Geschäftsbericht 2012 - Dexia Kommunalbank Deutschland AG
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ericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäftsericht 2012 Geschäftsbericht 2012 Gechäftsbericht 2012 Geschäftsbericht 012 Geschäftsbericht 2012 Geschäfts- Geschäftsbericht 2012 Dexia Kommunalbank Deutschland AG Geschäftsbericht 2012 Dexia Kommunalbank Deutschland AG Dexia Kommunalbank Deutschland AG im Überblick Wesentliche Bilanzpositionen in Mio. Euro 31.12.2011 31.12.2012 21.909,1 20.355,4 7.837,6 6.893,5 16.659,0 18.279,2 Pfandbriefe 33.315,1 29.739,0 Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden 11.996,6 14.572,2 751,3 740,2 31.12.2011 31.12.2012 Aktiva Kommunalkredite Andere Forderungen an Kreditinstitute und Kunden Wertpapiere Passiva Eigenkapital Wesentliche GuV-Positionen in TEURO Zins- und Provisionsüberschuss 51.897,9 8.578,2 Verwaltungsaufwendungen (inkl. AfA) -18.413,6 -18.135,7 Risikovorsorge -131.005,8 -11.465,9 Jahresergebnis -92.128,7 -19.620,1 Sonstige Angaben 31.12.2011 Mitarbeiter (Durchschnittszahl) Cost-Income-Ratio Die Bank im Mehrjahresvergleich in TEuro 31.12.2012 83 81 35,5 % 183,7 % 2009 2010 2011 Zins- und Provisionsüberschuss 43.794 39.337 51.898 8.578 Teilbetriebsergebnis 24.787 21.093 33.484 -9.558 5.420 4.609 -90.948 -19.605 585 794 -92.129 -19.620 47.291 48.695 47.341 45.937 Betriebsergebnis Jahresergebnis Bilanzsumme in Mio. Euro 2012 Dexia Kommunalbank Deutschland AG Charlottenstraße 82 | 10969 Berlin Telefon (030) 25 598-0 Telefax Allgemein Backoffice Treasury Internet (030) 25 598-200 (030) 25 598-204 (030) 25 598-340 www.dexia.de HRB Berlin-Charlottenburg 36928 inhalt Inhalt Profil der Dexia-Gruppe 6 Organe der Bank 7 Bericht des Aufsichtsrats 8 Bericht des Vorstands Lagebericht 2012 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2012 Organe Restrukturierung der Dexia-Gruppe Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Sonstige Angaben Risikobericht Handelsbuch prognosebericht 10 10 10 15 15 18 24 25 33 34 Jahresabschluss 2012 Jahresbilanz zum 31. Dezember 2012 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2012 Eigenkapitalveränderungsrechnung kapitalflussrechnung Anhang Grundsätze Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung sonstige angaben 41 41 45 48 49 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 63 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 64 Weitere Erläuterungen 65 51 51 52 56 57 Geschäftsbericht 2012 | 5 Profil der Dexia-Gruppe Profil der Dexia-Gruppe Als traditionell in den Geschäftsfeldern Staatsfinanzierung und Retail Banking tätige europäische Bankengruppe befindet sich die Dexia-Gruppe seit Ende 2011 in einer Phase des geordneten Abbaus ihrer Vermögenswerte. Muttergesellschaft der Dexia-Gruppe ist die Dexia S. A., eine an der Euronext Brüssel und Paris sowie an der Luxemburger Börse notierte Aktiengesellschaft nach belgischem Recht. Die Staaten Belgien und Frankreich sind seit der Kapitalerhöhung Ende 2012 die Hauptanteilseigner. Aufgrund der allgemeinen Verschlechterung des makroökonomischen Umfelds sowie geschwächt durch eine unausgewogene Bilanzstruktur setzte die Dexia-Gruppe im Jahr 2008 mit Hilfe der Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg einen von der Europäischen Kommission genehmigten Restrukturierungsplan um, der eine Refokussierung der Aktivitäten auf die traditionellen Geschäftsfelder, eine Verminderung des Risikoprofils und eine ausgeglichene Bilanzstruktur zum Ziel hatte. Als sich im Herbst 2011 der Druck auf die Liquiditätslage erneut verschärfte, stellte die Gruppe einen neuen Restrukturierungsplan vor, der auf den folgenden zwei Grundpfeilern basiert: •der Veräußerung der verkaufsfähigen Tochtergesellschaften der Gruppe, •dem geordneten Abbau von Vermögenswerten der verbleibenden Aktiva, wobei der Bestand der Gruppe durch eine Refinanzierungsgarantie der Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg und durch eine Kapitalerhöhung um 5,5 Mrd. Euro durch die Staaten Belgien und Frankreich sichergestellt wird. Der Restrukturierungsplan der Dexia-Gruppe, der am 28. Dezember 2012 von der Europäischen Kommission genehmigt wurde, hat zum Ziel, ein systemisches Risiko als Folge einer unmittelbaren Auflösung der Gruppe zu vermeiden. Im Einklang mit ihren Vereinbarungen hat die Dexia-Gruppe die Mehrzahl ihrer operativen Tochtergesellschaften veräußert, darunter die Dexia Bank Belgium im Jahr 2011, die RBC Dexia Investor Services, die DenizBank und die Dexia Banque Internationale à Luxembourg im Jahr 2012 sowie die Dexia Municipal Agency und die Dexia Asset Management zu Beginn des Jahres 2013. Diese Maßnahmen führten zu einer deutlichen Schrumpfung des Umfangs der Dexia-Gruppe und damit auch ihrer Bilanzsumme. Zum 31. Dezember 2012, vor der Veräußerung der Dexia Municipal Agency und der Dexia Asset Management, fiel sie auf 6 | Geschäftsbericht 2012 357,2 Mrd. Euro, was einer Verringerung um 13,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Aufgrund der Unternehmensverkäufe und des natürlichen Auslaufens von Vermögenswerten durch Fälligkeit wird die Bilanzsumme bis Ende 2020 auf etwa 150 Mrd. Euro schrumpfen und danach im Zeitraum zwischen 2020 bis 2025 weiter erheblich sinken. Sofern keine ausgeprägte Kreditkrise eintritt, sollte die Qualität des Kreditportfolios im Laufe der Zeit relativ stabil bleiben. Die Refinanzierung der Gruppe erfolgt durch vorwiegend am Kapitalmarkt platzierte staatsgarantierte Schuldtitel, durch kurzund mittelfristige besicherte Mittel und zu einem geringeren Teil durch Zentralbanken. Auf der operativen Ebene wird die Dexia-Gruppe ein stärker zentralisiertes Führungsmodell einführen und, nach Abschluss der laufenden Entflechtung, weiterhin ihre Prozesse optimieren und an die neue Größe der Gruppe anpassen. Das Profil der Dexia wurde somit durch die Umsetzung des Restrukturierungsplans massiv verändert, wobei das Jahr 2012 einen Wendepunkt darstellte. Der Plan hat wesentliche Auswirkungen sowohl auf das Finanzprofil der Gruppe als auch auf die Struktur ihrer Anteilseigner mit sich gebracht. Die Dexia-Gruppe ist heute die größte europäische Finanzgruppe, die sich in einer Phase des geordneten Vermögensabbaus befindet. ORGANE DER BANK Organe der Bank Aufsichtsrat Stéphane Vermeire (bis 11.12.2012) Head of Public & Wholesale Banking International Member of the Management Board of Dexia Crédit Local Vorsitzender Claude Piret (seit 08.11.2012) Deputy Chief Executive Officer of Dexia Crédit Local Member of the Management Board of Dexia S. A. Stellvertretender Vorsitzender vom 06.12.2012 bis 04.01.2013 Vorsitzender seit 04.01.2013 Stéphane Magnan (bis 19.01.2012) Head of Treasury & Financial Markets Member of the Management Board of Dexia Crédit Local Stellvertretender Vorsitzender Véronique Hugues (seit 20.12.2012) Head of Financial Management of Dexia S. A. Stellvertretende Vorsitzende seit 04.01.2013 Benoît Debroise (seit 09.02.2012) Head of Treasury & Financial Markets of Dexia Crédit Local Norbert Drews Bankangestellter, Dexia Kommunalbank Deutschland AG Stefanie Gregorius (seit 09.03.2012) Bankangestellte, Dexia Kommunalbank Deutschland AG Dr. Dirk Hoffmann (seit 09.02.2012) Rechtsanwalt und Consultant François Laugier (bis 23.10.2012) Chief Financial Officer Member of the Management Board of Dexia Crédit Local Stellvertretender Vorsitzender vom 19.04.2012 bis 23.10.2012 Nico Picard (bis 12.01.2012) Managing Director, Head of Controlling and Financial Planning Dexia Banque Internationale à Luxembourg Vorstand Treuhänder Friedrich Munsberg Marktvorstand Vorsitzender Werner Graf Bundesbankdirektor i. R. Laurent Fritsch Marktfolgevorstand Wilfried Wouters (bis 30.06.2012) Marktvorstand Victor von Bothmer Rechtsanwalt Josef Baiz Vorstandsmitglied a. D. (bis 31.10.2012) Geschäftsbericht 2012 | 7 DERICHT DES AUFSICHTSRATS Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung der Bank laufend überwacht. Er hat sich vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der Geschäftsführung, über die Lage der Gesellschaft sowie über bedeutsame Geschäftsvorfälle unterrichten lassen und mit ihm darüber beraten. Die Geschäfte, zu denen die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich ist, wurden überprüft, mit dem Vorstand behandelt und durch entsprechende Beschlüsse des Aufsichtsrats bestätigt. Neben häufigen Besprechungen fanden fünf Sitzungen des Aufsichtsrats mit ausführlicher mündlicher und schriftlicher Berichterstattung statt. 14. Dezember 2012 einen Plan zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe zur Genehmigung vorgelegt, der am 28. Dezember 2012 von der Europäischen Kommission genehmigt wurde. Die beiden wesentlichen Elemente des Plans sind • die am 31. Dezember 2012 vollzogene Kapitalerhöhung für die Dexia S. A. in Höhe von 5,5 Mrd. Euro, die zu 53 % vom belgischen und zu 47 % vom französischen Staat gezeichnet wurde, und • die Bereitstellung einer endgültigen Liquiditätsgarantie in Höhe von bis zu 85 Mrd. Euro durch die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg. Jahresabschluss 2012 Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012 sind unter Einbeziehung der Buchführung durch die von der Hauptversammlung zu Abschlussprüfern gewählte Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft worden. Diese haben in dem von ihnen erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erklärt, dass die Buchführung und der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln und dass der Lagebericht im Einklang mit dem Jahresabschluss steht. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung zustimmend Kenntnis genommen. Die Genehmigung des Restrukturierungsplans markiert den Beginn einer entscheidenden Phase für die Dexia-Gruppe und auch für die Dexia Kommunalbank Deutschland als eine der Tochtergesellschaften der Dexia Crédit Local. Die Dexia Kommunalbank Deutschland zählt zu jenen Gruppenunternehmen, für die ein langfristiger, geordneter Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vorgesehen ist. Dadurch verschiebt sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten der Bank auf die Verwaltung und Bewirtschaftung ihres umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios. Personelle Veränderungen Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat vorgenommenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichtes und des Vorschlags für die Ergebnisverwendung sind Einwendungen nicht zu erheben. Den vom Vorstand vorgelegten Lagebericht und den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 hat der Aufsichtsrat gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für den Vortrag des Bilanzverlustes stimmt der Aufsichtsrat zu. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Bericht gemäß § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen vorgelegt. Dem Bericht des Vorstands und dem Ergebnis dieser Prüfung wurde seitens des Aufsichtsrats uneingeschränkt zugestimmt. Im Einklang mit den geltenden Regeln für staatliche Beihilfen haben die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg am 8 | Geschäftsbericht 2012 Stéphane Magnan, der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats, und Nico Picard sind mit Wirkung zum 19. Januar 2012 bzw. 12. Januar 2012 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. In der Hauptversammlung vom 9. Februar 2012 wurden Benoît Debroise und Dr. Dirk Hoffmann in den Aufsichtsrat bestellt. Ferner wurde Stefanie Gregorius am 9. März 2012 als Arbeitnehmervertreterin von den Arbeitnehmern der Dexia Kommunalbank Deutschland in den Aufsichtsrat gewählt. Am 19. April 2012 wurde François Laugier zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. François Laugier legte am 23. Oktober 2012 sein Amt als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats nieder. Bericht des aufsichtsrats Claude Piret wurde in der Hauptversammlung vom 8. November 2012 in den Aufsichtsrat bestellt und am 6. Dezember 2012 zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Stéphane Vermeire ist am 11. Dezember 2012 als Aufsichtsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats der Dexia Kommunalbank Deutschland zurückgetreten. In der Hauptversammlung vom 20. Dezember 2012 wurde Véronique Hugues zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt. Am 4. Januar 2013 wurden Claude Piret als Vorsitzender des Aufsichtsrats und Véronique Hugues als stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats gewählt. Wir danken Stéphane Vermeire, Stéphane Magnan, François Laugier und Nico Picard für ihr Engagement sowie die konstruktive Begleitung des Unternehmens und des Vorstands. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank sowie dem Vorstand spricht der Aufsichtsrat für die im Jahr 2012 geleistete gute Arbeit Dank und Anerkennung aus. Für den Aufsichtsrat Paris, im März 2013 Claude Piret Aufsichtsratsvorsitzender Geschäftsbericht 2012 | 9 bericht des Vorstands Bericht des Vorstands LAGEBERICHT 2012 WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 2012 Eine hochkarätig besetzte Investment-Konferenz in der British Business Embassy zu London, ausgerichtet am 26. Juli 2012, dem Vorabend der 30. Olympischen Sommerspiele, bot den Rahmen für die wohl folgenreichsten gesprochenen Worte des Jahres 2012. In seinem Konferenzbeitrag warnte der EZB-Präsident Mario Draghi davor, die Entschlossenheit der Zentralbank zur Rettung des Euro zu unterschätzen, und kündigte an, dass die EZB schon bald wieder Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten ankaufen könnte. Dies sei erforderlich, um Störungen des Transmissionsmechanismus der Geldpolitik entgegenzuwirken, die durch die hohen Risikoprämien für Staatsanleihen einiger Euroländer verursacht seien. Wörtlich fügte Draghi hinzu: „Innerhalb unseres Mandats ist die EZB bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten. Und glauben Sie mir, das wird ausreichen.“ Die Finanzwelt verstand diese Worte als entschlossenes Signal der Zentralbank, um dem – zum beträchtlichen Teil spekulativ getriebenen – Anstieg der Anleiherenditen schwächerer Eurostaaten und damit der Destabilisierung der Eurozone Einhalt zu gebieten. Und tatsächlich markierte Draghis Ausspruch einen Wendepunkt an den europäischen Finanzmärkten, dem eine beispiellose Rallye folgte. Vor allem betraf dies die Zinssätze für Anleihen der Euro-Peripheriestaaten, die sich in der Folgezeit massiv verringerten. Die Renditen fünfjähriger portugiesischer Staatsanleihen, die am Tag vor der Draghi-Rede noch bei 10,9 % notierten, bildeten sich in einer stetigen Bewegung bis zum Jahresende auf 5,23 % zurück. In demselben Zeitraum fielen die Sätze für fünfjährige spanische Staatstitel von 7,2 % auf 4,08 %, die für gleichlaufende italienische Papiere von 6,12 % auf 3,31 %. Der iTraxx SovX Western Europe Index, der die durchschnittlichen Kosten für Kreditderivate (Credit Default Swaps) zur Absicherung fünfjähriger Staatsanleihen aus 15 europäischen Ländern abbildet (Tabelle 5), beschloss das Jahr 2012 auf einem Stand von 111 Punkten, nachdem er noch zur Jahresmitte 2012 bei 282 Punkten notiert hatte – ein Rückgang von über 60 %! Die gute Stimmung griff auch auf andere Finanzmärkte über. Entgegen den Prognosen der meisten Analysten gelang es dem Euro, sich von seinem Jahrestiefstand von 1,206 USD (24.07.2012) 10 | Geschäftsbericht 2012 auf 1,319 USD (31.12.2012) zu erholen. Auch die Aktienmärkte glänzten mit einer guten Halbjahresperformance, der Euro Stoxx 50 mit einem Zuwachs von 16,4 % (Jahresendstand 2.636 Punkte), der Dax gar mit einem Anstieg von 18,6 % (Jahresendstand 7.612 Punkte). Dies alles war umso bemerkenswerter, als es in eine Phase fiel, in der sich die Konjunktur der 17 Eurostaaten auf breiter Front abschwächte. Bereits zu Beginn des Jahres 2012 wurden die Hoffnungen auf einen liquiditätsgetriebenen Konjunkturschub enttäuscht. Durch zwei im Dezember 2011 und März 2012 ausgeschriebene Tendergeschäfte, die die EZB erstmalig mit einer dreijährigen Laufzeit ausstattete, flossen den teilnehmenden Kreditinstituten Mittel in Höhe von insgesamt über 1 Billion Euro zu. Zwar führte diese gewaltige Liquiditätsspritze zu einer spürbaren Entspannung an den Finanzmärkten und schlug sich auch in den Stimmungsindikatoren positiv nieder. Jedoch stagnierte die Wirtschaftsleistung der Währungsunion im 1. Quartal 2012 mit einem gegenüber dem Vorquartal unveränderten realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und wies in den Folgequartalen sogar negative Wachstumsraten aus. Gerechnet für das Gesamtjahr 2012 schrumpfte das BIP der Eurozone um 0,4 %. Insbesondere belasteten die um 3,6 % rückläufigen Anlageinvestitionen, aber auch die privaten (-1,1 %) und die staatlichen (-1,9 %) Konsumausgaben verringerten sich nicht unerheblich. Den einzigen Lichtblick bot der mit 1,5 % erfreuliche Zuwachs des Außenbeitrags, in dem sich die insgesamt verbesserte internationale Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone widerspiegelte. Erneut wichen die Wachstumsbeiträge der Einzelstaaten erheblich voneinander ab. Erschwerte Finanzierungsbedingungen gepaart mit harten wirtschaftlichen Anpassungsmaßnahmen lasteten auf den Peripheriestaaten Griechenland (BIP-Veränderung -6,0 %), Portugal (-3,0 %), Italien (-2,3 %) und Spanien (-1,4 %). Hingegen wiesen allein die Slowakei (+2,6 %) und Estland (+2,5 %) erfreulich kräftige Wachstumsraten aus. Das durchschnittliche Budgetdefizit der Eurostaaten stagnierte im Berichtsjahr bei -3,3 % des BIP (2011: -4,1 %), der durchschnittliche Bruttoschuldenstand erreichte 92,9 % des BIP (2011: 88,0 %) (Tabelle 6). Entwicklung des itraxx Sovx Western Europe Index (Quelle: Bloomberg) bp 400 350 300 250 200 150 100 50 Jan. 12 Mär. 12 wirtschaftsdaten ausgewählter länder Mai 12 Jul. 12 Reales BIP-Wachstum* Sep. 12 Budgetdefizit in % des BIP* Nov. 12 Jan. 13 Bruttoschuldenstand in % des BIP* 15. Feb. 13 CDS-Spreads (5 Jahre) in bp 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 Belgien -0,2 % 1,8 % -3,0 % -3,7 % 99,9 % 97,8 % 85 316 Deutschland 0,7 % 3,0 % 0,1 % -0,8 % 81,7 % 80,5 % 42 104 Estland 2,5 % 8,3 % -1,1 % 1,1 % 10,5 % 6,1 % 69 169 Finnland 0,1 % 2,7 % -1,8 % -0,6 % 53,1 % 49,0 % 30 78 Frankreich 0,2 % 1,7 % -4,5 % -5,2 % 90,0 % 86,0 % 93 222 Griechenland -6,0 % -7,1 % -6,8 % -9,4 % 176,7 % 170,6 % 4.265 8.786 Irland 0,4 % 1,4 % -8,4 % -13,4 % 117,6 % 106,4 % 220 726 Italien -2,3 % 0,4 % -2,9 % -3,9 % 126,5 % 120,7 % 289 503 Niederlande -0,3 % 1,0 % -3,7 % -4,5 % 68,8 % 65,5 % 46 122 Österreich 0,8 % 2,7 % -3,2 % -2,5 % 74,6 % 72,4 % 45 190 Portugal -3,0 % -1,7 % -5,0 % -4,4 % 119,1 % 108,1 % 443 1.093 Slowakei 2,6 % 3,2 % -4,9 % -4,9 % 51,7 % 43,3 % 98 298 Slowenien -2,3 % 0,6 % -4,4 % -6,4 % 54,0 % 46,9 % 234 400 Spanien -1,4 % 0,4 % -8,0 % -9,4 % 86,1 % 69,3 % 300 393 Zypern -2,3 % 0,5 % -5,3 % -6,3 % 89,7 % 71,1 % 1.038 1.012 Japan 2,0 % -0,8 % -8,3 % -7,8 % 240,6 % 233,2 % 82 143 UK -0,3 % 0,9 % -6,2 % -7,8 % 88,7 % 85,0 % 41 98 USA 2,1 % 1,8 % -8,5 % -10,1 % 109,6 % 103,5 % 38 51 Polen 2,4 % 4,3 % -3,4 % -5,0 % 55,5 % 56,4 % 78 281 Tschechien -1,3 % 1,9 % -3,5 % -3,3 % 45,1 % 40,8 % 67 173 Ungarn -1,7 % 1,6 % -2,5 % 4,3 % 78,4 % 81,4 % 278 635 Länder der Eurozone Andere Länder * Prognosen und vorläufige Ergebnisse Quelle: Statistisches Bundesamt, Bloomberg Geschäftsbericht 2012 | 11 bericht des Vorstands Mit einem Rückgang von 3,0 % (2011) auf 0,7 % (2012) schwächte sich im Jahresvergleich der Wachstumsbeitrag Deutschlands, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, besonders kräftig ab. Auf der Verwendungsseite stach der Einbruch um 2,1 % der im Vorjahr noch mit 6,2 % dynamisch gestiegenen Anlageinvestitionen ins Auge. Der private und der staatliche Konsum erhöhten sich mit 0,8 % bzw. 1,0 % nur leicht, während die Exporte um 4,1 % und die Importe um 2,3 % zulegten. Der deutsche Staatssektor wies im Berichtszeitraum erstmals seit langer Zeit einen Haushaltsüberschuss (+2,21 Mrd. Euro) aus, was einer Überschussquote von 0,1 % entsprach. Im Vorjahr hatte das Budgetdefizit 20,23 Mrd. Euro und die Defizitquote -0,8 % betragen. Der Bruttoschuldenstand erhöhte sich auf 81,7 % des BIP (2011: 80,5 %) und lag damit weiterhin weit über der Maastricht-Grenze von 60 %. Unterdessen wurden während des gesamten Jahres 2012 auf politischer Ebene die Bemühungen zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise und zur Stärkung des Marktvertrauens fortgesetzt. Ende Januar 2012 erzielte der in Brüssel tagende Europäische Rat einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg zur Stärkung der Haushaltsdisziplin in der Europäischen Union. Als Leitlinie des in Brüssel beschlossenen „Europäischen Fiskalpakts“ soll künftig der allgemeine Staatshaushalt von EU-Ländern ausgeglichen sein oder einen Überschuss aufweisen. Der Pakt sieht vor, dass die Mitgliedsländer Schuldenbremsen in ihre nationalen Verfassungen aufnehmen müssen, die das strukturelle jährliche Haushaltsdefizit auf 0,5 % des Bruttoinlandsprodukts begrenzen. Darüber hinaus werden zu hoch verschuldete EU-Länder verpflichtet, jedes Jahr ein Zwanzigstel der 60 % überschreitenden Schuldenquote abzubauen. Mitgliedstaaten, die diese Regeln verletzen, werden verpflichtet, Maßnahmen zur dauerhaften Senkung der Defizite zu beschließen, deren Einhaltung von der EU-Kommission und dem Europäischen Rat überwacht wird. Mit Ausnahme von Großbritannien und Tschechien ratifizierten alle EU-Länder den Fiskalpakt, der mit Beginn des Jahres 2013 in Kraft getreten ist. Bereits am 21. Februar 2012 hatten sich die Finanzminister der Eurostaaten über die endgültige Ausgestaltung der Rettungsmaßnahmen für Griechenland verständigt. Es blieb bei einem Paket aus 100 Mrd. Euro an öffentlichen Hilfen für das Land und Garantien über 30 Mrd. Euro für neue Anleihen der privaten Gläubiger, die ihrerseits einen Schuldenschnitt von 53,5 % ihrer Forderungen akzeptierten. Nach Aktivierung von zuvor per Gesetz eingeführten Zwangsklauseln schloss Griechenland den Tausch seiner Staatsanleihen, die nach griechischem Recht begeben worden waren, im Wert von 177,2 Mrd. Euro ab. 12 | Geschäftsbericht 2012 Bei der Parlamentswahl vom 6. Mai 2012 konnten die griechischen Volksparteien Nea Dimokratia (ND) und PASOK zusammen lediglich 32,1 % der Stimmen auf sich vereinen. Eine Regierungsbildung scheiterte an der Weigerung der auf 16,8 % Stimmenanteil erstarkten radikalen Linkspartei SYRIZA, einer Koalition beizutreten. Erst nach einem zweiten Wahlgang am 17. Juni 2012 gelang es Andonis Samaras (ND), eine Koalitionsregierung unter seiner Führung zu formieren. Zuvor hatte das griechische Statistikamt bekannt gegeben, dass das griechische BIP im 1. Quartal 2012 um 6,5 % eingebrochen war. Begleitet wurde diese Phase von erheblicher Volatilität an den Kapitalmärkten aus Sorge um den Zusammenhalt der europäischen Währungsgemeinschaft. Zunehmende Sorgen