Bürger- und Familienfest 2015
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Bürger- und Familienfest 2015
Kreisgruppe Neuss Bürger- und Familienfest 2015 Neuss Gelände der Polizei Jülicher Straße 178 www.VDPolizei.de 21.06.2015, 12.00 - 18.00 Uhr Gelände der Polizei Neuss Jülicher Landstraße 178 ! Bürger- und Familienfest 2015 Impressum Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Udo Fischer, Neuss Fotos: Die Verfasser Nachdruck des redaktionellen Teils nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Sämtliche hier veröffentlichte Anzeigen, die im Kundenauftrag für die Drucklegung vom Verlag gestaltet wurden, sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung ist nur mit Zustimmung des Anzeigenkunden und des Verlages erlaubt. Verstöße hiergegen werden vom Verlag, auch im Auftrag des Anzeigenkunden, unnachsichtig verfolgt. Forststraße 3 a • 40721 Hilden Telefon 0211 7104-0 • Telefax 0211 7104-174 av@VDPolizei.de Kreisgruppe Neuss • Grußworte 3 • Programm 7 Geschäftsführer: Bodo Andrae, Joachim Kranz Anzeigenleiterin: Antje Kleuker Gestaltung und Layout: Jana Kolfhaus Anzeigensatz und Druck: Wölfer Druck + Media, Haan © 2015 • Artikel 11 • Danksagung 24 05/2015/68 www.VDPolizei.de Grußwort Hans-Jürgen Petrauschke Landrat und Leiter der Kreispolizeibehörde Neuss Sehr geehrte Gäste, sind diese beiden Themenbereiche. Lassen Sie sich von unseren Ver- liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! kehrssicherheitsexperten beraten und Ihr Fahrrad codieren, um einen Die Kreisgruppe Neuss der Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat traditio- effektiven Diebstahlschutz zu haben. nell wieder zum Bürger- und Familienfest eingeladen und wie in jedem Die Tatsache, dass die Veranstalter den Reinerlös des Festes dem Café Jahr, werden auch am 21. Juni wieder viele Bürgerinnen und Bürger Einblick in Kaarst zur Verfügung stellen zeigt, dass die Beamtinnen und aus dem Rhein-Kreis-Neuss diese Einladung annehmen, um mit den Beamten mit offenen Augen durch das Leben gehen und auch beim Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten einige kurzweilige Stunden zu Feiern nicht den Blick dafür verlieren, wo Initiative gefordert und Hilfe verleben. angebracht ist. In dieser Einrichtung wird behinderten Menschen sehr Die alljährliche Einladung der GdP gehört mittlerweile zum festen Be- effektiv geholfen. standteil im Jahreskalender. Ihnen, sehr verehrte Gäste, wünsche ich mit Ihren Familien einen an- Sie, verehrte Gäste, werden feststellen, dass meine Mitarbeiterinnen genehmen Aufenthalt beim Bürger- und Familienfest, und meinen Mit- und Mitarbeiter wieder ein sehr interessantes Programm auf die Bei- arbeiterinnen und Mitarbeitern ein gutes Gelingen. ne gestellt haben. Gerade in den Sommermonaten wird das Fahren mit dem Rad immer beliebter. Leider gibt es in jedem Jahr aber auch viele Unfälle mit Radlern, die teilweise schwere Verletzungen erleiden. Auch ein Problem für die Polizei ist die hohe Anzahl von Fahrraddiebstählen. Schwerpunkt bei den heute hier angebotenen Informationen Grußwort Udo Fischer Vorsitzender GdP Kreisgruppe Neuss Sehr verehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen! Unserer Kreispolizeibehörde liegt aber auch die Verkehrssicherheit Nach zwei Jahren darf ich Sie und Euch wieder beim Bürger- und Fa- der Radlerinnen und Radler im fahrradfreundlichen Rhein-Kreis am milienfest der Gewerkschaft der Polizei im Rhein-Kreis sehr herzlich Herzen. Auch hier beraten wir. Sprechen Sie uns an! willkommen heißen! In diesem Jahr schreibe