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Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Literatur
Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Kurzbeschreibung des Moduls
„Jedermann ist großer Taten fähig – leider wurde nicht jedermann daran gehindert.“ – Dieser
Aphorismus des bekanntesten polnischen Aphoristikers Stanisław Jerzy Lec (1909-1966)
{staniswaw jeschi letz} mag als Beispiel für die besondere Interpretationsfähigkeit dienen,
durch die die Gattung des Aphorismus in der polnischen Literaturgeschichte zu großer
Bedeutung gelangte. Unter wechselnden Fremdherrschaften im 19. und 20. Jahrhundert
wurde diese Gattung zu einem beliebten literarischen Mittel, um an der Zensur vorbei Kritik an
den politischen wie gesellschaftlichen Zuständen im Land zu üben.
An Beispielen von Stanisław Jerzy Lec, der mit seinen Unfrisierten Gedanken dem
Aphorismus als literarischer Form zu Weltruhm verhalf, aber auch mit Beiträgen anderer
polnischer Autoren sollen den Schülerinnen und Schülern in diesem Modul Aphorismen
nähergebracht werden. Im Vordergrund stehen hierbei Freude an Sprachspiel, Witz und
Ironie. Außerdem sollen Aufgaben auf den Arbeitsblättern dazu anregen, sich selbst in dieser
Kurzform zu üben.
Das Modul enthält
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Eine didaktische Einführung zum Thema
Hinweise zu Referatsthemen, Links und weiterführender Literatur
Arbeitsblatt 1: Der Aphorismus als literarische Gattung
Arbeitsblatt 2: Stanisław Jerzy Lec (1909-1966)
Arbeitsblatt 3: Der Aphorismus als literarische Waffe
Arbeitsblatt 4: Schreibe eigene Aphorismen!
Arbeitsblatt 5: Der politische Aphorismus in Polen
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Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Literatur
Didaktische Einführung zum Thema
Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Hinweise zum Einsatz im Unterricht
Das Thema „Der Aphorismus in der polnischen Literatur“ lässt sich im Unterricht durchnehmen
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im Kontext der Unterrichtseinheit „Literatur der klassischen Moderne“
im Kontext der Vermittlung literarischer Textgattungen
im Kontext der Epoche der Aufklärung (z. B. Aphorismen bei Lichtenberg)
bei der Vorbereitung auf Klassenfahrten oder Austauschprogrammen mit literarischen
Schwerpunktthemen
Audio
Georg Christoph Lichtenberg – „Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen“ (23.04 Min.)
http://www.youtube.com/watch?v=GA4LEsQkliw (23.04 Min.)
Dieser Hörbeitrag von Bayern 2 vermittelt ein ausgezeichnetes Portrait des deutschen
Aphoristikers Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) und geht auf seine Technik des
Aphorismenschreibens ein. Der Beitrag eignet sich hervorragend als Einführung in die
Schreibkunst von Aphorismen und deren gesellschaftspolitischem Hintergrund (allerdings
zeigt das Standfoto dieses „Hörvideos“ ein falsches Portraitbild, nämlich von David Garrick).
Themen der Arbeitsblätter:
- Eine didaktische Einführung zum Thema
- Hinweise zu Referatsthemen, Links und weiterführender Literatur
- Arbeitsblatt 1: Der Aphorismus als literarische Gattung
- Arbeitsblatt 2: Stanisław Jerzy Lec (1909-1966)
- Arbeitsblatt 3: Der Aphorismus als literarische Waffe
- Arbeitsblatt 4: Schreibe eigene Aphorismen!
- Arbeitsblatt 5: Der politische Aphorismus in Polen
Themen, Links und Literatur
Themen für Referate und Hausarbeiten
Die Themenvorschläge für Referate oder Hausarbeiten sollen LehrerInnen Möglichkeiten
aufzeigen, das Thema über den Unterricht hinaus mit den SchülerInnen zu bearbeiten.
Entsprechende Hinweise zur Sekundärliteratur erleichtern die Recherche und geben erste
Anhaltspunkte für den Arbeitseinstieg.
