niederlande wirtschaftsprofil - Deutsch
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DNHK semin DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE Inhaltsverzeichnis Impressum 1.Landesprofil 1.1. Zahlen, Daten, Fakten 1.2.Geschichte 1.3.Wirtschaftsgeographie 4 4 4 5 2. Wirtschaft im Überblick 2.1. Wirtschaftliche Eckdaten und Entwicklung des BBP 2.2. Wirtschaftliche Entwicklung 2.3.Außenhandel 2.4. Wichtige Branchen 2.5 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick 6 6 6 7 9 9 3. Geschäftstätigkeiten 12 in den Niederlanden 3.1.Handelsvertretung 12 3.2. Eigenes Personal 12 3.3. Zweigniederlassung und Gründung einer Tochtergesellschaft 13 3.4. Steuern 14 3.5. Sozialversicherung 15 4.Geschäftskultur 16 4.1. Niederlande-Knigge 16 4.2. Tipps im Umgang mit niederländischen Geschäftspartnern 17 5. Wichtige Adressen 18 6.Organigramm 19 DNHK DNHK Deutsch-Niederländische Handelskammer (DNHK) Nederlands-Duitse Handelskamer (DNHK) seminars Postbus 80533 NL-2508 GM Den Haag www.dnhk.org Geschäftsführer: Günter Gülker Aktualisierung Juli 2013: Wytske de Boer, Ariane Krüger, Ulrike Tudyka, Anneke Beukers, Stefanie Raeth weitere mitarbeit: Ulrike Tudyka, Carina Mijnen Redaktion: Dr. Lars Gutheil (verantwortlich) T 0031 (0)70 3114 157 E l.gutheil@dnhk.org Stand: Juli 2013 Layout: TODOSmedia.com Da Costastraat 2 hs 1053 ZB Amsterdam Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch teilweise – nur mit vorheriger, ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. Deutsch-Niederländische Handelskammer 3 DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE DNHK LAND 1. Landesprofil 1.3. Wirtschaftsgeographie 1.1. Zahlen, Daten, Fakten Die Niederlande sind das am dichtesten besiedelte Land Europas. Die Bevölkerung konzentriert sich in der Randstad, dem Gebiet zwischen den westlichen Großstädten Amsterdam, Rotterdam, Utrecht und Den Haag. Die Voraussetzungen der Randstad als Motor für die niederländische Wirtschaft sind denkbar gut: Viele auf dem Seeweg angelieferte Waren werden über den viertgrößten Hafen der Welt in Rotterdam (Güterumschlag 2012: 450 Mio. Tonnen) in das europäische Hinterland transportiert. Gleichzeitig beheimatet die Hauptstadt Amsterdam mit dem Flughafen Schiphol auch einen der größten internationalen Flughäfen Europas. 2012 war Schiphol mit einem Frachtaufkommen von ca. 1,5 Mio. Tonnen und 51 Mio. Passagieren der viertgrößte Flughafen Europas nach London-Heathrow, Paris-Charlesde-Gaulle und Frankfurt am Main. Neben großen Warenumschlagplätzen verfügen die Niederlande über eine leistungsfähige Infrastruktur, hochqualifizierte Arbeitskräfte, unternehmerfreundliche Genehmigungsverfahren und günstige rechtliche Rahmenbedingungen. Jede Landesregion setzt dabei ihre eigenen, individuellen wirtschaftlichen Schwerpunkte. Name: Königreich der Niederlande Fläche: 41.500 km2 Staatsgebiet: Niederlande, Aruba, Niederländische Antillen Staatsform: Konstitutionelle Monarchie mit parlamentarischem Regierungssystem, Zweikammerparlament Staatsoberhaupt: Willem-Alexander, König der Niederlande (seit 2013) Regierungschef: Mark Rutte, VVD (seit 2010) Hauptstadt: Amsterdam (802.000 Einwohner) Regierungssitz: Den Haag (505.568 Einwohner) Politische Aufteilung: 12 Provinzen, 408 Gemeinden Amtssprachen: Niederländisch, Friesisch Bevölkerung: 16,79 Mio. Einwohner (Mai 2013), 402 Einwohner/km2 Altersstruktur: 4,2 % 12,6 % 23,1 % < 20 Jahre 20-39 Jahre 40-64 Jahre 65-79 Jahre > 80 Jahre 24,6 % 35,5 % 1.2. Geschichte 12,6 % Die Niederlande bestanden bis über das Mittelalter hinaus aus mehreren unabhängigen Territorien. Erst Kaiser Karl V. (1500-1558) vereinigte 35,5 % die Ländereien mit dem heutigen Belgien und Luxemburg zu den „Niederen Landen“. Nach dem 80 Jahre andauernden Unabhängigkeitskrieg mit Spanien wurde die Republik der Vereinigten Niederlande im Westfälischen Frieden von 1648 4,2 % in Münster anerkannt. Im 17. Jahrhundert, 12,6das % auch als das „Goldene Zeitalter“ der Niederlande bezeichnet wird, erlangte das Königreich 35,5 % großen Reichtum. Einen wichtigen Teil trug dazu die Gründung der Vereinigten Ostindischen Kompanie (VOC) bei. 1602 ins Leben gerufen, wurde hier der Grundstein für den Seehandel mit Südostasien gelegt. oberfläche liegt unter dem Meeresspiegel. GRONINGEN 17 Quelle: Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) (Mai 2013) 4,2 % 57 Ungefähr ein Viertel der niederländischen Landes- FRIESLAND König ernannt. Seither besteht eine Erbmonar23,1 % < 20 Jahre chie. 1830 spalteten sich die Südlichen Nieder20-39 Jahre lande ab und proklamierten den Staat Belgien. 40-64 Jahre Damit war die heutige 65-79 Grenze der Niederlande Jahre festgelegt. > 80 Jahre 405 NOORD-HOLLAND FLEVOLAND 262 454 ZUID-HOLLAND 25 ZEELAND Nachdem die Vereinigten Niederlande zeitweise als Vasallenstaat Frankreich einverleibt waren, kam es 1815 zum Zusammenschluss der Nördlichen und Südlichen Niederlande. Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien-Nassau wurde 1815 zum 4 UTRECHT 100 Die nördlichen Niederlande (Provinzen Groningen, Friesland und Drenthe) sind seit jeher ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet, wobei die Erdöl- und Erdgasgewinnung in der Nordsee eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Die Nahrungsund Genussmittelindustrie ist hier der tragende Industriezweig. Neben einer Reihe von Großunternehmen haben sich hier aber auch viele kleine und mittelständische Unternehmen angesiedelt. OVERIJSSEL O 233 GELDERLAND Südliche Niederlande Den Süden der Niederlande (Provinzen NoordBrabant, Zeeland und Limburg) beherrscht das warenproduzierende Gewerbe. Hierzu zählen vor allem die elektrotechnische Industrie und die Chemieindustrie. Die südlichste Provinz der Niederlande, die Provinz Limburg, wird von den meisten europäischen Hauptverkehrsverbindungen durchkreuzt. So verlaufen Autobahnen und die intensiv genutzten Eisenbahnverbindungen zwischen den westlichen Niederlanden, dem Rhein/Ruhrgebiet und Mitteleuropa durch Limburg. AMSTERDAM A AMSTER MSTERDAM RDAM AM M 802.000 802.00 80 802 2.000 000 0 00 00 EINW. 00 EIIN EINW EIN IN NW W. DEN DE DEN EN HAAG HA AAG AG UTRECHT UTRE ECHT E 505.568 505 505. 05.568 5 568 EINW. 310. EINW 310.000 10 0 00 000 00 EINW. EINW EIN NW W.. Östliche Niederlande 392 NOORD-BRABANT Deutsch-Niederländische Handelskammer Der westliche Teil der Niederlande (Provinzen Utrecht, Noord- und Zuid-Holland) ist das Dienstleistungszentrum des Landes. Im Städtedreieck Randstad sind seit jeher die Import- und Exportfirmen sowie Handelshäuser, Banken, Börsen und Versicherungen mit ihren Zentralen vertreten. Der Hafen Rotterdam sorgt für eine Konzentration des erdölverarbeitenden Gewerbes und der chemischen Industrie. Außerdem ist hier der global agierende Konzern Unilever angesiedelt. 