Das Grätzl von A - GRÄTZL

Transcription

Das Grätzl von A - GRÄTZL
von BewohnerInnen für BewohnerInnen des
Volkert- und Alliiertenviertels
Jg. 4, Nr. 2, Juni 2006
Aus dem Inhalt
Arbeitskreise des
Grätzelmanagements
Grätzelmanagement
Geschichte/n aus dem
Grätzl
Nahversorgung
Grätzl-Menschen
Grätzlleben
Kids und Teenies
LeserInnen
Unterhaltung
Veranstaltungen
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5
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9
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14
15
16
Impressum
Das Grätzl-Blattl erscheint
vierteljährlich und wird unentgeltlich an alle Haushalte
und an UnternehmerInnen
im Volkert- und Alliiertenviertel verteilt.
Das Grätzl-Blattl soll ein
Sprachrohr für die BewohnerInnen, UnternehmerInnen und Institutionen sein
und diese im Grätzl vorstellen. Es soll die Vernetzung
im Stadtteil fördern, Kenntnisse über Geschichte und
Kultur erweitern, sowie Gegenwart und Zukunft des
Viertels diskutieren.
Herausgeber:
Verein Grätzl-Blattl
1020 Wien, Springerg. 22/7
Tel.: 0699 194 222 24
redaktion@graetzl-blattl.at
www.graetzl-blattl.at
ZVR-Zahl: 862039585
Redaktion: Karin Plischek,
Beate Scholz.
Fotos, wenn nicht anders angegeben: Grätzelmanagement 2006, Karin Plischek.
Grafik: Uschi Lichtenegger.
Auflage: 9.000
Konto: BAWAG, BLZ 14000
Konto Nr.: 02510-703-815
Von Menschen, die
das Grätzl prägen
Beinahe jeder hier im Grätzl kennt Frau Chu-An Chen. Sie arbeitet
seit vielen Jahren beim Billa in der Rueppgasse. Sie arbeitet fleißig
und schnell und es gibt KundInnen, die sich nur bei der Kassa von
Frau Chen anstellen, da sie wissen, dass sie bei ihr raschest an die
Reihe kommen. Trotz der anstrengenden Arbeit hat Frau Chen
immer eine freundliche Antwort auf alle Fragen der KundInnen.
Chu-An Chen ist nur ein Beispiel für die Menschen, die aus
unserem Stadtteil das liebensund lebenswerte Grätzl machen. Viele von Ihnen sind und
werden im Grätzl-Blattl vorgestellt, schreiben darin oder
werken im Hintergrund an der
Stadtteilzeitung. In diesem
Heft zum Beispiel Lothar Klein,
Maria Stransky, Gül Lüle oder
die Begründerinnen des Frauenkulturtreffs VAV Vera Nusko,
Hedwig Hofer-Sedoch, Inger
Gustafsson, Hilde Grünstäudl.
Das Grätzl-Blattl überreichte
Frau Chen einen bunten Blumenstrauß und bedankte sich
im Namen der Bewohnerinnen
und Bewohner des Grätzls bei
ihr. Frau Chen gab den Dank
sofort zurück: „Die KundInnen
sind doch immer so freundlich
zu mir. Das müssen Sie schreiben!“
Das Grätzl-Blattl überreichte unter dem Applaus von KundInnen
Chu-An Chen einen Blumenstrauß als kleines Dankeschön.
Erfolg für das Fußballteam „Hort Vereinsgasse"
Beim 1. Fußballturnier
der öffentlichen Horte
Leopoldstadt um den
Wanderpokal des Hort
Fußball-Kidscup 2006
erreichten die Jungen
und Mädchen des Horts
Vereinsgasse den beachtlichen 2. Platz.
Liebe Frau Chen, das machen
wir doch gerne und wir wünschen Ihnen noch viele freundliche KundInnen.
Ihr Grätzl-Blattl
Foto: Elisabeth Haas
„Es hat großen Spaß
gemacht“, so Susanne
Haas, Trainerin und
Hortgruppenleiterin.
2
ARBEITSKREISE DES GRÄTZELMANAGEMENTS
Arbeitskreis „Kultur und Gesellschaft“
Die TeilnehmerInnen des Arbeitskreises Kultur und Gesellschaft haben sich einiges für
den Sommer am Volkertplatz
vorgenommen. Sie veranstalten in Zusammenarbeit mit
dem Jugendraum alte Trafik
(J.at) eine Busfahrt mit
Kindern in den Märchenwald
von St. Margareten im Burgenland. Im Juli wird es wieder ein Candlelight Dinner geben und im Herbst sorgen sie
für das leibliche Wohl beim
Sommerkino am 8. September und planen ein Oktoberfest mit vielen Attraktionen.
Auch bei der Organisation des
Grätzelfestes hat der Arbeitskreis Kultur und Gesellschaft
besonders aktiv mitgearbeitet
(Buffet, Tombolapreise beschaffen, UnternehmerInnen
aktivieren...). Ein kleines Resümee über das Fest:
Unter dem Motto „Volkertplatz
- Ein Platz für Alle“ feierten
zahlreiche Kinder, Jugendliche
und Erwachsene am Freitag,
dem 19. Mai ein Grätzelfest.
Besonders sehenswert war
das Basketballmatch mit den
Bezirkspolitikern
Gerhard
Kubik und Adi Hasch, denn
der beispielhafte, originelle
Einsatz der beiden mit den
Jugendlichen zeigte, dass
Fairness im Umgang zwischen Jung und Alt, zwischen
Menschen verschiedener Herkunft und verschiedenen politischen Fraktionen durch
Spiel und Sport mit Spaß und
Freude gelebt werden kann.
Bei den Informationsständen
der Institutionen des Stadtteils konnten Jung und Alt ihr
Besonders spannend verlief das Basketball-Turnier des J.at.
Bezirksvorsteher Kubik und sein Stellvertreter Adi Hasch verloren in der
Verlängerung knapp 7:6 gegen die Jugendlichen des J.at.
Arbeitskreis „Öffentlicher Raum“
Liebe Leserin, lieber Leser!
Der Arbeitskreis Öffentlicher
Raum des Grätzelmanagements beschäftigt sich derzeit
unter anderem intensiv mit
dem Thema Straßenverkehr.
ArbeitskreisteilnehmerInnen
haben dazu eine Befragung
im Grätzel durchgeführt, die
Ergebnisse liegen nun vor.
Grandiose Stimmung herrschte auch heuer wieder am Grätzelfest.
Auf der Bühne Otto Lechner und die Käptn Nemo Band.
Jetzt geht es um Vorschläge
für Lösungen im Verkehrsbereich. Ihre Meinung zählt!
Machen Sie mit und kommen
Sie zum nächsten Arbeitskreis-Treffen am Mittwoch,
28. Juni, um 19 Uhr ins Grätzelmanagement!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Arbeitskreis „Aktive Frauen“
Am 29. Mai feierten viele
Frauen aus dem Grätzel den
ersten Geburtstag des Frauenkulturtreffs Volkert- und
Alliiertenviertel.
Höhepunkt des Nachmittags
war eine Modenschau, bei der
Frauen Trachten aus ihren
Heimatländern vorführten.
Der Frauenkulturtreff Volkert-
und Alliiertenviertel ermöglicht es Frauen aus verschiedenen Kulturen einander
näher kennen zu lernen.
Ein großes Dankeschön an die
Frauen des Arbeitskreises, die
das Projekt mit viel Engagement ins Leben gerufen
haben. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Zur Musik von Tarkan bis zu den Schürzenjägern wurde gelacht, gegessen, getanzt und gesungen. Ein Fest, bei dem sich zeigte, dass frau,
auch wenn sie die Sprache der Anderen nicht so gut spricht, sich trotzdem unterhalten und eine schöne gemeinsame Zeit verbringen kann.
EGIEZNA
Am 7. April 2006 fand vor dem Grätzelmanagement die BlumenkistlPflanzaktion des AK Öffentlicher Raum statt. Lassen auch Sie sich
durch die gelungene Veranstaltung motivieren. Schmücken Sie
künftig Ihre Fenster mit Blumen! Wir unterstützen Sie gerne dabei.
Geschick testen. Bei einer
großen Tombola, vom GrätzlBlattl organisiert, gab es viele
wertvolle Hauptpreise zu
gewinnen. Einige UnternehmerInnen des Grätzels, das
muslimische Gebetshaus in
der Springergasse und die
Arbeitskreise Aktive Frauen
und Kultur und Gesellschaft
sorgten für leckere Speisen
und Getränke für die zahlreichen Gäste.
Das Publikum tanzte vor und
auf der Bühne mit und feierte
unter anderem zu den fröhlichen Klängen der Musik von
Otto Lechner und Mosa Sisic.
GRÄTZELMANAGEMENT
Liebe BewohnerInnen,
Liebe UnternehmerInnen,
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das lausige Wetter der vergangenen Wochen ist nun endlich
vorbei und wir können einem
schönen Sommer im Grätzel
entgegensehen.
Die Daheimgebliebenen können bei vielen Projekten das
Grätzel neu erkunden. „Kunst
im öffentlichen Raum“, ein
Projekt, zu dem internationale
KünstlerInnen
eingeladen
wurden, findet vom 10. Juni
bis 30. Juli 2006 statt. An verschiedenen Orten im Stadtteil
werden
Lebensgeschichten
von BewohnerInnen präsentiert. Unter anderem gibt es
eine Fotoinstallation an der
Wand des J.at, Filme werden
gezeigt, ein Denkmal am Volkertplatz wurde errichtet und
es gibt einen speziellen Wanderweg durchs Viertel... Das
Projekt „Kunst im öffentlichen
Raum“ wird sicher wienweit
für Aufsehen sorgen und wir
werden die Möglichkeit haben,
viele BesucherInnen aus dem
In- und Ausland im Grätzel
willkommen zu heißen.
Nähere Informationen darüber
Mo - So von 12:00 -20:00 Uhr,
Volkertplatz 1, Tel. 0699 / 81
29 82 01.
Das Grätzelmanagement wird
im Juli und August jeden zweiten Donnerstag Sommergespräche organisieren. Sie werden mit interessanten Gästen
unterhaltende Gespräche führen können. Nähere Informationen können Sie dann im
Fenster des Grätzelmanagements lesen. Lassen Sie sich
überraschen!
Im SAMBA (Samenbank für
Wohnbau - Architektur Kunst), Alliiertenstraße 1, stehen über die Sommermonate
Räume für Veranstaltungen
zur Verfügung. Kontakt bitte
über uns.
Ich wünsche Ihnen einen
spannenden Sommer 2006 im
Grätzel und liebe Grüße
René Selinger
Grätzelmanager
Arbeitsgruppe „Zukunft 2007“
Obwohl das Projekt Grätzelmanagement mit Dezember
2006 endet, wollen die TeilnehmerInnen der Arbeitskreise den Stadtteil auch
danach noch mit verschiedenen Veranstaltungen, Aktionen und Projekte beleben.
Gesucht werden unter anderem Menschen, die bei der
Gestaltung von Plakaten Erfahrung haben, die bei
Veranstaltungen mit auf- und
abbauen, bei diversen Buffets
z.B. ausschenken usw. Auch
Sie besitzen sicher Fähig-
GrätzelbewohnerInnen nahmen sich Zeit für unser Grätzel . . .
