Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG

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Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG
ericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht
012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht
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012 Geschäftsbericht 2012 Geschäfts-
Geschäftsbericht
2012
Dexia Kommunalbank
Deutschland AG
Geschäftsbericht 2012
Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Dexia Kommunalbank Deutschland AG
im Überblick
Wesentliche Bilanzpositionen in Mio. Euro
31.12.2011
31.12.2012
21.909,1
20.355,4
7.837,6
6.893,5
16.659,0
18.279,2
Pfandbriefe
33.315,1
29.739,0
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden
11.996,6
14.572,2
751,3
740,2
31.12.2011
31.12.2012
Aktiva
Kommunalkredite
Andere Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
Wertpapiere
Passiva
Eigenkapital
Wesentliche GuV-Positionen in TEURO
Zins- und Provisionsüberschuss
51.897,9
8.578,2
Verwaltungsaufwendungen (inkl. AfA)
-18.413,6
-18.135,7
Risikovorsorge
-131.005,8
-11.465,9
Jahresergebnis
-92.128,7
-19.620,1
Sonstige Angaben
31.12.2011
Mitarbeiter (Durchschnittszahl)
Cost-Income-Ratio
Die Bank im Mehrjahresvergleich in TEuro
31.12.2012
83
81
35,5 %
183,7 %
2009
2010
2011
Zins- und Provisionsüberschuss
43.794
39.337
51.898
8.578
Teilbetriebsergebnis
24.787
21.093
33.484
-9.558
5.420
4.609
-90.948
-19.605
585
794
-92.129
-19.620
47.291
48.695
47.341
45.937
Betriebsergebnis
Jahresergebnis
Bilanzsumme in Mio. Euro
2012
Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Charlottenstraße 82 | 10969 Berlin
Telefon (030) 25 598-0
Telefax
Allgemein Backoffice Treasury Internet (030) 25 598-200
(030) 25 598-204
(030) 25 598-340
www.dexia.de
HRB Berlin-Charlottenburg 36928
inhalt
Inhalt
Profil der Dexia-Gruppe 6
Organe der Bank 7
Bericht des Aufsichtsrats 8
Bericht des Vorstands Lagebericht 2012 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2012 Organe Restrukturierung der Dexia-Gruppe Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Sonstige Angaben Risikobericht Handelsbuch prognosebericht 10
10
10
15
15
18
24
25
33
34
Jahresabschluss 2012 Jahresbilanz zum 31. Dezember 2012 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2012 Eigenkapitalveränderungsrechnung kapitalflussrechnung Anhang Grundsätze Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung sonstige angaben 41
41
45
48
49
Versicherung der gesetzlichen Vertreter 63
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 64
Weitere Erläuterungen 65
51
51
52
56
57
Geschäftsbericht 2012 | 5
Profil der Dexia-Gruppe
Profil der Dexia-Gruppe
Als traditionell in den Geschäftsfeldern Staatsfinanzierung und
Retail Banking tätige europäische Bankengruppe befindet sich die
Dexia-Gruppe seit Ende 2011 in einer Phase des geordneten Abbaus ihrer Vermögenswerte. Muttergesellschaft der Dexia-Gruppe
ist die Dexia S. A., eine an der Euronext Brüssel und Paris sowie
an der Luxemburger Börse notierte Aktiengesellschaft nach belgischem Recht. Die Staaten Belgien und Frankreich sind seit der
Kapitalerhöhung Ende 2012 die Hauptanteilseigner.
Aufgrund der allgemeinen Verschlechterung des makroökonomischen Umfelds sowie geschwächt durch eine unausgewogene
Bilanzstruktur setzte die Dexia-Gruppe im Jahr 2008 mit Hilfe
der Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg einen von der
Europäischen Kommission genehmigten Restrukturierungsplan
um, der eine Refokussierung der Aktivitäten auf die traditionellen
Geschäftsfelder, eine Verminderung des Risikoprofils und eine
ausgeglichene Bilanzstruktur zum Ziel hatte.
Als sich im Herbst 2011 der Druck auf die Liquiditätslage erneut
verschärfte, stellte die Gruppe einen neuen Restrukturierungsplan
vor, der auf den folgenden zwei Grundpfeilern basiert:
•der Veräußerung der verkaufsfähigen Tochtergesellschaften der
Gruppe,
•dem geordneten Abbau von Vermögenswerten der verbleibenden Aktiva, wobei der Bestand der Gruppe durch eine Refinanzierungsgarantie der Staaten Belgien, Frankreich und
Luxemburg und durch eine Kapitalerhöhung um 5,5 Mrd. Euro
durch die Staaten Belgien und Frankreich sichergestellt wird.
Der Restrukturierungsplan der Dexia-Gruppe, der am
28. Dezember 2012 von der Europäischen Kommission genehmigt wurde, hat zum Ziel, ein systemisches Risiko als Folge einer
unmittelbaren Auflösung der Gruppe zu vermeiden.
Im Einklang mit ihren Vereinbarungen hat die Dexia-Gruppe die
Mehrzahl ihrer operativen Tochtergesellschaften veräußert, darunter die Dexia Bank Belgium im Jahr 2011, die RBC Dexia Investor Services, die DenizBank und die Dexia Banque Internationale
à Luxembourg im Jahr 2012 sowie die Dexia Municipal Agency
und die Dexia Asset Management zu Beginn des Jahres 2013.
Diese Maßnahmen führten zu einer deutlichen Schrumpfung
des Umfangs der Dexia-Gruppe und damit auch ihrer Bilanzsumme. Zum 31. Dezember 2012, vor der Veräußerung der Dexia
Municipal Agency und der Dexia Asset Management, fiel sie auf
6 | Geschäftsbericht 2012
357,2 Mrd. Euro, was einer Verringerung um 13,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Aufgrund der Unternehmensverkäufe und des natürlichen Auslaufens von Vermögenswerten
durch Fälligkeit wird die Bilanzsumme bis Ende 2020 auf etwa
150 Mrd. Euro schrumpfen und danach im Zeitraum zwischen
2020 bis 2025 weiter erheblich sinken.
Sofern keine ausgeprägte Kreditkrise eintritt, sollte die Qualität
des Kreditportfolios im Laufe der Zeit relativ stabil bleiben. Die
Refinanzierung der Gruppe erfolgt durch vorwiegend am Kapitalmarkt platzierte staatsgarantierte Schuldtitel, durch kurzund mittelfristige besicherte Mittel und zu einem geringeren Teil
durch Zentralbanken.
Auf der operativen Ebene wird die Dexia-Gruppe ein stärker zentralisiertes Führungsmodell einführen und, nach Abschluss der
laufenden Entflechtung, weiterhin ihre Prozesse optimieren und
an die neue Größe der Gruppe anpassen.
Das Profil der Dexia wurde somit durch die Umsetzung des Restrukturierungsplans massiv verändert, wobei das Jahr 2012 einen Wendepunkt darstellte. Der Plan hat wesentliche Auswirkungen sowohl auf das Finanzprofil der Gruppe als auch auf die
Struktur ihrer Anteilseigner mit sich gebracht. Die Dexia-Gruppe
ist heute die größte europäische Finanzgruppe, die sich in einer
Phase des geordneten Vermögensabbaus befindet.
ORGANE DER BANK
Organe der Bank
Aufsichtsrat
Stéphane Vermeire
(bis 11.12.2012)
Head of Public & Wholesale Banking International
Member of the Management Board of Dexia Crédit Local
Vorsitzender
Claude Piret
(seit 08.11.2012)
Deputy Chief Executive Officer of Dexia Crédit Local
Member of the Management Board of Dexia S. A.
Stellvertretender Vorsitzender vom 06.12.2012 bis 04.01.2013
Vorsitzender seit 04.01.2013
Stéphane Magnan
(bis 19.01.2012)
Head of Treasury & Financial Markets
Member of the Management Board of Dexia Crédit Local
Stellvertretender Vorsitzender
Véronique Hugues
(seit 20.12.2012)
Head of Financial Management of Dexia S. A.
Stellvertretende Vorsitzende seit 04.01.2013
Benoît Debroise
(seit 09.02.2012)
Head of Treasury & Financial Markets of Dexia Crédit Local
Norbert Drews
Bankangestellter, Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Stefanie Gregorius
(seit 09.03.2012)
Bankangestellte, Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Dr. Dirk Hoffmann
(seit 09.02.2012)
Rechtsanwalt und Consultant
François Laugier
(bis 23.10.2012)
Chief Financial Officer
Member of the Management Board of Dexia Crédit Local
Stellvertretender Vorsitzender vom 19.04.2012 bis 23.10.2012
Nico Picard
(bis 12.01.2012)
Managing Director, Head of Controlling and Financial Planning
Dexia Banque Internationale à Luxembourg
Vorstand
Treuhänder
Friedrich Munsberg
Marktvorstand
Vorsitzender
Werner Graf
Bundesbankdirektor i. R.
Laurent Fritsch
Marktfolgevorstand
Wilfried Wouters
(bis 30.06.2012)
Marktvorstand
Victor von Bothmer
Rechtsanwalt
Josef Baiz
Vorstandsmitglied a. D.
(bis 31.10.2012)
Geschäftsbericht 2012 | 7
DERICHT DES AUFSICHTSRATS
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und
Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und
die Geschäftsführung der Bank laufend überwacht. Er hat sich
vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der Geschäftsführung, über die Lage der Gesellschaft
sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle unterrichten lassen und
mit ihm darüber beraten. Die Geschäfte, zu denen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich ist, wurden überprüft, mit
dem Vorstand behandelt und durch entsprechende Beschlüsse
des Aufsichtsrats bestätigt. Neben häufigen Besprechungen fanden fünf Sitzungen des Aufsichtsrats mit ausführlicher mündlicher und schriftlicher Berichterstattung statt.
14. Dezember 2012 einen Plan zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe zur Genehmigung vorgelegt, der am
28. Dezember 2012 von der Europäischen Kommission genehmigt wurde.
Die beiden wesentlichen Elemente des Plans sind
•
die am 31. Dezember 2012 vollzogene Kapitalerhöhung für die
Dexia S. A. in Höhe von 5,5 Mrd. Euro, die zu 53 % vom belgischen und zu 47 % vom französischen Staat gezeichnet wurde,
und
•
die Bereitstellung einer endgültigen Liquiditätsgarantie in Höhe
von bis zu 85 Mrd. Euro durch die Staaten Belgien, Frankreich
und Luxemburg.
Jahresabschluss 2012
Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr
2012 sind unter Einbeziehung der Buchführung durch die von
der Hauptversammlung zu Abschlussprüfern gewählte Deloitte &
Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft worden.
Diese haben in dem von ihnen erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erklärt, dass die Buchführung und der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln und
dass der Lagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss steht.
Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend
Kenntnis genommen.
Die Genehmigung des Restrukturierungsplans markiert den Beginn einer entscheidenden Phase für die Dexia-Gruppe und auch
für die Dexia Kommunalbank Deutschland als eine der Tochtergesellschaften der Dexia Crédit Local. Die Dexia Kommunalbank
Deutschland zählt zu jenen Gruppenunternehmen, für die ein
langfristiger, geordneter Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vorgesehen ist. Dadurch verschiebt sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten der Bank auf die Verwaltung und
Bewirtschaftung ihres umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios.
Personelle Veränderungen
Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat vorgenommenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes und
des Vorschlags für die Ergebnisverwendung sind Einwendungen
nicht zu erheben. Den vom Vorstand vorgelegten Lagebericht und
den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 hat der Aufsichtsrat gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für den Vortrag des Bilanzverlustes stimmt
der Aufsichtsrat zu.
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Bericht gemäß § 312
AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
vorgelegt. Dem Bericht des Vorstands und dem Ergebnis dieser
Prüfung wurde seitens des Aufsichtsrats uneingeschränkt zugestimmt.
Im Einklang mit den geltenden Regeln für staatliche Beihilfen haben die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg am
8 | Geschäftsbericht 2012
Stéphane Magnan, der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, und Nico Picard sind mit Wirkung zum 19. Januar 2012
bzw. 12. Januar 2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. In
der Hauptversammlung vom 9. Februar 2012 wurden Benoît
Debroise und Dr. Dirk Hoffmann in den Aufsichtsrat bestellt.
Ferner wurde Stefanie Gregorius am 9. März 2012 als Arbeitnehmervertreterin von den Arbeitnehmern der Dexia Kommunalbank Deutschland in den Aufsichtsrat gewählt.
Am 19. April 2012 wurde François Laugier zum stellvertretenden
Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt.
François Laugier legte am 23. Oktober 2012 sein Amt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats nieder.
Bericht des aufsichtsrats
Claude Piret wurde in der Hauptversammlung vom 8. November
2012 in den Aufsichtsrat bestellt und am 6. Dezember 2012 zum
stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
Stéphane Vermeire ist am 11. Dezember 2012 als Aufsichtsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats der Dexia Kommunalbank Deutschland zurückgetreten. In der Hauptversammlung
vom 20. Dezember 2012 wurde Véronique Hugues zum Mitglied
des Aufsichtsrats bestellt.
Am 4. Januar 2013 wurden Claude Piret als Vorsitzender des Aufsichtsrats und Véronique Hugues als stellvertretende Vorsitzende
des Aufsichtsrats gewählt.
Wir danken Stéphane Vermeire, Stéphane Magnan, François Laugier und Nico Picard für ihr Engagement sowie die konstruktive
Begleitung des Unternehmens und des Vorstands.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank sowie dem
Vorstand spricht der Aufsichtsrat für die im Jahr 2012 geleistete
gute Arbeit Dank und Anerkennung aus.
Für den Aufsichtsrat
Paris, im März 2013
Claude Piret
Aufsichtsratsvorsitzender
Geschäftsbericht 2012 | 9
bericht des Vorstands
Bericht des Vorstands
LAGEBERICHT 2012
WIRTSCHAFTLICHE
RAHMENBEDINGUNGEN 2012
Eine hochkarätig besetzte Investment-Konferenz in der British
Business Embassy zu London, ausgerichtet am 26. Juli 2012, dem
Vorabend der 30. Olympischen Sommerspiele, bot den Rahmen für
die wohl folgenreichsten gesprochenen Worte des Jahres 2012. In
seinem Konferenzbeitrag warnte der EZB-Präsident Mario Draghi
davor, die Entschlossenheit der Zentralbank zur Rettung des Euro
zu unterschätzen, und kündigte an, dass die EZB schon bald wieder Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten ankaufen könnte. Dies
sei erforderlich, um Störungen des Transmissionsmechanismus
der Geldpolitik entgegenzuwirken, die durch die hohen Risikoprämien für Staatsanleihen einiger Euroländer verursacht seien.
Wörtlich fügte Draghi hinzu: „Innerhalb unseres Mandats ist die
EZB bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten.
Und glauben Sie mir, das wird ausreichen.“
Die Finanzwelt verstand diese Worte als entschlossenes Signal der
Zentralbank, um dem – zum beträchtlichen Teil spekulativ getriebenen – Anstieg der Anleiherenditen schwächerer Eurostaaten und
damit der Destabilisierung der Eurozone Einhalt zu gebieten. Und
tatsächlich markierte Draghis Ausspruch einen Wendepunkt an den
europäischen Finanzmärkten, dem eine beispiellose Rallye folgte.
Vor allem betraf dies die Zinssätze für Anleihen der Euro-Peripheriestaaten, die sich in der Folgezeit massiv verringerten. Die
Renditen fünfjähriger portugiesischer Staatsanleihen, die am Tag
vor der Draghi-Rede noch bei 10,9 % notierten, bildeten sich in
einer stetigen Bewegung bis zum Jahresende auf 5,23 % zurück.
In demselben Zeitraum fielen die Sätze für fünfjährige spanische
Staatstitel von 7,2 % auf 4,08 %, die für gleichlaufende italienische Papiere von 6,12 % auf 3,31 %. Der iTraxx SovX Western
Europe Index, der die durchschnittlichen Kosten für Kreditderivate (Credit Default Swaps) zur Absicherung fünfjähriger Staatsanleihen aus 15 europäischen Ländern abbildet (Tabelle 5), beschloss das Jahr 2012 auf einem Stand von 111 Punkten, nachdem
er noch zur Jahresmitte 2012 bei 282 Punkten notiert hatte – ein
Rückgang von über 60 %!
Die gute Stimmung griff auch auf andere Finanzmärkte über.
Entgegen den Prognosen der meisten Analysten gelang es dem
Euro, sich von seinem Jahrestiefstand von 1,206 USD (24.07.2012)
10 | Geschäftsbericht 2012
auf 1,319 USD (31.12.2012) zu erholen. Auch die Aktienmärkte glänzten mit einer guten Halbjahresperformance, der Euro
Stoxx 50 mit einem Zuwachs von 16,4 % (Jahresendstand 2.636
Punkte), der Dax gar mit einem Anstieg von 18,6 % (Jahresendstand 7.612 Punkte).
Dies alles war umso bemerkenswerter, als es in eine Phase fiel,
in der sich die Konjunktur der 17 Eurostaaten auf breiter Front
abschwächte. Bereits zu Beginn des Jahres 2012 wurden die
Hoffnungen auf einen liquiditätsgetriebenen Konjunkturschub
enttäuscht. Durch zwei im Dezember 2011 und März 2012 ausgeschriebene Tendergeschäfte, die die EZB erstmalig mit einer
dreijährigen Laufzeit ausstattete, flossen den teilnehmenden Kreditinstituten Mittel in Höhe von insgesamt über 1 Billion Euro
zu. Zwar führte diese gewaltige Liquiditätsspritze zu einer spürbaren Entspannung an den Finanzmärkten und schlug sich auch
in den Stimmungsindikatoren positiv nieder. Jedoch stagnierte die
Wirtschaftsleistung der Währungsunion im 1. Quartal 2012 mit
einem gegenüber dem Vorquartal unveränderten realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und wies in den Folgequartalen sogar negative Wachstumsraten aus. Gerechnet für das Gesamtjahr 2012
schrumpfte das BIP der Eurozone um 0,4 %. Insbesondere belasteten die um 3,6 % rückläufigen Anlageinvestitionen, aber auch
die privaten (-1,1 %) und die staatlichen (-1,9 %) Konsumausgaben verringerten sich nicht unerheblich. Den einzigen Lichtblick
bot der mit 1,5 % erfreuliche Zuwachs des Außenbeitrags, in dem
sich die insgesamt verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone widerspiegelte.
Erneut wichen die Wachstumsbeiträge der Einzelstaaten erheblich voneinander ab. Erschwerte Finanzierungsbedingungen
gepaart mit harten wirtschaftlichen Anpassungsmaßnahmen
lasteten auf den Peripheriestaaten Griechenland (BIP-Veränderung -6,0 %), Portugal (-3,0 %), Italien (-2,3 %) und Spanien (-1,4 %). Hingegen wiesen allein die Slowakei (+2,6 %)
und Estland (+2,5 %) erfreulich kräftige Wachstumsraten aus.
Das durchschnittliche Budgetdefizit der Eurostaaten stagnierte
im Berichtsjahr bei -3,3 % des BIP (2011: -4,1 %), der durchschnittliche Bruttoschuldenstand erreichte 92,9 % des BIP
(2011: 88,0 %) (Tabelle 6).
Entwicklung des itraxx Sovx Western Europe Index (Quelle: Bloomberg)
bp
400
350
300
250
200
150
100
50
Jan. 12
Mär. 12
wirtschaftsdaten
ausgewählter
länder
Mai 12
Jul. 12
Reales
BIP-Wachstum*
Sep. 12
Budgetdefizit
in % des BIP*
Nov. 12
Jan. 13
Bruttoschuldenstand
in % des BIP*
15. Feb. 13
CDS-Spreads
(5 Jahre) in bp
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
Belgien
-0,2 %
1,8 %
-3,0 %
-3,7 %
99,9 %
97,8 %
85
316
Deutschland
0,7 %
3,0 %
0,1 %
-0,8 %
81,7 %
80,5 %
42
104
Estland
2,5 %
8,3 %
-1,1 %
1,1 %
10,5 %
6,1 %
69
169
Finnland
0,1 %
2,7 %
-1,8 %
-0,6 %
53,1 %
49,0 %
30
78
Frankreich
0,2 %
1,7 %
-4,5 %
-5,2 %
90,0 %
86,0 %
93
222
Griechenland
-6,0 %
-7,1 %
-6,8 %
-9,4 %
176,7 %
170,6 %
4.265
8.786
Irland
0,4 %
1,4 %
-8,4 %
-13,4 %
117,6 %
106,4 %
220
726
Italien
-2,3 %
0,4 %
-2,9 %
-3,9 %
126,5 %
120,7 %
289
503
Niederlande
-0,3 %
1,0 %
-3,7 %
-4,5 %
68,8 %
65,5 %
46
122
Österreich
0,8 %
2,7 %
-3,2 %
-2,5 %
74,6 %
72,4 %
45
190
Portugal
-3,0 %
-1,7 %
-5,0 %
-4,4 %
119,1 %
108,1 %
443
1.093
Slowakei
2,6 %
3,2 %
-4,9 %
-4,9 %
51,7 %
43,3 %
98
298
Slowenien
-2,3 %
0,6 %
-4,4 %
-6,4 %
54,0 %
46,9 %
234
400
Spanien
-1,4 %
0,4 %
-8,0 %
-9,4 %
86,1 %
69,3 %
300
393
Zypern
-2,3 %
0,5 %
-5,3 %
-6,3 %
89,7 %
71,1 %
1.038
1.012
Japan
2,0 %
-0,8 %
-8,3 %
-7,8 %
240,6 %
233,2 %
82
143
UK
-0,3 %
0,9 %
-6,2 %
-7,8 %
88,7 %
85,0 %
41
98
USA
2,1 %
1,8 %
-8,5 %
-10,1 %
109,6 %
103,5 %
38
51
Polen
2,4 %
4,3 %
-3,4 %
-5,0 %
55,5 %
56,4 %
78
281
Tschechien
-1,3 %
1,9 %
-3,5 %
-3,3 %
45,1 %
40,8 %
67
173
Ungarn
-1,7 %
1,6 %
-2,5 %
4,3 %
78,4 %
81,4 %
278
635
Länder der Eurozone
Andere Länder
* Prognosen und vorläufige Ergebnisse
Quelle: Statistisches Bundesamt, Bloomberg
Geschäftsbericht 2012 | 11
bericht des Vorstands
Mit einem Rückgang von 3,0 % (2011) auf 0,7 % (2012) schwächte
sich im Jahresvergleich der Wachstumsbeitrag Deutschlands,
der größten Volkswirtschaft der Eurozone, besonders kräftig ab.
Auf der Verwendungsseite stach der Einbruch um 2,1 % der im
Vorjahr noch mit 6,2 % dynamisch gestiegenen Anlageinvestitionen ins Auge. Der private und der staatliche Konsum erhöhten
sich mit 0,8 % bzw. 1,0 % nur leicht, während die Exporte um 4,1 %
und die Importe um 2,3 % zulegten. Der deutsche Staatssektor
wies im Berichtszeitraum erstmals seit langer Zeit einen Haushaltsüberschuss (+2,21 Mrd. Euro) aus, was einer Überschussquote von 0,1 % entsprach. Im Vorjahr hatte das Budgetdefizit
20,23 Mrd. Euro und die Defizitquote -0,8 % betragen. Der Bruttoschuldenstand erhöhte sich auf 81,7 % des BIP (2011: 80,5 %) und
lag damit weiterhin weit über der Maastricht-Grenze von 60 %.
Unterdessen wurden während des gesamten Jahres 2012 auf politischer Ebene die Bemühungen zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise und zur Stärkung des Marktvertrauens fortgesetzt.
Ende Januar 2012 erzielte der in Brüssel tagende Europäische
Rat einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg zur Stärkung der
Haushaltsdisziplin in der Europäischen Union. Als Leitlinie des
in Brüssel beschlossenen „Europäischen Fiskalpakts“ soll künftig
der allgemeine Staatshaushalt von EU-Ländern ausgeglichen sein
oder einen Überschuss aufweisen. Der Pakt sieht vor, dass die Mitgliedsländer Schuldenbremsen in ihre nationalen Verfassungen
aufnehmen müssen, die das strukturelle jährliche Haushaltsdefizit auf 0,5 % des Bruttoinlandsprodukts begrenzen. Darüber hinaus werden zu hoch verschuldete EU-Länder verpflichtet, jedes
Jahr ein Zwanzigstel der 60 % überschreitenden Schuldenquote
abzubauen. Mitgliedstaaten, die diese Regeln verletzen, werden
verpflichtet, Maßnahmen zur dauerhaften Senkung der Defizite zu beschließen, deren Einhaltung von der EU-Kommission
und dem Europäischen Rat überwacht wird. Mit Ausnahme von
Großbritannien und Tschechien ratifizierten alle EU-Länder den
Fiskalpakt, der mit Beginn des Jahres 2013 in Kraft getreten ist.
Bereits am 21. Februar 2012 hatten sich die Finanzminister der
Eurostaaten über die endgültige Ausgestaltung der Rettungsmaßnahmen für Griechenland verständigt. Es blieb bei einem Paket
aus 100 Mrd. Euro an öffentlichen Hilfen für das Land und Garantien über 30 Mrd. Euro für neue Anleihen der privaten Gläubiger, die ihrerseits einen Schuldenschnitt von 53,5 % ihrer Forderungen akzeptierten. Nach Aktivierung von zuvor per Gesetz
eingeführten Zwangsklauseln schloss Griechenland den Tausch
seiner Staatsanleihen, die nach griechischem Recht begeben worden waren, im Wert von 177,2 Mrd. Euro ab.
12 | Geschäftsbericht 2012
Bei der Parlamentswahl vom 6. Mai 2012 konnten die griechischen Volksparteien Nea Dimokratia (ND) und PASOK zusammen lediglich 32,1 % der Stimmen auf sich vereinen. Eine Regierungsbildung scheiterte an der Weigerung der auf 16,8 %
Stimmenanteil erstarkten radikalen Linkspartei SYRIZA, einer
Koalition beizutreten. Erst nach einem zweiten Wahlgang am
17. Juni 2012 gelang es Andonis Samaras (ND), eine Koalitionsregierung unter seiner Führung zu formieren. Zuvor hatte das
griechische Statistikamt bekannt gegeben, dass das griechische
BIP im 1. Quartal 2012 um 6,5 % eingebrochen war. Begleitet
wurde diese Phase von erheblicher Volatilität an den Kapitalmärkten aus Sorge um den Zusammenhalt der europäischen
Währungsgemeinschaft.