39 DRENTHE 9 24,6 % Westliche Niederlande Nördliche Niederlande 24,6 % Die Niederlande sind seit 1952 Mitglied der Europäischen Union und gehören daneben der Benelux-Gemeinschaft, der NATO und den Vereinten Nationen an. 23,1 % < 20 Jahre 20-39 Jahre 40-64 Jahre 65-79 Jahre > 80 Jahre Ohne ein komplexes System aus Deichen, Pumpen, Kanälen und Gräben wäre auf dieser Fläche eine dauerhafte Besiedlung nicht möglich. Ingenieurtechnische Höchstleistungen haben es ermöglicht, dem Meer rund 10 Prozent an Land abzugewinnen. Dieses ‚Neuland‘ wird Polder genannt. Gummiherstellung wichtige Wirtschaftszweige. Seit Sommer 2007 ist der Rotterdamer Hafen zudem durch eine direkte, für den Güterverkehr bestimmte Gleisanbindung (Betuwe-Route) durch Gelderland an das europäische Hinterland angeschlossen. Siegel der VOC, Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien-Nassau 170 LIMBURG In den östlichen Niederlanden (Provinzen Overijssel und Gelderland) spielen die Agrarwirtschaft (vor allem Ackerbau und Viehzucht) und die fleischverarbeitende Industrie eine wichtige Rolle. Daneben bilden ebenfalls die Metall- und die chemische Industrie sowie die ROTTERDAM ROTTERD R OT 590.000 590 5 90 0.000 000 00 EINW EINW.. Deutsch-Niederländische Handelskammer 5 DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE DNHK WIRtschaft 2. Wirtschaft im Überblick konnte weder vom Export noch vom Import mit einem Plus von 0,75 bzw. 3,25 Prozentpunkten aufgefangen werden. Die Krisenstimmung wirkte sich auch nachhaltig auf den Arbeitsmarkt aus. Waren die Niederlande noch vor wenigen Jahren der europäische Musterknabe, stieg die Arbeitslosigkeit im Mai 2013 auf 659.000 Personen, was einer Quote von 8,3 Prozent entspricht. 2.1. Wirtschaftliche Eckdaten und Entwicklung des BBP Bruttoinlandsprodukt: 599,338 Mrd. Euro BIP pro Kopf: 35.700 Euro Währungsreserven 2012: 6,7 Mrd. Euro Wirtschaftswachstum: Arbeitslosigkeit: Inflationsrate: Obwohl die allgemeine wirtschaftliche Situation angespannt bleibt, gibt es für einzelne Branchen auch positive Entwicklungen. Die Chemiebranche verzeichnete 2012 ein Wachstum von 6,9 Prozent und kommt damit wieder über das Vorkrisenniveau hinaus. Die Prognosen für die künftige -1,8 Prozent (1. Quartal 2013) 8,3 Prozent (Mai 2013) 2,9 Prozent (Juni 2013) Quellen: CBS, De Nederlandsche Bank (DNB) Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (in Mrd. Euro) 149,7 BIP (Mrd. Euro) BIP 2011: 602,0 BIP 2012: 600,6 149,6 150,1 150,0 149,9 150,3 149,4 150,1 150,4 2.3. AuSSenhandel 1. Qu ar ta l2 01 1 2. Qu ar ta l2 01 1 3. Qu ar ta l2 01 1 4. Qu ar ta l2 01 1 1. Qu ar ta l2 01 2 2. Qu ar ta l2 01 2 3. Qu ar ta l2 01 2 4. Qu ar ta l2 01 2 1. Qu ar ta l2 01 3 IMPORT VOLUMEN 0,9 -0,9 -1,1 -0,7 -1,7 -1,5 -1,8 1. Qu ar ta l2 01 1 2. Qu ar ta l2 01 1 3. Qu ar ta l2 01 1 4. Qu ar ta l2 01 1 1. Qu ar ta l2 01 2 2. Qu ar ta l2 01 2 3. Qu ar ta l2 01 2 4. Qu ar ta l2 01 2 1. Qu ar ta l2 01 3 1,4 Die Niederlande verzeichneten 2012, auf das Gesamtjahr gerechnet, eine Abnahme des BIP um rund 1 Prozent. Erstmals seit 2009 ging damit die wirtschaftliche Leistung bezogen auf das Gesamtjahr zurück. Damals hatte die Schrumpfung noch 3,7 Prozent betragen. Die größte Abnahme des BIP im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die Niederlande im 3. Quartal mit -1,4 Prozent. Diese Negativentwicklung setzte sich auch anschließend fort. Vor allem der Privatkonsum leidet und sank im Jahr 2012 erneut um 1,4 Prozent. Damit liegt er inzwischen um gut 3 Prozent unter dem Wert des Vorkrisenjahres 2007. Der Verkauf von nachhaltigen Gütern wie Autos und Möbeln ist 2012 ebenfalls zurückgegangen und lag um 10 Prozent unter dem Niveau von 2007. 62,2 Anders als 2011, setzen die Investitionen ihre positive Entwicklung 2012 nicht fort. Sie liefen um 4,6 Prozent zurück. Der Bausektor wurde von diesem Rückgang am schwersten getroffen: Die Leistung in diesem Sektor schrumpfte um 8,4 Prozent. Die Krise der Bauunternehmen dürfte sich angesichts der schlechten Immobilienpreise fortsetzen. Schließlich ist es vor allem der Wohnungsbau, der in den Niederlanden seit Jahren für Bedenken sorgt. Durch die Sparpolitik des Landes fehlt es ebenfalls an Impulsen durch öffentliche Aufträge. Die Rezession dauerte auch im ersten Halbjahr 2013 an. Die niederländische Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um 0,1 Prozent. Im Vergleich zum 1. Quartal 2012 ging die Wirtschaftsleistung in diesem Zeitraum um 1,8 Prozent zurück. Diese Negativentwicklung Deutsch-Niederländische Handelskammer 104,6 (IN MRD. EURO) 37,8 nd hla c s ut De 2,5 2.2. Wirtschaftliche Entwicklung 6 Auch nicht kommerzielle Dienstleistungen im Gesundheitssektor verzeichneten ein Plus: Die Produktion wuchs um 5 Prozent und lag 2012 um 20 Prozent höher als 2007. Die wichtigsten Handelspartner der Niederlande 2012 BIP Veränderung zum Vorjahr BIP 2011: 0,9 BIP 2012: -1,0 Quelle: CBS (2013) Entwicklung sind günstig. Der Verband der niederländischen Chemie rechnet bis 2030 durchweg mit Wachstumszahlen. Die Chemiebranche macht mit 64.000 Arbeitsplätzen und 20 Prozent Anteil am Gesamtexport einen der neun vom Kabinett definierten Topsektoren aus. Als Ursache für die positive Situation der Chemiebranche gilt, dass sie stark auslandsorientiert ist und deswegen weniger von der Krise getroffen wird als andere Branchen. en lgi Be 31,9 27,5 ien ina nn Ch a t bri oß Gr (IN MRD. EURO) 50,7 26,5 A US EXPORT VOLUMEN nd hla c s ut De 36,7 34,9 en ien ich lgi nn kre a Be n t bri Fra oß Gr 19,8 A US Quelle: CBS (Stand: Mai 2013) AuSSenhandel 2012 IMPORT VOLUMEN (IN MRD. EURO) 62,2 Warenimporte: 389,9 Mrd. Euro 37,8 31,9 26,5 aus Deutschland: 62,2 27,5 Mrd. Euro Quelle: CBS, (Stand: Mai 2013) a d n A en lan nie hin US lgi h n C e c a B t uts bri DeDer niederländische Export oß legte 2012 insgesamt r G 2011 deutlich abgezu, wenn auch gegenüber schwächt. Bereits seit 2010 verlangsamt sich das niederländische Exportwachstum kontinuierlich. HattenIMPORT die Ausfuhren 2010 und 2011 noch VOLUMEN MRD. EURO) 10,2 Prozent um 62,2 20,1 Prozent(IN beziehungsweise zugelegt, entwickelten sie sich 2012 mit einem 37,8 31,9verhalten 27,5 auf 26,5 Plus von 5,4 Prozent eher einen Gesamtbetrag von 431,4 Mrd. Euro. Im zweiten Quartal 2013 verzeichnete der niederländische d n Oktober n A Export ein ieseit iesogar ina 2011 lanerstmals US Minn Ch elg chvon a B t s i nus 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. t u br DeDie Wiederausfuhr spielteroßmit einem Anteil von G mehr als 50 Prozent am Gesamtexport eine sehr wichtige Rolle für den niederländischen Außenhandel. Diese Reexporte begründen auch die Position der Niederlande in den Top Ten der Welthandelsnationen. Die Ein- und Ausfuhr von EXPORT VOLUMEN 97,6 (IN MRD. EURO) Warenexporte: 431,4 