ich zum letzten Mal ein Traditionell geht der Reinerlös an eine caritative Einrichtung im Rhein- Grußwort, da ich im Herbst noch einmal den „Beruf wechsle“ und zum Kreis. Wir unterstützen in diesem Jahr das Kunstcafé EinBlick in Kaarst, Pensionär umschule. ein Integrationsprojekt mit behinderten Menschen. Wir konnten uns Das auf unserem Polizeigelände in Neuss statt findende Bürger- und von der erfolgreichen und sehr engagierten Arbeit persönlich über- Familienfest nutzen wir, um Ihnen Ihre Polizei einmal näher vorzustel- zeugen. Mein Tipp: Gönnen Sie sich in Kaarst (nähe Rathaus) einmal len. Wenn ich schreibe, „Ihre“ Polizei, dann ist auch „Ihre“ Polizei hier einen Besuch im Kunstcafé! Der selbstgebackene Kuchen ist vorzüg- im Rhein-Kreis-Neuss gemeint. Sie werden vor einigen Wochen aus lich und die Bedienung erstklassig. Auch den Stand dieses Projekts hier der Presse entnommen haben, dass eine „Expertenkommission“ Vor- auf dem Festgelände lege ich ihnen ans Herz. Danke für so viel Enga- schläge zu einer Neuaufstellung der Polizei in NRW erarbeitet und bald gement! Mein Dank gilt aber auch Ihnen für Ihr Kommen sowie den ihren Abschlussbericht vorlegen wird. Die Lösung unserer Personal- vielen, vielen Helferinnen und Helfern, die so ein Fest überhaupt erst probleme einfach in Großbehörden zu suchen und ansonsten „Augen ermöglichen. Ich danke aber auch unserem Behördenleiter, Landrat zu und durch“ wird nicht funktionieren. Polizei braucht die Identifikati- Hans-Jürgen Petrauschke, der uns Jahr für Jahr sehr unterstützt. Viel on mit „Ihren“ Bürgerinnen und Bürgern und umgekehrt. Wir wehren Vergnügen! uns nicht gegen sinnvolle Neuerungen. Aber eine Polizei anonym aufzustellen, macht keinen Sinn. Wir fuhren und fahren mit einer kommunal deckungsgleich aufgestellten Behördenstruktur sehr gut! Wir haben in diesem Jahr das Thema Fahrrad in den Vordergrund gerückt. In NRW und damit auch in Neuss werden zu viele Fahrräder gestohlen. Was Sie – und wir – dagegen tun können, zeigen wir Ihnen. Programm ERÖFFNUNG: Grußwort des Behördenleiters Landrat Hans-Jürgen Petrauschke LOW BUDGET Die Coverband Gewerkschaft der Polizei Kreisgruppe Neuss D`JAM SILKE gibt was um die Ohren MATHIAS KÖNIG unser Stelzenmann DIENSTHUNDE DER POLIZEI NEUSS 2- und 4-Beiner gemeinsam im Einsatz FREIE RETTUNGSHUNDESTAFFEL KREFELD E. V. Suchen und finden ERINNERUNGSFOTOS Papa, Mama oder der Nachwuchs auf dem Krad, im Streifenwagen… CARS FOR KIDS Kiddies von 2 – 7 auf Polizeimotorrädern unterwegs KUNSTCAFÉ EINBLICK KAARST stellt seine Arbeit vor ALLES ZUM THEMA FAHRRAD ADFC, Diebstahlsvorbeugung, Verkehrssicherheit FAHRRADCODIER-AKTION Nummer gegen Kummer LUFTBALLONWETTBEWERB TOMBOLA WEITERE INFOSTÄNDE UND VIELES MEHR MODERATION: HEINRICH HOMPESCH Wir wünschen allen Besuchern des heutigen Bürger- und Familienfestes frohe Stunden in beschwingter und heiterer Atmosphäre. Programm Low Budget Zu Karneval 2000 debütierte die Coverband Low Budget auf einem Kostümfest in Krefeld-Hüls. Obwohl die Band keinen einzigen Karnevalssong spielte, war es ein voller Erfolg und es folgten noch zahlreiche Auftritte. Die Band setzte sich damals fast ausschließlich aus Nachbarn im damaligen Neubaugebiet in Krefeld-Hüls zusammen. Aus der Gründerformation sind noch Thomas Greven und Axel Heer vorhanden. Hauptsächlich tritt die Band im Bereich von Krefeld auf. Zum Programm gehören bekannte Oldies, insbesondere der siebziger Jahre. Aber auch aktuelle und eigene Stücke sind auf der Songliste zu finden. Seit 2014 hat die Band mit Susi Popien nun auch weiblichen