Titel - beim Neukirchener Erziehungsverein
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Titel - beim Neukirchener Erziehungsverein
Neukirchener Jahrgang 12 / 1 · März 2012 m I t t e I l u n G e n Informationen und Berichte aus dem Neukirchener Erziehungsverein und dem Paul Gerhardt Werk „Wie in einer großen Familie“ Expertin fürs Wohlfühlen Ein Reich aus fünf Etagen Gutes für die Seele Wenn Menschen ihre Zeit schenken Im heim eine heimat geben Warum menschen in der altenpflege arbeiten Editorial 2 Nachgedacht 3 Liebe Freundinnen und Freunde des Neukirchener Erziehungsvereins, Titel • „Hier kann man viel fürs Leben lernen“ Warum junge Menschen in der Altenpflege arbeiten 4 • „Wie in einer großen Familie“ Angela Prietz leitet das Dreikönigenhaus 6 • Sicherheit geben Mehr als nur Verwaltungskraft: Heike Peraglie 8 • Expertin fürs Wohlfühlen Hauswirtschaftsleiterin Heike Tacken-Dahmen 9 • Ein Reich aus fünf Etagen Hausmeister Klaus Heilen 10 • Gutes für die Seele Soziale Dienste: Diakonin Anne Mosel 11 • Wenn Menschen ihre Zeit schenken Ehrenamtliche Arbeit in der Altenpflege 12 Nachrichten 14 17 • Ferien am Meer Urlaub für die Bewohner des Dreikönigenhauses 19 Die Neukirchener Mitteilungen informieren vierteljährlich über die Arbeit des Neukirchener Erziehungsvereins und des Paul Gerhardt Werkes. Herausgeber: Pfarrer Hans-Wilhelm Fricke-Hein Redaktion: Ulrich Schäfer (us), Robert van Beek (rvb) Bildnachweis: Robert van Beek, Ulrich Schäfer, Andreas Riebe-Beier Gestaltung: Ute Glessner, zero.kommunikation, Moers • Damit es schön warm bleibt Fußsäcke für Rollstuhlfahrer Sponsorenrallye 2012 Radeln für einen neuen Spielplatz Praxis eines diakonischen Unternehmens bedeutet. Wir stellen Ihnen Menschen vor, die hauptberuflich oder ehrenamtlich in unseren drei Altenpflegeheimen in Neukirchen-Vluyn und Krefeld arbeiten. Warum haben sie sich für einen Beruf entschieden, der nicht gerade zu den angesehensten in unserer Gesellschaft gehört? Was treibt sie an, was leisten sie Tag für Tag in der Betreuung alter und kranker Menschen? Diese und andere Fragen haben wir unseren Kolleginnen und Kollegen in den drei Einrichtungen gestellt. Ihre Antworten sind ebenso überraschend wie aufschlussreich. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Ihr Pfarrer Hans-Wilhelm Fricke-Hein Direktor des Neukirchener Erziehungsvereins Impressum Spenden und Helfen Die letzte Seite Sie werden sich vielleicht gewundert haben, dass diese Ausgabe der Neukirchener Mitteilungen anders als sonst üblich in Ihrem Briefkasten lag: ohne Umschlag, ohne gesondertes Anschreiben. Keine Angst, es ist nichts verloren gegangen! Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil wir den Papierverbrauch für das Magazin mit Beginn des neuen Jahres reduzieren wollten. Das schont die Umwelt und spart Kosten. Und noch etwas ist neu: Wenn Sie den Neukirchener Erziehungsverein mit einer Spende unterstützen wollen, finden Sie die Überweisungsträger jetzt nicht mehr als Einhefter in der Mitte der Ausgabe, sondern auf den hinteren Seiten; dort, wo auch unsere beiden Spendenprojekte beschrieben sind. Das ist aber auch schon alles an Änderungen. Wie gewohnt, informieren wir Sie ausführlich über Schwerpunkte unserer Arbeit. Die EU hat das Jahr 2012 zum „Euro päischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ erklärt. Vor diesem Hintergrund haben wir uns gefragt, was dies heute in der Druck: Set Point Medien, Kamp-Lintfort Neukirchener Erziehungsverein Andreas-Bräm-Straße 18/20 47506 Neukirchen-Vluyn Fon: Fax: E-Mail: Internet: 0 28 45 / 3 92 - 0 0 28 45 / 39 23 92 info@neukirchener.de www.neukirchener.de · KD-Bank eG (BLZ 350 601 90) Konto 101 020 9010 BIC GENODED1DKD IBAN DE71 3506 0190 1010 2090 10 · Sparkasse am Niederrhein (BLZ 354 500 00) Konto 142 020 0378 · Volksbank Niederrhein eG (BLZ 354 611 06) Konto 141 011 20 Der Neukirchener Erziehungsverein ist Mitglied im Diakonischen Werk. · Postbank Essen (BLZ 360 100 43) Konto 165 18-439 Titelbild: Herzliche Zuwendung – Pflegeschülerin Agnes Stolarsky mit Bewohnerin Gerda Kampmann (94) aus dem Matthias-Jorissen-Hauses in Neukirchen-Vluyn. neukirchener.de Inhalt 2 www. Nachgedacht 3 unvorstellbar! Die Medizinerin und Psychoanalytikerin Dr. Margarete Mitscherlich (92) gibt in ihrem Buch „Die Radikalität des Alters“ ein Gespräch mit der Feministin Alice Schwarzer wie folgt wieder: „Ich habe mir niemals mich als alt vorgestellt. So wie diese armen Menschen, die sich nicht mehr selber helfen können und so eine peinliche Karre vor sich herschieben müssen beim Gehen. ( … ) Natürlich wusste ich mit dem Verstand, dass ich eines Tages alt werden würde. Aber es war trotzdem nicht vorstellbar für mich. Die Alten, das war eine andere Sorte Mensch als ich. Alles was man nicht selber erlebt hat, ist in Wahrheit gefühlsmäßig nicht vorstellbar.“ Ein Viertel der Menschen, die im Matthias-Jorissen-Haus in Neukirchen-Vluyn leben, sind 90 Jahre alt und älter. In dieser Phase der Hochaltrigkeit sprechen wir von „vielfältigen Verlusterfahrungen“, die das Leben schwer machen. Vielfältige Körperfunktionen, wie z. B. das Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken lassen nach oder gehen verloren. Langjährige Lieblingsspeisen können nicht mehr so genossen werden. Oder der Geschmacksinn ändert sich so sehr, dass süße Speisen stark bevorzugt werden. Die Funktion der Thermoregulation wird sehr eingeschränkt. Immer ist es irgendwie zu kalt oder es zieht aus einer Ecke. Das Ausscheiden wird zu einem großen Problem. Die Welt wird kleiner. Die Bewegung fällt schwer. Geliebte Orte, Geschäfte, Parkanlagen sind nicht mehr erreichbar. Auch Freunde und Nachbarn leben einfach zu weit weg – oder sind bereits verstorben. Der Tod anderer Menschen wird ein ständiger Begleiter. Sogar vor dem eige- nen Ehepartner oder vor dem eigenen Kind, das auch schon in die Jahre gekommen ist, macht er nicht halt. Die eigene Endlichkeit gerät immer mehr in den Blick. Die Angst vor Krankheit und Sterben wird stärker und stärker. Und sie kann nicht mit einem lieben Menschen geteilt werden. Ist das nicht eine hoffnungslose Situation? Hier kann es doch keine Hoffnung mehr geben! – Unvorstellbar! In unserem Haus erlebe ich viele Menschen mit Hoffnung. Diese Hoffnung orientiert sich nicht an dem, was alles verloren gegangen ist. Sie konzentriert sich nicht auf die noch verbliebenen Möglichkeiten. Sondern Hoffnung richtet sich aus auf etwas außerhalb des irdischen Lebens: auf Gott, auf seine Hilfe und seinen Beistand. In Hebräer 11,1 heißt es in der Übersetzung der Basisbibel: Der Glaube ist die Gestalt dessen, worauf man hofft. Er liefert den Beweis für eine Wirklichkeit, die nicht sichtbar ist. Der gemeinsame Glaube an diese nicht sichtbare Wirklichkeit macht Mut und gibt Hoffnung. Diese Hoffnung betrifft die existentiellen Sorgen, Nöte und Qualen. Und sie richtet sich aus auf das, was nach dem irdischen Leben kommt. Sie nährt sich in dem gemeinsamen Glauben an unseren gnädigen Gott und an seinen Sohn, der auferstanden ist und so den Tod überwunden hat. Die Menschen, die sich im Glauben an diese nicht sichtbare Wirklichkeit getragen wissen, geben die Hoffnung nicht auf. Trotz aller Widrigkeiten, Nöte und Beschwernisse. – Unvorstellbar! In dem im Februar erschienen Buch „Wie ausgewechselt – Verblassende GeDaCht naCh Diakon thomas ulbrich, Leiter des Seniorenzentrums MatthiasJorissen-Haus in Neukirchen-Vluyn Erinnerungen an mein Leben“ setzt sich Rudi Assauer (67), langjähriger Manager des Bundesligaclubs FC Schalke 04, mit seinem Leben und seiner dementiellen Erkrankung auseinander. Er schließt seine Ausführungen mit folgenden Zeilen: „Ich habe nie gebetet, habe nie an Gott geglaubt. Aber ich glaube schon, dass da oben irgendetwas ist, dass es irgendjemanden gibt, der die Geschicke der Menschen lenkt. Es geht alles seinen Weg, so wie es vorherbestimmt ist. Auch mein Leben, auch meine Krankheit.