Aus diesem Grund treffen sich
seit einem halben Jahr engagierte BewohnerInnen des
Grätzels, um an der Zukunft
2007 zu arbeiten.
Der Frauenkulturtreff Volkertund Alliiertenviertel, das
Grätzelfest, das Sommerkino,
der Adventmarkt, der Grätzlball und die Mitgestaltung des
öffentlichen Raums sind nur
einige der vielen Projekte,
welche die Arbeitskreise in
Zukunft weiter organisieren
werden. Ein großer Wunsch
der TeilnehmerInnen der Arbeitsgruppe 2007 ist es,
Menschen mit „speziellen“
Kenntnissen kennen zu lernen, die sie bei der Durchführung von Projekten unterstützen. Vielleicht besitzen
gerade
Sie
besondere
Kenntnisse, die Sie den aktiven
BewohnerInnen
zur
Verfügung stellen möchten.
keiten, die Sie in Zukunft bei
Projekten der Arbeitskreise
einbringen können.
Nehmen Sie sich Zeit fürs
Grätzel, kommen Sie bei uns
vorbei und unterstützen Sie
die Belebung des Viertels denn nur gemeinsam ist es
uns möglich, die Lebensqualität im Grätzel zu verbessern.
Die TeilnehmerInnen der
Arbeitsgruppe 2007
3
Liebe UnternehmerInnen,
in den letzten Monaten hat
das Grätzelmanagement Wirtschaft mit einer kostenlosen
Veranstaltungsreihe für UnternehmerInnen aus dem Ziel
2-Gebiet begonnen.
Die Schwerpunkte lagen in
den Bereichen Marketing und
Verkauf. Unser Ziel dabei ist
die Vermittlung von wichtigen
Kenntnissen und Methoden,
wie Produkte und Leistungen
mit Hilfe von geeignetem
Marketing
gewinnbringend
vermarktet werden können
und wie sich dadurch Unternehmungen erfolgversprechend am Markt positionieren
und dauerhafte Wettbewerbsvorteile aufbauen können.
Zudem weisen wir bei diesen
Veranstaltungen immer auf
die Zuschussaktion ZAK2/20,
die Förderung von Kleinbetrieben im Ziel 2-Gebiet hin;
hierbei werden Investitionsvorhaben zur Anhebung des
Technologiestandards eines
Unternehmens sowie zur Unterstützung der Wertschöpfung oder der Geschäftsprozesse durch den Einsatz von
Informationstechnologien gefördert.
Nähere Infos finden Sie unter:
www.wwff.gv.at.
Wenn Sie an unseren nächsten Veranstaltungen Interesse
haben und noch nicht auf
unserem
Verteiler
sind,
schreiben Sie mir bitte:
kohout@wwff.gv.at.
Liebe Grüße
Ingrid Kohout
Grätzelmanagerin Wirtschaft
Volkertplatz 9
Tel: (01) 276 27 75
E-Mail: gm02@chello.at
www.graetzelmanagement.at
Öffnungszeiten:
Montag
9:00 - 12:00
Donnerstag 16:00 - 20:00
Freitag
14:00 - 17:30
Das Projekt wird kofinanziert von der EU und weiters
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GESCHICHTE/N AUS DEM GRÄTZL
Von der „Straße der Erinnerung“ zum
„Weg der Erinnerung“
Normalerweise mündet ein
Weg in eine Straße, aber bei
uns ist es umgekehrt.
Die „Straße der Erinnerung“,
die am 6. November eröffnet
wurde, hat sehr viele Menschen bewegt. Durch zahlreiche Berichte in allen Medien
wurden der Volkertplatz und
seine Gedenkstätte zu einer
kleinen Berühmtheit, viele
Menschen kamen, um sich die
„Straße
der
Erinnerung“
anzusehen. Das große Echo
bewog uns, ein weiteres
Projekt anzuschließen, den
„Weg der Erinnerung“.
Tabor 18, gerade ums Eck,
betrieben hat. Die Wohnung
und das Gewölb bestehen
noch. Leider wurde sie im
hohen Alter 1942 von den
Nazis nach Theresienstadt
deportiert und dort umgebracht. Es läge mir sehr am
Herzen, könnte sie auch auf
diese Art mit einem ,Stolperstein’ geehrt werden.“
Der „Weg der Erinnerung“ ist
in drei Etappen geplant. Er
wird beim ehemaligen Leopoldstädter Tempel beginnen
und über das Karmeliterviertel zur Heinestraße, danach
über die Castellezgasse und
das Volkertviertel zum Praterstern, von dort über die Praterstraße und die Czerningasse wieder in die Tempelgasse
führen. Die Eröffnung der
ersten Etappe wird im November 2006 stattfinden.
Wir wollen beispielhaft der
vielen Menschen gedenken
und symbolisch den von hier
vertriebenen und ermordeten
jüdischen
EinwohnerInnen
wieder einen Platz in ihrem
Heimatbezirk geben.
Dass es für die Angehörigen
ein großer Wunsch ist, für ihre
ermordeten Großeltern, Eltern und Geschwister Steine
der Erinnerung zu setzen, hat
uns die Rede von Frau Pollak
bei der Eröffnung „Straße der
Erinnerung“ gezeigt und es
erreichten uns Briefe aus der
ganzen Welt. So schrieb z. B.
Herr Feldschuh aus Israel:
Elisabeth Ben-David Hindler
„Sehr geehrte Frau Dr. Ben
David-Hindler, wir haben aus
der Gemeinde (Zeitung der
jüdischen Kultusgemeinde in
Wien) von dem bemerkenswerten Projekt erfahren und
teilen Ihnen mit, dass meine
Großmutter, Rosa Feldschuh,
seit Ende des 19. Jahrhunderts in der Rueppgasse 34
gelebt und eine Greißlerei am
Die Steine für Herrn Feldschuhs Großmutter und für
seine Eltern, die in der Praterstraße gelebt haben, werden wir in der Nähe ihrer
Wohnung setzen.
So können Sie zum Erfolg des Projekts beitragen:
Die Finanzierung erfolgt zum Großteil über die Bevölkerung.
Im Volkertviertel haben die Einwohnerinnen und Einwohner
zahlreiche Patenschaften übernommen.
Sie können auch diesmal für jüdische Männer, Frauen und
Kinder, für die wir Steine setzen, PATENSCHAFTEN übernehmen. Auch durch den Erwerb von BAUSTEINEN für die
Erklärungstafeln und Wegtafeln können Sie zum Gelingen des
Projekts beitragen. Eine Urkunde bekommen Sie in jedem Fall.
Patenschaften für die „Steine der Erinnerung“: 120,- Euro
Bausteine für die Erklärungstafeln und Wegmarkierungen:
18,-, 36,- oder 72,- Euro.
Sollten Sie Interesse an einer Patenschaft, einem Baustein
oder Fragen zu dem Projekt haben, dann besuchen Sie unsere Homepage: www.steinedererinnerung.net oder schreiben
Sie: Dr. Elisabeth Ben David-Hindler (Obfrau des Vereins
„Steine der Erinnerung“), Kafkastr. 10/36, 1020 Wien
Komponist Otto M. Zykan ist tot
Otto M. Zykan 2007. Foto:
Er war ein Kind des Volkertviertels: Otto M. Zykan, der
große Querdenker unter den
heimischen Komponisten des
20. Jahrhunderts, geboren
am 29. April 1935, mitten aus
einem bis zur Erschöpfung
schöpferischen Leben gerisssen an einem der wärmeren
Tage dieses kühlen Frühlings,
dem 25. Mai.
Zykan, dem bis zuletzt der
Ruf des Bürgerschrecks anhaftete, stammte aus einem,
wie er selbst sagte, „typisch
großbürgerlichen Milieu“: „Ich
bin aber in der Vorstadt aufgewachsen, in der Leopoldstadt, in der Lessinggasse,
weil die Großvätergeneration
Pleite
gemacht hat in der
Zeit der Weltwirtschaftskrise.
Dadurch ist die Familie
in kleinstbürgerliche
Verhältnisse abgerutscht. Ich bin aufgewachsen
unter
den Buben aus der
Vorstadt und hab'
sehr genau gewusst,
wie die reden, wie
sie denken, konnte
aber gleichzeitig aus
Zykan
meiner Familie noch
erfahren, wie es bei den
,anderen' zugeht. Und diese
Bipolarität war sicherlich ein
ganz entscheidender Impuls
für mein Leben, für meine
Arbeit, auch für die Fähigkeit,
überleben zu können.“
Eine Fähigkeit, die gerade in
den Tagen seiner Kindheit und
gerade in der Lessinggasse
gefordert war: „Meine Eltern
waren katholisch, in einem
Ausmaß, dass jede Zusammenarbeit mit den Nazis völllig undenkbar war. Mein Vater
war bei der Volksabstimmung
1938 die einzige Nein-Stimme
in seinem Sprengel, und das
hat jeder auch gewusst.“
Konsequenzen habe das nicht
gehabt: „Mein Vater dürfte
schlau genug gewesen sein,
dass er sich nicht in wirkliche
Schwierigkeiten gebracht hat.
Er war ein Außenseiter, so wie
ich es wahrscheinlich noch
immer bin, obwohl ich schon
so alt bin, aber ich kann nicht
sagen, dass er oder unsere
Familie in Schwierigkeiten
gekommen sind.“
Kein halbes Jahr ist vergangen, seit mir Zykan von all
dem erzählt hat - und von
noch viel mehr: von den Erregungen um die TV-Ausstrahlung seiner „Staatsoperette“ 1977, von den physischen Anstrengungen des
Komponistenberufs und von
jener Alterseinsicht des vormals als Provokateur Veschrieenen, die nicht zuletzt
auf den Erfahrungen seiner
Jahre in der Lessinggasse beruhte: „Ich bin der Meinung,
es geht nur etwas weiter,
wenn gegensätzliche Positionen einander zuhören. Und
da ist, davon bin ich heute
überzeugt, Provokation die
blödeste Idee, die man haben
kann.“
Wolfgang Freitag
NAHVERSORGUNG
5
Das Grätzl lebt!
Kein Kino ohne Simacek
Im letzten Grätzl-Blattl haben wir noch einen
„Nachruf“ auf den leider mit Jahresende geschlossenen Laden der „Katzenwelt“ gebracht,
diesmal können wir erfreulicherweise von insgesamt vier Neueröffnungen oder Neuübernahmen berichten.
Dr. Christine Simacek, Co-Chefin der
gleichnamigen Firma in der Taborstraße, ist eine der wichtigsten Sponsoren
aus der Wirtschaft für unser Sommerkino. Die nun fast schon traditionelle
und im Grätzl sehr beliebte Filmschau
findet jeden ersten Freitag im September am Volkertplatz stattfindet.
Am 8. September 2006 wird der kanadische Film „Die große Verführung“ gezeigt. Eine kulturelle Veranstaltung belebt einen ganzen Stadtteil. Und die Wirtschaft hilft mit. Das
Grätzl-Blattl dankt herzlich für diese gelungene Kooperation!
Im kleinen Friseurladen auf
der Nordwestbahnstraße 7 ist
ein junger und - den Damen
sei’s verraten - höchst attraktiver Friseur eingezogen, der
zudem die Gebärdensprache
beherrscht. Möglicherweise
wienweit ein Unikat! An Stelle
der „Katzenwelt“ in der Taborstraße gibt es nun die „Sandwich-Agentur“, die neben
Sandwiches auch Wurstsemmeln, Eis, Getränke
und für den kleinen Mittagshunger Suppen anbietet.