Zuwachs bekommen. Low Budget sind : v.l.n.r.: Franz Stapper (Ges./Git.), Thomas Greven (Ges. Git.), Rolf Neuhausen (Bass), hi. Axel Heer (Drums) und Karl-Heinz Thiessen (Key.). Neues Bandmitglied: Susi Popien beim Glühwein-Rock im Proberaum. Mitten im Herzen der Stadt Kaarst befindet sich das Kunstcafé EinBlick, ein Beispiel für gelebte Inklusion. In dem gemeinnützigen Integrationscafé Kunstcafé EinBlick arbeiten seit 10 Jahren junge Leute mit einer geistigen Beeinträchtigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und lassen die Gäste an ihrem facettenreichen Leben teilhaben. Wer unter Zeitdruck steht, ist hier falsch am Platz. Im Kunstcafé EinBlick läuft alles ein wenig langsamer, individueller, freundlicher und atmosphärischer. Alex Krämer Tine Kreutzer Die Mitarbeiter gehen freundlich auf die Gäste zu und fragen nach deren Wünschen. Da hier die Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen nicht im Vordergrund stehen, müssen die Gäste auch schon einmal ihre Bestellzettel selber ausfüllen oder Hilfestellung leisten. Als Gegenleistung erhalten sie ein freundliches Lächeln, eine herzliche Zuwendung oder ein liebevolles Kompliment. Die jungen Leute lieben ihren Beruf und zeigen dies bei jeder Gelegenheit. Durch ihre Ehrlichkeit und ihre Gabe, jeden Gast als Individuum zu behandeln, haben sie sich längst einen festen Platz in die Herzen der Bürgerinnen und Bürger von Kaarst erobert. Im Kunstcafé EinBlick arbeiten zwischenzeitlich acht junge Leute mit einer geistigen Beeinträchtigung, zwei davon befinden sich in einer Ausbildung. Darüber hinaus erhalten auch nicht behinderte Jugendliche, die Schwierigkeiten beim Einstieg in die Arbeitswelt haben, Hilfen durch Praktika, durch Wiedereingliederungsmaßnahmen und durch pädagogische Begleitung durch Jobcoachs, so dass sie in ihrer Persönlichkeit gefestigt werden. Neben dem gastronomischen Schwerpunkt ist das Kunstcafé eine soziale und kulturelle Einrichtung. Die Mitglieder des hinter dem Projekt stehenden privaten Vereins betreuen ehrenamtlich sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, um ihnen in sozialer Integration neue Lebens- und Arbeitsperspektiven aufzuzeigen. Dazu gehört vor allem der Freizeitbereich, der besonders für diese Personengruppe wenige Möglichkeiten bietet. So trifft sich in regelmäßigen Abständen die Jugend zu Tanz- und Discoveranstaltungen, zu Partys und Workshops um die Teilhabe am kulturellen Leben zu genießen. Dadurch hat sich das Kunstcafé seit Jahren zu einer Begegnungsstätte für die unterschiedlichsten Gruppen entwickelt: für Mütter und Väter mit kleinen Kindern, für Senioren, die gerne gemeinsam Karten spielen, für junge Leute, die während oder nach der Schule noch einen Milchshake trin- ken möchten, für Menschen mit Behinderungen oder ausländischen Mitbürgern. Der Verein Kunstcafé EinBlick fördert die Inklusion durch vielfältige Projekte überwiegend im Kunstbereich. Dazu führt der Verein ein eigenes Atelier, in dem Projekte mit Kindergärten, Schulen, kirchlichen Einrichtungen, Ferienmaßnahmen etc durchgeführt werden. Vor allem Kunstprojekte im öffentlichen Raum führen zu gemeinsamen Aktionen aller Bevölkerungsgruppen. Hierzu zählt der jährliche SprayDay. An diesem Tag wird ein Graffiti-Kunstevent für alle Bürger der Stadt organisiert. Das Kunstcafé EinBlick ist aber auch im europäischen Raum unterwegs. So werden EUREGIO-Projekte mit den niederländischen Nachbarateliers organisiert und gemeinsame Kunstausstellungen durchgeführt. Aktuell finden in diesem Jahr verschiedene Kunstevents im