Zunehmende Sorgen um die Stabilität des spanischen Bankensektors hatten bereits Mitte April 2012 dazu geführt, dass die
zehnjährigen spanischen Staatsanleihen erneut die Sechs-Prozent-Marke überschritten. Am 9. Mai 2012 gab der spanische
Wirtschaftsminister Luis de Guindos die Verstaatlichung der von
notleidenden Immobilienkrediten geplagten Sparkassengruppe
Bankia bekannt. Am 8. Juni 2012 präsentierte der IWF ein Gutachten, das den Bedarf des spanischen Bankensektors an frischen
Eigenmitteln auf mindestens 40 Mrd. Euro bezifferte. Tags darauf erklärte die spanische Regierung, Finanzhilfen von bis zu 100
Mrd. Euro zur Sanierung der nationalen Kreditwirtschaft aus den
Euro-Rettungsfonds beantragen zu wollen.
Am 25. Juni 2012 stellte die Republik Zypern als viertes Land der
Eurozone – nach Griechenland, Irland und Portugal – ein offizielles Hilfegesuch an den Euro-Rettungsschirm, nachdem offenkundig geworden war, dass das kleine Land seinen eng mit Griechenland verflochtenen Bankensektor nicht aus eigener Kraft
würde stabilisieren können. Kurz zuvor hatte Fitch als letzte der
großen Ratingagenturen das Zypern-Rating auf BB+ und damit
unter die Investment-Grade-Marke herabgestuft. Nachdem eine
Einigung über ein Rettungspaket nicht gelang, folgten bis zum
Jahresende weitere Herabstufungen auf B3 (Moody’s), CCC+
(Standard & Poor’s) und BB- (Fitch).
Die Politik reagierte auf die gefährliche Zuspitzung der Krisenereignisse mit einem Katalog weitreichender Maßnahmen, der auf
dem EU-Gipfel vom 29. Juni 2012 – dem 19. seiner Art seit Ausbruch der Staatsschuldenkrise – von den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten beschlossen wurde:
•die Einrichtung eines einheitlichen Aufsichtsmechanismus für
Banken in Ländern der Eurozone unter maßgeblicher Beteiligung der EZB,
bericht des Vorstands
•anschließend die Einräumung der Möglichkeit einer direkten
Unterstützung problembehafteter Banken durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM),
•den geplanten Hilfeleistungen des ESM zur Stabilisierung spanischer
Banken soll kein vorrangiger Gläubigerstatus zuerkannt werden.
darf der ESM auch Staatsanleihen im Primärmarkt erwerben und
direkte Rekapitalisierungsmaßnahmen für Kreditinstitute finanzieren. Ausgestattet mit einem eingezahlten Kapital von 80 Mrd.
Euro verfügt der ESM über eine maximale Finanzierungskapazität von 500 Mrd. Euro.
Die Ratingagentur Moody’s setzte am 25. Juli 2012 den Ausblick
für das AAA-Rating von Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden von „stabil“ auf „negativ“. Begründet wurde dieser
Schritt mit möglichen zusätzlichen Lasten für die drei Länder
aufgrund der Gefahr, dass Griechenland aus der Eurozone austritt und auch Spanien und Italien Hilfen für ihre Refinanzierung
benötigen. Unbeirrt davon hielt die starke Nachfrage nach Wertpapieren des Bundes an. Am 20. Juli 2012 markierten zehnjährige
Bundesanleihen einen historischen Renditetiefststand von 1,17 %.
Zwei Tage zuvor gelang es dem Bund sogar erstmals, zweijährige
Bundesschatzanweisungen mit negativer Rendite zu platzieren.
Gut zwei Wochen später einigten sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten auf eine einheitliche Bankenaufsicht unter
dem Dach der EZB, deren Ausgestaltung am 13. Dezember von
den EU-Finanzministern konkretisiert wurde. Demnach werden
sich die 17 Eurostaaten und alle sonstigen EU-Länder, die dies
wünschen, der einheitlichen Bankenaufsicht unterwerfen. Nur
Kreditinstitute mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Mrd.
Euro und solche, deren Bilanzsumme mehr als 20 % des BIP ihres
Sitzlandes ausmachen, sollen direkt von der EZB überwacht werden. In Deutschland dürften davon rund 30 Institute betroffen
sein, darunter voraussichtlich auch die Dexia Kommunalbank
Deutschland. Mit dem Start der einheitlichen Bankenaufsicht
wird frühestens im Frühjahr 2014 gerechnet.
Am 6. September 2012 gab die EZB Einzelheiten des gut zwei Monate zuvor von Mario Draghi angekündigten neuen Plans zum
Ankauf von Euro-Staatsanleihen bekannt. Die wesentlichen Voraussetzungen für ein Engagement der EZB unter dem als „Outright Monetary Transactions“ bezeichneten Programm, dass das
vorherige „Securities Market Programme“ ablöste, sind:
•strikte Konditionalität, d. h. das betreffende Land muss zuvor
Hilfsmaßnahmen der Rettungsschirme ESM bzw. Europäischer
Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM) beantragt haben
und die ihm auferlegten Bedingungen einhalten,
•die vorab nicht limitierten Ankäufe der EZB konzentrieren sich
auf im Sekundärmarkt gehandelte Staatsanleihen mit Restlaufzeiten bis zu drei Jahren,
•die aus Anleihekäufen resultierende Liquiditätsschöpfung wird
vollkommen neutralisiert.
Zum Jahresende 2012 hatte die EZB noch keinerlei Geschäfte
unter dem Outright Monetary Transactions-Programm getätigt.
Die Altbestände aus dem Securities Market Programme beliefen
sich auf 208,3 Mrd. Euro.
Nachdem das Bundesverfassungsgericht am 12. September –
unter Auflagen – grünes Licht für die Ratifikation des Rettungsschirms ESM (und des Fiskalpakts) gegeben hatte, trat am
8. Oktober 2012 der Gouverneursrat, in dem die Finanzminister
der 17 Eurostaaten vertreten sind, zur ESM-Gründungssitzung
zusammen. Als dauerhafte Einrichtung zur Krisenbewältigung
ersetzt der ESM den provisorischen EFSF, welcher jedoch weiterhin für die Verwaltung der laufenden Hilfsprogramme für Griechenland, Irland und Portugal zuständig ist. Anders als die EZB
Schließlich gelang am 27. November 2012 ein weiterer Durchbruch, als sich die EZB, der IWF und die Eurogruppe auf ein Maßnahmenpaket verständigten, das Griechenland bis zum Jahr 2020
einen Abbau seiner Schuldenquote von rund 180 % auf 124 %
erlauben soll. Ein wichtiger Teil des Pakets war die Ankündigung eines Schuldenrückkaufprogramms, mit dem das Land am
11. Dezember 2012 eigene Staatsanleihen über 31,8 Mrd. Euro
zum Kurs von 33,5 % zurückerwarb.
Am 8. Dezember 2012 kündigte der italienische Ministerpräsident Mario Monti, dessen Reformpolitik wesentlich zum wiedererstarkten Vertrauen in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
Italiens beigetragen hatte, seinen Rücktritt an, nachdem ihm die
Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Berlusconi, die Popolo della Libertà (PDL), ihre Unterstützung versagt hatte. Für
das Land bedeutete dies einen herben Rückschlag, da die Realisierung wichtiger geplanter Vorhaben Montis, wie zum Beispiel die Wahlrechtsreform, die Zusammenlegung von Provinzen
und weitere Arbeitsmarkreformen, in Frage gestellt wurde. Am
21. Dezember 2012 trat Monti zurück, erklärte sich jedoch bereit, sein Amt bis zu den Parlamentswahlen am 24. Februar 2013
geschäftsführend wahrzunehmen. Zudem kündigte er an, erneut
als Ministerpräsident kandidieren zu wollen.
Inflation und Geldpolitik
Im Einklang mit der schwachen Konjunkturentwicklung verminderte sich im Berichtszeitraum der Inflationsdruck in den Län-
Geschäftsbericht 2012 | 13
bericht des Vorstands
dern der Eurozone. Unter nur geringen Schwankungen fiel die
Jahresrate des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI)
von 2,7 % im Januar 2012 auf 2,2 % im Dezember 2012 zurück
und lag damit nur geringfügig über der Stabilitätsmarke der EZB
von 2 %. Als wesentliche Preistreiber erwiesen sich im Jahresverlauf die Hauptkomponenten Alkohol und Tabak (+3,6 %), Wohnung (+3,4 %) sowie Erziehung/Unterricht und Nahrungsmittel
(jeweils 3,0 %). Der deutsche Verbraucherpreisindex, der phasenweise unter die Zwei-Prozent-Marke gefallen war, schloss das Jahr
mit einem Stand von 2,0 % ab.
Als wichtiger Teil ihrer Offenmarktpolitik hielt die EZB über das
gesamte Jahr 2012 an dem Mengentender-Verfahren mit vollständiger Zuteilung fest. Die reichliche Geldversorgung der Kreditwirtschaft in Verbindung mit niedrigen Leitzinsen und einer
Lockerung der Anforderungen an die Sicherheiten für EZB-Kredite führte zu einer Aufblähung der EZB-Bilanz. Nach Auszahlung des zweiten Dreijahrestenders in Höhe von 529,5 Mrd. Euro
überschritt die konsolidierte Bilanzsumme des Eurosystems Anfang März 2012 erstmals die Marke von drei Billionen Euro – über
1 Billion Euro mehr als noch ein Jahr zuvor. Danach stieg sie jedoch nur noch leicht an, erreichte am 29. Juni 2012 den Jahreshöchststand von 3,102 Billionen Euro und ermäßigte sich zum
Jahresende auf 3,018 Billionen Euro.
Zu Beginn des 2. Halbjahrs 2012 reagierte die EZB auf die sich abschwächenden Konjunktursignale aus den Ländern der Eurozone
und senkte auf ihrer Ratssitzung vom 5. Juli 2012 den Leitzins um
25 Basispunkte (bp) auf den historischen Tiefststand von 0,75 %.
Zugleich setzte sie die Sätze für die Nutzung der Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 1,5 % und für die Nutzung der Einlagenfazilität auf 0 % herab. Die bis dato sehr hohe Ausnutzung der
Einlagenfazilität, Spiegelbild des fehlenden Vertrauens in den Interbankenmarkt, ging in der Folgezeit merklich zurück. Allein am
11. Juli 2012, dem Tag, an dem der Nullzinssatz für EZB-Einlagen
in Kraft trat, fiel sie von 808,5 Mrd. Euro auf 324,9 Mrd. Euro
und lag zum Jahresende bei 261,7 Mrd. Euro.
Ein weiteres Signal der monetären Entspannung ging zum Jahresende von der Entwicklung der Target2-Salden innerhalb des
Europäischen Systems der Zentralbanken aus. Durch die Staatsschuldenkrise war zuvor in den schwächeren Ländern der Eurozone das Vertrauen in deren Staatsfinanzen und Bankensysteme
geschwunden, mit der Folge, dass die üblichen privaten Refinanzierungsquellen einschließlich länderübergreifender Interbankenkredite versiegten und durch EZB-Mittel ersetzt werden
mussten. Innerhalb des Zahlungsverkehrssystems Target2, über
das die grenzüberschreitenden Zahlungen zwischen den Euroländern abgewickelt werden, führte dies zu kontinuierlich stei-
14 | Geschäftsbericht 2012
genden Target2-Forderungen der wirtschaftlich starken Länder,
während die Peripheriestaaten wachsende Target2-Verpflichtungen aufbauten. Im 4. Quartal 2012 hingegen sanken die Target2-Forderungen von Deutschland, Luxemburg und Finnland,
während die Target2-Verpflichtungen von Italien, Spanien und
Portugal leicht zurückgingen. Immerhin lag zum Jahresende
2012 die Target2-Forderung der Deutschen Bundesbank mit
656 Mio. Euro leicht unter dem Jahresdurchschnittswert (Monatsendwerte) von 666 Mio. Euro.
Angetrieben von der großzügigen Geldpolitik der EZB drang
der wichtigste Zinssatz des Euro-Geldmarktes, der 3-MonatsEuribor, in zuvor unbekanntes Territorium vor. Gestartet am
2. Januar 2012 mit einem Wert von 1,343 %, fiel er wie an einer
Schnur gezogen zum Jahresende 2012 auf bescheidene 0,187 %
zurück. Zugleich sank die Rendite zehnjähriger (zweijähriger)
Schuldverschreibungen des Bundes von 1,91 % (0,203 %) auf
1,32 % (-0,02 %).
Entwicklung der Covered-Bond- und Pfandbriefmärkte
Die reichliche Liquiditätsversorgung der Kreditwirtschaft durch
die Dreijahres-Tendergeschäfte der EZB führte im 1. Quartal des
Jahres zu einem merklichen Rückgang des im Markt platzierten
Neuemissionsvolumens von Covered Bonds. Diese Entwicklung
wurde im Jahresverlauf durch ein verhaltenes Kreditneugeschäft
weiter verstärkt.
Das im Berichtsjahr platzierte Covered Bond-Neuemissionsvolumen im Benchmark-Format erreichte mit 97 Mrd. Euro
nur noch 52,8 % des Vorjahreswertes. Dabei konnten die deutschen Emittenten mit einem Anteil von 14,4 % ihren zweiten
Platz hinter den französischen Covered Bond-Häusern (22,7 %)
behaupten. Eine Reihe von Banken, insbesondere aus den Peripherieländern, nutzten die Möglichkeit einer Zentralbankfinanzierung, indem sie ihre eigenen Neuemissionen direkt als
Sicherheit hinterlegten. Insgesamt wurden auf diesem Weg Covered Bonds über 488,8 Mrd. Euro als Pfand bei der EZB eingeliefert, was die Bedeutung dieser Wertpapiergattung als zuverlässiges Refinanzierungsinstrument der Banken der Eurozone
unterstreicht.
Trotz der Herabstufung zahlreicher Covered Bond-Ratings kam
es im Jahresverlauf, wie auch an den Märkten für Staatsanleihen,
zu einer deutlichen Einengung der Renditeaufschläge von Covered Bonds. Folgerichtig stellte die EZB ihr im November 2011
aufgelegtes „Covered Bond Purchase Programme 2“ über 40 Mrd.
Euro, das ursprünglich der Stabilisierung der Risikoprämien
bericht des Vorstands
von Covered Bonds dienen sollte, im Oktober 2012 ein. Insgesamt wurden unter dem Programm Titel im Umfang von lediglich 16,4 Mrd. Euro erworben. Der Anteil AAA-gerateter Papiere
im iBoxx Euro Covered Bond Index sank im Berichtszeitraum
von 73 % auf 54 %.
Auch die Renditeaufschläge deutscher Pfandbriefe verringerten sich nach den Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken im Berichtsjahr deutlich, und zwar bei Öffentlichen
Pfandbriefen mit zehnjähriger (fünfjähriger) Laufzeit von 38 bp
(29 bp) auf 17 bp (6 bp) bzw. bei Hypothekenpfandbriefen
mit zehnjähriger (fünfjähriger) Laufzeit von 46 bp (37 bp) auf
22 bp (11 bp).
Zugleich sank der Absatz deutscher Pfandbriefe zum
30. November 2012 (aktuellere Daten lagen noch nicht vor) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19,9 % auf 54,3 Mrd. Euro.
Hiervon entfielen 13,6 Mrd. Euro (-53,9 %) auf Öffentliche
Pfandbriefe und 40,7 Mrd. Euro (+6,3 %) auf Hypothekenpfandbriefe. Der gesamte Pfandbriefumlauf fiel zum 30. November
2012 gegenüber dem Stand Ende 2011 um 9,8 % auf 528,8 Mrd.
Euro zurück. Grund war der erneut starke Rückgang des Umlaufs
an Öffentlichen Pfandbriefen um 14,4 % auf 304,3 Mrd. Euro,
während der Umlauf an Hypothekenpfandbriefen nur leicht um
2,6 % auf 224,4 Mrd. Euro abnahm.
Organe
Aufgaben und Verantwortlichkeiten
Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Aufsichtsrats sowie
die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Vorstands sind in
den organisatorischen Regelungen (Satzung, Geschäftsordnung
des Aufsichtsrats und des Vorstands) gemäß dem Geschäftsverteilungsplan eindeutig beschrieben und dokumentiert. Die Zuständigkeiten sind überschneidungsfrei geregelt.
gelmäßig und umfassend an den Aufsichtsrat, um ihm die Beurteilung und Überwachung der Bank zu ermöglichen.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat tagt in der Regel vierteljährlich und analysiert
die Ausrichtung und Entwicklung der Bank. Zur Behandlung
spezifischer Verantwortungsbereiche bestehen der Revisionsausschuss, der Personalausschuss und der Kreditausschuss.
Restrukturierung der
Dexia-Gruppe
Transformationsprozess der Dexia-Gruppe
Am 28. Dezember 2012 gab die Europäische Kommission ihre
Genehmigung des überarbeiteten Plans zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe bekannt. Der Plan war am
14. Dezember 2012 von den Staaten Belgien, Frankreich und
Luxemburg vorgelegt worden.
Seit dem Ende des Jahres 2008 hatte die Dexia-Gruppe bedeutende Fortschritte bei ihrer Neugliederung erzielen können, sowohl bei der Reduzierung ihrer Bilanzsumme als auch bei der
Neuausrichtung ihrer Geschäftsaktivitäten und der Verringerung
ihrer Geschäftsrisiken. Gleichwohl traf die Gruppe im Herbst
2011 auf ernsthafte Refinanzierungsprobleme infolge der sich
beschleunigenden Staatsschuldenkrise, was zu der Ankündigung
einer geordneten Restrukturierung der Gruppenaktivitäten mit
Unterstützung der drei Staaten führte.
Vorstand
Die Genehmigung des Plans zur geordneten Restrukturierung
durch die Europäische Kommission markiert den Beginn einer
entscheidenden Phase für die Dexia-Gruppe. Sie gestattet die Errichtung der zwei Pfeiler, auf denen der Plan ruht, nämlich die
Kapitalerhöhung der Dexia S. A. um 5,5 Mrd. Euro auf der einen
Seite und die von den drei Staaten abgegebene Refinanzierungsgarantie über 85 Mrd. Euro auf der anderen Seite.
Der Vorstand der Dexia Kommunalbank Deutschland entwickelt die strategische Ausrichtung der Bank und ist für die
Organisation des Geschäftsbetriebs und die ordnungsgemäße
Steuerung und Überwachung der Risiken verantwortlich. Der
dafür erforderliche Rahmen wird durch die Geschäfts- und
Risikostrategie sowie durch die Genehmigung von Limitstrukturen und einzelnen Limiten definiert. Der Vorstand berichtet re-
Die Dexia-Gruppe soll hierdurch in die Lage versetzt werden,
ihre verbliebenen langfristigen Aktiva zu refinanzieren. Dies ist
die wichtigste Grundlage des Plans zur geordneten Restrukturierung, der zum Ziel hat, die systemischen Risiken, die sich aus
einer unmittelbaren Auflösung der Gruppe ergeben würden, für
die Eurozone und vor allem auch für die garantierenden Staaten zu vermeiden.
Geschäftsbericht 2012 | 15
bericht des Vorstands
Die wichtigsten Elemente des Plans zur geordneten Restrukturierung
Veräußerungen von Aktiva
Der überarbeitete Plan zur geordneten Restrukturierung der
Dexia-Gruppe sieht den Verkauf von Gruppenunternehmen, die
innerhalb kurzer Frist veräußerbar sind, vor. Für die restlichen
Gruppenunternehmen ist ein geordneter Abbau der Vermögenswerte geplant, falls notwendig unter Fortführung gewisser Kreditaktivitäten.
Am Tag der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe hatte die Gruppe bereits einige ihrer wichtigsten Gruppenunternehmen verkauft und
dadurch einen sehr erheblichen Beitrag zum Abbau ihrer Bilanzsumme und ihrer Risikoaktiva geleistet.
Dazu zählen die Veräußerungen der Dexia Bank Belgium, die
jetzt unter Belfius Bank and Insurance firmiert (20.10.2011),
der RBC Dexia Investor Services (27.07.2012), der Banque Internationale à Luxembourg (05.10.2012) und der DenizBank
(28.09.2012). Die Dexia Habitat wurde am 29. Juni 2012 an
die Société Nationale Immobilière, eine Tochtergesellschaft der
Caisse des Dépôts, verkauft. Am 7. November 2012 folgte eine
Übereinkunft mit der Getin Noble Bank über den Verkauf der
DKB Polska. Darüber hinaus wurde am 12. Dezember 2012 eine
Vereinbarung über den Verkauf der Dexia Asset Management an
die GCS Capital unterzeichnet.
Der überarbeitete Restrukturierungsplan enthält einen Zeitplan
für die Veräußerung bestimmter anderer Gruppenunternehmen,
so etwa den Verkauf der Dexia-Anteile an der Popular Banca Privada und der Sofaxis vor dem 31. Dezember 2013. Außerdem
sollen die Gruppenunternehmen Dexia Bail Régions, Dexia Bail,
Dexia LLD und Dexia Flobail ebenfalls vor dem 31. Dezember
2013 abgegeben oder geordnet abgebaut werden. Schließlich ist
geplant, die Anteile an der Dexia Israel innerhalb von 12 Monaten
nach einer endgültigen Entscheidung hinsichtlich der verschiedenen Gerichtsverfahren gegen die Dexia Israel und die Dexia
Crédit Local als Aktionärin zu verkaufen.
Mit Ausnahme der Dexia Crediop und der Dexia Crédit Local,
die besonderen Bedingungen unterliegen, ist für die folgenden
Gruppenunternehmen ein geordneter Abbau ihrer Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vorgesehen:
•Dexia S. A.
•Dexia Crédit Local Paris
16 | Geschäftsbericht 2012
•Dexia Crédit Local Dublin
•Dexia Crédit Local America, einschließlich Dexia Crédit Local
New York, DRECM, Dexia Crédit Local Mexico and Dexia US
Securities
•CLF Bank
•Dexia Sabadell
•Dexia Kommunalbank Deutschland
•Dexia Kommunalkredit Austria
•Dexia Holding Inc. und ihre Tochtergesellschaften
•Dexia Lettres de Gage Bank und Parfipar
Der Dexia Crediop wird ein auf ein Jahr befristetes Neukreditkontingent über 200 Mio. Euro nur für Bestandskunden eingeräumt, das – vor einem Verkauf der Bank – deren Marktstellung
absichern soll. Nach Ablauf eines Jahres, gerechnet vom Datum
der Entscheidung der Europäischen Kommission, liegt es im Ermessen der drei Staaten, erneut ein Neugeschäftskontingent zu
beantragen.
Unter bestimmten Auflagen der Europäischen Kommission darf
die Dexia Crédit Local bis Ende 2014 neue Kredite von bis zu
600 Mio. Euro ausreichen, allerdings ausschließlich mit dem
Ziel einer „Desensibilisierung“ der im Bestandsportfolio befindlichen strukturierten Darlehen. Dieses Kontingent soll die Dexia
Crédit Local in die Lage versetzen,
•ihre Geschäftsrisiken zu verringern,
•die Volatilität der Sicherheitszahlungen zur Absicherung der
mit den strukturierten Darlehen verbundenen derivativen
Geschäfte abzubauen,
•die aus diesen Geschäften resultierenden operationalen Risiken
zu vermindern.
Die Dexia-Gruppe wird – beschränkt auf solche Positionen, die
keine wesentlichen Auswirkungen auf die Solvabilität der Gruppe
haben – mit einem beschleunigten Verkauf ihres Anleiheportfolios voranschreiten, sofern sich die Marktbedingungen verbessern und sich Verkaufsgelegenheiten bieten. Der überarbeitete
Plan zur geordneten Restrukturierung enthält keinerlei Zielvorgaben für den Verkauf von Aktiva des verbliebenen Portfolios.
Verkauf der Dexia Municipal Agency
Die Europäische Kommission hat in Frankreich ein anhaltendes
Marktversagen festgestellt, infolge dessen ein Mangel an Langfristkrediten für lokale Gebietskörperschaften und Einrichtungen
des Gesundheitswesens herrscht. Sie hat daher grundsätzlich den
Plan des französischen Staats zur Schaffung einer Einrichtung
bericht des Vorstands
zur dauerhaften Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel gebilligt. Diese Einrichtung soll den Charakter einer Förderbank annehmen, deren Aktivitäten ausschließlich auf lokale Gebietskörperschaften und Einrichtungen des Gesundheitswesens
beschränkt sein sollen.
Als zentrales Element dieser Einrichtung wird die Dexia
Municipal Agency (DMA), das Covered Bond-Emissionshaus
der Dexia Crédit Local zur öffentlichen Kreditversorgung, die
Refinanzierung an den Kapitalmärkten sicherstellen.
Im Rahmen des neuen Plans zur Schaffung dieser Einrichtung,
der den im März 2012 angekündigten Plan ersetzt, wird die
Dexia-Gruppe bis zum 31. Januar 2013 sämtliche Anteile an
der DMA zum Preis von einem Euro an eine neue Kreditanstalt
(Nouvel Etablissement de Crédit, NEC) veräußern, an der
der französische Staat mit 75 %, die Caisse de Dépôts et
Consignations mit 20 % und La Banque Postale anfänglich mit
5 % beteiligt sein werden. Der Anteil von La Banque Postale
kann, abhängig vom Zuwachs der von der DMA zu refinanzierenden Aktiva, auf bis zu 33 % aufgestockt werden. Innerhalb
dieser neuen Struktur wird der französische Staat als Kernaktionär fungieren. Somit wird sich die DMA zukünftig als Teil einer Einrichtung, die sich dauerhaft im Staatsbesitz befindet und
staatlich kontrolliert wird, ausschließlich der Finanzierung des
lokalen öffentlichen Sektors Frankreichs widmen.
Nach Abschluss dieses Verkaufs werden die NEC und die DMA
von den Aktionären der neuen Einheit mit der notwendigen
Liquidität ausgestattet, wodurch die DMA in die Lage versetzt wird, die ihr von der Dexia Crédit Local gewährten Mittel
zurückzuzahlen.
