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TEST: TOURENHARDTAILS
MIT DEM
BERGRAD AUF TOUREN
Günstige, leichte Mountainbikes mit Federgabel
sind nicht nur gut zum
Toben im Gelände. Mit
zusätzlichem Gepäckträger wird schnell ein
agiles Tourenrad daraus.
TREKKINGBIKE hat 10
Hardtails aufgerüstet
und Probe gefahren.
JOCHEN DONNER ❘ text
MARKUS GREBER & DANIEL SIMON ❘ fotos
Ausgewogene Geometrien und ausgereifte Großserien-Technik machen
die 1000-Euro-MTBs zu sportlichen Allroundern, die am Berg und im Gelände
viel Fahrspaß verschaffen. Doch solche
Bestseller sind auch eine günstige Basis
für ein potentes Tourenrad. Besonders, da viele dieser Mountainbikes mit
Gewindebohrungen für Gepäckträger
und Schutzblechen ausgestattet sind.
Doch das Verschrauben eines soliden Trägers am Hinterbau kann das
Fahrverhalten radikal ändern. So interessierte uns, wie die quirligen GeländeBikes die Last vertragen, die wir ihnen
aufbürden. So fuhren wir mit den zehn
Testkandidaten Mitte Januar für zwei
Tage zum Fahr- und Beladungstest an
den Gardasee. Hier fanden wir einen
eisfreien Testparcours mit allen erforderlichen Voraussetzungen: Asphalt,
feste Naturstraßen, feine, grobe, feste
und lose Schotterwege, Wiesenpfade,
dazu kurvige wie gerade Steigungen
und Abfahrten bis 20 Prozent. Jedes
Bike bewältigte im Vergleich dieselbe
Touren-Runde einmal leer als Mountainbike, dann mit 18 Kilo Sand in zwei
Gepäcktaschen am Heck, nachdem ein
Gepäckträger montiert wurde. Die Fahr-
2/2009 TREKKINGBIKE 31
Gerade Mountainbikes der
1000-Euro-Klasse, werden
gerne zum belastbaren
Tourenbike umgebaut.
Gepäckträger und Schutzbleche sind schnell montiert, da die meisten Hersteller die entsprechenden
Befestigungsmöglichkeiten
bereits vorsehen. Im
TREKKINGBIKE-Test
mussten die ausgewählten Räder deshalb zwei
Disziplinen bestehen.
Einmal als Hardtail im
Mountainbike-Einsatz und
beladen als Tourenrad mit
18 Kilo Gepäck am Heck.
Bei unserer AbschlussBewertung überwog dabei
die Tauglichkeit als Tourenrad.
eindrücke glichen wir mit Messergebnissen
aus Testlabor und -Keller ab: Dabei erfassten
wir neben den Rahmensteifigkeiten auch
die Position der Träger an den Rädern oder
die Durchmesser der Sitzstreben. So kommt
zustande, dass zum Beispiel das Cube als
hervorragendes Mountainbike beim Einsatz
als Tourenbike nur noch ein „befriedigend“
verdient. Oder das günstige Focus mit eher
mäßigen Geländeeigenschaften ein sattes
„gut“ als Gepäcktransporter einfährt.
Die Vorteile der 26-Zöller im Vergleich
zum Crossrad liegen primär in den kleineren
Laufrädern und der daraus resultierenden
Geometrie begründet. Stabiler, weil die Speichen kürzer, die Felgen breiter und die
Reifen voluminöser sind, kann ein 26-ZollLaufrad auch bei 18 Kilo Gepäckzuladung
DIE LUXUSVARIANTE
Ein Hardtail zum Tourenrad aufzurüsten, ist eine uralte Idee aus den ersten Tagen der Geschichte des Mountainbikes. Hochspezialisierte Reiserad-Anbieter
haben diesen Trend aufgeriffen und auf hohem Niveau professionalisiert.
Betrachtet man ein Reiserad von Velotraum, Rotor oder Tout Terrain, erkennt man Formen und Dimensionen leicht wieder: Es sind
ausschließlich 26-Zoll-Konzepte, die diese Spezialanbieter anbieten.