“ Wenn ich sein Buch richtig verstanden habe, kann ich sagen: Rudi Assauer ist ohne Hoffnung. Spürbar wird dies in der Art und Weise, wie er auf sein Leben und sein Wirken zurückblickt. Ich entdecke vor allem Verbitterung, Enttäuschung und Trauer. Hier gibt es keinen Glauben. Der Glaube an das kommende Reich Gottes als eine nicht sichtbare Wirklichkeit wirkt sich auf die glaubenden Menschen aus. Ganz besonders auf die Menschen, die in ihrer Hochaltrigkeit in besonderem Maße mit ihrer Endlichkeit konfrontiert sind. Ich spüre ihre Hoffnung und ihr Getragensein. Ich spüre ihren gemeinsamen Glauben, der sich im Leben in unserem Haus in vielen Situationen äußert. Manchmal erkenne ich ihre leise Freude an den verbliebenen Möglichkeiten und an dem Schatz ihrer Erinnerungen. – Unvorstellbar! Und das macht mir Hoffnung. • 4 Titel Von menschen, die sich um andere kümmern Im Alter pflegebedürftig werden vorrangig andere Menschen – nicht ich selbst. Diese innere Überzeugung von einem Lebensstil, der weder durch Krankheit noch durch Alterung ungebrochen bis zum letzten Atemzug geführt werden kann, ist weit verbreitet. Und vielleicht ist sie auch eine der Ursachen für die mangelhafte Wertschätzung all der Menschen, die sich professionell um die „anderen Menschen“ kümmern; um die, die krank und pflegebedürftig geworden sind und ihre letzte Lebensphase in einem Heim verbringen. In dieser Ausgabe werden wir nicht den Versuch unternehmen, die inneren Überzeugungen von lebenslanger Unversehrtheit zu widerlegen. Wir wollen auch keine Ängste schüren. Wir wollen genau das Gegenteil: nämlich den „anderen Menschen“, die infolge schwerer Krankheit und fortgeschrittenen Alters auf die Unterstützung durch fremde Menschen angewiesen sind, davon berichten, wer denn die Menschen sind, die sich um sie kümmern. Was leisten diese Menschen eigentlich während des ganzen Arbeitstages? Warum haben sich diese jungen und älteren Mitarbeitenden dafür entschieden, ihre helfende Arbeit erwerbsmäßig zu erbringen? Was bedeutet ihnen das Miteinander mit den älteren Damen und Herren und ihren Angehörigen? Und wie schaffen sie es, diese Arbeit über teilweise sehr lange Jahre mit immer wieder frischer Begeisterung zu leisten? Wenn die Antworten einen anderen, vielleicht sogar neuen Blick auf das Leben und auf das Arbeiten in einem Heim für ältere Menschen erschließen helfen, war die Vorarbeit an diesem Heft erfolgreich. andreas riebe-Beier Geschäftsbereichsleiter Altenhilfe des Neukirchener Erziehungsvereins Warum junge menschen in der altenpflege arbeiten „hier kann man viel fürs leben lernen Die Zahlen sprechen für sich: In Deutschland wird sich der Fachkräftemangel in der Altenpflege nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in den kommenden Jahrzehnten massiv verschärfen. Bereits heute fehlen nach den Berechnungen des IW aus dem vergangenen Jahr rund 30.000 Fachkräfte, bis 2020 werden es 220.000 sein. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird nach der IWStudie von zurzeit 2,5 Millionen bis zum Jahr 2050 auf rund vier Millionen steigen. Ein Drittel von ihnen, so die Prognose, wird in stationären Altenpflegeeinrichtungen betreut. Wer sich also heute für einen Beruf in der Altenpflege entscheidet, liegt damit nicht falsch. Und der Trend geht auch nach oben: Rund 24.000 Schülerinnen “ und Schüler in der Altenpflege haben nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes im Schuljahr 2010 / 2011 ihr erstes Ausbildungsjahr abgeschlossen, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Ob diese positive Entwicklung ausreicht, dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wird sich freilich erst in einigen Jahren zeigen. Der Neukirchener Erziehungsverein jedenfalls setzt schon seit geraumer Zeit gezielt auf den Nachwuchs in der Pflege. 25 junge Männer und Frauen absolvieren derzeit den praktischen Teil ihrer Ausbildung in den drei Altenheimen in Neukirchen-Vluyn und Krefeld sowie in der Diakoniestation in Neukirchen-Vluyn. Eine von ihnen ist Agnes Stolarski. Die 30jährige Mutter von zwei Kindern hat sich erst und über den Umweg einer aus familiären Gründen abgebrochenen Ausbildung zur Zahnarzthelferin für den Beruf der Altenpflegerin entschieden. Die Doppelbelastung als Mutter von kleinen Kindern war ihr damals noch zu groß. Mit Hilfe ihrer Eltern stemmt sie jetzt ihre Aufgaben als Mutter und Altenpflegeschülerin. Seit Oktober vergangenen Jahres besucht Agnes Stolarski das Fachseminar für Altenpflege des Kreises Wesel in Kamp-Lintfort. An der staatlich anerkannten Altenpflegeschule werden seit 1974 kontinuierlich Altenpflegerinnen und Altenpfleger ausgebildet. Die nötige Praxis erwirbt sie beim Neukirchener Erziehungsverein; im MatthiasJorissen-Haus, einem Altenpflegeheim in Neukirchen-Vluyn – benannt nach einem reformierten Pfarrer und Kirchenliederdichter aus Wesel – sowie unter anderem in der ambulanten Pflege in der Diakoniestation Vluyn. Zukunftssicher Im Herbst 2013 wird Agnes Stolarski ihre dreijährige Ausbildung beenden, Titel und sie freut sich schon jetzt darauf, in der Altenpflege zu arbeiten. „Der Umgang mit den alten Menschen macht mir einfach sehr viel Spaß“, sagt sie unumwunden und weicht davon auch auf Nachfrage nicht ab. „Ja, ich habe überhaupt keine Probleme im Umgang mit den Bewohnern, auch wenn sie zum Beispiel unter Demenz leiden.“ Es gebe eben jeden Tag neue Herausforderungen, und auch die körperlich Belastung mache ihr nichts aus. So klar wie ihre jetzige Einstellung zu dem Beruf ist, so eindeutig sind auch ihre Vorstellungen für die nächsten Jahre. Agnes Stolarski möchte sich nach ihrem Examen als Altenpflegerin gerne spezialisieren und zur Wundexpertin ausbilden lassen, eine Qualifikation, die in der Altenpflege sehr gefragt ist. „Es ist eben insgesamt ein zukunftssicherer Beruf“, sagt sie zufrieden. Wenn Tobias Plonka in seinem Freundeskreis über seinen Beruf spricht, bekommt er immer wieder das Gleiche zu hören: „Alle sagen, sie könnten das nicht. Jeden Tag mit alten und kranken Menschen zu verbringen, sie zu pflegen, sie zu versorgen.“ Der 27-Jährige hat Verständnis für diese Haltung. „Sie wissen eben viel zu wenig über die Altenpflege. Vielleicht liegt die Abneigung auch an dem schlechten Image der Altenpflege in der Bevölkerung.“ 5 Tobias Plonka jedenfalls kann sich keinen anderen Beruf vorstellen. Im vergangenen Jahr hat er seine Ausbildung am Fachseminar für Altenpflege in Kamp-Lintfort beendet und ist heilfroh, sich so entschieden zu haben. In seiner Zeit als Zivildienstleistender hatte er erste Erfahrungen in einem sozialen Arbeitsfeld gemacht, in einem Krankenhaus seiner Heimatstadt Duisburg. „Aber Krankenpfleger wollte ich nicht werden. Die Verweildauer der Patienten in den Krankenhäusern ist heute so kurz, dass man keine wirklichen Beziehungen zu den Menschen aufbauen kann.“ In der Altenpflege ist das anders. Das hat Tobias Plonka schon nach den ersten Monaten im Matthias-Jorissen-Haus gespürt. „In der Begegnung mit den alten Menschen kann ich viel fürs Leben lernen“, sagt er. Die Gespräche mit den Bewohnern bringen Abwechslung in seinen anstrengenden Arbeitstag. „Sie haben ja so viel Lebenserfahrung, das ist einfach interessant, und ich höre gerne zu.“ So habe er durch persönliche Schilderungen zum Beispiel mehr über die Zeit des Nationalsozialismus erfahren als in der Schule. Und unter den 55 alten Menschen im Wohnbereich 1, für die er mit sieben weiteren Pflegekräften zuständig ist, gibt es sogar einige Fans des Fußballvereins MSV Duisburg. „Da Gemütliche Runde: Altenpfleger Tobias Plonka singt gerne Volkslieder mit den Bewohnern Neu im Beruf und voller Pläne: Agnes Stolarski im Gespräch mit Bewohnerin Gerda Kampmann (94) des Matthias-Jorissen-Hauses. können wir gemeinsam von alten, besseren Zeiten schwärmen.“ „Den menschen gerecht werden“ An den Zeitdruck, den viele Pflegekräfte beklagen, hat sich Tobias Plonka mittlerweile gewöhnt. „Das Problem ist nicht die eigentliche Arbeit“, sagt er. „Aber ich möchte den Menschen gerecht werden, mir mehr Zeit für Gespräche nehmen. Und das klappt leider nicht immer.“ Die hohe physische Belastung in der Pflege, das häufige Tragen, Heben und Umbetten der alten Menschen, kann der Freizeitsportler gut bewältigen. Er spielt Fußball in einer Hobbymannschaft und geht regelmäßig in ein Fitness-Studio. Trotz aller Belastung bleibt auch Zeit für gemeinsame, fast gemütliche Runden mit den Bewohnern. Dann holt Tobias Plonka seine Gitarre raus und singt mit den alten Menschen. „Natürlich Volkslieder, die musste ich zum großen Teil aber erst lernen.“ Sein weiteres Berufsleben kann sich Tobias Plonka nur in der Altenhilfe vorstellen. Er möchte noch mehr wissen, sich weiterbilden. Sein Ziel ist eine Ausbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft. „Ich habe gemerkt, dass ich gerade mit psychisch wesensveränderten und altersverwirrten Menschen ganz gut umgehen kann“, sagt er selbstbewusst. Um seine berufliche Zukunft braucht er sich angesichts der steigenden Zahl von Pflegebedürftigen wohl keine Sorgen zu machen. • us 6 Titel angela prietz leitet das traditionsreiche Dreikönigenhaus in Krefeld „Wie in einer großen Familie“ Im Büro von Angela Prietz treffen sich die Bereichsleitungen zu ihrer morgendlichen Besprechung. Was bringt der Tag, welche Termine stehen an? Gibt es besondere gesundheitliche Probleme bei den angela prietz (43) Bewohnern? Welche neuen Mitarbeiter müssen eingearbeitet werden? Wie sieht das Wochenprogramm aus, welche Veranstaltungen sind geplant? Alltag im Dreikönigenhaus, einem Altenheim mitten in Krefeld, nur einen Steinwurf vom Ostwall entfernt, der großen, belebten Geschäftsstraße. Jäh unterbrochen wird die morgendliche Routine durch die Nachricht, dass eine Bewohnerin im Speisesaal ganz plötzlich einen Kreislaufkollaps erlitten hat. Noch bevor der sofort alarmierte Notarzt eintrifft, sind Pflegekräfte vor Ort. Die Frau bekommt Erste Hilfe, jemand kümmert sich zeitgleich um die übrigen Bewohner, die das Geschehen miterlebt haben. pflege ist ganz einfach? Von wegen! Angela Prietz weiß, dass sie sich in solchen Fällen auf ihr Personal verlassen kann. „Ich habe gar nicht gewusst, dass man in Ihrem Beruf so viel wissen muss“, hat ihr mal ein Angehöriger eines Bewohners in einer ähnlichen Situation gesagt. „Ja, das wissen die wenigsten. Viele meinen, dass Pflege ganz einfach ist und im Grunde von jedem beherrscht werden kann“, sagt die 43-jährige gelernte Krankenschwester und Diplom-Pflegewissenschaftlerin, die das Dreikönigenhaus seit 2009 leitet. „Aber das ist nicht so. Denn zum Alltag in einem Altenheim gehört eben auch die Beurteilung von mitunter hochkomplizierten medizinischen Vorgängen.