Institut für Labortierkunde Akademischer Bericht 2004
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Institut für Labortierkunde Akademischer Bericht 2004
Institut für Labortierkunde Leitung in der Berichtsperiode: Prof. Dr. Kurt Bürki Akademischer Bericht 2004 Adresse: Telefon: Fax: E-Mail: Universität Zürich Winterthurerstrasse 190 8057 Zürich 044 635 54 50 044 635 57 03 kbuerki@ltk.unizh.ch Zusammenfassung (Management Summary) 1. Das Institut für Labortierkunde ist ein gemeinsames Institut der Vetsuisse-Fakultät Zürich und der Medizinischen Fakultät mit zwei Standorten: Dem Standort Universität-Irchel (inklusive das Nagerzentrum am Tierspital) und dem Standort Universitätsspital (Biologisches Zentrallabor). Ausserdem untersteht dem Institut eine externe Anlage zur Zucht transgener Mäuse bei der Firma RCC, Füllinsdorf, BL. Dem Institut ist der Tierschutzbeauftragte der Universität zur Seite gestellt. Das Institut für Labortierkunde ist in erster Linie ein Dienstleistungsunternehmen, welches die in der biomedizinischen Forschung tätigen Gruppen der Universität und des Universitätsspitals in vielfältiger Weise bei der Durchführung von Tierversuchen unterstützt. Dies geschieht vor allem durch die artgerechte und hygienisch einwandfreie Haltung der Tiere, sowie durch die veterinärmedizinische Betreuung vor, während und nach experimentellen Eingriffen. Zwei spezialisierte Labors unterstützen Forschergruppen bei der Erzeugung und Bereitstellung von gentechnisch veränderten Mausmodellen. Ein Labor für Molekulare Genetik führt im Auftrag von Forschern genetische Tests zur Ueberwachung transgener Zuchten durch. In diesen Zusammenhang besteht ein zunehmender Bedarf an Beratung bei der Planung komplexer Kreuzungen von mehrfach-transgenen Mäusen. Mit gezielten Forschungsprojekten will das Institut seine Dienstleistungen verbessern und erweitern. Mit einem reichen Angebot an Aus- und Weiterbildungs-Modulen vermittelt das Institut angehenden Fachpersonen und Leitern für Tierversuche die notwendigen Grund- und SpezialKenntnisse in Labortierkunde. 2. Das Institut ist in standortübergreifende Kompetenzbereiche gegliedert: Tierhaltung/Tierbetreuung, Transgene Techniken, sowie Aus- und Weiterbildung (siehe Organigramm). Mit Ausnahme der Haltung und Betreuung von Grosstieren für den Bereich experimentelle Chirurgie des Universitätsspitals haben Nachfragen nach Dienstleistungen im Berichtsjahr in allen Bereichen weiter zugenommen: Im Bereich Tierhaltung/Tierbetreuung betrifft dies vor allem die Zucht und die Haltung von transgenen Maus-Linien. Da an den Standorten in Zürich die Kapazitätsgrenzen erreicht worden sind, wurde im Berichtsjahr mit der Auslagerung von Zuchten transgener Tiere in einen externen Zuchtbetrieb bei der Firma RCC, Füllinsdorf (BL), mittels Embryo-Transfers begonnen. Damit wird angestrebt, an den Standorten in Zürich mittelfristig die Belegungsdichten in den experimentellen Räumen reduzieren zu können, sowie Ausweichmöglichkeiten bei eventuellen Hygieneeinbrüchen zur Verfügung zu haben. Auch soll am Standort Universität-Irchel Platz geschaffen werden für den Einbau eines Biosicherheits-Tierlabors. Im Bereich Aus- und Weiterbildung hat insbesondere die Nachfrage nach der seit Mitte 1999 gesetzlich geforderten Grundausbildung für Fachpersonen, welche Tierversuche durchführen, weiterhin stark zugenommen. Das Fehlen eines eigenen, das ganze Jahr verfügbaren Kursraumes setzt in diesem Bereich dem Angebot von Kursen enge Grenzen. 