um die Stabilität des spanischen Bankensektors hatten bereits Mitte April 2012 dazu geführt, dass die zehnjährigen spanischen Staatsanleihen erneut die Sechs-Prozent-Marke überschritten. Am 9. Mai 2012 gab der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos die Verstaatlichung der von notleidenden Immobilienkrediten geplagten Sparkassengruppe Bankia bekannt. Am 8. Juni 2012 präsentierte der IWF ein Gutachten, das den Bedarf des spanischen Bankensektors an frischen Eigenmitteln auf mindestens 40 Mrd. Euro bezifferte. Tags darauf erklärte die spanische Regierung, Finanzhilfen von bis zu 100 Mrd. Euro zur Sanierung der nationalen Kreditwirtschaft aus den Euro-Rettungsfonds beantragen zu wollen. Am 25. Juni 2012 stellte die Republik Zypern als viertes Land der Eurozone – nach Griechenland, Irland und Portugal – ein offizielles Hilfegesuch an den Euro-Rettungsschirm, nachdem offenkundig geworden war, dass das kleine Land seinen eng mit Griechenland verflochtenen Bankensektor nicht aus eigener Kraft würde stabilisieren können. Kurz zuvor hatte Fitch als letzte der großen Ratingagenturen das Zypern-Rating auf BB+ und damit unter die Investment-Grade-Marke herabgestuft. Nachdem eine Einigung über ein Rettungspaket nicht gelang, folgten bis zum Jahresende weitere Herabstufungen auf B3 (Moody’s), CCC+ (Standard & Poor’s) und BB- (Fitch). Die Politik reagierte auf die gefährliche Zuspitzung der Krisenereignisse mit einem Katalog weitreichender Maßnahmen, der auf dem EU-Gipfel vom 29. Juni 2012 – dem 19. seiner Art seit Ausbruch der Staatsschuldenkrise – von den Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten beschlossen wurde: •die Einrichtung eines einheitlichen Aufsichtsmechanismus für Banken in Ländern der Eurozone unter maßgeblicher Beteiligung der EZB, bericht des Vorstands •anschließend die Einräumung der Möglichkeit einer direkten Unterstützung problembehafteter Banken durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), •den geplanten Hilfeleistungen des ESM zur Stabilisierung spanischer Banken soll kein vorrangiger Gläubigerstatus zuerkannt werden. darf der ESM auch Staatsanleihen im Primärmarkt erwerben und direkte Rekapitalisierungsmaßnahmen für Kreditinstitute finanzieren. Ausgestattet mit einem eingezahlten Kapital von 80 Mrd. Euro verfügt der ESM über eine maximale Finanzierungskapazität von 500 Mrd. Euro. Die Ratingagentur Moody’s setzte am 25. Juli 2012 den Ausblick für das AAA-Rating von Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden von „stabil“ auf „negativ“. Begründet wurde dieser Schritt mit möglichen zusätzlichen Lasten für die drei Länder aufgrund der Gefahr, dass Griechenland aus der Eurozone austritt und auch Spanien und Italien Hilfen für ihre Refinanzierung benötigen. Unbeirrt davon hielt die starke Nachfrage nach Wertpapieren des Bundes an. Am 20. Juli 2012 markierten zehnjährige Bundesanleihen einen historischen Renditetiefststand von 1,17 %. Zwei Tage zuvor gelang es dem Bund sogar erstmals, zweijährige Bundesschatzanweisungen mit negativer Rendite zu platzieren. Gut zwei Wochen später einigten sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten auf eine einheitliche Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB, deren Ausgestaltung am 13. Dezember von den EU-Finanzministern konkretisiert wurde. Demnach werden sich die 17 Eurostaaten und alle sonstigen EU-Länder, die dies wünschen, der einheitlichen Bankenaufsicht unterwerfen. Nur Kreditinstitute mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Mrd. Euro und solche, deren Bilanzsumme mehr als 20 % des BIP ihres Sitzlandes ausmachen, sollen direkt von der EZB überwacht werden. In Deutschland dürften davon rund 30 Institute betroffen sein, darunter voraussichtlich auch die Dexia Kommunalbank Deutschland. Mit dem Start der einheitlichen Bankenaufsicht wird frühestens im Frühjahr 2014 gerechnet. Am 6. September 2012 gab die EZB Einzelheiten des gut zwei Monate zuvor von Mario Draghi angekündigten neuen Plans zum Ankauf von Euro-Staatsanleihen bekannt. Die wesentlichen Voraussetzungen für ein Engagement der EZB unter dem als „Outright Monetary Transactions“ bezeichneten Programm, dass das vorherige „Securities Market Programme“ ablöste, sind: •strikte Konditionalität, d. h. das betreffende Land muss zuvor Hilfsmaßnahmen der Rettungsschirme ESM bzw. Europäischer Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM) beantragt haben und die ihm auferlegten Bedingungen einhalten, •die vorab nicht limitierten Ankäufe der EZB konzentrieren sich auf im Sekundärmarkt gehandelte Staatsanleihen mit Restlaufzeiten bis zu drei Jahren, •die aus Anleihekäufen resultierende Liquiditätsschöpfung wird vollkommen neutralisiert. Zum Jahresende 2012 hatte die EZB noch keinerlei Geschäfte unter dem Outright Monetary Transactions-Programm getätigt. Die Altbestände aus dem Securities Market Programme beliefen sich auf 208,3 Mrd. Euro. Nachdem das Bundesverfassungsgericht am 12. September – unter Auflagen – grünes Licht für die Ratifikation des Rettungsschirms ESM (und des Fiskalpakts) gegeben hatte, trat am 8. Oktober 2012 der Gouverneursrat, in dem die Finanzminister der 17 Eurostaaten vertreten sind, zur ESM-Gründungssitzung zusammen. Als dauerhafte Einrichtung zur Krisenbewältigung ersetzt der ESM den provisorischen EFSF, welcher jedoch weiterhin für die Verwaltung der laufenden Hilfsprogramme für Griechenland, Irland und Portugal zuständig ist. Anders als die EZB Schließlich gelang am 27. November 2012 ein weiterer Durchbruch, als sich die EZB, der IWF und die Eurogruppe auf ein Maßnahmenpaket verständigten, das Griechenland bis zum Jahr 2020 einen Abbau seiner Schuldenquote von rund 180 % auf 124 % erlauben soll. Ein wichtiger Teil des Pakets war die Ankündigung eines Schuldenrückkaufprogramms, mit dem das Land am 11. Dezember 2012 eigene Staatsanleihen über 31,8 Mrd. Euro zum Kurs von 33,5 % zurückerwarb. Am 8. Dezember 2012 kündigte der italienische Ministerpräsident Mario Monti, dessen Reformpolitik wesentlich zum wiedererstarkten Vertrauen in die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Italiens beigetragen hatte, seinen Rücktritt an, nachdem ihm die Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten Berlusconi, die Popolo della Libertà (PDL), ihre Unterstützung versagt hatte. Für das Land bedeutete dies einen herben Rückschlag, da die Realisierung wichtiger geplanter Vorhaben Montis, wie zum Beispiel die Wahlrechtsreform, die Zusammenlegung von Provinzen und weitere Arbeitsmarkreformen, in Frage gestellt wurde. Am 21. Dezember 2012 trat Monti zurück, erklärte sich jedoch bereit, sein Amt bis zu den Parlamentswahlen am 24. Februar 2013 geschäftsführend wahrzunehmen. Zudem kündigte er an, erneut als Ministerpräsident kandidieren zu wollen. Inflation und Geldpolitik Im Einklang mit der schwachen Konjunkturentwicklung verminderte sich im Berichtszeitraum der Inflationsdruck in den Län- Geschäftsbericht 2012 | 13 bericht des Vorstands dern der Eurozone. Unter nur geringen Schwankungen fiel die Jahresrate des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von 2,7 % im Januar 2012 auf 2,2 % im Dezember 2012 zurück und lag damit nur geringfügig über der Stabilitätsmarke der EZB von 2 %. Als wesentliche Preistreiber erwiesen sich im Jahresverlauf die Hauptkomponenten Alkohol und Tabak (+3,6 %), Wohnung (+3,4 %) sowie Erziehung/Unterricht und Nahrungsmittel (jeweils 3,0 %). Der deutsche Verbraucherpreisindex, der phasenweise unter die Zwei-Prozent-Marke gefallen war, schloss das Jahr mit einem Stand von 2,0 % ab. Als wichtiger Teil ihrer Offenmarktpolitik hielt die EZB über das gesamte Jahr 2012 an dem Mengentender-Verfahren mit vollständiger Zuteilung fest. Die reichliche Geldversorgung der Kreditwirtschaft in Verbindung mit niedrigen Leitzinsen und einer Lockerung der Anforderungen an die Sicherheiten für EZB-Kredite führte zu einer Aufblähung der EZB-Bilanz. Nach Auszahlung des zweiten Dreijahrestenders in Höhe von 529,5 Mrd. Euro überschritt die konsolidierte Bilanzsumme des Eurosystems Anfang März 2012 erstmals die Marke von drei Billionen Euro – über 1 Billion Euro mehr als noch ein Jahr zuvor. Danach stieg sie jedoch nur noch leicht an, erreichte am 29. Juni 2012 den Jahreshöchststand von 3,102 Billionen Euro und ermäßigte sich zum Jahresende auf 3,018 Billionen Euro. Zu Beginn des 2. Halbjahrs 2012 reagierte die EZB auf die sich abschwächenden Konjunktursignale aus den Ländern der Eurozone und senkte auf ihrer Ratssitzung vom 5. Juli 2012 den Leitzins um 25 Basispunkte (bp) auf den historischen Tiefststand von 0,75 %. Zugleich setzte sie die Sätze für die Nutzung der Spitzenrefinanzierungsfazilität auf 1,5 % und für die Nutzung der Einlagenfazilität auf 0 % herab. Die bis dato sehr hohe Ausnutzung der Einlagenfazilität, Spiegelbild des fehlenden Vertrauens in den Interbankenmarkt, ging in der Folgezeit merklich zurück. Allein am 11. Juli 2012, dem Tag, an dem der Nullzinssatz für EZB-Einlagen in Kraft trat, fiel sie von 808,5 Mrd. Euro auf 324,9 Mrd. Euro und lag zum Jahresende bei 261,7 Mrd. Euro. Ein weiteres Signal der monetären Entspannung ging zum Jahresende von der Entwicklung der Target2-Salden innerhalb des Europäischen Systems der Zentralbanken aus. Durch die Staatsschuldenkrise war zuvor in den schwächeren Ländern der Eurozone das Vertrauen in deren Staatsfinanzen und Bankensysteme geschwunden, mit der Folge, dass die üblichen privaten Refinanzierungsquellen einschließlich länderübergreifender Interbankenkredite versiegten und durch EZB-Mittel ersetzt werden mussten. Innerhalb des Zahlungsverkehrssystems Target2, über das die grenzüberschreitenden Zahlungen zwischen den Euroländern abgewickelt werden, führte dies zu kontinuierlich stei- 14 | Geschäftsbericht 2012 genden Target2-Forderungen der wirtschaftlich starken Länder, während die Peripheriestaaten wachsende Target2-Verpflichtungen aufbauten. Im 4. Quartal 2012 hingegen sanken die Target2-Forderungen von Deutschland, Luxemburg und Finnland, während die Target2-Verpflichtungen von Italien, Spanien und Portugal leicht zurückgingen. Immerhin lag zum Jahresende 2012 die Target2-Forderung der Deutschen Bundesbank mit 656 Mio. Euro leicht unter dem Jahresdurchschnittswert (Monatsendwerte) von 666 Mio. Euro. Angetrieben von der großzügigen Geldpolitik der EZB drang der wichtigste Zinssatz des Euro-Geldmarktes, der 3-MonatsEuribor, in zuvor unbekanntes Territorium vor. Gestartet am 2. Januar 2012 mit einem Wert von 1,343 %, fiel er wie an einer Schnur gezogen zum Jahresende 2012 auf bescheidene 0,187 % zurück. Zugleich sank die Rendite zehnjähriger (zweijähriger) Schuldverschreibungen des Bundes von 1,91 % (0,203 %) auf 1,32 % (-0,02 %). Entwicklung der Covered-Bond- und Pfandbriefmärkte Die reichliche Liquiditätsversorgung der Kreditwirtschaft durch die Dreijahres-Tendergeschäfte der EZB führte im 1. Quartal des Jahres zu einem merklichen Rückgang des im Markt platzierten Neuemissionsvolumens von Covered Bonds. Diese Entwicklung wurde im Jahresverlauf durch ein verhaltenes Kreditneugeschäft weiter verstärkt. Das im Berichtsjahr platzierte Covered Bond-Neuemissionsvolumen im Benchmark-Format erreichte mit 97 Mrd. Euro nur noch 52,8 % des Vorjahreswertes. Dabei konnten die deutschen Emittenten mit einem Anteil von 14,4 % ihren zweiten Platz hinter den französischen Covered Bond-Häusern (22,7 %) behaupten. Eine Reihe von Banken, insbesondere aus den Peripherieländern, nutzten die Möglichkeit einer Zentralbankfinanzierung, indem sie ihre eigenen Neuemissionen direkt als Sicherheit hinterlegten. Insgesamt wurden auf diesem Weg Covered Bonds über 488,8 Mrd. Euro als Pfand bei der EZB eingeliefert, was die Bedeutung dieser Wertpapiergattung als zuverlässiges Refinanzierungsinstrument der Banken der Eurozone unterstreicht. Trotz der Herabstufung zahlreicher Covered Bond-Ratings kam es im Jahresverlauf, wie auch an den Märkten für Staatsanleihen, zu einer deutlichen Einengung der Renditeaufschläge von Covered Bonds. Folgerichtig stellte die EZB ihr im November 2011 aufgelegtes „Covered Bond Purchase Programme 2“ über 40 Mrd. Euro, das ursprünglich der Stabilisierung der Risikoprämien bericht des Vorstands von Covered Bonds dienen sollte, im Oktober 2012 ein. Insgesamt wurden unter dem Programm Titel im Umfang von lediglich 16,4 Mrd. Euro erworben. Der Anteil AAA-gerateter Papiere im iBoxx Euro Covered Bond Index sank im Berichtszeitraum von 73 % auf 54 %. Auch die Renditeaufschläge deutscher Pfandbriefe verringerten sich nach den Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken im Berichtsjahr deutlich, und zwar bei Öffentlichen Pfandbriefen mit zehnjähriger (fünfjähriger) Laufzeit von 38 bp (29 bp) auf 17 bp (6 bp) bzw. bei Hypothekenpfandbriefen mit zehnjähriger (fünfjähriger) Laufzeit von 46 bp (37 bp) auf 22 bp (11 bp). Zugleich sank der Absatz deutscher Pfandbriefe zum 30. November 2012 (aktuellere Daten lagen noch nicht vor) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19,9 % auf 54,3 Mrd. Euro. Hiervon entfielen 13,6 Mrd. Euro (-53,9 %) auf Öffentliche Pfandbriefe und 40,7 Mrd. Euro (+6,3 %) auf Hypothekenpfandbriefe. Der gesamte Pfandbriefumlauf fiel zum 30. November 2012 gegenüber dem Stand Ende 2011 um 9,8 % auf 528,8 Mrd. Euro zurück. Grund war der erneut starke Rückgang des Umlaufs an Öffentlichen Pfandbriefen um 14,4 % auf 304,3 Mrd. Euro, während der Umlauf an Hypothekenpfandbriefen nur leicht um 2,6 % auf 224,4 Mrd. Euro abnahm. Organe Aufgaben und Verantwortlichkeiten Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Aufsichtsrats sowie die Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Vorstands sind in den organisatorischen Regelungen (Satzung, Geschäftsordnung des Aufsichtsrats und des Vorstands) gemäß dem Geschäftsverteilungsplan eindeutig beschrieben und dokumentiert. Die Zuständigkeiten sind überschneidungsfrei geregelt. gelmäßig und umfassend an den Aufsichtsrat, um ihm die Beurteilung und Überwachung der Bank zu ermöglichen. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat tagt in der Regel vierteljährlich und analysiert die Ausrichtung und Entwicklung der Bank. Zur Behandlung spezifischer Verantwortungsbereiche bestehen der Revisionsausschuss, der Personalausschuss und der Kreditausschuss. Restrukturierung der Dexia-Gruppe Transformationsprozess der Dexia-Gruppe Am 28. Dezember 2012 gab die Europäische Kommission ihre Genehmigung des überarbeiteten Plans zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe bekannt. Der Plan war am 14. Dezember 2012 von den Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg vorgelegt worden. Seit dem Ende des Jahres 2008 hatte die Dexia-Gruppe bedeutende Fortschritte bei ihrer Neugliederung erzielen können, sowohl bei der Reduzierung ihrer Bilanzsumme als auch bei der Neuausrichtung ihrer Geschäftsaktivitäten und der Verringerung ihrer Geschäftsrisiken. Gleichwohl traf die Gruppe im Herbst 2011 auf ernsthafte Refinanzierungsprobleme infolge der sich beschleunigenden Staatsschuldenkrise, was zu der Ankündigung einer geordneten Restrukturierung der Gruppenaktivitäten mit Unterstützung der drei Staaten führte. Vorstand Die Genehmigung des Plans zur geordneten Restrukturierung durch die Europäische Kommission markiert den Beginn einer entscheidenden Phase für die Dexia-Gruppe. Sie gestattet die Errichtung der zwei Pfeiler, auf denen der Plan ruht, nämlich die Kapitalerhöhung der Dexia S. A. um 5,5 Mrd. Euro auf der einen Seite und die von den drei Staaten abgegebene Refinanzierungsgarantie über 85 Mrd. Euro auf der anderen Seite. Der Vorstand der Dexia Kommunalbank Deutschland entwickelt die strategische Ausrichtung der Bank und ist für die Organisation des Geschäftsbetriebs und die ordnungsgemäße Steuerung und Überwachung der Risiken verantwortlich. Der dafür erforderliche Rahmen wird durch die Geschäfts- und Risikostrategie sowie durch die Genehmigung von Limitstrukturen und einzelnen Limiten definiert. Der Vorstand berichtet re- Die Dexia-Gruppe soll hierdurch in die Lage versetzt werden, ihre verbliebenen langfristigen Aktiva zu refinanzieren. Dies ist die wichtigste Grundlage des Plans zur geordneten Restrukturierung, der zum Ziel hat, die systemischen Risiken, die sich aus einer unmittelbaren Auflösung der Gruppe ergeben würden, für die Eurozone und vor allem auch für die garantierenden Staaten zu vermeiden. Geschäftsbericht 2012 | 15 bericht des Vorstands Die wichtigsten Elemente des Plans zur geordneten Restrukturierung Veräußerungen von Aktiva Der überarbeitete Plan zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe sieht den Verkauf von Gruppenunternehmen, die innerhalb kurzer Frist veräußerbar sind, vor. Für die restlichen Gruppenunternehmen ist ein geordneter Abbau der Vermögenswerte geplant, falls notwendig unter Fortführung gewisser Kreditaktivitäten. Am Tag der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe hatte die Gruppe bereits einige ihrer wichtigsten Gruppenunternehmen verkauft und dadurch einen sehr erheblichen Beitrag zum Abbau ihrer Bilanzsumme und ihrer Risikoaktiva geleistet. Dazu zählen die Veräußerungen der Dexia Bank Belgium, die jetzt unter Belfius Bank and Insurance firmiert (20.10.2011), der RBC Dexia Investor Services (27.07.2012), der Banque Internationale à Luxembourg (05.10.2012) und der DenizBank (28.09.2012). Die Dexia Habitat wurde am 29. Juni 2012 an die Société Nationale Immobilière, eine Tochtergesellschaft der Caisse des Dépôts, verkauft. Am 7. November 2012 folgte eine Übereinkunft mit der Getin Noble Bank über den Verkauf der DKB Polska. Darüber hinaus wurde am 12. Dezember 2012 eine Vereinbarung über den Verkauf der Dexia Asset Management an die GCS Capital unterzeichnet. Der überarbeitete Restrukturierungsplan enthält einen Zeitplan für die Veräußerung bestimmter anderer Gruppenunternehmen, so etwa den Verkauf der Dexia-Anteile an der Popular Banca Privada und der Sofaxis vor dem 31. Dezember 2013. Außerdem sollen die Gruppenunternehmen Dexia Bail Régions, Dexia Bail, Dexia LLD und Dexia Flobail ebenfalls vor dem 31. Dezember 2013 abgegeben oder geordnet abgebaut werden. Schließlich ist geplant, die Anteile an der Dexia Israel innerhalb von 12 Monaten nach einer endgültigen Entscheidung hinsichtlich der verschiedenen Gerichtsverfahren gegen die Dexia Israel und die Dexia Crédit Local als Aktionärin zu verkaufen. Mit Ausnahme der Dexia Crediop und der Dexia Crédit Local, die besonderen Bedingungen unterliegen, ist für die folgenden Gruppenunternehmen ein geordneter Abbau ihrer Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vorgesehen: •Dexia S. A. •Dexia Crédit Local Paris 16 | Geschäftsbericht 2012 •Dexia Crédit Local Dublin •Dexia Crédit Local America, einschließlich Dexia Crédit Local New York, DRECM, Dexia Crédit Local Mexico and Dexia US Securities •CLF Bank •Dexia Sabadell •Dexia Kommunalbank Deutschland •Dexia Kommunalkredit Austria •Dexia Holding Inc. und ihre Tochtergesellschaften •Dexia Lettres de Gage Bank und Parfipar Der Dexia Crediop wird ein auf ein Jahr befristetes Neukreditkontingent über 200 Mio. Euro nur für Bestandskunden eingeräumt, das – vor einem Verkauf der Bank – deren Marktstellung absichern soll. Nach Ablauf eines Jahres, gerechnet vom Datum der Entscheidung der Europäischen Kommission, liegt es im Ermessen der drei Staaten, erneut ein Neugeschäftskontingent zu beantragen. Unter bestimmten Auflagen der Europäischen Kommission darf die Dexia Crédit Local bis Ende 2014 neue Kredite von bis zu 600 Mio. Euro ausreichen, allerdings ausschließlich mit dem Ziel einer „Desensibilisierung“ der im Bestandsportfolio befindlichen strukturierten Darlehen. Dieses Kontingent soll die Dexia Crédit Local in die Lage versetzen, •ihre Geschäftsrisiken zu verringern, •die Volatilität der Sicherheitszahlungen zur Absicherung der mit den strukturierten Darlehen verbundenen derivativen Geschäfte abzubauen, •die aus diesen Geschäften resultierenden operationalen Risiken zu vermindern. Die Dexia-Gruppe wird – beschränkt auf solche Positionen, die keine wesentlichen Auswirkungen auf die Solvabilität der Gruppe haben – mit einem beschleunigten Verkauf ihres Anleiheportfolios voranschreiten, sofern sich die Marktbedingungen verbessern und sich Verkaufsgelegenheiten bieten. Der überarbeitete Plan zur geordneten Restrukturierung enthält keinerlei Zielvorgaben für den Verkauf von Aktiva des verbliebenen Portfolios. Verkauf der Dexia Municipal Agency Die Europäische Kommission hat in Frankreich ein anhaltendes Marktversagen festgestellt, infolge dessen ein Mangel an Langfristkrediten für lokale Gebietskörperschaften und Einrichtungen des Gesundheitswesens herrscht. Sie hat daher grundsätzlich den Plan des französischen Staats zur Schaffung einer Einrichtung bericht des Vorstands zur dauerhaften Bereitstellung langfristiger Finanzierungsmittel gebilligt. Diese Einrichtung soll den Charakter einer Förderbank annehmen, deren Aktivitäten ausschließlich auf lokale Gebietskörperschaften und Einrichtungen des Gesundheitswesens beschränkt sein sollen. Als zentrales Element dieser Einrichtung wird die Dexia Municipal Agency (DMA), das Covered Bond-Emissionshaus der Dexia Crédit Local zur öffentlichen Kreditversorgung, die Refinanzierung an den Kapitalmärkten sicherstellen. Im Rahmen des neuen Plans zur Schaffung dieser Einrichtung, der den im März 2012 angekündigten Plan ersetzt, wird die Dexia-Gruppe bis zum 31. Januar 2013 sämtliche Anteile an der DMA zum Preis von einem Euro an eine neue Kreditanstalt (Nouvel Etablissement de Crédit, NEC) veräußern, an der der französische Staat mit 75 %, die Caisse de Dépôts et Consignations mit 20 % und La Banque Postale anfänglich mit 5 % beteiligt sein werden. Der Anteil von La Banque Postale kann, abhängig vom Zuwachs der von der DMA zu refinanzierenden Aktiva, auf bis zu 33 % aufgestockt werden. Innerhalb dieser neuen Struktur wird der französische Staat als Kernaktionär fungieren. Somit wird sich die DMA zukünftig als Teil einer Einrichtung, die sich dauerhaft im Staatsbesitz befindet und staatlich kontrolliert wird, ausschließlich der Finanzierung des lokalen öffentlichen Sektors Frankreichs widmen. Nach Abschluss dieses Verkaufs werden die NEC und die DMA von den Aktionären der neuen Einheit mit der notwendigen Liquidität ausgestattet, wodurch die DMA in die Lage versetzt wird, die ihr von der Dexia Crédit Local gewährten Mittel zurückzuzahlen. Danach werden keinerlei kapitalbezogene oder finanzielle Verbindungen zwischen der Dexia Crédit Local und der DMA mehr bestehen. Operative Verbindungen zwischen den beiden Gesellschaften werden innerhalb von sechs Monaten aufgelöst. Ausgenommen hiervon sind die IT-Systeme, deren Verknüpfung angesichts der erheblichen geschäftlichen Schnittstellen zwischen den beiden Gesellschaften innerhalb eines Zeitraums von 24 bis 30 Monaten beendet wird. Die Bilanz der DMA, die zum 30. September 2012 ein Volumen von 94,3 Mrd. Euro umfasste, wovon 72,1 Mrd. Euro auf Deckungswerte entfallen, wird vollständig und einschließlich der nicht französischen Aktiva auf die neue Einheit übertragen. Letztere verkörpern 30,8 % der Deckungswerte (30.09.2012) und sollen geordnet abgebaut werden. Wie bereits angekündigt, werden die Geschäftsbeziehungen mit den lokalen Gebietskörperschaften und den Einrichtungen des Gesundheitswesens von einem Joint Venture gesteuert, an dem La Banque Postale mit 65 % und die Caisse de Dépôts et Consignations mit 35 % beteiligt sein werden. Die Dexia-Gruppe wird somit künftig keine Geschäftsaktivitäten in dem lokalen Markt für öffentliche Finanzierungen ausüben. Bereitstellung einer endgültigen Liquiditätsgarantie Die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg haben sich verpflichtet, gemeinsam eine endgültige Refinanzierungsgarantie zugunsten der Dexia Crédit Local zu gewähren. Der Garantierahmen beträgt 85 Mrd. Euro und schließt das Refinanzierungsvolumen ein, das bereits durch die vorläufige Garantie vom Dezember 2011 (in Höhe von 53,9 Mrd. Euro zum 27.12.2012) besichert ist. 51,41 % des Volumens der endgültigen Garantie werden von Belgien übernommen, 45,59 % von Frankreich und 3 % von Luxemburg. Die endgültige Garantie erstreckt sich auf Refinanzierungsmittel, die bis zum 31. Dezember 2021 in Form von Wertpapieren und Finanzinstrumenten, Einlagen oder anderen Krediten mit einer Höchstlaufzeit von 10 Jahren aufgenommen werden. Die Kosten für die Garantie wurden von den Staaten in Abstimmung mit der Europäischen Kommission auf 5 Basispunkte p. a. festgesetzt. Sie sind monatlich an die Garantiegeber auf Basis des ausstehenden Volumens zu zahlen. Zudem wird die Dexia-Gruppe eine pauschale Bereitstellungsgebühr von 50 Basispunkten auf den Garantiebetrag von 85 Mrd. Euro zahlen, abzüglich der Gebühren von 225 Mio. Euro, die bereits 2011 anlässlich der Bereitstellung der vorläufigen Garantie bezahlt worden waren. Rekapitalisierung durch die Staaten Belgien und Frankreich Nachdem die Dexia S. A. den Bilanzwert der Dexia Crédit Local am 7. November 2012 vollständig abgeschrieben hatte, verpflichteten sich der belgische und der französische Staat, eine Kapitalerhöhung der Dexia S. A. über 5,5 Mrd. Euro vollständig zu zeichnen. Die Transaktion wurde am 31. Dezember 2012 durch die Emission von Vorzugsaktien mit Stimmrecht vollzogen. Geschäftsbericht 2012 | 17 bericht des Vorstands Durch die Kapitalerhöhung wird die Dexia-Gruppe in die Lage versetzt, den Plan zur geordneten Restrukturierung in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Europäischen Kommission umsetzen zu können. 