Kennlinienaufnahme des Transistors BC170
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Kennlinienaufnahme des Transistors BC170
Kennlinienaufnahme des Transistors BC170 Einleitung Bipolare Transistoren werden aus zwei eng benachbarten pn-Übergängen gebildet. Vorrausetzung für das Funktionsprinzip ist die gegenseitige Beeinflussung beider pn-Übergänge, die nur bei sehr geringer Basisweite möglich wird. Die Schichtfolge der drei beteiligten Halbleitergebiete bestimmt den Typ der Transistoren: npn oder pnp. Anwendung: Verstärkertransistoren, Schalttransistoren oder nach ihrer Leistung in Kleinsignal- bzw. Leistungstransistoren. Grundschaltungen: Basisschaltung, Emitterschaltung, Kollektorschaltung Die Emitterschaltung ist die am häufigsten angewandt wird. Kennlinienfelder in Emitterschaltung: Im Transistor stehen vier Größen (Eingangsstrom und –spannung, Ausgangsstrom und –spannung) zueinander in Beziehung. Sie hängen wegen der Verkopplung über die Sperrschichten voneinander ab und beeinflussen sich gegenseitig. Das Kennlinienfeld eines Bipolartransistors mit Arbeitsgerade (gestrichelt), Verlustleistungshyperbel (strichpunktiert) und Anstiegswinkeln der Kennlinien im Arbeitspunkt A: Versuch Ptot = 300 mW Icmax = 100 mA UCEmax =30 V 1. Prüfung der pn – Strukturen auf ihre Funktion (R → ∞ bzw. R → 0 einsetzen) mit einem Ohmmeter. Tabelle Strecke B – E Strecke C – B Strecke C – E Durchlassrichtung →0 →0 →∞ Sperrrichtung →∞ →∞ →∞ 1 2. Aufnahme der Eingangskennlinie Das Eingangskennlinienfeld ist die Darstellung UBE = f (IB, UCE) in der Form UBE = f (IB) mit UCE als Parameter. Der Einfluß von UCE kann meist vernachlässigt werden. In der Eingangskennlinie IB = f (UBE) sind der Eingangsstrom und –spannung verknüpft. Parameter UCE = 5 V IB = f (UBE) Schaltung Messwerte UBE in V 0,2 0,5 0,55 0,6 0,63 0,65 0,66 IB in µA 0 0 0 4 11 26 34 3. Aufnahme der Ausgangskennlinie Im Ausgangskennlinienfeld wird IC = f (IB, UCE) in der Form von Ausgangskennlinien IC = f (UCE), die also Ausgangsstrom und –spannung verknüpfen, mit IB als Parameter dargestellt. Es gibt auch die Aussteuerbarkeit in Bezug auf Kurvenform und Leistung an. Diese Nutzbarkeit der Ausgangskennlinien wird bei den pn- Übergängen durch die maximale zulässige Verlustleistung bzw. die Durchbruchsspannung begrenzt. U = 15 V UBE = 0,68 V Parameter IB in µA 2 Schaltung Messwerte IB in µA UCE in V 0,1 0,2 0,5 1 2 4 8 12 14 20 IC in mA 1,45 1,9 1,95 1,95 1,97 2 2,12 2,25 2,31 30 2,75 4,1 4,2 4,2 4,2 4,3 4,7 5,0 5,1 40 4,1 5,9 6,0 6,0 6,0 6,1 7,0 7,3 8,0 60 5,0 8,8 9,2 9,3 9,5 10 11 12 13 80 8,0 12,1 12,5 13,9 14,2 14,8 16,2 18,8 19,2 4. Ermittlung der Übertragungskennlinie Das Stromübertragungskennlinienfeld ist die