Rhein Kreis Neuss unter dem Motto: „Region inklusive, im Rausch von Farben und Formen“ statt. Das Kunstcafé organisiert darüber hinaus Fortbildungen und Bildungsreisen für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung im Kunst und Arbeitsbereich. Dazu werden zahlreiche Kunstworkshops angeboten, die die künstlerische Ausdruckskraft der Zielgruppe fördern, es werden Segeltouren als Bildungsreisen durchgeführt, auf denen junge Leute Basisqualifikationen für ihre Teilhabe an der Arbeit festigen oder erlernen können, es gibt den LEA-Leseclub (Lesen einmal anders), in dem Literatur in einfacher Sprache in der Gruppe gelesen wird, um Lesefähigkeiten zu erhalten, auszubauen oder einfach nur dem Spaß am Lesen nachgehen zu können. Der kulturelle Aspekt des Kunstcafés hat einen hohen Stellenwert. Es finden regelmäßig Lesungen, Konzerte, Ausstellungen von Bürgern für Bürger statt, um Begegnungen zu schaffen, Vorurteile abzubauen und einen Beitrag auf dem Weg zur Inklusion zu schaffen. Spray Day 2014 Einsatzmittel Fahrrad – Ein kleiner Streifzug durch die Polizeigeschichte Egon Thiel Heute sieht man immer mal wieder auch Polizisten auf Fahrradstreife, je nachdem ob die Personalstärke es zulässt oder nicht. Nicht nur auf dem Hauptstraßenzug in Neuss sind sie unterwegs, sondern auch in den weiteren Städten und Gemeinden unseres Kreises. Während in kleineren Behörden überwiegend in der normalen Uniform gefahren wird, sind Großbehörden, welche teilweise über eigene Fahrradstaffeln verfügen, oftmals mit Radfahrbekleidung ausgestattet. Auch wenn es manchem Bürger, insbesondere bei den heutigen Spritpreisen, den amüsierten Kommentar entlockt „Muss die Polizei wieder Benzin sparen?“, so wird die Präsenz als Radstreife überwiegend begrüßt. Der radfahrende Polizeibeamte fällt ins Auge und lädt zum Gespräch ein. Vieles, wie z.B. zu geparkte Radwege fallen viel mehr auf und fordern zum Handeln auf. Dabei gab es den Rad fahrenden Polizisten schon früher. Gerade ältere Mitbürger erinnern dann daran „...wie kurz nach dem Krieg! Ist es schon wieder soweit?“ Aufgrund der mangelnden Verbreitung kraftfahrtechnischen Gerätes, existierten auch noch in den 1920er Jahren ganze „Radfahrhundertschaften“ bei der preußischen Polizei. Auch der Schutzpolizist auf dem Dorf nutze das Rad als Einsatzmittel, wie hier das Foto aus Norf aus dem Jahr 1929 zeigt. Pferd (Landjäger der staatlichen Polizei) und Drahtesel (kommunale Polizei) begleiten zusammen einen Schützenumzug. Karikatur von 1890 –verschiedene Polizei –„Velocipedi“ Bereits im Jahr 18901 erschien in einer Berliner Zeitung ein Karikatur mit der Textzeile „In Offenbach wird bei der Polizei das Velociped eingeführt.“ So geht denn der sich darauf beziehende Autor der Buchreihe „Die Polizei in Einzeldarstellungen“ davon aus, dass die Offenbacher Polizei eine der ersten Polizeien war, welche Fahrräder in Dienst stellte. Mit Beginn der Motorisierung Anfang des 20. Jahrhunderts waren natürlich auch bei der Polizei Kraftfahrzeuge noch nicht so verbreitet. Während kasernierte Einheiten der Polizei auch bald schon über erste Transportfahrzeuge verfügten, waren auf dem Lande eher Pferd und auch Fahrrad das gängige Transportmittel. Auch hatten nur die „Kraftfahrer“ einen Führerschein und konnten /durften die Gruppentransportfahrzeuge bewegen. Radfahrhundertschaft der preussischen Schutzpolizei in Wesel, um 1929 Friedliches Miteinander… Drahtesel neben Dienstpferden bei einem Schützenfest in Neuss-Norf in den 1920er Jahren Auch in den 1930er Jahren bleib das Fahrrad ein Thema bei