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Report 2012 | 2013 Schwere Zeiten für Banken und Versicherungen – Professionelles Ertragsmanagement als Zukunftsaufgabe Für Kreditinstitute und Versicherungen brechen harte Zeiten an. Der Wettbewerb auch in den klassischen Geschäftsfeldern nimmt deutlich zu, das Ertragspotenzial sinkt und die immer umfangreicheren regulatorischen Anforderungen und systemischen Veränderungen in der Aufsicht sind – bis hinein in das Alltagsgeschäft mit dem Kunden – längst zum eigentlich bestimmenden Faktor für die Geschäftspolitik und Geschäftsmodelle der Banken geworden. Auf die Versicherungen rollt der Zug mit Solvency II noch zu. Ihnen stehen bislang ungekannte Anforderungen an die Unternehmenssteuerung ins Haus. Gerade aktuell zeigt sich an verschiedensten Stellen in der Finanzbranche wieder, welche Folgen der sorglose Umgang mit betriebswirtschaftlichen Fakten sowie Versäumnisse in der Unternehmens- und Prozesssteuerung mit sich bringen. Am Ende werden jene die Nase vorn haben und überleben, die ihre Häuser und Verbände auf Ertragskraft und Kapitalstärke getrimmt haben und dadurch in der Lage sind, die unweigerlich anstehenden Veränderungs- und Konsolidierungsprozesse aktiv mitzugestalten. An dieser Erkenntnis kommt auf mittlere Sicht weder eine Verweigerungshaltung noch politische oder gar staatliche Einflussnahme vorbei. Die Finanzaufsicht selbst ist zwar voller Ungereimtheiten – sei es im Hinblick auf die uneinheitliche Regulierung der Finanzsektoren, die Sicherungsmechanismen oder die diversen Risikomessungs- und Stressmodelle – und ist darüber hinaus zum Spielball der Politik geworden. Der Finanzindustrie bleibt aber keine andere Wahl als ihre Steuerungssysteme so aufzubauen bzw. weiterzuentwickeln, dass alle relevanten Größen integriert und mit geringstmöglichen Prozesskosten vom Vertriebscontrolling bis hin zur Gesamtbanksteuerung abgebildet werden können. Neben der notwendigen Entschlackung und Kostensenkung sind angesichts des Ertragsdrucks ebenso die Beratungs- und Vertriebsfähigkeiten auszubauen und mit nachfragegerechten Preismodellen zu unterlegen. Nur mit einem nachhaltigen Kundennutzen lässt sich verlorenes Vertrauen wiederherstellen und die Wettbewerbsposition behaupten. /3 Prof. Dr. Dres. h. c. Henner Schierenbeck | Prof. Dr. Bernd Rolfes Für all diese Herausforderungen ist zeb/ Ihr leistungsstarker und thematisch spezialisierter Partner mit herausragender Branchenexpertise und -erfahrung. Mehr als 800 Mitarbeiter schärfen den Blick für die strategischen Handlungsoptionen, entwickeln konkrete Lösungen und gewährleisten ihre erfolgreiche Umsetzung – angefangen bei der Unternehmenssteuerung über die Produktionsprozesse bis hin zu den vertrieblichen Fähigkeiten unserer Kunden. Mit diesem zeb/Report 2012 | 2013, in dem wir wieder zusammen mit unseren Auftraggebern über gemeinsame Projekte berichten, möchten wir Ihnen für das große Vertrauen, das Sie uns als Kunden seit über 20 Jahren entgegenbringen, danken und dabei gleichzeitig unser unbedingtes Leistungsversprechen erneuern. Unser Dank gilt vor allem auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrem großen Wissen und Können sowie enormen Einsatz für die Qualität und das hohe Ansehen des zeb/ stehen. Prof. Dr. Bernd Rolfes Prof. Dr. Dres. h. c. Henner Schierenbeck /5 zeb/ 10 zeb/ – Ihr Partner der Veränderer für die Finanzdienstleistungsindustrie 19zeb/Partner Themen Steuerung 22 BayernLB GRC – FIT: Neuausrichtung des Bereichs Group Risk Control 26 TeamBank AG Integrierte Bebauungsplanung für die Steuerungslandschaft 30 East Capital Asset Management Outsourcing des Risikomanagements 34 Österreichische Volksbanken-AG Umsetzung Meldewesen und Basel III im Kreditinstitute-Verbund 38 Volkswagen Financial Services AG Risikokonzentrationen Informationstechnologie 42 Finanz Informatik Kooperation SAP Bank Analyzer 45 Raiffeisen Bank International AG Hedge Accounting 49 Sparda-Datenverarbeitung eG zeb//control „out of the box“ /7 Privat- und Firmenkundengeschäft 54 Landesbank Berlin AG/Berliner Sparkasse Firmenkunden Zukunftswerkstatt 57 Berliner Volksbank eG Marktfähige Kreditprozesse im Firmenkundengeschäft 61 Aduno Gruppe Systematisierung und Aktivierung Online Sales 65 Gruppo Veneto Banca Bewertung und Verbesserung der Qualität im Kundenservice 68 Alte Leipziger – Hallesche Konzern Neuausrichtung Vertrieb – erfolgreiche Umsetzung durch Change Management Organisation und Transformation 72 Wüstenrot & Württembergische AG Umsetzung European Market Infrastructure Regulation (EMIR) 75 Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG IT-Migration auf bank21 und Aufbau Providermanagement 79 Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V. Modell K 3.0 83 Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe Sparkasse 2015 86 ZAO Raiffeisenbank Regional Diagnostics Strategie /8 92 Union Investment Institutional GmbH Wachstumschancen im institutionellen Geschäft durch klare Positionierung Human Capital 96 Volksbank Nordmünsterland eG Volksbank Tecklenburger Land eG Stärken vereinen – Zukunft gestalten 100 Westfälische Provinzial Versicherung AG Fit für 0,10 % und mehr crescore/ und Resolving 104 crescore/ – Partner der Veränderer jetzt auch in Skandinavien 105 Resolving StrategyFinance – Partner in und für Italien zeb/Studien 107 zeb/Studien Märkte im Fokus zeb/Publikationen 112zeb/Schriftenreihe Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis 115 zeb/Managementreihe Diskussionsforum für aktuelle Themenkomplexe zeb/Seminare 117 zeb/Seminare Wissenschaftlich fundiertes und praxisnahes Experten-Know-how für die Finanzbranche 121 Kontakt 122 Impressum /9 zeb/ – Ihr Partner der Veränderer für die Finanzdienstleistungsindustrie Herausforderungen in der Finanzdienstleistungsbranche Eurokrise, Bankenskandale und Finanzrepression – auch im Jahr vier nach der Lehman-Pleite bewegte sich die europäische Finanzbranche, insbesondere die der Eurozone, im Krisenmodus. Hatte man noch Ende 2011 gehofft, das Schlimmste hinter sich gebracht und die wichtigsten Erholungsmaßnahmen eingeleitet zu haben, taten sich in 2012 immer neue Betätigungsfelder für Banken- und Euroretter auf. Monatlich war die Agenda europäischer Staatschefs und der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Themen gefüllt, die das etablierte Finanzsystem vor grundsätzliche, existenzielle Herausforderungen stellten. Im Zentrum der Anstrengungen standen dabei die Bemühungen, die Einheit des Euroraums aufrecht zu erhalten und zu sichern. So hatte der Euro am Ende seine Feuerprobe bestanden, die Eurozone ist nicht auseinandergebrochen und die Währungszone nach wie vor intakt. Die 2011 eingeläutete Staatsschuldenkrise hat damit wahrscheinlich ihren Höhepunkt überschritten und Euroland befindet sich auf dem Weg zu mehr Stabilität. Dennoch war der Preis für die Rettung der europäischen Einheitswährung hoch. Das Jahr 2012 war zudem das Jahr der Bankenskandale. Kaum eine internationale Großbank, die nicht betroffen war. In der Folge ist die Diskussion um ein Trennbankensystem intensiv aufgeflammt. Sollte dies zumindest teilweise in eng begrenzten Segmenten eingeführt werden, dürften vor allem größere Institute vor grundsätzlichen Fragen an ihr Geschäftsmodell stehen. Offen sichtbar wurde in der Diskussion zudem, dass Banken und Staaten wesentlich komplexer miteinander verwoben sind als vielfach angenommen. Ende 2012 waren klare Verursacher der Krise nicht mehr zu erkennen. Die grundsätzliche Diskussion über fehlgeleitete Strukturen setzt sich daher auch im Jahr 2013 ungebrochen fort. Darüber hinaus haben sich nach mehreren kurzfristig aufgelegten Rettungsmaßnahmen die Regierungen des Euroraums im Dezember 2012 auf eine Bankenunion geeinigt. Ab 2014 sind umfassende europäische Bankenregeln und eine einheitliche Aufsichtspraxis zu erwarten. Es wird sich zeigen, inwieweit die EZB die ihr zugewiesene Doppelrolle als Fiskalhüter und oberste Aufsichtsbehörde für das europäische Bankenwesen wahrzunehmen vermag und ob es ihr gelingt, Kritiker zu überzeugen. Die Folgen der verstärkten Regulierungsbemühungen waren in 2012 bereits deutlich zu spüren. Hoch verschuldete Staaten versuchten sich mit Hilfe verschiedener Maßnahmen von ihrer Schuldenlast zu befreien. Die / 10 sogenannte Finanzrepression führte zu einer mittelbaren Umverteilung der Lasten auf Bürger und Vermögensbesitzer. Ab Mitte 2012 trafen Realzinsen, die teilweise unter der Nulllinie lagen, die privaten Haushalte. Das „Gespenst der Inflation“ und der dauerhafte Umgang mit Niedrigzinsen sorgten ganz erheblich dafür, dass sich der Druck auf die Geschäftsmodelle europäischer Finanzinstitute nochmals deutlich erhöhte. Betrachtet man die Jahresergebnisse der deutschen Finanzindustrie in 2011, zeigten sich wesentliche Verbesserungen der Eigenkapitalrentabilität über fast alle Bankengruppen hinweg: Erzielte die deutsche Bankenbranche im Jahr 2010 einen ROE nach Steuern von 5,2 %, stieg dieser Wert im Jahr 2011 auf 8,4 % (im Vergleich: 2009 waren es noch -0,8 %). Der positiven Ertragsentwicklung in der Summe liegen dabei weiterhin sehr heterogene Ergebnisse einzelner Bankengruppen zugrunde. Die Entwicklung der Eigenkapitalrentabilität der Top-100-Banken weltweit hielt sich in 2011 auf einem gleichbleibend niedrigen Niveau von 10,2 % nach Steuern (im Vergleich zu 10,8 % in 2010). Auch für die kommenden Jahre können konstant niedrige Werte prognostiziert werden. Auch für 2012 und 2013 wird ein nahezu gleichbleibendes Rentabilitätsniveau erwartet. In den stark wachsenden BRICS-Märkten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) entwickelte sich die Eigenkapitalrendite hingegen auf gleichbleibend hohem Niveau. So war für das Jahr 2011 eine Steigerung auf 21,4 % zu verzeichnen (von 20,4 % in 2010). Für 2012 und 2013 gehen wir allerdings auf Basis der bisher kommunizierten Ergebnisse davon aus, dass sich die durchschnittliche Eigenkapitalrentabilität geringfügig verringern wird. Ende 2012 weist die Entwicklung der Marktkapitalisierungen der 100 größten Banken weltweit einen Aufschwung von 23,3 % auf und erreicht damit wieder ein ähnliches Niveau wie Ende 2010. Insbesondere bei den westeuropäischen und US-amerikanischen Banken ist eine Erholung erkennbar. Ähnliches gilt für die Top-25-Versicherungsunternehmen: Auch sie erzielten in 2012 Zuwächse in der Marktkapitalisierung von durchschnittlich 20,9 %. Betrachtet man die traditionellen Erlösbringer deutscher Finanzinstitute im Jahr 2012 genauer, fällt auf, dass nahezu alle Geschäftsfelder deutscher Banken und Sparkassen weiter unter Druck gerieten. Auch für 2013 ist absehbar, dass Erlöse weiter schrumpfen und die Kosten – insbesondere für Regulierungsmaßnahmen – deutlich ansteigen werden. Bei vielen Instituten hat das Thema Renditesicherung deshalb höchste Priorität. Darüber hinaus erfordert eine Vielzahl alter wie neuer Herausforderungen individuelle und innovative Lösungsansätze der Kreditinstitute: / 11 / Die Umsetzung von Basel III in europäisches Recht sowie die weitergehende Internationalisierung der Bankenaufsicht haben das Jahr 2012 dominiert. Auch wurden bereits Überlegungen zu