Konsum geplant Budget im Griff
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Konsum geplant Budget im Griff
Konsum geplant Budget im Griff Arbeitsheft für Schülerinnen und Schüler „Deutschland im Plus“ unternimmt etwas gegen die private Überschuldung in Deutschland • „Deutschland im Plus“ klärt auf – wir informieren gezielt über private Überschuldung • „Deutschland im Plus“ beugt vor – wir fördern das finanzielle Basiswissen durch ein spezielles Bildungsangebot rund um das Thema Geld und Kredit • „Deutschland im Plus“ hilft – wir bieten in Not geratenen Personen auf www.deutschland-im-plus.de konkrete Hilfe durch Schuldnerberater Inhaltsverzeichnis Vorwort3 Übersicht4 Kaufverhalten Einnahmen und Ausgaben 5 6–7 Budgetplan 8 Kostenfallen 9 Schulden 10 Geld leihen und Kredite 11 – 12 Finanzierungsformen 13 Zusammenfassung 14 – 17 Alltagstipps 18 Notizen 19 Stichwortregister 2 Inhaltsverzeichnis 20-21 VORWORT Mit geregelten Finanzen ins Leben starten Liebe Schülerinnen und Schüler, ein eigenes Handy, eine neue Jeans oder die erste eigene Wohnung – oft häufen sich die Ausgaben und das Geld wird knapp. Leiht Ihr Euch dann manchmal Geld von Eltern, Freunden oder der Bank? Grundsätzlich ist ein solcher (Privat-)Kredit kein Problem – wenn Ihr in der Lage seit, Eure Schulden in einem vereinbarten Zeitraum verlässlich zurückzuzahlen. Leider gelingt das nicht allen jungen Leuten: viele unter ihnen verschulden sich wegen eines nicht angemessenen Konsumverhaltens, das prinzipiell vermeidbar wäre. Wer sich mit seinen Schulden übernimmt und seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, gilt als überschuldet. Dieser privaten Überschuldung möchte die Stiftung „Deutschland im Plus“ vorbeugen. Mit der vorliegenden Infobroschüre geben wir Euch Tipps an die Hand und zeigen Möglichkeiten auf, wie Ihr die Kontrolle über Eure Finanzen behaltet, auch wenn Ihr einmal einen Kredit aufnehmen müsst. Dazu gibt es auf den folgenden Seiten viele praktische Tipps, Beispiele und Vorlagen. Wer sich weiter informieren will, findet auf unserer Website www.deutschland-im-plus.de Hinweise zum Umgang mit Geld, Links und Adressen sowie praktische Hilfen, um die eigenen Finanzen im Griff zu behalten. Unsere App „Mein Budget“ könnt ihr im Appstore und Google Playstore kostenfrei herunterladen. Außerdem sind wir auch auf Facebook für Euch da: http://www.facebook.com/StiftungDeutschlandimPlus Deine Stiftung „Deutschland im Plus“ Vorwort 3 Übersicht über die Inhalte des Workshops Ausgaben Wofür gibst du Dein Geld aus? Ausgaben Schulden Kaufverhalten Zahlungsunfähigkeit Kostenfallen Privatinsolvenz Einnahmen Woher kommt Dein Geld? Tag Feste Ausgaben Betrag Tag Feste Einnahmen Betrag Tag Veränderliche Ausgaben Betrag Tag Veränderliche Einnahmen Betrag Summe Ausgaben € Summe Einnahmen Budgetplaner € Was bleibt unter dem Strich übrig? Einnahmen Geldanleihe/Kredite Tipps für den Alltag: Kaufverhalten kennen Überblick behalten Kreditberechnung Kostenfallen vermeiden Geld bewusst leihen Kredite im Vergleich 4 Übersicht Schulden nicht verdrängen Einflussfaktoren auf unser Kaufverhalten Persönliche Faktoren Alter Einkommen Beruf Lifestyle Persönlichkeit Marketingfaktoren Produkt Preis Platzierung der Ware Werbung Psychologische Faktoren Motivation Einstellung Wahrnehmung Lernen Soziokulturelle Faktoren Kultur soziale Klasse Soziale Faktoren Familie Meinungsführer Rollen Situative Faktoren