53 % der Kapitalerhöhung wurden von Belgien und 47 % von Frankreich gezeichnet. Einzelheiten zur Ausstattung der Vorzugsaktien und zur Verteilung der Zuflüsse aus der Kapitalerhöhung hat die Dexia-Gruppe in ihrer Presseerklärung vom 8. November 2012 über den Zwischenabschluss zum 30. September 2012 bekannt gegeben. Die Kapitalerhöhung hat eine sehr starke Kapitalverwässerung zulasten der bestehenden Aktionäre zur Folge, während sich für den belgischen (50,02 %) und den französischen Staat (44,40 %) eine Beteiligungsquote von insgesamt 94,42 % ergibt. Folgen der Restrukturierung der Dexia-Gruppe für die Dexia Kommunalbank Deutschland Der von der Europäischen Kommission genehmigte Plan zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe hat zur Folge, dass sich die Gruppe von allen Märkten, auf denen sie präsent war, zurückzieht. Dadurch wird sich die Bilanzsumme der Gruppe, die sich zum 30. September 2012 auf 384 Mrd. Euro belief, erheblich reduzieren. Geplant ist ein Bilanzabbau auf rund 150 Mrd. Euro bis zum Jahr 2020 und ein weiterer deutlicher Abbau zwischen 2020 und 2025. Diese Projektionen basieren allein auf einem natürlichen Auslaufen der Portfoliofälligkeiten. Durch die Umsetzung der beiden wichtigsten Bestandteile des Restrukturierungsplans, •die Erhöhung des Kapitals der Dexia-Gruppe um 5,5 Mrd. Euro und •die Bereitstellung einer langfristigen Liquiditätsgarantie über 85 Mrd. Euro, wurde ein solides Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung des Restrukturierungsplans gelegt. Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Dexia Crédit Local gehört die Dexia Kommunalbank Deutschland einer Gruppe an, die nunmehr zu knapp 95 % in den Besitz der Staaten Belgien und Frankreich übergegangen ist. Mit ihrer Bilanzsumme von 45,9 Mrd. Euro ist die Bank die größte Tochtergesellschaft der Hauptgesellschaft der Dexia-Gruppe, der Dexia Crédit Local, und repräsentiert – auf der Basis von IFRS-Zahlen – etwa 20 % der Bilanzsumme der Gruppe. Die anhaltende strategische Bedeutung der Dexia Kommunalbank Deutschland für die Dexia-Gruppe resultiert aus dem wichtigen Beitrag, den sie auch 18 | Geschäftsbericht 2012 künftig zur Refinanzierung der Gruppe leisten wird. Umgekehrt profitiert die Bank weiterhin von dem Letter of Support (Patronatserklärung) der Dexia Crédit Local, mit dem diese sich verpflichtet sicherzustellen, dass die Dexia Kommunalbank Deutschland zu jeder Zeit ihren Verpflichtungen nachkommen und die Anforderungen der deutschen Bankenaufsicht erfüllen kann. Gemäß dem von der Europäischen Kommission genehmigten Plan zur geordneten Restrukturierung der Dexia-Gruppe zählt die Dexia Kommunalbank Deutschland zu jenen Gruppenunternehmen, für die ein geordneter Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vorgesehen ist. Oberstes Ziel ist daher eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios unter Nutzung des natürlichen Fälligkeitsprofils. Angesichts des nicht geringen Anteils langfristiger Aktiva am gesamten Forderungsbestand liegt es auf der Hand, dass sich dieser Prozess über einen langjährigen Zeitraum erstrecken wird. Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank, wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts- und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios mit folgenden Schwerpunkten: •die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den Personal- als auch bei den Sachkosten, •die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der Refinanzierungskosten, •den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender regulatorischer Ansprüche. Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage Vermögenslage Die Bilanzsumme der Dexia Kommunalbank Deutschland verringerte sich gegenüber dem Vorjahresultimo um 1,4 Mrd. Euro oder 3,0 % auf 45,9 Mrd. Euro. Bei den Forderungen an Kreditinstitute reduzierte sich aufgrund von Fälligkeiten der Bestand an Kommunalkrediten um rd. 0,3 Mrd. Euro. Die anderen Forderungen verminderten sich im Wesentlichen durch Fälligkeiten von Reverse-Repo-Geschäften, bericht des Vorstands mit denen in den vergangenen Jahren deckungsfähige Wertpapiere von anderen Gesellschaften der Dexia-Gruppe übernommen wurden. Im Rahmen der Liquiditäts- und Deckungssteuerung hat die Bank im Geschäftsjahr von der Dexia Crédit Local begebene Schuldverschreibungen erworben: Planmäßige Fälligkeiten führten zu einem Rückgang der Forderungen an Kunden um 1,3 Mrd. Euro auf 19,0 Mrd. Euro. •Anleihen in Höhe von 425 Mio. Euro •Certificates of Deposits in Höhe von 3 Mrd. Euro Der Bestand an Anleihen und Schuldverschreibungen erhöhte sich per saldo gegenüber dem Vorjahresultimo um 0,5 Mrd. Euro auf 17,2 Mrd. Euro. Ankäufen von staatsgarantierten Certificates of Deposits und Anleihen über nominal 3,4 Mrd. Euro standen Fälligkeiten in Höhe von rd. 1,4 Mrd. Euro sowie die Veräußerung des Portfolios an griechischen Staatsanleihen über nominal 1,2 Mrd. Euro an die Muttergesellschaft Dexia Crédit Local gegenüber. Diese Schuldverschreibungen sind durch die Staaten Belgien (60,5 %), Frankreich (36,5 %) und Luxemburg (3 %) garantiert. Weiterhin wurden Kommunaldarlehen in Höhe von 14,9 Mio. Euro durch Vereinbarung von Festzinskonditionen anstatt variabler Konditionen restrukturiert. Finanzlage Die eigenen Schuldverschreibungen betreffen im Wesentlichen im 2. Quartal zurückgekaufte Öffentliche Inhaberpfandbriefe, die dem Treuhänder zur vorübergehenden Verwahrung übergeben wurden (Tabelle 7). Neugeschäft Die im Oktober 2011 nach Ankündigung der Restrukturierung der Dexia-Gruppe vom Vorstand beschlossene Einstellung der Übernahme ausgewählter Staatsfinanzierungsgeschäfte von Unternehmen der Dexia-Gruppe (Group Asset Purchasing Programme) und des Neugeschäfts mit deutschen Kommunen hatte das gesamte Geschäftsjahr 2012 Bestand. Entwicklung wichtiger Bilanzposten in Mio. Euro Auf der Refinanzierungsseite wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten die Termingeldaufnahmen bei der Dexia-Gruppe von rd. 4,9 Mrd. Euro per 31. Dezember 2012 komplett zurückgeführt. Im Gegenzug erhöhten sich die Tendergeschäfte mit der Zentralbank um 3,3 Mrd. Euro und die Repo-Transaktionen um 1,4 Mrd. Euro. Der Ausweis der Öffentlichen Namenspfandbriefe verringerte sich im Berichtsjahr durch Schuldnerkündigungen und planmäßige Fälligkeiten um 0,9 Mrd. Euro auf insgesamt 17,5 Mrd. Euro. 31.12.2011 31.12.2012 Kommunalkredite 1.998,2 1.699,6 Andere Forderungen 7.463,0 6.561,7 19.910,9 18.655,8 374,6 331,8 Von öffentlichen Emittenten 9.720,8 8.226,3 Von anderen Emittenten 6.936,5 8.968,9 1,8 1.083,9 47.341,1 45.936,5 Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Kommunalkredite Andere Forderungen Anleihen und Schuldverschreibungen Eigene Schuldverschreibungen Bilanzsumme Geschäftsbericht 2012 | 19 bericht des Vorstands Innerhalb der anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben sich die aufgenommenen Sicht- und Termineinlagen (inkl. Schuldscheindarlehen) gegenüber dem Vorjahresausweis um rd. 2,4 Mrd. Euro auf 5,0 Mrd. Euro erhöht. Aufgrund des im 2. Quartal durchgeführten Programms zum Rückkauf von eigenen Öffentlichen Pfandbriefen mit endgültiger Vernichtung sowie aufgrund planmäßiger Fälligkeiten in Höhe von insgesamt rd. 2,6 Mrd. Euro verringerte sich der Ausweis der Öffentlichen Pfandbriefe (verbriefte Verbindlichkeiten) auf 12,3 Mrd. Euro (Tabelle 9). Pfandbriefe und sonstige Refinanzierung Zur Refinanzierung des Aktivgeschäfts hat die Bank im Berichtszeitraum Emissionen im Gesamtvolumen von 1.836,9 Mio. Euro (2011: 3.511,7 Mio. Euro) im Erstabsatz begeben. Dabei entfiel nur noch ein Anteil von 6,4 % auf Öffentliche Pfandbriefe (Tabelle 8). Am 23. April 2012 gab die Bank im Rahmen einer Ad-hoc-Veröffentlichung die Auflage eines Programms zum Rückkauf eigener Öffentlicher Pfandbriefe gegen Barzahlung bekannt. In den Rückkauf einbezogen wurden 10 liquide Pfandbriefemissionen im Volumen von zusammen 10.065 Mio. Euro, wobei der gesamte Rückkaufbetrag auf maximal 3 Mrd. Euro begrenzt wurde. Insgesamt wurden 2.580 Mio. Euro an eigenen Pfandbriefen zum Rückkauf angedient und von der Bank akzeptiert, so dass sich eine Repartierung erübrigte. Die Rückkäufe erfolgten je nach Restlaufzeit mit Renditeaufschlägen von 5 bp bis 65 bp gegenüber der Swapkurve (gegen 6-Monats-Euribor). Das Rückkaufprogramm war das bislang größte und erfolgreichste im deutschen Pfandbriefmarkt. Das von der Dexia Kommunalbank Deutschland angestrebte Programmziel einer nachhaltigen Angleichung der Fälligkeitsprofile von Deckungswerten und ausstehenden Pfandbriefen wurde erreicht. Am 5. April 2012 senkte Standard & Poor’s das AAA-Rating für die Öffentlichen Pfandbriefe der Bank auf AA+ Credit Watch Negative, nachdem die Agentur zuvor das Longterm Counterparty Rating der Dexia Crédit Local von BBB+ Entwicklung des ErstAbsatzes (Inhaber- und Namenspapiere) in Mio. Euro Öffentliche Pfandbriefe Inhaberschuldverschreibungen Aufgenommene Darlehen Gesamt Entwicklung wichtiger Bilanzposten in Mio. Euro 2010 2011 2012 6.347,7 2.949,9 118,0 10,0 0,0 0,0 102,0 561,8 1.718,9 6.459,7 3.511,7 1.836,9 31.12.2011 31.12.2012 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Öffentliche Namenspfandbriefe 1.143,3 938,2 Andere Verbindlichkeiten 9.409,1 9.203,2 17.240,5 16.512,4 2.587,5 5.369,0 14.931,3 12.288,4 751,3 740,2 47.341,1 45.936,5 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Öffentliche Namenspfandbriefe Andere Verbindlichkeiten Verbriefte Verbindlichkeiten Öffentliche Pfandbriefe Eigenkapital Bilanzsumme 20 | Geschäftsbericht 2012 bericht des Vorstands auf BBB gesenkt hatte. Als Grund für diesen Schritt wurde angeführt, dass nach den Ratingkriterien der Agentur das Rating der Öffentlichen Pfandbriefe der Dexia Kommunalbank Deutschland maximal sieben Ratingstufen über dem Longterm Counterparty Rating der Muttergesellschaft Dexia Crédit Local liegen darf. Das Credit Watch Negative resultierte aus dem Credit Watch Negative der Muttergesellschaft Dexia Crédit Local. Anfang Juli stufte Standard & Poor’s das Pfandbriefrating der Bank auf AA- Credit Watch Negative herab. In ihrer Begründung verwies die Agentur auf ihre Einschätzung, dass das gehaltene Übersicherungsniveau (nominal 8,29 % per 30.06.2012) keine höhere Bewertung zulasse. Erneut wurde die Bedeutung der Dexia Kommunalbank Deutschland AG als Core Entity der Dexia-Gruppe hervorgehoben. Im Einlagengeschäft mit ihren kommunalen Kunden und anderen Anlegern konnte die Bank ihre Position weiter ausbauen. Zum 31. Dezember 2012 erreichte der Bestand an Einlagen von Nichtbanken ein Volumen von 5,0 Mrd. Euro. Den Kunden steht in diesem Geschäftsfeld ein breites Angebot von Einlagenprodukten zu marktgerechten Konditionen zur Verfügung. Neben den traditionellen Festgeldangeboten (Dexia Classic), Sichteinlagen (Dexia Treasury+) und Schuldscheindarlehen (Dexia Schuldschein) bietet die Dexia Kommunalbank Deutschland ein an den 3-Monats-Euribor gekoppeltes Festgeldprodukt mit steigenden Zinsaufschlägen und vierteljährlichem Gläubigerkündigungsrecht an (Dexia Flexi+). Eigenmittel Die von der Bank vorläufig ermittelte modifizierte bilanzielle Eigenkapitalquote gem. § 24 Abs. 1 Nr. 16 sowie § 24 Abs. 1a Nr. 5 KWG unter Berücksichtigung des noch nicht festgestellten Bilanzverlustes zum Jahresende 2012 führte zu einer Kennzahl von 1,65 %. Entwicklung der Eigenmittel der Bank in Mio. Euro Der Bilanzverlust 2011 in Höhe von 80,6 Mio. Euro wurde am 19. April 2012 festgestellt. Im Rahmen der Verlustverrechnung wurde auf Basis der vertraglichen Bedingungen das Genussrechtskapital mit 11,5 Mio. Euro zur teilweisen Abdeckung des Jahresfehlbetrages 2011 in Anspruch genommen. Diese Ereignisse führten zu einer Verminderung der Eigenmittel um 92,1 Mio. Euro. Der Abzugsposten gem. § 10 Abs. 2a KWG verringerte sich um 1,9 Mio. Euro. Fälligkeiten von Genussrechtskapital und Nachrangverbindlichkeiten sowie der teilweise Wegfall der Anrechenbarkeit von nachrangigen Verbindlichkeiten aufgrund einer Restlaufzeit von weniger als 2 Jahren minderten die Eigenmittel um weitere 45,8 Mio. Euro. Insgesamt verringerten sich somit die Eigenmittel der Bank zum 31. Dezember 2012 gegenüber dem Vorjahresende um 136,0 Mio. Euro auf 884,2 Mio. Euro (Tabelle 10). Der für das Geschäftsjahr 2012 ausgewiesene Jahresfehlbetrag beläuft sich auf 19,6 Mio. Euro. Im Rahmen der Verlustverrechnung wurde auf Basis der vertraglichen Bedingungen das Genussrechtskapital mit 8,6 Mio. Euro in Anspruch genommen. Dadurch erhöht sich der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2012 um 11,0 Mio. Euro auf 91,6 Mio. Euro. In der unten stehenden Darstellung der Entwicklung sind diese Ereignisse nicht enthalten, da sie mit Feststellung des Jahresabschlusses 2012 durch Vorstand und Aufsichtsrat wirksam werden. Die Kernkapitalquote der Dexia Kommunalbank Deutschland sank zum Stichtag von 27,0 % auf 21,8 %. Sie liegt damit weiterhin deutlich über den gesetzlichen Anforderungen. Zugleich verringerte sich die Gesamtkapitalquote von 33,2 % auf 25,6 %. Unter Berücksichtigung des zusätzlichen Bilanzverlusts 2012 und der Herabsetzung der Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger würde die Kernkapitalquote 21,5 % und die Gesamtkapitalquote 25,1 % betragen. 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011 31.12.2012 Gezeichnetes Kapital 162,5 182,5 282,5 432,5 432,5 Rücklagen 127,6 148,0 248,6 399,4 399,4 Verlustvortrag 0,0 0,0 0,0 0,0 -80,6 Abzugsposten gem. § 10 Abs. 2a KWG -8,1 -6,8 -5,1 -3,0 -1,1 Genussrechtskapital 140,6 126,3 122,9 116,9 70,0 Nachrangige Verbindlichkeiten 115,4 107,5 84,3 74,4 64,0 Gesamt 538,0 557,5 733,2 1.020,2 884,2 Geschäftsbericht 2012 | 21 bericht des Vorstands Liquiditätslage Die Dexia Kommunalbank Deutschland ist vollumfänglich in das zentrale Liquiditätsmanagement der Dexia-Gruppe eingebunden. In Verbindung mit der sehr guten Qualität der Aktiva der Bank und ihrem hohen Bestand an deckungsfähigen und EZB-fähigen Forderungen führte diese Einbindung dazu, dass die Bank ihre Zahlungsverpflichtungen jederzeit vollumfänglich erfüllen konnte. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass der von der Dexia Crédit Local am 28. Februar 2011 ausgestellte Letter of Support eine rechtsverbindliche Zusage enthält, mögliche Liquiditätsengpässe der Dexia Kommunalbank Deutschland auszugleichen. Zum 31. Dezember 2012 waren im Deckungsstock der Bank Deckungswerte in Höhe von 30.484,1 Mio. Euro registriert, denen ein Bestand an im Umlauf befindlichen Öffentlichen Pfandbriefen von 28.163,2 Mio. Euro gegenüberstand. Zugleich hatte die Bank Offenmarktkredite über 5.583,8 Mio. Euro bei der Deutschen Bundesbank aufgenommen sowie Mittelaufnahmen über Wertpapierpensionsgeschäfte mit einem Volumen von 1.385,1 Mio. Euro abgeschlossen. Liquiditätslage Liquiditätskennzahl Entwicklung wichtiger GuV-Posten in Mio. Euro Zum Ende des Berichtsjahres belief sich der Bestand an besicherten Refinanzierungsmitteln in Form von Öffentlichen Pfandbriefen und anderen besicherten Mittelaufnahmen somit auf 35.132,1 Mio. Euro, was 76,5 % der Bilanzsumme entsprach. Eine weitere wichtige Refinanzierungsquelle stellten die unbesicherten aufgenommenen Schuldscheindarlehen sowie Einlagen von kommunalen Kunden und anderen Anlegern mit insgesamt 5.012,0 Mio. Euro dar. Unbesicherte Refinanzierungsmittel der Dexia-Gruppe nahm die Bank zum 31. Dezember 2012 nicht in Anspruch. Die Ermittlung der aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahl erfolgt entsprechend der nach § 11 Abs. 1 KWG anzuwendenden Liquiditätsverordnung (LiqV), wonach das Verhältnis zwischen den im ersten Laufzeitband verfügbaren Zahlungsmitteln (täglich oder in bis zu einem Monat fällig) und den während dieses Zeitraumes abrufbaren Zahlungsverpflichtungen den Wert 1 nicht unterschreiten darf. Im Berichtszeitraum bewegte sich die Liquiditätskennzahl gemäß § 2 der LiqV zwischen den Werten 1,08 (Minimum) und 1,87 (Maximum) und betrug im Durchschnitt 1,47 (Tabelle 11). Minimum Maximum Durchschnitt 1,08 1,87 1,47 2011 2012 Zinserträge 3.482,5 2.754,2 Zinsaufwendungen -3.420,7 -2.741,1 Zinsüberschuss 61,8 13,1 Provisionsergebnis -9,9 -4,5 Zins- und Provisionsüberschuss 51,9 8,6 Personalaufwand -7,1 -6,8 Andere Verwaltungsaufwendungen inkl. Abschreibungen -11,3 -11,4 Teilbetriebsergebnis 33,5 -9,6 Saldo sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen Risikovorsorge Wertpapierergebnis 0,2 1,2 -131,0 -11,5 6,3 0,2 Betriebsergebnis -90,9 -19,6 Steueraufwand -1,2 0,0 -92,1 -19,6 Jahresergebnis 22 | Geschäftsbericht 2012 bericht des Vorstands Ertragslage Die Garantie erstreckte sich auf die vollständige und termingerechte Zahlung sämtlicher Zins- und Kapitalfälligkeiten. Zinsüberschuss und Provisionsergebnis Der Zinsüberschuss des Jahres 2012 beläuft sich auf 13,1 Mio. Euro und liegt damit um 48,7 Mio. Euro unter dem vergleichbaren Vorjahresergebnis. Als Hauptursache für den deutlichen Rückgang des Zinsüberschusses erwiesen sich die im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegenen Zinsaufwendungen für kurzfristige Mittel, die der Bank von der Dexia-Gruppe zur Deckung ihres unbesicherten Refinanzierungsbedarfs zur Verfügung gestellt wurden. Grund hierfür waren die signifikant erhöhten Refinanzierungskosten der Gruppe, nicht zuletzt infolge der Inanspruchnahme der Emergency Liquidity Assistance (ELA) des Europäischen Systems der Zentralbanken, die der Bank anteilig für die in Anspruch genommenen Gruppenmittel in Rechnung gestellt wurden, sowie die Kosten zur Bereitstellung einer revolvierenden Kreditlinie über 2 Mrd. Euro durch die Dexia Crédit Local. Weiterhin beinhaltet der Zinsüberschuss negative Ergebnisbeiträge aus der vorzeitigen Beendigung von derivativen Geschäften in Höhe von 17,4 Mio. Euro. Überwiegend stehen diese im Zusammenhang mit der Veräußerung von Wertpapieren im Zuge des Portfoliomanagements, wobei der gegenläufige Ergebniseffekt in der Risikovorsorge enthalten ist. Im Vorjahr lag der positive Beitrag aus der vorzeitigen Beendigung von Derivaten bei 25,0 Mio. Euro mit ebenfalls gegenläufigen Effekten in der Risikovorsorge. Gleichzeitig mit dem Verkauf der griechischen Staatsanleihen wurden die zugehörigen Zinssicherungsgeschäfte beendet. Nach Abschluss der Gesamttransaktion kündigte die Dexia Kommunalbank Deutschland die bestehende Garantievereinbarung mit sofortiger Wirkung. Ab diesem Tag endeten alle Rechte und Pflichten aus der Garantievereinbarung und damit endet auch die Verpflichtung der Bank zur Zahlung weiterer Garantiegebühren. Die dafür auf den Berichtszeitraum entfallene Bürgschaftsgebühr belastete den Provisionsüberschuss mit 1,4 Mio. Euro. Verwaltungsaufwand Der gesamte Verwaltungsaufwand liegt mit 18,2 Mio. Euro geringfügig unter dem Vorjahresniveau (18,4 Mio. Euro). Dabei verminderten sich die Abschreibungen auf materielle und immaterielle Vermögensgegenstände um rd. 1,3 Mio. Euro aufgrund des Erreichens der planmäßigen Nutzungsdauer. Die Beiträge zur Einlagensicherung stiegen um rd. 1,1 Mio. Euro auf 2,7 Mio. Euro und erhöhten somit die Anderen Verwaltungsaufwendungen (Tabelle 12). Stand und Entwicklung der Risikovorsorge Im Verlauf des Berichtsjahres gelang es der Bank, die von der Gruppe bereitgestellten unbesicherten Refinanzierungsmittel schrittweise durch Hereinnahme von Einlagen und die Aufnahme von Schuldscheindarlehen zu ersetzen, wodurch sich der Zinsüberschuss tendenziell verbesserte und für das Gesamtjahr über dem prognostizierten Wert lag. Die Bank weist für das Geschäftsjahr 2012 ein negatives Jahresergebnis aus. Daher kann gemäß den Emissionsbedingungen das Genussrechtskapital für das Geschäftsjahr 2012 nicht bedient werden. Es fielen lediglich nicht vom Jahresergebnis abhängige Zinszahlungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro für eine zum 31. Dezember 2010 fällige und am 30. Juni 2011 zurückgezahlte Genussrechtsemission an. Ende Januar 2012 veräußerte die Dexia Kommunalbank Deutschland ihr Exposure an griechischen Staatsanleihen über nominal 1,2 Mrd. Euro an die Dexia Crédit Local, die das Exposure im Jahr zuvor garantiert hatte. Die Ergebnisauswirkung aus dem Verkauf wurde bereits im Jahresabschluss 2011 berücksichtigt. Die saldierte Risikovorsorge des abgelaufenen Geschäftsjahres liegt mit 11,5 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau (2011: 131,0 Mio. Euro). Sie beinhaltet die Auflösung der Drohverlustrückstellung im Rahmen der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs nach der Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. vom 30. August 2012 (IDW RS BFA 3) in Höhe von 77,0 Mio. Euro, die im vergangenen Geschäftsjahr gebildet wurde. Die verlustfreie Bewertung des Bankbuchs ermittelt, ob sich aus dem Stichtagsbestand an zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Finanzgeschäften unter angemessener Berücksichtigung von künftigen Verwaltungsaufwendungen und Standardrisikokosten ein Verpflichtungsüberschuss ergibt, der unter Anwendung des handelsrechtlichen Imparitätsprinzips zurückzustellen ist. Zum Bilanzstichtag ergab sich kein Verpflichtungsüberschuss. Geschäftsbericht 2012 | 23 bericht des Vorstands Aus dem Rückkauf eigener Schuldverschreibungen und deren vorzeitiger Rückgabe an den Treuhänder fielen Einlösungsverluste in Höhe von saldiert 117,3 Mio. Euro an. dem Genussrechtskapital erhöht sich der Bilanzverlust um 11,1 Mio. Euro auf 91,7 Mio. Euro. Aus der Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens ergaben sich saldiert Wertaufholungen in Höhe von 19,2 Mio. Euro, die im Wesentlichen auf Credit Spread-Verbesserungen zurückzuführen sind. Weiter fielen Gewinne in Höhe von rd. 10,2 Mio. Euro aus dem Verkauf von Wertpapieren und Darlehen an. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Wertpapierergebnis Das Wertpapierergebnis in Höhe von 0,2 Mio. Euro enthält das saldierte Einlösungsergebnis aus Fälligkeiten von Wertpapieren des Anlagevermögens. Aufgrund dauernder Wertminderungen vorzunehmende Abschreibungen auf Titel des Anlagevermögens sind nicht enthalten, da sie nicht notwendig waren. Betriebsergebnis vor Steuern Das Betriebsergebnis hat sich insbesondere aufgrund der deutlich geringeren Risikovorsorge auf -19,6 Mio. Euro (2011: -90,9 Mio. Euro) verbessert. Zusammenfassend ist zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Dexia Kommunalbank Deutschland Folgendes festzustellen: •Die Bilanzsumme hat sich geringfügig um 3,0 % auf 45,9 Mrd. Euro verringert. •Die Eigenmittel waren gegenüber dem Stand zum Vorjahresende um 136,0 Mio. Euro auf 884,2 Mio. Euro rückläufig. •Neukreditgeschäft wurde nur noch im Rahmen der Deckungsstock- und Liquiditätssteuerung getätigt. •Der Jahresfehlbetrag konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich von -92,1 Mio. Euro auf -19,6 Mio. Euro verringert werden. •Die Liquiditätslage der Dexia Kommunalbank Deutschland hat sich insbesondere aufgrund der Ausweitung des Einlagengeschäfts verbessert. Die Bank ist weiterhin in das Liquiditätsmanagementsystem der Dexia-Gruppe einbezogen. Sonstige Angaben Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Steuern Aktive latente Steuern aus temporären Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz wurden nicht gebucht, da der voraussichtliche Ausgleich dieser Differenzen nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit absehbar ist. Jahresfehlbetrag Der Jahresfehlbetrag 2012 beläuft sich auf 19,6 Mio. Euro (2011: 92,1 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung der Entnahmen aus Derivative Geschäfte nominal in Mio. Euro Zins- und Zinswährungsswaps davon EONIA Optionen 24 | Geschäftsbericht 2012 Der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG schließt mit der folgenden Erklärung: „Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und wurde durch die im Bericht angegebenen getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns zum Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren.“ 31.12.2011 31.12.2012 81.922,6 74.369,7 3.050,0 0,0 187,0 142,0 82.109,6 75.511,7 bericht des Vorstands Derivative Geschäfte Altersstruktur der Dexia Kommunalbank Deutschland Zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken setzt die Bank derivative Geschäfte ein. 1 % Zum Jahresende stellte sich das Volumen der Zins- und Zinswährungsswaps sowie der Optionen gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar (Tabelle 13). 18 % Die Kreditäquivalenzbeträge der Zins- und Zinswährungsswaps nach der Marktbewertungsmethode gemäß § 13 KWG betrugen zum Bilanzstichtag 1.981,2 Mio. Euro (2011: 1.464,9 Mio. Euro). > 60 Jahre 8 % bis 30 Jahre 50–60 Jahre 35 % 38 % 30–40 Jahre 40–50 Jahre Mitarbeiter Das wichtigste Kapital der Dexia Kommunalbank Deutschland sind engagierte und kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Risikobericht Risikorelevante Rahmenbedingungen Die im Berichtsjahr fortgesetzte Restrukturierung der DexiaGruppe und die damit einhergehenden Veränderungen und Belastungen sowie die zum Teil nicht einfachen Marktbedingungen haben zu einer erhöhten Mitarbeiterfluktuation geführt. Im Berichtsjahr schieden insgesamt elf Mitarbeiter aus den Diensten der Bank aus. Als positiv ist zu werten, dass es durchweg gelungen ist, den durch Personalabgänge entstehenden Personalbedarf durch kompetente Neuzugänge zu decken. Zum Jahresende 2012 beschäftigte die Bank 77 (2011: 84) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zur Erhöhung der Mitarbeiterbindung hat die Dexia Kommunalbank Deutschland im Berichtsjahr für ausgewählte Mitarbeiter ein Programm zur Zahlung von Treue- und Leistungsgratifikationen aufgelegt. Die Laufzeit des Programms umfasst den Zeitraum vom 30. September 2012 bis zum 30. September 2014. Im Hinblick auf die Risikosituation der Dexia Kommunalbank Deutschland stand das Jahr 2012 im Zeichen der Konsolidierung und Stabilisierung. Mit der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur Restrukturierung der Dexia-Gruppe durch die Europäische Kommission vom 28. Dezember 2012 erhielt die Gruppe – und mit ihr die Dexia Kommunalbank Deutschland – einen nachhaltig stabilen Rahmen für die weitere Geschäftstätigkeit. Zudem profitierte die Bank von den erfolgreichen Bemühungen der Politik zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise, welche, unterstützt durch entschlossene Signale und Maßnahmen der EZB, eine wesentliche Verminderung der Risikoprämien insbesondere für Forderungen gegen staatliche Stellen der Euro-Peripheriestaaten zur Folge hatten. Zur Gewinnung und Förderung qualifizierter Nachwuchskräfte wurde zudem ein fachspezifisches Trainee-Programm für vier Trainees in den Bereichen Backoffice, Informationstechnologie, Risikomanagement und Treasury geschaffen, das auf große Resonanz stieß. Die Besetzung der Traineestellen erfolgte im Februar 2013. Im Rahmen des jährlich stattfindenden Risikoinventurprozesses wurden auf Gesamtbankebene sowie auch auf der Ebene des Deckungsstocks alle mit dem Geschäft der Bank verbundenen quantifizierbaren und nicht quantifizierbaren Risiken identifiziert und anschließend bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage der Bank beurteilt. In diesen regelmäßigen Prozess wurden alle relevanten Organisationseinheiten der Bank einbezogen. Als wesentlich wurden unter anderem Adressenausfallrisiken, Zinsänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken, Spreadrisiken und operationelle Risiken eingestuft. Für ihr großes Engagement sprechen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseren Dank und unsere Anerkennung aus. Hinsichtlich dieser Risiken verfügt die Bank über ein angemessenes Risikosteuerungsverfahren zur Identifikation, Erfassung, Geschäftsbericht 2012 | 25 bericht des Vorstands Messung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie zur laufenden Risikoüberwachung. Es stellt den Entscheidungsträgern die erforderlichen Informationen zur aktiven Steuerung der Risiken zur Verfügung. Ausgehend von der Geschäftsstrategie sowie den Ergebnissen der Risikoinventur hat der Vorstand eine Risikostrategie sowohl für die Gesamtbank als auch für den Deckungsstock festgelegt. In dieser werden – unterteilt in Teilstrategien für die unterschiedlichen Risikoarten und Risikodimensionen – die Ziele der Risikosteuerung und die jeweiligen Maßnahmen zur Risikobegrenzung aufgezeigt. Die geschäftsstrategische Ausrichtung der Bank hat zu einer Konzentration der Kreditrisiken auf den deutschen Markt geführt. Rund 60 % des Portfolios entfallen auf Kreditnehmer in Deutschland. Weitere Konzentrationen auf Staatenebene betreffen die Länder Italien und Belgien (9,5 % bzw. 10,4 % des Portfolios). In einem zu diesem Thema erstellten Fachkonzept werden die vorhandenen Risikokonzentrationen definiert und der Umgang mit wesentlichen Risikokonzentrationen wird dargestellt. Als Teil der Dexia-Gruppe übernimmt die Dexia Kommunalbank Deutschland – sofern angemessen und sinnvoll – die einheitlichen Definitionen, Richtlinien und Verfahren der DexiaGruppe zur Identifikation, Erfassung, Messung, Analyse und Bewertung von Risiken. Dies ermöglicht eine konsistente Einbindung der Bank in das Risikomanagement der Dexia-Gruppe. Die risikopolitischen Leitlinien und Strukturen sind im Organisationshandbuch dargelegt, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über das bankinterne Intranet zur Verfügung steht. Es bildet die Grundlage für eine einheitliche Bearbeitung und bankinterne Kommunikation aller wesentlichen Risikoarten und unterstützt die zielgerichtete Risikosteuerung der Dexia Kommunalbank Deutschland. Risikotragfähigkeitskonzept Die Bank hat im Jahr 2012 ein Risikotragfähigkeitskonzept auf stand-alone-Basis entwickelt, umgesetzt und vollständig in das bestehende Risikomanagementsystem der Bank integriert. Neben dem bereits im Einsatz befindlichen ECAP-Modell (ECAP = Economic Capital), welches dem Ziel der Kapitalallokation auf Dexia-Gruppenebene dient, verfügt die Dexia Kommunalbank Deutschland nun über eine vollständig eigenständige Risikotragfähigkeitsberechnung zur internen Risikosteuerung. 26 | Geschäftsbericht 2012 Im Rahmen des ECAP-Modells erfolgt die ökonomische Messung des Risikokapitalbedarfs nach einem Portfolioansatz, der – unter Annahme eines Betrachtungshorizonts von einem Jahr und einem Konfidenzniveau von 99,90 % (Vorjahr: 99,70 %) – Korrelations- und Diversifikationseffekte zwischen den einzelnen Risikopositionen berücksichtigt. Die Risikodeckungsmasse wird nach dem Fortführungsansatz bzw. Going-Concern-Ansatz bestimmt. Mithin wird jener Teil der regulatorischen Eigenmittel, der mindestens zur Erfüllung der bankaufsichtlichen Mindesteigenkapitalanforderungen gemäß Solvabilitätsverordnung (SolvV) notwendig ist, nicht im Risikotragfähigkeitskonzept der Bank berücksichtigt. Das nach den Regeln der Dexia-Gruppe ermittelte ECAP wird an die besonderen Anforderungen der Dexia Kommunalbank Deutschland und die Rechnungslegung nach HGB angepasst und in eine zweite Kennzahl überführt (Earnings at Risk oder EaR), die zusätzlich bilanzielle Gesichtspunkte berücksichtigt. Sowohl das ECAP als auch die EaR werden einer jeweils vergleichbaren Kapitalbasis, nämlich den AFR (Available Financial Resources) bzw. den AFR lokal, gegenübergestellt. Für die Quotienten ECAP/AFR bzw. EaR/AFR lokal ist ein Schwellenwert von derzeit 75 % definiert, bei dessen Überschreiten eine Benachrichtigung von Vorstand und Aufsichtsrat ausgelöst wird. Die Limitausnutzung zum 31. Dezember 2012 betrug für die Kennzahl ECAP/ AFR 34 % (Vorjahr: 22 %) bzw. für die Kennzahl EaR/AFR lokal 56 % (Vorjahr: 34 %). Die Risikotragfähigkeit auf stand-alone-Basis wird sowohl nach dem Going-Concern-Ansatz als auch nach dem Liquidationsansatz ermittelt. Dabei legt die Bank in beiden Ansätzen ein Konfidenzniveau von 99,29 % zugrunde. Der Betrachtungszeitraum beträgt 12 Monate rollierend. Risikoreduzierende Diversifikationseffekte werden nicht berücksichtigt. Für die interne Risikosteuerung stellt die Going-Concern-Sichtweise die prioritäre Betrachtung dar. Diese Perspektive wird auch zur Ableitung von Limiten herangezogen. Die Liquidationssicht ist eine ergänzende Betrachtung. Risikobeträge werden für das Adressenausfallrisiko (Kreditrisiko), das Marktpreisrisiko (allgemeines Zinsrisiko, das Spreadrisiko, so genannte „Risks not in VaR“), das Fundingrisiko (Refinanzierungsrisiko) und das operationelle Risiko ermittelt, wobei neben wahrscheinlichkeitsbedingten Messmethoden auch Szenariobetrachtungen oder Risikopuffer eingesetzt werden. Weitere Risikoarten werden angemessen berücksichtigt, indem nur ein Teil des gesamten Risikodeckungspotenzials auf die oben genannten bericht des Vorstands Risikoarten verteilt wird. Den kalkulierten Risikobeträgen wird im Going-Concern-Ansatz ein Deckungspotenzial gegenübergestellt, welches durch das regulatorisch nicht gebundene Eigenkapital und das operativ geplante Ergebnis der Dexia Kommunalbank Deutschland bestimmt ist. Bezogen auf den Going-Concern-Ansatz ist die Risikotragfähigkeit stand-alone per Q4 2012 gegeben. Sämtliche Limite pro Risikokategorie wurden ebenfalls eingehalten. Das Adressenausfallrisiko im Deckungsstock wird mit einem Limitsystem begrenzt, das einen maximalen oder Mindestanteil des Deckungsstocks pro Ratingintervall vorschreibt. Der Schwerpunkt des Deckungsstocks liegt auf qualitativ hochwertigen Aktiva innerhalb des Ratingintervalls AAA bis A+. Darüber hinaus wird das Volumen an Deckungsstockaktiva mit einem NonInvestment-Grade-Rating limitiert. Stresstests Diverse Einzelreports zu allen relevanten Risikoarten geben detailliert Aufschluss über die wesentlichen Risikotreiber für Veränderungen im Zeitablauf. Damit stellen sie wichtige Informationen für das interne Risikomanagement sowohl auf Gesamtbank- als auch auf Einzelrisikoebene zur Verfügung. Risikomanagementsystem Die Dexia Kommunalbank Deutschland unterhält ein Risikocontrolling- und Risikomanagementsystem zur Identifikation, Erfassung, Messung, Analyse und Bewertung von Risiken sowie zur laufenden Risikoüberwachung und Risikosteuerung, welches kontinuierlich weiterentwickelt wird. Sämtliche Belange der aufsichtsrechtlichen Anforderungen (z. B. MaRisk, CRD IV, Basel III) werden in Bezug auf die Risikokategorien Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts- und operationelle Risiken inhaltlich betreut, organisiert und koordiniert. Ziel ist es, auf der Grundlage dieses Risikoüberwachungs- und Frühwarnsystems die Risikotragfähigkeit der Bank laufend sicherzustellen. Die Verantwortung für die Messmethoden und die Weiterentwicklung der eingesetzten Modelle sowie für das Berichtswesen an den Vorstand, den Aufsichtsrat und die Muttergesellschaft obliegt dem Risikomanagement. Die Prüfung der Geschäftsprozesse sowie der Wirksamkeit und Angemessenheit der Risikomanagementsysteme gemäß den MaRisk wird von der Internen Revision unterstützt. Als Pfandbriefbank gelten für die Dexia Kommunalbank Deutschland die Regelungen des Pfandbriefgesetzes. Dieses fordert ein geeignetes Risikomanagementsystem, das die Identifizierung, Beurteilung, Steuerung und Überwachung sämtlicher mit dem Pfandbriefgeschäft verbundenen Risiken sicherstellt. Hierfür nimmt die Bank monatliche Bestandsabgrenzungen sowohl für die Deckungsmasse als auch für den Pfandbriefumlauf als Grundlage für die Steuerung der Zinsänderungs-, Adressenausfall-, Währungs- und Liquiditätsrisiken im Pfandbriefgeschäft vor. Stress-Szenarien sind ein wichtiger und fester Bestandteil des Risikomanagement-Prozesses der Bank, um Risikokonzentrationen und mögliche Eigenkapitalunterdeckungen aufzudecken. Sie schaffen Transparenz über die Auswirkungen außergewöhnlicher, aber plausibler Ereignisse. Für die Risikoarten Marktpreis- und Liquiditätsrisiken kalkulierte die Bank im Berichtsjahr die nach MaRisk erforderlichen Stresstests auf täglicher Basis. Daneben werden vierteljährlich historische Stresstests für sämtliche Einzelrisikoarten (Kreditrisiko, Zinsrisiko, Spreadrisiko, Refinanzierungsrisiko und operationelles Risiko) durchgeführt. Ferner liegt ein besonderes Augenmerk auf dem hypothetischen Gesamtbankstresstest, dem risikoartenübergreifend ein Szenario „Staatsschuldenkrise“ zugrunde liegt. Als Ergänzung dazu wird jährlich auf Basis des Gesamtbankstresstests untersucht, welche Ereignisse pro Risikoart die Dexia Kommunalbank Deutschland in ihrer Überlebensfähigkeit gefährden könnten (inverser Stresstest). Die Ergebnisse dieser Stresstests werden bei der Gesamtbeurteilung der Risikotragfähigkeit berücksichtigt mit der Folge, dass sie Grundlage für die Ergreifung von Maßnahmen zur verschärften Risikoüberwachung sein können. Als Handlungsmöglichkeiten kommen zum Beispiel eine verschärfte Überwachung der Risiken, Limitanpassungen oder Anpassungen der geschäftspolitischen Ausrichtung in Frage. Sämtliche Stress-Szenarien (inklusive Methoden, Umsetzung, Parametrisierung) hat die Bank in einem umfangreichen Fachkonzept für alle Risikoarten dokumentiert. Daneben hat die Dexia Kommunalbank Deutschland Maßnahmen zur Identifizierung, Überwachung und Steuerung von Risikokonzentrationen in einem weiteren Fachkonzept zusammengefasst. Demnach wird zur quantitativen Steuerung und Überwachung von Konzentrationen im Kreditrisikobereich das bestehende Portfolio quartalsweise mittels eines Herfindahl-Index auf verschiedenen Aggregationsebenen analysiert. Umfangreiche Analysen auf der Basis qualitativer und quantitativer Kri- Geschäftsbericht 2012 | 27 bericht des Vorstands terien geben Auskunft über mögliche Klumpenrisiken. Daneben wird ein umfassender Report über mögliche Konzentrationen beim Liquiditäts-, Refinanzierungs- und Marktpreisrisiko erstellt. Marktpreisrisiken Wesentlicher Bestandteil der Geschäftspolitik der Dexia Kommunalbank Deutschland ist die weitgehende Vermeidung von Marktpreisrisiken. Zinsänderungsrisiken werden durch Zinsswaps abgesichert und durch geringe Limite weitgehend begrenzt. Fremdwährungsrisiken und offene Optionspositionen werden grundsätzlich durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften im Microhedge abgesichert. Geschäfte, die mit anderen Marktpreisrisiken, wie zum Beispiel Aktienrisiken, verbunden sind, zählen nicht zum Geschäftsfeld der Bank. Als zentrale Steuerungsgrößen der Zinsänderungsrisiken stehen dem Management zwei auf der Basis der Marktwertmethode er- mittelte risikorelevante Kennziffern zur Verfügung: der Basis-PointValue (BPV bzw. PV01) sowie der Value-at-Risk (VaR). Der BPV beschreibt die potenzielle Barwertveränderung des Gesamtportfolios bei einer parallelen Änderung der Zinssätze aller Fristigkeiten um 100 Basispunkte, der PV01 bei einem Anstieg um 1 Basispunkt pro definiertes Laufzeitband. Beim Value-at-Risk (VaR) wird der maximale erwartete Verlust unter normalen Marktbedingungen innerhalb eines festgelegten Haltezeitraumes mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit ermittelt. Die Bank ermittelt täglich den VaR insbesondere auf der Basis eines Konfidenzniveaus von 99 % und einer Haltedauer von zehn Tagen. Die Dexia Kommunalbank Deutschland hat unterschiedliche Subportfolios angelegt, je nachdem, ob hinsichtlich der Zinsstrategie längerfristige Trends verfolgt werden sollen (Teilportfolio Local Balance Sheet Management, Local BSM) oder ob es eher um die Ausnutzung kurzfristiger Marktgegebenheiten geht (Teilportfolio Cash & Liquidity Management, CLM). Auslastung auf gesamtlimit Limit +/- 100 BPV in Mio. Euro Limit VaR 99/10 in Mio. Euro 40 5,5 5 – Cash-Liquidity-Management Local BSM Darüber hinaus sind festgelegte Laufzeitbereiche des Zinsänderungsrisikos (PV01) limitiert. VaR (99 %, 10 Tage) CLM + 100 BPV in Mio. Euro Ø 2012 0,6 -11,8 11,8 Min. 2012 0,0 -29,8 -10,8 Max. 2012 2,2 10,8 29,8 Ultimo 0,1 -9,2 9,2 VaR (99 %, 10 Tage) Local BSM + 100 BPV in Mio. Euro - 100 BPV in Mio. Euro Ø 2012 0,3 -0,6 0,9 Min. 2012 0,1 -4,7 -2,2 Max. 2012 1,1 2,3 5,3 Ultimo 0,1 0,3 -0,1 Value-at-Risk/BPV Value-at-Risk/BPV 28 | Geschäftsbericht 2012 - 100 BPV in Mio. Euro bericht des Vorstands Die Steuerung der kurzfristigen Zinsänderungsrisiken bis zu einem Jahr (CLM) wurde mit 40,0 Mio. Euro (ab 01.01.2013: 25,0 Mio. Euro) im +/-100 BPV sowie mit 5,5 Mio. Euro (ab 01.01.2013: 3,5 Mio. Euro) im VaR limitiert (Tabelle 14). Die langfristigen Zinsänderungsrisiken (Local BSM) werden mit 5,0 Mio. Euro beim +/-100 BPV begrenzt. Darüber hinaus sind für BSM festgelegte Laufzeitbereiche des Zinsänderungsrisikos (PV01) limitiert. Auch die Zinssensitivitäten der Credit Spreads werden täglich gemessen. Eine separate Limitierung erfolgt nicht. Auf der Grundlage der genannten Annahmen ergaben sich folgende Werte (Tabellen 15 und 16). Dabei obliegt dem Asset-Liability-Management-Komitee der Dexia Kommunalbank Deutschland die strategische Zinsrisikosteuerung. In einer monatlichen Sitzung legen die Mitglieder des Komitees die taktische Asset Allocation (Auslastung, Laufzeitbereiche etc.) fest. Die Bank führt regelmäßig Stresstests für alle wesentlichen Risiken unter Einbeziehung aller relevanten Positionen durch. Zur aktiven Risikoabsicherung nutzt die Bank derivative Finanzinstrumente. Zinsswaps werden sowohl in der Mikro- als auch in der Makrosteuerung verwendet. Optionen dienen ausschließlich zur Absicherung von Grundgeschäften. Als weitere wichtige Steuerungsgröße wird der sogenannte Portfolio Present Value (PPV) verwendet, der täglich ermittelt und an die Entscheidungsträger berichtet wird. Hierzu werden die Barwerte sämtlicher zinstragender bilanzieller und außerbilanzieller Positionen zusammengefasst und durch andere Aktiva sowie in deren Zusammenhang stehende Bilanzpositionen ergänzt. Der PPV stellt eine Indikation über die Entwicklung des Portfoliowertes unter Annahme des „Going Concern“ dar. Sofern das Verhältnis von Kernkapital und PPV einen definierten Schwellenwert unterschreitet, hat dies eine unverzügliche Information an den Vorstand und an den Aufsichtsrat zur Folge. Ergänzt wird der PPV durch den Portfolio Market Value (PMV), der zusätzlich die Credit Spreads der Aktiv- und Passivseite berücksichtigt und somit ein Liquidationsszenario darstellt, sowie durch den Szenario-PPV, der zusätzlich die Annahme erhöhter Kosten zur Schließung von Funding Gaps berücksichtigt. Die für die Steuerung von Marktpreisrisiken verantwortliche Abteilung Treasury wird durch einen Risikobericht täglich über die Entwicklung des Marktrisikos, die Limitauslastungen sowie die gesamtbankbezogene Wertentwicklung informiert. Die Bewertungseffekte aus Veränderungen der Credit Spreads werden in der Bank regelmäßig gemessen. Die dazu verwendeten Marktdaten für Credit Spreads werden hierfür entsprechend aktualisiert. Adressenausfallrisiken Das Adressenausfallrisiko beschreibt das Risiko, dass ein Kreditnehmer seine Verpflichtungen gegenüber der Dexia Kommunalbank Deutschland ganz oder teilweise nicht erfüllen kann. Zur Begrenzung von Adressenausfallrisiken werden vom Vorstand in Abstimmung mit dem Dexia-Konzern eindeutige Kreditlinien und Kreditkompetenzregelungen für sämtliche Kontrahenten festgelegt. Der Abschluss von Derivategeschäften