Die Vorteile eines 26-Zöllers als Rad mit hartem Einsatzbereich sind
unter Profis unbestritten. Oft mehrere tausend Euro teuer und individuell aufgebaut, stehen diese Hightech-Maschinen für das ideale
Tourenbike. Es sind feine, oft handgearbeitete Rahmen mit speziell
dimensionierten Rohren, Highend-Gabeln und besten Komponenten,
die dem ambitionierten Reise- oder Tourenfahrer das Wasser im
Mund zusammenlaufen lassen. Diese Bikes sind kompromisslos auf
optimale Tourentauglichkeit hin konzipiert. Der hohe Aufwand und
geringe Stückzahlen haben allerdings ihren Preis. Wer sich für die
Luxus-Tourer interessiert und das nötige Kleingeld hat, kann sich auf
diesen Websites näher informieren:
32 TREKKINGBIKE 2/2009
WEBSITES:
Š www.velotraum.de
(Custom-Aufbau)
Š www.generator-radsport.de
(Custom-Aufbau)
Šwww.tout-terrain.de
(auch vollgefedert)
Šwww.r-m.de (vollgefedert)
Šwww.idworx-bikes.de
(Modell Off-Rohler)
Šwww.ktm-bikes.at
(Modell Alp-Challenge)
Auf Höhe des Polarkreises einmal
um den Erdball radelte Oliver
Schmidt auf diesem Bike von Rotor.
DETAILS IM BLICK
INTERVIEW
Bei der Montage eines Gepäckträgers oder von Zubehör am Lenker
sollten Sie bei den als Mountainbikes konzipierten 26-Zöllern vorher
genau hinsehen. Denn nicht alles klappt an jedem Rad problemlos.
Michaela Born und Pascal Botzke legten
mit ihren Touren-Hardtails mehr als 20.000
Kilometer zurück und umrundeten dabei
Australien und Tasmanien.
Sich verdickende Lenker und ausladende Bremsgriffe
wie hier am Focus machen die Montage von Lenkertasche, GPS-Gerät, Computer oder Klingel schwer.
Voluminöse Sitzstreben sind steifer. Den PendelImpulsen des Gepäckträgers widerstehen die Streben des Radon deshalb am besten.
Specialized setzt die untere Gewindebohrung in den
Bereich der höchsten Festigkeit am Ausfallende.
Eine solide Basis für die Trägermontage.
Flache Hinterbauten lassen den Gepäckträger weit
nach hinten rücken. Der Lastschwerpunkt am Steppenwolf liegt weit hinter der Hinterachse.
(und 70 Kilo Fahrergewicht) noch mit etwa
drei bar gefahren werden: Das bewahrt
vor Durchschlägen, bietet Traktion und ist
zudem noch komfortabel. Kleinere Räder
sind leichter, lassen sich kraftärmer in Rotation versetzen und die Fahrzeuglänge insgesamt etwas schrumpfen: Das Bike wird agiler,
wendiger, leichter zu lenken und zu beschleunigen. Zudem liegt sein Schwerpunkt tiefer,
auch bei geladenem Gepäck. Der Fahrer sitzt
mehr „im“ als „auf dem“ Bike, Fahrverhalten
und Straßenlage sind stabiler und satter.
Durch kürzere und voluminösere Rahmenrohre gewinnt der MTB-Rahmen an Steifigkeit. Zudem bietet die Auswahl an 26-ZollFedergabeln weit mehr Vielfalt und vor allem
Qualität als bei 28-Zöllern.
All diese Punkte machen ein Hardtail auch
interessant als Tourenbike. Fehlt nur das
passende Zubehör. Hier empfehlen sich
Träger von Tubus. Sie sind aus Stahlröhrchen
gefertigt, laststabil und schwingungsresistent.
Die beiden Modelle Cargo und Logo passen
an 26- wie 28-Zoll-Rahmen und kosten etwa
80-100 Euro.
Ein Tipp, bevor Sie Schrauben in die
Rahmengewinde drehen: Schneiden Sie die
Gewinde zuerst nach, um Lack und Bearbeitungsreste zu entfernen. Dann lassen sich
die Träger, wie an jedem unserer Testräder,
einfach und zuverlässig anbringen.