einer zukünftigen EU-Bankenstruktur (Liikanen-Report) verlautbart, wonach einzelne Geschäftsfelder (z. B. Eigenhandel) in Einzelgesellschaften auszulagern sind. Daneben steht für deutsche Institute in 2013 die Umsetzung einer Vielzahl neuer Regelungen an. So liegen Entwürfe zum CRD-IV-Umsetzungsgesetz vor, mit denen die EU-Vorgaben in das KWG und zugehörige Verordnungen überführt werden. Neben dem umfangreichen Reporting auf EU-Ebene (COREP/FINREP) ist auch das nationale Basismeldewesen zu implementieren. Die nationale Umsetzung der neuen Anforderungen an OTC-Derivate (EMIR) erfordert zudem die Überprüfung und Anpassung der Derivate-Strategie sowie der damit verbundenen Prozesse. Für Institutsgruppen stellt die Ausgestaltung von Sanierungsplänen (MaSan) eine Herausforderung dar, die auch für kleinere Institute sukzessive relevant wird. Abschließend sind außerdem die neuen MaRisk-Anforderungen (4. MaRisk Novelle) zu erwähnen, die bis spätestens Ende 2013 umzusetzen sind. Die anstehenden Herausforderungen werden eine weitreichende Überarbeitung von institutsinternen Anweisungen, Organisationsstrukturen und Governance notwendig machen. Der steigenden Komplexität kann nur durch die Zusammenarbeit von Regulatory, Accounting und IT begegnet werden, um so eine engere Verknüpfung von regulatorischer und handelsrechtlicher Sicht sowie die Integration der bereichsübergreifenden fachlichen, prozessualen und IT-technischen Perspektive zu gewährleisten. / Deutsche Versicherer müssen sich zukünftig auf stagnierende Märkte einstellen, sodass es erforderlich wird, preisinduzierten Kostensteigerungen durch Produktivitätsverbesserungen entgegenzuwirken. Weitere Herausforderungen ergeben sich aus der andauernden Niedrigzinsphase für Lebensversicherer und Kompositversicherung durch zurückgehende Kapitalanlageergebnisse. Die aufsichtsrechtlichen Initiativen der EU haben zusätzlich erhebliche Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der Versicherer – sowohl bzgl. der Kapitalausstattung zur Sicherung der Solvenz als auch durch die vertriebliche Regulierung (z. B. IMD2). / Das Kundengeschäft im Finanzdienstleistungsbereich wird derzeit von zwei zentralen Aufgaben geprägt: Zum einen sind angemessene Antworten auf den Megatrend der „Virtualisierung und Digitalisierung“ zu finden, der immer stärker auch das Banking betrifft. Zum anderen gilt es, der zunehmenden Regulierung bzgl. Kundenbeziehung und Geschäftsmodell gerecht zu werden. Finanzdienstleister müssen sich vor dem Hintergrund der neuen Herausforderungen in Teilen neu erfinden. / 12 Dr. Andreas Rinker Dr. Olaf Scheer Dr. Patrick Tegeder Prof. Dr. Stefan Kirmße / IT-seitig werden in der Finanzindustrie in den nächsten Jahren verschiedene Themen zunehmend relevant. Ungebremstes Datenwachstum wird durch speichereffiziente Lösungen und effektive Historisierungs- und Archivierungskonzepte intelligent zu stoppen sein. Daneben muss der atemberaubend schnellen Entwicklung von Social Networks durch professionelle Transformation veralteter Applikationen und Systemarchitekturen in zukunftsfähige System- und Architekturlandschaften begegnet werden. Schließlich fließen im Cloud Computing verschiedene technische Weiterentwicklungen zusammen und erzeugen so Innovationspotenzial. Neue Businessmodelle bzw. Wertschöpfungsnetze werden das Ergebnis sein. zeb/ verfügt als größte deutsche mittelständische Unternehmensberatung über das notwendige Rüstzeug, um die anstehenden Herausforderungen zu analysieren, zu bewerten und Projekte rechenbar umzusetzen. Unser Ziel sind nicht nur exakte Lösungen, sondern auch ein nachhaltiger Erfolg, der sich bewerten lässt und langfristig besteht. Wir sind der Überzeugung, dass herausragende, spezifische Kenntnisse einer Branche unerlässlich sind, um passgenaue Lösungen und Konzepte zu erarbeiten. Als größte europäische auf Financial Services spezialisierte Unternehmensberatung setzen wir auf einen Umsetzungsprozess, der von strategisch-intellektueller Expertise und exzellenter Handwerklichkeit getragen wird. Unsere Strategie und Organisation Um diesen Anforderungen an Beratungsunternehmen gerecht zu werden, haben wir eine Positionierung und Aufstellung etabliert, welche uns nachhaltig von unseren Wettbewerbern unterscheidet, die sich in der Regel als industriebezogene Praxisgruppen organisieren. zeb/ fokussiert dank seiner Matrixorganisation auf die ganzheitliche Betreuung unserer Kunden durch die Marktverantwortlichen (Client Units) und stellt über fünf Competence Units Know-how zur Verfügung, das sich durch Strategiekompetenz, tiefe Kenntnisse und praktische Umsetzungserfahrung auszeichnet: / Strategy & Sales / Organisation und Transformation / Steuerung / IT / Human Capital Die Competence Unit Strategy & Sales begleitet unsere Kunden bei der Formulierung und Adjustierung von gesamtbank- und geschäftsfeldspezifischen Fragestellungen, um das Wettbewerbsprofil der Bank ständig den sich verändernden Marktbedingungen anzupassen und einen nachhaltig rentablen Wachstumskurs sicherzustellen. Detailkonzeptionen und Umset- / 14 zungsbegleitung bieten wir für sämtliche Vertriebsthemen im Privat- und Firmenkundengeschäft in der Finanzdienstleistungsindustrie an. Dabei greifen wir auf breite Erfahrungen in allen Kundensegmenten sowohl national als auch international zurück. Projektaufgaben reichen von neuen, Erfolg versprechenden Marktpositionierungen über Potenzialhebungen durch z. B. Pricingstrategien oder Adjustierung der Vertriebsprozesse bis hin zur multikanalen Integration der Vertriebswege. Darüber hinaus bieten wir Ihnen umfangreiches Know-how in den Bereichen praxisorientiertes Vertriebstraining und Führungscoaching. Die Competence Unit Organisation und Transformation begleitet unsere Kunden bei der ganzheitlichen Restrukturierung, dem Aufbau effizienter Governancestrukturen, der End-to-End-Optimierung und Effizienzsteigerung von bank- und versicherungsbetrieblichen Prozessabläufen, bei der Optimierung von Sourcingstrategien und der Weiterentwicklung von Geschäftsabwicklungsplattformen (Target Operating Model) im Transaction Banking, Kreditgeschäft und Investmentbanking sowie bei der Auswahl und der Implementierung von Kernbanksystemen. Wir sind Experten für die Konzeption und Implementierung eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements. Des Weiteren unterstützen wir unsere Kunden bei der strategischen Vorbereitung, Konzeption und Umsetzung von Fusions- und Integrationsprozessen. In der Unit Steuerung bearbeiten wir alle Fragen der Banksteuerung in ökonomischer, regulatorischer oder rechnungslegungsbezogener Hinsicht, oft in enger Verbindung mit IT-Fragestellungen. Das Spektrum reicht dabei von strategischen Fragestellungen zur Weiterentwicklung der Konzernsteuerung globaler Banken bis hin zur Umsetzung veränderter regulatorischer Rahmenbedingungen. In 2012 haben wir insbesondere die internationale Ausrichtung und die Weiterentwicklung unserer Angebote für Versicherungen vorangetrieben. Bestätigt wird diese strategische Ausrichtung durch deutliche Umsatzzuwächse dieser Zukunftsfelder im Bereich Steuerung. Die IT-Kompetenz der zeb/Gruppe umfasst von der strategischen Positionierung und Ausgestaltung architektonischer Zielbilder über die DVKonzeption bis hin zur Systemintegration und Betriebsunterstützung die gesamte Wertkette der IT. Die einzelnen IT-Aufgabenstellungen werden in Competence Teams gebündelt, um den Herausforderungen und Adressaten der Finanzindustrie gerecht zu werden. Das Tochterunternehmen findic/ ist für die IT-Konzeption und Systemintegration unterschiedlichster Technologien und Applikationen verantwortlich, während zeb/information.technology die eigenentwickelte Standardsoftware zeb//control betreut. Die Competence Unit Human Capital bündelt Beratungsleistungen zu Personalmanagement sowie Change Management. Professionelle Fachberatung und Methodenwissen sind Stellhebel, um Prozesse und Organisation so / 15 auszurichten, dass Mitarbeiterpotenziale optimal entwickelt und genutzt werden. Veränderungsmanagement als integrierte Beratung ist wesentlich, damit Führungskräfte und Mitarbeiter zu Veränderungen bereit und fähig sind – und somit das Neue konfliktarm umgesetzt werden kann. Dadurch WirtschaftsPhysiker Beitrag zur Sicherung der Zuleistet Human Capital einen wesentlichen mathematiker kunftsfähigkeit unserer Kunden. Betriebswirte 2 % 3 % Sonstige Volkswirte 7% 7% Unsere Leistungen und Ergebnisse 56 % 6% 7% Mathematiker Informatiker % Mit einem Umsatz von 143 Mio. Euro12im Jahr 2012 hat zeb/ seine PosiWirtschafts- informatiker tion als führendes, hoch spezialisiertes Beratungsunternehmen für die Finanzdienstleistungsindustrie ausgebaut und gefestigt. Als eine der Top-Beratungsgesellschaften im deutschsprachigen Markt gewinnt zeb/ dabei vor allem auch international an Bedeutung. Nach Übernahme der Vertrieb Organisation und Transformation Wirtschaftsmathematiker Physiker 14 % 2% Sonstige 28 % 3 % Betriebswirte 7% skandinavischen Beratungsfirma crescore/ und des italienischen Unternehmens Resolving StrategyFinance im vergangenen Jahr wird sich zeb/ Neukunden auch weiterhin auf die Erschließung seiner internationalen Märkte konzen- 58 6 %% 56 % 7% Kundenseitig entfallen darüber hinaus 81 % 36 % des Umsatzes in Deutschland auf Großkunden, 17 % auf mittelständische Kunden und 24 % auf Mathematiker Informatiker 12 % trieren. Entsprechend haben diese Märkte auch im Jahr 2012 deutlich 19 % zum Umsatz beigetragen – der Auslandsanteil lag wie im Vorjahr bei 23 %. Volkswirte 7% WirtschaftsSteuerung informatiker Umsätze Competence Units IT, Strategie und Human Capital sind auf die Fachthemen geschlüsselt. Abb. 1: Verteilung des Honoraraufkommens 2012 Spezialkunden, Versicherungen und Sonstige. StammkundenThemenseitig sind die Umsatzzuwächse über die gesamte Bandbreite unserer Beratungsfelder Neukunden erzielt worden (vgl. Abb. 1). 58 % des Umsatzes wurden mit Themen der Competence Unit Steuerung erzielt, während 28 % aus dem Bereich Or- 19 % ganisation und Transformation stammen und 14 % auf Vertriebsthemen entfallen. Der Umsatz aus den Competence Units IT, Strategie und Hu81 % man Capital wurde hier den Fachthemen zugeschlüsselt. Der größte Teil unserer Kunden hält uns schon seit Jahren die Treue. So Stammkunden haben wir auch im vergangenen Jahr 81 % des Umsatzes mit Klienten erwirt- Abb. 2: Klientenstruktur 2012 (in % vom Honorarumsatz) schaftet, die auch schon in früheren Jahren mit uns zusammengearbeitet haben. 