der Polizei. So wurde in einem preussischen Ministerialerlass vom 27.07.19332 festgelegt, dass ab diesem Datum im Rahmen der allgemeinen Waffenrevisionen bei der Landjägerei ab sofort auch die Dienstfahrräder vorzuführen und auf „Reinigung und pflegliche Behandlung“ zu prüfen seien. Auch über eine Vergütung für die Nutzung von Fahrrädern3 machte man sich Gedanken. Nach „altem Recht“ (bis 31.07.1933) galten Dienstfahrräder oder Dienstpferde als Eigentum des Polizeibeamten. Wenn sie nun also z.B. für eine Zeugenaussage vor Gericht über eine Entfernung von „nicht weniger als 2 Km von ihrem Dienstort“ das Fahrrad oder das Dienstpferd benutzten, so stand ihnen eine finanzielle Entschädigung zu. Nun hatte man aber erkannt, dass Fahrräder und Pferde ja auf Staatskosten geliefert wurden und daher bis zu deren Aussonderung auch weiterhin Eigentum des Staates blieben. Damit waren diese „Reisekosten passe! Im September 19334 ging man dann noch einen Schritt weiter und nutzte weiteres Einsparpotential: „Die ernste Finanzlage des Staa- Einsatzmittel Fahrrad Neusser Fahrradstreife um 1945/46 – ohne Beleuchtung! tes zwingt dazu, mit allem Ernst darauf hinzuweisen, daß eine sparsame Wirtschaftsführung mehr als bisher besonders auf dem Gebiet des Kraftfahrwesens der staatl. Polizei möglich und geboten ist… Zu Fahrten, für die ohne Schädigung des Dienstbetriebes öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden können, werden grundsätzlich polizeiliche Kraftfahrzeuge nicht gestellt…. Statt des Transportes von Pol.-Beamten zur Ausbildung in der näheren Umgebung des Standortes ist fortan grundsätzlich Fußmarsch anzusetzen oder die Benutzung von Dienstfahrrädern anzuordnen.“ Die Anzahl der vorhandenen bzw. zu beschaffenden Fahrrädern war ebenfalls mit preussischer Gründlichkeit geregelt. 1934 wurde „folgendes Soll an Dienstfahrrädern für die Rev.=Pol. festgesetzt5: Für jede Rev.=Pol.=Ltg. ….. 5 „jedes Pol.=Rev.………........ 6 „jede Rev.=Zweigstelle….. 4 „jeden Rev.=Landposten.. 1.“ „Das Behördenfahrrad“ aus einer Vorschrift von 1944… Ein Kuriosum am Rande: die allerersten Nachkriegsräder hatten keine Beleuchtung, bei später ausgerüsteten, durfte in den 1940ern, die Beleuchtung nicht eingeschaltet werden, damit die Polizeipatrouille nicht vorzeitig entdeckt wurde. In der polizeigeschichtlichen Sammlung des Verfassers befindet sich das abgebildete Dienstfahrrad der Fa. Wittekind aus dem Jahr 1955, welches wohl ursprünglich auch einmal in Neuss benutzt wurde. Über die Beschaffungsmodalitäten der damaligen Fahrräder ist leider nichts mehr bekannt. Heute kaufen die Polizeibehörden selber bei ortsansässigen Händlern ihre Fahrräder ein, was die Logistik erheblich erleichtert. Somit gibt es auch keine einheitlichen Dienstfahrräder mehr: vom Citybike bis zum Mountainbike (MTB) ist Alles vertreten. Bis in die ersten Jahre des 2. Weltkrieges blieb das Rad auch weiterhin weit verbreitetes Einsatzmittel. Nur Wenigen ist heute bekannt, dass Anfangs ganze Polizeiabteilungen zu Fuß, mit Pferdegespannen und auch mit dem Rad unterwegs waren. Mit Ende des 2. Weltkrieges war es, was die Mobilität anging, fast so Unbekannte Polizeiabteilung zwischen 1934 und 1945 – am Gruppenkraftwagen wird am Heck ein Fahrrad mitgeführt... wie davor: kaum Kraftfahrzeuge und daher auch nur wenige geschulte Kraftfahrer, welche in den Anfangsjahren dann ihre Kollegen im „Überfallwagen“ zu größeren Einsätzen kutschierten. ...und da war es dann wieder: das gute alte Fahrrad! Nicht wegen der guten Öffentlichkeitswirksamkeit, sondern aufgrund des