Danach werden keinerlei kapitalbezogene oder finanzielle Verbindungen zwischen der Dexia Crédit Local und der DMA mehr
bestehen. Operative Verbindungen zwischen den beiden Gesellschaften werden innerhalb von sechs Monaten aufgelöst. Ausgenommen hiervon sind die IT-Systeme, deren Verknüpfung angesichts der erheblichen geschäftlichen Schnittstellen zwischen
den beiden Gesellschaften innerhalb eines Zeitraums von 24 bis
30 Monaten beendet wird.
Die Bilanz der DMA, die zum 30. September 2012 ein Volumen von 94,3 Mrd. Euro umfasste, wovon 72,1 Mrd. Euro auf
Deckungswerte entfallen, wird vollständig und einschließlich der
nicht französischen Aktiva auf die neue Einheit übertragen. Letztere verkörpern 30,8 % der Deckungswerte (30.09.2012) und sollen geordnet abgebaut werden.
Wie bereits angekündigt, werden die Geschäftsbeziehungen
mit den lokalen Gebietskörperschaften und den Einrichtungen
des Gesundheitswesens von einem Joint Venture gesteuert, an
dem La Banque Postale mit 65 % und die Caisse de Dépôts et
Consignations mit 35 % beteiligt sein werden. Die Dexia-Gruppe
wird somit künftig keine Geschäftsaktivitäten in dem lokalen
Markt für öffentliche Finanzierungen ausüben.
Bereitstellung einer endgültigen Liquiditätsgarantie
Die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg haben sich verpflichtet, gemeinsam eine endgültige Refinanzierungsgarantie
zugunsten der Dexia Crédit Local zu gewähren. Der Garantierahmen beträgt 85 Mrd. Euro und schließt das Refinanzierungsvolumen ein, das bereits durch die vorläufige Garantie vom
Dezember 2011 (in Höhe von 53,9 Mrd. Euro zum 27.12.2012)
besichert ist.
51,41 % des Volumens der endgültigen Garantie werden von
Belgien übernommen, 45,59 % von Frankreich und 3 % von
Luxemburg.
Die endgültige Garantie erstreckt sich auf Refinanzierungsmittel, die bis zum 31. Dezember 2021 in Form von Wertpapieren
und Finanzinstrumenten, Einlagen oder anderen Krediten mit
einer Höchstlaufzeit von 10 Jahren aufgenommen werden.
Die Kosten für die Garantie wurden von den Staaten in Abstimmung mit der Europäischen Kommission auf 5 Basispunkte
p. a. festgesetzt. Sie sind monatlich an die Garantiegeber auf
Basis des ausstehenden Volumens zu zahlen. Zudem wird die
Dexia-Gruppe eine pauschale Bereitstellungsgebühr von 50
Basispunkten auf den Garantiebetrag von 85 Mrd. Euro zahlen,
abzüglich der Gebühren von 225 Mio. Euro, die bereits 2011
anlässlich der Bereitstellung der vorläufigen Garantie bezahlt
worden waren.
Rekapitalisierung durch die Staaten Belgien und Frankreich
Nachdem die Dexia S. A. den Bilanzwert der Dexia Crédit
Local am 7. November 2012 vollständig abgeschrieben hatte,
verpflichteten sich der belgische und der französische Staat, eine
Kapitalerhöhung der Dexia S. A. über 5,5 Mrd. Euro vollständig zu zeichnen. Die Transaktion wurde am 31. Dezember 2012
durch die Emission von Vorzugsaktien mit Stimmrecht vollzogen.
Geschäftsbericht 2012 | 17
bericht des Vorstands
Durch die Kapitalerhöhung wird die Dexia-Gruppe in die Lage
versetzt, den Plan zur geordneten Restrukturierung in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Europäischen Kommission
umsetzen zu können. 53 % der Kapitalerhöhung wurden von
Belgien und 47 % von Frankreich gezeichnet. Einzelheiten zur
Ausstattung der Vorzugsaktien und zur Verteilung der Zuflüsse
aus der Kapitalerhöhung hat die Dexia-Gruppe in ihrer Presseerklärung vom 8. November 2012 über den Zwischenabschluss
zum 30. September 2012 bekannt gegeben.
Die Kapitalerhöhung hat eine sehr starke Kapitalverwässerung
zulasten der bestehenden Aktionäre zur Folge, während sich für
den belgischen (50,02 %) und den französischen Staat (44,40 %)
eine Beteiligungsquote von insgesamt 94,42 % ergibt.
Folgen der Restrukturierung der Dexia-Gruppe für die Dexia
Kommunalbank Deutschland
Der von der Europäischen Kommission genehmigte Plan zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe hat zur Folge, dass
sich die Gruppe von allen Märkten, auf denen sie präsent war, zurückzieht. Dadurch wird sich die Bilanzsumme der Gruppe, die
sich zum 30. September 2012 auf 384 Mrd. Euro belief, erheblich reduzieren. Geplant ist ein Bilanzabbau auf rund 150 Mrd.
Euro bis zum Jahr 2020 und ein weiterer deutlicher Abbau zwischen 2020 und 2025. Diese Projektionen basieren allein auf
einem natürlichen Auslaufen der Portfoliofälligkeiten. Durch
die Umsetzung der beiden wichtigsten Bestandteile des Restrukturierungsplans,
•die Erhöhung des Kapitals der Dexia-Gruppe um 5,5 Mrd. Euro
und
•die Bereitstellung einer langfristigen Liquiditätsgarantie über
85 Mrd. Euro,
wurde ein solides Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung
des Restrukturierungsplans gelegt.
Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Dexia Crédit
Local gehört die Dexia Kommunalbank Deutschland einer
Gruppe an, die nunmehr zu knapp 95 % in den Besitz der Staaten Belgien und Frankreich übergegangen ist. Mit ihrer Bilanzsumme von 45,9 Mrd. Euro ist die Bank die größte Tochtergesellschaft der Hauptgesellschaft der Dexia-Gruppe, der Dexia
Crédit Local, und repräsentiert – auf der Basis von IFRS-Zahlen –
etwa 20 % der Bilanzsumme der Gruppe. Die anhaltende strategische Bedeutung der Dexia Kommunalbank Deutschland für die
Dexia-Gruppe resultiert aus dem wichtigen Beitrag, den sie auch
18 | Geschäftsbericht 2012
künftig zur Refinanzierung der Gruppe leisten wird. Umgekehrt
profitiert die Bank weiterhin von dem Letter of Support (Patronatserklärung) der Dexia Crédit Local, mit dem diese sich verpflichtet sicherzustellen, dass die Dexia Kommunalbank Deutschland zu jeder Zeit ihren Verpflichtungen nachkommen und die
Anforderungen der deutschen Bankenaufsicht erfüllen kann.
Gemäß dem von der Europäischen Kommission genehmigten
Plan zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe zählt
die Dexia Kommunalbank Deutschland zu jenen Gruppenunternehmen, für die ein geordneter Abbau der Vermögenswerte
ohne Neukreditgeschäft vorgesehen ist. Oberstes Ziel ist daher
eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios unter Nutzung des natürlichen Fälligkeitsprofils. Angesichts des nicht geringen Anteils langfristiger Aktiva am gesamten
Forderungsbestand liegt es auf der Hand, dass sich dieser Prozess
über einen langjährigen Zeitraum erstrecken wird.
Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank,
wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts- und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt
sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und
Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios mit folgenden Schwerpunkten:
•die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den
Personal- als auch bei den Sachkosten,
•die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der
Refinanzierungskosten,
•den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender
regulatorischer Ansprüche.
Entwicklung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage
Vermögenslage
Die Bilanzsumme der Dexia Kommunalbank Deutschland verringerte sich gegenüber dem Vorjahresultimo um 1,4 Mrd. Euro
oder 3,0 % auf 45,9 Mrd. Euro.
Bei den Forderungen an Kreditinstitute reduzierte sich aufgrund von Fälligkeiten der Bestand an Kommunalkrediten um rd.
0,3 Mrd. Euro. Die anderen Forderungen verminderten sich im
Wesentlichen durch Fälligkeiten von Reverse-Repo-Geschäften,
bericht des Vorstands
mit denen in den vergangenen Jahren deckungsfähige Wertpapiere von anderen Gesellschaften der Dexia-Gruppe übernommen wurden.
Im Rahmen der Liquiditäts- und Deckungssteuerung hat die
Bank im Geschäftsjahr von der Dexia Crédit Local begebene
Schuldverschreibungen erworben:
Planmäßige Fälligkeiten führten zu einem Rückgang der Forderungen an Kunden um 1,3 Mrd. Euro auf 19,0 Mrd. Euro.
•Anleihen in Höhe von 425 Mio. Euro
•Certificates of Deposits in Höhe von 3 Mrd. Euro
Der Bestand an Anleihen und Schuldverschreibungen erhöhte
sich per saldo gegenüber dem Vorjahresultimo um 0,5 Mrd. Euro
auf 17,2 Mrd. Euro. Ankäufen von staatsgarantierten Certificates
of Deposits und Anleihen über nominal 3,4 Mrd. Euro standen
Fälligkeiten in Höhe von rd. 1,4 Mrd. Euro sowie die Veräußerung des Portfolios an griechischen Staatsanleihen über nominal
1,2 Mrd. Euro an die Muttergesellschaft Dexia Crédit Local gegenüber.
Diese Schuldverschreibungen sind durch die Staaten Belgien
(60,5 %), Frankreich (36,5 %) und Luxemburg (3 %) garantiert.
Weiterhin wurden Kommunaldarlehen in Höhe von 14,9 Mio.
Euro durch Vereinbarung von Festzinskonditionen anstatt variabler Konditionen restrukturiert.
Finanzlage
Die eigenen Schuldverschreibungen betreffen im Wesentlichen
im 2. Quartal zurückgekaufte Öffentliche Inhaberpfandbriefe,
die dem Treuhänder zur vorübergehenden Verwahrung übergeben wurden (Tabelle 7).
Neugeschäft
Die im Oktober 2011 nach Ankündigung der Restrukturierung
der Dexia-Gruppe vom Vorstand beschlossene Einstellung der
Übernahme ausgewählter Staatsfinanzierungsgeschäfte von Unternehmen der Dexia-Gruppe (Group Asset Purchasing Programme) und des Neugeschäfts mit deutschen Kommunen hatte
das gesamte Geschäftsjahr 2012 Bestand.
Entwicklung wichtiger Bilanzposten in Mio. Euro
Auf der Refinanzierungsseite wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten die Termingeldaufnahmen bei der Dexia-Gruppe
von rd. 4,9 Mrd. Euro per 31. Dezember 2012 komplett zurückgeführt. Im Gegenzug erhöhten sich die Tendergeschäfte mit der
Zentralbank um 3,3 Mrd. Euro und die Repo-Transaktionen um
1,4 Mrd. Euro.
Der Ausweis der Öffentlichen Namenspfandbriefe verringerte
sich im Berichtsjahr durch Schuldnerkündigungen und planmäßige Fälligkeiten um 0,9 Mrd. Euro auf insgesamt 17,5 Mrd. Euro.
31.12.2011
31.12.2012
Kommunalkredite
1.998,2
1.699,6
Andere Forderungen
7.463,0
6.561,7
19.910,9
18.655,8
374,6
331,8
Von öffentlichen Emittenten
9.720,8
8.226,3
Von anderen Emittenten
6.936,5
8.968,9
1,8
1.083,9
47.341,1
45.936,5
Forderungen an Kreditinstitute
Forderungen an Kunden
Kommunalkredite
Andere Forderungen
Anleihen und Schuldverschreibungen
Eigene Schuldverschreibungen
Bilanzsumme
Geschäftsbericht 2012 | 19
bericht des Vorstands
Innerhalb der anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben sich die aufgenommenen Sicht- und Termineinlagen (inkl.
Schuldscheindarlehen) gegenüber dem Vorjahresausweis um
rd. 2,4 Mrd. Euro auf 5,0 Mrd. Euro erhöht.
Aufgrund des im 2. Quartal durchgeführten Programms zum
Rückkauf von eigenen Öffentlichen Pfandbriefen mit endgültiger Vernichtung sowie aufgrund planmäßiger Fälligkeiten in
Höhe von insgesamt rd. 2,6 Mrd. Euro verringerte sich der Ausweis der Öffentlichen Pfandbriefe (verbriefte Verbindlichkeiten)
auf 12,3 Mrd. Euro (Tabelle 9).
Pfandbriefe und sonstige Refinanzierung
Zur Refinanzierung des Aktivgeschäfts hat die Bank im Berichtszeitraum Emissionen im Gesamtvolumen von 1.836,9 Mio. Euro
(2011: 3.511,7 Mio. Euro) im Erstabsatz begeben. Dabei entfiel nur noch ein Anteil von 6,4 % auf Öffentliche Pfandbriefe
(Tabelle 8).
Am 23. April 2012 gab die Bank im Rahmen einer Ad-hoc-Veröffentlichung die Auflage eines Programms zum Rückkauf eigener Öffentlicher Pfandbriefe gegen Barzahlung bekannt. In den
Rückkauf einbezogen wurden 10 liquide Pfandbriefemissionen
im Volumen von zusammen 10.065 Mio. Euro, wobei der gesamte Rückkaufbetrag auf maximal 3 Mrd. Euro begrenzt wurde.
Insgesamt wurden 2.580 Mio. Euro an eigenen Pfandbriefen zum
Rückkauf angedient und von der Bank akzeptiert, so dass sich
eine Repartierung erübrigte. Die Rückkäufe erfolgten je nach
Restlaufzeit mit Renditeaufschlägen von 5 bp bis 65 bp gegenüber
der Swapkurve (gegen 6-Monats-Euribor). Das Rückkaufprogramm war das bislang größte und erfolgreichste im deutschen
Pfandbriefmarkt. Das von der Dexia Kommunalbank Deutschland angestrebte Programmziel einer nachhaltigen Angleichung
der Fälligkeitsprofile von Deckungswerten und ausstehenden
Pfandbriefen wurde erreicht.
Am 5. April 2012 senkte Standard & Poor’s das AAA-Rating für die Öffentlichen Pfandbriefe der Bank auf AA+ Credit Watch Negative, nachdem die Agentur zuvor das Longterm Counterparty Rating der Dexia Crédit Local von BBB+
Entwicklung des ErstAbsatzes (Inhaber- und Namenspapiere) in Mio. Euro
Öffentliche Pfandbriefe
Inhaberschuldverschreibungen
Aufgenommene Darlehen
Gesamt
Entwicklung wichtiger Bilanzposten in Mio. Euro
2010
2011
2012
6.347,7
2.949,9
118,0
10,0
0,0
0,0
102,0
561,8
1.718,9
6.459,7
3.511,7
1.836,9
31.12.2011
31.12.2012
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Öffentliche Namenspfandbriefe
1.143,3
938,2
Andere Verbindlichkeiten
9.409,1
9.203,2
17.240,5
16.512,4
2.587,5
5.369,0
14.931,3
12.288,4
751,3
740,2
47.341,1
45.936,5
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Öffentliche Namenspfandbriefe
Andere Verbindlichkeiten
Verbriefte Verbindlichkeiten
Öffentliche Pfandbriefe
Eigenkapital
Bilanzsumme
20 | Geschäftsbericht 2012
bericht des Vorstands
auf BBB gesenkt hatte. Als Grund für diesen Schritt wurde angeführt, dass nach den Ratingkriterien der Agentur das Rating der Öffentlichen Pfandbriefe der Dexia Kommunalbank
Deutschland maximal sieben Ratingstufen über dem Longterm Counterparty Rating der Muttergesellschaft Dexia Crédit
Local liegen darf. Das Credit Watch Negative resultierte aus dem
Credit Watch Negative der Muttergesellschaft Dexia Crédit Local.
Anfang Juli stufte Standard & Poor’s das Pfandbriefrating der
Bank auf AA- Credit Watch Negative herab. In ihrer Begründung verwies die Agentur auf ihre Einschätzung, dass das gehaltene Übersicherungsniveau (nominal 8,29 % per 30.06.2012)
keine höhere Bewertung zulasse. Erneut wurde die Bedeutung
der Dexia Kommunalbank Deutschland AG als Core Entity der
Dexia-Gruppe hervorgehoben.
Im Einlagengeschäft mit ihren kommunalen Kunden und anderen Anlegern konnte die Bank ihre Position weiter ausbauen.
Zum 31. Dezember 2012 erreichte der Bestand an Einlagen von
Nichtbanken ein Volumen von 5,0 Mrd. Euro. Den Kunden steht
in diesem Geschäftsfeld ein breites Angebot von Einlagenprodukten zu marktgerechten Konditionen zur Verfügung. Neben
den traditionellen Festgeldangeboten (Dexia Classic), Sichteinlagen (Dexia Treasury+) und Schuldscheindarlehen (Dexia Schuldschein) bietet die Dexia Kommunalbank Deutschland ein an den
3-Monats-Euribor gekoppeltes Festgeldprodukt mit steigenden
Zinsaufschlägen und vierteljährlichem Gläubigerkündigungsrecht an (Dexia Flexi+).
Eigenmittel
Die von der Bank vorläufig ermittelte modifizierte bilanzielle
Eigenkapitalquote gem. § 24 Abs. 1 Nr. 16 sowie § 24 Abs. 1a
Nr. 5 KWG unter Berücksichtigung des noch nicht festgestellten Bilanzverlustes zum Jahresende 2012 führte zu einer Kennzahl von 1,65 %.
Entwicklung der Eigenmittel der Bank in Mio. Euro
Der Bilanzverlust 2011 in Höhe von 80,6 Mio. Euro wurde am
19. April 2012 festgestellt. Im Rahmen der Verlustverrechnung
wurde auf Basis der vertraglichen Bedingungen das Genussrechtskapital mit 11,5 Mio. Euro zur teilweisen Abdeckung des
Jahresfehlbetrages 2011 in Anspruch genommen. Diese Ereignisse führten zu einer Verminderung der Eigenmittel um
92,1 Mio. Euro. Der Abzugsposten gem. § 10 Abs. 2a KWG
verringerte sich um 1,9 Mio. Euro. Fälligkeiten von Genussrechtskapital und Nachrangverbindlichkeiten sowie der teilweise Wegfall der Anrechenbarkeit von nachrangigen Verbindlichkeiten aufgrund einer Restlaufzeit von weniger als 2 Jahren
minderten die Eigenmittel um weitere 45,8 Mio. Euro. Insgesamt verringerten sich somit die Eigenmittel der Bank zum
31. Dezember 2012 gegenüber dem Vorjahresende um 136,0 Mio.
Euro auf 884,2 Mio. Euro (Tabelle 10).
Der für das Geschäftsjahr 2012 ausgewiesene Jahresfehlbetrag
beläuft sich auf 19,6 Mio. Euro. Im Rahmen der Verlustverrechnung wurde auf Basis der vertraglichen Bedingungen das
Genussrechtskapital mit 8,6 Mio. Euro in Anspruch genommen.
Dadurch erhöht sich der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2012
um 11,0 Mio. Euro auf 91,6 Mio. Euro. In der unten stehenden Darstellung der Entwicklung sind diese Ereignisse nicht
enthalten, da sie mit Feststellung des Jahresabschlusses
2012 durch Vorstand und Aufsichtsrat wirksam werden.
Die Kernkapitalquote der Dexia Kommunalbank Deutschland
sank zum Stichtag von 27,0 % auf 21,8 %. Sie liegt damit weiterhin deutlich über den gesetzlichen Anforderungen. Zugleich
verringerte sich die Gesamtkapitalquote von 33,2 % auf 25,6 %.
Unter Berücksichtigung des zusätzlichen Bilanzverlusts 2012 und
der Herabsetzung der Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger würde die Kernkapitalquote 21,5 % und die Gesamtkapitalquote 25,1 % betragen.
31.12.2008
31.12.2009
31.12.2010
31.12.2011
31.12.2012
Gezeichnetes Kapital
162,5
182,5
282,5
432,5
432,5
Rücklagen
127,6
148,0
248,6
399,4
399,4
Verlustvortrag
0,0
0,0
0,0
0,0
-80,6
Abzugsposten gem. § 10 Abs. 2a KWG
-8,1
-6,8
-5,1
-3,0
-1,1
Genussrechtskapital
140,6
126,3
122,9
116,9
70,0
Nachrangige Verbindlichkeiten
115,4
107,5
84,3
74,4
64,0
Gesamt
538,0
557,5
733,2
1.020,2
884,2
Geschäftsbericht 2012 | 21
bericht des Vorstands
Liquiditätslage
Die Dexia Kommunalbank Deutschland ist vollumfänglich in
das zentrale Liquiditätsmanagement der Dexia-Gruppe eingebunden. In Verbindung mit der sehr guten Qualität der Aktiva
der Bank und ihrem hohen Bestand an deckungsfähigen und
EZB-fähigen Forderungen führte diese Einbindung dazu, dass
die Bank ihre Zahlungsverpflichtungen jederzeit vollumfänglich erfüllen konnte. In diesem Zusammenhang ist anzumerken,
dass der von der Dexia Crédit Local am 28. Februar 2011 ausgestellte Letter of Support eine rechtsverbindliche Zusage enthält, mögliche Liquiditätsengpässe der Dexia Kommunalbank
Deutschland auszugleichen.
Zum 31. Dezember 2012 waren im Deckungsstock der Bank
Deckungswerte in Höhe von 30.484,1 Mio. Euro registriert, denen
ein Bestand an im Umlauf befindlichen Öffentlichen Pfandbriefen
von 28.163,2 Mio. Euro gegenüberstand. Zugleich hatte die Bank
Offenmarktkredite über 5.583,8 Mio. Euro bei der Deutschen
Bundesbank aufgenommen sowie Mittelaufnahmen über Wertpapierpensionsgeschäfte mit einem Volumen von 1.385,1 Mio.
Euro abgeschlossen.
Liquiditätslage
Liquiditätskennzahl
Entwicklung wichtiger GuV-Posten in Mio. Euro
Zum Ende des Berichtsjahres belief sich der Bestand an besicherten Refinanzierungsmitteln in Form von Öffentlichen Pfandbriefen und anderen besicherten Mittelaufnahmen somit auf
35.132,1 Mio. Euro, was 76,5 % der Bilanzsumme entsprach.
Eine weitere wichtige Refinanzierungsquelle stellten die unbesicherten aufgenommenen Schuldscheindarlehen sowie Einlagen von kommunalen Kunden und anderen Anlegern mit insgesamt 5.012,0 Mio. Euro dar. Unbesicherte Refinanzierungsmittel
der Dexia-Gruppe nahm die Bank zum 31. Dezember 2012 nicht
in Anspruch.
Die Ermittlung der aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahl
erfolgt entsprechend der nach § 11 Abs. 1 KWG anzuwendenden
Liquiditätsverordnung (LiqV), wonach das Verhältnis zwischen
den im ersten Laufzeitband verfügbaren Zahlungsmitteln (täglich oder in bis zu einem Monat fällig) und den während dieses Zeitraumes abrufbaren Zahlungsverpflichtungen den Wert
1 nicht unterschreiten darf.
Im Berichtszeitraum bewegte sich die Liquiditätskennzahl gemäß § 2 der LiqV zwischen den Werten 1,08 (Minimum) und
1,87 (Maximum) und betrug im Durchschnitt 1,47 (Tabelle 11).
Minimum
Maximum
Durchschnitt
1,08
1,87
1,47
2011
2012
Zinserträge
3.482,5
2.754,2
Zinsaufwendungen
-3.420,7
-2.741,1
Zinsüberschuss
61,8
13,1
Provisionsergebnis
-9,9
-4,5
Zins- und Provisionsüberschuss
51,9
8,6
Personalaufwand
-7,1
-6,8
Andere Verwaltungsaufwendungen inkl. Abschreibungen
-11,3
-11,4
Teilbetriebsergebnis
33,5
-9,6
Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen
Risikovorsorge
Wertpapierergebnis
0,2
1,2
-131,0
-11,5
6,3
0,2
Betriebsergebnis
-90,9
-19,6
Steueraufwand
-1,2
0,0
-92,1
-19,6
Jahresergebnis
22 | Geschäftsbericht 2012
bericht des Vorstands
Ertragslage
Die Garantie erstreckte sich auf die vollständige und termingerechte Zahlung sämtlicher Zins- und Kapitalfälligkeiten.
Zinsüberschuss und Provisionsergebnis
Der Zinsüberschuss des Jahres 2012 beläuft sich auf 13,1 Mio.
Euro und liegt damit um 48,7 Mio. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis.
Als Hauptursache für den deutlichen Rückgang des Zinsüberschusses erwiesen sich die im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegenen Zinsaufwendungen für kurzfristige Mittel, die der Bank
von der Dexia-Gruppe zur Deckung ihres unbesicherten Refinanzierungsbedarfs zur Verfügung gestellt wurden. Grund hierfür waren die signifikant erhöhten Refinanzierungskosten der Gruppe,
nicht zuletzt infolge der Inanspruchnahme der Emergency Liquidity Assistance (ELA) des Europäischen Systems der Zentralbanken, die der Bank anteilig für die in Anspruch genommenen
Gruppenmittel in Rechnung gestellt wurden, sowie die Kosten zur
Bereitstellung einer revolvierenden Kreditlinie über 2 Mrd. Euro
durch die Dexia Crédit Local. Weiterhin beinhaltet der Zinsüberschuss negative Ergebnisbeiträge aus der vorzeitigen Beendigung
von derivativen Geschäften in Höhe von 17,4 Mio. Euro. Überwiegend stehen diese im Zusammenhang mit der Veräußerung von
Wertpapieren im Zuge des Portfoliomanagements, wobei der gegenläufige Ergebniseffekt in der Risikovorsorge enthalten ist. Im
Vorjahr lag der positive Beitrag aus der vorzeitigen Beendigung
von Derivaten bei 25,0 Mio. Euro mit ebenfalls gegenläufigen
Effekten in der Risikovorsorge.
Gleichzeitig mit dem Verkauf der griechischen Staatsanleihen
wurden die zugehörigen Zinssicherungsgeschäfte beendet. Nach
Abschluss der Gesamttransaktion kündigte die Dexia Kommunalbank Deutschland die bestehende Garantievereinbarung mit sofortiger Wirkung. Ab diesem Tag endeten alle Rechte und Pflichten aus der Garantievereinbarung und damit endet auch die
Verpflichtung der Bank zur Zahlung weiterer Garantiegebühren.
Die dafür auf den Berichtszeitraum entfallene Bürgschaftsgebühr
belastete den Provisionsüberschuss mit 1,4 Mio. Euro.
Verwaltungsaufwand
Der gesamte Verwaltungsaufwand liegt mit 18,2 Mio. Euro
geringfügig unter dem Vorjahresniveau (18,4 Mio. Euro).
