3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft

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3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft
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3-Länderkonferenz
Pflege und Pflegewissenschaft
15. bis 17. September 2013
in Konstanz
Programm
n Eröffnungsprogramm mit Impulsreferaten und
Verleihung des Pflegepreises vom
Deutschen Pflegerat und Verleihung des
Pflegepublizistikpreises
n Hauptprogramm mit Impulsreferaten und freien
Vorträgen, Ausstellung und Posterpräsentation
Veranstaltungsort
Konzil Konstanz
Hafenstr. 2
D-78462 Konstanz
www.konzil-konstanz.de
Mit Impulsreferaten von
n Prof. Dr. Andreas Büscher, Hochschule Osnabrück (D)
Leben mit chronischer Erkrankung als Herausforderung
für Pflege und Pflegewissenschaft
n Prof. Dr. Sue Moorhead, PhD, RN,
University of Iowa (USA)
Measuring outcomes of nursing care using NOC
n Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal, Universität Wien (A)
Nachrichten aus dem Elfenbeinturm: Vom Umgang mit
Theorien in der familienorientierten Pflegeforschung
n Prof. Dr. Romy Mahrer Imhof,
Zürcher Hochschule ZHAW (CH)
Die Familie: eine Garantie für Unabhängigkeit im Alter?
n Univ.-Prof. Dr. Sabine Pleschberger, UMIT Wien (A)
Palliative Care - Ein Konzept für alle Fälle?
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Inhaltsverzeichnis
Eröffnung der 3-Länderkonferenz
Sonntag, 15. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Hauptvorträge / Symposien / Freie Vorträge
Montag, 16. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5-7
Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-10
Begegnungen mit
Prof. Dr. Sue Moorhead, (USA) am Montag, 16. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Sr. Liliane Juchli, (CH) am Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Posterausstellung
Sonntag, 15. September 2013 bis Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13
Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15-19
Abstracts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21-50
Verzeichnis der Aussteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
3
3-Länderkonferenz Pflege- & Pflegewissenschaft 15.-17.9.2013
Die Konferenz wird gemeinsam vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), dem Österreichischen
Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV), dem
Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und
Pflegefachmänner (SBK), der Deutschen Gesellschaft für
Pflegewissenschaft (DGP), der Gesellschaft der Pflegewissenschaft im ÖGKV (GesPW) und dem Schweizerischen
Verein
für
Pflegewissenschaft
(VFP)
durchgeführt.
Medienpartner ist der Bibliomed-Verlag.
Wissenschaftlicher Beirat, Review, Moderationen
Ansprechpartner zur Organisation
Dr. Evelyn Burns, ÖGKV
Mag. Theresia Frauenlob, GesPW
Prof. Dr. Maria Müller Staub, VfP
Prof. Dr. Renate Stemmer, DGP
Prof. Dr. Rebecca Spirig, SBK
Gertrud Stöcker, DBfK
Peter Tackenberg, DBfK Bundesverband e.V.
Alt-Moabit 91 | D-10559 Berlin
Tel.: +49 (0)30-219157-0
E-Mail: dbfk@dbfk.de
Review und Moderationen
Ansprechpartnerin zum Konferenzprogramm
Prof. Dr. Thomas Fischer, DGP
Prof. Sabine Hahn, VfP und SBK
Mag. Sabine Ruppert, GesPW
Prof. Dr. Beate Senn, VfP und SBK
Dr. Alfred Steininger, GesPW
Prof. Dr. Doris Tacke, DGP
Ursula Frohner, ÖGKV
Wilhelminenstraße 91/IIe | A-1160 Wien
Tel.: +43 (0)1 478 27 10-11
E-Mail: office@oegkv.at
Weitere Moderationen
Ansprechpartnerin für AusstellerInnen
Barbara Gassmann, SBK
Dr. Bernhard Holle
Roswitha Koch, SBK
Marianne Raiger, ÖGKV
Heinrich Recken, DGP
Erika Sirsch, MScN, DGP
Brigitte Teigeler, Bibliomed-Verlag
Prof. Dr. Karin Wolf Ostermann
Elvira Nussbaumer, SBK
Choisystrasse 1 | Postfach 8124 | CH-3001 Bern
Tel.: + 41 (0)31 388 36 36
E-Mail: info@sbk-asi.ch
Das Programm gibt den Stand vom 02. August 2013 wieder. ÄNDERUNGEN vorbehalten.
Oberer Konzilssaal
18.00-20.00 Uhr
Eröffnung der Konferenz
18.00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung der Konferenz
Prof. Dr. Stemmer, Renate (D) und Nussbaumer, Elvira (CH)
18.15 Uhr
Verleihung Deutscher Pflegepreis 2013 an Prof. Dr. Frank Weidner
Laudatio: Westerfellhaus, Andreas (D)
18.35 Uhr
Hauptvortrag: Leben mit chronischer Erkrankung als Herausforderung für Pflege und
Pflegewissenschaft
Prof. Dr. Büscher, Andreas; Hochschule Osnabrück (D)
Moderation: Prof. Dr. Müller-Staub, Maria (CH)
19.20 Uhr
Intermezzo (Musik)
19.30 Uhr
Verleihung des Pflege-Publizistikpreises an Prof. Dr. Angelika Zegelin
Laudatio: Georg, Jürgen (CH)
19.50 Uhr
Ausblick auf Konferenz und Ausklang
Frauenlob, Theresia (A) und Wagner, Franz (D)
Ab 20.00 Uhr
Get Together im Konzil Konstanz
4
Montag, 16.9.2013 Oberer Konzilssaal
Ab 9.00 Uhr
11.00-11.45 Uhr
Teilnehmerregistrierung
Hauptvortrag, Schwerpunkt Pflegesensitive Ergebnisse
Moderation: Prof. Dr. Müller-Staub, Maria (CH)
11.00-11.45 Uhr
Measuring outcomes of nursing care using NOC
Prof. Dr. Moorhead, Sue (USA)
Details zur persönlichen Begegnung mit der Referentin siehe Seite 11
11.50-13.00 Uhr
Symposium, Schwerpunkt Pflegesensitive Ergebnisse
11.50-13.00 Uhr
Pflege-sensitive Patientenergebnisse (NOC) in der klinischen Praxis
Moorhead, Sue (USA); Frauenfelder, Fritz; Odenbreit, Matthias (CH)
14.00-14.45 Uhr
Hauptvortrag, Schwerpunkt Pflege in familialen Systemen
Moderation: Stöcker, Gertrud (D)
14.00-14.45 Uhr
Nachrichten aus dem Elfenbeinturm: Vom Umgang mit Theorien in der familienorientierten
Pflegeforschung
Mag. Dr. Nagl-Cupal, Martin (A)
14.50-16.00 Uhr
Symposium, Schwerpunkt Pflege in familialen Systemen
Moderation: Prof. Dr. Wolf-Ostermann, Karin (D)
14.50-16.00 Uhr
16.30-18.05
Ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz durch regionale Demenznetzwerke – das Projekt
DemNet-D
Wolf-Ostermann, Karin; Fleßa, Steffen; Gräske, Johannes; Heinrich, Steffen; Hoffmann, Wolfgang; Holle,
Bernhard; Laporte-Uribe, Franziska; Meyer, Saskia; Michalowsky, Bernhard; Peitz, Alessa; SchäferWalkmann, Susan (D)
Freie Vorträge
Moderation: Teigeler, Brigitte (D)
16.30-16.50 Uhr
Die Prävalenz informeller Pflege durch Kinder und Jugendliche in Österreich. Ergebnisse einer
Schulstudie
Nagl-Cupal, Martin; Daniel, Maria; Koller, Martina; Mayer, Hanna (A)
16.55-17.15 Uhr
„Füreinander da sein“ – Die Unterstützung durch informelle Helfer/innen bis zuletzt – eine explorative
Studie bei älteren Menschen in Einpersonenhaushalten
Wosko, Paulina; Pfabigan, Doris; Pleschberger, Sabine (A)
17.20-17.40 Uhr
Bedeutung und Belastung von Familien in der häuslichen Langzeitpflege
Dorin, Lena; Metzing, Sabine; Büscher, Andreas (D)
17.45-18.05 Uhr
Unterstützung für pflegende Angehörige „Modellprojekt familiale Pflege unter den Bedingungen der G
DRG´s“ im Klinikum Itzehoe
Haack, Michaela; Trede, Karina (D)
18.10 Uhr
Ende Tag 1
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!
5
Montag, 16.9.2013 Unterer Konzilssaal
Parallelprogramm
Ab 9.00 Uhr
Teilnehmerregistrierung
11.00-11.45 Uhr
Hauptvortrag (s. S. 5)
11.50-13.00 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Raiger, Marianne (A)
11.50-12.10 Uhr
Beratungsbedarfe und Versorgungsarrangements bei zu Hause lebenden Hochbetagten und ihren
Bezugspersonen - Erste Ergebnisse des Projektes VersE
Krüger, Cornelia; Leib-Gerstner, Anna; Dressel, Holger (D)
12.15-12.35 Uhr
Familiale Strategien im Umgang mit Epilepsie
Steffen, Hermann-T. (D)
12.40-13.00 Uhr
Erfahrungen und Bedarfe pflegender Partnerinnen in der häuslichen Pflege verstorbener Männer mit
chronisch obstruktiver Lungenkrankheit: Eine Multiple Case Study
Rohr, Fanny; Fringer, André (CH)
14.00-14.45 Uhr
Hauptvortrag (s. S. 5)
14.50-16.00 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Ruppert, Sabine (A)
14.50-15.10 Uhr
Lebensqualität im Alter - Eine Konzeptanalyse
Boggatz, Thomas (A)
15.15-15.35 Uhr
Entstehung von Bettlägerigkeit in der institutionellen Langzeitpflege – Einflüsse auf die allmähliche
Immobilisierung älterer Menschen
Schrank, Sabine; Zegelin, Angelika; Mayer, Hanna (D)
15.40-16.00 Uhr
Sturzangst bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern
Heinze, Cornelia; Dassen, Theo (D)
16.30-18.05
Freie Vorträge
Moderation: Heinrich Recken (D)
16.30-16.50 Uhr
„Wie gut sind wir eigentlich?“ – Pflege-Ergebnisse aus Routinedaten
Hunstein, Dirk; Sippel, Birgit; Rode, Dagmar (D)
16.55-17.15 Uhr
Pflegebedarfserfassungsinstrumente BESA und RAI: Vergleich der Outcomes
Saxer, Susi; Gattinger, Heidrun (CH)
17.20-17.40 Uhr
Pflegeaufwand und Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege: Entwicklung eines
empirischen Fallgruppensystems auf der Basis von Bewohnercharakteristika
Grebe, Christian (D)
17.45-18.05 Uhr
IT-gestützte Monitoring-Systeme zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen – Eine
Literaturübersicht
Gräske, Johannes; Schmidt, Annika; Worch, Andreas; Wolf-Ostermann, Karin (D)
18.10 Uhr
Ende Tag 1
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!
6
Montag, 16.9.2013 Konzilsstube
Parallelprogramm
Ab 9.00 Uhr
Teilnehmerregistrierung
11.00-11.45 Uhr
Hauptvortrag (s. S. 5)
11.50-13.00 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Frauenlob, Theresia (A)
11.50-12.10 Uhr
Pflegewissenschaftliche und edukative Interventionen im Kontext der Peritonealdialyse
Schaepe, Christiane; Bergjan, Manuela; Hauss, Armin; Wiederhold, Dietmar (D)
12.15-12.35 Uhr
Förderung des Selbstmanagements von HämodialysepatientInnen durch pflegerische Beratung
anhand des Pflegemodells von Mieke Grypdonck.
Ruppert, Sabine; Reiter, Andrea; Heindl, Patrik (A)
12.40-13.00 Uhr
Sexuelle Beratung von Menschen mit Herzinsuffizienz durch Pflegende – Entwicklung einer
komplexen Intervention
Kolbe, Nina; Kugler, Christiane; Schnepp, Wilfried; Jaarsma, Tiny (D)
14.00-14.45 Uhr
Hauptvortrag (s. S. 5)
14.50-16.00 Uhr
Symposium, Schwerpunkt Pflegesensitive Patientenergebnisse
Moderation: Prof. Dr. Stemmer, Renate (D)
Die NNN-Taxonomie aus verschiedenen Blickwinkeln
Ostermann, Rüdiger; Müller Staub, Maria; Oleksiw, Katharina (D & CH)
16.30-18.05
Freie Vorträge
Moderation: Sirsch, Erika (D)
16.30-16.50 Uhr
ANAA+KO - Aktivierung und Beratung bei Demenz – Ergebnisse
Stemmer, Renate; Martin, Schmid (D)
16.55-17.15 Uhr
Emotionsorientierte Kommunikationsansätze in der Betreuung von Menschen mit Demenz
Dammert, Matthias; Beer, Thomas; Keller, Christine; Bleses, Helma; Hahn, Daphne (D)
17.20-17.40 Uhr
Die Praxis der Integrativen Validation (IVA) im Pflegeheim. Eine qualitative Evaluationsstudie
Erdmann, Anke (D)
17.45-18.05 Uhr
Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei BewohnerInnen mit Demenz in österreichischen
Pflegeheimen
Schüssler, Sandra; Lohrmann, Christa (A)
18.10 Uhr
Ende Tag 1
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!
7
Dienstag, 17.9.2013 Oberer Konzilssaal
Ab 7.30 Uhr
09.00-09.45 Uhr
Teilnehmerregistrierung
Hauptvortrag, Schwerpunkt Pflege in familialen Systemen
Moderation: Prof. Dr. Fischer, Thomas (D)
09.00-09.45 Uhr
Die Familie: eine Garantie für Unabhängigkeit im Alter?
Prof. Dr. Mahrer-Imhof, Romy (CH)
09.50-10.35 Uhr
Freie Vorträge
09.50-10.10 Uhr
Entwicklung eines Beratungsangebotes für Angehörige älterer Menschen: Ein AktionsforschungsProjekt
Mahrer-Imhof, Romy; Bruylands, Michelle (CH)
10.15-10.35 Uhr
Wirksame Entlastung für Familien mit Demenz - Ergebnisse von EDe I und II
Weidner, Frank; Emme von der Ahe, Hartmut; Laag, Ursula (D)
10.35-10.45 Uhr
Schwester Liliane Juchli: Leidenschaft und Enthusiasmus
Barbara Gassmann (CH) im Gespräch mit Liliane Juchli (CH)
Details zur persönlichen Begegnung mit der Sr. Liliane Juchli siehe Seite 11
11.00-12.45 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Dr. Burns, Evelin (A)
11.00-11.20 Uhr
Entwicklung eines Selbstlerninstruments mit peer-to-peer-Lernprozess für Pflegende eines
Kinderspitals zur Vertiefung ihrer Skills in familienzentrierter Gesprächsführung
Preusse - Bleuler, Barbara (CH)
11.25-11.45 Uhr
„Der Paul kann nicht pinkeln“ - Das chronisch kranke Schulkind
Kocks, Andreas (D)
11.50-12.10 Uhr
Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so hilflos gewesen. Die Gefühle und das Erleben von Vätern
frühgeborener Kinder während deren stationärer Versorgung auf der neonatologischen Intensivstation
– eine qualitative Untersuchung
Binter, Johann (A)
12.15-12.45 Uhr
Preisverleihung Poster
Moderation: Frauenlob, Theresia (A) und Wagner, Franz (D)
13.30-14.15 Uhr
Hauptvortrag, Schwerpunkt Leben mit chronischen Erkrankungen
Moderation: Prof. Dr. Stemmer, Renate (D)
13.30-14.15 Uhr
Palliative Care – Ein Konzept für alle Fälle?
Prof. Dr. Pleschberger, Sabine (A)
14,20-15.30 Uhr
Symposium, Schwerpunkt Leben mit chronischen Erkrankungen
14.20-15.30 Uhr
Tagesoasen - Wohnform für Menschen mit weit fortgeschrittener Demenz?
Stemmer, Renate; Hotze, Elke; Brandenburg, Hermann (D)
15.30 Uhr
Ausklang der Konferenz
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!
8
Dienstag, 17.9.2013 Unterer Konzilssaal
Parallelprogramm
Ab 7.30 Uhr
Teilnehmerregistrierung
09.00-09.45 Uhr
Hauptvortrag (s .S. 8)
09.50-10.35 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Alfred Steininger (A)
09.50-10.10 Uhr
Das „Nursing Role Effectiveness Model“ und die Pflege Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus - eine
Sekundärdatenanalyse des Pilotprojektes DEMAKUT
Faul, Eva; Zottl, Julia; Mayer, Hanna (A)
10.15-10.35 Uhr
Übersetzung und erste empirische Testung der „Abdominal Surgery Impact Scale“
Ritschard Ugi, Karin; Beldi, Guido; Candinas, Daniel; Mischke, Claudia (CH)
11.00-12.10 Uhr
Symposium, Schwerpunkt Pflegesensitive Ergebnisse
Moderation: Dr. Holle, Bernhard (D)
11.00-12.10 Uhr
Lebensqualität von Menschen mit Demenz als pflegesensitives Ergebnis
Dichter, Martin ; Günther, Helen; Brandenburg, Hermann; Holle, Bernhard; Schwab, Christian G.G.; Köhler,
Kerstin; Palm, Rebecca; Gräske, Johannes; Meyer, Saskia; Wolf-Ostermann, Karin; Dortmann, Olga; Meyer,
Gabriele (D)
12.15-12.45 Uhr
Preisverleihung Poster
13.30-14.15 Uhr
Hauptvortrag (s .S. 8)
14.20-15.30 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Frauenlob, Theresia (A)
14.20-14.40 Uhr
Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung chronisch kranker
Menschen. Eine Literaturübersicht
Kinsperger, Laura; Jukic-Puntigam, Margareta (A)
14.45-15.05 Uhr
Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit am Ende des Lebens: Ein Systematic Review
Fringer, André; Büche, Daniel; Ivanovic, Natasa (CH)
15.10-15.30 Uhr
Zielorientierte psychiatrische Pflege (ORIENT) - eine Pilotinterventionsstudie
Schwarze, Thomas; Wolfensberger, Peter; Zuaboni, Gianfranco; Hahn, Sabine; Richter, Dirk (CH)
15.30 Uhr
Ausklang der Konferenz
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!
9
Dienstag, 17.9.2013 Konzilsstube
Parallelprogramm
Ab 7.30 Uhr
Teilnehmerregistrierung
09.00-09.45 Uhr
Hauptvortrag (s .S. 8)
09.50-10.35 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Koch, Roswitha (CH)
09.50-10.10 Uhr
Leben in zwei unterschiedlichen Kulturen: "Bisschen Schweiz, bisschen Kosovo": Diabetes mellitus
Typ 2 bei der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen Jugoslawien: Eine qualitative
Studie in Anlehnung an die Grounded Theory
Wenger, Aline; Mischke, Claudia (CH)
10.15-10.35 Uhr
„Das Haus, das nicht dir gehört.“ – Lebensqualität im Alters- und Pflegeheim mit kulturspezifischem
Angebot
Sommerhalder, Kathrin; Gurtner, Caroline; Afzali, Minou; Gugler, Eliane; Hahn, Sabine (CH)
11.00-12.10 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Gassmann, Barbara (CH)
11.00-11.20 Uhr
Das Wesen von und das Leben mit Multimorbidität
Achenbach, Gabriele (D)
11.25-11.45 Uhr
Mit der Unvorhersehbarkeit der koronaren Herzkrankheit leben müssen - Eine Grounded Theory
Studie
Mentrup, Stefanie; Schnepp, Wilfried (D)
11.50-12.10 Uhr
„Auf der Brücke zwischen gesund und krank“ - Eine qualitative Studie zur Selbstwahrnehmung von
Brustkrebspatientinnen als Beitrag zur Diskussion der Zuordnung von Krebs zu chronischen
Erkrankungen
Mayer, Hanna; Breuer, Johanna (A)
12.15-12.45 Uhr
Preisverleihung Poster
13.30-14.15 Uhr
Hauptvortrag (s .S. 8)
14.20-15.30 Uhr
Freie Vorträge
Moderation: Stöcker, Gertrud (D)
14.20-14.40 Uhr
Pflege im Jahr 2030 – Aufgabenbereiche und Kompetenzen von Pflegenden
Thilo, Friederike; Beck, Monika; Richter, Dirk; Hahn, Sabine (CH)
14.45-15.05 Uhr
Akademische Erstausbildung in der Pflege – Unterschiede zwischen Studierenden und Schüler-/innen
der Gesundheits- und Krankenpflege
Grebe, Christian; Schürmann, Mirko; Latteck, Änne- Dörte; Mertin, Matthias (D)
15.10-15.30 Uhr
Burnout-Risiko in der stationären Langzeitversorgung – Ein Blick auf „alte“ Belastungen und „neue“
Ressourcen
Brause, Michaela; Kleina, Thomas (D)
15.30 Uhr
Ausklang der Konferenz
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!
10
Begegnungen am 16. und 17.9.2013
16.9.2013
Oberer Konzilssaal
11.00-13.00 Uhr
Schwerpunkt Pflegesensitive Ergebnisse
Sue Moorhead
steht von 13.00 Uhr
bis 18.00 Uhr gerne
für persönliche
Gespräche zur
Verfügung
Measuring outcomes of nursing care using NOC
Referentin: Prof. Dr. Moorhead, Sue (USA)
Moderation: Prof. Dr. Müller-Staub, Maria (CH)
Pflege-sensitive Patientenergebnisse (NOC) in der klinischen Praxis
Moorhead, Sue (USA); Frauenfelder, Fritz; Odenbreit, Matthias (CH)
Moderation: Prof. Dr. Müller-Staub, Maria (CH)
Prof. Sue Moorhead ist international für ihre Vorträge zum eigenständigen Bereich der Pflege und zu
Pflegefachsprachen bekannt. Sie lehrt und forscht am „Center for Nursing Classification & Clinical
Effectiveness“ an der Universität Iowa, USA. Als Entwicklerin der Pflegeinterventions- und
Ergebnisklassifikation berichtet sie über klinische Studien zur Einführung und Evaluation von
Pflegemassnahmen und Ergebnis-Indikatoren und beantwortet Ihre Fragen während der Keynote, im
Symposium sowie in der persönlichen Begegnung.
17.9.2013
Oberer Konzilssaal
10.35-10.45 Uhr
Schwester Liliane Juchli: Leidenschaft und Enthusiasmus
Barbara Gassmann (CH) im Gespräch mit Liliane Juchli (CH)
Schwester Liliane
Juchli steht von
11.00 Uhr bis 15.00
Uhr gerne für
persönliche
Gespräche zur
Verfügung
Liliane Juchli gab der Pflege ein Gesicht: Mit ihrem vor 40 Jahren erschienenem Pflegelehrbuch hat
sie Generationen von Pflegefachleuten geprägt.
Durch ihr Charisma und ihre Leidenschaft für die Pflege wurde ihr Pflegelehrbuch mit einer
Millionenauflage zur Grundlage für die Pflegeausbildung, und in zahllosen Vorträgen hat sie ihre
Lehre und ihre Gedanken verbreitet. Begegnen Sie Liliane Juchli rund einen Monat vor ihrem 80.
Geburtstag und lassen Sie Ihr persönliches Buchexemplar von ihr signieren.
11
Posterausstellung 15.-17.9.2013
Poster 1
Pflegende Kinder und Jugendliche und ihre
Lehrer von Gentner, Thomas; Pädagogische
Hochschule Ludwigsburg, Deutschland
Poster 2
Gestärkt in die häusliche Pflege-was Kliniken
dazu beitragen können/Ein Praxisbericht aus
Hamburg von Spiegel, Ulrike; Sellentin, Maike; Ev
Amalie Sieveking Krankenhaus, Deutschland
Poster 3
Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung
chronisch kranker Menschen. Eine Literaturübersicht von Kinsperger, Laura (1); JukicPuntigam, Margareta (1,2); 1: Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; 2: UMIT Private Universität für Gesundheits-wissenschaften,
medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol /
Wien, Österreich
Poster 4
Poster 12 Der Entscheidungsprozess zu Anlage einer
PEG-Sonde aus der Perspektive der Eltern von
Kindern
mit
neurologischen
Beeinträchtigungen von Jud, Eva-Maria; Mayer, Hanna;
Universität Wien, Österreich
Poster 13 Interdisziplinäre Alkoholprävention bei Patient/
innen mit Alkoholproblemen im somatischen
Akutspital von Schwarze, Thomas; Hahn, Sabine;
Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz
Pflegepersonalfluktuation und einflussnehmende
Faktoren in ambulanten und stationären
Pflegeeinrichtungen in Sachsen von Neumann,
Perdita; WHZ, Deutschland
Poster 5
Vom "Waschen" zum "Wohlbefinden erhalten" wie können Kernstrategien pflegerischen
Handelns für die Gesellschaft wahrnehmbar
werden? von Müller, Klaus; FH der Diakonie,
Deutschland
Poster 6
Family Health Nursing - Ergebnisse eines
europäischen Projektes von Galatsch, Michael;
Schnepp, Wilfried; Universität Witten/Herdecke,
Fakultät
für
Gesundheit,
Department
für
Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für familienorientierte
und gemeindenahe Pflege, Deutschland
Poster 7
Leben mit der Herausforderung Herzinsuffizienz
von Bläuer, Cornelia (1); Schnepp, Wilfried (2);
Spirig, Rebecca (3); 1: Universitätsspital Basel,
Schweiz; 2: Universität Witten Herdecke; 3:
Universitätsspital Zürich
Poster 8
Wittener Werkzeuge – Beratungstools auch für
Pflege chronisch Kranker von Kocks, Andreas
(1,2); Runge, Kerstin (1); Zegelin, Angelika (1);
Bamberger, Günter G. (3); Rust, Lisa (1); Ruppert,
Nicole (1); Kolbe, Nina (1); Blotenberg, Britta (1);
Segmüller, Tanja (1); 1: Universität Witten/Herdecke,
Deutschland; 2: Universitätsklinik Bonn; 3: selbst.
Dipl.-Psychologe (Coachwalk)
Poster 9
Poster 11 Typologie des Erlebens – eine qualitative Studie
zu zentralen Phänomenen des Erlebens von
Menschen mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom im ambulanter Behandlung mit
antiangiogenetischer Therapie von Mayer,
Hanna; Breuer, Johanna; Matzka, Martin; Wallner,
Martin; Köck-Hódi, Sabine; Universität Wien,
Österreich
Poster 14 Die Lebenswelt von Familien nach dem Tod
eines älteren Menschen: Erste Erkenntnisse von
Naef, Rahel (1,2); Grande, Gunn (2); Ward,
Richard (3); Mahrer-Imhof, Romy (1); 1: Institut für
Pflege, Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften, Schweiz; 2: School of Nursing,
Midwifery and Social Work, University of
Manchester, England; 3: School of Applied Social
Sciences, University of Stirling, England
Poster 15 Bewusstseinsbildung
in
der
Pflege
Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen
von Heindl, Patrik; Kozon, Vlastimil; Imsel, Josefa;
Ruppert, Sabine; AKH Wien - Medizinischer
Universitätscampus, Österreich
Poster 16 Gesundheitsförderung und Prävention durch
bewegungsfördernde Interventionen in der
stationären Langzeitversorgung von Vogt,
Dominique; Horn, Annett; Schaeffer, Doris;
Universität Bielefeld, Deutschland
Poster 17 Aufgabenfeld pädiatrischer APNs im Bereich
von Stoffwechselerkrankungen von Kleiner,
Dorothea (1); Müller Staub, Maria (1); Schlüer,
Anna-Barbara (2); 1: Zürcher Hochschule für
Angewandte
Wissenschaften,
Schweiz;
2:
Kinderspital Zürich, Schweiz
Poster 18 Evaluation des Umzugs von Menschen mit
Behinderungen aus dem stationären Dauerwohnen in das Wohnen mit Intensivbetreuung
der Fürst Donnersmarck-Stiftung von WolfOstermann, Karin; Johannes, Gräske; Alice
Salomon Hochschule Berlin, Deutschland
Lebensläufe und Auswirkungen kindlicher
Pflege im Erwachsenenalter. Erfahrungen aus
der Perspektive ehemaliger nunmehr erwachsener
pflegender Kinder in Österreich von Nagl-Cupal,
Martin (1); Kainbacher, Manuela (1); Metzing,
Sabine (2); Mayer, Hanna (1); 1: Universtität Wien,
Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2:
Universität Witten/Herdecke, Department für
Pflege-wissenschaft, Deutschland
Poster 19 Die Nabelpflege beim Neugeborenen- Eine
Herausforderung für Eltern von Trautmann,
Sabine; Biedermann, Johanna; Bläuer, Cornelia;
Universitätsspital Basel, Schweiz
Poster 20 Übersetzung und Validierung der Palliative Care
Praxisumsetzungsskala
(PCPU)
und
des
Palliative Care Herausforderungsassessment
(PCHA) von Fringer, André; Kesseli, Miriam; FHS
St.Gallen,
Hochschule
für
Angewandte
Wissenschaften, Schweiz
Poster 10 Optionen für die Gesundheitsförderung in der
stationären Langzeitversorgung von Horn,
Annett; Schaeffer, Doris; Universität Bielefeld,
Deutschland
12
Posterausstellung 15.-17.9.2013
Poster 30 Elementare
Gesundheitspflege
bei
einer
Klientin mit Chronischer Polyarthritis von
Weerts,
Erna;
Arbeitsgemeinschaft
für
Elementartherapie e.V., Deutschland
Poster 21 Freiwilligenengagement in pflegenahen Caresettings. Zur Bedeutung von Assessmentinstrumenten in der Koordination von Freiwilligen: eine kritische Analyse vorhandener
Instrumente von Fringer, André (1); Raphaelis,
Silvia (2); Otto, Ulrich (1); 1: FHS St.Gallen,
Hochschule für Angewandte Wissenschaften,
Schweiz; 2: Universität Wien, Österreich
Poster 31 „Wir bahnen den Weg.“ Die Rollen Pflegender
in verschiedenen Settings bei Entscheidungen
über eine PEG-Ernährung bei Menschen mit
fortgeschrittener Demenz. von Haas, Margit;
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar,
Deutschland
Poster 22 Symptom-Distress und psychosoziale Ressourcen von DarmkrebspatientInnen im Rahmen
einer chemotherapeutischen Behandlung von
Köck-Hódi, Sabine; Matzka, Martin; Wallner,
Martin; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich
Poster 32 Vom Umgang mit chronischen Schmerzen – Ein
Angebot für Betroffene und Angehörige von
Hartmann-Fussenegger, Susanne; Zink, Cornelia;
Dinkel, Madeleine; Palliativzentrum Kantonsspital
St. Gallen, Schweiz
Poster 23 Pflege dementer Personen im Akutkrankenhaus
- Eine systematische Literaturanalyse von Zottl,
Julia; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich
Poster 33 Transkulturelle Kompetenz bei muslimischen
Patienten – eine Herausforderung für das
Pflegepersonal in der Anästhesie und im
Operationsdienst von Spurny, Corinna; DIPLOMA
HOCHSCHULE, Deutschland
Poster 24 Von der Ausbildungsentscheidung zum Beruf Identitätsentwicklung in der Pflege von
Mühlhausen, Monika; Wülk, Alexander; MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
Poster 34 Was ist uns gute Pflege wert? – Hybride
Tätigkeitsformen
zwischen
Ehrenamt,
Erwerbsarbeit und prekärer Beschäftigung von
Tracht, Susann; Universität Siegen, Deutschland
Poster 25 Austrittsvorbereitung: Selbstpflegekompetenz
fördern bei PatientInnen nach minimal-invasiver
Hüften-doprothetik
von
Schärli,
Marianne;
Kalaidos
Fachhoch-schule
Departement
Gesundheit, Schweiz
Poster 35 Vom
Velo
zum
Rolls
Royce
–
Ein
Erfahrungsbericht über die Einführung der
elektronischen
Pflege-dokumentation
am
Stadtspital Triemli Zürich von Vetter, Christine;
Brühlmann, Eveline; Stadtspital Triemli Zürich,
Schweiz
Poster 26 Pflegebedarfsermittlung,
Risikoeinschätzung
und Verantwortlichkeiten in der stationären
Akutpflege von Heering, Christian; Felix PlatterSpital, Schweiz
Poster 27 Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care Erste Ergebnisse von Fokusinterviews mit
Pflegenden von Biskup, Anette; Buck, Andrea;
Michaletz-Stolz, Regina; Deutsche Gesellschaft für
Palliativmedizin
Sektion
Pflege
BadenWürttemberg, Deutschland
Poster 36 Patientenorientierte Gesundheitsförderung –
Eckpunkte eines Qualifizierungskonzeptes für
die (pflegerische) Fort- und Weiterbildung von
Dörge, Christine; Hochschule für Technik und
Wirtschaft des Saarlandes, Deutschland
Poster 37 Probleme bei der Fallidentifikation im Rahmen
einer Studie zur Arbeitsplatzgestaltung bei
Menschen nach Schlaganfall von Horbach,
Annegret (1); Smeaton, Susan (2); Behrens,
Johann (3); 1: Fachhochschule Frankfurt am Main –
University of Applied Sciences; 2: Fachhochschule
Frankfurt am Main – University of Applied
Sciences; 3: Pflegeforschungverbund Mitte Süd
Poster 28 Pflegerisches Qualitätsmonitoring im Akutspital
von Heering, Christian; Felix Platter-Spital, Schweiz
Poster 29 Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes und
einer
Wundambulanz
im
geriatrischen
Akutspital von Settelen, Christina (1); Heering,
Christian (2); 1: Felix Platter-Spital, Schweiz; 2:
Felix Platter-Spital, Schweiz
13
C
M
Y
CM
MY
CY CMY
K
Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge
15.9. Eröffnung Oberer Konzilssaal
16.9. Programm Unterer Konzilssaal
Hauptvortrag:
Leben
mit
chronischer
Erkrankung
als
Herausforderung für Pflege und Pflegewissenschaft
Prof. Dr. Andreas Büscher; Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften, Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der
Pflege (DNQP), Deutschland, E-Mail: buescher@wi.hs-osnabrueck.de
16.9. Programm Oberer Konzilssaal
Beratungsbedarfe und Versorgungsarrangements bei zu Hause
lebenden Hochbetagten und ihren Bezugspersonen - Erste
Ergebnisse des Projektes VersE (Vermeidung stationärer
Einweisungen durch die Pflegeberatung nach §7a SGB XI) von
Krüger, Cornelia; Leib-Gerstner, Anna; Dressel, Holger; MDK Bayern,
Deutschland
eingereicht durch: Cornelia Krüger, MscN; MDK Bayern, Deutschland; EMail: cornelia.krueger@mdk-bayern.de
Hauptvortrag: Measuring outcomes of nursing care using NOC
Sue Moorhead, PhD, RN; Center for Nursing Classification & Clinical
Effectiveness, The University of Iowa, College of Nursing, USA; E-Mail:
sue-moorhead@uiowa.edu
Familiale Strategien im Umgang mit Epilepsie von Steffen, Hermann-T.;
von Bodelschwinghsche Stiftungen, Deutschland
eingereicht durch: Hermann-T. Steffen, Master of Public Health; von
Bodelschwinghsche Stiftungen, Deutschland; E-Mail: hermann.steffen@evkb.de
Symposium: Pflege-sensitive Patientenergebnisse (NOC) in der
klinischen Praxis von Moorhead, Sue (1); Frauenfelder, Fritz (2);
Odenbreit, Matthias (3); 1: Professor, Director of PhD Program,
University of Iowa; 2: Leiter Forschung und Entwicklung Psychiatrische
Universitätsklinik Zürich; 3: Projektleiter, Forschung und Entwicklung,
WigaSoft AG St. Gallen
eingereicht durch: Matthias Odenbreit, Master of Nursing Science;
Projektleiter, Forschung und Entwicklung, WigaSoft AG St. Gallen; EMail: odenbreitmatt@me.com
Erfahrungen und Bedarfe pflegender Partnerinnen in der
häuslichen Pflege verstorbener Männer mit chronisch obstruktiver
Lungenkrankheit: Eine Multiple Case Study von Rohr, Fanny (1);
Fringer, André (2); 1: FHS St.Gallen, Schweiz; 2: Institut für Angewandte
Pflegewissenschaft IPW-FHS, Schweiz
eingereicht durch: Fanny Rohr, MScN, BScN; FHS St.Gallen, Schweiz;
E-Mail: fanny_rohr@bluemail.ch
Lebensqualität im Alter - Eine Konzeptanalyse von Boggatz, Thomas;
FH Salzburg, Österreich
eingereicht durch: FH-Prof. Dr. rer. cur. Thomas Boggatz; FH Salzburg,
Österreich; E-Mail: thomas.boggatz@fh-salzburg.ac.at
Hauptvortrag: Nachrichten aus dem Elfenbeinturm: Vom Umgang
mit Theorien in der familienorientierten Pflegeforschung
Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal; Universität Wien, Institut für
Pflegewissenschaft, Österreich; E-Mail: martin.nagl-cupal@univie.ac.at
Entstehung
von
Bettlägerigkeit
in
der
institutionellen
Langzeitpflege – Einflüsse auf die allmähliche Immobilisierung
älterer Menschen von Schrank, Sabine (1); Zegelin, Angelika (2);
Mayer, Hanna (1); 1: Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2:
Institut für Pflegewissenschaft, Universität Witten/ Herdecke
eingereicht durch: Mag. Sabine Schrank; Institut für Pflegewissenschaft,
Österreich; E-Mail: sabine.schrank@univie.ac.at
Symposium: Ambulante Versorgung von Menschen mit Demenz
durch regionale Demenznetzwerke – das Projekt DemNet-D von
Wolf-Ostermann, Karin (1); Fleßa, Steffen (2); Gräske, Johannes (1);
Heinrich, Steffen (3); Hoffmann, Wolfgang (4); Holle, Bernhard (3);
Laporte-Uribe, Franziska (3); Meyer, Saskia (1); Michalowsky, Bernhard
(4); Peitz, Alessa (5); Schäfer-Walkmann, Susan; 1: Alice Salomon
Hochschule Berlin, Deutschland; 2: Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald; 3: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
e.V. (DZNE), StandortWitten; 4: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort Rostock/ Greifswald;
5: Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart
eingereicht durch: Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann; Alice Salomon
Hochschule Berlin, Deutschland; E-Mail: wolf-ostermann@ash-berlin.eu
Sturzangst bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern von
Heinze, Cornelia (1); Dassen, Theo (2); 1: Evangelische Hochschule
Berlin, Deutschland; 2: Charité Universitätsmedizin Berlin
eingereicht durch: Prof. Dr. Cornelia Heinze; Evangelische Hochschule
Berlin, Deutschland; E-Mail: heinze@eh-berlin.de
„Wie gut sind wir eigentlich?“ – Pflege-Ergebnisse aus Routinedaten von Hunstein, Dirk (1); Sippel, Birgit (1); Rode, Dagmar (2); 1:
ePA-CC GmbH, Wiesbaden (Deutschland); 2: ZeQ AG, Mannheim
(Deutschland)
eingereicht durch: Dirk Hunstein, Dipl. Pflegewirt; ePA-CC GmbH,
Wiesbaden (Deutschland); E-Mail: dirk.hunstein@epa-cc.de
Die Prävalenz informeller Pflege durch Kinder und Jugendliche in
Österreich. Ergebnisse einer Schulstudie von Nagl-Cupal, Martin;
Daniel, Maria; Koller, Martina; Mayer, Hanna; Universtität Wien, Institut
für Pflegewissenschaft, Österreich
eingereicht durch: Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal; Universtität Wien, Institut
für
Pflegewissenschaft,
Österreich;
E-Mail:
martin.naglcupal@univie.ac.at
Pflegebedarfserfassungsinstrumente BESA und RAI: Vergleich der
Outcomes von Saxer, Susi; Gattinger, Heidrun; Fachhochschule
St.Gallen, Schweiz
eingereicht durch: Prof. Dr. Susi Saxer, PhD; Fachhochschule St.Gallen,
Schweiz; E-Mail: susi.saxer@fhsg.ch
„Füreinander da sein“ – Die Unterstützung durch informelle Helfer/
innen bis zuletzt – eine explorative Studie bei älteren Menschen in
Einpersonenhaushalten von Wosko, Paulina; Pfabigan, Doris;
Pleschberger, Sabine; UMIT Wien, Institut für Pflege- und
Versorgungsforschung, Österreich
eingereicht durch: Mag. Paulina Wosko; UMIT Wien, Institut für Pflegeund Versorgungsforschung, Österreich; E-Mail: paulina.wosko@umit.at
Pflegeaufwand und Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege: Entwicklung eines empirischen Fallgruppensystems auf
der Basis von Bewohnercharakteristika von Grebe, Christian;
Philosophisch- Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland
eingereicht durch: Christian Grebe, Master of Science; PhilosophischTheologische
Hochschule
Vallendar,
Deutschland;
E-Mail:
chr.grebe@googlemail.com
Bedeutung und Belastung von Familien in der häuslichen Langzeitpflege von Dorin, Lena (1); Metzing, Sabine (2); Büscher, Andreas
(3); 1: Hochschule Osnabrück / Universität Witten/Herdecke,
Deutschland; 2: Department für Pflegewissenschaft, Fakultät für
Gesundheit, Universität Witten/Herdecke; 3: Hochschule Osnabrück,
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Deutsches Netzwerk für
Qualitätsentwicklung in der Pflege
eingereicht durch: Lena Dorin, MPH; Hochschule Osnabrück /
Universität Witten/Herdecke, Deutschland; E-Mail: Dorin@wi.hsosnabrueck.de
IT-gestützte
Monitoring-Systeme
zur
Vermeidung
von
unerwünschten Arzneimittelwirkungen – Eine Literaturübersicht
von Gräske, Johannes; Schmidt, Annika; Worch, Andreas; WolfOstermann, Karin; Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland
eingereicht durch: Johannes Gräske, Dipl. Pflegewirt (FH); Alice
Salomon Hochschule Berlin, Deutschland; E-Mail: graeske@ashberlin.eu
Unterstützung für pflegende Angehörige „Modellprojekt familiale
Pflege unter den Bedingungen der G DRG´s“ im Klinikum Itzehoe
von Haack, Michaela; Trede, Karina; Klinikum Itzehoe, Deutschland
eingereicht durch: Michaela Haack; Klinikum Itzehoe, Deutschland; EMail: haack.michaela@googlemail.com
15
Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge
Entwicklung eines Selbstlerninstruments mit peer-to-peer-Lernprozess für Pflegende eines Kinderspitals zur Vertiefung ihrer Skills
in familienzentrierter Gesprächsführung von Preusse - Bleuler,
Barbara; Familienzentrierte Pflege GmbH, Schweiz
eingereicht durch: Barbara Preusse - Bleuler, Master in Science of
Nursing, RN; Familienzentrierte Pflege GmbH, Schweiz; E-Mail:
barbara.preusse@gmail.com
16.9. Programm Konzilsstube
Pflegewissenschaftliche und edukative Interventionen im Kontext
der Peritonealdialyse von Schaepe, Christiane; Dr. Bergjan, Manuela;
Hauss, Armin; Dr.Wiederhold, Dietmar; Institut für Medizin- und
Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Charité- Universitätsmedizin,
Deutschland
eingereicht durch: Christiane Schaepe, MPH; Institut für Medizin- und
Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft Charité- Universitätsmedizin,
Deutschland; E-Mail: christiane.schaepe@charite.de
„Der Paul kann nicht pinkeln“ - Das chronisch kranke Schulkind von Kocks, Andreas; Universität Witten/Herdecke, Deutschland
eingereicht durch: Andreas Kocks, MScN; Universität Witten/Herdecke,
Deutschland; E-Mail: andreas.kocks@uni-wh.de
Förderung des Selbstmanagements von HämodialysepatientInnen
durch pflegerische Beratung anhand des Pflegemodells von Mieke
Grypdonck. von Ruppert, Sabine; Reiter, Andrea; Heindl, Patrik; AKH
Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich
eingereicht durch: Mag. Sabine Ruppert; AKH Wien - Medizinischer
Universitätscampus, Österreich; E-Mail: sabine.ruppert@akhwien.at
Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so hilflos gewesen. Die
Gefühle und das Erleben von Vätern frühgeborener Kinder während
deren stationärer Versorgung auf der neonatologischen
Intensivstation – eine qualitative Untersuchung von Binter, Johann;
SALK Salzburger Landeskliniken, Österreich
eingereicht durch: Johann Binter; SALK Salzburger Landeskliniken,
Österreich; E-Mail: j.binter@salk.at
Sexuelle Beratung von Menschen mit Herzinsuffizienz durch
Pflegende – Entwicklung einer komplexen Intervention von Kolbe,
Nina (1); Kugler, Christiane (2); Schnepp, Wilfried (2); Jaarsma, Tiny (3);
1: Fachhochschule St. Gallen, Schweiz; 2: Universität Witten/Herdecke,
Deutschland; 3: Linköping Universität, Schweden
eingereicht durch: Nina Kolbe, MScN; Fachhochschule St. Gallen,
Schweiz; E-Mail: nina.kolbe@fhsg.ch
Hauptvortrag: Palliative Care – Ein Konzept für alle Fälle?
Univ.-Prof. Dr. Sabine Pleschberger; UMIT Wien, Dep. für
Pflegewissenschaft und Gerontologie, Institut für Pflege- und
Versorgungsforschung, Österreich; E-Mail: sabine.pleschberger@umit.at
Symposium: Die NNN-Taxonomie aus verschiedenen Blickwinkeln
von Ostermann, Rüdiger (1); Müller Staub, Maria (2); Oleksiw, Katharina
(3); 1: FH Münster, Deutschland; 2: ZHAW Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 3: FH Kärnten, Österreich
eingereicht durch: Prof. Dr. Rüdiger Ostermann; FH Münster,
Deutschland; E-Mail: ruediger.ostermann@fh-muenster.de
Symposium: Tagesoasen - Wohnform für Menschen mit weit
fortgeschrittener Demenz? von Stemmer, Renate (2,1); Hotze, Elke
(3); Brandenburg, Hermann (4); 1: DGP, Deutschland; 2: KH Mainz; 3:
Hochschule Osnabrueck; 4: PTH Vallendar
eingereicht durch: Prof. Dr. Renate Stemmer; KH Mainz; DGP,
Deutschland; E-Mail: renate.stemmer@kh-mz.de
ANAA+KO - Aktivierung und Beratung bei Demenz – Ergebnisse
von Stemmer, Renate (1,2); Martin, Schmid (3); 1: DGP, Deutschland; 2:
KH Mainz; 3: Hochschule Koblenz
eingereicht durch: Prof. Dr. Renate Stemmer; DGP, Deutschland; KH
Mainz; E-Mail: renate.stemmer@kh-mz.de
17.9. Programm Unterer Konzilssaal
Das „Nursing Role Effectiveness Model“ und die Pflege
Demenzerkrankter
im
Akutkrankenhaus
eine
Sekundärdatenanalyse des Pilotprojektes DEMAKUT von Faul, Eva;
Zottl, Julia; Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich
eingereicht durch: Mag. Eva Faul; Universität Wien, Österreich; E-Mail:
eva.faul@univie.ac.at
Emotionsorientierte Kommunikationsansätze in der Betreuung von
Menschen mit Demenz von Dammert, Matthias (1); Beer, Thomas (2);
Keller, Christine (1); Bleses, Helma (1); Hahn, Daphne (1); 1:
Hochschule Fulda, Deutschland; 2: Fachhochschule St. Gallen, Schweiz
eingereicht durch: Dr. phil. Matthias Dammert, MPH; Hochschule Fulda,
Deutschland; E-Mail: matthias.dammert@pg.hs-fulda.de
Übersetzung und erste empirische Testung der „Abdominal
Surgery Impact Scale“ von Ritschard Ugi, Karin (1,2); Beldi, Guido (1);
Candinas, Daniel (1); Mischke, Claudia (2); 1: Universitätsklinik für
Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital Bern, Schweiz; 2: Berner
Fachhochschule Gesundheit, Masterstudiengang Pflege, Bern, Schweiz
eingereicht durch: Karin Ritschard Ugi; Universitätsklinik für Viszerale
Chirurgie und Medizin, Inselspital Bern; Berner Fachhochschule
Gesundheit, Masterstudiengang Pflege, Bern, Schweiz; E-Mail:
karin.ritschard@insel.ch
Die Praxis der Integrativen Validation (IVA) im Pflegeheim. Eine
qualitative Evaluationsstudie. von Erdmann, Anke; Hamburger FernHochschule und Universität Witten/Herdecke, Deutschland
eingereicht durch: Anke Erdmann, Diplom-Sozialwissenschaftlerin;
Hamburger Fern-Hochschule und Universität Witten/Herdecke,
Deutschland; E-Mail: anke.erdmann@hamburger-fh.de
Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei BewohnerInnen mit
Demenz in österreichischen Pflegeheimen von Schüssler, Sandra;
Lohrmann, Christa; Medizinische Universität Graz, Österreich
eingereicht durch: Sandra Schüssler, BSc, MSc; Medizinische
Universität Graz, Österreich; E-Mail: sandra.schuessler@medunigraz.at
Symposium: Lebensqualität von Menschen mit Demenz als
pflegesensitives Ergebnis von Dichter, Martin (1); Günther, Helen (2);
Brandenburg, Hermann (2); Holle, Bernhard (1); Schwab, Christian G.G.
(1); Köhler, Kerstin (1); Palm, Rebecca (1); Gräske, Johannes (3);
Meyer, Saskia (3); Wolf-Ostermann, Karin (3); Dortmann, Olga (1);
Meyer, Gabr; 1: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative
Erkrankungen (DZNE), Witten; 2: Philosophisch-Theologische
Hochschule Vallendar (PTHV); 3: Alice Salomon Hochschule Berlin; 4:
Universität
Halle-Wittenberg,
Institut
für
Gesundheitsund
Pflegewissenschaft; 5: Universität Witten/Herdecke, Fakultät für
Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft
eingereicht durch: Martin Dichter, MScN; Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten; E-Mail: Martin.Dichter@dzne.de
17.9. Programm Oberer Konzilssaal
Hauptvortrag: Die Familie: eine Garantie für Unabhängigkeit im
Alter?
Prof. Dr. Romy Mahrer-Imhof, PhD, RN; Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail: mahr@zhaw.ch
Entwicklung eines Beratungsangebotes für Angehörige älterer
Menschen: Ein Aktionsforschungs-Projekt von Mahrer-Imhof, Romy;
Bruylands,
Michelle;
Zürcher
Hochschule
für
Angewandte
Wissenschaften, Schweiz
eingereicht durch: Prof. Dr. Romy Mahrer-Imhof, PhD, RN; Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail:
mahr@zhaw.ch
Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der
ambulanten Betreuung chronisch kranker Menschen. Eine
Literaturübersicht von Kinsperger, Laura (1); Jukic-Puntigam,
Margareta (1,2); 1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien,
Österreich; 2: UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften,
medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol / Wien, Österreich
eingereicht durch: Laura Kinsperger, BScN; Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; E-Mail: l.kinsperger@gmx.at
Wirksame Entlastung für Familien mit Demenz - Ergebnisse von
EDe I und II von Weidner, Frank (1); Emme von der Ahe, Hartmut (2);
Laag, Ursula (1); 1: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung,
Deutschland; 2: PariSozial Minden-Lübbecke
eingereicht durch: Prof. Dr. Frank Weidner; Deutsches Institut für
angewandte Pflegeforschung, Deutschland; E-Mail: f.weidner@dip.de
16
Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge
Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit am Ende des
Lebens: Ein Systematic Review von Fringer, André (1); Büche, Daniel
(2); Ivanovic, Natasa (1); 1: FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte
Wissenschaften, Schweiz; 2: Palliativzentrum, Kantonsspital St.Gallen,
Schweiz
eingereicht durch: Dr. rer. medic. André Fringer; FHS St.Gallen,
Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail:
andre.fringer@fhsg.ch
16.-17.9. Programm Posterausstellung
Poster 1 - Pflegende Kinder und Jugendliche und ihre Lehrer von
Gentner, Thomas; Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland
eingereicht
durch:
Thomas
Gentner,
B.A./Pflegepädagoge;
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland; E-Mail:
thomas.gentner@gmx.de
Poster 2 - Gestärkt in die häusliche Pflege-was Kliniken dazu
beitragen können/Ein Praxisbericht aus Hamburg von Spiegel,
Ulrike; Sellentin, Maike; Ev Amalie Sieveking Krankenhaus, Deutschland
eingereicht durch: Ulrike Spiegel, Lehrerin für Pflegeberufe; Ev Amalie
Sieveking Krankenhaus, Deutschland; E-Mail: u.spiegel@amalie.de
Zielorientierte
psychiatrische
Pflege
(ORIENT)
eine
Pilotinterventionsstudie von Schwarze, Thomas (1); Wolfensberger,
Peter (2); Zuaboni, Gianfranco (3); Hahn, Sabine (1); Richter, Dirk (1); 1:
Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz; 2: Integrierte Psychiatrie
Winterthur-Zürcher Unterland, Winterthur, Schweiz; 3: Sanatorium
Kilchberg, Kilchberg, Schweiz
eingereicht durch: Thomas Schwarze, RN, MNS; Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz; E-Mail: thomas.schwarze@bfh.ch
Poster 3 - Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung
in der ambulanten Betreuung chro-nisch kranker Menschen. Eine
Literaturübersicht von Kinsperger, Laura (1); Jukic-Puntigam,
Margareta (1,2); 1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien,
Österreich; 2: UMIT - Private Universität für Gesundheitswissenschaften,
medizinische Informatik und Technik, Hall in Tirol / Wien, Österreich
eingereicht durch: Laura Kinsperger, BScN; Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; E-Mail: l.kinsperger@gmx.at
17.9. Programm Konzilsstube
Leben in zwei unterschiedlichen Kulturen: "Bisschen Schweiz,
bisschen Kosovo": Diabetes mellitus Typ 2 bei der Schweizer
Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen Jugoslawien: Eine
qualitative Studie in Anlehnung an die Grounded Theory. von
Wenger, Aline (1); Mischke, Claudia (2); 1: Kantonspital St. Gallen,
Schweiz; 2: Berner Fachhochschule Fachbereich Gesundheit, Schweiz
eingereicht durch: Aline Wenger, MScN; Kantonspital St. Gallen,
Schweiz; E-Mail: aline.wenger@kssg.ch
Poster 4 - Pflegepersonalfluktuation und einflussnehmende
Faktoren in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in
Sachsen von Neumann, Perdita; WHZ, Deutschland
eingereicht durch: Perdita Neumann, Dipl-Pflegewirt; MPH; WHZ,
Deutschland; E-Mail: perdita.neumann@fh-zwickau.de
Poster 5 - Vom "Waschen" zum "Wohlbefinden erhalten" - wie
können Kernstrategien pflegerischen Handelns für die Gesellschaft
wahrnehmbar werden? von Müller, Klaus; FH der Diakonie,
Deutschland
eingereicht durch: Prof. Dr. Klaus Müller; FH der Diakonie, Deutschland;
E-Mail: klaus.mueller@fhdd.de
„Das Haus, das nicht dir gehört.“ – Lebensqualität im Alters- und
Pflegeheim mit kulturspezifischem Angebot von Sommerhalder,
Kathrin; Gurtner, Caroline; Afzali, Minou; Gugler, Eliane; Hahn, Sabine;
Berner Fachhochschule, Schweiz
eingereicht durch: Kathrin Sommerhalder, European Master in Health Promotion;
Berner Fachhochschule, Schweiz; E-Mail: kathrin.sommerhalder@bfh.ch
Poster 6 - Family Health Nursing - Ergebnisse eines europäischen
Projektes von Galatsch, Michael; Schnepp, Wilfried; Universität
Witten/Herdecke,Fakultät für Gesundheit,Department für Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege,
Deutschland
eingereicht durch: Michael Galatsch, MScN, BScN; Universität
Witten/Herdecke,
Fakultät
für
Gesundheit,Department
für
Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe
Pflege, Deutschland; E-Mail: michael.galatsch@uni-wh.de
Das Wesen von und das Leben mit Multimorbidität von Achenbach,
Gabriele; Universität Witten/Herdecke
eingereicht durch: Dr. rer.medic Gabriele Dr. Achenbach, MPH;
Universität Witten/Herdecke; E-Mail: drgachenbach@yahoo.com
Mit der Unvorhersehbarkeit der koronaren Herzkrankheit leben
müssen - Eine Grounded Theory Studie von Mentrup, Stefanie;
Schnepp, Wilfried; Universität Witten/Herdecke, Deutschland
eingereicht durch: Stefanie Mentrup, Dipl.-Pflegepädagogin (FH);
Universität Witten/Herdecke, Deutschland; E-Mail: stefanie.mentrup@gmx.de
Poster 7 - Leben mit der Herausforderung Herzinsuffizienz von
Bläuer, Cornelia (1); Schnepp, Wilfried (2); Spirig, Rebecca (3); 1:
Universitätsspital Basel, Schweiz; 2: Universität Witten Herdecke; 3:
Universitätsspital Zürich
eingereicht durch: Cornelia Bläuer, MScN; Universitätsspital Basel,
Schweiz; E-Mail: cornelia.blaeuer@usb.ch
„Auf der Brücke zwischen gesund und krank“ - Eine qualitative
Studie zur Selbstwahrnehmung von Brustkrebspatientinnen als
Beitrag zur Diskussion der Zuordnung von Krebs zu chronischen
Erkrankungen von Mayer, Hanna (1); Breuer, Johanna (2); 1:
Universität Wien, Österreich; 2: Ludwig Boltzmann Institut/e für/for
Health Technology Assessment
eingereicht durch: Univ. Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer; Universität Wien,
Österreich; E-Mail: hanna.mayer@univie.ac.at
Poster 8 - Wittener Werkzeuge – Beratungstools auch für Pflege
chronisch Kranker von Kocks, Andreas (1,2); Runge, Kerstin (1);
Zegelin, Angelika (1); Bamberger, Günter G. (3); Rust, Lisa (1); Ruppert,
Nicole (1); Kolbe, Nina (1); Blotenberg, Britta (1); Segmüller, Tanja (1); 1:
Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 2: Universitätsklinik Bonn; 3:
selbst. Dipl.-Psychologe (Coachwalk)
eingereicht durch: Andreas Kocks, MScN; Universität Witten/Herdecke;
Universitätsklinik Bonn, Deutschland; E-Mail: andreas.kocks@uni-wh.de
Pflege im Jahr 2030 – Aufgabenbereiche und Kompetenzen von
Pflegenden von Thilo, Friederike; Beck, Monika; Richter, Dirk; Hahn,
Sabine; Berner Fachhochschule, Schweiz
eingereicht durch: Friederike Thilo; Berner Fachhochschule, Schweiz; EMail: friederike.thilo@bfh.ch
Poster 9 - Lebensläufe und Auswirkungen kindlicher Pflege im
Erwachsenenalter. Erfahrungen aus der Perspektive ehemaliger
nunmehr erwachsener pflegender Kinder in Österreich von NaglCupal, Martin (1); Kainbacher, Manuela (1); Metzing, Sabine (2); Mayer,
Hanna (1); 1: Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft,
Österreich;
2:
Universität
Witten/Herdecke,
Department
für
Pflegewissenschaft, Deutschland
eingereicht durch: Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal; Universtität Wien, Institut
für Pflegewissenschaft, Österreich; E-Mail: martin.nagl-cupal@univie.ac.at
Akademische Erstausbildung in der Pflege – Unterschiede
zwischen Studierenden und Schüler-/innen der Gesundheits- und
Krankenpflege von Grebe, Christian; Schürmann, Mirko; Latteck, ÄnneDörte; Mertin, Matthias; Fachhochschule Bielefeld
eingereicht durch: Christian Grebe, Master of Science; Fachhochschule
Bielefeld; E-Mail: christian.grebe@fh-bielefeld.de, chr.grebe@googlemail.com
Burnout-Risiko in der stationären Langzeitversorgung – Ein Blick
auf „alte“ Belastungen und „neue“ Ressourcen von Brause,
Michaela (1); Kleina, Thomas (2); 1: Fachhochschule Bielefeld,
Deutschland; 2: Universität Bielefeld, Deutschland
eingereicht durch: Prof. (i.V.) Dr. Michaela Brause; Fachhochschule
Bielefeld, Deutschland; E-Mail: michaela.brause@fh-bielefeld.de
Poster 10 - Optionen für die Gesundheitsförderung in der
stationären Langzeitversorgung von Horn, Annett; Schaeffer, Doris;
Universität Bielefeld, Deutschland
eingereicht durch: Dr. Annett Horn; Universität Bielefeld, Deutschland; EMail: annett.horn@uni-bielefeld.de
17
Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge
Poster 21 - Freiwilligenengagement in pflegenahen Caresettings.