Für alle Federgabeln im Test passend
zeigte sich der Frontträger „Faiv Hoogar“
(200 Euro). Er federt das Gepäck mit, es
muss nur der Luftdruck der Gabel angepasst
werden. Doch Vorsicht: Weder Rockshox
noch Manitou möchten ihre Gabeln für die
Montage des Frontträgers freigeben. Darauf
wurden die Gabeln weder konstruiert noch
getestet. Faiv-Konstrukteur Artmann dagegen
beruhigt: „Wir hatten noch keinerlei Schadensmeldungen. Tests kosten die Gabelhersteller zusätzlich Geld. Deshalb ziehen die
sich lieber pauschal aus der Verantwortung.“
Ähnliches gilt auch für Tubus’ Frontträger
Swing (100 Euro).
Ihr habt euch für KTM-Hardtails als Begleiter für
euren großen Trip entschieden?
Nur Mountainbikes schienen uns stabil genug für
unsere einjährige Reise. Besonders hat uns beim Kauf
der Schlitz im Rahmen begeistert, in dem wir unsere
Ersatzspeichen unterbringen konnten.
Gab es unterwegs Probleme?
Die Räder – mit XT-Ausstattung und Magura-Bremsen
– machten wirklich alles klaglos mit. Nur einmal war
das Schaltauge verbogen. KTM schickte uns Ersatz. Der
Versand dauerte allerdings drei Wochen.
Welche Tipps könnt ihr weitergeben?
Regelmäßige Radpflege unterwegs ersparte uns wohl
viel Ärger. Wir mussten weder Ritzel noch Bremsbeläge
tauschen. Nur neue Schwalbe Marathon XR Reifen ließen wir uns vom deutschen Versender nach Australien
schicken. Das klappte prima. Weit mehr Pech hatten
wir mit dem Bob-Radanhänger. Er brach zwei Mal.
Im Fahrtest zeigte sich, dass hohe Stabilität
mit Gepäck von mehreren Faktoren abhängt.
Zuerst ist da die saubere Montage eines
Hinterbau-Trägers mit sorgfältiger Verschraubung unter Verwendung geeigneter Distanzstücke und Schrauben. Weiters zählt, wie
stabil die Sitzstreben ausgelegt sind und wie
weit hinten der Träger positioniert ist. Die
Sitzstreben des Radon mit 23 Millimetern
Durchmesser stecken 18 Kilo Testlast besser
weg als die des Cube mit nur 19 Millimetern.
Je nach Stärke des Pendeleffekts leidet das
Fahrverhalten des Rades. Bei Ausweichmanövern bergab kann schon mal das Vorderrad
versetzen, bergauf bäumen sich Bikes mit
Hecklast früher auf. Dagegen hilft, weiter
nach vorn auf die Sattelspitze zu rutschen. Ist
die extra gepolstert, wie am Specialized, ist
das besonders angenehm.
Auch die Winkel von Sitzrohr und -streben
beeinflussen die Steifigkeit: Je flacher die
sind, desto weiter rückt der Träger vom
oberen Befestigungspunkt weg nach hinten.
2/2009 TREKKINGBIKE 33
Schon ein zwei Zentimeter weiter Richtung
Hinterachse positionierter Träger (und damit
der Last-Schwerpunkt) brachten die Fuhre
deutlich früher ins Flattern.
In unsicheren Fahrsituationen hilft nur:
Speed weg, gelassen lenken, keine hektischen
Manöver. Ein Finger am Bremshebel reicht
aus, um die Bikes stets unter Kontrolle zu
halten. Zum Stoppen verlangten die gut
eingefahrenen Avid-, Formula-, Shimano- und
Tektro-Bremsen mit Gepäck die Kraft zweier
Finger. Maguras Julie HP und die GiantBremse zeigten sich gleichermaßen un-bissig
und verlangten nach höheren Handkräften.
Ein Risiko entsteht daraus jedoch nicht.