3. Die laufenden drei Forschungsprojekte bezüglich Tierschutz und Transgene Techniken sind im Berichtsjahr trotz weitgehender Absorption der Institutsmitglieder durch Dienstleistungen erfolgreich vorangetrieben worden: Die Untersuchungen über Schmerz und Stress bei der Labormaus sind sowohl mittels telemetrischer Untersuchungen als auch auf molekularer Ebene weitergeführt worden. Bei der Entwicklung von Methoden zur gezielten Mutagenese der Ratte ist insbesondere die Methode des Klonens vorerst bei der Maus erfolgreich etabliert worden. Die Kryokonservierung und Revitalisierung von Maus-Spermien ist soweit entwickelt worden, dass sie routinemässig eingesetzt wird. 1 Allgemeine Einschätzung 1.1 Wo stehen wir heute: Standortbestimmung Das Institut für Labortierkunde hat sich als inneruniversitäres forschungsunterstützendes Dienstleistungsunternehmen etabliert. Die Gliederung des Instituts für Labortierkunde in die standortübergreifenden Kompetenzbereiche Tierhaltung/Tierbetreuung, Transgene Techniken und Aus- und Weiterbildung hat sich bewährt. Die Zusammenführung der Tierhaltungen sowie der Fachkompetenzen in den unterstützenden Bereichen hat zur Schaffung von Synergien geführt. Mit Ausnahme der Haltung und Betreuung von Grosstieren für den Bereich 2 experimentelle Chirurgie des Universitätsspitals haben die Nachfragen nach Dienstleistungen im Berichtsjahr in allen Bereichen weiter zugenommen: Im Bereich Tierhaltung/Tierbetreuung betrifft dies vor allem die Zucht und die Haltung von transgenen Maus-Linien. Im Bereich Aus- und Weiterbildung hat insbesondere die Nachfrage nach der seit Mitte 1999 gesetzlich geforderten Grundausbildung für Fachpersonen, welche Tierversuche durchführen, weiterhin stark zugenommen. In allen Bereichen sind insbesondere wegen räumlicher Beschränkungen Kapazitätsgrenzen erreicht worden. Die laufenden drei Forschungsprojekte bezüglich Tierschutz und Transgene Techniken sind im Berichtsjahr trotz weitgehender Absorbtion der beteiligten Institutsmitglieder durch Dienstleistungen und Lehrverpflichtungen erfolgreich vorangetrieben worden: Untersuchungen über Schmerz und Stress bei der Labormaus sind auf die molekulare Ebene ausgedehnt worden. Bei der Entwicklung von Methoden zur gezielten Mutagenese der Ratte ist insbesondere die Methode des Klonens vorerst bei der Maus erfolgreich etabliert worden. Die Kryokonservierung von Maus-Spermien ist soweit entwickelt worden, dass sie routinemässig eingesetzt werden kann. Die Möglichkeit, steigende Dienstleistungseinnahmen zur Finanzierung zusätzlicher Stellen einzusetzen, gestattet es dem Institut, wachsenden Anforderungen zum Teil zu begegnen. Jedoch ist mit zunehmendem Dienstleistungsvolumen der interne Aufwand bezüglich Administration und Führung sowie der Aufwand für die Kommunikation mit den Dienstleistungsnehmern gestiegen. Insbesondere hat auch die Nachfrage nach Beratungen bei der Planung von Tierversuchen und bei der Planung von komplexen Kreuzungen mehrfach-transgener Mäuse stark zugenommen. Dem Mehraufwand konnte durch organisatorische Anpassungen und personelle Verstärkungen teilweise Rechnung getragen werden. Bezüglich der