Der Aphorismus als literarische Gattung. Typen und Funktionsweise an Beispielen aus der
deutschen und polnischen Literatur
Stanisław Jerzy Lec – Der Autor und seine „Unfrisierten Gedanken“
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Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Literatur
Links
Kostenpflichtige, aber günstige Arbeitsblätter des Cornelsen-Verlags
insbesondere auch zu den Aphorismen von Georg Christoph Lichtenberg
http://www.cornelsen.de/home/katalog/akd/1.c.1926278.de
zum
Thema,
Link zur Plattform „lehrer-online“ mit guten Unterrichtshilfen, insbesondere zum Erlernen des
Schreibens von Aphorismen
http://www.lehrer-online.de/nietzsche-gespraech.php
Link zur Biographie von Stanisław Jerzy Lec im Aphorismen-Archiv
http://aphorismen-archiv.de/L2202.html
Auswahl mehrerer Seiten im Internet, auf denen Aphorismen von Stanisław Jerzy Lec
zusammengestellt wurden
http://zitate.net/stanislaw jerzy lec.html
http://www.antiwome.de/lec/aphorismen.html
http://www.unmoralische.de/zitate2/Lec.htm
Weiterführende Literatur
Dedecius, Karl (Hrsg.): Bedenke, bevor du denkst. 2222 Aphorismen, Sentenzen und
Gedankensplitter. Mit zeitgenössischen Illustrationen der letzten hundert Jahre. Übers. v. Karl
Dedecius, Frankfurt/Main: Suhrkamp 1984 (= Polnische Bibliothek). [Auch als Taschenbuch
erschienen].
Dedecius, Karl (Hrsg.): Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Abteilung 3:
Pointen [1000 Aphorismen, Epigramme, Feuilletons, Grotesken, Glossen von 100 Autoren],
Zürich: Ammann 1997.
Lec, Stanisław Jerzy: Sämtliche unfrisierten Gedanken (NA). Dazu Prosa und Gedichte.
Übers. v. Karl Dedecius, München: Carl Hanser Verlag 2014.
Alle in diesem Modul abgedruckten Aphorismen wurden dieser Ausgabe entnommen.
Neumann, Gerhard (Hrsg.): Der Aphorismus. Zur Geschichte, zu den Formen und
Möglichkeiten einer literarischen Gattung, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft 1976 (= Wege
der Forschung; 356).
Spicker, Friedemann: Zur Rezeption von St. Jerzy Lec in der deutschsprachigen Aphoristik. In:
Convivium 2005, S. 141-161.
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Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Literatur
Arbeitsblatt 1: Der Aphorismus als literarische Gattung
Was ist ein Aphorismus?
„Der Begriff „Aphorismus“ (Plural: Aphorismen) wurzelt im griechischen „Aphorismos“, was
ursprünglich Unterscheidung oder auch Lehrsatz bedeutet und zunächst vorwiegend in der
Medizin verwendet wurde. Hippokrates, der berühmte Arzt der Antike, benutzte Aphorismen
als kurze, medizinische Ratschläge, die beinhalteten, wie man zu leben hat, um gesund zu
bleiben.
Der Aphorismus ist eine prägnant knappe, geistreiche oder spitzfindige Formulierung eines
Gedankens, eines Urteils, einer Lebensweisheit. Nach Inhalt und Stil anspruchsvoller als das
Sprichwort; ausgezeichnet durch effektvolle Anwendung rhetorischer Stilmittel (Antithese,
Parallelismus, Chiasmus, Paradoxon) und durch auffallende Metaphorik.“
Aus: http://www.aphorismen.de/lexikon/begriff/1/Aphorismus (31.08.2014).
1. Belegen Sie die obige Definition (Stilmittel) am Beispiel folgender Aphorismen:
Manchmal muss man verstummen, um gehört zu werden. (Stanisław Jerzy Lec)
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Rette das Ziel – triff daneben! (Stanisław Jerzy Lec)
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Erfahrung ist eine nützliche Sache – Leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie
gebraucht hätte. (Johann Wolfgang Goethe)
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Autovertreter verkaufen Autos. Versicherungsvertreter Versicherungen. Und Volksvertreter?
(Stanisław Jerzy Lec)
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Wessen Brust mit Orden beschmückt ist, der kann sich leichter bücken, aber auch schwerer
wieder aufrichten. (Stanisław Jerzy Lec)
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2. Theodor Fontane hat einmal über den Aphorismus gesagt: „Ein Aphorismus ist die Weisheit
eines ganzen Buches in einem einzigen Satz." Entwickeln Sie, ausgehend von
nachstehendem Aphorismus von Stanisław Lec, eine dem Aphorismus entsprechende
Romanhandlung (als grobe Skizze) oder überlegen Sie, ob Sie einen Roman/Film kennen, der
dem Inhalt dieses Aphorismus entspricht!