Die montierten Reifen haben unterschiedliche Schwerpunkte. Schwere, harte Pneus
wie am Giant sind die Ausnahme. Der
Smart Sam am Focus ist ideal für Fahrten
auf Wegen aller Oberflächen. Racing Ralph
spielt Vorzüge beim leisen Rollen auf Teer
VERWANDLUNGS-ZUTATEN
Mit einigen essentiellen Teilen und etwas handwerklichem Geschick rüsten Sie Ihr Hardtail zum robusten,
zuverlässigen Tourer um. Die Vorteile des 26-Zoll-Konzepts sind auch auf langen Strecken überzeugend.
BODENKONTAKT
Rubbelige Stollenreifen sind im Gelände spitze, beim Tourenfahren jedoch nicht
immer ideal. Doch die richtigen Reifen machen ein Hardtail schnell zum Straßenfeger. Oder zum All-Road-Bike für alle Untergründe. Wichtig: Die Reifen sollten
so breit wie möglich sein (um die 50 Millimeter). Denn mit Last auf dem Träger
steigt die Gefahr eines Durchschlags, da das Hinterrad nicht vor einem Hindernis
entlastet werden kann. Großes Luftvolumen mindert diese Gefahr erheblich und
gewährt zusätzlich noch Federungskomfort. Conti Sportcontact ab 22 Euro,
Town & Country 19 Euro, Conti Traffic 19 Euro, www.conti-online.com; Schwalbe
Marathon Extreme: 50 Euro, www.schwalbe.com
Schnell auf der Straße sind
Contis Sport Contact oder der
schwerere Town & Country.
Perfekte Allrounder, auch für
losen Grund: Schwalbe Marathon
Extreme und Conti Traffic.
Gepäcktransport auch an der
Federgabel: Der Faiv Hoogar
federt die Taschen vorne mit.
Der Tubus Expeditions-Träger
Cargo gilt als besonders leicht,
stabil und belastbar.
LASTENTRANSPORT
Gepäck bringt man am besten am Rahmen unter. Von Tubus kommen die derzeit
stabilsten und leichtesten Träger. Sie sind aus dünnen Stahlröhren geschweißt,
die flexibel auf Vibrationen reagieren und deshalb als besonders langlebig gelten. Die Tubus-Modelle passen an 26- oder 28-Zöller. Vorne machen moderne
Federgabeln Schwierigkeiten: Der Faiv Hoogar nutzt das offene Ende des Gabelschafts zur Aufhängung von maximal 16 Kilo Zuladung und stützt die Last über
Schellen und Gleitbuchsen mitgefedert an den Gabelbeinen ab, ohne sie über
Gebühr zu belasten. Faiv Hoogar, max. 16 kg, 200 Euro, www.faiv.de; Tubus Logo,
ca. 80 Euro; Tubus Cargo, ca. 90 Euro, beide max. 40 kg, Tubus Disco, max. 25 kg
(für Montage mit Discbrake), ca. 90 Euro, www.tubus.com
NÄSSESCHUTZ
Das Wetter kann man sich nicht aussuchen. Wer einmal bei Dauerregen mit Packtaschen unterwegs war, weiß guten Nässe- und Schmutzschutz zu schätzen. Ein
Hardtail ist hinten mit einem festen Schutzblech optimal nachgerüstet. Nachteil:
Die Bleche gibt’s nur als Set für vorn und hinten! An der Federgabel passt jedoch
kein fester Schmutzfänger. Hier bleibt der Griff zum Steckblech aus demselben
Hause: Dessen Aufhängung klemmt im unten offenen Ende des Gabelschafts. Der
hintere Partner wird um die Sattelstütze geschnallt und passt meist noch mit
unter den Träger. Bluemels-Set 28 Euro, Steckblech Xtra Dry, hinten, 12 Euro,
Shockblade, vorn, 13 Euro; www.sks-germany.com
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Feste Schutzblechmontage ist Steckbleche von SKS passen an
an Hardtails nur hinten möglich Federgabel und hinten auch mit
– aber empfehlenswert.
unter den Gepäckträger.
und gutem Grip auf losen Oberflächen aus,
solange es trocken ist. Sämtliche OffroadSpielarten beherrscht Nobby Nic mit überlegener Sicherheit, läuft auf Asphalt jedoch rau
und laut. Specialized-Pneus und Contis Race
King sind gute, leise Allrounder, die groben
Untergrund weniger mögen. Der Mountain
King verzahnt sich prima mit groben Schotter, läuft jedoch unruhig auf Asphalt.