Zur Bedeutung von Assessmentinstrumenten in der Koordination
von Freiwilligen: eine kritische Analyse vorhandener Instrumente
von Fringer, André (1); Raphaelis, Silvia (2); Otto, Ulrich (1); 1: FHS
St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2:
Universität Wien, Österreich
eingereicht durch: Dr. rer. medic. André Fringer; FHS St.Gallen,
Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail:
andre.fringer@fhsg.ch
Poster 11 - Typologie des Erlebens – eine qualitative Studie zu
zentralen Phänomenen des Erlebens von Menschen mit
fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom im ambulanter Behandlung
mit antiangiogenetischer Therapie von Mayer, Hanna; Breuer,
Johanna; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Köck-Hódi, Sabine;
Universität Wien, Österreich
eingereicht durch: Univ. Prof. Mag. Dr.Hanna Mayer; Universität Wien,
Österreich; E-Mail: hanna.mayer@univie.ac.at
Poster 12 - Der Entscheidungsprozess zu Anlage einer PEG-Sonde
aus der Perspektive der Eltern von Kindern mit neurologischen
Beeinträchtigungen von Jud, Eva-Maria; Mayer, Hanna; Universität
Wien, Österreich
eingereicht durch: Univ. Prof. Mag. Dr.Hanna Mayer; Universität Wien;
Universität Wien, Österreich; E-Mail: hanna.mayer@univie.ac.at
Poster 22 - Symptom-Distress und psychosoziale Ressourcen von
DarmkrebspatientInnen im Rahmen einer chemotherapeutischen
Behandlung von Köck-Hódi, Sabine; Matzka, Martin; Wallner, Martin;
Mayer, Hanna; Universität Wien, Österreich
eingereicht durch: Mag. Sabine Köck-Hódi; Universität Wien, Österreich;
E-Mail: sabine.koeck@univie.ac.at
Poster 13 - Interdisziplinäre Alkoholprävention bei Patient/innen mit
Alkoholproblemen im somatischen Akutspital von Schwarze,
Thomas; Hahn, Sabine; Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz
eingereicht durch: Thomas Schwarze, RN, MNS; Berner Fachhochschule
Gesundheit, Schweiz; E-Mail: thomas.schwarze@bfh.ch
Poster 23 - Pflege dementer Personen im Akutkrankenhaus - Eine
systematische Literaturanalyse von Zottl, Julia; Mayer, Hanna;
Universität Wien, Österreich
eingereicht durch: Mag. Julia Zottl, BA, MA; Universität Wien, Österreich;
E-Mail: julia.zottl@univie.ac.at
Poster 14 - Die Lebenswelt von Familien nach dem Tod eines
älteren Menschen: Erste Erkenntnisse von Naef, Rahel (1,2); Grande,
Gunn (2); Ward, Richard (3); Mahrer-Imhof, Romy (1); 1: Institut für
Pflege, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz;
2: School of Nursing, Midwifery and Social Work, University of
Manchester, England; 3: School of Applied Social Sciences, University of
Stirling, England
eingereicht durch: Rahel Naef; Institut für Pflege, Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften, Schweiz; School of Nursing, Midwifery
and Social Work, University of Manchester, England; E-Mail:
rahel.naef@zhaw.ch
Poster 24 - Von der Ausbildungsentscheidung zum Beruf Identitätsentwicklung in der Pflege von Mühlhausen, Monika; Wülk,
Alexander; Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
eingereicht durch: Monika Mühlhausen, M.Sc., Dipl-Pflegepäd. (FH);
Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg,
Deutschland;
E-Mail:
monika.muehlhausen@web.de
Poster 25 - Austrittsvorbereitung: Selbstpflegekompetenz fördern
bei PatientInnen nach minimal-invasiver Hüftendoprothetik von
Schärli, Marianne; Kalaidos Fachhochschule Departement Gesundheit,
Schweiz
eingereicht durch: Marianne Schärli, MScN; Kalaidos Fachhochschule
Departement Gesundheit, Schweiz; E-Mail: marianne.schaerli@kalaidos-fh.ch
Poster 15 - Bewusstseinsbildung in der Pflege - Schmerztherapie
bei sterbenden PatientInnen von Heindl, Patrik; Kozon, Vlastimil;
Imsel, Josefa; Ruppert, Sabine; AKH Wien - Medizinischer
Universitätscampus, Österreich
eingereicht durch: Mag. Patrik Heindl; AKH Wien - Medizinischer
Universitätscampus, Österreich; E-Mail: patrik.heindl@akhwien.at
Poster 26 - Pflegebedarfsermittlung, Risikoeinschätzung und
Verantwortlichkeiten in der stationären Akutpflege von Heering,
Christian; Felix Platter-Spital, Schweiz
eingereicht durch: Dr. rer.cur. Christian Heering, RN, MSc, Cert.Ed.,
HöFa 2; Felix Platter-Spital, Schweiz; E-Mail: christian.heering@fpsbasel.ch
Poster 16 - Gesundheitsförderung und Prävention durch bewegungsfördernde Interventionen in der stationären Langzeitversorgung von
Vogt, Dominique; Horn, Annett; Schaeffer, Doris; Universität Bielefeld,
Deutschland
eingereicht durch: Dominique Vogt; Universität Bielefeld, Deutschland;
E-Mail: dominique.vogt@uni-bielefeld.de
Poster 27 - Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care - Erste
Ergebnisse von Fokusinterviews mit Pflegenden von Biskup, Anette;
Buck, Andrea; Michaletz-Stolz, Regina; Deutsche Gesellschaft für
Palliativmedizin Sektion Pflege Baden-Württemberg, Deutschland
eingereicht durch: Regina Michaletz-Stolz; Deutsche Gesellschaft für
Palliativmedizin Sektion Pflege Baden-Württemberg, Deutschland; EMail: regina.michaletz-stolz@med.uni-tuebingen.de
Poster 17 - Aufgabenfeld pädiatrischer APNs im Bereich von
Stoffwechselerkrankungen von Kleiner, Dorothea (1); Müller Staub,
Maria (1); Schlüer, Anna-Barbara (2); 1: Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Kinderspital Zürich, Schweiz
eingereicht durch: Dorothea Kleiner, MScN, Berufsschullehrerin; Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail:
dorothee.kleiner@gmx.ch
Poster 28 - Pflegerisches Qualitätsmonitoring im Akutspital von
Heering, Christian; Felix Platter-Spital, Schweiz
eingereicht durch: Dr. rer.cur. Christian Heering, RN, MSc, Cert.Ed.,
HöFa 2; Felix Platter-Spital, Schweiz; E-Mail: christian.heering@fpsbasel.ch
Poster 18 - Evaluation des Umzugs von Menschen mit
Behinderungen aus dem stationären Dauerwohnen in das Wohnen
mit Intensivbetreuung der Fürst Donnersmarck-Stiftung von WolfOstermann, Karin; Johannes, Gräske; Alice Salomon Hochschule Berlin,
Deutschland
eingereicht durch: Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann; Alice Salomon
Hochschule Berlin, Deutschland; E-Mail: wolf-ostermann@ash-berlin.eu
Poster 29 - Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes und einer
Wundambulanz im geriatrischen Akutspital von Settelen, Christina
(1); Heering, Christian (2); 1: Felix Platter-Spital, Schweiz; 2: Felix
Platter-Spital, Schweiz
eingereicht durch: Dr. rer.cur. Christian Heering, RN, MSc, Cert.Ed.,
HöFa 2; Felix Platter-Spital, Schweiz; E-Mail: christian.heering@fpsbasel.ch
Poster 19 - Die Nabelpflege beim Neugeborenen- Eine
Herausforderung für Eltern von Trautmann, Sabine; Biedermann,
Johanna; Bläuer, Cornelia; Universitätsspital Basel, Schweiz
eingereicht durch: Cornelia Bläuer, MScN; Universitätsspital Basel,
Schweiz; E-Mail: cornelia.blaeuer@usb.ch
Poster 30 - Elementare Gesundheitspflege bei einer Klientin mit
Chronischer Polyarthritis von Weerts, Erna; Arbeitsgemeinschaft für
Elementartherapie e.V., Deutschland
eingereicht durch: Erna Weerts, MSc; Arbeitsgemeinschaft für
Elementartherapie e.V., Deutschland; E-Mail: elementartherapie@gmx.de
Poster 20 - Übersetzung und Validierung der Palliative Care
Praxisumsetzungsskala (PCPU) und des Palliative Care
Herausforderungsassessment (PCHA) von Fringer, André; Kesseli,
Miriam; FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften,
Schweiz
eingereicht durch: Dr. rer. medic. André Fringer; FHS St.Gallen,
Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; E-Mail:
andre.fringer@fhsg.ch
Poster 31 - „Wir bahnen den Weg.“ Die Rollen Pflegender in
verschiedenen Settings bei Entscheidungen über eine PEGErnährung bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz. von Haas,
Margit; Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland
eingereicht durch: Margit Haas, Diplom-Pflegepädagogin, MScN;
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland; E-Mail:
mhaas@pthv.de
18
Kontakt zu den AutorInnen aller Konferenzbeiträge
Poster 36 - Patientenorientierte Gesundheitsförderung – Eckpunkte
eines Qualifizierungskonzeptes für die (pflegerische) Fort- und
Weiterbildung von Dörge, Christine; Hochschule für Technik und
Wirtschaft des Saarlandes, Deutschland
eingereicht durch: Prof. Dr. phil. Christine Dörge, MPH; Hochschule für
Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Deutschland; E-Mail:
christine.doerge@htw-saarland.de
Poster 32 - Vom Umgang mit chronischen Schmerzen – Ein
Angebot für Betroffene und Angehörige von Hartmann-Fussenegger,
Susanne; Zink, Cornelia; Dinkel, Madeleine; Palliativzentrum
Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
eingereicht durch: Dr. med. Madeleine Dinkel; Palliativzentrum
Kantonsspital St. Gallen, Schweiz; E-Mail: madeleine.dinkel@kssg.ch
Poster 33 - Transkulturelle Kompetenz bei muslimischen Patienten
– eine Herausforderung für das Pflegepersonal in der Anästhesie
und im Operationsdienst von Spurny, Corinna; DIPLOMA
HOCHSCHULE, Deutschland
eingereicht durch: Corinna Spurny; DIPLOMA HOCHSCHULE,
Deutschland; E-Mail: c.spurny@t-online.de
Poster 37 - Probleme bei der Fallidentifikation im Rahmen einer
Studie zur Arbeitsplatzgestaltung bei Menschen nach Schlaganfall
von Horbach, Annegret (1); Smeaton, Susan (2); Behrens, Johann (3); 1:
Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 2:
Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 3:
Pflegeforschungverbund Mitte Süd
eingereicht durch: Prof. Dr. Johann Behrens; Pflegeforschungverbund
Mitte Süd; E-Mail: Annegret.Horbach@gmx.de
Poster 34 - Was ist uns gute Pflege wert? – Hybride
Tätigkeitsformen zwischen Ehrenamt, Erwerbsarbeit und prekärer
Beschäftigung von Tracht, Susann; Universität Siegen, Deutschland
eingereicht durch: Susann Tracht; Universität Siegen, Deutschland; EMail: susann.tracht@yahoo.de
Poster 35 - Vom Velo zum Rolls Royce – Ein Erfahrungsbericht über
die Einführung der elektronischen Pflegedokumentation am
Stadtspital Triemli Zürich von Vetter, Christine; Brühlmann, Eveline;
Stadtspital Triemli Zürich, Schweiz
eingereicht durch: Christine Vetter, BScN; Stadtspital Triemli Zürich,
Schweiz; E-Mail: christine.vetter@triemli.zuerich.ch
19
C
M
Y
CM
MY
CY CMY
K
Inhaltsverzeichnis Abstracts
Abstracts der Vorträge
Montag, 16. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21-30
Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31-38
Abstracts der Posterbeiträge
Montag, 16. - Dienstag, 17. September 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39-50
21
Vorträge 16.9.2013
pflege-sensible Patientenziele herausgefiltert wurden. Die Dokumentation der
Pflegedaten erfolgte mittels Pflegesoftware, welche die Pflegeklassifikation NANDA-I
mit den Zielen nach Doenges, Moorhouse & Murr verknüpft. Das elektronische
Dokumentationssystem erinnert die Pflegefachfrauen automatisch an die
Zielevaluation und schlägt neue Überwachungs- und Evaluationsdaten vor. Dadurch
geht die Überprüfung der pflege-sensiblen Patientenziele nicht verloren. Dabei
wurden die Anzahl der gesetzten Ziele pro Patient/Pflegediagnose und der Status
der Zielerreichung (erreicht, teilweise erreicht, nicht erreicht, nicht erreichbar)
erhoben und die häufigsten Pflegeergebnisse gesammelt.
15.9. Eröffnung Oberer Konzilssaal
Hauptvortrag: Leben mit chronischer Erkrankung als
Herausfor-derung für Pflege und Pflegewissenschaft
Prof. Dr. Andreas Büscher
Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Deutsches
Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), Deutschland
Der vielfach beschriebene Wandel des Krankheitsspektrums hin zu chronischen
Krankheiten geht mit einer Reihe von Herausforderungen für die Pflegepraxis und
Pflegewissenschaft einher. Auf der praktischen Ebene gilt es, den Gedanken der
Förderung der Selbstmanagementfähigkeiten sowie die Flankierung langwieriger
chronischer Krankheitsverläufe durch Beratung und Begleitung zu fokussieren.
Konzeptionell geht es um die Entwicklung pflegerischer Handlungsansätze für
unterschiedliche Settings und zu unterschiedlichen Problemlagen – sei es in den
klassischen Settings oder aber im Rahmen kommunaler Versorgungskonzepte zur
primären Gesundheitsversorgung. Die Pflegewissenschaft ist gefordert, der
Komplexität chronischer Krankheitsverläufe empirisch und theoretisch stärkere
Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Nicht zuletzt geht es darum, den
gesellschaftspolitischen Diskurs zur Bewältigung chronischer Krankheit und daraus
resultierender Pflegebedürftigkeit mitzugestalten und somit einen professionellen
Beitrag zur Bewältigung einer zunehmenden gesellschaftlichen Herausforderung zu
leisten.
Datenanalyse: Im US-Setting wurden die häufigsten NOC und deren Zielerreichung
statistisch analysiert und verglichen. Im psychiatrischen Setting wurden die NOCIndikatoren in bestimmten Zeitpunkten und –abständen eingeschätzt. Diese
Einschätzungen, resp. deren Verlauf wurden abschliessend einer Gesamtevaluation
unterzogen. Diese beiden Schritte stellen einen zentralen Teil der Arbeit mit der
NOC dar, weil damit der Pflegeprozess aktiv und zeitnah gesteuert und neue
Erkenntnisse gewonnen werden. Der patienten-edukative Ansatz der NOC kam voll
zum Zuge wenn Patientinnen/Patienten in die Einschätzungen und Evaluationen
involviert waren.
Im Allgemein Spital wurde die Anzahl der gesetzten Ziele pro
Pflegediagnose und der Status der Zielerreichung statistisch analysiert und den vier
Kategorien entsprechend geordnet. Ebenso wurden die häufigsten Pflegeergebnisse
pro Pflegediagnose deskriptiv ausgewertet.
Resultate: In den US Studien wurden die meistgewählten NOC-Outcomes
berechnet und mit vorher publizierten Haupt-Ergebnissen der Nursing Outcomes
Classification verglichen. Im psychiatrischen Setting sichert der Standard die
korrekte Anwendung der NOC. Der Pflegeprozess wurde anhand der NOC
transparent und dies ist essentiell, um die individuelle Pflege zu strukturieren und auf
jede/n einzelne/n Patientin/Patienten zu fokussieren. Transparenz ist auch wichtig für
die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie für die Selbsteinschätzung dessen, was
Pflegende erreichten sowie für die Patientinnen/Patienten selbst.
16.9. Programm Oberer Konzilssaal
Hauptvortrag: Measuring outcomes of nursing care using
NOC
Die erzielten Pflegeergebnisse des Akutspitals zeigen, dass der Einbezug der
Patienten für die Zielerreichung bei komplexen Pflegesituationen hilfreich ist. Der
Grad der Umsetzung der Zielüberprüfung und die Anpassung an die individuelle
Patientensituation erwiesen sich als abhängig von der Schulung und den Vorgaben
des Pflegemanagements.
Sue Moorhead, PhD, RN
Center for Nursing Classification & Clinical Effectiveness, The University of Iowa,
College of Nursing, USA
This presentation will focus on the results of 2 studies conducted at a Midwestern
U.S. hospital focused on the core outcomes selected by nurses in 3 intensive care
units and 4 oncology units. The most frequently chosen outcomes will be compared
with previously published core outcomes described in the Nursing Outcomes
Classification. Examples of outcomes achieved in these units will be highlighted and
suggestions for future research will be discussed.
Diskussion: Durch die Einführung der NOC wurde der Pflegeprozess transparent.
Die Auswahl individueller NOC-Indikatoren - bzw. pflege-sensibler Patientenziele pro
Patientin und laufende Evaluationen - führten zu einem Perspektivenwechsel bei den
Pflegenden. Pflege wurde nicht nur sichtbar und messbar, sondern auch
bedeutungsvoller und individueller.
Hauptvortrag: Nachrichten aus dem Elfenbeinturm: Vom
Umgang mit Theorien in der familienorientierten Pflegeforschung
Symposium: Pflegesensitive Patientenergebnisse (NOC) in
der klinischen Praxis
Moorhead, Sue (1); Frauenfelder, Fritz (2); Odenbreit, Matthias (3)
1: Professor, Director of PhD Program, University of Iowa; 2: Leiter Forschung und
Entwicklung Psychiatrische Universitätsklinik Zürich; 3: Projektleiter, Forschung und
Entwicklung, WigaSoft AG St. Gallen
Mag. Dr. Martin Nagl-Cupal
Universität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich
Die Frage der Theorieentwicklung und des Theoriebezug pflegerischer Forschung ist
nicht nur eine rein akademische, sie ist auch eine, die für die Entwicklung einer
Wissenschaftsdisziplin und im Fall der Pflegeauch für die Praxis von großer
Bedeutung ist. In den letzten zehn Jahren ist eine starker Zuwachs an
familienorientierte Pflegeforschung im deutschsprachigen Raum auszumachen, was
der Bedeutung der Familie bei der Krankheitsbewältigung und der Ausdehnung des
pflegerischen Blicks auf Familie geschuldet ist. Die theoretischen Bezüge von
familienorientierter Pflegeforschung scheinen dieser Entwicklung bisweilen
beträchtlich hinterherzuhinken, sofern sie denn überhaupt gehfähig sind. Mit Blick
auf den deutschsprachigen Raum widmet sich der Vortrag der Frage, wie es um die
Beziehung zwischen familienorientierter Forschung und deren Theoriebezüge
bestellt ist und wie Theorien im Bereich der familienorientierten Forschung zur
Anwendung kommen?
Einleitung: Pflegesensitive Patientenergebnisse wurden seit 1991 an der Universität
von Iowa entwickelt (Nursing Outcomes Classification NOC). Die Einführung von
Ergebnis-Konzepten und Outcome-Indikatoren in die klinische Pflegepraxis hängt
von Implementationsstrategien ab.
Problemstellung: Die Befähigung Pflegender zum Einsatz der NOC sollte auf
spezifische Patientenergebnisse fokussieren, anstatt sich auf den Pflegebedarf oder
Pflegeleistungen zu konzentrieren. Bezüglich Interventionsstrategien und
Auswirkungen der Einführung von NOC (bzw. Ergebnis-Indikatoren/standardisierte
Pflegeziele) liegen bisher kaum Forschungsresultate vor.
Forschungsfragen: Was sind Schlüsselstrategien für eine erfolgreiche Einführung
von pflege-sensiblen Patientenergebnissen in die Praxis? Wie wenden Pflegende
pflege-sensible Patientenergebnisse an? Welche pflege-sensiblen Patientenergebnisse werden in verschiedenen Pflegesettings erzielt?
Symposium: Ambulante Versorgung von Menschen mit
Demenz durch regionale Demenznetzwerke – das Projekt
DemNet-D
Ziele: Das Ziel der drei Projekte war, pflege-sensible Patientenergebnisse
(NOC/Patientenziele) in verschiedenen Settings zu evaluieren. Während eine Studie
auf die Implementierung fokussierte, war der Schwerpunkt der zwei andern Studien
die Untersuchung pflege-sensibler Ergebnisse, die Pflegende erzielen.
Wolf-Ostermann, Karin (1); Fleßa, Steffen (2); Gräske, Johannes (1); Heinrich,
Steffen (3); Hoffmann, Wolfgang (4); Holle, Bernhard (3); Laporte-Uribe, Franziska
(3); Meyer, Saskia (1); Michalowsky, Bernhard (4); Peitz, Alessa (5); SchäferWalkmann, Susanne (5); Thyrian, Jochen René (4); Traub, Franziska (5);
Wuebbeler, Markus (4)
1: Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland; 2: Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald; 3: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V.
(DZNE), Standort Witten; 4: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative
Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort Rostock/ Greifswald; 5: Duale Hochschule
Baden-Württemberg Stuttgart
Methoden:
Es
wurden
“Mixed
Methods
Designs”
angewendet:
Im
Implementierungsprozess der NOC in die psychiatrische tägliche Pflegepraxis
wurden
essentielle
Erfahrungen
gesammelt
bezüglich
Einbezug
der
Patientinnen/Patienten bei der Wahl von Outcome-Indikatoren. Mithilfe von
Expertencoaching erzielten Pflegende ein umfassendes Wissen zur NOC indem
Bezugspersonen im Pflegealltag speziell begleitet wurden. Im Allgemeinspital
wurden alle Pflegefachpersonen bezüglich NANDA-I Pflegediagnosen sowie beim
Planen individueller Pflegeziele und Massnahmen nach Doenges, Moorhouse & Murr
mittels Fallbesprechungen geschult. Dabei wurden quantitative, deskriptive und
qualitative Methoden angewendet.
Die Versorgung von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen mit Demenz (MmD)
erfolgt in der BRD vorwiegend in der eigenen Häuslichkeit Familie. Allerdings ist das
ambulante Versorgungssystem auf die komplexen Bedürfnisse der Betroffenen
(MmD und Angehörige) nur unzureichend eingerichtet. Vor dem Hintergrund
zukünftiger demografischer Entwicklungen haben sich zunehmend regionale
Demenznetzwerke als kooperative, multiprofessionelle Versorgungsmodelle in der
ambulanten Versorgungspraxis herausgebildet. Durch eine vernetzte Versorgung
soll Betroffenen ein an den individuellen Bedürfnissen orientiertes Angebot
ermöglicht werden. Unklar ist bislang, welche Faktoren solcher Netzwerke als
besonders förderlich angesehen werden können und unter welchen
Rahmenbedingungen Demenznetzwerke agieren. Ziel des Forschungsprojektes
DemNet-D ist daher eine umfassende Evaluation von multiprofessionellen
Versorgungsnetzwerken für MmD, um Lücken in einer regionalen wohnortnahen
Versorgung zu schließen und Erfolgsfaktoren einer integrierten Versorgung zu
identifizieren. In einem Forschungsverbund verschiedener Wissenschaftsdisziplinen
und -standorte erfolgt eine bundesweite Evaluation von 13 regionalen
Demenznetzwerken hinsichtlich ihrer Wirkungen auf MmD und deren Angehörige
Population: Die Population bestand aus:
a)
b)
c)
Hospitalisierte Patientinnen/Patienten von drei Intensivstationen und vier
Onkologieabteilungen eines Spitals im mittleren Westen der USA
Hospitalisierte Patientinnen/Patienten von Schweizerischen Psychiatrischen
Kliniken (Zentrum für Psychiatrische Rehabilitation und Forensische Klinik)
Hospitalisierte Patientinnen/Patienten von medizinischen und chirurgischen
Abteilungen eines Schweizerischen Allgemeinspitals der mittleren Grösse
Datensammlung: Im amerikanischen Setting wurden die Daten mittels spezieller
Formulare erhoben. In den Schweizerischen Settings wurden sie aus
Pflegedokumentationen gewonnen: In der Psychiatrie aus handschriftlichen
Pflegedokumentationen, wobei definierte Standards die laufende Einschätzung von
Ergebnis-Indikatoren und die Evaluation dieser sowie den Einbezug der
Patientinnen/Patienten im Pflegeprozess bestimmten.
Im Allgemeinspital fand die
Datensammlung im Zeitraum von 2008 bis 2010 statt und erfolgte mittels
elektronischer Pflegedokumentation wobei standardisierte und individualisierte
22
Vorträge 16.9.2013
z.B. bzgl. Lebensqualität und empfundener Belastungen. Weiterhin werden u.a.
patientenbezogene Inanspruchnahmen und gesundheitsökonomische Faktoren
analysiert sowie Netzwerkdichte und Steuerungs¬mechanismen in den jeweiligen
Netzwerken hinterfragt und Wissenstransfer-Prozesse evaluiert.
Population, Stichprobe, Teilnehmer: Bei den StudienteilnehmerInnen handelte es
sich um Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren bzw. der 5. bis 8. Schulstufe in
zwei großen Österreichischen Bundesländern. Nach einem zweistufigen
Zufallsauswahlverfahren nahmen Kinder an 84 Schulen bzw. 474 Schulklassen an
der Studie teil. Insgesamt konnten 7.403 Fragebögen (71%) ausgewertet werden.
Die
vier
Beiträge
des
Symposiums
vertiefen
jeweils
einzelne
Evaluationsschwerpunkte
und
ermöglichen
in
ihrer
interdisziplinären
Zusammenschau einen ersten vorläufigen Überblick zur Lebens- und
Versorgungssituation von MmD und ihren Angehörigen im Rahmen von etablierten
Demenznetzwerken.
Datenerhebung: Die Datenerhebung erfolgte zwischen April und Juni 2012. Die
Schüler und Schülerinnen füllten im Beisein einer instruierten Lehrperson einen für
die Studie entwickelten Selbstausfüllfragebogen aus, der generelle kindliche
Unterstützung in Familien erhebt.
Beitrag 1: Ein Hauptzielkriterium in der Versorgung von MmD ist empfundene
Lebensqualität. Aber auch soziale Inklusion und Verbleib in der eigenen Häuslichkeit
sind aus Perspektive der Betroffenen wichtige Faktoren. In dem Beitrag wird
dargestellt, welche soziodemografischen Merkmale und gesundheitsbezogenen
Outcomes Nutzer/innen von Demenznetzwerken aufweisen. Dazu werden
bundesweit bis zu 715 Menschen mit Demenz bzw. deren Angehörigen in face-toface Interviews befragt, die nicht dauerhaft stationär untergebracht und Nutzer/innen
eines der 13 teilnehmenden Netzwerke sind. Neben soziodemografischen
Merkmalen
werden
als
Zielparameter
u.a.
Lebensqualität
(QoL-AD),
herausfordernde Verhaltensweisen (CMAI) und soziale Inklusion (SACA) erfasst. Die
Ergebnisse können aufzeigen, welche Menschen mit Demenz auf eine vernetzte
Versorgung zurückgreifen und geben Hinweise, welche Netzwerkangebote genutzt
werden. Darüber können die Ergebnisse eine Optimierung der Angebotsstruktur zu
einem längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ermöglichen.
Datenanalyse: Der Cut-off-Punkt zur Identifizierung pflegender Kinder erfolgte mit
Bezug auf die Anwesenheit einer chronischen Krankheit eines Familienmitglieds und
vordefinierter Hilfsaktivitäten und –Intensitäten. Die Datenauswertung erfolgte mittels
deskriptiver und schließender Statistik. Aussagen über die Güte des Instruments
(z.B. interne Konsistenz, Konstruktvalidität) liegen vor.
Ergebnisse, Resultate: Die Prävalenz informeller Pflege durch Kinder im Alter von
10 – 14 Jahren in den ausgewählten Bundesländern in Österreich beträgt 4,5%
(n=335; CI95%=4-5%). Die Prävalenz in der Altersgruppe von 5 – 18 Jahren in
Österreich beträgt hochgerechnet 3,5%. Pflegende Kinder unterscheiden sich von
nicht pflegenden Kindern deutlich in der Intensität der erbrachten
Unterstützungsleistungen. Sie zeigen unter anderem signifikant häufiger negative
emotionale und körperliche Auswirkungen. Mit Ausnahme des Geschlechts und dem
subjektiven Wohlstandsempfinden spielen die meisten soziodemographischen
Merkmale auf das Vorhandensein kindlicher Pflege in der Familie keine Rolle.
Beitrag 2: Regionale Demenznetzwerke, welche sich mit Engagement und
Verantwortung dem Thema der integrierten Demenzversorgung stellen, sind mit ihrer
Unterstützungsarbeit für die MmD und deren Angehörige essenziell. Für die
Fortführung und Weiterentwicklung der Netzwerke ist dabei aber nicht nur das
Engagement von großer Bedeutung, sondern es stellt sich zunehmend die Frage
nach nachhaltigen Finanzierungskonzepten. Im Rahmen der DemNet-D-Studie
werden alle 13 teilnehmenden und in ihrer Arbeit erfolgreichen Demenznetzwerke
bezüglich ihres Finanzierungskonzeptes analysiert. Der dabei angewandte
theoriegeleitete halbstrukturierte Interviewleitfaden bezieht sich auf die Kosten-und
Finanzierungsstruktur und einen quantifizierbaren Output, erhoben anhand der im
Einzugsgebiet versorgten MmD. Vorläufige Ergebnisse zeigen eine strake
Heterogenität der Kosten- und Finanzierungsstruktur, was die Möglichkeit bietet
erfolgreiche
Finanzierungmodelle
aufzuzeigen.
Exemplarisch
soll
das
Finanzierungskonzept zweier regionaler Demenznetzwerke vorgestellt werden.
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Studienergebnisse legen nahe, dass
Prävalenzdaten in der bestehenden Literatur großteils unterschätzt werden.
Pflegenden im ambulanten Sektor, in der Schule aber auch im Krankenhaus kommt
eine zentrale Rolle bei der Identifizierung pflegender Kinder zu aber auch bei
Erstellen von Angeboten zur Unterstützung und Entlastung pflegender Kinder und
deren Familien.
„Füreinander da sein“ – Die Unterstützung durch
informelle Helfer/innen bis zuletzt – eine explorative Studie
bei älteren Menschen in Einpersonenhaushalten
Wosko, Paulina; Pfabigan, Doris; Pleschberger, Sabine
UMIT Wien, Institut für Pflege- und Versorgungsforschung, Österreich
Hintergrund: Der Anteil von älteren und hochbetagten Menschen in
Einpersonenhaushalten ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen.
Für Menschen die alleine leben und Hilfe brauchen ist ein Verbleib in der häuslichen
Umgebung, vor allem am Ende des Lebens, wenn die Pflegebedürftigkeit zunimmt,
besonders schwierig. Die ambulante Pflege und Versorgung ist in der Regel auf das
Vorhandensein von pflegenden Angehörigen ausgerichtet, das informelle Netzwerk
von allein lebenden hochbetagten Menschen kommt dabei kaum in den Blick.
Beitrag 3: Regionale Demenzversorgung durch ein Netzwerk ist eine komplexe
Aufgabe. Typisch für Netzwerkstrukturen sind daher vielfältige Verflechtungen und
zahlreiche Interdependenzen. Eine systematische Zusammenarbeit in einem
Demenznetzwerk impliziert weitreichende Überlegungen einer strategischen
Ausrichtung nach innen und nach außen, um das eigene Bestehen dauerhaft
abzusichern und handlungsfähig zu bleiben. Erfolgreiche Demenznetzwerke
reagieren auf diese Anforderungen mit Prozessen der Hybridisierung bzw. mit der
Ausbildung von organisationaler Governance. Das Stuttgarter Teilprojekt analysiert
Netzwerkstrukturen und –prozesse und untersucht Fragen in Bezug auf Wirkung und
Outcome innerhalb der Demenznetzwerke. Im Vergleich wird herausgearbeitet,
welche Gemeinsamkeiten, aber auch welche Unterschiede in den Strukturen
funktionierender Netzwerke (mit prinzipiell gleichem Versorgungsauftrag) bestehen.
Fragen der Steuerung (Governance) werden auf der Grundlage qualitativer
Datenanalysen beantwortet.
Fragestellung/Ziel: Mit dieser Studie sollte erstmals in Österreich ein vertiefender
Einblick in individuelle Hilfearrangements von allein lebenden hochbetagten
Menschen und informellen Helfer/innen geschaffen werden. Die zentrale Frage
lautete: Wie erleben informelle Helfer/innen die Begleitung, Betreuung bzw.
Versorgung eines Menschen, zu dem sie in keinem Verwandtschafts- oder
Partnerschaftsverhältnis stehen, insbesondere in der letzten Lebensphase?
Ziel der Studie war es zudem, Erkenntnisse in Bezug auf die spezifischen
Anforderungen einer solchen Unterstützung in der letzten Lebensphase zu
gewinnen.
Beitrag 4: Vergleicht man die Strukturen und Arbeitsweisen verschiedener lokaler
Demenznetzwerke, sind diese durch eine große Heterogenität gekennzeichnet. Die
Kooperation mit Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen der Demenzversorgung
ist für die Netzwerke eine wichtige Voraussetzung für die Gestaltung einer
gelingenden Versorgung. Hierbei stellt der Austausch von fachlichem und
handlungsrelevantem Wissen einen entscheidenden Faktor dar. Dies gilt sowohl für
den Wissenstransfer innerhalb der Netzwerke, als auch nach außen. Der Beitrag
zeigt auf, wie dieser thematische Schwerpunkt theoretisch fundiert entwickelt und
analysiert
wurde.
Auf
Grundlage
eines
literaturgestützt
entwickelten
Interviewleitfadens wurden die Netzwerkleiter sowie mehrere Schlüsselpersonen der
13 teilnehmenden Demenznetzwerke zum Thema Wissenstransfer befragt. Die
Ergebnisse der inhaltsanalytischen Auswertung werden Rückschlüsse auf
erfolgreiche Konzepte und Prozesse von Wissenstranslation etablierter
Demenznetzwerke ermöglichen.
Methodik: Diese Studie basiert auf einem explorativen qualitativen
Forschungsansatz. In narrativen Interviews wurde aus der Perspektive von
informellen Helfer/innen (n=10-15), der Hilfe- und Unterstützungsprozess
retrospektiv nachgezeichnet und rekonstruiert. Ergänzend wurden im Sinne des
Case Study Approach vertiefende Fallstudien (n=4-6) durchgeführt. Die Stichprobe
umfasste ein breites Spektrum an Charakteristika, u.a. unterschiedliche Regionen in
Österreich sowie verschiedene Hilfearrangements.
Unter informellen Helfer/innen werden Personen verstanden, die in keinem
Verwandtschafts- oder Partnerschaftsverhältnis zur hilfebedürftigen Person stehen,
insbesondere Freundinnen/Freunde und Nachbarinnen/Nachbarn.
Neben inhaltsanalytischen Verfahren kamen in der Auswertung der transkribierten
Interviews auch Aspekte des fallrekonstruktiven Verfahrens zur Anwendung.
Die Prävalenz informeller Pflege durch Kinder und
Jugendliche in Österreich. Ergebnisse einer Schulstudie
Ergebnisse:
Informelle
Hilfearrangements
entstanden
aus
kleinen
Unterstützungstätigkeiten, welche mit Verschlechterung des Zustandes der älteren
Person an Intensität zunahmen. Die Arten von Aufgaben welche dabei übernommen
wurden sind breit gefächert. Mit Abnahme des Gesundheitszustandes der zu
betreuenden Person und dem Bedürfnis den Wunsch des zu Hause Sterbens zu
erfüllen, wurden oftmals professionelle Dienste hinzugezogen, wobei es nicht immer
zu reibungslosen Verläufen in der Zusammenarbeit kam. Informelle Helfer/innen
gerieten mitunter an ihre Grenzen und standen vor großen Herausforderungen, etwa
wenn es notwendig war Entscheidungen über die weitere Versorgung zu treffen. Eng
korrespondierend mit den Motivlagen zeigte sich das Phänomen der Reziprozität,
welches am Lebensende jedoch im Lichte der abnehmenden physischen und
psychischen Fähigkeiten zunehmend unter Druck geriet.
Nagl-Cupal, Martin; Daniel, Maria; Koller, Martina; Mayer, Hanna
Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich
Einleitung, Ausgangslage: Seit einigen Jahren ist im Bereich der
familienorientierten Pflege vermehrt Forschung zu bemerken, die sich mit der
Situation von pflegenden Kindern beschäftigt. Aufgrund verschiedener
methodologischer Herausforderungen, wie Zugangsprobleme oder kleiner
Stichproben gibt es kaum Studien, die ein realistisches Bild über die Anzahl
pflegender Kinder und Jugendlicher zeichnen.
Fragestellung/Ziel; Das Ziel vorliegender Studie bestand in
•
der Beschreibung der Prävalenz informeller Pflege durch Kinder und
Jugendliche im Alter von 10 – 14 Jahren in Österreich
•
der Quantifizierung kindlicher Hilfsaktivitäten und Auswirkungen auf die
Betroffenen und wie sich diese von nicht pflegenden Kindern unterscheiden
•
der Hochrechnung der Anzahl pflegender Kinder aus der Stichprobe auf alle
minderjährigen Kinder und Jugendliche in Österreich im Alter von 5 – 18
Jahren
Schlussfolgerung: Es kann von einer großen Engagementbereitschaft bei
informellen Helfer/innen ausgegangen werden, eine Unterstützung von Menschen in
Einpersonenhaushalten bis hin zum Lebensende geht allerdings mit zusätzlichen
Anforderungen einher. Wenn diese durch professionelle Hilfen in den Blick
genommen werden, dann kann auch ein Sterben zu Hause gelingen. Mehr Wissen
über die Dynamik zwischen den informellen und formellen Hilfebeziehungen ist
erforderlich, um entsprechend robuste Hilfearrangements zu schaffen.
Methoden, Design: Die Studie wurde als quantitative deskriptiv/komparative
Querschnittstudie designt.
Ethische Überlegungen: Das Vorliegen einer Einverständniserklärung der
erziehungsberechtigten Person war die Voraussetzung zur Teilnahme an der Studie.
Alle Kinder wurden auf die Freiwilligkeit ihrer Teilnahme hingewiesen. Die Studie
wurde durch die Ethikkommission der Universität Wien genehmigt.
23
Vorträge 16.9.2013
Bedeutung und Belastung von Familien in der häuslichen
Langzeitpflege
Fragestellung: Welche Voraussetzungen müssen für die Implementierung und zur
Erreichung der beschriebenen Zielsetzungen des Projektes im Klinikum geschaffen
werden, um es praxisorientiert anwenden zu können?
Dorin,
Lena
(1);
Metzing,
Sabine
(2);
Büscher,
Andreas
(3)
1: Hochschule Osnabrück / Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 2:
Department für Pflegewissenschaft, Fakultät für Gesundheit, Universität
Witten/Herdecke; 3: Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften, Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege
(DNQP)
Der Vortrag gliedert sich in folgende Ansätze.
1.
Beschreibung des Projektes: Ausgangssituation, Zielsetzung sowie die
Definition der Zielgruppe.
2.
Projektplanung: Erläuterung der grundlegenden Maßnahmen in der
Planungsphase wie z.B. Umfeldanalyse (Wer ist vom Projekt betroffen, wie ist
die Haltung der einzelnen zum Projekt, wie begegnet man den Kritikern),
Meilensteinerarbeitung. (z.B. Schwerpunkt EDV -Anbindung, Kommunikation
bzw. Informations-Aspekte)
3.
Praktische Inhalte und Instrumente des Projektes: Informationen zum
Erstgespräch, zum Familienberatungsgespräch, zum Aufbau eines
Pflegenetzwerkes, zu den einzelfallbezogenen Pflegetrainings im Klinikum
und in der Häuslichkeit, sowie zum Angebot eines Initialpflegekurses.
4.
Evaluation: hier erfolgen die ersten Ergebnisse des Projektes nach 5
monatiger Projektphase. Was hat sich bisher bewährt? Was hat sich als nicht
oder schwierig praktikabel gezeigt?
5.
Fazit: In der Schlussfolgerung werden die positiven wie auch die negativen
Aspekte des Projektes erläutert, Ziel ist es hier auch auf ethische
Überlegungen einzugehen, welche durch das Gesundheitssystem mit Blick
auf das Projekt vorgegeben sind.
Einleitung, Ausgangslage: Die Anzahl zu Hause lebender pflegebedürftiger
Menschen mit einem umfangreichen Hilfebedarf nimmt zu. Ohne familiäre
Unterstützung wäre ein Leben in der häuslichen Umgebung für diesen
Personenkreis nicht möglich, da die verfügbare professionelle Unterstützung durch
einen ambulanten Pflegedienst allein selten ausreichend ist, um langfristig den
Verbleib in der häuslichen Umgebung trotz schwerer Pflegebedürftigkeit zu
gewährleisten. Der Familie kommt daher die zentrale Rolle bei der Versorgung und
Betreuung von Schwerpflegebedürftigen zu.
Fragestellung: Dieser Beitrag geht in diesem Zusammenhang drei Fragen nach:
•
Wie häufig können Schwerpflegebedürftige tatsächlich auf familiale
Ressourcen zurückgreifen?
•
Welche zusätzlichen Alltagsanforderungen müssen die pflegenden
Familienmitglieder bewältigen?
•
Wie ist es um die Sorge der Pflegebedürftigen bestellt, dass ihre Familie die
notwendige Unterstützung möglicherweise langfristig nicht leisten kann?
16.9. Programm Unterer Konzilssaal
Methoden, Datenerhebung, Teilnahme, ethische Überlegungen und
Datenanalyse: Im Rahmen der Publikationsreihe Gesundheitsmonitor, einem
gemeinsamen Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Krankenkasse BARMER
GEK, wurde eine Sonderbefragung zu ambulanten Pflegearrangements von
Schwerpflegebedürftigen durchgeführt. Im Februar 2012 wurden hierfür 2.524 zu
Hause lebende Versicherte mit Pflegestufe II von der BARMER GEK angeschrieben.
1.152 Fragebögen wurden ausgefüllt zurückgesandt, was einer Rücklaufquote von
45,6 % entspricht. Die Daten wurden mittels deskriptiver Statistik analysiert. In
Kreuztabellen wurden die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen
Schwerpflegebedürftigen ausgewertet.
Beratungsbedarfe und Versorgungsarrangements bei zu
Hause lebenden Hochbetagten und ihren Bezugspersonen
- Erste Ergebnisse des Projektes VersE (Vermeidung
stationärer Einweisungen durch die Pflegeberatung nach
§7a SGB XI)
Krüger, Cornelia; Leib-Gerstner, Anna; Dressel, Holger
MDK Bayern, Deutschland
Ethische Aspekte wurden im Rahmen dieser Studie berücksichtigt. Im Anschreiben
an die Pflegebedürftigen und ihre Familien wurde z.B. versichert, dass die Teilnahme
an der Befragung freiwillig ist und aus der Nicht-Teilnahme keine Nachteile
entstehen. Zudem wurde die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme geschaffen. Die
BARMER GEK unterliegt als Körperschaft öffentlichen Rechts besonderen
Verpflichtungen zur Einhaltung hoher ethischer und datenschutzrechtlicher
Standards.
Einleitung, Ausgangslage: 2011 waren in Deutschland 2,5 Mio. Menschen im
Sinne des SGB XI pflegebedürftig. Von diesen werden 70% zu Hause hauptsächlich
von Bezugspersonen versorgt. Diese sind durch die Pflegesituation und ggf. eigene
gesundheitliche Beeinträchtigungen stark belastet. Bei den 80- bis 89-Jährigen liegt
die Pflegequote bei ca. 30%. Zudem weißt diese Altersgruppe die meisten
Krankenhausbehandlungen auf. Ein großer Beratungsbedarf zu Pflege- und
Unterstützungsmöglichkeiten wird vermutet.
Ergebnisse: 97 % der Schwerpflegebedürftigen werden im Alltag durch mindestens
ein Familienmitglied unterstützt. Wer dies ist, unterscheidet sich je nach Geschlecht
des Pflegebedürftigen. So werden Männer deutlich häufiger als Frauen von ihren
Ehepartnern betreut. Bei pflegebedürftigen Frauen sind es häufiger die Kinder, aber
auch Nachbarn und Freunde oder andere Verwandte. 28 % der pflegenden
Angehörigen sind zusätzlich berufstätig, jeder Fünfte lebt nicht mit dem
Pflegebedürftigen in einem gemeinsamen Haushalt und hat entsprechend einen
Anfahrtsweg zu bewältigen. Jeder Zehnte hat zudem Verantwortung für ein
schulpflichtiges oder jüngeres Kind. Bei mehr als einem Drittel der
Schwerpflegebedürftigen gaben die pflegenden Angehörigen ihren eigenen
Gesundheitszustand als „weniger gut“ oder „schlecht“ an. 41 % der
Schwerpflegebedürftigen haben manchmal oder häufig Angst, ihr engstes
Familienmitglied könne sie in Zukunft nicht mehr so unterstützen, wie es aktuell der
Fall ist.
Die Pflegeberatung nach §7a SGB XI soll durch individuelle und gezielte Beratung
eine Stabilisierung des häuslichen Pflegearrangements erreichen. Ziel ist, die
Versorgung in der Häuslichkeit aufrechtzuerhalten. Obwohl seit 2009 gesetzlich
verankert, wird die Pflegeberatung nur wenig nachgefragt. Seit Einführung des
Pflege-Neuausrichtungsgesetzes 2013 müssen die Pflegekassen bei Erstanträgen
auf Leistungen aus der Pflegeversicherung auf die aufsuchende Pflegeberatung
hinweisen.
Fragestellung / Ziel: Das Projekt bearbeitet drei Fragestellungen. Ein Ziel ist, den
Prozess der aufsuchenden Pflegeberatung nach § 7a SGB XI in der Häuslichkeit
eines Pflegebedürftigen zu beschreiben. Es wird untersucht, welche
Beratungsanlässe formuliert, welche Angebote unterbreitet und welche Ziele erreicht
werden.
Methoden, Design: Es wurde ein qualitatives Vorgehen gewählt. Die von den
PflegeberaterInnen erhobenen Daten werden inhaltsanalytisch ausgewertet.
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Ergebnisse ermöglichen eine
differenzierte Betrachtung häuslicher Pflegearrangements. Sie zeigen, dass die für
Pflegebedürftige unerlässliche familiale Ressource verschiedenen Einschränkungen
und Bedrohungen ausgesetzt ist. Die damit einhergehende Fragilität häuslicher
Pflegearrangements wird somit zu einer konstanten Herausforderung. Dieser
müssen sich auch die professionellen Unterstützungsangebote stellen. Auch wenn
sie kaum in der Lage sind, familiäre Ressourcen vollständig zu kompensieren, so
können sie dennoch innerfamiliären Anpassungsprozessen beratend und begleitend
zur Seite stehen. Die Rolle und Bedeutung der Familien in der Langzeitpflege zu
verstehen und zu stärken kann somit als ein zentraler Beitrag zur Sicherstellung
einer längerfristigen häuslichen Versorgung angesehen werden.
Ethische Überlegungen: Die Ethikkommission der LMU München hat der
Durchführung des Projektes VersE zugestimmt (Projektnr. 309-12).
Population, Stichprobe, Teilnehmer: Eingeschlossen wurden 80 bis 89 jährige
Versicherte in Bayern von drei Krankenkassen. Die Versicherten leben zu Hause,
waren innerhalb von 2 Jahren mehr als dreimal im Krankenhaus und erhalten
Leistungen der Pflegeversicherung. Sie haben zuvor keine Pflegeberatung erhalten.
Aus den eingeschlossenen Versicherten (n=632) wurden zufällig 30 Personen
ausgewählt, die bei Zustimmung zur Teilnahme am Projekt eine Pflegeberatung
erhalten.
Die Pflegeberatung wird von im Auftrag der Pflegekassen tätigen weitergebildeten
PflegeberaterInnen übernommen, die vor Projektbeginn zusätzlich eine Schulung
erhalten haben.
Unterstützung für pflegende Angehörige „Modellprojekt
familiale Pflege unter den Bedingungen der G DRG´s“ im
Klinikum Itzehoe
Datenerhebung / Suchstrategie: Die Durchführung der Pflegeberatung richtet sich
nach den Vorgaben des §7a SGB XI. Im Versorgungsplan werden Ressourcen und
Probleme der Versicherten benannt sowie Ziele und deren Erreichung formuliert.
Zudem wird eine Verlaufskurve zur strukturierten Darstellung wichtiger
Zusammenhänge des Versicherten angelehnt an das Trajektmodell nach Corbin &
Strauss verwendet. Ein Erhebungsbogen erfasst Angaben zur häuslichen Situation
und des Versorgungsnetzes. Mittels FIM/FAM werden Angaben zu den funktionellen
Fähigkeiten erhoben.
Haack, Michaela; Trede, Karina
Klinikum Itzehoe, Deutschland
Es zeichnet sich ab, dass aufgrund der demografischen Entwicklung immer häufiger
Patienten das Klinikum verlassen, deren Pflege für den Zeitraum nach der
Entlassung organisiert werden muss. In vielen Fällen übernehmen hier die
Angehörigen die erforderlichen Hilfsleistungen.
Datenanalyse: Die im Verlauf bei 23 Versicherten erstellten Dokumente der
PflegeberaterInnen werden inhaltsanalytisch nach Mayring, FIM/FAM sowie der
Erhebungsbogen quantitativ ausgewertet.
Das Klinikum Itzehoe ist Projektpartner eines Modells, das die AOK NORDWEST in
Kooperation mit der Universität Bielefeld durchführt.
Zielsetzung des Projektes ist es, mit Hilfe von unterschiedlichen Schulungs-,
Beratungs- und Gesprächsangeboten, pflegende Angehörige auf die Zeit nach dem
Krankenhausaufenthalt vorzubereiten.
Ergebnisse, Resultate: Erste Ergebnisse zeigen, dass in der Regel ein
mehrmaliger Kontakt der PflegeberaterInnen zu den Versicherten notwendig ist.
Dazu erfolgen sowohl Besuche in der Häuslichkeit wie auch telefonische Kontakte.
Die Begleitung richtet sich nach den Erfordernissen der Zielerreichung. Auffallend ist
der zum Teil sehr geringe Informationsgrad der Versicherten und ihrer
Bezugspersonen über Leistungen nach SGB II, IX und XI. Auch werden
ehrenamtliche Betreuerdienst oder ähnlich Angebote nur wenig genutzt. Der
Einbezug aller relevanten Akteure scheint hilfreich. Eine endgültige Auswertung wird
im August 2013 vorliegen.
Wichtige Punkte um dieses Ziel zu erreichen sind hierbei die Optimierung der
Schnittstelle vom Klinikum in die häusliche Umgebung, die Kompetenzerhöhung in
der Umsetzung von pflegerischen Handlungen der Angehörigen, eine Verminderung
von pflegebedingten körperlichen wie auch seelischen Leiden der Angehörigen,
sowie die Erhaltung und/oder die Verbesserung der Selbstpflegekompetenzen der
Patienten durch eine gut strukturierte Versorgung.
24
Vorträge 16.9.2013
bezeichnen. Die Pflege sollte mehrheitlich zuhause durchgeführt worden und die an
COPD erkrankten Personen vor mehr als einem Jahr verstorben sein.
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Pflegeberatung kann zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der häuslichen Pflegesituation beitragen. Hierzu sind
allerdings umfassende Kenntnisse der PflegeberaterInnen sowie eine individuelle
Begleitung notwendig. Ein einmaliger Besuch liefert erste Anstöße, es ist jedoch
fraglich, inwieweit dieser die Pflegesituation stabilisieren kann.
Datenerhebung: Bei den Probandinnen zuhause wurden narrative semi-strukturierte
Interviews geführt, wobei die durchschnittliche Interviewdauer bei einer Stunde und
zehn Minuten lag. Zu Beginn der Interviews wurde den Teilnehmerinnen eine
Erzählaufforderung gestellt. Anschliessend folgte ein Nachfrageteil für den ein semistrukturierter Leitfaden entwickelt und eingesetzt wurde.
Familiale Strategien im Umgang mit Epilepsie
Steffen, Hermann-T.
von Bodelschwinghsche Stiftungen, Deutschland
Datenanalyse: In der Within-Case-Analyse wurde mit Hilfe des Codierparadigmas
nach Strauss (Böhm, 2012, S. 479) für jeden Fall das Erleben sowie ein zentrales
Phänomen bzgl. der Erfahrungen während der Pflege am Lebensende erarbeitet. In
der Cross-Case-Analyse wurden für die vier ehemaligen pflegenden Ehefrauen die
zugrunde liegenden Phänomene bzgl. der kontextuellen Ausprägungen, den
ursächlichen Bedingungen, den Strategien und den Konsequenzen erarbeitet.
Abschliessend wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Fällen
identifiziert.
Einleitung, Ausgangslage: Epilepsien zählen unabhängig von der sozialen Schicht,
dem Lebensalter und der Kultur des jeweiligen Landes mit einer Prävalenz von 0,4 –
0,8% in der Bevölkerung zu den häufigsten chronischen neurologischen
Erkrankungen weltweit.
Wie für chronische Krankheit typisch sind Epilepsien durch Merkmale
gekennzeichnet, die sie von akuten Erkrankungen unterscheiden: Sie sind durch
Dauerhaftigkeit charakterisiert – nicht selten zeigen sich Verläufe von 25 Jahren und
mehr, auch wenn die Remissionsrate auf 60 – 80% geschätzt wird –, zugleich ist
ihnen eine besondere Verlaufsdynamik zu Eigen. So können – je nach Frequenz und
Gestalt der Anfälle – stabile, instabile und krisenhafte Phasen wechselseitig
alternieren. Nicht zuletzt lassen sie sich durch ihre Verwobenheit von
biographischen, krankheits- und alltagsbezogenen Aspekten darstellen, die
Menschen mit Epilepsie mannigfaltige Bewältigungs- und Anpassungsbemühungen
abverlangen. Jedoch sind nicht die Betroffenen Individuen allein, sondern gleichermaßen das familiale Umfeld gefordert, das sowohl das Krankheitsmanagement
unterstützen und mitgestalten als auch für die Aufrechterhaltung familialer
Funktionalität Sorge tragen muss.
Ergebnisse: Die zentralen Phänomene aus der Within-Case-Analyse lauten für Fall
eins: Das Leben gut abschliessen; Versorgungsart am Lebensende als Kennzeichnung der Unterordnung und Pflicht für Fall zwei; Dem Lebensende als
Zuschauerin ausgesetzt sein für Fall drei und Das Lebensende als Chance,
gemeinsam einen guten Abschluss zu finden für Fall vier.
In der Cross Case Analyse wurde als zentrales Konzept für die kontextuellen
Faktoren die Partnerschaft als Fundament der Versorgungsart am Lebensende
identifiziert. Zuhause sterben als Sinn in der letzten Lebensphase und die Erfüllung
von letzten Wünschen stellt die ursächliche Bedingung aller vier Fälle dar. Als
Strategie konnte in den vier Fällen die Übernahme einer aktiven oder passiven Rolle
als pflegende Angehörige gefunden werden. Als Konsequenz liegen den vier Fällen
nach der Wunscherfüllung bis zum Tod des Partners entweder die Schöpfung neuer
Energien und Sinnhaftigkeit oder das Erleben von Apathie und Sinnlosigkeit
zugrunde.
Obgleich die Lebensqualität von Menschen mit Epilepsie in den letzten Jahrzehnten
zunehmend im Fokus wissenschaftlichen Interesses steht, sind die Auswirkungen
der Erkrankung auf die betroffenen Familien und ihr Umgang mit den
mehrdimensionalen Herausforderungen bislang nur unzureichend erforscht.
Vorliegende Arbeiten thematisieren hauptsächlich Epilepsien der Kindheit oder
Jugend. Den Effekten der Erkrankung im Erwachsenenalter auf die Familie gilt dabei
zu wenig Beachtung. Dementsprechend selten leiten die Studien aus den
Ergebnissen konkrete Hinweise für die Versorgungsgestaltung ab.
Die Erfahrungen aller Fälle konnten zum zentralen Phänomen „Ganzheitliche
Teilnahme während der Lebensendphase als Auswirkung auf das Leben danach“
verdichtet werden. Alle Fälle erlebten gemeinsame und falleigene Wissens- und
Unterstützungsbedarfe in der Lebensend- und Trauerphase.
Schlussfolgerung: Diese Studienergebnisse verdeutlichen, dass die betroffenen
Familien in der Pflege am Lebensende von spezialisierten Palliative-CareFachpersonen unterstützt werden sollten. Dies damit die COPD-Betroffenen und ihre
nächsten Angehörigen in der herausfordernden Lebensendphase adäquat betreut
werden und die Angehörigen die Trauerphase ohne Traumata durchleben können.
Fragestellung / Ziel: Vor diesem Hintergrund zielt die Studie auf die Exploration des
familialen Umgangs mit Epilepsie. Welche Strategien des Umgangs mit Epilepsie
lassen sich in Familien mit einem betroffenen Erwachsenen finden?
Methoden, Design: Qualitatives Forschungsdesign mit
leitfadengestützten Interviews. Auswertung im Rahmen
Familienforschung.
halbstrukturierten
fallrekonstruktiver
Lebensqualität im Alter - Eine Konzeptanalyse
Boggatz, Thomas
FH Salzburg, Österreich
Ethische Überlegungen: Alle Mitglieder der untersuchten Familien wurden über das
Forschungsvorhaben umfassend aufgeklärt und stimmten der Mitwirkung zu. Die
erhobenen Daten wurden in der Folge vollumfänglich in Bezug auf Namen,
Herkunftsort, Geburtsdaten und berufliche bzw. schulische Hintergründe
anonymisiert bzw. pseudonymisiert.
Einleitung: Lebensqualität im Alter zu fördern ist ein zentrales Anliegen des
Pflegeberufs. Dieses Konzept wird jedoch unterschiedlich interpretiert, und es
besteht Unklarheit über seine Merkmale. Gleiche Aspekte können dabei als
beeinflussender Faktor oder als bestimmendes Merkmal gelten. Dies erschwert es,
zu bestimmen, worin Lebensqualität als Ergebnis von Pflege- und
Betreuungsleistungen besteht.
Population, Stichprobe, Teilnehmer, Datenerhebung / Suchstrategie: Es wurden
insgesamt zehn Familien interviewt. Die Auswahlstrategie der Familien folgte dem
Theoretical Sampling von Fall zu Fall, welches konsekutiv mittels äußerer, im Verlauf
interner Kontrastierung vorgenommen wurde.
Ziel: Das Ziel dieser Konzeptanalyse war es, Lebensqualität im Alter als Ergebnis
von Pflege und Betreuungsleistungen zu definieren. Hierzu sollten die verschiedenen
Definitionen von Lebensqualität identifiziert und bezüglich ihrer Eignung als
Ergebnisdefinition verglichen werden.
Datenanalyse: Die Analyse der Daten erfolgte mittels einer Methodenkombination
aus Grounded Theory und Objektiver Hermeneutik in einer Schrittfolge aus
Themenanalyse und Verlaufsprotokollierung, Sequenzanalyse, Überführung in
Codes und anschließender Integration in übergeordnete Kategorien.
Methode: Literaturreview.
Ergebnisse, Resultate: Es wurden insgesamt vier Strategien im familialen Umgang
mit der Erkrankung herausgearbeitet, welche sich in unterschiedlichen
Ausprägungen als förderlich für den Erhalt autonomer Lebenspraxen der Familien
erwiesen.
Suchstrategie: Recherche in den Datenbanken Medline, CINAHL, PsycInfo und
Gerolit mit einer Kombination der Suchbegriffe „Quality of Life“ „Aged“ und „Concept
Analysis“ für den Zeitraum von 1992 – 2012. Ältere Arbeiten wurden einbezogen,
wenn jüngere Quellen auf sie verwiesen. Eingeschlossen wurden theoretische
Arbeiten und Expertenmeinungen zum Begriff Lebensqualität, qualitative Studien, die
das Konzept aus der Sicht der Betroffenen untersuchten, sowie quantitative Studien,
in denen das Konzept gemessen oder ein Messinstrument zu seiner Erhebung
entwickelt wurde.
