu mehr Bildung. Dafür stellt
swb von 2003 bis 2007 insgesamt eine Million Euro zur Verfügung. Jährlich unterstützen
wir somit nachhaltig wirkende Projekte mit wissenschaftlicher oder sozialer Ausrichtung
mit 200.000 Euro. Insgesamt wurden bisher 104 Projekte gefördert.
Preisgekrönte Wissenschaft
swb pflegt seit Jahren mit verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen im Land
Bremen eine enge Partnerschaft. Dazu gehören beispielsweise fachbezogene Stiftungsprofessuren an den Bremer Universitäten und Hochschulen. Als Bremer Wirtschaftsunternehmen sind wir interessiert an der Entwicklung zum leistungsfähigen Technologieund Wirtschaftsstandort. Bremen und Bremerhaven wurden gemeinsam zur „Stadt der
Wissenschaft 2005“ ausgezeichnet. swb unterstützt dieses Projekt mit Angeboten und
Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen.
Nachwuchsförderung und Teamgeist im Sport
Teamgeist fördern – das geht wohl nirgends besser als beim Sport. Seit vielen Jahren
unterstützt swb als Sponsor deshalb Aktivitäten im Bremer und Bremerhavener Profiund Amateursport finanziell und mit Material. Ob die Jugendmannschaft der Bremen
Roosters beim Basketball punktet, ein Bremer Radsportteam sprintet oder der Bremerhavener Eishockeyverein „Fischtown Pinguins“ den Puck jagt – swb ist fördernd dabei.
Mit Energie Kultur fördern
Oper und Soulkonzert, Theater und Literatur: Kulturelle Projekte und Einrichtungen steigern die Attraktivität einer Stadt und die Lebensqualität für die Bürger. Daher unterstützen
wir klassische und moderne Kulturprojekte und -veranstaltungen. Beispielsweise lesen
regelmäßig Bremer Bürger und Bürgerinnen aus ihren Lieblingsbüchern im Bremer energiecafé vor.
|108| Gesellschaftliches Engagement
|>| Glossar
Finanzen
>A
>B
>D
At Equity-Methode
Assoziierte Unternehmen, die at equity in
den Konzernabschluss einbezogen sind,
werden im Gegensatz zu vollkonsoliderten
Unternehmen nur mit ihrem anteiligen
Ergebnis einbezogen.
Black-Scholes-Modell
Das Black-Scholes-Modell ist ein mathematisches Modell zur Ermittlung des theoretisch richtigen Preises von Optionen. Entwickelt wurde das Modell von Fisher Black
und Myron Scholes.
Derivate
Derivate (auch: derivative Finanzinstrumente) sind Produkte, deren Marktwert sich von
den klassischen Basisinstrumenten (z.B.
Aktien, Anleihen oder Gold) ableitet. Zu
den Derivaten zählen handelbare Finanzprodukte wie Futures, Optionen, Zertifikate,
sowie nicht standardisierte Finanzprodukte
wie Termingeschäfte (Forwards) oder
Swaps.
>E
EBIT (Earnings before Interest and Taxes)
Gewinn vor Zinsergebnis und Steuern.
>J
Joint Venture
Kooperationsvereinbarung über den
gemeinsamen Betrieb von Unternehmen,
die einzubringenden Kapitalien, das zu
liefernde Know-how, die aufzuteilenden
Gewinne usw.
>P
Put-Option
Der Käufer einer Put-Option erwirbt das
Recht, einen bestimmten Bezugswert (z.B.
eine Aktie) innerhalb eines festgelegten
Zeitraums bzw. zu einem festgelegten Zeitpunkt zu einem vorab definierten Preis zu
verkaufen. Der Verkäufer einer Put-Option
ist in der Stillhalteposition, d.h. er muss die
(Nicht-) Ausübung des Rechtes gegen sich
gelten lassen.