Mrd. Euro 49,1 36,2 32,4 Mrd. Euro nach Deutschland: 104,6 19,6 d n A ch en nie lan US rei lgi n h e k c a B n t s bri Brennstoffen Fra eut Grundstoffen und mineralischen D oß r G lag knapp unter dem Vorjahreswert. Dafür wurden Nahrungsmittel und Getränke deutlich mehr ein- und ausgeführt. Während der weltweite Warenimport 2012VOLUMEN einen Zuwachs um EXPORT 97,6 gegenüber (IN MRD. 6,8 Prozent demEURO) Vorjahr aufwies, zeichnet sich in der ersten Jahreshälfte 2013 49,1 Entwicklung (-0,5 Prozent) ab. eine leicht negative 36,2 32,4 19,6 Während der Import von tierischen und pflanzlichen Ölen 2012 durchweg Zunahmen im d Prozentbereich en zweistelligen SA ien istUfür ich verbuchte, an lgi nn e2013 kre chlQuartal a B n t s i das 2. erstmals ein Negativtrend t a br Fr eu Dfestzustellen. oß Lediglich bei Gr der Einfuhr von Nahrungsmitteln und lebenden Tieren konnten die Niederlande ein Plus einfahren (+14,3 Prozent). Der Abwärtstrend bei den Rohstoffen setzte sich dagegen auch im ersten Halbjahr 2013 fort (-11,3 Prozent). Deutsch-Niederländische Handelskammer 7 DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE DNHK WIRtschaft Export der Niederlande nach Deutschland 2012 - Warengruppen Export der Niederlande nach Deutschland 2012 -- Warengruppen Mrd. Euro (Veränderung zum Vorjahr) 25,6 (27,1 %) 21,1 (-3,6 %) 15,7 (2,4 %) 13,7 (3,9 %) 10,7 (-7,5 %) 8,8 (1,5 %) 5,7 (11,5 %) 1,6 1,2 0,6 (2,7 %) (11,9 %) (-20,1 %) e, n ., e n fe e, d k l d off ittel uerz euge iss are un änge e Öl chse ba tof are- Warengruppen un itte nnach s stder z n W w g e a h Export Niederlande Deutschland 2012 Ta a n h g m r m r e g u b r o r c n e s r i h e i d e t e W t i o n e l R T ng te er un Br mi ne Fa e Erz Wa hrsv nz d de ahru arbei eF fla te un nke e he Sch aschi n h n p c k e c e s r e ä N i is B M ed nd Fet Getr ve Leb ral chi hem ren che u ne s 25,6 i a C r M W Ve ris (27,1 %) Tie 21,1 (-3,6 %) Quelle: CBS, (Juni 2013) 15,7 13,7 (2,4 %) 10,7 Ein deutlicher Unterschied zwischen der deut(3,9 %) der Deutschland ist der wichtigste Handelspartner 8,8 (-7,5 %) schen und der5,7 niederländischen Wirtschaft liegt Niederlande. Ungefähr ein Viertel des gesamten (1,5 %) in der Bedeutung der Industrie. Diese in (11,5 %) niederländischen Exports (inklusive Wiederaus1,6 1,2 spielt0,6 Deutschland eine wesentlich Rolle. Import aus Deutschland 2012 – Warengruppen fuhr der 104,6Niederlande Mrd. Euro) geht in die Bundesrepublik. (2,7 %) größere (11,9 %) (-20,1 %) Die vermeintlich kleinen Niederlande stehen , e n Der hohe n Energieverbrauch d e diesesle,Wirtschaftsl d z., ge se e ffe ak mitsteinem off ittelgemeinsamen are are nis re un mitte von sto en un gäng he Ö achs uer rzeu uHandelsvolumen ab W w g a h T n m g b r o r c verantwortlich Euro tizweiges Rist unter ie Außenhandel o en mMrd. li d W ar anderem gs ah Eim ie ete nd r158 en F(2012) rzebilateralen e T hrunder deutschen rsv flanz niederländischer Fer für den hohenWExportanteil n eit eu 17,4 e B Shinter dStelle h hin u b e ch sFrankreich e k an zweiter r e h c n h n e a p c a än tt is d de erk isc %)Lebe N Be Mrd. iEuro Ma etr (25,6 Mrd. Kokerei- und m(-1,2 ral un Fe nv Mineralölerzeugnisse Partnerländer. ist mit 70,9 he eDeutschland G e c e h r ne s i h C r M Euro) nach Von diesen abgesehen, Wa Deutschland. isc zugleich der wichtigste Exporteur Richtung Ve Nieier T 11,0 stellen Chemische Produkte sowie Nahrungsderlande. Entsprechend eng sind die wirtschaftli9,1 (3,2 %) und Futtermittel mit einem Exportvolumen chen Verknüpfungen, die erheblichen Einfluss auf 7,3 (-9,8 %) 6,8 die Entwicklung der niederländischen(9,2 Konjunktur %) (-2,9 %) von 15,7 und 13,7 Mrd. Euro den Großteil der 5,0 niederländischen haben.(38,3 Vor %) allem der niederländische Export 2,8 Ausfuhren ins Nachbarland 1,5 (alle Angaben Wiederausfuhr). 0,8 reagiert schnell auf Schwankungen im Nachbarland. 0,7 (-4,7inklusive %) (5,6 %) (39,2 %) (-3,3 %) Import der aus Deutschland n2012 –nWarengruppen , Niederlande fe e, d k z., uge se ffe ttel r s nd ittelDeutschland o i e are un änge e Öl chse ba tof -- Warengruppen t are 2012 uaus Import der Niederlande i n e s u rz s m n W w g e a h Ta a n h g m r e g u b r o r c n e s r i h e i d e t e W t i o n e R T ng zum rz er un ite Vorjahr) BrMrd. ne Fa(Veränderung mi Euro Wa hrsv lanzl und e E ende ahru arbe eF f te ke e he Sch aschi h n p c n k c e s r e ä N i is B M ed nd Fet Getr ve Leb ral chi hem 17,4 ren che u ne s i a C r M W eris Ve (-1,2 %) Ti 11,0 (3,2 %) 5,0 (38,3 %) 7,3 (9,2 %) 9,1 (-9,8 %) 6,8 (-2,9 %) 2,8 (-4,7 %) 2.4. Wichtige Branchen Die Kernelemente der niederländischen Wirtschaft sind traditionell Handel und Distribution. Fischerei und Seefahrt bilden die historische Grundlage für die Entwicklung des Außenhandels und der Industrie. Entsprechend seiner Geschichte als Handelsnation, hat sich das Land zur Distributionsdrehscheibe Europas entwickelt. Im primären Sektor betrug 2012 die Bruttowertschöpfung von Forst- und Landwirtschaft sowie Fischerei 9,1 Mrd. Euro. Der Anteil am niederländischen BIP ist damit nicht sehr hoch, die Branche liefert allerdings ein Exportvolumen von 18,8 Mrd. Euro nach Deutschland. Insgesamt lag der niederländische Agrarexport 2012 weltweit bei 74 Mrd. Euro. Damit blieb der Agrarexport etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Die Bruttowertschöpfung der Industrie- und Gewerbebranche betrug 2012 (ohne Baugewerbe) 106,9 Mrd. Euro. Im sekundären Sektor dominiert dabei vor allem die Mineralstoffgewinnung (21,7 Mrd. Euro), die Nahrungsmittelindustrie (14,4 Mrd. Euro), sowie die chemische und pharmazeutische Industrie (12,9 Mrd. Euro). Weitere traditionell starke Sektoren sind die Baubranche (26,2 Mrd. Euro) und die Energieversorgung (11,2 Mrd. Euro). Im tertiären Sektor waren 2012 vor allem die gewerblichen Dienstleistungen (59,2 Mrd. Euro), etwa die Vermietung beweglicher Güter oder Sicherheitsdienste, und der Handel (67,7 Mrd. Euro) von Bedeutung. Aber auch Finanzdienstleistungen (42,8 Mrd. Euro), Transport und Lagerung (22,5 Mrd. Euro) und Kommunikationsdienstleistungen (24,7 Mrd. Euro) trugen zu großen Teilen zum BIP bei. Die Niederlande können sich in einigen Branchen zu den Besten der Welt zählen. Diese Branchen stechen durch Erfahrung, Wissen und Innovation hervor. Die Unternehmen in diesen Branchen sind nicht selten Weltmarktführer oder stehen in direkter Konkurrenz zu diesen. Einige Branchencluster, wie zum Beispiel die Kreativwirtschaft bei Amsterdam oder die Nahrungsmittelindustrie, machen die Niederlande als Standort für ausländische Investoren und internationale Unternehmen attraktiv. 