“ Das spätere Lob des Notarztes für den professionellen Umgang mit der Situation nahm Angela Prietz denn auch gerne an. „Es zeigt, dass wir für solche Fälle gut vorbereitet sind.“ 76 alte Menschen leben im Dreikönigenhaus, das vielen Krefeldern ein Begriff ist. Das große gelbe Gebäude gehört der örtlichen Alt-Katholischen Kirchengemeinde, der Neukirchener Erziehungsverein betreibt das Altenheim in eigener Regie. Altenhilfe als diakonische Tat hat an diesem Ort Tradition. Die Alt-Katholische Pfarrei sorgte einst dafür, dass hier die erste Seniorentagesstätte in Deutschland entstand. Auch die Geburtsstunde von „Essen auf Rädern“ schlug in Krefeld. Offiziell eröffnet wurde das Dreikönigenhaus im Jahre 1957. Im großen Festsaal, der auch heute noch existiert, spielte damals noch das Ensemble des Stadttheaters. Bis 1995 wurde das Haus vom Sozialwerk der Alt-Katholischen Kirchengemeinde geleitetet. Anschließend mietete der Neukirchener Erziehungsverein das Gebäude an und ist seitdem für die fachliche Leitung zuständig. Das Altenheim mitten im Kiez ist beliebt. „Belegungsprobleme haben wir nicht“, sagt Angela Prietz nicht ohne Stolz. Die 45 Einzelzimmer und 16 Doppelzimmer können sich die Bewohner nach ihrem persönlichen Geschmack einrichten. Lieb gewonnene Möbel und Wohnaccessoires aus der häuslichen Umgebung werden mitgebracht und sorgen für ein wohnliches Zuhause. Snoezelraum, Internetcafé, Frisiersalon und Bücherei und weitere Aufenthaltsmöglichkeiten werden gerne genutzt. treffpunkt im Viertel Für demente Bewohner gibt es ein ausgeklügeltes Orientierungssystem. Jeder Wohnbereich auf den vier Etagen ist farblich und dekorativ unterschiedlich gekennzeichnet. Anhand von Farben, Dekorationsgegenständen und Symbolen wie antiken Möbeln, Sonnenblumen- und Rosenbildern oder Brunnen können sich auch verwirrte Lebensort Altenheim: Angela Prietz mit Bewohner Lothar Hilvercus (65). Titel Menschen zurechtfinden. Der Festsaal ist nicht nur für die Bewohner des Hauses ein zentraler Begegnungsort, auch Menschen aus der Nachbarschaft kommen gerne dorthin, zum Beispiel zur Kaffee-Stube an jedem Dienstag und Donnerstag, zur Weihnachtsfeier oder zum beliebten Krippenspiel der Leitungskräfte. Das Haus erfüllt also durchaus auch eine soziale Funktion in einem Viertel, das nicht gerade zu den wohlhabenden in Krefeld gehört. Viele Bewohner des Dreikönigenhauses kommen aus der Innenstadt und bleiben so in ihrer vertrauten Umgebung. 90 Prozent der Hausbewohner sind Sozialhilfeempfänger. 66 Mitarbeiter hat das Haus, ein Drittel davon sind Männer, hinzu kommen Praktikanten und junge Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. „Altenpflege ist in erster Linie immer noch ein Frauenberuf“, bedauert Angela Prietz. Seit einigen Jahren aber steige die Zahl der männlichen Beschäftigten. Als Leitung schaut sie auch genau hin, wie es den Mitarbeitenden bei all den körperlichen und emotionalen Belastungen und dem manchmal hohen Arbeitsdruck geht. „Sie stehen ja mit einem Bein in der Einrichtung, mit dem anderen Bein in der Familie. Das muss natürlich mit den Dienstplänen des Haues irgendwie in Einklang gebracht werden.“ Vor allem für Frauen ist das eine Doppelbelastung. Da sind Kinder, da sind vielleicht pflegebedürftige Eltern, die betreut werden müssen. Typische Probleme einer Sandwich-Generation, zu der das Gros der Mitarbeiterschaft gehört. „Als Arbeitgeber sehen wir uns dabei in der Pflicht“, betont Angela Prietz und weist darauf hin, dass auch einige Angehörige von Mitarbeitern im Dreikönigenhaus leben. Unter dem Stichwort „Familienfreundliches Unternehmen“ leistet der Erziehungsverein seit März dieses Jahres darüber hinaus konkrete Hilfen für seine Beschäftigten, zum Beispiel bei der Vermittlung von Tagesmüttern oder bei der Suche nach Anbietern von häuslicher Pflege. Auch die schwierigen Situationen, die der Tagesablauf in einem Altenheim mit sich bringt, beschäftigten die Leiterin. Sterben und Tod gehören dazu. „Unser Altenheim ist eben oftmals der Altenhilfe hat hier Tradition: das Dreikönigenhaus im Zentrum von Krefeld. letzte Lebensort der Bewohner. Und wenn ein Mensch stirbt, ist das nicht nur für die Angehörigen, sondern auch für die Mitarbeiter nicht leicht. Das bleibt nicht in den Kleidern, auch nach vielen Jahren Berufserfahrung nicht“, erzählt Angela Prietz. Sie ist dann für ihre Mitarbeiter da, nimmt sich Zeit für ein Gespräch, hört einfach zu. „Da muss man viel aushalten, und das geht nur, wenn man sich gegenseitig unterstützt.“ Sehr oft brauchen auch die Angehörigen Trost. „Wenn ein Sohn seine Mutter lange nicht gesehen hat, weil sie sich auseinandergelebt hatten, und er jetzt miterleben muss, wie sie stirbt, geht das auch unseren Mitarbeitern sehr nahe.“ Im Gebet und in Andachten wird gemeinsam Abschied von dem Verstorbenen genommen. Nicht selten kommt es vor, dass der Kontakt zu den Angehörigen auch über den Tod des Bewohners hinaus weiter besteht. Wunsch nach mehr anerkennung „Manchmal ist es schon wie in einer großen Familie“, sagt Angela Prietz. Natürlich ist sie als Leiterin für die wirtschaftliche Situation des Hauses verantwortlich, verhandelt mit den Krankenkassen die Pflegesätze und kümmert sich mit Pflegedienstleiter Marek Kalitka um die Qualität der Pflege. Die ist im übrigen anerkannt gut. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) gab dem Dreikönigenhaus bei der letzten Prüfung im vergangenen Jahr die Note 1,1, die erneut über dem Landesdurchschnitt von 1,3 lag. Das freut Angela Prietz und ihre Mitarbeiter natürlich. Aber auch das Gesamtgefüge des Hauses muss stimmen, und dazu gehört, dass sich Bewohner und Mitarbeiter gleichermaßen wohl fühlen. Was Angela Prietz manchmal ärgert und unzufrieden macht, ist die geringe Wertschätzung, die unsere Gesellschaft der Altenpflege entgegenbringt. „Viele erkennen unsere professionelle Leistung erst an, wenn sie selbst betroffen sind oder ein Angehöriger unsere Pflege in Anspruch nimmt, weil er nicht mehr zu Hause oder in der Familie leben kann.“ • us KOntaKt angela prietz · Dreikönigenhaus evangelisches altenhilfe- und pflegezentrum des neukirchener erziehungsvereins Dreikönigenstraße 48 - 54 47799 Krefeld Fon: 0 21 51 / 62 77 -12 Fax: 0 21 51 / 62 77 -77 angela.prietz@neukirchener.de 7 8 Titel mehr als nur Verwaltungskraft: heike peraglie sicherheit geben Das Büro von Heike Peraglie ist so etwas wie der Dreh- und Angelpunkt des Matthias-Jorissen-Hauses in Neukirchen-Vluyn. Seit 2007 arbeitet die 45-Jährige in dem Seniorenzentrum am Stadtrand, das seinen Namen dem in Wesel geborenen evangelischen Liederdichter Matthias Jorissen, einem Vetter Gerhard Tersteegens, verdankt. Mit „Verwaltung“ ist ihr Aufgabengebiet nur unzureichend beschrieben. Postboten, Lieferanten, Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter geben sich bei ihr ein Stelldichein. Die gelernte Bürokauffrau ist froh, es in ihrem Beruf nicht nur mit Zahlen, sondern mit Menschen zu tun zu haben und versteht sich vor allem als Bindeglied zu den Angehörigen der Hausbewohner. „Wenn ein alter Mensch ins Heim zieht, gibt es immer viel zu regeln“, sagt Heike Peraglie. Sie berät die Angehörigen bei der Korrespondenz mit Behörden, kümmert sich um die Vertragsgestaltung und die Finanzierung und natürlich um all die Kleinigkeiten bis hin zu den richtigen Etiketten auf der Wäsche. lebensberatung Aber es sind nicht nur diese Formalien, die Heike Peraglies Tagesablauf im Matthias-Jorissen-Haus ausfüllen. „Bewohner und Angehörige befinden sich ja in einer Lebenssituation, die sie vorher nicht gekannt haben. Deshalb kommt es darauf an, ihnen alles in Ruhe zu erklären und ihnen Sicherheit zu geben“, sagt sie eher bescheiden. Was die erfahrene Verwaltungsfrau und Mutter von zwei Kindern aber in Wirklichkeit an ihrem Arbeitsplatz leistet, ist auch ein Stück Lebensberatung. Es kommt immer wieder vor, dass die Rente der alten Menschen nicht ausreicht, um den Aufenthalt in einem Altenpflegeheim zu bezahlen. Da kann Heike Peraglie die richtigen Wege zeigen, um beim Sozialamt an die nötige Unterstützung zu kommen. Mancher Sohn oder manche Tochter ist aber auch überrascht, den Vater oder die Mutter ganz anders zu erleben als in der vertrauten häuslichen Umgebung, in der sie noch bis vor kurzem gelebt haben. „Sie lernen sie plötzlich von einer ganz anderen Seite kennen. Das ist ganz normal.