Viele, die ihrer Zeit vorausgeeilt waren, mussten auf sie in sehr unbequemen Unterkünften
warten. (Stanisław Jerzy Lec)
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Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Literatur
Arbeitsblatt 2: Stanisław Jerzy Lec (1909-1966)
Zum Autor
Der Dichter und Satiriker Stanislaw Jerzy Lec
(1909-1966) {staniswaw jeschi letz} wurde in
Lemberg als Sohn des jüdischen Gutsbesitzers
Benno de Tusch-Letz geboren. Im Jahr 1941 wurde
er nach dem Einmarsch der deutschen Truppen
verhaftet und in ein Konzentrationslager überführt,
konnte aber fliehen. Während des Krieges arbeitete
er für konspirative Zeitungen, wurde nach dem
Krieg Presseattaché in Wien, zog nach Israel,
kehrte aber bald nach Warschau zurück. Anfang
der 1950er Jahre arbeitete er vor allem als
Übersetzer deutscher Literatur, u. a. von Johann
Wolfgang Goethe, Heinrich Heine, Bertolt Brecht
und Kurt Tucholsky. Mit dem Tauwetter in der
Stanislaw Jerzy Lec © Jan Popłoński.
Kulturpolitik, das seit dem politischen Umschwung Aus: Ty i Ja, Warschau Mai 1966. Lizenziert
im Oktober 1956 einsetzte, bot sich ihm die unter Publicdomain über Wikimedia Commons.
Möglichkeit, seine eigenen Werke zu veröffentlichen. Seine Unfrisierten Gedanken machten ihn zunächst in Polen, später – vor allem durch
die Übersetzungen von Karl Dedecius – in der ganzen Welt bekannt. Den Titel Unfrisierte
Gedanken fand Lec bei Heinrich Heine, der von „schön gekämmten, frisierten Gedanken“
gesprochen hatte. Neben der aphoristischen Tradition der polnischen Literatur spielten für ihn
deutsche Schriftsteller wie Georg Christoph Lichtenberg, Karl Kraus, Erich Kästner oder
Joachim Ringelnatz eine wichtige Rolle. Er schuf eine Welt, in der er durch seinen
geistreichen Sprachwitz manches Paradoxon der menschlichen Existenz offen legte. Als
Umberto Eco gefragt wurde, welches Buch er auf eine einsame Insel mitnehmen würde,
antwortete er ganz spontan: Die Unfrisierten Gedanken von Stanisław Jerzy Lec.
Aus einer Literaturkritik über Stanisław Jerzy Lec:
Ein Humorist, wie ihn manche Kritiker sehen mögen, ist der Satiriker Lec niemals gewesen.
Der Warschauer Poet und Philosoph jüdischer Herkunft schrieb „Gedanken, die so alt sind wie
die Menschheit selbst.“ Er stellte den Henkern und Tyrannen nach, er pries die Freiheit und
das freie Denken, er warnte vor Barbarei, Gewalt und Intoleranz, vor Despotie und Lüge, er
forderte Phantasie, stellte den Machtmissbrauch und den Staatsmechanismus in Frage, er
„observierte“ die Polizisten und die Geheimpolizei, er hasste die Dummheit und die
Dummköpfe, er misstraute dem Kollektiv und hatte ironisch den Spießbürger im Visier, den
Mitmenschen im Auge, dessen Individualität er stets hervorhob. Lec: „Ich mache den
Menschen kleiner? Möglich, damit ihn die Bestie nicht sieht.“
Aus: Hannoversche Allgemeine Zeitung 12./13.7.1986.
Der Übersetzer Karl Dedecius über die Bedeutung des Aphorismus in der polnischen Literatur:
„Die Wortäquilibristik hat in Polen Tradition und gesellschaftliche Funktion. Sie dient dem
elitären wie dem volkstümlichen Anspruch auf eine Überlebenschance: Im Spaß an spitzen
Formulierungen, im politischen Spottgefecht, im Versteckspiel der Fabel, in den Nadelstichen
der Anspielung und im Rufmord der Persiflage. Es scheint, als flüchtete sich die Nation, im
Ernst wie im Humor, rettend in die Pointe.“
Alle in diesem Modul abgedruckten Aphorismen von Lec wurden mit freundlicher Genehmigung des Hanser
Verlags der folgenden Ausgabe entnommen: Lec, Stanisław Jerzy: Sämtliche unfrisierten Gedanken (NA). Dazu
Prosa und Gedichte. Übers. v. Karl Dedecius, München: Carl Hanser Verlag 2014.