>R
ROCE (Return on Capital Employed)
Der ROCE ist der Quotient aus EBIT und eingesetztem Kapital (Capital Employed) und
drückt die Rendite auf das eingesetzte Kapital aus. Er bildet die Rendite von Unternehmen vor unternehmensspezifischen Einflüs-
sen aus Finanzierungsstruktur und steuerlicher Situation ab und eignet sich insofern
als Vergleichsmaßstab.
Spotmarkt
Der Markt, auf dem kurzfristige Ungleichgewichte bei der Strombeschaffung bzw.
Stromvermarktung über materielle Verträge
ausgeglichen oder auf dem Positionen aus
Termingeschäften glattgestellt werden.
>S
Swap
Der Swap ist eine Vereinbarung zwischen
zwei Vertragspartnern, in der Zukunft Zahlungsströme (Cashflows) auszutauschen.
Die Vereinbarung definiert, wie die Zahlungen berechnet werden und wann sie
fließen. In der Regel müssen ein oder mehrere zukünftige Marktwerte in die Rechnung miteinbezogen werden. Swaps können der langfristigen Preisabsicherung
dienen. Grundsätzlich können sowohl feste
Zahlungsströme in variable umgewandelt
werden als auch umgekehrt.
Terminmarkt
Markt für die im Termingeschäft gehandelten Waren. Termingeschäfte haben nicht die
sofortige Vertragserfüllung zum Gegenstand, sondern werden erst zu einem Zeitpunkt in der Zukunft erfüllt. Die Vertragsspezifikationen wie Menge, Preis,
Erfüllungsort und -zeitraum werden aber
schon beim Geschäftsabschluss festgelegt.
>T
Energie
Contracting
Contracting umfasst die Planung, Finanzierung, Errichtung und auch das Betreiben
von Energieerzeugungsanlagen (Anlagencontracting) oder die Realisierung von Energiesparmaßnahmen (Einsparcontracting)
durch den Contractor. Das wirtschaftliche
Risiko liegt beim Contractor, während der
Kunde keine eigenen Investitionen vornimmt. Die Maßnahmen refinanzieren sich
über die erzeugte Energie bzw. über die eingesparten Energiekosten.
>C
Ersatzbrennstoffe
Für die Herstellung von Ersatzbrennstoffen werden heizwertreiche Fraktionen
des Hausmülls, des Sperrmülls und des
>E
Glossar |109|
|>| Glossar
Gewerbeabfalls, Reste aus der Wertstoffsortierung, produktionsspezifische Gewerbeaber auch Industrieabfälle, durch spezielle
Sortierungsverfahren/Aufbereitungsverfahren genutzt. Einen Mengenanteil besitzt
dabei die Biomasse in Form von Holz, z. B.
Sperrmüll aus Privathaushalten, Schnittholz
aus der Landschaftspflege, Schlagholz aus
der Forstwirtschaft, Abfall aus Sägereien,
der Möbel- oder Lebensmittelindustrie aber
auch Reste aus der Bauwirtschaft.
>I
Installierte Leistung
Kennzeichnet die maximale elektrische Leistung der in einem Kraftwerk installierten
Generatoren. Sie wird in Megawatt (MW)
angegeben.
>K
Konzessionsabgabe (KA)
Von Versorgungsunternehmen an die
Gemeinde zu entrichtendes Entgelt für die
Gestattung der Benutzung der öffentlichen
Straßen, Wege und Plätze zur Verlegung von
Versorgungsleitungen, für die Gewährung
der Ausschließlichkeit und für den Verzicht
auf eine anderweitige Regelung der Versorgung im Gebiet der Gemeinde. Die Höhe
der KA hängt von der Größe der Gemeinde
ab. Die KA ist in den allgemeinen Tarifpreisen enthalten und wird vom Versorgungsunternehmen an die Kommune abgeführt.