setzt voraus, dass mit dem Kontrahenten ein Deutscher Rahmenvertrag bzw. ISDA-Vertrag rechtsverbindlich abgeschlossen wurde. Eine weitere Voraussetzung ist das Vorliegen einer rechtsverbindlich abgeschlossenen, den Standards der Bank entsprechenden Sicherheitenvereinbarung (CSA). Die Höhe der ausgetauschten Collaterals wird täglich überwacht. Eine ausführliche Information über die Höhe und die Struktur der geleisteten Sicherheiten erfolgt wöchentlich in der Vorstandssitzung. Zum 31. Dezember 2012 bestand für die Bank eine Nettozahlerposition in Höhe von 2,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 3,4 Mrd. Euro). Die Dexia Kommunalbank Deutschland hat vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise sämtliche Kreditlinien für das Eingehen neuer Länderrisiken eingefroren. Zudem werden alle Länderexposures gesondert überwacht, die aufgrund definierter Kriterien (u. a. Abwertung des Länderratings um drei Stufen, Erreichen eines Ratings von BB- oder schlechter) auf der Überwachungsliste der Bank geführt werden. Die umfassenden Berechnungen für die Kreditlinienauslastungen werden täglich vom Credit Risk Management bereitgestellt und überwacht. Eventuelle Überschreitungen von Kreditlinien werden dem Vorstand umgehend angezeigt, der über geeignete Maßnahmen entscheidet. Eine angemessene Aufbau- und Ablauforganisation im Bereich Credit Risk Management ist sowohl auf Seiten der Kreditanalyse als auch auf Seiten der Kreditbearbeitung qualitativ und quantitativ entsprechend den Anforderungen an die Geschäftsfelder der Dexia Kommunalbank Deutschland gewährleistet. Die nach MaRisk geforderte Dokumentation wird eingehalten. Geschäftsbericht 2012 | 29 bericht des Vorstands Die bisherige Geschäftsstrategie der Dexia Kommunalbank Deutschland spiegelt sich unmittelbar in der Struktur ihrer Aktiva wider: Rund 85 % der Aktiva der Bank sind deckungsstockfähig, ein großer Teil davon EZB- bzw. repofähig. Über 90 % aller Aktiva weisen per 31. Dezember 2012 ein (internes) Rating von A- oder besser auf. Für alle Kundengruppen bestehen adäquate Risikoklassifizierungssysteme (Ratings). Das Portfoliomanagement fokussiert sich aufgrund der Struktur der bestehenden Geschäfte auf eine regional diversifizierende und bonitätsklassenbezogene Steuerung. Die nachfolgenden Maßnahmen dienen der Begrenzung des Adressenausfallrisikos: •Kreditlinieneinräumung bzw. Einzelkreditvergabe in Abhängigkeit vom Risikogehalt •Kreditlinienüberwachung •Überwachung des Kreditausfallrisikos •Verfahren zur Risikofrüherkennung •Identifizierung, Analyse und Steuerung von Länderrisiken •Berichterstattung über externe und interne Ratingänderungen Über das Adressenausfallrisiko und die zu seiner Begrenzung ergriffenen Maßnahmen wird regelmäßig an den Vorstand und den Aufsichtsrat berichtet. Die Quantifizierung der Adressenausfallrisiken erfolgt mittels eines Kreditportfoliomodells (CVaR, Typ CreditMetrics) im Rahmen der halbjährlichen ECAP-Berechnung. Darüber hinaus wird im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung auf stand-alone-Basis (CVaR, Typ Gordy) eine Szenariorechnung zu Adressenausfallrisiken anhand eines Kreditausfallmodells ausgeführt. Die Ergebnisse werden einer detaillierten Plausibilitäts- und Entwicklungsanalyse unterzogen. Kredit-Exposure in ausgewählten europäischen Ländern Das gesamte nominale Kredit-Exposure der Dexia Kommunalbank Deutschland gegenüber staatlichen Stellen in den Ländern Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien, Ungarn und Zypern ist in der Tabelle 17 dargestellt (Stand 31.12.2012). Die Bestände gliedern sich folgendermaßen: (Tabelle 18). Im Januar 2012 hat die Bank das Griechenland-Portfolio über 1,2 Mrd. Euro an die Dexia Crédit Local veräußert. Dieses Exposure wurde von der Dexia Crédit Local, die 100 % der Anteile an der Dexia Kommunalbank Deutschland hält, vollumfänglich garantiert. Die Garantie erstreckte sich auf die vollständige und termingerechte Zahlung sämtlicher Zins- und Kapitalfälligkeiten. Nach dem Verkauf wurde die bestehende Garantievereinbarung mit der Dexia Crédit Local mit sofortiger Wirkung gekündigt. Zugleich endeten alle Rechte und Pflichten aus der Garantievereinbarung und damit auch die Verpflichtung der Bank zur Zahlung weiterer Garantiegebühren. Liquiditätsrisiken Als Liquiditätsrisiko wird die Gefahr bezeichnet, dass die Bank ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht zeitgerecht oder nicht vollständig nachkommen kann. Als wichtiges Instrument der Liquiditätssteuerung wird täglich eine Liquiditätsvorausschau erstellt, die für die nächsten 180 Tage einen Überblick über die Liquiditätsbewegungen gibt. Kreditexposure gegenüber öffentlichen Stellen in ausgewählten europäischen Ländern (Mio. EURO) Land Reverse Repo davon in der Deckungsmasse (ohne direktes Kreditrisiko) für Öffentliche Pfandbriefe Staat Unterstaatliche Stellen Sonstige Summe Griechenland 0 0 0 0 0 0 Irland 0 0 0 0 0 0 Italien 3.053 386 195 3.634 441 2.495 Portugal 455 125 268 848 0 300 Spanien 19 124 675 817 694 391 Ungarn 272 0 0 272 0 272 Zypern 40 0 0 40 0 0 3.839 634 1.139 5.612 1.135 3.458 1 GESAMT 1 Das Exposure wurde bis Februar 2013 vollständig veräußert. 30 | Geschäftsbericht 2012 bericht des Vorstands Darüber hinaus ermittelt das Market Risk Management die kurzfristigen Liquiditätsrisiken, indem die definierte Liquiditätsreserve dem kumulierten Liquiditätsbedarf des folgenden Monats gegenübergestellt wird (Liquiditätsposition). Diese Liquiditätsposition wird täglich auch unter verschiedenen Stressszenarien (institutseigener Stress, marktweiter Stress, kombinierter Stress) gemäß MaRisk BTR 3.2 bestimmt. Ein Eskalationsprozess sorgt dafür, dass im Falle des Erreichens einer definierten Grenze die unverzügliche Information des Vorstands der Bank sichergestellt ist, damit rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Weiterhin wird monatlich eine kurzfristige (90 Tage) sowie eine langfristige (10 Jahre) Liquiditätsvorausschau erstellt. Wichtigstes Instrument der Bank zur Beschaffung langfristiger Liquiditätsmittel ist der Öffentliche Pfandbrief, der durch die im Deckungsstock registrierten Deckungswerte besichert ist. Weitere von der Bank genutzte Instrumente der besicherten Liquidätsbeschaffung sind Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank sowie Wertpapierpensionsgeschäfte mit anderen Banken und der Eurex. Zur unbesicherten Liquiditätsaufnahme begibt die Bank Schuldscheindarlehen und nimmt Einlagen von kommunalen Kunden und anderen Anlegern an. Darüber hinaus stellt die Dexia-Gruppe im Bedarfsfall unbesicherte Liquidität zur Verfügung. Nachdem die Bank zum Jahresende 2011 noch unbesicherte Mittel über 4.930 Mio. Euro bei der Dexia-Gruppe aufnehmen musste, verringerte sich die Inanspruchnahme aufgrund der Ausweitung des Einlagengeschäfts zum Ende des Berichtsjahres auf null. Dadurch hat die Abhängigkeit der Bank von der Liquiditätsbereitstellung durch die Dexia-Gruppe erheblich abgenommen. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, Darlehen in Mio. Euro Wertpapiere Anlagevermögen in Mio. Euro durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit in Jahren Griechenland 0 0 0 Irland 0 0 0 Italien 0 3.634 16,5 Portugal 225 623 12,9 Spanien 124 694 7,3 Ungarn 0 272 3,2 Zypern 0 40 1,5 349 5.263 Land 1 GESAMT dass der von der Dexia Crédit Local am 28. Februar 2011 ausgestellte Letter of Support eine rechtsverbindliche Zusage enthält, mögliche Liquiditätsengpässe der Dexia Kommunalbank Deutschland auszugleichen. Im Oktober 2012 wurde zudem die Liquiditätsfazilität in Höhe von 2,0 Mrd. Euro um ein weiteres Jahr prolongiert. Operationelle Risiken Die Bank definiert in Anlehnung an die Definition der DexiaGruppe das operationelle Risiko als das Risiko von direkten oder indirekten Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, von Menschen oder infolge externer Ereignisse eintreten und finanzielle oder nicht-finanzielle Auswirkungen haben. Diese Definition beinhaltet auch das Reputations- und das rechtliche Risiko, schließt aber das strategische Risiko aus. Ziel der Bank ist die Früherkennung, die Erfassung und die Bewertung der operationellen Risiken sowie deren Überwachung und Begrenzung. Als melderelevant gelten jene schlagend gewordenen operationellen Risiken, die einen Verlust oder einen Gewinn von mehr als 1.000 Euro verursacht haben. Fälle mit erheblichen nicht-finanziellen Auswirkungen werden ebenfalls berücksichtigt. Zur Erfassung, Bewertung, Überwachung und Historisierung von operationellen Risiken nutzt die Bank eine konzernweit eingesetzte Software. Im Falle von eingetretenen Schäden sind die beteiligten Stellen aufgefordert, die betroffenen Geschäftsprozesse zu analysieren, den Schaden zu beziffern und Vorschläge zu deren künftiger Vermeidung zu erarbeiten. Im Rahmen eines Eskalationsprozesses erfolgt eine unverzügliche Information zu eingetretenen Schadensfällen an den Gesamtvorstand sowie die Innenrevision. Im Rahmen eines vierteljährlich tagenden Operational Incidents Committee werden die aufgetretenen Schadensfälle und Risiken erneut mit dem Vorstand und der Innenrevision erörtert. Die Erfassung der gemeldeten Schadensfälle erfolgt durch das Operational Risk Management der Bank. Im Jahr 2012 wurden zwei Fälle gemeldet. Zur Identifizierung und Beurteilung operationeller Risiken werden jährlich im Rahmen des gruppeneinheitlichen „Risk & Control Self Assessment“-Programms (RCSA) Risikoinventuren durchgeführt. Die Ergebnisse der Risikoinventuren in den einzelnen Abteilungen werden nach Abschluss des RCSA-Prozesses dem Vorstand berichtet. Das Exposure wurde bis Februar 2013 vollständig veräußert. 1 Geschäftsbericht 2012 | 31 bericht des Vorstands Im Bereich der IT-Infrastruktur und der Ablauforganisation sind zur Risikobegrenzung und -vermeidung Notfallpläne und Maßnahmenkataloge vorhanden. Darüber hinaus verfügt die Bank im Rahmen der Vorsorgeplanung zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes in Krisensituationen über ein Notfallrechenzentrum. Operationelle Risiken werden unter Anwendung des Standardansatzes gemäß Basel II im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzeptes der Bank berücksichtigt. Mit dem neu entwickelten und vollständig in das Risikomanagementsystem integrierten Risikotragfähigkeitskonzept auf standalone-Basis steht der Bank ein Verfahren zur Verfügung, welches die Möglichkeiten der Risikoanalyse und Risikostreuung sowohl auf Gesamtbank- als auch auf Einzelrisikoebene erweitert. Risiken, die von erheblicher Bedeutung für die Einschätzung der Risikolage der Bank waren, wurden in den vorangegangenen Teilen des Risikoberichtes zutreffend erläutert. Allen erkennbaren Risiken wurde durch Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen. Zusammenfassende Darstellung der Risikosituation Die Gesamtrisikosituation der Dexia Kommunalbank Deutschland hat sich im Jahr 2012 konsolidiert und stabilisiert. Mit der Genehmigung des überarbeiteten Plans zur Restrukturierung der Dexia-Gruppe durch die Europäische Kommission vom 28. Dezember 2012 erhielt die Gruppe – und mit ihr die Dexia Kommunalbank Deutschland – einen nachhaltig stabilen Rahmen für die weitere Geschäftstätigkeit. Zudem profitierte die Bank von den erfolgreichen Bemühungen der Politik zur Eindämmung der Staatsschuldenkrise, welche, unterstützt durch entschlossene Signale und Maßnahmen der EZB, eine wesentliche Verminderung der Risikoprämien insbesondere für Forderungen gegen staatliche Stellen der Euro-Peripheriestaaten zur Folge hatten. Durch die Übertragung des Griechenland-Portfolios über 1,2 Mrd. Euro an die Muttergesellschaft Dexia Crédit Local hat sich das Kreditrisiko des verbleibenden Asset-Portfolios der Bank signifikant reduziert. Infolge des erfolgreichen Rückkaufs Öffentlicher Pfandbriefe über 2,58 Mrd. Euro konnten Ungleichgewichte in der Laufzeitstruktur zwischen Deckung und Umlauf in nennenswertem Umfang verringert werden. Positiv auf die Liquiditätssituation der Bank wirkte sich der stetig angestiegene Bestand an Kundeneinlagen aus. Dadurch war die Dexia Kommunalbank Deutschland zum Jahresende 2012 in der Lage, ihren unbesicherten Refinanzierungsbedarf ohne die Inanspruchnahme von Mitteln der Dexia-Gruppe zu decken. Für ein weiteres Jahr wurde im Oktober 2012 die von der Dexia Crédit Local gewährte revolvierende Liquiditätsfazilität in Höhe von 2,0 Mrd. Euro prolongiert. 32 | Geschäftsbericht 2012 Informationsmanagement Sämtliche risikobezogenen Informationen werden zentral im Risikomanagement erfasst, im Rahmen des Berichtswesens systematisch verarbeitet und den Entscheidungsträgern täglich – bei Bedarf auch untertägig – zur Verfügung gestellt. Die zuständigen Mitarbeiter haben durch das DV-System ebenfalls Zugang zu den Analyseergebnissen. Ein funktionsfähiger ziel- und empfängergerechter Informationsfluss sorgt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Dexia Kommunalbank Deutschland für ein hohes Maß an Risikobewusstsein. Basel III Unter der Bezeichnung Basel III hat der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht im Dezember 2010 ein neues Regelwerk zur Bankenregulierung mit dem Ziel vorgelegt, die Widerstandskraft des Bankensektors gegen Finanzkrisen zu stärken. Die nationale rechtliche Umsetzung in den EU-Staaten sollte ursprünglich bis Ende 2012 abgeschlossen sein. Grundlage hierfür ist das von der Europäischen Kommission im Juli 2011 veröffentlichte „CRD IV Paket“, bestehend aus der Capital Requirements Directive (CRD IV) als Richtlinie sowie der Capital Requirements Regulation (CRR) als Verordnung. Darüber hinaus werden Regulatorische oder Implementierende Technische Standards (RTS, ITS) von der europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) entwickelt, die die gesetzlichen Vorgaben konkretisieren und ebenfalls direkt anzuwenden sind. Die schwierigen Verhandlungen auf EU-Ebene führten schließlich dazu, dass die Verabschiedung der EU-Umsetzung von Basel III auf das 2. Halbjahr 2013 oder sogar auf den 1. Januar 2014 vertagt wurde. Wesentliche Regelungsinhalte von Basel III sind strengere Eigenkapitaldefinitionen sowie höhere Anforderungen an die Eigen- bericht des Vorstands mittelausstattung, die Einführung neuer Liquiditätsstandards (Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio) und die Vorgabe einer maximalen Verschuldungsquote (Leverage Ratio). und integrierten DV-gestützten Kontrollen. Darüber hinaus sind außerhalb der DV-gestützten Kontrollen weitere regelmäßige und einzelfallabhängige Kontrollen installiert. Wie bereits bei der Projektgruppe „Basel II“, ist die Dexia Kommunalbank Deutschland in die Projektgruppe „Basel III“ des Dexia-Konzerns eingebunden. Die Dexia Kommunalbank Deutschland setzt die Software SAP ERP bzw. SAP-kompatible Module als integrierte Gesamtbanklösung ein. Damit wird ein ununterbrochener Datenfluss gewährleistet und Übertragungen in andere DV-Anwendungen bzw. manuelle Eingriffe werden weitgehend vermieden. Mittels eines anhand der Zuständigkeiten ausgerichteten Zugriffs- und Berechtigungskonzepts bestehen Kontrollen, um unbefugte Eingriffe in den Rechnungslegungsprozess zu verhindern. Weiterhin sind die Funktionen bei der Erfassung der Geschäfte der im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess beteiligten Bereiche klar voneinander getrennt. Die Geschäfte werden vom Frontoffice im Nebenbuch erfasst und dann vom Backoffice im Wege des Vier-Augen-Prinzips geprüft und freigegeben (Deal Certainty Policy). Die weiteren Zwischen- und Endergebnisse der Verarbeitung der erfassten Daten werden mittels Abstimmungen im Wege von Zeitreihenanalysen und Soll-Ist-Vergleichen analysiert, durch eine enge Abstimmung zwischen Risikomanagement und Rechnungswesen auf Plausibilität geprüft und ggf. einzelfallbezogen betrachtet. Mit einer Kernkapitalquote von 21,8 % (bzw. von 21,5 % unter Berücksichtigung des Bilanzverlusts 2012 und der Herabsetzung der Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger) erfüllt die Dexia Kommunalbank Deutschland bereits heute die künftigen Basel III-Eigenmittelanforderungen. Nachtragsbericht Nach dem Abschluss des Geschäftsjahres 2012 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die eine andere Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Bank erfordert hätten. Rechnungslegungsbezogenes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist es, die Einhaltung der Rechnungslegungsstandards und -vorschriften sicherzustellen und die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung einschließlich korrekter Abschlussinformationen zu gewährleisten. Die Abteilung Rechnungswesen ist verantwortlich für das Hauptbuch und die regelmäßige Überwachung und Anpassung der Rechnungslegung an gesetzliche sowie regulatorische Änderungen. Für die Bestandsführung der Bankgeschäfte in den Nebenbüchern und die technische Abwicklung ist die Abteilung Backoffice zuständig. Die Bewertung von Finanzinstrumenten erfolgt durch das Market Risk Management, die Bewertung von Kreditrisiken obliegt dem Credit Risk Management. Diese Informationen werden dem Abschlusserstellungsprozess folgend weiterverarbeitet. Die Verantwortlichkeiten sind im Organisationshandbuch geregelt. Es liegen Stellenbeschreibungen für sämtliche mit dem Rechnungslegungsprozess betrauten Mitarbeiter vor. Sie sind der Marktfolge zugeordnet. Die Dokumentation des Rechnungslegungsprozesses ist für sachkundige Dritte nachvollziehbar. Das Kontrollsystem der Dexia Kommunalbank Deutschland besteht einerseits in Form von organisatorischen Regelungen Die Abteilung Rechnungswesen ist in den Neue-Produkte-Prozess eingebunden. Dadurch wird sichergestellt, dass eine regelkonforme und ordnungsgemäße Rechnungslegung von neuen, nicht routinemäßigen Geschäftsvorfällen erfolgt. Die Funktionsfähigkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems wird durch regelmäßige prozessunabhängige Prüfungen der Internen Revision mit wechselnden Prüfungsschwerpunkten überwacht. Im Rahmen des Management-Informationssystems erfolgt eine zeitnahe Berichterstattung in Form von handelsrechtlichen Monatsabschlüssen bzw. quartalsweisen Segmentberichten an die Geschäfts- und Bereichsleitung. Der Vorstand unterrichtet mindestens quartalsweise den Aufsichtsrat und seine Ausschüsse regelmäßig über die aktuelle Geschäftsentwicklung. Außerdem erfolgt eine zeitnahe Information bei besonderen Ereignissen. Handelsbuch Die Bank fungiert seit dem 1. Januar 2004 als Handelsbuchinstitut und erfüllt die für Handelsbuchinstitute geltenden Vorschriften vollumfänglich. Geschäftsbericht 2012 | 33 bericht des Vorstands Prognosebericht Allgemeine Entwicklung 2013 Nach der ersten Ratssitzung der EZB im neuen Jahr am 10. Januar 2013 stellte Präsident Mario Draghi im Rückblick auf die vergangenen sechs Monate „eine wesentliche Verbesserung der Stimmung an den Finanzmärkten und eine breit angelegte Stabilisierung der zyklischen Indikatoren“ fest. Zur Erläuterung verwies er auf gesunkene Anleiherenditen und CDS-Spreads, gestiegene Aktienkurse bei historisch geringer Volatilität, starke Kapitalzuflüsse in die Eurozone, gestiegene Einlagen bei den Banken der Peripherieländer und ein anhaltendes Schrumpfen der EZB-Bilanz. Anders als bei der vorhergehenden Sitzung am 6. Dezember 2012 hatte der EZB-Rat diesmal einstimmig entschieden, den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,75 % zu belassen. Die Finanzmärkte legten den Beschluss als klares Signal der Zentralbank aus, von weiteren Leitzinssenkungen Abstand nehmen zu wollen. Prompt reagierten die auf historischen Tiefstständen notierenden Terminsätze am Geldmarkt mit deutlichen Ausschlägen nach oben. Der 9-Monats-Terminsatz für den 3-Monats-Euribor (Tiefststand 0,11 % am 07.12.2012) erreichte in der Spitze 0,52 % und schloss am 15. Februar 2013 mit 0,37 %. Auch die Rendite zweijähriger Bundesanleihen, die noch zu Jahresbeginn leicht negativ notierte, stieg binnen kurzer Zeit auf 0,28 %. Begleitet wurde diese Bewegung von der Ankündigung der EZB (25.01.2013), dass insgesamt 278 Banken mit einem Betrag von zusammen 137,2 Mrd. Euro von der erstmaligen Möglichkeit der Rückzahlung des Dreijahrestenders über 489,2 Mrd. Euro vom 22. Dezember 2011 Gebrauch gemacht hatten. Damit gaben mehr als die Hälfte der beteiligten Häuser die langfristigen Zentralbankmittel vorzeitig zurück. Am Markt war ein Rückzahlungsbetrag in einer Spanne von lediglich 80 bis 100 Mrd. Euro erwartet worden. Die im Bankensystem insgesamt vorhandenen Überschussreserven sanken daraufhin von 590 Mrd. Euro auf 457 Mrd. Euro und erreichten zum 15. Februar 491 Mrd. Euro. Sie lagen damit jedoch noch deutlich über der 200-Mrd.