Das Eisgeschäft in der Vereinsgasse 22 erhielt neue
Besitzer, eine farbenfrohe
Fassade, heißt nun „Poigner’s Eis-Café“ und freut
sich über wärmere Temperaturen als in diesem
Frühjahr (siehe auch un-
sere „Beisltour“ auf S. 6). Im
ehemaligen Möbelhaus „Stilmöbel Vanessa“ in der Heinestraße 13, das lange leer
stand, ist nun ein Übungsfriseur beheimatet, der im Rahmen des AMS Friseurlehrlinge
ausbildet.
Lassen Sie uns wissen, wenn
es auch bei Ihnen in der Umgebung neue Geschäfte gibt wir berichten gerne:
Grätzl-Blattl Sommerkino
Freitag, 8. September 2006, 19:30 am Volkertplatz
„Die große Verführung“
Ein Film von Jean-Francois Pouliot, Kanada, 2003, 110 min.
Das franko-kanadische Inseldorf Sainte-Marie-La-Mauderne sucht
einen Arzt - und ist zu jeder List bereit! Lassen Sie sich von einer
unwiderstehlichen Komödie verzaubern . . .
Veranstalter: ist das Grätzl-Blattl in Kooperation mit Grätzelmanagement, Business Service Center 02-20 (BSC 02-20) und St. Balbach
Art Produktion. Unterstützt wird die Veranstaltung von lokalen Sponsoren wie der Firma Simacek, vom Bezirk Leopoldstadt und der Stadt
Wien, Kultur. Für das leibliche Wohl sorgen ab 18.00 Uhr lokale
Gastronomen sowie die Arbeitskreise Kultur und Gesellschaft und
Aktive Frauen.
Eintritt ist frei!
Pizzeria Dolce Vita
Zustellkönig
Wir sind an allen Tagen von 11.00 bis 2.00 Uhr für Sie da.
Lieber Gast!
Pizzeria Restaurant Dolce Vita
1020 Wien, Nordbahnstraße 32
Telefon: 212 59 23
Fax: 212 59 23
www.rufensie.at/dolcevita
Wir bieten ein neues Service für Ihre Familienfeiern:
Paketpreis pro Person Euro 16,-/Euro 18,-/Euro 20,- für alle Speisen und Getränke!
Auskunft darüber bekommen Sie gerne im Lokal - kommen Sie vorbei!
Holen Sie sich Ihre Quartals- und Zustellkarte bei uns im Lokal!
Wir wünschen unseren Gästen einen schönen Sommer!
Ihr
D O LC E V I TA T EAM
Wir gratulieren recht herzlich und wünschen dem Team der Pizzeria Dolce Vita
auch weiterhin viel Erfolg im Jahr 2006!
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Die Pizzeria Dolce Vita hat bei einer Umfrage für das Jahr 2005 den 1. Platz für den
„Schnellsten Zustelldienst frischer (vor allem auch Fisch-) Speisen“ gewonnen.
6
NAHVERSORGUNG
Beisltour
Restaurant C hianti
Die Vielfalt der Beisln und Lokale in unserem
Grätzl ist größer als die meisten ahnen. Diesmal
hat sich für Sie Grätzlbewohnerin Sabine
Reifenauer auf Kosttour begeben. Hier ihre Eindrücke von einer empfehlenswerten Lokalität.
Poigner’s Eis-Cafe
Öffnungszeiten:
Poigner’s Eis-Cafe
1020 Wien, Vereinsgasse 22
Tel.: 0664 / 12 66 756
Mo - So 11 - 22 Uhr
Italienische Küche (keine Pizza), Fisch und Meeresfrüchte,
auch Balkanspezialitäten
Mo- Fr. Mittagsmenü 5,20 Euro
Hauptspeisen: Pasta von 5,- bis 9,- Euro
Fleisch von 9,- bis 13,50, Fisch von 10,50 bis 15,50 Euro
Wir bieten Kinderportionen, Kindersessel, Tageszeitungen.
Wir haben einen Saal für Nichtraucher, ein Extrazimmer
für 20 bis 30 Personen
Sie können auch mit Visa-Card und Diners zahlen.
Öffnungszeiten 11:30-14:30 und 17:30-23:00 Uhr, kein Ruhetag
1020 WIEN, AM TABOR 28, TELEFON (01) 942 24 99
Fest der Kulturen 2006
Über 270 Menschen haben
sich am Samstag, dem 06.
Mai 2006 am Volkertplatz eingefunden, um zum siebten
Mal das Fest der Kulturen,
initiiert vom J.at (Jugendtreff
Alte Trafik), zu feiern. Die interkulturelle Begegnung am
Fest war nicht zu übersehen,
denn Menschen aus vielen
verschiedenen Kulturen waren anwesend. Unser Ziel ist
es, dass alle Menschen, die
im Grätzl wohnen, nicht nur
nebeneinander sondern miteinander leben und sich gegenseitig tolerieren. Nur so
können wir es schaffen, ein
friedliches Miteinander zu
schaffen. Dies vermitteln wir
Restaurant C hianti
auch unseren Kids und Jugendlichen in unserem Jugendtreff.
Neben einem Bühnenprogramm hatten wir zusätzlich
eine Luftburg, die die Kinder
und ein paar JuniorInnen
ununterbrochen in Anspruch
genommen haben. Auf den
zwei Tischen, die vor dem J.at
aufgestellt wurden, haben die
Kinder und JuniorInnen gemalt und Sticker gebastelt.
Die Helium-Luftballons haben
viele Micky Mäuse „hergezaubert“.
Der Volkertplatz war der Mittelpunkt des Grätzls an diesem Tag. Ein besonderes Ereignis für die Kinder war es,
als Efkin, unser Obstmarktstandler, mit
einem vollen Tisch
mit Bananen auf dem
Platz aufgetaucht ist
und diese ausgeteilt
hat. Das hat die
Stimmung zusätzlich
aufgeheitert und zu
einem weiteren besonderem Flair auf
dem Volkertplatz beigetragen.
Foto: J.at
Das J.at Team
Der C hef f reut s ich, S ie i m R estaurant b egrüßen
zu d ürfen u nd k ocht p ersönlich f ür S ie!
Gemüseanbau in Wien
In Vertretung von Hatice Evrankaya, die aufgrund einer Reise ihre Kolumne diesmal nicht
schreiben kann, berichte ich Ihnen von meiner
Arbeit im Frauentreff am Volkertplatz.
Gül Lüle, Leiterin des Frauentreffs
am Volkertplatz.
Der Frauentreff ist für alle
Frauen aus dem Grätzl da. Wir
bieten Deutschkurse, Alphabetisierungskurse, aber auch
verschiedene Aktivitäten an.
Zu uns kommen Frauen aus
Italien, Lateinamerika, Persien, Serbien, Kroatien, Indien, Pakistan und so weiter.
Wir haben auch türkische
Frauen bei uns. Viele stammen aus ländlichen Regionen.
Sie haben in ihrer Heimat viel
im Garten und auf den Feldern
gearbeitet und leiden hier in
der Stadt daran, dass sie nicht
hinaus können, die Wohnungen oft klein sind und sie
nichts ernten können.
Also haben wir bei einem
Bauern, dem Haschahof www.haschahof.at - im 10.
Bezirk, ein Feld gemietet. Der
Bauer hat es beackert und 18
Sorten Gemüse ausgesät, die
Pflege und die Ernte ist Sache
der Frauen. Zweimal in der
Woche fahren die Frauen, begleitet von zwei Betreuerinnen, am Vormittag dorthin
und machen die Feldarbeit. Es
ist für sie ein schönes Gemeinschaftserlebnis. Heuer
wurden schon Spinat und Radieschen geerntet. Die Frauen
können so wieder im Freien
arbeiten, die Kinder spielen
auf einem kleinen Spielplatz,
es gibt auch Tiere zum Streicheln und Essen wie Trinken
bringen wir mit. Es ist eine
einfache, aber sehr schöne
Aktivität.
Gül Lüle
EGIEZNA
Eine Neuübernahme in der
Vereinsgasse: Fast alles ist
gleich geblieben, bloß das Eis
scheint an Qualität zugelegt
zu haben. Es gibt das Standardangebot an Tüten und
Eisbechern und eine stattliche
Anzahl an Sorten, auch so
ansprechende wie „Cookies“
(war echt gut) und Mohn. Die
Tüte zu zwei Kugeln kostet
1,50 Euro und ist recht üppig,
die zu drei Kugeln um 2 Euro
dürfte kaum zu schaffen sein.
An einem lauen Abend waren
die Fenster weit geöffnet und
das Lokal machte einen sehr
einladenden Eindruck.
Fazit: Eine klassische Eisdiele
mit dem üblichen Angebot,
günstige Eisqualität über dem
Durchschnitt und einer ausgesprochen netten Bedienung.
GRÄTZLLEBEN
Geschichte(n) vor Ort
Nähere Informationen:
Täglich 12.00 - 18.00 Uhr im
Info-Zentrum, Volkertplatz 1.
Tel: 0699/81 298201
www.publicartvienna.at.
Jeden Freitag 18.00 Uhr:
Rundgang.
Das Grätzl von A - Z
Heute: I
Wir setzen unsere Reihe fort:
In jeder Nummer stellen wir
Ihnen in alphabetischer Reihenfolge Erklärungen von
Straßennamen und wichtigen
Orten im Grätzl vor.
Istiklal Allee
Die tschechische Künstlergruppe
Kamera skura hat Parkplätze mit
den Symbolen der großen Weltregionen versehen.
Projektleiterin Martina Wäfler, Kurator Roland Schöny, Kuratorin
Margarethe Markovec und Bezirksrat Kresimir Mladensich (v.r.n.l.) vor
der Installtation von Kurt & Plasto an der Wand des Jugendzentrums:
Die beiden Künstler aus Sarajevo haben alle Klingelbretter von
Gegensprechanlagen im Grätzl fotografiert und in einer Bildcollage neu
kombiniert. Ein besseres Abbild der Bevölkerung des Grätzls kann es
kaum geben. Fotos: Beate Scholz
Auch Istiklal Caddesi; seit
dem 19. Jahrhundert. Die
Straße ist eine Einkaufsstraße, vergleichbar mit der
Kärntnerstraße, mit Kinos,
Musiklokalen, Geschäften. Es
ist aber auch eine Kulturmeile, auf der sich Galerien,
Antiquariate und Buchläden
befinden. Istiklal Caddesi ist
das Herz von Beyoglu, einem
Stadtteil von Istanbul, und
alles erinnert daran, dass sich
hier gegen Ende des 19. Jahrhunderts reiche Europäer
niedergelassen haben.
In der Istiklal Caddesi fahren
Straßenbahnen aus aller Welt.
Foto: René Selinger
Aber: Die Heinestraße wurde
nicht in „Istiklal Allee“ umbenannt!
Täuschend echt wirken die
vielen in historischer Reihenfolge angeordneten Schilder,
die auf die lange Geschichte
der Straße verweisen. Das
Grätzl-Blattl berichtete über
die Heinestraße in der Ausgabe Dezember 2005, S. 7.