Nagerhaltung hat das Institut seine räumlichen Kapazitätsgrenzen erreicht. Dies trotz der Umwandlung von Grosstierräumen in Nagerhaltungen am Standort Universitätsspital und trotz der Einführung der Spermien-Gefrierung zur Reduktion von Erhaltungszuchten transgener Maus-Linien sowie der Inbetriebnahme einer externen Zuchtanlage für transgene Mäuse. Der Mangel an freien Räumen wirkt sich bei der Behebung von Hygieneproblemen äusserst erschwerend aus. Die Forschungsaktivitäten des Instituts sind durch die weitgehende Absorption der Institutsmitglieder durch Dienstleistungen und Lehrverpflichtungen (LTK Module, siehe 4) behindert und können nur durch eingeworbene Drittmittelstellen aufrechterhalten werden. Der Bereich Aus- und Weiterbildung muss wegen des Fehlens eines geeigneten institutseigenen Kursraumes sein Angebot an Grundkursen auf die Semesterferien beschränken. 1.2 Wo wollen wir hin: Ziele in den nächsten Jahren Eine weitere Steigerung der Qualität der Dienstleistungen einerseits sowie der Forschungstätigkeiten andererseits des Instituts bilden die übergeordneten Ziele. Dies umfasst folgende Teilziele und Massnahmen: Reduktion der Maus-Zuchten an den Standorten Universität-Irchel und Universitätsspital durch Auslagerung an einen externen Standort (Firma RCC, Füllinsdorf, BL); Separate Budgets für Dienstleistungen und für Lehre und Forschung; Einführung eines neuen EDV Systems zur Verwaltung der Versuchsbewilligungen und zur EchtzeitErfassung der Tierzahlen; Intensivierung der Forschungstätigkeiten durch Erhöhung der Zahl der Doktorandinnen und Doktoranden, die Schaffung eines wissenschaftlichen Beirats und die vermehrte Einwerbung von Drittmitteln; sowie eine Verbesserung der räumlichen Situation im Bereich Aus- und Weiterbildung. Diese Ziele und Massnahmen bilden die Hauptinhalte der Zielvereinbarungen des Instituts mit der Universitätsleitung gemäss Evaluationsbericht des Jahres 2003. 1.3 Wie kommen wir dahin: Strategien, Massnahmen Die Qualität der Dienstleistungen des Instituts für Labortierkunde wird durch die Mitarbeitenden bestimmt. Zentrales Anliegen des Instituts ist, die Mitarbeitenden aller Stufen, Akademikerinnen und Akademiker, Laborantinnen, Tierpflegerinnen und Tierpfleger sowie Verwaltungsangestellte durch Informationsveranstaltungen die Wichtigkeit ihrer Aufgaben aufzuzeigen und sie durch interne Weiterbildung für die kompetente Ausführung der 3 spezifischen Arbeiten zu schulen: Kompetent im Sinne des Tierschutzes als auch im Sinne der Unterstützung der forschenden Dienstleistungsnehmer. Bezüglich der Forschungsprojekte am Institut werden Massnahmen getroffen, um die Forschungstätigkeiten der betreffenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber den Lehrverpflichtungen und Dienstleistungsaufgaben abzugrenzen und zu schützen. Durch die Integration in die neuen Studiengänge der Veterinärmedizin und der Biologie sollen vermehrt Studenten für die Durchführung von Abschlussarbeiten gewonnen werden. Durch die Schaffung eines Seminarprogramms sowie durch Kongressbesuche werden die externen Kontakte verbessert. 