-Euro-Grenze und damit auf einem Niveau, das die EZB als „akkommodierend“ ansieht. Mitte Januar 2013 rückte die ungelöste Finanzkrise Zyperns erneut in den Blickpunkt der Kapitalmärkte, als bekannt wurde, dass die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds sich nicht auf die Modalitäten eines Rettungspaktes für die Republik im Mittelmeer einigen konnten. Am 25. Januar 2013 senkte Fitch Ratings die Bewertung Zyperns um zwei Stufen von BB- auf B und verwies zur Begründung auf die auf über 17 Mrd. Euro erhöhte Schätzung der Rettungskosten, die einen Schuldenstand 34 | Geschäftsbericht 2012 von 140 % des Bruttoinlandsprodukts des Inselstaats zur Folge hätten. Stimmen aus Deutschland stellten die Systemrelevanz des 1,1-Millionen-Einwohner-Staates für die Eurozone und damit gar die Notwendigkeit eines Rettungspakets in Frage. Im Deutschen Bundestag, der einem Hilfsprogramm für Zypern zustimmen muss, erscheint eine Mehrheit ohne die Stimmen der Opposition nicht sicher. Seitens der oppositionellen SPD wurde die Zustimmung an vier Bedingungen geknüpft: Konsolidierung des Bankensektors, Ergreifung von Maßnahmen gegen die vermutete Geldwäsche, Erhöhung der niedrigen Steuersätze und Einführung der Finanztransaktionssteuer. Unterdessen wurde bekannt, dass die Abschlussgespräche über die Hilfsmaßnahmen in den März 2013 verschoben werden sollen, lange nach den am 17. Februar 2013 stattfindenden zyprischen Präsidentschaftswahlen. Ungeachtet der Zypern-Krise gelang es Portugal, seinen ersten Auftritt auf dem Anleihemarkt seit Beantragung des Hilfsprogramms im April 2011 erfolgreich abzuschließen. Unterstützt durch Zeichnungswünsche kaufwilliger Investoren von rund 12 Mrd. Euro konnte die Aufstockung vom 23. Januar 2013 über 2,5 Mrd. Euro einer im Oktober 2017 fälligen Anleihe mit einem Swap-Spread von nur 395 Basispunkten platziert werden. Zwei Tage zuvor hatte Spanien einen ebenfalls deutlich überzeichneten zehnjährigen Bond über 7 Mrd. Euro mit einem Renditeaufschlag von 365 Basispunkten problemlos am Markt unterbringen können, während sich Italien in derselben Woche erfolgreich mit einem Titel über 6 Mrd. Euro sogar in das fünfzehnjährige Laufzeitsegment vorwagte. Anlass zu verhaltenem Optimismus gaben auch die Januar-Werte wichtiger Frühindikatoren. Der von der EU erhobene „Economic Sentiment Indicator Eurozone“ stieg um 1,3 Punkte auf 87,0 Punkte und lag damit um 2,7 Punkte über dem Vorjahrestiefststand vom Oktober 2012 (84,3 Punkte). Mit dieser Verbesserung bewegte sich der Index jedoch noch nicht auf einem Niveau, das in der Vergangenheit mit einem nachhaltigen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts einherging. Auch zeigte sich in den Einzelwerten der Eurostaaten das unverändert große Konjunkturgefälle innerhalb der Eurozone. Im Vergleich deutlich besser schnitt der deutsche Ifo-Index ab, der im Januar 2013 mit einem unerwarteten Sprung von 102,4 Punkten auf 104,2 Punkte aufwartete. Mit diesem Wert drehte der gleitende Fünfmonatsdurchschnitt des Frühindikators nach oben, was gemeinhin den Beginn eines Aufschwungs signalisiert. Auch der Euro profitierte vom Abflauen der Staatsschuldenkrise und von den verbesserten Konjunkturaussichten der Eurostaaten. Gegenüber dem US-Dollar stieg er in der Spitze um 4,0 % zum Jahresendkurs. Zum 15. Februar 2013 erreichte er einen Stand von 1,336 USD. Der europäische Covered Bond-Markt startete in das neue Jahr bericht des Vorstands mit einem soliden Januar-Emissionsvolumen an BenchmarkTiteln über 20,3 Mrd. Euro. Dabei setzte sich der Trend zu geringeren Losgrößen fort: Lediglich drei der insgesamt 23 Neuemissionen wiesen ein Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro auf, der Durchschnittswert lag mit 832 Mio. Euro deutlich unter dem der Vorjahre. Dominiert wurde der Primärmarkt von Emittenten aus Spanien, Italien und Portugal, die ihre Titel zu Renditen unterhalb der Level ihrer lokalen Staatsanleihen platzieren konnten. Deutsche Pfandbriefhäuser waren mit insgesamt 6 neuen Titeln über zusammen 3,6 Mrd. Euro vertreten. der Begründung für die Herabstufung verwies Standard & Poor’s auf seine Einschätzung, dass das gehaltene Übersicherungsniveau (nominal 8,24 % per 31.12.2012) nach den neuen Regeln keine höhere Bewertung zulasse. Am 25. Januar 2013 bestätigte Standard & Poor’s das LangfristRating von BBB der Dexia Crédit Local, der Muttergesellschaft der Dexia Kommunalbank Deutschland. Zugleich wurde das Credit Watch Negative durch einen stabilen Ausblick ersetzt. Hierauf aufbauend versah die Agentur am 4. Februar 2013 auch das Rating der Öffentlichen Pfandbriefe der Dexia Kommunalbank Deutschland mit einem stabilen Ausblick. Zugleich wurde die strategische Bedeutung der Bank als Core Entity der DexiaGruppe erneut bestätigt. Am 11. Januar 2013 senkte Standard & Poor’s das Rating für Öffentliche Pfandbriefe der Dexia Kommunalbank Deutschland auf A Credit Watch Negative. Zuvor hatte die Agentur ein neues Regelwerk zur Einschätzung von Gegenpartei-Risiken (Counterparty Risks) mit dem Schwerpunkt auf Vermischungsrisiken, Bankkontorisiken und Notifizierungsrisiken in Kraft gesetzt. In RatingS ausgewählter länder 31.12.2011 15.02.2013 S&P Moody`s Fitch S&P Moody`s AA Aa3 AAA Aaa Fitch AA+ AA Aa3 AA AAA AAA Aaa AAA Länder der Eurozone Belgien Deutschland Estland AA- A1 A+ AA- A1 A+ Finnland AAA Aaa AAA AAA Aaa AAA Frankreich AAA Aaa AAA AA+ Aa1 AAA CC Ca CCC B- C CCC Irland BBB+ Ba1 BBB+ BBB+ Ba1 BBB+ Italien A A2 A+ BBB+ Baa2 A- AAA Aaa AAA AAA Aaa AAA A A2 A+ BBB+ A3 A+ AAA Aaa AAA AAA Aaa AAA Österreich AAA Aaa AAA AA+ Aaa AAA Portugal BBB- Ba2 BB+ BB Ba3 BB+ Slowakei A+ A1 A+ A A2 A+ Slowenien AA- A1 AA- A- Baa2 A- Spanien AA- A1 AA- BBB- Baa3 BBB Zypern BBB Baa3 BBB CCC+ Caa3 B USA AA+ Aaa AAA AA+ Aaa AAA UK AAA Aaa AAA AAA Aaa AAA Japan AA- Aa3 AA AA- Aa3 A+ Polen A- A2 A- A- A2 A- Tschechien AA- A1 A+ AA- A1 A+ Ungarn BB+ Ba1 BBB- BB Ba1 BB+ Griechenland Luxemburg Malta Niederlande Andere Länder Quelle: Bloomberg Geschäftsbericht 2012 | 35 bericht des Vorstands Ausblick Der Prognosebericht sowie weitere Teile des Geschäftsberichts enthalten zukunftsgerichtete Erwartungen und Prognosen. Diese beruhen insbesondere im Hinblick auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung der Dexia Kommunalbank Deutschland auf Planannahmen und Schätzungen, die Risiken und Unsicherheiten unterliegen. Deshalb können die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den derzeit prognostizierten Werten abweichen. Zudem wirkt eine Vielzahl von Faktoren auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung der Dexia Kommunalbank Deutschland, die außerhalb ihres Einflussbereichs liegen. Darunter fallen beispielsweise Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Kredit-, Wertpapier- und Refinanzierungsmärkten. Zu Beginn des Jahres 2013 konzentrierte sich die Dexia-Gruppe auf die Vollendung zweier wichtiger Maßnahmen des am 28. Dezember 2012 von der Europäischen Kommission genehmigten Restrukturierungsplans. Am 24. Januar 2013 gab die Gruppe die Unterzeichnung der endgültigen Refinanzierungsgarantie der Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg über 85 Mrd. Euro zugunsten der Dexia Crédit Local bekannt (vgl. S. 17). Die Garantie trat mit sofortiger Wirkung in Kraft und ersetzte die vorläufige Garantie vom 16. Dezember 2011. Eine Woche später, am 31. Januar 2013, folgte die Bekanntmachung des Verkaufs der Holdinggesellschaft Société de Financement Local (SFIL), der Eigentümerin der in Caisse Française de Financement Local (CFFL) umbenannten Dexia Municipal Agency (vgl. S. 16 f.). Erwerber waren der französische Staat als Mehrheitsaktionär zusammen mit der Caisse de Dépôts et Consignations und La Banque Postale. Der Kauf der Dexia Municipal Agency ist Teil des Projekts der neuen Eigentümer zur Schaffung einer Einrichtung zur Finanzierung des lokalen öffentlichen Sektors Frankreichs. Der Kaufpreis wurde auf 1 Euro festgesetzt. Am 21. Februar 2012 veröffentlichte die Dexia-Gruppe in einer Pressemitteilung ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2012. Aufgrund zahlreicher Sonderbelastungen wies die Gruppe einen Jahresverlust in Höhe von -2,9 Mrd. Euro aus. Beim Ergebnis aus den laufenden Aktivitäten (-1,7 Mrd. Euro) wirkten sich insbesondere die Zahlung der Bereitstellungsgebühr für die langfristige Refinanzierungsgarantie, die Wertberichtigung der Beteiligung an der Kommunalkredit Austria und die erhöhten Finanzierungskosten aus der Inanspruchnahme der Emergency Liquidity Assistance (ELA) des Europäischen Systems der Zentralbanken negativ aus. 36 | Geschäftsbericht 2012 In dem Ergebnis der aufgegebenen Aktivitäten (-1,2 Mrd. Euro) sind die Belastungen aus der Veräußerung von Gruppenunternehmen erfasst. Die Bilanzsumme der Gruppe ermäßigte sich im Jahresvergleich von 413 Mrd. Euro auf 357 Mrd. Euro, die Tier 1-Ratio stieg – im Wesentlichen aufgrund der im Dezember 2012 abgeschlossenen Kapitalerhöhung um 5,5 Mrd. Euro – von 7,6 % auf 19,9 %, die Core Tier 1-Ratio von 6,4 % auf 19,7 %. In der Pressemitteilung vom 21. Februar 2013 gab die DexiaGruppe ferner folgende Erklärung ab: „Der konsolidierte Jahresabschluss 2012 der Dexia-Gruppe wurde nach den Rechnungslegungsgrundsätzen der Unternehmensfortführung (‚Going Concern‘) aufgestellt. Die Fortführungsannahme wurde durch den revidierten Geschäftsplan gestützt, der auf dem ursprünglichen Plan basiert, der im Geschäftsbericht 2011 der DexiaGruppe beschrieben ist, jedoch gewisse, an die wichtigsten geänderten Rahmenbedingungen angepasste Parameter enthält. Dieser revidierte Geschäftsplan baut auf bestimmten strukturellen Annahmen und Ungewissheiten auf, deren Grundzüge nachfolgend beschrieben sind: •Der revidierte Geschäftsplan schließt die langfristige Liquiditätsgarantie ein, die von den Staaten bereitgestellt wurde, ohne Sicherheiten zu verlangen. Unter Berücksichtigung der Ende Dezember 2012 abgeschlossenen Kapitalerhöhung von 5,5 Mrd. Euro wurde die Höhe der Garantie auf 85 Mrd. Euro begrenzt. Wie alle Annahmen des revidierten Geschäftsplans unterlag auch die Garantie der ausdrücklichen Genehmigung der Europäischen Kommission vom 28. Dezember 2012. •Der Plan unterstellt die Aufrechterhaltung der Banklizenzen der verschiedenen Gruppenunternehmen und der Ratings der Dexia SA und der Dexia Crédit Local. •Das dem revidierten Geschäftsplan zugrunde liegende makroökonomische Szenario basiert auf den Ende September 2012 beobachteten Marktdaten und geht von einer Verschärfung der Rezession im Jahr 2013 und einer sich anschließenden schrittweise erfolgenden wirtschaftlichen Erholung ab dem Jahr 2014 aus. Ein größeres negatives Kreditereignis ist nicht Bestandteil der prognostizierten Zeitspanne. •Ferner liegt dem Geschäftsplan die Annahme zugrunde, dass das Vertrauen in die Kapitalmärkte zurückkehrt, was die Dexia-Gruppe in die Lage versetzt, einerseits einen Teil ihrer Aktiva durch besicherte Geschäfte (Repos) zu refinanzieren und andererseits bis zum Jahr 2015 unter der Refinanzierungsgarantie kurz- und langfristige garantierte Schuldtitel im Volumen von bis zu 40 Mrd. Euro an den Märkten zu platzieren. Sollte sich die Aufnahmefähigkeit der Märkte als unzureichend erweisen, müsste die Dexia-Gruppe auf kostenträchtigere Finanzierungsquellen zurückgreifen, was die Profitabilität unmittelbar beeinträchtigen würde. bericht des Vorstands Der dergestalt revidierte und vom Board of Directors der Dexia-Gruppe am 14. November 2012 verabschiedete Geschäftsplan kommt auf der Grundlage der bestehenden Annahmen und Szenarien zu dem Ergebnis, dass die Fortführung der Dexia-Gruppe gesichert ist. Hinsichtlich der Realisierung des Plans verbleiben jedoch einige Unsicherheiten: Insbesondere ist der Plan sensitiv gegenüber der Zinsentwicklung und gegenüber der Entwicklung der Kreditmärkte. Zum Beispiel würde ein Rückgang der zehnjährigen Zinssätze um 10 Basispunkte einen Anstieg der zu leistenden Cash Collateral-Zahlungen um 1 Mrd. Euro bewirken, mit der Folge, sofern diese zum Zinssatz für Inanspruchnahmen der Emergency Liquidity Assistance refinanziert würden, zusätzlicher Kosten in Höhe von 135 Mio. Euro in der Zeit zwischen 2013 und 2020. Daher wird der Geschäftsplan regelmäßig aktualisiert und den erfassten externen Variablen Rechnung getragen, um ihre genaue Wirkung auf die Projektionen und ihr Realisierungspotenzial zu schätzen.“ Nachdem der Prozess zur Veräußerung von Tochtergesellschaften weitgehend abgeschlossen und die Zielstruktur nahezu erreicht ist, wird sich die Dexia-Gruppe künftig auf die Verwaltung und Optimierung ihrer verbliebenen Aktiva konzentrieren. Dabei kann sie auf ihre gestärkte Eigenkapitalbasis und die staatliche langfristige Refinanzierungsgarantie über 85 Mrd. Euro bauen. Das Kreditportfolio hat eine lange Laufzeit und verfügt über eine gute Kreditqualität, bleibt jedoch sensitiv gegenüber Marktkonditionen und der konjunkturellen Entwicklung. In ihrem Monthly Bulletin vom Februar 2013 gab die EZB ihrer Erwartung Ausdruck, dass sich das Wirtschaftswachstum der Eurostaaten auch im 1. Quartal 2013 schwach entwickelt hat. Als Gründe hierfür wurden die negativen Wirkungen des geringen Konsumenten- und Investorenvertrauens auf die heimische Nachfrage und die gedämpfte Auslandsnachfrage angeführt. Zugleich verwies die Zentralbank auf die verbesserte Stimmung an den Finanzmärkten und die Stabilisierung – wenngleich auf geringem Niveau – der wirtschaftlichen Frühindikatoren. Im weiteren Verlauf des Jahres 2013 wird eine schrittweise wirtschaftliche Erholung erwartet, weil die heimische Nachfrage durch die großzügige Geldpolitik, das erhöhte Vertrauen in die Finanzmärkte und die nachlassende Fragmentierung gestützt werden dürfte und weil das Exportwachstum von einer anziehenden globalen Nachfrage profitieren sollte. Tatsächlich gibt das Abebben der Staatsschuldenkrise Anlass für eine positivere Sicht auf die weitere wirtschaftliche Ent- wicklung der Eurozone. Hinzu kommt die Erwartung, dass die EZB ihren Kurs der akkommodierenden Geldpolitik fortsetzen und den Leitzins für geraume Zeit auf dem aktuell niedrigen Niveau belassen wird. Erstmals seit Längerem sind die Unterschiede zwischen den Zinsen für Unternehmenskredite in den Peripherie- und den Kernländern des Euroraums gesunken. Auch haben sich die Refinanzierungsmöglichkeiten der Kreditinstitute verbessert und die Ungleichgewichte bei den Target2Salden weiter verringert. Als insgesamt größtes Risiko sehen wir Rückschläge aufgrund stabilitätsgefährdender politischer Ereignisse (Eventrisiko) vor allem in den Peripheriestaaten an. Einen Vorgeschmack auf mögliche Belastungen gaben die verbesserten Umfragewerte der Berlusconi-Partei Popolo della Libertà (PDL) vor den italienischen Parlamentswahlen am 24. Februar 2013, die in der Presse diskutierten Korruptionsvorwürfe gegen den spanischen Ministerpräsidenten Rajoy und die anhaltenden Diskussionen über das Rettungspaket für Zypern. Bisher waren die Reaktionen der betroffenen Staatsanleihemärkte hierauf zwar spürbar, jedoch begrenzt. Politische Turbulenzen größeren Ausmaßes könnten jedoch die in den letzten Monaten gewonnene Marktstabilität und damit auch die erwartete allmähliche konjunkturelle Aufwärtsentwicklung gefährden. Prognose des Geschäftsjahres 2013 und des Folgejahres Mit der am 28. Dezember 2012 bekannt gegebenen Genehmigung des Plans zur geordneten Restrukturierung der DexiaGruppe durch die Europäische Kommission hat auch für die Dexia Kommunalbank Deutschland eine neue Unternehmensphase begonnen. Der Plan sieht für die Bank einen geordneten Abbau der Vermögenswerte ohne Neukreditgeschäft vor. Oberstes Ziel ist daher eine Rückführung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios unter Nutzung des natürlichen Fälligkeitsprofils. Angesichts des nicht geringen Anteils langfristiger Aktiva am gesamten Forderungsbestand liegt es auf der Hand, dass sich dieser Prozess über einen langjährigen Zeitraum erstrecken wird. Dem Auftrag des Restrukturierungsplans folgend, wird die Bank, wie bereits seit Oktober 2011, auch in Zukunft keine neuen Kredite vergeben, jedoch weiterhin Neugeschäft im Rahmen der Liquiditäts- und Deckungssteuerung betreiben. Dadurch verschiebt sich der Fokus der Geschäftsaktivitäten auf die Verwaltung und Bewirtschaftung des umfangreichen Wertpapier- und Kreditportfolios mit folgenden Schwerpunkten: Geschäftsbericht 2012 | 37 bericht des Vorstands •die Bewahrung der strengen Kostendisziplin sowohl bei den Personal- als auch bei den Sachkosten, •die Optimierung des Funding-Mix zur weiteren Senkung der Refinanzierungskosten, •den Erhalt der operativen Exzellenz und die Vermeidung relevanter operationaler Risiken in einem Umfeld zunehmender regulatorischer Ansprüche. Die vom Vorstand Anfang 2013 aufgestellte zweijährige Ertragsprognose der Dexia Kommunalbank Deutschland weist für das laufende Geschäftsjahr einen negativen einstelligen Millionenbetrag als Jahresfehlbetrag aus. Für das Geschäftsjahr 2014 rechnen wir mit einer gegenüber dem Geschäftsjahr 2012 rückläufigen Ertragsentwicklung, und zwar mit dem Ausweis eines Jahresfehlbetrags in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags. Folgende Annahmen liegen der Prognose zugrunde: •Es wurde unterstellt, dass die Bank in ihrem Kerngeschäftsfeld, der Kommunal- und Staatsfinanzierung, kein Neugeschäft tätigt. Neugeschäft zur Liquiditäts- und Deckungssteuerung fand Berücksichtigung. •Hinsichtlich der in den Aktiv- und Passivpositionen enthaltenen Kündigungsrechte wurde ein wirtschaftlich plausibles Ausübungsverhalten angenommen. •Aufgrund des erwarteten Jahresfehlbetrags kann gemäß den Emissionsbedingungen das Genussrechtskapital nicht bedient werden. •Bei den Sach- und Personalaufwendungen gehen wir von einer stabilen, leicht über dem Niveau des Geschäftsjahres 2012 liegenden Größenordnung aus. •Als Risikokosten wurden Standardkosten auf der Basis durchschnittlicher Ausfälle der Vergangenheit angesetzt. In Bezug auf die Finanzlage ist darauf hinzuweisen, dass aufgrund der Einstellung des Kommunal- und Staatsfinanzierungsgeschäfts kein neugeschäftsbezogener Refinanzierungsbedarf vorgesehen ist. Die im Deckungsstock befindlichen Werte und die EZB-fähigen Wertpapiere der Bank, die zusammen den weitaus größten Teil der Aktiva ausmachen, werden weiterhin über Öffentliche Pfandbriefe, Wertpapierpensionsgeschäfte bzw. Offenmarktkredite der Deutschen Bundesbank refinanziert. Der Bestand an unbesicherten Refinanzierungsmitteln, der im Wesentlichen aufgenommene Schuldscheindarlehen sowie Einlagen von kommunalen Kunden und anderen Anlegern umfasst, hat sich zum 15. Februar 2013 gegenüber dem Bestand am Jahresende 2012 um 0,9 Mrd. Euro auf 5,9 Mrd. Euro erhöht. Wir rechnen in diesem Bereich mit einer stabilen Entwicklung. Sollte 38 | Geschäftsbericht 2012 Bedarf an sonstigen unbesicherten Refinanzierungsmitteln entstehen, gehen wir davon aus, dass dieser von der Dexia-Gruppe gedeckt wird. Hinsichtlich des Kreditportfolios der Bank zeichnen sich derzeit keine zusätzlichen Belastungen aus Sondereffekten ab, die aus dem Ausfall von Kreditnehmern aus dem Staats- und Bankensektor resultieren könnten. Auch aus dem bestehenden Restportfolio von Projektfinanzierungen und Finanzierungen kommunalnaher Unternehmen erwarten wir keine Belastungen. Die Haushaltssituation der Eurostaaten wird sich im laufenden Jahr voraussichtlich leicht entspannen. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission wird das kumulierte Budgetdefizit der Eurozone aufgrund der Umsetzung umfangreicher fiskalischer Anpassungsprogramme in einigen Mitgliedstaaten von 3,5 % Ende 2012 auf 2,8 % Ende 2013 sinken. Zugleich wird sich die Verschuldungsquote voraussichtlich von 93,1 % auf 95,1 % des Bruttoinlandsprodukts erhöhen und sich erst im Jahr 2014 bei 95,2 % stabilisieren. Nach zahlreichen Herabstufungen im vergangenen Jahr dürfte im laufenden Geschäftsjahr der Druck auf die Ratings der Peripheriestaaten nachlassen. Nach dem Verkauf des gesamten Bestands an griechischen Staatsanleihen über 1,2 Mrd. Euro an die Dexia Crédit Local im Januar 2012 bestehen seitens der Dexia Kommunalbank Deutschland keine Forderungen mehr gegen den griechischen Staat oder andere griechische Schuldner. Forderungen gegen den Staat Irland befinden sich ebenfalls nicht im Portfolio der Bank. Das zum 31. Dezember 2012 bestehende Zypern-Exposure über 40 Mio. Euro wurde Anfang des Jahres 2013 vollständig veräußert. Nennenswerte Engagements gegen staatliche Schuldner aus Ländern, deren Rating unterhalb des Investment-Grade eingestuft wird, bestehen weiterhin in Portugal (848 Mio. Euro zum 31.12. 2012) und Ungarn (272 Mio. Euro). Kein anderes EU-Land profitierte in den letzten Monaten so stark von der Entspannung der Staatsschuldenkrise wie Portugal. Die im vergangenen Jahr phasenweise hohen zweistelligen Renditen portugiesischer Staatsanleihen fielen deutlich zurück, Anfang 2013 gelang dem Land mit der erfolgreichen Aufstockung einer laufenden Anleihe sogar die Rückkehr an den Kapitalmarkt. Honoriert wurde damit das Bemühen des kleinen Landes um die Sanierung seiner Staatsfinanzen. Tatsächlich schaffte es die von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho geführte Regierung, das für 2012 geplante Defizitziel von maximal 5 % des Bruttoinlandsprodukts gegen große Widerstände einzuhalten. Bis 2014 soll die Marke von 3 % unterschritten werden. Die Troika aus In- bericht Des VorstanDs ternationalem Währungsfonds, Europäischer Kommission und Europäischer Zentralbank bescheinigte den Iberern im November 2012 solide Fortschritte bei ihren Spar- und Reformbemühungen und berichtete, dass 95 Prozent der vereinbarten Maßnahmen bereits abgeschlossen oder auf den Weg gebracht worden seien. Als Kehrseite der Schuldenkonsolidierung erwies sich der Einbruch der öffentlichen und privaten Binnennachfrage, der das Land in der Rezession verharren ließ. Im vergangenen Jahr schrumpfte die portugiesische Wirtschaft um -3 %, für das laufende Jahr erwartet die Banco de Portugal einen weiteren Rückgang um -1,9 % und erst für 2014 ein Wachstum von 1,3 %, sofern keine weiteren Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung umgesetzt werden müssen. Auch das EU-Land Ungarn konnte sich die verbesserte Marktstimmung und die gestiegene Risikoneigung der Investoren zunutze machen. Die Prämie für fünfjährige Credit Default Swaps auf ungarische Staatsanleihen sank im vergangenen Jahr von 635 bp auf 278 bp, die Rendite fünfjähriger ungarischer Staatstitel von 9,90 % auf 5,85 %. Trotz mehrfacher Senkung der Leitzinsen verbesserte sich der Kurs für 100 Forint im Jahresverlauf von 0,318 auf 0,343 Euro. Die verbesserte Stimmung zeigte sich auch am ungarischen Aktienmarkt mit einem Anstieg des Budapest Stock Index vom Jahrestiefststand von 15.979 Punkten (30.05.2012) auf 18.173 Punkte zum Jahresende 2012. Im Februar 2013 hatte Regierungschef Viktor Orbán sein Ersuchen um eine Kreditlinie des Internationalen Währungsfonds zurückgezogen, nachdem die Verhandlungen ohne Ergebnis geblieben waren. Gleichwohl gelang es dem Land kurz darauf, erstmals nach 21 Monaten wieder Anleihen in Fremdwährung in Höhe von 3,25 Mrd. USD am Kapitalmarkt zu platzieren, was etwa der Hälfte des Budgets für das Gesamtjahr entsprach. Weniger erfreulich entwickelten sich hingegen die ungarischen Fundamentaldaten. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Jahr 2012 um -1,7 %, während die Arbeitslosenquote auf knapp unter 11 % anstieg. Immerhin gelang es im vergangenen Jahr, das Budgetdefizit auf unter 3 % und die Gesamtverschuldung auf unter 80 % des Bruttoinlandsprodukts zu begrenzen. Uneinheitlich waren die Reaktionen der Ratingagenturen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Nachdem Standard & Poor’s am 23. November 2011 das Fremdwährungsrating Ungarns von BB+ auf BB (Ausblick stabil) zurückgestuft hatte, änderte Fitch Ratings am 20. Dezember 2012 den Ausblick der BB+-Einstufung von negativ auf stabil. hingewiesen, dass der konsolidierte Jahresabschluss 2012 der Dexia-Gruppe ebenfalls nach dem Grundsatz der Unternehmensfortführung aufgestellt wurde. Die Fortführungsannahme wurde durch den revidierten Geschäftsplan gestützt, der auf dem ursprünglichen Plan basiert, der im Geschäftsbericht 2011 der Dexia-Gruppe beschrieben ist, jedoch gewisse an die wichtigsten geänderten Rahmenbedingungen angepasste Parameter enthält. Dieser revidierte Geschäftsplan baut auf bestimmten strukturellen Annahmen und Ungewissheiten auf, deren Grundzüge auf Seite 36 f. beschrieben sind. Aufgrund der Zugehörigkeit der Bank zur Dexia-Gruppe gelten diese Aussagen der Dexia-Gruppe mittelbar auch für die Dexia Kommunalbank Deutschland. Berlin, den 20. März 2013 DexiA koMMunAlBAnk DeutschlAnD AG Der Vorstand Munsberg fritsch Der Bewertung der Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der Dexia Kommunalbank Deutschland liegt die Annahme der Unternehmensfortführung zugrunde. In ihrer Presseerklärung vom 21. Februar 2013 hat die Dexia-Gruppe darauf Geschäftsbericht 2012 | 39 bericht des Vorstands 40 | Geschäftsbericht 2012 Jahresabschluss 2012 Jahresbilanz der dexia kommunalbank Deutschland ag zum 31. Dezember 2012 JAHRESabschluss 2012 Jahresbilanz zum 31.12.2012 | Aktiva 1. Barreserve a)Kassenbestand b) Guthaben bei Zentralnotenbanken darunter: bei der Deutschen Bundesbank c) Guthaben bei Postgiroämtern Euro 4. Forderungen an Kunden a) Hypothekendarlehen b) Kommunalkredite c) andere Forderungen darunter: gegen Beleihung von Wertpapieren 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank ab) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank bb) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank c) eigene Schuldverschreibungen Nennbetrag Vorjahr Tausend Euro 0,00 22.496.442,47 1 482.696 (482.696) 0 0,00 0,00 0,00 0 0 1.168,49 22.495.273,98 22.495.273,98 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen b) Wechsel 3. Forderungen an Kreditinstitute a) Hypothekendarlehen b) Kommunalkredite c) andere Forderungen darunter: täglich fällig gegen Beleihung von Wertpapieren Euro Euro 0,00 1.699.644.000,61 6.561.742.971,71 8.261.386.972,32 51.710.013,81 18.655.801.472,93 331.775.862,09 19.039.287.348,83 3.995.647.740,18 0,00 0,00 57.939 19.910.873 374.611 (0) 0,00 0,00 0,00 0,00 0 (0) 0 (0) 8.226.347.945,78 5.833.612.128,46 8.968.946.076,43 8.004.380.294,13 0,00 17.195.294.022,21 1.083.931.361,20 18.279.225.383,41 1.062.653.000,00 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6a. Handelsbestand 0,00 7. Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 0 8. Anteile an verbundenen Unternehmen darunter: an Kreditinstituten darunter: an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 0 9. Treuhandvermögen darunter: Treuhandkredite 0,00 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 11. Immaterielle Anlagewerte a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten c) Geschäfts- oder Firmenwert d) geleistete Anzahlungen 0 1.998.204 7.463.035 (4.007.433) (0) 9.720.810 (7.197.258) 6.936.472 (5.855.729) 1.768 (1.809) 0,00 1.000 0,00 0 0,00 0 (0) (0) 0,00 0 (0) (0) 0,00 0 (0) 0,00 0 0 0,00 410.729,20 980 0 0 5.450.915,68 5.380 0,00 0 4.800.659,90 800 323.487.169,15 269.815 116.667 16. Aktive latente Steuern 0,00 0 17. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 0,00 0 18. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 0,00 0 45.936.545.620,96 47.341.051 410.729,20 0,00 0,00 12. Sachanlagen 13. Eingefordertes, noch nicht eingezahltes Kapital 14. Sonstige Vermögensgegenstände 15. Rechnungsabgrenzungsposten a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft b) andere Summe der Aktiva 42 | Geschäftsbericht 2012 229.823.180,73 93.663.988,42 JAHRESABSCHLUSS 2012 Jahresbilanz zum 31.12.2012 | Passiva 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe b) begebene Öffentliche Namenspfandbriefe c) andere Verbindlichkeiten darunter: täglich fällig zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen an den Darlehensgeber ausgehändigte Hypotheken-Namenspfandbriefe und Öffentliche Namenspfandbriefe 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) begebene Hypotheken-Namenspfandbriefe b) begebene Öffentliche Namenspfandbriefe c) Spareinlagen ca) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten cb) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten d) andere Verbindlichkeiten darunter: täglich fällig zur Sicherstellung aufgenommener Darlehen an den Darlehensgeber ausgehändigte Hypotheken-Namenspfandbriefe und Öffentliche Namenspfandbriefe 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen aa)Hypothekenpfandbriefe ab)Öffentliche Pfandbriefe ac) sonstige Schuldverschreibungen b) andere verbriefte Verbindlichkeiten darunter: Geldmarktpapiere Euro Euro 0,00 938.221.828,81 9.203.228.073,34 1.357.688.354,05 0,00 0,00 (0) (0) 0 17.240.465 0,00 5.368.969.777,64 1.476.912.322,12 0 0 2.587.468 (331.290) 0,00 0,00 (0) (28.888) 0,00 12.288.385.503,78 30.465.901,36 0 14.931.343 30.468 0 (0) 0,00 0,00 12.318.851.405,14 0,00 21.881.375.530,70 12.318.851.405,14 0,00 0,00 0 0,00 0 (0) 376.184.465,99 582.770 298.843.699,75 33.158 324.029 0,00 0 5.582.144,72 0 1.634 94.285 0,00 6. Rechnungsabgrenzungsposten a) aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft b)andere 26.730.526,52 272.113.173,23 6a. Passive latente Steuern 7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen b) Steuerrückstellungen c) andere Rückstellungen 0,00 468.775,48 5.113.369,24 8. 9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0 70.000.000,00 96.000 104.022.011,96 115.747 (8.631) 0,00 0 38.253.152,25 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 12. Eigenkapital a) eingefordertes Kapital gezeichnetes Kapital abzüglich nicht eingeforderter ausstehender Einlagen b) Kapitalrücklage c) Gewinnrücklagen ca) gesetzliche Rücklagen cb) Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen cc) satzungsmäßige Rücklagen cd) andere Gewinnrücklagen d) Bilanzgewinn 10.141.449.902,15 0,00 16.512.405.753,06 5. Sonstige Verbindlichkeiten 10. Genussrechtskapital darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig Vorjahr Tausend Euro 0 1.143.259 9.409.129 (1.115.016) 3a. Handelsbestand 4. Treuhandverbindlichkeiten darunter: Treuhandkredite Euro 432.500 432.500.000,00 0,00 432.500.000,00 348.684.911,98 348.685 0,00 0 0,00 0,00 50.702.270,07 740.236.460,55 0 0 50.702 -80.592 45.936.545.620,96 47.341.051 60.291.901,81 0 64.571 0 31.086.969,91 0 0 38.738 50.702.270,07 -91.650.721,50 Summe der Passiva 1. Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 0,00 60.291.901,81 0,00 2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 0,00 0,00 31.086.969,91 Geschäftsbericht 2012 | 43 bericht des Vorstands 44 | Geschäftsbericht 2012 Gewinn- und Verlustrechnung der dexia kommunalbank Deutschland ag für die Zeit vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012 JAHRESabschluss 2012 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. – 31.12.2012 | Aufwendungen Euro Euro 1. Zinsaufwendungen 2. Provisionsaufwendungen 3. Nettoaufwand des Handelsbestands 4. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a)Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung darunter: für Altersversorgung b) andere Verwaltungsaufwendungen Euro Vorjahr Tausend Euro 2.741.083.393,63 3.420.717 5.096.487,79 13.927 0,00 0 6.134 5.788.592,82 17.098.676,65 994 (177) 8.787 1.036.979,50 2.499 4.083,99 59 7. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 11.465.911,79 131.006 8. A bschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 0,00 0 9. Aufwendungen aus Verlustübernahme 0,00 0 10. 0,00 0 11. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0 12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0,00 1.167 14.875,72 15 14. Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungsoder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne 0,00 0 15. Jahresüberschuss 0,00 0 2.775.800.409,07 3.585.304 5. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 13. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 6 ausgewiesen Summe der Aufwendungen 46 | Geschäftsbericht 2012 967.446,21 193.682,10 6.756.039,03 10.342.637,62 JAHRESABSCHLUSS 2012 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. – 31.12.2012 | Erträge Euro Euro Vorjahr Tausend Euro 2.286.713.356,61 467.485.148,49 2.754.198.505,10 2.925.690 556.825 0,00 0 0 0 0,00 0 559.527,87 4.027 5. Nettoertrag des Handelsbestands 0,00 0 6. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auslösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 0,00 0 228.824,42 6.338 1.193.406,93 295 9. 0,00 0 10. Außerordentliche Erträge 0,00 0 11. Erträge aus Verlustübernahme 0,00 0 19.620.144,75 92.129 2.775.800.409,07 3.585.304 -19.620.144,75 -92.129 -80.591.537,05 -100.211.681,80 0,00 -100.211.681,80 794 -91.335 0 -91.335 0,00 -100.211.681,80 8.560.960,30 -91.650.721,50 0 -91.335 11.537 -79.798 0,00 -91.650.721,50 0,00 794 -80.592 0 -91.650.721,50 -80.592 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 2. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Beteiligungen c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 3. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 4. Provisionserträge 7. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 8. Sonstige betriebliche Erträge 12. Jahresfehlbetrag Summe der Erträge 1. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 2. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 3. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 4. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der gesetzlichen Rücklage b) aus der Rücklage für eigene Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen c) aus satzungsmäßigen Rücklagen d) aus anderen Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00 0,00 5. Entnahmen aus Genussrechtskapital 6. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die gesetzliche Rücklage b) in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen c) in satzungsmäßige Rücklagen d) in andere Gewinnrücklagen 7. Wiederauffüllung des Genussrechtskapitals 8. Bilanzgewinn/Bilanzverlust 0,00 0,00 0,00 0,00 Geschäftsbericht 2012 | 47 JAHRESabschluss 2012 eigenkapitalveränderungsrechnung Eigenkapitalveränderung in Mio. Euro Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Bilanzgewinn Eigenkapital Stand am 31.12.2010 282,5 198,7 49,9 0,8 531,9 Ausgabe von Anteilen 150,0 150,0 0,0 0,0 300,0 Gezahlte Dividenden 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Übrige Veränderungen 0,0 0,0 0,8 -0,8 0,0 Jahresüberschuss/-fehlbetrag 0,0 0,0 0,0 -92,1 -92,1 Entnahmen aus Genussrechtskapital 0,0 0,0 0,0 11,5 11,5 432,5 348,7 50,7 -80,6 751,3 Ausgabe von Anteilen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Gezahlte Dividenden 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Übrige Veränderungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Jahresüberschuss/-fehlbetrag 0,0 0,0 0,0 -19,6 -19,6 Entnahmen aus Genussrechtskapital 0,0 0,0 0,0 8,6 8,6 432,5 348,7 50,7 -91,6 740,3 Stand am 31.12.2011 Stand am 31.12.2012 48 | Geschäftsbericht 2012 JAHRESABSCHLUSS 2012 Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung in Mio. Euro 2011 2012 Periodenergebnis -92,1 -19,6 Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen auf Forderungen, Sach- und Finanzanlagen 38,8 -27,3 Zunahme/Abnahme der Rückstellungen 86,9 -87,7 Andere zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 0,0 0,0 Gewinn/Verlust aus der Veräußerung von Finanz- und Sachanlagen -6,3 -0,2 Sonstige Anpassungen -60,6 -13,1 Zwischensumme -33,4 -148,1 1.046,4 1.323,0 Forderungen an Kreditinstitute -591,2 1.005,7 Wertpapiere (soweit nicht Finanzanlagen) 281,1 -268,2 -1,5 9,3 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden -252,0 2.068,1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -328,9 -255,9 -1.077,0 -2.561,6 26,1 -16,1 Erhaltene Zinsen 3.334,8 2.910,6 Gezahlte Zinsen -3.346,2 -2.928,5 -0,8 -1,2 Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -942,5 1.137,3 Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens 1.125,1 1.841,0 Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens 0,0 0,0 Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0,0 -3.408,8 Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -0,4 -0,5 1.124,8 -1.568,3 Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 300,0 0,0 Mittelveränderungen aus sonstigem Kapital -25,0 -29,2 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 275,0 -29,2 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 457,2 -460,2 25,5 482,7 482,7 22,5 Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten aus operativer Tätigkeit Veränderungen des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus laufender Geschäftstätigkeit Forderungen an Kunden Andere Aktiva aus laufender Geschäftstätigkeit Verbriefte Verbindlichkeiten Andere Passiva aus laufender Geschäftstätigkeit Ertragsteuerzahlungen Cashflow aus der Investitionstätigkeit Zahlungsmittelfonds am Anfang der periode Zahlungsmittelfonds Am Ende der Periode Geschäftsbericht 2012 | 49 JAHRESabschluss 2012 50 | Geschäftsbericht 2012 JAHRESABSCHLUSS 2012 Anhang Grundsätze Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsgrundsätze Der Jahresabschluss wurde nach den maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches, des Aktiengesetzes und des Pfandbriefgesetzes sowie nach der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute aufgestellt. Die Gliederung der Jahresbilanz (Bilanz) und der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) entspricht den Formblättern der RechKredV und enthält auch die für Pfandbriefbanken vorgeschriebenen Posten. Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB). Im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 werden grundsätzlich die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 angewandt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert zuzüglich anteiliger Zinsen angesetzt. Der Unterschied zwischen Ausgabe- und Nennbetrag ist als Rechnungsabgrenzung ausgewiesen. Allen erkennbaren Einzelrisiken im Kreditgeschäft wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die den Finanzanlagen zugeordneten Wertpapierbestände werden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Agiound Disagiobeträge werden über die Laufzeit der Papiere verteilt im Zinsertrag verrechnet. Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve werden unter Berücksichtigung von Kurssicherungsinstrumenten nach dem strengen Niederstwertprinzip zu dem fortlaufend ermittelten Durchschnittswert oder dem gegebenenfalls niedrigeren Tageskurs des Bilanzstichtags bei Beachtung des Wertaufholungsgebots bewertet. Sofern bei Wertpapieren zum Bilanzstichtag keine liquiden Preise über externe Marktdatenanbieter verfügbar waren, wurden die Marktwerte der Wertpapiere unter Anwendung von eigenen Bewertungsmodellen ermittelt. Bei den Bewertungsmodellen handelt es sich um marktübliche Discounted-Cashflow-Verfahren, wobei explizit emittenten- und assetklassenspezifische Zinskurven und Risikoaufschläge (Credit Spreads) berücksichtigt wurden. Werden derivative Finanzinstrumente mit Grundgeschäften in einer Bewertungseinheit (Microhedge) zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken zusammengefasst, wird die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung sowohl prospektiv als auch retrospektiv ermittelt. Dies geschieht für nicht strukturierte Sicherungsbeziehungen in Form der Sensitivitätsanalyse (prospektiv) bzw. der Regressionsanalyse (retrospektiv) und für strukturierte Sicherungsbeziehungen mittels des Critical Terms Match. Gegenläufige Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft bleiben nach § 254 HGB unberücksichtigt (Einfrierungsmethode). Die darüber hinausgehenden Wertänderungen unterliegen unter Beachtung des Wertaufholungsgebots dem Imparitätsprinzip über die Bildung von Rückstellungen. Zinserträge und -aufwendungen der sichernden Swapgeschäfte werden mit den Zinserträgen und -aufwendungen der jeweiligen gesicherten Position verrechnet, somit wird das Zinsergebnis der gesamten Bewertungseinheit in dem entsprechenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen sind entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer mit den um lineare planmäßige Abschreibungen verminderten Anschaffungskosten angesetzt. Neben den planmäßigen Abschreibungen wurde von der Vereinfachungsregel nach § 6 Abs. 2a EStG für geringwertige Wirtschaftsgüter Gebrauch gemacht. Latente Steuern werden gem. § 274 HGB nach dem bilanzpostenorientierten Temporary-Konzept als Vergleich zwischen dem Ansatz nach der Handelsbilanz und nach der Steuerbilanz ermittelt. Vom bilanziellen Wahlrecht zum Ansatz aktiver latenter Steuern wird kein Gebrauch gemacht. Die im Zusammenhang mit echten Pensionsgeschäften übertragenen Wertpapiere werden einschließlich der wirtschaftlichen Erfolge entsprechend der ursprünglich zugeordneten Kategorie bilanziert und bewertet. Gleichzeitig wird eine Verbindlichkeit in Höhe des vereinbarten, für die Übertragung erhaltenen Betrages passiviert. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem vereinbarten Rücknahmebetrag und dem erhaltenen Betrag wird in die Rechnungsabgrenzungsposten eingestellt und zeitanteilig im Zinsergebnis berücksichtigt. Die in Pension genommenen Wertpapiere Geschäftsbericht 2012 | 51 JAHRESabschluss 2012 werden nicht in der Bilanz ausgewiesen. Der für die übernommenen Wertpapiere gezahlte Betrag wird als Forderung gegenüber dem Pensionsgeber bilanziert. Die Zuschlags- bzw. Abschlagsbeträge auf die Pensionsgeschäfte werden jeweils zeitanteilig über die Laufzeit des Pensionsgeschäftes abgegrenzt. Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag zuzüglich anteiliger Zinsen passiviert. Der Unterschied zwischen Nenn- und Ausgabebetrag wird in die Rechnungsabgrenzung eingestellt. Für Steuern, ungewisse Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften werden Rückstellungen in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet. Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen gemäß § 253 (2) HGB in Verbindung mit der Rückstellungsabzinsungsverordnung angesetzt. Für die Berechnung wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Klaus Heubeck sowie ein Rechnungszins von 5,15 % p. a. verwendet. Die Versorgungszusage ist durch eine Rückdeckungsversicherung in entsprechender Höhe gedeckt. Es erfolgt eine Saldierung gem. § 246 (2) Satz 2 HGB. Erhaltene und gezahlte Upfront-Payments aus Swaps werden unter den passiven bzw. den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und zeitanteilig im Zinsertrag bzw. -aufwand vereinnahmt. Die Bewertung der auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden und außerbilanziellen Geschäfte erfolgt auf der Basis des § 256a HGB in Verbindung mit § 340h HGB. Die Umrechnung erfolgt zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags. Bei den Fremdwährungsposten handelt es sich um währungskursgesicherte Positionen, bei denen kein Wechselkursrisiko besteht (besondere Deckung). Die Aufwendungen und Erträge aus der Währungsumrechnung werden netto im sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen. Die Bank nimmt eine verlustfreie Bewertung des Bankbuchs auf Basis der Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. vom 30. August 2012 (IDW RS BFA 3) vor. Das Bankbuch umfasst alle bilanziellen und außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzgeschäfte außerhalb des Handelsbestands (einschließlich der Wertpapiere der Liquiditätsreserve und der Wertpapiere des Anlagebestands). Ein Handelsbuch führt die Bank nicht. Die Bewertung des Bankbuchs erfolgt mittels der periodischen (GuV-orientierten) Betrachtungsweise unter Berücksichtigung angemessener zukünftiger Verwaltungsund Risikokosten. Die Risikokosten sind aus aufsichtsrechtlichen Vorgaben für das Meldewesen (Standardrisikokosten) abgeleitet. 52 | Geschäftsbericht 2012 Dabei wird ausgehend von dem derzeitigen Refinanzierungsmix eine künftige Refinanzierung über Termineinlagen, Geldaufnahmen bei der EZB und durch Liquidität aus der Gruppe unterstellt. Betrags- und Laufzeitinkongruenzen werden unter Verwendung fristenadäquater Geld- und Kapitalmarktzinssätze zum Abschlussstichtag fiktiv geschlossen, wobei die Finanzierungswirkung des Eigenkapitals Berücksichtigung findet. Bei Vorliegen eines Verpflichtungsüberschusses wird dieser nach dem Imparitätsprinzip im Wege einer Drohverlustrückstellung berücksichtigt und unter der Risikovorsorge erfolgswirksam erfasst. ERLÄUTERUNGEN zur Bilanz Zur Sicherheit übertragene Vermögensgegenstände Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Rahmen von Offenmarktgeschäften und echten Pensionsgeschäften durch Wertpapiere in Höhe von 7.065,5 Mio. Euro und Darlehen in Höhe von 149,6 Mio. Euro besichert. Börsenfähige Wertpapiere Wertpapiere mit einem Nominalvolumen von 14.430,9 Mio. Euro werden wie Anlagevermögen bewertet, da sie nicht als Liquiditätsreserve dienen und teilweise als Deckung für begebene Öffentliche Pfandbriefe dienen. Auf Wertpapiere des Anlagevermögens mit einem Buchwert von 4.210,1 Mio. Euro und einem beizulegenden Zeitwert von 3.791,8 Mio. Euro wurden keine Abschreibungen auf den Niederstwert vorgenommen. Es liegt keine dauerhafte Wertminderung vor, da es sich um Kursschwankungen handelt, von denen erwartet wird, dass sie sich bis zur Fälligkeit des Papiers wieder ausgleichen werden und die Papiere bis zur Fälligkeit gehalten werden können (Tabelle 29). Entwicklung des Anlagevermögens Die Sachanlagen beinhalten im Rahmen der eigenen Tätigkeit genutzte Grundstücke und Gebäude in Höhe von 4,4 Mio. Euro und Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 1,1 Mio. Euro. Sonstige Vermögensgegenstände Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen fällige Schuldverschreibungen (4,5 Mio. Euro). JAHRESABSCHLUSS 2012 Forderungen und Verbindlichkeiten an/gegenüber verbundene(n) Unternehmen Forderungen/Verbindlichkeiten an/gegenüber verbundene(n) Unternehmen/Beteiligungen in Mio. Euro Forderungen an Kreditinstitute Gesamt Darunter an/gegenüber verbundene(n) Unternehmen Darunter an/gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 8.261,4 2.209,51 – Forderungen an Kunden 19.039,3 – – Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 18.279,2 3.676,0 – Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10.141,4 340,21 – Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 21.881,4 – – Verbriefte Verbindlichkeiten 12.318,9 – – 70,0 60,01 – Nachrangige Verbindlichkeiten enthält ausschließlich unverbriefte Forderungen bzw. Verbindlichkeiten 1 Fristengliederung nach Restlaufzeiten Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Andere verbriefte Verbindlichkeiten 5.628,0 381,5 7.350,0 3.241,5 – 369,0 758,0 106,0 1.679,9 – 1.177,6 3.674,1 1.469,8 2.473,8 – Mehr als 5 Jahre 295,9 13.911,4 465,2 14.095,2 – Zinsen 790,9 314,3 750,4 391,0 – 8.261,4 19.039,3 10.141,4 21.881,4 – Gliederung nach Restlaufzeiten in Mio. Euro Bis 3 Monate Mehr als 3 Monate bis 1 Jahr Mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre Gesamt Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere in Mio. Euro Begebene Schuldverschreibungen in Mio. Euro 4.657,4 4.023,5 Im Folgejahr fällig werdend Börsenfähige Wertpapiere, Aktien in Mio. Euro Gesamt Börsenfähig Börsennotiert Nicht börsennotiert Betrag der nicht mit dem Niederstwertprinzip bewerteten börsenfähigen Wertpapiere Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 18.279,2 18.279,2 16.537,4 1.741,9 4.210,1 – – – – – Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Geschäftsbericht 2012 | 53 JAHRESabschluss 2012 Anschaffungskosten Vortrag 1.1.2012 Zugänge Geschäftsjahr Abgänge Geschäftsjahr Abschreibung kumuliert Restbuchwert zum 31.12.2012 Restbuchwert zum 31.12.2011 Abschreibung/ Zuschreibung Geschäftsjahr Immaterielle Vermögensgegenstände 22,8 0,1 0,0 22,4 0,4 1,0 0,7 Sachanlagen 16,0 0,4 0,3 10,7 5,5 5,4 0,4 14.383,2 