Darstellung von IC = f (IB, UCE) in der Form IC = f (IB) mit UCE als Parameter. Der Einfluss kann meist vernachlässigt werden, so dass näherungsweise eine Stromübertragungskennlinie entsteht, in der Ausgangsstrom IC und Eingangsstrom IB verknüpft sind. Diese Kennlinie verläuft annähernd linear und sie dient zur Entnahme des Gleichstromverstärkers B bei jeweiligen Arbeitspunkt. B= IC IB Parameter UCE = 5 V Messwerte: IB in µA 10 20 30 40 60 80 IC in mA 1,67 2,1 5,2 7,5 11,1 15,3 3 Berechnung der Verlustleistungshyperbel Bei Verwendung und Dimensionierung von Transistorschaltungen, sollte zu Beginn die sogenannte Verlustleistungshyperbel in das Ausgangskennliniefeld eingetragen werden. IC = Ptot 300mW = = 3A U CE 0,1V IC = Ptot 300mW = = 1,5 A U CE 0,2V IC = Ptot 300mW = = 300mA U CE 1V IC = Ptot 300mW = = 150mA U CE 2V IC = Ptot 300mW = = 75mA U CE 4V IC = Ptot 300mW = = 37,5mA U CE 8V IC = Ptot 300mW = = 25mA U CE 12V IC = Ptot 300mW = = 21,4mA U CE 14V IC = Ptot 300mW = = 18,7 mA U CE 16V IC = Ptot 300mW = = 600mA U CE 0,5V 4 Untersuchungen am dynamischen Verstärker mit Bipolartransistor Es sind durch messtechnische Verfahren die Eigenschaften der 3 Grundschaltungen nachzuweisen und gegebenenfalls mit den grafisch ermittelte sowie durch die Ersatzschaltung mit den rechnerisch ermittelten Werten zu vergleichen. 1.Emitterschaltung geg: • • • • • • • • • Transistor BC170 messtechnisch ermittelte Kennlinien Ptot = 300mW Arbeitspunkt (AP) U’CE = 5V UB = 10V (ohne RE) I’C = 10mA Uess = 30mV = ∆ Ue = 15mV für ∆ Ue, f = 1kHz RE für URE ≤ 1V Schaltung Dimensionierung der Schaltung für den gegebenen AP a) PV-Hyperbel b) R-Gerade Berechnung zur Dimensionierung RC = U RC U B − U CE 10V − 5V = = = 500Ω IC IC 10mA R1 = U R1 U B − U BE U B − U BE 10V − 0,7V = = = = 27193Ω = 27,2kΩ I R1 I R2 + I B 6* IB 6 * 57 µA R2 = U BE 0,7V = = 2456Ω 5 * I B 5 * 57 µA 5 Messtechnische Ermittlung statischer Werte • Vergleich mit den rechnerisch sowie grafisch ermittelten Werte. Messtabelle 1. UCE = 2. UBE = 3. IC = 4. IB = Rechnerisch 5V 0,7 V 10 mA 57 µA Grafisch 5V 0,66 V 10 mA 57 µA Messtechnisch 5,27 V 0,69 V 9,44 mA 50 µA Berechnung: - bei maximal symmetrische Aussteuerung ist U’RC gleich U’CE = 5V U CE = U B − RC * I C = 10V − 500Ω * 10mA = 5V U CE = U BE = R2 * 5 * I B = 2456Ω * 5 * 57 µA = 0,699V IB = IC = U B 10V = = 5V 2 2 UBE 0,699V = = 57 µA 5 * R2 5 * 2456Ω U CE 5V = = 10mA RC 500Ω Messtechnische Ermittlung dynamischer Werte • Vergleich mit den rechnerisch sowie grafisch ermittelten Werten (soweit möglich bzw. sinnvoll). • Anlegen von Uess = 30mV=Ueff = 21,21mV, f = 1kHz Ersatzschaltung 6 grafisch ermittelte Werte: ∆I C = 0,6mA rCE = ∆U CE = 2V ∆U CE 2V = = 3,33kΩ ∆I C 0,6mA I B = 