Kraft-Wärme-Kopplung
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) werden elektrische Energie und Wärme in
einem gemeinsamen Prozess erzeugt. Mit
der KWK wird beispielsweise in einem
Blockheizkraftwerk ein höherer Wirkungsgrad erreicht als bei der ausschließlichen
Stromerzeugung.
>L
|110| Glossar
Legal Unbundling
Vertikal integrierte Energieversorgungsunternehmen (EVU) haben zukünftig sicherzustellen, dass mit ihnen verbundene Netzbetreiber hinsichtlich ihrer Rechtsform
unabhängig von anderen Tätigkeitsbereichen der Energieversorgung sind. Dies
bedeutet, das vertikal integrierte EVU das
Netz durch ein selbstständiges Unternehmen betreiben müssen, welches mit den
anderen Tätigkeiten der Energieversorgung
(Erzeugung, Vertrieb) nicht befasst ist.
Diese Verpflichtung tritt am 1. Juli 2007
in Kraft.
Netzbetreiber
Betreiber eines Übertragungs- oder Verteilungsnetzes
>N
Netznutzer
Jede natürliche oder juristische Person, die
in einem Nutzungsverhältnis zum Netz
steht und demgemäß auf vertraglicher
Basis Leistungen des Netzbetreibers in
Anspruch nimmt.
Netzzugang
Die Möglichkeit für Lieferungen und Bezüge
das Netz eines Netzbetreibers zu nutzen.
Netzzugang ist eine Voraussetzung Lieferverträge für Strom schließen zu können.
Pyrolyse
Zersetzung von festen oder flüssigen Stoffen bei hohen Temperaturen (400–700
Grad Celsius) unter Sauerstoffausschluss.
Die Pyrolyse wird in verschiedenen Bereichen angewendet, unter anderem beim
Cracking von Benzin, zur Behandlung von
Klärschlamm und zur energetischen Nutzung von Biomasse und Ersatzbrennstoffen.
>P
Regelenergie
Mehr- oder Mindermengen, die Abweichungen des prognostizierten vom tatsächlichen
Strombedarf ausgleichen.
>R
Verbundeinspeisung
Bietet die Möglichkeit, über den Anschluss
an das überregionale Höchstspannungsverbundnetz zusätzlich benötigte Strommengen von anderen Energieversorgungsunternehmen zu erhalten
>V
Vertikal integriertes Unternehmen
Ein im Elektrizitäts- oder Gasbereich tätiges
Unternehmen oder eine im Elektrizitätsoder Gasbereich tätige Gruppe von Unternehmen, die im Elektrizitätsbereich mindestens eine der Funktionen Übertragung
oder Verteilung und mindestens eine der
Funktionen Erzeugung oder Vertrieb von
Elektrizität bzw. im Erdgasbereich mindestens eine der Funktionen Fernleitung, Verteilung, Betrieb einer LNG-Anlage (Gasverflüssigungsanlage) oder Speicherung und
gleichzeitig eine der Funktionen Gewinnung oder Vertrieb von Erdgas wahrnimmt.