2 Forschung 2.1 Überblick Die Forschungsschwerpunkte des Instituts für Labortierkunde liegen in den Gebieten Tierschutz/Schmerzerkennung bei Labornagern und der Entwicklung verbesserter Techniken im Bereich transgener Tiere. Die Forschungsprojekte zielen auf die Verbesserung, Unterstützung und Erweiterung der vom Institut angebotenen Dienstleistungen. Die Forschungsprojekte sind im Berichtsjahr trotz weitgehender Absorption der Institutsmitglieder durch Dienstleistungen und Lehrverpflichtungen vor allem durch Drittmittel-Mitarbeiter erfolgreich vorangetrieben worden: Laufende Untersuchungen über Schmerz und Stress bei der Labormaus mittels telemetrischer Methoden sind auf die molekulare Ebene ausgedehnt worden. Zu diesem Zweck sind 130 potentiell stress- oder schmerzrelevante Gene ausgewählt worden. Oligomer-DNA-Proben für diese Gene werden als Mikroarrays zur vergleichenden Analyse von Genexpressionsmustern von belasteten und von Kontrolltieren eingesetzt. Gene mit veränderter Expression sind identifiziert worden. Ausgewählte schmerzkorrelierte Genexpressionsänderungen werden mittels RT-PCR näher charakterisiert. Zur effizienten Ausschöpfung des Potentials molekularer Methoden ist die Zusammenarbeit mit dem Functional Genomics Center Zurich (FGCZ) intensiviert worden. Bei der Erarbeitung von Methoden zur gezielten Mutagenese von Genen der Ratte sind zwei Ansätze weiterverfolgt worden: Bezüglich des Klonens von Ratten sind grundsätzliche Voraussetzungen erfüllt: Die Etablierung von embryonalen Fibroblasten als mögliche Kernspender, die Gewinnung, die Entkernung sowie die Aktivierung von Ozyten. Kerntransferexperimente sind vorerst bei der Maus erfolgreich durchgeführt worden und haben zur Geburt einer lebensfähigen geklonten Maus geführt. Bezüglich der Etablierung von embryonalen Stammzellen der Ratte werden weiterhin verschiedene Kulturmedien getestet. Parallel dazu ist eine Untersuchung der Expression von Signaltransduktionsmolekülen in embryonalen Stammzellen der Maus erfolgreich angelaufen. 2.2 Forschungsdatenbank Links zu den FDB-Websites der Forschungsbereichsleiterinnen und -leiter des Instituts: http://www.research-projects.unizh.ch/vet/unit52000/area576/index.htm http://www.research-projects.unizh.ch/vet/unit52000/area576/p2366.htm http://www.research-projects.unizh.ch/vet/unit52000/area576/p2597.htm http://www.research-projects.unizh.ch/vet/unit52000/area576/p2363.htm 4 3 Lehre 3.1 Innovative Lehrveranstaltungskonzepte Das Institut ist vor allem im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen, welche Tierversuche durchführen, tätig (siehe 4). Für die Studierenden der Veterinärmedizin wird ein Kurs in Propädeutik an kleinen Heimsäugern angeboten. Daneben bietet das Institut eine Spezialvorlesung über Transgene Tiermodelle für Hörerinnen und Hörer aller Fakultäten an. Für Agronomen und Biologen wird an der ETH eine Vorlesung Labortierkunde gehalten. Das Institut beteiligt sich überdies mit Vorlesungen und Praktika am Kurs Reproduktionsbiologie sowie an der Vorlesungsreihe Laboratory Ethics des Zoologischen Instituts der Universität. Das Institut hat ausserdem seine Beteiligung am Master-Studiengang Humanbiologie/Medical Biology der MathematischNaturwissenschaftlichen Fakultät mit einer Vorlesung und drei einwöchigen Praktika zugesagt. Im Rahmen der neuen Studiengänge an der Vetsuisse-Fakultät wird das Institut ebenfalls mit Vorlesungen und Kursen in Labortierkunde beteiligt sein. 3.2 Qualitätssicherung in der Lehre Für Lehrveranstaltungen des Instituts werden mit detaillierten Fragebogen sowie mündlich am Ende der Veranstaltungen die Rückmeldungen erhoben. Nach Auswertung werden die Resultate mit allen beteiligten Dozierenden und Betreuungspersonen besprochen. 