De - Home | Ascensia Diabetes Care Switzerland AG

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DiabetesAktiv
Die Zeitschrift für Menschen mit Diabetes von Bayer Diabetes Care
Welche Wirkung hat Ausdauersport auf den Diabetes?
Diabetes Aktiv jetzt
auch als E-Newsletter
in elektronischer Form
erhältlich!
Mehr dazu finden Sie
auf Seite 14
INTERVIEW MIT EINER TYP-1-DIABETIKERIN
«Ich habe das Leben entdeckt,
dank dem Diabetes»
Seite 4
PEN-NADELN UND RISIKEN
«Reden wir über Nadeln
zur Insulininjektion»
Seite 10
SÜSSSTOFFE
Sinnvoll, nutzlos oder
gar gefährlich?
Seite 15
ISO
2013
Blutzuckermesssysteme der
CONTOUR® NEXT Generation
erfüllen seit ihrer Markteinführung
die strengeren Mindestanforderungen
an die Systemgenauigkeit der neuen
ISO-Norm 15197:2013 i, ii, iii, iv
INHALTSVERZEICHNIS
IMPRESSUM
Herausgeber
Das Team von Bayer Diabetes Care
Redaktionsteam
Der CONTOUR NEXT Testsensor.
®
Genauigkeit der Sie vertrauen können.
• 7 Messimpulse für
1 hochpräzises Messergebnis.
Interview mit einer Typ-1-Diabetikerin
«Ich habe das Leben entdeckt, dank dem Diabetes»
4
Diabetes und Verwandtschaft
«Die Familie muss unbedingt in die Therapie miteinbezogen werden»
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Pen-Nadeln und Risiken
«Reden wir über Nadeln zur Insulininjektion»
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Diabetes und Ausdauersport
Welche Wirkung hat Ausdauersport auf den Diabetes?
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Süssstoffe
Sinnvoll, nutzlos oder gar gefährlich?
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Neue Veranstaltungs-Termine
Sie fragen – der Facharzt gibt Auskunft
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Rätsel
Gewinnen Sie einen von 10 Contour NEXT Bags
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Rezepte
Aus dem Kochbuch von «küchengötter»
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Leserfragen
Sie fragen, wir antworten
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Karin Ligorio, Oliver Knick,
Andreas Rittinghaus
Natacha Breitsprecher,
Simon Lutstorf
Administration
Karin Ligorio
Layout
Sascha Sielaff (HHGlobal.com)
Bayer (Schweiz) AG
BHC Medical Care
Diabetes Care
Grubenstrasse 6
CH-8045 Zürich
Hotline: 044 465 83 55
Fax: 044 465 82 82
E-Mail: info@bayerdiabetes.ch
Internet: www.diabetes.bayer.ch
28224
• Nur 0,6 µl Blut
notwendig.
EDITORIAL
Was finden Sie in dieser Ausgabe?
• Hochstabil gegenüber
Umgebungseinflüssen.
Liebe Leserinnen, Liebe Leser
Auch in der neusten Ausgabe des Diabetes Aktiv haben wir wieder spannende
und anregende Themen für Sie vorbereitet. So greifen wir z.B. das derzeit viel
diskutierte Thema der künstlichen Süssstoffe auf. Sinnvoll oder gar gefährlich?
Dieser Frage wollen wir gemeinsam mit
Ihnen aus verschiedenen Perspektiven
nachspüren. Ein Interview mit einem
Facharzt zum Thema Ausdauersport finden Sie ab Seite 12. Für Insulin-Nutzer
haben wir nachgefragt, was bei Nadeln
für Insulin-Pens beachtet werden sollte.
Inwieweit kann die Familie von Menschen mit Diabetes im Umgang mit
dem Diabetes unterstützen? Auch dazu
finden Sie ab Seite 8 einige Antworten.
HIGHLY
ACCURATE
• Sip-In Technologie.
• Leicht erkennbar am Bayer Logo.
Entscheiden Sie sich jetzt für ein Bayer Blutzucker-Messgerät der
NEXT Generation. Bei Fragen wenden Sie sich an Bayer Diabetes Care
(Tel.: 044 465 83 55, E-Mail: info@bayerdiabetes.ch,
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i. Bailey T et al. Posterpräsentation ADA, 24.– 28. Juni 2011, San Diego, USA.
ii. Simmons DA et al. Posterpräsentation IDF, 4.– 8. Dezember 2011, Dubai, UAE.
iii. Harrison B et al. Posterpräsentation DDG, 16.– 19. Mai 2012, Stuttgart.
iv. Baum J et al. Posterpräsentation DDG, 16.– 19. Mai 2012, Stuttgart.
Bayer, das Bayer Kreuz, Contour, das No Coding Logo sind eingetragene Marken von Bayer. © 2015 Bayer HealthCare, Alle Rechte vorbehalten.
27920
Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich
wieder zu einer unserer erfolgreichen Veranstaltungen zum Thema Diabetes anzumelden, die wir über das Jahr verteilt,
in verschiedenen Städten und unter
Leitung erfahrener Fachärzte anbieten.
Als neues Serviceangebot offerieren wir
Ihnen zukünftig auch den Bezug des
Diabetes Aktiv in elektronischer Form
als E-Newsletter. Auf Seite 14 finden Sie
dazu weitere Informationen und einen
Wettbewerb, an dem es sich lohnt, teilzunehmen.
Leckerleichte Rezeptideen sollen Sie
zum Nachkochen einladen und weitere,
interessante Inhalte gerne auch unterhalten.
Natacha Breitsprecher
Product Manager
Bayer Diabetes Care
Wir wünschen Ihnen viel Freude, Lesespass und weiterhin gute Gesundheit,
mit viel Kraft und Energie bei den täglichen Herausforderungen im Umgang
mit dem Diabetes.
Für das Schweizer Bayer Diabetes Care
Team
Natacha Breitsprecher
······ www.diabetes.bayer.ch ······
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TYP-1-DIABETES
«Ich habe das Leben entdeckt,
dank dem Diabetes»
Der Diabetes verändert den Stoffwechsel unseres Körpers. Deshalb müssen Diabetiker Kohlenhydrate schätzen lernen, Essen wiegen, Insulin spritzen oder Medikamente einnehmen. Aber wie beeinflusst die Diagnose Diabetes die Psyche? Wie geht man
damit um, wenn man plötzlich ein «Mensch mit Diabetes» ist? Wie eine junge Frau
sich jahrelang gequält und schliesslich ein neues Leben gefunden hat.
Doris Nachtigal wurde mit 28 Jahren
ins Spital eingeliefert. Diagnose Diabetes, Typ-1. Ein Schock für sie, die zuvor
das Leben in vollen Zügen genoss. Sie
sei fast ein bisschen ein Kerl gewesen,
erzählte sie – mit dem Kopf durch die
Wand, hätte sie ständig versucht allen
etwas zu beweisen, sei viel unterwegs
gewesen, habe Partys gefeiert.
Dann war sie plötzlich chronisch krank.
Der praktische Umgang mit dem Diabetes bereitete ihr zunächst keine grossen
Probleme. Noch im Spital las sie das erste Buch über den Diabetes und glaubte,
sie habe innerhalb weniger Tage fast
alles begriffen. Trotzdem fühlte sie sich
ständig gestresst. «Das erste Jahr war
Lernen, Rechnen, die ganze Zeit. Was,
wenn ich das esse, was wenn ich nicht
esse. Und jede Saison, jede Jahreszeit
nochmals neu. Es ging schon zwei, drei
Jahre, bis ich sagen konnte: Doch, ich
habe das im Griff», erklärt sie.
gegenüber nicht zugab, wollte sie den
Diabetes wieder loswerden, «es irgendwie schaffen nicht mehr Mensch mit
Diabetes zu sein.»
In den ersten 8 Jahren akzeptierte Doris
Nachtigal den Diabetes nicht als Teil ihres Lebens. Sie habe auch sehr für sich
allein gekämpft, erzählte sie, wollte alles
können, wollte stark sein. Sie wollte niemandem zur Last fallen. Doch irgendwann stellte sie fest, dass das Leben so
für sie keinen Sinn machte. «Ich war nie
suizidgefährdet, aber ich sagte mir, so
will ich nicht weiter machen.» Für drei
Tage gab sie den Kampf gegen den Diabetes auf, verzichtete auf Yoga und positives Denken. «Einfach im Selbstmitleid
versinken. Ich gab mir wirklich Mühe,
mich einige Tage selbst zu bemitleiden.»
«Ich wollte mir die Bauchspeicheldrüse herausreissen vor lauter
Verachtung und Ablehnung dem
kranken Körper gegenüber»
Diese dreitägige Zäsur war der Anfang eines grossen Umdenkens, das
ihr selbst dazu verhalf, den Diabetes
als integralen Teil ihres Leben anzunehmen. Und mehr noch, ihn zu etwas Positivem umzugestalten. Im Gespräch erzählte Doris Nachtigal, wie
sie nach diesen drei Tagen zu ganz
neuen Erkenntnissen gekommen ist.
Mit der Zeit lernte Doris Nachtigal mit
dem Diabetes im Alltag umzugehen.
In ihrem Kopf aber begann erst später
das Ringen um die Krankheit, und wie
sie sagt, auch gegen sich selbst. «Es
gibt Leute, die sagen: Es gibt keine unheilbaren Krankheiten, nur unheilbare
Menschen. Eine typische Aussage aus
einem gewissen Umfeld. Ich fing wirklich an, mich als Versagerin zu fühlen.»