“ Auch darüber spricht Heike Peraglie mit allen Beteiligten und versucht, gegenseitiges Verständnis zu wecken. Eine wichtige Dienstleistung für die Bewohner ist die Auszahlung eines monatlichen Barbetrages. Heike Peraglie verwaltet das Geld der alten Menschen, damit sie es nicht auf ihren Zimmern aufbewahren müssen. Bargeldlos hingegen werden die Rechnungen der Apotheke oder des Frisiersalons im Haus abgewickelt. Auch darum kümmert sich die 45-Jährige, die aufmerksam registriert, dass der Wunsch, über eigenes Geld zu verfügen, bei den Bewohnern sehr ausgeprägt ist, ob- „Wenn ein alter Mensch ins Heim zieht, gibt es immer viel zu regeln.“ Heike Peraglie weiß, wo Hilfe nötig ist. wohl sie ja aufgrund der guten Versorgung im Haus wenig Gelegenheit haben, etwas auszugeben. Vielleicht liegt es daran, dass die Frauen und Männer aus der Kriegs- und Kriegskindergeneration stammen, die manche Entbehrungen erlebt und noch gelernt hat, mit jedem Pfennig zu rechnen. „Gut aufgehoben sein“ „Gut aufgehoben sein“ lautet das Motto im Matthias-Jorissen-Haus, das 2010 sein 25-jähriges Jubiläum feierte. Diesen Wahlspruch mit Leben zu füllen, hat sich Heike Peraglie zur Aufgabe gemacht. Bei aller Hektik, die der Tagesablauf in einem Haus mit 96 Betten in der Dauerpflege und vier Plätzen in der Kurzzeitpflege so mit sich bringt, lobt sie den wertschätzenden Umgang von Bewohnern und Mitarbeitern. „Ich bekomme auch viel zurück und lerne viel für mich selbst“, sagt sie. In enger Zusammenarbeit mit Einrichtungsleiter Thomas Ulbrich ist sie nicht nur bei den Vorbereitungen der Pflegesatzverhandlungen mit den Krankenkassen dabei, sondern kümmert sich als Ansprechpartnerin auch um die Mieter der 15 Einzelappartements und 13 Wohnungen im Betreuten Wohnen. Da geht es unter anderem um Telefon- und Internetverträge, um die Wäscheversorgung und andere Leistungen des Hauses, die die Mieter in Anspruch nehmen können. „Die Mischung macht‘s“, sagt Heike Peraglie auf die Frage, was sie an ihrer Arbeit so schätzt. • us KOntaKt seniorenzentrum matthias-Jorissen-haus An der Bleiche 7 47506 Neukirchen-Vluyn Fon: 0 28 45 / 3 92 - 7 18 Fax: 0 28 45 / 3 92 - 7 68 info.mjh@neukirchener.de Titel hauswirtschaftsleiterin heike tacken-Dahmen expertin fürs Wohlfühlen Schätzt die Teamarbeit: Heike Tacken-Dahmen. Es gibt Tage, da hat Heike Tacken-Dahmen ihr Büro im Matthias-JorissenHaus in Neukirchen-Vluyn noch nicht betreten, und schon gibt es eine Hand voll Aufträge für den Tag. Sie bekommt sie auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz, von Bewohnern, von Kolleginnen und Kollegen. Die Distanz zwischen Eingangstür und Bürotür misst dabei nicht mal 20 Meter. Es macht ihr nichts aus, gleich mit neuer Arbeit begrüßt zu werden. Die 47-Jährige strahlt das aus, was die Menschen, mit denen sie täglich umgeht, so sehr an ihr schätzen: Nähe. Die Mutter von drei erwachsenen Kindern ist staatlich geprüfte Ökotrophologin. Eine gute Voraussetzung, um ihren Job zu machen: Sie ist Hauswirtschaftsleiterin der Altenhilfeeinrichtung, die für 130 alte und pflegebedürftige Menschen Heimat ist. Heike Tacken-Dahmen wollte eigentlich Lehrerin für Hauswirtschaft werden. Doch dann entschied sie sich für einen anderen Beruf, bei dem sie auch viel mit Menschen zu tun hat. Ihr Lebensweg führte sie zurück an den Niederrhein. Hier lebt sie mit ihrer Familie, und jeden Tag, und das seit fast neun Jahren, ist sie spätestens um 9 Uhr morgens im Matthias–Jorissen- Was gibt‘s zu tun? Die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner sind Richtschnur für die Arbeit. Haus anzutreffen. Ihre ständigen Begleiter sind ein großer Schlüsselbund und ihr Mobiltelefon. Jeder ist willkommen Kein Tag wie der andere – das ist es, was ihr immer noch große Freude an ihrer Arbeit macht. Sie schätzt den Kontakt zu den Bewohnern, die zum großen Teil ihre Auftraggeber sind. Gibt es einen Geburtstag zu feiern, organisiert sie Kaffee und Kuchen, einen schön hergerichteten Raum, die Einladung der Gäste und der Familie. Ist ein Zimmer oder Appartement frei geworden, beauftragt sie die Handwerker und überwacht die Renovierungs- oder Baumaßnahmen. Der Hausmeister gehört ebenso zu ihrem Team wie die Damen der Küche, Service, Wäscherei und des Reinigungsbereiches. Auch bei Todesfällen im Haus ist sie Ansprechpartnerin und behilflich bei der Gestaltung der Nachfeiern. Eine offene Bürotür signalisiert dem Besucher, dem Kollegen oder dem Bewohner das Willkommensein. Heike Tacken-Dahmen nimmt sich Zeit für Angehörige, plant den Einsatz der 22 ihr anvertrauten Mitarbeiter und ist im Sorgen fürs leibliche Wohl: Heike TackenDahmen im Gespräch mit Küchenchefin Monika Steininger. nächsten Moment schon wieder im Haus unterwegs. Auch die Ausbildung der zwei Hauswirtschafterinnen, die zur Zeit im Matthias-Jorissen-Haus ihren Beruf erlernen, liegt in ihrer Verantwortung. Eine Ecke ihres kleinen Büros gleicht eher dem Atelier eines Raumausstatters. Kataloge, Farbmuster, Einrichtungsbücher stapeln sich dort. Heike Tacken-Dahmen möchte ein wohnliches Haus. Lange kalte Flure und gekachelte Wände sucht man daher vergebens. Individuelle Gestaltung, immer in Zusammenarbeit mit den Bewohnern, geben den Zimmern eine angenehme Atmosphäre. Es soll ja die Heimat der Bewohner sein und keine vorübergehende Bleibe. Gleiches gilt für den Speisesaal und die Gemeinschaftsräume. Auch hier sollen sich die Bewohner wohlfühlen. Heike Tacken-Dahmen liebt diese Möglichkeit, kreativ zu sein und eigene Ideen zu verwirklichen. Sie betont allerdings, dass sie das nicht alles alleine schaffen kann. „Als Hauswirtschaftsleitung trägt man eine große Verantwortung für die Atmosphäre des Hauses und den Service. Die schönsten Momente sind die Erfolge, die wir als Team erleben.“ Das können gelungene Veranstaltungen und Projekte sein, die Erfüllung besonderer Bewohnerwünsche oder Erfolge der Auszubildenden. „Ich bin dabei nur eine von vielen, ein Rädchen im Getriebe.“ Heike Tacken-Dahmen ist stolz darauf, dass sich im Laufe der Jahre eine gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichsten Professionen ergeben hat. „Wir verstehen uns manchmal schon wortlos. Das erleichtert natürlich die Arbeit, macht sie für mich zum Gewinn“, sagt sie. Hilfreich sei dabei auch die gemeinsame Basis eines christlich geprägten Hauses und die intensive Fortbildung, immer am „Puls der der Zeit“. • rvb 9 10 Titel funktionieren, holt er sich externe Hilfe durch Sanitär- oder Elektrofirmen. ein offenes Ohr Klaus Heilen sorgt dafür, dass es bei den Bewohnern und Mitarbeitern richtig tickt, nicht nur bei der kleinen Uhrensammlung in einem Wohnbereich. Klaus heilen ist hausmeister im Dreikönigenhaus ein reich aus fünf etagen Wenn Klaus Heilen abends nach Hause kommt, sieht seine Frau manchmal sofort, welche Aufgaben er tagsüber zu erledigen hatte. Gelbe Farbspritzer in den Haaren sind zum Beispiel ein eindeutiges Zeichen für Renovierungsarbeiten. Andere Jobs des 48-Jährigen hinterlassen keine so deutlichen Spuren. Seit 2004 ist Klaus Heilen Hausmeister im Krefelder Dreikönigenhaus. Bevor er nach Krefeld kam, arbeitete er fast 20 Jahre als Bergmechaniker unter Tage in der Zeche Niederberg in NeukirchenVluyn. Als die Zeche im Jahre 2001 stillgelegt wurde, fand er in der Versandabteilung der Neukirchener Verlagsgesellschaft eine neue Stelle, die er nach drei Jahren gegen den Hausmeisterjob im Dreikönigenhaus tauschte. Seitdem ist er der Mann im Hintergrund, ohne den nichts gehen würde. Die Frage nach seinen Aufgaben beantwortet Klaus Heilen gerne mit dem Ausschlussprinzip: Alles außer Verwaltung und Pflege. Und das kann in einem Haus, in dem 76 alte und pflegebedürftige Menschen leben und 64 Kolleginnen und Kollegen arbeiten, Lange bleibt eine defekte Lampe nicht dunkel: Im großen Sortiment findet Klaus Heilen schnell Ersatz. schon einiges sein. Sein Reich erstreckt sich über fünf Etagen, im Keller hat er sich seine Zentrale eingerichtet. Farbtöpfe, Schraubenschlüssel, Leuchtmittel, Hobelbank, Akku-Schrauber und dazwischen ein knallroter Kaugummiautomat aus der Eingangshalle, der vor einigen Tagen den Dienst quittiert hat. Klaus Heilen vermutet eine klemmende Münze, hat schon den Deckel abgeschraubt und sucht den Fehler. Kein Problem für ihn. Wenn seine Versuche, selbst eine Lösung zu finden, nicht Im Haus steht bald ein Umbau an. Darauf ist er sehr gespannt, es wird eine turbulente Zeit, neue Aufgaben werden auf ihn zukommen. Seit es keine Zivildienstleistenden mehr gibt, hat Klaus Heilen bedeutend mehr zu tun. Früher standen ihm zwei Zivis zur Seite, die Fahrdienste übernahmen oder bei Renovierungsarbeiten halfen. Das ist jetzt nicht mehr so, und Klaus Heilen sitzt täglich zwei Stunden für Kurierfahrten im Auto. Das Mittagessen holt er aus dem benachbarten Gerhard-Tersteegen-Haus, in dem auch die Wäsche gewaschen wird. Seit Jahresbeginn steht ihm ein Hausmeistergehilfe zur Seite, der zunächst noch eingearbeitet werden muss. Eigentlich ist Klaus Heilen aber lieber für sich. Viel reden mag er nicht, er packt an, wo es etwas zu tun gibt. Die letzte richtig schwere Aufgabe ist ihm noch gut in Erinnerung. Im vergangenen Jahr bekam das Dreikönigenhaus ein Klavier geschenkt. Aber auch solch ein Schwertransport stellte Klaus Heilen nicht vor unlösbare Probleme. Er schätzt in seinem Job die Freiheiten, die ihm die Hausleitung einräumt. Kann es da eigentlich etwas geben, was diesen Mann aus der Ruhe bringt? Nicht viel, sagt er, aber wenn Menschen, egal ob Bewohner oder Mitarbeiter, unachtsam mit der Einrichtung umgehen, wurmt ihn das schon, nicht nur, weil er es wieder reparieren muss. „Es ist die Gedankenlosigkeit und die fehlende Wertschätzung gegenüber den Dingen, die mich ärgern.