Wetter Lage des Geschäftes Begleitpersonen Zweck des Kaufes Zeitfaktor (Tageszeit, Jahreszeit/ Saison, Dringlichkeit) Baustein: Kaufverhalten 5 Ausgaben 1. E inzelarbeit: Wofür gibst Du Dein Geld aus? Notiere bis zu fünf Dinge! Kannst Du die Höhe Deiner jeweiligen Ausgaben nennen? Man unterscheidet feste und veränderliche Ausgaben. Feste Ausgaben: regelmäßige Zahlungsverpflichtungen, Zahlungen zu festen Terminen, gleichbleibende Beträge, längerfristige Ausgaben. Veränderliche Ausgaben: variierende Ausgaben, nur ungefähr abschätzbar. Ordne Deine Ausgaben jeweils zu. 2. Lerntempoduett: Gehe anschließend zum Treffpunkt und schließe Dich mit einem Partner der anderen Gruppe zusammen. Erklärt Euch gegenseitig die Arten von Ausgaben und Einnahmen und findet jeweils drei Beispiele. Welche Möglichkeiten gibt es, Ausgaben zu vermindern bzw. Einnahmen zu erhöhen? 3. Einzelarbeit: Gehe anschließend alleine zu einem Platz und notiere für Dich Deine persönlichen Möglichkeiten, Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben zu reduzieren . 6 Baustein: Einnahmen und Ausgaben Einnahmen 1. Einzelarbeit: Woher bekommst Du Dein Geld bzw. kannst Du Geld bekommen? Notiere bis zu fünf Dinge! Kannst Du die Höhe Deiner jeweiligen Einnahmen nennen? Man unterscheidet feste und veränderliche Einnahmen. Feste Einnahmen: regelmäßige Einnahmen, Zahlungseingänge zu festen Terminen, gleichbleibende Beträge, längerfristige Einnahmen. Veränderliche Einnahmen: variierende Einnahmen, nur ungefähr abschätzbar. Ordne Deine Einnahmen jeweils zu. 2. L erntempoduett: Gehe anschließend zum Treffpunkt und schließe Dich mit einem Partner der anderen Gruppe zusammen. Erklärt Euch gegenseitig die Arten von Ausgaben und Einnahmen und findet jeweils drei Beispiele. Welche Möglichkeiten gibt es, Ausgaben zu vermindern bzw. Einnahmen zu erhöhen? 3. E inzelarbeit: Gehe anschließend alleine zu einem Platz und notiere für Dich Deine persönlichen Möglichkeiten, Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben zu reduzieren . Baustein: Einnahmen und Ausgaben 7 Mein Budgetplan für den Monat Ausgaben – Wofür gibst du Dein Geld aus? Einnahmen – Woher kommt Dein Geld? Tag Feste Ausgaben Betrag Tag Feste Einnahmen Betrag Tag veränderliche Ausgaben Betrag Tag veränderliche Einnahmen Betrag Summe Ausgaben € Summe Einnahmen € Was bleibt unter dem Strich übrig? Kostenlose Budgetplaner-App herunterladen! iOS Android Kostenfallen – versteckte Kosten im Alltag Neben fixen Kosten bereiten oft jene Kosten Probleme, mit denen man nicht rechnet – die sogenannten Kostenfallen: Handy Bummeln Eigene Wohnung 8 Baustein: Mein Budgetplan Handy Tarif-Dschungel: Wer sein eigenes Telefonverhalten kennt, spart mit dem richtigen Tarif. Beim Abschluss eines Vertrags sollte man sich also unbedingt beraten lassen. Der Kauf von Apps oder Musiktiteln kann zusätzliche Kosten verursachen. Einige Jugendliche schließen auch Abos für Freizeichentöne ab, für die monatlich bezahlt werden muss. Hier gilt wie bei allen Verträgen: Immer das Kleingedruckte lesen! Prepaid-Handys: Hier wird nur vertelefoniert, was vorher bezahlt („prepaid“) wurde. Allerdings sollte man gut auf die Tarife achten und sie vergleichen. Als Alternative eignen sich auch Verträge mit einem Kostenlimit. Bummeln Spontaneinkäufe: Viele Faktoren beeinflussen unser Kaufverhalten. Die Freundin findet die Schuhe toll, der Freund das neue Fahrrad. Und schon kauft