Sie probierte alles Mögliche, experimentierte mit Essen, mit Heilpraktikern, mit
Meditation. Obwohl sie es sich selbst
«Was konnte ich machen, damit
diese Krankheit für mich und andere zum Segen wird?»
Doris, als du realisiert hast, dass du
nicht ewig gegen dich kämpfen kannst
und dass der Diabetes ein Teil von dir ist,
war das ein harter Schlag?
«Ich wusste, nach diesen drei Tagen
muss sich etwas geändert haben. Du
kannst die Krankheit nicht heilen, du
kannst nicht weg. Also ändere deine
······ www.diabetes.bayer.ch ······
Einstellung. Ich hatte das bewusst auch
etwas zelebriert und fand zum Ende
hin: ‹Doch du kannst etwas Gutes daraus machen.› Die alles verändernde
Frage war: ‹Was kann ich machen, damit diese Krankheit für mich und Andere zum Segen wird? Wenn ich sonst
Nichts ändern kann, meine Gedanken
kann ich ändern.› Aber es hat 8 bis 9
Jahre gedauert, bis ich soweit war.»
Wie lebst du mit deiner neuen Einstellung jetzt?
«Ich akzeptiere mich. Der Diabetes ist
sogar eine meiner Stärken und hat mich
zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich
wäre nie soweit gekommen ohne den
Diabetes. Ich wäre nie so herzlich, so
offen, auch so glücklich. Ich habe das
Leben entdeckt, dank dem Diabetes.»
In den ersten 8 Jahren, hattest du da
Unterstützung von deinem Umfeld?
«Ich habe ganz tolle Freunde und Freundinnen. Die waren immer da, aber ich
wollte nie, dass sie kommen und sagen:
‹Oh du Arme, du hast Diabetes›. Sie haben mir geholfen, in dem sie mich ganz
normal behandelt haben. Ich konnte in
ihrem Beisein Insulin spritzen und es
gab keine Diskussionen darüber. Das
war die grösste Hilfe, die sie mir geben
konnten. Auch mal ein blöder scherzhafter Spruch, ‹hast du dich irgendwo gestochen?›, hat mir geholfen, die Situation
mit Humor nehmen zu können. In diesem Sinn hatte ich viel Unterstützung.
Ich hatte auch angefangen um Unterstützung zu bitten. Vorher hatte ich
nicht gefragt, ich sah auch keine Möglichkeiten, wie man mich unterstützen
könnte.»
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TYP-1-DIABETES
Tel. 044 465 83 55
E-Mail: info@bayerdiabetes.ch
www.diabetes.bayer.ch
Wie hast du dich verändert, damals 28,
heute 42?
«Ich war damals viel unterwegs, trank
Alkohol, war egoistisch. Es war als spürte ich mich selbst nicht. Etwas überspitzt gesagt, ich hatte mich selbst auch
etwas zerstört. Dann kamen die ersten
8 Jahre, quasi eine Fortsetzung des
Kampfes gegen mich selbst, die Ablehnung meiner Krankheit.
Danach kamen die besagten drei Tage
und ich fing an, umzudenken. Ich fing
an, andere Kleider anzuziehen. Ich
fand heraus, ich bin eine Frau und ich
will das zur Geltung bringen. Ich fühlte mich schöner, gesünder, jünger, weil
ich angefangen hatte, eine Beziehung
zu meinem Körper herzustellen. Wer
hat schon so eine intensive Beziehung
zu seinem Körper wie ein Mensch mit
Diabetes?
Es gibt sicher Leute, die gesünder leben
als ich. Es gibt Tage, da ist der Zuckerwert hoch und man weiss nicht wieso.
Man findet dann später heraus, dass es
der Ärger war oder dass man sich verliebt fühlte. Es ist nicht immer das Essen
oder der Sport.»
Geht der Zucker hoch oder runter wenn
du sehr emotional bist?
«Wenn ich mich aufrege und wütend
bin, ist der Zucker hoch. Ich weiss
nicht, wie das bei anderen ist, das ist
meine persönliche Erfahrung. Schau
was du tun kannst, damit es dir wieder
besser geht. Es ist ein Indikator, der mir
sagt: ‹Etwas stimmt nicht›.»
Und wenn du verliebt bist?
«Ich weiss, es bringt Einiges durcheinander. Vielleicht bin ich auch nachlässiger mit Insulin spritzen oder essen, oder
vielleicht sind es die Hormone (lacht).
Manchmal hast du auch Unter- oder
Überzuckerungen und du hast keine
Ahnung woher es kommt. Jetzt finde
ich, dann ist es halt so... Ich liebe mich
trotzdem. Ich bin dann etwas grosszügiger mit mir selbst und auch mit meinem
Umfeld.»
Warst du früher so streng mit dir aus
Angst vor Komplikationen?
«Ich war schon vor dem Diabetes streng
mit mir. Ich wollte perfekt sein, wollte alles alleine machen. Das stammt wohl
aus Kindheitsgeschichten, geschiedene
Eltern, usw. Im Grunde genommen ist
die Krankheit wirklich meine Rettung
gewesen. Ich war so hart vorher, alleine,
mit dem Kopf durch die Wand. Aber wir
sind ja Menschen, weil wir nicht perfekt
sind. Das musste ich erst lernen und dafür war der Diabetes bestens geeignet.
Es ging nicht darum die Krankheit zu
heilen, sondern mich selbst. Dabei hat
mir der Diabetes geholfen.»
«Ich habe viele lange Jahre nach körperlicher Heilung gesucht – gefunden
habe ich etwas viel besseres.»
Doris Nachtigal gibt ihre Erfahrungen aus dem Umgang
mit dem Diabetes in Workshops und Erfahrungsgruppen weiter. Auf ihrer Website www.nachtigal.ch findet
man unter anderem einen Teil des Arbeitsheftes des
Workshops als PDF sowie Details zum Kurs «Einfach
Leben», der meist in den Räumlichkeiten der Zürcher
Diabetesgesellschaft stattfindet.
······ www.diabetes.bayer.ch ······
Was waren deine ersten Schritte zur Veränderung zum Positiven?
«Ich fing an zu überlegen: ‹Was mache
ich gerne? Was ist der Segen der Krankheit für mich?› Ich spüre mich jetzt
besser. Ich habe die Zusammenhänge
schnell verstanden, mein HbA1c-Wert
ist super. Ich kenne alle Feinheiten,
auch im Zusammenhang mit Alkohol,
Schoggi, Fondue und sonstigen Ausnahmen. Das ist meine Stärke. Ich bin
feiner und verständlicher geworden.
Ich referiere gerne, arbeite gerne mit
Menschen. Und so dachte ich: ‹Mache
doch Workshops für Menschen mit Diabetes. Oder allgemein für Menschen
mit ähnlichen Herausforderungen.› So
kam ich in Kontakt mit dem Präsident
der Zürcher Diabetesgesellschaft, und
jetzt habe ich eine Firma gegründet und
veranstalte Workshops.»
Auf deiner Homepage steht auch, du
möchtest aus etwas Ärgerlichem etwas
Gutes machen?
«Jeden Mist kann man als Dünger brauchen, genau» (lacht).
Vielen Dank für das spannende Gespräch,
Doris!
Kids Cup für Kinder
mit Diabetes
Am 14. Juni 2015
im Stadion
Neufeld Bern
Bayer Diabetes Care lädt alle Kinder
mit Diabetes im Alter zwischen 6 –
16 Jahren zu einem unvergesslichen
Fussballtag nach Bern ein. Der Kids
Cup ist DAS Fussball Turnier für
alle Kinder, die Diabetes haben.
Es spielt keine Rolle, ob du ein
geübter Trippler oder einfach ein
Plauschspieler bist – beim Kids
Cup geht es in erster Linie ums
Mitmachen und darum, Spass mit
anderen Kindern zu haben. Das
ganze Programm wird durch Ärzte
und Diabetes-Fachleute betreut!
Also, pack die Chance und mach mit!
Natürlich müssen deine Eltern einverstanden sein.
Am besten sind sie auch dabei, und du verbringst
einen Tag mit der ganzen Familie. Wir brauchen ja
auch wieder viele Zuschauer, die bei deinem
Einsatz mitjubeln!
Wann:
14. Juni 2015 von ca. 09.00 – 16.00 Uhr
Wo:
Stadion Neufeld, Bern
Anmeldung: Mit untenstehendem Coupon oder per E-Mail an
info@bayerdiabetes.ch, per Telefon 044 465 83 55 oder
über die Internetseite www.diabetes.bayer.ch
✁
Ja, ich nehme am Fussballturnier für Kinder mit Diabetes teil! Bitte senden Sie mir eine Anmeldebestätigung mit dem detaillierten Programm
Bitte senden Sie uns jeweils (2-3 x pro Jahr) die Einladungen für Kinder mit Diabetes direkt zu.
Vorname:
E-Mail:
Familienname:
Geburtsdatum:
Ich bin:
Adresse:
PLZ/Ort:
ein Mädchen
ein Junge
,
,
(z.B. 12.12.2000)
Grösse:
Ich spiele in einem Fussballverein:
Ja
Nein
Ich bringe meine Familie mit, Anzahl Begleitpersonen:
Handy-Nr.
Anmeldung einsenden an: Bayer (Schweiz) AG, Diabetes Care, Julia Gebhard, Grubenstrasse 6, 8045 Zürich.