“ Immer ein offenes Ohr für die Bewohner zu haben, für ihre kleinen Sorgen und Nöte, ist für Klaus Heilen selbstverständlich. Schnell hat er dann mal ein Bild umgehängt oder einen Sessel in die andere Zimmerecke geschoben. Die Bewohner schätzen sein hilfsbereites Wesen, seine freundliche Art und seine Verbindlichkeit. Schnell ist er zur Stelle, wenn der Fernseher wieder den Lieblingskanal eines Bewohners nicht wiedergeben kann. Und wenn er abends den Pinsel aus der Hand gelegt und den Werkzeugkasten in den Keller gebracht hat, geht Klaus Heilen zufrieden nach Hause. Morgen geht’s weiter im Dreikönigenhaus – mit Verwaltung, Pflege und seinen Aufgaben. • rvb Titel anne mosel leitet den sozialen Dienst im Gerhard-tersteegen-haus Gutes für die seele Diakonin Anne Mosel Wenn jemand kommt, ist sie da. Und wenn jemand geht, ebenfalls. Anne Mosel ist aber nicht Pförtnerin im Krefelder Gerhard-Tersteegen-Haus, sie ist Diakonin. Das Diakonenamt in der evangelischen Kirche ist eine Art Schnittstelle zwischen Verkündigung und Sozialarbeit. Und so begreift die 53-Jährige ihr Arbeitsfeld auch. Sie ist eine der ersten, auf die ein alter oder pflegebedürftiger Mensch trifft, wenn er sich für einen Heimplatz interessiert. Die Belegungsplanung, ganz nüchtern gesagt, ist Teil der Aufgaben, die sie seit 13 Jahren als Leiterin des Sozialen Dienstes in dem Altenheim wahrnimmt. Sie führt die ersten Gespräche und beginnt mit der Biographiearbeit. Sie will wissen, mit wem sie es zu tun hat und berät die Interessierten in allen Fragen rund um den Einzug: Wie finanziert man einen Heimplatz, was muss vorab getan werden, wo ist welcher Antrag zu stellen, welche Unterlagen sind noch zu beschaffen? In diesen Gesprächen wird für sie ihr Auftrag klar, die Betreuung des künftigen Bewohners bekommt Konturen. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen fordert dies ein, doch in ihrem diakonischen Auftrag ist diese „Dienstleistung“ für Anne Mosel selbstverständlich. Sie prüft die sozialen Beziehungen und stellt schnell für und bei jedem Bewohner fest, was für ihn wichtig ist. Bereits im Alter von zwölf Jahren hatte Anne Mosel an Wochenenden in einem Krankenhaus gejobbt, im Labor Reagenzgläser gespült und auf einer Station geholfen. Mit 16 Jahren war sie sich über ihren Berufswunsch klar und verließ das Essener Elternhaus in Richtung Martineum in Witten an der Ruhr, einer Ausbildungsstätte für Diakoninnen und Diakone. Ein Gemeindepraktikum festigte ihren Berufsweg. In einer Essener Kirchengemeinde baute sie in einem sozialen Brennpunkt die Jugendarbeit auf und predigte im Sonntagsgottesdienst. Es folgten sieben Jahre als Leiterin der Essener Bahnhofsmission und acht Jahre im Fliednerwerk in Mülheim, wo sie ebenfalls für den Sozialen Dienst in Altenhilfeeinrichtungen verantwortlich war. „Beim singen tanke ich auf“ recht, indem sie berufsbegleitend eine Ausbildung zur Musikgeragogin absolviert. In der noch relativ neuen Fachdisziplin Musikgeragogik geht es um musikalische Bildung im Alter – für Anne Mosel ein Schlüssel für die Seele alter Menschen. Ob im Alltag als Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes oder auch als Seelsorgerin, die Musik ermöglicht ihr in vielen Situationen den Zugang zu den Menschen. Singen ist dabei ihre liebste Beschäftigung: „Beim Singen tanke ich innerlich auf, und häufig denke ich, dass Singen für mich die schönste Form der Verkündigung ist.“ Anne Mosel ist zuständig für alle seelsorgerischen Dienste im Haus. Sie hält Andachten und Gottesdienste, feiert mit den Bewohnern Jubiläen und Jahrestage – und begleitet sie im Sterben. Die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner sind dabei ihre Richtschnur. Ob Christ, Jude oder Muslim, alle sind willkommen. Der Gottesdienst ist in ihrem Verständnis der Ort, an dem Menschen zusammenkommen und Gott begegnen. Sie wählt eine einfache, bildreiche Sprache, angelehnt an die Lebenswirklichkeit der Menschen im Gerhard-Tersteegen-Haus. Manchmal, wenn sie viel Zeit für die Vorbereitung hat, sucht sie besondere Bibelstellen oder Psalmen aus. Bei Psalm 23, dem Hirtenpsalm, hat sie einmal Tische mit Ölfläschchen und Wasserschalen aufgestellt, an denen die Bewohner Platz nehmen und die Geschichte der Bibel miterleben konnten. So wurde der Text auch für demente Bewohner lebendig. Anne Mosel ist Tag für Tag nah bei den Bewohnern und ihren Kollegen. Sie nimmt sich Zeit für ihren diakonischen Auftrag, ob am Schreibtisch, am Altar, in den Zimmern und Fluren oder am Kranken- oder Sterbebett. • rvb 11 Als Leiterin des Sozialen Dienstes ist sie verantwortlich für drei Mitarbeiterinnen und vier Alltagsbegleiter. Ihr kleines Team betreut 120 Bewohner der Senioreneinrichtung im Krefelder Süden und organisiert sämtliche Veranstaltungen im Haus. Vor zehn Jahren noch standen Ausflüge ganz oben auf der Wunschliste. Da aber der Zeitpunkt für den Einzug in eine Alten- oder Pflegeeinrichtung von den Menschen immer weiter hinausgezögert wird, verringert sich die Mobilität der Bewohner stetig. Diesem Umstand wird In der Kapelle des Gerhard-Tersteegen-Hauses feiert Anne Mosel Andachten und Gottesdienste mit Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern. Anne Mosel ge- 12 Titel Haustechniker im Ehrenamt: Manfred Drehmann. ehrenamtliche arbeit in der altenpflege Wenn menschen ihre Zeit schenken ausgefüllt sind. „Ich wollte einfach über den Tellerrand meiner Familie schauen, und es macht mir richtig Freude mit den alten Menschen“, sagt die gelernte Bibliothekarin Eva-Maria Thomas über ihre Motivation, ehrenamtlich in einem Altenheim zu arbeiten. lange tradition Thomas Gottschalk kennen natürlich alle. Und die neuesten Nachrichten über den nicht so glänzenden Start seiner neuen Talkshow im Fernsehen haben die fünf Bewohnerinnen des Matthias-Jorissen-Hauses in Neukirchen-Vluyn auch verfolgt. Es ist Dienstagvormittag im Wohnbereich 2 im zweiten Stock des Seniorenzentrums: Aufmerksam hören die fünf alten Damen ihrem Gast Eva-Maria Thomas zu. Die 58-Jährige liest Nachrichten aus der Tageszeitung vor und spricht darüber mit den Seniorinnen. Zu jeder Meldung gibt es eine kurze Diskussion, werden Meinungen und Sichtweisen ausgetauscht. Ob zur Arbeit der Rettungstaucher am Wrack des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ vor der italienischen Insel Giglio, ob zum ÖlEmbargo der EU gegen den Iran oder zu einer Nachricht aus dem Lokalteil über einen Raubüberfall auf einen Supermarkt. Einmal in der Woche geht Eva-Maria Thomas ins Matthias-Jorissen-Haus und sorgt mit ihrem kleinen Gesprächskreis für Abwechslung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern. Wenn die Zeitungslektüre beendet ist, löst sie Kreuzworträtsel mit den Senioren, die darin erstaunliche Fähigkeiten entwickelt haben. So dauert es in der Regel auch nicht lange, bis alle Kästchen des Rätsels Franz Dohmen (70), Gymnasiallehrer im Ruhestand, ist ehrenamtlich im Naturschutz tätig. Jetzt ist auch er gerne bei den alten Menschen im Matthias-Jorissen-Haus, spricht mit ihnen über Reisen, die die Heimbewohner gemacht haben, über besondere Erlebnisse, aber auch über die Lebensgeschichte der Bewohnerinnen und Bewohner. Der 87-jährigen Johanna Sikorski hat er heute eine Reihe von farbigen Zeichnungen der deutschen Botanik-Malerin Anna Maria Sibylla Merian (1647-1717) mitgebracht. Franz Dohmen erläutert die Bilder und erzählt nebenbei den in- Gespräch über Malerei: Franz Dohmen mit Bewohnerin Johanna Sikorski (87). teressanten Lebenslauf der Malerin. Wie Eva-Maria Thomas gehört auch er zu Grünen Damen und Herren, deren ehrenamtliche Arbeit eine lange Tradition im Matthias-Jorissen-Haus hat: Die Anfänge sind verbunden mit dem Namen Brigitte Werkle. Die gebürtige Moerserin, Ehefrau des 1982 verstorbenen Duisburger Pfarrers Helmut Werkle und Mutter von sieben Töchtern, hatte 1974 am Johanniter-Krankenhaus in Duisburg die bundesweit erste Ökumenische Krankenhaushilfe gegründet. Später leitete sie auch im Matthias-Jorissen-Haus