Als Wermutstropfen bleibt: Fast alle Hersteller (außer Steppenwolf) verbauen 31,8
Millimeter-Lenker und Vorbauten. Die sind
sehr biegesteif, wovon die Lenkpräzision profitiert – aufgrund des wachsenden Durchmes-
sers aber für die Montage von Klingel, Lenkertasche, GPS-Gerät oder Stecklicht nicht
ohne Weiteres geeignet. Doch die Testräder
sind raue Gesellen für viel Spaß mit oder
ohne Gepäck auf fast allen Wegen und Trails.
Und da draußen gilt: Je weniger Gewicht,
desto höher der Fahrspaß!
CARVER PURE 150
Alltag
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Fahrrad XXL, Tel. 0351/84722667, www.carver-bikes.de
999 Euro/11,65 kg
Alu 7046/40, 44, 48, 52, 56, 60 cm
Rockshox Reba SL Dual Air, 100 mm, Motion Control, Poploc am Lenker
Shimano XT HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano XT, XT, XT Rapid Fire, HG50-9, 11-32 Zähne, 9-fach
Magura Julie HP, Disc V: 203 mm, H: 180 mm
Shimano XT Disc/Alexrims XD-Lite/Schwalbe Nobby Nic, Racing Ralph 57-559
Carver/Carver Lite
Rohre ovalisiert, UR mit Gusset; Bohrungen für Schutzbleche
FAZIT: Das Pure ist ein wunderbar quirliges, leichtfüßiges und doch zuverlässiges Bike mit Top-Ausstattung. Die XT-Kombi schaltet, auch wegen guter
Zugverlegung und Kettenlinie, sahnig und exakt, selbst mit Gepäck unter
Last bergauf. Der breite Lenker und die gut balancierte, zentrale Sitzposition
geben viel Kontrolle auf allen Wegen. Auch eine Trägerlast von 18 Kilo steckt
das Carver gut weg. Fahrstabilität und Lenkpräzision waren kaum beeinträchtigt. Ein Trost: Die große Disc kompensiert die laue Bremsleistung der Julie.
SEHR GUT
CENTURION BACKFIRE 800
Alltag
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Rahmen
Ausstattung
Merida-Centurion, Tel. 07159/945930, www.centurion.de
999 Euro/11,85 kg
Alu 6061/41, 46, 51, 56 cm
Manitou Drake Super Air Absolute, 80 mm, Lockout
Shimano Deore HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano Deore, Deore, Deore Rapid Fire, HG61-9, 11-32 Zähne, 9-fach
Shimano BR-M485 Disc/Shimano BL-M485, Disc V: 180 mm, H: 160 mm
Shimano XT Disc/Alexrims XD-Lite/Schwalbe Nobby Nic, Racing Ralph 57-559
Centurion/Procraft
Rohre hydroformed; Bohrungen für Schutzbleche
FAZIT: Hier herrschen Renn-Verhältnisse. Mit tiefer, gestreckter Sitzposition und straffer Gabel, garniert mit schmalem, geradem Lenker klebt das
Backfire geradezu auf der Straße. Der Fahrer hat mit der ausgewogenen Lenkung gute Fahrkontrolle und setzt Körperkraft effizient um. Auch mit Gepäck
geht das Backfire kraftvoll um. Es pendelt nur gering, allerdings versetzt bei
schnellen Ausweichmanövern das Vorderrad. Auf gemäßigten Tourenstrecken
mit viel Asphaltanteil kann das Centurion seine Stärken ausspielen.