4 Weiterbildung/Fortbildung Durch die Einführung der gesetzlichen Forderung (Verordnung über die Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals für Tierversuche vom 12.10.1998) nach einer anerkannten Ausbildung für Fachpersonen, welche Tierversuche durchführen, ist die Nachfrage nach Grundkursen weiterhin ausserordentlich hoch. Da das Institut als einziges in der Deutschschweiz solche Grundkurse anbietet (LTK Modul 1 und LTK Modul 2), werden auch die Bedürfnisse anderer Universitäten und der Industrie befriedigt. Im Berichtsjahr wurden wiederum sieben LTK Module 1 (zwei in Englisch) mit total 325 Teilnehmern (im Vorjahr sieben LTK Module 1 mit 293 Teilnehmern) durchgeführt, davon eines in Bern und eines in Basel. Der Ausbildungskurs für Versuchsleiter (LTK Modul 2) wurde viermal (einmal in Englisch in Lausanne, einmal in Englisch in Basel), mit insgesamt 149 Teilnehmern durchgeführt (im Vorjahr zwei LTK Module 2 mit 75 Teilnehmern). Nebst den Grundkursen ist das Angebot an weiterbildenden Spezialkursen weiter aufrechterhalten worden: LTK Modul 3: Transgene Techniken, wurde dreimal durchgeführt; LTK Modul 4: Anaesthesie und Chirurgie (neu konzipiert), wurde zweimal durchgeführt; LTK Modul 5: Zuchtsysteme, zweimal durchgeführt; Modul 6: Zellkulturen, einmal durchgeführt; LTK Modul 9: Gezielte Mutagenese der Maus, wurde einmal durchgeführt. LTK Modul 10 über den Chorionallantoismembran (CAM) Assay wurde dreimal durchgeführt. Wiederum wurde ein Weiterbildungstag für Angehörige der Universität und der ETH Zürich durchgeführt (LTK Modul 14, in Englisch). Insgesamt wurden an 100 Ganztagen Weiterbildungskurse abgehalten mit total 716 Teilnehmern (im Vorjahr 83 Tage mit total 615 Teilnehmern). Für nähere Angaben zu den Kursinhalten siehe www.ltk.unizh.ch. 5 5 Nachwuchsförderung 5.1 Standortbestimmung In Bezug auf die Nachwuchsförderung im akademischen Bereich hat das Institut einen Nachholbedarf (siehe 1.3). 5.2 Durch Drittmittel geförderte Nachwuchskräfte am Institut Sterthaus, Oliver, Doktorand. Projekt: Gene Targeting in the Rat (2001-2005) 5.3 Durch Drittmittel geförderte Nachwuchskräfte im Ausland Keine 5.4 Durch Forschungskredit der Universität Zürich geförderte Nachwuchskräfte Im Berichtsjahr keine 6 Gleichstellung der Geschlechter Von den am Institut beschäftigten Personen sind 33 weiblichen und 31 männlichen Geschlechts. Das ausgewogene Verhältnis der Geschlechter gilt für alle Dienstleistungsbereiche. 7 Dienstleistungen 7.1 Dienstleistungen innerhalb der Universität Das Institut für Labortierkunde ist in erster Linie ein Dienstleistungsunternehmen, welches die Forschergruppen an der Universität und am Universitätsspital bei der Durchführung von Tierversuchen unterstützt. Dazu bietet das Institut eine breite Palette von Dienstleistungen an: Im Bereich Tierhaltung/Tierbetreuung sind dies: die Beschaffung, Zucht (inklusive Zuchtmanagement, Biopsienentnahmen und, im Berichtsjahr neu eingeführt, genetische Tests) und artgerechte und hygienisch einwandfreie Haltung von Labortieren; die mikrobiologischen Kontrollen der Tierbestände; die veterinärmedizinische Betreuung der Tiere