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um
die epileptologische Beratung und Versorgung von Betroffenen und Angehörigen
stärker an den familialen Bedürfnissen auszurichten und in der Folge einen
autonomeren Umgang mit der Epilepsie zu ermöglichen.
Datenanalyse: Konzeptanalyse nach Walker & Avant.
Erfahrungen und Bedarfe pflegender Partnerinnen in der
häuslichen Pflege verstorbener Männer mit chronisch
obstruktiver Lungenkrankheit: Eine Multiple Case Study
Resultate: Insgesamt wurden 208 Publikationen ausgewertet. Vier unterschiedliche
Grundbegriffe von Lebensqualität im Alter wurden festgestellt: Lebensqualität als
objektive Lebenssituation, als subjektives, allgemeines Wohlbefinden, als
Bedürfnisbefriedigung, und als mehrdimensionaler innerer Zustand. Die objektive
Lebenssituation wird in der Literatur als Einflussfaktor für die anderen drei Konzepte
beschrieben. Einige Autoren sehen allgemeines Wohlbefinden als Resultat von
Bedürfnisbefriedigung an und verstehen letztere als eindimensionales Phänomen,
das auf Grund von Anpassung relativ konstant bleibt. Andere Autoren sehen
Bedürfnisse als Komponenten von Lebensqualität als mehrdimensionalem innerem
Zustand an, deren Befriedigung nicht notwendig mit allgemeinem Wohlbefinden
zusammenhängt und situationsspezifischen Veränderungen unterliegt. Einige
Autoren schlagen vor, Lebensqualität als Kombination von objektiver Situation und
subjektivem Befinden zu beschreiben. Dieser Ansatz ist zur Definition von
Lebensqualität als Ergebnis nicht geeignet, da er sowohl Ursachen als auch
Wirkungen erfasst.
Rohr, Fanny (1); Fringer, André (2)
1: FHS St.Gallen, Schweiz; 2: Institut für Angewandte Pflegewissenschaft IPW-FHS,
Schweiz
Einleitung: Pflegende Angehörige von an COPD erkrankten Menschen in der
letzten Lebensphase haben bedeutende ungedeckte Bedarfe durch Pflegebelastung
und wenig passende Unterstützung während der Pflege am Lebensende und des
Trauerprozesses (Hasson et al., 2009).
Ziel: Ziel dieser Studie war es, die Erfahrungen und Bedarfe von älteren ehemaligen
pflegenden Partner und Partnerinnen von an COPD erkrankten Personen in der
Lebensendphase zu erforschen.
Methodik: Mit einem Multiple-Case-Study-Design wurden die Erfahrungen und
Bedarfe von vier älteren ehemaligen pflegenden Partnerinnen während ihrer Pflege
am Lebensende und nach dem Versterben ihres an COPD erkrankten Mannes
umfassend untersucht.
Schlussfolgerungen: Lebensqualität als Ergebnis von Pflege- und Betreuung sollte
als subjektiver Zustand verstanden werden. Empirische Untersuchungen sind
notwendig, um zu klären, ob dieser Zustand eindimensional und konstant oder
mehrdimensional und sensibel für Veränderungen von Umständen ist.
Ethik: Die vorliegende Untersuchung wurde von der kantonalen Ethikkommission
St.Gallen geprüft und für ethisch unbedenklich erklärt (Ref. Nr. EKSG 12/123).
Stichprobe: Die Stichprobe stellte eine zweckgebundene und gesteuerte
Gelegenheitsauswahl dar. Die Einschlusskriterien dieser Studie waren, dass alle
Teilnehmenden über 60 Jahre alt sind und sich selbst als ehemalige pflegende
Angehörige sowie Partner oder Partnerinnen von verstorbenen COPD-Betroffenen
25
Vorträge 16.9.2013
Datenerhebung: Daten zur Sturzangst wurden unmittelbar nach der Heimaufnahme
und drei Monate später von geschulten Forschungsassistentinnen erhoben. Diese
füllten im Interview gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern die „Falls
Efficacy Scale-International Short Form“ (Short FES-I, Kempen et al., 2008) aus und
entnahmen die Erfassung der Sturzangst seitens der pflegerischen Mitarbeiter aus
der Pflegedokumentation. Der Short-FES-I ist ein reliables und valides Instrument
(Kempen et al., 2008), welches auch bei Personen mit kognitiven Einschränkungen
anwendbar ist (Hauer et al., 2011).
Entstehung von Bettlägerigkeit in der institutionellen Langzeitpflege – Einflüsse auf die allmähliche Immobilisierung
älterer Menschen
Schrank, Sabine (1); Zegelin, Angelika (2); Mayer, Hanna (1)
1: Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2: Institut für Pflegewissenschaft,
Universität Witten/ Herdecke
Ausgangslage: Bettlägerigkeit ist ein alltägliches Phänomen der Pflege, deren
Auswirkungen auf die betroffenen Menschen vielfach noch immer verkannt werden.
Oftmals scheint eine zunehmende Immobilisierung älterer Menschen etwas ganz
Normales zu sein, was zum Alter dazugehört. Erste Studien zum Thema
Bettlägerigkeit zeigen, dass es sich dabei um einen schleichenden Prozess handelt.
Entscheidend ist dabei der Eintritt in die Ortsfixierung, d.h. der Mensch ist nicht mehr
in der Lage, sich selbst zu transferieren. Er kann nicht mehr gehen, oft auch nicht
mehr stehen, er bleibt „am Ort sitzen“ und benötigt für den Wechsel Hilfe. Dass
Menschen in Pflegeheimen verhältnismäßig viel Zeit im Bett verbringen, ohne dass
die Gründe hierfür geklärt sind – einer ersten Prävalenzstudie aus Österreich zufolge
49,8%, bleibt bislang ebenso völlig ungeachtet wie die Zahl älterer ortsfixierter
Menschen – 61,8%, die zwar aus dem Bett „herausgesetzt“ werden, aber nicht über
ihren eigenen Bewegungsradius bestimmen können.
Datenanalyse: Deskriptive Statistik sowie Rangkorrelation nach Spearman mittels
SPSS 18.
Ergebnisse: Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 83,4 Jahre, knapp 70% waren
weiblich. Bei Heimaufnahme war es möglich, bei 160 Bewohnern (61%) die Short
FES-I auszufüllen, wobei bei 152 Bewohnern ein Summenscore berechnet werden
konnte. Der Mittelwert betrug 12,3 (sd= 5,1). 48,7% hatten geringe Bedenken (7-10
Punkte) und 51,3% hohe Bedenken (11-28 Punkte) zu stürzen. Innerhalb der ersten
vier Wochen wurde bei 180 Bewohnern durch die Mitarbeiter eine
Sturzrisikoeinschätzung durchgeführt. Bei 38 Bewohnern (21,1%) wurde eine
Sturzangst angegeben. Der Mittelwert der Short-FES-I bei Bewohnern, bei denen die
Mitarbeiter eine Sturzangst einschätzten, unterschied sich nicht von den Bewohnern,
bei denen die Mitarbeiter keine Sturzangst dokumentiert hatten (MW= 12,2 versus
12,7, p= 0,819). Nach drei Monaten befanden sich noch 234 Bewohner in der Studie.
Von diesen konnten 107 Bewohner die Fragen zur Short FES-I beantworten. Zu
diesem Zeitpunkt betrug der Mittelwert 11,9 (sd= 4,9). 49,5% der Bewohner hatten
zu diesem Zeitpunkt geringe und 50,5% schwere Bedenken zu stürzen.
Ziel/ Fragestellung: Ziel dieser Studie ist es Einflussfaktoren auf die Entstehung
von Bettlägerigkeit im Kontext institutioneller Langzeitpflege aufzuzeigen und den
Einfluss der Institution und der professionellen AkteurInnen auf die Phänomene
Ortsfixierung und Bettlägerigkeit darzustellen. Zudem trägt die Untersuchung zu
einer Bewusstseinsänderung bei, diese Phänomene genauer in den Blick zu
nehmen.
Diskussion: Bei Heimaufnahme gab die Hälfte der Bewohner hohe Bedenken zu
stürzen an, was sich nach drei Monaten bestätigte. Die Einschätzung mit der ShortFES-I und die Einschätzung der Sturzangst durch die Mitarbeiter stimmte nicht
überein. Eine mögliche Erklärung wäre, dass sich die Konzepte von Sturzangst
zwischen der Short-FES-I und den Heimmitarbeitern unterscheiden. Eine weitere
ErkIärung wäre, dass in den Einrichtungen bislang nur wenig Augenmerk auf das
Phänomen der Sturzangst gelegt wurde und nicht in allen Fällen dokumentiert
wurde. Limitation: Die Short-FES-I konnte nur von 61% der Bewohner beantwortet
werden. Bewohner mit schweren kognitiven Einschränkungen wurden damit nicht
erfasst.
Design: Dieser Studie liegt ein qualitatives multiple holistic Case Study Design
zugrunde. Anhand retrospektiver Fallkonstruktionen ausgewählter BewohnerInnen
von Langzeitpflegeeinrichtungen wird der Verlauf der zunehmenden Immobilisierung
rekonstruiert.
Ethische
Überlegungen:
Aufgrund
der
Vulnerabilität
der
UntersuchungsteilnehmerInnen ist die Beachtung ethischer Richtlinien von zentraler
Bedeutung. Diese betreffen den Informed Consent, das Prinzip der Freiwilligkeit und
die vollständig anonymisierte Verarbeitung der Daten.
Schlussfolgerung, Empfehlungen: Sturzangst ist bei Pflegeheimbewohnern ein
häufiges Phänomen, welches von den Mitarbeitern nicht immer erfasst wird.
Sturzängste sollten frühzeitig erkannt werden, um gemeinsam mit den Bewohnern
Möglichkeiten zu suchen, diese Ängste zu minimieren.
Stichprobe: Für die Untersuchung wurden BewohnerInnen von Langzeitpflegeinstitutionen herangezogen, die beispielgebend für eine zunehmende und
schleichende Immobilisierung ohne physiologische Ursachen wie beispielsweise
Schlaganfall oder Herzinfarkt sind. Die Stichprobe setzt sich aus neun Fällen
zusammen.
„Wie gut sind wir eigentlich?“ – Pflege-Ergebnisse aus
Routinedaten
Datenerhebung: Zur Identifikation von Einflussfaktoren auf die Entstehung von
Bettlägerigkeit kommen multiple Methoden zum Einsatz: teilnehmende
Beobachtungen (im Zeitraum Jänner 2012 bis April 2012 und Oktober 2012 bis
Jänner 2013), Interviews aus drei verschiedenen Perspektiven (BewohnerInnen,
professionelle
AkeurInnen
und
Angehörige)
und
Analysen
der
Pflegedokumentationen.
Hunstein, Dirk (1); Sippel, Birgit (1); Rode, Dagmar (2)
1: ePA-CC GmbH, Wiesbaden (Deutschland); 2: ZeQ AG, Mannheim (Deutschland)
Einleitung: Die Notwendigkeit, pflegesensitive Ergebnisse nachzuweisen, ist keine
neue Forderung. Bereits Florence Nightingale beklagte das Fehlen adäquater
Aussagen zur Ergebnisqualität: „The vagueness and looseness of the information
one receives in answer to that much abused question ‚Is he better?’ would be
ludicrous, if it were not painful“ (Nightingale, 1859, S. 59f.). Dabei beklagt sie nicht
nur das Fehlen von Antworten, sondern auch die unklare Fragestellung.
Datenanalyse: Es werden Within-Case Analysen durchgeführt, bei denen die
einzelnen Fälle in sich analysiert werden, ohne dass sie mit den Ergebnissen der
anderen Fälle in Verbindung gebracht werden. Bei der anschließenden Cross-Case
Analyse werden die Ergebnisse aus den Within-Case Analysen zusammen zu
zentralen Ergebnissen analysiert.
Mehr als 150 Jahre später gibt es Systeme wie die NOC (Nursing Outcomes
Classification; Johnson, Maas & Moorhead, 2005), gesetzliche Vorgaben wie die
vergleichende externe Qualitätssicherung nach §137 SGB V (für D, in A und CH
ähnlich) sowie vielfältige Forschungsprojekte zu Pflegeergebnissen (z. B. Schubert
et al., 2005). Trotzdem scheint das Thema pflegesensitive Ergebnisse weder von der
Pflegepraxis noch der Öffentlichkeit richtig wahrgenommen zu werden. Ein Grund
hierfür könnte die Komplexität der Messung pflegesensitiver Ergebnisse sein, zu
deren Erfassung Erhebungsinstrumente genutzt werden, die zusätzlich zur
„normalen“ Pflegedokumentation eingesetzt werden müssen. Hinzu kommt, dass
sich die Perspektive der Ergebnismessung resp. die Bewertung der Daten je nach
Blickwinkel – z. B. Patienten/ Bewohner, Pflegefachpersonen, Einrichtungen oder
Kostenträger – unterscheidet.
Ergebnisse: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Datensammlung in vier Fällen
abgeschlossen, fünf weitere Fälle befinden sich gerade in der Datenerhebung. Erste
Ergebnisse auf Ebene der Within-Cases zeigen die Komplexität der Verläufe und der
einzelnen individuellen kritischen Punkte. Auf einer ersten allgemeinen Ebene der
Cross-Case Analyse kann man drei erste Einflussfaktoren identifizieren: Einstellung
der professionellen AkteurInnen zur Mobilität, starre Organisationsstrukturen und
räumliche Gegebenheiten.
Schlussfolgerungen: Anhand der ersten Ergebnisse wird deutlich, dass die
Entstehung von Bettlägerigkeit ein multifaktorielles Phänomen darstellt, welches zu
einem großen Teil institutionell beeinflusst wird und nicht alleine auf physiologische
Einflussfaktoren zurückzuführen ist. Das bedeutet, dass die Entwicklung geeigneter
Interventionen zur Prävention als auch zur Verbesserung zunehmender
Immobilisierung älterer Menschen in Institutionen in Folge an verschiedenen Stellen
eingreifen muss.
Fragestellung / Ziel: In dem Vortrag soll ein praxisnaher Lösungsansatz vorgestellt
werden, in dem Qualitätsindikatoren direkt aus Routinedaten des Pflegeprozesses
generiert werden. Aus diesen können auch berufspolitisch bedeutsame Erkenntnisse
- wie Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Personalkapazität und
Pflegequalität - gewonnen werden. An Hand ausgewählter Indikatoren wird
exemplarisch das Potenzial solcher Daten aufgezeigt. Abschließend werden die
Grenzen von Routinedaten zur Qualitätsbewertung diskutiert.
Sturzangst bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern
Heinze, Cornelia (1); Dassen, Theo (2)
1: Evangelische Hochschule Berlin, Deutschland; 2: Charité Universitätsmedizin Berlin
Methode und Ergebnisse: Mit dem Assessmentinstrument ePA-AC und den
Interventionsdaten aus LEP Nursing 3 stehen zwei praxiserprobte RoutineMessverfahren zu Pflegeproblemen/ Pflegediagnosen, Maßnahmen und Pflegeergebnissen zur Verfügung. In Deutschland und in der Schweiz arbeiten bisher über
70 Kliniken/ Spitäler mit diesen Methoden in ihrer elektronischen Pflegeprozessdokumentation.
Durch die Menge an Routinedaten, ggf. auch in Verbindung mit ergänzenden
klinischen Informationen wie z. B. Abrechnungsdaten, sind weiterführende
epidemiologische Studien möglich.
An einer Stichprobe von über 25.000 Fällen eines Akutkrankenhauses werden
folgende Indikatoren aus Routinedaten exemplarisch dargestellt:
•
Wiedergewinn von Fortbewegungsfähigkeit nach endoprothetischer Operation
der unteren Extremität
•
Zusammenhang von dokumentierten Lagerungsmaßnahmen und Auftreten
von Dekubitalulzera >2°
•
Harnwegskatheter assoziierte Infektionen
Einleitung: Sturzangst kann den Verlust körperlicher und geistiger Fähigkeiten zur
Folge haben, zu einem erhöhten Sturzrisiko führen und mit einer niedrigen
Lebensqualität einhergehen (Scheffer et al., 2008). Bislang existieren nur wenige
Studien zum Phänomen Sturzangst in deutschen Pflegeheimen.
Fragestellungen:
1.
Wie hoch ist die Sturzangst bei Pflegeheimbewohnerinnen und –bewohnern
bei Heimaufnahme und nach drei Monaten?
2.
Stimmt die Einschätzung der Heimmitarbeiter mit der Einschätzung mit der
„Falls Efficacy Scale- Short Form“ überein?
Design: Die Daten wurden im Rahmen der prospektiven Längsschnittstudie
„Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Pflegeheimbewohnern“ erhoben.
Ethische Überlegungen: Die Studie wurde von der Ethikkommission der Charité
genehmigt. Voraussetzung zur Teilnahme war die informierte Zustimmung der
Bewohner oder ihrer gesetzlichen Betreuer. Ausgeschlossen wurden Bewohner im
Terminalstadium.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen: Routinedaten zu pflegerelevanten
Patientenzuständen (= Pflegeprobleme oder Pflegediagnosen), die während des
Krankenhausaufenthalts wiederholt erhoben werden und die zugehörigen
Leistungsdaten ermöglichen erweiterte Perspektiven bei der Beur-teilung
pflegesensitiver Ergebnisse. Hierzu gehören auch gesundheitswirtschaftliche und
epidemiologische Blickwinkel.
Population, Stichprobe, Teilnehmer: Elf Pflegeheime aus Berlin und Brandenburg
wurden zufällig ausgewählt. 553 Bewohner, die im Zeitraum von April 2009 bis
Dezember 2009 in die Pflegeheime aufgenommen wurden, wurden über die Studie
informiert. 307 Bewohner gaben die informierte Zustimmung (55,5%).
26
Vorträge 16.9.2013
Bei der Bewertung der Ergebnisse sind Einflussfaktoren wie strukturelle Rahmenbedingungen und Erhebungsqualität zu berücksichtigen.
Ob in multidisziplinären Settings eine monodisziplinäre Ergebnismessung sinnvoll ist
oder nicht, ist eine berufspolitische Frage, die im Raum D-A-CH länderübergreifend
diskutiert werden sollte.
Erkenntnisse dazu, wie Pflegeaufwand in Abhängigkeit von Fähigkeiten und
Einbußen der Bewohner zu erklären ist.
Fragestellung: Wie gut erklärt ein auf den Pflegestufen des SGB XI basierendes
Modell den tatsächlichen zeitlichen Aufwand für Pflege und Betreuung von
Pflegeheimbewohnern? Lässt sich auf der Basis von bewohnerbezogenen
Assessment- Daten zu Fähigkeiten und Einbußen (und ggf. Leistungen) ein Modell
entwickeln, welches den tatsächlichen zeitlichen Aufwand für Pflege und Betreuung
von Pflegeheimbewohnern besser erklärt als das Modell auf Basis der Pflegestufen
des SGB XI?
Literatur:
Johnson, M., Maas, M. L., & Moorhead, S. (Eds.). (2005).
Pflegeergebnisklassifikation NOC. Bern, Göttingen: Huber.
Nightingale, F. (1859). Notes on Nursing. London: Harrison.
Schubert, M., Schaffer-Witvliet, B., de Geest, S., Aiken, L., Sloane, D. M., Clark, S.,
Abraham, I., Glas, T. (2005). RICH Nursing Study: Effects of Rationing of Nursing
Care in Switzerland on Patients' and Nurses' Outcomes. Bern: Bundesamt für
Gesundheit.
Pflegebedarfserfassungsinstrumente
Vergleich der Outcomes
BESA
und
Stichprobe: Die Stichprobe bestand aus N=594 Bewohner aus 13 Pflegeheimen,
die hinsichtlich Pflegestufen, Geschlecht und Alter annähernd der Grundgesamtheit
deutscher Pflegeheime entsprechen. Die Auswahl der Pflegeheime stellte eine
Gelegenheitsstichprobe dar, die Berücksichtigung der Fälle erfolgte randomisiert.
Methoden: Erhoben wurden einerseits dichotome Assessmentdaten zu Fähigkeiten
und Einbußen, die durch eine Pflegefachkraft der Einrichtung beurteilt wurden.
Anschließend erfolgte eine Zeiterfassung über 48h, die sich auf alle
Bewohnerkontakte zwischen Pflege- und Betreuungspersonal sowie auf
bewohnerferne Tätigkeiten erstreckte, die konkret dem jeweiligen Bewohner
zuzuordnen waren. Die Zeiterfassung erfolgte mittels Stoppuhren als
Selbstaufschreibung. Nichtparametrische Methoden des maschinellen Lernens
(Regressionsbäume und MARS) wurden eingesetzt, um Modelle zu entwickeln, die
aus den Assessmentdaten die Zeitaufwände erklären. Eingesetzt wurden dazu
verschiedene Packages der Statistiksprache R. Zur Interpretation der
Generalisierbarkeit der Modelle kamen Kreuzvalidierungen zum Einsatz.
RAI:
Saxer, Susi; Gattinger, Heidrun
Fachhochschule St.Gallen, Schweiz
Wie in vielen Ländern ist es auch in der Schweiz eine gesetzliche Verpflichtung, den
Pflegebedarf von Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen zu erheben und
notwendige Pflegemassnahmen zu planen. In der Deutschschweiz kommen in den
Pflegeheimen die beiden Systeme BESA (BewohnerInnen EinStufungs- und
Abrechnungssystem) und RAI-NH (Resident Assessment Instrument – Nursing
Home) zur Anwendung. Obwohl die beiden Instrumente in allen Pflegeheimen der
Deutschschweiz zur Anwendung kommen, gibt es bis heute keine publizierte
Untersuchung zur Vergleichbarkeit der Outcomes.
Ergebnisse: Das Modell auf der Basis der SGB-XI- Pflegestufen erklärte die
gemessenen
Zeiten
mit
r2=0,35.
Wurden
nur
Grundund
Behandlungspflegeleistungen (keine soziale Betreuung, keine Dokumentation)
berücksichtigt, so erreichte das Pflegestufen- Modell r2= 0,43. Mit einem auf dem
CART- Algorithmus basierenden Regressionsbaum mit 5 Items (6 Fallgruppen)
konnten die Pflegeaufwandszeiten mit r2= 0,48 bzw. 0,60 (nur Grund- und
Behandlungspflege) erklärt werden. Ein MARS- Modell mit 50 Termen und bis zu 3
zugelassenen Interaktionen zwischen den Prädiktorvariablen erklärte die
Pflegeaufwandszeiten mit r2=0,71 bzw. r2=0,77.
Das Ziel der vorliegenden Studie ist, den Pflegeaufwand gemessen mit dem
Minimum Data Set (MDS) von RAI-NH und mit dem BESA-Leistungskatalog (BESALK 2010) zu vergleichen.
Es handelt sich um eine Querschnittstudie mit einem deskriptiven Design.
Die Untersuchung wurde von der zuständigen Ethikkommission des Kantons St.
Gallen genehmigt (EKSG 11/046).
Schlussfolgerungen: Es konnte gezeigt werden, dass die SGB XI- Pflegestufen
nicht ausreichend homogen sind und Pflegeaufwandzeiten in der stationären Pflege
nicht befriedigend genug erklären, um ein solches Modell zur Personalbemessung
empfehlen zu können. Auf der Basis von Entscheidungsbäumen ist ein einfaches
und Fallgruppensystem möglich, dessen Gruppierungsregeln intuitiv verständlich
sind. Ein solches Modell erklärt die Pflegeaufwandszeiten deutlich besser als die
Pflegestufen und ist einrichtungsübergreifend valide. Es genügen bei diesem Modell
5 dichotome Items. Noch bessere Varianzaufklärung ermöglichen Modelle auf der
Basis von MARS, die aber auch deutlich komplexer sind. Während sich
Leistungszeiten der Grund- und Behandlungspflege mit den Modellen gut erklären
lassen, so stellt die Erklärung im Bereich der sozialen Betreuung noch eine
Herausforderung dar. Offensichtlich sind diese Leistungen stärker durch
Einrichtungs- als durch Bewohnercharakteristika zu erklären. Eine solche
Einbeziehung
von
Organisationscharakteristika
auf
Einrichtungsund
Wohnbereichsebene bietet die Aussicht, die Güte der Modelle noch weiter
verbessern.
Die Datenerhebung fand in zwei Schweizer Pflegeheimen statt. Anhand einer
Gelegenheitsstichprobe wurden pro Heim ca. 2/3 der Bewohnerinnen und Bewohner
ausgewählt. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte aufgrund der letzten BESA bzw.
RAI-NH Einstufung. Entsprechend der aktuellen Verteilung der Pflegeabhängigkeit
wurden leicht-, mittel- und schwerpflegeabhängige Bewohnende eingeschlossen.
Im Pflegeheim I wurden drei Datenerhebungen durchgeführt. Einmal wurden die
Bewohnenden mit dem im Haus üblicherweise angewandten Assessmentinstrument
(MDS) eingeschätzt (MDS Eigen). Eine zweite Einschätzung derselben
Bewohnerinnen/Bewohner wurde von einer externen Expertin mit dem BESA-LK
2010 durchgeführt. Eine dritte Datenerhebung erfolgte durch eine externe Expertin
mit MDS (MDS Fremd).
Im Pflegeheim II wurden zwei Datenerhebungen durchgeführt. Die Bewohnenden
wurden zunächst mit dem im Haus üblichen Instrument eingeschätzt (BESA-LK 2010
Eigen) und ein zweites Mal von einem externen Experten mit MDS (MDS Fremd).
Die Einschätzungen wurden unabhängig voneinander vorgenommen und die
Expertin/der Experte war in Bezug auf die Einschätzungsergebnisse der internen
Pflegefachpersonen verblindet.
IT-gestützte Monitoring-Systeme zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen – Eine Literaturübersicht
Die Datenanalyse erfolgte mittels der Statistiksoftware IBM SPSS Statistics (Version
19). Die Daten der Eigen- und Fremdeinschätzungen wurden anhand absoluter und
relativer Häufigkeiten deskriptiv analysiert. Anhand von Bland-Altman-Plots wurde
die Übereinstimmung der beiden Messungen grafisch dargestellt. Um die
Unterschiede in den Gruppen zu testen, kam bei Normalverteilung der Daten der TTest für verbundene Stichproben zur Anwendung oder der Wilcoxon-VorzeichenRangtest (wenn keine Normalverteilung). Bei der Übereinstimmung der Eigen- und
Fremdeinschätzung, eingeteilt in Tarifstufen, wurde der Prozentanteil der
Bewohnenden welche in eine andere Tarifstufe wechselte ermittelt. Anhand des
Rand-Homogenitäts-Tests wurde der Unterschied getestet.
Gräske, Johannes; Schmidt, Annika; Worch, Andreas; Wolf-Ostermann, Karin
Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland
Einleitung: Mit Zunahme des Anteils älterer Personen in der Gesellschaft wird die
Frage nach den Versorgungserfordernissen und entstehenden Hilfe- und
Pflegebedarfen
zunehmend
wichtig.
Das
Thema
unerwünschte
Arzneimittelwirkungen (UAW) auf Grund von Polypharmazie rückt dabei verstärkt in
den Fokus der Versorgung – insbesondere auch in stationären Pflegeeinrichtungen.
Wissenschaftlich werden Multimedikation und UAW bei älteren Menschen in
Deutschland erst seit kurzem systematisch erarbeitet. In Pflegeheimen nehmen
Bewohner/innen bis zu neun aktive Medikamentenwirkstoffe ein, im Mittel entstehen
dadurch 4,6 UAW pro 100 Bewohner/innenmonate. IT-gestützte Monitoring-Systeme
gelten im Allgemeinen als akzeptierte und effiziente Möglichkeiten zur Vermeidung
von UAWs. Allerdings fehlt bislang gänzlich ein systematischer Überblick zu direkten
Auswirkungen von IT-gestützten Systemen zur Vermeidung von UAWs auf
gesundheitsbezogene Outcomeparameter wie Lebensqualität, neuropsychiatrische
Symptome, Stürze etc.
Sowohl bei der Prüfung der Übereinstimmung zwischen Eigen- und
Fremdeinschätzung in Minuten, als auch in den Tarifstufen wurden signifikante
Unterschiede festgestellt. Wobei in beiden Pflegeheimen die Eigeneinschätzung im
Mittel höher war. Dies zeigte sich dann auch in der Einteilung nach Tarifstufen: in
beiden Heimen wurde die Hälfte bzw. 54% der Bewohnenden mittels
Eigeneinschätzung in höhere Tarifstufen eingeteilt. Die Übereinstimmung bei der
Eigen- und Fremdeinschätzung mit MDS war hoch. Die MDS Eigeneinschätzung lag
im Mittel nur 1,5 Minuten über der Fremdeinschätzung und 64% der Bewohnenden
wurden in die gleiche Tarifstufe eingeteilt.
Fragestellung: Im Rahmen einer systematischen Literaturarbeit wird ein Überblick
zu verfügbarem Wissen bzgl. Effekten von IT-gestützten Monitoring-Systemen
erarbeitet und insbesondere der Frage nachgegangen, ob diese Systeme
nachweislich förderlich in Bezug auf die Lebensqualität der Versorgten sind.
Es konnte aufgezeigt werden, dass ein grosser Teil der Einschätzungen nicht
übereinstimmt. Bedeutsam ist, dass dies für einen Grossteil der Bewohnenden einen
Wechsel der Tarifstufe zur Folge hat. Daraus ergeben sich automatisch höhere oder
tiefere Pflegekosten. Dies stellt eine Ungleichbehandlung der Heimbewohnerinnen
und -bewohner dar und wirkt sich auch auf die Restfinanzierung durch die öffentliche
Hand aus.
Methode: Es wurde eine umfassende, systematische Literatursuche Ende 2012 in
den Datenbanken Carelit, Gerolit, Cinahl, PsychInfo und Pubmed durchgeführt.
Hierbei wurde eine sensitive Suchstrategie angewendet, um möglichst viele
Publikationen zu erfassen. Die verwendeten Suchbegriffe lauten: „adverse drug
reaction“ AND „computer*“ AND „care“. Limitationen wurden hinsichtlich der
Publikation in deutscher oder englischer Sprache gesetzt. Abstractpublikationen
wurden von der weiteren Analyse ausgeschlossen. Die identifizierten Publikationen
wurden von zwei der Autoren (JG, AW) unabhängig voneinander hinsichtlich ihrer
Qualität nach einem Schema von Brodaty et al. (2003) bewertet.
Pflegeaufwand und Personalbemessung in der stationären
Langzeitpflege: Entwicklung eines empirischen Fallgruppensystems auf der Basis von Bewohnercharakteristika
Grebe, Christian
Philosophisch- Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland
Ergebnisse: Die Suche in den Datenbanken ergab eine Gesamttrefferzahl von 161
Beiträgen. Nach Durchsicht der Titel und Abstracts, wurden zwölf Publikationen in
die weitere Analyse eingeschlossen. Der Hauptgrund für den Ausschluss war, dass
die Publikationen zwar die Suchbegriffe beinhalteten, diese aber nicht primärer
Fokus der Arbeit waren. Die Mehrzahl der eingeschlossenen Publikationen (n=10)
weist eine mittlere Qualität auf. IT-gestützte Monitoring-Systeme können erfolgreich
in die tägliche Praxis sowohl in Krankenhäusern als auch in stationären
Langzeitpflegeeinrichtungen implementiert werden, allerdings müssen sie dafür
sowohl vom ärztlichen als auch vom pflegerischen Personal akzeptiert werden.
Ausgangslage: Die Personalbemessung in der stationären Langzeitpflege beruht in
Deutschland auf Personalschlüsseln, die nach den Pflegestufen des SGB XI
differenzieren. Für die Einstufung in eine Pflegestufe werden allerdings wesentliche
Aspekte des Leistungsumfangs eines Pflegeheims nicht berücksichtigt. Empirische
Daten weisen darauf hin, dass die Pflegestufen im stationären Setting weder
trennscharf noch ausreichend homogen sind. Es fehlen aber empirische
27
Vorträge 16.9.2013
Mehrere Studien zeigen positive Effekte hinsichtlich der Reduktion von
Krankenhauseinweisungen, Kosten von Medikamentengaben oder Mortalitätsraten
jeweils im Vergleich mit einer Kontrollgruppe ohne Monitoring-System. Es fehlen
derzeit jedoch Studien, die direkte Effekte auf z. B. die Lebensqualität der
Bewohner/innen darstellen.
Ziel: Das Pflegemodell von Grypdonck fördert das Selbstmanagement der chronisch
Kranken und hat zum Ziel, das Leben über die Krankheit zu heben. Indem
Pflegepersonen Beratung basierend auf dem Modell von Grypdonck anbieten,
können sie PatientInnen so unterstützen, dass die Einschränkungen aufgrund der
Therapie und Erkrankung an den Rand des Lebens gedrängt werden. Diese
Überlegungen führten zum Start eines Organisationsentwicklungsprojektes auf der
chronischen
Hämodialyseabteilung
des
AKH
Wien
–
Medizinischer
Universitätscampus, dessen erster Schritt eine IST-Stand Erhebung in Bezug auf die
pflegerische Beratung von PatientInnen war.
Schlussfolgerung: IT- gestützte Monitoring-Systeme zeigen förderliche Effekte in
der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Jedoch ist weiterhin unklar, ob
solche Systeme zu einer Verbesserung gesundheitsbezogener Outcomes wie
Lebensqualität beitragen. Weitere Forschungsprojekte zum Nutzen von MonitoringSystemen sind daher dringend erforderlich.
Methode: Für die IST-Stand Erhebung wurden auf Basis einer Literaturrecherche
teilstrukturierte Fragebögen erstellt, mit denen Daten zu folgenden Themen erhoben
wurden: Bedarf der HämodialysepatientInnen an Beratung, Erleben der
pflegerischen Beratung durch PatientInnen und Pflegepersonen, Themen und
Dokumentation der Beratung, Konflikte im Zusammenhang mit der Beratung und
Überschneidungen mit anderen Berufsgruppen bezüglich Beratungsinhalten.
16.9. Programm Konzilsstube
Pflegewissenschaftliche und edukative Interventionen im
Kontext der Peritonealdialyse
Der Fragebogen wurde einem Prätest unterzogen. An der Erhebung nahmen 137
PatientInnen und 58 Pflegepersonen teil. Die Rücklaufquote betrug bei den
PatientInnen 44,52%, bei den Pflegepersonen 62,06%. Die Fragebögen wurden
mittels SPSS 18 bzw. die offenen Fragen in Anlehnung an die Inhaltsanalyse nach
Mayring ausgewertet. Zusätzlich wurden 20 Patientendokumentationen analysiert.
Die Untersuchung wurde einem forschungsethischen Clearing unterzogen.
Schaepe, Christiane; Bergjan, Manuela; Hauss, Armin; Wiederhold, Dietmar
Institut für Medizin- und Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft CharitéUniversitätsmedizin, Deutschland
Einleitung: Die Peritonealdialyse (PD) ist ein weltweit anerkanntes Verfahren für die
Nierenersatztherapie, die viele pflegewissenschaftliche Herausforderungen bündelt,
exemplarisch die häusliche Versorgung und die Anleitung von chronisch kranken
Patienten zum Selbstmanagement. Sowohl die Durchführung der PD als auch die
Anleitung erfolgt meist erfahrungsbasiert und unterliegt in Deutschland keinen
einheitlichen Standards. Daher soll der Frage nachgegangen werden, welche
Maßnahmen zur Durchführung (a) und zur Anleitung der PD (b) empfohlen werden
können.
Ergebnisse: 95,1% der Pflegepersonen und 71,7% der PatientInnen sehen
Beratungstätigkeit als Aufgabe der Pflege. 44,1% der Pflegepersonen und 26,1% der
PatientInnen geben an, dass pflegerische Beratung bei jeder Behandlung stattfindet,
hauptsächlich zu den „klassischen“ Themen wie Ernährung, Medikamente,
Flüssigkeitshaushalt und Shuntpflege. Die PatientInnen wünschen auch Beratung zu
neuen Themen wie Bewegung und Sport, Freizeitaktivitäten, Arbeitstätigkeit und
Sexualität. Pflegepersonen beschreiben ihre Beratungstätigkeit als flexibel und
individuell, die PatientInnen sehen dies ebenso. Von Seiten der Pflegepersonen
treten Konflikte mit PatientInnen und ÄrztInnen im Rahmen der Beratungstätigkeit
auf. Von Seiten der PatientInnen werden keine Konflikte genannt. Die
Pflegepersonen geben an, dass es häufig zu Überschneidungen bezüglich des
Beratungsinhaltes mit anderen Berufsgruppen kommt. Konträr dazu geben die
PatientInnen keine Überschneidungen an. Die Dokumentation erfolgt aufgrund
fehlender Strukturen mangelhaft und findet kaum statt.
Ziel: Übergeordnetes Ziel des gesamten Projektes ist die Entwicklung eines
pflegewissenschaftlich und pädagogisch fundierten Fortbildungskonzepts für
Pflegefachkräfte und ihre Patienten in der PD- Therapie. Die Reviews bilden die
Grundlage für sich anschließende Gruppendiskussionen mit Pflegefachkräften und
PD-Trainern.
Methoden: Die Datenbanken MEDLINE, CINAHL, Cochrane Library, National
Guideline Clearinghouse und die entsprechenden Fachgesellschaften wurden auf
Leitlinien, Metaanalysen und systematische Literaturarbeiten zur Durchführung der
PD geprüft (a). Parallel dazu wurde eine systematische Literaturübersicht zu
edukativen Interventionen in der PD durchgeführt. Hierfür wurden die Datenbanken
MEDLINE, EMBASE, CINAHL, ERIC, Cochrane Library systematisch mit MeSH-Begriffen durchsucht (b).
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass von Seiten der PatientInnen ein
Bedarf an Beratung besteht, auch zu sehr persönlichen Themen. Dazu muss ein
Vertrauensverhältnis aufgebaut werden und das Leben der chronisch Kranken im
Mittelpunkt stehen.
Auf der chronischen Hämodialyseabteilung wurden bereits einige Schritte gesetzt mit
dem Ziel der Entwicklung einer strukturierten pflegerischen Beratung, welche das
Selbstmanagement der PatientInnen fördert. Dazu wurden Fortbildungen zu
Beratung und zum Pflegemodell von Grypdonck angeboten. Ebenso wurden
Schulungen von MitarbeiterInnen durchgeführt, die unter anderem „motivational
interviewing“ vermitteln. Die Richtlinie von Grypdonck zur „Förderung von
adäquatem Selbstmanagement durch Pflegepersonen bei HämodialysepatientInnen
mit Bezug auf Flüssigkeitseinschränkung“ wurde übersetzt.
Suchstrategie: Einschluss- und Ausschlusskriterien wurden für beide Reviews
explizit festgelegt. Auf Grund der überschaubaren Studienlage zu edukativen
Maßnahmen wurden hier auch Primärstudien herangezogen (b).
Datenanalyse: (a) Die Leitlinien wurden mit dem Instrument AGREE II und die
systematischen Übersichtsarbeiten mit dem Instrument AMSTAR überprüft. Aus den
Publikationen wurden Inhalte zu Pflegeinterventionen und -aktivitäten bei Patienten
mit PD extrahiert.
(b) In Anlehnung an die Empfehlungen der internationalen Gesellschaft für PD
(ISPD) zur Patientenedukation wurden zentrale Inhalte der gefundenen Studien
extrahiert sowie eine Bewertung der methodischen Qualität (u.a. Design, Stichprobe,
Intervention, Messinstrumente, Bias) vorgenommen.
Sexuelle Beratung von Menschen mit Herzinsuffizienz
durch Pflegende – Entwicklung einer komplexen Intervention
Die Bewertungen wurden von zwei Wissenschaftlern unabhängig voneinander
vorgenommen und anschließend konsentiert.
Kolbe, Nina (1); Kugler, Christiane (2); Schnepp, Wilfried (2); Jaarsma, Tiny (3)
1: Fachhochschule St. Gallen, Schweiz; 2: Universität Witten/Herdecke,
Deutschland; 3: Linköping Universität, Schweden
Ergebnisse: (a) Die Spannbreite der Qualität der 16 Leitlinien und 5
Übersichtsarbeiten reichte von der höchstmöglichen bis zur geringsten Qualität. Aus
den folgenden Themenkomplexen wurden relevante Empfehlungen zur
Durchführung der PD mit ihrem jeweiligen Evidenzlevel identifiziert: Prä- und
postoperativ vor der Kathetereinlage, Maßnahmen an der Katheteraustrittsstelle,
Konnektionsmethoden, Infektionsprävention, Ernährung und Ausscheidung,
körperliche Aktivitäten.
Hintergrund: Menschen mit Herzinsuffizienz erfahren nicht selten eine
Einschränkung in ihrer sexuellen Aktivität. Ursache dafür sind - neben den
pathophysiologischen Auswirkungen der Erkrankung – unter anderem Medikamente
oder auch Ängste. Um ihre Sorgen und Befürchtungen in Bezug auf ihre sexuelle
Aktivität realistisch einschätzen zu können benötigen diese Patienten adäquate
Informationen und Beratung. Obwohl Pflegende sich international verantwortlich für
diesen Bereich fühlen, werden sexuelle Aspekte nur selten im Arbeitsalltag
thematisiert. Entsprechend ist das Ziel dieser Arbeit eine Intervention zu entwickeln,
die Pflegende unterstützt über sexuelle Aspekte mit Menschen mit Herzinsuffizienz
zu sprechen.
(b) In den 18 identifizierten Primärstudien wurden vorwiegend quantitative Designs
genutzt, welche die Wirksamkeit von edukativen Interventionen anhand von
klinischen Outcomes messen. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der klinischen
Erfahrung des PD- Trainers und dem Schulungserfolg ermittelt, Patienten mit
besonderem Unterstützungsbedarf bei der Anleitung identifiziert sowie
Schulungsinhalte legitimiert. Die methodische Güte der einbezogenen Studien stellt
sich heterogen dar.
Methodik: Die Rahmenempfehlungen des Medical Research Council (MRC) zur
Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen bildet den theoretischen
Leitfaden im Vorgehen. Zur Entwicklung des theoretischen Konzeptes wurde
Stufenweise vorgegangen: Auf Grund fehlender Erkenntnisse in Deutschland wurde
in einem ersten Schritt eine Fragebogenerhebung im Querschnittsdesign mit einem
Mixed Methods Ansatz durchgeführt, an der 211 Pflegende teilnahmen (Responserat
von 46 %). Ziel war zu identifizieren, ob Pflegende in deutschen Krankenhäusern
und Rehabilitationskliniken sexuelle Aspekte mit den Patienten besprechen bzw.
diskutieren und wenn nicht, warum nicht. Die quantitativen Daten wurden deskriptive
analysiert, die qualitativen Daten inhaltsanalytisch und zudem wurde eine
zusammenführende Analyse durchgeführt. Parallel dazu wurden Menschen mit
Herzinsuffizienz (n=10) und ihre Angehörigen (n=1) im Rahmen eines
Fokusgruppeninterviews befragt, wann und wie sie sexuelle Aspekte in Bezug auf
ihre Erkrankung besprechen möchten. Dieses Interview wurde inhaltanalytisch
ausgewertet. Ein positives Votum der Ethikkommission liegt vor.
Schlussfolgerung, Empfehlungen: (a) Insgesamt sind Empfehlungen zur
Durchführung der PD nur mit einer moderaten Evidenzstärke möglich, weil wenige
Studien vorliegen und Leitlinien überwiegend auf Expertenmeinungen beruhen. (b)
Die Forschungsaktivitäten zu edukativen Interventionen in der PD-Therapie sind mit
einer Ausnahme (ISPD Leitlinie) noch nicht systematisch gebündelt. Vorliegende
Primärstudien zielen vorwiegend auf Patientenedukation ab. Diese sind unter
Berücksichtigung methodischer Einschränkungen für die Planung und Durchführung
von PD- Schulungen von Bedeutung. Nach wie vor gibt es zu wenige Anhaltspunkte
für die Qualifizierung der PD-Trainer.
Förderung des Selbstmanagements von HämodialysepatientInnen durch pflegerische Beratung anhand des
Pflegemodells von Mieke Grypdonck
Ergebnisse: In beiden Erhebungen zeigte sich ein Phänomen als sehr zentral: Das
betrachtete Phänomen ist still. Niemand spricht über Sexualität. Die sich zeigenden
Gründe sind vielfältig: Auf der einen Seite fühlen die Pflegenden sich nicht adäquat
vorbereitet, um Sexualität anzusprechen. Auf der anderen Seite glauben sie, dass
ihre Patienten peinlich berührt oder verärgert reagieren würden. Nur wenn die
Patienten selbst die Pflegenden ansprechen, so scheint dieses ein Thema für Pflege
zu sein. Betrachtet man die Perspektive der Betroffenen, so zeigt sich als
Kernergebnis, dass die Betroffenen angesprochen werden möchten, denn sie
„…wollen nicht immer den ersten Schritt gehen müssen. Warum kann das nicht mal
anders herum sein?“ Sie wünschen sich adäquate Informationen zur Sexualität.
Erste Informationen sollten bereits im Krankenhaus sensibel und kompetent an sie
Ruppert, Sabine; Reiter, Andrea; Heindl, Patrik
AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich
Einleitung: HämodialysepatientInnen erfahren aufgrund ihrer Erkrankung und der
Therapie Einschränkungen, die sie in ihr tägliches Leben integrieren müssen. Die
betreuenden Pflegepersonen müssen sie entsprechend ihren Bedürfnissen
unterstützen und begleiten. Dabei stellt Beratung zu unterschiedlichen Themen wie
Hautpflege, Shuntpflege, Ernährung, Flüssigkeitshaushalt, Medikamente oder
sozialen Belangen einen wesentlichen Aspekt dar.
28
Vorträge 16.9.2013
herangetragen werden und in der Reha oder im primären Sektor vertieft werden.
Den Pflegenden sprechen sie jedoch nicht die Kompetenz und zeitlichen
Ressourcen ab. Es sollte der Arzt diese Informationen geben. Wären die Pflegenden
jedoch entsprechend geschult, so wäre dieses aber denkbar und begrüssenswert,
denn dann würden die Patienten „…endlich…“ in Bezug auf Sexualität angesprochen
werden.
Pflegebedürftigkeit (PAS) inkl. der instrumentellen Aktivitäten des täglichen Lebens
(IADL) und der geriatrischen Gesamtsymptomatik (NOSGER-Skala) der an Demenz
erkrankten Personen (Fremdbeurteilungen); Lebensqualität (WHOQOL-BREF) und
Belastung der pflegenden Angehörigen (HPS) (Selbstbeurteilungen)
Datenanalyse: Prä-Post-Analyse mit multivariaten statistischen Verfahren.
Ergebnisse: ADL-Fähigkeiten: In der Aktivierungsgruppe gibt es nach 6 Monaten
mehr verbesserte bzw. stabilisierte Fälle als in der Kontrollgruppe. Der Unterschied
ist allerdings nicht signifikant.Vergleicht man die Werte der Ausgangsuntersuchung
mit den Werten der 6-Monats-Untersuchung, so zeigt sich in der Aktivierungsgruppe
keine signifikante Veränderung, während sich der Wert in der Kontrollgruppe
signifikant verschlechtert (Wilcoxon-Test, p=0,01). Beim ADAS-COG zeigen sich
keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Pflegeabhängigkeit: in der
Aktivierungsgruppe gibt es signifikant mehr stabilisierte bzw. verbesserte Fälle als in
der Kontrollgruppe (p=0,048). NOSGER: In der Aktivierungsgruppe zeigen sich
signifikant mehr stabilisierte bzw. verbesserte Fälle als in der Kontrollgruppe
(p=0,019). Angehörige: weder zur LQ noch zur Belastung zeigen sich signifikante
Veränderungen.
Diskussion: Die Erkenntnisse, die einen Teil das theoretische Konstrukt der
Intervention bilden, zeigen, dass das Kernziel auf dem Durchbrechen der Stille
liegen muss. Um den Pflegenden Sicherheit zu geben und sie gleichzeitig zu
sensibilisieren bedarf es der Entwicklung von Kompetenzen in der Kommunikation in
Bezug auf Sexualität sowie dem Ausbau von Wissen über diese Thematik. Auf der
anderen Seite steht die Entwicklung geschriebener Materialien, um den Patienten zu
verdeutlichen, dass Sexualität ein Thema bei ihrer Erkrankung ist und sie dieses mit
den Gesundheitsanbietern besprechen dürfen.
Symposium:
Blickwinkeln
Die
NNN-Taxonomie
aus
verschiedenen
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Zusammenfassend gibt es Hinweise, dass
die Integration der Aktivierung in oder die Ausbildung neuer Alltagsroutinen sich
bewährt hat und Symptome einer Demenz positiv beeinflussen kann. Die
alltagspraktische Aktivierung durch pflegende Angehörige / Bezugspersonen ist
unter der Bedingung der kleinteiligen Beratung machbar. Die Übernahme dieser
Aufgabe scheint ohne Einfluss zu sein auf die Lebensqualität der Angehörigen; es
gibt keine signifikanten Hinweise auf einen Anstieg der Belastung.
Ostermann, Rüdiger (1); Müller Staub, Maria (2); Oleksiw, Katharina (3)
1: FH Münster, Deutschland; 2: ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften, Schweiz; 3: FH Kärnten, Österreich
Pflegeklassifikationen spielen heutzutage – ähnlich wie der ICD-10 in der Medizin
oder die ICF in den Therapiewissenschaften – eine immer größere Rolle. Die
bekanntesten Vertreter sind zurzeit die Systeme NANDA International, NIC und
NOC, die zusammen die NNN-Taxanomie bilden. Aber auch andere Systeme wie
POP oder die ICNP sollen im Symposium betrachtet werden.
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ein großes Problem bzw. eine große Herausforderung stellt die Integration der
Klassifikationssysteme in die betriebliche Praxis dar, da ohne eine geeignete
Einführungsmassnahmen und IT-Unterstützung dieses schwierig zu bewerkstelligen
ist. Aber auch im Rahmen der Evaluation von pflege-sensitiven Patientenergebnissen (nursing outcomes) treten noch zahlreiche Probleme auf, die bei der
exakten Formulierung der pflegerischen Arbeitshypothesen bzw. der Formulierung
entsprechender statistischer Hypothesen beginnen und mit der Auswahl adäquater
statistischer Auswertungsmethoden enden.
Emotionsorientierte Kommunikationsansätze in der Betreuung von Menschen mit Demenz
Dammert, Matthias (1); Beer, Thomas (2); Keller, Christine (1); Bleses, Helma (1);
Hahn, Daphne (1)
1: Hochschule Fulda, Deutschland; 2: Fachhochschule St. Gallen, Schweiz
Einleitung: Ein würdiger Umgang mit Menschen mit Demenz (MmD) erfordert von
Pflegekräften eine hohe fachliche, soziale und emotionale Kompetenz. Eine
besondere Herausforderung stellt dabei der Umgang mit Menschen dar, deren
Handlungen sich durch den Krankheitsverlauf bedingt so stark verändern, dass es
von deren Umwelt und Umfeld als problematisch oder störend empfunden wird. Die
„Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei
Menschen mit Demenz in der stationären Altenpflege“ empfehlen Maßnahmen, die
die Pflege- und Lebensqualität der MmD bei solch auffälligem Handeln verbessern.
Gleichwohl ist bis heute wenig darüber bekannt, wie erfolgreich die empfohlenen
Maßnahmen sind und welche Effekte diese sowohl auf MmD selbst aber auch
hinsichtlich einer möglichen Stärkung der Handlungskompetenz und der
Arbeitszufriedenheit der Pflegenden haben. Diese fehlende bzw. nicht eindeutige
Evidenz gilt insbesondere für die emotionsorientierten Ansätze der Integrativen
Validation (IVA) und der Basalen Stimulation.
Hochschulische Ausbildungsangebote ohne ein Klassifikationsmodul sind kaum noch
vorstellbar, aber auch in der traditionellen Pflegeausbildung finden Lernfelder mit
einem Klassifikationsbezug mehr und mehr Beachtung. Auch für Lehrkräfte stellen
die Klassifikationsssysteme eine neue Herausforderung dar. Erst durch eine
intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik sind z.B.
•
Pflegepädagogen in der Lage eine entsprechende Unterrichtsvorbereitung zu
gestalten.
•
Pflegemanager(innen) in der Lage Klassifikationsssysteme im beruflichen
Alltag einzuführen
•
Pflegewissenschaftler in der Lage unter Einbezug der Klassifikationssysteme
pflegewissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten
•
Im Rahmen des geplanten Symposiums sollen folgende Sachverhalte
diskutiert werden, wobei die drei Vortragenden ihre /zum Teil
unterschiedlichen) Sichtweisen in einem objektiven Diskurs vorstellen wollen:
•
Sinn und Zweck von Klassifikationssystemen (Müller Staub)
•
Kurzer historischer Abriss (Oleksiw)
•
Formaler Aufbau von NANDA, NIC und NOC (Ostermann)
•
Praktische Anwendung der Klassifikationssysteme (Müller Staub)
•
Klassifikation und Dokumentation (Müller Staub)
•
Kritische Analyse der Klassifikationssysteme (Müller Staub & Oleksiw)
•
„Alternative“ Diagnosekonzepte (z.B. POP) (Oleksiw)
•
Klassifikation und IT (Ostermann)
•
Statistische Auswertungsmöglichkeiten (Ostermann)
Zielstellung: Gegenstand der Untersuchung ist die wissenschaftliche Erschließung
von pflegerischen Handlungsweisen und Handlungsstrategien im Umgang mit MmD
in der stationären Langzeitpflege. Dazu wurden die emotionsorientierten Ansätze der
IVA und der Basalen Stimulation untersucht.
Methode: Die als Fallstudie konzipierte Untersuchung nutzt ethnographische
Erhebungsmethoden sowie die Grounded Theory als Methodologie, um das
komplexe Feld der Kommunikation von MmD in stationären Pflegeeinrichtungen zu
erschliessen. Eingeschlossen in das Forschungsvorhaben waren MmD, die in
Langzeitpflegeeinrichtungen leben. Es wurden Einrichtungen in den Blick
genommen, die nach den emotionsorientierten Konzepten der Basalen Stimulation
und/oder der IVA arbeiten und auch Einrichtungen, die keines der beschriebenen
Konzepte anwenden.
Das Symposium soll mit einer gemeinsamen ca. 20 minütigen Diskussion unter
Einbezug der aktiven und passiven Teilnehmer abgeschlossen werden.
Datenerhebung und Datenanalyse: Die Datenerhebung erstreckte sich über einen
Zeitraum von zwei Jahren und fand in 9 stationären Einrichtungen statt. Im Sampling
befanden sich insgesamt 53 MmD. Die Zustimmung erfolgte durch die involvierten
Personen selbst, wie auch durch die zuständigen Rechtsbetreuer. Die
kontrastierende Analyse erfolgte anhand von 136 Beobachtungsprotokollen und 56
transkribierten, halbstrukturierten Interviews. Ferner wurden mittels der Videographie
forschungsrelevante Interaktionsprozesse erhoben und systematisch ausgewertet.
ANAA+KO - Aktivierung und Beratung bei Demenz – Ergebnisse
Stemmer, Renate (1,2); Martin, Schmid (3)
1: DGP, Deutschland; 2: KH Mainz; 3: Hochschule Koblenz
Ausgangslage: Derzeit leben ca. 60 Prozent aller Menschen mit einer
Demenzerkrankung zu Hause und werden von pflegenden Angehörigen betreut. Das
Wissen um die Demenzerkrankung führt häufig dazu, dass alltägliche und kognitive
Anforderungen vermehrt zurückgenommen werden.
Ergebnisse: Es zeigte sich bei den untersuchten Konzepten, dass beide selten und
wenig systematisch angewendet werden. Die Konzepte, insbesondere die IVA,
werden in ihrer Anwendung häufig modifiziert. Im Zusammenhang mit
herausforderndem Verhalten finden die Konzepte kaum Anwendung. Bei beiden
Konzepten zeigen sich Probleme beim Theorie-Praxistransfer. Sowohl bei der IVA
als auch bei der Basalen Stimulation ließ sich erkennen, dass nicht die Anwendung
von bestimmten Regeln, Maßnahmen und Techniken das Entscheidende ist.
Entscheidend scheint vielmehr die pflegerische Haltung der pflegenden oder
betreuenden Personen. Es wurde deutlich, dass eine solche Haltung nicht wie
selbstverständlich bei Mitarbeitenden vorhanden ist und vorausgesetzt werden kann.
Fragestellung: Zu welchen Effekten führt eine multimodale (alltagspraktische und
kognitive) Aktivierung im häuslichen Setting bei Menschen mit einer gering- bis
mittelgradigen degenerativen Demenz? Hypothese: Die multimodale Aktivierung
führt während des 6-monatigen Interventionszeitraums im Vergleich zur
Kontrollgruppe zu verbesserten bzw. in der Prä-Post- Analyse zu konstanten
alltagspraktischen und kognitiven Fähigkeiten.
Design und Methode: Multizentrische, randomisiert-kontrollierte Verlaufsstudie mit
einer Intervention: Individuell angepasste, manualisierte, alltagspraktische
Aktivierung durch pflegende Angehörige an 6 Tagen/Woche für je 60 Minuten sowie
1x/Woche
eine
30-minütige
kognitive
Aktivierung
durch
geschulte
ProjektmitarbeiterInnen über einen Zeitraum von 6 Monaten. Begleitend (1x Woche)
werden die pflegenden Angehörigen durch geschulte Pflegefachpersonen bzw.
ProjektmitarbeiterInnen in Form von kleinteiliger Schulung und Beratung unterstützt.
Kontrollgruppe: Standardversorgung, keine speziellen Aktivierungen.
Schlussfolgerungen: Beide untersuchten Konzepte verweisen auf eine pflegerische
Haltung, die u.a. getragen sein soll von Empathie, Wertschätzung und Authentizität
(Stichwort: Person-Zentrierung). Dies wird weithin normativ vorausgesetzt, im
Rahmen der Konzepte jedoch kaum problematisiert. In den Vordergrund müsste
jedoch verstärkt die anwendende Person rücken und die Frage danach, wie
voraussetzungsvoll es für Pflegepersonen ist, eine solche Haltung einzunehmen
bzw. zu erlernen und diese umzusetzen. Dabei muss eine Auseinandersetzung mit
den Konzepten zur Emotions- und Gefühlarbeit eine stärkere Rolle spielen.
Ethische Überlegungen: Die an Demenz erkrankten Personen wurden soweit
möglich informiert und um Zustimmung gebeten. Angehörige bzw. gesetzliche
BetreuerInnen wurden umfassend aufgeklärt. Schriftliche Einverständniserklärungen
liegen vor. Daten wurden anonymisiert.
Stichprobe: Gesamtstichprobe von 72 ProbandInnen mit einem irreversiblen
Demenzsyndrom (MMST ≤24 u. ≥12, SIDAM+ integrierter HIS ≤ 4).
Datenerhebung: Primäre Outcomevariablen: ADL-Fähigkeiten (E-ADL-Test) und
kognitive Fähigkeiten (ADAS-kog); sekundäre Outcomevariablen: Ausmaß der
29
Vorträge 16.9.2013
Die Praxis der Integrativen Validation (IVA) im Pflegeheim.
Eine qualitative Evaluationsstudie
Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei BewohnerInnen mit Demenz in österreichischen Pflegeheimen
Erdmann, Anke
Hamburger Fern-Hochschule und Universität Witten/Herdecke, Deutschland
Schüssler, Sandra; Lohrmann, Christa
Medizinische Universität Graz, Österreich
Einleitung: Die Integrative Validation (IVA), eine durch Richard (1994) weiter
entwickelte Methode der Validation nach Feil und de Klerk-Rubin (2010), ist „eine
konkrete Umgehensweise mit Verwirrten und Demenzkranken, die sich an der ganz
persönlichen Sicht und Erlebnisweise der Verwirrten orientiert“ (Richard 1994: 232
f.). Bei der IVA geht man von der Grundhaltung aus, dass die demenzkranke Person
Wertschätzung und Respekt verdient und diese Wertschätzung wird in der
Kommunikation durch die Wahrnehmung und Spiegelung der Gefühle und Antriebe
des demenzkranken Menschen ausgedrückt (Richard 2010a: 8; 2010b: 6).