zehn Jahre lang den Kreis der Grünen Damen, zu denen nach und nach auch Herren kamen. Brigitte Werkle, die 2010 im Alter von 88 Jahren starb, gehörte dem Bundesvorstand der Ökumenischen Krankenhaushilfe an und war mit der Gründerin der Evangelischen Krankenhaushilfe, Brigitte Schröder, Gattin des früheren Bundesministers Gerhard Schröder, befreundet. Titel Heute zählt die Gruppe um Eva-Maria Thomas und Franz Dohmen 32 ehrenamtliche Damen und Herren. Sie arbeiten eng mit den Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes und der Pflege im Haus zusammen, mit denen regelmäßige Treffen vereinbart werden. „Es herrscht eine sehr offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Einrichtung“, sagt Eva-Maria Thomas. Etliche tragen einen grünen Kittel oder ein grün-gemustertes Tuch als Zeichen der Zugehörigkeit zur Evangelischökumenischen Krankenhaushilfe (EKH). Das persönliche Gespräch steht immer im Vordergrund, wenn die Grünen Damen und Herren und Ehrenamtlichen ins Haus kommen. Aber auch kleine Hilfestellungen wie Blumen gießen, Wäsche sortieren, verlorene Gegenstände suchen oder Einkäufe sind ebenso Teil der Arbeit wie Hilfe bei den Frühstücksgruppen in den Wohnbereichen, beim Besuch auf dem Wochenmarkt oder in der Singgruppe. Auch der Kiosk im Haus wird zeitweise von Ehrenamtlichen betreut. Immer wieder begleiten sie die Bewohnerinnen und Bewohner auch bei ihren Arztbesuchen. „Und manchmal halten wir einfach still eine Hand oder sitzen am Bett eines Bewohners“, sagt EvaMaria Thomas. „Wir geben etwas und schenken unsere Zeit, aber wir bekommen auch viel von den Bewohnerinnen und Bewohnern zurück.“ Das ist Motivation genug für den Kreis, der sich gerne vergrößern möchte und weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter sucht. Keine lückenbüßer Auch in den beiden Krefelder Altenheimen des Neukirchener Erziehungsvereins, im Dreikönigenhaus und im Gerhard-Tersteegen-Haus, sind Tag für Tag viele Ehrenamtliche aktiv. Mehr als 80 sind es insgesamt. „Alle bringen ihre ganz persönlichen Fähigkeiten, Gaben und Wünsche mit, die dann mit den Interessen der Bewohner und der Einrichtung in Einklang gebracht werden“, erläutert Andreas Riebe-Beier, Geschäftsbereichsleiter der Altenhilfe beim Erziehungsverein. Das ist Aufgabe der Ehrenamtskoordinatoren, die es in allen drei Häusern gibt. Dabei gehe es aber nicht darum, die Lücken zu schließen, die die fehlenden Zivildienstleistenden hinterlassen haben, Bei der Zeitungslektüre: Eva-Maria Thomas und ihre Gruppe aus dem Matthias-Jorissen-Haus. erläutert Riebe-Beier. Das sei eine Aufgabe des hauptamtlichen Personals. In der Arbeit der Ehrenamtlichen sieht er eher eine charmante Form der sozialen Kontrolle. Seine Überzeugung: „Je mehr Ehrenamtliche in einem Altenheim arbeiten, desto größer ist das Maß an Normalität.“ Einer, der diese Normalität im GerhardTersteegen-Haus schon seit einigen Jahren verkörpert, ist Manfred Drehmann. Der 68-Jährige, dessen Mutter von 2000 bis zu ihrem Tod im Jahre 2004 in dem Krefelder Altenheim lebte, ist ehrenamtlicher Haustechniker. Von Beruf Reparaturschlosser, arbeitete er bis zu seinem Vorruhestand in einem Chemieunternehmen. Als seine Mutter noch lebte, kam er täglich ein bis zwei Stunden ins Haus und schaute, was zu tun war. Hausmeister Wilfried Hambloch erkannte schnell seine Fähigkeiten. Heute ist Manfred Drehmann, der nach der Trennung von seiner Frau inzwischen alleine lebt, jeden Tag im Haus und hält sich an feste Arbeitzeiten. Von 8 bis 16 Uhr kümmert er sich um defekte Toilettenspülungen, Heizkörper und Wasserleitungen – alles, was in dem großen Haus mit Kurzzeit- und Tagespflege und der Station für Wachkoma-Patienten, die zum Haus gehört, zu reparieren ist. Frühstück und Mittagessen bekommt Manfred Drehmann im Haus, ansonsten werden nur seine Fahrtkosten er- setzt, wenn er mit seinem Auto Einkäufe erledigt. Aber auf das Geld kommt es ihm auch gar nicht an. „Wenn ich morgens ins Haus komme und die Bewohner mich beim Frühstück begrüßen, ist das einfach das Schönste auf der Welt“, sagt er und strahlt dabei. Es ist seine freundliche Art, die ihn auch bei den Bewohnern im Laufe der Jahre so beliebt gemacht hat. Ab und zu stecken sie ihm auch schon eine Flasche Bier oder ein Stück Obst als kleines Dankeschön zu. Und wenn Manfred Drehmann einmal ein paar Tage Urlaub hatte, kann er es kaum erwarten, wieder seinen Dienst zu versehen. „Ich freue mich dann richtig auf meine Leute.“ • us KOntaKt Grüne Damen und herren und ehrenamtliche im matthias-Jorissen-haus c / o eva-maria thomas Brahmsweg 1 47506 Neukirchen-Vluyn Fon: 0 28 45 / 94 44 40 eva-maria.thomas@gmx.de oder neukirchener erziehungsverein Geschäftsbereich altenhilfe andreas riebe-Beier Andreas-Bräm-Straße 18 / 20 47506 Neukirchen-Vluyn Fon: 0 28 45 / 3 92 - 3 71 andreas.riebe-beier@neukirchener.de 13 14 Nachrichten Abschlussfeier im Neukirchener Berufskolleg mit den Absolventen der Zusatzqualifikation „Erziehungshilfe“. Zehn Absolventen mit Zusatzqualifikation „Erziehungshilfe“ Nach anderthalb Jahren und mehr als 540 Studienstunden haben im Januar zehn Absolventen der Zusatzqualifikation „Erziehungshilfe“ ihre Zertifikate am Berufskolleg des Neukirchener Erziehungsvereins erhalten. Der als schulischer Modellversuch gestartete Bildungsgang fand somit einen würdigen Abschluss. Die Absolventen, allesamt mit einer sozialfachlichen Erstausbildung in den erzieherischen Hilfen verschiedener Träger am Niederrhein und im Rheinland tätig, blicken nun stolz auf das berufsbegleitend erworbene Zertifikat. Über eineinhalb Jahre haben sie ihre Freizeit für den Erwerb fundierter und vertiefter Kenntnisse im beruflichen Handlungsfeld der erzieherischen Hilfen geopfert und mit einer eigenständigen Projektarbeit sowie dem abschließenden Kolloquium ihren Kompetenzgewinn dokumentiert. Damit wurde der erste und bundesweit einmalige Bildungsgang erfolgreich abgeschlossen. Im September 2012 beginnt der zweite Durchgang der Zusatzqualifikation „Erziehungshilfe“. Interessenten können sich direkt an das Berufskolleg wenden: Telefon 0 28 45 / 3 92 - 4 76 oder berufskolleg@ neukirchener.de. Informationen gibt es auch im Internet unter www.neukirchener.de. Jetzt auch in Geldern: Frühe Hilfen mit Opstapje Nach Wesel, Duisburg und Moers bietet der Neukirchener Erziehungsverein das präventive Frühförderprogramm Opstapje seit Februar auch in Geldern am Niederrhein an. 20 Kleinkinder ab 18 Monaten und ihre Familien werden anderthalb Jahre lang von Hausbesucherinnen betreut. Opstapje („Schritt für Schritt“) stammt ursprünglich aus den Niederlanden und wird unter der Regie des Erziehungsvereins seit 2005 im Rheinland umgesetzt. Mehr als 150 Kinder Opstapje-Start in Geldern: Bürgermeister Ulrich Janssen mit Koordi natorin Henrike Elsweiler sowie den Hausbesucherinnen Marllin Harputluoglu, Gabriela Flora und Bianca Leffers vom Neukirchener Erziehungsverein (v.l.). und ihre Familien werden in den vier Städten betreut. In Geldern machen sich drei geschulte Hausbesucherinnen auf den Weg in die Familien. Einmal in der Woche spie- len die Hausbesucherinnen mit den Kindern, lesen ihnen vor und geben den Eltern Anregungen zur Erziehung. Bei Familien mit Migrationshintergrund spielt zudem die Sprachbildung eine große Rolle. „Ziel des Programms ist es, die frühkindliche Bildung und Entwicklung anzuregen und die Eltern im Rahmen von Modelllernen zu unterstützen“, so Ursula Wolf vom Neu kirchener Erziehungsverein. „Das Programm überzeugt von sich aus“, sagte Gelderns Bürgermeister Ulrich Janssen vor dem Opstapje-Start. Mit der frühkindlichen präventiven Förderung könne die Stadt einen Beitrag dazu leisten, dass die Kinder später in der Schule keine Nachteile hätten. Als Teil der Hilfen zur Erziehung wird Opstapje in Geldern aus dem städtischen Haushalt bezahlt. In den anderen Städten finanziert der Neukirchener Erziehungs verein das Programm zum Teil mit Hilfe von Spenden. 