GUT
Komfort
Preis-Leistung
CUBE LTD TEAM
Alltag
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Rahmen
Ausstattung
Pending System, Tel. 09231/9700780, www.cube.eu
999 Euro/11,60 kg
Alu 7005/16, 18, 20, 22“
Rockshox Reba SL, Dual Air, 100 mm, Motion Control, Poploc-Lockout Shimano
FC-M542 HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano XT Shadow, SLX, Deore Rapid Fire, HG50-9, 11-32 Zähne, 9-fach
Formula Oro K 10, Disc V: 180 mm, H: 160 mm
Shimano HB-M525 Disc/RFR ZX 24/Schwalbe Nobby Nic, Racing Ralph 57-559
RFR/Easton EA 30
Rohre ovalisiert, UR mit Gusset; keine Schutzblechmontage möglich; NeoprenKettenstrebenschutz
FAZIT: Das Cube sorgte für ein Grinsen im Gesicht der Tester. Es zeigte
bestes Fahrverhalten, steigt nicht auf am Berg, klebt am Boden, ist leichtfüßig und wendig, seine Lenkung präzise, die Sitzposition optimal. Alle Komponenten funktionieren harmonisch im Zusammenspiel. Bis wir den Träger
montiert hatten. Die Geometrie des Hinterbaus setzt den Träger weit nach
hinten, der lange Hebel bringt das Bike leicht ins Pendeln, dünne Sitzstreben
bieten wenig Stabilität. Mit Gepäck nur eingeschränkt zu empfehlen.
BEFRIEDIGEND
Komfort
Preis-Leistung
FOCUS NORTHERN LITE
Alltag
Fitness
Gelände
Reise
36 TREKKINGBIKE 2/2009
WERTUNG
EIGNUNG
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Focus Bikes, Tel. 04471/9660, www.focus-bikes.de
899 Euro/12,95 kg
Alu/40, 45, 50, 55, 58 cm
Rockshox Tora SL, Stahlfeder, 100 mm, Lockout
Shimano Deore HTII/44, 32, 22 Zähne
SRAM X-9, X-5, X-7 Trigger, Sram 11-32 Zähne, 9-fach
Tektro Auriga Comp, Disc V+H: 180 mm
Concept SL Disc/Concept SL Disc CSL 2600/Schwalbe Smart Sam 57-559
Concept SL/Concept SL
Rohre ovalisiert, UR mit Gusset; Gewinde für Schutzbleche, Rahmenschloss
V-Brakes und Kettenschutz
FAZIT: Mit seiner betont günstigen Ausstattung und relativ hohem Gewicht
hätten wir dem Focus weniger zugetraut. Doch es überraschte mit besonders
leichtgängiger, exakter Schaltkombi von SRAM, guter Funktion der Stahlfedergabel und einer entspannten, zentralen Sitzhaltung. Die Stabilität eines
günstigen Rahmens liegt höher, da mehr Material verwendet wird. Deshalb
bleibt das Focus auch mit Träger und 18 Kilo stets beherrschbar. Die seltenen,
und günstigen Tektro-Bremsen arbeiten übrigens hervorragend!
GUT
GIANT TERRAGO 0
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Giant, Tel. 0211/998940, www.giant-bicycles.com
999 Euro/13,25 kg
Alu/S (17“), M (19“), L (21“), XL (23“)
Rockshox Tora 302, 100 mm, Solo Air, Poploc-Lockout am Lenker
Shimano SLX HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano XT Shadow, SLX, SLX Rapid fire, HG50-9, 11-34 Zähne, 9-fach
Giant Root hydraul. Discbrakes, Disc V+H: 160 mm
Shimano HB-M475 Disc/Alexrims DP 17/Kenda Nevegal 54-559
Giant/Giant A3
Rohre hydroformed; Monostay; Gewinde für Schutzbleche
Alltag
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
FAZIT: Hier bietet ein günstiger Rahmen mit wenig Finessen entspannt-
Rahmen
Ausstattung
tourenfreundliche Sitzposition und Fahrverhalten bei problemlosem Handling.
Störend wirken sich neben dem hohen Gewicht der zu weiche, konturlose
Sattel und die besonders schweren, zäh rollenden Laufräder aus. Das Terrago
bleibt gemütlich und etwas träge. Die Bremse lässt Biss und Kraft vermissen.