19 % des Umsatzes sind mit Neukunden entstanden (vgl. Abb. 2). Wirtschaftsmathematiker Unsere Mitarbeiter Physiker 2 % 3 % Sonstige Betriebswirte 7% zeb/ versteht sich als „home for talents“, das sowohl Absolventen und Young Professionals als auch Professionals Raum für kreative Entfaltung und Unternehmertum bietet. Unsere Mitarbeiter sind zeb/. Im letzten Jahr haben wir 133 Personen neu eingestellt und beschäftigen heute Volkswirte 7% Mathematiker 6% 56 % Informatiker 7% 12 % Wirtschaftsinformatiker über 800 Mitarbeiter. Wie auch in den Vorjahren überwogen in 2012 Diplom-Kaufleute/MBA und Diplom-Volkswirte mit 63 %, während der An- / 16 Abb. 3: Beraterprofil Neukunden 19 % teil der Wirtschaftsinformatiker, Informatiker, Mathematiker und Physiker 28 % betrug (vgl. Abb. 3). Eine hervorragende akademische Ausbildung ist jedoch nur eine Voraussetzung für einen guten Berater. Deshalb beschäftigen wir mit Ausnahme der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den naturwissenschaftlichen Bereichen fast ausschließlich Personen, die bereits über Berufserfahrung in Banken und Sparkassen verfügen, die deutlich über eine Ausbildung hinaus geht, oder spezifische Beratungserfahrung gesammelt haben. Dies befähigt sie zu einer problem- und lösungsorientierten Denkweise und praxisorientierten Lösungsvorschlägen. Ausblick Auch in 2013 wollen wir den eingeschlagenen strategischen Pfad fortsetzen, einen beständigen Innovationsgrad sichern und kontinuierlich hohe Projektqualität gewährleisten. Gleichzeitig werden wir alles daran setzen, die erreichte Marktstellung in der Finanzdienstleistungsbranche im zunehmend umkämpften Beratungsmarkt auszubauen und an den stetig steigenden Anforderungen im Financial-Services-Umfeld weiter zu wachsen. Darüber hinaus werden wir unseren Marktanteil im Versicherungssektor weiter ausbauen und den stetigen Internationalisierungskurs fortsetzen. Zum 1. Januar 2013 haben wir mit Christian Große, Sven Krämer und Christian Schiele drei weitere Kollegen in unseren Partnerkreis aufgenommen, der sich damit auf 55 Kolleginnen und Kollegen erweitert. Auch in diesem Jahr streben wir mit ca. 150 Neueinstellungen den Aufbau unseres Mitarbeiterstamms sowie ein deutlich zweistelliges Umsatzwachstum an. Für die langjährige Verbundenheit und das Vertrauen unserer Kunden möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Als Partner der Veränderer werden wir Sie auch weiterhin begleiten und alles daran setzen, durch erstklassige Leistungen zu überzeugen! Prof. Dr. Stefan Kirmße Dr. Andreas Rinker Dr. Olaf Scheer Dr. Patrick Tegeder / 17 / zeb/Partner Partner Dr. Thomas Abel Dr. Dirk Holländer Andreas Schick Dr. Christoph Auerbach Ulrich Hoyer Christian Schiele Dr. Thomas Bannert Dr. Sven Jansen Prof. Dr. Dres. h. c. Henner Schierenbeck Elke Benning-Rohnke Stefan Kaufmann Dr. Michaela Schneider Christoph Bundschu Dieter Kipp Johannes Stengl Martin Danne Prof. Dr. Stefan Kirmße Heinz-Gerd Stickling Dr. André Ehlerding Horst Kleinlein Dr. Jens Sträter Dr. Jens Eickbusch Thomas O. Klimpke Dr. Klaus Strenge Thomas Engeln Werner Konezny Dr. Markus Strietzel Carola Ernst Sven Krämer Dr. Patrick Tegeder Wolfgang Essing Stephan Kruft Dr. Markus Thiesmeyer Dr. Rüdiger Frischmuth Christian Legény Dr. Stefan Trost Stefan Geipel Dr. Katrin Lumma Dr. Matthias Uebing Simon Grimm Dr. Wilhelm Menninghaus Dr. Markus Wilpert Christian Große Dr. Andreas Rinker Rainer Windler Dr. Thomas Hartschuh Prof. Dr. Bernd Rolfes Dr. Carsten Wittrock Dr. Christian Heitmann Heinz Rubin Dr. Ralph zur Brügge Dr. Alexander Henk Axel Oliver Sarnitz Jürgen Hofner Dr. Olaf Scheer / 19 Themen 22Steuerung 42Informationstechnologie 54 Privat- und Firmenkundengeschäft 72 Organisation und Transformation 92Strategie 96 Human Capital / Steuerung BayernLB | GRC – FIT: Neuausrichtung des Bereichs Group Risk Control Ausgangssituation und Projektziel Die BayernLB ist eine der großen Landesbanken und regionalen Geschäftsbanken in Deutschland. Sie hat im Jahr 2012 das durch die Finanzmarktkrise und Staatsbürgschaft erforderlich gewordene EU-Beihilfeverfahren erfolgreich abgeschlossen. Die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells wurde offiziell bestätigt, die Stabilität der Bank genießt bei allen Stakeholdern der Bank eine hohe Priorität. Dem soll auch durch ein unabhängiges und effektives Risikocontrolling Rechnung getragen werden, das den Anforderungen der BaFin im Rahmen der derzeit diskutierten Novellierung der MaRisk entspricht. Vor diesem Hintergrund hat sich die BayernLB entschlossen, das Projekt GRC – FIT (Group Risk Control – Fokussiert, Integriert, Transparent) aufzusetzen. Zielsetzung des Projekts Das Projekt dient der Entwicklung eines Zielbilds für die zukünftige inhaltliche und funktionale Aufstellung des Risikocontrollings. Hierzu soll in einem ersten Schritt Transparenz über die Ausgangslage und Entwicklungspotenziale im Risikocontrolling geschaffen werden. Das Ziel der BayernLB für die Entwicklung des Risikocontrollings spiegelt sich in dem Projektnamen „FIT“ wider: / Fokussierung: Konzentration auf die Kernaufgaben /Integration: Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen, integriert in den Geschäftsprozessen /Transparenz: Darstellung des Wertbeitrags des Risikocontrollings zur Banksteuerung Um die Zielsetzung des Projekts zu erreichen, wurde zeb/ von der BayernLB als fachlich erfahrener und umsetzungsstarker Projektpartner ausgewählt. Vorgehen im Projekt Das Projekt wurde in enger Kooperation der Projektpartner zeb/ und dem Bereich Group Risk Control in der BayernLB durchgeführt. Als Vorgehensmodell wurde das zeb/-Standardvorgehen angewendet. Dies sieht folgende / 22 / Steuerung Projektschritte vor: 1. Entwicklung des BayernLB-Funktionskatalogs 2. Durchführung des Funktions- und Kapazitäts-Benchmarkings 3. Entwicklung GRC-Zielbild )XQNWLRQVNDWDORJ *URXS5LVN&RQWUROOLQJ Kernmandate Ergänzungsmandate Zusatzmandate Funktion 1 Funktion 2 Funktion 3 Funktion n Current Current Current Current Future Future Future Future % % % % Projekte Abb. 1: Funktionskatalog Group Risk Controlling In einem ersten Schritt wurde der BayernLB-Funktionskatalog entwickelt (vgl. Abb. 1). Zunächst wurden hierzu die Funktionen im Rahmen der strukturierten zeb/-Funktionsmatrix erhoben. Die zeb/-Funktionsmatrix erfasst alle Aufgaben im Markt-, Kredit-, Liquiditäts-, operationellen und strategischen Risikocontrolling im Rahmen der Funktionsgruppen „Business Area Controlling“/„Functional Risk Controlling“, „Business Support“, „Methodology and Procedures“ und „System Support“. Die zeb/-Funktionsmatrix wurde anhand der zeb/ Best Market Practice entwickelt und im Rahmen des Projekts in gemeinsamer Diskussion mit den Projektbeteiligten an die BayernLB angepasst. Als Ergebnis wurden alle Aufgaben und Funktionen der BayernLB in einem einheitlichen, übergreifenden Format im „BayernLB-Funktionskatalog“ dargestellt. Der Funktionskatalog dient als Grundlage der Benchmarkinganalyse, in der die Funktionen der BayernLB in Kern und Ergänzungsmandate des Risikocontrollings strukturiert werden. In die Benchmarking-Analyse werden alle bestehenden und zukünftigen Anforderungen, die sich regulatorisch wie auch bankintern ergeben, einbezogen. Besonderer Fokus liegt im Rahmen dieses Benchmarkings auf der Erfüllung der zentralen Anforderungen an das Risikocontrolling aus der Säule II. Aber auch prozessuale Faktoren, wie zentrale/dezentrale Aufstellung oder die Wertschöpfungstiefe, wurden mit der BayernLB anhand der Benchmarking-Ergebnisse diskutiert. Das GRC-Zielbild wurde auf Basis des BayernLB-Funktionskatalogs wie auch auf Basis der Benchmarking-Ergebnisse von zeb/ entwickelt und den GRC-Führungskräften in einem gemeinsamen Workshop vorgestellt. / 23 / Steuerung Projektergebnisse Aus dem Projekt erhält die BayernLB einen generischen Funktionskatalog, der alle Aufgaben des Bereichs Group Risk Control in einem einheitlichen Format abbildet. Der Funktionskatalog kann zukünftig als Grundlage zur Planung und Weiterentwicklung des Bereichs GRC herangezogen werden. Die Ergebnisse des Projekts wurden in Bezug auf die Verteilung von Kernund Ergänzungsmandaten gegen die zeb/ Best Market Practice verprobt. Die BayernLB erhält somit einen separaten Blick auf Kernmandate und Zusatzmandate im Risikocontrolling wie auch einen Blick auf die zukünftig umzusetzenden Aufgaben. Es wird Klarheit in Bezug auf die Abgrenzung zu anderen Bereichen geschaffen und eine Bottom Line für die Umsetzung des Risikocontrollings gemäß den MaRisk geschaffen. Als weiteres Ergebnis wurde der BayernLB ein Best-Practice-Organisationschart vorgeschlagen, das ein zukunfts- und MaRisk-fähiges Risikocontrolling für eine Bank von der Größe der BayernLB definiert. Andreas Leonhard Dr. Thomas Hartschuh Head of Group Risk Control Partner Weitere Informationen unter www.zeb.de BayernLBzeb/ Karlheinz Schwazer Simon Grimm Head of Group Credit Risk Control Partner BayernLBzeb/ Robert Buchberger Oliver Schoch Head of Group Risk Senior Manager Standards and Reporting zeb/ BayernLB Armin Heimbuchner Head of Group Risk Operations BayernLB / 24 Juliane Hecke / Steuerung TeamBank AG | Integrierte Bebauungsplanung für die Steuerungslandschaft Ausgangssituation und Projektauftrag Die TeamBank AG ist spezialisierter Anbieter von Ratenkrediten im genossenschaftlichen Verbund und hat mit seinem Kernprodukt easyCredit eine der bekanntesten Marken in Deutschlands Bankwesen geschaffen. Die Wachstumsraten und Marktanteile von easyCredit bestätigen den Erfolg der klaren Fokussierung. Der Bereich Finanzen und Controlling (FC) hat in den letzten Jahren eine umfangreiche Systemunterstützung geschaffen, um die zunehmenden externen und internen Anforderungen zu erfüllen. Aufgrund des stetig wachsenden Geschäftsvolumens und der steigenden gesetzlichen Anforderungen hat die TeamBank ein Projekt initiiert, in dem die Zukunftsfähigkeit der Steuerungslandschaft überprüft und gezielte Maßnahmen abgeleitet werden sollten, um so den weiter wachsenden Anforderungen zu begegnen. Vor dem Hintergrund der langjährigen, sehr guten Projektpartnerschaft und der breiten Expertise an der Schnittstelle zwischen Steuerungsanforderungen und IT-Umsetzung wurde zeb/ gebeten, gemeinsam mit der TeamBank eine langfristige Bebauungsplanung zu entwickeln. Projektvorgehen und Ergebnisse Bebauungsplanung Die Bebauungsplanung wurde primär an fachlichen Themen ausgerichtet. Hierzu wurden zunächst die aktuellen Anforderungen strukturiert erhoben und um bekannte zukünftige Herausforderungen (Basel III, IFRS 9) ergänzt. Um diese abzubilden, wurde eine logische Zielarchitektur entwickelt. Dabei lag der Fokus insbesondere auf der Identifikation und Realisierung von Synergieeffekten wie Datenhaltung und übergreifende Kalkulation (vgl. Abb. 1). Durch ein Mapping der konkreten Systeme konnten zukunftsfähige Teile der bestehenden Architektur strukturiert in die Zielarchitektur übertragen und Gaps in der Systemunterstützung identifiziert werden. / 26 Reporting (Gesamtbank) Unternehmenssteuerung Risk-Return- und Kapitalsteuerung Planung (Gesamtbank) Themenbezogenes Reporting Controlling Risikotragfähigkeit Werttreiberbäume Bilanz/ GuV Anhang/ Notes Investitions-/ Projektcontrolling Themenbez. Reporting Risikocontrolling Externe Interne Meldungen Meldungen Meldewesen Controlling Accounting Risikocontrolling Planung (dezentral) Multi-Gaap-Accounting Gesamtbankrisiko SolvV Ergebniscontrolling Impairment Risikoarten GroMiKV Kostencontrolling Kategorisierung Kreditentscheidung Liquiditätskennzahlen Vertriebscontrolling Sonstige Themen DZ-Bank-Meldungen Controlling Partnerbanken-Management Sonstige Meldungen Übergreifender Basisrechenkern Nicht funktionale Prozesse Modellierung und Kalkulation Auswertungen und Berichte / Steuerung Einheitliche Kalkulation/Bewertung Datenversorgung Einheitliche