Mangels wurden hier wieder Fahrräder beschafft. Links das Dienstrad des Verfassers – oben: es ist unterhalb der Lenkstange auch polizeilich gekennzeichnet! Ein besonderes Beispiel für eine moderne „Fahrrad-Polizei“ bietet heute die Radfahrstadt Münster/ Westfalen. Hier gibt es ein sog. „MTB- Truppe“ 6. Neben dem dortigen Bezirksdienst, welcher je nach Möglichkeit bis zu 4 Fahrradstreifen stellt, besitzt die dortige BereitschaftspolizeiHundertschaft 4 MTB, welche hier zu Streifenfahrten mit dem Ziel der Verfolgung von Verkehrsverstößen einsetzt. Einsatzmittel Fahrrad Seit 2007 hat der Verkehrsdienst der Münsteraner Polizei seine 6 köpfige „MTB- Truppe“, welche im polizeilichen Alltag alles was anfällt erledigt (Verfolgung von Owi, Aufnahme VU, Verkehrsregelung etc.). In der Regel werden hier Einzelstreifen –als vollwertiges Einsatzmittel – gefahren. So setzt die dortige Leitstelle die MTB’s unter anderem bei Fahndungslagen (Beispiel: Festnahme Bankräuber vier Std. nach der Tat durch MTB Einzelstreife) und außergewöhnlichen Einsatzanlässen, bei denen die Funk-Streifenwagen keinen Spielraum mehr haben, ein. Im Jahr 2008 war man sogar noch einen Schritt weiter gegangen: Patrouillieren Motorräder mit Videoanlagen schon lange auf unseren Modernes Polizeidienstfahrrad und Münsteraner „Fahrradcop“ – mit freundlicher Genehmigung Jochen Ender PP Münster Autobahnen, so war der Videobeweis mittels Fahrrad neu. Die Polizei Münster rüstete am 11.04.2008 ihre Fahrräder mit Videokameras aus, um den Verkehrsrowdies ihr tun auch plastisch vorführen und beweisen zu können. Nach datenschutzrechtlichen Bedenken des Innenministeriums NRW musste jedoch sofort nach Start des Projektes erst einmal bis November 2009 pausiert werden, bevor dann im Dezember 2009 das endgültige „Aus“ kam. Das Innenministerium verbot das „Video-Fahrrad“ als Beweismittel. Wie man aber hier und auch anderen Ortes sehen kann, gehört das Fahrrad auch heute noch nicht zum alten Eisen. Quellennachweis: Fotos, soweit nicht vermerkt: Archiv des Verfasser 1 S. 80 /81 Die Polizei in Einzeldarstellungen, Band 7 –„Polizei und Technik“-, Dr. Ing. h.c. Franz M. Feldhaus, Gersbach & Sohn Verlag 1926; 2 S. 892 der preuss. Ministerialblätter 1933: Fahrradrevisionen in der Landj., RdErl. d. MdI. v. 27.7.1933 –II M 144 Nr.20 III/33; 3 S. 927 der preuss. Ministerialblätter 1933: Vergütung für Fahrradbenutzung bei Dienststellen von Landj.-Beamten, RdErl. d. MdI. v. 31.7.1933 –II M 4360 b S/52; 4 S. 1122 der preuss. Ministerialblätter 1933: Sparmaßnahmen auf dem Gebiete des Kraftfahrwesens der staatl. Polizei, RdErl. d. MdI. v. 26.9.1933 –II M 1 Nr. 93/33; 5 S. 757 der preuss. Ministerialblätter 1934: Ausstattung der Revierpol. mit Fahrrädern u. Taschenlampen, RdErl. d. MdI. v. 24.5.1934 –II S I 82 Nr. 4/34 TA/W; 6Info Jochen Ender, PP Münster, Dir. Verkehr, VD- Stadt Schutz vor Fahrraddiebstahl In einer Vielzahl von Fällen werden Fahrräder auf öffentlichen Parkplätzen gestohlen. Sie befinden sich beispielsweise an Bahnhöfen, Schulen oder in den Zentren unserer Städte und Gemeinden. Diebe überwinden hierbei einfache Diebstahlssicherungen mit handelsüblichen Werkzeugen. Tipps Ihrer Polizei: • Schließen Sie Ihr Fahrrad stets mit einer geeigneten Fahrrad-Sicherung an einem festen Gegenstand an – auch in Fahrradabstellräumen. • Nur besonders massive Bügel- und Panzerkabelschlösser sind tatsächlich geeignet. Informationen über geprüfte Fahrradschlösser erhalten Sie u.a. beim Verband der Schadensversicherer (VdS) unter www.vds.de/2rad, der Stiftung Warentest oder bei Ihrer Polizei, speziell beim Kriminalkommissariat Kriminalprävention / Opferschutz. 