2.5 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick Nach dem verhaltenen Start ins Jahr 2013 bleiben die Aussichten für die niederländische Wirtschaft im zweiten Quartal zurückhaltend. Die DeutschNiederländische Handelskammer (DNHK) erwartet für das Gesamtjahr nach wie vor eine wirtschaftliche Schrumpfung in Höhe von 1 Prozent. Eine Verbesserung der niederländischen Wirtschaft ist weiterhin nicht zu spüren. Ein Ende der Sparmaßnahmen der Regierung ist nicht abzusehen. Für 2013 und 2014 ist dennoch davon auszugehen, dass die EU-Vorschriften zur Neuverschuldung verfehlt werden. In diesem Jahr wird das Haushaltsdefizit voraussichtlich von 3,4 auf 3,7 Prozent steigen. Die Schwäche der niederländischen Wirtschaft basiert vor allem auf dem zurückhaltenden Konsum und der hohen Arbeitslosigkeit (8,3 Prozent). Für 2013 geht die Handelskammer auf Basis aktueller Zahlen des niederländischen Planungsamtes (CPB) von einem weiteren Rückgang des privaten Konsums um 1,25 Prozent aus. Ursache ist insbesondere die sinkende Kaufkraft, die mit -1,25 Prozent zu Buche schlägt. 1,5 0,8 0,7 (5,6 %) (39,2 %) (-3,3 %) e, n ., n d e l d se le, e ffe ak off ittel uerz euge are t are nis re un mitte sto en un gäng he Ö achs s ab z W w g a h T n m r g u b r o r c e r o i W ti R nd ren ie en Fah Erze Tie ngs tet Wa hrsv lanzl und Fer eu e B Schm schin de ahru arbei e e f k e h n h n e p c e N än tt is d de erk isc Be Ma Leb etr ral un Fe nv hie em G e c e h r ne s i h C r M Wa erisc Ve Ti 8 Quelle: CBS (Juni 2013) , ., e n n l d d e, l fe se ak un änge e Öle chse erz zeug are re un mitte Ware off itte hstof ab nis t u T n w g s a g a h e m r g u s ie g e ti nn ier te nb ah nd Ro War rsvor nzlic d W Erz Fer nde T hrun beite Bre chm ine F eu n a h e k h l e u e e f a r c h n n e h S s p tte a N de erk isc trä Deutsch-Niederländische isc BeHandelskammer Leb Ma nv e und Fe Ge hie em ral e c h e r s C n r Wa risch Mi Ve ie Deutsch-Niederländische Handelskammer 9 DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE DNHK WIRtschaft Wachstumsbranchen und -märkte 2013/2014 Gesundheitsbranche Das niederländische Gesundheitssystem gehört zu den ausgabeintensivsten der Welt. In den vergangenen Jahren haben der medizinische Fortschritt und der demografische Wandel erheblich zur Kostensteigerung beigetragen. Unter den Versicherern herrscht ein starker Wettbewerb. Laut einer Untersuchung der Rabobank sind Innovationen essenziell, um die Produktivität der Branche zu steigern. Zudem müssen neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, um die stark wachsende Nachfrage bedienen zu können. Vor alle kostensparende Innovationen bieten sehr gute Geschäftschancen. Bausektor Die Aussichten der niederländischen Baubranche sind insgesamt trübe. Der Umsatz des Sektors soll auch 2013 leicht abnehmen. Doch innerhalb des Sektors gibt es Bereiche mit guten Geschäftschancen. So gewinnt das Thema energieeffizientes Bauen in den Niederlanden immer stärker an Aufmerksamkeit. Der Trend verschiebt sich von großflächigen Neubaugebieten auf den (Um-)Bau im kleineren Stil in bestehenden Lagen. Zudem rückt der Renovierungsmarkt in den Fokus. Geothermie Im Bereich der Tiefengeothermie strebt die niederländische Regierung bis 2020 die Schaffung von etwa 70 neuen Anlagen an, die eine Gesamtleistung von insgesamt rund drei TWh pro Jahr erzielen sollen. Dies bietet deutschen Unternehmen die Möglichkeit, mit ihrer Expertise neue Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Maschinen- und Anlagenbau Die Niederlande verfügen über einen international führenden Gas-, Öl- und Chemiemarkt. Maschinen und Anlagen, die in diesem Sektor eingesetzt werden, stammen zu einem großen Teil vom Weltmarktführer Deutschland. Die Technologiekompetenz und die hohen Umweltstandards eröffnen deutschen Anbietern ausgezeichnete Marktchancen. Smart Grids Aufgrund steigender Strompreise rückt die intelligente Nutzung von Strom, die sich nach Angebot und Nachfrage richtet, in den Niederlanden immer mehr in den Fokus. Die Smart Grids-Brancheweist hierbei noch enormes Wachstumspotenzial auf. Sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland laufen momentan Pilotprogramme, die die Möglichkeiten dieser intelligenten Technologien austesten sollen. Hier ergibt sich für deutsche und niederländische Energiekonzerne die Gelegenheit, in dieser Sparte Technik und Erfahrung zu exportieren bzw. auszutauschen. Biolebensmittel Die Nachfrage niederländischer Konsumenten nach biologischen, gesunden und nachhaltig produzierten Lebensmitteln steigt stetig. Da die heimische Produktion diese Nachfrage kaum befriedigen kann, bietet sich vor allem Deutschland die Möglichkeit, biologische Produkte in die Niederlande zu exportieren. Interessante Perspektiven bestehen sich auch für Produzenten, die mehrere Trends bedienen können. So sind aufgrund der demographischen Entwicklung in den Niederlanden biologische ConvenienceProdukte sehr gefragt. SWOT-Analyse Niederlande Strengths (Stärken) Weaknesses (Schwächen) - Führende Distributionsdrehscheibe Europas - Kleiner Binnenmarkt - Industrieproduktion hochspezialisiert und stark abhängig vom Weltmarkt - Händlermentalität: Krise wird als Herausforderung gesehen S w - Hohes Potential für wirtschaftliche Erholung - Eigene Erdgasvorkommen und -exporte - Interkulturelle Offenheit - Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit Opportunities (Chancen) Threats (Risiken) - Sehr günstiges Umfeld für KMU -Risiken der Globalisierung wegen offener Wirtschaft treffen das Land - Nutzung der lokalen Supply-Chain und logistischer Hubs - Kooperation bei Entwicklung innovativer Produkte o - Einige Branchen bleiben vorerst in Schwierigkeiten, vor allem Baubranche - Alternde Gesellschaft - Ausbau der Infrastruktur, Supply Chain/Großprojekte Quelle: Germany Trade and Invest (GTaI), Stand: Januar 2013 t Quelle: GTAI 10 Deutsch-Niederländische Handelskammer Deutsch-Niederländische Handelskammer 11 DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE DNHK Geschäfte 3. Geschäftstätigkeit in den Niederlanden Deutsche Unternehmen müssen den Markteinstieg in den Niederlanden gründlich vorbereiten, da gerade in rechtlicher und steuerlicher Hinsicht erhebliche Unterschiede zwischen beiden Staaten bestehen. Handelsvertreter, eigene Mitarbeiter und schließlich die Gründung einer eigenen Niederlassung sind häufig vorkommende Formen der Geschäftstätigkeit deutscher Unternehmen auf dem niederländischen Markt. nicht als Lohn qualifiziert werden (sogenannte VAR – Verklaringarbeidsrelatie), ansonsten droht eine Inanspruchnahme wegen Lohnabgaben. Unabhängig davon kann ein Handelsvertreter arbeitnehmerähnliche Ansprüche haben, zum Beispiel auf Mindestlohn und Kündigungsschutz, wenn er nicht hinreichend Auftraggeber hat. 3.1. Handelsvertretung Personalsuche Ein erster Schritt auf einen fremden Markt geschieht oft im Rahmen eines Vertrags mit einem Handelsvertreter. Handelsvertreter sind