Die neueste „Namensgebung“
Istiklal Allee ist eine Erfindung des Künstlers Michael
Blum, der damit gedanklich
an die Istiklal Caddesi (übersetzt „Unabhängigkeitsstraße“) in Istanbul anknüpfen
will.
Seine Installation ist Teil des
Kunstprojekts „Geschichte(n)
vor Ort“, das sechs Wochen
lang im Volkertviertel zu sehen ist.
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Manch eine(r) wird sich wundern: Über die neuen Straßenschilder in der Heinestraße, ungewöhnliche Kennzeichnungen von Parkplätzen,
Lebensläufe als Wandmalereien, das Denkmal einer Nobelpreisträgerin aus dem Grätzl,
die im Jahr 2045 den Nobelpreis für Ökonomie erhalten
hat, über Kinovorstellungen
im Jugendzentrum...
Die Aufklärung: Das Volkertund Alliiertenviertel ist bis 30.
Juli Schauplatz eines ungewöhnlichen wie spektakulären
internationalen
Kunstprojekts, das Bildende Kunst auf
den Straßen und Plätzen des
Viertels präsentiert.
7
8
GRÄTZL-MENSCHEN
Der Mann für jede Jahreszeit - Lothar Klein
Erst seit 1997 lebt er in unserem Grätzl auf der Nordbahnstraße, aber ohne ihn, den
Lothar Klein, geht - fast - gar
nichts mehr. Sein Interesse
für Veranstaltungen hat er
wohl von seinem Vater geerbt, der spielte mehrere Instrumente und war unter
anderem mit der unvergleichlichen
Band
„Die
fünf
Daddies“ unterwegs.
23 Jahre bei Auer Tortenecken - davon 14 Jahre als
Betriebsrat - und ein paar
andere Arbeitsstellen waren
für den gelernten Maler und
Anstreicher eine gute Schule
im Umgang mit der Mitwelt.
„Der Lothar“ kommt mit allen
aus - sofern er das will.
In den Schoß gefallen ist ihm
nichts. Als eines von acht
Kindern ist er zunächst im 18.
Bezirk, dann im Gemeindebau
in der Böcklinstraße aufgewachsen. Eine Schwester
wurde als Sechsjährige auf
dem Weg in den Prater überfahren, die andere mit 20 von
ihrem Freund in Tirol erschossen. Lothars erste Ehe,
aus der es zwei Kinder gibt,
war wenig glückreich. Mit sei-
Grätzlbewohner Lothar Klein in voller Aktion beim Grätzelforum
am Volkertplatz im Juni 2005.
ner zweiten Frau hat er seinen Sohn Martin. Ihm zuliebe
besucht der Fußballfan regelmäßig die Hockey-Spiele der
Vienna Capitals.
2003 ging Lothar krankheits-
bedingt in Frühpension und
begab sich, auf der Suche
nach neuen Aktivitäten, zu
einem Grätzelforum. Seitdem
ist er einer der Motoren im
Arbeitskreis Kultur und Ge-
sellschaft, organisiert mit den
anderen
MitstreiterInnen
Flohmärkte, beliefert Tombolas mit sagenhaften GratisPreisen und bestreitet die kulinarische Versorgung diverser Grätzelfeste. Lothar ist
neugierig, energiegeladen,
ein Menschenfreund und von
grenzenloser Großzügigkeit,
wenn er vom Guten einer Sache überzeugt ist. Als glühender Fan des Grätzl-Blattls ist
er wohl auch unser größter
Privatsponsor, der jedem
Spendenaufruf folgt. Er brät
Schnitzel für die Spendenkassa des Grätzlballs, er kocht
Punsch für den guten Zweck
des Adventsmarkts, er rührt
die Gulaschsuppe, wenn es
darum geht, die Unkosten für
die Kinoveranstaltung zu
decken.
„Hebst mich ja nicht in den
Himmel“, meint er mehrmals
im
Grätzl-Blattl-Gespräch,
„ohne die anderen geht das
alles gar nicht“.
Tun wir nicht, Lothar, ohne die
anderen geht gar nichts, eh
klar, aber diesmal bist Du
dran: Danke, Lothar!
Beate Scholz
Maria Stransky, Künstlerin im Grätzl
Die Künstlerin Maria Stransky
lebt und arbeitet im Volkertviertel. Kürzlich zeigte das
WIFI Wien die Ausstellung
„Mystic Nature - natural Mystic“ mit ihren markanten Naturdarstellungen. Die Klubvorsitzende der Grünen Leopoldstadt, Uschi Lichtenegger, hielt
die Laudatio. Hier ein Auszug.
Maria Stransky und ihre Bilder
lernte ich bei Ausstellungen
im Volkert- und Alliiertenviertel wie bei den Leopoldstädter Kulturtagen kennen:
Jung, strahlend, humorvoll,
zumeist begleitet von ihrem
Mann, Andreas Stransky.
Vier
Kinder
hat
Maria
Stransky. Sie stellte sich der
Herausforderung und reüssierte vor allem durch Kreativität. Sie besuchte zahlreiche Kurse und Workshops und
Maria und Andreas Stransky
bei der Vernissage
„Mystic Nature - natural Mystic“.
malt in Acryl, mit Öl, zeichnet,
beschäftigt sich mit Bauernund Wachsmalerei, ist Mitglied
verschiedener Kunst- und Kulturinitiativen und ist auf vielen
Ausstellungen vertreten.
Ein Anliegen Maria Straskys
ist es, kleine Details der Natur
in dieser schnelllebigen Zeit
wieder ins Gedächtnis zu bringen. Ihre Bilder sind sinnlich
und ansprechend. Farben,
Licht und Schatten geben die
Möglichkeit, Gefühle zu zeigen
und drücken eine positive
Lebenseinstellung aus, lassen
aber noch genug Raum für
BetrachterInnen, in den Bildern ihre eigene mystische
Natur zu finden.
Maria Stransky malt in ihrem
Atelier in der Mühlfeldgasse,
aber nicht nur. Sie arbeitet
auch im Freien. So erinnern
ihre Bilder an den so genannten Stimmungsrealismus, an
die Schule von Barbizon, als
KünstlerInnen in Frankreich
um 1830 einen revolutionären
Schritt wagten: Sie malten
ihre Landschaftsbilder entgegen der akademischen Tradition nicht mehr im Atelier,
sondern in der freien Natur
und wurden richtungweisend
für die Entwicklung der Kunst
des 19. Jahrhunderts.
Eine ausführliche Biographie
Maria Stranskys und eine
Auswahl von ihren Bildern
finden Sie unter
http://arts-stra.coi.at/
AUGARTEN-SONDERSEITE / GRÄTZLLEBEN
9
Datencenter wieder aktuell?
Es bewegt sich was im
Augarten. Zurzeit allerdings - noch - keine
Baumaschinen. Es ist
der Zahn der Zeit, der
sich an den angeblich
so
unzerstörbaren
Flaktürmen zu schaffen macht. Mitte Mai
stürzte
laut
Medienberichten im großen Flakturm Geröll
vom 6. ins 5. Geschoß, ein Teil der
maroden Flakturmmauer neigte sich
nach außen. Das Gelände wurde großräumig abgeriegelt.
Die
Vorgeschichte
liegt 60 Jahre zurück:
1946 flogen zwei
Waggonladungen mit Die Wiese wurde zwischenzeitlich zur Gänze
Munition im Inneren gesperrt und mit Blumen bepflanzt. So gibt
es nun für ältere Kinder und Familien
des großen Flakturms
keinen Platz für Ballspiele. Foto: W. K.
im Augarten in die
center der Firma DCV sind
Luft. Die Gewalt der Deebenfalls Räumung und Enttonation ließ nicht nur die
kernung des Turms. EntspreFenster der Umgebung berchende Angebote von einsten, auch die Zwischenschlägigen Fachfirmen liegen
decken der Geschoße sechs
praktischerweise vor. DCV ist
bis zwölf stürzten ein, sogar
zudem unter Zugzwang. Laut
die bis zu sechs Meter dicke
Firmenbuch haben sich die
obere Decke des Kriegsrelikts
Verbindlichkeiten der Firma
hob es dabei hoch. Der Abbau
im Jahr 2004 auf rund
von Eisen aus dem Stahl650.000,- Euro erhöht. Doch
betonkomplex in den Nachder Glaube an die österreichikriegsjahren trug auch nicht
schen Behörden und an die
gerade zur Stabilisierung bei.
Finanzkraft ominöser, weil
Der Flakturm also ist, zuminungenannt bleiben wollender
dest partiell, eine Ruine. Der
Datencenterkunden scheint
Rest trotz allem offenbar
ungebrochen.
immer noch stabil genug, um
Im Augarten jedenfalls wird
die Pläne um das Hochsicherschon errichtet, was dann für
heitsdatencenter der Firma
DCV nutzbar wäre: eine ZuDCV wieder aufleben zu lassfahrtsstraße und ein zusätzlisen. Im Gegenteil, das bereits
ches Tor.
totgesagte Projekt lebt wieDie Spannung bleibt: Bund
der. Denn angesichts der nun
und DCV ziehen an einem
bedrohlichen Schäden steht
Strang, man kann davon auseine Sanierung dringend an.
gehen, dass hinter den politiLaut Burghauptmann Beer
schen Kulissen eifrig Lobbying
bewegen sich die Kosten für
für die Idee betrieben wird.
den Abbau der GesteinstrümAus dem Büro des zuständimer und die Sicherung der
gen
Stadtrates,
Rudolf
absturzgefährdeten FassaSchicker, der die für einen
denteile auf 1,5 bis 3,0 Mio
Umbau notwendige UmwidEuro. Kosten, die nun zumung in Bauland vornehmen
nächst der Eigentümer, also
müsste, kommt allerdings
die Republik Österreich, im
weiterhin auf Nachfrage ein
konkreten Fall das Bundeseindeutiges „NJET“. Pläne hat
ministerium für Wirtschaft
die Stadt Wien freilich immer
und Arbeit, übernehmen
noch keine vorliegen, denn
müssen. Ein Teil der notwenbevor diese um teures Geld,
digen Vorarbeiten zum Daten-
verbunden mit diversen kostenintensiven Formalitäten
wie Bankgarantien oder ähnlichem vorgelegt werden,
möchte DCV wohl sichergehen, dass sie auch Gehör findet. Sonst könnten sich allmählich auch die gutwilligsten
Investoren in Luft auflösen.
Das Projekt der Konzerthalle
der Sängerknaben harrt am
anderen Ende des Parks der
weiteren Entwicklung. Zurzeit
geht es laut Hofrat Beer um
vertragsrechtliche
Details
zwischen dem Grundeigentümer Bund und dem zukünfti-
gen Gebäudeeigentümer Sängerknaben. Wenn diese geklärt sind, werden vermutlich
auch dort die Bagger auffahren. Wer baut als nächstes?
Immerhin - beim „Kino unter
Sternen“ wird man heuer trotz
allem von der heilen Parkwelt
träumen dürfen: Mit dem
Rücken zur Flakturmwand findet das wohl schönste Filmfestival Wiens wieder vom 6.
Juli bis 20. August Richtung
Augartenmanufaktur
statt,
ganz nahe bei den barocken
Blumenrabatten.