Dabei verminderten sich die Abschreibungen auf materielle und
immaterielle Vermögensgegenstände um rd. 1,3 Mio. Euro aufgrund des Erreichens der planmäßigen Nutzungsdauer.
Die Beiträge zur Einlagensicherung stiegen um rd. 1,1 Mio. Euro
auf 2,7 Mio. Euro und erhöhten somit die Anderen Verwaltungsaufwendungen (Tabelle 12).
Stand und Entwicklung der Risikovorsorge
Im Verlauf des Berichtsjahres gelang es der Bank, die von der
Gruppe bereitgestellten unbesicherten Refinanzierungsmittel
schrittweise durch Hereinnahme von Einlagen und die Aufnahme
von Schuldscheindarlehen zu ersetzen, wodurch sich der Zinsüberschuss tendenziell verbesserte und für das Gesamtjahr über
dem prognostizierten Wert lag.
Die Bank weist für das Geschäftsjahr 2012 ein negatives Jahresergebnis aus. Daher kann gemäß den Emissionsbedingungen
das Genussrechtskapital für das Geschäftsjahr 2012 nicht bedient werden. Es fielen lediglich nicht vom Jahresergebnis abhängige Zinszahlungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro für eine zum
31. Dezember 2010 fällige und am 30. Juni 2011 zurückgezahlte
Genussrechtsemission an.
Ende Januar 2012 veräußerte die Dexia Kommunalbank Deutschland ihr Exposure an griechischen Staatsanleihen über nominal
1,2 Mrd. Euro an die Dexia Crédit Local, die das Exposure im
Jahr zuvor garantiert hatte. Die Ergebnisauswirkung aus dem
Verkauf wurde bereits im Jahresabschluss 2011 berücksichtigt.
Die saldierte Risikovorsorge des abgelaufenen Geschäftsjahres
liegt mit 11,5 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau
(2011: 131,0 Mio. Euro).
Sie beinhaltet die Auflösung der Drohverlustrückstellung im
Rahmen der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs nach der
Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts der
Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. vom 30. August 2012
(IDW RS BFA 3) in Höhe von 77,0 Mio. Euro, die im vergangenen Geschäftsjahr gebildet wurde. Die verlustfreie Bewertung des Bankbuchs ermittelt, ob sich aus dem Stichtagsbestand
an zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Finanzgeschäften unter angemessener Berücksichtigung von künftigen
Verwaltungsaufwendungen und Standardrisikokosten ein Verpflichtungsüberschuss ergibt, der unter Anwendung des handelsrechtlichen Imparitätsprinzips zurückzustellen ist. Zum Bilanzstichtag ergab sich kein Verpflichtungsüberschuss.
Geschäftsbericht 2012 | 23
bericht des Vorstands
Aus dem Rückkauf eigener Schuldverschreibungen und deren
vorzeitiger Rückgabe an den Treuhänder fielen Einlösungsverluste in Höhe von saldiert 117,3 Mio. Euro an.
dem Genussrechtskapital erhöht sich der Bilanzverlust um
11,1 Mio. Euro auf 91,7 Mio. Euro.
Aus der Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens ergaben sich saldiert Wertaufholungen in Höhe von 19,2 Mio. Euro,
die im Wesentlichen auf Credit Spread-Verbesserungen zurückzuführen sind. Weiter fielen Gewinne in Höhe von rd. 10,2 Mio.
Euro aus dem Verkauf von Wertpapieren und Darlehen an.
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Wertpapierergebnis
Das Wertpapierergebnis in Höhe von 0,2 Mio. Euro enthält
das saldierte Einlösungsergebnis aus Fälligkeiten von Wertpapieren des Anlagevermögens. Aufgrund dauernder Wertminderungen vorzunehmende Abschreibungen auf Titel des Anlagevermögens sind nicht enthalten, da sie nicht notwendig waren.
Betriebsergebnis vor Steuern
Das Betriebsergebnis hat sich insbesondere aufgrund der deutlich
geringeren Risikovorsorge auf -19,6 Mio. Euro (2011: -90,9 Mio.
Euro) verbessert.
Zusammenfassend ist zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Dexia Kommunalbank Deutschland Folgendes festzustellen:
•Die Bilanzsumme hat sich geringfügig um 3,0 % auf 45,9 Mrd.
Euro verringert.
•Die Eigenmittel waren gegenüber dem Stand zum Vorjahresende um 136,0 Mio. Euro auf 884,2 Mio. Euro rückläufig.
•Neukreditgeschäft wurde nur noch im Rahmen der Deckungsstock- und Liquiditätssteuerung getätigt.
•Der Jahresfehlbetrag konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich
von -92,1 Mio. Euro auf -19,6 Mio. Euro verringert werden.
•Die Liquiditätslage der Dexia Kommunalbank Deutschland
hat sich insbesondere aufgrund der Ausweitung des Einlagengeschäfts verbessert. Die Bank ist weiterhin in das Liquiditätsmanagementsystem der Dexia-Gruppe einbezogen.
Sonstige Angaben
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Steuern
Aktive latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen
Handels- und Steuerbilanz wurden nicht gebucht, da der voraussichtliche Ausgleich dieser Differenzen nicht mit hinreichender
Wahrscheinlichkeit absehbar ist.
Jahresfehlbetrag
Der Jahresfehlbetrag 2012 beläuft sich auf 19,6 Mio. Euro (2011:
92,1 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der Entnahmen aus
Derivative Geschäfte nominal in Mio. Euro
Zins- und Zinswährungsswaps
davon EONIA
Optionen
24 | Geschäftsbericht 2012
Der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG schließt mit der folgenden Erklärung:
„Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über die
Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten
Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde
durch die im Bericht angegebenen getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns zum Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren.“
31.12.2011
31.12.2012
81.922,6
74.369,7
3.050,0
0,0
187,0
142,0
82.109,6
75.511,7
bericht des Vorstands
Derivative Geschäfte
Altersstruktur der Dexia Kommunalbank Deutschland
Zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken setzt die Bank
derivative Geschäfte ein.
1 %
Zum Jahresende stellte sich das Volumen der Zins- und Zinswährungsswaps sowie der Optionen gegenüber dem Vorjahr wie
folgt dar (Tabelle 13).
18 %
Die Kreditäquivalenzbeträge der Zins- und Zinswährungsswaps
nach der Marktbewertungsmethode gemäß § 13 KWG betrugen
zum Bilanzstichtag 1.981,2 Mio. Euro (2011: 1.464,9 Mio. Euro).
> 60 Jahre
8 %
bis 30 Jahre
50–60 Jahre
35 %
38 %
30–40 Jahre
40–50 Jahre
Mitarbeiter
Das wichtigste Kapital der Dexia Kommunalbank Deutschland
sind engagierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Risikobericht
Risikorelevante Rahmenbedingungen
Die im Berichtsjahr fortgesetzte Restrukturierung der DexiaGruppe und die damit einhergehenden Veränderungen und
Belastungen sowie die zum Teil nicht einfachen Marktbedingungen haben zu einer erhöhten Mitarbeiterfluktuation geführt. Im Berichtsjahr schieden insgesamt elf Mitarbeiter aus
den Diensten der Bank aus.
Als positiv ist zu werten, dass es durchweg gelungen ist, den durch
Personalabgänge entstehenden Personalbedarf durch kompetente
Neuzugänge zu decken.
Zum Jahresende 2012 beschäftigte die Bank 77 (2011: 84) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zur Erhöhung der Mitarbeiterbindung hat die Dexia Kommunalbank Deutschland im Berichtsjahr für ausgewählte
Mitarbeiter ein Programm zur Zahlung von Treue- und Leistungsgratifikationen aufgelegt. Die Laufzeit des Programms
umfasst den Zeitraum vom 30. September 2012 bis zum
30. September 2014.
Im Hinblick auf die Risikosituation der Dexia Kommunalbank
Deutschland stand das Jahr 2012 im Zeichen der Konsolidierung und Stabilisierung.
Mit der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur Restrukturierung der Dexia-Gruppe durch die Europäische Kommission vom 28. Dezember 2012 erhielt die Gruppe – und mit ihr
die Dexia Kommunalbank Deutschland – einen nachhaltig stabilen Rahmen für die weitere Geschäftstätigkeit. Zudem profitierte die Bank von den erfolgreichen Bemühungen der Politik
zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise, welche, unterstützt
durch entschlossene Signale und Maßnahmen der EZB, eine
wesentliche Verminderung der Risikoprämien insbesondere für
Forderungen gegen staatliche Stellen der Euro-Peripheriestaaten
zur Folge hatten.
Zur Gewinnung und Förderung qualifizierter Nachwuchskräfte
wurde zudem ein fachspezifisches Trainee-Programm für vier
Trainees in den Bereichen Backoffice, Informationstechnologie,
Risikomanagement und Treasury geschaffen, das auf große Resonanz stieß. Die Besetzung der Traineestellen erfolgte im Februar 2013.
Im Rahmen des jährlich stattfindenden Risikoinventurprozesses
wurden auf Gesamtbankebene sowie auch auf der Ebene des
Deckungsstocks alle mit dem Geschäft der Bank verbundenen
quantifizierbaren und nicht quantifizierbaren Risiken identifiziert und anschließend bezüglich ihrer Auswirkungen auf die
Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage der Bank beurteilt. In
diesen regelmäßigen Prozess wurden alle relevanten Organisationseinheiten der Bank einbezogen. Als wesentlich wurden unter
anderem Adressenausfallrisiken, Zinsänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken, Spreadrisiken und operationelle Risiken eingestuft.
Für ihr großes Engagement sprechen wir allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern unseren Dank und unsere Anerkennung aus.
Hinsichtlich dieser Risiken verfügt die Bank über ein angemessenes Risikosteuerungsverfahren zur Identifikation, Erfassung,
Geschäftsbericht 2012 | 25
bericht des Vorstands
Messung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie zur laufenden Risikoüberwachung. Es stellt den Entscheidungsträgern
die erforderlichen Informationen zur aktiven Steuerung der
Risiken zur Verfügung.
Ausgehend von der Geschäftsstrategie sowie den Ergebnissen der
Risikoinventur hat der Vorstand eine Risikostrategie sowohl für
die Gesamtbank als auch für den Deckungsstock festgelegt. In
dieser werden – unterteilt in Teilstrategien für die unterschiedlichen Risikoarten und Risikodimensionen – die Ziele der Risikosteuerung und die jeweiligen Maßnahmen zur Risikobegrenzung aufgezeigt.
Die geschäftsstrategische Ausrichtung der Bank hat zu einer
Konzentration der Kreditrisiken auf den deutschen Markt geführt. Rund 60 % des Portfolios entfallen auf Kreditnehmer in
Deutschland. Weitere Konzentrationen auf Staatenebene betreffen die Länder Italien und Belgien (9,5 % bzw. 10,4 % des Portfolios). In einem zu diesem Thema erstellten Fachkonzept werden
die vorhandenen Risikokonzentrationen definiert und der Umgang mit wesentlichen Risikokonzentrationen wird dargestellt.
Als Teil der Dexia-Gruppe übernimmt die Dexia Kommunalbank Deutschland – sofern angemessen und sinnvoll – die einheitlichen Definitionen, Richtlinien und Verfahren der DexiaGruppe zur Identifikation, Erfassung, Messung, Analyse und
Bewertung von Risiken. Dies ermöglicht eine konsistente Einbindung der Bank in das Risikomanagement der Dexia-Gruppe.
Die risikopolitischen Leitlinien und Strukturen sind im Organisationshandbuch dargelegt, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über das bankinterne Intranet zur Verfügung steht. Es
bildet die Grundlage für eine einheitliche Bearbeitung und bankinterne Kommunikation aller wesentlichen Risikoarten und unterstützt die zielgerichtete Risikosteuerung der Dexia Kommunalbank Deutschland.
Risikotragfähigkeitskonzept
Die Bank hat im Jahr 2012 ein Risikotragfähigkeitskonzept auf
stand-alone-Basis entwickelt, umgesetzt und vollständig in das
bestehende Risikomanagementsystem der Bank integriert. Neben dem bereits im Einsatz befindlichen ECAP-Modell (ECAP =
Economic Capital), welches dem Ziel der Kapitalallokation auf
Dexia-Gruppenebene dient, verfügt die Dexia Kommunalbank
Deutschland nun über eine vollständig eigenständige Risikotragfähigkeitsberechnung zur internen Risikosteuerung.
26 | Geschäftsbericht 2012
Im Rahmen des ECAP-Modells erfolgt die ökonomische Messung des Risikokapitalbedarfs nach einem Portfolioansatz, der –
unter Annahme eines Betrachtungshorizonts von einem Jahr und
einem Konfidenzniveau von 99,90 % (Vorjahr: 99,70 %) – Korrelations- und Diversifikationseffekte zwischen den einzelnen Risikopositionen berücksichtigt.
Die Risikodeckungsmasse wird nach dem Fortführungsansatz
bzw. Going-Concern-Ansatz bestimmt. Mithin wird jener Teil
der regulatorischen Eigenmittel, der mindestens zur Erfüllung
der bankaufsichtlichen Mindesteigenkapitalanforderungen gemäß Solvabilitätsverordnung (SolvV) notwendig ist, nicht im
Risikotragfähigkeitskonzept der Bank berücksichtigt.
Das nach den Regeln der Dexia-Gruppe ermittelte ECAP wird
an die besonderen Anforderungen der Dexia Kommunalbank
Deutschland und die Rechnungslegung nach HGB angepasst und
in eine zweite Kennzahl überführt (Earnings at Risk oder EaR),
die zusätzlich bilanzielle Gesichtspunkte berücksichtigt.
Sowohl das ECAP als auch die EaR werden einer jeweils vergleichbaren Kapitalbasis, nämlich den AFR (Available Financial Resources) bzw. den AFR lokal, gegenübergestellt. Für die Quotienten
ECAP/AFR bzw. EaR/AFR lokal ist ein Schwellenwert von derzeit 75 % definiert, bei dessen Überschreiten eine Benachrichtigung von Vorstand und Aufsichtsrat ausgelöst wird. Die Limitausnutzung zum 31. Dezember 2012 betrug für die Kennzahl ECAP/
AFR 34 % (Vorjahr: 22 %) bzw. für die Kennzahl EaR/AFR lokal
56 % (Vorjahr: 34 %).
Die Risikotragfähigkeit auf stand-alone-Basis wird sowohl nach
dem Going-Concern-Ansatz als auch nach dem Liquidationsansatz ermittelt. Dabei legt die Bank in beiden Ansätzen ein Konfidenzniveau von 99,29 % zugrunde. Der Betrachtungszeitraum
beträgt 12 Monate rollierend. Risikoreduzierende Diversifikationseffekte werden nicht berücksichtigt. Für die interne Risikosteuerung stellt die Going-Concern-Sichtweise die prioritäre
Betrachtung dar. Diese Perspektive wird auch zur Ableitung von
Limiten herangezogen. Die Liquidationssicht ist eine ergänzende
Betrachtung.
Risikobeträge werden für das Adressenausfallrisiko (Kreditrisiko),
das Marktpreisrisiko (allgemeines Zinsrisiko, das Spreadrisiko,
so genannte „Risks not in VaR“), das Fundingrisiko (Refinanzierungsrisiko) und das operationelle Risiko ermittelt, wobei neben
wahrscheinlichkeitsbedingten Messmethoden auch Szenariobetrachtungen oder Risikopuffer eingesetzt werden. Weitere Risikoarten werden angemessen berücksichtigt, indem nur ein Teil
des gesamten Risikodeckungspotenzials auf die oben genannten
bericht des Vorstands
Risikoarten verteilt wird. Den kalkulierten Risikobeträgen wird
im Going-Concern-Ansatz ein Deckungspotenzial gegenübergestellt, welches durch das regulatorisch nicht gebundene Eigenkapital und das operativ geplante Ergebnis der Dexia Kommunalbank Deutschland bestimmt ist.
Bezogen auf den Going-Concern-Ansatz ist die Risikotragfähigkeit stand-alone per Q4 2012 gegeben. Sämtliche Limite pro Risikokategorie wurden ebenfalls eingehalten.
Das Adressenausfallrisiko im Deckungsstock wird mit einem
Limitsystem begrenzt, das einen maximalen oder Mindestanteil
des Deckungsstocks pro Ratingintervall vorschreibt. Der Schwerpunkt des Deckungsstocks liegt auf qualitativ hochwertigen
Aktiva innerhalb des Ratingintervalls AAA bis A+. Darüber hinaus wird das Volumen an Deckungsstockaktiva mit einem NonInvestment-Grade-Rating limitiert.
Stresstests
Diverse Einzelreports zu allen relevanten Risikoarten geben
detailliert Aufschluss über die wesentlichen Risikotreiber für
Veränderungen im Zeitablauf. Damit stellen sie wichtige Informationen für das interne Risikomanagement sowohl auf
Gesamtbank- als auch auf Einzelrisikoebene zur Verfügung.
Risikomanagementsystem
Die Dexia Kommunalbank Deutschland unterhält ein Risikocontrolling- und Risikomanagementsystem zur Identifikation,
Erfassung, Messung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie
zur laufenden Risikoüberwachung und Risikosteuerung, welches
kontinuierlich weiterentwickelt wird. Sämtliche Belange der aufsichtsrechtlichen Anforderungen (z. B. MaRisk, CRD IV, Basel III)
werden in Bezug auf die Risikokategorien Adressenausfall-,
Marktpreis-, Liquiditäts- und operationelle Risiken inhaltlich
betreut, organisiert und koordiniert. Ziel ist es, auf der Grundlage dieses Risikoüberwachungs- und Frühwarnsystems die Risikotragfähigkeit der Bank laufend sicherzustellen.
Die Verantwortung für die Messmethoden und die Weiterentwicklung der eingesetzten Modelle sowie für das Berichtswesen
an den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Muttergesellschaft
obliegt dem Risikomanagement. Die Prüfung der Geschäftsprozesse sowie der Wirksamkeit und Angemessenheit der Risikomanagementsysteme gemäß den MaRisk wird von der Internen Revision unterstützt.
Als Pfandbriefbank gelten für die Dexia Kommunalbank Deutschland die Regelungen des Pfandbriefgesetzes. Dieses fordert ein
geeignetes Risikomanagementsystem, das die Identifizierung,
Beurteilung, Steuerung und Überwachung sämtlicher mit dem
Pfandbriefgeschäft verbundenen Risiken sicherstellt. Hierfür
nimmt die Bank monatliche Bestandsabgrenzungen sowohl für
die Deckungsmasse als auch für den Pfandbriefumlauf als Grundlage für die Steuerung der Zinsänderungs-, Adressenausfall-, Währungs- und Liquiditätsrisiken im Pfandbriefgeschäft vor.
Stress-Szenarien sind ein wichtiger und fester Bestandteil des
Risikomanagement-Prozesses der Bank, um Risikokonzentrationen und mögliche Eigenkapitalunterdeckungen aufzudecken.
Sie schaffen Transparenz über die Auswirkungen außergewöhnlicher, aber plausibler Ereignisse.
Für die Risikoarten Marktpreis- und Liquiditätsrisiken kalkulierte die Bank im Berichtsjahr die nach MaRisk erforderlichen
Stresstests auf täglicher Basis. Daneben werden vierteljährlich historische Stresstests für sämtliche Einzelrisikoarten (Kreditrisiko,
Zinsrisiko, Spreadrisiko, Refinanzierungsrisiko und operationelles
Risiko) durchgeführt. Ferner liegt ein besonderes Augenmerk auf
dem hypothetischen Gesamtbankstresstest, dem risikoartenübergreifend ein Szenario „Staatsschuldenkrise“ zugrunde liegt. Als
Ergänzung dazu wird jährlich auf Basis des Gesamtbankstresstests untersucht, welche Ereignisse pro Risikoart die Dexia Kommunalbank Deutschland in ihrer Überlebensfähigkeit gefährden
könnten (inverser Stresstest).
Die Ergebnisse dieser Stresstests werden bei der Gesamtbeurteilung
der Risikotragfähigkeit berücksichtigt mit der Folge, dass sie Grundlage für die Ergreifung von Maßnahmen zur verschärften Risikoüberwachung sein können. Als Handlungsmöglichkeiten kommen zum
Beispiel eine verschärfte Überwachung der Risiken, Limitanpassungen
oder Anpassungen der geschäftspolitischen Ausrichtung in Frage.
Sämtliche Stress-Szenarien (inklusive Methoden, Umsetzung, Parametrisierung) hat die Bank in einem umfangreichen Fachkonzept für alle Risikoarten dokumentiert.
Daneben hat die Dexia Kommunalbank Deutschland Maßnahmen zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung von Risikokonzentrationen in einem weiteren Fachkonzept zusammengefasst. Demnach wird zur quantitativen Steuerung und
Überwachung von Konzentrationen im Kreditrisikobereich das
bestehende Portfolio quartalsweise mittels eines Herfindahl-Index auf verschiedenen Aggregationsebenen analysiert. Umfangreiche Analysen auf der Basis qualitativer und quantitativer Kri-
Geschäftsbericht 2012 | 27
bericht des Vorstands
terien geben Auskunft über mögliche Klumpenrisiken. Daneben
wird ein umfassender Report über mögliche Konzentrationen
beim Liquiditäts-, Refinanzierungs- und Marktpreisrisiko erstellt.
Marktpreisrisiken
Wesentlicher Bestandteil der Geschäftspolitik der Dexia
Kommunalbank Deutschland ist die weitgehende Vermeidung
von Marktpreisrisiken. Zinsänderungsrisiken werden durch Zinsswaps abgesichert und durch geringe Limite weitgehend begrenzt.
Fremdwährungsrisiken und offene Optionspositionen werden
grundsätzlich durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften im
Microhedge abgesichert. Geschäfte, die mit anderen Marktpreisrisiken, wie zum Beispiel Aktienrisiken, verbunden sind, zählen
nicht zum Geschäftsfeld der Bank.
Als zentrale Steuerungsgrößen der Zinsänderungsrisiken stehen
dem Management zwei auf der Basis der Marktwertmethode er-
mittelte risikorelevante Kennziffern zur Verfügung: der Basis-PointValue (BPV bzw. PV01) sowie der Value-at-Risk (VaR). Der BPV
beschreibt die potenzielle Barwertveränderung des Gesamtportfolios bei einer parallelen Änderung der Zinssätze aller Fristigkeiten
um 100 Basispunkte, der PV01 bei einem Anstieg um 1 Basispunkt
pro definiertes Laufzeitband.
Beim Value-at-Risk (VaR) wird der maximale erwartete Verlust
unter normalen Marktbedingungen innerhalb eines festgelegten
Haltezeitraumes mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit ermittelt. Die Bank ermittelt täglich den VaR insbesondere auf der
Basis eines Konfidenzniveaus von 99 % und einer Haltedauer
von zehn Tagen. Die Dexia Kommunalbank Deutschland hat unterschiedliche Subportfolios angelegt, je nachdem, ob hinsichtlich der Zinsstrategie längerfristige Trends verfolgt werden sollen (Teilportfolio Local Balance Sheet Management, Local BSM)
oder ob es eher um die Ausnutzung kurzfristiger Marktgegebenheiten geht (Teilportfolio Cash & Liquidity Management, CLM).
Auslastung auf gesamtlimit
Limit +/- 100 BPV in Mio. Euro
Limit VaR 99/10 in Mio. Euro
40
5,5
5
–
Cash-Liquidity-Management
Local BSM
Darüber hinaus sind festgelegte Laufzeitbereiche des Zinsänderungsrisikos (PV01) limitiert.
VaR (99 %, 10 Tage)
CLM
+ 100 BPV in Mio. Euro
Ø 2012
0,6
-11,8
11,8
Min. 2012
0,0
-29,8
-10,8
Max. 2012
2,2
10,8
29,8
Ultimo
0,1
-9,2
9,2
VaR (99 %, 10 Tage)
Local BSM
+ 100 BPV in Mio. Euro
- 100 BPV in Mio. Euro
Ø 2012
0,3
-0,6
0,9
Min. 2012
0,1
-4,7
-2,2
Max. 2012
1,1
2,3
5,3
Ultimo
0,1
0,3
-0,1
Value-at-Risk/BPV
Value-at-Risk/BPV
28 | Geschäftsbericht 2012
- 100 BPV in Mio. Euro
bericht des Vorstands
Die Steuerung der kurzfristigen Zinsänderungsrisiken bis zu
einem Jahr (CLM) wurde mit 40,0 Mio. Euro (ab 01.01.2013:
25,0 Mio. Euro) im +/-100 BPV sowie mit 5,5 Mio. Euro
(ab 01.01.2013: 3,5 Mio. Euro) im VaR limitiert (Tabelle 14). Die
langfristigen Zinsänderungsrisiken (Local BSM) werden mit
5,0 Mio. Euro beim +/-100 BPV begrenzt. Darüber hinaus sind
für BSM festgelegte Laufzeitbereiche des Zinsänderungsrisikos
(PV01) limitiert. Auch die Zinssensitivitäten der Credit Spreads
werden täglich gemessen. Eine separate Limitierung erfolgt nicht.
Auf der Grundlage der genannten Annahmen ergaben sich
folgende Werte (Tabellen 15 und 16).
Dabei obliegt dem Asset-Liability-Management-Komitee der
Dexia Kommunalbank Deutschland die strategische Zinsrisikosteuerung. In einer monatlichen Sitzung legen die Mitglieder
des Komitees die taktische Asset Allocation (Auslastung, Laufzeitbereiche etc.) fest.
Die Bank führt regelmäßig Stresstests für alle wesentlichen
Risiken unter Einbeziehung aller relevanten Positionen durch.
Zur aktiven Risikoabsicherung nutzt die Bank derivative Finanzinstrumente. Zinsswaps werden sowohl in der Mikro- als auch in
der Makrosteuerung verwendet. Optionen dienen ausschließlich
zur Absicherung von Grundgeschäften.
Als weitere wichtige Steuerungsgröße wird der sogenannte Portfolio Present Value (PPV) verwendet, der täglich ermittelt und
an die Entscheidungsträger berichtet wird. Hierzu werden die
Barwerte sämtlicher zinstragender bilanzieller und außerbilanzieller Positionen zusammengefasst und durch andere Aktiva sowie in deren Zusammenhang stehende Bilanzpositionen ergänzt.