man schnell das tolle Teil. Achtung: Ausgaben planen! Zahlen mit der EC-Karte: Einkaufen mit der EC-Karte ist üblich und praktisch. Beim bargeldlosen Einkauf verliert man jedoch leicht den Überblick und gibt dann mehr Geld aus als geplant. Hinzu kommt: Man kann sein Konto mit einer EC-Karte überziehen und ins Minus rutschen. Zahlen mit der Kreditkarte: Bei Kreditkarten wird das mit der Karte ausgegebene Geld am Monatsende vom Girokonto abgebucht. Achtung: Ist nicht genug Geld auf dem Girokonto, um die mit der Kreditkarte getätigten Ausgaben zu begleichen, fallen hohe Zinsen an. Die eigene Wohnung Kaltmiete ist nicht gleich Monatsmiete: Zur Kaltmiete kommen monatliche Nebenkosten (Heizung, Wasser, Strom), eine Jahresendabrechnung, die nach Verbrauch abgerechnet wird, sowie Kosten für Telefon, GEZ, Internet- und Kabelanschluss hinzu. Mietkaution: Zusätzlich zahlt der Mieter bei Einzug eine Kaution (zwei bis drei Kaltmieten) an den Vermieter. Diese bekommt er nach dem Auszug wieder zurück, sofern die Wohnung in einem gepflegten Zustand ist. Anschaffungen: Insbesondere für die erste eigene Wohnung ist oft eine neue Ausstattung (Küche, Möbel, Geschirr, Elektrogeräte etc.) nötig. ostenfallen lassen sich vermeiden – wenn man sie kennt und sorgsam mit seinem Geld K umgeht. Auch bei Krediten sollte man auf einen verantwortungsbewussten Umgang achten. Mehr über Kredite erfährst Du daher auf den nächsten Seiten. Baustein: Kostenfallen 9 Schulden Ausgaben Einnahmen Verschuldung ... liegt immer dann vor, wenn ein Mensch Schulden hat, unabhängig von der Höhe. Überschuldung ... liegt dann vor, wenn das Geld nicht mehr ausreicht, um alle Schulden pünktlich zurückzuzahlen. Zahlungsunfähigkeit ... liegt dann vor, wenn keine Schulden mehr zurückgezahlt werden können. Gefahr der Schuldenspirale. Bei Zahlungsunfähigkeit kann ein Privatinsolvenzverfahren eröffnet werden. Ab 01. Juli 2014 gibt es mehrere Möglichkeiten des Insolvenzverfahrens: Man muss in der Regel sechs Jahre lang einen Teil seines Einkommens abgeben. Bei Rückzahlung von mind. 35% der Gläubigerforderungen sowie der gesamten Verfahrenskosten ist eine Verkürzung auf 3 Jahre möglich. Bei Zahlung der Verfahrenskosten ist eine Verkürzung auf 5 Jahre möglich. Achtung: Ein Privatinsolvenzverfahren bedeutet „ Leben auf Sparflamme! “ 10 Baustein: Schulden Rund um den Kredit Fast jeder kommt in seinem Leben einmal in Kontakt mit Krediten. Schon wer sein Konto überzieht, nimmt einen Kredit auf, den sogenannten Dispositionskredit, kurz: Dispo. Größere Anschaffungen, wie zum Beispiel ein Auto, werden meist mit einem Ratenkredit finanziert. Was genau dahintersteckt, erfährst Du im Folgenden. Was ist eigentlich ein Kredit? Wer sich bei einer Bank Geld leiht, nimmt einen Kredit auf. Er geht damit einen Darlehensvertrag über die geliehene Summe ein. Als Kreditnehmer verpflichtet er sich, diesen Betrag bis zu einem bestimmten Termin zurückzuzahlen. Bei Ratenkrediten erfolgt die Rückzahlung in gleich bleibenden, festen Monatsraten. Kredite haben – wie jedes Produkt – einen Preis: die Zinsen. Diese werden zusammen mit der monatlichen Rate zurückgezahlt. Wie hoch Zins und Rate sind und bis wann der Kredit zurückgezahlt werden muss, wird individuell ermittelt. Je niedriger der effektive Jahreszins, desto günstiger ist das Kreditangebot. Wer bekommt einen Kredit? Einen Kredit bekommt, wer 18 Jahre alt und geschäftsfähig ist sowie