Cashflow-Generierung Integrierte Datenhaltung/Datenmodell Kunden Keditent- Restschuldscheidung versicherung Vertrag Konto Zahlungsverkehr Partner Finanzbuch- Mitarbeiter haltung Abb. 1: Logische Architektur TeamBank FC In der Gap-Analyse wurden die identifizierten fachlichen und technischen Lücken dokumentiert und hinsichtlich ihrer Umsetzungspriorität bewertet. Anschließend konnte eine Roadmap abgeleitet werden, die die notwendigen Umsetzungsschritte in ihren Abhängigkeiten und ihren Priorisierungen zeitlich strukturiert. Parallel zu der Bebauungsplanung wurde außerdem die Organisationsstruktur innerhalb des Bereichs Finanzen und Controlling neu ausgerichtet, um die weiter steigenden regulatorischen Anforderungen erfüllen zu können. Verprobung der entwickelten Architektur Im Rahmen eines ersten Projekts aus der Roadmap wurde die Umsetzbarkeit der entwickelten Architektur geprüft. Als zentrale Handlungsfelder konnten die Ausweitung des vorhandenen Datawarehouses (EDH) sowie die Etablierung einer zentralen Kalkulation identifiziert werden. In einem Proof of Concept (PoC) sollte am Beispiel der Kalkulationsplattform zeb//control calculation überprüft werden, ob eine Standard-Rechenkern-Lösung in die Systemlandschaft der TeamBank zielarchitekturkonform integriert werden kann. So konnten sowohl die Integration in die geplante Architektur als auch die Abdeckung der fachlichen Kalkulationsanforderungen erfolgreich nachgewiesen werden. / 27 Laura Kunterding / Steuerung Ausblick Aktuell wird die verprobte Architektur in der TeamBank umgesetzt. Aufbauend auf dem bestehenden Datawarehouse wird die Kalkulation aller notwendigen IFRS-Kennzahlen für Meldewesen und Accounting auf Einzelgeschäftsebene in zeb//control erfolgen. Parallel werden weitere Themen aus der Roadmap wie zum Beispiel Basel III umgesetzt. Mit der integrierten Bebauungsplanung hat die TeamBank eine hervorragende Grundlage geschaffen, um ihre Architektur strukturiert weiter zu entwickeln und neue Themen in die bestehende Landschaft einzuordnen. So wird die Bebauungsplanung kontinuierlich fortgeschrieben und dient als ein zentrales Kommunikationsmedium, um mit den internen Partnern (insbesondere der IT) gemeinsam die weitere strategische Ausrichtung festzulegen und die konkreten Projekt- und Kapazitätsplanungen vorzu- Dr. Christiane Decker Jörg Geisler Mitglied des Vorstandes Bereichsleiter TeamBank AG Finanzen und Controlling TeamBank AG Jürgen Hofner Dr. Jens Eickbusch Geschäftsführender Partner Partner zeb/information.technologyzeb/ Weitere Informationen unter www.zeb.de bereiten. / 29 / Steuerung East Capital Asset Management | Outsourcing des Risikomanagements Ausgangssituation und Projektauftrag East Capital zählt zu den weltweit größten Asset-Managern für Investitionen in Mittel-, Südost- und Osteuropa. Das verwaltete Vermögen beläuft sich derzeit auf ca. 32 Mrd. Schwedische Kronen. East Capital wurde 1997 in Stockholm gegründet und ist ein unabhängiges Asset-Management-Unternehmen, in dem die Eigentümer vollständig ins Tagesgeschäft eingebunden sind. Das breite Spektrum an Investoren umfasst sowohl Privatpersonen als auch institutionelle Kunden und stellt damit stabile Investitionen und langfristige Investitionsstrategien sicher. Die Investitionsprodukte decken eine breite Palette an Ländern, Regionen und Branchen ab, wobei täglich gehandelte OGAW-Fonds einen Großteil des verwalteten Vermögens ausmachen. Die Investitionsstrategie basiert auf Schwerpunktregionen, einer langfristigen Betrachtung und regionaler Präsenz. East Capital Asset Management ist die Fondsmanagementgesellschaft für schwedische OGAW-Fonds und verfügt über eigene Risikomanagement- und Compliance-Funktionen. Im Frühjahr 2010 wurde das Risikomanagement an crescore/ Risk & Compliance Partner ausgelagert. Das Risikomanagement ist somit unabhängig vom Geschäft und unterstützt es dennoch mit Know-how im Bereich Risikomanagement und im Hinblick auf neue europäische und schwedische Finanzvorschriften. Projektinhalte und Vorgehen Der Aufteilung der Risikomanagementverantwortung liegt das Prinzip der drei „Verteidigungslinien“ zugrunde. Als erste Verteidigungslinie agiert der Mitarbeiter. Er ist verantwortlich für das Risikomanagement bezüglich seiner Tätigkeiten und Prozesse sowie für die Einhaltung interner und externer Richtlinien. Die dritte Verteidigungslinie, die interne Revision, informiert den Vorstand und das Senior Management anhand eines risikoorientierten Ansatzes über die Effektivität der Risikobewertung und -verwaltung im Unternehmen sowie über die Arbeit der ersten und zweiten Verteidigungslinie. / 30 / Steuerung Der Risikomanager und Compliance Officer (vgl. Abb. 1) ist als zweite Verteidigungslinie verantwortlich für die Umsetzung der Risikopolitik und Risikomanagementstrategien des Vorstandes in Anweisungen, Prozessen und Verfahren. Zu den Aufgaben des Risikomanagers zählen die Entwicklung und Verwaltung des betrieblichen Risiko-Rahmenwerks sowie die Bereitstellung von Richtlinien und Unterstützung für Geschäftsbereiche bezüglich der Umsetzung dieser Vorgaben. Darüber hinaus ist der Risikomanager auch für die Konsolidierung und Überwachung von Risiken zuständig. Das Risikomanagement soll in die Geschäftsabläufe integriert sein und dennoch unabhängig davon agieren. 5LVLNRPDQDJHPHQW (UVWH 9HUWHLGLJXQJVOLQLH =ZHLWH 9HUWHLGLJXQJVOLQLH 'ULWWH 9HUWHLGLJXQJVOLQLH Geschäftsbetrieb Risikomanagement und Compliance Revision = Kernaufgaben von crescore/ Risk & Compliance Partner Abb. 1: Drei Verteidigungslinien als Grundlage des Risikomanagements Die allgemeinen Aufgaben beinhalten die Verbesserung des Risikosystems durch Quantifizierung und Minderung von Risiken und natürlich auch das kontinuierliche Management-Reporting. Neben diesen täglichen Aufgaben übernahm der Risikomanager von crescore/ Risk & Compliance Partner beispielsweise bereits die Konzeption eines Risikoberichts für den Vorstandsvorsitzenden und den Vorstand. In einem weiteren wichtigen Projekt unterstützte der Risikomanager die Umsetzung der OGAW-IV-Richtlinie im Unternehmen. Das Projekt beinhaltete viele verschiedene Aspekte zur Kompetenz der Risikofunktion – von der Interpretation der Richtlinien bis hin zur Unterstützung bei der Umsetzung in Geschäftsabläufe – sowie zur quantitativen Arbeit, z. B. die Verbesserung von Liquiditätsstresstests für Fonds. In verschiedenen Abteilungen des Unternehmens wurden Schulungen zur Stärkung der Risikowahrnehmung bei den Mitarbeitern durchgeführt. / 31 / Steuerung Projektergebnisse crescore/ Risk & Compliance Partner unterstützte East Capital Asset Management bei der Ausrichtung des Risikomanagements im Zuge der Weiterentwicklung der aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Die Umsetzung der OGAW-IV-Richtlinie führte zu klaren Verbesserungen des Risikomanagements, insbesondere im Bereich Fonds. Aufgrund der langjährigen Erfahrung im Unternehmen konnte der externe Risikomanager dessen Vertrauen gewinnen und ist nun ein selbstverständlicher und regulärer Weitere Informationen unter www.zeb.de Teil der Risikomanagementfunktion. / 32 Johan Wigh Mikael Brodersen Vorstandsvorsitzender Manager East Capital crescore/ Asset Management Risk & Compliance Partner Baizhou Zhu / Steuerung Österreichische Volksbanken-AG | Umsetzung Meldewesen und Basel III im Kreditinstitute-Verbund Ausgangssituation und Projektauftrag Im Zusammenhang mit den Stabilisierungsmaßnahmen für das österreichische Bankwesen hat die Republik Österreich mit §30a BWG die rechtliche Grundlage für die aufsichtliche Konsolidierung des Volksbankensektors geschaffen. Die Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG) steht in diesem Zusammenhang als Zentralorganisation u. a. in der Verantwortung, die Erfüllung der aufsichtlichen Meldewesenanforderungen für den konsolidierten Verbund sicherzustellen. Zeitgleich mussten die neuen Basel-III-Anforderungen umgesetzt werden. Im Zuge der Umsetzung des Projekts „Verbundmeldewesen und Basel III“ hat die ÖVAG zeb/ mit der Projektleitung sowie der fachlichen Konzeption und Umsetzungsbegleitung beauftragt. Projektinhalte und Vorgehen Im Rahmen der Projektleitung verantwortete zeb/ die Projektsteuerung in der ÖVAG mit insgesamt sieben Teilprojekten und rund 90 internen und externen Projektmitarbeitern. Die Projektergebnisse wurden gemeinsam von Experten der ÖVAG, der Volksbanken, des Allgemeinen Rechenzentrums (ARZ) und zeb/ in Wien und an anderen Projektstandorten erarbeitet. Die besondere Herausforderung des Projekts bestand neben der Koordination der vielfältigen parallelen Aktivitäten in der Einbindung der zahlreichen Projektpartner und Stakeholder sowie der erstmalig vollständigen meldetechnischen An- und Einbindung von über 60 Volksbanken. Das Projekt „Verbundmeldewesen und Basel III“ gliederte sich inhaltlich in zwei Module: Sicherstellung der Meldefähigkeit für den KreditinstituteVerbund (1) und Umstellung des regulatorischen Meldewesens für den Verbund auf Basel III (2). / 34 / Steuerung 1. 2. Aktuelle Meldungen umzusetzen im Verbund 1. Meldungserstellung gemäß gültiger Ordnungsnormen für den ÖVAG-Konzern in 2012 Status quo 2. Erweiterung Meldungserstellung für den Kreditinstitute-Verbund bis September 2012 3. 4. Basel III umzusetzen im ÖVAG-Konzern Basel III umzusetzen im Verbund 3. Umsetzung Meldeerfordernisse gem. Basel III für den ÖVAG-Konzern bis März 2013 4. Parallele Umsetzung Meldeerfordernisse für den KreditinstituteVerbund bis März 2013 Abb. 1: Rahmenbedingungen und Umsetzungserfordernisse (1) Die erste Projektphase fokussierte auf die Sicherstellung der in 2012 bestehenden Meldeverpflichtungen gemäß österreichischen Ordnungsnormen sowie den VERA-Meldebestimmungen (Vermögens-, Erfolgs- und Risikoausweis) für den konsolidierten Kreditinstitute-Verbund zum ersten Meldestichtag am 30. September 2012. Der erweiterte Konsolidierungskreis umfasste rund 170 Entitäten. Daher galt es, mit allen Beteiligten (ÖVAG, Volksbanken, Österreichischer Genossenschaftsverband, ARZ) innerhalb des kurzfristigen Umsetzungszeitraums von sechs Monaten sowohl die Prozesse als auch die Erweiterung der Datenbasis und der Funktionalitäten sicherzustellen, um einen möglichst hohen Automatisierungsgrad bei der Meldungserstellung zu erreichen. (2) Parallel zur ersten Projektphase wurden die Vorbereitungen für die Umstellung des regulatorischen Meldewesens auf Basel III gestartet – sowohl für den Kreditinstituteverbund als auch für den ÖVAG-Konzern und die Einzelinstitute. Die ÖVAG wurde im Vorfeld des Projekts von der Buchungsgemeinschaft des ARZ mit der Fachkonzeption für die Basel-III-Umsetzungspakete beauftragt. zeb/ verantwortete hierbei die Erstellung und Abstimmung der Fachkonzeption der regulatorischen Anforderungen für Solvabilität, Liquidität, Großveranlagung sowie Leverage Ratio. Im weiteren Projektverlauf unterstützte zeb/ bei der Datenspezifikation sowie der fachlichen Begleitung der DV-Konzeption und der technischen Umsetzung im ARZ. In gemeinsamen Testteams mit den Experten der ÖVAG wurden die Datenintegrationstests sowie meldungsspezifische Modultests durchgeführt. Die enge Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen der ÖVAG stellte bereits frühzeitig einen umfangreichen Know-how-Transfer sicher. / 35 / Steuerung Projektergebnisse Mit dem Mitte 2013 zu erwartenden Projektabschluss ist neben einer in weiten Teilen automatisierten Meldefähigkeit für einen mehr als 60 Institute umfassenden Kreditinstitute-Verbund auch die laufende Überwachung der regulatorischen Kennzahlen auf Verbundebene gewährleistet. Auf dieser Grundlage kann eine zielgerichtete Steuerung des gesamten Verbunds Weitere Informationen unter www.zeb.de nach regulatorischen Risikogrößen erfolgen. / 36 Dir. Mag. Walter Keindl Simon Grimm Bereichsleiter Finanzen Partner Österreichische Volksbanken-AG zeb/ Dir. Dr. Harald Seebacher Sven Krämer Bereichsleiter Organisation/IT Partner Österreichische Volksbanken-AG zeb/ Mag. Anton Kellner Dietmar Genßler Abteilungsleiter Verbundmeldewesen Senior Manager Österreichische Volksbanken-AG zeb/ Amir Salajegheh / Steuerung Volkswagen Financial Services AG | Risikokonzentrationen Ausgangssituation Im Zuge der Finanzmarktkrise wurde erkannt, dass Konzentrationseffekte die Auswirkungen adverser Entwicklungen auf die Risikosituation eines Instituts wesentlich verstärken können. So tragen überdurchschnittlich große Einzelexposures im Krisenfall überproportional zur Risikoentwicklung bei. Die Identifikation und Bewertung von Risikokonzentrationen muss somit aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine wichtige Rolle im Risikomanagement einnehmen. Ebenso wurden die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an das Risikomanagement dahingehend erweitert, dass die Dokumentation und Behandlung von Risikokonzentrationen in den Instituten stärker in den Fokus der aufsichtlichen Betrachtung gelangen. Insbesondere sind in den MaRisk einschlägige Regelungen zur Berücksichtigung von Risikokonzentratio- n atio ifik nt Q Ü b er 6WHXHUXQJ YRQ5LVLNR NRQ]HQWUD WLRQHQ ve tati nti ng ua ittlu m Er Ide nen in den Risikosteuerungs- und -controllingprozessen enthalten. wa ch un g B e ur t ei lun g Abb. 1: Risikokonzentrationen im Steuerungsregelkreis Für die Volkswagen Financial Services AG (VW FS AG) bestand die besondere Herausforderung darin, die für ihr Geschäftsmodell relevanten Risikokonzentrationen zu identifizieren und zu steuern. zeb/ wurde beauftragt, in enger Abstimmung mit dem zentralen Risikomanagement der VW FS AG und den Risikoartenverantwortlichen der VW Bank, der VW Leasing und der VW Versicherung eine fachliche Konzeption zur Integration von Risikokonzentrationen in den Steuerungsregelkreis (vgl. Abb. 1) zu entwickeln sowie die bereits existierenden Methoden und Prozesse im Risikomanagement auf hinreichende Berücksichtigung von Risikokonzentrationen zu prüfen. / 38 / Steuerung Vorgehen im Projekt Zunächst wurden für die im Projektfokus stehenden Unternehmen vorhandene Risikokonzentrationen je Risikoart identifiziert und gemäß ihrer Bedeutung und Relevanz klassifiziert. Dabei wurde auf die in der Risikoinventur vorgenommene Unterteilung in wesentliche und unwesentliche Risikoarten Bezug genommen. Anschließend erfolgte die Dokumentation der Methoden zur Quantifizierung, Beurteilung und Überwachung von Risikokonzentrationen sowohl allgemein als auch in Bezug auf die Umsetzung im Risikomanagement der VW FS AG. Insbesondere wurde analysiert, ob die in der Risikotragfähigkeitsrechnung und den Risiko-Stresstests verwendeten Risikoquantifizierungsmethoden bereits explizit oder implizit Risikokonzentrationen berücksichtigen. Für den Spezialfall des Kreditrisikos wurde dargestellt, dass mögliche Risikokonzentrationen durch das zur Ermittlung des Kreditrisikos angewendete Basel-II-Modell unterschätzt werden können, falls der tatsächliche Wert der Asset-Korrelation im Portfolio über den Modellannahmen liegt. Um diesen Fall für die VW FS AG sicher auszuschließen, wurde eine numerische Schätzmethodik für die Asset-Korrelation entwickelt und in SAS implementiert. Ebenso wurde untersucht, ob und wie sich Risikokonzentrationen – insbesondere vor dem Hintergrund des Geschäftsmodells und der strategischen Ausrichtung der VW FS AG – limitieren lassen. Die sich aus einzelnen Untersuchungen ergebenden Handlungsbedarfe zur Optimierung der Abbildung von Risikokonzentrationen in der Risikosteuerung wurden sukzessive abgearbeitet. / 39 Johanna Overmeyer Dr. Eric Tobias Henn Jan Mersmann Dr. Klaus Strenge / Steuerung Projektergebnisse Mit dem Projekt „Risikokonzentrationen“ wurden die folgenden Ziele erreicht: /Schaffung von Transparenz über vorhandene Risiko- und Ertragskonzentrationen /Gewährleistung des frühzeitigen Erkennens von Risiko- und Ertragskonzentrationen im Geschäftsprozess und somit Eröffnung von Gegensteuerungsoptionen /Ermöglichung des Einbezugs von Risiko- und Ertragskonzentrationen in die gruppenweite Steuerung /Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen im Hinblick auf die Behandlung von Risiko- und Ertragskonzentrationen Auf Basis der Projektergebnisse wurde ein Vorgehensleitfaden erstellt, um die Landesgesellschaften der VW FS AG bei der Umsetzung lokaler Projekte zu Risikokonzentrationen zu unterstützen und einen gruppenweit einheitlichen Ansatz zu definieren. Christian Löbke Marco Koroll Divisional Head of Group Risk Head of Risk Bearing Capacity Management & Methods & Stresstesting Dr. Klaus Strenge Torsten Pyttlik Partner Manager zeb/zeb/ Weitere Informationen unter www.zeb.de Volkswagen Financial Services AG Volkswagen Financial Services AG / 41 / Informationstechnologie Finanz Informatik | Kooperation SAP Bank Analyzer Ausgangssituation Der SAP Bank Analyzer hat sich in den letzten Jahren in der Banksteuerung bei Groß- und Landesbanken etabliert. Als Standardsoftware mit dem Fokus auf Accounting, Controlling und Meldewesen deckt er die Anforderungen der Institute zu großen Teilen ab. Insbesondere seine Multi-GAAP-Fähigkeit macht ihn zu einem geeigneten Instrument, um die immer weiter zunehmenden Anforderungen an die Rechnungslegung in Banken (IFRS 9) abzudecken. Als Standardsoftware bringt er einerseits bereits vorgefertigte Inhalte („Business Content“) mit, andererseits ermöglicht er den Instituten im Rahmen des Customizing auch die Realisierung individueller Anforderungen. Typischerweise bewegt sich eine Standardsoftware im Spannungsfeld zwischen Umsetzung individueller Anforderungen und Nutzung der vorhandenen Standards im Sinne einer Aufwand-Nutzen-Abwägung. Daher liegen die Stärken des Bank Analyzers in / der weiten Abdeckung von Fragen der Banksteuerung (vgl. Abb. 1) /der weitläufigen Verbreitung und dem daher marktweit verfügbaren Know-how / der Stabilität des Herstellers / dem Effizienz- und Synergiepotenzial einer Standardsoftware Mit zunehmender Verbreitung der Software in der Sparkassen-Finanzgruppe – insbesondere bei Landesbanken – hat auch die Finanz Informatik begonnen, Dienstleistungen rund um die Einführung und den Betrieb des Bank Analyzers aufzubauen. / 42 / Informationstechnologie $XVZHUWXQJHQ XQG%HULFKWH Berichte und Auswertungen SAP BW Gesamtbankreporting/ Analysen Accounting Controlling SAP AFI SAP PA SAP CRA Vorkalkulation Basel II + III: CRD IV, COREP Buchhaltung 0RGHOOLHUXQJ XQG.DONXODWLRQ Bilanz/GuV Aufsichtsrecht Bewertung Offenlegung Nachkalkulation SAP RRA/IRR Impairment Kostenverrechnung Hedge Accounting Basismeldungen (BiSta, GroMiKV, …) Basis Rechenkern 'DWHQ YHUVRUJXQJ abgedeckt Datenbasis und -aufbereitung Kernbanksysteme z. T. abgedeckt Handelssysteme Niederlassungen / Bank Analyzer deckt derzeit viele Funktionen der Gesamtbanksteuerung ab / Weit verbreitet ist die übergeordnete Reportingfunktion mittels SAP BW / Aktueller und zukünftiger Schwerpunkt ist Finanzen/ Rechnungswesen mit „Multi-GAAP“Fähigkeit Sonstige nicht abgedeckt Abb. 1: Leistungsspektrum SAP Bank Analyzer Projektinhalte und Vorgehen Ziel der Kooperation von Finanz Informatik und zeb/ ist es, den großen Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe gemeinsam ein möglichst breites Dienstleistungsspektrum rund um den SAP Bank Analyzer anbieten zu können. Hierbei ergänzen sich die Stärken der Kooperationspartner ideal. Die Finanz Informatik Solutions Plus weist exzellentes Know-how bei Integrations- und Infrastrukturfragestellungen auf, ITE computence bringt langjährige SAP-Bank-Analyzer-Expertise als Partner der SAP ein. Seit Abschluss der Kooperationsvereinbarung wird die neue Form der Zusammenarbeit bereits erfolgreich in zwei Großprojekten etabliert. Insbesondere die Einführung bzw. Migration von Banken auf die neue technische Plattform auf Basis des sogenannten „Subledger Szenarios“, also der parallelen Verbuchung von Geschäftsvorfällen in mehreren Rechnungslegungskreisen (insb. HGB und IFRS) ohne Überleitungsrechnung, steht derzeit im Fokus unserer Zusammenarbeit. Die Partner decken dabei gemeinsam zahlreiche verschiedene Aufgabenstellungen – von der Datenanbindung des Systems über das Customizing bis hin zum systematischen Testmanagement – ab. / 43 / Informationstechnologie Ausblick Der SAP Bank Analyzer wird auch zukünftig unbestritten die Standardsoftware in der Rechnungslegung von großen „Multi-GAAP-Instituten“ und damit ein wichtiger Baustein der Banksteuerung sein. Aufbauend auf der bereits erfolgreich angelaufenen Kooperation werden die Finanz Informatik und zeb/ ihr gemeinsames Dienstleistungsspektrum weiter ausbauen. Die bereits gesammelten Erfahrungen der beiden kompetenten Partner und die vertrauensvolle Zusammenarbeit sind dafür eine sehr gute Grundlage. Franz-Theo Brockhoff Dr. Patrick Tegeder Stv. Vorsitzender der Geschäftsführender Partner Geschäftsführung der zeb/ Finanz Informatik Dr. Hans-Jürgen Plewan Christoph Bundschu Geschäftsführer Geschäftsführender Partner Finanz Informatik ITE computence Weitere Informationen unter www.zeb.de Solutions Plus / 44 Dr. Ralph zur Brügge Geschäftsführender Partner ITE computence / Informationstechnologie Raiffeisen Bank International AG | Hedge Accounting Ausgangssituation und Projektauftrag Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) betrachtet Österreich sowie Zentral- und Osteuropa (CEE) als ihren Heimmarkt. Sie ist in Österreich eine der führenden Kommerz- und Investmentbanken und verfügt in 17 CEE-Märkten über ein engmaschiges Netzwerk von Tochterbanken, Leasinggesellschaften und zahlreichen spezialisierten Finanzdienstleistungsunternehmen. Sie betreut vor allem österreichische, aber auch internationale Kunden sowie multinationale Großkunden, die in Zentral- und Osteuropa tätig sind. Vor diesem Hintergrund wird die RBI mit hohen Anforderungen an das Ertrags- und Risikomanagement konfrontiert. Zur Absicherung von Marktschwankungen der Kundengeschäfte werden mittels Derivaten entgegengesetzte Sicherungsbeziehungen eingegangen. Sofern die ökonomische Absicherung nicht bilanziell als Sicherungsbeziehung im Hedge Accounting erfolgt, sind Verwerfungen in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und ggf. im Eigenkapital (EK) die Folge. Ursache dafür ist, dass ohne die Anwendung von Hedge Accounting bilanziell eine Kombination von Elementen des Anschaffungskostenprinzips mit Elementen des Fair-ValueAnsatzes zu einem nicht sachgerechten