Der PPV stellt eine Indikation über die Entwicklung des Portfoliowertes unter Annahme des „Going Concern“ dar. Sofern das
Verhältnis von Kernkapital und PPV einen definierten Schwellenwert unterschreitet, hat dies eine unverzügliche Information
an den Vorstand und an den Aufsichtsrat zur Folge. Ergänzt wird
der PPV durch den Portfolio Market Value (PMV), der zusätzlich die Credit Spreads der Aktiv- und Passivseite berücksichtigt
und somit ein Liquidationsszenario darstellt, sowie durch den
Szenario-PPV, der zusätzlich die Annahme erhöhter Kosten zur
Schließung von Funding Gaps berücksichtigt.
Die für die Steuerung von Marktpreisrisiken verantwortliche Abteilung Treasury wird durch einen Risikobericht täglich über die
Entwicklung des Marktrisikos, die Limitauslastungen sowie die
gesamtbankbezogene Wertentwicklung informiert.
Die Bewertungseffekte aus Veränderungen der Credit Spreads
werden in der Bank regelmäßig gemessen. Die dazu verwendeten Marktdaten für Credit Spreads werden hierfür entsprechend
aktualisiert.
Adressenausfallrisiken
Das Adressenausfallrisiko beschreibt das Risiko, dass ein Kreditnehmer seine Verpflichtungen gegenüber der Dexia Kommunalbank
Deutschland ganz oder teilweise nicht erfüllen kann.
Zur Begrenzung von Adressenausfallrisiken werden vom Vorstand in Abstimmung mit dem Dexia-Konzern eindeutige Kreditlinien und Kreditkompetenzregelungen für sämtliche Kontrahenten festgelegt.
Der Abschluss von Derivategeschäften setzt voraus, dass mit dem
Kontrahenten ein Deutscher Rahmenvertrag bzw. ISDA-Vertrag
rechtsverbindlich abgeschlossen wurde. Eine weitere Voraussetzung ist das Vorliegen einer rechtsverbindlich abgeschlossenen,
den Standards der Bank entsprechenden Sicherheitenvereinbarung (CSA). Die Höhe der ausgetauschten Collaterals wird täglich überwacht. Eine ausführliche Information über die Höhe
und die Struktur der geleisteten Sicherheiten erfolgt wöchentlich
in der Vorstandssitzung. Zum 31. Dezember 2012 bestand für
die Bank eine Nettozahlerposition in Höhe von 2,7 Mrd. Euro
(Vorjahr: 3,4 Mrd. Euro).
Die Dexia Kommunalbank Deutschland hat vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise sämtliche Kreditlinien für das
Eingehen neuer Länderrisiken eingefroren. Zudem werden alle
Länderexposures gesondert überwacht, die aufgrund definierter
Kriterien (u. a. Abwertung des Länderratings um drei Stufen, Erreichen eines Ratings von BB- oder schlechter) auf der Überwachungsliste der Bank geführt werden.
Die umfassenden Berechnungen für die Kreditlinienauslastungen
werden täglich vom Credit Risk Management bereitgestellt und
überwacht. Eventuelle Überschreitungen von Kreditlinien werden dem Vorstand umgehend angezeigt, der über geeignete Maßnahmen entscheidet.
Eine angemessene Aufbau- und Ablauforganisation im Bereich
Credit Risk Management ist sowohl auf Seiten der Kreditanalyse
als auch auf Seiten der Kreditbearbeitung qualitativ und quantitativ entsprechend den Anforderungen an die Geschäftsfelder
der Dexia Kommunalbank Deutschland gewährleistet. Die nach
MaRisk geforderte Dokumentation wird eingehalten.
Geschäftsbericht 2012 | 29
bericht des Vorstands
Die bisherige Geschäftsstrategie der Dexia Kommunalbank Deutschland spiegelt sich unmittelbar in der Struktur ihrer Aktiva wider:
Rund 85 % der Aktiva der Bank sind deckungsstockfähig, ein großer Teil davon EZB- bzw. repofähig. Über 90 % aller Aktiva weisen
per 31. Dezember 2012 ein (internes) Rating von A- oder besser auf.
Für alle Kundengruppen bestehen adäquate Risikoklassifizierungssysteme (Ratings). Das Portfoliomanagement fokussiert
sich aufgrund der Struktur der bestehenden Geschäfte auf eine regional diversifizierende und bonitätsklassenbezogene Steuerung.
Die nachfolgenden Maßnahmen dienen der Begrenzung des
Adressenausfallrisikos:
•Kreditlinieneinräumung bzw. Einzelkreditvergabe in Abhängigkeit vom Risikogehalt
•Kreditlinienüberwachung
•Überwachung des Kreditausfallrisikos
•Verfahren zur Risikofrüherkennung
•Identifizierung, Analyse und Steuerung von Länderrisiken
•Berichterstattung über externe und interne Ratingänderungen
Über das Adressenausfallrisiko und die zu seiner Begrenzung
ergriffenen Maßnahmen wird regelmäßig an den Vorstand und
den Aufsichtsrat berichtet.
Die Quantifizierung der Adressenausfallrisiken erfolgt mittels eines
Kreditportfoliomodells (CVaR, Typ CreditMetrics) im Rahmen der
halbjährlichen ECAP-Berechnung. Darüber hinaus wird im Rahmen
der Risikotragfähigkeitsberechnung auf stand-alone-Basis (CVaR,
Typ Gordy) eine Szenariorechnung zu Adressenausfallrisiken anhand eines Kreditausfallmodells ausgeführt. Die Ergebnisse werden
einer detaillierten Plausibilitäts- und Entwicklungsanalyse unterzogen.
Kredit-Exposure in ausgewählten europäischen Ländern
Das gesamte nominale Kredit-Exposure der Dexia Kommunalbank Deutschland gegenüber staatlichen Stellen in den Ländern
Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien, Ungarn und
Zypern ist in der Tabelle 17 dargestellt (Stand 31.12.2012).
Die Bestände gliedern sich folgendermaßen: (Tabelle 18).
Im Januar 2012 hat die Bank das Griechenland-Portfolio über
1,2 Mrd. Euro an die Dexia Crédit Local veräußert. Dieses
Exposure wurde von der Dexia Crédit Local, die 100 % der Anteile an der Dexia Kommunalbank Deutschland hält, vollumfänglich garantiert. Die Garantie erstreckte sich auf die vollständige
und termingerechte Zahlung sämtlicher Zins- und Kapitalfälligkeiten.
Nach dem Verkauf wurde die bestehende Garantievereinbarung
mit der Dexia Crédit Local mit sofortiger Wirkung gekündigt.
Zugleich endeten alle Rechte und Pflichten aus der Garantievereinbarung und damit auch die Verpflichtung der Bank zur
Zahlung weiterer Garantiegebühren.
Liquiditätsrisiken
Als Liquiditätsrisiko wird die Gefahr bezeichnet, dass die Bank
ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen
nicht zeitgerecht oder nicht vollständig nachkommen kann.
Als wichtiges Instrument der Liquiditätssteuerung wird täglich eine Liquiditätsvorausschau erstellt, die für die nächsten
180 Tage einen Überblick über die Liquiditätsbewegungen gibt.
Kreditexposure gegenüber öffentlichen Stellen in ausgewählten europäischen Ländern (Mio. EURO)
Land
Reverse Repo davon in der Deckungsmasse
(ohne direktes Kreditrisiko)
für Öffentliche Pfandbriefe
Staat
Unterstaatliche Stellen
Sonstige
Summe
Griechenland
0
0
0
0
0
0
Irland
0
0
0
0
0
0
Italien
3.053
386
195
3.634
441
2.495
Portugal
455
125
268
848
0
300
Spanien
19
124
675
817
694
391
Ungarn
272
0
0
272
0
272
Zypern
40
0
0
40
0
0
3.839
634
1.139
5.612
1.135
3.458
1
GESAMT
1
Das Exposure wurde bis Februar 2013 vollständig veräußert.
30 | Geschäftsbericht 2012
bericht des Vorstands
Darüber hinaus ermittelt das Market Risk Management die kurzfristigen Liquiditätsrisiken, indem die definierte Liquiditätsreserve dem kumulierten Liquiditätsbedarf des folgenden Monats
gegenübergestellt wird (Liquiditätsposition). Diese Liquiditätsposition wird täglich auch unter verschiedenen Stressszenarien (institutseigener Stress, marktweiter Stress, kombinierter
Stress) gemäß MaRisk BTR 3.2 bestimmt. Ein Eskalationsprozess sorgt dafür, dass im Falle des Erreichens einer definierten
Grenze die unverzügliche Information des Vorstands der Bank
sichergestellt ist, damit rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Weiterhin wird monatlich eine kurzfristige (90 Tage) sowie eine langfristige (10 Jahre) Liquiditätsvorausschau erstellt.
Wichtigstes Instrument der Bank zur Beschaffung langfristiger
Liquiditätsmittel ist der Öffentliche Pfandbrief, der durch die im
Deckungsstock registrierten Deckungswerte besichert ist. Weitere von der Bank genutzte Instrumente der besicherten Liquidätsbeschaffung sind Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen
Bundesbank sowie Wertpapierpensionsgeschäfte mit anderen
Banken und der Eurex.
Zur unbesicherten Liquiditätsaufnahme begibt die Bank
Schuldscheindarlehen und nimmt Einlagen von kommunalen
Kunden und anderen Anlegern an. Darüber hinaus stellt die
Dexia-Gruppe im Bedarfsfall unbesicherte Liquidität zur Verfügung. Nachdem die Bank zum Jahresende 2011 noch unbesicherte Mittel über 4.930 Mio. Euro bei der Dexia-Gruppe
aufnehmen musste, verringerte sich die Inanspruchnahme aufgrund der Ausweitung des Einlagengeschäfts zum Ende des Berichtsjahres auf null. Dadurch hat die Abhängigkeit der Bank
von der Liquiditätsbereitstellung durch die Dexia-Gruppe erheblich abgenommen. In diesem Zusammenhang ist anzumerken,
Darlehen
in Mio. Euro
Wertpapiere
Anlagevermögen
in Mio. Euro
durchschnittliche
gewichtete Restlaufzeit
in Jahren
Griechenland
0
0
0
Irland
0
0
0
Italien
0
3.634
16,5
Portugal
225
623
12,9
Spanien
124
694
7,3
Ungarn
0
272
3,2
Zypern
0
40
1,5
349
5.263
Land
1
GESAMT
dass der von der Dexia Crédit Local am 28. Februar 2011 ausgestellte Letter of Support eine rechtsverbindliche Zusage enthält, mögliche Liquiditätsengpässe der Dexia Kommunalbank
Deutschland auszugleichen. Im Oktober 2012 wurde zudem
die Liquiditätsfazilität in Höhe von 2,0 Mrd. Euro um ein weiteres Jahr prolongiert.
Operationelle Risiken
Die Bank definiert in Anlehnung an die Definition der DexiaGruppe das operationelle Risiko als das Risiko von direkten
oder indirekten Verlusten, die infolge der Unangemessenheit
oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, von
Menschen oder infolge externer Ereignisse eintreten und finanzielle oder nicht-finanzielle Auswirkungen haben. Diese
Definition beinhaltet auch das Reputations- und das rechtliche Risiko, schließt aber das strategische Risiko aus. Ziel der
Bank ist die Früherkennung, die Erfassung und die Bewertung der operationellen Risiken sowie deren Überwachung
und Begrenzung. Als melderelevant gelten jene schlagend
gewordenen operationellen Risiken, die einen Verlust oder
einen Gewinn von mehr als 1.000 Euro verursacht haben. Fälle
mit erheblichen nicht-finanziellen Auswirkungen werden ebenfalls berücksichtigt.
Zur Erfassung, Bewertung, Überwachung und Historisierung
von operationellen Risiken nutzt die Bank eine konzernweit
eingesetzte Software. Im Falle von eingetretenen Schäden sind
die beteiligten Stellen aufgefordert, die betroffenen Geschäftsprozesse zu analysieren, den Schaden zu beziffern und Vorschläge zu deren künftiger Vermeidung zu erarbeiten. Im Rahmen eines Eskalationsprozesses erfolgt eine unverzügliche
Information zu eingetretenen Schadensfällen an den Gesamtvorstand sowie die Innenrevision.
Im Rahmen eines vierteljährlich tagenden Operational Incidents Committee werden die aufgetretenen Schadensfälle und
Risiken erneut mit dem Vorstand und der Innenrevision erörtert. Die Erfassung der gemeldeten Schadensfälle erfolgt durch
das Operational Risk Management der Bank. Im Jahr 2012 wurden zwei Fälle gemeldet.
Zur Identifizierung und Beurteilung operationeller Risiken
werden jährlich im Rahmen des gruppeneinheitlichen „Risk &
Control Self Assessment“-Programms (RCSA) Risikoinventuren
durchgeführt. Die Ergebnisse der Risikoinventuren in den einzelnen Abteilungen werden nach Abschluss des RCSA-Prozesses
dem Vorstand berichtet.
Das Exposure wurde bis Februar 2013 vollständig veräußert.
1
Geschäftsbericht 2012 | 31
bericht des Vorstands
Im Bereich der IT-Infrastruktur und der Ablauforganisation
sind zur Risikobegrenzung und -vermeidung Notfallpläne und
Maßnahmenkataloge vorhanden. Darüber hinaus verfügt die
Bank im Rahmen der Vorsorgeplanung zur Aufrechterhaltung
des Geschäftsbetriebes in Krisensituationen über ein Notfallrechenzentrum.
Operationelle Risiken werden unter Anwendung des Standardansatzes gemäß Basel II im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes der Bank berücksichtigt.
Mit dem neu entwickelten und vollständig in das Risikomanagementsystem integrierten Risikotragfähigkeitskonzept auf standalone-Basis steht der Bank ein Verfahren zur Verfügung, welches
die Möglichkeiten der Risikoanalyse und Risikostreuung sowohl
auf Gesamtbank- als auch auf Einzelrisikoebene erweitert.
Risiken, die von erheblicher Bedeutung für die Einschätzung
der Risikolage der Bank waren, wurden in den vorangegangenen
Teilen des Risikoberichtes zutreffend erläutert.
Allen erkennbaren Risiken wurde durch Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen.
Zusammenfassende Darstellung der Risikosituation
Die Gesamtrisikosituation der Dexia Kommunalbank Deutschland hat sich im Jahr 2012 konsolidiert und stabilisiert.
Mit der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur Restrukturierung der Dexia-Gruppe durch die Europäische Kommission
vom 28. Dezember 2012 erhielt die Gruppe – und mit ihr die
Dexia Kommunalbank Deutschland – einen nachhaltig stabilen
Rahmen für die weitere Geschäftstätigkeit.
Zudem profitierte die Bank von den erfolgreichen Bemühungen
der Politik zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise, welche, unterstützt durch entschlossene Signale und Maßnahmen der EZB,
eine wesentliche Verminderung der Risikoprämien insbesondere für Forderungen gegen staatliche Stellen der Euro-Peripheriestaaten zur Folge hatten.
Durch die Übertragung des Griechenland-Portfolios über
1,2 Mrd. Euro an die Muttergesellschaft Dexia Crédit Local
hat sich das Kreditrisiko des verbleibenden Asset-Portfolios der
Bank signifikant reduziert.
Infolge des erfolgreichen Rückkaufs Öffentlicher Pfandbriefe über
2,58 Mrd. Euro konnten Ungleichgewichte in der Laufzeitstruktur zwischen Deckung und Umlauf in nennenswertem Umfang
verringert werden.
Positiv auf die Liquiditätssituation der Bank wirkte sich der stetig angestiegene Bestand an Kundeneinlagen aus. Dadurch war
die Dexia Kommunalbank Deutschland zum Jahresende 2012
in der Lage, ihren unbesicherten Refinanzierungsbedarf ohne
die Inanspruchnahme von Mitteln der Dexia-Gruppe zu decken.
Für ein weiteres Jahr wurde im Oktober 2012 die von der Dexia
Crédit Local gewährte revolvierende Liquiditätsfazilität in Höhe
von 2,0 Mrd. Euro prolongiert.
32 | Geschäftsbericht 2012
Informationsmanagement
Sämtliche risikobezogenen Informationen werden zentral im
Risikomanagement erfasst, im Rahmen des Berichtswesens
systematisch verarbeitet und den Entscheidungsträgern täglich –
bei Bedarf auch untertägig – zur Verfügung gestellt. Die zuständigen Mitarbeiter haben durch das DV-System ebenfalls Zugang
zu den Analyseergebnissen. Ein funktionsfähiger ziel- und empfängergerechter Informationsfluss sorgt bei den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Dexia Kommunalbank Deutschland für ein
hohes Maß an Risikobewusstsein.
Basel III
Unter der Bezeichnung Basel III hat der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht im Dezember 2010 ein neues Regelwerk zur Bankenregulierung mit dem Ziel vorgelegt, die Widerstandskraft des Bankensektors gegen Finanzkrisen zu stärken. Die nationale rechtliche
Umsetzung in den EU-Staaten sollte ursprünglich bis Ende 2012
abgeschlossen sein. Grundlage hierfür ist das von der Europäischen
Kommission im Juli 2011 veröffentlichte „CRD IV Paket“, bestehend
aus der Capital Requirements Directive (CRD IV) als Richtlinie
sowie der Capital Requirements Regulation (CRR) als Verordnung.
Darüber hinaus werden Regulatorische oder Implementierende
Technische Standards (RTS, ITS) von der europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) entwickelt, die die gesetzlichen Vorgaben
konkretisieren und ebenfalls direkt anzuwenden sind.
Die schwierigen Verhandlungen auf EU-Ebene führten schließlich
dazu, dass die Verabschiedung der EU-Umsetzung von Basel III auf
das 2. Halbjahr 2013 oder sogar auf den 1. Januar 2014 vertagt wurde.
Wesentliche Regelungsinhalte von Basel III sind strengere Eigenkapitaldefinitionen sowie höhere Anforderungen an die Eigen-
bericht des Vorstands
mittelausstattung, die Einführung neuer Liquiditätsstandards
(Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio) und die
Vorgabe einer maximalen Verschuldungsquote (Leverage Ratio).
und integrierten DV-gestützten Kontrollen. Darüber hinaus
sind außerhalb der DV-gestützten Kontrollen weitere regelmäßige und einzelfallabhängige Kontrollen installiert.
Wie bereits bei der Projektgruppe „Basel II“, ist die Dexia Kommunalbank Deutschland in die Projektgruppe „Basel III“ des
Dexia-Konzerns eingebunden.
Die Dexia Kommunalbank Deutschland setzt die Software SAP
ERP bzw. SAP-kompatible Module als integrierte Gesamtbanklösung ein. Damit wird ein ununterbrochener Datenfluss gewährleistet und Übertragungen in andere DV-Anwendungen
bzw. manuelle Eingriffe werden weitgehend vermieden. Mittels
eines anhand der Zuständigkeiten ausgerichteten Zugriffs- und
Berechtigungskonzepts bestehen Kontrollen, um unbefugte Eingriffe in den Rechnungslegungsprozess zu verhindern. Weiterhin sind die Funktionen bei der Erfassung der Geschäfte der im
Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess beteiligten Bereiche
klar voneinander getrennt. Die Geschäfte werden vom Frontoffice im Nebenbuch erfasst und dann vom Backoffice im Wege
des Vier-Augen-Prinzips geprüft und freigegeben (Deal Certainty
Policy). Die weiteren Zwischen- und Endergebnisse der Verarbeitung der erfassten Daten werden mittels Abstimmungen im
Wege von Zeitreihenanalysen und Soll-Ist-Vergleichen analysiert,
durch eine enge Abstimmung zwischen Risikomanagement und
Rechnungswesen auf Plausibilität geprüft und ggf. einzelfallbezogen betrachtet.
Mit einer Kernkapitalquote von 21,8 % (bzw. von 21,5 % unter
Berücksichtigung des Bilanzverlusts 2012 und der Herabsetzung
der Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger) erfüllt
die Dexia Kommunalbank Deutschland bereits heute die künftigen Basel III-Eigenmittelanforderungen.
Nachtragsbericht
Nach dem Abschluss des Geschäftsjahres 2012 sind keine Vorgänge
von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine andere Darstellung
der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Bank erfordert hätten.
Rechnungslegungsbezogenes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und
Risikomanagementsystems ist es, die Einhaltung der Rechnungslegungsstandards und -vorschriften sicherzustellen und die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung einschließlich korrekter
Abschlussinformationen zu gewährleisten.
Die Abteilung Rechnungswesen ist verantwortlich für das Hauptbuch und die regelmäßige Überwachung und Anpassung der
Rechnungslegung an gesetzliche sowie regulatorische Änderungen. Für die Bestandsführung der Bankgeschäfte in den
Nebenbüchern und die technische Abwicklung ist die Abteilung
Backoffice zuständig. Die Bewertung von Finanzinstrumenten
erfolgt durch das Market Risk Management, die Bewertung von
Kreditrisiken obliegt dem Credit Risk Management. Diese Informationen werden dem Abschlusserstellungsprozess folgend
weiterverarbeitet. Die Verantwortlichkeiten sind im Organisationshandbuch geregelt. Es liegen Stellenbeschreibungen für
sämtliche mit dem Rechnungslegungsprozess betrauten Mitarbeiter vor. Sie sind der Marktfolge zugeordnet. Die Dokumentation des Rechnungslegungsprozesses ist für sachkundige Dritte
nachvollziehbar.
Das Kontrollsystem der Dexia Kommunalbank Deutschland
besteht einerseits in Form von organisatorischen Regelungen
Die Abteilung Rechnungswesen ist in den Neue-Produkte-Prozess eingebunden. Dadurch wird sichergestellt, dass eine regelkonforme und ordnungsgemäße Rechnungslegung von neuen,
nicht routinemäßigen Geschäftsvorfällen erfolgt.
Die Funktionsfähigkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems wird durch regelmäßige prozessunabhängige Prüfungen der Internen Revision
mit wechselnden Prüfungsschwerpunkten überwacht.
Im Rahmen des Management-Informationssystems erfolgt eine
zeitnahe Berichterstattung in Form von handelsrechtlichen Monatsabschlüssen bzw. quartalsweisen Segmentberichten an die
Geschäfts- und Bereichsleitung. Der Vorstand unterrichtet mindestens quartalsweise den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse regelmäßig über die aktuelle Geschäftsentwicklung. Außerdem erfolgt
eine zeitnahe Information bei besonderen Ereignissen.
Handelsbuch
Die Bank fungiert seit dem 1. Januar 2004 als Handelsbuchinstitut und erfüllt die für Handelsbuchinstitute geltenden Vorschriften vollumfänglich.
Geschäftsbericht 2012 | 33
bericht des Vorstands
Prognosebericht
Allgemeine Entwicklung 2013
Nach der ersten Ratssitzung der EZB im neuen Jahr am 10. Januar
2013 stellte Präsident Mario Draghi im Rückblick auf die vergangenen sechs Monate „eine wesentliche Verbesserung der Stimmung
an den Finanzmärkten und eine breit angelegte Stabilisierung der
zyklischen Indikatoren“ fest. Zur Erläuterung verwies er auf gesunkene Anleiherenditen und CDS-Spreads, gestiegene Aktienkurse bei historisch geringer Volatilität, starke Kapitalzuflüsse in
die Eurozone, gestiegene Einlagen bei den Banken der Peripherieländer und ein anhaltendes Schrumpfen der EZB-Bilanz. Anders
als bei der vorhergehenden Sitzung am 6. Dezember 2012 hatte
der EZB-Rat diesmal einstimmig entschieden, den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,75 % zu belassen. Die Finanzmärkte legten den
Beschluss als klares Signal der Zentralbank aus, von weiteren Leitzinssenkungen Abstand nehmen zu wollen.
Prompt reagierten die auf historischen Tiefstständen notierenden Terminsätze am Geldmarkt mit deutlichen Ausschlägen nach oben. Der 9-Monats-Terminsatz für den 3-Monats-Euribor (Tiefststand 0,11 % am 07.12.2012) erreichte
in der Spitze 0,52 % und schloss am 15. Februar 2013 mit
0,37 %. Auch die Rendite zweijähriger Bundesanleihen, die
noch zu Jahresbeginn leicht negativ notierte, stieg binnen kurzer Zeit auf 0,28 %. Begleitet wurde diese Bewegung
von der Ankündigung der EZB (25.01.2013), dass insgesamt
278 Banken mit einem Betrag von zusammen 137,2 Mrd.
Euro von der erstmaligen Möglichkeit der Rückzahlung des Dreijahrestenders über 489,2 Mrd. Euro vom 22. Dezember 2011
Gebrauch gemacht hatten. Damit gaben mehr als die Hälfte der
beteiligten Häuser die langfristigen Zentralbankmittel vorzeitig
zurück. Am Markt war ein Rückzahlungsbetrag in einer Spanne
von lediglich 80 bis 100 Mrd. Euro erwartet worden. Die im Bankensystem insgesamt vorhandenen Überschussreserven sanken
daraufhin von 590 Mrd. Euro auf 457 Mrd. Euro und erreichten zum 15. Februar 491 Mrd. Euro. Sie lagen damit jedoch noch
deutlich über der 200-Mrd.-Euro-Grenze und damit auf einem
Niveau, das die EZB als „akkommodierend“ ansieht.
Mitte Januar 2013 rückte die ungelöste Finanzkrise Zyperns erneut in den Blickpunkt der Kapitalmärkte, als bekannt wurde, dass
die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds
sich nicht auf die Modalitäten eines Rettungspaktes für die Republik im Mittelmeer einigen konnten. Am 25. Januar 2013 senkte
Fitch Ratings die Bewertung Zyperns um zwei Stufen von BB- auf
B und verwies zur Begründung auf die auf über 17 Mrd. Euro
erhöhte Schätzung der Rettungskosten, die einen Schuldenstand
34 | Geschäftsbericht 2012
von 140 % des Bruttoinlandsprodukts des Inselstaats zur Folge
hätten. Stimmen aus Deutschland stellten die Systemrelevanz des
1,1-Millionen-Einwohner-Staates für die Eurozone und damit
gar die Notwendigkeit eines Rettungspakets in Frage. Im Deutschen Bundestag, der einem Hilfsprogramm für Zypern zustimmen muss, erscheint eine Mehrheit ohne die Stimmen der Opposition nicht sicher. Seitens der oppositionellen SPD wurde die
Zustimmung an vier Bedingungen geknüpft: Konsolidierung des
Bankensektors, Ergreifung von Maßnahmen gegen die vermutete
Geldwäsche, Erhöhung der niedrigen Steuersätze und Einführung
der Finanztransaktionssteuer. Unterdessen wurde bekannt, dass
die Abschlussgespräche über die Hilfsmaßnahmen in den März
2013 verschoben werden sollen, lange nach den am 17. Februar
2013 stattfindenden zyprischen Präsidentschaftswahlen.