Anmeldeschluss: 29. Mai 2015
27720
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INTERVIEW MIT PROF. DR. KARIN LANGE
«Die Familie muss unbedingt in die Therapie
miteinbezogen werden!»
Prof. Dr. Karin Lange ist Diplom-Psychologin und Fachpsychologin Diabetes DDG an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Welche Rolle spielt dabei Ihrer Erfahrung
nach das soziale Umfeld des Patienten?
Welche Faktoren sind Ihrer Meinung
nach entscheidend für ein erfolgreiches
Diabetes-Management?
«Diabetes, unabhängig davon, ob es
sich um einen Typ 1 oder Typ 2 Diabetes handelt, erfordert kontinuierlich – an
365 Tagen im Jahr – die Aufmerksamkeit der Betroffenen für ihr körperliches
Befinden und ein engagiertes Selbstmanagement bei der Behandlung. Einfach
mal für einige Tage oder Wochen Urlaub vom Diabetes zu nehmen, das ist
leider nicht möglich. Obwohl sich viele
Patienten durch ihr Diabetesteam sehr
gut betreut fühlen, sind sie doch die
weitaus längste Zeit im Alltag allein auf
sich gestellt. Unter diesen Bedingungen müssen mehrere Voraussetzungen
gleichzeitig gegeben sein, damit die Diabetesbehandlung erfolgreich und die
Lebensqualität gut bleiben kann.
Dazu gehören: eine positive und akzeptierende Haltung der Betroffenen
gegenüber ihrer Stoffwechselstörung;
ein umfangreiches Wissen und praktische Fertigkeiten; die Fähigkeit und
Bereitschaft, sich immer wieder selbst
zu überprüfen und verantwortlich zu
handeln; eine gute Ausstattung mit
qualitätsgesicherten Hilfsmitteln zur
Blutzuckerbestimmung, mit Injektionshilfen und mit modernen Medikamenten; eine qualifizierte Begleitung durch
ein Diabetesteam, mit dem offen und
vertrauensvoll auch bei Krisen zusammengearbeitet werden kann; und nicht
zuletzt, eine verständnisvolle Unterstützung durch Angehörige, Freunde und
Kollegen.»
«Abhängig vom Alter und der Hilfsbedürftigkeit einer Person mit Diabetes
spielt das soziale Umfeld eine mehr
oder weniger grosse Rolle. Es versteht
sich von selbst, dass Kleinkinder mit
Diabetes in jeder Hinsicht vom Engagement ihrer Eltern und anderer Betreuer
abhängig sind. Bis weit ins Jugendalter
hinein brauchen alle jungen Leute mit
Diabetes Unterstützung, um die Therapie nach und nach eigenverantwortlich
zu steuern. Wenn Eltern, weitere Angehörige oder Betreuer in Kindergarten
und Schule diese Unterstützung nicht
leisten können oder wollen, dann ist das
Risiko einer unzureichenden Stoffwechseleinstellung und damit einer ungünstigen Prognose des Kindes sehr hoch.
Die wissenschaftliche Literatur ist voll
von Studien, die auf ungünstige Einflüsse von familiären Konflikten, elterlicher
Überforderung und anderen Schwierigkeiten im sozialen Umfeld hinweisen.
Ähnlich ist die Situation von hoch betagten Menschen mit Diabetes, die
gleichzeitig unter einer Demenz leiden.
Diese Beeinträchtigung der geistigen
Leistungsfähigkeit ist leider bei Menschen mit Diabetes deutlich häufiger
als in der gleichaltrigen Bevölkerung
allgemein. Je weiter ein Demenzprozess
fortschreitet, umso mehr kommt pflegenden Angehörigen die Aufgabe zu,
die gesamte Diabetesbehandlung zu
steuern und z. B. Unterzuckerungen,
die der Patient nicht mehr erkennen
kann, zu bemerken und zu behandeln.
Hier wünschen sich viele Betreuer mehr
praktische Hilfen und Informationen.
······ www.diabetes.bayer.ch ······
Aber auch in den Lebensphasen zwischen Kindheit und hohem Alter spielt
das Umfeld eine grosse Rolle. Angehörige können helfen, Unterzuckerungen
frühzeitig zu bemerken, sie können Mut
machen, wenn der «Zucker gerade mal
wieder macht, was er will», sie können
körperliche Aktivität durch Mitmachen
unterstützen, und, und,… Letztlich ist
eine erfolgreiche Diabetestherapie immer ein ´Familienprojekt´.»
Wobei brauchen Menschen mit Diabetes die Unterstützung ihrer Familie im
Alltag? Gibt es auch Fälle, in denen sie
nicht hilfreich ist?
«Unterstützung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, abhängig vom
Alter der Person mit Diabetes und dem
Diabetestyp: Sie kann praktische Elemente wie Insulingaben, Blutzuckermessen oder Mahlzeiten vorbereiten
umfassen; Sie kann Sicherheit dadurch
bieten, dass Angehörige Unterzuckerungsanzeichen bemerken und helfen,
wenn eine Person sich nicht mehr helfen kann; Seelische Unterstützung bedeutet, Mut zu machen, über Motivationstiefs hinweg zu helfen und für eine
gute Stimmung zu sorgen; Schliesslich
können Angehörige freundlich an Therapieschritte erinnern und damit das
Selbstmanagement unterstützen.
Unerwünschte Unterstützung ist selten
hilfreich, weil sie die betreute Person
meist abwertet. Niemand möchte wie
ein kleines Kind ständig ungebeten
überwacht und ermahnt werden. Und
noch schwieriger wird es, wenn Partner
eigene Ängste, z. B. vor Hypoglykämien
oder Folgeerkrankungen nicht beherr-
schen können und diese auf Angehörige mit Diabetes übertragen. Das kann
zu erheblichen Spannungen in einer
Partnerschaft führen. Hier ist es dringend erforderlich, dass sich Betroffene
und Angehörige gemeinsam, z.B. in Diabetesschulungen informieren und sich
über das gewünschte Mass an Hilfe
austauschen.»
Wie gut funktioniert Ihrer Meinung nach
die Unterstützung des Diabetes-Manage­
ments durch das soziale Umfeld?
«Repräsentative Daten zu dieser Frage sind mir nicht bekannt. Es müssen
hier sicher die unterschiedlichen Patientengruppen betrachtet werden. Der
grossen Mehrheit der Eltern gelingt es,
ihre Kinder mit Diabetes sehr gut zu unterstützen. Es gibt jedoch einen Anteil
von ca. 10 – 20 Prozent der Eltern, die
wegen anderer schwieriger Lebensumstände mit der Betreuung phasenweise überfordert sind. Bei Erwachsenen
mit Diabetes spielen die Qualität einer
Partnerschaft und das Diabeteswissen
eine grosse Rolle. Je mehr die Therapie zu einer gut funktionierenden Routine wird, umso weniger beherrscht die
Stoffwechselstörung den Alltag. Gut
informierte Partner oder Partnerinnen
können sich gegenseitig unterstützen,
ohne dass der Diabetes zu einem Instrument zur Machtausübung und Manipulation wird. Gleiches gilt für das
weitere Umfeld in Beruf und Freizeit.
Auch hier sollte der Diabetes nicht ständig Thema und Grund für übertriebene
Rücksichtnahme sein. Demgegenüber
kann das Wissen um kompetente Unterstützung im Notfall entlasten und
Stress reduzieren. Auch hier sollte offen über notwendige, gewünschte und
überflüssige Hilfsangebote gesprochen
werden.»
Sehen Sie in der Hinsicht Handlungs­
bedarf?
zu massiven Konflikten kommt, könnten massgeschneiderte psychologische
Beratungen hilfreich sein. Hier mangelt
es leider an Angeboten und Therapeuten. Eine grosse bisher vernachlässigte
Gruppe von Patienten mit Diabetes sind
diejenigen, die sich wegen einer Demenz kaum noch oder gar nicht selbst
helfen können. Es gibt einige wenige
Angebote zur Beratung der pflegenden
Angehörigen. Diese werden jedoch sehr
selten genutzt und meines Wissens unzureichend finanziert.
«Der Handlungsbedarf betrifft wieder
verschiedene Ebenen: In einer engen
Beziehung (Eltern-Kind oder Ehepartner) steht der direkte Austausch im
Vordergrund. Dort, wo es durch den Diabetes in Partnerschaften immer wieder
Familie und Freunde können seelisch unterstützen, Mut
zusprechen und über Motivationstiefs hinweg helfen
······ www.diabetes.bayer.ch ······
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INTERVIEW MIT DR. VILLIGER, DIABETOLOGE BADEN
BD Micro-Fine Ultra™ 4 mm
«Reden wir über Nadeln zur Insulininjektion»
Die Pen-Nadel für ALLE
Keine Frage: In den letzten Jahrzehnten hat sich vieles getan. Vorbei die Zeiten, als man noch mühsam
Spritzen auskochen und wieder verwenden musste.
Trotzdem ist das Thema Insulin-Injektion für viele Diabetiker auch heute noch unangenehm. Wir haben mit
dem Diabetologen Dr. Villiger über Nadeln und Risiken
gesprochen.
Dr. Villiger, wie sollte eine Insulininjektion richtig durchgeführt werden?
Es gibt einige Punkte, die ein Patient bei
jeder Injektion beachten muss:
1. Der Nadelwechsel. Für jede Injektion
muss er eine frische Nadel benutzen.
2. Er sollte die Injektionsorte regelmäs­
sig wechseln.