dem Grunde nach unabhängige Vertreter, die von einem Unternehmer damit beauftragt werden, im Namen und auf Rechnung des Unternehmers mit Abnehmern Verträge auszuhandeln und abzuschließen. Für die Vermittlung von Verträgen erhält der Handelsvertreter eine Provision. Zwischen dem Unternehmer und Handelsvertreter wird ein Handelsvertretervertrag abgeschlossen, auf den ohne abweichende vertragliche Vereinbarung grundsätzlich niederländisches Recht anzuwenden ist, wenn der Handelsvertreter überwiegend bzw. ausschließlich in den Niederlanden tätig sein soll. Das Handelsvertreterrecht der europäischen Mitgliedsstaaten ist durch die Richtlinie 86/653 EWG weiter vereinheitlicht worden. Danach gilt auch nach niederländischem Recht, dass Handelsvertreter unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf einen Ausgleich haben, wenn der Handelsvertretervertrag endet. Steuerlich wird der selbstständige Handelsvertreter als Unternehmer betrachtet. Das heißt, er muss sämtliche Steuern, Versicherungen und Sozialabgaben selbst abführen und bei der örtlich zuständigen Handelskammer (KvK = Kamer van Koophandel) eingetragen sein. Der Unternehmer sollte sich zur eigenen Absicherung kalenderjährlich von dem Handelsvertreter eine Erklärung des Finanzamts vorlegen lassen, dass die Einkünfte des Handelsvertreters 12 3.2. Eigenes Personal Bei der Personalsuche gibt es mehrere Anlaufstellen. Die Deutsch-Niederländische Handelskammer ist Unternehmen bei der Personalsuche behilflich, vermittelt Stellensuchende oder veröffentlicht Stellenanzeigen. Eine naheliegende Option ist auch das UWV, das „Uitvoeringsinstituut Werknemersverzekeringen“, das ähnliche Aufgaben, wie die deutsche Bundesagentur für Arbeit hat. Auch dort kann man Stellenanzeigen platzieren. Daneben gibt es verschiedene Stellenportale sowie die herkömmliche Möglichkeit, in der Presse zu inserieren. Gern genutzt sind in den Niederlanden für bestimmte Berufsgruppen auch Zeitarbeitsunternehmen, die sogenannten „Uitzendbureau‘s“. Als eigene Form der Zeitarbeit hat sich das Payrolling entwickelt, bei dem der Arbeitnehmer vom Auftraggeber ausgewählt wird, aber dann beim Payroll-Unternehmen eingestellt wird, das den Arbeitnehmer eben an diesen Auftraggeber verleiht. Diese Verlagerung des Arbeitgeberrisikos ist noch zulässig, aber nicht ganz unumstritten. Arbeitsrecht Das niederländische Arbeitsrecht wird von deutschen Arbeitgebern oft als sehr arbeitnehmerfreundlich erfahren. Dies gilt insbesondere im Bereich des Kündigungsschutzes. Obwohl seit Jahren über eine Änderung des Kündigungsschutzes diskutiert wird und verschiedene Vorschläge erarbeitet wurden, haben sich bisher keine wesentlichen Änderungen ergeben. Wegen des Kündigungsschutzes sollten sich Arbeitgeber bei einer Ersteinstellung eine Befristung des Arbeitsvertrags überlegen. Das niederländische Arbeitsrecht kennt einen allgemeinen Mindestlohn und einen gesetzlichen Urlaubsgeldanspruch. Zudem gibt es viele allgemeinverbindliche Tarifverträge sowie allgemeinverbindliche Pensionskassen. Neu für deutsche Arbeitgeber sind häufig auch die lange Entgeltfortzahlungsverpflichtung von 104 Wochen bei Arbeitsunfähigkeit sowie das damit einhergehende ordentliche Kündigungsverbot während dieser Zeit. Deutsch-Niederländische Handelskammer Zu beachten ist weiter, dass ein Arbeitnehmer in den Niederlanden eine Betriebsstätte im Sinne des Doppelbesteuerungsabkommens Deutschland-Niederlande darstellen kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Arbeitnehmer eine Abschlussvollmacht hat und davon auch gewöhnlich Gebrauch gemacht. Das Unterhalten einer Betriebsstätte führt in der Regel dazu, dass die Umsätze, die die Betriebsstätte erzielt, in dem Land der Betriebsstätte zu versteuern sind. Die vertragliche Gestaltung und die praktische Handhabung sollten daher genau geprüft werden. Wer einen Arbeitnehmer nach niederländischem Recht einstellt, sollte sich mithin vorher beraten lassen. Allgemeine Merkblätter sowie eine Beratung bietet u.a. die Deutsch-Niederländische Handelskammer an. 3.3. Zweigniederlassung und Gründung einer Tochtergesellschaft Zweigniederlassung Für deutsche Unternehmen kann die Eintragung einer Zweigniederlassung (‚filiaal‘) in das niederländische Handelsregister als Zwischenstufe zwischen Außendienst und selbständiger Tochtergesellschaft Vorteile bieten. Das Unternehmen zeigt damit Präsenz am Markt. Zudem bestehen manche niederländische Vertragspartner, wie einige Banken, Versicherungen und Leasinggesellschaften auf einer niederländischen Niederlassung. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, ist das deutsche Unternehmen sogar verpflichtet, sich im niederländischen Handelsregister eintragen zu lassen. Die Eintragung ist relativ einfach und bringt weitaus weniger Kosten mit sich als die Gründung einer eigenständigen Tochtergesellschaft. Eine spätere Umgründung ist jederzeit möglich und kann von der Deutsch-Niederländischen Handelskammer begleitet werden. Die Handelsregister werden in den Niederlanden bei den örtlich zuständigen Handelskammern, den sogenannten ‚Kamers van Koophandel‘, geführt. In bestimmten Branchen – etwa dem Einzelhandel und dem Handwerksbereich – kann für die Eintragung einer Zweigniederlassung der Nachweis besonderer Fachkenntnisse erforderlich sein. Dazu stellt die örtliche deutsche IHK oder Handwerkskammer eine sogenannte EU-Bescheinigung aus. Aus dieser ergibt sich, dass der Unternehmer in Deutschland über die erforderlichen Fachkenntnisse verfügt. Die Zweigniederlassung hat juristisch keine Selbständigkeit. Dies bedeutet, dass das deutsche Unternehmen für Forderungen aus Geschäften der Niederlassung haftet. Das deutsche Unternehmen kann aus solchen Geschäften am Sitz der Niederlassung – also in den Niederlanden – auch verklagt werden. Steuerlich kann die Niederlassung eine Betriebsstätte im Sinne des Deutsch-Niederländischen Doppelbesteuerungsabkommens sein. Gewinne der Niederlassung sind dann in den Niederlanden steuerpflichtig. In Deutschland wird für den bereits in den Niederlanden besteuerten Gewinnanteil der Niederlassung eine Steuerfreistellung gewährt. Zu beachten ist weiter, dass die Eintragung in das Handelsregister unter Umständen Konsequenzen für die Anwendbarkeit eines niederländischen Tarifvertrags oder die Zuständigkeit einer niederländischen Pensionskasse für die in der Niederlassung beschäftigten Arbeitnehmer haben kann. Deutsch-Niederländische Handelskammer 13 DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE Geschäfte Gründung einer Tochtergesellschaft Die Gründung eines selbständigen Unternehmens, zum Beispiel in der Rechtsform einer BV („besloten vennootschap met beperkte aansprakelijkheid“), kann in vielen Fällen vorteilhaft sein. Die BV entspricht in etwa einer GmbH nach