Beate Scholz
Wussten Sie . . .
dass Petra Jens, eine der Initiatorinnen von www.hundekot.at eng
mit unserem Grätzl verbunden ist? Sie leitet den Singkreis in der
evangelischen Kirche Am Tabor und ist aktives Mitglied im
Pfarrgemeinderat sowie Presbyterin. Wir wünschen der auf Konsens
ausgerichteten Initiative gegen den allgegenwärtigen Hundekot
weiterhin viel Erfolg!
10
GRÄTZLLEBEN
Das Österreichische Hilfswerk für Taubblinde und
hochgradig Hör- und Sehbehinderte (ÖHTB)
Das ÖHTB ist eine der längst
dienenden Sozialeinrichtungen im Grätzl. 1981 wurde es
vom Ehepaar Heinemann,
Eltern eines taubblinden Sohnes, und weiteren betroffenen
Eltern gegründet. 1987 zog
die erste betreute Wohngemeinschaft in der Nordbahnstraße 34 ein. Letzten Herbst
übersiedelte die WG in neue
Räume in Am Tabor 12.
Zu den BewohnerInnen zählen junge Menschen mit
unterschiedlichen
Beeinträchtigungen, die weitgehend selbständig leben könnnen, aber spezielle Betreuung
brauchen.
Für besondere Projekte wird
jedoch auch hier das Budget
teilweise knapp und finanzielle Unterstützung „von
außen“ ist eine große Hilfe.
Mustergültig war hier das
Engagement des Einkaufsstraßenvereins Stuwerviertel
im letzten Winter: Mit einem
Benefizpunsch zugunsten der
ÖHTB-Wohngemeinschaft Am
Tabor wurden über 1.300
Euro eingenommen. Der
Scheck wurde im Jänner 2006
im Beisein von Bezirksvorsteher Gerhard Kubik feierlich
überreicht.
25 Jahre ÖHTB
Am 11. Mai 2006 feierte das
ÖHTB dann unter dem Motto
„25 Jahre Einrichtungen für
Menschen mit Sinnes- und
Mehrfachbehinderungen in
Wien“ im Museumsquartier
Wien. Tagsüber präsentierten
sich die Einrichtungen des
ÖHTB. Abends folgte ein großes Fest: Maresa Hörbiger las
aus Barbara Frischmuths
„Posaune im Ohr“, Prof. Erika
Stubenvoll, Vorsitzende der
gemeinderätlichen Behindertenkommission, hielt die
Eingangsrede, ein ehemaliger
Klient brachte eine Steppeinlage, Martina Cizek und
Martina
Lettner
spielten
Saxophon-Impressionen und
zuletzt klang der Abend mit
der Musik der Gruppe „Night'n
Day“ stimmungsvoll aus.
ÖHTB Spendenkonto:
ERSTE BANK, BLZ 20111,
Kt.-Nr. 00002031000
SACHSPENDEN jeglicher Art
(Bücher, Textilien, Geschirr,
Nippes, Kleinmobiliar etc.) für
BENEFIZ-FLOHMARKT zugunsten der neuen Einrichtungen
des ÖHTB für Menschen mit
Sinnes- und Mehrfachbehinderungen Am Tabor gesucht!
Waren werden auch abgeholt!
Nächster Flohmarkt-Termin:
September 2006 im ÖHTBLager, Puchsbaumplatz 2,
1100 Wien. Infos: Tel. 01/ 602
08 12 16.
Frau Vlasaty, Obfrau des Einkaufsstraßenvereins Stuwerviertel,
übergibt den Erlös des Benefiz-Punsches an Ernst Mark,
Wohnverbundsleiter des ÖHTB im 2. Bezirk, und an Veronika Resch
von der ÖHTB-Geschäftsführung (v.l.n.r.).
GEBIETSBETREUUNG
LEOPOLDSTADT
Im Auftrag der Magistratsabteilung 25
Sie finden uns in unserem Hauptbüro
2., Mayergasse 3 (neben dem Dogenhof)
TEL: 214 39 04
FAX: 214 30 04 / 11
Öffnungszeiten:
vormittags: Mo, Di, Mi, Fr von 9 bis 12 Uhr
nachmittags: Mo, Di, Mi von
14 bis 16 Uhr
Do von
14 bis 19 Uhr
Wir bieten kostenlose Information,
Beratung und Unterstützung bei:
Verkehrsorganisation, Verbesserung
der Verkehrssicherheit
Park(um)gestaltungen und Freiraumkonzepte
Allen Fragen zur Stadterneuerung
Schauen Sie einfach bei uns vorbei!
EGIEZNA
Wohnproblemen oder Fragen zu Mietvertrag bzw. Wohnungskauf
Wohnungsverbesserungen und Haussanierungen
Hof- und Fassadenbegrünungen
Gestaltungen im öffentlichen Raum
GRÄTZLLEBEN
Pfarrer Rainer Gottas auf dem Weg
nach Klagenfurt
11
Rundgang durch grüne Höfe
Nach dem Abgang von Pfarrerin Ursula Arnold im Februar verlässt nun auch Pfarrer Rainer Gottas mit seiner Familie die evangelische Gemeinde Am Tabor. Ein großer Verlust für das Grätzl,
wie wir meinen, denn unter seiner und Frau Arnolds Führung ist
aus der Pfarre wieder ein lebendiger Ort geworden mit aktiven
jungen Gemeindemitgliedern, vielen Veranstaltungen und einer
für die Kirche sicherlich wichtigen Öffnung nach außen. Wir
haben ihn um ein paar persönliche Abschiedszeilen gebeten:
Etwas mehr als acht Jahre
lang habe ich mit meiner Familie im evangelischen Pfarrhaus im Grätzl gewohnt, gelebt, Kontakte geknüpft etc.
Wurde es mir - als geborenem
Salzburger - manchmal auch
ein bisschen laut, so habe ich
insgesamt die Buntheit und
Lebendigkeit sehr geschätzt
und als bereichernd empfunden. Mit Freude habe ich die
Entwicklungen der letzten
Jahre im Grätzl beobachtet
und vielleicht auch das eine
oder andere Mosaiksteinchen
beigetragen oder andere
Menschen dazu motiviert,
sich einzubringen. Der Weg
führt uns im Juli weiter nach
Klagenfurt in eine neue Pfarrgemeinde.
Lebt/Leben Sie wohl!
Rainer Gottas, Pfarrer der
Evangelischen Pfarrgemeinde
A.B. Wien-Leopoldstadt
Am 31. Mai führte Gebietsbetreuerin Corona Davit-Gsteu, eingeladen vom Grätzl-Blattl, durch begrünte Höfe im Stadtteil. Zu
sehen waren ein großer Hof in der Vereinsgasse, der heuer von
engagierten BewohnerInnen neu gestaltet wird, zwei bereits
fertig gestellte Hofbegrünungen in der Scherzergasse und ein
völlig neu gestalteter ehemaliger Klostergarten in der Franzensbrückenstraße, der auf Initiative einer Anrainerin von einer
Geröllhalde in eine grüne Oase verwandelt wurde. Das oben
abgebildete geheimnisvolle Gartenhaus wartet dort auf eine
Neubestimmung.
Auskünfte über die (geförderte) Begrünung von Höfen und
Dachterrassen: Corona Davit-Gsteu, Gebietsbetreuung Leopoldstadt, Mayergasse 3, 1020 Wien, Tel: 214 39 04, e-mail:
gb2@chello.at
Freizeitparks in Deutschland - Reisetipps von Lothar Klein
Grätzlbewohner Lothar Klein liebt Freizeitparks und hat einige
davon in Deutschland in den letzten Jahren getestet. Hier seine
Empfehlungen für eine vielleicht „etwas andere Urlaubsreise“.
Ein Park der besonderen Art ist der EUROPAPARK in der Nähe
von Karlsruhe/Rust. Es gibt viele verschiedene Attraktionen für
Jung und Alt: wilde Achterbahnen und Fahrgelegenheiten für
kleine Kinder, Schwebebahnen und einen Aussichtsturm. Der
Park ist in verschiedene Länder mit eigenen Shows und Fahrattraktionen eingeteilt. Highlight schlechthin ist der SILVER STAR, die schnellste Achterbahn in Europa mit 130 kmh. In allen
„Ländern“ des Parks gibt es landesübliche Speisen und Ge.tränke. Info: www.europapark.de oder Tel.++49 1805/ 86 86 20
HEIDEPARK-SOLTAU. Größter Freizeitpark Norddeutschlands.
50 Attraktionen von kolossal rasant bis ganz entspannt auf
850.000 qm. Täglich Shows von riesig spannend oder auch tierisch unterhaltsam, wie Delphin, Papageien und Seelöwenshows. Colossos, die größte Achterbahn ganz aus Holz. Raddampferfahrt um die Freiheitsstatue. Wasserpark und Eisenbahn für Jung und Alt. Speisen und Getränke sind sehr gut und
günstig: Info: www.heidepark.de / tel. ++49 1805/ 919101
PHANTASIALAND BRÜHL, bei Köln. Tauche ein in den Zauber
von Chinatown mit seinem Mystery Castle, River Quest, das
Wildwasser mit 20 Meter Höhenunterschied. Coloradobahn im
Wilden Westen. Oder Wuzi Down für Groß und klein. Altes Karussell oder Peter Pan, alles für nur „einen“ Preis. Fahrattraktionen für Jedermann - ein besonderes Erlebnis für alle. Info:
www.phantasialand.de oder Tel. ++49/2232/36200
SERENGETI-PARK. Zwischen Hannover und Bremen. Mit vier
Erlebniswelten Safaripark - Freizeitpark - Affenpark und Wasser-
park. 165 Hektar Gelände, 10 km Safari und 5.000 Parkplätze.
Ein Safari und Abenteuerpark der besonderen Art, mit Tieren
aus allen 5 Kontinenten. Goldene Tiger, es gibt nur 20 Stück auf
der ganzen Welt. Eine Safarifahrt mit Action pur. 20 Affenarten
sind in begehbaren Freigehegen hautnah und ohne Barrieren zu
erleben. 46 Fahrattraktionen sorgen für Spaß und Unterhaltung
bei Alt und Jung. Wassershows von Mai bis September. Feuchtfröhlicher Höhenrausch für starke Nerven. Lassen Sie sich so
etwas nicht entgehen. Info: www.serengetipark.de oder Tel.
++49 / 5164 / 531
Viel Spass beim Besuch!
Es geht wirklich!
Freitag, 12. Mai, circa 8 Uhr 15
bei den grünen Büschen Ecke
Praterstern/Heinestraße. Ein
ziemlich großer Hund (Schäfer?) verrichtet sein ziemlich
großes Geschäft. Ohnehin sehr
dezent
unter
entlegenem
Buschwerk, wo nicht so leicht
ein Schuh hinfindet.
Trotzdem: Die Hundehalterin
zückt DAS SACKERL; greift
beherzt ins Weiche und entfernt den Riesenhaufen. Dazu
gehört Mut!
Diesmal gelang der gerade vorbei eilenden Grätzl-BlattlRedakteurin ein aufrichtiges
„Dankeschön!“.
Foto: Daniela Moser
12
GRÄTZLINFORMATION
SAMBA - ein Kunstprojekt
Die ehemalige Bundesanstalt
für Pflanzenschutz und Samenprüfung in der Alliiertenstraße 1 wird von der Wohnbaugenossenschaft GEWOG ab
2007 umgebaut
(siehe GB 01/
2006).