vor, während und nach Versuchen; sowie die Beratung der Forscher und Hilfestellung im Umgang mit Labortieren und zunehmend bei der Planung komplexer Zuchten transgener Tiere. Eine ausführliche Zusammenstellung aller, auch der standortspezifischen veterinärmedizinischen Dienstleistungen des Instituts ist in einem ausführlichen Manual ersichtlich (siehe www.ltk.unizh.ch/). Die Zahlen der gehaltenen und betreuten Labortiere zeigen im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr für die Zahl der Mäuse wiederum eine Zunahme um 9%. Für die Haltung von Mäusen wurden somit die Kapazitätsgrenzen erreicht. Die Zahl der Ratten zeigt eine Abnahme von 10% (siehe Tabelle 1). Der Mangel an freier Kapazität wirkt sich bei der Vorbeugung gegen und der Behebung von Hygieneeinbrüchen äusserst erschwerend aus. Um den Platzproblemen zu begegnen, wurde mit dem Aufbau einer externen Zuchtstation für transgene Mäuse bei der Firma RCC, Füllinsdorf (BL), begonnen. Zu diesem Zwecke wurden mehr als hundert Linien mittels EmbryoTransfer saniert (siehe unten). Ende Jahr hat die Zahl der extern gezüchteten Tiere auf 4000 zugenommen. Dies hat vorerst lediglich am Standort Universität-Irchel zu einer leichten Abnahme der Maus-Zahlen geführt, am Standort Universitätsspital haben die Zahlen durchschnittlich gehaltener Mäuse gegenüber 2003 weiterhin zugenommen. Am Standort Universität-Irchel ist die Abnahme durch den Wegfall eines Teils der zentralen Zuchtanlage zu erklären. Dieser Teil der Zuchtanlage soll in ein Biosicherheits-Tierlabor umgebaut werden. Das heisst, die Auslagerung von Zuchten hat auch hier noch nicht zu einer Entlastung der räumlichen Situation geführt. 6 Tabelle 1: Vergleich der Zahlen ausgewählter Labortierarten jeweils Ende Jahr Pensionstage Mäuse* Ratten Kaninchen Schweine Primaten 2003 36’731 1’383 100 2 8 2004 40'000 1146 83 5 11 (+ 9 %) (-17%) (-17%) (+150%) (+38%) * davon 4000 extern (Zuchtanlage bei Firma RCC) Im Bereich transgene Techniken sind dies: die Erzeugung von transgenen Mäusen durch Vorkerninjektion von DNS; die Erzeugung von knock-out und knock-in Mäusen durch Transfektion embryonaler Stammzellen; die hygienische Sanierung von Maus- und Ratten Stämmen. Im Berichtsjahr ist neu die Kryokonservierung von Maus-Spermien sowie die Revitalisierung mittels in vitro Besamung etabliert und in das Dienstleistungsangebot aufgenommen worden. Spermien von 14 verschiedenen transgenen Linien sind eingefroren worden, 7 Linien wurden revitalisiert. Die Nachfrage nach Dienstleistungen zur Erzeugung von transgenen Mäusen konnte bezüglich der Vorkerninjektion mit dem erfolgreichen Abschluss von 28 Projekten zur Erzeugung transgener Linien im Berichtsjahr befriedigt werden (Vorjahr 17). Bezüglich der Erzeugung von knock-out Mäusen mittels embryonaler Stammzellen konnten im Berichtsjahr 2 Projekte abgeschlossen werden, 20 Projekte wurden neu begonnen und laufen. Embryo-Transfers zur hygienischen Sanierung von Maus-Linien wurden am Standort Universität-Irchel 53, am Standort Universitätsspital 58 abgeschlossen. Genetische Analysen transgener Mäuse mittels PCR wurden im Berichtsjahr im Auftrag von Forschern mehr als 10’000 durchgeführt. 