über ein regelmäßiges monatliches Einkommen verfügt. Oft wird dies nur aus nichtselbständiger Tätigkeit akzeptiert. Daneben ist eine gute Bonität nötig, die vor der Kreditentscheidung geprüft wird. Sie nimmt Einfluss auf die individuellen Zinskonditionen. Was tun Banken und andere Unternehmen, bevor sie ein Kreditgeschäft abschließen? Jeder Kreditwunsch wird von den Banken individuell geprüft. In dieses Prüfverfahren fließen verschiedene Informationen ein: Einerseits Angaben des Kunden zu seinem Einkommen und seinen Ausgaben, seiner beruflichen und familiären Situation, andererseits Angaben beispielsweise von der SCHUFA. Nach vorheriger Zustimmung des Kunden werden dort hinterlegte Daten abgefragt – unter anderem zu bestehenden Schulden. Auf Basis dieser Informationen wird entschieden, ob dem Kunden ein Kredit gegeben werden kann und zu welchen individuellen Zinskonditionen. Wann benötigt man einen Kredit? Jeder muss selbst entscheiden, ob er einen Kredit benötigt oder nicht. Vorab sollten folgende Fragen ehrlich beantwortet werden: Ist die Anschaffung notwendig? Könnte ich die Summe auch ansparen? Welche Raten kann ich mir monatlich leisten? Wie lange will ich mich verpflichten? Baustein: Geld leihen und Kredite 11 Rund um den Kredit TIPP: Bevor Du einen Kredit aufnimmst, lege die möglichen Raten für den Kredit zunächst für drei, vier Monate zur Probe zurück. So kannst Du testen, ob Dein Monatsbudget diese Belastung auch aushält. Worauf sollte man bei einem Kredit achten? Folgende Kriterien sollten vor dem Abschluss eines Kreditvertrag geklärt werden: Ist die Bank/Beratung seriös? Unseriöse Anbieter vergeben Kredite ohne SCHUFA-Auskunft zu sehr hohen Zinssätzen. Daher empfiehlt es sich, stets den Berater seines Vertrauens aufzusuchen. Kann ich mich absichern? Es gibt die Möglichkeit, eine Restkreditversicherung abzuschließen. Wird man zum Beispiel arbeitslos oder arbeitsunfähig, wird die zu zahlende Rate für einen bestimmten Zeitraum von der Versicherung übernommen. Eine solche Versicherung kostet zusätzlich und ist kein Muss. Wie kann ich Kreditangebote miteinander vergleichen? Mit Hilfe des effektiven Jahreszinses können verschiedene Kreditangebote gleicher Laufzeit verglichen werden. Er gibt die jährlichen Kosten eines Kredits an. Davon zu unterscheiden ist der Nominalzins, der die reinen Zinsen ohne Kosten (Gebühren etc.) beziffert. Unabhängig von den Kosten sind auch noch andere Kriterien entscheidend, wie zum Beispiel die Möglichkeit der kostenfreien Sondertilgung. Wie lange gilt die Widerrufsfrist? Kreditnehmer dürfen ihre Entscheidung überdenken. Im Zweifel kann der Kredit innerhalb von 14 Tagen widerrufen werden – manche Anbieter gewähren auch eine längere Frist. Habe ich die Möglichkeit zu Sondertilgungen und vorzeitiger Ablösung? Die Möglichkeit einer vorzeitigen Ablösung ist gesetzlich mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist vorgeschrieben. Sondertilgungen dagegen sind nicht überall möglich und eventuell gebührenpflichtig. Jede Kreditinanspruchnahme sollte gut überlegt sein. Im Vorfeld ist es notwendig, seine Einnahmen und Ausgaben sorgfältig zu prüfen. Wer ein Kreditangebot auswählt, sollte nicht nur die Zinsen, also den Preis, sondern auch die Leistungen (Möglichkeiten der Sondertilgung etc.) vergleichen. 