deutschem Recht, allerdings ist sie von ihrer formal-juristischen Konstruktion eher eine kleine Aktiengesellschaft. Die BV ist die häufigste Unternehmensform in den Niederlanden. Die BV wird wie die deutsche GmbH unter Mitwirkung eines Notars gegründet. Dieser erstellt den Satzungsentwurf. Der Gründungsprozess dauert zirka sechs Wochen. Allerdings kann die BV bereits in der Gründungsphase als BV i.o. (in Gründung) tätig sein. Die Gründung einer Gesellschaft kann von einer oder mehreren natürlichen oder juristischen Personen vorgenommen werden. Bei Gründung durch eine juristische Person benötigt der Notar einen Handelsregisterauszug sowie die Daten des letzten Jahresabschlusses der Gesellschaft. Der Gesellschaftsgegenstand kann ähnlich wie bei einer deutschen GmbH formuliert werden. Das Mindestkapital der Gesellschaft (gezeichnetes Kapital), das eingezahlt werden muss, beträgt 18.000 Euro. Sachgründungen sind ebenfalls möglich. Da es sich bei der BV rein rechtlich eher um eine kleine Aktiengesellschaft handelt, kennt die BV auch ein Gesellschaftskapital. Dieses beträgt bei Mindestkapitalisierung 90.000 Euro, womit der Höchstbetrag gemeint ist, bis zu dem Aktien ohne Satzungsänderung ausgegeben werden dürfen (geneh¬migtes Kapital). Die Gesellschaft haftet jedoch nur mit dem gezeichneten Kapital. Zum 1. Oktober 2012 tritt das Gesetz zur Flexibilisierung und Vereinfachung des niederländischen BV-Rechts in Kraft. Eine BV kann ab diesem Zeitpunkt auch ohne Kapital gegründet werden. Zudem werden die Gestaltungsmöglichkeiten der Satzung einer BV erweitert. Eine Besonderheit besteht bei der BV insoweit, als nicht nur eine natürliche, sondern auch eine juristische Person Geschäftsführer(in) einer BV sein kann. Da das Gesetz für die BV umfangreiche Regelungen bezüglich der Übertragung von Anteilen enthält, sind Gesellschaftsverträge in der Regel sehr umfangreich. Die BV unterliegt der Körperschaftsteuer. Bei einem Gewinn von bis einschließlich 200.000 Euro gilt ein Steuersatz von 20 Prozent, ab 200.000 Euro beträgt dieser 25 Prozent. 14 Zu versteuerndes Einkommen von-bis in € 3.4. Steuern Mehrwertsteuer In den Niederlanden gilt bei der Mehrwertsteuer (BTW: Belasting Toegevoegde Waarde) ein Steuersatz von 21 Prozent (6 Prozent für Nahrungs- und Genussmittel, Bücher, Zeitschriften, Personenbeförderung). Die Regelungen sind ausführlich in der deutschsprachigen Broschüre „Umsatzsteuer in den Niederlanden – für Unternehmer ohne Niederlassung in den Niederlanden“ beschrieben, die kostenlos beim niederländischen Finanzministerium (Ministerie van Financiën, Postbus 20201, 2500 EE Den Haag, Niederlande) bestellt oder von der Website des niederländischen Finanzamtes (www.belastingdienst.nl) heruntergeladen werden kann. Steuerfreie innergemeinschaftliche Lieferung Da im Warenverkehr innerhalb der EU eine Zollabfertigung nicht mehr erforderlich ist und auch Versendungen steuerfrei erfolgen, wird die MwSt vom niederländischen Empfänger der Ware im Rahmen seiner monatlichen oder vierteljährlichen Steuererklärung abgerechnet. Grundlage dafür ist die vom Lieferanten nach den EU-Bestimmungen (6. USt-Richtlinie) erstellte Handelsrechnung unter Angabe seiner USt-ID-Nummer sowie der des Empfängers. Der deutsche Lieferant gibt vierteljährlich sog. „zusammenfassende Meldungen“ gegenüber seinem Betriebsfinanzamt an. Für eine problemlose Abwicklung des Versands sollten die Handelsrechnung, sowie das Konnossement bzw. der Bahn- oder Luftfrachtbrief vorliegen. Da auch der Lieferant für die Richtigkeit der Angaben haftet, empfiehlt es sich, die vom Kunden genannte USt-ID-Nr. beim Bundesamt für Finanzen (www.bff-online.de) überprüfen zu lassen. Weiterhin kann beim Bundesamt für Finanzen auch eine USt-ID-Nr. beantragt werden, dies allerdings nur von und für ein deutsches Unternehmen. Einkommen- und Körperschaftsteuer Deutsche Unternehmen, die eine Betriebsstätte in den Niederlanden unterhalten, etwa eine Filiale, werden dort steuerpflichtig. Das heißt, die dort erwirtschafteten Gewinne sind auch dort zu versteuern. Für Betriebsstätten muss, wie für ein selbstständiges Unternehmen in den Niederlanden, gesondert Buch geführt, d.h. eine Bilanz nach niederländischem Recht aufgestellt werden. Dafür sollte man die Hilfe eines niederländischen Steuerberaters (‚Belastingsadviseur’) Deutsch-Niederländische Handelskammer 0 19.646 33.364 55.592 - 19.645 - 33.363 - 55.591 - - DNHK SteuertarifVolksvers.beiträge Gesamtabzüge 5,85% 10,85% 42% 52% in Anspruch nehmen. Für Einzelunternehmen ist zu beachten, dass die Steuerprogression in den Niederlanden deutlich früher einsetzt als in Deutschland und dass der Höchststeuersatz bis zu 52 Prozent reicht. Die Steuerbelastung ist regelmäßig also höher als in Deutschland. Andererseits gibt es in den Niederlanden durchaus Verhandlungsspielraum mit den Steuerbehörden, wenn es darum geht, spezifische Belange des Unternehmers zu berücksichtigen. Für Personengesellschaften gibt es das sogenannte Schachtelprivileg, die „Holding BV“. Das Schachtelprivileg impliziert eine Befreiung der Körperschaftsteuer für alle Gewinne und Verluste aus einer qualifizierten (mindestens 5 Prozent) Beteiligung. Die Gewinne der Tochtergesellschaften können damit steuerfrei an die Muttergesellschaft (Holding BV) ausgeschüttet werden. GmbHs zahlen in den Niederlanden seit 2009 bis 200.000 Euro zu versteuerndem Gewinn 20 Prozent Körperschaftsteuer. Liegt der Gewinn höher als 200.000 Euro werden 25 Prozent Körperschaftsteuer veranschlagt. Die Kapitalertragssteuer auf Dividenden an Privatpersonen beträgt seit 2007 15 Prozent. Eine Gewerbesteuer oder eine Vermögenssteuer für Kapitalgesellschaften gibt es nicht. Lohnsteuer für deutsche Mitarbeiter Zwischen der Bundesrepublik und den Niederlanden gibt es ein Doppelbesteuerungsabkommen, das explizite Regelungen darüber enthält, ab wann und zu welchen Bedingungen Lohn- und Einkommensteuer an welchen Staat abzuführen sind. 31,15% 31,15% - 37% 42% 42% 52% 3.5 Sozialversicherung Die Sozialversicherungen sind in den Niederlanden unterteilt in Volksversicherungen und Arbeitnehmerversicherungen. Grundsätzlich ist jeder Einwohner der Niederlande in den niederländischen Volksversicherungen pflichtversichert. Dies gilt auch für solche Personen, die zwar in Deutschland wohnen, aber in den Niederlanden arbeiten und dort Einkommenssteuer zahlen und keine A1 Bescheinigung aus Deutschland haben. Zu den Volksversicherungen gehören die Rentenversicherung (AOW), die Hinterbliebenenversicherung (ANW), die Versicherung gegen außergewöhnliche Krankheitskosten (AWBZ) und die Kindergeldversicherung (AKW). Zu den Arbeitnehmerversicherungen zählen die Arbeitsunfähigkeitsversicherung (WAO/WIA), die Arbeitslosenversicherung (WW) und die Krankenversicherung (ZVW). Die