7.2 Dienstleistungen zugunsten anderer Forschungs- und Bildungsinstitutionen In beschränktem Masse züchtet das Institut für Labortierkunde transgene Tiere für Forscher der ETH Zürich. Bis Mitte des Berichtsjahrs hat das Institut die veterinärmedizinische Ueberwachung und Betreuung der Tiere der Gruppe Verhaltensneurobiologie und der Gruppe Nutztierwissenschaften der ETH in Schwerzenbach sichergestellt. Im Bereich Aus- und Weiterbildung für Fachpersonen für Tierversuche werden Kurse an verschiedenen Universitäten der Schweiz angeboten (siehe 4). 7.3 Dienstleistungen zugunsten der Öffentlichkeit Leiter ist Mitglied der Eidgenössischen Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich. Institutsmitglieder nehmen häufig Stellung zu Anfragen von Journalisten bezüglich transgener Tiere, Stammzellen und Klonen. Verschiedentlich verbringen Schüler oder Studenten Tage am Institut, um Einblick in die Problematik von Tierexperimenten zu erhalten. Ueber die Homepage (www.ltk.unizh.ch) besteht für die Oeffentlichkeit die Möglichkeit, Fachfragen zu Themen der Labortierkunde zu stellen. 7.4 Klinische Dienstleistungen nicht relevant 7 8 Aussenbeziehungen 8.1 Kooperationsdatenbank www.int.unizh.ch/kooperationen (Zugang mit persönlichem Access-Passwort) 8.2 - Forschungsaufenthalte von Institutsangehörigen an anderen Forschungsinstitutionen 8.3 Forschungsaufenthalte von Angehörigen anderer Forschungsinstitutionen am Institut 8.4 Gastvorträge von Institutsangehörigen an anderen Universitäten PD Dr. Th. Rülicke, Wissenschaftlicher Abteilungsleiter: Veterinärmedizinische Universität Wien Universität Tübingen Universität Göttingen Universität Ulm PD Dr. B. Ledermann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Universität Basel 8.5 Gastvorträge von Angehörigen anderer Universitäten am Institut Dr. W. Nicklas Deutsches Krebsforschungszentrum, Universität Heidelberg 8.6 Doppeldoktorate 9 Wissens- und Technologietransfer 9.1 Neue Patentanmeldungen 9.2 Neue Lizenzverträge oder Abtretungsvereinbarungen 9.3 Firmengründungen 10 Akademische Selbstverwaltung Der Institutsleiter ist Mitglied der Ethik-Kommission der Universität Zürich sowie Mitglied der Arbeitsgruppe für Tierschutzfragen an den Zürcher Hochschulen. 11 Publikationen 11.1 Selbstständige Literatur 11.1.1 Monografien 8 11.1.2 wissenschaftliche Editionen 11.1.3 Dissertationen 11.1.4 Habilitationen 11.1.5 Lehrbücher, Schulbücher 11.1.6 Wörterbücher, Glossare, Lexika, Grammatiken, Handbücher 11.1.7 Bibliografien 11.1.8 Übersetzungen wissenschaftlicher Werke 11.1.9 Skripte Kursunterlagen zu LTK Modul 1(deutsch und englisch) Kursunterlagen zu LTK Modul 2 (deutsch und englisch) Kursunterlagen zu LTK Modul 3 Kursunterlagen zu LTK Modul 5 11.1.10 Museumskataloge, Ausstellungskataloge 11.1.11 Testmanuale 11.1.12 Zeitschriften (Herausgeberschaft) 11.1.13 Buchreihen (Herausgeberschaft) 11.1.14 Festschriften (Herausgeberschaft) 11.1.15 Kongressschriften/Proceedings (Herausgeberschaft) 11.1.16 Newsletters (Herausgeberschaft) 11.1.17 Patentschriften 9 11.1.18 Gerichtsurteile und andere Entscheidungssammlungen 11.1.19 Juristische Kommentare 11.1.20 Technische Berichte 11.1.21 Internet-/Online-Veröffentlichungen 11.1.22 Sonstiges 11.2 Unselbstständige Literatur 11.2.1 Originalarbeiten Cristina Schmitz H., Weishaupt D., Borel N., Padberg B. and Bürki K.: The use of ultrasound and computed tomography for the diagnosis of a squamous cell carcinoma of the oesophago-cardial region of