12 Baustein: Geld leihen und Kredite Kreditberechnung Ratenkredit: Kreditbetrag: Kreditdauer: Rückzahlung: effektiver Zinssatz: 1.000 € 1 Jahr 85 € monatlich 6% 1. Stelle den Finanzplan für das oben genannte Beispiel auf. Monat Kredit Rate Zins Tilgung Restschuld 2. Suche Dir anschließend einen Partner und beantwortet gemeinsam folgende Fragen: a) Welche Besonderheiten fallen Euch in Bezug auf Zins und Tilgung auf? b) Wie hoch ist die Gesamtzahlung? Baustein: Finanzierungsformen 13 Aufgabenteil Stefanie Name: Stefanie Alter: 15 Jahre Wohnort: bei den Eltern in Köln Schule: Gymnasium, 10. Klasse Verfügbares Taschengeld: 60 Euro/Monat Hobbys: Shoppen, Ausgehen, Freunde treffen Stefanies Ausgaben: Handy: Stefanie telefoniert oft und lange mit ihren Freundinnen. Zusätzlich schreibt sie durchschnittlich zehn SMS und zwei MMS pro Tag. Ihre Handyrechnung beträgt im Monat etwa 15 Euro. usgehen: Am Nachmittag geht Stefanie mit ihren Freundinnen Kaffee trinken A (6 Euro/Woche) und einmal im Monat am Wochenende geht sie gerne ins Kino. Monatsausgaben (12 Euro). Bummeln: Am liebsten stöbern die Mädchen nach neuen Outfits und Schmuck (15 Euro/Woche) Stefanie geht in die 10. Klasse eines Gymnasiums in ihrer Heimatstadt Köln. Neben Ihrem Taschengeld erhält sie jeden Monat noch 45 Euro von ihrer Oma. Nach dem Unterricht geht sie gerne mit ihren Freunden in die Stadt, um zu bummeln, Kaffee zu trinken und in Klamotten- oder Schmuckläden zu stöbern. Am Wochenende feiern sie alle zusammen auf angesagten Partys. Bald möchte sie ein neues Smartphone mit Flatratevertrag, das ist seit langem ihr größter Wunsch (monatlich 35 Euro). Doch Stefanies Vater meint, dass sie erst beweisen müsse, ihre Ausgaben im Griff zu haben, sonst könne sie die Idee vom neuen Smartphone vergessen. Deshalb bittet Stefanie ihre Eltern ungern um Geld und leiht sich lieber hin und wieder bei ihren Freundinnen Geld. In letzter Zeit steckt sie fast immer im Minus. Das kennen Ihre Freundinnen schon. Sie überlegt sich, ein neues Abendkleid für den Abschlussball zu kaufen (80 Euro) und auf ein angesagtes Konzert zu gehen (40 Euro). 14 Baustein: Zusammenfassung Aufgabenteil Marc Name: Marc Alter: 18 Jahre Wohnort: WG in Hamburg Beruf: Ausbildung zum Speditionskaufmann Verfügbares Gehalt: 800 Euro/Monat Hobbys: Partys, Freunde treffen, Motorroller Marcs Ausgaben: Wohnung: Marc wohnt in einer WG und gibt für Miete, Nebenkosten, Kommunikationskosten (Internet, Telefon, Handy) und Lebensmittel monatlich 400 Euro aus. Ausgehen: Marc geht regelmäßig mit seinen Freunden auf die Piste. Dabei fallen Ausgaben für Eintritte und Getränke an. (55 Euro/Woche) Motorroller: Benzin, Versicherungen und Ersatzteile kosten monatlich im Durchschnitt 100 Euro. Er zahlt bei seiner Tante monatlich 50 Euro für den Roller ab. Hamburg ist Marcs Lieblingsstadt. Da er bereits Geld verdient, wohnt er hier mit seinen Kumpels in einer WG. Seiner Meinung nach gibt es hier die besten Partys. Vor kurzem hat Marc einen Motorroller gekauft und sich dafür das Geld von seiner Tante geliehen. Seine Clique schraubt gerne und oft an den Maschinen und jeder versucht, den anderen zu übertreffen. Auch Marc steckt viel Geld in seinen Roller. Marc will in diesem Jahr mit seinen Freunden eine Woche zum Surfen nach Teneriffa (Flug 334 Euro; Unterkunft 228 Euro) Aber er zögert noch. „Ich weiß nicht, ob ich mir das leisten kann. Soviel Geld habe ich nicht auf einmal. Eigentlich wollte ich dafür längst mit dem Sparen anfangen.