Ungeachtet der Zypern-Krise gelang es Portugal, seinen ersten Auftritt auf dem Anleihemarkt seit Beantragung des Hilfsprogramms
im April 2011 erfolgreich abzuschließen. Unterstützt durch Zeichnungswünsche kaufwilliger Investoren von rund 12 Mrd. Euro
konnte die Aufstockung vom 23. Januar 2013 über 2,5 Mrd. Euro
einer im Oktober 2017 fälligen Anleihe mit einem Swap-Spread
von nur 395 Basispunkten platziert werden. Zwei Tage zuvor hatte
Spanien einen ebenfalls deutlich überzeichneten zehnjährigen
Bond über 7 Mrd. Euro mit einem Renditeaufschlag von 365 Basispunkten problemlos am Markt unterbringen können, während
sich Italien in derselben Woche erfolgreich mit einem Titel über
6 Mrd. Euro sogar in das fünfzehnjährige Laufzeitsegment vorwagte.
Anlass zu verhaltenem Optimismus gaben auch die Januar-Werte
wichtiger Frühindikatoren. Der von der EU erhobene „Economic Sentiment Indicator Eurozone“ stieg um 1,3 Punkte auf
87,0 Punkte und lag damit um 2,7 Punkte über dem Vorjahrestiefststand vom Oktober 2012 (84,3 Punkte). Mit dieser Verbesserung bewegte sich der Index jedoch noch nicht auf einem
Niveau, das in der Vergangenheit mit einem nachhaltigen Anstieg
des Bruttoinlandsprodukts einherging. Auch zeigte sich in den
Einzelwerten der Eurostaaten das unverändert große Konjunkturgefälle innerhalb der Eurozone. Im Vergleich deutlich besser
schnitt der deutsche Ifo-Index ab, der im Januar 2013 mit einem
unerwarteten Sprung von 102,4 Punkten auf 104,2 Punkte aufwartete. Mit diesem Wert drehte der gleitende Fünfmonatsdurchschnitt des Frühindikators nach oben, was gemeinhin den Beginn
eines Aufschwungs signalisiert.
Auch der Euro profitierte vom Abflauen der Staatsschuldenkrise und
von den verbesserten Konjunkturaussichten der Eurostaaten. Gegenüber dem US-Dollar stieg er in der Spitze um 4,0 % zum Jahresendkurs. Zum 15. Februar 2013 erreichte er einen Stand von 1,336 USD.
Der europäische Covered Bond-Markt startete in das neue Jahr
bericht des Vorstands
mit einem soliden Januar-Emissionsvolumen an BenchmarkTiteln über 20,3 Mrd. Euro. Dabei setzte sich der Trend zu geringeren Losgrößen fort: Lediglich drei der insgesamt 23 Neuemissionen wiesen ein Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro auf,
der Durchschnittswert lag mit 832 Mio. Euro deutlich unter dem
der Vorjahre. Dominiert wurde der Primärmarkt von Emittenten
aus Spanien, Italien und Portugal, die ihre Titel zu Renditen unterhalb der Level ihrer lokalen Staatsanleihen platzieren konnten.
Deutsche Pfandbriefhäuser waren mit insgesamt 6 neuen Titeln
über zusammen 3,6 Mrd. Euro vertreten.
der Begründung für die Herabstufung verwies Standard & Poor’s
auf seine Einschätzung, dass das gehaltene Übersicherungsniveau (nominal 8,24 % per 31.12.2012) nach den neuen Regeln
keine höhere Bewertung zulasse.
Am 25. Januar 2013 bestätigte Standard & Poor’s das LangfristRating von BBB der Dexia Crédit Local, der Muttergesellschaft
der Dexia Kommunalbank Deutschland. Zugleich wurde das
Credit Watch Negative durch einen stabilen Ausblick ersetzt.
Hierauf aufbauend versah die Agentur am 4. Februar 2013 auch
das Rating der Öffentlichen Pfandbriefe der Dexia Kommunalbank Deutschland mit einem stabilen Ausblick. Zugleich wurde
die strategische Bedeutung der Bank als Core Entity der DexiaGruppe erneut bestätigt.
Am 11. Januar 2013 senkte Standard & Poor’s das Rating für
Öffentliche Pfandbriefe der Dexia Kommunalbank Deutschland
auf A Credit Watch Negative. Zuvor hatte die Agentur ein neues
Regelwerk zur Einschätzung von Gegenpartei-Risiken (Counterparty Risks) mit dem Schwerpunkt auf Vermischungsrisiken,
Bankkontorisiken und Notifizierungsrisiken in Kraft gesetzt. In
RatingS ausgewählter länder
31.12.2011
15.02.2013
S&P
Moody`s
Fitch
S&P
Moody`s
AA
Aa3
AAA
Aaa
Fitch
AA+
AA
Aa3
AA
AAA
AAA
Aaa
AAA
Länder der Eurozone
Belgien
Deutschland
Estland
AA-
A1
A+
AA-
A1
A+
Finnland
AAA
Aaa
AAA
AAA
Aaa
AAA
Frankreich
AAA
Aaa
AAA
AA+
Aa1
AAA
CC
Ca
CCC
B-
C
CCC
Irland
BBB+
Ba1
BBB+
BBB+
Ba1
BBB+
Italien
A
A2
A+
BBB+
Baa2
A-
AAA
Aaa
AAA
AAA
Aaa
AAA
A
A2
A+
BBB+
A3
A+
AAA
Aaa
AAA
AAA
Aaa
AAA
Österreich
AAA
Aaa
AAA
AA+
Aaa
AAA
Portugal
BBB-
Ba2
BB+
BB
Ba3
BB+
Slowakei
A+
A1
A+
A
A2
A+
Slowenien
AA-
A1
AA-
A-
Baa2
A-
Spanien
AA-
A1
AA-
BBB-
Baa3
BBB
Zypern
BBB
Baa3
BBB
CCC+
Caa3
B
USA
AA+
Aaa
AAA
AA+
Aaa
AAA
UK
AAA
Aaa
AAA
AAA
Aaa
AAA
Japan
AA-
Aa3
AA
AA-
Aa3
A+
Polen
A-
A2
A-
A-
A2
A-
Tschechien
AA-
A1
A+
AA-
A1
A+
Ungarn
BB+
Ba1
BBB-
BB
Ba1
BB+
Griechenland
Luxemburg
Malta
Niederlande
Andere Länder
Quelle: Bloomberg
Geschäftsbericht 2012 | 35
bericht des Vorstands
Ausblick
Der Prognosebericht sowie weitere Teile des Geschäftsberichts
enthalten zukunftsgerichtete Erwartungen und Prognosen.
Diese beruhen insbesondere im Hinblick auf die Geschäfts- und
Ertragsentwicklung der Dexia Kommunalbank Deutschland auf
Planannahmen und Schätzungen, die Risiken und Unsicherheiten unterliegen. Deshalb können die tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich von den derzeit prognostizierten Werten abweichen.
Zudem wirkt eine Vielzahl von Faktoren auf die Geschäfts- und
Ertragsentwicklung der Dexia Kommunalbank Deutschland, die
außerhalb ihres Einflussbereichs liegen. Darunter fallen beispielsweise Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und
Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Kredit-,
Wertpapier- und Refinanzierungsmärkten.
Zu Beginn des Jahres 2013 konzentrierte sich die Dexia-Gruppe
auf die Vollendung zweier wichtiger Maßnahmen des am
28. Dezember 2012 von der Europäischen Kommission genehmigten Restrukturierungsplans.
Am 24. Januar 2013 gab die Gruppe die Unterzeichnung der endgültigen Refinanzierungsgarantie der Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg über 85 Mrd. Euro zugunsten der Dexia
Crédit Local bekannt (vgl. S. 17). Die Garantie trat mit sofortiger Wirkung in Kraft und ersetzte die vorläufige Garantie vom
16. Dezember 2011.
Eine Woche später, am 31. Januar 2013, folgte die Bekanntmachung des Verkaufs der Holdinggesellschaft Société de Financement Local (SFIL), der Eigentümerin der in Caisse Française
de Financement Local (CFFL) umbenannten Dexia Municipal
Agency (vgl. S. 16 f.). Erwerber waren der französische Staat
als Mehrheitsaktionär zusammen mit der Caisse de Dépôts et
Consignations und La Banque Postale. Der Kauf der Dexia Municipal Agency ist Teil des Projekts der neuen Eigentümer zur Schaffung einer Einrichtung zur Finanzierung des lokalen öffentlichen
Sektors Frankreichs. Der Kaufpreis wurde auf 1 Euro festgesetzt.
Am 21. Februar 2012 veröffentlichte die Dexia-Gruppe in einer
Pressemitteilung ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2012. Aufgrund zahlreicher Sonderbelastungen wies die Gruppe einen Jahresverlust in Höhe von -2,9 Mrd. Euro aus. Beim Ergebnis aus den
laufenden Aktivitäten (-1,7 Mrd. Euro) wirkten sich insbesondere
die Zahlung der Bereitstellungsgebühr für die langfristige Refinanzierungsgarantie, die Wertberichtigung der Beteiligung an der
Kommunalkredit Austria und die erhöhten Finanzierungskosten
aus der Inanspruchnahme der Emergency Liquidity Assistance
(ELA) des Europäischen Systems der Zentralbanken negativ aus.
36 | Geschäftsbericht 2012
In dem Ergebnis der aufgegebenen Aktivitäten (-1,2 Mrd. Euro)
sind die Belastungen aus der Veräußerung von Gruppenunternehmen erfasst. Die Bilanzsumme der Gruppe ermäßigte sich im
Jahresvergleich von 413 Mrd. Euro auf 357 Mrd. Euro, die Tier
1-Ratio stieg – im Wesentlichen aufgrund der im Dezember 2012
abgeschlossenen Kapitalerhöhung um 5,5 Mrd. Euro – von 7,6 %
auf 19,9 %, die Core Tier 1-Ratio von 6,4 % auf 19,7 %.
In der Pressemitteilung vom 21. Februar 2013 gab die DexiaGruppe ferner folgende Erklärung ab: „Der konsolidierte Jahresabschluss 2012 der Dexia-Gruppe wurde nach den Rechnungslegungsgrundsätzen der Unternehmensfortführung (‚Going
Concern‘) aufgestellt. Die Fortführungsannahme wurde durch
den revidierten Geschäftsplan gestützt, der auf dem ursprünglichen Plan basiert, der im Geschäftsbericht 2011 der DexiaGruppe beschrieben ist, jedoch gewisse, an die wichtigsten geänderten Rahmenbedingungen angepasste Parameter enthält. Dieser
revidierte Geschäftsplan baut auf bestimmten strukturellen Annahmen und Ungewissheiten auf, deren Grundzüge nachfolgend
beschrieben sind:
•Der revidierte Geschäftsplan schließt die langfristige Liquiditätsgarantie ein, die von den Staaten bereitgestellt wurde,
ohne Sicherheiten zu verlangen. Unter Berücksichtigung der
Ende Dezember 2012 abgeschlossenen Kapitalerhöhung von
5,5 Mrd. Euro wurde die Höhe der Garantie auf 85 Mrd. Euro
begrenzt. Wie alle Annahmen des revidierten Geschäftsplans unterlag auch die Garantie der ausdrücklichen Genehmigung der
Europäischen Kommission vom 28. Dezember 2012.
•Der Plan unterstellt die Aufrechterhaltung der Banklizenzen
der verschiedenen Gruppenunternehmen und der Ratings der
Dexia SA und der Dexia Crédit Local.
•Das dem revidierten Geschäftsplan zugrunde liegende makroökonomische Szenario basiert auf den Ende September 2012
beobachteten Marktdaten und geht von einer Verschärfung der
Rezession im Jahr 2013 und einer sich anschließenden schrittweise erfolgenden wirtschaftlichen Erholung ab dem Jahr 2014
aus. Ein größeres negatives Kreditereignis ist nicht Bestandteil
der prognostizierten Zeitspanne.
•Ferner liegt dem Geschäftsplan die Annahme zugrunde, dass
das Vertrauen in die Kapitalmärkte zurückkehrt, was die
Dexia-Gruppe in die Lage versetzt, einerseits einen Teil ihrer Aktiva durch besicherte Geschäfte (Repos) zu refinanzieren und andererseits bis zum Jahr 2015 unter der Refinanzierungsgarantie
kurz- und langfristige garantierte Schuldtitel im Volumen von bis
zu 40 Mrd. Euro an den Märkten zu platzieren. Sollte sich die Aufnahmefähigkeit der Märkte als unzureichend erweisen, müsste die
Dexia-Gruppe auf kostenträchtigere Finanzierungsquellen zurückgreifen, was die Profitabilität unmittelbar beeinträchtigen würde.
bericht des Vorstands
Der dergestalt revidierte und vom Board of Directors der
Dexia-Gruppe am 14. November 2012 verabschiedete Geschäftsplan kommt auf der Grundlage der bestehenden Annahmen und Szenarien zu dem Ergebnis, dass die Fortführung der
Dexia-Gruppe gesichert ist. Hinsichtlich der Realisierung des
Plans verbleiben jedoch einige Unsicherheiten: Insbesondere
ist der Plan sensitiv gegenüber der Zinsentwicklung und gegenüber der Entwicklung der Kreditmärkte. Zum Beispiel würde
ein Rückgang der zehnjährigen Zinssätze um 10 Basispunkte einen Anstieg der zu leistenden Cash Collateral-Zahlungen um
1 Mrd. Euro bewirken, mit der Folge, sofern diese zum Zinssatz für
Inanspruchnahmen der Emergency Liquidity Assistance refinanziert würden, zusätzlicher Kosten in Höhe von 135 Mio. Euro in
der Zeit zwischen 2013 und 2020.
Daher wird der Geschäftsplan regelmäßig aktualisiert und den
erfassten externen Variablen Rechnung getragen, um ihre genaue Wirkung auf die Projektionen und ihr Realisierungspotenzial zu schätzen.“
Nachdem der Prozess zur Veräußerung von Tochtergesellschaften weitgehend abgeschlossen und die Zielstruktur nahezu erreicht ist, wird sich die Dexia-Gruppe künftig auf die
Verwaltung und Optimierung ihrer verbliebenen Aktiva konzentrieren. Dabei kann sie auf ihre gestärkte Eigenkapitalbasis und die staatliche langfristige Refinanzierungsgarantie
über 85 Mrd. Euro bauen. Das Kreditportfolio hat eine lange
Laufzeit und verfügt über eine gute Kreditqualität, bleibt jedoch sensitiv gegenüber Marktkonditionen und der konjunkturellen Entwicklung.
In ihrem Monthly Bulletin vom Februar 2013 gab die EZB ihrer Erwartung Ausdruck, dass sich das Wirtschaftswachstum der
Eurostaaten auch im 1. Quartal 2013 schwach entwickelt hat.
Als Gründe hierfür wurden die negativen Wirkungen des geringen Konsumenten- und Investorenvertrauens auf die heimische
Nachfrage und die gedämpfte Auslandsnachfrage angeführt. Zugleich verwies die Zentralbank auf die verbesserte Stimmung an
den Finanzmärkten und die Stabilisierung – wenngleich auf geringem Niveau – der wirtschaftlichen Frühindikatoren. Im weiteren Verlauf des Jahres 2013 wird eine schrittweise wirtschaftliche Erholung erwartet, weil die heimische Nachfrage durch die
großzügige Geldpolitik, das erhöhte Vertrauen in die Finanzmärkte und die nachlassende Fragmentierung gestützt werden
dürfte und weil das Exportwachstum von einer anziehenden
globalen Nachfrage profitieren sollte.
Tatsächlich gibt das Abebben der Staatsschuldenkrise Anlass
für eine positivere Sicht auf die weitere wirtschaftliche Ent-
wicklung der Eurozone. Hinzu kommt die Erwartung, dass die
EZB ihren Kurs der akkommodierenden Geldpolitik fortsetzen
und den Leitzins für geraume Zeit auf dem aktuell niedrigen
Niveau belassen wird. Erstmals seit Längerem sind die Unterschiede zwischen den Zinsen für Unternehmenskredite in den
Peripherie- und den Kernländern des Euroraums gesunken.
Auch haben sich die Refinanzierungsmöglichkeiten der Kreditinstitute verbessert und die Ungleichgewichte bei den Target2Salden weiter verringert.
Als insgesamt größtes Risiko sehen wir Rückschläge aufgrund
stabilitätsgefährdender politischer Ereignisse (Eventrisiko)
vor allem in den Peripheriestaaten an. Einen Vorgeschmack
auf mögliche Belastungen gaben die verbesserten Umfragewerte der Berlusconi-Partei Popolo della Libertà (PDL) vor den
italienischen Parlamentswahlen am 24. Februar 2013, die in
der Presse diskutierten Korruptionsvorwürfe gegen den spanischen Ministerpräsidenten Rajoy und die anhaltenden Diskussionen über das Rettungspaket für Zypern. Bisher waren
die Reaktionen der betroffenen Staatsanleihemärkte hierauf
zwar spürbar, jedoch begrenzt. Politische Turbulenzen größeren
Ausmaßes könnten jedoch die in den letzten Monaten gewonnene Marktstabilität und damit auch die erwartete allmähliche
konjunkturelle Aufwärtsentwicklung gefährden.
Prognose des Geschäftsjahres 2013 und des Folgejahres
Mit der am 28. Dezember 2012 bekannt gegebenen Genehmigung des Plans zur geordneten Restrukturierung der DexiaGruppe durch die Europäische Kommission hat auch für die
Dexia Kommunalbank Deutschland eine neue Unternehmensphase begonnen. Der Plan sieht für die Bank einen geordneten
Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vor. Oberstes Ziel ist daher eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios unter Nutzung des natürlichen
Fälligkeitsprofils. Angesichts des nicht geringen Anteils langfristiger Aktiva am gesamten Forderungsbestand liegt es auf der
Hand, dass sich dieser Prozess über einen langjährigen Zeitraum erstrecken wird.
Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank,
wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts- und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt
sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und
Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios mit folgenden Schwerpunkten:
Geschäftsbericht 2012 | 37
bericht des Vorstands
•die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den
Personal- als auch bei den Sachkosten,
•die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der
Refinanzierungskosten,
•den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender
regulatorischer Ansprüche.
Die vom Vorstand Anfang 2013 aufgestellte zweijährige Ertragsprognose der Dexia Kommunalbank Deutschland weist für
das laufende Geschäftsjahr einen negativen einstelligen Millionenbetrag als Jahresfehlbetrag aus. Für das Geschäftsjahr 2014
rechnen wir mit einer gegenüber dem Geschäftsjahr 2012 rückläufigen Ertragsentwicklung, und zwar mit dem Ausweis eines
Jahresfehlbetrags in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags.
Folgende Annahmen liegen der Prognose zugrunde:
•Es wurde unterstellt, dass die Bank in ihrem Kerngeschäftsfeld,
der Kommunal- und Staatsfinanzierung, kein Neugeschäft tätigt. Neugeschäft zur Liquiditäts- und Deckungssteuerung fand
Berücksichtigung.
•Hinsichtlich der in den Aktiv- und Passivpositionen enthaltenen Kündigungsrechte wurde ein wirtschaftlich plausibles
Ausübungsverhalten angenommen.
•Aufgrund des erwarteten Jahresfehlbetrags kann gemäß den
Emissionsbedingungen das Genussrechtskapital nicht bedient
werden.
•Bei den Sach- und Personalaufwendungen gehen wir von einer
stabilen, leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2012 liegenden Größenordnung aus.
•Als Risikokosten wurden Standardkosten auf der Basis durchschnittlicher Ausfälle der Vergangenheit angesetzt.
In Bezug auf die Finanzlage ist darauf hinzuweisen, dass aufgrund der Einstellung des Kommunal- und Staatsfinanzierungsgeschäfts kein neugeschäftsbezogener Refinanzierungsbedarf vorgesehen ist. Die im Deckungsstock befindlichen Werte und die
EZB-fähigen Wertpapiere der Bank, die zusammen den weitaus größten Teil der Aktiva ausmachen, werden weiterhin über
Öffentliche Pfandbriefe, Wertpapierpensionsgeschäfte bzw. Offenmarktkredite der Deutschen Bundesbank refinanziert. Der
Bestand an unbesicherten Refinanzierungsmitteln, der im Wesentlichen aufgenommene Schuldscheindarlehen sowie Einlagen von kommunalen Kunden und anderen Anlegern umfasst,
hat sich zum 15. Februar 2013 gegenüber dem Bestand am Jahresende 2012 um 0,9 Mrd. Euro auf 5,9 Mrd. Euro erhöht. Wir
rechnen in diesem Bereich mit einer stabilen Entwicklung. Sollte
38 | Geschäftsbericht 2012
Bedarf an sonstigen unbesicherten Refinanzierungsmitteln entstehen, gehen wir davon aus, dass dieser von der Dexia-Gruppe
gedeckt wird.
Hinsichtlich des Kreditportfolios der Bank zeichnen sich derzeit
keine zusätzlichen Belastungen aus Sondereffekten ab, die aus
dem Ausfall von Kreditnehmern aus dem Staats- und Bankensektor resultieren könnten. Auch aus dem bestehenden Restportfolio von Projektfinanzierungen und Finanzierungen kommunalnaher Unternehmen erwarten wir keine Belastungen.
Die Haushaltssituation der Eurostaaten wird sich im laufenden
Jahr voraussichtlich leicht entspannen. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission wird das kumulierte Budgetdefizit der
Eurozone aufgrund der Umsetzung umfangreicher fiskalischer
Anpassungsprogramme in einigen Mitgliedstaaten von 3,5 %
Ende 2012 auf 2,8 % Ende 2013 sinken. Zugleich wird sich die
Verschuldungsquote voraussichtlich von 93,1 % auf 95,1 % des
Bruttoinlandsprodukts erhöhen und sich erst im Jahr 2014 bei
95,2 % stabilisieren. Nach zahlreichen Herabstufungen im vergangenen Jahr dürfte im laufenden Geschäftsjahr der Druck auf
die Ratings der Peripheriestaaten nachlassen.
Nach dem Verkauf des gesamten Bestands an griechischen Staatsanleihen über 1,2 Mrd. Euro an die Dexia Crédit Local im Januar
2012 bestehen seitens der Dexia Kommunalbank Deutschland
keine Forderungen mehr gegen den griechischen Staat oder andere griechische Schuldner. Forderungen gegen den Staat Irland
befinden sich ebenfalls nicht im Portfolio der Bank. Das zum
31. Dezember 2012 bestehende Zypern-Exposure über 40 Mio.
Euro wurde Anfang des Jahres 2013 vollständig veräußert.
Nennenswerte Engagements gegen staatliche Schuldner aus
Ländern, deren Rating unterhalb des Investment-Grade eingestuft wird, bestehen weiterhin in Portugal (848 Mio. Euro zum
31.12. 2012) und Ungarn (272 Mio. Euro).
Kein anderes EU-Land profitierte in den letzten Monaten so
stark von der Entspannung der Staatsschuldenkrise wie Portugal.
Die im vergangenen Jahr phasenweise hohen zweistelligen Renditen portugiesischer Staatsanleihen fielen deutlich zurück, Anfang 2013 gelang dem Land mit der erfolgreichen Aufstockung
einer laufenden Anleihe sogar die Rückkehr an den Kapitalmarkt.
Honoriert wurde damit das Bemühen des kleinen Landes um
die Sanierung seiner Staatsfinanzen. Tatsächlich schaffte es die
von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho geführte Regierung,
das für 2012 geplante Defizitziel von maximal 5 % des Bruttoinlandsprodukts gegen große Widerstände einzuhalten. Bis 2014
soll die Marke von 3 % unterschritten werden. Die Troika aus In-
bericht Des VorstanDs
ternationalem Währungsfonds, Europäischer Kommission und
Europäischer Zentralbank bescheinigte den Iberern im November 2012 solide Fortschritte bei ihren Spar- und Reformbemühungen und berichtete, dass 95 Prozent der vereinbarten Maßnahmen bereits abgeschlossen oder auf den Weg gebracht worden
seien. Als Kehrseite der Schuldenkonsolidierung erwies sich der
Einbruch der öffentlichen und privaten Binnennachfrage, der
das Land in der Rezession verharren ließ. Im vergangenen Jahr
schrumpfte die portugiesische Wirtschaft um -3 %, für das laufende Jahr erwartet die Banco de Portugal einen weiteren Rückgang um -1,9 % und erst für 2014 ein Wachstum von 1,3 %, sofern keine weiteren Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung
umgesetzt werden müssen.
Auch das EU-Land Ungarn konnte sich die verbesserte Marktstimmung und die gestiegene Risikoneigung der Investoren zunutze machen. Die Prämie für fünfjährige Credit Default Swaps
auf ungarische Staatsanleihen sank im vergangenen Jahr von
635 bp auf 278 bp, die Rendite fünfjähriger ungarischer Staatstitel von 9,90 % auf 5,85 %. Trotz mehrfacher Senkung der Leitzinsen verbesserte sich der Kurs für 100 Forint im Jahresverlauf von 0,318 auf 0,343 Euro. Die verbesserte Stimmung zeigte
sich auch am ungarischen Aktienmarkt mit einem Anstieg des
Budapest Stock Index vom Jahrestiefststand von 15.979 Punkten (30.05.2012) auf 18.173 Punkte zum Jahresende 2012. Im
Februar 2013 hatte Regierungschef Viktor Orbán sein Ersuchen
um eine Kreditlinie des Internationalen Währungsfonds zurückgezogen, nachdem die Verhandlungen ohne Ergebnis geblieben
waren. Gleichwohl gelang es dem Land kurz darauf, erstmals
nach 21 Monaten wieder Anleihen in Fremdwährung in Höhe
von 3,25 Mrd. USD am Kapitalmarkt zu platzieren, was etwa der
Hälfte des Budgets für das Gesamtjahr entsprach. Weniger erfreulich entwickelten sich hingegen die ungarischen Fundamentaldaten. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Jahr 2012
um -1,7 %, während die Arbeitslosenquote auf knapp unter 11
% anstieg. Immerhin gelang es im vergangenen Jahr, das Budgetdefizit auf unter 3 % und die Gesamtverschuldung auf unter
80 % des Bruttoinlandsprodukts zu begrenzen. Uneinheitlich
waren die Reaktionen der Ratingagenturen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Nachdem Standard & Poor’s am
23. November 2011 das Fremdwährungsrating Ungarns von
BB+ auf BB (Ausblick stabil) zurückgestuft hatte, änderte Fitch
Ratings am 20. Dezember 2012 den Ausblick der BB+-Einstufung von negativ auf stabil.
hingewiesen, dass der konsolidierte Jahresabschluss 2012 der
Dexia-Gruppe ebenfalls nach dem Grundsatz der Unternehmensfortführung aufgestellt wurde. Die Fortführungsannahme
wurde durch den revidierten Geschäftsplan gestützt, der auf dem
ursprünglichen Plan basiert, der im Geschäftsbericht 2011 der
Dexia-Gruppe beschrieben ist, jedoch gewisse an die wichtigsten
geänderten Rahmenbedingungen angepasste Parameter enthält.