Heuer
stellt
GEWOG
Räume und den
wunderschönen
Garten für eine
kulturelle
Zwischennutzung zur Verfügung:
SAMBA
(Samenbank
für
Wohnbau, Architektur und
Kunst) heißt die Veranstaltungsreihe, alternative Musikevents der Wiener Festwochen machten den Anfang.
Vom 21. 9. bis 21. 10. steht
die Theaterproduktion „Rabbi
Tabor und das Steinerne
Gastmahl“ auf dem Programm: Lokalgeschichte zum
Be-Greifen. In einer vielfältigen Textcollage verknüpft das
„teatro caprile“ historische
Fakten mit dem Leben und
Wirken bekannter und weniger bekannten Menschen des
Bezirks wie von Karl Marinelli,
Arthur Schnitzler,
Eric Zeisl, Anna
Strauß und anderer. Das Publikum wird auf seinem Weg von
tanzenden Pflanzen, singenden
Schauspielern
sowie Geige und
Akkordeon begleitet. Zusätzlich gibt es Soloprogramme und Konzerte der beteiligten SchauspielerInnen.
Informationen: http:\\
members.vol.at\teatro.caprile
Das Grätzl-Blattl veranstaltet
im Rahmen von SAMBA im
Herbst am 16. September
und am 28. Oktober (Halloween!) zwei Kindernachmittage, vom 25. bis 27. Oktober
gibt es Kinovorstellungen.
Neueröffnung
XI - Cafe und Bar
Das XI ist ein alternatives
Beisl, in dem diverse Events stattfinden.
Als gebürtiger Xiberger ist mir halt das XI
so in den Sinn gekommen. XI ist außerdem
ein griechischer Buchstabe und steht in der
Physik als Bezeichner für eine dimensionslose Ortsvariable. Super! Das passt toll zu
der Gegend, in der ich mich mit diesem
Projekt installiert habe. Über die
„Demarkationslinie Heinestraße“ hat sich
bis jetzt noch nie zuvor ein sogenanntes
Trendbeisl vorgewagt. Jetzt ist es soweit das XI ist da!
Geöffnet haben wir täglich
ab 18.00 - 02.00 +.
Regelmäßige Veranstaltungen, täglich verschiedene DJ Lines, Live Acts und ein bisschen Kunst und so sollen den Besuch bei
uns zu einem persönlichen Eventerlebnis
werden lassen.
XI - Cafe und Bar
Pazmanitengasse 15, 1020 Wien
Tel: 0676/5845250
Unser Programm findet ihr
auf www.xibar.at
Bis bald Euer
Hannes Galehr (Wirt)
VOICE & BODYWORK
Praxis für ganzheitliche Stimm- und Körpertherapie
Maga. Mirjam Silber
Dipl. Stimmbildnerin und Körpertherapeutin
Freischaffende Sängerin
Stimmbildung (www.stimme.at) - Qigong
Massage - Polaritätstherapie (www.polarity-austria.at)
1020 Wien, Am Tabor 20-22/1/32
0699 11 23 17 95, mirjam.silber@chello.at
Eröffnungsangebot bei allen Buchungen bis 15. Juli 2006:
minus 10%!
Nähere Infos über SAMBA unter:
www.gewog-wohnen.at/samba
Unterstützer u.a. GEWOG, Bezirksvertretung Leopoldstadt
sowie Grätzelmanagement. Infos zur Raumnutzung: René
Selinger, Grätzelmanagement: 0676/5808260 oder 2762775.
Lauder Chabad - eine
internationale jüdische Schule
Die Lauder Chabad-Schule ist
eine von zwei jüdischen
Bildungseinrichtungen bei uns
im Grätzl. Das Grätzl-Blattl
hat mit Geschäftsführer Alexander Zirkler gesprochen.
Herr Zirkler, wie viele Schülerinnen und Schüler besuchen Ihre Schule?
Zurzeit über 400. Wir sind ja
eine umfassende Bildungseinrichtung. Bei uns gibt es Kindergarten, Volksschule, Mittelschule,
Realgymnasium
und eine Pädagogische Akademie. Weiters entsteht gegenüber von unserer Schule
gerade ein „Haus der Zukunft“, eine für alle offene Begegnungsstätte der Kulturen.
Besuchen auch nicht-jüdische
Kinder ihre Schule?
Nein, einfach deshalb, weil es
für die Kinder zu verwirrend
wäre. Die Lauder ChabadStiftung wurde von Ronald S.
Lauder unter anderem mit
dem Ziel gegründet, nach den
Zerstörungen durch den Holocaust den jüdischen Kindern
Betreuung, Bildung und Integration unter Wahrung der
jüdischen Identität zu ermöglichen. Unser Schulalltag ist
daher stark am jüdischen
Jahreskreis, an den religiösen
Festen und an den jüdischen
Bräuchen orientiert. Kinder
aber brauchen klare Richtlinien. Für nicht-jüdische
Kinder wäre unser Tagesablauf ohne einen jüdischen
Hintergrund zu Hause nicht
nachvollziehbar.
Woher kommen die Kinder,
die bei Ihnen zur Schule
gehen?
Wir haben eine sehr gemischte Klientel. Wie bei den öffentlichen Schulen im Bezirk
gibt es auch bei uns viele
Kinder aus Migrantenfamilien.
Spiegelbildlich zur Jüdischen
Gemeinde in Wien besuchen
uns Kinder aus Wien, Osteuropa, Israel und der ganzen
Welt. Wir sind eine sehr international orientierte Schule.
Wie funktioniert das in der
Praxis?
Wir bemühen uns, Kindern,
die zum Teil von weit her
kommen, bei der Integration
in Österreich behilflich zu
sein. Unsere Unterrichtssprache ist Deutsch. Wir haben
aber auch Englisch, Französisch und selbstverständlich Hebräisch im Programm.
Integration funktioniert am
besten am Wege der Sprache
und Bildung, verbunden mit
einer gesunden kulturellen
Identität, die in der neuen
Heimat eben nicht wegassimiliert wird, sondern bewahrt
und gelebt werden kann.
Herzlichen
Gespräch!
Dank
für
das
KIDS UND TEENIES
13
Kinderfußball am Elektraplatz, Donnerstag 25.05.2006
Der Jugendraum Alte Trafik (J.at) konnte auch heuer wieder ein Fußballturnier für Kinder im Alter von 9-12 Jahre aus dem 2. Bezirk
organisieren. Beteiligt waren das Jugendzentrum Mex-Treff,
Jugendzentrum 15, die Kuba-Moschee und 4 Mannschaften vom J.at.
Insgesamt waren es an die 80 begeisterte Kinder, die um Pokale und
Medaillen kickten. Die Mannschaftsnamen wurden von den Kids
selbst gewählt und zeigen auf, wie sehr sie sich schon in dem Alter
mit ihren großen Vorbildern identifizieren . . . Den ersten Platz konnten die Superstars vom J.at ohne Punkteverlust erringen.
Zu sehen, mit welcher Begeisterung und Freude die Kinder bei unserem Turnier dabei sind, ist für uns die Bestätigung, dieses Turnier
auch in der Zukunft abzuhalten.
Stefan Dibarbora, Verein Wiener Jugendzentren
Tim Oberkofler als Wolfgang A. Mozart.
VS Vereinsgasse feierte 250 Jahre Mozart-Geburtstag
Die Sieger vom Jugendzentrum am Volkertplatz. Foto: J.at
Wiens Judotalente kommen aus der Pazmanitengasse
Wiens hoffnungsvollste Talente und etablierte Spitzenkämpfer in Judo
kämpften Anfang Mai in der Postsporthalle zwei Tage lang um die
Wiener Landesmeister Titel.
Nachwuchskämpfer und routinierte Athleten trafen aufeinander. In
den unteren Gewichtsklassen konnten die talentierten jungen
Sportler einige Goldmedaillen erreichen, in den höheren Klassen
siegten allerdings die erfahrenen Kämpfer. Landesverbands Präsident Peter Seisenbacher: „Es ist schön zu sehen, dass die jungen
Sportler den Anschluss an die allg. Klasse finden. Es ist zu hoffen,
dass sie dieses Potential auch weiter ausbauen können.“
Am zweiten Wettkampftag zeigten in den Schülerklassen die
Jungsportler ihr Können. Außerdem wurden die Titel der U20 vergeben. In dieser Kategorie sind Wiens Sportler derzeit national und
international besonders erfolgreich, erreichten sie doch bei den vor
kurzem ausgetragenen österreichischen Meisterschaften nicht weniger als 11 Medaillen. An der Spitze dabei der Club aus unserem
Grätzl, COLOP Samurai. Die Sportler aus der Pazmanitengasse waren
hauptsächlich in den höheren Altersklassen erfolgreich und waren
nach dem ersten Tag an der Spitze der Vereinswertung zu finden.
Aber auch in den Schülerklassen fanden sich zahlreiche Sieger aus
der Pazmenitengasse.
Mehr über das Tournier und Infos über unsere erfolgreichsten
Sportler findet man unter www.kinderjudo.at.
Corina Korner
Narges Mohseni, Christian Zachar, Trainer Peter Brazdovic, Johanna
Gugenberger und Moritz Fössl. Foto: COLOP Samurai
Kürzlich ließ die Öffentliche Volksschule Vereinsgasse ein großes
musikalisches Mozart-Geburtstagsfest steigen. Alle 4. Klassen und
die beiden Mehrstufenklassen ließen Mozart und sein Leben in einem
lauten und frechen Konzert hochleben. Mit den Händen klatschend
und den Füssen stampfend interpretierten die Schüler die „Kleine
Nachtmusik“ neu und der Viertklässler Tim Oberkofler, kostümiert als
Mozart, führte professionell durch das Programm. Mehrere instrumentale Solodarbietungen und bekannte Kinderlieder, unterlegt mit
neu geschriebenem Text, ließen die Konzertstunde wie im Flug vergehen. Bezirksvorsteher Gehard Kubik und Direktorin Edith Nachbagauer quittierten so wie zahlreiche Eltern den großartigen Einsatz der
Kinder mit langem Applaus. Die Veranstaltung bildete den Höhepunkt
der wochenlangen Projektarbeiten der Volksschule, die sich alle um
das Leben von und mit Mozart drehten.
WORKSHOP „INTERKULTURELLER DIALOG“
Auf Empfehlung der Österreichischen UNESCOKommission wurden wir, die Regenbogenvolksschule Darwingasse, vom Bundesministerium für
auswärtige Angelegenheiten eingeladen, am
Workshop „Interkultureller Dialog“ teilzunehmen.
Nun waren unsere Kinder aus
den verschiedensten Nationen gefordert!
Ihre Aufgabe war es, ihre
Eltern, Großeltern ... zu befragen, welche Spiele sie aus
ihrer Kindheit kennen.
Eine Vielfalt von Spielen, die
keinerlei aufwändiges Material erfordern, wurde gesammelt. In einer Kleingruppe mit
Kindern aus Ägypten, China,
Kroatien, Serbien, Türkei …
machte es den Schülern großen Spaß, IHR Spiel den
Mitschülern näher zubringen
und selbst auch neue Erfahrungen zu sammeln.
Am 4. April 2006 war es dann
so weit! Aufgeregt, doch voll
Freude, fuhren wir in die
„Diplomatische Akademie“,
um am Workshop und an der
anschließenden Präsentation
teilzunehmen.