3. Nur noch 4 mm Pen-Nadel verwenden.
4. Nadel sollte 10 Sekunden subkutan
belassen werden.
5. Trübe Insuline sollten mindestens
20x gekippt werden.
6. Luftblasen in der Patrone sollten vermieden werden.
7. Pen und Insulin sollten korrekt gelagert werden.
Dr. Villiger, Diabetologe
Lipohypertrophien sind Verhärtungen des Gewebes, die durch wiederholtes Spritzen an derselben
Stelle auftreten können.
*
Wie lassen sich Risiken, zum Beispiel
einer Lipohypertrophie*, vermeiden?
Arzt und Diabetesberaterin müssen die
Injektionsstelle bei den Patienten regelmässig inspizieren (Lipohypertrophien
können auch nur tastbar aber nicht
sichtbar sein). Alle Patienten müssen
darin geschult werden, die Injektionsorte systematisch zu wechseln.
Patienten spritzen häufig immer an derselben Stelle, weil es mit der Lipohypertrophie weniger schmerzt und weniger
unangenehm ist. Die Folgen sind aber
schwankende Blutzuckerwerte und ein
steigender Insulin Bedarf. Das ist eine
Problematik, die auch Hausärzte kennen müssen.
Wie lassen sich Injektionen in den Muskel vermeiden?
Die unbeabsichtigte intramuskuläre
Injektion (IM) führt zu beschleunigter
Absorption des Insulins, erheblichen
glykämischen Schwankungen und dem
erhöhten Risiko für Hypoglykämien. Zudem führt es auch vermehrt zu Lipodystrophien durch subkutane Blutungen.
Mit einer 4 mm-Pen-Nadel kann man
den Muskel gar nicht treffen.
Die neuste Generation von Pen-Nadeln
hat die erwähnte Länge von 4 Millimetern. Wie ist Ihre persönliche Erfahrung
damit?
Ich sehe immer weniger Lipohypertrophien bei den Patienten, also weniger
Gewebeschäden. Mikroblutungen an der
Injektionsstelle treten kaum noch auf.
Was sind die stärksten Argumente für
4 mm Pen-Nadeln?
Mit der 4 mm Nadel gibt es kaum ein
Risiko die Muskulatur zu treffen. Man
kann jede Stelle zur Injektion nutzen
und die Injektionsmethode ist, da heute
auch kein Bilden einer Hautfalte mehr
nötig ist, einfacher zu erlernen.
Ich habe seit der Einführung der 4 mm
Pen-Nadeln viel weniger Rückfragen
seitens der Patienten zu den Injektionen. Ich zeige dem Patienten eine 4 mm
und eine 8 mm Pen-Nadel. Wenn er die
4 mm Pen-Nadel aussucht, dann freut
sich der Patient und ich mich auch.
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INTERVIEW MIT DR. DE KALBERMATTEN, DIABETOLOGE SION
Welche Wirkung hat Ausdauersport
auf den Diabetes?
Was kann ein Mensch mit Typ-2-Diabetes tun, damit er seine Gesundheit im Allgemeinen halten oder verbessern kann? Soll er mehr Sport treiben und dabei endlich
die paar Kilos verlieren, die ihn beim Kontrollgang auf die Waage schon länger
stören? Wie kann der Stoffwechsel angeregt werden, damit eine steigende Insulinresistenz vermindert oder ganz aufgehoben werden kann? Was ist der Schlüssel
zum Erfolg?
Neue Erkenntnisse und Antworten dazu haben wir von
Dr. de Kalbermatten, Facharzt für Endokrinologie und
Diabetologie, erhalten.
Was ist Insulinresistenz und wodurch
entsteht sie?
Die genauen Mechanismen der Insulinresistenz sind immer noch Gegenstand
von Forschungsarbeiten. Bekannt ist
jedoch, dass verschiedene Faktoren
das Risiko einer Insulinresistenz erhöhen können. Einige davon hängen mit
dem Lebensstil zusammen und sind
beeinflussbar, andere hingegen sind
genetischer Natur und damit nicht beeinflussbar.
Speziell bei übergewichtigen Personen
mit zu geringer körperlicher Aktivität
kann sich eine «Insulinresistenz» ausbilden. Dies äussert sich durch erhöhte
Blutzuckerwerte. Dieser erhöhte Blutzuckerspiegel regt die Bauchspeicheldrüse übermässig an, vermehrt Insulin auszuschütten, um die erhöhten
Blutzuckerspiegel zu korrigieren. Nach
einigen Jahren kommt es zu einer „Erschöpfung“ der Bauchspeicheldrüse,
und es verfestigt sich Stoffwechselstörung des Blutzuckers.
Die Insulinresistenz ist in erster Linie
eine Folge der Lebensweise in unserer
modernen Gesellschaft, die durch zu
reichliche Nahrungsaufnahme und zu
wenig körperliche Aktivität geprägt ist.
Da Diabetes nicht schmerzhaft ist, sind
sich viele Patienten der Schwere der
Erkrankung nicht bewusst. Sie neigen
dazu, sie zu ignorieren und die Medikamenteneinnahme zu vernachlässigen.
Dieses unverantwortliche Verhalten beschleunigt die Entstehung der Insulinresistenz.
Was kann man tun, um diese Insulinresistenz zu verhindern?
Menschen, selbst mit genetischer Disposition, die auf ihre Ernährung achtet
und regelmässig Sport treiben, können
einer ausgeprägten Insulinresistenz
relativ lange vorbeugen. Durch körperliche Aktivität und Gewichtsabnahme
ist es möglich, die Empfindlichkeit der
Zellen gegenüber Insulin signifikant zu
verbessern und somit die zelluläre Aufnahme von Glukose zu fördern.
Manche Patienten sind aus medizini­
schen Gründen (z.B. aufgrund von Ar­
throse) nicht in der Lage, ein ausreichendes Trainingsprogramm durchzuführen.
In diesem Fall kann auch eine medikamentöse Behandlung zur Erhöhung der
Insulinsensitivität hilfreich sein.
Ist es möglich, durch Sport zur medikamentösen Behandlung zurückzukehren
und die Insulinbehandlung zu beenden?
Diabetes ist nicht heilbar; durch regelmässigen Sport kann man jedoch die
Lebensqualität deutlich verbessern und
das Fortschreiten der Erkrankung auf
durchaus nennenswerte Weise bremsen.
Um Eigenverantwortung zu übernehmen, darf man jedoch nicht bis zur
Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse
warten. Sobald man aufhört, Sport zu
treiben, sich wieder schlecht ernährt
und an Gewicht zulegt, werden die Blutzuckerwerte allmählich wieder steigen.
Dadurch steigt schliesslich auch die
Medikamenten- oder Insulindosis.
······ www.diabetes.bayer.ch ······
Ideal um langfristig einen niedrigen
Blutzuckerspiegel zu erhalten sind
Ausdauersportarten wie Joggen oder
Fahrradfahren.
Dr. de Kalbermatten, Diabetologe
Welche Sportarten sind am besten, um
die Blutzuckerwerte langfristig niedrig
zu halten?
Ausdauersportarten wie Jogging, Velo,
Wandern, Skilanglauf oder Skibergsteigen sind ideal, da der Energieverbrauch
sich über längere Zeiträume erstreckt.
Es ist wichtig, dass die körperliche Aktivität zu einer leichten Erhöhung der
Atemfrequenz und einer Beschleunigung der Pulsfrequenz führt. Es genügt also nicht, mit dem Hund um den
Häuserblock zu spazieren! So genannte
High-Impact-Sportarten wie Judo oder
Bungeejumping können ebenfalls interessant sein, aber schwieriger in der
Ausführung. Sie werden deshalb nicht
empfohlen, weil sie keine Ausdauersportarten ersetzten können.
Wie häufig und intensiv sollte das Training sein?
Das hängt natürlich vom Alter, von der
Verfassung und vom Gesundheitszustand des Patienten ab. In der Regel
empfehle ich aber, mit drei Mal 30
Minuten pro Woche zu beginnen. Wie
bereits gesagt, sollte das Training so
intensiv sein, dass man etwas ausser
Atem gerät und die Pulsfrequenz steigt.
Genau in dem Moment, in dem man ein
wenig ausser Atem ist, verbrennt man
zusätzliche Glukose. Je nach der verfügbaren Zeit sollte man das Training
dann allmählich von drei Mal 30 Minuten auf zwei bis drei Mal eine Stunde
pro Woche steigern.
Was ist zu beachten, wenn ich als Diabetiker Sport treibe?
Entscheidend ist der Energieverbrauch.
Ein paar Stunden Spazierengehen in
der Stadt sind nicht vergleichbar mit einer Bergwanderung. Die Therapie und
Empfehlung muss auf die Intensität der
Anstrengung und an die klimatischen
Verhältnisse abgestimmt werden (im
Winter verbrennt unser Körper zum
Beispiel mehr Energie, da er auf seine
Reserven zugreifen muss, um die Körpertemperatur ausreichend hoch zu
erhalten).
Typ-2-Diabetiker, die Tabletten einnehmen, können gewöhnlich eine mässi-
ge körperliche Aktivität ausüben, ohne
dass eine Anpassung der Medikamente
erforderlich ist. Bei Patienten unter Insulintherapie sind jedoch einige kleine Anpassungen notwendig, wenn sie
mehr als 30 Minuten Sport treiben.