57 µA rBE = U T = 30mV U T 30mV = = 526,32Ω = 526Ω IB 57 µA Berechnung über die Ersatzschaltung rechnerisch ermittelte Werte: RL = 3kΩ re = R1 // R2 // rBE = 426,26Ω = 427Ω ra = RC // RL // rCE = 379,7Ω = 380Ω vu = Ua I C * rCE // RC // RL 10mA * 379,7Ω = = = 126,57 = 127 Ue UT 30mV vi = ia I C * rCE // RC // RL * R1 // R2 // rBE 10mA * 379,7Ω * 426,62 = = = 17,99 = 18 ie U T * RL 30mV * 3kΩ v P = vu * vi = 126,57 * 18 = 2278 mit gemessenen Werte berechnet: vu = Ua 1,8V = = 120 Ue 15mV vi = ia 509µA = = 18,85 ie 27 µA v P = vu * vi = 120 * 18,85 = 2262 ∆Ue = ∆ie * rBE = 27 µA * 526,62Ω = 14,2mV = 14mV ∆Ua = ∆ia * R L = 509 µA * 3000Ω = 1,5V ∆ie = re = ∆Ue 15mV = = 28,4 µA = 28µA rBE 526,62Ω RV 220Ω = = 1100Ω ∆U a 1,8V −1 −1 1,5V ∆U a Rv ∆ia = ∆Ua 1,8V = = 600 µA RL 3000Ω ra = Rl * ( ∆U a 1,8V − 1 ) = 3000Ω * − 1 = 857Ω ∆U 1,4V a Rl 7 Tabelle rCe rBe ∆ Ueeff ∆ Ua vu ∆ ie ∆ ia vi vp ra (bei RV =10Ω) re (bei RL =3kΩ) Grenzfr. fu Grenzfr fo Rechnerisch 3,33 kΩ 526 Ω 14 mV 1,5 V 126 28 µA 600 µA 18 2278 380 Ω 427 Ω 374 Hz Grafisch 3,33 kΩ 526 Ω Messtechnisch 15 mV 1,8 V 120 27 µA 509 µA 18,85 2262 857 1100 400 Hz 250 kHz Anmerkung zu den Grenzfrequenzen 1. Die Frequenz, bei der die Stromverstärkung h21e auf 70,7 % (um –3 dB) ihres Wertes bei niedrigen Frequenzen h21e (f = 0) abgefallen ist, wird als ß-Grenzfrequenz fß bezeichnet. In unserem Fall als fU untere Grenzfrequenz bezeichnet. 2. Die Frequenz, bei der die Stromverstärkung h21e = 1 abgefallen ist, wird als f1- Frequenz bezeichnet. In unserem Fall als fo obere Grenzfrequenz bezeichnet. Formel zur Berechnung des Eingangskondensators C1 fu = 1 1 = = 373,6 Hz = 374Hz 2 * Π * C * re 2 * Π *1µF * 426,6Ω 8 Transistor-Kennlinien Steuerkennlinienfeld IC = f (IB) Ausgangskennlinienfeld IC = f (UCE) Eingangskennlinienfeld IB = f (UBE) Eingangskennlinienfeld IB = f(UBE) Es handelt sich dabei um eine Diodenkennlinie, der PN-Schicht zwischen Basis und Emitter. Sie bestimmt bei welcher Basisvorspannung der Transistor leitend wird. Ausgangskennlinienfeld IC = f (UCE) Das Ausgangskennlinienfeld gibt den Zusammenhang zwischen Kollektorstrom IC und KollektorEmitter-Spannung UBE bei verschiedenen Basisströmen an. Jede Kennlinie gilt für einen bestimmten Basisstrom Steuerkennlinienfeld IC = f (IB) Aus der Darstellung IC = f (IB) kann die Stromverstärkung direkt aus der Steilheit der Kennlinie abgelesen werden: • • • je steiler die Kennlinie, desto größer die Stromverstärkung B und ß bei gekrümmten Kennlinien entstehen Verzerrungen im Ausgangssignal bei gekrümmten Kennlinien ist die Verstärkung nicht konstant 9 Die Steuerkennlinie wird auch als Übertragungskennlinie bezeichnet. • Gleichstromverstärkung B • Wechselstromverstärkung ß 10