Dieser revidierte Geschäftsplan baut auf bestimmten strukturellen Annahmen und Ungewissheiten auf, deren Grundzüge auf
Seite 36 f. beschrieben sind. Aufgrund der Zugehörigkeit der Bank
zur Dexia-Gruppe gelten diese Aussagen der Dexia-Gruppe mittelbar auch für die Dexia Kommunalbank Deutschland.
Berlin, den 20. März 2013
DexiA koMMunAlBAnk DeutschlAnD AG
Der Vorstand
Munsberg
fritsch
Der Bewertung der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der Dexia Kommunalbank Deutschland liegt die Annahme der Unternehmensfortführung zugrunde. In ihrer Presseerklärung vom 21. Februar 2013 hat die Dexia-Gruppe darauf
Geschäftsbericht 2012 | 39
bericht des Vorstands
40 | Geschäftsbericht 2012
Jahresabschluss 2012
Jahresbilanz
der dexia kommunalbank Deutschland ag
zum 31. Dezember 2012
JAHRESabschluss 2012
Jahresbilanz zum 31.12.2012 | Aktiva
1. Barreserve
a)Kassenbestand
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken
darunter: bei der Deutschen Bundesbank
c) Guthaben bei Postgiroämtern
Euro
4. Forderungen an Kunden
a) Hypothekendarlehen
b) Kommunalkredite
c) andere Forderungen
darunter: gegen Beleihung von Wertpapieren
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
ab) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
bb) von anderen Emittenten
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank
c) eigene Schuldverschreibungen
Nennbetrag
Vorjahr
Tausend Euro
0,00
22.496.442,47
1
482.696
(482.696)
0
0,00
0,00
0,00
0
0
1.168,49
22.495.273,98
22.495.273,98
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei
Zentralnotenbanken zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
b) Wechsel
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) Hypothekendarlehen
b) Kommunalkredite
c) andere Forderungen
darunter: täglich fällig
gegen Beleihung von Wertpapieren
Euro
Euro
0,00
1.699.644.000,61
6.561.742.971,71
8.261.386.972,32
51.710.013,81
18.655.801.472,93
331.775.862,09
19.039.287.348,83
3.995.647.740,18
0,00
0,00
57.939
19.910.873
374.611
(0)
0,00
0,00
0,00
0,00
0
(0)
0
(0)
8.226.347.945,78
5.833.612.128,46
8.968.946.076,43
8.004.380.294,13
0,00
17.195.294.022,21
1.083.931.361,20
18.279.225.383,41
1.062.653.000,00
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
6a. Handelsbestand
0,00
7. Beteiligungen
darunter: an Kreditinstituten
darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00
0
8. Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter: an Kreditinstituten
darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00
0
9. Treuhandvermögen
darunter: Treuhandkredite
0,00
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
11. Immaterielle Anlagewerte
a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
c) Geschäfts- oder Firmenwert
d) geleistete Anzahlungen
0
1.998.204
7.463.035
(4.007.433)
(0)
9.720.810
(7.197.258)
6.936.472
(5.855.729)
1.768
(1.809)
0,00
1.000
0,00
0
0,00
0
(0)
(0)
0,00
0
(0)
(0)
0,00
0
(0)
0,00
0
0
0,00
410.729,20
980
0
0
5.450.915,68
5.380
0,00
0
4.800.659,90
800
323.487.169,15
269.815
116.667
16. Aktive latente Steuern
0,00
0
17. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung
0,00
0
18. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
0,00
0
45.936.545.620,96
47.341.051
410.729,20
0,00
0,00
12. Sachanlagen
13. Eingefordertes, noch nicht eingezahltes Kapital
14. Sonstige Vermögensgegenstände
15. Rechnungsabgrenzungsposten
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft
b) andere
Summe der Aktiva
42 | Geschäftsbericht 2012
229.823.180,73
93.663.988,42
JAHRESABSCHLUSS 2012
Jahresbilanz zum 31.12.2012 | Passiva
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe
b) begebene Öffentliche Namenspfandbriefe
c) andere Verbindlichkeiten
darunter: täglich fällig
zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen an
den Darlehensgeber ausgehändigte Hypotheken-Namenspfandbriefe
und Öffentliche Namenspfandbriefe
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe
b) begebene Öffentliche Namenspfandbriefe
c) Spareinlagen
ca) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten
cb) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten
d) andere Verbindlichkeiten
darunter: täglich fällig
zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen an den Darlehensgeber
ausgehändigte Hypotheken-Namenspfandbriefe
und Öffentliche Namenspfandbriefe
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
aa)Hypothekenpfandbriefe
ab)Öffentliche Pfandbriefe
ac) sonstige Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
darunter: Geldmarktpapiere
Euro
Euro
0,00
938.221.828,81
9.203.228.073,34
1.357.688.354,05
0,00
0,00
(0)
(0)
0
17.240.465
0,00
5.368.969.777,64
1.476.912.322,12
0
0
2.587.468
(331.290)
0,00
0,00
(0)
(28.888)
0,00
12.288.385.503,78
30.465.901,36
0
14.931.343
30.468
0
(0)
0,00
0,00
12.318.851.405,14
0,00
21.881.375.530,70
12.318.851.405,14
0,00
0,00
0
0,00
0
(0)
376.184.465,99
582.770
298.843.699,75
33.158
324.029
0,00
0
5.582.144,72
0
1.634
94.285
0,00
6. Rechnungsabgrenzungsposten
a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft
b)andere
26.730.526,52
272.113.173,23
6a. Passive latente Steuern
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b) Steuerrückstellungen
c) andere Rückstellungen
0,00
468.775,48
5.113.369,24
8.
9. Nachrangige Verbindlichkeiten
0,00
0
70.000.000,00
96.000
104.022.011,96
115.747
(8.631)
0,00
0
38.253.152,25
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken
12. Eigenkapital
a) eingefordertes Kapital
gezeichnetes Kapital
abzüglich nicht eingeforderter ausstehender Einlagen
b) Kapitalrücklage
c) Gewinnrücklagen
ca) gesetzliche Rücklagen
cb) Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder
mehrheitlich beteiligten Unternehmen
cc) satzungsmäßige Rücklagen
cd) andere Gewinnrücklagen
d) Bilanzgewinn
10.141.449.902,15
0,00
16.512.405.753,06
5. Sonstige Verbindlichkeiten
10. Genussrechtskapital
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig
Vorjahr
Tausend Euro
0
1.143.259
9.409.129
(1.115.016)
3a. Handelsbestand
4. Treuhandverbindlichkeiten
darunter: Treuhandkredite
Euro
432.500
432.500.000,00
0,00
432.500.000,00
348.684.911,98
348.685
0,00
0
0,00
0,00
50.702.270,07
740.236.460,55
0
0
50.702
-80.592
45.936.545.620,96
47.341.051
60.291.901,81
0
64.571
0
31.086.969,91
0
0
38.738
50.702.270,07
-91.650.721,50
Summe der Passiva
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
0,00
60.291.901,81
0,00
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen
0,00
0,00
31.086.969,91
Geschäftsbericht 2012 | 43
bericht des Vorstands
44 | Geschäftsbericht 2012
Gewinn- und Verlustrechnung
der dexia kommunalbank Deutschland ag
für die Zeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012
JAHRESabschluss 2012
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom
01.01. – 31.12.2012 | Aufwendungen
Euro
Euro
1. Zinsaufwendungen
2. Provisionsaufwendungen
3. Nettoaufwand des Handelsbestands
4. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a)Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter
ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
darunter: für Altersversorgung
b) andere Verwaltungsaufwendungen
Euro
Vorjahr
Tausend Euro
2.741.083.393,63
3.420.717
5.096.487,79
13.927
0,00
0
6.134
5.788.592,82
17.098.676,65
994
(177)
8.787
1.036.979,50
2.499
4.083,99
59
7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu
Rückstellungen im Kreditgeschäft
11.465.911,79
131.006
8. A
bschreibungen und Wertberichtigungen auf
Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und
wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
0,00
0
9. Aufwendungen aus Verlustübernahme
0,00
0
10.
0,00
0
11. Außerordentliche Aufwendungen
0,00
0
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
0,00
1.167
14.875,72
15
14. Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungsoder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne
0,00
0
15. Jahresüberschuss
0,00
0
2.775.800.409,07
3.585.304
5. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle
Anlagewerte und Sachanlagen
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
13. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen
Summe der Aufwendungen
46 | Geschäftsbericht 2012
967.446,21
193.682,10
6.756.039,03
10.342.637,62
JAHRESABSCHLUSS 2012
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom
01.01. – 31.12.2012 | Erträge
Euro
Euro
Vorjahr
Tausend Euro
2.286.713.356,61
467.485.148,49
2.754.198.505,10
2.925.690
556.825
0,00
0
0
0
0,00
0
559.527,87
4.027
5. Nettoertrag des Handelsbestands
0,00
0
6. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten
Wertpapieren sowie aus der Auslösung von Rückstellungen im
Kreditgeschäft
0,00
0
228.824,42
6.338
1.193.406,93
295
9.
0,00
0
10. Außerordentliche Erträge
0,00
0
11. Erträge aus Verlustübernahme
0,00
0
19.620.144,75
92.129
2.775.800.409,07
3.585.304
-19.620.144,75
-92.129
-80.591.537,05
-100.211.681,80
0,00
-100.211.681,80
794
-91.335
0
-91.335
0,00
-100.211.681,80
8.560.960,30
-91.650.721,50
0
-91.335
11.537
-79.798
0,00
-91.650.721,50
0,00
794
-80.592
0
-91.650.721,50
-80.592
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
2. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b) Beteiligungen
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
0,00
0,00
0,00
3. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder
Teilgewinnabführungsverträgen
4. Provisionserträge
7. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten
Wertpapieren
8. Sonstige betriebliche Erträge
12. Jahresfehlbetrag
Summe der Erträge
1. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
2. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr
3. Entnahmen aus der Kapitalrücklage
4. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage
b) aus der Rücklage für eigene Anteile an einem herrschenden
oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen
c) aus satzungsmäßigen Rücklagen
d) aus anderen Gewinnrücklagen
0,00
0,00
0,00
0,00
5. Entnahmen aus Genussrechtskapital
6. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage
b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden
oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen
c) in satzungsmäßige Rücklagen
d) in andere Gewinnrücklagen
7. Wiederauffüllung des Genussrechtskapitals
8. Bilanzgewinn/Bilanzverlust
0,00
0,00
0,00
0,00
Geschäftsbericht 2012 | 47
JAHRESabschluss 2012
eigenkapitalveränderungsrechnung
Eigenkapitalveränderung
in Mio. Euro
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklagen
Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
Eigenkapital
Stand am 31.12.2010
282,5
198,7
49,9
0,8
531,9
Ausgabe von Anteilen
150,0
150,0
0,0
0,0
300,0
Gezahlte Dividenden
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Übrige Veränderungen
0,0
0,0
0,8
-0,8
0,0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
0,0
0,0
0,0
-92,1
-92,1
Entnahmen aus Genussrechtskapital
0,0
0,0
0,0
11,5
11,5
432,5
348,7
50,7
-80,6
751,3
Ausgabe von Anteilen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gezahlte Dividenden
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Übrige Veränderungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
0,0
0,0
0,0
-19,6
-19,6
Entnahmen aus Genussrechtskapital
0,0
0,0
0,0
8,6
8,6
432,5
348,7
50,7
-91,6
740,3
Stand am 31.12.2011
Stand am 31.12.2012
48 | Geschäftsbericht 2012
JAHRESABSCHLUSS 2012
Kapitalflussrechnung
Kapitalflussrechnung in Mio. Euro
2011
2012
Periodenergebnis
-92,1
-19,6
Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Forderungen, Sach- und Finanzanlagen
38,8
-27,3
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
86,9
-87,7
Andere zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
0,0
0,0
Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Finanz- und Sachanlagen
-6,3
-0,2
Sonstige Anpassungen
-60,6
-13,1
Zwischensumme
-33,4
-148,1
1.046,4
1.323,0
Forderungen an Kreditinstitute
-591,2
1.005,7
Wertpapiere (soweit nicht Finanzanlagen)
281,1
-268,2
-1,5
9,3
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
-252,0
2.068,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
-328,9
-255,9
-1.077,0
-2.561,6
26,1
-16,1
Erhaltene Zinsen
3.334,8
2.910,6
Gezahlte Zinsen
-3.346,2
-2.928,5
-0,8
-1,2
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
-942,5
1.137,3
Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens
1.125,1
1.841,0
Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens
0,0
0,0
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
0,0
-3.408,8
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
-0,4
-0,5
1.124,8
-1.568,3
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen
300,0
0,0
Mittelveränderungen aus sonstigem Kapital
-25,0
-29,2
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
275,0
-29,2
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
457,2
-460,2
25,5
482,7
482,7
22,5
Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten aus operativer Tätigkeit
Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus laufender Geschäftstätigkeit
Forderungen an Kunden
Andere Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit
Verbriefte Verbindlichkeiten
Andere Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit
Ertragsteuerzahlungen
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Zahlungsmittelfonds am Anfang der periode
Zahlungsmittelfonds Am Ende der Periode
Geschäftsbericht 2012 | 49
JAHRESabschluss 2012
50 | Geschäftsbericht 2012
JAHRESABSCHLUSS 2012
Anhang
Grundsätze
Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsgrundsätze
Der Jahresabschluss wurde nach den maßgeblichen Vorschriften
des Handelsgesetzbuches, des Aktiengesetzes und des Pfandbriefgesetzes sowie nach der Verordnung über die Rechnungslegung
der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute aufgestellt.
Die Gliederung der Jahresbilanz (Bilanz) und der Gewinn- und
Verlustrechnung (GuV) entspricht den Formblättern der RechKredV und enthält auch die für Pfandbriefbanken vorgeschriebenen Posten.
Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff.
HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden
Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB).
Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 werden grundsätzlich die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie
im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem
Nennwert zuzüglich anteiliger Zinsen angesetzt. Der Unterschied
zwischen Ausgabe- und Nennbetrag ist als Rechnungsabgrenzung ausgewiesen. Allen erkennbaren Einzelrisiken im Kreditgeschäft wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen
Rechnung getragen.
Die den Finanzanlagen zugeordneten Wertpapierbestände werden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Agiound Disagiobeträge werden über die Laufzeit der Papiere verteilt
im Zinsertrag verrechnet.
Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve werden unter Berücksichtigung von Kurssicherungsinstrumenten nach dem strengen Niederstwertprinzip zu dem fortlaufend ermittelten Durchschnittswert oder dem gegebenenfalls niedrigeren Tageskurs des
Bilanzstichtags bei Beachtung des Wertaufholungsgebots bewertet. Sofern bei Wertpapieren zum Bilanzstichtag keine liquiden
Preise über externe Marktdatenanbieter verfügbar waren, wurden die Marktwerte der Wertpapiere unter Anwendung von eigenen Bewertungsmodellen ermittelt. Bei den Bewertungsmodellen
handelt es sich um marktübliche Discounted-Cashflow-Verfahren,
wobei explizit emittenten- und assetklassenspezifische Zinskurven und Risikoaufschläge (Credit Spreads) berücksichtigt wurden.
Werden derivative Finanzinstrumente mit Grundgeschäften in einer Bewertungseinheit (Microhedge) zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken zusammengefasst, wird die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung sowohl prospektiv als auch retrospektiv ermittelt. Dies geschieht für nicht strukturierte Sicherungsbeziehungen in Form der Sensitivitätsanalyse (prospektiv) bzw. der
Regressionsanalyse (retrospektiv) und für strukturierte Sicherungsbeziehungen mittels des Critical Terms Match. Gegenläufige Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft bleiben nach § 254 HGB unberücksichtigt (Einfrierungsmethode).
Die darüber hinausgehenden Wertänderungen unterliegen unter Beachtung des Wertaufholungsgebots dem Imparitätsprinzip
über die Bildung von Rückstellungen.
Zinserträge und -aufwendungen der sichernden Swapgeschäfte
werden mit den Zinserträgen und -aufwendungen der jeweiligen
gesicherten Position verrechnet, somit wird das Zinsergebnis der
gesamten Bewertungseinheit in dem entsprechenden Posten der
Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen sind entsprechend
der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer mit den um lineare
planmäßige Abschreibungen verminderten Anschaffungskosten
angesetzt. Neben den planmäßigen Abschreibungen wurde von
der Vereinfachungsregel nach § 6 Abs. 2a EStG für geringwertige
Wirtschaftsgüter Gebrauch gemacht.
Latente Steuern werden gem. § 274 HGB nach dem bilanzpostenorientierten Temporary-Konzept als Vergleich zwischen dem Ansatz nach der Handelsbilanz und nach der Steuerbilanz ermittelt.
Vom bilanziellen Wahlrecht zum Ansatz aktiver latenter Steuern
wird kein Gebrauch gemacht.
Die im Zusammenhang mit echten Pensionsgeschäften übertragenen Wertpapiere werden einschließlich der wirtschaftlichen Erfolge entsprechend der ursprünglich zugeordneten Kategorie bilanziert und bewertet. Gleichzeitig wird eine Verbindlichkeit in
Höhe des vereinbarten, für die Übertragung erhaltenen Betrages
passiviert. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem vereinbarten
Rücknahmebetrag und dem erhaltenen Betrag wird in die Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und zeitanteilig im Zinsergebnis berücksichtigt. Die in Pension genommenen Wertpapiere
Geschäftsbericht 2012 | 51
JAHRESabschluss 2012
werden nicht in der Bilanz ausgewiesen. Der für die übernommenen Wertpapiere gezahlte Betrag wird als Forderung gegenüber
dem Pensionsgeber bilanziert. Die Zuschlags- bzw. Abschlagsbeträge auf die Pensionsgeschäfte werden jeweils zeitanteilig über
die Laufzeit des Pensionsgeschäftes abgegrenzt.
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag zuzüglich
anteiliger Zinsen passiviert. Der Unterschied zwischen Nenn- und
Ausgabebetrag wird in die Rechnungsabgrenzung eingestellt. Für
Steuern, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus
schwebenden Geschäften werden Rückstellungen in Höhe der
voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet.
Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen gemäß § 253 (2) HGB in Verbindung mit
der Rückstellungsabzinsungsverordnung angesetzt. Für die Berechnung wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Klaus Heubeck sowie ein Rechnungszins von 5,15 % p. a. verwendet. Die
Versorgungszusage ist durch eine Rückdeckungsversicherung in
entsprechender Höhe gedeckt. Es erfolgt eine Saldierung gem.
§ 246 (2) Satz 2 HGB.
Erhaltene und gezahlte Upfront-Payments aus Swaps werden
unter den passiven bzw. den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und zeitanteilig im Zinsertrag bzw. -aufwand vereinnahmt.
Die Bewertung der auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden und außerbilanziellen Geschäfte erfolgt auf der Basis des § 256a HGB in Verbindung mit § 340h
HGB. Die Umrechnung erfolgt zum Devisenkassamittelkurs des
Bilanzstichtags. Bei den Fremdwährungsposten handelt es sich
um währungskursgesicherte Positionen, bei denen kein Wechselkursrisiko besteht (besondere Deckung). Die Aufwendungen
und Erträge aus der Währungsumrechnung werden netto im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.
Die Bank nimmt eine verlustfreie Bewertung des Bankbuchs auf
Basis der Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts
der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. vom 30. August 2012
(IDW RS BFA 3) vor. Das Bankbuch umfasst alle bilanziellen und
außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzgeschäfte außerhalb des
Handelsbestands (einschließlich der Wertpapiere der Liquiditätsreserve und der Wertpapiere des Anlagebestands). Ein Handelsbuch führt die Bank nicht. Die Bewertung des Bankbuchs erfolgt
mittels der periodischen (GuV-orientierten) Betrachtungsweise
unter Berücksichtigung angemessener zukünftiger Verwaltungsund Risikokosten. Die Risikokosten sind aus aufsichtsrechtlichen
Vorgaben für das Meldewesen (Standardrisikokosten) abgeleitet.
52 | Geschäftsbericht 2012
Dabei wird ausgehend von dem derzeitigen Refinanzierungsmix
eine künftige Refinanzierung über Termineinlagen, Geldaufnahmen bei der EZB und durch Liquidität aus der Gruppe unterstellt. Betrags- und Laufzeitinkongruenzen werden unter Verwendung fristenadäquater Geld- und Kapitalmarktzinssätze zum
Abschlussstichtag fiktiv geschlossen, wobei die Finanzierungswirkung des Eigenkapitals Berücksichtigung findet. Bei Vorliegen
eines Verpflichtungsüberschusses wird dieser nach dem Imparitätsprinzip im Wege einer Drohverlustrückstellung berücksichtigt
und unter der Risikovorsorge erfolgswirksam erfasst.
ERLÄUTERUNGEN zur Bilanz
Zur Sicherheit übertragene Vermögensgegenstände
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Rahmen
von Offenmarktgeschäften und echten Pensionsgeschäften durch
Wertpapiere in Höhe von 7.065,5 Mio. Euro und Darlehen in
Höhe von 149,6 Mio. Euro besichert.
Börsenfähige Wertpapiere
Wertpapiere mit einem Nominalvolumen von 14.430,9 Mio. Euro
werden wie Anlagevermögen bewertet, da sie nicht als Liquiditätsreserve dienen und teilweise als Deckung für begebene Öffentliche Pfandbriefe dienen. Auf Wertpapiere des Anlagevermögens
mit einem Buchwert von 4.210,1 Mio. Euro und einem beizulegenden Zeitwert von 3.791,8 Mio. Euro wurden keine Abschreibungen auf den Niederstwert vorgenommen. Es liegt keine dauerhafte Wertminderung vor, da es sich um Kursschwankungen
handelt, von denen erwartet wird, dass sie sich bis zur Fälligkeit
des Papiers wieder ausgleichen werden und die Papiere bis zur
Fälligkeit gehalten werden können (Tabelle 29).
Entwicklung des Anlagevermögens
Die Sachanlagen beinhalten im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte Grundstücke und Gebäude in Höhe von 4,4 Mio. Euro und
Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 1,1 Mio. Euro.
Sonstige Vermögensgegenstände
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen
fällige Schuldverschreibungen (4,5 Mio. Euro).
JAHRESABSCHLUSS 2012
Forderungen und Verbindlichkeiten an/gegenüber verbundene(n) Unternehmen
Forderungen/Verbindlichkeiten an/gegenüber
verbundene(n) Unternehmen/Beteiligungen
in Mio. Euro
Forderungen an Kreditinstitute
Gesamt
Darunter an/gegenüber
verbundene(n) Unternehmen
Darunter an/gegenüber
Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
8.261,4
2.209,51
–
Forderungen an Kunden
19.039,3
–
–
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
18.279,2
3.676,0
–
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
10.141,4
340,21
–
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
21.881,4
–
–
Verbriefte Verbindlichkeiten
12.318,9
–
–
70,0
60,01
–
Nachrangige Verbindlichkeiten
enthält ausschließlich unverbriefte Forderungen bzw. Verbindlichkeiten
1
Fristengliederung nach Restlaufzeiten
Forderungen
an Kreditinstitute
Forderungen
an Kunden
Verbindlichkeiten
gegenüber
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden
Andere verbriefte
Verbindlichkeiten
5.628,0
381,5
7.350,0
3.241,5
–
369,0
758,0
106,0
1.679,9
–
1.177,6
3.674,1
1.469,8
2.473,8
–
Mehr als 5 Jahre
295,9
13.911,4
465,2
14.095,2
–
Zinsen
790,9
314,3
750,4
391,0
–
8.261,4
19.039,3
10.141,4
21.881,4
–
Gliederung nach Restlaufzeiten
in Mio. Euro
Bis 3 Monate
Mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
Mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
Gesamt
Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere in Mio. Euro
Begebene Schuldverschreibungen
in Mio. Euro
4.657,4
4.023,5
Im Folgejahr fällig werdend
Börsenfähige Wertpapiere,
Aktien in Mio. Euro
Gesamt
Börsenfähig Börsennotiert
Nicht
börsennotiert
Betrag der nicht mit dem Niederstwertprinzip
bewerteten börsenfähigen Wertpapiere
Schuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere
18.279,2
18.279,2
16.537,4
1.741,9
4.210,1
–
–
–
–
–
Aktien und andere nicht
festverzinsliche Wertpapiere
Geschäftsbericht 2012 | 53
JAHRESabschluss 2012
Anschaffungskosten Vortrag
1.1.2012
Zugänge
Geschäftsjahr
Abgänge
Geschäftsjahr
Abschreibung
kumuliert
Restbuchwert
zum 31.12.2012
Restbuchwert
zum 31.12.2011
Abschreibung/
Zuschreibung
Geschäftsjahr
Immaterielle
Vermögensgegenstände
22,8
0,1
0,0
22,4
0,4
1,0
0,7
Sachanlagen
16,0
0,4
0,3
10,7
5,5
5,4
0,4
14.383,2
12.967,1
–
Anlagespiegel
in Mio. Euro
Wertpapiere des
Anlagevermögens
Veränderungen saldiert
12.967,1
1.416,1
Aktive latente Steuern
Bewertungseinheiten
Unterschiedliche Wertansätze bei Schuldverschreibungen und an-
Die Bank hat Bewertungseinheiten in der Form von Microhedgebeziehungen ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken gebildet, in die die nachfolgenden Posten bzw.