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Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Literatur
Arbeitsblatt 3: Der Aphorismus als literarische Waffe
Unter wechselnden Fremdherrschaften im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Aphorismus in
Polen zu einem beliebten literarischen Mittel, um an der Zensur vorbei Kritik an den politischen
wie gesellschaftlichen Zuständen im Land zu üben. Der polnische Autor Stanisław Jerzy Lec
erlangte mit seinen Aphorismen, die zu Zeiten des Kommunismus in Polen entstanden sind,
Weltruhm.
Überlegen Sie, ausgehend von den nachstehenden Aphorismen von Lec, welche politische
Aussage der Autor eigentlich treffen wollte, ohne sie aber öffentlich und klar zu äußern.
Beschreiben Sie diese Kritik und deren mögliches Ziel vor dem Hintergrund des
kommunistischen Herrschaftssystems mit eigenen Worten. Gute Aphorismen zeichnen sich
dadurch aus, dass sie auch jenseits ihrer Entstehungszeit noch ihre subversive Kraft behalten.
Überlegen Sie auf welche historischen und aktuellen Zustände die Aphorismen bezogen
werden könnten.
Eine Diktatur ist eine Regierung, bei der man in Gefahr gerät, sitzen zu müssen, wenn man
nicht hinter ihr stehen will.
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Aus einer Reihe von Nullen macht man leicht eine Kette.
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Die Verfassung eines Staates sollte so sein, dass sie die Verfassung des Bürgers nicht
ruiniere.
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Viele, die ihrer Zeit vorausgeeilt waren, mussten auf sie in sehr unbequemen Unterkünften
warten.
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Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Literatur
Arbeitsblatt 4: Schreibe eigene Aphorismen!
1. Der Übersetzer Karl Dedecius sagt, dass der Aphorismus keinen passiven Konsum zulässt.
Also: Mischen Sie sich ein und schreiben Sie die folgenden Aphorismen von Stanisław Jerzy
Lec weiter. Beherzigen Sie aber den Hinweis des Aphoristikers Brudziński: „Der Aphorismus
ist ein Einfall zu etwas Größerem, durch keine Ausführung verdorben“, und fassen Sie sich
kurz! Vergleichen Sie ihr Ergebnis mit dem untenstehenden Original. Welche Version gefällt
Ihnen besser?
Nur wer gesunden Menschenverstand hat, …
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Alle wollen unser Bestes. …
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Die Uhr schlägt. …
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Liebt eure Feinde …
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Gedankenlosigkeit tötet …
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Sein Gewissen war rein…
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Nur wer gesunden Menschenverstand hat, wird verrückt.
Alle wollen unser Bestes. Lasst es euch nicht nehmen.
Die Uhr schlägt. Alle.
Liebt eure Feinde, vielleicht schadet es ihrem Ruf.
Gedankenlosigkeit tötet. Andere.
Sein Gewissen war rein. Er benutzte es nie.
2. Haben Sie Ideen für eigene Aphorismen? Bilden Sie kleine Gruppen und probieren Sie es
aus! Küren Sie anschließend die „besten Aphorismenschreiber!“
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Der Aphorismus in der polnischen Literatur
Literatur
Arbeitsblatt 5: Der politische Aphorismus in Polen
Hier finden Sie Beispiele politischer Aphorismen aus der polnischen Literatur des 19. und
20. Jahrhunderts. Überlegen Sie, welche allgemeinen politischen Misstände mit dem
jeweiligen Aphorismus kritisiert worden sein könnten.
STANISŁAW BRZOZOWSKI (1878-1911)
Politik geht meist mit der Vernachlässigung der
eigenen menschlichen Entwicklung einher.
BENEDYKT HERTZ (1873-1952)
Wenn Narren und Irre regieren,
blühn und gedeihn die Satiren.
Der Mensch atmet leichter, wenn er den Mund
hält.
Die Freiheit der Sklaven misst man an der Länge
ihrer Ketten.
Stanisław Jerzy Lec, illustriert von Zygmunt
Januszewski.
TADEUSZ KOTARBIŃSKI (1886-1981)
Wo ein Aufpasser nötig ist, ist auch
ein Aufpasser für den Aufpasser nötig.
STANISŁAW JERZY LEC (1909-1966)
Man muss die Anzahl der Gedanken derart
vervielfachen, dass die Anzahl der Wärter dafür
nicht ausreicht.
Die Gegner in der ersten Frontlinie stehen sich
am nächsten.
Die meisten Denkmäler sind hohl.
Wenn ein Dichter an Gittern rüttelt,
sage nicht: Wie anders klingen Harfen.
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Stanisław Jerzy Lec, illustriert von Zygmunt
Januszewski.
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