“ Baustein: Zusammenfassung 15 Stefanie und Marc 1. Einzelarbeit: Stelle für Stefanie bzw. Marc einen Budgetplan auf! Nutze hierfür die Vorlage im Schülerheft auf Seite 17. Ist sie bzw. er im Minus? 2. Lerntempoduett: Gehe dann zum Treffpunkt, wo Du Dich mit einem Partner der anderen Gruppe kurzschließt. Ihr erläutert Euch gegenseitig die Situationen von Stefanie und Marc und Ihr findet jeweils drei Möglichkeiten, wie die beiden ihr Budget besser im Griff haben könnten! Welche Möglichkeiten gibt es, jeweils die Einnahmen zu erhöhen bzw. die Ausgaben zu vermindern? Was ratet Ihr Stefanie und Marc? 3. Einzelarbeit: Gehe anschließend alleine zu einem Platz und notiere für Dich persönliche Möglichkeiten, Dein Budget im Griff zu haben. 16 Baustein: Zusammenfassung Budgetplan Stefanie und Marc Stefanie Einnahmen Marc Betrag pro Monat Einnahmen Summe Einnahmen Ausgaben Betrag pro Monat Summe Einnahmen Betrag pro Monat Ausgaben Summe Ausgaben Verfügbarer Betrag/ Fehlbetrag am Ende des Monats Betrag pro Monat Summe Ausgaben € Verfügbarer Betrag/ Fehlbetrag am Ende des Monats € Baustein: Zusammenfassung 17 Alltagstipps Mache einmal im Monat Kassensturz – so erhältst Du Kontrolle über Deine Ausgaben! Liste dazu alle Deine Einnahmen und Ausgaben sorgfältig auf – und überlege bei jedem Posten, wie wichtig er Dir ist. Nutze hierbei eine Priorisierungsstrategie: Wichtige Ausgaben versiehst Du mit einer 1, weniger wichtige mit einer 2 und unwichtige Ausgaben mit einer 3. Überlege bei Ausgaben, die Du mit einer 3 versehen hast, ob Du diese Ausgaben künftig vermeiden könntest. Überlege vorher, was Dir eine Sache wert ist und wie viel Du dafür zahlen würdest – und halte Dich daran. Nutze günstige Einkaufszeiten, z.B. Schlussverkäufe, oder erkundige Dich, ob es in Deiner Nähe Outlet-Stores gibt. Adressen findet man in speziellen Schnäppchen-Führern im Internet. Im Internet findest Du auch nützliche Preisvergleiche und Bewertungen. Die Erfahrungen Anderer können vor überteuerten Fehlkäufen schützen. Erkundige Dich auch beim Fachhändler in Deinem Ort nach Preisen und Qualität von Produkten. Viele Produkte kann man gebraucht zu gleicher Qualität, aber billiger kaufen, z.B. Bücher. Beim Abschluss eines Handyvertrags ist es sinnvoll, die Tarife zu vergleichen und den Handyvertrag vor Abschluss genau durchzulesen. Wenn Du Geld geliehen hast, führe eine Liste – so behältst Du den Überblick! Was nicht geschehen darf: Verdrängen: Auch wenn es verlockend ist, Rechnungen und Kontoauszüge ungeöffnet zu lassen – die Verbindlichkeiten bleiben. I gnorieren: Schulden verschwinden nicht, indem man sie ignoriert. Im Gegenteil: Durch die Zinsen wächst der Schuldenberg immer weiter an, bis er unüberwindbar ist. Geld leihen: Mache keine neuen Schulden, um alte abzubezahlen. Lass Dich beraten, ob eine Umschuldung Sinn macht. Hemmungen haben: Wer Schulden hat, ist mit diesem Problem nicht allein. Vielen anderen geht es genauso. Nur wer sich Hilfe holt, kann die Schulden hinter sich lassen. 