10 Neues Fahrradcodierungsverfahren mit Sicherheitsetiketten Beim Fahrraddiebstahl handelt es sich um ein Massendelikt. Jede 10. im Rhein-Kreis Neuss angezeigte Straftat ist der Diebstahl eines Fahrrades. Bei der Erstattung von Anzeigen nach dem Diebstahl fehlen oft detaillierte Angaben zum gestohlenen Fahrrad; hierzu zählt auch die Rahmennummer. Aufgefundene Fahrräder können oft nicht dem rechtmäßigen Eigentümer zugeordnet werden. Dem wirkt eine Erfassung der Fahrräder im Rhein-Kreis Neuss durch Codierung entgegen. Die Polizei setzt spezielle Klebefolien ein, die mit einem 9-stelligen Zifferncode, der Abkürzung für den Rhein-Kreis Neuss „NE“ und der Bezeichnung „P“ für Polizei versehen sind. Fahrrad- und Halterdaten werden in einer elektronische Datenbank gespeichert und dienen der Recherche bei Diebstahlsdelikten. Nutzen Sie daher den kostenlosen Service Ihrer Polizei im Rhein-Kreis Neuss und lassen Sie Ihr Fahrrad codieren. Termine und weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.polizei-neuss.de Fahrradpass Füllen Sie Ihren Fahrradpass sorgfältig aus und verwahren Sie ihn sicher in Ihren persönlichen Unterlagen! Der tote Winkel Tödliche Gefahr für Radfahrer und Fußgänger Zimmermann, PHK Als „toten Winkel“ bezeichnet man den Bereich, den ein Fahrzeugführer weder durch die Seitenfenster noch durch die Außenspiegel einsehen kann. Jeder Autofahrer kennt die Situation, wenn er vor einem Überholvorgang im Rückspiegel kein Fahrzeug sieht, aber beim Schulterblick erschrocken feststellen muss: „Da ist ja doch jemand!“ Besonders groß ist der tote Winkel bei LKW und Bussen. Nimmt man es genau, müssten wir von den vier „toten Winkeln“ sprechen. Denn es handelt sich um die Bereiche links und rechts neben, und vor und hinter dem Fahrzeug. Häufig sind Fußgänger oder Zweiradfahrer die Unfallbeteiligten, wenn ein LKW oder Bus abbiegt, anfährt oder zurücksetzt. Bei diesen Verkehrsvorgängen kommt es dann in der Regel zu besonders schwerwiegenden Unfallfolgen. Gerade Kinder sind hier wegen ihrer Größe und dem noch fehlenden Gefahrenradar besonders gefährdet. Rechtsabbiegen – größte Gefahr durch den „toten Winkel“ An beampelten Kreuzungen oder Einmündungen sind Radfahrern oder Fußgängern, die diese Straße auf dem neben der Fahrbahn gelegenen Geh- oder Radweg geradeaus überqueren wollen, besonders durch rechts abbiegende LKW gefährdet. 2003 starben in Deutschland bei dieser Unfallsituation etwa 140 Menschen, wobei überwiegend Fahrradfahrer betroffen waren. Der Bereich rechts neben dem LKW kann weder durch das Seitenfenster noch durch den Außenspiegel eingesehen werden. Die besondere Gefahr für Zweiradfahrer droht von den Hinterrädern des LKW. Die Hinterachse beschreibt eine andere, engere Kurvenspur wie die gelenkte Vorderachse. Der Radfahrer befindet sich dann plötzlich im Bereich der Laufspur der Hinterräder. Es ist eine tödliche Gefahr zu glauben, der LKW-Fahrer kann durch seinen Spiegel alles sehen. Wie kann man diese Gefahrensituation vermeiden? Bleiben Sie in dem Bereich stehen, in dem Sie den LKW-Fahrer sehen können. Nur in diesem Bereich kann er auch Sie wahrnehmen. Nehmen Sie Blickkontakt auf und vergewissern Sie sich, dass er Sie gesehen hat. Sollte sich neben der Fahrbahn kein Radweg befinden, sollte der Radfahrer immer in einem ausreichenden Abstand hinter dem LKW warten und nicht in den Bereich rechts neben den LKW einfahren. Anfahren oder Zurücksetzen Der Bereich unmittelbar vor und hinter einem LKW