Einleitung, Ausgangslage: Die Demenz stellt eine der größten Herausforderungen
unserer alternden Gesellschaft dar. Weltweit leben circa 35,6 Millionen Menschen
mit dieser Erkrankung, wobei aktuelle Schätzungen davon ausgehen, dass sich die
Zahl der betroffenen Personen bis 2050 verdreifachen wird. In Pflegeheimen sind
meist mehr als die Hälfte der BewohnerInnen von einer Demenzerkrankung
betroffen, die zu Pflegeabhängigkeit und Pflegeproblemen führt. Die Folgen sind
eine reduzierte Lebensqualität und hohe Kosten für das Gesundheitssystem.
Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme können durch adäquate Betreuung bzw.
Pflege stabilisiert werden. Voraussetzung dafür sind detaillierte Informationen über
die Prävalenz der Pflegabhängigkeit und Pflegeprobleme, welche Pflegepersonen
helfen können über die Pflegepraxis zu reflektieren und gegebenenfalls
Veränderungen zu initiieren. International gesehen gibt es derzeit nur wenige
Studien, in denen die Prävalenz der Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei
PflegeheimbewohnerInnen mit Demenz erhoben werden. Die WHO fordert
vermehrte Demenzforschung und eine Wissenserhöhung über Personen mit
Demenz.
Fragestellungen: Inwieweit die IVA in der Praxis Verwendung findet, wie Pflegende
die Methode anwenden, welche Erfahrungen sie dabei machen und wie sie die IVA
bewerten ist aufgrund mangelnder Studien bisher nicht bekannt. Auch die
gesellschaftliche Akzeptanz der IVA wurde bislang nicht untersucht und es stellt sich
die Frage wie Angehörige stellvertretend für Menschen mit Demenz die IVA
bewerten. Hieraus lassen sich folgende Forschungsfragestellungen ableiten:
1.
Mit welchen Kategorien können wir die Praxis der Integrativen Validation
beschreiben?
2.
Wie bewerten Pflegende und Angehörige die Integrative Validation?
Ziel: Die Pflege(un)abhängigkeit und die Pflegeprobleme von österreichischen
PflegeheimbewohnerInnen mit Demenz aufzeigen.
Ziele: Entwicklung einer Fallstudie zur Praxis der IVA; Hypothesengenerierung zu
den Wirkungen der IVA; Akzeptanzprüfung der IVA durch Pflegende und Angehörige
Methoden, Design: Die Europäische Pflegequalitätserhebung, die seit 2009 in
Österreich 1x jährlich durchgeführt wird, ist eine multizentrische Querschnittstudie.
Methoden und Datenerhebung: In einem theoretischen Teil wurden nach einer
systematischen Literaturrecherche in CINAHL, Pubmed, CareLit, Cochrane Library
und
Psychinfo
zunächst
die
Unterschiede
der
zwei
existierenden
Validationsmethoden heraus gearbeitet. Eine „dialoggesteuerte Evaluation“ (Beywl
2006) zur Praxis der Integrativen Validation schloss sich an, wobei es darum ging,
Interaktionsprozesse der IVA durch teilnehmende Beobachtungen in einem
Pflegeheim, durch qualitative problemorientierte Einzelinterviews und einer
Gruppendiskussion mit den wichtigsten Stakeholdern (Validationstrainer, Pflegende,
Angehörige und Facharzt) zu erschließen. Auf diese Weise wurden subjektive
Sichtweisen und Bewertungen der Stakeholder heraus gearbeitet sowie Interessen
und Rahmenbedingungen der Integrativen Validation nachvollziehbar.
Ethische Überlegungen: Das Votum der Ethikkommission der Medizinischen
Universität Graz wurde eingeholt. Nur BewohnerInnen mit informierter Zustimmung
wurden in die Studie eingeschlossen.
Population, Stichprobe, Teilnehmer: Für diese Studie wurden die Daten der
PflegeheimbewohnerInnen mit Demenz aus dem Zeitraum 2009-2012 ausgewertet.
Insgesamt haben an den jährlichen Erhebungen 2155 BewohnerInnen mit Demenz
aus 24 Pflegeheimen teilgenommen.
Teilnehmer: 4 Validationstrainer, 7 Validationsanwender, 1 Facharzt, 7 Angehörige,
27 Bewohner
Datenerhebung/ Suchstrategie: Zur Erfassung der Prävalenz von Pflegeproblemen
wurde die deutsche Version des Pflegequalitätserhebungsfragebogens eingesetzt.
Es handelt sich dabei um einen standardisierten Fragebogen, der in den
Niederlanden entwickelt wurde. Inkludiert in diesen Fragebogen ist die
Pflegeabhängigkeitsskala (PAS), um den Grad der Pflegeabhängigkeit zu
bestimmen. Die Datenerhebung bei den einzelnen BewohnerInnen erfolgte jeweils
durch 2 geschulte Pflegepersonen, um eine Objektivität der Daten zu gewährleisten.
Datenanalyse: Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2008)
Datenanalyse: Diese erfolgte quantitativ mittels SPSS 20.
Bisherige Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen positive Erfahrungen und eine starke
Akzeptanz der IVA bei den Pflegenden. Sie lassen auf einen hohen
Implementierungsgrad der IVA im untersuchten Heim schließen. Die Anwendung der
IVA wird durch die Pflegenden den individuellen sprachlichen und kognitiven
Fähigkeiten der Bewohner angepasst. Die Befragten sehen als Wirkung der IVA
einen Rückgang von herausforderndem Verhalten und eine Reduzierung
psychotroper Medikamente. Ergebnisse aus den Angehörigeninterviews sowie
Schlussfolgerungen werden im Sommer vorliegen.
Ergebnisse: Mehr als die Hälfte (60%) der teilnehmenden österreichischen
PflegeheimbewohnerInnen ist von der Diagnose Demenz betroffen. Der Großteil
dieser BewohnerInnen ist vollständig- (37%) oder überwiegend pflegeabhängig
(35%), besonders in den Bereichen Essen und Trinken, Vermeidung von Gefahren
sowie An- und Ausziehen. Die häufigsten Pflegeprobleme sind Inkontinenz
(Urininkontinenz
88%,
Stuhlinkontinenz
68%,
Doppelinkontinenz
66%),
Freiheitsbeschränkungen (34%) und Mangelernährung (28%).
Ethische Überlegungen: Ein ethisches Clearing erfolgte durch die Ethikkommission
der Universität Witten/Herdecke im August 2012.
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Die Studie zeigt, dass österreichische
PflegeheimbewohnerInnen mit Demenz im hohen Grade pflegeabhängig sind und
am häufigsten unter dem Pflegeproblem Inkontinenz leiden. Dieses Wissen hilft
Pflegepersonen gezielt Interventionen einzusetzen, um eine adäquate Pflege für
Personen mit Demenz durchzuführen, welche die Qualität der Pflege für diese
Zielgruppe langfristig verbessern kann. Für die Pflegeforschung wird empfohlen die
Veränderung der Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme bei Personen mit und
ohne Demenz über einen längeren Zeitraum zu untersuchen, um Unterschiede in der
Entwicklung der Pflegeabhängigkeit und Pflegeprobleme herauszufinden.
Literatur
Beywl, W. (2006): Evaluationsmodelle und qualitative Methoden. In: Flick, U. (Hrsg.):
Qualitative Evaluationsforschung. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 92-116
Feil, N. / de Klerk-Rubin, V. (2010): Validation. Ein Weg zum Verständnis verwirrter
alter Menschen. München [u.a.]: Reinhardt
Mayring, P. (2008): Qualitative Inhaltsanalyse. Weinheim: Beltz
Richard, N. (1994): Mit Validation finden wir die Lichtungen im Nebel der Verwirrtheit.
In: Pflegezeitschrift 4, 232-235
Richard, N. (2010a): Das Puzzle des Lebens. Die Integrative Validation ist ein sehr
spezielles Begegnungskonzept. In: Altenpflege. Spezial 5, 7-9
Richard, N. (2010b): "Sie sind sehr in Sorge." Die Innenwelt von Menschen mit
Demenz gelten lassen. . In: Curaviva 2, 4-8
30
Vorträge 17.9.2013
abgerufen. Die Hintergründe dieses Missstandes sind aus der Literatur hinlänglich
bekannt: fehlendes Wissen darüber, fehlende Möglichkeiten zur Beantragung bzw.
zur Nutzung und zu viele Barrieren im System (auch bei den Pflegekassen) sind nur
die wichtigsten.
17.9. Programm Oberer Konzilssaal
Hauptvortrag: Die Familie: eine Garantie für Unabhängigkeit im Alter?
Ziele: Das Ziel der beiden Projektanteile, die von 2006 bis 2009 (EDe I) und von
2009 bis 2011 (EDe II) verliefen, war es, durch eine Kombination von zugehender
Beratung und Unterstützung bei der Nutzung von Entlastungsangeboten nachzuweisen, dass die teilnehmende Familien tatsächlich entlastet und befähigt werden
konnten. Dabei zielte EDe I auf Familien mit eingestuften Pflegebedürftigen, EDe II
auf Familien mit an Demenz erkrankten Mitgliedern, die noch nicht eingestuft waren.
Prof. Dr. Romy Mahrer-Imhof
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz
Familien unterliegen einem gesellschaftlichen Wandel. Die Kernfamilien sind in den
letzten Jahren kleiner geworden und die Wohnformen haben sich vom Wohnen in
der Grossfamilie zu Wohnen in Einzelhaushalten gewandelt. Die Zahl der Menschen,
die bis ins hohe Alter zu Hause leben wird immer grösser. Vielen gelingt dies mit der
Hilfe ihrer Angehörigen. Der häuslichen Pflege von älteren chronisch kranken
Menschen durch Angehörige kommt eine grosse Bedeutung zu. Die Angehörigen
übernehmen damit eine wesentliche gesellschaftliche Aufgabe, brauchen dazu aber
selbst ebenfalls Unterstützung um nicht überfordert zu werden. Neue Formen der
Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen und Familien im Alter sind wichtig
und fördern die Gesundheit von familiale Systemen und aller beteiligten Familienmitgliedern.
Methoden und Ethik: Es handelte sich um zwei ineinander übergehenden
Interventionsstudien (jeweils etwa 12 - 18 Monate Interventionszeitraum) im PrePost-Design mit einem multimethodischen Ansatz. Zum Einsatz kamen Assessments
zur Belastungseinschätzung (BIZA-D-M), Dokumentenanalysen, Fragebögen,
Evaluationsworkshops
und
Telefoninterviews.
Zuvor
wurden
die
Interventionskonzepte
(Beratungsansatz,
Angehörigenschulung,
Beraterqualifizierung und Fallkonferenzenkonzept) evidenzbasiert entwickelt.Es wurden von
Beginn an und fortlaufend alle forschungsethischen Anforderungen berücksichtigt,
vor allem die umfassende Information der teilnehmenden Familien sowie die
Wahrung ihrer Anonymität und die Freiwilligkeit.
Entwicklung eines Beratungsangebotes für Angehörige
älterer Menschen: Ein Aktionsforschungs-Projekt
Teilnehmer: An EDe I und II haben insgesamt mehr als 400 Familien in einem
Landkreis in NRW (D) teilgenommen (große Gelegenheitsstichprobe). Diese wurden
auf
verschiedenen
Zugangswegen
durch
insgesamt
10
erfahrene
Gesundheitsberater (professionell Pflegende) gewonnen. Erstmals liegen
ausführliche Informationen über die schwer erreichbare Population der Familien vor,
die am Anfang der Auseinandersetzung mit Demenz stehen.
Mahrer-Imhof, Romy; Bruylands, Michelle
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz
Ausgangslage: Chronische Erkrankungen und Einschränkungen in der Mobilität
führen in fortgeschrittenem Alter zu einem zunehmenden Bedarf an Unterstützung
und Pflege. Familiensysteme übernehmen oft jahrelang die Pflege von Angehörigen
zu Hause. Eine randomisiert kontrollierte Studie, bei der Advanced Practice Nursing
Interventionen bei über 80-jährigen in der Schweiz zwischen 2007-2009 getestet
wurden zeigte, dass Angehörige in ihrer Pflege-und Betreuungsarbeit oft alleine sind,
aber häufig Fragen haben und Unterstützung wünschen. In Folge wurde die Idee
einer pflegegeleiteten, familienzentrierten Beratung für Familien älterer Menschen
lanciert.
Datenerhebung und –auswertung: Multimethodische Datenerhebungen, die der
Komplexität des Gegenstandes gerecht werden können. Durchführung von Anfangsund End-Assessments sowie verschiedene qualitative Instrumente zu verschiedenen
Zeitpunkten (s.o.). Umfassende, zusammenführende Datenanalyse mit komplexer
Interpretationsstrategie unter Beachtung der Gütekriterien. Dazu wurden zum
Schluss mehrtägige Interpretationsworkshops auf der Grundlage der vorhandenen
Daten und Erkenntnisse aus den unterschiedlichen Quellen durchgeführt.
Ziel: Ziel war es Familien älterer Menschen in die Entwicklung eines Programmes
einzubinden, damit dieses auf die Bedürfnisse von pflegenden und betreuenden
Angehörigen abgestützt werden konnte. Das Beratungsprogramm sollte dem Ziel
dienen, Familienmitglieder zu entlasten und zur Pflege zu Hause zu befähigen, ihnen
bei der Navigation des Gesundheitswesens behilflich zu sein, ihre
Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und das Familiensystem zu stärken.
Ergebnisse: Es konnte u.a. empirisch nachgewiesen werden, dass die
Familienangehörigen durch die EDe-Interventionen ihre Kommunikation und
Umgangsweisen untereinander im Kontext mit der Demenz verbessern, die Balance
zwischen Autonomieerhalt und Entscheidungsübernahme für den an Demenz
Erkrankten besser ausgestalten und mehr Angebote zur Unterstützung aus der
Region annehmen und somit wirksame Entlastung erfahren konnten.
Methoden: Zur Entwicklung dieser Familienberatung wurde die Methode der
Community-based-participatory-action-research (CBPAR) gewählt. Nach der
Zustimmung der Ethikkommission, wurde ein erster Zyklus des Planens,
Implementierens des Programms, eines ersten Evaluierens und Anpassens im
Zeitraum zwischen 2009 und 2012 durchgeführt.
Empfehlungen: In das SGB XI soll eine Programmleistung Demenz aufgenommen
werden, die auf dem Multikonzeptansatz von EDe I und II aufbaut. In diesem
Programm sollen u.a. die bislang eklatant schlecht genutzten Leistungen
(Verhinderungspflege, Tagespflege etc.) gebündelt und zugängig gemacht werden.
Dazu muss den betroffenen Familien ein Case Manager zur Seite gestellt werden
(etwa ein Berater auf 80 – 100 betroffene Familien). Zusätzlich konnten Erkenntnisse
zur Entwicklung eines angemessenen Care Managements, mit wohnortnahen
Angeboten, zur Professionalität der Berater sowie Hinweise zum Erkennen und zum
Abbau von Nutzungsbarrieren im System gegeben werden.
Teilnehmende: Zur Planung und Entwicklung des Beratungsprogrammes wurde
eine angepasste, massgeschneiderte Dienstleistung entwickelt, die sich auf die
Bedürfnisse betroffener Familienmitglieder (Zielgruppe) abstützte. Es beteiligten sich
pflegende Angehörige und Repräsentanten der Spitexpflege, sozialer Dienste und
Behörden der beteiligten Stadt als Ko-Forschende. Dieses Referenzteam wirkte an
der Entwicklung, Durchführung, Auswertung und Dissemination des Projekts mit. Für
die erste Evaluation wurde eine Pilotstudie durchgeführt. Eine Pflegefachperson der
ambulanten Pflegeeinrichtung fragte Familien für eine Teilnahme an. Diese wurden
bei Einwilligung durch die Forschenden kontaktiert, erhielten Beratung und füllten
Fragebogen aus.
Entwicklung eines Selbstlerninstruments mit peer-to-peerLernprozess für Pflegende eines Kinderspitals zur Vertiefung ihrer Skills in familienzentrierter Gesprächsführung
Preusse - Bleuler, Barbara
Familienzentrierte Pflege GmbH, Schweiz
Datenanalyse: In Phase 1 „Assessment und Planung“ wurden die Resultate von je
einer Fokusgruppe mit Angehörigen und mit Dienstleistern, Einzelinterviews sowie
einer Umfrage bei älteren Menschen ausgewertet. Die Phase 2 „Planung und
Implementation“ beinhaltete die Analyse der ersten Phase und die Entwicklung eines
Beratungskonzepts. In Phase 3 „Beobachtung und Evaluation“ wurde mittels einer
quasi-experimentellen Studie mit acht Familien die Zufriedenheit mit den
Beratungen, Bereitschaft zur Pflege (preparedness) und Gemeinsamkeit (mutuality),
sowie Wohlbefinden evaluiert. In Phase vier „Reflektion und Planung“ wurde mit der
Begleitgruppe über die Resultate beraten und nächste Schritte geplant.
Ausgangslage: Um die Zusammenarbeit von Pflege und Familie auf Basis eines
systemischen Verständnisses zu gestalten, begann das Ostschweizer Kinderspital in
St. Gallen 2004 mit der Einführung der familienzentrierten Pflege auf Grundlage des
Calgary Familien Assessment- und Interventionsmodells nach Wright und Leahey.
Als Erstes wurde das Aufzeichnen des Geno-/Ökogramms in die pflegerische
Alltagspraxis aufgenommen. Zudem wurden die regelmässigen Fallbesprechungen
zu familienzentrierten Reflecting Teams weiterentwickelt.
Dieser Implementierungsprozess wird von einer spitalinternen Kerngruppe getragen,
die sich aus Pflegenden, die in familienzentrierter Pflege geschult wurden,
zusammensetzt. Auf jeder Abteilung arbeitet ein Mitglied dieser Kerngruppe: Eine
Bestandesaufnahme 2010 zeigte, dass die Pflegedokumentationen einerseits
aussagekräftige Geno-/Ökogramme enthielten, andererseits aber Nutzen und Sinn
des Geno-/Ökogramms in den Pflegeteams kontrovers diskutiert wurden. Dies
hemmte die Weiterentwicklung der familienzentrierten Pflege.
Ergebnisse: Die Resultate der Beratungsevaluation zeigen, dass pflegende
Angehörige Unterstützung im Alltag brauchen. Neben der Vermittlung von Strategien im
Umgang mit Krankheit, wurden Informationen zur Navigation des Gesundheitssystems
und Unterstützung bei Schwierigkeiten innerhalb der Familien gewünscht. Die
Teilnehmenden Angehörigen waren mit der Beratung sehr zufrieden. Sie fühlten sich
besser auf die Pflege vorbereitet und ihr Wohlbefinden hatte sich gesteigert.
Fragestellung: Wie kann die Qualität und Weiterentwicklung der familienzentrierten
Pflege gefördert werden?
Schlussfolgerungen: Die CBPAR Methode erwies sich für die Entwicklung und
Implementation der Angehörigenberatung nützlich und wird im nächsten Zyklus
fortgeführt. Die Belastung älterer pflegender Angehöriger musste berücksichtig
werden um Angehörige als Ko-Forschende zu rekrutieren. Der Beitrag an ein
Forschungsprojekt musste individuell gestaltet werden und den Bedürfnissen
angepasst werden. Die Beratung hatte im ersten Zyklus positive Auswirkungen auf
die Teilnehmenden. Die Angehörigen zeigten sich als stark belastet.
Entlastungsangebote für eine Beratungsteilnahme werden organisiert.
Methode: In einem Pflegequalitätsentwicklungsprojekt werden mit Hilfe eines
Aktionslern- und Forschungsprozesses die genannten Herausforderungen bearbeitet
und mit einer qualitativen Evaluation begleitet.
Teilnehmende: Der Aktionslern- und Forschungsprozess wurde von den 12
Pflegenden der spitalinternen Kerngruppe durchgeführt.
An den zur Evaluation durchgeführten beiden Fokusgruppeninterviews nahmen teil:
einmal 8 Pflegende, die den neuentwickelten Selbstlern- und peer-to-peer-Lernprozess durchlaufen haben und einmal 8 Pflegende der Kerngruppe, die diesen
Selbstlern- und peer-to-peer Prozess auf den einzelnen Pflegeabteilungen begleitet haben.
Wirksame Entlastung für Familien mit Demenz – Ergebnisse
von EDe I und II
Datenerhebung: Zur qualitativen Evaluation wurden zwei Fokusgruppeninterviews
durchgeführt.
Weidner, Frank (1); Emme von der Ahe, Hartmut (2); Laag, Ursula (1)
1: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung, Deutschland; 2: PariSozial
Minden-Lübbecke
Datenanalyse: Die verbatimen Transkripte wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse
nach Mayring analysiert.
Hintergrund: Ein großer Teil der pflegebedürftigen Menschen, die heute zuhause
versorgt werden, sind an Demenz erkrankt und werden überwiegend von ihren
Angehörigen betreut. Anders als die Geld-, Sach- und Kombileistungen, werden
diejenigen Leistungen des SGB XI, die insbesondere als Entlastung auch für diese
Familien gedacht sind (Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Tagespflege) nur zu
einem Bruchteil (jeweils deutlich unter 5%) von den Leistungsberechtigten
Ethische Überlegungen: Da es sich um ein Pflegequalitätsentwicklungsprojekt auf
Ebene Mitarbeiter handelt, muss die kantonale Ethikkommission nicht angerufen
werden. Im Rahmen der Evaluation wurde den Teilnehmenden der
Fokusgruppeninterviews Vertraulichkeit und Anonymisierung ihrer Aussagen bei der
Verschriftlichung der Ergebnisse zugesichert.
31
Vorträge 17.9.2013
Ergebnisse: Der Aktionslern- und Forschungsprozess ergab Folgendes:
Pflegende die das Geno-/Ökogramm als hilfreiches Instrument für eine wirkungsvolle
Zusammenarbeit mit den Familien erleben, hatten spezifische Skills entwickelt.
Pflegende, welche nicht über diese Skills verfügten, beurteilten das Geno/Ökogramm als unnötiges neugieriges Ausfragen der Familie. Aufbauend auf diesen
Erkenntnissen wurde ein Konzept erarbeitet mit Arbeitsinstrumenten, die die
Entwicklung der individuellen Skills durch eine reflektierte Praxis fördern. Das
Konzept beinhaltet einen Schulungsinput, ein Handbuch, ein Selbstlern- und
evaluationsinstrument und einen peer-to-peer-Lernprozess mit gegenseitigem
Hospitieren bei familienzentrierten Pflegeanamnesen.
Die Evaluation mittels Fokusgruppeninterviews zeigt, dass die Pflegenden diesen
Selbst- und peer-to-peer-Lernprozess umsetzen. Das anfängliche Unbehagen in
Bezug auf gegenseitiges Hospitieren wurde zugunsten des Austausch-Gewinnes
und der Lernerfahrung überwunden. Die gemeinsame Reflektion führte zu einem
vertieften Verständnis komplexer Krankheits- und Familiensituationen. Die
Pflegenden wurden in ihrer Erfahrung bestärkt, dass das fachgerechte Einbetten des
Geno-/Ökogramms in die Anamnese mehr als nur ein Abfragen von Familiendaten,
sondern der erste Schritt zur wirkungsvollen Unterstützung von Familien darstellt.
Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so hilflos
gewesen. Die Gefühle und das Erleben von Vätern frühgeborener Kinder während deren stationärer Versorgung
auf der neonatologischen Intensivstation – eine qualitative
Untersuchung
Binter, Johann
SALK Salzburger Landeskliniken, Österreich
Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so hilflos gewesen.
Die Gefühle und das Erleben von Vätern frühgeborener Kinder während deren
stationärer Versorgung auf der neonatologischen Intensivstation – eine qualitative
Untersuchung.
In Österreich kommen jährlich rund 6.500 Babys als Frühgeburten zur Welt (vgl.
Statistik Austria, 2011). Der Übergang zur Vaterschaft ist für den Mann ein
ausgesprochen intimes und privates Erlebnis, dass zwangsläufig Stress und
Belastungen mit sich bringt (vgl. Werneck, 1998). Die frühzeitige Unterbrechung der
Schwangerschaft und der nicht abgeschlossene vorgeburtliche Beziehungsaufbau
können in weitreichenden Konsequenzen münden. Im deutschsprachigen Raum
wurde mit dieser Studie ein kaum erforschtes Terrain betreten und stellt Väter
frühgeborener Kinder in den Mittelpunkt des Interesses.
Schlussfolgerungen: Die Skills der einzelnen Pflegenden und die Kompetenzen
des gesamten Teams sind gewachsen.
„Der Paul kann nicht pinkeln“ - Das chronisch kranke
Schulkind
Die Fragen der vorliegenden Studie lauten:
•
Welche Gefühle erfahren Väter
•
und wie erleben sie die Zeit der stationären Versorgung ihrer frühgeborenen
Kinder auf einer neonatologischen Intensivstation?
Kocks, Andreas
Universität Witten/Herdecke, Deutschland
Ziele: Die Gefühle und Erlebnisse von Vätern frühgeborener Kinder während deren
stationärer Versorgung auf einer neonatoloischen Intensivstation zu erkunden und
transparent darzustellen, sowie für die in der Betreuung involvierten Personen einen
Beitrag zum besseren Verständnis von Vätern frühgeborener Kinder zu leisten.
Problemdarstellung: Wer gesund ist, geht in die Schule und wer krank ist, bleibt
zuhause. Diese klare Trennung zwischen gesund und krank kann heute für
Schulkinder in vielen westlichen Ländern nicht mehr gelten. Etwa 10–20 % der
Schüler und Schülerinnen an deutschen Schulen gelten als chronisch krank.
Synchron zur Erwachsenenwelt verschiebt sich das Krankheitsspektrum bei Kindern
und Jugendlichen von kurzzeitigen Krankheitsgeschehnissen und Infektionen zu
chronischen Erkrankungen und psychischen Auffälligkeiten. Sie stellen in der Schule
eine Sonderbelastung dar. Betroffene Schüler besuchen die Schule so lang wie
möglich, nur bei akuten Problemen bleiben sie der Schule fern. Wie chronisch
kranke Kinder und deren Eltern ihre Schule erleben und welche Auswirkungen auf
Bildungserfolge beschrieben werden, untersucht diese Studie im Rahmen einer
Masterarbeit.
Methode: Es bot sich an, die Fragen nach dem Erleben mit einem qualitativen
Forschungsansatz zu beantworten. Das Ziel bestand darin, ein Phänomen aus der
Perspektive der Betroffenen zu erkunden und dessen Bedeutung darzustellen.
Emotional extrem bewegte Erlebnisse können nur von den Betroffenen besonders
gut geschildert werden. (vgl. Flick, 2010; Mayer, 2007; Schmidt-Atzert, 1996).
Ethische Überlegungen: Gefahren für die Untersuchungsgruppe schätzten
Psychologen als marginal und zu vernachlässigen ein, demgegenüber wurde der zu
erwartende Nutzen der Gespräche für den Einzelnen als sehr bedeutsam bewertet.
Stichprobe: Die Untersuchungsgruppe setzte sich aus einer Gelegenheitsstichprobe
von acht Vätern frühgeborener Kinder zusammen und generierte eine
zufriedenstellende Sättigung der Daten.
Ziel: Primär aus der Sicht der betroffene Kinder und Jugendlichen und deren Eltern
wird ein differenziertes Bild über das Erleben und der Umgang mit chronischen
Erkrankungen im Setting Schule aufgezeigt. Die Ergebnisse können primär zum
Verständnis beitragen und darüber hinaus die Diskussion um mögliche
Unterstützungsangebote und zukünftiger Handlungsfelder bereichern.
Datenerhebung: Die Datensammlung erfolgte mittels episodischer Interviews (vgl.
Lamnek, 2010). Ein zugrundeliegender Leitfaden beinhaltete die zu besprechenden
Themen. Die Interviews wurden mittels Audioaufzeichnung dokumentiert, mit f4
transkribiert und mit MAXQDA 10 einer Inhaltsanalyse unterzogen.
Methodik: In narrativen Interviews mit chronisch kranken Schülern und deren Eltern
wurden Krankheitserlebnisse im Kontext Schule erhoben. Die Rekrutierung erfolgt
über Selbsthilfegruppen, medizinische Versorgungszentren sowie persönliche
Kontakte. Die befragten Schüler waren mindestens 10 Jahre alt und an einer oder
mehreren chronischen Erkrankungen erkrankt. Ein positives Votum der EthikKommission DG-Pflegewissenschaft lag vor. Die Interviews wurden transkribiert und
in Anlehnung an den induktiven Ansatz der qualitativen Forschung im Sinne der
Grounded Theory analysiert.
Datenanalyse: Bei der Datenanalyse wurde ein interpretatives-reduktives Verfahren
gewählt. In der deskriptiven Vorgehensweise wurden nur sichtbare Bedeutungen und
das tatsächlich Gesagte und Niedergeschriebene interpretiert. Der Text wurde
reduziert und in Kategorien zusammengefasst sowie miteinander in einen Kontext
gebracht (vgl. Mayer, 2007).
Ergebnisse: Die Betroffenen erlebten ein Wechselbad der Gefühle, wobei die
Dominanz von negativen Emotionen allgegenwärtig war. Väter nehmen Belastungen
in sehr unterschiedlichen Bereichen wahr. Die Dimensionen reichten vom Aussehen
und Zustand des Kindes, Sorge um die Partnerin, Als Mann stark sein müssen,
Erhaltene Informationen, Das Personal der Station, Sich selbst belasten, Angriffe auf
die Alltagsroutine, einen Schuldigen haben wollen bis hin zum Schaudern vor der
Intensivstation. Dem gegenüber zeigten Väter auch deutlich positive Aspekte auf.
Diese Dimensionen reichten hier von Kind – Nähe spüren, Richtig informiert, Durch
das Personal der Station umfassend betreut sein, Unterstützung im Alltag erleben
bis hin zum Wohlfühlambiente – Intensivstation.
Ergebnisse: Zehn Schüler im Alter von 10-19 Jahren mit unterschiedlichen
chronischen Erkrankungen (u. A. Diabetes, Asthma, Migräne, Mukoviszidose,
Rheuma) sowie 9 zugehörige Elternteile wurden interviewt. Chronische
Erkrankungen haben aus Sicht der Betroffenen Auswirkungen auf die individuellen
Schulleistungen und auf die Gesundheit. Sie fordern die Betroffene selbst. Es stellt
sich ihnen die Aufgabe, die nicht unerhebliche krankheitsbedingte Handlungen
selbstständig und eigenverantwortlich durchzuführen, Verhaltensregeln zu beachten
und dies mit den Anforderungen des Schullebens in Übereinstimmung zu bringen.
Dies gelingt nicht problemlos und fordert neben hohen Selbstpflegekompetenzen
familiale Unterstützungsleitungen. Problematisch zeigt sich diese Situation in seiner
Auswirkung auf Schulausfallzeiten sowie in der zentralen Frage nach
Integration/Inklusion. Themen wie Angst, Scham oder das sich immer wieder
erklären müssen werden von den Betroffene als belastend thematisiert. Betroffene
erleben sich in einem Dilemma, einerseits wünschen sie sich eine Sonderrolle, die
ihre gesundheitlichen Bedarfe berücksichtigt, andererseits wünschen sie sich
Normalität.
Schlussfolgerungen: Eine Vielzahl von identifizierten Belastungen und positiven
Erfahrungen wirkten auf die Väter frühgeborener Kinder ein. Es ist daher von
Bedeutung, dass alle in der Betreuung involvierten Personen hierfür sensibilisiert
werden. Im Besonderen wird eine maximale Integration der Väter in die Betreuung
ihrer frühgeborenen Kinder und die Bildung von Kernteams gefordert.
Hauptvortrag: Palliative Care – Ein Konzept für alle Fälle?
Diskussion: Schule wandelt sich von einem Ort des Lernens zu einem Lebensraum
in dem auch Themen wie Gesundheit und Krankheit relevant sind. Bildungserfolge
und Gesundheit hängen zusammen. Sie bedingen sich gegenseitig. Die sich
andeutende Versorgungslücke spiegelt sich in dem Wunsch der Betroffenen in
Fragen der Gesundheit Ansprechpartner in der Schule zu finden. Diese sind so im
System aktuell regelhaft nicht vorgesehen. Die Integration von chronisch kranken
Kindern in die Schule gelingt nur durch individuelle und familiale
Anpassungsleistungen. Dieser Aspekt wird in einer sich anschließenden
Promotionsarbeit im Rahmen des Forschungskollegs FamiLe, -Familiengesundheit
im Lebensverlauf- differenziert untersucht werden. Unterstützungsmöglichkeiten in
der Schule sind zu intensivieren. International etablierte Modelle einer pflegerischen
schulischen Gesundheitsversorgung durch School Heath Nurse können als
Orientierungsrahmen dienen.
Univ.-Prof. Dr. Sabine Pleschberger
UMIT Wien, Dep. für Pflegewissenschaft und Gerontologie, Institut für Pflege- und
Versorgungsforschung, Österreich
Ausgehend von den Defiziten und Herausforderungen in der Therapie, Pflege und
Begleitung von Menschen mit Krebserkrankungen entwickelt, ist Palliative Care
längst nicht mehr auf diesen Personenkreis beschränkt. In den letzten Jahren hat
unter Einfluss der WHO sukzessive eine konzeptionelle Erweiterung stattgefunden,
die sowohl hinsichtlich des Krankheitsspektrums als auch des Stadiums im Verlauf
einer Erkrankung erfolgte. Grundsätzlich stellen demnach alle chronischen
Erkrankungen ein Anwendungsfeld für Palliative Care dar. Geht mit dieser
Erweiterung auch das Erfordernis einer konzeptionellen Ausdifferenzierung einher?
Oder aber ist Palliative Care sprichwörtlich ein Konzept „für alle Fälle“?
Herausforderungen die sich aus unterschiedlicher Krankheitsverläufen und
Anwendungsfeldern ergeben stehen im Mittelpunkt der Betrachtung. Ziel ist es den
Beitrag von Palliative Care für die Pflege von Menschen mit chronischer Erkrankung
herauszuarbeiten. Dieser liegt neben anderen Aspekten nach wie vor in einer
besonderen Aufmerksamkeit für die letzte Lebensphase und den Umgang mit
Sterben, Tod und Trauer.
32
Vorträge 17.9.2013
Symposium: Tagesoasen - Wohnform für Menschen mit
weit fortgeschrittener Demenz?
17.9. Programm Unterer Konzilssaal
Stemmer, Renate (2,1); Hotze, Elke (3); Brandenburg, Hermann (4)
1: DGP, Deutschland; 2: KH Mainz; 3: Hochschule Osnabrueck; 4: PTH Vallendar
Das „Nursing Role Effectiveness Model“ und die Pflege
Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus - eine Sekundärdatenanalyse des Pilotprojektes DEMAKUT
Ausgangslage: Bei deutlich mehr als der Hälfte der an Demenz erkrankten
AltenheimbewohnerInnen wird von einer schweren Demenz ausgegangen
(Schäufele et al., 2009). Die Unterbringung dieser Personengruppe in Einzelzimmern
geht mit der Gefahr der Isolation umher. Im Diskurs um die neue Versorgung- und
Wohnform der Pflegeoase, besteht ein wesentlicher Kritikpunkt darin, dass in einem
Lebensumfeld, in dem die Bewohner 24 Stunden gemeinsam in einem Raum betreut
und gepflegt werden, diesen keine ausreichende Privatsphäre gewährt werden kann
(vgl. KDA 2009). Sogenannte Tagesoasen greifen diese Kritik auf. Die räumliche
Ausstattung der Tagesoasen ermöglicht einen Wechsel zwischen einem
Gemeinschaftsraum und den Bewohnerzimmern (Hotze und Böggemann, 2013;
Stemmer et al., 2013). Evaluationsergebnisse zu zwei verschiedenen Tagesoasen
werden vorgestellt und diskutiert.
Faul, Eva; Zottl, Julia; Mayer, Hanna
Universität Wien, Österreich
Ausgangslage: Um die Auswirkungen der Rolle von Pflegenden auf pflegesensitive
Ergebnisse zu beschreiben entwickelten Irvine et al. (1998) das „Nursing Role
Effectiveness Model“. Es basiert auf dem Struktur-Prozess-Ergebnis Qualitätsmodell
von Donabedian und wurde von Doran et al. (2002) nach empirischer Überprüfung
neu formuliert. Das nun vorliegende Modell bietet eine konzeptuelle Rahmung um
den Zusammenhang zwischen der Rolle von Pflegenden und messbaren
pflegesensitiven Ergebnissen detailliert beschreiben zu können. Das Pilotprojekt
DEMAKUT lässt ähnliche Rückschlüsse vermuten. Betrachtet man die Rolle von
Pflegenden im Zusammenhang mit dem Einsatz spezifischer Maßnahmen in der
Pflege von Demenzerkrankten im Akutkrankenhaus, so resultieren pflegesensitive
Ergebnisse.
Fragestellung: Ausgehend von einer übergeordneten Frage nach dem Beitrag der
Wohn- und Versorgungsformen ‚Tagesoase’ zu einer bedürfnisorientierten,
individuellen Versorgung von schwer an Demenz erkrankten Menschen werden drei
Themenstellungen diskutiert: a) Wie ist das Bedürfnis nach Privatsphäre bei den
BewohnerInnen mit schwerer Demenz ausgeprägt und wie äußert es sich? Wie wird
mit diesem Bedürfnis in einer Tagesoase umgegangen? b) Welche Bedeutung hat
die Tagesoase für den Kontakt zwischen BewohnerInnen und Pflegenden? c) Wie
lässt sich die Theorie und Messung der Lebensqualität für Menschen mit (schwerer)
Demenz, die in Tagesoasen leben, einordnen?
Fragestellungen / Ziel: Das Ziel der Untersuchung stellt die Darstellung der Rolle
von Pflegenden und die Diskussion von pflegesensitiven Ergebnissen basierend auf
dem „Nursing Role Effectiveness Model“ dar. Da eine Festlegung von
Ergebniskriterien in der Pflege Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus bislang nicht
vorliegt, können aktuell jedoch keine direkten Zusammenhänge formuliert werden.
Die leitenden Forschungsfragen waren somit: Wie stellt sich die Rolle der
Pflegenden in der Pflege von PatientInnen mit der Nebendiagnose Demenz im
Akutkrankenhaus in Hinsicht auf pflegesensitive Ergebnisse dar?
Kann das „Nursing Role Effectiveness Model“ einen geeigneten Ansatz zur
Bestimmung von pflegesensitiven Ergebnissen in der Pflege von PatientInnen mit
der Nebendiagnose Demenz im Akutkrankenhaus liefern?
Design/Methodik: a) Empirie: Zwei Evaluationsstudien/ quantitativ- qualitativer
Methodenmix / Teilfragen im Kontrollgruppendesign; b) literaturbasierte theoretische
Reflexion
Ethische Überlegungen zu den empirischen Studien: Da die BewohnerInnen in
aller Regel nicht selbst zustimmungsfähig waren, wurden die Angehörigen bzw.
gesetzlichen BetreuerInnen nach einer ausführlichen Information um Zustimmung
gebeten. Schriftliche Einverständniserklärungen liegen vor. Vertraulichkeit im
Umgang mit den Daten wurde zugesichert.
Design: Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine Sekundärdatenanalyse
des Pilotprojektes DEMAKUT und eine Literaturanalyse bestehender Projekte zur
Pflege Demenzerkrankter im Akutkrankenhaus durchgeführt.
Population, Stichprobe, TeilnehmerInnen: Studie 1: 11 BewohnerInnen
(Studiengruppe) 4 BewohnerInnen (Kontrollgruppe)/ 5 Angehörige der
BewohnerInnen der Studiengruppe/ 4 Pflegekräfte der BewohnerInnen der
Studiengruppe/ 14 Pflegekräfte/ AlltagsbetreuerInnen (Gruppendiskussion). Studie2:
4 Pflegende (Studiengruppe), 5 Pflegende (Kontrollgruppe) (Interviews); 8
BewohnerInnen der Studiengruppe / 6 PflegemitarbeiterInen der Studiengruppe; 5
BewohnerInnen der Kontrollgruppe / 8 PflegemitarbeiterInen der Kontrollgruppe
(teilnehmende Beobachtung).
Ethische Überlegungen: Die Einholung eines Ethikvotums war nicht erforderlich.
Datenerhebung: Leitfadengestützte Interviews/ teilnehmende Beobachtung (Studie
1 u. 2); Gruppendiskussion (Studie 2)
Datenanalyse: Die vorliegenden Transkripte der Fokusgruppen wurden mit der
typisierenden Form der strukturierenden Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Die Literaturanalyse fokussierte die Festlegung von Ergebniskriterien in bestehenden
Klinikprojekten.
TeilnehmerInnen und Datenerhebung: Die Datenbasis der Sekundäranalyse stellt
das Resultat aus 9 Fokusgruppen dar, an welchen insgesamt 57 Pflegende
teilnahmen. Dabei wurden konkrete Strategien und Lösungsansätze zur Versorgung
von Demenzerkrankten im Akutkrankenhaus bezogen auf die Pflegepraxis erhoben.
Folgend wurde eine Literaturrecherche zu Projekten bzgl. Der Pflege von
PatientInnen mit der Nebendiagnose im Akutkrankenhaus bezogen auf den
deutschsprachigen Raum durchgeführt.
Datenanalyse: Auswertungsstrategien in Anlehnung an die Qualitative
Inhaltsanalyse (Burnard, 1991/ Mayring 2002); Nutzung von MAXQDA/ AtlasTi
Ergebnisse: Das Ergebnis der Untersuchung stellt eine umfassende Darstellung der
Rolle von Pflegenden anhand der Beschreibung von Prototypen entsprechend dem
„Nursing Role Effectiveness Model“ dar. Die Ergebnisse der Literaturanalyse liefern
die inhaltliche Basis für eine grundsätzliche Diskussion bzgl. der Festlegung von
Ergebniskriterien.
Ergebnisse : Sowohl die Angehörigen als auch die Pflegekräfte bewerten generell
den Wert der Gemeinschaft als höher als den Wert der Privatsphäre. Die
BewohnerInnen praktizieren auch innerhalb des Gemeinschaftsraumes eine Form
des Rückzugs, in dem sie auf Ansprache nicht reagieren, bei Pflegehandlungen nicht
kooperieren bzw. sie aktiv abwehren, sich also quasi in ihre „eigene Welt“
zurückziehen. Für die BewohnerInnen scheint der unmittelbare Nahbereich ihres
Körpers der Bereich zu sein, in dem sie in Ansätzen so etwas wie einen
selbstbestimmten Rückzug herstellen können.
Schlussfolgerungen: Die Versorgung von PatientInnen mit der Nebendiagnose
Demenz im Akutkrankenhaus weist auf die Bedeutung der Rolle von Pflegenden hin.
Die Anwendung des „Nursing Role Effectiveness Model“ zur Erfassung
pflegesensitiver Ergebnisse im untersuchten Bereich ist diskussionswürdig.
Im Vergleich zur Kontrollgruppe scheint der emotionale Kontakt zwischen
Pflegenden und BewohnerInnen in der Studiengruppe deutlich enger zu sein. Die
personelle Kontinuität in der Tagesoase führt in Verbindung mit der kleinen
Bewohnergruppe dazu, dass eine Beziehung zwischen Pflegenden und
BewohnerInnen entsteht, die einen Kontaktfluss ermöglicht und hilft auch subtile
Zeichen zu deuten. Die von den Pflegenden ausgedrückte Zuwendung hilft, die
BewohnerInnen z.B. in Momenten der Unruhe zu erreichen und sie zu beruhigen.
Zuwendung als aktives Handeln geht von den Pflegenden aus und ist einseitig. Die
Reaktionen lassen aber darauf schließen, dass die Zuwendung von den Menschen
mit schwerer Demenz positiv aufgenommen wird.
Übersetzung und erste empirische
„Abdominal Surgery Impact Scale“
Testung
der
Ritschard Ugi, Karin (1,2); Beldi, Guido (1); Candinas, Daniel (1); Mischke, Claudia (2)
1: Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital Bern, Schweiz; 2:
Berner Fachhochschule Gesundheit, Masterstudiengang Pflege, Bern, Schweiz
Einleitung: Ausgedehnte viszeralchirurgische Eingriffe gehen für die Betroffenen
häufig mit vielfältigen Herausforderungen einher. Ihr Genesungsprozess wird oft
durch eine Vielzahl von Komplikationen und von einem komplexen pflegerischen und
medizin-therapeutischen Behandlungs- und Versorgungsmanagement begleitet. Nur
wenig ist über die subjektive Lebensqualität von Patienten in der frühen
postoperativen Phase nach solchen viszeralchirurgischen Operationen bekannt.
Studien zeigen jedoch, dass das Erfassen der Lebensqualität bei diesen Personen
helfen könnte, das postoperative Versorgungsmanagement anzupassen und
möglicherweise pflegerische Komplikationen wie z.B. Wundinfektionen, Schmerzen
oder Mangelernährung zu verhindern (Kamolz & Pointer, 1998; Küchler, 2008;
Urbach, 2005). Deutschsprachige Instrumente zur Erfassung der kurzfristigen
Lebensqualität nach grossen abdominalchirurgischen Eingriffen existierten bisher
nicht.
Lebensqualität ist ein „multidimensionales Konstrukt“ (Lawton 1991). Die Theorieund Methodendebatte differenziert eine gesundheitsbezogene, eine subjektive sowie
eine lebensweltbezogene Sichtweise. Hieraus ergeben sich Spannungsfelder, die für
die konkrete Pflege- und Versorgungssituation in Tagesoasen von zentraler
Bedeutung sind. So gilt als Qualitätsmerkmal die höhere Kontaktdichte und
Kontaktqualität, dem Bedürfnis nach Privatheit und Rückzug muss jedoch ebenfalls
Rechnung getragen werden.
Schlussfolgerungen: Tagesoasen bieten einen möglichen Rahmen, um einerseits
eine gute Kontaktqualität herzustellen und andererseits dem Bedürfnis nach
Privatheit Raum zu geben und damit die Lebensqualität zu verbessern.
Literatur:
Hotze, E.; Böggemann, M. (2013). Der Beschützte Wohnbereich für Menschen mit
schwerer Demenz im Heywinkelhaus Osnabrück, in: Brandenburg, H.; AdamPaffrath, R. (2013). Pflegeoasen in Deutschland. Hannover: Schlütersche, 254-271.
KDA (2009): Die Qualitätsgeleitete Pflegeoase. Pro Alter (2), 46-51
Lawton, M.P. (1991). A Multidimensional view of Quality of Life in Frail Elders. In:
J.E. Birren/ J.E. Lubben/ J.C. Rowe/ D.E. Deutchman (Eds.), The concept of
measurement of quality of life in frail elders. San Diego 1991, 3–27.
Schäufele, M.; Köhler, L.; Lode, S.; Weyerer, S. (2009). Menschen mit Demenz in
stationären Pflegeeinrichtungen. In: Schneekloth, U.; Wahl, H.W.; Engels, D. (Hrsg.),
Pflegebedarf und Versorgungssituation bei älteren Menschen in Heimen.
Kohlhammer: Stuttgart, 159-221.
Stemmer, R.; Enders, V.; Schmid, M. (2013). Evaluation einer Tagesoase im
Antoniusheim Altenzentrum Wiesbaden, in: Brandenburg, H.; Adam-Paffrath, R.
(2013). Pflegeoasen in Deutschland. Hannover: Schlütersche, 272-287.
Ziel: Ziel der Pilotstudie war es, das englischsprachige Instrument „Abdominal
Surgery Impact Scale“ (ASIS) ins Deutsche zu übersetzen und die Version einer
empirischen Ersttestung im Anwendungsbereich der Pflege zu unterziehen.
Methode: Für diese Studie wurden ein standardisierter Übersetzungsprozess
gemäss Beaton et al. (2000) und ein prospektives, quantitatives Design gewählt.
Ethische Überlegungen: Bei Patienten unmittelbar nach grossen abdominellen
Eingriffen stellte sich insbesondere die Frage der Zumutbarkeit von Belastungen. Die
Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Erstbefragung in der frühen
postoperativen Phase (dritter postoperativer Tag), wo sie noch stark in ihrem
Allgemeinzustand reduziert, von der Hilfe Drittpersonen und von den pflegerischmedizinischen Therapien abhängig waren. Daher wurde das ethische Clearing des
Kantons Bern sowie die Genehmigung des spitalinternen Review Board eingeholt.
Die Teilnehmenden wurden über das Ziel der Studie informiert und ihr
Einverständnis eingeholt. Sie wurden über den Datenschutz, die Anonymität und
33
Vorträge 17.9.2013
über die Möglichkeit, sich jederzeit ohne Erklärung von der Studie zurückzuziehen,
aufgeklärt.
Diskussion: Um Verläufe und Entwicklungen der LQ von Menschen mit Demenz
aufzeigen zu können ist es notwendig, verschiedenen methodischen
Herausforderungen wie Teilnehmerrekrutierung, Drop-Out Raten und InterraterReliabilität wissenschaftliche Aufmerksamkeit zu schenken.
Stichprobe: Für empirische Testung wurde gemäss Johanson und Brooks (2010)
ein Sample von 30 Patienten auf drei Stationen und einer Intermediate Care an einer
Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin definiert.
Beitrag 3: Lebensqualitätsmessung bei Menschen mit Demenz durch beruflich
Pflegende – Einflussfaktoren und Konsequenzen
Datensammlung: Der übersetzte Fragebogen wurde bei 30 Patienten nach einer
Laparotomie am dritten und fünften postoperativen Tag eingesetzt. Die
Datenerhebung erfolgte im Face-to-Face-Interview.
Gräske, J., Meyer, S., Wolf-Ostermann, K.
Einleitung: Für die Messung der Lebensqualität (LQ) bei Menschen mit Demenz
(MmD) fehlt bislang ein Gold-Standard. Insbesondere in schweren Stadien der
Demenz erfolgt diese in einer Fremdeinschätzung. Obwohl diese Methode weniger
kritisch diskutiert wird, fehlen auch hier Untersuchungen zu Faktoren, die die
Fremdeinschätzung beeinflussen.
Datenanalyse: Die Analyse erfolgte mit SPSS20. Die soziodemografischen Daten
wurden deskriptiv ausgewertet, zur Überprüfung der Reliabilität wurde die interne
Konsistenz sowie die Retest-Reliabilität untersucht. Die Konstruktvalidierung erfolgte
mittels Gastrointestinalem Lebensqualitätsindex.
Ergebnisse: Der Übersetzungsprozess führte zu einer deutschen Version (ASIS-D),
welche die Originalversion abbildete. Für die Testung konnten 14 Frauen und 16
Männer zur Teilnahme gewonnen werden, das Durchschnittsalter lag bei 62.4
Jahren (Median 66.0, SD 16.1). Cronbach’s α betrug 0.85,die Retest-Reliabilität
0.57. Das Ergebnis zur Konstruktvalidität zeigte ein signifikantes Ergebnis
(Spearmans-Rangkorrelationskoeffizient 0.36 [p<0.05]).
Methode: In einer Querschnittserhebung in fünf Pflegeheimen wurde die LQ
(QUALIDEM, ADRQL) von MmD von mehreren Pflegenden erhoben. Gleichzeitig
wurden die Umstände der Erhebung aber auch Belastungen, Empathie etc. der
Pflegenden erhoben.
Ergebnisse: Es liegen Daten zu 130 Bewohner (81% weiblich, 85 Jahre) vor.
Durchschnittlich wurde die LQ durch die Pflegenden (n=88) jeweils 6-mal
eingeschätzt. Insbesondere Burn-out und die Lebenszufriedenheit der Pflegenden
beeinflussen die Einschätzung in hohem Maße.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ASIS-D ein reliables
und valides Instrument ist, auch wenn zur Absicherung seiner Güte weitere
Untersuchungen nötig sind. Es liefert vertiefte Einblicke in spezielle
Krankheitssymptome wie z.B. Wundschmerz und postoperative Schlafqualität. In der
Pflegepraxis würde es sich daher nicht nur zur Erfassung der kurzfristigen
postoperativen Lebensqualität, sondern nach weiteren Testungen möglicherweise
auch zur Evaluation pflegerischer Interventionen oder zur Verlaufserfassung bei
Interventionsstudien, z.B. Vergleiche zwischen zwei verschiedenen Schmerztherapien, eignen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen wie Pflegende die LQ der Bewohner
wahrnehmen. Das ist eine Voraussetzung um künftig validere Einschätzungen der
LQ und somit eine individueller Pflege zu ermöglichen.
Beitrag 4: Interrater und Test-Retest Reliabilität des Lebensqualitätsinstruments
QUALIDEM in Einrichtungen der stationären Altenpflege – Ergebnisse des Qol-Dem
Projektes.
Dichter, M.N., Schwab, C. G. G., Dortmann, O., Meyer, G., Bartholomeyczik, S.,
Halek, M.
Symposium: Lebensqualität von Menschen mit Demenz als
pflegesensitives Ergebnis
Einleitung: Ziel der Studie ist die Evaluation der Interrater (IRR) und Test-Retest
Reliabilität (TRR) der deutschsprachigen Version des Proxy-Instruments
QUALIDEM. Dieses ist unterteilt in eine 37-Item Version (9 Subskalen) für leichte bis
schwere und eine 18-Item Version (6 Subskalen) für sehr schwere Demenz.
Dichter, Martin (1); Günther, Helen (2); Brandenburg, Hermann (2); Holle, Bernhard
(1); Schwab, Christian G.G. (1); Köhler, Kerstin (1); Palm, Rebecca (1); Gräske,
Johannes (3); Meyer, Saskia (3); Wolf-Ostermann, Karin (3); Dortmann, Olga (1);
Meyer, Gabriele (4); Bartholomeyczik, Sabine (5); Halek, Margareta (1)
1: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), Witten; 2:
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV); 3: Alice Salomon
Hochschule Berlin; 4: Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und
Pflegewissenschaft; 5: Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit,
Department für Pflegewissenschaft
Methode: Basierend auf einer Stichprobenkalkulation (angestrebte Breite des 95%
KI des Intraklassen Korrelationskoeffizienten (IKK): 0,2) wurde die LQ zur
Untersuchung der IRR pro Teilnehmer viermal und für die TRR im Abstand von einer
Woche von verblindeten Ratern (Pflegende) eingeschätzt.
Ergebnisse: Die IKK Werte der 37-Item Version (n = 108) liegen je nach Subskala
zwischen 0,61 und 0,35 (IRR) sowie 0,85 und 0,75 (TRR). Für die 18-Item Version (n
= 53) liegen die IKK-Werte zwischen 0,67 und 0,28 (IRR) bzw. 0,79 und 0,70 (TRR).
Einleitung: Zentrales Ziel der pflegerischen Versorgung von Menschen mit Demenz
(MmD) ist die Aufrechterhaltung und Förderung der Lebensqualität (LQ) der
Betroffenen. Folglich ist die LQ von MmD ein häufig genutztes Ergebniskriterium in
pflegewissenschaftlichen Studien. Daneben ist die Erfassung der LQ von MmD auch
ein wichtiges Evaluationskriterium im Rahmen des Pflegeprozesses. Gleichzeitig
sind trotz zunehmender Forschungsaktivitäten zum Thema LQ von MmD noch
zahlreiche theoretische und methodische Fragen ungeklärt. So existiert bisher keine
allgemeingültige Definition des Konstrukts LQ von MmD. Die Selbsteinschätzung der
LQ durch MmD gilt generell als Goldstandard. Aufgrund der im Verlauf einer
Demenzerkrankung zunehmenden kognitiven und funktionellen Einschränkungen
stellt sich die Frage, ab wann eher eine Fremdeinschätzung zu favorisieren ist und
durch wen diese erfolgen sollte. Ausgehend von aktuellen Forschungsaktivitäten
widmen sich die vier folgenden Symposiums-Beiträge der Erfassung der LQ von
MmD und deren methodischen Herausforderungen.
Schlussfolgerungen: Aufgrund der moderaten IRR wird die gemeinsame
Einschätzung der LQ durch mind. 2 Pflegende empfohlen.
Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in
der ambulanten Betreuung chronisch kranker Menschen.
Eine Literaturübersicht
Kinsperger, Laura (1); Jukic-Puntigam, Margareta (1,2)
1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; 2: UMIT - Private
Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik,
Hall in Tirol / Wien, Österreich
Hintergrund: Mehr als die Hälfte der über 65-jährigen Menschen leidet an
unterschiedlichen chro-nischen Erkrankungen [1]. Ein hoher Anteil dieser Menschen
müssen langfristig medikamentös therapiert werden.
Beitrag 1: Konstruktion von Lebensqualität bei Menschen mit (schwerer) Demenz:
ein theoretischer Diskussionsbeitrag
Problemstellung: Die korrekte Einnahme der Medikamente stellt für chronisch
kranke Menschen eine Herausforderung dar, die von den Akteuren im
Gesundheitssystem oft unterschätzt wird. Es wird angenommen, dass die Hälfte der
Patienten nicht adhärent zu langfristiger Medikation ist [2].
Günther, H., Brandenburg, H.
Einleitung: Demenz stellt ein komplexes bio-psycho-soziales Krankheitsgeschehen
(Kitwood) dar, welches zu verschiedenen Ansätzen zur Bestimmung von
Lebensqualität (LQ) in der wissenschaftlichen Diskussion geführt hat (health-related
quality of life, subjective perspective of people with dementia, „good life model“ in der
Tradition von Lawton).
Zielsetzung: Ziel der Bachelorarbeit war es, anhand von wissenschaftlicher Literatur
die statisti-schen Kenngrößen zur Adhärenz bei langfristiger Medikation chronisch
kranker Menschen im am-bulanten Bereich darzustellen. Des Weiteren wurden
Adhärenz beeinflussende Faktoren aufgezeigt.
Fragestellung: Es stellt sich die Frage, welche Konsequenzen die jeweiligen
Zugänge für Menschen mit Demenz in der Langzeitpflege mit sich bringen und in
welcher Art und Weise das Konstrukt „LQ“ weiterzuentwickeln ist.
Methodik: Eine Literaturrecherche wurde zwischen April 2012 und Jänner 2013 in
den Datenbanken Academic Search Premier, CINAHL und MEDLINE durchgeführt.
Nach dem Identifikations-, Selektions- und Bewertungsprozess wurden 17 Studien in
die Literaturübersicht aufgenommen und deren Studienergebnisse zu Kernthemen
synthetisiert.
Vorgehen: Auf der Basis einer differenzierten Analyse der Theorien des guten
Lebens (subjektiver, objektiver und hedonistischer Ansatz) werden Kriterien
entwickelt, welche eine kritische Einschätzung der bisherigen Zugänge zur Messung
von LQ erlauben.
Ergebnisse: Die Studienergebnisse zeigen, dass zwischen 29 % (n=101) [3] und 78 %
(n=271) [3] der Patienten adhärent zu ihrer Medikation sind. Adhärenz wird von
sozialen und ökonomischen Faktoren beeinflusst. Die langfristige Bewältigung der
Medikation hängt vom persönlichen Ge-sundheitsverhalten, von sozialen
Ressourcen und den Verhältnissen in einem Gesundheitssystem ab. Adhärenz wird
zudem vom Gesundheitszustand sowie von therapiebezogenen Faktoren beeinflusst. Die Prävalenz von unbewusster Nichtadhärenz, das heißt dem Vergessen der
Medikamen-teneinnahme, liegt bei 70 % (n=16.832) [4]. Menschen sind eher
unbewusst nicht adhärent, wenn Sie den Medikamenten wenig Nutzen zuschreiben
(OR=1,47; 95 % CI: 1,32; 1,62; p<0,001) [4]. Um dem Vergessen entgegenzuwirken
und zur Integration der Medikamenteneinnahme in den Alltag, versuchen die
Studienteilnehmer Routinen zu entwickeln [5]. Überforderung in der Handhabung
komplexer Regime resultiert vielfach in der selbstständigen Änderung der Medikation
[5].
Ausblick: Im Ergebnis sind objektive und subjektive Kriterien zu berücksichtigen,
allerdings mit Blick auf die sinnhafte Lebensgestaltung in der Langzeitpflege. Dabei
ist der Fokus auf die Qualität der weitreichenden Interaktionsprozesse zu richten.