|>| Stichwortverzeichnis
Abschreibungen
Anlagevermögen
Aufsichtsrat
Anteilseignerstruktur
Assoziierte Unternehmen
S. 47, 49, 51 ff., 65, 72, 73, 75, 80, 81, 87, 93, 97 ff.
S. 47, 48, 70, 72 ff., 79, 81, 82, 84, 93, 94, 96, 98 ff.
S. 7 ff., 63, 89, 102, 104
S. 5, 67, Umschlag Innenseite
S. 44, 78
Beschaffung
Bilanz
S. 61, 62, 88
S. 70, 94, 98, 100
Cashflow
S. 54, 73, Umschlag Innenseite
Eigenkapitalspiegel
S. 76
Finanzanlagen
Forschung und Entwicklung
S. 47, 53, 70, 72, 74, 80, 82, 83, 93, 94, 96, 98, 100
S. 58
Gewinn- und Verlustrechnung
S. 72, 80, 86, 93, 98, 100
Investitionen
S. 46, 58, 66, 73, 83, 88, 108
Jahresüberschuss
S. 49, 52, 72, 76, 80, 85, 93, Umschlag Innenseite
Kapitalflussrechnung
Konsolidierungskreis
Konzernstruktur
S. 73, 111
S. 49, 76, 78, 90
S. 45
Markt
Mitarbeiter
S. 4, 13, 15, 18, 24, 33, 37, 38
S. 6, 9, 15, 17 ff., 35, 36, 55, 59, 60, 64, Umschlag Innenseite
Organe
S. 102
Risikobericht
S. 63
Strategisches Marketing
S. 46
Umsatz
Umweltschutz
S. 7, 33, 39, Umschlag Innenseite
S. 20, 22, 56
Vorstand
S. 66, 67, 89, 90, 102 ff., 106
Wertschöpfung
Wertberichtigung
S. 55
S. 47, 51, 82
Stichwortverzeichnis |111|
|>| Unternehmenskalender
Terminübersicht 2005*
> Februar
26./27.2.05
Februar
> März
5./6.3.05
März
15.–17.3.05
> April
11.–15.4.05
April
> Mai
3.5.05
Mai
Bremer Immobilientage
FinanzCentrum Sparkasse Bremen/Am Brill
Bremen
KSK Immobilia
Kassenhalle Kreissparkasse Bremerhaven
Bremerhaven
E-World energy & water 2005
Messe Essen und CCE Congress Center Essen
Messehalle 1+3
Essen
Energy 2005 Hannover Messe
Halle 11–13, 24, 26
Hannover
Bilanzpressekonferenz
Theodor-Heuss-Alle 20/Hauptverwaltung swb AG
Bremen
Vorlage Geschäftsbericht 2004
> Juni
5./6.6.05
Juni
> September
10.–18.9.05
September
> Dezember
7.–8.12.05
Dezember
* Änderungen möglich
|112| Unternehmenskalender
Huchtinger Gewerbeschau
Roland-Center
Bremen
hafa Bauen Bremen 2005
Messe Centrum Bremen/Halle 5
Waste to energy
Messe Centrum Bremen/Halle 4.1
Bremen
|>| Konzerngesellschaften/Kontakt
swb AG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-0
Telefax 0421 359-2499
info@swb-gruppe.de
swb Erzeugung GmbH & Co. KG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3351
Telefax 0421 359-3350
info.erzeugung@swb-gruppe.de
swb Vertrieb Bremen GmbH
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-0
Telefax 0421 359-2499
kundenservice-hb@swb-gruppe.de
swb Services GmbH & Co. KG
Linzer Straße 9
28359 Bremen
Telefon 0421 224 80-0
Telefax 0421 224 80-11
geschaeftskunden@swb-gruppe.de
swb Bremerhaven GmbH
Rickmersstraße 90
27568 Bremerhaven
Telefon 0471 477-0
Telefax 0471 477-2111
info-bhv@swb-gruppe.de
swb Messung und
Abrechnung GmbH
Kurfürstenallee 130
28211 Bremen
Telefon 0421 988 68-0
Telefax 0421 988 68-197
info@metacount.de
swb Netze GmbH & Co. KG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3333
Telefax 0421 359-4733
netze@swb-gruppe.de
Konzerngesellschaften/Kontakt|113|
|>| Impressum
Herausgeber
swb AG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Redaktion
swb AG
Unternehmenskommunikation
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-2061
Telefax 0421 359-2022
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Konzept & Gestaltung
IR-One AG & Co.
www.ir-1.com
Fotos
fotoetage (Tristan Vankann)
Stader Straße 35
28205 Bremen
Druck
W. Zertani,
Druckerei und Verlag, Bremen
|114| Impressum
swb AG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
www.swb-gruppe.de