In Zusammenarbeit mit Herrn
Dr. Rüdiger Teutsch vom Interkulturellen Zentrum, der
den Workshop und die Präsentation leitete, wurde der
Vormittag ein großer Erfolg.
Im Workshop konnten die
Schüler alle „Zuseher“ zum
Mitspielen anregen und bei
der Präsentation war ein
Kreisspiel aus Kroatien, an
dem ALLE teilnahmen, der
krönende Abschluss.
Angeregt durch den Auftritt
der Kinder, freuen sich viele
Teilnehmer auf unser nächstes Schulfest, zu dem wir sie
gerne einladen werden.
Dieser Workshop hat bewiesen, dass SPIELEN die
Sprachgrenzen überwindet!
Gabriele Jobstmann
14
GRÄTZL-LESERINNEN-BRIEFE
Leserbriefe
Bezüglich Aufforderung auf Seite 1, fehlende
Geschäfte zu nennen: am meisten fehlt uns
am Volkertplatz ein Bankomat.
Michael & Rosemarie Welser, Darwingasse
Schon mehrmals hat das Grätzl-Blattl von den vielfältigen Arbeiten
in der Volksschule Darwingasse berichtet. Nun erreichte uns ein
Kommentar von Sabine Reifenauer-Burkert, Mutter eines Kindes in
der 1. Klasse:
In der Volksschule Darwingasse werden ab Herbst anderthalb
Lehrerposten weniger zur Verfügung stehen. Begründet wird das
mit den gesunkenen SchülerInnenzahlen. Auf die spezielle
Situation einer Schule mit fast 100 % MigrantInnenkindern wird
dabei keine Rücksicht genommen.
In der Darwingasse gibt es 21 Sprachen und 7 Religionen. Die
Schule gibt sich genau diesen Schwerpunkt, sie nennt sich
„Regenbogenschule“ und versucht mit vielen Projekten, dem vermeintlichen Defizit „Ausländerschule“ entgegenzutreten. Man spürt
es: Die LehrerInnen bilden ein solidarisches und engagiertes Team,
die meisten Eltern lieben ihre Schule und die LehrerInnen ihrer
Kinder. Sie wollen wie jeder Vater, jede Mutter, dass aus ihren
Kindern mal was wird und sie vertrauen der Politik und der Schule,
dass diese ihre Eltern so gut wie möglich unterstützen.
Man nehme also diese Schule, ignoriere jede Erfahrung der LehrerInnen, die sich jahrelang mit den Problemen von MigrantInnenkindern befasst haben und internationale Erkenntnisse
(siehe Pisa) sowieso. Dann, statt der Schule, die so genau wüsste,
wie man aus Kindern mit rudimentären Deutschkenntnissen und
auch sonst wenig Bildungshintergrund was macht, jede Menge
Förderstunden zur Verfügung zu stellen, streicht man noch einen
ganzen Haufen Stunden weg. Die LehrerInnen fühlen sich in ihrem
Engagement enttäuscht und allein gelassen, abgesehen von dem
Mehr an Stress, Eltern und Kinder sind total verunsichert.
Das ganze noch ohne Risiko: Die LehrerInnen verlieren ihren Job,
wenn sie protestieren, und die ausländischen Mamas und Papas
gehen aus verschiedenen Gründen nicht auf die Straße.
Die Verminderung der Stundenanzahl um 22 Stunden wurde von
den LehrerInnen solidarisch unter sich aufgeteilt, die damit auch
auf einen Teil ihres Einkommens verzichten. Somit muss niemand
die Schule verlassen. Trotzdem fehlen diese Stunden natürlich.
Auch wenn die Darwingasse von den in Wien durchgeführten
Stundenkürzungen bisher weniger als andere Schulen betroffen
war: Jede Stundenreduktion an dieser Schule ist abzulehnen.
Sabine Reifenauer-Burkert
Das Grätzl-Blattl hat angesichts der heftig geführten Diskussion
rund um in Aussicht gestellte Stundenkürzungen in der Regenbogenvolksschule Darwingasse Frau Bezirksschulinspektorin
Regina Grubich-Müller um eine Stellungnahme zu den Vorgängen
gebeten. Hier ihr Beitrag:
Es entspricht NICHT den Tatsachen, dass es im kommenden Schuljahr zu einer Kürzung von Unterrichtsstunden an der Volksschule
Darwingasse kommt. Die Schule hat im Gegenteil heuer eine Überdotation an Stunden bekommen, was aber im kommenden Schuljahr nicht mehr möglich ist, daher können diese zusätzlichen Stunden leider nicht mehr zugeteilt werden. Dies ist keinesfalls ein Einzelfall in Wien.
Als zuständige Bezirksschulinspektorin versuche ich, über das normale Maß hinausgehende pädagogische Arbeit auch zu unterstützen, so auch bei der Darwingasse, die sich bekanntermaßen besonders um Interkulturalität bemüht. Ich ersuche aber auch um Verständnis, wenn dies nicht jedes Jahr im gleichen Ausmaß möglich
ist. Keine Lehrerin und kein Lehrer wird im Übrigen die Schule
verlassen. Durch Umschichtungen innerhalb des Lehrkörpers werden alle bisherigen Unterrichtskräfte weiter dort arbeiten.
Leider, auf dem Volkertplatz gibt es immer
noch keinen Bankomaten, dafür aber seit
einigen Wochen einen im BAWAG-Schulungshaus Am Tabor 4-6. Somit ist zumindest im diesem Bereich der Grätzls endlich
für Geldnachschub gesorgt!
Die Redaktion
liebe organisatorInnen,
ich übernehme gerne die patenschaft über einen stein, die eltern
meiner mutter haben in der gabelsbergergasse gewohnt. meine
mutter hat mir einige ihrer erinnerungen als kind weitergegeben,
unter anderem über jüdische mitbewohnerfamilien im haus, die so
arm waren, dass sie sich nicht einmal eine beleuchtung leisten
konnten und abends im dunkeln gesessen sind.
erna dittelbach
Hütchenspieler
Wie lange müssen sich Touristen und Praterbesucher noch von
Banden der Hütchenspieler vom Praterstern bis zum Riesenrad
abzocken lassen? Vier Gruppen von je 8 -10 Personen behindern die
Gehwege und knöpfen innerhalb von 10 Minuten den Touristen und
Einheimischen bis zu 100 Euro ab. Trotz mehrmaliger Meldung bei
der Polizei wird nichts unternommen. Und außerdem kann man mit
uniformierten Personal diese Banden nicht bekämpfen. Falls Ihr
hochgeschultes Polizeipersonal nicht in der Lage ist, diese Banden
zu fassen, bin ich gerne bereit, ihnen behilflich zu sein. Herr Bürgermeister, es genügt nicht nur Rekordbesucherzahlen zu verkünden,
sondern sie auch gegen Betrügerbanden zu schützen, die Praterbetriebe werden ihnen dankbar sein. Erich Wukitsevits, 1020 Wien
Baumfällungen in der ehemaligen Hoerde-Fabrik
Von wegen Innenhof mit altem Baumbestand! Drei alte Bäume
wurden ermordet, offenbar unter Mithilfe von „Sachverständigen“.
An den Schnittflächen der Stämme war kein Schaden ersichtlich.
(Name der Red. bekannt.)
Das Grätzl-Blattl bat Martin Koczy um eine Stellungnahme:
Zu Beginn muss festgehalten werden, dass es sich um ZWEI Bäume handelt und nicht um drei. Weiters wurden die Bäume nicht
vom Bauherrn oder von uns unter „Mithilfe von Sachverständigen
ERMORDET“, sondern sind diese vielmehr einem bedauerlichen und
unachtsamen Moment des Baggerfahrers zum Opfer gefallen.
Es wurde während der gesamten Bauzeit darauf geachtet, dass der
Baumbestand unbeschädigt erhalten wird; diese Maßnahmen
haben insgesamt mehr als Euro 10.000,- gekostet (Umbaulogistik,
höherer Aufwand bei Abdichtung und Fassadenrenovierung, teure
Lagerflächen auf der Straße etc.). Leider wurden durch diese
Unachtsamkeit der Baufirma die statisch erforderlichen Wurzeln der
beiden Bäume so stark gefährdet, dass massive Umsturzgefahr
bestanden hat. ALLE bestellten Gutachter kamen zum gleichen
Ergebnis: Sollten die Bäume nicht gefällt werden, ist dieses
Handeln als grob fahrlässig zu bezeichnen. Auch seitens des
Magistrates wurden wir aufgefordert, die Bäume zu fällen, da eine
Rettung als nicht möglich bezeichnet wurde. (...)
Abschließend möchte ich anmerken, dass wir alle (Bauherr, Miteigentümer, Planer) das Fällen der beiden Bäume natürlich sehr bedauern, jedoch keine andere Lösung gefunden werden konnte. (...)
Martin Koczy, project-m, ausführendes Planungsbüro
Regina Grubich-Müller, Bezirksschulinspektorin
Datencenter
Die „Freunde des Augartens“ treten entschieden für die Erhaltung
des Augartens ohne Wenn und Aber ein. Der Park darf nicht
Wirtschaftsinteressen geopfert werden.
Information und Kontakt unter www.baustopp.at oder Dipl.-Ing.
Erwin Pönitz, 01 216 10 20 12.
Die Sonne schied, noch eh’ es Abend wurde.
Wir geben die schmerzliche Nachricht bekannt, dass unsere liebe,
unvergessliche Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante, Großtante,
Nichte und Cousine, Frau Annemarie Bastug, Besitzerin des Volkert-Stüberls, am Samstag, den 21. Mai 2006, nach schwerer
Krankheit im 47. Lebensjahr unerwartet von uns gegangen ist.
INFORMATION / UNTERHALTUNG
Das Wiener Event Service
übernimmt die Organisation
und Durchführung Ihres
Events von der kleinen Party
bis hin zum Open-Air oder
Sportevent. Behördenwege
und Anmeldungen, Sound &
Light, Bands, Moderatoren, Karaoke . . . und alles was
man sonst noch für ein Event benötigt.
Auch mit Kinderevents, Kindergeburtstagen, Themenparties & unserer jährlichen Kinderanimation am Dornbacher Eistraum inkl. Eisdisco haben wir uns in Wien
einen wohlbekannten Namen gemacht.
15
Das Grätzl-Rätsel mit Preisen aus
dem Volkert- und Alliiertenviertel
Wie gut kennen Sie
das Grätzl?
Wo steht dieses Haus und
was befindet sich heute
dort?
Die Lösung senden Sie bitte
an: Grätzl-Blattl, 1020 Wien,
Springergasse 22/7 oder redaktion@graetzl-blattl.at. Einsendeschluss: 20. September 2006. Der/die Gewinner/in wird schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zu gewinnen gibt es diesmal dieses Fahrrad:
Sie finden und erreichen uns unter:
www.wiener-event-service.at
Hotline: +43 (0) 650 / 345 52 34
Redaktion und Layout arbeiten ehrenamtlich, aber der
Druck und die Verteilung des Grätzl-Blattls müssen durch
Inserate finanziert werden. Sie können diese Zeitung auch
privat unterstützen und damit Kultur sowie das Zusammenleben im Grätzl fördern.
Unsere Konto Nr.: 02510-703-815; BAWAG, BLZ 14000.