Doch jeder Patient ist anders und reagiert unterschiedlich auf körperliche
Betätigung. Ich empfehle allen Patienten, sich mit ihrem Diabetologen zu
beraten, bevor sie mit einem Sport beginnen.
Haben Sie noch eine wichtige Botschaft
für Typ-2-Diabetiker?
Ja, eine sehr wichtige Botschaft! Keiner
sollte annehmen, dass der Arzt allein
für die Behandlung ihres Typ-2-Diabetes zuständig ist. Der Arzt reicht dem
Patienten die Hand und führt ihn auf
den richtigen Weg. Danach lässt er seine Hand los, und der Patient ist selbst
dafür verantwortlich, seine Krankheit
zu managen, die Medikamente regelmässig zu nehmen, sich vernünftig zu
ernähren und sich ausreichend zu be-
wegen. Eine Änderung des Lebensstils
ist unumgänglich. Ich kann mich nur
wiederholen: Das Wichtigste ist die körperliche Aktivität. Ich habe Patienten
mit Diabetes, die weder ihre Medikamente gewechselt noch ihre Ernährungsgewohnheiten geändert haben.
Sie haben sich einfach ein Velo gekauft
und begonnen, in die Pedale zu treten.
Dadurch konnten sie ihre HbA1c-Werte um mindestens 20% senken. Das
ist wirklich spektakulär! Beim Diabetes
müssen alle Verantwortung übernehmen. Körperliche Aktivität und Ernährung machen in qualitativer Hinsicht
wahrscheinlich 80% der Diabeteseinstellung aus, während der Beitrag der
Medikamente (und somit der Behandelnden) nur bei 20% liegt.
Da er in den Genen verankert ist, kann
Diabetes nicht geheilt werden und nicht
vollständig verschwinden. Doch mit ein
wenig gutem Willen kann jeder Patient
seine Lebensqualität und gesundheitlichen Perspektiven sehr deutlich verbessern.
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14
NEWS
15
SÜSSSTOFFE
Diabetes Aktiv: Jetzt auch
als E-Newsletter erhältlich
Süssstoffe –
sinnvoll, nutzlos oder gar gefährlich?
Ihre Bayer Diabetes Care Zeitschrift «Diabetes Aktiv» ist neu auch in elektronischer Form als E-Newsletter erhältlich. Füllen Sie dazu einfach beiliegende Antwortkarte aus und gewinnen Sie 1 von 10 Paar Laufstöcken.
Süsses schmeckt einfach delikat – ob Schoggimousse, Süssgetränk oder Fruchtjoghurt. Mit Süssstoffen eröffnet sich für Sie eine Möglichkeit, wie Sie Süsses geniessen und einen guten Blutzucker unter einen Hut bringen können. Süssstoffe sind
keine Pflicht. Sie können sich dort für sie entscheiden, wo sie für Sie einen Nutzen
darstellen.
Wir möchten Sie weiterhin zeitnah über
Wissenswertes und Spannendes rund
um das Thema Diabetes informieren.
Lesen Sie Geschichten von Menschen
mit Diabetes, erfahren Sie Interessantes
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Unsere Zeitschrift können Sie in Zukunft auch in elektronischer Form als
E-Newsletter erhalten. Selbstverständlich ist auch weiterhin der Bezug des
gedruckten Exemplars möglich.
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Verlosung teil. Die Teilnahme per E-Mail
ist ebenfalls möglich:
info@bayerdiabetes.ch.
Ohne weitere Antwort erhalten Sie die
Zeitschrift selbstverständlich wie bisher
per Post zugestellt.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung.
Nehmen Sie an der Verlosung von 10 Laufstöcken teil!
Süssstoffe werden entweder synthetisch hergestellt oder sind natürliche
Verbindungen. Sie sind praktisch energiefrei, enthalten keine Kohlenhydrate
und süssen um ein Vielfaches stärker
als Zucker. Die Süsskraft von Zucker
wird mit 1 beziffert und die Süsskraft
der Süssstoffe wird im Vergleich dazu
angegeben. (Tabelle 1). In der Schweiz
wird die Zulassung und Verwendung
vom Bundesamt für Gesundheit (BAG)
gründlich und sorgfältig überprüft und
geregelt. Süssstoffe gehören zu den
Lebensmittelzusatzstoffen. Alle verwendeten Zusatzstoffe müssen in der Zutatenliste eines Lebensmittels namentlich
oder mit ihrer E-Nummer (siehe Tabelle
1, mittlere Spalte) aufgelistet werden.
Sie können also beim Kauf von Produkten auf einen Blick überprüfen, ob
und welche Süssstoffe enthalten sind.
Süssstoffe gibt es z.B. als Tabletten für
Getränke, in flüssiger Form zum Süssen
von Kompotten, Cremen usw. und in
Pulverform zum Backen.
SIND SÜSSSTOFFE UNGESUND
ODER GAR GEFÄHRLICH?
In der Presse werden immer wieder
Stimmen hörbar, die Süssstoffe als ungesund beschreiben. Süssstoffe werden
bezichtigt, Krebs zu verursachen, den
Appetit anzuregen oder als Mastmittel die Gewichtsbilanz nach oben zu
drücken. Obwohl es wichtig bleibt, die
Einschätzung und Zulassung von Lebensmittelzusatzstoffen immer wieder
kritisch zu hinterfragen, um neuen Erkenntnissen dazu Raum zu geben, führen diese Diskussionen natürlich auch
zu Verunsicherung.
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Süssstoff
E-Nummer
Süsskraft
Acesulfam-K
E 950
bis 200 mal süsser
Aspartam
E 951
bis 200 mal süsser
AspartamAcesulfamsalz
E 962
bis 350 mal süsser
Cyclamat
E 952
bis 50 mal süsser
Neohesperidin DC
E 959
bis 200 mal süsser
Saccharin
E 954
bis 600 mal süsser
Sucralose
E 955
bis 600 mal süsser
Steviolglycosid
E 960
bis 300 mal süsser
Thaumatin
E 957
bis 2500 mal süsser
Tabelle 1: Süsskraft von Süssstoffen verglichen mit Haushaltszucker
Die in der Schweiz erhältlichen Süssstoffe werden vom BAG als unbedenklich eingestuft, auch für spezielle Gruppen wie z.B. Menschen mit Diabetes,
Schwangere oder Kinder. Alle oben
genannten Verdachtsmomente wurden
nach eingehender Prüfung der Studien als nicht bestätigt beurteilt. Die
Aufgabe der Behörden ist es einerseits
die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, aber auch den Nutzen einem Risiko gegenüberzustellen und zu
überprüfen, was dabei überwiegt. Als
ein Resultat wurden bei den Süssstoffen Höchstmengen zur Verwendung in
Lebensmitteln festgelegt.
DEFINIERTE HÖCHSTMENGEN
GEWÄHRLEISTEN SICHERHEIT
Die ADI-Werte (Acceptable Daily Intake,
akzeptable tägliche Aufnahmemenge)
definieren die Menge, die Sie pro Kilogramm Körpergewicht täglich und lebenslang aufnehmen dürften, ohne unerwünschte Wirkungen in Kauf nehmen
zu müssen. Die ADI Werte basieren
auf Tierexperimenten, in denen über
längere Zeit hohe Dosen des betreffenden Süssstoffes gefüttert wurden. Dieser Wert wurde zusätzlich durch einen
Sicherheitsfaktor – meist durch 100 –
geteilt, um auch Restrisiken möglichst
auszuschliessen. Für die Süssstoffe, für
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16
17
SÜSSSTOFFE
die keine Höchstmenge definiert wurden, gilt das Prinzip der guten Herstellerpraxis: so wenig wie möglich, so viel
wie nötig. Gelegentliches Überschreiten
des Richtwertes ist unbedenklich und
tolerabel. Beim üblichen Einsatz der
Süssstoffe werden die ADI-Werte nicht
oder kaum erreicht.
VORTEILE VON SÜSSSTOFFEN IM
DIABETES-MANAGEMENT:
• Süssstoffe enthalten keine Kilokalorien.
• Süssstoffe beinhalten keine Kohlenhydrate.
• Süssstoffe sind zahnfreundlich.
• Mit einer sehr kleinen Menge erhalten
Sie eine dem Zucker vergleichbare
Süsse.
• Süssstoffe müssen laut Zusatzstoffverordnung klar und eindeutig auf der
Packung deklariert werden.
Süssstoffe sind praktisch energiefrei. Als
Beispiele: 1 Teelöffel flüssiger Süssstoff
(5 ml oder 100 Tropfen) süsst gleich
wie 50 g Zucker. Sie sparen rund 200
Kilokalorien. Oder ein gesüsstes Fruchtjoghurt enthält pro Becher zirka 20 g
Zucker, also weitere 80 Kilokalorien, die
Sie einsparen können, wenn Sie ein mit
Süssstoff gesüsstes Fruchtjoghurt bevorzugen. Oder 5 dl gezuckerte Süssgetränke enthalten rund 200 Kilokalorien,
auch die können eingespart werden.
Zusammengefasst bedeutet dies, mit
der Verwendung von mit Süssstoff gesüssten Produkten können Sie über den
Tag hinweg etliche Kilokalorien einsparen, ohne auf den süssen Geschmack
Süssstoff
ADI* für Erwachsene und Kinder
Acesulfam-K
0-9 mg/kg
Aspartam
0-40 mg/kg
Cyclamat
0-7 mg/kg
Neohesperidin DC
Nicht definiert
Saccharin
0-5 mg/kg
Sucralose
0-15 mg/kg
Steviolglycosid
0-4 mg/kg
Thaumatin
0-15 mg/kg
*Acceptable Daily Intake
Ihren Genusswert senkt. Mit einer
Anpassung der Menge umgehen Sie
diese Einschränkung.