Sozialversicherungspflicht (Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) besteht grundsätzlich im Arbeitsland. Nach der Verordnung EG/1408/71 kann ein Arbeitnehmer unter bestimmten Umständen weiterhin Mitglied der Sozialversicherung seines Heimatlandes bleiben. Voraussetzung ist, dass der Arbeitnehmer nicht länger als ein Jahr im EU-Ausland beschäftigt ist. Dieser Zeitraum kann unter Umständen um ein Jahr verlängert werden. Für eine weitere Verlängerung ist eine Ausnahmevereinbarung zwischen den Sozialversicherungsträgern der beteiligten EU-Staaten erforderlich. Zu leistende Abgaben: Versicherung Arbeitgeberanteil in % Arbeitnehmeranteil in % AOW___ ANW___ AWBZ___ WAO/WIA4,65 WW 1,7 - 2,27* ZVW7,75 17,9 0,6 12,65 ___ ___ 7,10 * Dieser Prozentsatz variiert je nach Branche. Bei dem hier genannten Prozentsatz handelt es sich um einen Durchschnittswert. Deutsch-Niederländische Handelskammer 15 DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE DNHK kultur 4. Geschäftskultur Auf den ersten Blick scheint die niederländische Kultur der deutschen zu gleichen. Allerdings lehrt die Erfahrung, dass sehr wohl wichtige Unterschiede bestehen. Vor allem bei Geschäftskontakten haben die unterschiedlichen Mentalitäten einen hohen Einfluss auf die Verhaltensregeln und Verhandlungsstrategien. 4.1. Niederlande-Knigge Niederländer gehen häufig anders an neue Geschäftskontakte heran als Deutsche. Es kann sein, dass zu Beginn der Zusammenarbeit zunächst nur der Spezialist zu den Verhandlungen erscheint, um den Erstkontakt auf seine Verwendbarkeit zu prüfen. Dieser berichtet dem Chef, der dann bei Interesse das Folgegespräch führt. In Deutschland funktioniert das genau umgekehrt: Der Geschäftsführer reist direkt an und delegiert dann in den Folgegesprächen seine Mitarbeiter und die auszuführenden Aufgaben. Diese Vorgehensweise kann zu Missverständnissen auf beiden Seiten führen, so dass diesem Punkt eine besondere Beachtung geschenkt werden sollte. Sie werden feststellen, dass die Hierarchien in den Niederlanden weniger erkennbar sind als in Deutschland. Es herrscht ein intensiverer persönlicher Kontakt unter den Mitarbeitern. Es ist durchaus üblich, sich auch während geschäftlicher Gespräche über das Privatleben auszutauschen. Ein gutes Arbeitsklima und soziale Kompetenzen werden hoch geschätzt. Seien Sie nicht verwundert, wenn etwa Trainees oder andere jüngere Mitarbeiter ebenfalls aktiv an einem Meeting teilnehmen. Auch das gehört zur nichthierarchischen Struktur in niederländischen Unternehmen. Direkte Meinungsäußerungen und Kritik gehören zum guten Ton, und die Niederländer gehen davon aus, dass der jeweilige Geschäftspartner dies akzeptiert. 4.2. Tipps zum Umgang mit niederländischen Geschäftspartnern Ein Niederländer denkt in den ersten Gesprächen meist pragmatisch und prozessorientiert. Das bedeutet für ihn konkret: Was hat er selbst davon? Direkte und kritische Fragen gehören dazu. Konditionen ohne Nachverhandlungen zu akzeptieren, wäre kein Geschäft. Wichtig dabei ist, dass stets beide Seiten nachgeben müssen, denn Kompromisse sind für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss entscheidend. Der Niederländer ist im Allgemeinen offen für neue Produkte und gerne bereit, sich dafür die entsprechende Zeit zu nehmen. Noch ein Hinweis: Wundern Sie sich nicht, wenn ein niederländischer Gesprächspartner zu Beginn des Gesprächs noch mit anderen Aufgaben beschäftigt ist oder Sie einige Minuten warten müssen. Auch wenn noch einige Unterlagen auf dem Schreibtisch zur Seite geschoben werden oder die notwendigen Papiere und Informationen für das Gespräch nicht parat liegen, bedeutet das kein mangelndes Interesse. Niederländer lassen sich lieber in der persönlichen Präsentation ohne den Ballast schwerer Informationsunterlagen von den Vorteilen eines Produktes überzeugen. Ein gutes, deutliches Gespräch kann Wunder wirken. Arbeitskollegen duzen sich meist, und auch bei Geschäftspartnern ist das in der Regel schon nach der ersten oder zweiten Begegnung der Fall – wobei wie auch in Deutschland die Branche, das Betriebsklima und das Alter eine Rolle spielen. Wenn Sie sich unsicher sind, überlassen Sie die Entscheidung der Ansprache einfach Ihrem Gegenüber, indem Sie sich mit Vor- und Nachname vorstellen. Die Ansprache mit dem Vornamen ist allerdings keine Freundschaftsgeste und bedeutet nicht, dass weniger hart verhandelt wird. Auftritt keiten genau abklären. Bedenken Sie bitte, dass auch mündliche Vereinbarungen bindend sein können. Niederländer sind eher bodenständig. Auf die Nennung von akademischen Titeln sollte man bei der Vorstellung in den Niederlanden verzichten. Die Niederländer haben eine Antipathie gegen Großspurigkeit. Daher ist ein bescheidener Auftritt zu empfehlen. Business-Lunch Firmenpräsentation Wenn Sie die niederländische Sprache nicht beherrschen, nutzen sie Englisch als Geschäftssprache. So können Sie dem Vorurteil entgegenwirken, dass Deutsche stets erwarten, dass der Niederländer seine Sprache spricht. Sollte das Gespräch auf Deutsch stattfinden, bedenken Sie, dass dies eine Fremdsprache für Ihren Geschäftspartner ist. Sprechen Sie langsam und möglichst Hochdeutsch. Fragen Sie zwischendurch, ob alles verstanden wurde. Hilfreich ist es, den Firmen eine kurze Gesprächszusammenfassung zukommen zu lassen. Oft werden Missverständnisse erst später deutlich. Rechnen Sie bitte damit und fassen Sie häufiger nach. Von langatmigen und belehrenden Ausführungen sollten Sie absehen. Produktvorstellungen und Firmenpräsentationen tragen Sie am besten kurz und knapp vor. Auf Aussagen wie „unsere Firma ist die beste, größte, umsatzstärkste“ sollten Sie ebenfalls verzichten. Sie vermeiden damit, dass Sie als „angeberisch“ und damit im negativen Sinne „typisch deutsch“ angesehen werden. Verhandlung Zeit ist Geld, und die Niederländer sparen bekanntlich gerne. Sie sind sehr preisbewusste Verhandlungspartner, die allerdings Qualität, Lieferpünktlichkeit und guten Service zu schätzen wissen. Aus Sicht der Niederländer sind dies übrigens typisch deutsche Eigenschaften, die deshalb auch von Ihnen erwartet werden. Geschäftsessen finden häufig mittags statt. Erwarten Sie allerdings kein üppiges und luxuriöses Menü. In den Niederlanden nimmt man mittags lieber einen Snack zu sich. Sprache Abrechnung Trotz ihrer Sparsamkeit gelten Niederländer grundsätzlich als gewissenhafte und termingerechte Zahler. Es ist jedoch – wie überall – ratsam, sich über den neu gewonnenen Geschäftspartner zu informieren und insbesondere Bonitätsauskünfte einzuholen. Rechtstreitigkeit In den Niederlanden gibt es deutlich weniger Rechtsstreitigkeiten als in Deutschland. Strittige Fragen werden von Niederländern am liebsten persönlich geklärt. Mit einem Telefonat oder Geschäftsbesuch