oder Bus kann vom Fahrer nicht eingesehen werden. Als Radfahrer oder Fußgänger sollten Sie die Straße weder unmittelbar vor noch hinter diesen Fahrzeugen überqueren oder dort anhalten. Halten Sie immer ausreichend Abstand. Auch Fußgänger sollten in der Nähe dieser Fahrzeuge die Fahrbahn nicht überqueren. Wenn Sie aus dem Bus gestiegen sind, lassen Sie diesen zuerst wegfahren und überqueren dann die Fahrbahn. Verkehrspräventive Maßnahmen „toter Winkel“ Die Verkehrsunfallprävention der Polizei Neuss führt seit zwei Jahren regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Verein „Die Transportbotschafter“ verkehrspräventive Aktionen an Schulen und auf Marktplätzen durch, um das Gefahrenbewusstsein für den „toten Winkel“ zu stärken. Dabei wird als Präsentationsmedium der mittlerweile im Rhein-Kreis Neuss bekannte und beliebte „Timo-Truck“ eingesetzt. Alle Besucher der Aktionen können sich selber davon überzeugen, dass im „toten Winkel“ eine ganze Schulklasse stehen kann, ohne dass diese vom Fahrersitz aus wahrnehmbar ist. Niemals geht man so ganz… Beim diesjährigen GdP-Fest treffen sich ehemalige Kollegen der „Anton-Tour“ Neuss Bei der Polizei gibt es viele Veränderungen, vertraute Gesichter gehen und neue kommen. Trotzdem ist der Zusammenhalt unter den Kollegen in den Kommissariaten und den Dienstschichten der Wachen, auch „Touren“ genannt, groß. Oftmals treffen sich ehemalige Kolleginnen und Kollegen der Ausbildungsabschnitte oder der Dienststellen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen. Ganz fleißig sind in dieser Hinsicht die Ehemaligen der Neusser „Anton-Tour“ aus den Jahren 1971 bis 1975. Die letzten wurden und werden in diesem Jahr pensioniert. Diese Tour war eine wahre „Kaderschmiede“ der NRW- Polizei und GdP: aus ihr gingen Vorsitzende des örtlichen Personalrats, des Bezirkspersonalrates und des Polizeihauptpersonalrats im Innenministerium hervor. Dazu ein Stadtverordneter, mehrere hohe GdP-Funktionäre und sogar einer der ranghöchsten Polizisten in NRW, der Direktor des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten, gerade erst in den Ruhestand getreten. Am Vorabend unseres Festes trifft sich die Truppe in Neuss wieder und wird nach dem Frühstück unser Fest besuchen. Herzlich willkommen! Ein Teil der Kollegen im Januar 2014 beim LAFP in Selm-Bork vor einem Wächter des Neusser Künstlers und Kollegen Anatol: (vl) Helmut Witzke, Klaus Lüking, Dieter Schmidt, Fred Jahn, Alfons Stanislowski, Gerd Rikowski, Josef Braun, Klaus Kazmierczak, Heribert Wolters, Karl-Heinz Kochs (Foto: privat) Vielen Dank! Liebe Inserenten! Mit der Beteiligung an der Festschrift anlässlich unseres Polizeifestes haben Sie uns sehr geholfen. Wir danken Ihnen dafür sehr herzlich! Liebe Leser! Alle Inserate dieser Festschrift verdienen Ihre Aufmerksamkeit. Bitte berücksichtigen Sie diese Unternehmen bevorzugt bei Ihrer nächsten Disposition. www.VDPolizei.de Vorsicht! Schwarze Schafe! Wo Polizei drauf steht, muss keineswegs Polizei drin sein! Der VERLAG DEUTSCHE POLIZEILITERATUR Anzeigenverwaltung (VDP) verurteilt die unseriösen Verlage, die immer wieder versuchen, mit Täuschungsmanövern Gewerbetreibenden Geld aus der Tasche zu ziehen. Seit über 60 Jahren sind wir im Bereich Anzeigenwerbung für seriöse Polizeipublikationen tätig. Wir sind eine 100%ige Tochter der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der mit ca. 175.000 Mitgliedern mit Abstand größten polizeilichen Berufsvertretung. Kompetente Hilfe und ausführliche Hinweise erhalten Sie auf unserer Homepage www.VDPolizei.de