Das Empfinden einer angenehmen
Süsse können Sie durch andere
Aromen wie Vanille, Zimt, Nelken,
Kardamom, Orangen- oder Zitronenschale oder Pfeffer verstärken. Experimentieren Sie etwas.
• Menschen mit einer Phenylketonurie (PKU) sollten Aspartam meiden,
da die Abbauprodukte nicht weiter
verstoffwechselt werden können. Die
PKU ist eine angeborene Stoffwechselstörung, die zu den Erbkrankheiten zählt. In der Schweiz beträgt ihre
Häufigkeit etwa 1:10’000, das heisst
bei 1 von 10’000 Neugeborenen liegt
die Stoffwechselstörung vor.
Der Geschmackssinn für Süsses ist
angeboren. Ihre persönlichen Geschmacksvorlieben bilden sich während
Ihres Lebens aus. Dazu gehört auch
meist die Lust auf Süsses, ob mit oder
ohne Diabetes. Süssstoffe ermöglichen
Ihnen das Einsparen von überflüssiger
Energie und können Ihre Gewichtsabnahme oder Gewichts-Stabilisierung begünstigen. Experimentieren Sie mit den
diversen Süssstoffen und entscheiden
Sie sich für den, den Sie als am besten
passend erleben. Geschmäcker sind
unterschiedlich – auch bei den Süssstoffen. In dem Sinn wünsche ich Ihnen
einen bewussten und selbstbestimmten
Genuss.
Natalie
Zumbrunn-Loosli
Dipl. Ernährungsberaterin FH
KEP-Kompetenzzentrum für
Ernährungspsychologie
www.kep-zh.ch
Quellen:
1
Aeberli I., Keller U., Lehmann R. (2013).
Süssstoffe: was sind sie, und was ist ihr Nutzen?
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung
28021
Tabelle 2: Definierte Höchstmengen der täglichen Aufnahme
verzichten zu müssen. Dies kann Sie
bei einer Gewichtsreduktion unterstützen. Ein Schweizer Expertenteam untersuchte unlängst die Aussage, ob der
Konsum von Süssstoffen direkt den Appetit anregt und zu übermässigem Essen führe. Diese Aussage konnte nicht
bestätigt werden.1
Süssstoffe enthalten keine Kohlenhydrate. Dies ist in der Diabetesernährung
der entscheidende Punkt. Gerade beim
Süssen von Getränken ein deutlicher
Vorteil, da die Getränke meist regelmässig über den Tag verteilt werden und
diese schlecht mit zusätzlichen blutzuckersenkenden Medikamenten abgedeckt werden können.
5 dl Süssgetränke enthalten rund 50
Gramm Kohlenhydrate (was 15 Würfelzucker entspricht), die Ihren Blutzucker
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blitzschnell nach oben schiessen lassen
können. Da Süssstoffe keine Kohlenhydrate enthalten, fördern sie auch keine
Karies.
Süssstoffe verwenden Sie immer in
kleinen Mengen, da sie eine sehr hohe
Süsskraft aufweisen. Jeder Süssstoff
hat sein einzigartiges Geschmackprofil.
Dies nutzt die Industrie, indem sie Süssstoffe gerne mischt, um geschmackliche Vorteile zu erhalten. Dabei senkt
sich gleichzeitig die konsumierte Menge
pro Süssstoff.
NACHTEILE BEIM VERWENDEN VON
SÜSSSTOFFEN:
• Süssstoffe süssen mit Kleinstmengen.
Das Dosieren für die Ihnen entsprechende Süsse ist zu Beginn etwas
knifflig und bedarf etwas Übung.
• Ein Überdosieren von Süssstoffen
nehmen Sie oft mit einem bitteren
Geschmack im Mund wahr. Ein bitterer Geschmack wird als unangenehm
wahrgenommen, weil Sie ja einen
vollsüssen Gout erwarten. Also, jeweils eine bittere Ernüchterung, der
19
AKTUELL
Schmeckt natürlich herrlich.
Süssstoffe –
sinnvoll, nutzlos oder gar gefährlich?
AKTUE
LL
ASSUGRIN
INSERAT
Apfelkuchenrezept
mit SteviaSweet Crystal
auf assugrin.ch
Die Planungen für den Inhalt von Zeitschriften wie dieser
beginnen viele Monate bevor Sie die Zeitschrift selbst in
Händen halten. Ein Thema, dass Sie und uns bei Bayer
Diabetes Care immer wieder einmal beschäftigt, sind künstliche Süssstoffe (dazu finden Sie in dieser Ausgabe auch den vorstehenden Übersichtsartikel).
Im Zentrum stehen dabei meist Überlegungen zu direkten Auswirkungen verschiedener
künstlicher Süssstoffe auf den Blutzucker und die vermiedene Kalorienaufnahme.
Aufgrund einer im Oktober 2014 neu
publizierten Untersuchung, möchten
wir hier gemeinsam mit Ihnen über den
Rand und über die direkten Wirkungen
der Süssstoffe auf den Blutzucker hinausschauen. Konkreter Anlass dafür
sind Berichte in verschiedenen Medien, die über nachteilige Wirkungen von
mindestens einigen künstlichen Süssstoffen, auf den Blutzuckerstoffwechsel
sprechen. Ursächlich für die Diskussionen ist die eingangs erwähnte, neu publizierte Untersuchung, die in einem der
angesehensten naturwissenschaftlichen
Fachmagazine erschienen ist (Nature).
Der Titel der Studie lautet aus dem Englischen übersetzt: Künstliche Süssstoffe
induzieren eine Glukoseintoleranz durch
Veränderung der Darmflora.1
Um auch in diesem, neuen Lichte auf
die Eingangsfrage zurückzukommen,
Süssstoffe – sinnvoll, nutzlos oder gar
gefährlich? möchte ich vorab einen
näheren Blick auf den «Ur-Süssstoff»
unserer westlich, industrialisierten Welt
werfen. Der Ur-Süsstoff ist natürlichen
Ursprungs und hinlänglich als (Haushalts-) Zucker bekannt.
WAS IST ZUCKER?
Aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen.
Das kalorienfreie SteviaSweet Crystal sieht aus wie Zucker, lässt sich genauso einfach
dosieren und ist erst noch doppelt so ergiebig. Es eignet sich hervorragend für das
kalorienarme Kochen und Backen oder das Süssen von Getränken. Erhältlich in allen
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Der einfache Zucker ist in Wahrheit ein
doppelter Zucker (Disaccharid), d.h. er
besteht aus einem Teil Glucose und einem Teil Fruktose, welche als Paar aneinander gebunden sind. «Produziert»
wird dieser Süssstoff von Pflanzen, zum
Teil in grossen Mengen, wie zum Beispiel
in der Zuckerrübe oder dem Zuckerrohr.
Diese Pflanzen, massenhaft angebaut,
lassen sich industriell nutzen zur Raffinade des Endproduktes Zucker. Dieser
fand mit dem breiten Einsetzen der Industrialisierung schnell Verbreitung quer
durch alle Bevölkerungs- und Gesellschaftsschichten. Zunächst als Luxusgut, dann, mit steigender Verfügbarkeit
und sinkenden Preisen, als Zusatz für
eine Vielzahl von Getränken, Süssspeisen, Nahrungsmitteln ganz allgemein
und auch zu Konservierungszwecken,
wie z.B. in der Frucht-Konfitüre.
IST ZUCKER NUN SINNVOLL, NUTZLOS ODER GAR GEFÄHRLICH?
Das hängt davon ab, wäre sicher die
richtigste Antwort. Wovon aber hängt
das ab? Zwei Beispiele:
1. Die Dosis
Bekanntermassen macht die Dosis
das Gift. Und hoch genug dosiert wird
auch Zucker dazu. Rund 30 Gramm
Zucker pro Kilogramm Körpergewicht, in kurzer Zeit verabreicht, töten 50% der Tiere, eine Gruppe von
Ratten (LD50). 1,8 kg Zucker müsste
ein 60 kg schwerer Mensch also sehr
rasch zu sich nehmen, um diesen
Schwellenwert zu erreichen. Allein
aus dieser Perspektive betrachtet ist
Zucker damit sicher ein eher ungefährlicher Süssstoff.
2. Die Wirkung auf den Stoffwechsel
Die Glucose des Zuckers findet direkt
Eingang in den Stoffwechselprozess
zur Energiegewinnung, treibt allerdings als Substanz auch grundsätzlich den Blutzucker rasch nach oben.
Ein Effekt, den man sich z.B. während einer Hypoglykämie zunutze
macht.
Die Fructose des Zuckers wirkt sich
weniger direkt und schnell auf den
Blutzucker aus, weswegen man sie
wohl auch in manchen diätischen
Nahrungsmitteln als Süssstoff finden
kann. Allerdings scheint sie besonders ausgeprägt zu einer Verfettung
der Leber beitragen zu können, was
sekundär mit der Förderung einer
······ www.diabetes.bayer.ch ······
21
AKTUELL
Insulinresistenz in Zusammenhang
gebracht werden kann2.
Die Auswirkungen von gewöhnlichem
Zucker auf den Blutzuckerspiegel und
die indirekten Wirkungen auf den Zuckerstoffwechsel betrachtend, empfehlen
sich da nun nicht künstliche Süssstoffe?