kann daher meistens mehr erreicht werden als mit der Einleitung von rechtlichen Schritten. Absprachen Die Niederländer sind in der Regel flexibler als deutsche Geschäftsleute. Dieser Umstand ermöglicht es Ihnen, rasch auf Problemfälle zu reagieren und lässt genügend Spielraum für Veränderungen von Vorhaben und Prozessen. Deshalb wollen Niederländer oft nicht alles bis ins Detail vorausplanen. Dennoch sollten Sie mit ihren niederländischen Geschäftspartnern die Rahmenbedingungen und Verantwortlich- 16 Deutsch-Niederländische Handelskammer Deutsch-Niederländische Handelskammer 17 DNHK WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE WIRTSCHAFTSPROFIL NIEDERLANDE ADressen Dienstleistungen der DNHK 5. Wichtige Adressen DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCHE HANDELSKAMMER Deutsch-Niederländische Handelskammer Nassauplein 30, NL-2585 EC Den Haag Postbus 80533, NL-2508 GM Den Haag T 0031 (0)70 3114 100 F 0031 (0)70 3114 199 E info@dnhk.org www.dnhk.org Präsenz der Deutsch-Niederländischen Handelskammer in Düsseldorf Tersteegenstr. 19-31 D-40474 Düsseldorf T 0049 (0)211 498720 F 0049 (0)211 4987299 Präsenz der Deutsch-Niederländischen Handelskammer in Berlin Breite Straße 29 D-10178 Berlin T 0049 (0)30 20 30 84 800 F 0049 (0)30 20 30 84 801 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Groot Hertoginnelaan 18-20 NL-2517 EG Den Haag T 0031 (0)70 342 06 00 F 0031 (0)70 365 19 57 www.den-haag.diplo.de Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland Honthorststraat 36-38 NL-1071 DG Amsterdam T 0031 (0)20 574 77 00 F 0021 (0)20 676 69 51 www.den-haag.diplo.de Nützliche Internetlinks Geschäftsführer Günter Gülker T: 0031 (0)70 3114 123 E: g.guelker@dnhk.org Praktisches Hotelbuchungwww.hrs.com Bahnverbindungenwww.ns.nl Öffentlicher Nahverkehr www.9292ov.nl Flughafen Schiphol www.schiphol.nl Hotels und Restaurants www.horecagids.nl Telefonbuchwww.telefoongids.nl Grenzinfopunkt/ Grensinfopuntwww.grensinfopunt.nl Niederlande Net www.niederlandenet.de Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten/ Ministerie van Buitenlandse Zaken Wirtschaftsministerium/ Ministerie van Economische Zaken Finanzministerium/ Ministerie van Financiën Absatzberatung LEITERIN Alexandra Sierra T: 0031 (0)70 3114 134 E: a.sierra@dnhk.org Ministerien www.minbuza.nl LEITER www.minez.nl www.minfin.nl Johan Spijksma T: 0031 (0)70 3114 167 E: j.spijksma@dnhk.org Behörden Grenzüberschreitende Arbeit und Sozialversicherung/ Bureau voor Duitse Zaken (Sociale Verzekeringsbank) www.bdznijmegen.nl Finanzamt/Belastingdienstwww.belastingdienst.nl Sozialwirtschaftlicher Rat der Niederlande/ Sociaal Economische Raad (SER) www.ser.nl Zentrales Statistikamt/ Centraal Bureau voor de Statistiek www.cbs.nl Zentrales Planungsamt/ Centraal Planbureau www.cpb.nl Organisationen Zentrum für Arbeit und Einkommen/ Centrum voor Werk en Inkomen (CWI) www.werk.nl Unternehmerorganisation der Metallund Elektroindustrie (FME-CWM) www.fme.nl Handelskammer/ Kamer van Koophandel Nederland (KvK) www.kvk.nl Niederländische Außenhandelsförderung/ Economische Voorlichtingsdienst (EVD) www.evd.nl Deutsche Gesellschaft für Außenwirtschaft/ Germany Trade and Invest www.gtai.de Goethe-Institut Amsterdamwww.goethe.de/ins/nl/ams/deindex.htm Deutschland Institut Amsterdamwww.duitslandinstituut.nl Absatzberatung Anouk de Jong T: 0031 (0)70 3114 118 E: a.dejong@dnhk.org Nicolien Kuiper T: 0031 (0)70 3114 135 E: n.kuiper@dnhk.org Andrea Fangmeyer T: 0031 (0)70 3114 161 E: a.fangmeyer@dnhk.org Anna Gewering T: 0031 (0)70 3114 170 E: a.gewering@dnhk.org Johanna Maukner T: 0031 (0)70 3114 169 E: j.maukner@dnhk.org Felix Kramer T: 0031 (0)70 3114 168 E: f.kramer@dnhk.org Deutsch-Niederländische Handelskammer Liv Habets T: 0031 (0)70 3114 136 E: l.habets@dnhk.org Rechts- und Personalberatung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedermarketing LEITER LEITER LEITER Fiskalvertretung / Rechtsberatung / Veranstaltungsmarketing Fiskalberatung Arbeitsrecht Ruud Vereecken T: 0031 (0)70 3114 127 E: r.vereecken@dnhk.org Kathrin Heidler T: 0031 (0)70 3114 143 E: k.heidler@dnhk.org Ulrike Tudyka T: 0031 (0)70 3114 137 E: u.tudyka@dnhk.org Marlies Komorowski T: 0031 (0)70 3114 156 E: m.komorowski@dnhk.org Carsten Estl T: 0031 (0)70 3114 154 E: c.estl@dnhk.org Finanzbuchhaltung Jessy Rashed T: 0031 (0)70 3114 155 E: j.rashed@dnhk.org Stefanie Raeth T: 0031 (0)70 3114 152 E: s.raeth@dnhk.org Anneke Beukers T: 0031 (0)70 3114 150 E: a.beukers@dnhk.org Finanz- und Rechnungswesen Christian Heumer T: 0031 (0)70 3114 129 E: c.heumer@dnhk.org Martina Jorg T: 0031 (0)70 3114 125 E: m.jorg@dnhk.org Christian Pick T: 0031 (0)70 3114 139 E: c.pick@dnhk.org Rechtsberatung und Unternehmensgründungen Carina Mijnen T: 0031 (0)70 3114 160 E: c.mijnen@dnhk.org ASSISTENZ Sonja van Sloten T: 0031 (0)70 3114 106 E: s.vansloten@dnhk.org Personalberatung Aldo Lodder T: 0031 (0)70 3114 140 E: a.lodder@dnhk.org Julia Striegl T: 0031 (0)70 3114 164 E: j.striegl@dnhk.org Dr. Lars Björn Gutheil T: 0031 (0)70 3114 157 E: l.gutheil@dnhk.org Inhouse-Seminare Kiona Jansen T: 0031 (0)70 3114 131 E: k.jansen@dnhk.org Mitgliedermarketing Claudia Jansen T: 0031 (0)70 3114 163 E: c.jansen@dnhk.org Presse/Publikationen Niels Koekoek T: 0031 (0)70 3114 133 E: n.koekoek@dnhk.org Office Service Lucie Visser T: 0031 (0)70 3114 100 E: l.visser@dnhk.org iNTERNE IT Benjamin Philipp T: 0031 (0)70 3114 112 E: b.philipp@dnhk.org REPRÄSENTANTIN SÜDDEUTSCHLAND Kai Esther Feldmann T: 0049 (0)211 4987 250 E: k.feldmann@dnhk.org Handelskontakte, Bonitätsauskünfte Inge Overdijkink T: 0031 (0)70 3114 126 E: i.overdijkink@dnhk.org Leiterin Messevertretung Berlin und Stuttgart Toby Keni T: 0031 (0)70 3114 153 E: t.keni@dnhk.org VerpackungsRecycling und Messen Zentralverband der niederländischen Unternehmen und Arbeitgeber (VNO-NCW) www.vno-ncw.nl Königlicher Zentralverband für kleine und mittlere Unternehmen/ Midden en Kleinbedrijf (MKB Nederland) www.mkb.nl assistentin DER GEschäftsleitung finanzen Lohnbuchhaltung und Verbände 18 DNHK Gianna Corbelli T: 0031 (0)70 3114 158 E: g.corbelli@dnhk.org dEN HAAG BERLIN BüRO Berlin Alexandra Sierra T: 0049 (0)30 203 084 800 E: a.sierra@dnhk.org düSSELDORF BüRO Düsseldorf Dr. Lars Björn Gutheil T: 0049 (0)211 49 87 210 E: l.gutheil@dnhk.org 2 connect Business Kiona Jansen T: 0031 (0)70 3114 131 E: k.jansen@dnhk.org Johan Spijksma T: 0049 (0)211 49 87 210 E: j.spijksma@dnhk.org Deutsch-Niederländische Handelskammer 19 UNSERE PREMIUM PARTNER / ONZE PREMIUM PARTNERS DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCHE HANDELSKAMMER NEDERLANDS-DUITSE HANDELSKAMER Nassauplein 30, 2585 EC Den Haag, Niederlande, www.dnhk.org Tel.: 0031 (0)70 3114 100, Fax: 0031 (0)70 3114 199, E-Mail: info@dnhk.org