Beitrag 2: Lebensqualität von Menschen mit Demenz im Zeitverlauf – Ergebnisse
des Projektes DemenzMonitor
Holle, B., Schwab, C.G.G., Köhler, K., Palm, R.
Einleitung: Die Studie „DemenzMonitor“ sieht erstmalig für Deutschland vor, Daten
zur Lebensqualität (LQ) von Pflegeheimbewohnern über mehrere Jahre zu erfassen.
Ziel des Beitrags ist eine Darstellung der Ergebnisse der Messung der LQ von
Menschen mit leichter bis mittlerer sowie schwerer Demenz über zwei
Erhebungszeitpunkte, sowie eine Diskussion der bestehenden methodischen
Herausforderungen.
Methode: Die LQ wird anhand des Instruments QUALIDEM von den Pflegenden der
teilnehmenden Einrichtungen eingeschätzt. An der ersten Erhebung (Mai 2012)
nahmen 1689 Bewohner aus 47 Pflegeheimen teil. An der zweiten Erhebung im Mai
2013 nehmen 36 Einrichtungen erneut teil, 19 nehmen zum ersten Mal teil.
Diskussion: Die Adhärenz zu langfristiger Medikation stellt für viele chronisch
kranke Menschen eine große Herausforderung dar und wird als Produkt vieler
Einflussfaktoren verstanden. Diese Einflussfaktoren existieren nebeneinander und
stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander. Die Studien variieren in der
Datenerhebungsmethode, infolgedessen ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse
wesentlich eingeschränkt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse liegen nach Abschluss der zweiten Datenerhebung vor.
34
Vorträge 17.9.2013
Schlussfolgerung: Es bedarf einer Sensibilisierung aller Beteiligten im
Behandlungs- und Betreu-ungsprozess für die vielschichtige Thematik. Zukünftig
sollten sich Pflegepersonen mit spezifischen Assessmentinstrumenten zur
Einschätzung der Adhärenz und möglichen Strategien zur Adhärenzsteigerung
befassen. Pflegewissenschaftliche Forschungsprojekte sind von hoher Relevanz um
eine evidenzbasierte Pflegepraxis in diesem Arbeitsfeld zu ermöglichen.
die Pflege einbezogen. Es scheint daher dringend notwendig, das Potential zur
Implementierung von zeitgemässen und als wirkungsvoll evaluierten Konzepten zu
nutzen, die eine patientenorientiertere Pflege ermöglichen, wie z.B. Recovery und
Motivational Interviewing. Neuere Forschungsergebnisse und theoretische
Entwicklungen erlauben nunmehr die Ausbildung und Anwendung spezifischer
Pflegetechniken. Die psychiatrische Pflege verfügt im deutschsprachigen Raum bis
anhin nur über wenige eigenständige Pflegeinterventionen, deren Auswirkungen im
stationären Setting gemessen wurden. Der Beitrag informiert über ein aktuell
laufendes Projekt in zwei Deutschschweizer Kliniken.
Literaturverzeichnis:
[1] Robert Koch-Institut (2011): Daten und Fakten: Ergebnisse der Studie “Gesundheit
in Deutschland aktuell 2009". http://www.gbe-bund.de/gbe10/owards.prc_show_pdf?p
_id=13126&p_ sprache=d&p_uid=&p_aid=&p_lfd_nr=1 (25.05.2012)
[2] World Health Organization (2003): Adherence to Long-Term Therapies. Evidence
for Action. http://apps.who.int/medicinedocs/pdf/s4883e/
s4883e.pdf (25.05.2012)
[3] Barat I.; Andreasen F.; DamsgaardE. (2001): Drug therapy in the elderly: what
doctors believe and patients actually do. In: The Journal of Clinical Pharmacology,
51, 615-622
[4] Gadkari A.; McHorney C. (2012): Unintentional non-adherence to chronic
prescription medications: How unintentional is it really? In: BMC Health Services
Research, 12 ( 98), 1-12
[5] Haslbeck J. (2008): Bewältigung komplexer Medikamentenregime aus der Sicht
chronisch Kranker. In: Pflege & Gesellschaft, 13 ( 1), 48-61
Ziel:
Ziel
dieser
Studie
ist
die
Implementierung
zielgerichteter
Kommunikationstechniken für Pflegefachpersonen vor dem Hintergrund einer
Recovery-Orientierung. Der Fokus liegt dabei auf der Wirkung der Intervention und
ihrer Umsetzbarkeit aus der Sicht der Pflegenden und Patient/innen.
Methode: Auf der Basis eines Theorieprojekts an der Berner Fachhochschule wurde
eine prospektive Pilotinterventionsstudie mit Kontrollgruppendesign (prä-post)
entwickelt. Im Rahmen einer Schulung über vier Halbtage werden Pflegende der
Interventionsstationen bezüglich Recovery, Motivierende Gesprächsführung,
gemeinsame Zielfindung mit Patient/innen sowie bezüglich der Implementierung in
die Alltagspraxis (Dokumentation, interdisziplinäre Kommunikation, etc.) unterrichtet.
Die Umsetzung der Schulungsinhalte in die Pflegepraxis wird mit einem PeerCoaching unterstützt. Die Effekte dieser Interventionen werden mit quantitativen und
qualitativen Methoden aus Sicht der Patient/innen sowie aus Sicht der Pflegenden
untersucht. Eingesetzt werden standardisierte und weitgehend psychometrisch
validierte Instrumente zur Recovery-Orientierung der Klinik (RSA: Personal- und
Patient/innenversion), Recovery-Stadien der Patient/innen (STORI) und Zielerreichung aus Sicht der PatientInnen und Pflegenden (GAS). Weitere Effekte sollen
mit Hilfe von vier Fokusgruppen mit Pflegenden und Patient/innen erhoben werden.
Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit am Ende
des Lebens: Ein Systematic Review
Fringer, André (1); Büche, Daniel (2); Ivanovic, Natasa (1)
1: FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2:
Palliativzentrum, Kantonsspital St.Gallen, Schweiz
Teilnehmende: In den zwei Kliniken nehmen insgesamt sechs Akutstationen teil,
wobei jeweils zwei als Interventions- und eine als Kontrollstationen fungieren. Bei
diesen Stationen handelt es sich um typische allgemeinpsychiatrische Akutstationen
der Grundversorgung. Geplant ist die Beteiligung von insgesamt 40 Pflegenden der
Interventionsstationen und 20 Pflegenden der Kontrollstationen. Bei den
Patient/innen wird eine Stichprobe von mindestens 20 Personen pro Station
angestrebt.
Hintergrund: Autonomie und Kontrolle am Ende des Lebens sind Teilaspekte der
Lebensqualität. Insbesondere in Situationen unerträglichen Leidens sind sie für die
Betroffenen von grosser Bedeutung auch, wenn hoch qualifizierte Palliative Care
bzw. Palliativmedizin angeboten werden. Trotz der rapiden Zunahme
wissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungsaktivitäten im Bereich von Palliative
Care bleiben viele Aspekte unerforscht. Die Auseinandersetzung mit der zur
Verfügung stehenden Literatur zeigt, dass sich das Wissen hierzu in den letzten zwei
Dekaden nur marginal weiterentwickelt hat. Vor dem Hintergrund der nationalen
Strategie von Palliative Care in der Schweiz ist es notwendig, die Rolle des
„Freiwilligen Verzichts auf Nahrung und Flüssigkeit“ (FVNF) zu erforschen und zu
klären.
Ethische Überlegungen: Die Studie wurde von der Kantonalen Ethikkommission
Zürich ohne Auflagen bewilligt.
Resultate: Die Studie befindet sich aktuell in der Einführung. Es hat sich gezeigt,
dass ein solches Vorhaben eine komplexe Logistik bei der Rekrutierung, Schulung,
Datenerhebung und –management notwendig macht. Die Studienergebnisse des
ersten Messzeitpunkts werden zum Zeitpunkt des Kongresses vorliegen und
präsentiert.
Ziele: Ziele des systematischen Reviews waren: (1) die Definitionen und
Dimensionen des FVNF zu klären, (2) die Erfahrungen von Patienten,
Familienmitglieder und des Gesundheitsfachpersonals zu erfassen, (3) die
physiologischen Prozesse während des FVNF zu erklären (4) und Interventionen mit
Bezug zum FVNF zu identifizieren, die den Patienten im FVNF-Prozess unterstützen.
Diskussion und Schlussfolgerung: Auf der Basis des Einführungsprozesses und
der ersten Studienergebnisse werden vorläufige Schlussfolgerungen für die
Pflegepraxis und Fort-und Weiterbildung der Pflegefachpersonen, sowie für
potenzielle Nachfolgeprojekte gezogen.
Methode, Design: Ein systematischer Review, basierend auf den PRISMAEmpfehlungen, mit narrativer Synthese wurde durchgeführt. Die systematische
Recherche wurde in den Datenbanken PubMed, EBSCOhost, CINAHL und Ovid
PsycINFO angelegt (bis einschliesslich März 2013). Englische und Nicht-englische
Literatur zum FVNF wurde mit Bezug zum FVNF bei erwachsenen, nicht kognitiv
eingeschränkten Menschen, die selbstständig fähig waren auf natürliche Weise
Speise und Flüssigkeit zu sich zu nehmen, in den Review eingeschlossen. Die
identifizierte Literatur wurde durch zwei Forscher unabhängig voneinander gesucht
und passende Studien anhand der Titel und Abstrakte ausgewählt und gelesen.
Unstimmigkeiten im Entscheidungsprozess wurden im Konsens gelöst. Die
Datenextraktion wurde von dem Erstautor durchgeführt und von der dritten Autorin
anhand einer Datenextraktionstabelle geprüft. Die methodische Stringenz und
Datenrelevanz wurde anhand einer zwei Punkte Skala (1=gering; 2=hoch)
eingeschätzt (Whittemore, 2005).
17.9. Programm Konzilsstube
Leben in zwei unterschiedlichen Kulturen: "Bisschen
Schweiz, bisschen Kosovo": Diabetes mellitus Typ 2 bei
der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen
Jugoslawien: Eine qualitative Studie in Anlehnung an die
Grounded Theory
Wenger, Aline (1); Mischke, Claudia (2)
1: Kantonspital St. Gallen, Schweiz; 2: Berner Fachhochschule Fachbereich
Gesundheit, Schweiz
Ergebnisse: Insgesamt wurden n=29 Artikel identifiziert von denen nach Prüfung
der Einschlusskriterien n=16 Beiträge in den Review eingeschlossen wurden (4
Survey Studien, 4 Fallberichte und 8 narrative Reviews). Folgende Ergebnisse
konnten zur Beantwortung der Ziele generiert werden: (1) Eine existierende
Definition über FVNF konnte bestätigt und die Dimensionen des FVNF beschrieben
werden, (2) es gibt nur wenige Hinweise zur Bedeutung von Betroffenen und
Professionellen. Insbesondere Ärzte und Angehörige zeigen sich bzgl. des FVNF
skeptisch. Die Artikel zeigen auch, dass die Einstellungen zum FVNF sehr heterogen
und mit Vorurteilen behaftet sind, (3) es konnte keine Studien zu den
physiologischen Vorgängen beim FVNF identifiziert werden, (4) es konnten ebenfalls
keine Interventionen zum FVNF gefunden werden. Aufgrund der Heterogenität der
Studien und der tendenziell eher schwächeren methodischen Qualität, sind die
Ergebnisse mit Vorsicht zur Kenntnis zu nehmen.
Einleitung: Die steigende Zahl der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem
ehemaligen Jugoslawien, die an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankt, stellt neue
sprachliche, wirtschaftliche und kulturelle Herausforderungen für die Betroffenen dar
und gewinnt für das Gesundheitswesen an Bedeutung. Für eine kultursensible und
individuelle Pflege wird ein vertieftes Wissen über diese Migrationsbevölkerung und
ihr Erleben des Diabetes in der Schweiz immer bedeutsamer. Dies ist in der Schweiz
bisher allerdings unzureichend beschrieben.
Fragestellung, Ziel: Das Ziel ist ein vertieftes Verständnis über das Erleben und
den alltäglichen Umgang mit der Krankheit der betroffenen Migrationsbevölkerung zu
gewinnen. Daraus leitet sich folgende Fragestellungen ab: Wie erleben Betroffene
aus dem ehemaligen Jugoslawien ihre Erkrankung Diabetes mellitus Typ 2? Wie
integrieren sie ihre Erkrankung in den Alltag und welche Bewältigungsstrategien
wenden sie dabei an?
Schlussfolgerung: Die untersuchten Studien weisen nur eine geringe Evidence auf.
Um den FVNF empirisch zu untersuchen, sollten qualitative Untersuchungen zur
Bedeutung aus Sicht der Betroffenen und involvierten zu diesem Thema
durchgeführt werden. Darauf aufbauend sollten weitere quantitative Untersuchungen
erfolgen.
Methode, Design: Es wurde der qualitative Ansatz in Anlehnung an die Grounded
Theory gewählt. Die Teilnehmenden wurden nach dem theoretischen Sampling
rekrutiert, die Daten nach dem Kodierparadigma nach Corbin und Strauss analysiert.
Die Studie wurde durch eine Forschungsförderung durch den Käthe-ZinggSchwichtenbergfonds ermöglicht.
Ethische Überlegungen: Die Studie wurde von der kantonalen Ethikkommission St.
Gallen genehmigt.
Zielorientierte psychiatrische Pflege (ORIENT) - eine Pilotinterventionsstudie
Stichprobe und Datensammlung: Im theoretischen Sampling wurden die
Teilnehmenden im Verlauf der Analyse rekrutiert, um diejenigen auszuwählen, die
am besten auf die sich entwickelnde Theorie passten. Dadurch konnten drei
Migrantinnen und zwei Migranten rekrutiert werden. Die Betroffenen leben zwischen
17 und 39 Jahren in der Schweiz, leiden länger als 10 Jahren an Diabetes und
konnten sich in Deutsch verständigen. Die Datensammlung erfolgte mittels eines
leitfadengestützten, halbstrukturierten Interviews.
Schwarze, Thomas (1); Wolfensberger, Peter (2); Zuaboni, Gianfranco (3); Hahn,
Sabine (1); Richter, Dirk (1)
1: Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz; 2: Integrierte Psychiatrie
Winterthur-Zürcher Unterland, Winterthur, Schweiz; 3: Sanatorium Kilchberg,
Kilchberg, Schweiz
Datenanalyse: Bei der Datenanalyse lag der Fokus auf der Entdeckung erster
theoretischer Annahmen und konzentrierte sich daher auf die Schritte des offenen
und axialen Kodierens. Die Kategorien, welche beim des offenen Kodierens
entwickelt wurden, konnten während des axialen Kodierung vernetzt werden.
Einleitung/Hintergrund: Die professionelle Tätigkeit von Pflegefachpersonen in der
stationären
psychiatrischen
Versorgung
ist
oftmals
auf
das
akute
Krankheitsgeschehen und seine unmittelbaren Auswirkungen fokussiert. Seltener
werden die Lebenssituation und das Symptommanagement ausserhalb der Klinik in
35
Vorträge 17.9.2013
Ergebnisse: Die geografische Nähe zum Herkunftsland ist eine Besonderheit der
deutschsprachigen Länder. Dadurch ist es den Betroffenen möglich sich mehrmals
im Jahr im Herkunftsland aufzuhalten. Die Gestaltung des Alltags und die
angewandten Strategien im Herkunftsland sind anders. Z.B. ist die soziokulturelle
Bedeutung von essen und trinken im Herkunftsland stärker an Traditionen gebunden
als in der Schweiz. In der Schweiz gelingt die Einhaltung von Ernährungsregeln
eher, die Umsetzung im Herkunftsland gestaltet sich dagegen schwierig. Auch das
Spannungsfeld der sozialen Rolle und dem Status in den zwei Kulturen prägt das
Erleben und den Umgang mit dem Diabetes. Die traditionelle Rolle und der höhere
soziökomische Status im Herkunftsland bewirkt, dass das Krankheitsmanagement
dort in den Hintergrund rückt
Einschätzung und Bewertung alltäglicher Versorgungs- und Behandlungsprobleme
und stellt auf diese bezogene Lösungsstrategien vor.
Pflegebedürftigkeit und Angehörige werden in den Blick genommen, doch tragfähige,
vernetzte und koordinierte Versorgungsstrukturen befinden sich in der Erprobung.
Multimorbidität wird als Komplikation oder Nebenwirkung beachtet, nicht aber in der
täglichen Pflegeversorgung, Behandlung mitgedacht. In Studien, besonders in
RTC´s, wird sie ausgeschlossen. Daher gibt es wenig verfügbares Wissen. Was ist
das Wesen von Multimorbidität im Alter? Wie erleben und was benötigen diese
Menschen und ihre Bezugsperson? Welche Maßnahmen müssen heute eingeleitet
werden, um im in den nächsten Jahren eine bedarfsgerechte Versorgung in den
Sektoren sowie vernetzt und transdisziplinär gewährleisten zu können?
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Mit dieser Studie konnte ein erster Einblick in
die Erlebenswelt der Schweizer Migrationsbevölkerung aus dem ehemaligen
Jugoslawien mit Diabetes ermöglicht werden. Die Alltagsgestaltung im
Spannungsfeld der zwei Kulturen stellt die Betroffenen, ihre Familien und deren
pflegerische Betreuung vor z.T. noch unbekannte Herausforderung. Die Ergebnisse
dieser Studie, die vor allem Erkenntnisse zur Alltagsgestaltung und ihren
Auswirkungen auf das Krankheitsmanagement in der Schweiz und im Herkunftsland
aufdecken konnten, nehmen den ersten Schritt in der gemeinsamen Arbeit zwischen
den Betroffenen und der Pflegenden ein. Ein besonderes Augenmerk sollte künftig
auf den Strategien im Herkunftsland liegen, um sie in ihrem Krankheitsmanagement
zu befähigen und sie in der individuellen Anpassung ihrer Strategien zu stärken.
Dennoch sollten ergänzende Studien folgen, um über das Erleben dieser
Personengruppe weitere Erkenntnisse zu erlangen und Ansätze für ein
Krankheitsmanagement zu gewinnen, dass in den beiden „Kulturregionen“
umsetzbar sind.
Mixed Method: Trianguliert wurden Grounded Theory (Glaser/Strauss 1969,
Strauss/Corbin 1996) mit dem Trajektory Work Model (Strauss/Corbin 1998) und
dem Family Health Nursing (Wright/Leahey 2000), um das Phänomen von
Nutzererfordernissen für Menschen mit Multimorbidität im Alter zu erkunden.
Grounded Theory (1967) und ihre Entwicklungen (1998) bietet die Konzepte, um die
Interaktion in der Versorgung zu untersuchen. Viele Daten können gleichzeitig
analysiert, erhoben und an gewonnene Erkenntnisse, Fragen oder neue Phänomene
adaptiert und in die nächste Datenerhebung integriert werden, um neue
Erkenntnisse „grounded“, also vom Forschungsgegenstand selbst zu generieren.
Das Trajektory Work Modell (1998) bietet retro- und prospektiv Erkenntnisse zu
Verläufen und Bedarfen abzuleiten, und die Interviewleitfäden an die Anforderungen
des Theoretical Samplings zu adaptieren. Das Family Health Nursing trianguliert als
dritte Theorie die Ansprüche, um den Forschungsgegenstand „Betroffene,
Hauptpflegeperson, Experte“ zu definieren und damit die erweiterte Sicht von Paaren
und ihre Interaktion zu untersuchen.
Ethik: Informanten mussten geschäfts- und verfahrensfähig sein, um ihre
Erfahrungen selbst zu artikulieren und informiert zu entscheiden. Die
Ethikkommission
der
Universität
Witten/Herdecke
begutachtete
die
Unbedenklichkeit.
„Das Haus, das nicht dir gehört.“ – Lebensqualität im
Alters- und Pflegeheim mit kulturspezifischem Angebot
Sommerhalder, Kathrin; Gurtner, Caroline; Afzali, Minou; Gugler, Eliane; Hahn,
Sabine
Berner Fachhochschule, Schweiz
Zugang erfolgte über Gatekeeperorganisationen, wie Krankenhäuser und
Krankenkassen, Aushänge, Bürgerbüros, Lebensmittelgeschäfte und Zeitungsanzeigen.
Kulturspezifische Alters- und Pflegeheime bieten die Möglichkeit, im Alter in einem
Umfeld zu leben, welches die persönlichen und kulturellen Erfahrungen der
Bewohner/innen integriert. Ältere Migrant/innen sind eine schnell wachsende
Bevölkerungsgruppe in der Schweiz. Daher nimmt die Bedeutung solcher Angebote
zu.
Einschlusskriterien: 65 Jahre mit mindestens zwei chronischen Erkrankungen
und/oder mit einer Bezugsperson, die sie betreut und in einer familienähnlichen
Beziehung zu ihr steht.
Sample: 29 transkribierte Interviews bestehend aus 7 Einzelinterviews, 11 Paarinterviews mit 8 Angehörigen und 3 Professionellen. 6 Interviews wurden zu
verschiedenen Zeiten mehrfach geführt. Die Vulnerabilität, Hilfebedürftigkeit,
Abhängigkeiten bei Multimorbidität, situativ, krankheitsbedingt und persönlich lies
kein Längsschnittdesign bei Allen zu.
Die Qualität von kulturspezifischen Angeboten der Langzeitpflege wurde bisher
wenig untersucht. Um bedarfs- und bedürfnisgerechte Angebote zu gewährleisten,
ist die Perspektive der Bewohner/innen zentral. Lebensqualität als subjektives
Ergebnis der Pflege und der Lebensumstände in Alters- und Pflegeheimen steht
dabei im Vordergrund.
Die vorliegende Studie untersucht die Qualität von kulturspezifischen Alters- und
Pflegeheimen aus Sicht der Bewohner/-innen. Sie geht der Frage nach, wie die
Bewohner/innen von kulturspezifischen und nicht kulturspezifischen Abteilungen ihre
Lebensqualität beschreiben, welche Aspekte dabei von Bedeutung sind und ob sich
Unterschiede zwischen den beiden Gruppen erkennen lassen.
Ergebnisse: Benennen Bedarfslagen und Nutzererfordernisse für eine zukunfts- und
qualitätsorientierte Versorgung. Der konzeptionelle Teil der Studie beantwortet
Zukunftsfragen. Ein Versorgungsszenario als Fallverlauf einer Relevanzbasierten
Versorgung
konkretisiert
Empfehlungen
als
Weiterentwicklung
einer
Evidenzbasierten - EbN, verstanden als Umsetzung einer aufsuchenden,
steuernden, integrierenden, ausbildungs- und weiterbildungsbezogenen Lösung.
Die Studie ist als Pilotstudie mit qualitativem Studiendesign konzipiert. Sie wurde in
einem Schweizer Alters- und Pflegeheim durchgeführt, das über eine
kulturspezifische Wohngruppe verfügt.
Mit der Unvorhersehbarkeit der koronaren Herzkrankheit
leben müssen - Eine Grounded Theory Studie
Die Daten wurden in semistrukturierten Einzelinterviews erhoben. Die Interviews
wurden in der Muttersprache der Bewohner/innen geführt und mit einem
Interviewleitfaden strukturiert. Die Teilnahme an der Studie war freiwillig. Die
Anonymität wurde den Teilnehmenden zugesichert und gewährleistet. Die Studie
wurde von der kantonalen Ethikkommission bewilligt.
Mentrup, Stefanie; Schnepp, Wilfried
Universität Witten/Herdecke, Deutschland
Einleitung: In Deutschland hat sich die primäre perkutane Koronarintervention (PCI)
als Notfallbehandlung des akuten Herzinfarktes mit ST-Hebung (STEMI) etabliert.
Patienten erleben durch diese Behandlung eine sofortige Entlastung ihrer Symptome
sowie eine schnelle Genesung. Es ist bekannt, dass sich Patienten nach der
Behandlung geheilt fühlen, obschon sie an einer koronaren Herzkrankheit leiden.
Die Interviews wurden digitalisiert und wortgetreu transkribiert. Die Transkripte
wurden paraphrasiert und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Interviewt wurden 13 Bewohner/innen. Sechs Bewohner/innen gehörten der
kulturspezifischen, sieben einer nicht kulturspezifischen Wohngruppe an.
Ziel: Das Ziel dieser qualitativen Studie ist die Exploration der Krankheitsverläufe
und Bewältigungsstrategien von Patienten, die den ersten Herzinfarkt erlebt haben
und mit einer primären PCI behandelt wurden. Durch die Studie soll der Übergang
von der akuten zur chronischen Herzkrankheit aus der Perspektive der Betroffenen
dargestellt werden.
Die Studie befindet sich in laufender Datenauswertung. Erste Ergebnisse weisen
darauf hin, dass für die Lebensqualität der Bewohner/innen die Interaktion mit
Familie, Mitbewohner/innen und Personal sowie die räumliche Umgebung von
Bedeutung sind. Einen besonderen Stellenwert scheint das Zimmer als Rückzugsort
sowie die persönlichen Gegenstände und Möbel zu haben. Erkennbar wird aus den
Interviewaussagen zudem eine Ambivalenz, die sich über das Gefühl des „zuhausesein-wollens“ und des „zuhause-sein-müssens“ ausdrückt. Ein Vergleich zwischen
den Bewohner/innen der kulturspezifischen Wohngruppe und der nicht
kulturspezifischen Wohngruppe steht noch aus.
Methode: Als Datenerhebungsmethode wurden 60 problemzentrierte Interviews mit
25 Teilnehmern zu drei verschiedenen Zeitpunkten innerhalb eines Jahres nach
Herzinfarkt geführt. Sechs Frauen und 19 Männer im Alter von 40 bis 79 Jahren
konnten in die Studie eingeschlossen werden. Die Stichprobe weist eine hohe
Heterogenität in Bezug auf die Lebenssituation, Schwere der Erkrankung sowie
Versorgungssettings der Teilnehmer auf. Die Auswahl für die Durchführung der
Interviews zu den drei Erhebungszeitpunkten (4-8 Wochen, 6 Monate und 1 Jahr
nach Herzinfarkt) erfolgte theoriegeleitet und in Abhängigkeit vom Befinden der
Teilnehmer. Die Interviews wurden mithilfe des Kodierparadigmas der Grounded
Theory nach Strauss und Corbin (1996) analysiert. Des Weiteren kam die
Typenbildung nach Kelle und Kluge (2010) zur Anwendung. Datenerhebung und analyse erfolgten im Prozess der Grounded Theory parallel und konnten nach Eintritt
einer Datensättigung abgeschlossen werden. Die Studie erhielt das ethische
Clearing durch die Ethikkommission der Deutschen Gesellschaft für
Pflegewissenschaft (DGP).
Schlussfolgerungen werden am Kongress präsentiert. Die Pilotstudie soll
methodologische Hinweise liefern zur systematischen Untersuchung der Qualität von
kulturspezifischen Angeboten und zur Identifikation von Faktoren für die
Qualitätsförderung. Die Sicht der Bewohner/innen auf die Qualität des Angebots hilft
Erkenntnisse zu gewinnen, um den migrations- und kultursensitiven Pflegebedarf zu
erfassen und in der Versorgungsplanung zu berücksichtigen.
Das Wesen von und das Leben mit Multimorbidität
Achenbach, Gabriele
Universität Witten/Herdecke
Ergebnisse: „Mit der Unvorhersehbarkeit der Krankheit leben müssen“ ist das
zentrale Phänomen im Alltag der Betroffenen. Die Betroffenen haben
Schwierigkeiten, die Diagnose einer chronischen Herzkrankheit zu realisieren, da sie
sich wohl oder sogar besser als vor dem Herzinfarkt fühlen. Informationen über die
Krankheit, der Kontakt zu anderen Herzerkrankten, die dauerhafte
Medikamenteneinnahme sowie das Erleben von körperlichen Einschränkungen und
erneuten Beschwerden beeinflussen den Prozess des Realisierens. Das Leben mit
der Unvorhersehbarkeit hängt von zwei Perspektiven ab, welche aus den Modellen
von Paterson (2001) und Grypdonck (2005) zur Bewältigung chronischer
Krankheiten abgeleitet wurden. In Anhängigkeit von den Bedingungen und
Ereignissen im Alltag der Betroffenen wechseln die Teilnehmer zwischen der
Perspektive „Krankheit“ und der Perspektive „Wohlbefinden und Leben“. Die
Der Vortrag stellt pflegewissenschaftliche Erkenntnisse vor, die an der Universität
Witten/Herdecke, am Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege von
2006 bis 2010 erforscht wurden. Die Interviewgestützte, Mixed Method-basierte
Versorgungsstudie
(Nursing
and
Health
Services
Study)
untersuchte
bedarfsgerechte Versorgungserfordernisse aus der Subjektperspektive von
Menschen mit mehrfach-chronischen Erkrankungen über 65 Jahre und ihrer
wichtigen Bezugsperson. Erfahrungen und Bedürfnisse wurden erhellt, die
multimorbid erkrankte Betagte/Hochbetagte in der Behandlung, Pflege und
Versorgung gemacht haben. Die Studie erklärt Gemeinsamkeiten in der subjektiven
36
Vorträge 17.9.2013
aufweisen müssen. Die Studie liefert Ergebnisse zu zukünftigen Kompetenzen und
Aufgabenbereichen der Pflege.
Perspektive „Krankheit“ ist gekennzeichnet durch Unsicherheiten und Ängste in
Bezug auf den weiteren Krankheitsverlauf und die Möglichkeit eines weiteren
Infarktes. Die Perspektive „Wohlbefinden und Leben“ zeichnet sich durch Zuversicht
und Kontrolle über die Krankheit aus. Die Teilnehmer wählten in Abhängigkeit der
Perspektive unterschiedliche Strategien, um das Leben mit der chronischen
Krankheit zu bewältigen.
Methode: Mittels anerkannter Methoden der Zukunftsforschung wurde die
Entwicklung der Bevölkerung, die Entwicklung des Gesundheitswesens und deren
Auswirkungen auf die Gesundheitsberufe ermittelt. Die Ergebnisse einer
umfassenden
und
systematischen
Literaturanalyse
wurden
auf
die
Wahrscheinlichkeit ihres Zutreffens in der Schweiz bis ins Jahr 2030 beurteilt. Dies
erfolgte anhand einer Experten-Delphi-Befragung. In einem dritten Schritt wurden die
Ergebnisse mit weiteren Expertinnen und Experten, wieder aus unterschiedlichen
Bereichen des Gesundheitswesens, in Einzel- und Gruppeninterviews diskutiert und
ergänzt.
Schlussfolgerungen: Das Leben mit der Unvorhersehbarkeit weiterer kardialer
Ereignisse und der Möglichkeit eines erneuten Herzinfarktes ist für die Betroffenen
ein fortwährender Prozess. Durch die initialen Erfahrungen beim Herzinfarkt wissen
die Betroffenen, dass die beste Behandlung zur richtigen Zeit wichtig ist, um zu
überleben. Pflegende müssen um das Phänomen der Unvorhersehbarkeit und
dessen Bedeutung für die Bewältigung der koronaren Herzkrankheit wissen. Sie
sollten sensibilisiert sein, beide Perspektiven zu erkennen und diese in die tägliche
Arbeit zu integrieren. Dazu gehört die Vorbereitung der Patienten auf erneute
kardiale Ereignisse, um das Selbstmanagement im Umgang mit ihrer Krankheit zu
stärken.
Resultate: Die Resultate zeigen, dass die kommenden gesellschaftlichen
Entwicklungen Auswirkungen auf die Aufgabenbereiche der Pflege haben.
Gesundheitsförderung und Prävention: Trotz bis heute mangelnder Finanzierung
werden Gesundheitsförderung und Prävention an Bedeutung zunehmen, besonders
für sozioökonomisch benachteiligte Bevölkerungsschichten.
„Auf der Brücke zwischen gesund und krank“ - Eine
qualitative
Studie
zur
Selbstwahrnehmung
von
Brustkrebspatientinnen als Beitrag zur Diskussion der
Zuordnung von Krebs zu chronischen Erkrankungen
Soziale Unterstützungsmodelle: Wo tragfähige Netzwerke fehlen, ist davon
auszugehen, dass die Sicherstellung von sozialer Unterstützung eine wichtige
Aufgabe der Pflege wird und entsprechende Kompetenzen benötigt werden.
Familienmitglieder und Laien: Menschen an der Pensionierungsgrenze werden durch
die gleichzeitige Betreuung verschiedener Generationen gefordert sein. Im
häuslichen Bereich ist von einer vermehrten Übernahme von Pflege- und
Betreuungsaufgaben durch Laien auszugehen. Diese Personen benötigen
Unterstützung durch professionell Pflegende.
Mayer, Hanna (1); Breuer, Johanna (2)
1: Univerisität Wien, Österreich; 2: Ludwig Boltzmann Institut/e für/for Health
Technology Assessment
Patienten- und Angehörigenverhalten: Viele Patientinnen, Patienten und Angehörige
werden über mehr Informationen verfügen. Es zeichnet sich eine Kluft zwischen sehr
gut informierten und gering informierten Personen ab. Das Informationsangebot kann
zu Überforderung oder zu Fehlinformationen führen. Pflegende werden im Bereich
Informationsmanagement eine zentrale Rolle einnehmen und diesbezüglich vermehrt
Kompetenzen aufweisen müssen.
Ausgangslage: Brustkrebs zählt zu den Krebsarten bei Frauen in den
industrialisierten Ländern mit der höchsten Prävalenz. Aufgrund Früherkennung und
fortgeschrittener Behandlungsmethoden, steigt die Rate der Langzeitüberlebenden
stetig an und beträgt momentan 40-45%. In Anbetracht dieser Tatsache (und
vergleichbaren Entwicklungen bei anderen Krebsarten) wird Krebs als eine
chronische Erkrankung diskutiert. Auch in der pflegewissenschaftlichen Literatur gibt
es einen Diskurs hinsichtlich ausgewählter Aspekte, wie z.B. dem Expertensein für
die eigenen Erkrankung, Schmerz, Stigmatisierung etc., die für die Wahrnehmung
von Krebs als chronische Erkrankung sprechen, andererseits auch wieder
Abgrenzungen, bezogen auf den Aspekt der möglichen Heilung oder die
Todesassoziation bei der Diagnoseermittlung.
Wohnformen im Alter: Ältere Menschen werden, auch wenn sie pflegebedürftig sind,
möglichst lange selbstbestimmt leben wollen. Damit einhergehen wird eine
zunehmende Vielfalt an Wohn-und Betreuungsangeboten.
Technologie: Neue Technologien werden sowohl in Institutionen als auch im
häuslichen Bereich eine wichtige Rolle spielen. Die Anforderungen an
Pflegefachpersonen werden in diesem Bereich in einem noch kaum abschätzbaren
Umfang zunehmen.
Das Ziel der Forschungsarbeit ist es, einen Beitrag zur Klärung der Frage ob Krebs,
betrachtet man die Erkrankung aus der Perspektive von Breast Cancer Survivors
(BCS), als chronische Erkrankung gesehen werden kann, zu leisten und zu
diskutieren ob aktuelle Theorien und Modelle zu chronischer Krankheit auf
Menschen mit Krebs bzw. Cancer Suvivors übertragbar sind.
Die Konsequenzen der Arbeitsbereiche für die Kompetenzen der Pflegenden werden
aktuell erarbeitet und liegen zum Kongresszeitpunkt vor.
Diskussion und Schlussfolgerungen: Obwohl die Zukunft immer ein gewisses
Mass an Ungewissheit bringt, zeigen die Resultate, welche Entwicklungen mit hoher
Wahrscheinlichkeit eintreffen werden und welche eher unwahrscheinlich sind. In den
nächsten 15 Jahren werden sich die Gesellschaft und damit auch das
Gesundheitssystem wandeln. Eine frühzeitige Anpassung der Aus- und
Weiterbildungen ist daher für die Disziplin Pflege von höchster Relevanz.
Bildungsanpassungen benötigen Zeit und werden oft zu spät initiiert. Der Vortrag
liefert Informationen, Hinweise, Gedankenanstösse und Diskussionsgrundlagen, um
Kompetenzen und Aufgabenbereiche der Pflege besser an die zukünftigen
Entwicklungen anpassen zu können.
Methodik: Neun qualitative, offene Interviews mit BCS, die mittels Inhaltsanalyse
ausgewertet wurden, stellen den Kernpunkt der Untersuchung dar. Ergänzt werden
die Ergebnisse in der Diskussion durch Daten, aus Sekundäranalysen vorliegender
Interviews mit Krebspatientinnen, um einen größeren Sättigungsgrad zu erreichen.
Ergebnisse: Aus den Daten konnte ein erstes Modell zum Verstehen der Situation
und dem Status von Brustkrebspatientinnen entwickelt werden. Es zeigt, dass die
Diagnose einen Eintritt in eine neue Realität darstellt, die den Ausgangpunkt zur
Entwicklung einer neuen Normalität bildet. In dieser ist die Wahrnehmung der
Frauen auf der einen Seite beeinflusst durch krankheitsbezogene Faktoren
(Krankheitsspuren, Krebs als permanente hypothetische Gefährdung) und auf der
anderen Seite durch gesundheitsbezogenen Faktoren (Befreiungsprozess mittels
Einstellungsänderung, Zurückgewinnung von Normalität und Neuorientierung). Das
Modell zeigt, dass der Status der BCS ein instabiler ist, es ist ein Wechsel zwischen
gesund und krank. Diese Instabilität der Perspektiven ist eine stetige
Herausforderung für die Frauen. Die Resultate zeigen weiters, dass BCS einen
Statusübergang (Transition) vollziehen: von der an Krebs Erkrankten zu einer
gesunden ehemalige Krebskranken und dass der Erkrankung eine neue Bedeutung
zugeschrieben wird: vom Leben trotz Krebs zum Leben mit Krebs.
Akademische Erstausbildung in der Pflege – Unterschiede
zwischen
Studierenden
und
Schüler-/innen
der
Gesundheits- und Krankenpflege
Grebe, Christian; Schürmann, Mirko; Latteck, Änne- Dörte; Mertin, Matthias
Fachhochschule Bielefeld
Ausgangslage: An der Fachhochschule Bielefeld wurde 2010 der duale
Studiengang „Gesundheits- und Krankenpflege“ implementiert. In diesem wird die
berufliche Ausbildung nach dem Verschränkungsmodell integriert. Zentrales
Qualifikationsziel des Studienganges ist die Ausübung der wissenschaftsbasierten
beruflichen Handlungskompetenz zur patientennahen Gesundheitsversorgung von
Menschen aller Altersstufen in den verschiedenen Handlungsfeldern der
Gesundheits- und Krankenpflege. Auf der Basis internationaler Studien konnte
bisher kein gesicherter Zusammenhang zwischen einer akademischen
Erstausbildung und einer höheren Kompetenz oder Performanz der Studierenden
bzw. Absolventen belegt werden. Aus Deutschland liegen derzeit noch keine Daten
hinsichtlich des Unterschieds einer akademischen Erstausbildung im Vergleich mit
klassisch ausgebildeten Pflegekräften vor.
Diskussion und Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass eine
Krebserkrankung in wesentlichen Merkmalen des Erlebens dem einer chronischen
Erkrankung gleicht. Betrachtet man Modelle und Theorien zuchronischer
Erkrankungen (z.B. von Paterson, Grypdonck, Schaeffer&Moers), so lassen sich
auch hier Ähnlichkeiten feststellen (der Wechsel der Perspektive, das Entwickeln
einer neuen Realität, der Versuch das Leben in den Vordergrund zu stellen, etc.).
Auf der theoretischen Ebene liegt also der Schluss nahe, Krebs auch aus der
Perspektive der Betroffenen als chronische Erkrankung einzureihen und die Modelle
auf diese Gruppe zu übertagen. Auf der Ebene direkter Selbstwahrnehmung zeigt
sich in dieser Studie jedoch ein gravierender Unterschied, denn obwohl es von den
Prozessen und den Erlebensperspektiven Ähnlichkeiten zu chronischen
Erkrankungen gibt, würden Betroffene selbst sich nicht mit dieser Konzeption von
Krankheit in Verbindung bringen. Das bedeutet ausgehend von Grundprinzipien des
Verstehens von chronischen Erkrankungen, z.B. aus einer interaktionstheoretischen
Perspektive, sollte auf der Ebene von Middle Range Theorien, Phasen und Verläufe,
die das Erleben von Cancer Survivors prägen, auf Basis empirischer Daten
wissenschaftlich beschrieben werden, um zum einen spezifische Theorien
entwickeln und zum anderen effektive Interventionsschemata formulieren zu können.
Fragestellung: Unterscheiden sich Studierende des dualen Bachelor- Studiengangs
von klassisch ausgebildeten Schülerinnen und Schülern hinsichtlich ihrer Motivation,
ihrer Kontrollüberzeugungen, ihrer Lernstrategien, ihrem Verständnis von
professioneller Pflege sowie in ihrem Erleben und ihrer Bewertung der
Praxisphasen?
Stichprobe: Die Stichprobe besteht aus einer Experimentalgruppe von N=85
Studierenden sowie einer Kontrollgruppe von N=44 Schüler-/innen einer
Berufsfachschule. Die Kohortenstudie ist noch nicht abgeschlossen, aktuell liegen
vollständige Daten zu zwei Messzeitpunkten (t0 und t1) vor. Daten der
Experimentalgruppe für t2 (6. Semester bzw. 3. Ausbildungsjahr) liegen aktuell nur
für eine der beiden Studierendenkohorten vor.
Pflege im Jahr 2030 – Aufgabenbereiche und Kompetenzen
von Pflegenden
Thilo, Friederike; Beck, Monika; Richter, Dirk; Hahn, Sabine
Berner Fachhochschule, Schweiz
Methoden: Es handelt sich um eine quasi- experimentelle Kohortenstudie.
Motivation wurde in Anlehnung an die Situational Motivation Scale gemessen, die
allgemeine Selbstwirksamkeit mit der Skala WIRKALL-R, die Kontrollüberzeugung
nach Jakoby und Jakob, grundlegende Lernstrategien sowie die Selbstreflexion des
Lernverhaltens nach Holtappels und Leffelsend. Das Pflege- und Berufsverständnis
wurde mit 18 Items, die ein laienhaftes oder altruistisch geprägtes bzw. ein
professionelles Verständnis charakterisieren, gemessen. Diese sind, ebenso wie die
Items zur Praxisphase, Eigenentwicklungen. Die Daten wurden mittels Fragebögen
erhoben, die Items sind überwiegend 4- stufig ordinal skaliert. Gruppenunterschiede
Einleitung: Das Gesundheitssystem steht vor erheblichen Herausforderungen,
ausgelöst unter anderem durch die demografische Entwicklung und den absehbaren
Personalmangel. Damit die Disziplin Pflege sich den Herausforderungen stellen
kann, wird Wissen zu den notwendigen Anpassungen, insbesondere für Aus- und
Weiterbildung, benötigt. Deshalb beauftragte die Gesundheits- und Fürsorgedirektion
des Kantons Bern (Schweiz) die Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit,
mit dem Forschungsprojekt "Panorama Gesundheitsberufe". Das Projekt geht der
Frage nach, welche Kompetenzen Gesundheitsfachpersonen im Jahr 2030
37
Vorträge 17.9.2013
wurden mittels Varianzanalysen respektive Mann-Whitney-U-Tests berechnet. Auf
der Ebene einzelner Items kam je nach vorliegendem Skalenniveau entweder
ebenfalls der Mann-Whitney-U-Test oder der chi- Quadrat- Unabhängigkeitstest zum
Einsatz. Das Alphafehler- Niveau wurde durch eine Bonferroni-Korrektur korrigiert.
schriftlichen Erhebung befragt. Für den Fragebogen wurde weitestgehend auf
validierte Instrumente und Skalen zurückgegriffen. Die Teilnahme war freiwillig. Die
Einrichtungen erhielten keinen Einblick in die ausgefüllten Fragebögen oder
Rohdaten. Die Rückspiegelung der Ergebnisse erfolgte ausschließlich in
anonymisierter Form anhand aggregierter Daten.
Ergebnisse: Zu Beginn zeigte die Kontrollgruppe eine signifikant höhere intrinsische
Motivation, die Studierenden eine höhere Amotivation, in der extrinsischen
Motivation zeigten sich keine signifikanten Gruppenunterschiede. Die Studierende
wiesen eine signifikant höhere Selbstwirksamkeit auf, die Kontrollgruppe eine
signifikant höhere interne Kontrollüberzeugung, diese Gruppenunterschiede zeigten
sich mit Fortschreiten des Studiums bzw. der Ausbildung nicht mehr. Das Pflegeund Berufsverständinis war bisher auf allen Messzeitpunkten sowie ebenfalls in der
längsschnittlichen Entwicklung bei den Studierenden höher ausgeprägt. Die
Zufriedenheit mit zeitlichen und organisatorischen Aspekten der Anleitung in den
Praxiseinrichtungen war gering undnahm im Laufe der Ausbildung weiter ab.
Signifikante Gruppenunterschiede zeigten sich dabei nicht.
Zur Auswertung wurden deskriptive Verfahren verwendet sowie Korrelations- und
Strukturgleichungsanalysen durchgeführt.
Ergebnisse: Der Rücklauf lag insgesamt bei 53% (n=297), schwankte jedoch
einrichtungsabhängig zwischen 34% und 79%.
37% der Mitarbeiterinnen haben ein erhöhtes Burnout-Risiko. Es sind vor allem
„Müdigkeit“ und „körperliche Erschöpfung“, die zu erhöhten Skalenwerten führen.
Jedoch fühlt sich auch jede fünfte Mitarbeiterin oft „emotional erschöpft“ und jede
Vierte fühlt sich „ausgelaugt“.
Fast die Hälfte der Mitarbeiterinnen (47,4%) steht (sehr) oft unter Zeitdruck, der sich
negativ auf die Arbeit auswirkt. Qualitative Arbeitsbelastungen sind dagegen eher
selten, z.B. kommen unklare Zuständigkeiten nur bei 9,4% (sehr) oft vor. Rund
38,8% der Befragten stimmen (voll) zu, dass sie wegen beruflicher Verpflichtungen,
ihre familiären oder privaten Pläne ändern müssen. Jedoch sind insgesamt die
Zustimmungsraten zu Aspekten, die auf einen Konflikt zwischen Arbeits- und
Familienleben hinweisen auf den ersten Blick gering. Das Netzwerkkapital ist
insgesamt hoch. Bei keinem der durchwegs positiv formulierten Items stimmen mehr
als ein Viertel der Befragten nicht zu. Das Führungskapital wird im Mittel sogar noch
höher eingeschätzt.
Schlussfolgerungen: Erste Ergebnisse liegen vor und können im Kontext der
Akademisierung der Pflege diskutiert werden. In wie weit sich Unterschiede mit
Fortschreiten der Ausbildung und nach der Berufseinmündung entwickeln, werden
die weiteren Messzeitpunkte zeigen. Eine Zielsetzung der formativen Evaluation liegt
im frühzeitigen Erkennen von Revisionserfordernissen. Die Erkenntnisse aus der
Evaluation fließen daher zeitnah in die Curriculumsrevision und Weiterentwicklung
des Studiengangs ein.
Burnout-Risiko in der stationären Langzeitversorgung –
Ein Blick auf „alte“ Belastungen und „neue“ Ressourcen
Die quantitativen und qualitativen Arbeitsbelastungen und der Arbeit-Familie-Konflikt
nehmen – laut des überprüften Strukturgleichungsmodells – maßgeblichen und
direkten Einfluss auf das Burnout-Risiko, Netzwerk- und Führungskapital dagegen
nicht. Allerdings hängt das Ausmaß der untersuchten Belastungen stark mit der
Ausprägung des Führungskapitals zusammen.
Brause, Michaela (1); Kleina, Thomas (2)
1: Fachhochschule Bielefeld, Deutschland; 2: Universität Bielefeld, Deutschland
Hintergrund: Psychische und Verhaltensstörungen (ICD 10/F00 bis F99) führen in
fast allen Berufsgruppen zunehmend zu Fehlzeiten. Pflegekräfte in der stationären
Langzeitversorgung gelten mit Blick auf diese spezielle Diagnosegruppe als
besonders vulnerabel, nicht zuletzt aufgrund der tätigkeitsspezifischen psychischen
Belastungen. Burnout ist in der Diskussion um Arbeitsbelastungen „zur Metapher für
psychische Leiden geworden“(DAK/IGES, 2013, S. 29) und auch beim Burnout
scheinen die Pflegenden besonders gefährdet.
Schlussfolgerungen: Die „alten“ Belastungen wie die für die stationäre
Langzeitversorgung charakteristischen Arbeitsbelastungen und der Konflikt zwischen
Arbeit und Familie sind maßgebliche Einflussfaktoren auf das Burnout-Risiko.
Jedoch gelingt es einigen Führungskräften anscheinend besser als anderen, den
aufgrund knapper Ressourcen geringen Handlungs- und Gestaltungsspielraum so zu
nutzen, dass diese Belastungen in einigen Einrichtungen geringer sind.
Ziel: Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse aus der Studie „Qualität und
Gesundheit in der stationären Altenhilfe“ vorgestellt. Im Fokus steht das BurnoutRisiko von Mitarbeiterinnen und welchen Einfluss tätigkeitsspezifische Belastungen
und bislang selten untersuchte Ressourcen (Netzwerk- und Führungskapital) auf
dieses Risiko haben.
Empfehlungen: Zukünftig sollte vermehrt das Verhalten von Führungskräften in der
stationären Langzeitversorgung in empirischen Untersuchungen in den Blick
genommen werden, um langfristig Konzepte zu entwickeln, die Führungskräfte darin
unterstützen, ihre Aufgaben belastungssenkend, gesundheitsförderlich und
familienfreundlich wahrnehmen zu können. Von einer gesundheitsförderlich
gestalteten Versorgung profitieren letztendlich nicht nur die Mitarbeiterinnen,
sondern auch die Nutzerinnen.
Methode: In acht Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung wurden alle in
der pflegerischen Versorgung tätigen Mitarbeiterinnen mittels einer standardisierten,
38
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Poster 3 - Adhärenz bei langfristiger Medikation. Herausforderung in der ambulanten Betreuung chronisch kranker
Menschen. Eine Literaturübersicht
16.-17.9. Programm Posterausstellung
Poster 1 - Pflegende Kinder und Jugendliche und ihre
Lehrer
Kinsperger, Laura (1); Jukic-Puntigam, Margareta (1,2)
1: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien, Österreich; 2: UMIT - Private
Universität für Gesundheitswissenschaften, medizinische Informatik und Technik,
Hall in Tirol / Wien, Österreich
Gentner, Thomas
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Deutschland
Problem: Ca. 220.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 4 und 18 Jahren
übernehmen in Deutschland die Rolle eines pflegenden Angehörigen (vgl. Metzing
2007). Die Kinder und Jugendlichen übernehmen sowohl direkte Hilfestellungen für
die erkrankte Person, wie auch Hilfen für die Gemeinschaft in und außerhalb der
Wohnung und für gesunde Angehörige (vgl. Metzing 2007, 106). Hierfür nehmen die
Kinder und Jugendlichen einiges in Kauf und bleiben nicht allzu selten selbst auf der
Strecke. Schulkinder befinden sich beispielsweise in der Situation, Verantwortung für
die Familie übernehmen zu müssen (vgl. Metzing 2007, 130). Meist haben die
Betroffenen jedoch keine andere Wahl und nehmen die veränderte Rolle ein (vgl.
Metzing 2007, 132 ff.). Eine besondere Bedeutung kommt der Erziehungswissenschaft und der Pädagogik zu. „Keine andere Berufsgruppe verbringt so
regelmäßig so viel Zeit mit betroffenen Kindern und Jugendlichen.“ Ebenso können
Lehrerinnen und Lehrer „als Menschen, denen Schüler oft vertrauen, wertvolle
Stützen sein, wenn Anzeichen von Überforderung der Kinder sichtbar werden.“
(Metzing 2007, 172) Nicht selten lassen bei Betroffenen Kindern und Jugendlichen
die schulischen Leistungen nach und werden von Pädagoginnen und Pädagogen als
Lernschwierigkeiten identifiziert. Die Themen Pflege und Bewältigung chronischer
Erkrankungen haben bisweilen nur im Ansatz bis gar nicht Einzug in das deutsche
Schulsystem gehalten. Ein Bewusstsein mag mancherorts vorhanden sein, jedoch
fehlen ein Unterstützungssystem und eine Vernetzung mit dem Gesundheits-,
Beratungs-, und Pflegesektor.
Hintergrund: Mehr als die Hälfte der über 65-jährigen Menschen leidet an
unterschiedlichen chronischen Erkrankungen [1]. Ein hoher Anteil dieser Menschen
müssen langfristig medikamentös therapiert werden.
Problemstellung: Die korrekte Einnahme der Medikamente stellt für chronisch
kranke Menschen eine Herausforderung dar, die von den Akteuren im
Gesundheitssystem oft unterschätzt wird. Es wird angenommen, dass die Hälfte der
Patienten nicht adhärent zu langfristiger Medikation ist [2].
Zielsetzung: Ziel der Bachelorarbeit war es, anhand von wissenschaftlicher Literatur
die statistischen Kenngrößen zur Adhärenz bei langfristiger Medikation chronisch
kranker Menschen im ambulanten Bereich darzustellen. Des Weiteren wurden
Adhärenz beeinflussende Faktoren aufgezeigt.
Methodik: Eine Literaturrecherche wurde zwischen April 2012 und Jänner 2013 in
den Datenbanken Academic Search Premier, CINAHL und MEDLINE durchgeführt.
Nach dem Identifikations-, Selektions- und Bewertungsprozess wurden 17 Studien in
die Literatu-rübersicht aufgenommen und deren Studienergebnisse zu Kernthemen
synthetisiert.
Ergebnisse: Die Studienergebnisse zeigen, dass zwischen 29 % (n=101) [3] und 78
% (n=271) [3] der Patienten adhärent zu ihrer Medikation sind. Adhärenz wird von
sozialen und ökonomischen Faktoren beeinflusst. Die langfristige Bewältigung der
Medikation hängt vom persönlichen Gesundheitsverhalten, von sozialen Ressourcen
und den Verhältnissen in einem Gesundheitssystem ab. Adhärenz wird zudem vom
Gesundheitszustand sowie von therapiebezogenen Faktoren beeinflusst. Die
Prävalenz von unbewusster Nichtadhärenz, das heißt dem Vergessen der
Medikamenteneinnahme, liegt bei 70 % (n=16.832) [4]. Menschen sind eher
unbewusst nicht adhärent, wenn Sie den Medikamenten wenig Nutzen zuschreiben
(OR=1,47; 95 % CI: 1,32; 1,62; p<0,001) [4]. Um dem Vergessen entgegenzuwirken
und zur Integration der Medikamenteneinnahme in den Alltag, versuchen die
Studienteilnehmer Routinen zu entwickeln [5]. Überforderung in der Hand-habung
komplexer Regime resultiert vielfach in der selbstständigen Änderung der Medikation
[5].
Fragestellungen: Die zentralen Fragen der Dissertation beziehen sich zum einen
auf die betroffenen Kinder. Im Rahmen eines quantitativen Vorgehens sollen
betroffene Kinder und Jugendliche identifiziert werden. Ein zweiter Forschungsteil
befasst sich mit der Frage, welche subjektiven Theorien Lehrerinnen und Lehrer an
allgemein Bildenden Schulen zur Problemsituation haben, welche Bedeutung sie
dem Thema Pflege an der Schule beimessen und wie ihrer Meinung nach Betroffene
unterstützt werden können.
Methodisches Vorgehen: Prävalenzerhebung zur Identifikation der tatsächlichen
Anzahl pflegender Kinder und Jugendlicher an allgemein bildenden Schulen,
Befragung von Lehrkräften mittels des Forschungsprogramms Subjektive Theorien
(FST)
Diskussion: Die Adhärenz zu langfristiger Medikation stellt für viele chronisch
kranke Menschen eine große Herausforderung dar und wird als Produkt vieler
Einflussfaktoren verstanden. Diese Einflussfaktoren existieren nebeneinander und
stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander. Die Studien variieren in der
Datenerhebungsmethode, infolgedessen ist die Vergleichbarkeit der Ergebnisse
wesentlich eingeschränkt.
Triangulation der erhobenen Daten: Die Datenerhebung beginnt im
Sommersemester 2013. Somit könnten im September erste Zwischenergebnisse
präsentiert werden.
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Fakultät I für Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften
Institut für Psychologie und Soziologie
Betreuer: Prof. Dr. phil. habil. Rudi F. Wagner
Zweitgutachterin: Prof. Dr. Sabine Metzing, Universität Witten/Herdecke.
Schlussfolgerung: Es bedarf einer Sensibilisierung aller Beteiligten im
Behandlungs- und Betreuungsprozess für die vielschichtige Thematik. Zukünftig
sollten sich Pflegepersonen mit spezifischen Assessmentinstrumenten zur
Einschätzung der Adhärenz und möglichen Strategien zur Adhärenzsteigerung
befassen. Pflegewissenschaftliche Forschungsprojekte sind von hoher Relevanz um
eine evidenzbasierte Pflegepraxis in diesem Arbeitsfeld zu ermöglichen.
Poster 2 - Gestärkt in die häusliche Pflege - was Kliniken
dazu beitragen können / Ein Praxisbericht aus Hamburg
Spiegel, Ulrike; Sellentin, Maike
Ev Amalie Sieveking Krankenhaus, Deutschland
Literaturverzeichnis:
[1] Robert Koch-Institut (2011): Daten und Fakten: Ergebnisse der Studie “Gesundheit
in Deutschland aktuell 2009". http://www.gbe-bund.de/gbe10/owards.prc_show_pdf?p
_id=13126&p_ sprache=d&p_uid=&p_aid=&p_lfd_nr=1 (25.05.2012)
[2] World Health Organization (2003): Adherence to Long-Term Therapies. Evidence
for Action. http://apps.who.int/medicinedocs/pdf/s4883e/
s4883e.pdf (25.05.2012)
[3] Barat I.; Andreasen F.; DamsgaardE. (2001): Drug therapy in the elderly: what
doctors believe and patients actually do. In: The Journal of Clinical Pharmacology,
51, 615-622
[4] Gadkari A.; McHorney C. (2012): Unintentional non-adherence to chronic
prescription medications: How unintentional is it really? In: BMC Health Services
Research, 12 (98), 1-12
[5] Haslbeck J. (2008): Bewältigung komplexer Medikamentenregime aus der Sicht
chronisch Kranker. In: Pflege & Gesellschaft, 13 (1), 48-61.
Seit 2009 ist das Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus gGmbH am nordöstlichen
Stadtrand von Hamburg (Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung, 295
Betten) Vertragspartner in dem Modellprojekt "Familiale Pflege unter den
Bedingungen der G-DRG's", das die Universität Bielefeld, Fakultät für
Erziehungswissenschaften, unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Katharina Gröning
konzipiert hat.
Das Modellprojekt "dient der Entwicklung und Einführung von Unterstützungsstrukturen für pflegende Familien..."(1) und hat zum Ziel, die Überleitung vom
Krankenhausaufenthalt in die häusliche Pflege dahingehend zu optimieren, dass die
Angehörigen, die sich für eine Pflege in der Häuslichkeit entscheiden, durch
Schulung, Training und Beratung besser vorbereitet in die neue Situation gehen
können. Dem häufig auftretenden Drehtüreffekt bei Patienten mit poststationärem
Unterstützungsbedarf soll somit nachhaltig begegenet werden.
Zu den Bausteinen dieses Projekts gehören Bildungs- und Unterstützungsangebote
für pflegende Angehörige.
Poster 4 - Pflegepersonalfluktuation und einflussnehmende
Faktoren in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen in Sachsen
Das Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus bietet seit 2009 pro Jahr fünf
Initialpflegekurse für pflegende Angehörige, vier Initialkurse für pflegende
Angehörige von Menschen mit Demenz sowir einzelfallbezogene Pflegetrainings im
Krankenhaus und in der Häusklichkeit an.
Neumann, Perdita
WHZ, Deutschland
Die Bildungs- und Trainingsangenbote werden durch das Case Management
gesteuert und vermittelt.
