Verbrennungsluft- und Abgasführung Zwei elementare
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Verbrennungsluft- und Abgasführung Zwei elementare
Verbrennungsluft- und Abgasführung Zwei elementare Voraussetzungen für Erdgasheizungen Erdgasheizungen benötigen ausreichend Verbrennungsluft und die bei der Verbrennung entstehenden Abgase müssen sicher ins Freie abgeführt werden. Richtig geplante und vorschriftsmäßig ausgeführte Abgasanlagen sind daher eine wichtige Voraussetzung für den wirtschaftlichen und schadensfreien Betrieb von Erdgasfeuerungen. Grundlagen Die Aufgaben eines Abgasfanges sind vereinfacht gesagt: Die Abgase der Feuerstätte ins Freie abzuführen und mittels Kaminzug der Feuerstätte auch die nötige Verbrennungsluft zuzuführen. 1 m³ warmes Abgas ist leichter als 1 m³ kältere (Verbrennungs-) Luft und steigt daher auf, wodurch im Fang ein „Zug“ entsteht (so heißt deshalb auch der Innenraumes eines Abgasfanges). Mehrere Heizanlagen können jeweils einen eigenen Zug benötigen: Ein Abgasfang kann also auch aus mehreren „Zügen“ bestehen. Ist nur eine Feuerstätte am Abgasfang angeschlossen, so spricht man von „einfacher Belegung“, bei mehreren angeschlossenen Feuerstätten von „mehrfacher oder gemeinsamer Belegung“ (max. 3 Gasfeuerstätten bis jeweils 30 kW). Werden Feuerstätten jeweils mit unterschiedlichen Brennstoffen betrieben und an einen gemeinsamen Abgasfang angeschlossen, so spricht man von „gemischter Belegung“. Tipp: Die jeweils geltenden Vorschriften kennt Ihr Rauchfangkehrer! Die Art des Abgasfangs für eine Gasfeuerung richtet sich u.a. nach den Zug- bzw. Druckverhältnissen im Fang, der Brennerbauart und der Verbrennungsluftzufuhr (raumluftabhängige oder unabhängige Heizgeräte). Wegen des hohen Feuchtigkeitsbzw. Kondensatanfalles bei Gasheizungen müssen Abgasfänge feuchtigkeits- und säureunempfindlich sein. Vor diesem Hintergrund wurden daher früh zeitig geeignete Konstruktionen und Materialien verwendet und laufend adaptiert bzw. verbessert: Bei Abgastemperaturen bis 80° C ist heute Polypropylen (PP), bis 120° C Polyphenylensulfon (PPs) und bis zu 160° C Keramik, Aluminium, Edelstahl und Polyvinyliden fluorid (PVDS) üblich. Grafik: Bestandteile einer Abgasanlage Wird im Altbau die Heizung auf Erdgas umgerüstet oder eine bestehende Erdgasheizung erneuert, so wird – wegen der „kälteren“ Abgase und der Kondensation des Abgas-Wasserdampfes – eine Fangsanierung notwendig: In den bestehenden Schornstein wird dann z. B. eine feuchtigkeitsunempfindliche Abgasleitung aus Keramik, Edelstahl oder Kunststoff eingezogen. Ziehen Sie auch hier frühzeitig den für Sie zuständigen Rauchfangkehrer zu Rate! Übliche Varianten von Abgasfängen 1 2 Abgasfang mit Keramikrohr und Mantelstein 3 Abgasfang mit Edelstahlrohr und Mantelstein 4 Abgasfang mit Kunststoffrohr (PPs, PVDS) und Mauersteinen Dehnfuge mit Luftauslass Abgasfang mit PP-Kunststoffrohr und Schacht 5 LAS = Luft-Abgas-System Abgas (20–45° C) Frischluft Prüföffnung Keramikrohr Mantelstein Keramikrohr mit Abgasrohranschluss Dämmstoffeinlage Abstandshalter Abstandschelle Abgasrohranschluss Konsole mit Rohrschelle Distanzhalter Konzentrische Rohrführung Prüföffnung Edelstahlrohr alter Kamin oder neuer Schacht zum und vom Kessel Anmerkungen zu den Bildern und Grafiken: Die Variante 1 wurde bzw. wird oft bei Neubauten und höheren Abgastemperaturen eingebaut, die Varianten 2, 3, 4 und 5 bei Brennwerttechnik, Variante 5 bei raumluftunabhängig betriebenen Geräten und die Varianten 1 (in etwas abgewandelter Form), 2 und 3 kommen z. B. auch bei der Altbau-Sanierung zum Einsatz. Verbrennungsluft: Raumluftabhängige und raumluftunabhängige Gasfeuerstätten Für Verbrennungsluftzufuhr zu Gas-Feuerstätten gibt es zwei Arten von Gerätetypen: Raumluftabhängige Erdgasgeräte entnehmen die Verbrennungsluft dem Aufstellraum. Voraussetzung ist daher eine ausreichende Belüftung des Aufstellraumes, um die verbrauchte Luftmenge ständig zu ersetzen. Eine bewährte Lösung dafür stellt der Abgasfang mit Hinterlüftungskanälen dar, in denen Luft zufließen kann. Steht die Feuerstätte im belüfteten Keller, kann die verbrauchte Luft über ein Zuluftgitter im Kellerfenster des Aufstellraumes nachströmen (siehe nebenstehende Grafik). Raumluftunabhängig betriebene Erdgasgeräte nehmen die Verbrennungsluft direkt aus dem Freien. Dies kann sowohl mittels eines hinterlüfteten Abgasfangs erfolgen, als auch durch ein Luft-Abgas-System (LAS). So wird eine spezielle Fangkonstruktion bezeichnet, bei der der Abgasfang aus zwei getrennten „Schächten“ besteht: einem Abgaszug und einem Zuluftkanal. Diese können sowohl aus parallel nebeneinander geführten, als auch aus konzentrisch verlaufenden Rohren („Rohr im Rohr“) bestehen. Zu welcher Art ein Gasgerät gehört, sieht man am Gasgeräteschild: Kurzzeichen nach EU-Klassifikation für raumluftabhängige Geräte sind „A“ und „B“, für raumluftunabhängige Geräte „C“. Energie AG Oberösterreich Power Solutions GmbH Böhmerwaldstraße 3, 4020 Linz, Austria Tel.: +43 5 9000-6060, Fax: +43 5 9000-56060 E-Mail: erdgas@energieag.at Web: powersolutions.energieag.at