12.967,1 – Anlagespiegel in Mio. Euro Wertpapiere des Anlagevermögens Veränderungen saldiert 12.967,1 1.416,1 Aktive latente Steuern Bewertungseinheiten Unterschiedliche Wertansätze bei Schuldverschreibungen und an- Die Bank hat Bewertungseinheiten in der Form von Microhedgebeziehungen ausschließlich zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken gebildet, in die die nachfolgenden Posten bzw. Transaktionen einbezogen wurden. Aufgrund des Abschlusses von Zinsswaps werden diese Grundgeschäfte in variable Transaktionen umgewandelt. Die Bewertungseinheit wird durch weitestgehende Übereinstimmung der wesentlichen Parameter von Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft hergestellt. Da sich die Wertänderungen der korrespondierenden Geschäfte über die Laufzeit fast vollständig ausgleichen, ist nur in Höhe des nicht abgesicherten Teils eine Rückstellung zu bilden. Diese beträgt zum Bilanzstichtag 1,4 Mio. Euro. Für die Überwachung der Effektivität der gebildeten Mikrohedgebeziehungen werden im Rahmen der nicht zinsstrukturierten Produkte Sensitivitätsanalysen und Regressionsanalysen verwendet, bei denen die Wertver- deren festverzinslichen Wertpapieren führen zu temporären Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz und somit zu latenten Steuern. Diese aktiven latenten Steuern sind mit einem Steuersatz von 30,2 % bewertet. Unter Ausübung des Wahlrechts gem. § 274 (1) Satz 2 HGB haben wir auf den Ansatz verzichtet, da der voraussichtliche Ausgleich dieser Differenzen nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit absehbar ist. Forderungen/Verbindlichkeiten in Fremdwährung In den Aktiva sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von 2.438,6 Mio. Euro und in den Passiva von 59,3 Mio. enthalten. Rechnungsabgrenzungsposten Rechnungsabgrenzungsposten Aktiv in Mio. Euro 31.12.2011 31.12.2012 37,6 22,1 Agio aus Forderungen 232,2 207,7 Aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft insgesamt 269,8 229,8 31.12.2011 31.12.2012 Damnum aus Forderungen 16,1 14,2 Agio aus Schuldverschreibungen 17,0 12,5 Aus dem Emissions- und Darlehensgeschäft insgesamt 33,2 26,7 Emissionsdisagio aus Schuldverschreibungen Rechnungsabgrenzungsposten Passiv in Mio. Euro 54 | Geschäftsbericht 2012 JAHRESABSCHLUSS 2012 Grundgeschäft Betrag des Grundgeschäfts in Mio. Euro Art der Bewertungseinheit Gesichertes Risiko Vermögensgegenstände 11.793,5 Microhedge Zinsänderungsrisiko 3.165,7 6.424,9 Microhedge Zinsänderungsrisiko -1.304,6 Verbindlichkeiten Gesamt 18.218,4 änderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft gegenübergestellt werden. Im Rahmen der zinsstrukturierten Produkte wird der Critical Terms Match für den Nachweis der Effektivität eingesetzt. Dabei wird die Deckungsgleichheit bestimmter Parameter zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft untersucht, ohne dass eine Messung der effektiven Auswirkungen wie bei den nicht zinsstrukturierten Produkten stattfindet. Sonstige Verbindlichkeiten Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen unrealisierte Verluste aus besonders gedeckten Devisentermingeschäften (373,6 Mio. Euro) sowie anteilige Zinsen aus nachrangigen Verbindlichkeiten (1,5 Mio. Euro). Pensionsrückstellungen Pensionsrückstellungen in Höhe von 0,0 Mio. Euro wurden gemäß § 246 (2) Satz 2 HGB mit Ansprüchen aus Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 0,0 Mio. Euro verrechnet. Nachrangige Verbindlichkeiten Die nachrangigen Verbindlichkeiten sind im Fall des Konkurses oder der Liquidation der Bank erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückzuerstatten. Eine vorzeitige Rück- Nominal in Mio. Euro Höhe des abgesicherten Risikos in Mio. Euro Zinssatz % Fälligkeit 10,0 5,28 07.03.2013 40,0 4,96 01.09.2016 10,0 4,68 30.05.2018 10,0 4,67 26.09.2018 zahlung ist ausgeschlossen. Die Zinsaufwendungen für alle nachrangigen Verbindlichkeiten betragen 4,4 Mio. Euro. Folgende nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigen 10 % des Gesamtausweises (Tabelle 34). Aus dem Bestand von 70,0 Mio. Euro erfüllen 64,0 Mio. Euro die Anforderungen des § 10 (5a) KWG zur Anerkennung als haftendes Eigenkapital. Es gelten die Bedingungen für nachrangige Schuldscheindarlehen. Eine Umwandlung in Kapital oder in eine andere Schuldform ist vertraglich nicht festgeschrieben. Genussrechtskapital Das Genussrechtskapital setzt sich nach der Herabsetzung der Rückzahlungsansprüche aus Inhabergenussrechten in Höhe von 64,2 Mio. Euro und Namensgenussrechten in Höhe von 39,8 Mio. Euro zusammen. Zum Bilanzstichtag ist es haftendes Eigenkapital gem. § 10 Abs. 5 KWG in Höhe von 70,0 Mio. Euro. Aufgrund der Emissionsbedingungen wird im Falle eines Bilanzverlusts das Genussrechtskapital nicht verzinst. Daher sind für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Aufwendungen angefallen. Die Ermittlung der Beteiligung der Genussscheingläubiger am Verlust ist aufgrund der verschiedenen Genussrechtsbedingungen nach unterschiedlichen Berechnungsmethoden vorzunehmen. Die Verlustquote der Namensgenussscheininhaber am Jahresfehlbetrag berechnet sich im Verhältnis des Rückzahlungsanspruchs zur Summe aus gezeichnetem Kapital, Rücklagen und gesamtem Genussrechtskapital. Bei den Inhabergenussscheinen wird die Quote der Beteiligung am Bilanzverlust einschließlich Verlustvortrag im Verhältnis der jeweiligen Rückzahlungsansprüche zur Summe des Eigenkapitals gem. § 10 KWG berechnet. Dabei wurden jeweils Nominalkapitalbeträge bzw. beim Ansatz des Genussrechtskapitals die um die Verlustbeteiligung aus dem Vorjahr verminderten Beträge zugrunde gelegt. Der Jahresfehlbetrag bzw. der Bilanzverlust wurde vor Berücksichtigung der Verlustbeteiligung ermittelt. Bei der Berechnung wurde auf die Verhältnisse zum Bilanzstichtag 31.12.2012 abgestellt. Geschäftsbericht 2012 | 55 JAHRESabschluss 2012 Die Rückzahlungsansprüche der Genussscheingläubiger verminderten sich im Geschäftsjahr 2012 um 8,6 Mio. Euro auf 104,0 Mio. Euro. Pensionsgeschäfte Der Buchwert der in Pension gegebenen Vermögensgegenstände beträgt 1.222,1 Mio. Euro. Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital beträgt 432,5 Mio. Euro. Es ist eingeteilt in 432.500.000 vinkulierte Namensaktien zu 1,00 Euro. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Bezüge der Organmitglieder Kapital-/Gewinnrücklagen Die Kapitalrücklage aus Kapitalerhöhung beläuft sich auf 348,7 Mio. Euro. Die Gewinnrücklage beträgt am Jahresende 50,7 Mio. Euro. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands im Berichtsjahr beliefen sich auf 0,731 Mio. Euro. An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden im Geschäftsjahr 2012 0,030 Mio. Euro gezahlt. Honorare der Abschlussprüfer Frei verfügbare Rücklagen Der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2012 beträgt 91,7 Mio. Euro. Im Berichtsjahr bestanden keine gesetzlichen, satzungsgemäßen oder gemäß Gesellschaftsvertrag bestehenden Ausschüttungssperren. In den anderen Verwaltungsaufwendungen sind folgende Honorare der Abschlussprüfer enthalten (Tabelle 36). Risikovorsorge Bei der Risikovorsorge wird von dem Wahlrecht auf Vollkompensation Gebrauch gemacht (§ 340f Abs. 3 HGB). Der ausge- Rückzahlungsanspruch vor Verlustzuweisung 2011 in Mio. Euro Rückzahlungsanspruch nach Verlustzuweisung 2011 in Mio. Euro Rückzahlungsanspruch nach Verlustzuweisung 2012 in Mio. Euro Emissionsjahr 2002 1,0 0,9 Emissionsjahr 2002 5,0 4,6 Emissionsjahr 2003 10,0 Emissionsjahr 2003 10,0 Emissionsjahr 2003 Genussrechtskapital Zinssatz in % Kapitalrückzahlung 0,9 6,60 2013 4,1 variabel 2013 9,1 8,1 6,45 2014 9,0 8,9 6,52 2014 20,0 18,3 16,3 6,25 2014 Emissionsjahr 2006 10,0 9,0 8,9 5,08 2017 Emissionsjahr 2006 4,0 3,6 3,5 5,08 2017 Emissionsjahr 2006 22,0 20,1 17,9 4,88 2017 Emissionsjahr 2007 10,0 9,0 8,9 5,57 2018 Emissionsjahr 2007 10,0 9,0 8,9 5,57 2018 Emissionsjahr 2007 21,8 19,9 17,7 5,63 2018 56 | Geschäftsbericht 2012 JAHRESABSCHLUSS 2012 wiesene Saldo ergibt sich aus der Verrechnung des Aufwandspostens „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft“ mit dem Ertragsposten „Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft“. Wesentlichen Cashflows bei Finanzanlagen und aus der Finanzierungstätigkeit. Letztere stammen im Wesentlichen aus Transaktionen mit dem Aktionär. Der Finanzmittelfonds umfasst den Kassenbestand und die Guthaben bei Zentralnotenbanken. Änderungen in der Definition wurden nicht vorgenommen. Die Risikovorsorge beinhaltet außerdem die Auflösung der Drohverlustrückstellung aus der verlustfreien Bewertung von zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs gem. der IDW Stellungnahme (IDW RS BFA 3) vom 30. August 2012 in Höhe von 77,0 Mio. Euro. Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere Es wird von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht (§ 340c Abs. 2 HGB), „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere“ mit „Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren“ voll zu kompensieren. Die Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen betreffen im Unterposten 1b) in voller Höhe sonstige Bürgschaften und im Unterposten 2c) unwiderrufliche Kreditzusagen von Kommunalkrediten in Höhe von 23,0 Mio. Euro und Darlehen an kommunalnahe Unternehmen in Höhe von 8,1 Mio. Euro. Die unter dem Strich ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen sowie die unwiderruflichen Kreditzusagen sind Bestandteil unseres originären Kreditgeschäfts und unterliegen denselben konservativen Bewertungskriterien wie alle übrigen mit Adressenausfallrisiken behafteten Forderungen. Aus heutiger Sicht bestehen keine erkennbaren Ausfallrisiken, die eine Passivierung erfordern. Nacherhebung der Bankenabgabe Sonstige angaben Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung wurde auf Basis des Deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 2-10 aufgestellt. Sie gliedert die Veränderung des Zahlungsmittelbestands in die Zahlungsströme aus operativer Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die Zuordnung der Zahlungsströme zur operativen Tätigkeit erfolgt in Anlehnung an die Zusammensetzung des Betriebsergebnisses. Die Zahlungsströme aus Investitionstätigkeit enthalten im Es besteht die Möglichkeit, dass in dem Falle, in dem die Bank zukünftig Jahresüberschüsse erwirtschaftet, die Bankenabgabe nachträglich neu festgesetzt wird, so dass die Bankenabgabe den bisher gezahlten Mindestbeitrag übersteigt (Nacherhebung). Der mögliche Nacherhebungsbeitrag würde für die Beitragszeiträume 2011 und 2012 insgesamt 14,0 Mio. Euro betragen. Zins- und währungsbezogene Termingeschäfte Zum Bilanzstichtag bestehen folgende noch nicht abgewickelte, nicht zu Handelszwecken dienende zins- und fremdwährungs- Honorare der Abschlussprüfer in Mio. Euro Abschlussprüfungsleistungen 0,4 Andere Bestätigungsleistungen 0,0 Steuerberatungsleistungen 0,0 Sonstige Leistungen 0,0 Gesamt 0,4 Geschäftsbericht 2012 | 57 JAHRESabschluss 2012 Volumen im Derivategeschäft in Mio. Euro nach Restlaufzeiten Bis 1 Jahr Nominalvolumen Marktwerte 1–5 Jahre Länger als 5 Jahre Gesamt Positiv Negativ Gesamt 6.155,1 18.660,1 47.365,4 72.180,6 6.427,7 -9.196,6 -2.768,9 Cross-Currency-Swaps 89,4 367,8 1.731,8 2.189,1 54,5 -819,4 -764,9 Optionen 52,0 90,0 0,0 142,0 0,0 -0,1 -0,1 Gesamt 6.296,5 19.117,9 49.097,3 74.511,7 6.482,2 -10.016,2 -3.534,0 Zinsswaps Öffentliche Pfandbriefe in Mio. Euro 31.12.2011 31.12.2012 Ordentliche Deckung 1.879,2 1.586,8 Forderungen an Kunden (Kommunalkredite) 19.427,7 18.188,3 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 10.921,8 8.808,9 1.875,8 984,8 Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite) als Sicherheit für echte Pensionsgeschäfte erhalten Sonstige Deckung 82,2 82,8 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 902,5 672,4 als Sicherheit für echte Pensionsgeschäfte erhalten 554,0 160,0 35.643,2 30.484,1 Forderungen an Kreditinstitute (Kommunalkredite) DECKUNGSWERTE INSGESAMT Gesamtbetrag der Deckungswerte nach § 20 Abs. 2 nr. 2 Pfandbriefgesetz in Mio. Euro 31.12. 2012 Nominal 915,3 31.12. 2011 Nominal 1.538,7 Gesamtbetrag der im Umlauf befindlichen Pfandbriefe in Mio. Euro Nominal 31.12.2011 Nominal 31.12.2012 Barwert 31.12.2011 Öffentliche Pfandbriefe 32.746,0 28.163,2 37.073,8 33.423,2 34.430,3 31.258,7 Deckungsmasse 35.643,2 30.484,1 42.702,2 37.871,3 39.088,8 35.204,6 davon Derivate 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2.897,3 2.320,9 5.628,4 4.448,1 4.658,5 3.946,0 Überdeckung laufzeitstruktur der im umlauf befindlichen pfandbriefe sowie zinsbindungsfristen der deckungsmasse Bis 1 Jahr einschließlich Mehr als 1 Jahr bis einschließlich 2 Jahre Barwert Risikobarwert Risikobarwert 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 Mehr als 2 Jahre bis einschließlich 3 Jahre 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 Öffentliche Pfandbriefe 1.163,0 3.981,9 4.774,0 3.428,8 4.128,4 1.244,7 Deckungsmasse 2.633,8 2.538,3 3.100,9 2.798,9 2.377,4 2.559,0 58 | Geschäftsbericht 2012 JAHRESABSCHLUSS 2012 bezogene Termingeschäfte: Termingeschäfte mit Schuldscheindarlehen, Zinsswaps, Zinswährungsswaps, Stillhalterverpflichtungen aus Optionen auf Zinsswaps, gekaufte Optionen, Zinsbegrenzungsvereinbarungen, Schuldscheindarlehen mit Gläubigerkündigungsrecht, Pfandbriefemissionen mit Schuldnerkündigungsrecht. Es handelt sich in allen Fällen um OTCProdukte (Tabelle 37). Deckungsrechnung Auf die Deckungswerte der Öffentlichen Pfandbriefe sind wie zum Vorjahresstichtag keine Leistungen mehr als 90 Tage rückständig (Tabellen 38–42). Kredite an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder Die Swappartner der Bank gehören ausnahmslos Kreditinstitutsgruppen aus Ländern der OECD an, die geeignete Kreditinstitute im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Pfandbriefgesetz sind. Die Ermittlung des Adressenausfallrisikos der Zinsswaps erfolgt nach der Marktbewertungsmethode. Zum Bilanzstichtag waren keine Kredite und Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt. Mitarbeiterzahl Den saldierten negativen Marktwerten der Derivate in Höhe von -3,5 Mrd. Euro (ohne anteilige Zinsen) stehen zinsinduzierte stille Reserven von mehr als 3,5 Mrd. Euro in den Buchwerten der Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden, Wertpapiere, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und verbriefte Verbindlichkeiten gegenüber. Im Jahresdurchschnitt waren 81 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon entfallen 39 auf den tariflichen und 42 auf den außertariflichen Bereich. Zum Jahresende 2012 beschäftigte die Bank 77 (2011: 84) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Konzernzugehörigkeit Die Barwerte der Derivate werden mit Hilfe von Zerobondabzinsungsfaktoren sowie der zukünftigen Cashflows unter Zugrundelegung der Marktwertmethode errechnet. Die arbitragefreien Zerobondabzinsungsfaktoren werden arbeitstäglich aus der aktuellen Swap-Mid-Zinskurve ermittelt. Sofern für hoch strukturierte Derivate zum 31. Dezember 2012 noch kein Bewertungsmodell vorlag, wurden diese mit der variablen Seite bewertet. Handelsgeschäfte mit derivativen Produkten wurden nicht getätigt. Die anderen Forderungen an Kreditinstitute enthalten 760,8 Mio. Euro und die anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 719,3 Mio. Euro anteilige Zinsen aus derivativen Geschäften. Geleistete Ausgleichszahlungen werden unter den Aktiven Rechnungsabgrenzungsposten mit 92,7 Mio. Euro und die erhaltenen Ausgleichszahlungen unter den Passiven Rechnungsabgrenzungsposten mit 269,4 Mio. Euro ausgewiesen. Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten einen Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsbewertung von Swaps in Höhe von 373,6 Mio. Euro. Mehr als 3 Jahre bis einschließlich 4 Jahre Mehr als 4 Jahre bis einschließlich 5 Jahre Die Dexia Crédit Local S. A., Paris, ist am Kapital der Bank zu 100 % beteiligt. Die Muttergesellschaft stellt einen Teilkonzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards auf, in den die Dexia Kommunalbank Deutschland AG einbezogen ist. Der Teilkonzernabschluss ist beim Handelsregister in Paris hinterlegt. Die Dexia S. A., Brüssel, ist am Kapital der Dexia Crédit Local S. A., Paris, zu 100 % beteiligt. Die Dexia S. A., Brüssel, stellt einen Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards auf, in den die Dexia Kommunalbank Deutschland AG einbezogen ist. Dieser wird beim Handelsregister in Brüssel hinterlegt. Mehr als 5 Jahre bis einschließlich 10 Jahre Mehr als 10 Jahre 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 1.394,5 1.727,6 1.930,6 1.698,3 7.979,1 6.353,8 11.376,3 9.728,1 2.538,3 1.381,5 1.643,4 1.836,0 5.896,4 3.952,2 17.453,1 15.418,4 Geschäftsbericht 2012 | 59 JAHRESabschluss 2012 Zur Deckung von Öffentlichen Pfandbriefen verwendete Forderungen in Mio. Euro Länder Staat 31.12.2011 Belgien Bulgarien Deutschland Regionale Gebietskörperschaften Örtliche Gebietskörperschaften 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 257,1 1.894,4 1.633,0 11.988,8 10.804,9 5,0 5,0 80,0 73,6 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 6.508,9 6.019,9 5.014,0 3.894,4 3.612,7 2.989,0 25,0 25,0 132,0 230,0 354,0 279,0 40,0 200,0 78,3 78,3 82,2 82,8 770,0 10,0 davon mit Haftung öffentlicher Stellen 4,5 Finnland 155,1 Frankreich 3,0 47,7 43,7 175,0 Internationale Institutionen Italien 1.888,1 1.503,8 920,4 247,3 817,5 744,2 Japan 629,6 552,0 152,8 134,6 132,8 116,5 25,0 25,0 Litauen 12,8 Luxemburg 75,2 75,2 Polen 250,0 250,0 Portugal 225,0 225,0 Österreich 1.671,7 1.499,4 75,0 75,0 Schweden 10,0 10,0 252,8 226,2 Schweiz Spanien 18,7 USA 503,9 318,9 166,1 43,5 300,5 204,0 59,4 45,4 90,0 Tschechische Rep. Ungarn 18,7 268,9 271,9 Auf die Deckungswerte der Öffentlichen Pfandbriefe sind keine Leistungen innerhalb von 90 Tagen rückständig. 60 | Geschäftsbericht 2012 Sonstige Schuldner ORGANE DER BANK Organe der Bank Aufsichtsrat Stéphane Vermeire (bis 11.12.2012) Head of Public & Wholesale Banking International Member of the Management Board of Dexia Crédit Local Vorsitzender Claude Piret (seit 08.11.2012) Deputy Chief Executive Officer of Dexia Crédit Local Member of the Management Board of Dexia S. A. Stellvertretender Vorsitzender vom 06.12.2012 bis 04.01.2013 Vorsitzender seit 04.01.2013 Stéphane Magnan (bis 19.01.2012) Head of Treasury & Financial Markets Member of the Management Board of Dexia Crédit Local Stellvertretender Vorsitzender Véronique Hugues (seit 20.12.2012) Head of Financial Management of Dexia S. A. Stellvertretende Vorsitzende seit 04.01.2013 Benoît Debroise (seit 09.02.2012) Head of Treasury & Financial Markets of Dexia Crédit Local Norbert Drews Bankangestellter, Dexia Kommunalbank Deutschland AG Stefanie Gregorius (seit 09.03.2012) Bankangestellte, Dexia Kommunalbank Deutschland AG Dr. Dirk Hoffmann (seit 09.02.2012) Rechtsanwalt und Consultant François Laugier (bis 23.10.2012) Chief Financial Officer Member of the Management Board of Dexia Crédit Local Stellvertretender Vorsitzender vom 19.04.2012 bis 23.10.2012 Nico Picard (bis 12.01.2012) Managing Director, Head of Controlling and Financial Planning Dexia Banque Internationale à Luxembourg Vorstand Treuhänder Friedrich Munsberg Marktvorstand Vorsitzender Werner Graf Bundesbankdirektor i. R. Laurent Fritsch Marktfolgevorstand Wilfried Wouters (bis 30.06.2012) Marktvorstand Victor von Bothmer Rechtsanwalt Josef Baiz Vorstandsmitglied a. D. (bis 31.10.2012) Geschäftsbericht 2012 | 61 JAHRESabschluss 2010 BERICHT DES VORSTANDES 62 | Geschäftsbericht 2012 VersicherunG VersicherunG Der GesetZlichen Vertreter Wir versichern, dass der Jahresabschluss nach unserem besten Wissen unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Wir versichern weiterhin, dass im Lagebericht nach unserem besten Wissen der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird und dass die wesentlichen Chancen und Risiken im Sinne des § 289 Abs. 1 Satz 4 HGB beschrieben sind. Berlin, den 20. März 2013 DexiA koMMunAlBAnk DeutschlAnD AG Der Vorstand Munsberg fritsch Geschäftsbericht 2012 | 63 Bestätigungsvermerk Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Jahresbilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Dexia Kommunalbank Deutschland AG, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss der Dexia Kommunalbank Deutschland AG, Berlin, den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und 64 | Geschäftsbericht 2012 vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Berlin, den 21. März 2013 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Katrin Rohmann Wirtschaftsprüferin Klaus Hammelstein Wirtschaftsprüfer Weitere Erläuterungen Weitere Erläuterungen Strukturentwicklung Aktiva in Mio. Euro 2012 2012 in % 2011 in % Forderungen an Kreditinstitute b)Kommunalkredite 1.699,6 3,7 4,2 c)Andere Forderungen 6.561,7 14,3 15,8 Forderungen an Kunden a)Hypothekendarlehen 51,7 0,1 0,1 18.655,8 40,6 42,1 331,8 0,7 0,8 17.195,3 37,4 35,2 1.083,9 2,4 0,0 Sonstige Aktiva 356,6 0,8 1,9 Bilanzsumme 45.936,5 100,0 100,0 2012 2012 in % 2011 in % b)Kommunalkredite c)Andere Forderungen Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere b)Anleihen und Schuldverschreibungen c)Eigene Schuldverschreibungen Strukturentwicklung Passiva in Mio. Euro Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten b)Namenspfandbriefe c)Andere Verbindlichkeiten 938,2 2,0 2,4 9.203,2 20,0 19,9 16.512,4 35,9 36,4 5.369,0 11,7 5,5 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden b)Namenspfandbriefe c) Andere Verbindlichkeiten Verbriefte Verbindlichkeiten 12.288,4 26,8 31,5 ac)Sonstige Schuldverschreibungen 30,5 0,1 0,1 Nachrangige Verbindlichkeiten 70,0 0,2 0,2 104,0 0,2 0,2 a) Gezeichnetes Kapital 432,5 0,9 0,9 b), c) Rücklagen 399,4 0,9 0,8 d) Bilanzverlust -91,7 -0,2 -0,2 Sonstige Passiva 680,6 1,5 2,2 45.936,5 100,0 100,0 ab)Öffentliche Pfandbriefe Genussrechtskapital Eigenkapital Bilanzsumme Geschäftsbericht 2012 | 65 Weitere Erläuterungen Gewinn- und Verlustrechnung/Ergebnisrechnung in Tausend Euro 2011 2012 Zinserträge 3.482.515 2.754.199 Zinsaufwendungen 3.420.717 2.741.083 Zinsüberschuss 61.798 13.115 Provisionsergebnis -9.900 -4.537 Zins- und Provisionsüberschuss 51.898 8.578 Personalaufwand 7.128 6.756 Andere Verwaltungsaufwendungen 8.787 10.343 Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 2.499 1.037 33.484 -9.558 236 1.189 -131.006 -11.466 6.338 229 -90.948 -19.605 -1.181 -15 -92.129 -19.620 Teilbetriebsergebnis Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen Risikovorsorge Wertpapierergebnis Betriebsergebnis Steuern Jahresfehlbetrag 66 | Geschäftsbericht 2012 Veränderung Veränderung in % -48.683 -79 -43.320 -83 -43.042 -129 72.509 Impressum Herausgegeben von der Dexia Kommunalbank Deutschland AG Gestaltung Adjouri Brand Consultants GmbH | www.adjouri.com Druck Druckerei Königsdruck Berlin | www.koenigsdruck.de