Transaktionen einbezogen wurden. Aufgrund des Abschlusses
von Zinsswaps werden diese Grundgeschäfte in variable Transaktionen umgewandelt. Die Bewertungseinheit wird durch weitestgehende Übereinstimmung der wesentlichen Parameter von
Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft hergestellt. Da sich die
Wertänderungen der korrespondierenden Geschäfte über die
Laufzeit fast vollständig ausgleichen, ist nur in Höhe des nicht
abgesicherten Teils eine Rückstellung zu bilden. Diese beträgt
zum Bilanzstichtag 1,4 Mio. Euro. Für die Überwachung der
Effektivität der gebildeten Mikrohedgebeziehungen werden im
Rahmen der nicht zinsstrukturierten Produkte Sensitivitätsanalysen und Regressionsanalysen verwendet, bei denen die Wertver-
deren festverzinslichen Wertpapieren führen zu temporären Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz und somit zu latenten
Steuern. Diese aktiven latenten Steuern sind mit einem Steuersatz
von 30,2 % bewertet. Unter Ausübung des Wahlrechts gem. § 274
(1) Satz 2 HGB haben wir auf den Ansatz verzichtet, da der voraussichtliche Ausgleich dieser Differenzen nicht mit hinreichender
Wahrscheinlichkeit absehbar ist.
Forderungen/Verbindlichkeiten in Fremdwährung
In den Aktiva sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von
2.438,6 Mio. Euro und in den Passiva von 59,3 Mio. enthalten.
Rechnungsabgrenzungsposten
Rechnungsabgrenzungsposten Aktiv in Mio. Euro
31.12.2011
31.12.2012
37,6
22,1
Agio aus Forderungen
232,2
207,7
Aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft insgesamt
269,8
229,8
31.12.2011
31.12.2012
Damnum aus Forderungen
16,1
14,2
Agio aus Schuldverschreibungen
17,0
12,5
Aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft insgesamt
33,2
26,7
Emissionsdisagio aus Schuldverschreibungen
Rechnungsabgrenzungsposten Passiv in Mio. Euro
54 | Geschäftsbericht 2012
JAHRESABSCHLUSS 2012
Grundgeschäft
Betrag des Grundgeschäfts in Mio. Euro
Art der
Bewertungseinheit
Gesichertes Risiko
Vermögensgegenstände
11.793,5
Microhedge
Zinsänderungsrisiko
3.165,7
6.424,9
Microhedge
Zinsänderungsrisiko
-1.304,6
Verbindlichkeiten
Gesamt
18.218,4
änderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft gegenübergestellt werden. Im Rahmen der zinsstrukturierten Produkte wird
der Critical Terms Match für den Nachweis der Effektivität eingesetzt. Dabei wird die Deckungsgleichheit bestimmter Parameter zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft untersucht, ohne
dass eine Messung der effektiven Auswirkungen wie bei den nicht
zinsstrukturierten Produkten stattfindet.
Sonstige Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen unrealisierte Verluste aus besonders gedeckten Devisentermingeschäften (373,6 Mio. Euro) sowie anteilige Zinsen aus nachrangigen Verbindlichkeiten (1,5 Mio. Euro).
Pensionsrückstellungen
Pensionsrückstellungen in Höhe von 0,0 Mio. Euro wurden gemäß § 246 (2) Satz 2 HGB mit Ansprüchen aus Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 0,0 Mio. Euro verrechnet.
Nachrangige Verbindlichkeiten
Die nachrangigen Verbindlichkeiten sind im Fall des Konkurses
oder der Liquidation der Bank erst nach Befriedigung aller nicht
nachrangigen Gläubiger zurückzuerstatten. Eine vorzeitige Rück-
Nominal
in Mio. Euro
Höhe des abgesicherten
Risikos in Mio. Euro
Zinssatz %
Fälligkeit
10,0
5,28
07.03.2013
40,0
4,96
01.09.2016
10,0
4,68
30.05.2018
10,0
4,67
26.09.2018
zahlung ist ausgeschlossen. Die Zinsaufwendungen für alle nachrangigen Verbindlichkeiten betragen 4,4 Mio. Euro.
Folgende nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigen 10 % des
Gesamtausweises (Tabelle 34).
Aus dem Bestand von 70,0 Mio. Euro erfüllen 64,0 Mio. Euro die
Anforderungen des § 10 (5a) KWG zur Anerkennung als haftendes Eigenkapital. Es gelten die Bedingungen für nachrangige
Schuldscheindarlehen. Eine Umwandlung in Kapital oder in eine
andere Schuldform ist vertraglich nicht festgeschrieben.
Genussrechtskapital
Das Genussrechtskapital setzt sich nach der Herabsetzung der
Rückzahlungsansprüche aus Inhabergenussrechten in Höhe von
64,2 Mio. Euro und Namensgenussrechten in Höhe von 39,8 Mio.
Euro zusammen. Zum Bilanzstichtag ist es haftendes Eigenkapital
gem. § 10 Abs. 5 KWG in Höhe von 70,0 Mio. Euro.
Aufgrund der Emissionsbedingungen wird im Falle eines Bilanzverlusts das Genussrechtskapital nicht verzinst. Daher sind
für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Aufwendungen angefallen. Die Ermittlung der Beteiligung der Genussscheingläubiger
am Verlust ist aufgrund der verschiedenen Genussrechtsbedingungen nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden vorzunehmen. Die Verlustquote der Namensgenussscheininhaber am
Jahresfehlbetrag berechnet sich im Verhältnis des Rückzahlungsanspruchs zur Summe aus gezeichnetem Kapital, Rücklagen und
gesamtem Genussrechtskapital. Bei den Inhabergenussscheinen
wird die Quote der Beteiligung am Bilanzverlust einschließlich
Verlustvortrag im Verhältnis der jeweiligen Rückzahlungsansprüche zur Summe des Eigenkapitals gem. § 10 KWG berechnet. Dabei wurden jeweils Nominalkapitalbeträge bzw. beim Ansatz des Genussrechtskapitals die um die Verlustbeteiligung aus
dem Vorjahr verminderten Beträge zugrunde gelegt. Der Jahresfehlbetrag bzw. der Bilanzverlust wurde vor Berücksichtigung der Verlustbeteiligung ermittelt. Bei der Berechnung wurde
auf die Verhältnisse zum Bilanzstichtag 31.12.2012 abgestellt.
Geschäftsbericht 2012 | 55
JAHRESabschluss 2012
Die Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger verminderten sich im Geschäftsjahr 2012 um 8,6 Mio. Euro auf
104,0 Mio. Euro.
Pensionsgeschäfte
Der Buchwert der in Pension gegebenen Vermögensgegenstände
beträgt 1.222,1 Mio. Euro.
Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital beträgt 432,5 Mio. Euro. Es ist eingeteilt
in 432.500.000 vinkulierte Namensaktien zu 1,00 Euro.
Erläuterungen zur
Gewinn- und Verlustrechnung
Bezüge der Organmitglieder
Kapital-/Gewinnrücklagen
Die Kapitalrücklage aus Kapitalerhöhung beläuft sich auf
348,7 Mio. Euro. Die Gewinnrücklage beträgt am Jahresende
50,7 Mio. Euro.
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands im Berichtsjahr
beliefen sich auf 0,731 Mio. Euro. An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden im Geschäftsjahr 2012 0,030 Mio. Euro gezahlt.
Honorare der Abschlussprüfer
Frei verfügbare Rücklagen
Der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2012 beträgt 91,7 Mio.
Euro. Im Berichtsjahr bestanden keine gesetzlichen, satzungsgemäßen oder gemäß Gesellschaftsvertrag bestehenden Ausschüttungssperren.
In den anderen Verwaltungsaufwendungen sind folgende Honorare der Abschlussprüfer enthalten (Tabelle 36).
Risikovorsorge
Bei der Risikovorsorge wird von dem Wahlrecht auf Vollkompensation Gebrauch gemacht (§ 340f Abs. 3 HGB). Der ausge-
Rückzahlungsanspruch
vor Verlustzuweisung
2011 in Mio. Euro
Rückzahlungsanspruch
nach Verlustzuweisung
2011 in Mio. Euro
Rückzahlungsanspruch
nach Verlustzuweisung
2012 in Mio. Euro
Emissionsjahr 2002
1,0
0,9
Emissionsjahr 2002
5,0
4,6
Emissionsjahr 2003
10,0
Emissionsjahr 2003
10,0
Emissionsjahr 2003
Genussrechtskapital
Zinssatz in %
Kapitalrückzahlung
0,9
6,60
2013
4,1
variabel
2013
9,1
8,1
6,45
2014
9,0
8,9
6,52
2014
20,0
18,3
16,3
6,25
2014
Emissionsjahr 2006
10,0
9,0
8,9
5,08
2017
Emissionsjahr 2006
4,0
3,6
3,5
5,08
2017
Emissionsjahr 2006
22,0
20,1
17,9
4,88
2017
Emissionsjahr 2007
10,0
9,0
8,9
5,57
2018
Emissionsjahr 2007
10,0
9,0
8,9
5,57
2018
Emissionsjahr 2007
21,8
19,9
17,7
5,63
2018
56 | Geschäftsbericht 2012
JAHRESABSCHLUSS 2012
wiesene Saldo ergibt sich aus der Verrechnung des Aufwandspostens „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen
und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft“ mit dem Ertragsposten „Erträge aus
Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren
sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft“.
Wesentlichen Cashflows bei Finanzanlagen und aus der Finanzierungstätigkeit. Letztere stammen im Wesentlichen aus Transaktionen mit dem Aktionär. Der Finanzmittelfonds umfasst den
Kassenbestand und die Guthaben bei Zentralnotenbanken. Änderungen in der Definition wurden nicht vorgenommen.
Die Risikovorsorge beinhaltet außerdem die Auflösung der Drohverlustrückstellung aus der verlustfreien Bewertung von zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs gem. der IDW Stellungnahme
(IDW RS BFA 3) vom 30. August 2012 in Höhe von 77,0 Mio. Euro.
Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,
Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
Es wird von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht (§ 340c Abs. 2
HGB), „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere“ mit „Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen
und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren“ voll zu
kompensieren.
Die Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen betreffen im Unterposten 1b) in voller Höhe sonstige Bürgschaften und im Unterposten 2c) unwiderrufliche Kreditzusagen von
Kommunalkrediten in Höhe von 23,0 Mio. Euro und Darlehen
an kommunalnahe Unternehmen in Höhe von 8,1 Mio. Euro.
Die unter dem Strich ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus
Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen sowie die unwiderruflichen Kreditzusagen sind Bestandteil unseres originären
Kreditgeschäfts und unterliegen denselben konservativen Bewertungskriterien wie alle übrigen mit Adressenausfallrisiken behafteten Forderungen. Aus heutiger Sicht bestehen keine erkennbaren Ausfallrisiken, die eine Passivierung erfordern.
Nacherhebung der Bankenabgabe
Sonstige angaben
Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung wurde auf Basis des Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 2-10 aufgestellt. Sie gliedert die Veränderung des Zahlungsmittelbestands in die Zahlungsströme aus
operativer Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit.
Die Zuordnung der Zahlungsströme zur operativen Tätigkeit erfolgt in Anlehnung an die Zusammensetzung des Betriebsergebnisses. Die Zahlungsströme aus Investitionstätigkeit enthalten im
Es besteht die Möglichkeit, dass in dem Falle, in dem die Bank
zukünftig Jahresüberschüsse erwirtschaftet, die Bankenabgabe
nachträglich neu festgesetzt wird, so dass die Bankenabgabe den
bisher gezahlten Mindestbeitrag übersteigt (Nacherhebung). Der
mögliche Nacherhebungsbeitrag würde für die Beitragszeiträume
2011 und 2012 insgesamt 14,0 Mio. Euro betragen.
Zins- und währungsbezogene Termingeschäfte
Zum Bilanzstichtag bestehen folgende noch nicht abgewickelte,
nicht zu Handelszwecken dienende zins- und fremdwährungs-
Honorare der Abschlussprüfer in Mio. Euro
Abschlussprüfungsleistungen
0,4
Andere Bestätigungsleistungen
0,0
Steuerberatungsleistungen
0,0
Sonstige Leistungen
0,0
Gesamt
0,4
Geschäftsbericht 2012 | 57
JAHRESabschluss 2012
Volumen im Derivategeschäft
in Mio. Euro nach
Restlaufzeiten
Bis 1 Jahr
Nominalvolumen
Marktwerte
1–5 Jahre Länger als 5 Jahre
Gesamt
Positiv
Negativ
Gesamt
6.155,1
18.660,1
47.365,4
72.180,6
6.427,7
-9.196,6
-2.768,9
Cross-Currency-Swaps
89,4
367,8
1.731,8
2.189,1
54,5
-819,4
-764,9
Optionen
52,0
90,0
0,0
142,0
0,0
-0,1
-0,1
Gesamt
6.296,5
19.117,9
49.097,3
74.511,7
6.482,2
-10.016,2
-3.534,0
Zinsswaps
Öffentliche Pfandbriefe in Mio. Euro
31.12.2011
31.12.2012
Ordentliche Deckung
1.879,2
1.586,8
Forderungen an Kunden (Kommunalkredite)
19.427,7
18.188,3
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
10.921,8
8.808,9
1.875,8
984,8
Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite)
als Sicherheit für echte Pensionsgeschäfte erhalten
Sonstige Deckung
82,2
82,8
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
902,5
672,4
als Sicherheit für echte Pensionsgeschäfte erhalten
554,0
160,0
35.643,2
30.484,1
Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite)
DECKUNGSWERTE INSGESAMT
Gesamtbetrag der Deckungswerte nach § 20 Abs. 2 nr. 2 Pfandbriefgesetz in Mio. Euro
31.12. 2012
Nominal
915,3
31.12. 2011
Nominal
1.538,7
Gesamtbetrag der im Umlauf
befindlichen Pfandbriefe in Mio. Euro
Nominal
31.12.2011
Nominal
31.12.2012
Barwert
31.12.2011
Öffentliche Pfandbriefe
32.746,0
28.163,2
37.073,8
33.423,2
34.430,3
31.258,7
Deckungsmasse
35.643,2
30.484,1
42.702,2
37.871,3
39.088,8
35.204,6
davon Derivate
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
2.897,3
2.320,9
5.628,4
4.448,1
4.658,5
3.946,0
Überdeckung
laufzeitstruktur der im umlauf
befindlichen pfandbriefe sowie
zinsbindungsfristen der
deckungsmasse
Bis 1 Jahr einschließlich
Mehr als 1 Jahr bis
einschließlich 2 Jahre
Barwert Risikobarwert Risikobarwert
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
Mehr als 2 Jahre bis
einschließlich 3 Jahre
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
Öffentliche Pfandbriefe
1.163,0
3.981,9
4.774,0
3.428,8
4.128,4
1.244,7
Deckungsmasse
2.633,8
2.538,3
3.100,9
2.798,9
2.377,4
2.559,0
58 | Geschäftsbericht 2012
JAHRESABSCHLUSS 2012
bezogene Termingeschäfte: Termingeschäfte mit Schuldscheindarlehen, Zinsswaps, Zinswährungsswaps, Stillhalterverpflichtungen aus Optionen auf Zinsswaps, gekaufte Optionen,
Zinsbegrenzungsvereinbarungen, Schuldscheindarlehen mit
Gläubigerkündigungsrecht, Pfandbriefemissionen mit Schuldnerkündigungsrecht. Es handelt sich in allen Fällen um OTCProdukte (Tabelle 37).
Deckungsrechnung
Auf die Deckungswerte der Öffentlichen Pfandbriefe sind wie
zum Vorjahresstichtag keine Leistungen mehr als 90 Tage rückständig (Tabellen 38–42).
Kredite an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder
Die Swappartner der Bank gehören ausnahmslos Kreditinstitutsgruppen aus Ländern der OECD an, die geeignete Kreditinstitute im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Pfandbriefgesetz
sind. Die Ermittlung des Adressenausfallrisikos der Zinsswaps
erfolgt nach der Marktbewertungsmethode.
Zum Bilanzstichtag waren keine Kredite und Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt.
Mitarbeiterzahl
Den saldierten negativen Marktwerten der Derivate in Höhe
von -3,5 Mrd. Euro (ohne anteilige Zinsen) stehen zinsinduzierte stille Reserven von mehr als 3,5 Mrd. Euro in den Buchwerten der Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden, Wertpapiere, Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und verbriefte Verbindlichkeiten gegenüber.
Im Jahresdurchschnitt waren 81 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon entfallen 39 auf den tariflichen und 42
auf den außertariflichen Bereich. Zum Jahresende 2012 beschäftigte die Bank 77 (2011: 84) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Konzernzugehörigkeit
Die Barwerte der Derivate werden mit Hilfe von Zerobondabzinsungsfaktoren sowie der zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung der Marktwertmethode errechnet. Die arbitragefreien
Zerobondabzinsungsfaktoren werden arbeitstäglich aus der aktuellen Swap-Mid-Zinskurve ermittelt. Sofern für hoch strukturierte
Derivate zum 31. Dezember 2012 noch kein Bewertungsmodell
vorlag, wurden diese mit der variablen Seite bewertet. Handelsgeschäfte mit derivativen Produkten wurden nicht getätigt.
Die anderen Forderungen an Kreditinstitute enthalten 760,8 Mio.
Euro und die anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 719,3 Mio. Euro anteilige Zinsen aus derivativen Geschäften.
Geleistete Ausgleichszahlungen werden unter den Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten mit 92,7 Mio. Euro und die erhaltenen
Ausgleichszahlungen unter den Passiven Rechnungsabgrenzungsposten mit 269,4 Mio. Euro ausgewiesen. Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten einen Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsbewertung von Swaps in Höhe von 373,6 Mio. Euro.
Mehr als 3 Jahre bis
einschließlich 4 Jahre
Mehr als 4 Jahre bis
einschließlich 5 Jahre
Die Dexia Crédit Local S. A., Paris, ist am Kapital der Bank zu
100 % beteiligt. Die Muttergesellschaft stellt einen Teilkonzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards
auf, in den die Dexia Kommunalbank Deutschland AG einbezogen ist. Der Teilkonzernabschluss ist beim Handelsregister in
Paris hinterlegt. Die Dexia S. A., Brüssel, ist am Kapital der Dexia
Crédit Local S. A., Paris, zu 100 % beteiligt. Die Dexia S. A.,
Brüssel, stellt einen Konzernabschluss nach den International
Financial Reporting Standards auf, in den die Dexia Kommunalbank Deutschland AG einbezogen ist. Dieser wird beim Handelsregister in Brüssel hinterlegt.
Mehr als 5 Jahre bis
einschließlich 10 Jahre
Mehr als 10 Jahre
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
1.394,5
1.727,6
1.930,6
1.698,3
7.979,1
6.353,8
11.376,3
9.728,1
2.538,3
1.381,5
1.643,4
1.836,0
5.896,4
3.952,2
17.453,1
15.418,4
Geschäftsbericht 2012 | 59
JAHRESabschluss 2012
Zur Deckung von Öffentlichen Pfandbriefen
verwendete Forderungen in Mio. Euro
Länder
Staat
31.12.2011
Belgien
Bulgarien
Deutschland
Regionale
Gebietskörperschaften
Örtliche
Gebietskörperschaften
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
257,1
1.894,4
1.633,0
11.988,8
10.804,9
5,0
5,0
80,0
73,6
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2011
31.12.2012
6.508,9
6.019,9
5.014,0
3.894,4
3.612,7
2.989,0
25,0
25,0
132,0
230,0
354,0
279,0
40,0
200,0
78,3
78,3
82,2
82,8
770,0
10,0
davon mit Haftung öffentlicher Stellen
4,5
Finnland
155,1
Frankreich
3,0
47,7
43,7
175,0
Internationale Institutionen
Italien
1.888,1
1.503,8
920,4
247,3
817,5
744,2
Japan
629,6
552,0
152,8
134,6
132,8
116,5
25,0
25,0
Litauen
12,8
Luxemburg
75,2
75,2
Polen
250,0
250,0
Portugal
225,0
225,0
Österreich
1.671,7
1.499,4
75,0
75,0
Schweden
10,0
10,0
252,8
226,2
Schweiz
Spanien
18,7
USA
503,9
318,9
166,1
43,5
300,5
204,0
59,4
45,4
90,0
Tschechische Rep.
Ungarn
18,7
268,9
271,9
Auf die Deckungswerte der Öffentlichen Pfandbriefe sind keine Leistungen innerhalb von 90 Tagen rückständig.
60 | Geschäftsbericht 2012
Sonstige
Schuldner
ORGANE DER BANK
Organe der Bank
Aufsichtsrat
Stéphane Vermeire
(bis 11.12.2012)
Head of Public & Wholesale Banking International
Member of the Management Board of Dexia Crédit Local
Vorsitzender
Claude Piret
(seit 08.11.2012)
Deputy Chief Executive Officer of Dexia Crédit Local
Member of the Management Board of Dexia S. A.
Stellvertretender Vorsitzender vom 06.12.2012 bis 04.01.2013
Vorsitzender seit 04.01.2013
Stéphane Magnan
(bis 19.01.2012)
Head of Treasury & Financial Markets
Member of the Management Board of Dexia Crédit Local
Stellvertretender Vorsitzender
Véronique Hugues
(seit 20.12.2012)
Head of Financial Management of Dexia S. A.
Stellvertretende Vorsitzende seit 04.01.2013
Benoît Debroise
(seit 09.02.2012)
Head of Treasury & Financial Markets of Dexia Crédit Local
Norbert Drews
Bankangestellter, Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Stefanie Gregorius
(seit 09.03.2012)
Bankangestellte, Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Dr. Dirk Hoffmann
(seit 09.02.2012)
Rechtsanwalt und Consultant
François Laugier
(bis 23.10.2012)
Chief Financial Officer
Member of the Management Board of Dexia Crédit Local
Stellvertretender Vorsitzender vom 19.04.2012 bis 23.10.2012
Nico Picard
(bis 12.01.2012)
Managing Director, Head of Controlling and Financial Planning
Dexia Banque Internationale à Luxembourg
Vorstand
Treuhänder
Friedrich Munsberg
Marktvorstand
Vorsitzender
Werner Graf
Bundesbankdirektor i. R.
Laurent Fritsch
Marktfolgevorstand
Wilfried Wouters
(bis 30.06.2012)
Marktvorstand
Victor von Bothmer
Rechtsanwalt
Josef Baiz
Vorstandsmitglied a. D.
(bis 31.10.2012)
Geschäftsbericht 2012 | 61
JAHRESabschluss 2010
BERICHT DES VORSTANDES
62 | Geschäftsbericht 2012
VersicherunG
VersicherunG Der
GesetZlichen Vertreter
Wir versichern, dass der Jahresabschluss nach unserem besten
Wissen unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Wir versichern weiterhin, dass im Lagebericht nach unserem
besten Wissen der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird und dass die wesentlichen Chancen und Risiken im
Sinne des § 289 Abs. 1 Satz 4 HGB beschrieben sind.
Berlin, den 20. März 2013
DexiA koMMunAlBAnk DeutschlAnD AG
Der Vorstand
Munsberg
fritsch
Geschäftsbericht 2012 | 63
Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Jahresbilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Dexia Kommunalbank Deutschland AG, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum
31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der
von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den
Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf
die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den
Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im
Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für
die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands
sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der Dexia
Kommunalbank Deutschland AG, Berlin, den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und
64 | Geschäftsbericht 2012
vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Berlin, den 21. März 2013
Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Katrin Rohmann
Wirtschaftsprüferin
Klaus Hammelstein
Wirtschaftsprüfer
Weitere Erläuterungen
Weitere Erläuterungen
Strukturentwicklung Aktiva in Mio. Euro
2012
2012 in %
2011 in %
Forderungen an Kreditinstitute
b)Kommunalkredite
1.699,6
3,7
4,2
c)Andere Forderungen
6.561,7
14,3
15,8
Forderungen an Kunden
a)Hypothekendarlehen
51,7
0,1
0,1
18.655,8
40,6
42,1
331,8
0,7
0,8
17.195,3
37,4
35,2
1.083,9
2,4
0,0
Sonstige Aktiva
356,6
0,8
1,9
Bilanzsumme
45.936,5
100,0
100,0
2012
2012 in %
2011 in %
b)Kommunalkredite
c)Andere Forderungen
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
b)Anleihen und Schuldverschreibungen
c)Eigene Schuldverschreibungen
Strukturentwicklung Passiva in Mio. Euro
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
b)Namenspfandbriefe
c)Andere Verbindlichkeiten
938,2
2,0
2,4
9.203,2
20,0
19,9
16.512,4
35,9
36,4
5.369,0
11,7
5,5
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
b)Namenspfandbriefe
c) Andere Verbindlichkeiten
Verbriefte Verbindlichkeiten
12.288,4
26,8
31,5
ac)Sonstige Schuldverschreibungen
30,5
0,1
0,1
Nachrangige Verbindlichkeiten
70,0
0,2
0,2
104,0
0,2
0,2
a) Gezeichnetes Kapital
432,5
0,9
0,9
b), c) Rücklagen
399,4
0,9
0,8
d) Bilanzverlust
-91,7
-0,2
-0,2
Sonstige Passiva
680,6
1,5
2,2
45.936,5
100,0
100,0
ab)Öffentliche Pfandbriefe
Genussrechtskapital
Eigenkapital
Bilanzsumme
Geschäftsbericht 2012 | 65
Weitere Erläuterungen
Gewinn- und Verlustrechnung/Ergebnisrechnung
in Tausend Euro
2011
2012
Zinserträge
3.482.515
2.754.199
Zinsaufwendungen
3.420.717
2.741.083
Zinsüberschuss
61.798
13.115
Provisionsergebnis
-9.900
-4.537
Zins- und Provisionsüberschuss
51.898
8.578
Personalaufwand
7.128
6.756
Andere Verwaltungsaufwendungen
8.787
10.343
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
2.499
1.037
33.484
-9.558
236
1.189
-131.006
-11.466
6.338
229
-90.948
-19.605
-1.181
-15
-92.129
-19.620
Teilbetriebsergebnis
Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen
Risikovorsorge
Wertpapierergebnis
Betriebsergebnis
Steuern
Jahresfehlbetrag
66 | Geschäftsbericht 2012
Veränderung
Veränderung in %
-48.683
-79
-43.320
-83
-43.042
-129
72.509
Impressum
Herausgegeben von der
Dexia Kommunalbank Deutschland AG
Gestaltung
Adjouri Brand Consultants GmbH | www.adjouri.com
Druck
Druckerei Königsdruck Berlin | www.koenigsdruck.de