Auffällig positiv war die knackige Funktion der SLX-Schaltgruppe. Der beladene Träger ragt weit nach hinten, der Hinterbau gerät leicht ins Pendeln.
BEFRIEDIGEND
Komfort
Preis-Leistung
HAI EDITION RX
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Winora Staiger, Tel. 09721/65940, www.haibike.de
999 Euro/12,55 kg
Alu 6061/40, 45, 50, 55 cm
Rockshox Recon SL, Solo Air, 100 mm, Remote Lockout am Lenker
Shimano SLX HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano SLX, SLX, SLX Rapid Fire, HG50-9,11-34 Zähne, 9-fach
Magura Julie HP, Disc V: 180 mm, H: 160 mm
Shimano HB-M525 Disc/Mach 1 MX Disc/Conti Race King 55-559
Selle San Marco Panza Power/XLC Comp
OR rund mit Gusset; UR profiliert mit Gusset; Bohrungen für Schutzbleche;
Gewinde für Ständer
Alltag
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
FAZIT: Am Hai geriet die ganze Sitzposition einen Tick zu hecklastig.
Rahmen
Ausstattung
Dadurch bäumt es sich bergauf früh auf, erst recht mit 18 Kilo Gepäcklast am
Heck. Der Hinterbau schwänzelt dann spürbar, das Vorderrad macht Hüpfer
zur Seite. Das auch, weil der Träger 2,5 Zentimeter weiter hinten steht als
bei den stabileren Bikes. Zudem verzögert die Julie HP trotz verbesserter
Druckverhältnisse in 2009 nur mäßig. Schwere Laufräder und ein hohes
Gesamtgewicht machen es auch der Fahrdynamik schwer.
AUSREICHEND
Komfort
Preis-Leistung
HERCULES KLONDIKE HT 4
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Hercules, Tel. 09721/675160, www.hercules-bikes.de
999 Euro/12,30 kg
Alu 6061/42, 46, 50, 54 cm
Suntour Epicon RLD, Air, 80 mm, Remote Speedlock
Shimano SLX HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano SLX, SLX, SLX Rapid Fire, CS-M580, 11-34 Zähne, 9-fach
Magura Julie HP, Disc V: 180 mm, H: 160 mm
Shimano HB-M525 Disc/Rigida DB Taurus 2000/Conti Mountain King 55-559
Selle Italia XO/XLC Comp
Rohre rund; UR mit Gusset; V-Brake-Aufnahme; Bohrungen für Schutzbleche;
XLC-Schraubgriffe; Neopren Kettenstrebenschutz
Alltag
Fitness
Gelände
Reise
38 TREKKINGBIKE 2/2009
WERTUNG
EIGNUNG
FAZIT: Das Hercules verwöhnt mit kompakter Fahrerposition und gutem
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Handling mit viel Schrittfreiheit. Auch hier verzögern die Julie HP nur mäßig,
trotz 180er Scheibe vorn. Die Reifen bieten gute Spurführung und Traktion auf
losem Untergrund, sind auf Asphalt jedoch recht laut. Einmal mehr kann die
SLX-Schaltkombo überzeugen. Doch das schwere Bike (besonders die Laufräder) verfügt leider nicht über die erforderliche Stabilität für Zuladung. Last
bringt den Hinterbau ins Schwingen, in engen Kurven versetzt das Vorderrad.