Wohnen Sie außerhalb des Grätzls und wollen Sie das Grätzl-Blattl
abonnieren? Für 12 Euro im Jahr erhalten Sie alle vier Ausgaben
des Grätzl-Blattls. Senden Sie Ihre Adresse an:
redaktion@graetzl-blattl.at
Im letzten Grätzl-Blattl fragten wir, an welchem Haus befindet sich das Bild? - Das
Bild findet sich an der Darwingasse 21.
Zu gewinnen gab es „Das große Buch vom
Glücklichsein“ von Herbert Laszlo, zur Verfügung gestellt vom VERLAG 55 PLUS.
Wir gratulieren Michael Weiß zum Gewinn!
Quartalsgrätzlhoroskop von einem „Experten“
W IDDER 21.03.- 20.04.
K REBS 22.06.- 22.07.
W AAGE 24.09.- 23.10.
S TEINBOCK 22.12.- 20.01.
Liebe: Ihr Partner hat Sie verlassen, und Ihr Verlangen nach
einem Partner im Häuserblock ist
wieder größer.
Gesundheit: Der Lärm vom Spielplatz Rueppgasse macht Sie ein
wenig wehleidig.
Erfolg: Schon unwesentliche Kleinigkeiten erwecken Ihren Ärger.
Liebe: Dank der vielen Veranstaltungen im öffentlichen Raum
haben Sie gut lachen.
Gesundheit: Gestalten Sie Ihr
Leben geruhsamer.
Erfolg: Bewundern Sie die Erinnerungssteine am Volkertplatz
und kämpfen Sie gegen eine
hassgeleitete Gesellschaft.
S TIER 21.04.- 21.05.
L ÖWE 23.07.- 23.08.
Liebe: Sie sind frustriert, weil Ihr
Leben Ihrer Meinung nach liebesmäßig nicht ausgefüllt verläuft.
Schuld sind aber nicht die bösen
„Ausländer“.
Gesundheit: Gehen Sie keine unnötigen körperlichen Risiken ein
(Sie sind älter, als Sie es wahrhaben wollen).
Erfolg: Sie haben gesellschaftliche Verpflichtungen im Grätzel,
nehmen Sie sie wahr.
Liebe: Männer rund um den
Volkertplatz sind momentan in
Liebesangelegenheiten besonders erfolg- und einfallsreich.
Gesundheit: Sie brauchen physische und psychische Erholung.
Tun Sie das im Augarten.
Erfolg: Aus lauter Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, zögern Sie so lange, bis Ihnen eine
gute Gelegenheit entgeht.
S KORPION 24.10.-22.11.
Liebe: Riesenradhoch jauchzend,
zu Tode betrübt. Das Grätzelmanagement kommt Ihnen erst
nach dem 24. 7. zu Hilfe.
Gesundheit: Verbringen Sie Ihre
Abende nicht so lange im Samba
in der Alliiertenstraße Nr. one.
Erfolg: Ein Versprechen aus der
Umgebung sollten Sie so schnell
wie möglich einfordern.
Liebe: Es hat Sie so richtig erwischt. Das Grätzelfest war ein
Erfolg, Sie haben sich verliebt!
Gesundheit: Ein neuer Baum
wurde vor Ihrem Fenster gepflanzt. Nun ist Ihre Luftqualität
besonders gut.
Erfolg: Im Fenster des Grätzelmanagements sind viele Veranstaltungen ausgehängt. Besuchen Sie auch einmal eine?
Z WILLING 22.05.- 21.06.
Liebe: Was für Sie ausgestanden
schien, könnte noch ein Nachspiel
haben. Falls Sie diskutieren...
Gesundheit: Die gute Luftqualität
rund um den Volkertmarkt verleiht Konzentration und Ausdauer.
Erfolg: Auch mit der Routine eines Grätzelbewohners - glauben
Sie, die Welt draußen ist größer.
Liebe: Begeben Sie sich auf den
Volkertplatz und seien Sie zufrieden.
Gesundheit: Raunzen, schimpfen
und kämpfen Sie nicht immer
gegen alles.
Erfolg: Nach langem Hin und Her
wird man sich für Sie entscheiden.
J UNGFRAU 24.08.- 23.09.
Liebe: Dank eines Anrainers
dreht sich der Liebesreigen nun
wieder zu Ihren Gunsten.
Gesundheit: : Körperlich sind Sie
dank guter Ernährung unserer
Nahversorger gut beisammen.
Erfolg: Gerüchte im Volkertviertel sorgen für Aufregungen.
Eine Friseurin kann es nicht lassen, weiter Unwahrweiten zu
verbreiten.
Liebe: Nur Beziehungen mit solider Basis können die nächsten
Wochen ohne Krise überstehen.
Gesundheit: Kürbiskernöl, Drachenblut und Nährcremes sind
jetzt wieder wirksamer.
Erfolg: Jemand im Stadtteil hat
eine Sache geschickt eingefädelt,
um Ihnen den Schwarzen Volkert
zuzuschieben.
S CHÜTZE 23.11.- 21.12.
Liebe: Venus sorgt wie immer für
ungetrübtes Liebesglück.
Gesundheit: Ihr Befinden könnte
nicht besser sein. Sie sind das
blühende Leben!
Erfolg: Der Erfolg trägt Ihren Namen!!!
W ASSERMANN 21.01.- 19.02.
F ISCHE 20.02.- 20.03.
Liebe: Der neue Praterstern verleiht Lust auf Sex und Tratsch.
Gesundheit: Fahren Sie den neuen Radfahrweg entlang der Nordbahnstraße auf und ab.
Erfolg: Spannungen rund um die
Taborstraße deuten bis 3. 7. auf
eine besonders aufregende Zeit.
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VERANSTALTUNGEN
1120 Wien, Sagederg. 29-31, Tel. 01/804 52 55, office@donau-forum-druck.at
Grätzltermine
Volkertmarkt, 1020 Wien
Fotoausstellung „Markt und Märkte dieser Welt“, geplant
ab September 2006 an den Marktständen des Volkertmarktes.
Es werden Fotos internationaler Fotografen von Bazaren,
Märkten und Souks gezeigt. Eine Initiative von Grätzl-Blattl
und PEPA.
Volkertplatz, 1020 Wien
Grätzl-Blattl Sommerkino „Die große Verführung“, Kanada
2003. 8. September 2006, 19:30 Uhr (siehe S. 5). Eintritt frei!
Nur kurze Zeit - ein Kino am Volkertplatz!
Trafik Kino: Jeden Montag,
von 19. Juni bis 17. Juli 2006
um 19.30 Uhr, werden im
Rahmen des Kunstprojekts
„Geschichten vor Ort“ bei
freiem Eintritt im Jugendzentrum (J.at) am Volkertplatz von BewohnerInnen des
Viertels ausgewählte Filme
zum Thema Stadt gezeigt.
SAMBA, Alliiertenstraße 1/Trunnerstraße, 1020 Wien
„SAMBA“ - FEELING, veranstaltet vom Wiener Event Service,
29. Juli 2006 + 5. August 2006 + 12. August 2006; jeweils
ab 21:00 Uhr
Salsa, Reggae & Megahits (Banananas) - Palmen - Pools;
DJ´s & Live-Act Rueda de Mujeres; Eintritt: Euro 5,00 (inkl.
Begrüßungsdrink)
Familienspielnachmittag, 16. September, 14:30 - 17:30
Uhr, Unkostenbeitrag: 3,00 Euro pro Kind (ab dem zweiten
Kind pro Familie 2,50 pro Kind), begleitende Erwachsene gratis
„Rabbi Tabor und das Steinerne Gastmahl“
von teatro caprile: 20. September - 21. Oktober 2006:
Spieltage und Informationen unter http:\\members.vol.at\
teatro.caprile
Liebe Leserinnen und Leser!
Sabine Reifenauer, Pädagogin und Grätzl-Bewohnerin, gehört ab
dieser Ausgabe leider nicht mehr dem Redaktionsteam des
Grätzl-Blattls an. Eine Familie mit zwei Kindern, das Berufsleben
und vielfältige Interessen lassen einfach zu wenig Zeit für noch
eine ehrenamtliche Aufgabe mehr. Sie wird uns aber Gott sei
Dank als Rezensentin, Lektorin, Schreibende und Leserin weiter
erhalten bleiben. Das freut uns und wir bedanken uns!
Das nächste Grätzl-Blattl wird Anfang Oktober 2006 erscheinen.
Wir werden wieder Geschichten aus dem Grätzl erzählen, weitere Unternehmen vorstellen und Aktuelles aus dem Volkertund Alliiertenviertel präsentieren.
Diese Zeitung ist auch Ihre Zeitung. Wir freuen uns über Ihre
Beiträge, wenn Sie Geschichten aus dem Stadtteil wissen, interessante Menschen, Vereine oder Betriebe kennen, Fotos von
früher haben oder Inserate schalten wollen.
Das Grätzl-Blattl druckt auch gerne Ihre Veranstaltungs-Termine
nach Maßgabe des vorhandenen Platzes gratis ab. Bitte schreiben (Grätzl-Blattl, Springergasse 22/7, 1020 Wien) oder mailen
(redaktion@graetzl-blattl.at) Sie uns Ihre Termine von Mitte
Oktober - Anfang Dezember bis spätestens 15. September 2006
(Redaktionsschluss).
Artikel, die nicht vom Redaktionsteam stammen, müssen nicht
die Meinung des Redaktionsteams widerspiegeln. Das GrätzlBlattl soll auch zu Diskussion und weiteren Meinungen einladen.
Das Grätzl-Blattl ist übrigens auch im Internet zu finden. Auf
www.graetzl-blattl.at sind die bisher erschienenen Hefte als
pdf abrufbar.
Wir wünschen einen wunderschönen Sommer!
Karin Plischek, Beate Scholz (Redaktion)
Uschi Lichtenegger (Layout)
Busfahrt zum Märchenpark
am Neusiedlersee in St. Margareten
organisiert vom Arbeitskreis Aktive Frauen und Arbeitskreis Kultur
und Gesellschaft in Kooperation mit J.at
Mittwoch, 19. Juli 2006 von 8:00 - 18:0 Uhr
Kinder und Jugendliche von 6 bis 14 Jahre gratis. Fahrpreis für
Begleitpersonen 14 Euro (inkl. Eintritt und Mittagessen)
Begrenzte TeilnehmerInnenanzahl! Anmeldung bis Freitag, 30.
Juni 2006 bei Lothar Klein 0699/1925 72 30
Sommergespräche
vierzehntägig donnerstags von 19:00 - 21:00 Uhr
an verschiedenen Plätzen im Grätzel
Nähere Infos darüber finden Sie in den Fenstern des
Grätzelmanagements!
Grillparty im „SAMBA“
für alle ArbeitskreisteilnehmerInnen des Grätzelmanagements
und Interessierte - mehr siehe Seite 3
Oktoberfest am Volkertplatz
veranstaltet vom Arbeitskreis Aktive Frauen und
Arbeitskreis Kultur und Gesellschaft
Freitag, 22. September 2006
Die Termine der Arbeitskreise bitte beim
Grätzelmanagement nachfragen!
Frauenkulturtreff Volkert- und Alliiertenviertel
immer montags von 15:00 - 18:00 Uhr im J.at
(oranges Gebäude am Volkertplatz). Nur für Frauen!