18 Baustein: Zusammenfassung Mein Budget im Griff – so gelingt es: 19 Stichwort Erläuterung Bonität (Kreditwürdigkeit) Vor Vertragsabschluss wird vom Unternehmen nach eigenem Bewertungssystem (Scoring) eingeschätzt, wie es die Zahlungsfähigkeit des Kunden beurteilt. Bruttokreditbetrag Aus dem ausgezahlte Darlehensbetrag – zusammen mit allen Kosten, wie z.B. Zinsen ergibt sich der Bruttokreditbetrag Darlehen Geliehenes Geld, für das in der Regel Zinsen gezahlt werden (z.B. der Bankkredit oder die Produktfinanzierung; aber auch das von Bekannten geliehene Geld ist ein Kredit, nur ohne Zinsen.) Effektiver Jahreszins Gibt die jährlichen Kosten eines Kredits an. Der effektive Jahreszins setzt sich aus Zinsen pro Jahr und weiteren Kosten zusammen. Mit seiner Hilfe können verschiedene Kreditangebote gleicher Laufzeit verglichen werden. Feste Ausgaben (fixe Kosten) Regelmäßige Zahlungsverpflichtungen zu festgesetzten Terminen (monatlich, halbjährlich, jährlich). Fixe Kosten sind längerfristige, absehbare und konstante Beiträge (z.B. Miete, Versicherungen etc.) Gesamtkreditbetrag Der Kreditbetrag inklusive aller Zinsen, Abschlussgebühren und der Kosten für eventuelle Zusatzversicherung. Gläubiger Der Gläubiger hat dem Schuldner Geld geliehen und hat ihm gegenüber einen Anspruch auf Zahlung des Gesamtkreditbetrags. Privatinsolvenz Bei Überschuldung kann ein Privatinsolvenzverfahren eröffnet werden, an dessen Ende eine Restschuldbefreiung steht. Das heißt, dass einem nach einer bestimmten Zeit, in der man einen geregelten Teil seines Einkommens an die Gläubiger abgeführt hat, von seinen restlichen Schulden befreit wird. Konto Ein Konto ist eine Tabelle mit zwei als Soll und Haben bezeichneten Spalten. Die Zu- und Abgänge werden getrennt voneinander addiert. Die Endsummen der beiden Spalten werden voneinander abgezogen. Dies ergibt den Saldo. Kostenfalle Kosten, die im Alltag auftreten und mit denen man nicht gerechnet hat bzw. die nicht eingeplant waren. Nominalzins Der Zins, der jährlich für ein Darlehen zu zahlen ist – ohne Berücksichtigung von Zusatzkosten. Rate Regelmäßiger monatlicher Rückzahlungsbetrag inklusive Zinsen und Gebühren. Restkreditversicherung Wird von der Bank zur Absicherung des Kredits gegen unvorhersehbare Ereignisse angeboten. SCHUFA Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (SCHUFA) liefert Unternehmen eine Übersicht über Schulden und Zahlungsverhalten eines potenziellen Kunden. Bei der SCHUFA sind außerdem auch angemeldete Telefonanschlüsse und eröffnete Girokonten verzeichnet. Schuldner Der Schuldner hat sich vom Gläubiger Geld geliehen und ist ihm gegenüber zur Zahlung des Gesamtkreditbetrags verpflichtet. Soll und Haben „Soll“ bezeichnet die linke Seite eines Kontos. „Haben“ die rechte Seite. Auf der Soll-Seite eines Kontos werden Geldabgänge (z.B. Überweisungen, Auszahlungen, etc.) gebucht, auf der Haben-Seite Zugänge (z.B. Einzahlungen) 20 Stichwortverzeichnis Stichwort Erläuterung Tilgung Vereinbarte, regelmäßige Rückzahlung einer Geldschuld. Überschuldung Liegt dann vor, wenn das Geld nicht mehr ausreicht, um alle Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Veränderliche Ausgaben (variable Kosten) Ausgaben, deren Höhe man durch sein Verhalten gestalten kann. Verschuldung Liegt immer dann vor, wenn ein Mensch Schulden hat, unabhängig von der Höhe der Schulden. Widerrufsfrist Innerhalb der Widerrufsfrist kann ein Kauf oder ein Kredit zurückgegeben werden. Zinssatz Der Zinssatz ist der in Prozent ausgedrückte Preis für geliehenes Geld. Stichwortverzeichnis 21 Meine Notizen: 22 Notizen Meine Notizen: Notizen 23 „Deutschland im Plus“ – die Stiftung für private Überschuldungsprävention Sulzbacher Straße 2 90489 Nürnberg Telefon 0911/9 23 49 50 Telefax 0911/ 9 23 23 42 info@deutschland-im-plus.de www.deutschland-im-plus.de www.facebook.com/StiftungDeutschlandimPlus