Der Pflegemarkt ist eine in Veränderung befindliche und ständig wachsende
Dienstleistungsbranche [1; 3; 5]. So wie die Anforderungen an die Qualität der
Leistungserbringung steigt, steigen auch die Anforderungen an alle in der Pflege
beschäftigten Berufsgruppen [2; 4]. Auf Grund des vielfach beschriebenen
Zeitdrucks und der damit einhergehenden empfundenen hohen Belastung
verzeichnet die Pflegebranche eine höhere Personalfluktuation als andere
Dienstleistungsbereiche. Erschwerend kommen die ausgeschöpften Personalressourcen am Arbeitsmarkt hinzu [1; 3].
Der Schwerpunkt des Vortrags wird in einem Praxisbericht liegen.
Es wird sowohl auf die Strukturen und Rahmenbedingungen der Umsetzung der
Bausteine des Modellprojekts seit 2009 in der Klinik eingegangen werden, wie auch
auf inhaltliche und methodische Gestaltung der o.g. Maßnahmen.
Ein reflektierender Rückblick und zielorientierter Ausblick werden den Bericht
abschließen.
Auf Grund dieser Ausgangssituation ist es notwendig das vorhandene Personal
längerfristig an die Einrichtung zu binden und weiter zu entwickeln, um neben den
ohnehin knappen Ressourcen nicht zusätzlich ökonomische Ressourcen für
Personalgewinnung bzw. –Beschaffung zu binden. Um dieser Entwicklung
entgegenwirken zu können, ist es notwendig auf die Fluktuation von Pflegepersonal
Einflussnehmende Faktoren zu kennen und diese bei der Entwicklung des Personals
aber auch der Einrichtung berücksichtigen zu können. Grundlegend dafür ist es
allerdings, dass die Altersstruktur der in Pflegeeinrichtungen Beschäftigten erfasst.
(1) aus: Handbuch zur Umsetzung des Modellprojekts "Familiale Pflege unter den
Bedingungen der G-DRG's"
Frau Maike Sellentin, Pflegedirektorin Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus, Hamburg
Frau Ulrike Spiegel, Innerbetriebliche Fortbildung und Pflegecontrolling, Ev. Amalie
Sieveking Krankenhaus, Hamburg
39
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Im Rahmen der Studie sollen zum einen ambulante und stationäre
Pflegeeinrichtungen in Sachsen bzgl. der Personalsituation (insbesondere der
Altersstruktur) aber auch hinsichtlich der Umsetzung konzeptioneller Rahmenbedingungen in Anbindung an Lage und Infrastruktur befragt werden.. Basis für die
Erhebung bilden alle seit 2006 zugelassenen Pflegeeinrichtungen in Sachsen, die
auf Grundlage der 2009 in Kraft getretenen Qualitätsprüfrichtlinien in Verbindung mit
den Transparenzvereinbarungen- im Jahr 2009/ 2010 erstmalig und im Jahr 2011
erneut begutachtet wurden. Darüber hinaus soll die aktuelle demografische Situation
im Pflegebereich abgebildet werden, die bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt von der
Pflegestatistik nicht erfasst wird.
Poster 6 - Family Health Nursing - Ergebnisse eines
europäischen Projektes
Galatsch, Michael; Schnepp, Wilfried
Universität Witten/Herdecke,Fakultät für Gesundheit,Department für
Pflegewissenschaft, Lehrstuhl für familienorientierte und gemeindenahe Pflege,
Deutschland
Hintergrund: Die Gesundheitsminister der Mitgliedsstaaten der World Health
Organisation (WHO) Europa ebneten im Jahr 2000, mit der "Münchener Erklärung"
und der WHO-Studie "Family Health Nursing" (2000 - 2006), der Einführung des
Konzeptes der Family Health Nurse (FHN) in der europäischen Union (EU) den Weg.
Richtungsweisend war hier das von der WHO definierte Curriculum "Family Health
Nursing“. Das FHN-Curriculum sollte in den verschiedenen Staaten entsprechend
der eigenen Bedürfnisse angepasst werden, bevor es implementiert und untersucht
werden konnte. Die Weiterentwicklung der FHN gestaltete sich jedoch in den
Ländern sehr unterschiedlich. Während Family Health Nursing in einigen Ländern
der EU schon fast Tradition hat, haben andere Staaten nur wenig Erfahrung. Aus
diesem Grund wird im Rahmen des durch die EU-geförderten internationalen
Projektes "Family Health Nursing in European Communities", mit der Konzeption
eines den Bedürfnissen der sechs Partnerländer entsprechend einheitliches
Ausbildungskonzept zur Family Health Nurse auseinander.
Die mehrfach geschichtete Stichprobe bildet die Grundgesamtheit Pflegeeinrichtungen hinsichtlich der Trägerschaft und Größe der Einrichtung auf Grundlage
der Verteilung nach Landkreis und kreisfreien Städte in Sachsen ab.
Es zeigte sich, dass zum bis zur aktuellen Pflegestatistik aus dem Jahr 2011 die
Altersstruktur in den Pflegeeinrichtungen nicht erfasst wird. Die Studie gibt einen
Überblick über die demografische Situation in den Pflegeeinrichtungen und stellt
dieser die aktuelle Ausbildungssituation sowie die Umsetzung der Rahmenbedingungen in Sachsen.
Darüber hinaus zeigte sich im Rahmen der Auswertung erwartet wird, dass mit
Umsetzung der Qualitätsprüfrichtlinien und der Darstellung der erreichten Prüfnote
sich in Abhängigkeit von der Prüfnote die Personalfluktuation verändert. Des
Weiteren zeigte sich, dass die strukturelle Umsetzung der Rahmenbedingungen aber
auch die Qualifikationsstruktur Einfluss auf die Pflegepersonalfluktuation nimmt. Die
Verfügbarkeit einrichtungsspezifischer Arbeitgeber im Umkreis von bis zu 15 km
keinen Einfluss auf die Pflegepersonalfluktuation insgesamt nimmt.
Methode: Um die unterschiedlichen Voraussetzungen in den beteiligten Ländern
darzustellen und aktuelle Problemfelder auf Länder- und EU-Ebene zu verdeutlichen,
wurden in den Projektländern: eine schriftliche Befragung zu demografischen Daten
und zum Gesundheitssystem, eine systematische Literaturrecherche in Bezug auf
Ausbildung, Praxisarbeit und Forschung, sowie Delphi-Verfahren mit FHNExpertInnen durchgeführt. In Landessprache vorliegende Informationen wurden
dabei durch Übersetzung zugänglich gemacht.
1 Hasselhorn HM; Müller BH Tackenberg P Kümmerling A Simon M (2005)
Berufsausstieg bei Pflegepersonal. Arbeitsbedingungen und beabsichtigter
Berufsausstieg bei Pflegepersonal in Deutschland und Europa
2 Hughes RG (2008) Patient Safety and Quality. An Evidence-Based Handbook for
Nurses http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK2651
3 Rothgang H; Müller R; Unger R (2012) Themenreport „Pflege 2030“
4 Schaal T, Schönfelder T, Fritz J, Klewer J, Kugler J (2013) Pflegenoten als
Wettbewerbsparameter im deutschen Gesundheitssystem. Pflegewissenschaft 11 S 38 - 42
5 Statistisches Bundesamt 2010 Demografischer Wandel in Deutschland Heft 2
Auswirkungen auf Krankenhausbehandlungen und Pflegebedürftige im Bund und in
den Ländern.
Ergebnisse:
Die
Ergebnisse
verdeutlichen
die
unterschiedlichen
Ausgangspositionen der teilnehmenden Länder bezüglich der demografischen Daten
und des Gesundheitssystems. Auch im Hinblick auf die Forschungsaktivität, den
Fokus der Praxisarbeit und das Ausbildungssystem variieren die Ergebnisse. Neben
unterschiedlichen konzeptionellen Ausrichtungen haben sich verschiedene
Berufsbezeichnungen etabliert. Dabei werden „Family Nurse“ (46.3%) und „Family
Health Nurse“ (45.6%) bevorzugt. Als Hauptaufgaben werden Gesundheitsförderung
und Präventionsarbeit betrachtet (85.8%). Die Kombination von wissenschaftlichen
Erkenntnissen und praktischem Wissen werden als Kernkompetenzen der FHN
gesehen. Daher sehen die befragten FHN den Bedarf einer spezialisierten
Ausbildung eher auf Bachelor- (81.5%) als auf Master- oder Doktorratsniveau.
Poster 5 - Vom "Waschen" zum "Wohlbefinden erhalten" wie können Kernstrategien pflegerischen Handelns für die
Gesellschaft wahrnehmbar werden?
Ausblick: Das Projekt veranschaulicht zum einen das große Interesse an der FHN
in den teilnehmenden Ländern, die vor dem Hintergrund demografischer
Veränderungen nach Konzepten einer hochwertigen familiären Versorgung streben.
Zum anderen werden durch das Projekt aber auch Herausforderungen und
Synergiepotentiale deutlich, welche durch die Umsetzung eines einheitlichen FHNKonzeptes auf Ebene der beteiligten Länder unterstützt werden könnten. .
Müller, Klaus
FH der Diakonie, Deutschland
Ausgangslage: Berichten Pflegende in der Öffentlichkeit oder vor Freunden, dass
Sie in der Pflege arbeiten bzw. diesen Beruf erlernen, erhalten sie meist
Mitleidsbekundungen wie "Pflege, das könnte ich nicht!". Gleichzeitig wird von der
Politik der Eindruck unterstützt, dass für die Ausübung des Pflegeberufs keine
besonderen Kompetenzen erforderlich sind, wenn der Bundesgesundheitsminister
sagt. "Zum Pflegen braucht man kein Abitur." Alle Menschen, die intensive
Erfahrungen mit Pflegenden haben sehen das gänzlich anders, ebenso wie die
Pflegenden selbst.
Poster 7 - Leben mit der Herausforderung Herzinsuffizienz
Bläuer, Cornelia (1); Schnepp, Wilfried (2); Spirig, Rebecca (3)
1: Universitätsspital Basel, Schweiz; 2: Universität Witten Herdecke; 3:
Universitätsspital Zürich
Einleitung: Die chronische Herzinsuffizienz (CHF) ist ein Syndrom charakterisiert
durch einen Symptomkomplex bedingt durch Veränderungen des Herzens. Die
Prävalenz ist steigend und es ist eine der häufigsten Diagnosen der älteren
Bevölkerung. Betroffene haben eine schlechte Lebensqualität und Prognose und
müssen häufig hospitalisiert werden. Studien zeigten, dass zur Verbesserung der
Outcomes neben der medikamentösen Behandlung ein gutes Selbstmanagement
(SM) unerlässlich ist. Positiven Einfluss auf das SM können multiprofessionelle
Edukationsprogramm haben, indem sie die Qualität des SM und die Lebensqualität
steigern, sowie Mortalität und Kosten senken. Trotz zahlreicher Studien ist nicht klar,
welche Inhalte, Intensität und Dauer wirksame Edukationsprogramme aufweisen
müssen und welche Faktoren den Transfer vom Wissen zur Aktion im Übergang von
der stationären zur ambulanten Betreuung unterstützen. Zusätzlich fehlt in vielen
Gesundheitssystemen eine strukturierte Nachbetreuung. Daraus erfolgt folgende
Forschungsfrage:
•
Wie muss die Unterstützung für CHF-Betroffene in einem CHFBetreuungsprogramm aussehen, damit es Betroffenen ermöglicht SM Strategien zu entwickeln und zu Hause aktiv um zusetzten?
Bei dieser Frage handelt es sich um einen Teilaspekt einer qualitativen
Netzwerkforschung.
Ein Grund für die divergierenden Wahrnehmungen und Annahmen bezüglich
beruflicher Pflege könnte darin liegen, dass die wesentlichen Kernstrategien
pflegerischen Handelns in der Gesellschaft nicht oder nur wenig bekannt sind.
Fragestellung / Ziel: Wie kann das Image des Pflegeberufes in der Öffentlichkeit
nachhaltig verändert und verbessert werden?
Methoden, Design: Qualitative Studie mit narrativen Interviews zum Berufserleben
von Pflegenden
Ethische Überlegungen: Als Beschäftigte in einem personenbezogenen
Dienstleistungsberuf mit der Zielgruppe "Menschen mit Pflegebedarf" üben
Pflegende eine besondere Form der Sorge aus, zu der es auch gehört, eigene
Belnage zunächst hinter die Bedürfnisse und Bedarfe der zu pflegenden Menschen
zurückzustellen. Dies verlangt von den Beschäftigten einen hohen psychischen und
emotionalen Einsatz. Nur wenn sie dafür ein hohes Maß an sozialer Anerkennung
und Unterstützung erfahren, kann einer Auszehrung vorgebeugt werden.
Population, Stichprobe, Teilnehmer: 31 Pflegende unterschiedlicher Arbeitsfelder
und Hierarchiestufen
Datenerhebung: narrative Interviews
Methode: Die gesamte Arbeit untersucht das Netzwerk Gesundheitswesen mit dem
Fokus auf den Betroffenen als Mittelpunkt. Im Rahmen der Konferenz sollen nur die
Resultate der ersten Forschungsfrage vorgestellt werden. Als Methode um die
Perspektive der Betroffenen zu erforschen wurde die Grounded Theory von Glaser
und Strauss gewählt. Es wurde mit Betroffenen im Anschluss an eine Hospitalisation
Interviews mit einem halb-strukturierten Fragebogen durchgeführt. Die Stichprobe
wurde nach den Kriterien der theoretischen Samples gebildet.
Datenanalyse: orientiert an Grounded Theorie
Ergebnisse, Resultate: Interaktion und Beziehungsarbeit stehen im Zentrum der
Selbstwahrnehmung der Pflegenden. Entlang darauf bezogener Kriterien bewerten sie
die Qualität ihrer Arbeit. Seitens der Organisation oder der Gesellschaft werden jedoch
andere Kriterien wie Fehlerquoten, Komplikationen, regelrechte Dokumentation oder
Geschäftsergebnisse herangezogen. Im Spannungsfeld zwischen eigenem
Referenzrahmen und externen Qualitätsmaßstäben spalten Pflegende ihre
Erfolgswahrnehmung von der Arbeitsrealität ab und ziehen sich in ihre Arbeitsroutinen
zurück. Die geleistete Fürsorge und Beziehungsarbeit bleiben so im Hintergrund und
werden wenig wahrgenommen. Seitens der Gesellschaft und der Organisation wird
Pflege meist mit körpernahen Unterstützungsleistungen gleichgesetzt und oft darauf
reduziert, was dem Zentrum pflegerischer Arbeit nicht gerecht wird.
Die Interviews wurden transkribiert und mit den Methoden des axialen und selektiven
Codierens die zentralen Themen herausgearbeitet.
Die Studie wurde von der Ethikkommission beider Basel bewilligt.
Resultate: Teilgenommen haben neun Frauen und 13 Männer. Die Hauptmotivation
um SM -Strategien zu entwickeln war das Ziel ein Gefühl von „in sich sein“
anzustreben, aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Daneben gab es drei zentrale
Kategorien, die je nach Ausprägung die Entwicklung des SMs positiv oder negativ
beeinflussten. Die Unterstützung durch Gesundheitsversorger und Familie und
Freunde und das Leben mit den Auswirkungen der CHF. Die Betroffenen
entwickelten abhängig von der Schwere der Erkrankung, dem Vorhandensein von
Komorbiditäten, ihrer Lebensphilosophie u. Persönlichkeit unterschiedliche
Strategien um das Gefühl des „in sich sein“ zu erreichen. Dieses beinhaltet unter
anderem das Gefühl des „Eingebettet sein“ bei Familien und Freunden, die
medizinische Versorgung in Reichweite haben und das Vorhanden Sein von
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Nur wenn es gelingt, professionelle Sorge
als das Zentrum beruflicher Pflege zu kommunizieren und für die Gesellschaft
wahrnehmbar zu machen, kann sich das öffentliche Image des Pflegeberufs zum
Positiven verändern. Einerseits erfahren die Pflegenden dann mehr soziale
Anerkennung für ihre Arbeit und erleben so eine größere Arbeitszufriedenheit.
Andererseits wird es mehr jungen Menschen möglich, sich positiv mit dem
Pflegeberuf zu identifizieren und diesen zu erlenen. Pflegende verdienen
Bewunderung für ihre Arbeit und nicht nur die Würdigung des schweren Berufes.
40
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
geeigneten Strategien um die eigene Vorstellung von Lebensqualität erreichen zu
können. Einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung des SMs hat das
Zusammenspiel der Gesundheitsversorger im ambulanten und stationären Bereich
mit den Betroffenen und Familien. Das Verhalten der Betroffenen ist sehr geprägt
durch das Verhalten und ihren Erfahrungen im Zusammentreffen mit den
Gesundheitsversorgern.
negativer Auswirkungen beschrieben, wie beispielsweise soziale Isolation, Stigmata,
Parentifizierung oder Probleme in der Schule. Wie sich (früh-)kindliche
Pflegeerfahrung im Erwachsenenalter auswirkt, ist nahezu unerforscht.
Fragestellung / Ziel: Ziel der vorliegenden Studie war es, Einsicht in die Situation
ehemaliger, nunmehr erwachsener pflegender Kinder zu nehmen und die
Auswirkungen der als Kind oder Jugendliche/r erlebten Pflegeerfahrungen auf das
Leben als Erwachsene/r zu beschreiben.
Schlussfolgerungen: Die Arbeit wiederspiegelt die Heterogenität der CHF
Betroffenen, was für die Behandlungsteams eine grosse Herausforderung darstellt.
Es braucht das Bewusstsein der Variabilität der Problemstellungen der Betroffenen
und ein umfassendes Assessment jeder einzelnen Situation um ein individuelle
bedarfsgerechte Unterstützung anbieten zu können. Die Gesundheitsversorger
müssen mit den Betroffenen eine partnerschaftliche Beziehung aufbauen, sie in den
Entscheidungsprozess integrieren und die Beziehung bzw. Zusammenarbeit
reflektieren. Unabdingbar ist eine Vernetzung aller Professionellen im ambulanten
und stationären Setting in Zusammenarbeit mit den Betroffenen und Familien. .
Methoden, Design: Da das Forschungsziel mit ex- und impliziten
Sinnzuschreibungen sozialen Handelns aus der subjektiven Sicht der betroffenen
Personen verbunden ist, liegt der Studie ein qualitativer Forschungsansatz zu
Grunde.
Ethische Überlegungen: Alle Studienpersonen wurden über Ziel und Zweck der
Studie informiert und willigten schriftlich in die Teilnahme ein. Ein Ethikantrag zur
Studie wurde der Ethikkommission der Universität Wien vorgelegt und bewilligt.
Population, Stichprobe, Teilnehmer: Es wurden 16 Personen im Alter zwischen 32
und 60 Jahren in die Studie aufgenommen, die teilweise seit ihrer frühen Kindheit
und über mehrere Jahre pflegerische Verantwortung für ein chronisch krankes
Familienmitglied übernommen hatten. Die Stichprobe umfasst 12 weibliche und 4
männliche Interviewpersonen.
Poster 8 - Wittener Werkzeuge – Beratungstools auch für
Pflege chronisch Kranker
Kocks, Andreas (1,2); Runge, Kerstin (1); Zegelin, Angelika (1); Bamberger, Günter
G. (3); Rust, Lisa (1); Ruppert, Nicole (1); Kolbe, Nina (1); Blotenberg, Britta (1);
Segmüller, Tanja (1)
1: Universität Witten/Herdecke, Deutschland; 2: Universitätsklinik Bonn; 3: selbst.
Dipl.-Psychologe (Coachwalk)
Datenerhebung / Suchstrategie: Die Grundlage der Datenerhebung bildeten
qualitative, leitfadenorientierte Interviews, die auf Tonband aufgezeichnet und Wort
für Wort transkribiert wurden. Die Studienpersonen wurden mittels Gelegenheitsund gezielter Stichprobe über Medien und mit Hilfe des Schneeballverfahrens
ausgewählt und rekrutiert.
Chronische Erkrankungen sind komplex und beeinflussen in hohem Maß die
Lebenssituation der Betroffenen. Es ergeben sich vielfältige Einschränkungen und
Veränderungen in allen Lebensbereichen, selbst bei alltäglichen Aktivitäten.
Insbesondere
sind
hier
langjährige
medizinische
Therapien
und
Behandlungsvorschriften, Leistungseinbußen oder sichtbare Behinderungen zu
nennen. Schon aufgrund der teilweise lebenslangen Erkrankungsdauer bedarf es
einer kontinuierlichen Integration von Erkrankung und Beeinträchtigung in den
bestehenden Alltag. Diese Integration einschließlich der bestmöglichen Befähigung
von Patienten und Angehörigen sind gebunden an intensive Beratungs-, Schulungsund Informationsaktivitäten. Die „Wittener Werkzeuge“ wurden entwickelt mit dem
Ziel, die hierbei wichtigen kommunikativen Kompetenzen zu erweitern. Leitend ist die
Überzeugung, dass Beratung nur dann gelingt, wenn Sie das Spezifische des
jeweiligen Settings berücksichtigt. Die Auseinandersetzung mit Krankheit und
Pflegebedürftigkeit stellt hier eine Besonderheit dar, die es zu beachten gilt.
Datenanalyse. Die Analyse der Daten erfolgte mittels der Methode des
permanenten Vergleichens (Glaser & Strauss, 1998) und mittels offenen und
ansatzweise axialen Kodierens (Corbin & Strauss, 2008).
Ergebnisse, Resultate: Das „Verantwortlich sein“ als pflegendes Kind hat eine
zentrale Bedeutung am Übergang ins Erwachsenenalter. Die meisten ehemaligen
pflegenden Kinder behalten die Pflegerolle bei oder teilen sie mit anderen auf wenn
sie zu jungen Erwachsenen werden. Berufliche und private Lebensentscheidungen
werden oft aufgeschoben. Nur der Tod des pflegebedürftigen Familienmitglieds
bewirkt, dass ehemalige pflegende Kinder ihre Rolle komplett aufgeben. Ehemalige
pflegende Kinder beschreiben eine Vielzahl von negativen aber auch positiven
Auswirkungen der frühen Pflegeerfahrung auf das Erwachsensein. „Es anders
machen“ als damals ist eine davon. Abhängig davon, wie bewusst die Zeit als Kind
erlebt und später als Erwachsener verarbeitet wird, tauchen immer wieder
belastende innere Bilder von damals auf. Viele sind nach der Pflegeerfahrung auf
der Suche nach ihrer eigenen Identität, die manche wiederum in einer beruflich
helfenden Rolle finden.
Eine Arbeitsgruppe von Studierenden und AbsolventInnen an der Universität
Witten/Herdecke – begleitet von Prof. Dr. Angelika Zegelin (Pflegewissenschaftlerin)
und Günter Bamberger (Psychologe) – beschäftigt sich seit Jahren mit
pflegeorientierter Patienten- und Familienedukation und stellt nun mit den „Wittener
Werkzeugen“ ein neues Konzept für Beratung in der Pflege vor.
Schlussfolgerungen, Empfehlungen. Das Wissen um die Situation ehemaliger
pflegender Kinder kann beruflich Pflegenden dabei helfen, betroffene pflegende
Kinder davor zu bewahren, eine alters- und entwicklungsunangemessene Pflegerolle
in der Familie einzunehmen.
Dieses Beratungskonzept wurde in mehreren Schritten entwickelt: Recherchen,
Diskussionen, schließlich auch Präsentationen vor Expert/inn/en aus Pflege,
Psychologie und Beratung. Ausgangspunkt bildete die phänomenologische
Betrachtung von Pflegenden in Beratungsgesprächen: Sie nehmen Augenkontakt
auf, hören zu, lassen sich auf Fragen und Gefühle ein, äußern sich sprachlich,
zeigen körperliche Reaktionen. Es können also fünf „Beratungsmodalitäten“
unterschieden werden: sehen, hören, fühlen, sprechen, tun. Wie diese Modalitäten
konkret im Sinne eines gelungenen Gespräches zu realisieren sind, bildete den
Focus der weiteren Literaturrecherche. Gesucht wurden pragmatische,
handlungsleitende „Werkzeuge“ einschließlich der entsprechenden Haltungen.
Poster 10 - Optionen für die Gesundheitsförderung in
der stationären Langzeitversorgung
Horn, Annett; Schaeffer, Doris
Universität Bielefeld, Deutschland
Hintergrund: In den kommenden Jahren wird der Bedarf an Pflegeleistungen
aufgrund des demografischen Wandels weiterhin zunehmen. Um diesen
Herausforderungen angemessen begegnen zu können, bedarf es im Gesundheitswesen einer erheblichen Anpassung. Vor allem in Anbetracht zu erwartender
Kosten, aber auch des prognostizierten Fachkräftemangels muss der Gesundheitsförderung und Prävention von und bei chronischer Krankheit und Pflegebedürftigkeit
eine weitaus höhere Aufmerksamkeit zukommen bisher. Dies trifft in besonderem
Maße die stationäre Langzeitversorgung.
Es ergaben sich schließlich zehn Werkzeuge, die dann im Detail definiert wurden.
Fünf Werkzeuge richten sich im Sinne von Beziehungsangeboten explizit an den
Ratsuchenden bzw. Patienten selbst (PatientCare). Sie sind entsprechend der fünf
Beratungsmodalitäten benannt worden als „Achtsamkeit“ (den Anderen wahrnehmen), „Einlassung“ (ganz Ohr sein – mit allen „4 Ohren“), „Empathie“ (sich in den
Anderen einfühlen), „Resourcing“ (auf die Stärken fokussieren) und „Berührung“
(dem Anderen Nähe vermitteln).
Ziel: Absicht des Beitrags ist es, einen Überblick über ein seit fünf Jahren laufendes
Kooperationsprojekt zur Prävention und Gesundheitsförderung in der stationären
Langzeitversorgung zu geben. Hierfür werden zunächst Ergebnisse einer zu Beginn
durchgeführten Expertenbefragung von Akteuren aus der stationären
Langzeitversorgung in Deutschland vorgestellt. Ziel war u.a. nach den Möglichkeiten,
Chancen und Umsetzungsbedingungen der Gesundheitsförderung und Prävention
(bei Nutzern und Mitarbeitern) in diesem Setting zu fragen. In einem weiteren Schritt
wurde eine quantitative Erhebung durchgeführt und eine empirische Datenbasis
geschaffen, die Auskunft über gesundheitliche Potenziale und Belastungen von
Nutzern (n=648) und Mitarbeitern (n=297) in acht Einrichtungen der stationären
Langzeitversorgung gibt.
Neu und spezifisch für die Wittener Werkzeuge ist die Überlegung, dass ein gutes
Werkzeug allein noch kein gutes Ergebnis, keine hilfreiche Begegnung garantiert.
Vielmehr kommt es auch auf die Person an, die diese Werkzeuge nutzt. Es geht um
Authentizität. Deshalb nehmen fünf zusätzliche Werkzeuge den Berater selbst in den
Blick (SelfCare). In Analogie zu den fünf Beratungsmodalitäten ergaben sich so:
„Selbstachtung“ (sich selbst im Blick haben), „Intuition“ (auf die innere Stimme
achten), „Selbst-Spürung“ (mit sich selbst im Einklang sein), „Selbstermutigung“ (sich
positiv instruieren) und „Selbststärkung“ (sich selbst Gutes tun). Für alle Werkzeuge
lassen sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Anwendungsformen und praktischen
Umsetzungen beschreiben.
Die Wittener Werkzeuge wurden im letzten Jahr erstmalig in einer Klinik vorgestellt
und geschult. Dabei zeigte sich, dass es eines zusätzlichen Instrumentes zur
Qualitätssicherung bedarf, und zwar in Form der Kollegialen Beratung (InterCare).
Mit diesem niederschwelligen Ansatz wird der Austausch der Pflegenden
untereinander und die gegenseitige Unterstützung gefördert. Neben diesem
Grundseminar sind weitere Qualifikationsmöglichkeiten geplant. .
Methode: Die Auswertung der Experteninterviews basierte auf der themenbezogenen Analyse nach Meuser und Nagel (Meuser/Nagel 2002). Die quantitative
Datenerhebung zur Situation der Nutzer erfolgte über Fremdeinschätzungen. Dafür
wurden einzelne Mitarbeiter aus den beteiligten Einrichtungen im Vorfeld geschult.
Das entwickelte Instrument basierte auf validierten Items, so zum Beispiel aus dem
NBA (Wingenfeld et al. 2008). Für die Mitarbeitererhebung wurde ebenfalls ein
Fragebogen entwickelt, der sich auf Items validierter Skalen stützte. Die
Rücklaufquote betrug 53%. Ethische Richtlinien wurden in der Untersuchung
beachtet und gewahrt.
Poster 9 - Lebensläufe und Auswirkungen kindlicher Pflege
im Erwachsenenalter. Erfahrungen aus der Perspektive
ehemaliger nunmehr erwachsener pflegender Kinder in
Österreich
Ergebnisse: Die befragten Experten unterstrichen den hohen Bedarf an Prävention
und Gesundheitsförderung für beide Zielgruppen. Allerdings erschweren die
Rahmenbedingungen und die aktuelle Problemsituation der Einrichtungen der
stationären Langzeitversorgung die Umsetzung gesundheitsförderlicher Strategien.
Zudem sind die Vorstellungen über das wie und was von Prävention und
Gesundheitsförderung in der Langzeitversorgung noch relativ unklar. Diese
Unsicherheit spiegelt sich auch in den im Anschluss erhobenen Daten wider.
Während bei den Nutzern gesundheitliche Potenziale ersichtlich wurden, die bisher
noch zu wenig gefördert werden, zeigen die Mitarbeiterdaten, dass die
unsystematische Umsetzung von BGM/BGF ohne Anpassung an die spezifischen
Bedingungen der Langzeitversorgung die Bedarfslagen der Mitarbeiter nicht treffen
können.
Nagl-Cupal, Martin (1); Kainbacher, Manuela (1); Metzing, Sabine (2); Mayer, Hanna
(1)
1: Universtität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, Österreich; 2: Universität
Witten/Herdecke, Department für Pflegewissenschaft, Deutschland
Einleitung, Ausgangslage: Kinder, die regelmäßig pflegerische Verantwortung für
ein chronisch krankes Familienmitglied übernehmen, erfahren zunehmende
Aufmerksamkeit im Forschungsbereich der familienorientierten Pflege. Mit der
Übernahme pflegerischer Verantwortung durch Kinder ist eine Vielzahl vorwiegend
41
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf die Notwendigkeit der Neu- und
Weiterentwicklung von Konzepten zur Prävention und Gesundheitsförderung für das
Setting Langzeitversorgung, die dort erprobt und evaluiert werden müssen. Darüber
hinaus sind entsprechende Qualifizierungen der in diesem Setting tätigen
professionellen Akteure erforderlich.
übliche klinische Praxis erleben Eltern eine schwere und aufreibende
Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung und der Entscheidungsfindung zur
Anlage einer PEG-Sonde.
Ziel dieser Studie ist es, das Erleben der Eltern im Entscheidungsprozess zur Anlage
einer PEG-Sonde zu beleuchten Es soll die subjektive Bedeutung der PEG-Anlage
bei ihren Kindern für die betroffenen Eltern beschrieben, ein tieferes Verständnis für
den Entscheidungsprozess an sich geschaffen und aufgezeigt werden, an welchen
Punkten Entscheidungskonflikte entstehen. Der Frage, welche Rolle Information und
Beratung in dem Prozess spielen, und der Aufgabe der Pflege dabei, soll ebenfalls
nachgegangen werden.
Literatur:
Meuser, M./Nagel, U. (2002): ExpertInneninterviews - vielfach erprobt, wenig
bedacht. Ein Beitrag zur qualitativen Methodendiskussion. In: Bogner, A./Littig,
B./Menz, W. (Hg.): Das Experteninterview - Theorie, Methode, Anwednung.
Opladen: Leske & Budrich, 71-93
Wingenfeld, K./Büscher, A./Gansweid, B. (2008): Das neue Begutachtungsassessment zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit. Abschlussbericht zur
Hauptphase
1:
Entwicklung
eines
neuen
Begutachtungsinstruments.
Bielefeld/Münster: Institut für Pflegewissenschaft (IPW), Medizinischer Dienst der
Krankenversicherung Westfalen-Lippe (MDK WL) .
Methodik: Es wurden neun leitfadengestützte qualitative Interviews mit Müttern und
einem Vater von Kindern im Alter zwischen zwei und 16 Jahren nach Anlage einer
PEG-Sonde geführt. Die Kinder leiden an Infantiler Zerebralparese (sieben Fälle)
oder an einer neuromuskulären Erkrankung (zwei Fälle). Die Auswertung der Daten
erfolgte im Sinne des Codierparadigmas der Grounded Theory nach Strauss und
Corbin (1996).
Poster 11 - Typologie des Erlebens – eine qualitative Studie
zu zentralen Phänomenen des Erlebens von Menschen mit
fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom im ambulanter
Behandlung mit antiangiogenetischer Therapie
Ergebnisse: Die Analyse des Datenmaterials zeigt drei zentrale Phänomene des
Erlebens von Eltern im Prozess der Entscheidungsfindung: „Vermeidung bis es nicht
mehr geht“, die Entscheidung „einen Prozess sein lassen“ und nach Anlage einer
PEG-Sonde, „das zentrale Thema „Essen“ nicht aufgeben“. Diese zentralen
Phänomene stellen auch die Phasen des Entscheidungsprozesses dar, wobei hier
die Entscheidung zum Legen der PEG-Sonde nicht den Endpunkt der Entscheidung
darstellt. Entscheidungskonflikte zeigen sich in dem Gefühl, als Mutter zu versagen
sowie durch einen drohenden Verlust an Normalität, Natürlichkeit und Sicherheit mit
der Ernährung des Kindes. Die Sondenernährung erleben Eltern als Übergang in
einen anderen „Zustand“, in dem Ernährung zur Pflege wird und das „heile“ Kind
verloren geht. Darüber hinaus erleben Eltern die Sondenernährung als
stigmatisierend. Ein weiterer Entscheidungskonflikt für Eltern entsteht durch die
Sorge vor dem Narkoserisiko bei Anlage einer PEG-Sonde und einer möglichen
Traumatisierung des Kindes durch den Krankenhausaufenthalt.
Mayer, Hanna; Breuer, Johanna; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Köck-Hódi, Sabine
Univerisität Wien, Österreich
Ausgangslage: Die Versorgung von an Darmkrebs erkranken Menschen erweist
sich durch die besondere Einschränkung ihrer Lebensqualität, die besonderen
Barrieren für ein gezielten Symptommanagements (u.a.in Hinblick auf
Informationsbedürfnis und –verarbeitung), sowie das hohe Ausmaß an Subjektivität
des Erlebens, das sich jeglicher Standardisierung von Maßnahmen zu entziehen
scheint, als besonderer Herausforderung für die Pflege. Zumal es auch noch kaum
Studien zur subjektiven Situation Betroffener, die neue Therapieformen hervorbringen können, gibt.
Die Entscheidung zur PEG-Implantation wird grundsätzlich als eine besonders
schwere erlebt, weil eine „richtige“ und die „beste“ Entscheidung für das Kind zu
treffen ist.
Fragestellung / Ziel: Ziel dieser Studie ist es, die Erlebenswelt von PatientInnen mit
fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom in Bezug auf Symptome und Belastungen, die
von einer antiangiogenetischen Therapie ausgehen, zu beleuchten, relevante
Phänomen, die in dem Zusammenhang Einfluss auf die Situation haben,
herausarbeiten um Grundlagenwissen für ein bedürfnisgerechtes Symptommanagement zu generieren. Die leitenden Forschungsfragen waren daher: Welche
Phänomene prägen das Erleben der PatientInnen mit fortgeschrittenem
Kolorektalkarzinom, die mit einer antiangiogenetischen Therapie behandelt werden?
Lassen sich Gemeinsamkeiten bzw. Muster identifizieren, die relevant für Aspekte
des Symptommanagements sind?
Diskussion und Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass Eltern für diese
Entscheidung vor allem Zeit und umfassende Informationen aus unterschiedlichen
Quellen, im Besonderen von ebenfalls Betroffenen, benötigen. Dann ist es möglich,
dass Eltern selbst und ohne Druck von außen zu einer verantwortlichen
Entscheidung kommen können. Art und Umfang der Information im Vorfeld der
Entscheidung werden jedoch, besonders in Hinblick auf das Sondenmanagement im
Alltag, als unzureichend erlebt. Aber auch eine fehlende Problematisierung der
Ernährungsschwierigkeiten in einer eher „sondenskeptischen“ Umgebung sowie der
Druck in der Entscheidungsfindung (vor allem in einem „sondenfreundlichen“
Umfeld) wird von Eltern als Belastung erlebt. Eine begleitende Beratung unter
Einbezug des Wissens um das Erleben von Eltern im Entscheidungsprozess
erscheint deshalb unbedingt erforderlich und benötigt, in hohem Maße,
kommunikative Kompetenz und Empathie auf Seiten der professionellen Akteure im
Krankenaus.
Design: Um die Forschungsfragen zu beantworten wurden 13 qualitative Interviews,
die im Rahmen eines umfangreichen Projekts zum Symptomerleben im Rahmen
einer ambulanten antiangiogenetischen Behandlung im Wiener AKH geführt wurden,
einer qualitativen Sekundäranalyse unterzogen.
TeilnehmerInnen und ethische Überlegungen: Das Material entstand aus einem
Sample bestehend aus PatientInnen mit fortgeschrittenem Kolorektalkarzinom, die
zum Zeitpunkt der Datenerhebung im Wiener AKH mit einer antiangiogenetischen
Therapie ambulant behandelt wurden. Freiwilligkeit, entsprechende physische und
psychische Verfassung und die Fähigkeit das Interview in deutscher Sprache zu
führen, waren weitere Einschlusskriterien. Insgesamt waren es 13 Interviews (7
Männer und 6 Frauen im Alter zwischen 44 und 82 Jahren).
Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass der hohe Stellenwert der oralen Ernährung
auch nach einer PEG-Implantation erhalten bleibt und der Entscheidungsprozess
nicht in allen Fällen abgeschlossen zu sein scheint. Es besteht auch mit PEG-Sonde
Bedarf an weiterführender Begleitung und Beratung im Ernährungsmanagement
neurologisch beeinträchtigter Kinder.
Zentrale ethische Aspekte dieser Datenerhebung waren die informierte und
freiwillige Teilnahme an der Studie und das Beachten der potentiellen Vulnerabilität
der TeilnehmerInnen, sowie deren physischen und psychischen Verfassung vor und
während des Interviews. Die Studie wurde der Ethikkommission des Medizinischen
Universität Wien vorgelegt und von dieser bewilligt.
Poster 13 - Interdisziplinäre Alkoholprävention bei Patient/
innen mit Alkoholproblemen im somatischen Akutspital
Datenerhebung und –analyse: Das aus den ursprünglichen Interviews stammende
Datenmaterial lag vollumfängliche und in wörtlichen Transkription vor. Die
Datenauswertung erfolgte mittels Verfahren der thematischen Inhaltsanalyse.
Einleitung: Alkoholholbezogene Probleme sind bei Patient/innen im somatischen
Akutspital häufig anzutreffen. Epidemiologische Studien schätzen den Anteil der
Patientenpopulation mit alkoholbezogenen Problemen im Spital auf deutlich über
20%. In der stationären somatischen Akutversorgung sehen sich nicht nur
Pflegefachpersonen häufig in ihrer alltäglichen Arbeit mit alkoholmissbrauchenden
und -abhängigen Patient/innen jeder Altersgruppe und beiderlei Geschlechts
konfrontiert. Dabei zeigt sich eine erhebliche Bandbreite an Erkrankungen, die mit
übermässigem Alkoholkonsum verknüpft sind. In Anbetracht von zunehmender
Ressourcenknappheit, der Einführung der "Diagnosis Related Groups" (DRG),
verkürzten Aufenthaltszeiten und der Verdichtung der Arbeit im Akutspital ist es für
die Sicherheit der Patienten und ihre Gesundheitsförderung und Prävention wichtig,
dass sich Pflegefachpersonen interdisziplinär dieser Thematik annehmen. Neue
Untersuchungen zeigen, dass Screening und Kurzinterventionen dazu beitragen
frühzeitige Todesfälle in der Patientengruppe mit Alkoholproblemen zu reduzieren.
Das Erkennen von Patient/innen mit alkoholbezogenen Problemen und das Einleiten
entsprechender Massnahmen sind daher für alle Gesundheitsberufe wichtige
Aufgaben in der professionellen Pflege, Behandlung und Beratung.
Schwarze, Thomas; Hahn, Sabine
Berner Fachhochschule Gesundheit, Schweiz
Ergebnisse: Die Gespräche zeigen auf ersten Blick ein breit gefächertes und
differenziertes Erleben der Erkrankung und Therapie, dennoch lassen sich ähnliche
Muster in der Bedeutung und im Umgang erkennen. Zentrale Phänomene, die sich
durch alle Interviews ziehen, sind Hoffnung, Vertrauen, Ungewissheit, Angst,
Wissen, Bedürfnis nach um Umgang mit Information und die Strategien zum
Umgang mit der momentanen Situation. Anhand dieser Phänomene, konnten eine
erste Typologie erstellt werden, die vier zentrale „Typen“ zeigt: der Resignierende,
der Optimist, der Durchgetragene, und der Kämpfende.
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Obwohl in der Praxis mit der Handhabung
von „Typen“ immer Vorsicht geboten ist, dienen sie doch dazu unterschiedliches
Erleben und die daraus folgenden individullen Strategien verstehen zu können.
Gerade in Hinblick auf die Entwicklung gezielter Maßnahmen und bedürfnisgerechter
Beratung im Rahmen es Symptommanagements, ist es wichtig, auf diese
unterschiedlichen Typen, ihre Wahrnehmung der Situation und ihre Strategien im
Umgang mit dieser, einzugehen. Aber auch das Feststellen des Erfolges
pflegerischer Interventionen, kann in Hinblick auf diese Ergebnisse, nicht nur anhand
von allgemeiner Outcomeparameter gemessen werden, sondern auch diese sind
typgerecht anzupassen.
Methode: Mittels einer systematischen Literaturübersicht wurden Problembereiche
im Umgang mit alkoholmissbrauchenden und –abhängigen Patient/innen im
Akutspital erhoben. Zur Bewertung der Resultate der Literaturrecherche wurden 3
Fokusgruppeninterviews mit Praktikern der spitalinternen Gesundheitsversorgung
(Pflegefachpersonen, Physiotherapeut/innen und Ernährungsberater/innen) durchgeführt und mittels der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring
ausgewertet. Anschliessend wurden Handlungsempfehlungen für Assessment,
Screening und Kurzinterventionen ausgearbeitet. Diese Handlungsempfehlungen
werden momentan mittels 7 Einzelinterviews mit Pflegefachpersonen und –experten
hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit und ihrer Auswirkungen überprüft.
Poster 12 - Der Entscheidungsprozess zu Anlage einer
PEG-Sonde aus der Perspektive der Eltern von Kindern mit
neurologischen Beeinträchtigungen
Jud, Eva-Maria; Mayer, Hanna
Univerisität Wien, Österreich
Ethische Überlegungen: Das Projekt wurde der kantonalen Ethikkommission zur
Bewilligung vorgelegt, die sich für nicht zuständig erklärte. Alle gesetzlichen
Datenschutzbestimmungen wurden eingehalten.
Ausgangslage: Schwerwiegende Ernährungs- und Fütterungsprobleme bei Kindern
mit neurologischen Beeinträchtigungen sind häufig und stellen die medizinische
Indikation zum Legen einer PEG- Sonde dar. Vor dem Hintergrund einer
partizipativen Entscheidungsfindung zwischen ÄrztInnen und Eltern als derzeit
Resultate: Die Ergebnisse des Fokusgruppeninterviews mit Pflegenden weisen
darauf hin, dass viele Pflegende zwar häufig alkoholmissbrauchende oder –
42
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
abhängige Patienten pflegen, sich aber oftmals nicht in der Lage sehen diese
adäquat zu betreuen. Es mangelt ihnen an Grundlagen- und an Handlungswissen
über die Möglichkeiten pflegerisch-therapeutischer Interventionen. Pflegende
befürchten durch eine offene Ansprache des Problems eine Gefährdung der
zwischenmenschlichen Beziehung. Zudem scheint unter Pflegenden nicht selten
eine eher ablehnende Haltung gegenüber dieser Patientengruppe vorzuherrschen.
Das erhebliche Potential, das in der Einschätzung von Alkoholproblemen und der
damit zusammenhängenden Beratung liegt, wird in der Pflege nicht genutzt. Diese
Ergebnisse widerspiegeln die Resultate der Literaturrecherche. Die Ergebnisse der
Fokusgruppeninterviews mit Physiotherapeut/innen und Ernährungsberater/innen
ergaben, dass sich diese Disziplinen nicht als zuständig für diese Thematik sehen.
Poster 15 - Bewusstseinsbildung in der Pflege – Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen
Heindl, Patrik; Kozon, Vlastimil; Imsel, Josefa; Ruppert, Sabine
AKH Wien - Medizinischer Universitätscampus, Österreich
Einleitung: Schmerzmanagement ist bei sterbenden PatientInnen ein Hauptanliegen
der betreuenden Pflegepersonen, die aufgrund ihrer Nähe zu den PatientInnen die
Auswirkungen von inadäquater Schmerztherapie direkt wahrnehmen. So können
Leid, würdelose Situationen und manchmal sogar der Wunsch nach Euthanasie
entstehen. PatientInnen und deren Angehörigen haben Angst vor unerträglichen
Schmerzen. Es gibt verschieden Arten von Schmerz und ebenso verschieden sind
die Möglichkeiten des Schmerzmanagements, nämlich Medikamente, spezielle
Lagerungen, warme und kalte Umschläge, Basale Stimulation, Therapeutic Touch.
Diskussion und Schlussfolgerung: Eine Klärung der Zuständigkeit bezüglich des
Erkennens von Patient/innen mit Alkoholproblemen und des Einleitens von
Massnahmen im Kontext des gesamten Spitals scheint sinnvoll um die
Versorgungsicherheit der betroffenen Patienten zu gewährleisten. Wissen und
Kompetenz der Pflegenden sollte mittels Fort- und Weiterbildung erhöht werden.
Diese Massnahmen können eine bessere Erkennung und eine zielgerichtete
Behandlung der Patienten mit einer Alkoholproblematik bewirken. Der Handlungsleitfaden für Pflegefachpersonen und weitere Schlussfolgerungen werden beim
Kongress vorgestellt.
Fragestellung: Wie ist die Rolle der Pflegeperson im Kontext des Schmerzmanagements, wie nimmt sie diese wahr, was kann sie beitragen, welche Ängste
bestehen, wie kann man diese Rolle stärken? Diese Fragen waren Teil einer
Untersuchung zur Rolle der Pflegepersonen bei ethischen Entscheidungen am
Lebensende. Das Thema Schmerz ist in diesem Kontext von Bedeutung, da es in
engem Zusammenhang mit der indirekten Sterbehilfe (Inkaufnahme einer
eventuellen Lebensverkürzung bei der Gabe von Analgetika oder Sedativa) steht.
Methode: In der vorliegenden Untersuchung wurde eine Interventionsstudie
durchgeführt. Die Datenerfassung erfolgte mittels teilstrukturiertem Fragebogen. Einige
Fragen wurden der quantitativen Untersuchung der Universität Maastricht von Ada van
Bruchem (2004) zur Rolle der Pflegepersonen bei medizinischen Entscheidungen am
Lebensende entnommen und adaptiert. Die Befragungen wurden im AKH Wien –
Medizinischer Universitätscampus 2010 und 2012 durchgeführt. In der Zeit zwischen
den zwei Befragungen wurden an den teilnehmenden Stationen Fortbildungen zu den
Schwerpunkten
Entscheidungs-prozesse,
Definitionen
von
Begrifflichkeiten,
Organisationsethik, Palliative Care und Schmerztherapie am Lebensende durchgeführt.
Der Fragebogen wurde an Gesundheits- und Krankenpflegepersonen an fünf
Normalpflegestationen aus den Bereichen Onkologie, Palliative Care, Kardiologie und
Hämatologie verteilt. Die Gesamtzahl der auswertbaren Fragebögen betrug 2010 (n=51)
und 2012 (n=52). Die Fragebögen wurden mittels Excel bzw. die offenen Fragen in
Anlehnung an die Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Beide Untersuchungen
haben einen positiven Bescheid der Ethikkommission der Medizinischen Universität Wien.
Poster 14 - Die Lebenswelt von Familien nach dem Tod
eines älteren Menschen: Erste Erkenntnisse
Naef, Rahel (1,2); Grande, Gunn (2); Ward, Richard (3); Mahrer-Imhof, Romy (1)
1: Institut für Pflege, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz;
2: School of Nursing, Midwifery and Social Work, University of Manchester, England;
3: School of Applied Social Sciences, University of Stirling, England
Ausgangslage: Der Tod einer nahestehenden Person ist eine einschneidende
Erfahrung, welche das Leben von Familien und älteren Menschen für immer
verändert. Familien mit älteren Mitgliedern sind besonders betroffen, da im höheren
Lebensalter Verluste durch Tod häufiger vorkommen und aufgrund der altersspezifischen Lebens- und Unterstützungssituation schwierig sein können. Deshalb
ist für ältere Menschen das familiale Beziehungsgefüge in dieser Situation speziell
wichtig. Pflegefachpersonen sind immer wieder mit Familien in dieser Lebenssituation konfrontiert. Bisher gibt es im deutschsprachigen Raum jedoch keine
Erkenntnisse zum Verlusterleben von älteren Menschen nach dem Tod ihres/r
Partners/in. Insbesondere fehlt Wissen dazu, wie das Leben mit dem Verlust im
Beziehungsgefüge der Familie erlebt wird.
Ergebnisse: Die Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen wird im Vergleich
der Ergebnisse von 2010 und 2012 nun häufiger patientenorientiert durchgeführt.
Pflegepersonen haben kaum Ängste, dass es durch eine medikamentöse
Schmerztherapie zu einer Lebensverkürzung im Sinne der indirekten Sterbehilfe
kommt. Daher setzen sich Pflegepersonen in der Praxis sehr oft für eine adäquate
Schmerzbehandlung für ihre PatientInnen ein und sehen es als eine ihrer Aufgaben
in der Betreuung sterbender PatientInnen. Die Zahl der Pflegepersonen, die über
das Vorhandensein von Standards oder Richtlinien für die Schmerztherapie
informiert sind, hat sich fast verdoppelt. Die durchgeführten Fortbildungen haben zu
einer Bewusstseinsbildung bei Pflegepersonen in Bezug auf eine angemessene
Schmerztherapie geführt.
Ziel: Die Bedeutung der Verlusterfahrung von verwitweten Personen (>75jährig) und
ihren Familien reichhaltig und interpretativ zu beschreiben.
Design: Hermeneutisch-phänomenologischer Ansatz nach Benner (1996) und van
Manen (1990).
Ethische Überlegungen: Die Studie wurde durch die zuständigen Ethikkommission
geprüft. Bei Studieneinschluss wird von jeder Person ein schriftliches Einverständnis
eingeholt.
Schlussfolgerungen: Im Bewusstsein der Pflegepersonen ist eine Veränderung in der
Einstellung und im Wissen über Schmerzmanagement zu sehen. Die Schmerztherapie
wird häufiger patientenorientiert durchgeführt. Dies lässt den Rückschluss zu, dass sich
die Schmerztherapie bei sterbenden PatientInnen aufgrund der gesetzten
Fortbildungsmaßnahmen verbessert hat. Eine optimale Schmerztherapie wird als eine
Bedingung guter Versorgung im Krankenhaus gesehen. In der Literatur ist die Trennung
von kurativem und palliativem Schmerzmanagement weitgehend verschwommen, es
liegt an uns, hier eine neue klinische Versorgungsrealität zu schaffen. Nur mit einer
adäquaten und individuellen Schmerztherapie der PatientInnen ist es möglich, einen
würdevollen, schmerzfreien Sterbeprozess zu begleiten.
Teilnehmer: Bisher wurden 6 Familien, d.h. 14 Personen in die Studie
eingeschlossen. Pro Familie nahmen 2-3 Personen teil; je 3 verwitwete Frauen und
Männer (75-88 Jahre), ihre Töchter (n=5) und je ein Sohn, eine Schwägerin und eine
Enkeltochter (18-61 Jahre).
Datenerhebung: Teilnehmende werden durch Organisationen im Altersbereich in
der Deutschschweiz rekrutiert. Der Kontakt zu Familien entsteht durch die verwitwete
Person. Um eine Beschreibung der Erfahrungen und konkrete Beispiele aus dem
Alltag und Familienleben zu gewinnen, werden mit jeder Familie 3-4 offene
Interviews geführt. Eine Kombination von Einzel- und Familieninterviews dient dazu,
Daten auf der Familien- sowie der individuellen Ebene zu generieren.
Poster 16 - Gesundheitsförderung und Prävention durch
bewegungsfördernde Interventionen in der stationären
Langzeitversorgung
Datenanalyse: Analytische Strategien sind eingebettet im hermeneutischen Zirkel
und beinhalten thematische und narrative Analysen um Gemeinsamkeiten sowie
nuancierte Unterschiede in den Bedeutungsmustern zu identifizieren sowie
reflektierendes Schreiben um eine thematische Interpretation der Lebenswelten zu
generieren.
Vogt, Dominique; Horn, Annett; Schaeffer, Doris
Universität Bielefeld, Deutschland
Ergebnisse: Eingeschlossenen Familien verloren ihr Mitglied nach einer
unterschiedlich langen, jedoch intensiven Phase der Pflege (2-42 Mt.). Obwohl jede
Familie versuchte ein Sterben zu Hause zu ermöglichen, starben fast alle
Angehörigen in einer Institution. Gemeinsam konstruierten Familien eine Geschichte
vom „guten Tod“. Trotz Zweifel und verschiedenen Sichtweisen kamen Familien zum
Schluss, dass ihre nahe Person in einer guten Weise sterben konnte; d.h. die
Familie hatte alles getan um ihre Wünsche zu erfüllen, ihr Tod war erwartet und sie
musste nicht übermässig leiden. Der Tod selber eröffnete einen neuen Lebensraum
für Familien. Dessen Bedeutung war für jede Person und Familie sehr unterschiedlich, häufig ambivalent und widersprüchlich, sowie geprägt durch die
gemeinsame Geschichte. Für die einen beinhaltete der neue Lebensraum eine
grosse Leere und Heimatlosigkeit, für andere brachte er einen Drang nach Aktivität
und Unternehmungen mit sich; er barg Erleichterung oder war erfüllt mit einem
Freiheitsgefühl. Innerhalb der Familien brachte der Tod eine Verlagerung der
Verantwortlichkeit vom bisherigen Partner zu den Kindern mit sich. Zum Beispiel
führte das alleine Leben der verwitweten Person zu Sorgen und Belastungen in der
Familie, insbesonders wenn aufgeschobene Entscheidungen zur Wohnsituation fällig
und durch Familienangehörigen mitgetragen werden mussten.
Einleitung, Ausgangslage: Zu den Nutzern der stationären Langzeitversorgung
gehören in Deutschland überwiegend Hochaltrige, multimorbide und pflegebedürftige
Menschen. Obwohl sie oftmals über einen fragilen Gesundheitszustand verfügen,
besitzen sie zugleich noch gesundheitliche Ressourcen, die einer Stärkung durch
Gesundheitsförderung und Prävention bedürfen. Dabei kommt Maßnahmen zur
Bewegungsförderung bisher eine zu geringe Bedeutung zu.
Fragestellung / Ziel: Ausgehend von einer literaturgestützten Erfassung und
Bewertung bestehender Konzepte zur Bewegungsförderung in der stationären
Langzeitversorgung wurde eine strukturierte Darstellung geeigneter Interventionen in
Form einer Datenbank erarbeitet, die Pflegeeinrichtungen in die Lage versetzt, die
für ihre Nutzer geeigneten Interventionen zu identifizieren.
Methode: Im Rahmen des Projekts wurde eine systematische Literaturrecherche in
der Zeit von September 2012 bis März 2013 in der nationalen und internationalen
Literatur über evidenzbasierte Bewegungs- und mobilitätsfördernde Interventionskonzepten für die Nutzer der pflegerischen Langzeitversorgung bzw.
gesundheitsbeeinträchtigte Menschen im hohen Lebensalter durchgeführt.
Anschließend wurden die identifizierten Interventionen daraufhin analysiert, ob sie
den Bedingungen der hiesigen stationären Langzeitversorgung entsprechen und dort
angewendet werden können.
Schlussfolgerungen: Diese vorläufigen thematischen Einsichten erlauben es
Pflegefachpersonen zu eruieren, wie Familien den Tod ihre Angehörigen einordnen,
wie sie den sich neu öffnenden Lebensraum als Leere, Erleichterung oder Freiheit
erleben können und wie sich die Verantwortlichkeit für Entscheidungen in der Familie
verändert.
Ergebnisse, Resultate: Eine Analyse der Interventionen hat gezeigt, dass diese
zumeist nur auf ältere und alte Menschen ausgerichtet sind, die noch
vergleichsweise mobil und fit sind. So werden Schwerstpflegebedürftige, Bettlägerige
und demenziell Erkrankte als Teilnehmer für bewegungsfördernde Interventionen
vielfach ausgeschlossen. Gleichwohl zeigen die Ergebnisse des Projekts, dass auch
vereinzelte bewegungsfördernde Interventionen für die Nutzer der stationären
Langzeitversorgung existieren. Diesen werden beispielhaft im folgenden Beitrag
erläutert.
43
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Schlussfolgerungen,
Empfehlungen:
Trotz
vorliegender,
mittlerweile
umfangreicher wissenschaftlicher Befunde über die positiven Effekte von Bewegung
bei alten und hochaltrigen Menschen mit fragiler Gesundheit bleibt es schwierig,
geeignete und getestete bewegungsfördernde Interventionen für diese Zielgruppe zu
identifizieren. Noch schwieriger scheint – so die Literatur – die Umsetzung in der
Praxis anzuregen. Daher ist es notwendig, dort das Wissen über die positiven und
gesundheitsförderlichen Effekte von Gesundheits- und besonders Bewegungsförderung bei gesundheitlich beeinträchtigten und pflegebedürftigen alten Menschen
zu verbessern und entsprechende Schritte des Wissenstransfers einzuleiten.
Methodik: In einer Längsschnittstudie wurden Bewohner/innen eines stationären
Dauerwohnens mittels standardisierten face-to-face Interviews über insgesamt 18
Monate (vor Umzug, 6, 12 und 18 Monate nach Umzug) befragt. Die primären
Zielkriterien sind Alltagsfähigkeit (EBI), Lebensqualität (WHOQol-Bref, EQ-5D) sowie
empfundene Behinderung / sozialeTeilhabe (WHODAS II).
Ergebnisse: Es wurden 40 Teilnehmer/innen (26 Männer, 14 Frauen,
Durchschnittsalter 46 Jahre) in die Studie eingeschlossen. Die Teilnehmer/innen
haben überwiegend einen hohen Hilfebedarf (HBG 4), 90% der Teilnehmer/innen
unterliegen einer gesetzlichen Betreuung. 29 Teilnehmer/innen zogen in WmIStandorte (WmI-Tempelhof, n=15 / WmI-Pankow, n=14), eine Gruppe verblieb im
stationären Dauerwohnen (FDH, n=11). Im Zeitverlauf nimmt die empfundene
Behinderung nachweisbar insbesondere in den WmI-Standorten durchschnittlich zu
(WHODAS II: WmI-Tempelhof + 12 Punkte, WmI-Pankow + 4 Punkte; FDH: + 4
Punkte). Die Alltagsfähigkeiten verändern sich nicht nachweisbar über die Zeit oder
unterschiedlich zwischen den Standorten (Mixed-Modell-Analyse, p = 0,779). Auch
die empfundene allgemeine Lebensqualität (WHOQoL-Bref) verändert sich nicht
nachweisbar über die Zeit (alle Mixed-Modell-Analysen: p > 0,05). Die berichtete
gesundheitsbezogene Lebensqualität (EQ-5D) verändert sich allerdings an den
verschiedenen Wohnorten unterschiedlich im Zeitverlauf (Mixed-Modell, p = 0,053).
Der WmI-Standort Pankow weist einen positiven Langzeitverlauf auf (+ 10 Punkte).
Alltagsaktivitäten nehmen in beiden WmI-Standorten in Zeitverlauf deutlich zu.