the stomach in a rhesus monkey. Laboratory Animals 38, 92-97 (2004). Prinz M., Montrasio F., Furukawa H., van der Haar M.E., Schwarz P., Rülicke T., Giger O.T., Häusler K.G., Perez D., Glatzel M. and Aguzzi A.: Intrinsic Resistance of Oligodendrocytes to Prion Infection. J. Neuroscience 24, 5974-5981 (2004). Herzig M.C., Winkler D.T., Burgermeister P., Pfeifer M., Kohler E., Schmidt S.D., Danner S., Abramowski D., Stürchler-Pierrat C., Bürki K., van Duinen S.G., Maat-Schieman L.C., Staufenbiel M., Mathews P.M. and Jucker M.: A-beta is targeted to the vasculature in a mouse model of hereditary cerebral hemorrhage with amyloidosis. Nature Neurosci. 7, 954-960 (2005). Wolfer D.P., Litvin O., Morf S., Nitsch R.M., Lipp H.-P. and Würbel H.: Laboratory animal welfare: Cage enrichment and mouse behaviour. Nature 432, 821-822 (2004). 11.2.2 Übersichtsartikel/Reviews Rülicke Th.: Pronuclear Microinjectionen of Mouse Zygotes. Methods in Molecular Biology 254, 165-194 (2004). 11.2.3 Editorials 11.2.4 Rezensionen 11.2.5 Corrections 11.2.6 Beiträge in Kongress-, Tagungs- und Workshopbänden (Proceedings) 10 Käsermann H.P., Hau J., Costa P., Howard B., Nebendahl K. and Vergara P.: FELASA accreditation of education and training programmes. 9th FELASA Symposium. Nantes, 2004. Käsermann H.P., Gyger M.: Education and training of persons (i) taking care of animals, (ii) carrying out animal experiments: situation in Switzerland, 9th FELASA Symposium. Nantes, 2004. Ledermann B., Cinelli P., Rülicke Th., Uhlig S., Romano T., Matsuda T., Yokota T. and Bürki K.: Activated STAT3 enables the establishment and maintenance of embryonic stem cell lines in the non-permissive FVB/N mouse strain. Keystone Symposium on Stem cells. Keystone, 2004. Cinelli P., Rülicke Th., Uhlig S., Romano T., Matsuda T., Yokota T., Bürki K. and Ledermann B.: Activated STAT3 enables the establishment and maintenance of embryonic stem cell lines in the non-permissive FVB/N mouse strain. USGEB Meeting. Fribourg, 2004. Cinelli P., Rülicke Th., Uhlig S., Romano T., Matsuda T., Yokota T., Bürki K. and Ledermann B.: Activated STAT3 enables the establishment and maintenance of embryonic stem cell lines in the non-permissive FVB/N mouse strain. NCCR Neuro Symposium. Konstanz, 2004. Cinelli P.: Detection of pain and stress by monitoring gene expression, eSI Workshop, ECOPA. Alicante, 2004. Arras, M.: Die Bedeutung der Schmerzbewertung bei der Beurteilung von Tierversuchen. Behördenseminar „Tierversuchswesen“ des Bundesministeriums für Bildung Wissenschaft und Kultur und zet – Zentrum für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen im Rahmen des 12. Kongresses über Alternativen zum Tierexperiment. Linz, 2004. 12 11.2.7 Beiträge in Sammelbänden 11.2.8 Beiträge in Tages- und Wochenzeitungen 11.2.9 Sonstiges Besondere Aufgaben und Probleme Für die Qualitätssicherung auf der Ebene des Instituts werden die Instituts- sowie die Bereichs-Sitzungen eingesetzt. Zur Begleitung der Forschungsprojekte werden regelmässige Project Progress Reports veranstaltet. Auf individueller Ebene werden regelmässig Mitarbeiterbeurteilungen nach Vorgabe der Universität durchgeführt. Aufgrund der Evaluation des Instituts ist mit der Universitätsleitung eine ausführliche Liste von Zielvereinbarungen erarbeitet worden. Diese sind in Umsetzung. 11