BEFRIEDIGEND
Reise
Fitness
Gelände
Reise
Fitness
Gelände
Reise
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Gelände
Rahmen
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Fitness
Rahmen
WERTUNG
EIGNUNG
Alltag
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
RADON ZR TEAM 7.0
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
H+S Bikediscount, Tel. 02225/8888222, www.radon-bikes.de
999 Euro/11,20 kg
Alu 7005/14, 16, 18, 20, 22“
Rockshox Reba SL, Dual Air, 100 mm, Poploc-Lockout-Hebel am Lenker
Shimano XT HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano XT, XT, XT Rapid Fire, HG50-9 11-32 Zähne, 9-fach
Formula Oro K-18, Disc V+H: 180 mm
Shimano XT Disc/Alexrims EN 24 Disc/Schwalbe Nobby Nic 57-559
Selle Italia XR/Race Face Evolve XC
Rohre ovalisiert; UR mit Gusset; V-Brake-Aufnahmen; keine Schutzblechmontage möglich; Schraubgriffe
FAZIT: Versender Radon kann durch Wegfall der Händlermarge bei der
Ausstattung eine Schippe drauflegen. Daher bietet das ZR viel Gegenwert für
die Euros. Auch in puncto Fahrspaß und -sicherheit bietet das Bike mehr als
andere. Die gelungene Geometrie bietet besten Kraftumsatz und macht das
Rad schnell bei guter Ergonomie. Wendig, agil und spurstabil auch bei flotter
Fahrt bleibt es selbst unter Last, vor allem durch starke Hinterbaustreben.
Schade: Ungünstige Zugverlegung macht das Schalten unnötig schwergängig.
SEHR GUT
SPECIALIZED ROCKHOPPER PRO
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Specialized, Tel. 0031/314/676600, www.specialized.com
1199 Euro/11,40 kg
Alu M4/13, 15, 17, 19, 21, 23“
Rockshox Reba SL, Dual Air, 80 mm, Lockout
Shimano Deora HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano XT Shadow, Deore, Deore Rapid Fire, HG50-9, 11-34 Zähne, 9-fach
Avid Juicy Four RSL, Disc V + H: 160 mm
Specialized Stout/DT Swiss 445 Disc/Specialized Control Fast Trak 51-559
Specialized BG Indie XC 143/Specialized
Rohre hydroformed; Ausfaller auf Discseite verstrebt; Vorbauwinkel um 8 Grad
exzentrisch verstellbar; Kette mit gebohrten Nieten; Gewinde für Schutzbleche
FAZIT: Mit ausgereifter, ruhiger und überlegener Tourengeometrie punktet
das Specialized. Laufruhig ausgelegt, überzeugt es durch satte Straßenlage
trotz hoher Sitzposition. Die Reifen sind ideal in Wald und Flur, für Schotter
etwas zu fein profiliert. Auch Last verträgt der langjährige Klassiker ganz
passabel: Der zweitsteifste Hinterbau nach Radon gewährt stabile Gepäckfahrt, egal ob auf- oder abwärts. Ein breiter, steifer Lenker gibt dabei beste
Kontrolle. Wünschenswert: eine größere Disc vorne für mehr Brems-Biss.
SEHR GUT
STEPPENWOLF TIMBER PRO DISC
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Steppenwolf-Bikes, Tel. 089/6145160, www.steppenwolf-bikes.de
999 Euro/12,00 kg
Alu 6061/40, 44, 48, 52, 56 cm
Suntour Epicon, Luft, 100 mm, Remote Lockout
Shimano FC-M542 HTII/44, 32, 22 Zähne
Shimano XT, XT, SLX Rapid Fire, SLX 11-34 Zähne, 9-fach
Avid Juicy Three Disc, Scheibe V: 185 mm, H: 160 mm,
Shimano XT Disc/Mach 1 MX Disc/Schwalbe Racing Ralph 57-559
Selle Royal Viper/Truvativ XR
OR rund zu hochoval; UR mit Gusset; Ausfaller mit Discaufnahme; V-BrakeAufnahme; Gabel und Rahmen mit Gewinden für Schutzblech
FAZIT: Das tiefgezogene Oberrohr und eine eher lange Auslegung ergeben
ein superbes Handling mit niedrigem Schwerpunkt. Flink wieselt das Timber
durch Kurven und verzögert punktgenau und kraftvoll, falls erwünscht. Große
Fahrer sollten den Rahmen aufgrund der weit ausgezogenen Sattelstütze
eher größer kaufen. Das Cockpit ist steif, der Fahrer sitzt zentral. Gabel und
Schaltungsmix arbeiten prima. Die eng verlegten Züge machen das Schalten
schwergängig. Mit Gepäck: leider weich, wacklig, und betont hecklastig.
GUT
© Foto: Daniel Simon
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