Poster 17 - Aufgabenfeld pädiatrischer APNs im Bereich
von Stoffwechselerkrankungen
Kleiner, Dorothea (1); Müller Staub, Maria (1); Schlüer, Anna-Barbara (2)
1: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2: Kinderspital
Zürich, Schweiz
Ausgangslage: Angeborene Stoffwechselerkrankungen sind seltene Krankheiten,
betreffen kumulativ jedoch etwa jedes 500. Neugeborene in Europa. Diese Arbeit
zeigt anhand einer der häufigeren Defekte - Harnstoffzyklusstörungen – auf, wie das
Aufgabenfeld einer spezialisierten Pflegefachperson mit erweiterten Kompetenzen,
einer sogenannten Advanced Practice Nurse (APN) aussehen kann.
Schlussfolgerung: Nach dem Umzug aus dem stationären Dauerwohnen in eine
alternative ambulante Wohnform ist es trotz erheblicher Veränderungen in der
persönlichen Lebenssituation der Studienteilnehmer/innen nicht zu einer Verschlechterung sozialer und/oder gesundheitsbezogener Outcomes gekommen. Zwar
konnten in der vorliegenden Studie keine durchgehenden, statistisch signifikanten
Verbesserungen in den Hauptzielkriterien wie Lebensqualität oder empfundene
Behinderung nachgewiesen werden, die sich durch den Umzug in die Wohn- und
Betreuungsform erklären lassen, aber insbesondere in den sekundären Zielkriterien
zeigen sich doch z.T. deutliche Verbesserungen, wie bspw. die deutliche Zunahme
der Alltagsaktivitäten in beiden WmI-Gruppen. Die systematische und unabhängige
wissenschaftliche Evaluation des WmI zeigt damit für das evaluierte Modellprojekt
eine Reihe von positiven Signalen ohne negative Begleiterscheinungen.
Harnstoffzyklusstörungen sind Krankheiten des Eiweiss-Stoffwechsels, bei denen die
Ausscheidung von Stickstoff beeinträchtigt ist. Dies führt zur Hyperammonämie,
einer krankhaften Erhöhung von Ammoniak im Blut. Ammoniak kann in hohen
Konzentrationen die Nervenzellen, insbesondere des Gehirns, irreversibel schädigen
und gar zum Tod führen. Mit entsprechender Therapie konnte die Mortalität gesenkt
werden. Spezialisierte Teams von Fachpersonen sind nötig, um betroffene Familien
wirksam im Umgang mit dieser komplexen chronischen Krankheit zu unterstützen.
Ziel und Fragestellung: Ziel der Arbeit war, Grundlagen für eine neue APNDienstleistung im Bereich Stoffwechsel aufzubauen. Die Forschungsfrage lautete:
Welches sind die Aufgaben von APNs bei der ganzheitlichen Pflege von Kindern mit
Harnstoffzyklusstörungen und deren Familien?
Methode: Eine qualitative Untersuchung von Literatur und Praxisfeld: Ergebnisse
der Literaturrecherche wurden anhand von Interviews priorisiert und kontextualisiert.
Poster 19 - Die Nabelpflege beim Neugeborenen- Eine
Herausforderung für Eltern
Ethische Überlegungen: Es wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Literatur
geachtet. Möglicher Voreingenommenheit wurde durch Besprechungen mit den
Referentinnen begegnet. Zur Schonung von Ressourcen und Gewährung der
Autonomie wurde ein Fokusgruppeninterview durchgeführt.
Trautmann, Sabine; Biedermann, Johanna; Bläuer, Cornelia
Universitätsspital Basel, Schweiz
Die Nabelpflege (NP) bei Neugeborenen ist ein umstrittenes Thema bei Fachpersonen
und in der Literatur. Auf der Abteilung Mutter und Kind des Universitätsspitals Basel
(Abt. M&K USB) wurde die NP bis 2009 mit einem Desinfektionsmittel durchgeführt. Mit
dem Ziel einer guten Abheilung des Nabels zu Hause wurden alle Eltern durch
Pflegende oder Hebammen in der NP angeleitet. Trotz Instruktionen der Eltern zeigte
sich, dass die NP für die Eltern eine Herausforderung darstellte. Sie ekelten sich vor der
Wunde, trauten sich nicht, den Nabelstumpf zu berühren und ihn zu versorgen. Die
Folge war eine unsorgfältig durchgeführte NP. Es ist zu vermuten, dass die NP auch
nach der Entlassung ineffizient durchgeführt wurde. Dies wurde gestützt durch
Rückmeldungen der niedergelassenen Kinderärzte, freischaffenden Hebammen und
der Mütter-u. Väterberatung. Sie beobachteten oft schlecht abheilende, lang haftende,
schmierige und übel riechenden Nabelstümpfe. Aus diesem Grund wendeten sie sich
an die Abt. M& K USB.
Teilnehmende: 8 Fachpersonen aus Medizin, Pflege, Ernährungs- und Sozialberatung.
Datenerhebung/Suchstrategie: Eine systematische Literaturrecherche in den
Datenbanken CINAHL, Cochrane, Medline und PsychInfo wurde durchgeführt und
mit Fachbüchern und grauer Literatur ergänzt. Fachpersonen, die Kinder mit
Stoffwechselerkrankungen behandeln, wurden zu den Interviews eingeladen.
Datenanalyse: Literatur und Interviews wurden anhand der strukturierenden
Inhaltsanalyse (Mayring) analysiert.
Resultate: APN-Hauptaufgaben sind: 1. Aufbauen tragender Beziehungen zu
betroffenen Familien und innerhalb des multidisziplinären Teams. 2. Systematisches
Erfassen und Priorisieren des Pflegebedarfs und aktueller Bedürfnisse gemeinsam
mit den Familien; 3. Implementieren evidenzbasierter Interventionen, insbesondere
von Familienedukation. Diese umfasst eine angepasste Informationsweitergabe
bezüglich
Pflegeangebot,
Krankheit,
Komplikationen
und
Behandlung,
unterstützende, ganzheitliche Beratung sowie praktische Schulung von
Pflegetechniken. Weitere zentrale Aufgaben sind das Fördern von konstruktiver
multidisziplinärer Zusammenarbeit, das anwaltschaftliche Einstehen für die Anliegen
der Familien und das Unterstützen von Familien und Pflegeteams in der ethischen
Entscheidungsfindung.
Zielsetzung: Auf Grund der beschriebenen Problemstellung, stellte sich die Abt.
M&K der Herausforderung eine evidenzbasierte NP einzuführen und die Instruktion
den Bedürfnissen der Eltern anzupassen. Folgende Zielsetzungen wurden gesteckt:
•
•
•
•
Schlussfolgerungen/Empfehlungen: Das Kompetenzprofil einer APN beinhaltet
ideale Voraussetzungen für wirksame Unterstützung von Familien, welche ein Kind
mit einer Stoffwechselkrankheit haben. Anhand vertiefter Pflegediagnostik und
entsprechender Pflegeinterventionen kann die APN einen wichtigen Beitrag zur
Verbesserung der Qualität der Versorgung leisten, indem sie Unterstützungsbedürfnisse aller Beteiligten klärt, vorausschauend plant, Beziehungen sorgfältig
aufbaut und als Verbindungsperson zwischen ambulantem und stationärem Setting
fungiert. Erstellen von Leitlinien für die Pflege, konsequentes Anwenden eines
familienzentrierten Ansatzes sowie Umsetzen wirksamer Familienedukation sind
prioritäre Aufgaben.
Um die Akzeptanz von APN zu stärken, muss deren Mehrwert und Nutzen
nachgewiesen werden. Forschung zur Wirksamkeit von Pflege-Interventionen bei
einzelnen Stoffwechselkrankheiten ist nötig, erfordert jedoch wegen der Seltenheit
der Erkrankungen eine multizentrische Zusammenarbeit.
Komplikationslose nicht verzögerte Wundheilung und Ablösung des Nabelstumpfes
Einfache Handhabung der NP
Korrekte und selbständige Durchführung der NP durch die Eltern
Einheitliche NP in der Frauenklinik
Methoden: Es wurde ein Forschungsanwendungsprojektes zum Thema initiiert. Die
Leitung hatte die Pflegeexpertin (Höfa II) der Abt. M& K. Als Ausgangslage diente
eine Literaturrecherche in wissenschaftlichen Datenbanken. Zusätzlich wurde eine
Umfrage zur Praxis in andern Spitälern durchgeführt. Beide Erhebungen zeigten kein
zu favorisierendes Vorgehen, wobei die trockene NP leichte Vorteile aufwies. Als
Entscheidungshilfe wurde eine Gegenüberstellung von verschiedenen Methoden der
trockenen und feuchten NP mit ihren Vor- und Nachteilen erstellt. Unter
Berücksichtigung der Literatur, der klinischen Expertise verschiedener med.
Disziplinen, dem Einbezug der Wundleitlinie USB und der Präferenzen der Eltern fiel
der Entscheid für die trockene NP. Das Vorgehen zur NP wurde unter Einbezug des
multiprofessionellen Teams entwickelt und eingeführt. Parallel dazu wurde die
Instruktion der Eltern angepasst und die externen Dienste über das Vorgehen
informiert.
Poster 18 - Evaluation des Umzugs von Menschen mit
Behinderungen aus dem stationären Dauerwohnen in das
Wohnen mit Intensivbetreuung der Fürst DonnersmarckStiftung
Resultate: Das Resultat ist eine Pflegerichtlinie (PRL) mit dem Thema „postnatale
trockene Nabelpflege beim gesunden Neugeborenen“. Sie dient als Grundlage, dass
die NP einheitlich und systematisch durchgeführt wird. Für eine bessere Instruktion
der Eltern wurden Bildtafeln zum Vorgehen der NP und zum Heilungsverlauf des
Nabels erstellt und die Informationsabgabe an die Eltern modifiziert.
Wolf-Ostermann, Karin; Johannes, Gräske
Alice Salomon Hochschule Berlin, Deutschland
Schlussfolgerungen: Die PRL hat sich etabliert und ist fester Bestandteil der
Wochenbettversorgung geworden. Es sind seither keine negativen Rückmeldungen
durch Externe oder Eltern mehr zu verzeichnen.
Hintergrund: Das Pilotprojekt „Wohnen mit Intensivbetreuung (WmI)“ der Fürst
Donnersmarck-Stiftung zu Berlin ermöglicht es erstmals im deutschsprachigen Raum
Menschen mit schweren/mehrfachen Behinderungen aus dem stationären
Dauerwohnen (Fürst Donnersmarck-Haus, FDH) in eine ambulant betreute
Wohnform mit Intensivbetreuung umzuziehen. Das „WmI“ besteht aus insgesamt 34
barrierefreien Einzelappartements an zwei Standorten in Berlin. Die Alice Salomon
Hochschule Berlin (ASH) wurde beauftragt, dieses Modellprogramm wissenschaftlich
zu begleiten und zu evaluieren. Ziel der Studie ist die Evaluation des Umzuges
hinsichtlich des Einflusses auf bewohnerbezogene Parameter wie Lebensqualität,
Alltagsfähigkeiten oder soziale Teilhabe.
Ausblick: Eine systematische Evaluation ist ausstehend und wird zurzeit auf
verschiedenen Ebenen durchgeführt. An der Konferenz sollen die Resultate auf
Ebene der Eltern im Kontext der familialen Versorgung vorgestellt werden. Folgende
Fragestellungen werden untersucht:
•
•
•
•
•
44
Verfügen die Eltern über ausreichendes Wissen zur Durchführung der NP?
Können sie diese selbständig und korrekt durchführen?
Wie sicher fühlen sie sich in der Durchführung?
Beurteilen sie das Vorgehen als geeignet?
Wie beurteilen sie die Qualität der Instruktion und des Bildmaterials?
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Die Datensammlung erfolgt mittels telefonischer Befragung mit einem
standardisierten Fragebogen nach Spitalaustritt. Die Eltern werden vor Austritt für
ihre Teilnahme angefragt und ein mündlicher Informed Consent eingeholt. Die
Befragung wird von einer Pflegeexpertin, die nicht in die Pflege von Eltern und Kind
involviert ist durchgeführt.
CINAHL und PsycINFO nach geeigneter Literatur recherchiert. Anhand definierter
Ein- und Ausschlusskriterien konnten 12 Studien in die Analyse eingeschlossen und
die Ergebnisse narrativ synthetisiert.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 15 Assessmentinstrumente, 13 Domänen und 4
Zielgruppen identifiziert werden. Am häufigsten finden sich Instrumente, welche die
Domäne Motivation und die Zielgruppe Freiwillige in der Hospiz/Palliativ Care zum
Gegenstand haben. Mit keinem Instrument kann ein Spektrum an Domänen und
Zielgruppen so erfasst werden, dass sie für die praktische Koordination der
Freiwilligen im häuslichen Care Setting eingesetzt werden können.
Die Resultate werden an der Konferenz vorliegen.
Poster 20 - Übersetzung und Validierung der Palliative
Care Praxisumsetzungsskala (PCPU) und des Palliative
Care Herausforderungsassessment (PCHA)
Schlussfolgerung: Es erscheint möglich und für das Freiwilligenmanagement
notwendig, angemessene und umfassende Assessmentinstrumente für diesen
Bereich zu entwickeln.
Fringer, André; Kesseli, Miriam
FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz
Der Beitrag
Einleitung: Technologische Fortschritte, die demografische Entwicklung sowie der
Anstieg chronisch kranker Menschen führt zu einem Mehrbedarf an palliativer
Versorgung (Davidson, de Geest & Hill, 2010; Ruedin & Weaver, 2009). Aufgrund
lückenhafter palliativer Versorgung leiden Betroffene und Angehörige unnötig
(Ahmed et al., 2004; Sanft & von Roenn, 2009). Verantwortlich hierfür ist u.a. das
Problem, Palliative Care adäquat in der Praxis umzusetzen (Ahmed et al., 2004;
Lynch et al., 2010). Derzeit liegen keine deutschsprachigen Assessmentinstrumente
vor, um Herausforderungen und die Umsetzung von Palliative Care im klinischen
Alltag zu erfassen. Für die systematische Erhebung von Umsetzungsschwierigkeiten
und den Herausforderungen von Palliative Care, wurden in Japan die Palliative Care
Self-Reported Practices Scale (Palliative Care Praxisumsetzungsskala [PCPU]) und
die Palliative Care Difficulties Scale (Palliative Care Herausforderungsassessment
[PCHA]) entwickelt (Nakazawa et al., 2010). Die Definition von Palliative Care der
WHO aus dem Jahr 2002, diente als Grundlage für die Entwicklung der Instrumente.
Somit können die Instrument in den deutschsprachigen Kontext übertragen werden.
Beide Instrumente sind valide und reliable Selbsteinschätzungsinstrumente für
Ärztinnen und Ärzte oder Pflegefachpersonen. Für die Verwendung der Instrumente
im schweizerischen Kontext ist eine Übersetzung und inhaltliche Validierung
notwendig.
-
begründet den Bedarf für ein Assessmentinstrument für Vounteers in (v.a.
häuslichen) Pflegesettings und seine Anwendungsmöglichkeiten.
Er zeigt auf, wie sinnvolles Freiwilligenmanagement durch Assessmentinstrumente weiter gefördert werden kann,
stellt die Ergebnisse des Reviews dar und
stellt Anforderungen an ein zu entwickelndes neues Instrument zur
Diskussion.
Poster 22 - Symptom-Distress und psychosoziale Ressourcen
von DarmkrebspatientInnen im Rahmen einer chemotherapeutischen Behandlung
Köck-Hódi, Sabine; Matzka, Martin; Wallner, Martin; Mayer, Hanna
Universität Wien, Österreich
Einleitung: DarmkrebspatientInnen sehen sich im Laufe ihrer chemotherapeutischen Behandlung mit einer Vielzahl an leidvollen, krankheits- und
therapieassoziierten Belastungen konfrontiert. Für die Gewährleitung eines
adäquaten Symptommanagements bedarf es an Wissen über die Ausprägung des
Symptom-Distress selbst, aber vor allem auch den Einfluss psychosozialer
Ressourcen, wie Resilienz, Optimismus und sozialer Unterstützung.
Ziel: Ziel der Studie war, die systematische und wissenschaftliche Übersetzung und
Validierung der zwei Assessmentinstrumenten vom Englischen ins Deutsche.
Method, Design: Das methodische Vorgehen orientierte sich an dem von Martin et
al. (2007) beschriebenen Stufen-modell und stellt eine Vor- und Rückübersetzung
dar. Das Vorgehen umfasste insgesamt 5 Phasen: (1) Vorwärtsübersetzung durch
zwei Expertinnen unabhängig voneinander; (2) Synthese der Übersetzten
Instrumenten im Konsensverfahren mit dem Projektleiter; (3) Rückübersetzung durch
einen «Muttersprachler» sowie einer Personen, die mehrjähriger Berufsausübung im
angelsächsischen Raum aufwies; (4) Synthese der Übersetzten Instrumente durch
die Autoren im Konsensverfahren; (5) Validierung der Assessmentinstrumente in
zwei Delphirunden mit Expertinnen/-en. Insgesamt wurden N=43 Personen zur
Teilnahme eingeladen. Die Erlaubnis zur Übersetzung der Skalen sowie die Rechte
und das Copyright der übersetzten Skalen wurden von den Originalautoren an die
Autorinnen und Autoren dieser Studie abgetreten.
Ziel/Fragestellung: Das Ziel dieser Studie ist die Erfassung der Symptom-Belastung
sowie darauf einflussnehmender Faktoren bei PatientInnen mit Kolorektalkarzinom
unter chemotherapeutischer Behandlung. Die Fragestellungen lauten demnach: Wie
hoch ist der Grad an Symptom-Distress und welchen Einfluss hat dieser auf die
Lebensqualität der Betroffenen? Welche Rolle spielen dabei Resilienz, genereller
bzw.
behandlungszentrierter
Optimismus,
sozialer
Support
sowie
soziodemografische Faktoren?
Design/Methode: Es handelt es sich um ein deskriptiv-quantitatives Studiendesign.
Mittels verschiedener, standardisierter Messinstrumente werden die Belastung durch
einzelne Symptome, Lebensqualität sowie genannte einflussnehmende Faktoren
ermittelt.
Ethik: Die ethischen Grundsätze werden durch umfassende Information,
Freiwilligkeit, Zusicherung der Anonymität und Schutz vor psychischen und/oder
physischen Schäden eingehalten. Die Studie bei der zuständigen Ethikkommission
eingereicht und von dieser bewilligt.
Ergebnis: An der Delphibefragung nahmen n=21 Expertinnen/-en teil (n=3
Mediziner; n=3 promovierte Pflegewissenschaftler; n=10 diplomierte Pflegefachpersonen; n=5 Expertinnen/-en mit MAS in Palliative Care). Die Übereinstimmung
der Expertinnen/-en lag bei der PCPU bei durchschnittlich 81%. Die
Übereinstimmung der Expertinnen/-en lag bei der PCPH bei durchschnittlich 85%.
Die n=60 offenen Rückmeldungen zu den Übersetzungen waren so eindeutig, dass
eine 2. Delphirunde nicht durchgeführt werden musste. Zu kulturellen Aspekte der
einzelnen Items der beiden Skalen gab es von den Expertinnen/-en keine Vorbehalte
bzw. Kritikpunkte. Bei der PCPU gab es n=12 Kommentar und zur PCPH gab es
n=38 Kommentare zum Inhalt (Phänomenen) der Skalen. Die PCPU ist ohne weitere
Vorbehalte einsetzbar. Die PCPH kann mit Vorbehalt verwendet werden, da zur
Interdisziplinarität Kritik geäussert wurde.
Stichprobe/Population: Die Stichprobe bezieht sich auf PatientInnen mit
Kolorektalkarzinom und chemotherapeutischer Behandlung. Es wurde eine
Gesamtstichprobe von mindestens 100 Befragungen festgelegt. Die Rekrutierung
erfolgt im Rahmen einer Gelegenheitsstichprobe. Der Erhebungszeitraum wurde von
Jänner - September 2013 festgesetzt. April 2013 lagen 40 Datensätze vor.
Datenerhebung/ Datenanalyse: Die schriftliche Befragung wird auf einer
onkologischen Tagesklinik in Wien durchgeführt. Folgende, international angewandte
und auf ihre psychometrischen Eigenschaften hin getestete, Messinstrumente
werden herangezogen: Rotterdam Symptom Checklist (Selbsteinschätzung
physischer/psychischer Symptom-Belastung und Lebensqualität), Multidimensional
Scale of Perceived Social Support (Verfügbarkeit sozialer Unterstützung), Life
Orientation Test Revised (grundsätzlicher Optimismus), Treatment-Specific
Optimism Scale (therapiebezogener Optimismus) sowie Connor-Davidson Resilience
Scale (Resilienz). Die Datenauswertung erfolgt mittels Methoden im Sinne der
deskriptiven und inferenten Statistik.
Schlussfolgerung: Mit den übersetzten Assessmentinstrumenten ist es möglich: (1)
die Haltung der in der Palliative Care Praxis Beschäftigten zu erfassen; (2)
spezifische Phänomene, Herausforderungen und Probleme in der Umsetzung von
Palliative Care in der Praxis einzuschätzen; (3) den Bedarf an Schulungen zu
eruieren; (4) Evaluations- und Qualitätsmessungen in der Praxis durchzuführen; (5)
Probleme und Lücken im System zu erkennen und nationale und (6) internationale
Vergleiche durchzuführen. Derzeit werden die Instrumente in einer Faktorenanalyse
auf Praxistauglichkeit getestet.
Ergebnisse: Bei einer Stichprobengröße (Stand April 2013) von 40 Personen (20
Frauen/ 20 Männer) werden Müdigkeit, periphere Neuropathien, Energiemangel,
veränderter Geschmacksinn, Schlafstörungen und Übelkeit als die am meist
belastenden Symptome angeführt. Frauen geben eine deutlich höhere körperliche
wie psychische Belastung sowie schlechtere Lebensqualität, seit Beginn der
Chemotherapie, an. Körperliche Belastung steht in direktem Zusammenhang mit
Resilienz, Optimismus, sowie sozialer Unterstützung. Erwartungsgemäß negativ auf
die Belastung wirken sich ein höheres Alter, positiv die Unterstützung durch
zusätzliche Personen im Haushalt aus. Die Befragten zeigen eine weder stark
optimistisch noch pessimistische grundsätzliche Erwartungshaltung, haben jedoch
eine eindeutig optimistische Einstellung hinsichtlich ihrer Behandlung, was die
Unabhängigkeit des therapiebezogenen Optimismus vom generellen Optimismus
bestätigt.
Poster 21 - Freiwilligenengagement in pflegenahen Caresettings. Zur Bedeutung von Assessmentinstrumenten in
der Koordination von Freiwilligen: eine kritische Analyse
vorhandener Instrumente
Fringer, André (1); Raphaelis, Silvia (2); Otto, Ulrich (1)
1: FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Schweiz; 2:
Universität Wien, Österreich
HINTERGRUND: In der Versorgung chronisch kranker und betreuungsbedürftiger
Menschen bestehen ein wachsender Bedarf an Freiwilligen sowie hohe
Anforderungen an diese. Dies macht nachhaltige Strategien zur Personalrekrutierung, -bindung und Qualitätssicherung erforderlich, zu denen Assessmentinstrumente als Informations-, und Planungsgrundlage und zur Qualitätssicherung
beitragen können. Ziel dieses Critical Review ist es, die zur Verfügung stehenden
Assessmentinstrumente zu identifizieren und nach Domänen (z. B. Motivation,
Zufriedenheit), Zielgruppen und Gütekriterien zu analysieren und kritisch
einzuschätzen. Auf Basis dieser Ergebnisse werden Anforderungen an ein neues
Instrument diskutiert.
Schlussfolgerungen: Die ersten Ergebnisse zeigen, dass bei der Gestaltung eines
individuellen Symptommanagements für DarmkrebspatientInnen der wesentliche
Einfluss psychosozialer Ressourcen und anderer Faktoren, wie geschlechtsspezifische oder altersbedingte Unterschiede, auf den Symptom-Distress einzubeziehen sind. Hier bedarf es an der Entwicklung und Testung pflegerischer
Interventionen zur Erfassung und Förderung dieser Ressourcen, um die Bewältigung
der Therapie ganzheitlich zu optimieren.
Ziele: (1) Assessmentinstrument im Bereich der Freiwilligenhilfe des Sozial- und
Gesundheitswesens zu identifizieren und (2) nach darin enthaltenen Domänen,
Zielgruppen und Gütekriterien zu analysieren und kritisch einzuschätzen.
Methode: Durchführung eines Critical Review basierend auf einer systematischen
Recherche. Mit interdisziplinärem Fokus wurde in den Dantenbanken Medline,
45
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Poster 23 - Pflege dementer Personen im Akutkrankenhaus
- Eine systematische Literaturanalyse
fünf Jahre nach erlangtem pflegerischen Staatsexamen geplant. Einschlusskriterium
ist die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege.
Zottl, Julia; Mayer, Hanna
Universität Wien, Österreich
Population, Stichprobe, Teilnehmer: Die Akquise der Studienteilnehmer erfolgt auf
freiwilliger Meldebasis nach schriftlicher Information über das Forschungsprojekt in
unterschiedlichen Kliniken in Deutschland.
Ausgangslage: Demografische Daten zeigen ein stetiges Steigen älterer Menschen
in der Bevölkerung. Zugleich zeigt sich das mit dem Älterwerden einhergehende
Problem der Morbidität, wobei vor allem chronische Krankheiten im Vordergrund
stehen. Ein hohes Alter sowie die damit verbundene Häufigkeit von auftretenden
Krankheiten, können zu einem vermehrten Spitalsaufenthalt dieser Personen führen.
Ein weiterer Umstand der bei älteren Menschen eintritt ist die Betroffenheit von einer
Demenz.
Datenerhebung / Suchstrategie: Mit jedem Pflegenden wird ein individueller
Interviewtermin vereinbart und die Probanden werden über das Procedere
aufgeklärt. Die Einverständniserklärung wird schriftlich eingeholt.
Datenanalyse: Alle Interviews werden im Anschluss an die Datenerhebung
anonymisiert, vollständig transkribiert und mittels der Methodik inhaltsanalytisch
ausgewertet. Außerdem erfolgt eine Datensicherung in anonymisierter Form auf CDROM. Zur Datenauswertung wird die qualitative Software MaxQDA eingesetzt.
Muss eine demente Person aufgrund einer akut aufgetreten Erkrankung in einem
Akutkrankenhaus behandelt werden, zieht dies meist weitreichende Probleme mit
sich. DemenzpatientInnen finden sich in einer neuen, für sie ungewöhnlichen
Umgebung wieder und stoßen dabei in vielen Fällen auf demenzungeschultes
Personal sowie auf ein nicht demenzgerechtes Milieu. Als Folge der nicht
berücksichtigten Bedürfnisse kann ein Abwehrverhalten sowie eine Verschlechterung des Status der DemenzpatientInnen wahrgenommen werden, der den
Pflegealltag mit seinen Routinen durcheinanderbringt.
Ergebnisse, Resultate: Das bisher erhobene Datenmaterial gibt umfangreiche
Hinweise darauf, dass sich pflegeberufliche Identität phasenhaft und in
wellenförmigen Auf- und Abwärtsbewegungen im Berufsverlauf entwickelt und dabei
maßgeblich auch durch persönliche Bestimmungsparameter geprägt wird, die sich
Lebensphasenbezogen signifikant verändern.
Schlussfolgerungen,
Empfehlungen:
Auch
unter
dem
Diktat
des
Ökonomiediskurses innerhalb des pflegerischen Berufsfeldes kann sich ein hohes
Maß an Arbeitszufriedenheit konstituieren, wenn Arbeitsverhältnisse so ausgerichtet
sind, dass soziale Anerkennung, Wertschätzung und Integration erlebbar werden
und sich eine individuelle Balance zwischen inneren und äußeren Ansprüchen als
möglich darstellt. Pflegende in ihren beruflichen Sozialisationserfahrungen hierin zu
begleiten und zu fördern, muss zukünftig verstärkt sowohl Ziel der Ausbildungs- und
Erwerbsprozessgestaltung innerhalb der Pflegeberufe als auch Gegenstand pflegewissenschaftlicher Forschungsbemühungen sein. Die Vorlage der Dissertationsschriften sowie die Veröffentlichung der gesamten Studienergebnisse sind für Herbst
2014 geplant.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die bereits zu diesem Thema vorliegenden
Forschungsergebnisse systematisch zusammen zu fassen. Folgende Fragen waren
dabei leitend: Durch welche Aspekte ist die Pflege an Demenz erkrankten Personen
charakterisiert? Welche Empfehlungen lassen sich zur Pflege dementer Personen im
Akutkrankenhaus ableiten?
Methodik: Zur Beantwortung der Frage wurde ein sytematisches Review
durchgeführt, primär in den Datenbanken CINAHL und PUBMED. Suchbegriffe
waren: alzheimer, dementia, acute care, acute care hospital, emergency care,
nursing. Durch genau definierte Ein- und Ausschlusskriterien, sowie Trunkierungen
und die Verwendung von Operatoren wurde die Suchstrategie verfeinert. Jeder
ausgewählte Artikel wurde einer kritischen Bewertung unterzogen (je nach Art der
Publikation unter Einbezug der Kriterien von Mayer 2011, Dickson 1999 und Aveyard
2007). Danach wurden die verbliebenen Artikel einer Synthese nach Aveyard (2007)
unterzogen und in Kategorien zusammengefasst.
Poster 25 - Austrittsvorbereitung: Selbstpflegekompetenz
fördern bei PatientInnen nach minimal-invasiver Hüftendoprothetik
Schärli, Marianne
Kalaidos Fachhochschule Departement Gesundheit, Schweiz
Ergebnisse: Besondere Aspekte in der Pflege dementer Personen lassen sich auf
einer Gefühls-/Einstellungs-, Praxis,- und Kompetenzebene finden, wobei diese in
Verbindung zueinander stehen und von der Organisationscharakteristik eines
Akutkrankenhauses beeinflusst werden.
Ausgangslage: Gegen 19'000 Hüftprothesenimplantationen werden in der Schweiz
pro Jahr durchgeführt, meist aufgrund einer Osteoarthritis des Hüftgelenks. Mit
zunehmendem Alter steigt die Anzahl der Implantationen (Bundesamt für Statistik,
2010). Nebst der konventionellen Operationsmethode werden in der Schweiz seit
2003 zunehmend minimal-invasive Vorgehensweisen gewählt (MIS: minimal invasive
surgery). Der Klinikaufenthalt kann dadurch auf durchschnittlich 4,1 Tage verkürzt
werden, da durch die gewebeschonende Operationstechnik eine tiefere perioperative
Komplikationsrate und eine signifikant schnellere Heilung erreicht wird (Lilikakis,
Gillespie, Villar & 2008; Pour, Parvizi, Sharkey, Hozack & Rothmann, 2007; Murphy
& Tannast, 2006). Mit einem Rehabilitationsprogramm, das eine beschleunigte
Mobilisation beinhaltet, reduziert sich der Spitalaufenthalt nochmals um
durchschnittlich rund einen halben Tag (Pour et al., 2007). Mit der kurzen
Hospitalisation entsteht an der Schnittstelle zwischen Spital und privatem
Wohnumfeld der PatientInnen und ihren Angehörigen ein Wissensbedarf über die
Qualität der prä- und postoperativen Pflege und Behandlung.
Die Ergebnisse der vorliegenden Forschungsarbeiten zeigen, dass die Pflegepraxis
dementer Personen im Akutkrankenhaus durch Überwachung, eine Fokussierung
der Akutsituation, dem Einsatz freiheitsbeschränkender Maßnahmen, der
Zusammenarbeit mit Angehörigen, fehlendem Demenzwissen des Pflegepersonals
(besonders in Hinblick auf den Differentialdiagnostischen Blick hinsichtlich Delir)
sowie negative Gefühle, bzw. Schuldgefühle dieser charakterisiert ist.
Empfehlungen in der Literatur beziehen sich auf das schnellstmögliche Einholen von
Informationen über die PatientInnen, einen Beziehungsaufbau, eine adäquate
Milieugestaltung, eine Qualifizierung des Personals, sowie organisationsspezifische
Veränderungen im Akutkrankenhaus (Hinweise auf eine angemessene PflegendePatienten Ratio, Fokussierung auf Qualität statt auf Kosten, forcieren einer
demenzfreundlichen Kultur).
Ziel: Die Studie erhob Daten zur aktuellen Pflege- und Behandlungsqualität und zur
Optimierung der Entlassungsplanung im Hinblick auf die verkürzte Hospitalisation.
Folgende Forschungsfragen wurden formuliert: Wie unterstützt das multidisziplinäre
Team der orthopädischen Station des Schweizer Tertiärspitals die PatientInnen in
ihrer Selbstpflegekompetenz nach einer minimal-invasiven Hüftoperation im Hinblick
auf den Austritt nach Hause? Welches sind hinderliche und förderliche Faktoren?
Wo besteht aus Sicht des Pflege- und Behandlungsteams Optimierungsbedarf?
Schlussfolgerungen: Da die vorliegenden Forschungen das Thema bislang nur
bruchstückhaft und wenig systematisch abdecken, gibt es einige Hinweise, jedoch
fehlt die Systematik in der Evaluation der Situation. Epidemiologische Studien zur
Prävalenz der Menschen mit dementiellen Problemen im Akutkrankenhaus, sowie
zum Auftreten von demenzbedingten Problematiken und deren Belastungsausmaß
bzw. Folgewirkungen fehlen ebenso wie eine systematische Untersuchung und
Bewertung der in der Pflegepraxis bereits angewendeten Strategien im Umgang mit
dieser Thematik.
Methode: Aufgrund des explorativen und induktiven Zugangs zum
Forschungsgegenstand und dem Fehlen von Forschungsdaten aus der Schweiz
wurde ein qualitativ-deskriptives Design gewählt. Für die Datenerhebung wurden drei
Fokusgruppengespräche mit je drei Pflegefachpersonen durchgeführt, die über
mindestens zwei Jahre Praxiserfahrung verfügten und PatientInnen nach MIS
pflegten. Zusätzlich wurde je ein ExpertInneninterview mit dem hauptoperierenden
Orthopäden und mit der für die Orthopädie zuständigen Physiotherapeutin geführt.
Die Datenauswertung erfolgte anhand der qualitativen Inhaltsanalyse (angelehnt an
Mayring, 2008). Mithilfe eines induktiven Vorgehens wurden Dimensionen gebildet
und zu Sub- und Hauptkategorien zusammengefasst.
Poster 24 - Von der Ausbildungsentscheidung zum Beruf Identitätsentwicklung in der Pflege
Mühlhausen, Monika; Wülk, Alexander
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Deutschland
Einleitung, Ausgangslage: Die vorliegende qualitative empirische Untersuchung
ordnet sich dem Themenkomplex der Pflegesensitiven Ergebnisse zu. Pflege in
Deutschland zeichnet sich aktuell durch ein massives Ungleichgewicht zwischen
dem zukünftig prognostizierten Bedarf an professionellen Pflegekräften und einem
parallel dazu verlaufenden erheblichen Personal- und Nachwuchsmangel in den
Pflegeberufen aus. Gleichzeitig planen viele gut qualifizierte Pflegefachkräfte bereits
nach wenigen Jahren ihren Beruf zu verlassn, weil sie ihre subjektiven Ansprüche an
die Arbeit nur bedingt oder gar nicht als erfüllbar erleben.
Das Forschungsprojekt orientierte sich an den ethischen Richtlinien des Schweizer
Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und -männer (Kesselring, Panchaud &
Mitglieder der SBK-Forschungskommission, 1998).
Ergebnisse: Die Handlungsmuster des multidisziplinären Teams im Kontext der MIS
ergaben die drei Kategorien: Instruieren als Handlungsmaxime, Entlassungsplanung
unter Zeitdruck und hüftprotektives Verhalten als Ziel für den Austritt. Als
Optimierungspotenzial resultierten die Kategorien: Verbesserungen auf professioneller
und institutioneller Ebene. Die Ergebnisse zeigen, dass die Förderung der
Selbstpflegekompetenz der PatientInnen zurzeit nicht systematisch erfolgt. Da der
Austritt aus dem Spital oft überraschend früh stattfindet, ist die Förderung der
Selbstpflegekompetenz beeinträchtigt. Zudem stehen Instruieren und Informieren,
aber nicht Befähigen im Zentrum. Die Ergebnisse wurden im Forschungssetting
validiert.
Fragestellung / Ziel: Zielsetzung der vorliegenden qualitativ longitudinal angelegten
Panelstudie ist es, diesen negativen Personalentwicklungstendenzen entgegenzuwirken und neue richtungsweisende Impulse sowohl für die Pflegeausbildung, als
auch für die ersten Berufsjahre aufzuzeigen. Die zentrale Fragestellung dazu lautet:
«Wie gestalten sich pflegeberufliche Identitätsentwicklungsprozesse von der
Ausbildungsentscheidung bis zur beruflichen Sozialisation fünf Jahre nach dem
Pflegeexamen?»
Methoden, Design: Auf der Basis einer explorativen anwendungsorientierten
Panelstudie im qualitativen Untersuchungsdesign, innerhalb derer vier Pflegende
zwischen 2008 und 2013 drei Mal, jeweils im Abstand von zwei bis drei Jahren, zu
ihrem pflegeberuflichen Identifikations- und Sozialisationser-leben befragt werden,
dient diese Arbeit mittels der hermeneutisch-interpretativen Methodologie der
`Grounded Theory´ (Strauss & Corbin, 1996) der Generierung einer Theorie über die
Entwicklung pflegeberuflicher Identitätskonstruktionen.
Fazit: Die Einführung der minimal-invasiven Operationstechnik erfordert auch eine
Anpassung in der multidisziplinären Rehabilitation. Dabei sollte die Selbstpflegekompetenz der PatientInnen anhand eines partizipativ gestalteten
Behandlungspfades gefördert werden. In einem Empowerment-Verständnis steht
das Befähigen im Zentrum. Dies bedingt sowohl patientInnenorientierte, teambasierte als auch betriebliche Anpassungen der Rehabilitations- und Entlassungsplanung.
Ethische Überlegungen: Insgesamt sind zur Datenerhebung etwa 90 Interviews mit
Pflegenden zu den drei Messzeitpunkten drittes Ausbildungsjahr, sowie zwei und
46
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Ergebnisse: Die Auswertung der identifizierten Kompetenzen ergibt Zuordnungen
zu allen von Olbrich genannten Handlungsbereichen. Vermehrte Häufigkeiten zeigen
sich im Kompetenzbereich des reflektierenden und aktiv-ethischen Handelns. Der
größte Anteil des Handelns der Pflegenden zeichnet sich durch ihre persönliche
Haltung, durch ihre Ethik- und Werteorientierung und durch eine umfassende,
individuelle Pflege aus. Dies zeigt sich in Beiträgen wie Bereitschaft entwickeln,
gemeinsam an Grenzen zu gehen, Entscheidungen zu treffen und gemeinsam zu
tragen, Mut haben zu intervenieren, die Routine zu verändern und Anwaltschaft für
den Patienten zu übernehmen. Ebenso stehen die Akzeptanz des Patientenwillens,
die Wahrung der Selbstbestimmung, der Freiheit und Autonomie für die Pflegenden
im Mittelpunkt. Durch die Arbeit mit Narrativa konnten die Teilnehmenden teilweise
erstmals in Worte fassen, was für sie in der palliativen Pflege bedeutsam ist.
Poster 26 - Pflegebedarfsermittlung, Risikoeinschätzung
und Verantwortlichkeiten in der stationären Akutpflege
Heering, Christian
Felix Platter-Spital, Schweiz
Einleitung: Die (falsche) Annahme, dass Pflegebedarfe generell eine Folge von
Krankheiten seien, bildet nach wie vor einen zentralen Grundbaustein des DRGSystems. Der damit erzeugte Kostendruck stellt Pflegende vor die schier unlösbare
Anforderung, ihre Abläufe weiter zu beschleunigen und ihre Leistungen am Patienten
noch mehr zu verdichten – oder aber, diese still und heimlich zu rationieren. Die als
Reaktion darauf beobachtbare Zergliederung der Pflege in immer feiner strukturierte
Einzelhandlungen, sowie die Verteilung dieser Tätigkeiten auf Personen mit den
unterschiedlichsten Qualifikationsniveaus und Kompetenzprofilen, ist jedoch weder
patientenorientiert noch gesamthaft zielführend, sondern aufgrund der Unmöglichkeit
einer Trennung von Zuständigkeit und Verantwortlichkeit zum Scheitern verurteilt.
Wie kommen wir da heraus?
Schlussfolgerungen: Die Reflexion der erforderlichen Kompetenzen zur
Bewältigung einer Situation in der palliativen Pflege anhand des Kompetenzmodells
von Christa Olbrich, im hermeneutischen Verfahren, ermöglicht den Blick auf die
eigenen Fähigkeiten und Stärken, auf die Sinnhaftigkeit der pflegerischen
Unterstützungsleistungen und auf den Stellenwert der pflegerischen Beiträge in
Palliative Care.
Ziel: Darstellung einer Methode, mit der pflegerische Zuständigkeiten und
Verantwortlichkeiten den unterschiedlichen PatientInnen mit ihren jeweiligen,
individuellen Pflegebedarfen zugeordnet werden können.
Für eine weiterführende Auswertung wurden die Interviews auf Tonträger
aufgezeichnet. Das Einverständnis der Teilnehmenden liegt vor.
Methode: Grundlagen der Methode sind
-
Systematische Pflegebedarfserhebungen anhand evidenzbasierter Assessements und Pflegediagnostik
Stratifizierung der festgestellten Risiken
Triagierung der Pflegesituationen nach dem Ampelsystem
Zuordnung pflegerischer Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten
Poster 28 - Pflegerisches Qualitätsmonitoring im Akutspital
Heering, Christian
Felix Platter-Spital, Schweiz
Qualität wird generell verstanden als die Erfüllung definierter Anforderungen. In der
schweizerischen Spitallandschaft wird dieser Ansatz allerdings auf die Betrachtung
der Vermeidbarkeit von als kritisch eingestuften Ereignissen reduziert. Typische
Indikatoren sind z.B. nosokomiale Dekubiti, Stürze, Infektionen, Medikationsfehler,
Delirien etc. Gut ist demnach, wer es schafft, möglichst wenige solcher kritischen
Ereignisse zu generieren. Wer zudem eine hohe Zufriedenheit der PatientInnen oder
/ und der Mitarbeitenden ausweisen kann, darf für sich das Label guter Qualität in
Anspruch nehmen. Einmal pro Jahr erhoben, haben die Ergebnisse dieser
Messungen allerdings nur begrenzte Aussagekraft und Wirkung für das
Tagesgeschäft. Häufig fehlt es an geeigneten, zeitnahen und praxisorientierten
Überwachungsmethoden, damit im Bedarfsfall rasch reagiert bzw. zeitnah gehandelt
werden kann. Solche Methoden müssen einerseits genügend aussagekräftig, jedoch
andererseits einfach zu handhaben sein, damit sie ihren Zweck erfüllen und auf
ausreichende Akzeptanz stossen können, ohne dabei den Betrieb auszubremsen.
Die Pflegebedarfe und Risiken aller hospitalisierten PatientInnen wurden im Rahmen
des üblichen Leistungs- und Qualitätsmonitorings während 2 Jahren elektronisch
erfasst und deskriptiv ausgewertet.
Zielgruppen: Alte Menschen eines geriatrischen Akutspitals (n= ca. 3‘000 p.a);
Pflegepersonen mit bzw. ohne Diplom
Ergebnisse: Die PatientInnen dieses Akutspitals waren durchschnittlich 84 Jahre alt. Sie
wiesen jeweils 7.1 verschiedene Pflegebedarfe und einen durchschnittlichen Fallschwereindex von 8 auf. Bei rund 75% der PatientInnen wurden, neben den erwartbaren
funktionellen Einschränkungen, eines oder mehrere, individuelle Pflegebedarfe sowie
verschieden ausgeprägte Risiken diagnostiziert. Etwa ein Fünftel der PatientInnen befindet
sich in der höchsten Abhängigkeitsstufe, Tendenz stabil. Rund ein Drittel der PatientInnen
sind aufgrund ihrer Pflegesituation der Ampelfarbe „rot“ (Tendenz steigend) und damit der
Verantwortlichkeit einer diplomierten Pflegeperson zugeordnet. Pflegepersonen neigen
allerdings dazu, „die Ampel“ weniger aufgrund der effektiven Bedarfs- und Risikosituation,
sondern eher aufgrund des bestehenden Personalangebots und zu früh auf „grün“ zu stellen.
Ziel: Darstellung einer einfachen und praxisorientierten Methode des pflegerischen
Qualitätsmonitorings
Methode:
Diskussion, Schlussfolgerungen: Entgegen vieler bestehender Vorurteile ist die
Pflege alter Menschen ausserordentlich anspruchsvoll: Multimorbidität, das
Vorliegen vieler und ausgeprägter Risiken, Pharmakolabilität und Prognosen mit
oftmals begrenzter Curabilität sind nur einige typische Merkmale alter Menschen im
Spital. Die Pflegesituationen dieser Menschen stellen höchste Anforderungen an das
medizinisch-pflegerische Wissen, die Erfahrung und das technische Können der
Pflegepersonen. Die vorgestellte Methode kann Fachverantwortliche in der
Entscheidungsfindung unterstützen, die „richtige Pflegeperson an den richtigen
Patienten“ zu stellen. Die Resultate weisen ferner daraufhin, dass die Intensität und
Akuität der Pflegebedarfe alter Menschen zunimmt. Dies kann Entscheidungsträgern
dabei helfen, zukünftige Personalbedarfe besser einzuschätzen.
•
•
•
Ergebnisse: Das Tool wird nach einer kurzen Schulungs- und Testphase seit
Anfang 2013 im gesamten Pflegedienst des Akutspitals eingesetzt. Die
Fachverantwortlichen beurteilen wöchentlich und jeweils für die eigene Abteilung, ob
die Qualität der pflegerischen Arbeitsprozesse bzw. der Pflegeergebnisse den
Anforderungen an eine gute, klinische Praxis gemäss den bestehenden Richtlinien
entspricht. Grundlage der Beurteilung sind zehn, für die Akutgeriatrie kritische Items,
z.B. zum Schmerz- oder Delirmanagement, zur Sturzprävention oder zur Anwendung
freiheitsbeschränkender Massnahmen. Die drei Beurteilungskategorien sind „ok“, „es
besteht Handlungsbedarf“ bzw. „es besteht dringender Handlungsbedarf“. Der
Zeitaufwand dafür beträgt jeweils nur wenige Minuten. Die Ergebnisse werden
monatlich im Forum der Fachverantwortlichen diskutiert. Ferner werden die
Ergebnisse dem Qualitätsbeauftragten des Pflegedienstes vorgestellt, die
einzuleitenden Massnahmen werden besprochen und die Wirkung gemeinsam
bewertet.
Poster 27 - Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care Erste Ergebnisse von Fokusinterviews mit Pflegenden
Biskup, Anette; Buck, Andrea; Michaletz-Stolz, Regina
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin Sektion Pflege Baden-Württemberg,
Deutschland
Einleitung: In den Arbeitstreffen der Sektion Pflege der Deutschen Gesellschaft für
Palliativmedizin (DGP) Baden-Württemberg berichten Pflegende immer wieder, dass
es ihnen schwer fällt, den pflegerischen Beitrag im mulitprofessionellen Team in
Worte zu fassen und darzustellen. Darüber hinaus stellt sich die Frage über welche
Kompetenzen professionell Pflegende verfügen sollten, die in der Palliativpflege tätig
sind und was die palliative Pflege von einer allgemeinen professionellen Pflege
unterscheidet. Auf der Basis von Weidners Beschreibung professioneller
Handlungskompetenz kann angenommen werden, dass ein Palliativpatient von
allgemein Pflegenden durchaus professionell und kompetent versorgt werden kann.
Was ist es dann, durch was sich die palliative Pflege explizit auszeichnet?
Diskussion, Schlussfolgerungen, Ausblick: Aufgrund der ersten Ergebnisse kann
bereits festgestellt werden, dass sich das Instrument in der klinischen Praxis
bewährt. Insbesondere unterstützt es die Fachverantwortlichen dabei, das alltägliche
Pflegegeschäft in einfachster Weise, jedoch systematisch sowie selbst- und
fremdkritisch zu reflektieren. Der Austausch mit den anderen Fachverantwortlichen
bietet Gelegenheit, die eigene, fachliche und methodische Kompetenz zu erweitern.
Chronische Schwachpunkte, wie z.B. die systematische Schmerzerfassung, konnten
bereits gezielt in Angriff genommen und verbessert werden. Aufgrund der
kontinuierlichen Dokumentation kann zudem der Verlauf der Erfolge, oder allenfalls
auch ein Rückschritt aufgezeigt, mit den Abteilungsteams diskutiert und ein
gemeinsames Qualitätsbewusstsein gefördert werden.
Dies führt zu den Fragestellungen:
1.
2.
3.
eingeführtes Minimalinventar multidisziplinärer Richtlinien und Standards
speziell für den Zweck der kontinuierlichen Qualitätsüberwachung in der
Akutgeriatrie entwickeltes und getestetes Monitoring-Tool
praxisorientiertes Protokoll für die Anwendung des Tools, die Auswertung der
Ergebnisse sowie für die Einleitung von Massnahmen
Wie gestalten Pflegende in Palliative Care Handlungssituationen?
Wie beschreiben Pflegende in Palliative Care ihre pflegerische Tätigkeit?
Was sind die Kernkompetenzen der Pflege in Palliative Care?
Mittelfristig ist vorgesehen, das Instrument inhaltlich weiter zu entwickeln und im
spitalübergreifenden, multidisziplinären Qualitätsmanagement zu verankern.
Angedacht sind z.B. abteilungsübergreifende „cross checks“, um eigene blinde
Flecken zu eliminieren und das Verständnis der Fachverantwortlichen für den
Leistungsauftrag der jeweils anderen Abteilung zu fördern. Längerfristig sind auch
deskriptive Längsschnittauswertungen denkbar, welche zusammen mit weiteren
Faktoren, Auskunft über den Erfolg und die Produktivität der Pflege liefern könnten.
Zu diesen Fragestellungen fand im November 2012 der Fachtag der Sektion Pflege
der DGP Baden-Württemberg statt. Das Ziel war es, gemeinsam mit den in Palliative
Care tätigen Pflegenden anhand deren konkret erlebten Pflegesituationen,
Kompetenzen zu identifizieren.
Methode: Als Design wurde ein qualitatives Vorgehen gewählt. Die Vorgehensweise
orientierte sich am analytischen hermeneutischen Verfahren bei Christa Olbrich,
wonach Kompetenzen nicht direkt erfasst werden können, sondern aus den
Dimensionen der Handlung abgeleitet werden. Als Grundlage zur Identifikation von
Kompetenzen benennt Olbrich vier empirisch gewonnene Kategorien:
„Regelgeleitetes Handeln, Situativ-beurteilendes Handeln, Reflektierendes Handeln
und Aktiv-ethisches Handeln. Pflegerische Kompetenz entwickelt sich nach Olbrich
aufbauend auf diesen Handlungsdimensionen. In der Ankündigung des Fachtages
wurden die Pflegenden dazu eingeladen, Geschichten mitzubringen, die aus ihrer
Sicht typische Situationen in der palliativen Pflege darstellen. Mit der Methode der
leitfadengestützten, moderierten Gruppendiskussion wurden aus den Erzählungen
von dreizehn Pflegenden Kompetenzen identifiziert und in das Kompetenzmodell von
Olbrich eingeordnet.
47
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Krankenpflegerin und als Begründerin der EGP und Elementartherapie in den
Anwendungen erfahren.
Poster 29 - Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes und
einer Wundambulanz im geriatrischen Akutspital
Datenerhebung, Suchstrategie: In die Dokumentation sind die Aussagen der
Klientin zur Befindlichkeit vor und nach der Behandlung, die Temperaturmessungen
vor und nach der Behandlung, der Fragebogen SF 36 nach Claudia Brody, der
Befindlichkeitserhebungsbogen nach Charlotte Allmer und die Stimmfrequenzanalyse nach Arno Heinen einbezogen.
Settelen, Christina (1); Heering, Christian (2)
1: Felix Platter-Spital, Schweiz; 2: Felix Platter-Spital, Schweiz
Einleitung: Wundheilungsstörungen sind ein ernstzunehmendes Problem,
besonders bei alten Menschen. Die Prävalenz liegt hier zwischen 15% und 25%. Die
Ursachen sind vielfältig und reichen von Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen
über Mangelernährung bis hin zu Problemen mit der Immunabwehr.
Wundheilungsstörungen gefährden den Gesamtbehandlungserfolg, verzögern den
geplanten Spitalaustritt sowie die Rehabilitation und können dauerhafte
Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen. In schweren Fällen kann es zu Komplikationen
bis hin zur Amputation oder zum Tod kommen. Für die PatientInnen bedeuten
chronische Wunden langes Leiden und schlimmste Schmerzen, oftmals verbunden
mit der ständigen Angst vor dem nächsten Verbandwechsel. Die Behandlung von
Wundheilungsstörungen ist aufwändig und erfordert hochspezialisiertes Wissen,
langjährige Erfahrung und ausgeprägtes technisches Können – Voraussetzungen,
die von generalistischen Pflegepersonen in der Regel nicht erwartbar sind. Die
Geschäftsleitung des Akutspitals erteilte daher den Auftrag zur Einrichtung eines
Wundkonsiliardienstes in Verbindung mit einer poststationären Wundambulanz,
sowie die Rekrutierung entsprechender ExpertInnen.
Datenalalyse: Die Auswertung der Temperaturmessungen und des SF 36 lassen
keine signifikante Veränderung erkennen. Dagegen zeigten sich in der
Stimmfrequenzananlyse eine zunehmende Stabilisierung in der Stressbewältigung
und im Befindlichkeitsfragebogen deutliche situative Veränderungen im Verlauf der
Behandlungen.
Ergebnisse, Resultate: Nach 7 Wochen zeigen sich signifikante Veränderungen der
Krankheitssituation und der Befindlichkeit:
1.
2.
Ziele: Einrichtung eines Wundkonsiliardienstes und einer poststationären Wundambulanz
3.
Methode (Projektmethode):
•
•
•
•
Vorstudie zur Machbarkeit (u.a. Ist-Situation, Mengengerüste, Investitionsbedarf, Risiken)
Multidisziplinäre Zielvereinbarungen: z.B. Art und Häufigkeit der Konsilien, ärztlicher
Support, Zusammenarbeit mit der Administration und Rechnungsabteilung etc.
Realisierung: personelle Organisation (Einbettung / Unterstellung; Rekrutierung),
Beschaffung (Infrastruktur, Material etc.); Kommunikation und go-life
Evaluation
4.
Die körperliche Beweglichkeit der Klientin ist freier geworden, sie kann wieder
Treppen steigen, sich aufrichten und hat neue Sicherheit beim Gehen
gewonnen.
Die Vitalität der Klientin hat sich gesteigert.Es gibt Zeiten, in denen sie sich
neu erfrischt fühlt. Eine der Autoimmunerkrankung entgegenwirkende
Regulation hin zum Gesunden hat eingesetzt.
Die Schmerzempfindungen haben zeitweilig im Vergleich zu vorher
nachgelassen. In der jahrzehntelangen Krankheitsphase hat sich eine
resignative Ergebenheit in das Krankheitsgeschehen eingestellt, die sich jetzt
angesichts der Erkenntnis der Beeinflussbarkeit des Krankheitsverlaufes in
eine neu erworbene Zuversicht, auch im Anschauen der unverändert
gebliebenen lebensweltlichen Situation, gewandelt hat.
Die Klientin führt während der dreimonatlichen Kontaktzeit aktiv und
regelmäßig die Anwendungen selbst durch.
Schlussfolgerung: In der EGP wird der wiederholte Appell der WHO an die
Pflegenden, gesundheitsberatend und gesundheitsfördernd tätig zu sein, unmittelbar
aktualisiert. Die leicht erlernbaren Anwendungen mit Grundformen der Pflege
können im Selbstpflegemanagement von Klienten und auch interaktiv von
Pflegenden, Therapeuten und Familienangehörigen in akuten und selbst in
chronischen Krankheitssituationen, überall angewendet werden.
Ergebnisse: Die Rekrutierung einer geeigneten Person war bereits nach kurzer Zeit
erfolgreich. Als besonders attraktiv erwies sich dabei die Eigenständigkeit und
Verantwortlichkeit bei der Abwicklung des Projektauftrages sowie die Möglichkeit
eines Teilzeitpensums. Der interne Konsiliardienst wurde bereits zwei Wochen nach
dem Arbeitsbeginn der Wundexpertin operativ. Der top-down-Ansatz, z.B. bei der
Zuteilung der Wundexpertin auf die abteilungsbezogenen Oberarztvisiten, erwies
sich dabei als gut geeignet für die breite Bekanntmachung des Angebotes im Spital,
sowie für eine multidisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Bereits zwei
Monate später nahm die Wundambulanz ihren Betrieb auf. In den ersten elf Monaten
wurden 803 Konsultationen bei 177 Patientinnen und Patienten durchgeführt, davon
waren 662 (82.4%) Konsultationen stationär und 141 ambulant (17.6%). Insgesamt
wurden 198 Wunden behandelt; bei 24 PatientInnen waren zwei oder mehr Wunden
vorhanden. Der durchschnittliche Zeitaufwand pro Patient betrug ca. 45 Minuten. Bei
mehr als der Hälfte der Wunden handelte es sich um postoperative
Wundheilungsstörungen; Dekubiti waren mit knapp 30% am zweithäufigsten
vertreten. In vielen Fällen konnte die Frequenz der Behandlungen um bis zu der
Hälfte gesenkt, in vielen anderen Fällen konnte eine frühere Entlassung angesetzt
werden. Die Fachverantwortlichen wie auch die Abteilungsleitungen berichteten
generell von einer erheblich gestiegenen Sensibilisierung und einem verbesserten
know-how der Pflegenden, sodass die sich anbahnenden Komplikationen früher
entdeckt und diesen wirksam entgegengetreten werden konnte. Weitere
systematische Auswertungen zur Wirksamkeit laufen derzeit noch.
Poster 31 - „Wir bahnen den Weg.“ Die Rollen Pflegender in
verschiedenen Settings bei Entscheidungen über eine PEGErnährung bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz
Haas, Margit
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Deutschland
Ausgangslage: Wenn Menschen mit fortgeschrittener Demenz nicht mehr essen
und trinken, sehen sich Angehörige und Ärzte häufig mit der stellvertretenden
Entscheidung über eine künstliche Ernährung konfrontiert. Da Pflegende oft eine
enge und vertrauensvolle Beziehung zu Menschen mit fortgeschrittener Demenz und
deren Angehörigen während der Versorgung am Lebensende haben, werden auch
sie in komplexe ethische Entscheidungsfindungsprozesse über eine PEG-Ernährung
involviert. Es ist wenig bekannt über die Rollen, die sie dabei einnehmen und
darüber, wie ihr Handeln Entscheidungsfindungsprozesse beeinflusst.
Ziele: Die Studie untersucht das pflegerische Handeln in Entscheidungsfindungsprozessen und beschreibt unterschiedliche Rollen, die Pflegende während
dieser Prozesse einnehmen. Außerdem werden die Einflüsse der Settings
Krankenhaus, Altenheim und häuslicher Pflege auf die Rollenergreifung der
Pflegenden dargelegt.
Diskussion, Schlussfolgerungen, Ausblick: Die Einrichtung eines zentralisierten
Wundkonsiliardienstes bereichert das Leistungsportfolio des geriatrischen
Akutspitals und stellt einen qualitiv wie wirtschaftlich wichtigen Erfolgsfaktor in der
Betreuung alter Menschen dar. Das Wundambulatorium zeigt, neben der Erfüllung
seiner eigentlichen follow-up-Funktion, eine interessante Aussenwirkung bei
Pflegeheimen und Hausärzten, sodass ein Ausbau des Angebotes naheliegend
scheint.
Methode: Die Studie hat ein qualitatives Design. Es wurden 24 Interviews mit
Pflegenden in Krankenhäusern, Altenheimen und im häuslichen Bereich
durchgeführt. Die Datenanalyse erfolgte nach Grounded Theory Methodologie.