WAS SIND KÜNSTLICHE
SÜSSSTOFFE?
Künstliche Süssstoffe entstammen in
der Regel chemischen Laboren und
sind oft als Zufallsfunde zu Süssstoffen
geworden. Der älteste der künstlichen
Süssstoffe ist wohl das Saccharin, welches in einem Labor an einer amerikanischen Universität entdeckt wurde und
bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in grösseren Mengen produziert
wird. Der Einsatz als Süssungsmittel
drängte sich schnell auf, als Zuckerersatzstoff speziell für Menschen mit Diabetes, aber auch darüber hinaus, weil er
preiswerter herzustellen war als Zucker
(gemessen an der Süsskraft).
Im Laufe der Zeit sind weitere künstliche Süssstoffe hinzugekommen. In der
Eingangs erwähnten Studie wird besonders auf das bereits genannte Saccharin
(E954), das Aspartam (E951) und die
Sucralose (E955) Bezug genommen.
Alle zeichnet aus, dass sie eine vielhundertfache Süsskraft gemessen an der des
Zuckers aufweisen und praktisch keinen
direkten Einfluss auf den Bluzuckerspiegel haben. Ebenso günstig: Praktisch
keine Kalorien, die in der Energiebilanz
gezählt werden müssten, trotz der Süsse.
SIND KÜNSTLICHE SÜSSSTOFFE
DENN NUN SINNVOLL, NUTZLOS
ODER GAR GEFÄHRLICH?
Das hängt davon ab, wäre sicher wieder
die richtigste Antwort. Wovon aber hängt
es ab?
Zu den direkten (toxischen) Wirkungen
im Sinne einer für 50% der für Mäuse
tödlichen Dosis (LD50) oder zur gerings-
ten bekannten Dosis, die toxisch wirken
kann (LDLo) habe ich folgende Angaben
nur zu Aspartam finden können:
• LD50, Maus, oral: 10 Gramm / kg Körpergewicht
• LDLo, Frau, oral: 3,71 Milligramm / kg
Körpergewicht!
Aus dieser Sicht kann eine direkte Giftigkeit, im Rahmen des üblichen Konsums, wohl weitgehendst ausgeschlossen werden.
Mögliche indirekte Wirkungen werden
in der jüngst in Nature erschienenen
Studie diskutiert: «Künstliche Süssstoffe
induzieren eine Glukoseintoleranz durch
Veränderung der Darmflora.»1
Kurz zusammengefasst kommt die Studie zu dem Schluss, dass die einbezogenen Substanzen, Saccharin, Aspartam,
und Sucralose, die im Darm lebenden
Gemeinschaften von Mikrorganismen
beeinflussen und verändern können.
Diese Mikroorganismen haben ihrerseits
einigen Einfluss auf den Stoffwechsel
des Menschen und dessen Gesundheit.
Ein Teil des Einflusses der Darmflora,
scheint sich auch auf den Blutzuckerstoffwechsel zu erstrecken. Nimmt man
nun über eine gewisse Zeit regelmässig
die untersuchten Süssstoffe in unregelmässiger Dosis zu sich, vollziehen sich
Veränderungen in der Darmflora und
mit diesen Veränderungen kann einen
Glukoseintoleranz induziert werden, was
sich in der Folge als erhöhter Blutzuckerspiegel bemerkbar macht.
Die Experimente, die der Studie zugrunde
liegen sind zunächst mit Mäusen durchgeführt worden. Da die Übertragbarkeit
eines Tiermodels auf den Menschen nicht
zwingend gegeben ist, hat man in einer
letzten Phase, gesunde menschliche
Probanden ausgewählt, um zu prüfen, ob
der beschriebene Effekt sich tatsächlich
auch auf Menschen übertragen lässt (geprüft mit Saccharin, weil dieses bei Mäusen den ausgeprägtesten Effekt hatte).
Nach sieben Tagen der Einnahme einer
Saccharin-Dosis, die der «Akzeptablen
Täglichen Einnahme» (ADI, Acceptable
Daily Intake) entspricht, hatten 4 von 7
Probanden eine messbare Glukoseintoleranz entwickelt, was als eine Vorstufe zu
einem Diabetes angesehen werden kann.
WAS BEDEUTET DAS FÜR EINEN
GESUNDEN MENSCHEN UND FÜR
EINEN MENSCHEN MIT EINEM DIABETES, BESONDERS VOM TYP-2?
Abschliessend, ist das aus meiner Sicht
noch nicht zu beurteilen und es wird
spannend sein, die weiteren Diskussionen zu verfolgen. Allerdings könnte es,
der Studie nach zu urteilen, durchaus
sein, dass gewisse künstliche Süssstoffe, das Problem, dessen Lösung sie sein
sollten, indirekt tendenziell vergrössern,
sowohl individuell als auch gesamtgesellschaftlich. Darauf weist zumindest
die aufgetretene Glukoseintoleranz bei
den gesunden Probanden hin. Bei Menschen mit Diabetes könnten diese ein
bereits bestehendes Problem ggfs. weiter verstärken.
Zusammenfassend scheinen alle vom
Menschen verwendeten Süssstoffe, was
den (Haushalts-) Zucker einschliesst, in
einer mehr oder weniger hohen Dosierung und über längere Zeiträume hinweg konsumiert, von eher zweifelhaftem
Wert für den Stoffwechsel und die Gesunderhaltung. Idealerweise verzichtet
man also, so weit wie nur möglich, auf
Süssstoffe ganz generell, auf die natürlichen, wie auch auf die künstlichen.
Suez J. et al.: Artificial sweeteners induce
glucose intolerance by altering the gut microbiota,
Nature 2014 ; 514; 181–186.
2
Miriam B. Vos and Joel E. Lavine: Dietary Fructose in Nonalcoholic Fatty Liver Disease, Hepatology 2013; 57:2525-2531)
1
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20
22
23
Lanzetten kann man nicht
spitzen, aber wechseln!
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«Sie fragen – der Facharzt gibt Auskunft» ist eine Veranstaltungsreihe von Bayer
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■ Bremgarten: Dr. Alexander Spillmann und Brigitte Lanz 27.06.2015 09.30 bis 11.30 Uhr
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RÄTSEL
25
REZEPTE
Kettenrätsel: Gewinnen Sie einen
von 10 Contour NEXT Bags
Aus dem Kochbuch von «küchengötter»
STECKRÜBEN-KARTOFFEL-GRATIN
MIT GERÄUCHERTEM SCHINKEN
2
1
15
Eising Studio, Martina Görlach
14
8
4
1
13
3
Nährwert pro Portion:
ca. 470 kcal Energie,
27 g Eiweiß, 29 g Fett,
24 g Kohlenhydrate,
2,5 BE/Broteinheiten
16
12
6
4
3
7
Anzahl Personen
Für 2 Personen
Dauer
90 Min.
Zubereitungszeit
15 Min.
Schwierigkeitsgrad
leicht
Kalorien
470kcal pro Portion
› Quark, Brühe und Milch verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und
über das Gemüse geben. Im Ofen
(Mitte, Umluft 180°) 1 Std. backen. Den Käse reiben, die Walnusskerne
hacken und mit dem Käse über
den Auflauf geben. Weitere 15 Min. gratinieren.
6
10
Zutaten
200 g Steckrüben
200 g Kartoffeln
1 Zwiebel
100 g Lachsschinken
50 g Magerquark
100 ml Gemüsebrühe
100 ml Milch
Salz
Pfeffer aus der Mühle
50 g Bergkäse
50 g Walnusskerne
› Den Backofen auf 200° vorheizen. Steckrüben und Kartoffeln schälen
und in sehr feine Scheiben raspeln.
Zwiebel schälen und fein würfeln. Schinken in feine Streifen schneid
en und mit Steckrüben, Kartoffeln und
Zwiebeln in eine Auflauf form geben.
JOGHURT-ORANGEN-MUFFINS
9
Zutaten
5
11
5
Lösungswort:
7
1
2
3
4
5
6
7
Nährwert pro Stück:
175 kcal Energie,
5 g Eiweiß, 7 g Fett,
24 g Kohlenhydrate,
ca. 2 BE/Broteinheiten
2
Schicken Sie das richtige Lösungswort
bis zum 30.11.2015 per E-Mail an:
info@bayerdiabetes.ch oder per Post an:
Bayer (Schweiz) AG, Diabetes Care,
Stichwort: Kettenrätsel, Grubenstrasse 6,
8045 Zürich.
Bei mehr als zehn richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
Waagerecht:
1 Abfahrt vom Urlaubsort
5 Dieses Tier kann fliegen und lebt an
Gewässern
6 Tagung, Sitzung, Beratung
7 Angaben der Person in Ausweisen
10 Ballabgabe beim Sport (an den Gegner)
11 Auto-Abstellraum
12 Hauptstadt von Deutschland
13 rote Körperflüssigkeit verlieren
16 Reptil der Vorzeit
······ www.diabetes.bayer.ch ······
Senkrecht:
2 Mazedonische Währung
3 Flughafen (englisch)
4 Vertiefung in der Bauchmitte
8 Ausschluss eines Spielers im Fussball
9 Fischfang mit Angel und Köder
14 Endrunde eines Turniers (das ....)
15 Schiff zum Aufbrechen vereister
Fahrrinnen
Fotostudio L´Eveque
24
12 Papierbackförmchen
1 Ei (Grösse L)
50 g Puderzucker
2 Msp. gemahlene Vanille
abgeriebene Schale und Saft von
1 unbehandelten Orange
2 EL Rapsöl
50 g fettarmer Joghurt (1,5 % Fett)
125 g Weizen-Vollkornmehl
1/2 TL Backpulver
2 EL gemahlene Mandeln
1 EL Joghurt
2 TL gehackte ungesalzene Pistazien
Anzahl
Für 6 Stück
Dauer
50 Min.
Zubereitungszeit
20 Min.
Schwierigkeitsgrad
leicht
Kalorien
175kcal pro Portion
r stellen. Das Ei mit dem Puderzu› Den Backofen auf 175° vorheizen. Je 2 Papierbackförmchen in einande
dem Joghur t schaumig rühren. Das
cker, der Vanille, der Orangenschale, 4 EL Orangensaft, dem Öl und
Mehl mit dem Backpulver und den Mandeln mischen, unterheben.