10.000 Euro für einen Pool: Ein Traum wird wahr Aus den Erträgen des Gewinnsparvereins der PSD-Bank Rhein-Ruhr hat Marketingleiter Jürgen Keusemann im Januar 10.000 Euro an Mona Laakmann, Leiterin von Haus Pelikan des Neukirchener Erziehungsvereins, übergeben. Durch die großzügige Spende wird nun ein Traum der jungen Bewohner und der Pädagogen in Erfüllung gehen: Im Garten des Hauses wird im Sommer ein großer Pool aufgestellt. Mona Laakmann erhofft sich von dieser Anschaffung auch therapeutische Wirkungen auf ihre Jungen: „Durch das Gefühl von Schwerelosigkeit im Wasser können die Kinder ganz neue körperliche Erfahrungen machen. Dies unterstützt ihre Selbstwahrnehmung und schult ihre motorischen Fähigkeiten“. In Haus Pelikan, das zum benachbarten Andreas-Bräm-Haus gehört, werden sechs Jungen heilpädagogisch und therapeutisch betreut. Vorfreude auf den eigenen Pool: Jürgen Keusemann von der PSD-Bank (rechts) mit Mona Laakmann, Leiterin von Haus Pelikan (2. v. re.), Christoph Thomé (Leiter An dreas-Bräm-Haus, 2. v. li.) und den jungen Bewohnern von Haus Pelikan. Nachrichten Dr. Berndt Busz im Alter von 76 Jahren gestorben Im Alter von 76 Jahren ist am 3. Januar dieses Jahres Dr. Berndt Busz aus Moers gestorben. Notar Dr. Busz war in der Zeit von 1998 bis 2009 Mitglied unseres Aufsichtsrates. Außerdem gehörte er von 2002 bis zu seinem Tod dem Stiftungsrat der Stiftung Neukirchener Kinder- und Jugendhilfe an. Mit seiner außerordentlichen Berufs- und Lebenserfahrung habe Dr. Busz die Arbeit des Erziehungsvereins bei wichtigen Entscheidungen unterstützt, hieß es in einem Nachruf von Präses Siegmund Ehrmann und Direktor Hans-Wilhelm Fricke-Hein. Weit über die Gremienarbeit hinaus sei er dem Werk in vielfältiger Weise verbunden gewesen. In einer Trauerfeier in der Dorfkirche in Neukirchen Dr. Bernd Busz verstarb am 3. Januar. nahm eine große Trauergemeinde Abschied von Dr. Busz. Die Traueransprache hielt Direktor Fricke-Hein. In persönlichen Worten würdigten Siegmund Ehrmann und Dr. Thomas Voshaar, ein Freund der Familie, den Verstorbenen. Dr. Berndt Busz wurde im engsten Familienkreis in Bonn beigesetzt. Delegation der United Church of Christ beim Erziehungsverein 25 Jahre lang besteht die Partnerschaft zwischen der United Church of Christ (UCC) aus den USA und dem evangelischen Kirchenkreis Moers. Zum Jubiläum reiste Ende vergangenen Jahres eine UCC-Delegation an den Niederrhein und besuchte unter anderem den Neukirchener Erziehungsverein. In Haus Elim informierte Dagmar Friehl, Geschäftsbereichsleiterin der Jugendhilfe, über die breit gefächerte Arbeit des Erziehungsvereins. Anschließend schauten sich die Gäste eine Reitstunde mit Reittherapeutin Reinhild Biada an. Zum Abschluss empfing Heimleiter Thomas Ulbrich die Gäste in der Kapelle des Matthias-Jorissen-Hauses und erläuterte ihnen die Arbeit der Altenhilfe. Fachtagung: Frühe Hilfe verhindert Krisen Mit einer Veranstaltung zum 30-jährigen Bestehen der Heilpädagogisch-Therapeutischen Tagesgruppen in Neukirchen-Vluyn ist Ende November die Reihe der Fachtage des Erziehungsvereins im Jahr 2011 zu Ende gegangen. Das Thema „Just do it – Was traumatisierte Familien zur Entwicklung brauchen“ zog rund 170 Teilnehmer an. In mehreren Vorträgen gingen die Referenten unter anderem der Frage nach, wie sich traumatisierte junge Menschen gut entwickeln können, welchen Beitrag Pädagogen dazu leisten können und wer das Kindeswohl sichert, wenn Zuhause kaum noch etwas zu gehen scheint. Direktor Hans-Wilhelm Fricke-Hein erinnerte zu Beginn anhand der Jahreslosung „Lass dich nicht vom Bösen überwinden …“ daran, dass in der Arbeit mit traumatisierten Eltern der Phantasie des Guten keine Grenzen gesetzt seien. Diplom-Psychologe Karl-Heinz Pleyer warnte unter anderem davor, die Eltern immer als Verursacher der Störungen bei Kindern zu sehen. Schuldzuweisungen seien schädlich für das Selbstbewusstsein der Kinder. Es gehe darum, Vertrauen herzustellen, Sicherheit zu geben und Stressfaktoren zu mindern. Aus der Praxis berichtete Olaf Pütz, Leiter des Sozialraumteams Nord beim Jugendamt Moers. Mehr als 70 Prozent aller Fälle in der Jugendhilfe, so Pütz, hätten mit Traumatisierungserfahrungen zu tun. Hier komme es vor allem auf frühe Hilfen an. „Je eher wir helfen können, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Olaf Pütz, Leiter des Sozialraumteams Nord beim Jugendamt Moers, gehörte zu den Referenten der Fachtagung in Neu kirchen-Vluyn. wir Krisen vermeiden.“ Die Schulen hätten hier eine besondere Verantwortung. Jugendhilfe durch das Jugendamt sei immer „Verwaltungshandeln“ und müsse als solches überprüfbar und nachvollziehbar sein. Allerdings gelinge das nicht in allen Fällen. „Wir können nicht immer für das Wohl des Kindes garantieren.“ Eine Inobhutnahme sei stets die ultima ratio. Erziehungsverein ist Mitglied im Deutschen Spendenrat Der Neukirchener Erziehungsverein und die Stiftung Neukirchener Kinder- und Jugendhilfe sind im Februar als Mitglieder in den Deutschen Spendenrat e.V. aufgenommen worden. Dem Dachverband Spenden sammelnder gemeinnütziger Organisationen gehören private und kirchliche Träger an, die sich für humanitäre Hilfe, Tier-, Artenund Naturschutz engagieren. Die Mitgliedschaften sind vorläufig und noch nicht mit einem Stimmrecht verbunden. Über die endgültige Aufnahme entscheidet die Mitgliederversammlung im Mai. Alle Mitglieder des Deutschen Spendenrates e.V. verpflichten sich zu Transparenz, zur Vermeidung von Werbung, die gegen die guten Sitten Die Gäste aus den USA besuchten unter anderem Haus Elim. Dagmar Friehl (links) zeigte ihnen die Krea-Werkstatt. 15 16 Nachrichten verstößt und gegen den Verkauf von Spenderadressen. Ferner ist festgelegt, dass ein standardisierter Jahresbericht vorzulegen ist. Bis zum vergangenen Jahr hatte der Neukirchener Erziehungsverein noch das jährlich verliehene Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) getragen, das ähnlich strenge Kriterien verlangt. Einen erneuten Antrag für das Spendensiegel stellte der Erziehungsverein nicht, weil das DZI die jährlichen Gebühren für das Siegel drastisch erhöht hatte. Mehr über die Ziele und die Mitglieder des Deutschen Spendenrates gibt es auf der Website www.spendenrat.de. Erzieherinnen lernten Marte Meo kennen 16 Erzieherinnen aus evangelischen Kindertagesstätten im Kirchenkreis Moers haben beim Neukirchener Erziehungsverein einen mehrwöchigen Basiskurs in Marte Meo absolviert. Mit der videogestützten Methode zur Entwicklungsförderung von Kindern, übersetzt „aus eigener Kraft“, werden alltägliche Situationen zwischen Erziehenden und Kind aufgezeichnet und anschließend gemeinsam besprochen. Vor allem die Stärken sollen dabei erkannt und hervorgehoben werden, so dass Erziehungsprobleme gelöst werden können. Susanne Wunderlich, Kita-Fachberaterin des Kirchenkreises Moers, hatte den aus Kollekten finanzierten Kurs organisiert. Christine Drawert, Marte Meo-Supervisorin des Neukirchener Erziehungsvereins, war für den fachlichen Teil zuständig. Die Teilnehmerinnen brachten auch eigene Videoaufzeichnungen aus ihrer Arbeit mit, die dann gemeinsam analysiert wurden. Daraus ergaben sich sehr konkrete Hilfen, auch für Kinder mit ganz speziellen Bedürfnissen. Wer sich für eine Marte Meo- Ausbildung beim Neukirchener Erziehungsverein interessiert, findet ausführliche Informationen unter www.neukirchener.de. Familie und Beruf besser vereinbaren Für die rund 1600 Beschäftigten von Erziehungsverein und Paul Gerhardt Werk gibt es seit März dieses Jahres ein neues Angebot: Die Dortmunder Firma B.u.K (Beratung, Unterstützung, Kompetenzerweiterung) ist von Vorstand und Geschäftsführung beauftragt worden, alle Mitarbeitenden kostenlos in Fragen der Kinderbetreuung zu beraten und geeignete Plätze in Kindertagesstätten zu vermitteln. Angeboten wird zudem eine Beratung bei hilfs- und pflegebedürftigen Angehörigen. In mehreren Mitarbeiterversammlungen waren die neuen Beratungsangebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vorfeld vorgestellt und eingehend erläutert worden. Die Schritte auf dem Weg zu einem familien- freundlichen Unternehmen setzen bei der Bewältigung alltäglicher Fragen vieler Beschäftigter an: Wer vermittelt Tagesmütter, Kinderfrauen oder Au-Pair-Kräfte, wer kann bei Krankheit und Urlaub im Haushalt aushelfen? Welche Ansprechpartner gibt es, wenn ein Angehöriger zum Pflegefall wird, welche stationären und ambulanten Angebote existieren in der Nähe. Neukirchener Kalender jetzt auch als App 2013 wird der Neukirchener Kalender 125 Jahre alt. Der bekannteste Andachtskalender im deutschen Sprachraum gehört mit jährlich rund 300.000 verkauften Exemplaren zu den Marktführern in seinem Segment. Seit Gründung des Kalenders hat sich vieles verändert. Und das ist so geblieben, der Neukirchener Kalender geht nach wie vor mit der Zeit: Auf Wunsch vieler Leserinnen und Leser gibt es den Kalender seit Anfang dieses Jahres auch als App für die AppleGeräte iPhone, iPad und iPod touch. Die modernste und mediengerecht gestaltete Form des Kalenders ist für 3,99 Euro im Apple Store erhältlich. Weitere Informationen gibt es unter www. neukirchener-verlage.de. Nach wie vor freut sich die Kalender-Redaktion übrigens über Ihre ganz persönliche Geschichte mit dem Neukirchener Kalender. Gesucht werden Anekdoten oder kleine Erinnerungen für ein Buch, das zum Jubiläum erscheinen soll. So erreichen Sie uns: kalender@neukirchener.de oder Neukirchener Kalenderverlag, Andreas-Bräm-Str. 18-20, 47506 Neukirchen-Vluyn, Fon 02845 / 392-207. Erzieherinnen aus evangelischen Kindertagesstätten im Kirchenkreis Moers absolvierten einen MarteMeo-Basiskurs beim Neukirchener Erziehungsverein. Neukirchener Erziehungsverein Andreas-Bräm-Straße 18 / 20 47506 Neukirchen-Vluyn Telefon (0 28 45) 39 20 Der Erziehungsverein (Steuer-Nr. 119 / 5701 / 0084) ist lt. Bescheid des Finanzamtes Moers vom 04.02.2011 als gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken dienend anerkannt. Wir bestätigen, dass wir Ihre Spende nur für satzungsgemäße Zwecke verwenden. Bitte informieren Sie mich über die Produktpalette der Kalender aus Neukirchen. Ich interessiere mich für die sozialberuflichen Ausbildungsmöglichkeiten des Neukirchener Erziehungsvereins. Bitte informieren Sie mich unverbindlich über Möglichkeiten einer Jubiläums- oder Anlassspende zugunsten des Neukirchener Erziehungsvereins. Bitte informieren Sie mich unverbindlich über Möglichkeiten eines Vermächtnisses zugunsten des Neukirchener Erziehungsvereins. Bitte senden Sie mir Informationen über die Stiftung Neukirchener Kinder- und Jugendhilfe zu. Wir freuen uns, dass Sie sich mit unserer wichtigen diakonischen Arbeit an Kindern und Jugendlichen, behinderten und alten Menschen verbunden fühlen. Diese Arbeit können wir vielfach in ihrem großen Spektrum nur gewährleisten, weil Menschen wie Sie uns regelmäßig durch Spenden und Zuwendungen unterstützen. Für Ihre Spende verwenden Sie bitte den nachstehenden, vorbereiteten Überweisungsträger. Oder aber – und dies ist ein zuverlässiger, sicherer und kostengünstiger Weg – Sie erteilen uns eine Einzugsermächtigung, deren Umfang Sie in Höhe, Dauer und Zeitpunkt der Ausführung selber bestimmen. spendenbescheinigung Dieser von Ihrem Kreditinstitut bestätigte Zahlungsbeleg gilt bis 200,– EURO als Spendenbescheinigung. Der Neukirchener Erziehungsverein erstellt standardmäßig Jahreszuwendungsbestätigungen. neukirchener erziehungsverein Andreas-Bräm-Straße 18/20 47506 Neukirchen-Vluyn Sie erreichen uns auch per Fax: 0 28 45 / 3 92 - 3 92 Oder Sie schicken eine E-Mail an: info@neukirchener.de Bitte senden Sie dieses Formular in einem Fensterumschlag an uns zurück. Liebe Freundinnen und Freunde des Erziehungsvereins! 17 Bitte nennen Sie uns ein Projekt oder einen Bereich unserer Arbeit, den Sie mit Ihrer Spende unterstützen wollen. In allen Fällen garantieren wir Ihnen, dass wir Ihrem Wunsch selbstverständlich entsprechen. Sie erhalten von uns eine Jahresspendenbescheinigung, wenn Sie uns keinen anderen Wunsch mitteilen. Was können wir sonst für Sie tun? Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie Informationen benötigen, ein besonderes Projekt aussuchen wollen, über Jubiläumsspenden nachdenken oder eine Spendenbescheinigung benötigen. Robert van Beek ist Ihr persönlicher Ansprechpartner für alle Belange des Spendenwesens. Neukirchener Erziehungsverein 18 Spenden und Helfen Stimmt Ihre Adresse noch? Leider kommen Briefe mit Spendenbescheinigungen manchmal zurück, weil sie nicht zustellbar waren. Bitte helfen Sie uns, Porto zu sparen und teilen Sie uns mit, wenn Sie eine neue Anschrift haben. Herzlichen Dank! Fundraising & Spendenbetreuung Robert van Beek Fon: 0 28 45 / 3 92 - 3 80 Fax: 0 28 45 / 3 92 - 19 - 3 80 Neukirchener Erziehungsverein spende@neukirchener.de www.neukirchener.de Andreas-Bräm-Straße 18 / 20 47506 Neukirchen-Vluyn Einzugsermächtigung Ich ändere eine bereits erteilte Einzugsermächtigung! Ich möchte Sie regelmäßig unterstützen und erteile Ihnen hiermit bis auf Widerruf, der jederzeit und ohne Nennung eines Grundes durch mich erfolgen kann, eine Einzugsermächtigung für Spenden: halbjährlich jährlich Betrag: Euro, Cent Bankleitzahl 3 5 0 6 0 1 9 0 KD-Bank 19 EUR (Bei Bareinzahlung Empfangsbestätigung des annehmenden Kreditinstituts) Konto-Nr. des Auftraggebers Auftraggeber/Einzahler Spende KD-Bank eG – die Bank für Kirche und Diakonie Konto-Nr., bei Neukirchener Erziehungsverein Empfänger Spendenbescheinigung Bis EURO 200,– gilt der abgestempelte Beleg als Abbuchung jeweils am 15. eines Monats, beginnend ab _________________________________ Vorname vierteljährlich Euro: ______________________ monatlich Name Ort Geb.-Dat. Name des Kreditinstituts PLZ Telefon BLZ Straße Konto-Nr. Benutzen Sie bitte diesen Vordruck für die Überweisung des Betrages von Ihrem Konto oder zur Bareinzahlung. Den Vordruck bitte nicht beschädigen, knicken, bestempeln oder beschmutzen. Datum, Unterschrift Bankleitzahl Überweisung/Zahlschein Name und Sitz des beauftragten Kreditinstituts Begünstigter: (max. 27 Stellen) EUR Neukirchener Erziehungsverein, 47506 Neukirchen-Vluyn Spenden sind steuerlich absetzbar. Für Ihre Spende erhalten Sie von uns un aufgefordert eine Zuwen dungsbestätigung. Konto-Nr. des Begünstigten Verwendungszweck Straße und PLZ des Spenders Kontoinhaber / Einzahler: Name, Vorname, Ort Konto-Nr. des Kontoinhabers Danke für Ihre Spende! Datum, Unterschrift SPENDE Spenden und Helfen 19 Der Neukirchener Erziehungsverein wurde 1845 gegründet und gehört heute zu den größten deutschen Kinderhilfswerken. In zehn Bundesländern betreuen wir zusammen mit unserer Tochtergesellschaft, dem Paul Gerhardt Werk, etwa 2.500 Kinder und Jugendliche – in stationären Einrichtungen, mit ambulanten Hilfeangeboten, in Schulen für Erziehungshilfe und mit vielen weiteren Maß nahmen. Auch in den Bereichen Alten- und Behindertenhilfe sind wir in den vergangenen zwei Jahrzehnten verstärkt tätig geworden. Mehr als 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten heute in den verschie denen diakonischen Bereichen. Mit dem Neukirchener Berufskolleg, der Neukir chener Fortbildungsakademie und dem Neukirchener Jugendhilfeinstitut wurde der Rahmen für die notwendige Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie eine praxisnahe Forschung geschaffen. Seine Bekanntheit verdankt der Erziehungs verein auch der umfangreichen Verlagstätigkeit, vor allem jedoch dem Neukir chener Kalender, dem wohl bekanntesten christlichen Andachts- und Medita tionskalender im deutschen Sprachraum. Ferien am Meer Urlaub für die Bewohner des Dreikönigenhauses „Pack die Badehose ein“, sang einst Conny Froboess. Der Schlager liegt immer noch vielen auf den Lippen, wenn sie die Koffer für den lang ersehnten Sommerurlaub packen. Urlaub ist etwas Selbstverständliches in unserer Gesellschaft. Für jeden? Auch für Bewohner eines Altenheims? Können Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, Urlaub machen, vielleicht sogar in fernen Ländern? Fragt man Mike Kakoschky, Altenpfleger und gerontopsychiatrische Fachkraft im Krefelder Dreikönigenhaus, zuckt er nur mit den Schultern und stellt die Gegenfrage: „Warum denn nicht?“ Seit über zehn Jahren plant Mike Kakoschky solche Urlaube, sucht Sponsoren, engagierte Kolleginnen und Kollegen und fährt mit den Bewohnern im Sommer oder Spätsommer ans Meer. Mal ist es die deutsche Ostsee, mal die Türkei oder Spanien. Acht bis zehn Bewohner und bis zu sieben Betreuer verreisen dann für eine Woche. Für die Bewohner ist es der Höhepunkt eines Jahres, wenn sie Sand unter den Füßen spüren und die Wellen ihre Beine umspülen. Momente voller Freude und Lebensglück für Menschen, die zum Teil noch nie einen solchen Urlaub gemacht haben. Mike Kakoschky erlebt die Bewohner dann völlig anders. Sie sind zufriedener, glücklicher, tanken auf, stärken sich und kehren froh und ausgeglichen zurück. Von ihrem monatlichen Taschengeld in Höhe von 80 Euro, das die Pflegekasse ihnen zugesteht, ist solch ein Urlaub natürlich nicht möglich. Daher suchen wir Menschen, die unseren Bewohnern diese besonderen Erlebnisse ermögli- Damit es schön warm bleibt Fußsäcke für Rollstuhlfahrer Wenn die Bewohner des Matthias- Jorissen-Hauses in Neukirchen-Vluyn sich im Winter auf den Weg ins Dorf machen, um Einkäufe auf dem Markt zu erledigen, pfeift ihnen der kalte Wind um die Beine. Besonders bei Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, ist das sehr unangenehm. Bei den Minustemperaturen Anfang Februar trauten sie sich schon gar nicht mehr nach draußen, obwohl ihnen sehr viel an Ausflügen liegt. Häufig behelfen sie sich mit Decken, die ihnen die Pfleger um die Beine legen. Doch die Wolldecken rutschen bei Fahrten über Kopfsteinpflaster herun- ter und die Fransen verfangen sich in den Speichen der Rollstühle. Abhilfe könnte hier ein besonders gefertigter Fußsack leisten, der am Rollstuhl befestigt wird, innen mit weichem, warmen Lammfell ausgeschlagen ist und auch leichten Regen abhält. Ein solcher Fußsack kostet etwa 150 Euro. Viele Bewohner können sich das aber nicht leisten. Gerne würde das Mat thias-Jorissen-Haus noch einige Exemplare anschaffen und seinen Bewohnern zur Verfügung stellen. Möchten Sie sich daran beteiligen? Dann spenden Sie bitte unter dem Stichwort „Fußsack MJH“. Vielen Dank für Ihr Engagement! • rvb chen wollen. Ein siebentägiger Aufenthalt für zehn Bewohner in einem Hotel, das den Anforderungen von pflegebedürftigen Menschen entspricht, kostet rund 5.000 Euro. Wenn Sie sich betei ligen möchten, vermerken Sie bei Ihrer Spende bitte das Stichwort „DKH- Urlaub“. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! • rvb Neukirchener Erziehungsverein 30. Juni 2012 radeln für einen guten Zweck ein neuer spielplatz für das mutter-Kind-haus in neukirchen-Vluyn Infos unter: sponsi.neukirchener.de