Ergebnisse: Pflegende nehmen in Entscheidungsfindungsprozessen mehrere und
unterschiedliche Rollen ein und agieren als Experten, Vermittler, Begleiter und
Advokaten. Ihr Rollenhandeln gründet auf evidenzbasiertem Wissen,
Erfahrungswissen und Intuition. Als professionell Pflegende und als Mitmenschen
sind Pflegende berührt von der Vulnerabilität der Patienten mit fortgeschrittener
Demenz, die sie am Lebensende sehen. Sie fühlen sich verantwortlich dafür, dass
PEG-Entscheidungen dem mutmaßlichen Willen und dem Wohl dieser Patienten
gerecht werden. Danach richten sie ihr Handeln aus. Die Rollen der Pflegenden
werden durch die Settings und die dort vorherrschen hierarchischen Strukturen
geprägt.
Poster 30 - Elementare Gesundheitspflege bei einer
Klientin mit Chronischer Polyarthritis
Weerts, Erna
Arbeitsgemeinschaft für Elementartherapie e.V., Deutschland
Einleitung, Ausgangslage: Die vorliegende Arbeit beschreibt eine salutogene
Behandlungsreihe mit Anwendungen aus der Elementaren Gesundheitspflege nach
Erna Weerts bei einer 71jährigen Frau mit Chronischer Polyarthritis (CP).
Elementare Gesundheitspflege gebraucht originäre Grundformen der Pflege in
Berühren, Wahrnehmen, Wärmen und Bewegen, welche die Selbstregulation und
Selbstheilungskräfte unterstützen. Im Zentrum stehen die Stimulationen der
leibeigenen Wärme und der leibeigenen minimalen Bewegung mit ihren
reflektorischen Wirkungen in der Selbstregulation.
Schlussfolgerungen: Pflegenden können einen wertvollen Beitrag in
Entscheidungsfindungsprozessen leisten. In besonderem Maße sollten die
Kompetenzen der Pflegenden bei der Beratung von Angehörigen bei der
Entscheidungsfindung
zum
Einsatz
kommen.
Durch
das
bestehende
Vertrauensverhältnis sind sie ideale Gesprächspartner. Daraus leitet sich ein
Schulungsbedarf ab. Die Beratungsgespräche sollten regelgeleitet erfolgen. Dazu
könnten Leitfäden, die in multiprofessionellen Teams entwickelt werden, eine
wertvolle
Entscheidungshilfe
sein.
Sie
könnten
eine
evidenzbasierte
Informationenvermittlung und individuelle Beratung unterstützen. Die so gewonnene
neue Qualität der Beratungskompetenz und Verantwortung würde die Rolle der
Pflegenden in der gemeinsamen Entscheidungsfindung aufwerten.
Fragestellung / Ziel: Kann mit den Anwendungen der Elementaren
Gesundheitspflege ein regulativer Einfluss auf die Befindlichkeit einer 71jährigen
Frau mit CP erreicht werden?
Methoden, Design: Es handelt sich um eine dokumentierte qualitative
Einzelfallstudie. Die Behandlung erfolgte über 7 Wochen in der Zeit vom 16.02. 30.03. 2010, jeweils dienstags von 16 h - 16.45 h. Von den Anwendungen werden
bestimmte Formen der Regulativen Wärmestimulation und der Minimalen
Bewegungsstimulation eingesetzt. Diese werden zur Anregung der Selbstregulation
mit muschelförmig gewölbten Händen mit oder ohne Körperkontakt ausgeführt.
Poster 32 - Vom Umgang mit chronischen Schmerzen – Ein
Angebot für Betroffene und Angehörige
Hartmann-Fussenegger, Susanne; Zink, Cornelia; Dinkel, Madeleine
Palliativzentrum Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
Ethische Überlegungen: Im Zentrum der EGP steht der individuelle Mensch mit
seiner je eigenen Begabung in der Selbstregulation. Die Wirksamkeit der EGP
beruht sowohl auf der Anregung der natürlichen Begabungen des menschlichen
Organismus als auch auf einer achtsamen seelischen und geistigen Interaktion
zwischen Individuen in einer freilassenden, ergebnisoffenen Herangehensweise,
ohne willentlich geführte mentale oder energetische Beeinflussung.
Ausgangslage: Die Studie „Pain in Europe“ (Breivik et al. 2006) zeigt auf, dass 16%
der Schweizer Bevölkerung unter chronischen Schmerzen leiden. Der chronifizierte
Schmerz bedingt nicht nur körperliche - also biologische -Veränderungen, sondern
bringt teils gravierende Einschränkungen in sämtlichen (bio-psycho-sozialen)
Lebensbereichen mit sich. Dies erfordert einen multidisziplinären BehandlungsAnsatz. Seit September 2011 existiert am Kantonsspital St. Gallen ein
Teilnehmer: In die wissenschaftsgestützte Behandlung ist eine 71järige Klientin mit
CP einbezogen, die freiwillig teilnimmt. Die Behandlerin ist als Gesundheits- und
48
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
interdisziplinäres Schmerzzentrum mit folgenden Disziplinen: Palliativmedizin,
Anästhesie,
Neurologie,
Neurochirurgie,
Orthopädie,
Rheumatologie,
Psychosomatik, Psychologie, Pain-Nurse, Sozialarbeit, Physiotherapie und
Ergotherapie. Neben einem umfangreichen Assessement und Komplettierung der
Diagnostik werden spezialisierte Therapien angeboten. Der multimodale Ansatz
kommt am deutlichsten in den Schmerzmanagementprogrammen zum Ausdruck,wie
das Interdisziplinäre Schmerz-Programm (ISP), das ACTIVE-Programm und die
Wassertherapie.
erschweren. Des Weiteren wird auf eine gleichgeschlechtliche Pflege geachtet.
Während die OP-Pflege in der Regel keine Probleme mit Angehörigen hat, so sind
Familienangehörige für die Anästhesiepflege im Aufwachraum häufig eine große
Herausforderung. Das Gleiche gilt auch für den Umgang mit dem Schmerz. Darüber
hinaus werden Fortbildungen zur Verbesserung der transkulturellen Kompetenz
begrüßt. Eine Pflegeleitlinie wird jedoch nur dann befürwortet, wenn sie
Hintergrundwissen über den Islam und keine Vorschriften zum Umgang mit
muslimischen Patienten enthält. Die Pflegepersonen legen einen großen Wert auf
eine individuelle, religions- und kulturunabhängige Pflege.
Problematik: Die Patienten haben Schmerzen und sind funktionell z.T. massiv
eingeschränkt, gleichzeitig erklärt man ihnen aber, dass der chronische Schmerz
versicherungsrechtlich gesehen keinen Krankheitswert hat. Das kränkt die Patienten,
sie fühlen sich unverstanden, ausgegrenzt und versuchen bei verschiedenen Ärzten
die Ursache für die Schmerzen zu finden. Es werden (z.T. unnötige) Operationen
durchgeführt, der Schmerz ist danach oft sogar noch schlimmer. Was folgt ist eine
Spirale aus körperlicher Inaktivität, sozialem Rückzug, Arbeitsplatzverlust und
Depressionen. Die sogenannten Yellow flags (Kendall, Linton und Main 1997) sind
Chronifizierungsfaktoren, die auf eine ungünstige Prognose hinweisen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse aus den Befragungen
auch die Resultate aus anderen Studien unterstützen. Die transkulturelle Kompetenz
sollte ein wichtiger Bestandteil in der Pflegeausbildung sein. Zusätzlich können in
einer Fortbildung die eigenen Erfahrungen ausgetauscht und Handlungsalternativen
besprochen werden. Um die speziellen Bedürfnisse der Patienten aus anderen
Kulturen und Religionen besser berücksichtigen zu können, könnten diese
beispielsweise in das Pflegemodell „Aktivitäten des täglichen Lebens“ von Liliane
Juchli übertragen werden.
Die Familie als System ist ebenfalls betroffen, Freizeitaktivitäten sind eingeschränkt,
finanzielle Einbussen müssen hingenommen werden, ebenso der Verlust der
gesellschaftlichen Stellung. Nicht zuletzt macht die eigene Hilflosigkeit dem
Schmerzbetroffenen gegenüber betroffen und traurig. Häufig kommt es zu einer
Entfremdung, bis hin zur Aufgabe der Beziehung.
Poster 24 - Was ist uns gute Pflege wert? – Hybride
Tätigkeitsformen zwischen Ehrenamt, Erwerbsarbeit und
prekärer Beschäftigung
Tracht, Susann
Universität Siegen, Deutschland
Fragestellung: Familienmitglieder verbringen definitionsgemäss viel (mehr) Zeit mit
den Betroffenen als Ärzte und Therapeuten und können somit eine wichtige (co)therapeutische Ressource sein. Je nach Interaktion können sie das
Schmerzverhalten der Betroffenen positiv oder negativ beeinflussen (Flor*, Thieme*,
Sabatowski*, Saile*). Übermässige Besorgnis, oder auch Bestrafung verschlimmern
die Situation. Unser Ziel ist es, die Angehörigen in das therapeutische Konzept mit
einzubinden und entsprechend zu unterstützen.
Ausgangslage: Verschiedene Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung wie
beispielsweise die Ehrenamtspauschale oder Übungsleiterpauschale sollen das
Ehrenamt in der Pflege attraktiver machen. Diese Monetarisierung wird mehrdeutig
betrachtet. Kritiker warnen vor dem Einzug beruflicher Standards, der
Unterwanderung der Freiwilligkeit oder gar Prekarisierung. Zugleich nehmen
atypische Beschäftigungen in der Pflege innerhalb eines arbeitsteiligen Korsetts aus
Zeitvorgaben für zergliederte Pflegeaufgaben zu. Die Konsequenzen und
Anforderungen der Ökonomisierung und strukturellen Veränderungen der
Beschäftigungsverhältnisse bezogen auf das Thema Ehrenamt sind kaum bekannt.
Methoden: Wir haben einen Angehörigen-Nachmittag als fixen und integralen
Bestandteil der Schmerzprogramme ISP und ACTIVE etabliert. Dabei werden vier
Stunden mit Angehörigen und Betroffenen gemeinsam gestaltet. Es wird ein
einheitliches
Schmerzverständnis
erarbeitet,
die
Pathophysiologie
der
Chronifizierung nach dem bio-psycho-sozialen Modell verständlich gemacht und
verschiedene Coping-Strategien aufgezeigt. Kernstück des Nachmittages ist die
Erarbeitung
schmerzbedingter
Wechselwirkungen
im
Sozialverhalten,
Verhaltensmuster und deren Auswirkungen auf den gemeinsamen Alltag. Die
Angehörigen haben Gelegenheit ihre Situation, Bedürfnisse und Probleme an- und
auszusprechen.
Fragestellung und Ziel: Es interessiert der Zusammenhang von (in)direkter
Geldzahlungspraxis im Ehrenamt und dem Entstehen von Hybriden
Engagementformen. Kern kreist um die Frage „Unter welchen Bedingungen wird
Engagement zu Erwerbsarbeit oder gar Arbeit im Niedriglohnsektor?“ und damit eine
Klärung der Frage „Was ist uns Pflege wert?"
Methoden und Design: Als zentrale Bestimmungs(hinter)gründe, die eine
„Hybridisierung“ beeinflusst, werden genannt: Notlagen und Nutzenkalküle der
Akteure. Das Zusammenspiel personeller, organisationaler und kontextueller
Gegegebenheiten ist demnach in seinen Wechselbeziehungen zu beachten.
Dadurch wird die Kommunikation innerhalb der Familie angeregt, die im normalen
Alltag leider oft nicht stattfindet und häufig zur Entfremdung führt. Die therapeutische
Intervention ist die Reflexion des Schmerzverhaltens der Schmerzbetroffenen und
die Reaktionen der Angehörigen darauf. Wir zeigen die Möglichkeiten eines
gesundheitsfördernden und entlastenden Zusammenlebens auf.
Vorgehen: Methodenmix bestehend
quantitativen und qualitativen Anteilen
Schlussfolgerung: Dass zur Behandlung des chronischen Schmerzes ein
multimodales Therapiekonzept nötig ist, ist inzwischen unbestritten. Die Rolle der
Angehörigen wurde bisher aber noch zu wenig beachtet, die Integration der
Angehörigen in die multimodale Therapie erscheint daher nahliegend und sinnvoll.
1.
2.
3.
4.
Poster 33 - Transkulturelle Kompetenz bei muslimischen
Patienten – eine Herausforderung für das Pflegepersonal
in der Anästhesie und im Operationsdienst
Spurny, Corinna
DIPLOMA HOCHSCHULE, Deutschland
Die Mehrzahl der in Deutschland lebenden Muslime hat türkische Wurzeln. Die
ehemaligen Gastarbeiter sind heute im Rentenalter und benötigen vermehrt
medizinische Hilfe und Pflege. Darüber hinaus ist Deutschland ein
Einwanderungsland. Daraus folgt, dass die Anzahl der Patienten mit
Migrationshintergrund weiter zunimmt. Aus dieser Situation ergibt sich, dass das
Pflegepersonal immer stärker mit dem Thema der transkulturellen Kompetenz
hinsichtlich der Kommunikation, der Religion und des Krankheitsverständnisses
konfrontiert wird. Diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist aufgrund von
steigendem wirtschaftlichen Druck nicht immer möglich. Ein weiteres Problem ist die
innere meist auch unbewusste Haltung der Pflegekräfte gegenüber den Migranten,
die von Vorurteilen und Stereotypen geprägt ist.
aus
induktivem
+
deduktivem
sowie
Survey- Befragung: Ermittlung des Status quo der Engagementförderung in
stationären Altenpflegeeinrichtungen
Als Survey Ergebnis wird eine Typologie der Förderstrategien entwickelt.
Davon ausgehend erfolgt eine Auswahl von gegensätzlichen Fördertypen.
Evaluative Fallstudien = Rückkopplung des Sachverhaltes an normative
Vorstellung der Akteure zum Engagement und damit eine Antwort auf die
Frage „Was bedeutet für Organisationen und Engagierte engagementförderlich?“. Es geht darum, die Sicht von Engagierten und Organisation auf
Probleme und Lösungen in der Grauzone zwischen Engagement,
Erwerbsarbeit zu erkunden und damit auch eine Antwort auf die Frage „Was
kann Bürgerschaftliches Engagement in der Pflege und Betreuung leisten?“
und „Unter welchen Bedingungen wird Engagement zur Erwerbsarbeit?“.
Die schriftliche Fragebogenerhebung geht an Repräsentanten der Organisation mit
Zuständigkeit für die Ehrenamtlichen. Die Fragebogenentwicklung erfolgte anhand
einer Literaturrecherche. Der Fragebogen wurde anschließend mit Experten der
Ehrenamtsforschung diskutiert und angepasst. Zum Aufbau: 1. Personendaten der
Engagierten, 2. Status quo der nicht- monetären, (in)direkt- monetären
Engagementförderung, 3. Anerkennungskultur und 4. Daten der Organisation
Die Befragung erfolgt in stationären Altenpflegeinrichtungen eines großen Trägers
mit Einrichtungen in einer Großstadt – Berlin - und im ländlichen Raum –
Brandenburg. Die Rahmenbedingungen der Organisation (Finanzierung, Personal)
und der Engagierten (Arbeitslosigkeit, Mobilität) unterscheidet sich in Berlin und
Brandenburg. Es ist also anzunehmen, dass sich auch innerhalb eines Trägers
Anerkennungskonzepte in verschiedenen Einrichtungen deutlich unterscheiden, da
Engagement jeweils eine andere Bedeutung zugeschrieben wird/ werden muss. Hier
zeigt sich nochmals klar die Differenz zwischen normativen Vorstellungen der
organisationalen Akteure zu Engagement und den „prekären“ Notwendigkeiten
aufgrund der Rahmenbedingungen.
Ziel der Arbeit war es aufzuzeigen, welche Besonderheiten es im Umgang mit
muslimischen Patienten im OP gibt. Dazu wurde der aktuelle Forschungsstand
recherchiert. Anschließend wurden mithilfe des qualitativen Forschungsansatzes drei
Fragen untersucht. Zuerst wurde das grundlegende Wissen über den Islam bei den
Pflegekräften mittels eines Wissenstests überprüft. Danach wurden Besonderheiten
im Umgang mit muslimischen Patienten beschrieben und beleuchtet. Zum Schluss
galt es herauszufinden, ob mehr Wissen über diese Religion und Fortbildungen zur
transkulturellen Kompetenz den Umgang mit muslimischen Patienten verbessern
würden. Dies wurde mit problemzentrierten und leitfadengestützten Interviews
überprüft. An der Befragung nahmen drei Pflegepersonen aus der Anästhesie und
drei Pflegepersonen aus dem Operationsdienst ohne Migrationshintergrund freiwillig
teil. Im Anschluss wurden die Interviews mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach
Philipp Mayring ausgewertet.
Es werden insgesamt 45 Einrichtungen angeschrieben. Die Befragung erfolgt unter
Unterstützung der stationäre Altenpflege zuständigen Vertreterin im Zeitraum von
Anfang Mai bis Anfang Juni 2013.
Als Ergebnis der Befragung entsteht eine Typologie von Förderstrategien, die den
Stellenwert des freiwilligen Engagements (= Ergänzung, Entlastung, Lückenbüßer,
Bereicherung, Mitproduzent, Cure, Care…) innerhalb verschiedener Kontexte
herausarbeitet.
Aus den Ergebnissen der Literaturrecherche geht als Hauptproblem die
Sprachbarriere zwischen Personal und Patient hervor. Darüber hinaus lassen sich
Schmerzen besser behandeln, wenn kulturspezifische Unterschiede mit bedacht
werden. Ferner wünschen sich die Mitarbeiter Fortbildungen in transkultureller
Kompetenz.
Die Ergebnisse aus den Interviews zeigen, dass sich das Pflegepersonal eine hohe
Kompetenz in der transkulturellen Pflege zuschreibt. Die Pflegekräfte besitzen
Hintergrundwissen über den Islam und dessen Werte und Normen. Trotz allem gibt
es eine gewisse Neigung zur Stereotypisierung wenn es um den Schmerz und die
Angehörigen geht. Die größte Herausforderung sind die Sprachbarrieren, die die
Kommunikation in der Pflegebeziehung zwischen Patient und Pflegekraft
49
Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Rahmenbedingungen (mit-)bestimmt werden, stellt eine auf eine verstärkte
salutogenetische Handlungspraxis ausgerichtete „Nach-“ bzw. „Weiterqualifizierung“
der professionell Pflegenden eine unabdingbare Notwendigkeit dar.
Poster 35 - Vom Velo zum Rolls Royce – Ein Erfahrungsbericht über die Einführung der elektronischen Pflegedokumentation am Stadtspital Triemli Zürich
Der aus den erhobenen Untersuchungsbefunden abgeleitete Qualifizierungsbedarf
wurde in den Enwurf eines Assessment-Instrumentes zur Entwicklung eines
salutogenetisch orientierten Kompetenzprofils überführt. Die quantitative
Operationalisierung und empirische Testung des Instrumentes steht im nächsten
Forschungsschritt an. Einsatzfelder des hier schon mal in seinen Grundzügen
vorgestellten Assessment-Instrumentes sind die Diagnose des konkreten
Qualifizierungsbedarfs jeder einzelnen Pflegefachkraft, die
passgenaue
Zusammenstellung der Teilnehmergruppe an einer Weiterbildungsmaßnahme incl.
der bedarfsgerechten Auswahl vorgehaltener Qualifizierungsmodule, sowie die
spätere Evaluation des Lehr-Lernerfolges. Methodisch-didaktische Empfehlungen
zur Gestaltung eines spezifisch lernförderlichen Lernarrangements bilden einen
weiteren zentralen Moment des vorgeschlagenen und im Rahmen dieses
Kongresses in seinen Eckpunkten zur Diskussion gestellten Qualifizierungskonzeptes. Hierbei wird insbesondere auf eine interdisziplinäre, das
Kooperationswissen und die Kooperationsbereitschaft der verschiedenen
professionellen, an der Gesamtversorgung der Patienten beteiligten „Player“
aufgreifende und erweiternde Form der Weiterbildung Wert gelegt.
Vetter, Christine; Brühlmann, Eveline
Stadtspital Triemli Zürich, Schweiz
Ausgangslage: Vor Jahren hat sich die Spitaldirektion entschlossen die
Pflegedokumentenation von Papier auf elektronisch umzustellen. Die Ansprüche an
die elektronische Pflegedokumentation waren hoch: Das System sollte den
Pflegeprozess lückenlos abbilden und gleichzeitig mit der Leistungserfassung
verknüpft sein. Zudem sollte eine Fachapplikation mit weiteren internen
elektronischen Diensten (Medfolio der Ärzte, Labor) möglich sein. WiCare Doc
(Wigasoft) erfüllte alle diese Punkte.
Bis anhin erfolgte die gesamte Pflegedokumentation inklusive Pflegeprozess auf
Papier. In jedem Stationszimmer standen maximal zwei Computer, welche
hauptsächlich für Bestellungen, Nutzung des Intranets und Verfassen von
Überweisungsrapporten verwendet wurden.
Methoden im Projekt: Die bestehende Computer- Systemlandschaft musste
aufgerüstet werden, WLAN und Laptops wurden angeschafft. Im Hersbst 2012 pilottesteten zwei Abteilungen das WiCare Doc. Das gesamte Pflegepersonal wurde im
Vorfeld der Programmeinführung geschult. Schulung der Pflegefachleute bezüglich
des Umgangs mit dem Programm durch die IT des Spitals erfolgte kurz vor
Umstellung der Pflegedokumentation auf der jeweiligen Station. Im jeweiligen Team
wurden Keyuser bestimmt. Die Schulung des LEP erfolgt drei Monate später.
Inhaltliche Fragen werden durch die Fachberatung Pflege/Pflegeexpertin
übernommen. Während der ersten zwei Wochen der Einführung ist immer eine IT
Fachkraft 24 Stunden erreichbar. In jedem Departement finden in regelmässigen
Abständen Keyuser-Treffen statt.
Poster 37 - Probleme bei der Fallidentifikation im Rahmen
einer Studie zur Arbeitsplatzgestaltung bei Menschen nach
Schlaganfall
Horbach, Annegret (1); Smeaton, Susan (2); Behrens, Johann (3)
1: Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 2:
Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences; 3:
Pflegeforschungverbund Mitte Süd
Erste Ergebnisse: Seit Januar 2013 wird das WiCare Doc im zwei Wochen Takt auf
den Abteilungen eingeführt. Es sind Leitlinien im Umgang mit der elektronischen
Dokumentation hinterlegt und integriert. Zu den Pflegediagnosen nach NANDA
wurden auch eigene Pflegediagnosen und Massnahmen erstellt. Die
Leistungserfassung wird aus der Massnahmenplanung abgeleitet. Bis Ende 2015
wird die gesamte Pflegedokumentation elektronisch sein.
Ausgangslage: Die geringe Anzahl der nach einem Schlaganfall an den Arbeitsplatz
zurückkehrenden Personen lässt – in Anlehnung an die ICF – eine fehlende PersonUmwelt-Passung vermuten. Assistive Technologien könnten hier eine verbindende
Funktion erfüllen. An der FH Frankfurt wird derzeit ein Forschungsprojekt zur
Arbeitsplatzgestaltung von Menschen nach Schlaganfall durchgeführt (Förderung:
HMWK), dessen Ziel es ist, einen Ideenpool für neu zu entwickelnde oder
modifizierte Technologien für die Arbeitsplatzgestaltung für Menschen nach
Schlaganfall (bzw. typische Funktionsstörungen dieser Diagnose) zu schaffen.
Schlussfolgerungen, Empfehlungen: Das Pflegemanagement muss sich in der
Spitalleitung klar positionieren, um eine Akzeptanz für das Projekt zu schaffen.
Führungspersonen auf Stationsebene haben eine tragende Rolle bei der Einführung.
Steakholder müssen sorgfältig gesucht werden. Es benötigt Überzeugungsarbeit bei
den Pflegepersonen, sodass im Pflegeprozess gedacht und gehandelt wird. Dabei
erhalten sie Unterstützung von der Pflegeentwicklung.
Mittels Beobachtung soll in Beratungsgesprächen zwischen Rehabilitanden und
Beratenden unterschiedlicher Einrichtungen zunächst die Aneignung des Feldes
erfolgen. Hierbei geht es um die Frage, welche Rolle neue Technologien in der
Praxis spielen bzw. welche bereits zur Verfügung stehen und eingesetzt werden. In
einem 2. Schritt (nach Abschluss der Maßnahme der Arbeitsplatzgestaltung) sollen
in Interviews gemeinsam mit den Rehabilitanden und Beratenden anhand des
aufgetretenen Bedarfs, Ideen für fehlende Technologien identifiziert werden.
Es muss klar deklariert werden, dass die Dokumentation in der Einführungsphase
viel Zeit benötigt. Eine grosse Herausforderung ist es, eine Balance zu finden
zwischen Einführung und Tagesgeschäft.
Rekrutierung:
Die
Feldzugänge
sollen
über
spezialisierte
berufliche
Trainingszentren, Rehakliniken (Phase D/E), die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe
und große Unternehmen mit betrieblichem Eingliederungsmanagement bzw. über
die Betriebsärzte erfolgen. Die institutionellen Zugänge sind über die Deutsche
Rentenversicherung, Knappschaft, Agenturen für Arbeit und Integrationsämter sowie
Unfallversicherungen angebahnt. In der Phase 1 des Projektes werden
sechsmonatige Beobachtungen in der Fallidentifikation und Auswertungen von
Routine- und Befragungsdaten dafür genutzt, Probleme bei der Fallakquise zu
identifizieren und eine erste Abschätzung der Unterversorgung in der
Arbeitsplatzgestaltung nach Schlaganfall vorzunehmen.
Eine weitere Hürde besteht darin, dass die Massnahmen (Doenges & Moorhouse)
und die Interventionen (LEP- Variablen) getrennt sind. Diese sollten bis Ende Jahr
zusammengeführt werden.
Poster 36 - Patientenorientierte Gesundheitsförderung –
Eckpunkte eines Qualifizierungskonzeptes für die (pflegerische)
Fort- und Weiterbildung
Dörge, Christine
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Deutschland
Resultate: Menschen nach Schlaganfall, die wenige Funktionseinschränkungen
haben,kehren
an
den
Arbeitsplatz
zurück,
ohne
eine
prägende
Arbeitsplatzgestaltung in Anspruch zu nehmen. Betroffene nach Schlaganfall
erhalten weniger häufig Maßnahmen zu Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
(LTA)
als
andere
Diagnosegruppen
und
gehen
häufiger
in
die
Erwerbsminderungsrente (EMR). Wenige Menschen im Übergangsbereich erhalten
Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und sind vermutlich in den Einrichtungen
der Phase E zu finden.
Gesundheitsförderliche
Maßnahmen
werden
im
Angebotsspektrum
von
Pflegedienstleistungen künftig einen breiteren Raum einnehmen (müssen) (u.a.
WHO 2000, SVR 2010). Dies gilt in verstärktem Maße auch für
gesundheitsfördernde Ansätze im häuslichen Setting. Nur: sind Pflegekräfte für die
professionelle Ausübung pflegerischer Gesundheitsförderung auch tatsächlich
bereits ausreichend qualifiziert? Sind sie in der Lage, den spezifischen
Gesundheitsbedürfnissen der Patienten und ihrer (pflegenden) Angehörigen
angemessen nachkommen zu können? Allein eine Änderung der Ausbildung (siehe
KrPflG 2003; KrPflAPrV 2003) führt nicht unmittelbar zu einer den Erfordernissen
salutogener Arbeit entsprechenden (Neu-)Ausrichtung im beruflichen Alltagshandeln
der Pflegenden. So ist u.a. auch dem Bereich der Fort- und Weiterbildung
angemessene Aufmerksamkeit zu schenken.
Schlussfolgerungen: Es konnten drei wesentliche Barrieren beim Feldzugang und
der Fallidentifikation expliziert werden:
•
•
•
Die Ergebnisse und Erkenntnisse einer diesem Beitrag zugrundeliegenden qualitativempirischen Studie (Dörge 2013) zu der Frage, in welcher Art und Weise
Gesundheitsförderung im beruflichen Selbstverständnis der Pflegekräfte verankert ist
und aus binnenperspektivischer Sicht Eingang in das berufliche Alltagshandeln findet
bzw. gefunden hat, verweisen zwar auf ein generelles Bekenntnis der befragten
Professionellen zur Wahrnehmung pflegerischer Gesundheitsförderung, zugleich
aber auf konzeptionell kaum untermauerte, theoretisch wenig fundierte und eher
unsystematisch geplante Handlungsstrategien. Auch wenn die Chancen und Risiken
einer Praxis patientenorientierter Gesundheitsförderung nicht allein durch die
Haltung und Praxis der Akteure selbst, sondern auch durch die kontextualen
„info(at)“-Adressen statt personenbezogener Kontakte auf Homepages
uneinheitliche
Klientenpfade,
insbesondere
nach
Abschluss
der
Anschlussheilbehandlung (AHB)
Qualitatives Forschungsdesign mit aus der Sicht der Akteure nicht
lohnenswertem Aufwand für die Vermittlung der kleinen Fallzahlen.
Der Beitrag soll Aufschluss über diese Barrieren geben.
50
Addendum Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
16.-17.9. Programm Posterausstellung
Poster 38 - Flexicare 50 plus - Flexibles Demografiesensibles Lernen in der Pflege
Sieger, Margot; Rustemeier-Holtwick, Annette; Schulze Hannöver,
Klara
SRH Fachhochschule für Gesundheit Gera, Deutschland
eingereicht durch: Prof. Dr. Margot Sieger; SRH Fachhochschule für
Gesundheit Gera, Deutschland; E-Mail: margot.sieger@srhgesundheitshochschule.de
Hinführung: Gegenstand des 3jährigen (2011-2014), durch das Bundesministerium
für Bildung und Forschung der BRD und dem Europäischen Sozialfond geförderten,
Forschungsprojektes Flexicare 50+ ist die Entwicklung, Initiierung und
Implementierung mediengestützter Lernprozesse für die Zielgruppe 50+ in der
Pflege. Die Anforderungen an pflegerisches Handeln sind gestiegen aufgrund eines
quantitativ und qualitativ gestiegenen Bedarfs an Pflege, aufgrund von
Strukturveränderungen sowie einer erweiterten pflegewissenschaftlichen
Perspektive. Gewählt wurden drei Lernszenarien. Die inhaltliche Steuerung erfolgt
seitens der SRH Fachhochschule für Gesundheit, die mediendidaktische
Umsetzung über die TÜV Rheinland Akademie. Die Evaluation übernimmt MMB.
Am Projekt wirken 103 berufserfahrene Pflegende aus drei Krankenhäusern mit.
Zielsetzungen: Erreicht werden soll die Befähigung, sich Wissensbestände der
Pflegewissenschaft systematisch zu erschließen und im Sinne des lebenslangen
Lernens ins eigene Handlungsrepertoire zu integrieren. Digitale Lernformen stellen
Wissen in den Kontext konkreter Arbeitssituationen, um Wechselwirkungen
zwischen Wissenserweiterung und Verwendung moderner Kommunikations- und
Arbeitsmittel zu erreichen.
Methoden: Um die Sichtweisen auf die Zielgruppe, deren Interessen, Lernbedarfe,
–bedingungen und den Stand der Pflegeentwicklung in der Praxis zu erfassen,
wurde eine qualitative Erhebung aus zwei Perspektiven durchgeführt: Eine
Vollerhebung bei den Klinikleitungen sowie durch ein theoretisches Sampling
gewonnene Stichprobe der teilnehmenden Pflegenden. Es wurde das episodische
Interview gewählt, die Texte inhaltsanalytisch ausgewertet. Die extrahierten
Themen werden in einen pflegewissenschaftlichen Kontext gestellt, pflegedidaktisch
bearbeitet und mediendidaktisch umgesetzt.
Im Rahmen der Aktionsforschung wird im Lernszenario Blended Learning die EBN
Methode eingesetzt, da sie sich eignet, den Dialog zwischen Berufserfahrung und
Wissenschaft systematisch zu führen. Neben klassischen Präsenzveranstaltungen
werden Lernprozesse digital über eine Lernplattform gesteuert und begleitet.
Ergebnisse: Die empirischen Ergebnisse bei Pflegenden und Leitungen gliedern
sich nach deduktiv gewonnen Kategorien. Hervorgehoben wird hier dass beide
Gruppen einen grundlegenden beruflichen Wandel konstatieren. Beide betonen
gestiegene Anforderungen durch veränderte Bedarfe aufgrund von
Neugliederungen im Versorgungsgeschehen. Unter der Kategorie Lernen betonen
die Pflegenden das Lernen als Wert an sich, zum Leben gehörend. Sie sind
lernbereit und gehen aktiv mit Anforderungen um und sie erleben, das Lernen zur
Persönlichkeitsstärkung beiträgt. Pflegende lernen häufig Anlass bezogen im
Arbeitsprozess, dabei werden die Anlässe meist medizinisch formuliert. Um
Antworten zu finden werden alle üblichen Lernwege und –formen genutzt.
Demgegenüber thematisieren die Leitungen Schwierigkeiten der Pflegenden,
wieder ins Lernen einzusteigen und kritisieren die mangelnde Antizipation aktueller
pflegewissenschaftlicher Entwicklungen.
Im Lernszenario Blended Learning stehen die Teilnehmer den neuen
Anforderungen, das Handeln wissenschaftlich zu begründen, grundsätzlich offen
gegenüber. Die Affinität zum Umgang mit den digitalen Medien steigt. Allerdings
formulieren sie eine deutliche Skepsis bezogen auf die Anwendung in den derzeitig
erlebten Arbeitsstrukturen und -prozessen.
Schlussfolgerungen: Die empirischen Ergebnisse weisen beides, Potentiale und
Entwicklungsbedarfe der Pflegenden 50+ aus. Obwohl der berufliche Wandel
konstatiert wird, handeln Pflegende und Leitungen lediglich reaktiv, es sind aber
wenige Gestaltungsaktivitäten erkennbar. Die neuen Medien werden als
Impulsgeber und Lernbegleiter wahrgenommen um systematisch evidenzbasiert zu
arbeiten. Offen bleiben wie die Potentiale berufserfahrener Pflegekräfte zur
Organisationsentwicklung genutzt werden.
Poster 39 - „Die Nacht im Krankenhaus aus Sicht der
Pflegenden (heute und vor 25 Jahren)“
Bienstein, Christel; Zegelin, Angelika; Mayer, Herbert
Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke,
Deutschland
eingereicht durch: Prof. Christel Bienstein; Universität Witten/Herdecke,
Deutschland; E-Mail: bienstein@uni-wh.de
Klinikaufenthalte kommen nur dann in Frage, wenn Sicherheit und Schutz der
größtenteils chronisch kranken Patienten rund um die Uhr gewährleistetet werden
müssen. Die Relation der Besetzungs-Quote Patient-Pflegende ist daher auch als
Indikator der Versorgungsqualität zu verstehen. Vor diesem Hintergrund wurde eine
Studie aus dem Jahr 1988 (Bartholomeyczik et al. 1993) mit einem geringfügig
modifizierten und ergänzten Fragebogen wiederholt. Neu hinzugekommen sind
Fragen, die den Aspekt der Zusammenarbeit mit den ärztlichen KollegInnen oder
das veränderte Aufgabenspektrum der Pflege betreffen.
Stichprobe und Methoden: Die Befragung im Rahmen einer
Gelegenheitsstichprobe fand im Zeitraum Mai bis November 2010 in
unterschiedlichen Kliniken in den Bundesländern Bayern, NRW, BadenWürttemberg und Bremen statt. Studierende der Studiengänge Pflegewissenschaft
an den Universitäten Bremen und Witten/Herdecke verteilten die Fragebögen im
Nachtdienst auf internistischen und chirurgischen Stationen mithilfe der jeweiligen
Stationsleitung. Zuvor wurde das Einverständnis der Unternehmensleitung
eingeholt.
Ergebnisse: Von insgesamt 147 returnierten Fragebögen konnten 141 ausgewertet
werden. Von den Befragten (83% Frauen, 75% vollzeitbeschäftigt) arbeiteten 21%
ausschließlich als Dauernachtwache, 64% überwiegend im Tagdienst (15%
sonstiges). Bei den Vollzeitbeschäftigten arbeiten nur 8% (bei den
Teilzeitbeschäftigten 59%) ausschließlich als Dauernachtwache.
Der Anteil der Pflegenden, die 40 oder älter sind, stieg in den letzten 25 Jahren von
24% auf 38% an, während der Anteil der unter 24-jährigen mit 16% nahezu
unverändert blieb.
Der Anteil von Stationen mit mehr als 30 Patienten ist innerhalb der letzten 25 Jahre
von 51% auf 17% gesunken. Heute ist eine Pflegekraft im Nachtdienst im Mittel für
22 Patienten verantwortlich. Bei der Größe der Station scheint es keine Rolle zu
spielen, ob eine Vertretung vorhanden ist oder nicht. 80% der Befragten gaben in
diesem Kontext an, keine Pause machen zu können oder keine Vertretung zu
haben.
55% der Befragten fühlen sich körperlich und 37% nervlich ziemlich stark oder sehr
stark belastet. Dauernachtwachen berichteten dies tendenziell seltener als
Schichtrotierende (46% vs. 57% körperliche Belastung und 27% vs. 42% nervliche
Belastung). 52% benötigten einmal oder mehrmals pro Nacht Unterstützung durch
einen Arzt, wobei diese Unterstützung überwiegend als hilfreich empfunden wurde.
Über 80% der Dauernachtwachen geben an, Familienpflichten mit diesen
Arbeitszeiten besser vereinbaren zu können. Demgegenüber wird dies nur von 6%
der Schichtrotierenden ebenso gesehen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse schließen an den quantitativen Teil der
früheren Erhebung an (z.B. höhere Belastung durch Rotation). Insgesamt wird
berichtet, dass den gestiegenen komplexen Erfordernissen nicht im erforderlichen
Umfang Rechnung getragen werden kann. Die Zahl der multimorbiden Patienten ist
angestiegen, insgesamt die Zahl der zu versorgenden Patienten gesunken.
Fraglich ist, inwieweit Verlagerung von Verantwortung/Tätigkeiten sich auf die
Nachtschicht auswirkt. Immerhin haben sich Krankenhäuser in diesen 25 Jahren
sehr verändert (multimorbide Hochaltrige, kürzere und intensivere Betreuung,
Betrieb fast „rund um die Uhr“). Hier ist weiterer Forschungsbedarf notwendig.
Bartholomeyczik S., Dieckhoff T., Drerup E., Korff M., Krohwinkel M., Müller E.,
Sowinski C., Zegelin A. (1993): „Die Nacht im Krankenhaus aus Sicht der
Pflegenden. Vom Lernprojekt zum Forschungsvorhaben.“ Eschborn DBfK
Poster 40 - Instrumente zur Messung
patientenorientierter Pflege – ein systematisches
Literaturreview
Köberich, Stefan; Farin, Erik
Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland
eingereicht durch: Stefan Köberich, Dipl. Pflegepäd. (FH), MSc
Pflegewissenschaft; Universitätsklinikum Freiburg, Deutschland; E-Mail:
stefan.koeberich@uniklinik-freiburg.de
Einleitung: Eine patientenorientierte Pflege gilt als ein Ansatz, der mit positiven
Patientenoutcomes assoziiert ist (1–3). Um den Grad der Patientenorientierung
messen zu können, bedarf es valider und reliabler Instrumente. Bisher existiert
keine Übersicht über Instrumente, welche eine patientenorientierte Pflege aus Sicht
der Patienten erfassen, und über die Qualität von Studien, in denen diese
Instrumente auf ihre psychometrischen Eigenschaften getestet wurden.
Fragestellung/Ziel: Welche Instrumente existieren, die eine patientenorientierte
Pflege aus Sicht der Patienten erfassen? Auf welcher theoretischer Grundlage
basieren sie? Wie ist die Qualität der Studien einzuschätzen, welche die Testung
der psychometrischen Eigenschaften der Instrumente beschreiben?
Methode: Systematisches Literaturreview.
Suchstrategie: Die Suche fand in den Datenbanken PubMed und CINAHL statt
und beschränkte sich auf Artikel aus den Jahren 1997-2012, die in englischer oder
deutscher Sprache mit einem vorhandenem Abstract veröffentlicht wurden.
Literaturhinweise relevanter Artikel wurden durchsucht und Experten (n=6) im
Forschungsfeld befragt. Eingeschlossen wurden Artikel, welche die Entwicklung
und/oder Testung von Instrumenten zur Messung der patientenorientierten Pflege
beschrieben und mindesten zwei Kategorien der Patientenorientierung nach der
Matrix von Kitson et al. (4) erfassten. Ausgeschlossen wurden Artikel, in denen
Instrumente beschrieben wurden, die nicht durch den Patienten ausgefüllt werden
oder von den Entwicklern als Instrumente zur Erfassung der Patientenzufriedenheit
deklariert wurde.
Datenanalyse: Die theoretische Grundlage der Instrumente wurde unter
Zuhilfenahme der Matrix von Kitson et al. (4) analysiert und Kennzeichen der
Patientenorientierung extrahiert. Für die Beurteilung der Qualität der Studien wurde
die COSMIN Checkliste (5) herangezogen.
Ergebnisse: Es wurden 4 Instrumente identifiziert: Individualized Care Scale (ICS),
Client-Centred Care Questionnaire (CCCQ), Oncology Patients´ Perceptions of the
Quality of Nursing Care Scale (OPPQNCS) und eine Skala von Smoliner und
Kollegen. Alle Instrumente erfassen die Dimensionen „Patientenpartizipation“ und
„Beziehung zwischen dem Patienten und Behandler“. Die OPPQNCS erfasst
zusätzlich Kontextfaktoren patientenorientierte Pflege.
Die Instrumente sind für unterschiedliche Patientenpopulationen und Settings
konzipiert. Die ICS und die Skala von Smoliner wurden im Krankenhaus mit
Patienten unterschiedlicher Erkrankungen getestet, die CCCQ wurde für den Home
Care Bereich entwickelt und die OPPQNCS erfasst die Bewertung der
Patientenorientierung von onkologischen Patienten im Krankenhaus.
Die Qualität der Studien hinsichtlich der Berichterstattung über Aspekte der
Validität/Reliabilität der Instrumente, ist unterschiedlich und reicht von „exzellent“
bis „schlecht“.
Addendum Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Schlussfolgerungen: Es existieren vier Instrumente, welche unterschiedliche
Aspekte der patientenorientierte Pflege in unterschiedlichen Settings erfassen. Die
Qualität der Studien, welche einen Hinweis auf die Qualität der Instrumente geben
kann, ist in manchen Teilen unzureichend. Es bedarf einer in allen Settings und für
alle Patientenpopulationen gültigen Skala mit robusten psychometrischen
Eigenschaften, um den Grad der Patientenorientierung in der Pflege über alle
Settings hinweg darstellen und vergleichen zu können.
Literatur:
1. Poochikian-Sarkissian S,et al. Can J Neurosci Nurs. 2010;32(4):14–21.
2. Suhonen R, Vet al. Int J Nurs Stud. 2007 Feb;44(2):197–207.
3. Wolf DM, et al. J Nurs Care Qual. 2008 Dez;23(4):316–21.
4. Kitson A, et al. J Adv Nurs. 2013 Jan;69(1):4–15.
5. Terwee CB, et al. Qual Life Res. 2012 Mai;21(4):651–7.
Poster 41 - Konzeptualisierung der
Palliativpflegeberatung im Kontext der speziellen
ambulanten Palliativversorgung
Doll, Axel
Uniklinik Köln, Deutschland
eingereicht durch: Axel Doll, Dipl. Pflegepädagoge; Uniklinik Köln,
Deutschland; E-Mail: axeldoll@uk-koeln.de
Palliativpflegeberatung gewinnt als Pflegeintervention zunehmend an Bedeutung
und ist jedoch im deutschsprachigen Raum bisher noch kaum systematisch
untersucht. Die Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen zu
Hause wird von vielen Autoren als komplex und multidimensional beschrieben, da
es sich meist um existenzielle und krisenhafte Situationen handelt. Sie betrifft häufig
das komplette familiale System und stellt für alle Beteiligten eine physische und
psychische Herausforderung dar.
Das Ziel der Dissertation ist die Entwicklung eines theoriegeleiteten und
praxisrelevanten Konzeptes für die Palliativpflegeberatung. Hierfür ist zunächst das
Handlungsfeld der palliativen Pflegeberatung intensiver zu erforschen. Untersucht
werden soll dabei sowohl die Nutzer- als auch die Anwenderperspektive. Das heißt,
die Bedürfnisse der Betroffenen bzw. Angehörigen sollen genauso einbezogen
werden wie das Beratungsverständnis der Palliativpflegekräfte.
Die Erforschung des Beratungshandelns wird mit dem qualitativen Design der
Grounded Theory durchgeführt. In teilnehmender Beobachtung werden SAPV
Pflegende bei ihren Hausbesuchen begleitet. Die sich entwickelnden Konzepte
werden anschließend in Fokusgruppen mit den Palliativpflegekräften diskutiert,
validiert und erweitert.
Die ethische Herausforderung dieser qualitativen Forschung ist, dass sie in einer
sehr vulnerablen Phase im Krankheits- bzw. Lebenszyklus stattfindet und im
geschützten häuslichen Umfeld stattfindet. Durch die teilnehmende Beobachtung
des Doktoranden sind meist drei „Parteien“ involviert. Alle einbezogenen Individuen
sind als sehr vulnerabel einzuschätzen, denn im normalen Pflegealltag findet
Beratungsgespräche in einem geschützten Rahmen und ohne Beobachtende statt.
Ein Antrag für ein forschungsethisches Gutachten der Dt. Gesell. f.
Pflegewissenschaft ist zurzeit in Vorbereitung.
Die teilnehmende Beobachtung wird in verschiedenen SAPV Diensten in
Deutschland stattfinden.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Literatur Review erstellt und der Stand der
Forschung erhoben. Die Feldforschung beginnt im Sommer 2013.
Geplant ist die Auswertung nach der Grounded Theory.
Zum jetzigen Zeitpunkt liegt die internationale Literaturanalyse vor, die den
Forschungsstand beschreibt zu Beratung und Patienten-/Angehörigenedukation in
der häuslichen Palliativversorgung. Die EAPC Task Force on Family Carers (2010)
entwickeln das "White Paper on improving support for family carers in palliative
care". Darin betonen sie die Rolle und die Bedürfnisse der pflegenden An- und
Zugehörigen und sprechen Empfehlungen für deren Unterstützung aus. In Studien,
die die Auswirkungen der häuslichen Pflege auf die pflegenden Angehörigen
erforschten, werden körperliche und psychische Belastungen neben sozialen
Auswirkungen auf die Arbeit und die finanzielle Situation dargelegt. Aber es geht
nicht nur um Belastungen. Pflegende Angehörige erleben die Begleitung ihrer
kranken und sterbenden Angehörige auch als positiv, zum Beispiel um sich näher
zu kommen, um Liebe und Zuneigung pflegen zu können und gemeinsame Zeit zu
verleben, um zusammenzuhalten oder auch um die eigene Stärke zu spüren.Als
weitere positive Erfahrungen werden Effekte wie Familiale Resilienz und
Anpassungsfähigkeit, gestärktes Selbstbewusstsein, Liebe, innige Beziehung und
Zufriedenheit mit der häuslichen Pflegesituation aufgeführt. Diese Erfahrungen
können als zentrale Ressourcen verstanden werden, um die Bereitschaft und die
Fähigkeit zur häuslichen Pflege aufrecht zu halten.
Das Literatur Review zeigt auf, dass es bereits erste vereinzelte Ansätze zur
Pflegeberatung im palliativen Kontext gibt und dass ein Bewusstsein für die
Notwendigkeit dieser Pflegeintervention gibt. Gleichzeitig wird jedoch deutlich, dass
es noch keine Forschung darüber gibt, wie die palliativpflegerische Beratung
gestaltet wird oder gestaltet sein sollte, um tatsächlich die häusliche
Sterbebegleitung zu stärken und zu unterstützen.
Poster 42 - H.I.L.DE. - Erhebung der Lebensqualität
im Haus Schönbrunn
Stürzenbaum, Eva; Suditu, Claudiu
Caritas der Erzdiözese Wien, Österreich
eingereicht durch: Mag. Eva Stürzenbaum; Caritas der Erzdiözese
Wien, Österreich; E-Mail: eva.stuerzenbaum@caritas-wien.at
Im Rahmen der Implementierung von Qualitätsmanagementinstrumenten in
Senioreneinrichtungen, ist die Notwendigkeit einer systematischen Erhebung der
Lebensqualität der dort betreuten Klientinnen und Klienten in den Vordergrund
gerückt. Da in diesen Einrichtungen mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und
Bewohnern an einer Demenzform leiden hat sich der Bedarf nach speziellen
Erhebungsinstrumenten, die für diese Menschengruppe geeignet sind,
herauskristallisiert. Das Haus Schönbrunn hat sich zum Ziel gesetzt, ein valides
Assessmentinstrument zur Erfassung der Lebensqualität aller Bewohnerinnen und
Bewohner zu identifizieren und anzuwenden. Das Erkennen von
Verbesserungspotentialen in verschiedenen Bereichen der Lebensqualität ist dabei
das Hauptanliegen.
Das Haus bietet insgesamt 76 BewohnerInnen und Bewohnern, aufgeteilt auf drei
Etagen, Platz. Der Anteil der betreuten Menschen mit diagnostizierter Demenz liegt
über 75%.
Das in Deutschland entwickelte Instrument H.I.L.DE. (Heidelberger Instrument zur
Erfassung von Lebensqualität bei Demenz) stellt eine umfassende und
wissenschaftlich geprüfte Methode dar die Lebensqualität von an Demenz
Erkrankten – unabhängig von der Schwere der Erkrankung – zu erheben und die
entsprechenden Maßnahmen gezielt einzuleiten (Becker S., Kaspar R. und Kruse
A. (2011): H.I.L.DE. Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität
demenzkranker Menschen. Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern). Das Instrument
erfasst sechs unterschiedliche Dimensionen von Lebensqualität. Die Durchführung
erfolgt mittels eines Fragebogens, der von der jeweiligen Bezugspflegeperson der
Bewohnerinnen und Bewohner beantwortet wird. Die gewonnenen Kennzahlen aus
diesem Erhebungsbogen werden in Referenzbögen übertragen. Um eine
entsprechende Auswertung vornehmen zu können werden die Bewohnerinnen und
Bewohner einer von vier Kompetenzgruppen, die bei der Entwicklung des
Instrumentes definiert wurden und die verbliebenen Fähigkeiten und Ressourcen
berücksichtigen, zugeordnet.
Die Erhebung der Lebensqualität wurde für alle Bewohnerinnen und Bewohner des
Hauses durchgeführt, die bereits mindestens drei Wochen im Haus waren. Die
Bearbeitung der Erfassungsbögen erfolgte durch die jeweilige Bezugspflegeperson.
Im Haus Schönbrunn wurde die momentane Lebensqualität von insgesamt 73
BewohnerInnen erhoben. Zusammenfassend war erfreulich, dass die
Gesamtlebensqualität eines Großteils der BewohnerInnen mit tendenziell positiv
und eher zufrieden beurteilt wurde. Auch die Beobachtung von BewohnerInnen in
Ruhe-, Aktivitäts- und Pflegesituationen ergab einen überwiegend positiven
Gesamteindruck. Unterschiede bei der Teilnahme an gemeinsamen angeleiteten
Aktivitäten wurden zwischen den einzelnen Etagen des Hauses festgestellt. Auch
konnten Unterschiede im Schmerzmanagement festgestellt werden. Defizite im
Bereich des baulichen Wohnumfeldes wurden ebenfalls durch das Instrument
erhoben.
Die unterschiedliche Beurteilung der Schmerzbelastung der leicht und mittelgradig
demenzkranken BewohnerInnen in den einzelnen Etagen – die BewohnerInnen der
Blauen Etage wurden signifikant öfter einer höheren Schmerzbelastung zugeordnet
- regte zu einer Diskussion des Schmerzmanagements im Haus an. Die erhobenen
Defizite im Bereich des individuellen Wohnumfeldes wurden im Leitungsteam
diskutiert. Besonders in den Bereichen des Beleuchtungsmanagements, der
Sicherheit im Badezimmer und der Möglichkeit zur Wahrung der Privatsphäre
wurden Verbesserungen angestrebt.
Die Anwendung des Instruments H.I.L.DE. hat interessante und diskussionswürdige
Ergebnisse gebracht. Besonders die intensive Auseinandersetzung mit der
Lebenssituation der einzelnen BewohnerInnen führt zu mehr Verständnis und lässt
auf problematische Situationen besser eingehen. Langfristig gesehen wird eine
fortlaufend regelmäßige Erhebung vorgesehen um die Wirksamkeit von gesetzten
Maßnahmen in den einzelnen Bereichen der Lebensqualität zu überprüfen.
Poster 43 - Transdisziplinäre Professionalität im
Bereich spezialisierter ambulanter
Palliativversorgung (TP SAPV) – zentrale qualitative
Ergebnisse aus der ersten Projektphase
Walther, Nadine (1,2); Berkemer, Esther (1,2); Schulze, Ulrike (1,2); 1:
Fachhochschule Frankfurt am Main, Deutschland; 2: Hessisches Institut
für Pflegeforschung
eingereicht durch: Nadine Walther, Hessisches Institut für
Pflegeforschung, Deutschland; E-Mail: nadine.walther@hessip.de
Hintergrund: Mit der Gesundheitsreform 2007 wurden in Deutschland Leistungen
zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) eingeführt. Dem Wunsch
sterbender Menschen nach einer achtsamen und ganzheitlichen Palliativversorgung
in der Häuslichkeit wird durch Multiprofessionalität und 24-Stunden-Erreichbarkeit
entsprochen. Die heterogenen und komplexen Versorgungssituationen
schwerstkranker Menschen erfordern im Hinblick auf eine bedürfnis- und
bedarfsgerechte Leistungserbringung ein Handeln der professionellen Akteure
insbesondere auch über eigentliche disziplinäre Grenzen hinaus.
Fragestellung und Ziele: Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF/SILQUA) geförderte Praxisforschungsprojekt zielt auf die Entwicklung,
Erprobung und formative Evaluierung innovativer, forschungs- und praxisorientiert
Ansätze einer transdisziplinären Professionalität.
Addendum Posterpräsentationen 16.-17.9.2013
Fragestellungen:


Wie kann der Beitrag der Care-Professionen, insbesondere für die
spezialisierte ambulante Palliativversorgung sowie für das angrenzende Feld
der allgemeinen Palliativ- und Hospizversorgung, empirisch fundiert
beschrieben werden?
Welche Gemeinsamkeiten, Differenzen und bisher ungenutzten
Kooperationspotentiale lassen sich beobachten und rekonstruieren?
Methode und Design: Das Praxisforschungsprojekt TP SAPV ist durch einen
Mixed Method Ansatz gekennzeichnet (qualitative und quantitative
Forschungsphasen).Die explorative, qualitative Projektphase fokussiert die
empirische Rekonstruktion beruflicher Habitusformationen sowie Arbeitsbündnisse
von Professionellen unterschiedlicher disziplinärer Herkunft im Arbeitsfeld SAPV auf
der Basis teilnehmender Beobachtungen in Anlehnung an eine fokussierte
Ethnographie (Knoblauch, 2001). In einem nächsten Schritt werden Bedarfsmuster
ermittelt, um vor diesem Hintergrund eine transdisziplinäre Professionalität im
Rahmen von SAPV zu konkretisieren. Die anschließende quantitative Projektphase
umfasst eine standardisierte Online-Befragung zur konkreten Ausgestaltung von
SAPV.
Ethische Überlegungen: Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der
Deklaration von Helsinki (in der jeweils gültigen Fassung, vgl. WMA, 2008)
durchgeführt. Medizinisch-pflegerische Forschung bedarf der informierten
Einwilligung (informed consent), d.h. alle interessierten Personen werden vor einer
möglichen Teilnahme über die Studie mündlich und schriftlich über die jeweiligen
Teilnahmebedingungen und die Einhaltung datenschutzrechtlicher Vorschriften
ausreichend informiert. Das Vorhaben durchlief das Clearing der Ethikkommission
der Deutschen Gesellschaft für Pflegeforschung (27.08.2012).
Aktueller Stand Datenerhebung und Datenanalyse: In der 1.Projektphase
wurden 42 teilnehmende Beobachtungen im Rahmen von 70 Patientenbesuchen
und situativ ergänzende Interviews mit Fachpersonen in vier hessischen Palliative
Care Teams durchgeführt. Die Rekonstruktion der beruflichen Habitusformationen
der in der SAPV-Praxis Tätigen erfolgt nach der dokumentarischen Methode
(Bohnsack, 2010).
Zielabsichten: Ausgehend von den ersten Überprüfungen der soziogenetischen
Typiken am Datenmaterial erfolgt darüber hinaus eine mehrperspektivische
Erhebung von Bedarfsmustern ("ero-epischeGespräch" nach Girtler, 2001) der
beteiligten Akteure im Hinblick auf eine zu explizierende Transdisziplinarität.
Vor dem Hintergrund der Forschungsergebnisse soll ein wissenschaftlich fundiertes
modulares Konzept zur Weiterentwicklung der Aus-, Fort- und
Weiterbildungscurricula Palliative Care entwickelt werden.
Literatur:
Bohnsack, R. (2010). Dokumentarische Methode. Budrich: Opladen.
Girtler, R. (2001). Methoden der Feldforschung. 4., völlig neu bearb. Aufl. Wien,
Köln, Weimar: Böhlau.
Knoblauch, H. (2001). Fokussierte Ethnographie,. Sozialer Sinn. Zeitschrift für
hermeneutische Sozialforschung(1),S. 123-141.
WMA, W. M. A. (2008). DECLARATION OF HELSINKI - Ethical Principles for
Medical Research Involving Human Subjects. http://www.wma.net, Stand
[27.07.2011].
Verzeichnis der Aussteller
Die Veranstalter danken den Ausstellern für die
Unterstützung der 3-Länderkonferenz Pflege und
Pflegewissenschaft 15.-17.09.2013
Die Veranstalter danken den freiwilligen Helfern
in der Durchführung der Konferenz:
Für die Registrierung der Teilnehmer:
den Schweizer Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern der
SBK Sektion St. Gallen - Thurgau – Appenzell
Oberstrasse 42
CH-9000 St. Gallen
Web: www.sbk-sg.ch
FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte
Wissenschaften
Fachbereich Gesundheit
Tellstrasse 2
Postfach 664
CH-9001 St.Gallen
Web: www.fhsg.ch/gesundheit
Die Veranstalter danken für die professionelle
Durchführung der Konferenz vor Ort:
Klinik Hirslanden AG
Head Office/Referenz Anne Forster
Finanz- und Rechnungswesen
Seefeldstrasse 214
CH-8008 Zürich
Web: www.hirslanden.ch
Konzil - Gaststätten Hölzl - Gastronomie GmbH,
Restaurant, See-Terrassen, Tagungs- und Veranstaltungshaus
Hafenstraße 2
78462 Konstanz
E-Mail: mail@konzil-konstanz.de
Web: www.konzil-konstanz.de
Kalaidos Fachhochschule Schweiz
Departement Gesundheit
Pestalozzistrasse 5
CH-8032 Zürich
Web: www.kalaidos-gesundheit.ch
Tourist-Information Konstanz GmbH
Bahnhofplatz 43
78462 Konstanz am Bodensee
E-Mail: info@konstanz-tourismus.de
Web: www.konzil-konstanz.de
MTS Medication Technologies GmbH
Robert-Bosch-Str. 7
D-64293 Darmstadt
Web: http://www.mts-mt.de
Steinbeis-Transfer-Institut Stressmanagement,
ganzheitliche Gesundheit und Prävention
Max-Stromeyer-Strasse 116
D-78467 Konstanz
Web: www.stress-burnout-frei.de
Universität Witten/Herdecke, Departement
Pflegewissenschaft
Fakultät für Gesundheit
Stockumer Straße 12
D-58453 Witten
Web: www.uni-wh.de
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften
Departement Gesundheit, Institut für Pflege
Technikumstrasse 71
CH-8401 Winterthur
Web: www.gesundheit.zhaw.ch/pflege
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