Min. backen. Dann abkühlen lassen. Vor
› Den Teig in die Förmchen füllen. Im Ofen (Mitte, Umluft 160°) ca. 25
setzen und mit Pistazien bestreuen.
dem Servieren den Joghurt glatt rühren. Je einen Klecks auf die Muffins
(Mehl, Mandeln) immer erst ge! Für Muffins werden die feuchten (Ei, Joghur t, Öl) und trockenen Zutaten
trennt gemischt, bevor beide Mischungen vermengt werden.
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LESERFRAGEN
???
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8 Fragen
8 Antworten
Die Diabetesberaterinnen des CMS Nördliches
Waadtland (ASPMAD) beantworten Ihre Fragen
Weshalb nehme ich unter einer Insulinbehandlung zu?
Dafür gibt es vermutlich mehrere Gründe.
Insulin hat insbesondere die Funktion, Zucker in Form von Fett im Körper zu speichern, und wenn der Zuckergehalt in der
Ernährung höher liegt als der Tagesbedarf an Zucker, lagert der Körper
den Zucker ein, weshalb es in der
Folge zu einer Gewichtszunahme kommen kann. Andererseits:
Wenn Sie an Hypoglykämien (Unterzuckerung) leiden, könnte es
sein, dass Sie diese in einem zu starken
Mass kompensieren. Wenn Sie zur Vorbeugung von Hypoglykämien Zwischenmahlzeiten einnehmen, sobald der Blutzuckerspiegel bei etwa 5 oder 6 mmol/l liegt,
nehmen Sie auch zusätzliche Kalorien auf.
1
Welchen Wert darf der Blutzuckerspiegel bei einem
Menschen mit Typ-2-Diabetes nicht überschreiten?
Die Blutzuckerwerte sind individuell. Blutzuckerzielwerte können auch abhängig vom Durschnitt der
letzten 3 Monate (HbA1c-Wert) gesetzt werden. Entsprechend den Empfehlungen für die klinische Praxis des Diabetesprogramms des
Kantons Waadt muss der Zielwert in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren
festgelegt werden: Alter des Patienten,
Begleiterkrankungen, Risiko in Verbindung
mit Hypoglykämien. Grundsätzlich ist es jedoch wichtig, sowohl Hypoglykämien (Werte unter
4 mmol/l) als auch Hyperglykämien (Werte über
12 mmol/l) zu vermeiden.
3
Mein Blutzuckerspiegel liegt immer in einem Bereich von ungefähr 9 bis 11 mmol/l, aber mein behandelnder Arzt sagt
mir, dass an meiner Behandlung nichts verändert werden
muss. Ist das richtig?
Diese Werte scheinen in der Tat etwas zu hoch zu sein,
allerdings hängt die Beurteilung Ihrer Blutzuckereinstellung von mehreren Faktoren ab. Es handelt sich um individuelle Zielwerte, die von folgenden Faktoren beeinflusst
werden: Alter des Patienten, allgemeiner Gesundheitszustand (Vorliegen von Begleiterkrankungen oder weitere
Risikofaktoren), HbA1c-Wert (glykiertes Hämoglobin), aktuelle Behandlung und Möglichkeit des Patienten, seine Ernährung oder körperliche
Aktivität zu verbessern.
2
4
Wie muss ich reagieren, wenn ich
bei mir einen Blutzuckerspiegel
von über 14 mmol/l messe?
In erster Linie sollten Sie sich
überlegen, was diese Hyperglykämie ausgelöst haben könnte: vergessene
Medikamenteneinnahme, höhere Zuckeraufnahme über die Ernährung (Dessert/
Restaurantmahlzeit), geringere körperliche
Aktivität, zuckerhaltige Getränke, Infektion
oder Krankheit (Grippe, Fieber).
Falls die Ursache ermittelt werden konnte,
sollten Sie versuchen, diese anzugehen,
d.h. Behandlung der Infektion oder der
Krankheit usw.
Auf alle Fälle empfiehlt es sich, den Blutzucker in den folgenden 4 Stunden wiederholt
zu kontrollieren und für eine ausreichende
Flüssigkeitszufuhr (Wasser) zu sorgen. Sollte der Blutzuckerwert länger als 24 Stunden bei über 14 mmol/l bleiben, setzen Sie
sich telefonisch mit Ihrem behandelnden
Arzt in Verbindung.
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Kann es zu einer Hypoglykämie
kommen, wenn ich 2 Stunden
nach der Medikamenteneinnahme
Sport treibe?
5
Ja, das ist durchaus möglich. Dies
hängt von der Art der Medikamente (Antidiabetika), der Dauer und Intensität der körperlichen Aktivität und auch von der begleitenden Nahrungsaufnahme ab.
Weshalb ist mein Blutzuckerspiegel morgens höher
als am Abend davor? Und was kann ich dagegen tun?
Hierfür kann es mehrere Gründe geben, die beim
jeweiligen Diabetiker vorliegen können: Es kann sich
um eine morgendliche Hyperglykämie
(Dawn-Phänomen), eine Hyperglykämie infolge einer nächtlichen Hypoglykämie oder
auch um eine nächtliche Zuckerfreisetzung
durch die Leber handeln.
Es wäre einen Versuch wert, am Abend gegen 22 Uhr (oder vor dem Schlafengehen) eine
kleine Zwischenmahlzeit einzunehmen (10-15 g Kohlenhydrate), um festzustellen, ob sich auf diese Weise
der morgendliche Blutzucker verbessern lässt. Ist
dies nicht der Fall, kann auf die Zwischenmahlzeit vor
dem Schlafengehen verzichtet werden.
6
7
!!!
8
Mein Diabetologe interessiert sich nicht
für meine Tageswerte, er befasst sich
ausschliesslich mit den Langzeitresultaten. Die Medikamentendosis wird unverändert beibehalten. Worin besteht also
der Nutzen einer Blutzuckermessung?
Solange der Wert des glykierten Hämoglobins
(Durchschnitt der letzten 3 Monate) gut ist,
besteht kein Grund für eine Veränderung der
Behandlung, sofern keine Hypo- oder Hyperglykämien auftreten. Um etwaige Hypo- oder
Hyperglykämien zu erkennen, sind regelmässige Kontrollen erforderlich, die Auskunft darüber geben, was im Hier und Jetzt passiert.
Durch eine regelmässige Blutzuckermessung
kann eine mögliche Entgleisung des Diabetes
frühzeitig, d.h. bevor schwerwiegende Konsequenzen eintreten, festgestellt und schneller
reagiert werden. Die Blutzuckerwerte müssen
gemeinsam mit dem glykierten Hämoglobin
analysiert werden, um sich ein Bild von der
Diabeteseinstellung insgesamt machen zu können: Sie ergänzen sich gegenseitig. Zögern Sie
nicht, Ihre gemessenen Blutzuckerwerte aktiv
zu berichten und dieses Thema gezielt anzusprechen.
Können sich äussere Einflüsse (zum
Beispiel Ärger) auf meinen Blutzuckerspiegel auswirken?
Ja. Starke Emotionen oder Stresssituationen können den Blutzuckerspiegel steigen lassen. Einige Personen
sind für dieses Phänomen anfälliger als
andere.
Haben auch Sie eine Frage zum Thema Diabetes oder
Blutzuckermessen?
Schreiben Sie uns per Post an:
Bayer (Schweiz) AG, BHC Medical Care, Diabetes Care,
Grubenstrasse 6, 8045 Zürich
oder per E-Mail: info@bayerdiabetes.ch
Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!
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Ihr Blutzucker-Messgerät könnte
Messabweichungen von bis zu ± 20% anzeigen.1
Ja, Sie haben 100% korrekt gelesen.
Gegenwärtige Genauigkeitsstandards bedeuten, dass ein Blutzuckerwert von 10.0 mmol/L
als ein Messergebnis irgendwo zwischen 8.0 und 12.0 mmol/L1 angezeigt werden kann.
Blutzucker-Messgeräte der CONTOUR® NEXT Generation zeigen labornähere Messwerte.2
IRGENDWO
ZWISCHEN
8.0–12.0
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Bei Fragen wenden Sie sich an Bayer Diabetes Care
(Tel.: 044 465 83 55, E-Mail: info@bayerdiabetes.ch, www.diabetes.bayer.ch).
1. International Organization for Standardization. In vitro diagnostic test systems - requirements for blood glucose monitoring systems for self-testing in managing diabetes mellitus. Geneva, Switzerland: International Organization for Standardization; 2003.
2. Bernstein R et al. J Diabetes Sci Technol 2013;7:1386-1399.
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