bilanziellen Ausweis der Wertschwankungen aus risikobehafteten Positionen führt. Unter Hedge Accounting sind spezielle Bilanzierungsregelungen in der internationalen Rechnungslegung IFRS nach IAS 39 für derartige Sicherungsbeziehungen zu verstehen. Es hat wegen der hohen Auswirkungen auf die GuV besondere Relevanz für die Stabilisierung des Finanzergebnisses. zeb/ verfügt als spezialisierte Beratung für die Gesamtbanksteuerung neben der fachlichen Expertise zur Nutzung der Hedge-Accounting-Methoden auch technisch mit der Hedge-Engine über eine praxiserprobte Software zur Abbildung der weitreichenden Anforderungen im Hedge Accounting. / 45 / Informationstechnologie Vorgehen im Projekt Gemeinsam mit zeb/ wurde die Hedge-Engine zur Nutzung von weiteren Hedge-Accounting-Methoden aus dem Portfolio-Fair-Value-Hedge-Accounting und weiteren Optimierung in einem dreistufigen Vorgehen eingeführt (vgl. Abb. 1). Mikro-Fair-Value-Hedge-Accounting / Migration von existierenden Mikro-Hedge-Beziehungen / Tägliche Designation von Neugeschäft mit untertäglicher Kursversorgung / Optimierung der Mikro-Hedge-Beziehungen und Reduktion der GuV-Volatilität Portfolio-Fair-Value-Hedge-Accounting / Designation von Hedge-Beziehungen für Darlehen, Bonds und Swaps in den Währungen EUR, USD und CHF / Optimierung der Portfolio-Hedge-Beziehungen und Reduktion der GuV-Volatilität Hedge-Engine auf Basis der Risikosteuerung Kamakura BRAIN/KRM ]HE LIUV Mikro- und Portfolio-Cash-Flow-Hedge-Accounting / Reduktion des bisherigen Makro-Cash-Flow-Hedge-Accountings / Nutzung des Portfolio-Fair-Value-Hedge-Accounting-Ansatzes .50 Derivate-Netting (n:m zur Reduktion des Derivatevolumens) Hedge Accounting von nicht linearen Produkten Abb. 1: Übersicht Projektphase und Scope Die Einführung von Hedge Accounting erfolgte innerhalb von neun Monaten für Phase 1 und 2 und weiteren vier Monaten für erweiterte HedgeMethoden in Phase 3. Im Vorfeld und beim Projektsetup wurden zunächst die fachlichen Anforderungen definiert sowie die Datenanforderungen aufgenommen. Darauf aufbauend wurde die Zielarchitektur unter Berücksichtigung möglicher Implementierungsvarianten abgeleitet. Um Bilanz- und GuV-Effekte durch die Einführung der Hedge-Engine abschätzen zu können, wurden Proberechnungen für Mikro- und Portfolio-Fair-Value-Hedge-Accounting durchgeführt. In der ersten Phase wurde das Fachkonzept erstellt, auf dessen Basis die Hedge-Engine implementiert wurde. Damit konnten bestehende MikroFair-Value-Hedges in die Software migriert und neue Mikro-Fair-ValueHedge-Beziehungen designiert werden. Phase 2 fokussierte auf die Einführung von Portfolio-Fair-Value-HedgeAccounting sowie Cash-Flow-Hedge-Accounting. Das Modul „Hedge-Selektion“, das Teil der Hedge-Engine ist, wurde ebenso eingeführt. Dadurch konnte eine Verbesserung der GuV-Auswirkung durch eine Optimierung der Zuordnung zu den Hedge-Accounting-Ansätzen auf Basis der TreasuryZinsrisikosteuerung erzielt werden. / 46 Phase 1 Phase 2 Phase 3 / Informationstechnologie Die Hedge-Accounting-Erweiterungen der Phase 3 umfassten einerseits die Einführung von Mikro-Fair-Value-Hedge-Accounting für nicht lineare Produkte sowie die Einführung einer Methode für die Regressionsanalyse auf Basis von prospektiven Cash Flows, wodurch die Hedge-Effektivität deutlich verbessert werden konnte. Des Weiteren wurde ein Prototyp für Derivate-Netting (n:m) gemeinsam entwickelt und implementiert. Projektergebnisse Mit Einführung der Hedge-Engine und der damit erreichten Ausweitung der Hedge-Accounting-Aktivitäten im RBI-Head-Office konnten zahlreiche Benefits erzielt werden. Insbesondere konnte das Projekt zur weitgehenden Automatisierung des Hedge-Accounting-Prozesses und zur Stabilisierung sowie Transparenz des Finanzergebnisses beitragen. Zusätzlich wurde eine leistungsfähigere Infrastruktur zur Abbildung von Hedge-Be- Georg Feldscher Dr. Thomas Hartschuh Bereichsleiter Finanzen Partner Raiffeisen Bank International AG zeb/ Beat Mungenast Martin Danne Leiter IT Delivery Finance Partner Raiffeisen Bank International AG zeb/ Michael Hammer Detlev Ahrens Leiter Financial Accounting Senior Manager Raiffeisen Bank International AG zeb/ Stephan Taborsky Christian Wilhelm Projektleiter Hedge Accounting Senior Manager Raiffeisen Bank International AG zeb/ Weitere Informationen unter www.zeb.de ziehungen für die Rechnungslegung geschaffen. / 47 Dirk Sandmann Thomas Rensing | Thorsten Mohr / Informationstechnologie Sparda-Datenverarbeitung eG | zeb//control „out of the box“ Ausgangssituation Die Sparda-Datenverarbeitung eG (SDV) in Nürnberg stellt für insgesamt zwölf Sparda-Banken und die netbank eine zentrale Datenverarbeitung von der Softwareentwicklung bis zur Produktion zur Verfügung. Unter anderem bietet die SDV für die einzelnen Banken auch verschiedene steuerliche Lösungen an, wie z. B. für die Abgeltungsteuer oder in Zukunft für das US-Gesetz FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act), welches das Steuer-Reporting ausländischer Finanzinstitutionen regelt. Derartige Lösungen sind jedoch häufig steuergesetzlichen Änderungen unterworfen. Deshalb plant die SDV gezielt Funktionalitäten wie die Steuerberechnung in Modulen, wie z. B. einem Steuermodul, zu bündeln, um die (z. B. bei Updates) freigewordenen Kapazitäten besser für marktdifferenzierende Tätigkeiten nutzen zu können (vgl. Abb. 1). 1 IT-Architektur Kernbanksystem Modul A Modul B 2 Updates A B 3 Interne Kapazitäten FTE MDE NMDE Extern Abb. 1: Gewünschte Verteilung der Kapazitäten bei Software-Updates Innerhalb des Projekts, das in nur sechs Wochen zu realisieren war, sollte deshalb – auf Basis der von zeb/ entwickelten Modellierungsplattform zeb//control calculation – untersucht werden, inwieweit sich die angestrebte Modularisierung schnell und kostengünstig durch externe Software realisieren lässt. Technisch galt die Nebenbedingung, dass seitens des Rechenkerns keinerlei juristische Datenhaltung erfolgen sollte, also keine eigene Datenbank verwendet werden durfte. Darüber hinaus sollte der Rechenkern von zeb//control direkt innerhalb des Transaktionssystems CICS implementiert und unabhängig von der IT-Architektur von zeb//control vom Kernbanksystem gesteuert werden – also „out of the box“. / 49 / Informationstechnologie Vorgehen im Projekt Bevor mit der technischen Implementierung begonnen werden konnte, wurde zunächst die FATCA-Klassifizierung als geeigneter betriebswirtschaftlicher Kontext ausgewählt. Die konkreten Klassifizierungsschritte wurden dann in einer Reihe von Workshops gemeinsam festgelegt und im Rechenkern implementiert. Um die Nebenbedingung der juristischen Datenhaltung zu erfüllen, wurde innerhalb von zeb//control eine „InMemory“-Technologie verwendet. Hierbei werden die während der Berechnung erstellten Daten nur temporär im Arbeitsspeicher abgelegt und über eine Schnittstelle an das Kernbanksystem zurückübertragen. Um die Steuerung des Rechenkerns durch das Kernbanksystem durchführen zu können, wurde gemeinsam mit Mitarbeitern der SDV im CICS-Transaktionssystem eine technische Plattform aufgebaut, in der moderne Technologien wie Java implementiert werden konnten. Projektergebnisse Trotz des engen Zeitrahmens konnten – insbesondere aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der SDV – alle gesetzten Projektziele erreicht werden. Die im Projektvorgehen beschriebenen Anpassungen an der ITArchitektur ermöglichten es dem Kernbanksystem, die FATCA-Klassifizierung zu steuern und diese durch zeb//control in einer modernen, Javabasierten Umgebung durchführen zu lassen. Hierzu ruft das Kernbanksystem zunächst über ein CICS-Interface ein JavaInterface auf. Dieses fragt die zur Klassifizierung notwendigen Daten von einem Data-Service ab und übergibt sie – InMemory – an den Rechenkern. Nach erfolgreicher Klassifizierung gibt dieser die Ergebnisse über die Schnittstellen zurück an das Kernbanksystem (vgl. Abb. 2). 1 Kernbanksystem 7 JVM CICS Interface 2 6 Java Interface 3 Data Service Abb. 2: Implementierte IT-Architekur / 50 4 5 calculation / Informationstechnologie Ausblick Durch das Projekt konnte technisch gezeigt werden, dass der Rechenkern von zeb//control sehr flexibel und hochintegrativ verwendbar ist. Die Einsatzmöglichkeiten von modernen Java-Technologien in bestehenden Rechenzentrumsinfrastrukturen wurden verdeutlicht und stellen somit für die SDV eine Option zur Umsetzung ihres strategischen Zielbilds dar. Fachlich könnten im Kernbanksystem, neben der im Projekt umgesetzten FATCA-Klassifizierung, auch andere Arten von Berechnungen oder Klassifizierungen durchgeführt werden – z. B. die Berechnung der Abgeltungsteuer. Aufgrund der Flexibilität und Integrierbarkeit stellt die im Projekt durchgeführte Implementierung von zeb//control calculation eine echte Alternative dar, um steuerliche Aspekte gekapselt außerhalb der Kernbanksysteme von Banken und Rechenzentren umzusetzen. Reinhard Mailänder Günther Heiß Sparda-Datenverarbeitung eG Anwendungsentwicklung Basissysteme Sparda-Datenverarbeitung eG Joachim Siepenkort Sebastian Stremming Senior Manager Manager zeb/zeb/ Weitere Informationen unter www.zeb.de VorstandBereichsleiter / 51 Verena Weber / Privat- und Firmenkundengeschäft Landesbank Berlin AG/Berliner Sparkasse | Firmenkunden Zukunftswerkstatt Ausgangssituation und Projektauftrag Ziel der Landesbank Berlin AG/Berliner Sparkasse im Firmenkundengeschäft ist es, die sich aus den Markt- und Wettbewerbstrends ergebenden Chancen konsequent zu nutzen und in klare Wettbewerbsvorteile für sich und ihre Kunden umzusetzen. Um dies zu erreichen, wurde auf Basis der zeb/-Zukunftsstudie „Firmenkundengeschäft der Zukunft“ das Projekt „Firmenkunden Zukunftswerkstatt“ aufgesetzt, in welchem der Einfluss der relevanten Trends zunächst für die Langfristplanung quantifiziert wurde, um darauf aufbauend ein Zielbild 2020 für die Landesbank Berlin/ Berliner Sparkasse zu konzipieren. Projektinhalte und Vorgehen Grundlage hierfür bildete eine strategische Analyse, in der Stärken und Schwächen der Aufstellung im Firmenkundengeschäft herausgearbeitet sowie Bedrohungen und Chancen identifiziert und quantifiziert wurden. Anschließend konnten aus dem Analyseergebnis strategische Eckpfeiler und konkrete Handlungsfelder abgeleitet werden (vgl. Abb. 1). %HGURKXQJHQ %HZHUWXQJ %DVHO,,, &URVV6HOOLQJ 5©FNJDQJ .UHGLWJHVFKIW 1HXH 3URGXNWIHOGHU .DPSIXP (LQODJHQ =XNXQIWV EUDQFKHQ ,QWHUQHW NRQNXUUHQ] .XQGHQ UHLFKZHLWH (UJHEQLV 6WDWXVTXR %HGURKXQJHQ XQG&KDQFHQ 1XU%H %DVH 1XU GURKXQJHQ &DVH &KDQFHQ 6WUDWHJLVFKH (FNSIHLOHU =LHO .RQNUHWH +DQGOXQJVIHOGHU Abb. 1: Bewertung Chancen und Risiken / 54 &KDQFHQ / Privat- und Firmenkundengeschäft Ausgangspunkt für die zweite Projektphase waren die gemeinsam priorisierten Bedrohungen und Chancen für das Firmenkundengeschäft. In den zwei Projektsträngen „Steigerung von Ertrag und Ergebnis“ und „Stärkung der Risikofähigkeit“ wurde in neun Teilprojekten ein Zielbild für die erfolgreiche Aufstellung in 2020 erarbeitet. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Akzeptanz der Projektergebnisse war dabei die breite Mitwirkung der Mitarbeiter und Führungskräfte der Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse, die aufgefordert waren, nach ihren persönlichen Erfahrungen und Interessen an der Projektarbeit teilzunehmen. Neben der Koordinationsfunktion im zentralen Projektmanagement lag der Schwerpunkt der zeb/-Begleitung auf den Teilprojekten „Kundensegmentierung/Zielbild Vertriebsoberfläche“, „Gewerbekunden“ und „Mittelständische Firmenkunden“. Im Teilprojekt „Kundensegmentierung/Zielbild Vertriebsoberfläche“ sind folgende Kernergebnisse erarbeitet worden: /Paradigmenwechsel von wertorientierter Segmentierung nach Ist-Deckungsbeiträgen zu potenzialorientierter Segmentierung nach Unternehmensgrößenklassen und dem daraus resultierenden Geschäftsund Ertragspotenzial /Zuordnung aller vertrieblich relevanten Funktionsbereiche zu den zukünftigen Kundensegmenten /Konzeption von an Kundensegmenten ausgerichteten Betreuungsmodellen zur Sicherstellung bedarfsgerechter Adressierung der Kundenbedarfe auf Basis einer segmentdifferenzierten Positionierungsmatrix (vgl. Abb. 2) .XQGHQVHJPHQWH 3RVLWLRQVPDWUL[IU.HUQVWRULFKWXQJHQ KRFK Mittelständische Firmenkunden Gewerbekunden Kundenreichweite Große Firmenkunden Geschäftskunden QLHGULJ Kundendurchdringung KRFK Abb. 2: Segmentdifferenzierte Priorisierungsmatrix / 55 / Privat- und Firmenkundengeschäft Im Teilprojekt „Gewerbekunden“ wurde ein besonderes Augenmerk auf die Schaffung neuer Betreuungsstandards und Initiierung innovativer Produktideen für Berliner Gewerbetreibende gelegt, um damit die bestehenden Kundenverbindungen zu sichern und sich klar im Segment der Geschäfts- und Gewerbekunden zu positionieren. Im mittelständischen Firmenkundengeschäft soll der Fokus neben der adäquaten, bedarfsgerechten Betreuung der bestehenden Kunden künftig auf die Ausweitung der Marktreichweite durch einen systematischen Neukundengewinnungsprozess gelegt werden. Ausblick Die Landesbank Berlin/Berliner Sparkasse wird die Konkretisierung und Umsetzung des Zielbildes für 2020 konsequent weiterverfolgen und dabei den Weg der weitestmöglichen Einbeziehung von Mitarbeitern in die Projektarbeiten fortsetzen. Sie verfolgt damit das Ziel, die Position als wichtigster Partner der Berliner Unternehmer und Unternehmen durch ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell weiter zu festigen. Michael Jänichen Bartho Schröder Weitere Informationen unter www.zeb.de Geschäftsbereichsleiter FirmenkundenLeiter Geschäftsfeldstab Firmenkunden / 56 Landesbank Berlin AG/ Landesbank Berlin AG/ Berliner Sparkasse Berliner Sparkasse Christian Rupp Eddie Dubiel Senior Manager Manager zeb/zeb/ / Privat- und Firmenkundengeschäft Berliner Volksbank eG | Marktfähige Kreditprozesse im Firmenkundengeschäft Ausgangssituation Ihrem neu formulierten strategischen Leitbild entsprechend strebt die Berliner Volksbank eG (BVB) weiteres Wachstum im Firmenkundengeschäft an. Vor diesem Hintergrund wurden die bestehenden Neukreditprozesse im Rahmen einer Vorstudie gemeinsam mit zeb/ auf ihre Marktfähigkeit in Bezug auf Durchlaufzeit, Stückkosten und Qualität untersucht. Kernergebnisse der Vorstudie waren: /zu hohe Kosten und Durchlaufzeiten /keine Prozessstabilität mit hohen Spreizungen (hohe Varianz) /ausgeprägte Bearbeitungszeiten innerhalb der BVB bei geringer Wertschöpfungstiefe Ziel des Projekts war es daher, die Neukreditprozesse im gewerblichen Bereich auf Marktfähigkeit zu optimieren. Hierzu formulierte der Vorstand Zielvorgaben für die zukünftige Durchlaufzeit und die anzustrebenden Stückkosten. Des Weiteren wurde seitens des Vorstandes festgelegt, dass sich die Ausgestaltung der neuen Prozesse am Fiducia-Standard orientieren soll. Die Fiducia IT AG wurde daher von Beginn an intensiv in die Projektarbeit eingebunden. Projektvorgehen und -ergebnisse Auf Basis einer zu Beginn definierten Prozesslandkarte wurden die Kreditprozesse in Abhängigkeit von ihrer Bedeutung für die Berliner Volksbank sukzessive End-to-End neu konfiguriert und technisch modelliert. Drei Prozessstraßen standen hierbei im Fokus der Projektarbeit (vgl. Abb. 1): 1.Kompaktverfahren (ergänzt durch bestehende vereinfachte Verfahren) 2.Standardprozess nicht risikorelevant 3.Standardprozess risikorelevant / 57 / Privat- und Firmenkundengeschäft Obligo KNE in TEUR Prozessstraßen „Standard“ Prozessstraßen „Kompakt“ 50 Kompaktverfahren „Vereinfachte Kreditgenehmigung 2“ (Bagatellkompetenz) Sofortgenehmigung Ventillösungen (z. B. für ÖMi etc.) Standardprozess nicht risikorelevant Standardprozess risikorelevant Abb. 1: Anwendung Prozessstraßen im Neukreditgeschäft Mit dem Kompaktverfahren wurde ein intelligenter, fallabschließender Expressprozess für die Kreditierung von Kleinstkrediten bis 50 TEUR für Neu- und Bestandskunden erarbeitet. Der Prozess ist so konfiguriert und standardisiert, dass ein Kundenbetreuer in der Lage ist, im Rahmen eines Kundengesprächs direkt den Kredit zuzusagen und die Verträge zu erstellen. Die Herausforderung in der Ausgestaltung lag hierbei in der intelligenten Nutzung und Einbindung der Fiducia-Assistenten, der Integration des Verhaltensratings für Bestandskunden sowie einer effizienten Methodik zur Bonitätseinschätzung von Neukunden. Ergänzend zum Kompaktverfahren wurden Standardprozesse für das nicht risikorelevante und das risikorelevante Kreditgeschäft entwickelt. Anders als im Kompaktverfahren stand hier insbesondere ein effizientes Zusammenspiel der Prozessbeteiligten aus Markt, Marktfolge und diversen Dienstleistungsbereichen im Fokus. Die in diesem Zusammenhang definierten Zuständigkeiten und Qualitätsstandards werden in hohem Maß durch die Prozesskonfiguration in agree® BAP oder teilweise durch direkt darin eingebundene Hilfsinstrumente unterstützt. Die Herausforderung in der weiteren Umsetzung lag in der flächendeckenden Befähigung aller prozessbeteiligten Mitarbeiter, sowohl die fachlichen als auch die technischen Neuerungen kurzfristig anwenden zu können. Vor diesem Hintergrund wurde im Projekt ein spezielles Schulungs- und Coachingkonzept verbunden mit einem stufenweisen Rollout der neuen Kreditprozesse entwickelt. Das Konzept ist gekennzeichnet durch eine Kombination aus Mitarbeiterschulung und anschließender operativer Begleitung der Mitarbeiter mittels Training on the job. Speziell ausgewählte Mitarbeiter aus dem Konzeptionsprojekt fungieren dabei als Begleiter vor Ort in den Filialen und Beratungscentern. / 58 / 59 Susanne Heber Nicole Arlt / Privat- und Firmenkundengeschäft Ausblick Das im Projekt zuerst entwickelte Kompaktverfahren ist nunmehr bereits seit mehreren Monaten im Einsatz. Die seitdem zu verzeichnende Entwicklung in Bezug auf Stückzahlen- und Volumenwachstum im kleinteiligen gewerblichen Kreditgeschäft ist erfreulich. Gleichzeitig werden die zu Projektbeginn definierten Zielvorgaben für Durchlaufzeiten und Kosten bereits in großen Teilen erreicht. Erste Pilotierungsfälle lassen dies auch für die beiden Standardprozesse erwarten. Um dies künftig effizient messen und steuern zu können, wurden im Projekt die Grundsteine für eine Prozesssteuerungssystematik auf Basis der bereits heute in agree® BAP vorhandenen Funktionalitäten erarbeitet. Diese Systematik entwickelt die Berliner Volksbank fort und legt damit den Grundstein für eine dauerhaft ausgerichtete Prozessoptimierung. Carsten Jung Gabriele Kinast Mitglied des Vorstandes Projektleitung Berliner Volksbank eG Berliner Volksbank eG Dr. Alexander Henk Gunnar Heller PartnerManager Weitere Informationen unter www.zeb.de zeb/zeb/ / 60 / Privat- und Firmenkundengeschäft Aduno Gruppe | Systematisierung und Aktivierung Online Sales Ausgangssituation und Projektziel Die Aduno Gruppe ist ein breit diversifizierter Finanzkonzern mit Hauptsitz in der Schweiz und folgenden Hauptaktivitäten: / Kreditkarten: Issuing und Processing von über 1,2 Mio. Kreditkarten über Partnerbanken und Eigenvertrieb durch die Geschäftseinheit „Viseca Card Services“ / Zahlsysteme: Breites Angebot an Bezahlterminals und Akzeptanzverträgen unter der Marke „Aduno Payment Services“ / Konsumfinanzierung: Breites Angebot an Konsumkredit- und Leasingprodukten unter der Marke „cashgate Credit & Leasing“ In allen wichtigen Geschäftsbereichen der Aduno Gruppe nimmt die Bedeutung der Online-Verkäufe, Online-Kundeninformation sowie des Online Servicing stark zu. In wichtigen Geschäftsfeldern wurden bereits in 2011 mehr als ein Drittel der Verkäufe online initiiert. Die einzelnen Geschäftsbereiche und Produktverantwortlichen förderten den Onlinekanal in eigener Verantwortung und weiteten die Aktivitäten in den letzten Jahren stark aus. Per 30. Juni 2012 waren in der Aduno Gruppe 4.463 Webseiten bei Google gelistet und 24 Social-Media-Präsenzen (Facebook, Twitter, Google+, XING und LinkedIn) aktiv. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung des Onlinekanals hatte das gemeinsam durch die Aduno Gruppe und zeb/ geführte Projekt „Systematisierung und Aktivierung Online Sales“ folgende Zielsetzungen: / Einen Überblick über die wesentlichen Marktentwicklungen im Bereich Online Sales und die Auswirkungen auf die Aduno Gruppe gewinnen / Das strategische Zielbild für Online Sales definieren / Notwendige Prozesse und organisatorische Anpassungen sowie organisatorische Auswirkungen formulieren / 61 / Privat- und Firmenkundengeschäft Die Projektleitung sowie das Project Management Office lag bei der Aduno Gruppe. zeb/ war insbesondere für die Vorbereitung und Durchführung der Workshops mit den Produktverantwortlichen zuständig sowie für die inhaltliche Erarbeitung der Lösung in Zusammenarbeit mit dem internen Projektleiter. Zusätzlich war in das Projekt eine Web-Werbeagentur eingebunden, welche insbesondere statistische Online-Analysen über die Aduno Gruppe sowie die Aktivitäten von Mitbewerbern einbrachte. Projektergebnisse Eine vertiefte Analyse auf Ebene der einzelnen Produkte in enger Zusammenarbeit mit den Produktverantwortlichen zeigte – neben vielen Erfolgsbeispielen – vier Entwicklungsfelder auf: / Online-Sales-Entwicklung erfolgt meist situativ und kurzfristig: Nicht alle Produkte sind konsequent auf den Informations-, Entscheidungs- und Kaufprozess der Kunden ausgerichtet / Ausrichtung der IT: Die IT-Prozesse der Aduno Gruppe sind nicht auf die für erfolgreiche Online Sales benötigten kurzen Entwicklungszyklen ausgerichtet / Systematische Erfolgsmessung der Onlineaktivitäten nicht etabliert: Es fehlt ein gruppenweites Analysetool zur Identifikation von Möglichkeiten zur Erhöhung der Besucheranzahl (Visitors) sowie der Umwandlung der Besucher in Geschäft (Conversion Rate) / Kein systematischer Know-how-Gewinn im Onlinebereich: Es fehlt eine zentrale Sammlung von Erfahrungen und der systematische Aufbau von Know-how-Trägern Gleichzeitig ergab die Analyse, dass in zahlreichen Geschäftsfeldern der Aduno Gruppe sehr viel Potenzial für Zusatzerträge und -verkäufe besteht. Auch lassen sich durch einfache Maßnahmen (z. B. eine Verbesserung der Position in Suchmaschinen durch bessere Verlinkung zwischen den Homepages der Produkte) erhebliche Potenziale kurzfristig heben. In Workshops mit sämtlichen Produktverantwortlichen und mit zahlreichen weiteren, mit Online Sales direkt oder indirekt verbundenen Querschnittsfunktionen (z. B. IT und Marketing) wurde ein strategisches Zielbild für den Bereich Online Sales entwickelt. / 62 / Privat- und Firmenkundengeschäft Zudem wurde ein Musterprozess für die Entwicklung von Online Sales konzipiert, welcher von der Ideengenerierung bis zur Optimierung der Lösungen klare Verantwortlichkeiten zuweist. Ein zentraler Schritt ist der Aufbau eines Business Engineers für Online-IT-Prozesse, welcher räumlich nahe an den Produktverantwortlichen positioniert wird und die Anforderungen an die IT zentral bearbeitet. Die Verantwortung für den Prozess und für die gruppenweite Koordination der Aktivitäten wird in einer neuen zentralen Fachstelle gebündelt. Diese Stelle übernimmt bereits heute bestehende dezentrale Ressourcen. Ausblick Die neue Fachstelle Online Sales wird schrittweise aufgebaut und mit Ressourcen ausgestattet. Dadurch kann sie sukzessive in der Organisation etabliert werden. Insbesondere der erhöhten Komplexität der Aduno Gruppe mit ihren vielfältigen Geschäftsaktivitäten wird auf diese Weise Martin Huldi Edwin C. Dünki CEO Online Sales Management Aduno Gruppe Mitglied der Direktion Aduno Gruppe Norman Karrer Dr. Roger Stettler GeschäftsführerManager zeb/Schweizzeb/ Weitere Informationen unter www.zeb.de Rechnung getragen. / 63 Carola Ernst / Privat- und Firmenkundengeschäft Gruppo Veneto Banca | Bewertung und Verbesserung der Qualität im Kundenservice Ausgangssituation und Projektauftrag Die 1877 gegründete Gruppo Veneto Banca zählt zu den größten Banken Italiens. In den vergangenen 15 Jahren hat die Bank einen wichtigen Entwicklungsplan umgesetzt, der die Übernahme von fünf kleineren italienischen Banken sowie vier Banken aus Kroation, Albanien, Rumänien und der Republik Moldau vorsah. Am Ende dieses Wachstumspfads umfasst das Filialnetz der Veneto Banca über 500 Filialen in Italien und 60 im Ausland. Das Erfolgsrezept: ein starkes Management, regionale Präsenz und eine große Anzahl an Kunden, die gleichzeitig auch Kapitaleigner sind. Dieses Wachstum erfordert jedoch auch die Festlegung allgemeiner Regelungen, d. h. eines anerkannten Geschäftsmodells, das alle Filialen abdeckt. Die Zielsetzung des Projekts bestand darin, ein System zur Bewertung des Kundenservice aufzusetzen und anschließend festzulegen, wie Verbesserungen erzielt werden können. Vorgehen im Projekt Im ersten Schritt wurde die Ist-Situation des Kundenservice und der Kundenzufriedenheit ermittelt. Daraus ergaben sich drei wichtige Akteure des Qualitätsprozesses: 1. die Kunden, 2. alle Filialmitarbeiter und 3. die Mitarbeiter der Zentrale, die den Marktbereich unterstützen (z. B. Kreditbearbeitung, Organisation, Personal etc.). Diesen Akteuren entsprechend wurden dann geeignete Werkzeuge für die Bewertung der tatsächlich gelieferten Qualität entwickelt. Vier Analysebereiche fragen die Meinungen der Akteure bestmöglich ab und bewerten diese (vgl. Abb. 1). / 65 Interne Sicht Externe Sicht / Privat- und Firmenkundengeschäft Kundenzufriedenheit Servicequalität .XQGHQVHUYLFH Mitarbeiterwahrnehmung Betriebsergebnisse Wahrgenommene Qualität Geleistete Qualität Abb. 1: Tool zur Kundenservicebewertung Die entstandene Matrix gleicht die externe Sicht (Kunden) mit der internen Sicht (Mitarbeiter und Abläufe) ab. Demgegenüber steht der Abgleich der von Kunden und Mitarbeitern wahrgenommenen Qualität mit der durch Leistungskennzahlen (KPIs) ermittelten tatsächlichen Qualität. Der Umfang der Umfrage war durchaus beeindruckend: Ca. 30.000 Kunden wurden zu ihrer Zufriedenheit befragt, 50 % der Filialen wurden mittels Mystery Shopping hinsichtlich ihrer Servicequalität getestet, 30 % der Mitarbeiter nahmen an der Befragung teil und mehr als 30 Leistungskennzahlen wurden berechnet und analysiert. Projektergebnisse Das erste spürbare Ergebnis war die Mobilisierung der Bank hin zu einem kundenorientierten Servicemodell. Der eindeutige und erwiesene Zusammenhang zwischen Kundenzufriedenheit und Geschäftsergebnis führte dazu, dass die Kundenorientierung stärker im Denken und Handeln sämtlicher Front- und Backoffice-Mitarbeiter verankert ist. Als weiteres Ergebnis wurde eine Reihe von Variablen zur Verbesserung des Kundenservice aufgestellt (z. B. Geschäftskontakte, Bekanntheit und Wahrnehmung des persönlichen Kundenberaters, Mitarbeiterumsatz etc.). Darüber hinaus ist geplant, den Kundenzufriedenheitsindex in das MBO-System zu integrieren. / 66 / Privat- und Firmenkundengeschäft Abschließend erklärte die gesamte Bank – vom CEO bis hin zu den Filialen – ihre Bereitschaft zur Verbesserung der Kundenservicequalität, da diese als effektivste Methode zur Stärkung der Kundenbeziehung, Erhöhung der Rentabilität und Einhaltung eines nachhaltigen Wachstumspfads wahrgenommen wird. Ing. Riccardo De Fonzo Dr. Filippo Piva Leiter Qualität Stv. Geschäftsführer und Kommunikation Resolving Weitere Informationen unter www.zeb.de Gruppo Veneto Banca StrategyFinance / 67 / Privat- und Firmenkundengeschäft Alte Leipziger – Hallesche Konzern | Neuausrichtung Vertrieb – erfolgreiche Umsetzung durch Change Management Ausgangssituation Das Projekt „Neuausrichtung Vertrieb“ (AVT) des Alte Leipziger – Hallesche Konzerns wurde im Rahmen des Gesamtprojekts „Offensive Zukunft“ zur Senkung der Abschlussaufwendungen gestartet. Der Fokus des Projekts lag auf der Reduzierung der Differenzen zwischen den einkalkulierten Kosten und den tatsächlich entstandenen Aufwendungen. Im Laufe der Projektkonzipierung verlagerte sich der Schwerpunkt von der Kostensenkung hin zur Restrukturierung und Optimierung des Vertriebs. Eine Steigerung von Produktion und Produktivität war bereits im Jahr der Umsetzung erklärtes Projektziel. Hauptziele des Projekts AVT waren: / Die nachhaltige Steigerung der Vertriebseffizienz durch zielgerichtete und differenzierte Betreuung (Aufbau von zentralen Accounts). / Die konzernweite Zusammenführung von Maklervertrieb und Ausschließ lichkeitsorganisation (AO) unter der Führung des Leiters Vertrieb zur Hebung von Synergieeffekten und zur Sicherstellung der Ausschließlichkeit als Vertriebsweg. / Die Stärkung des Breitenvertriebs und dadurch die Stabilisierung der Abschlusskostenquote. / Die Konzentration der Führungsstruktur zur besseren Steuerung durch Reduktion der Vertriebsdirektionen von 14 auf sechs sowie die Inte gra tion der sieben Filialdirektionen. Die Positionen der Vertriebs direktoren wurden dabei zum Teil neu besetzt. / Der Umstieg von Gruppen- auf Einzelziele und eine damit einhergehende höhere Leistungsorientierung im Vertrieb sowie Veränderungen in der Vergütung und Bonifikation. / Die veränderte Rollenbeschreibung der Leiter Accountmanagement. Diese haben jetzt Steuerungsfunktion für Makler und AO mit Führung der Backoffices je Sparte als Kernaufgabe. / Die zentrale Betreuung und Steuerung der großen und umsatzstärksten Vertriebspartner über den Vertriebsweg Key-Account-Management. / 68 / Privat- und Firmenkundengeschäft Bündelung von Makler und AO in den Vertriebsdirektionen Vertriebsdirektor/-in Leiter/-in Accountmanagement LV Region 1 Accountmanager/-in LV 1 Leiter/-in Accountmanagement KV Region 1 Sachbearbeiter/-in Backoffice LV 9HUPLWWOHUEHWUHXXQJ /HEHQ Orga-Sachbearbeiter/-in Assistenz AO-Manager/-in Accountmanager/-in KV 1 Leiter/-in Accountmanagement SV Region 1 Sachbearbeiter/-in Backoffice KV 9HUPLWWOHUEHWUHXXQJ .UDQNHQ Accountmanager/-in SV 1 Sachbearbeiter/-in Backoffice SV 9HUPLWWOHUEHWUHXXQJ 6DFK Quelle: Alte Leipziger – Hallesche Konzern Abb. 1: Organigramm Vertrieb Alte Leipziger – Hallesche Konzern Projektauftrag und Vorgehen Vor dem Hintergrund des AVT-Projekts hat der Vertriebsvorstand des Alte Leipziger – Hallesche Konzerns zeb/ mit der Begleitung der Neuausrichtung im Vertrieb und der damit einhergehenden Veränderungen durch Change-Management-Maßnahmen beauftragt. Zunächst wurden dafür in einer Analysephase die Ziele des Change-Management-Prozesses definiert. Hierzu wurden auch die Ergebnisse vergangener Veränderungsprozesse einbezogen. Aus den herausgearbeiteten zentralen Handlungsfeldern wurden in der nachfolgenden Konzeptionsphase in engerAbstimmung mit dem Alte Leipziger – Hallesche Konzern die benötigten Change-Management-Formate sowie ein Kommunikationskonzept entwickelt. Ergebnis war ein Change-Management-Masterplan für den Vertrieb. Nach einem Auftaktworkshop zum Zielfoto Vertriebsstrategie wurde das Change-Management-Konzept auf Basis der Workshop-Ergebnisse erarbeitet und im Vorstand sowie mit dem Betriebsrat abgestimmt. Hierzu zählte u. a. die Durchführung überregionaler Workshops sowie Interviews mit den Vertriebsdirektoren und Generalbevollmächtigen zum Verände rungsprozess. In der Umsetzungsphase wurden die Change-ManagementMaß nahmen in den sechs Vertriebsdirektionen vorgestellt und Einzel coaching-Maßnahmen auf Ebene der Vertriebsdirektoren und der Leiter / 69 / Privat- und Firmenkundengeschäft Accountmanagement durchgeführt. Die Ergebnisse der Maßnahmen wur den in aggregierter Form regelmäßig mit dem Alte Leipziger – Hallesche Konzern diskutiert, um Schwerpunkte und weitere Handlungsfelder abzuleiten. Projektergebnisse Durch das Projekt wurde die optimale Umsetzung der Neuausrichtung des Vertriebs sichergestellt. In 2011 konnte der Alte Leipziger – Hallesche Konzern trotz eines äußerst schwierigen Marktumfelds einen Antrags zuwachs von 25 % in der Sparte Leben verzeichnen. Vorstand und Führungskräfte unterstützen den Kommunikationsprozess aktiv und sind als Multiplikatoren etabliert. Ein einheitliches und verbindliches Auftreten aller Führungskräfte im Vertrieb wurde definiert und stellt so den langfristigen Erfolg des Vertriebs sicher. Frank Kettnaker Dirk Hergesell Vertriebsvorstand Leiter Vertrieb Makler und Ausschließlichkeit Alte Leipziger – Hallesche Konzern Alte Leipziger – Hallesche Konzern Dr. Rüdiger Frischmuth Uta P. Niendorf Partner Senior Manager Weitere Informationen unter www.zeb.de zeb/zeb/ / 70 Dr. Jörg Howein Inga Donaszewski Frank Kathage / Organisation und Transformation Wüstenrot & Württembergische AG | Umsetzung European Market Infrastructure Regulation (EMIR) Ausgangssituation und Projektauftrag Bei ihrem Gipfeltreffen im September 2009 in Pittsburgh vereinbarten die Staats- und Regierungschefs der G20, dass zur Erhöhung der Transparenz am Kapitalmarkt alle standardisierten OTC-Derivatekontrakte über eine zentrale Gegenpartei (CCP) gecleart und alle Derivatekontrakte an Transaktionsregister gemeldet werden sollen. Innerhalb der Europäischen Union wird diese Vereinbarung mit der Verordnung über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister (EMIR) umgesetzt. Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) nutzt OTC-Derivate als risikoreduzierende Hedge-Instrumente. Zur Schaffung von Transparenz über die Auswirkungen von EMIR und weiteren flankierenden Regelungen (u. a. Basel III) wurde mit Unterstützung von zeb/ eine Vorstudie durchgeführt. Ziel war es, den Handlungsbedarf zu identifizieren und zu priorisieren sowie einen Umsetzungsfahrplan zur Erreichung der Clearingfähigkeit zu erarbeiten. In der anschließenden Konzeptionsphase galt es, zwei Clearing Broker auszuwählen sowie den künftigen OTC-Prozess und dessen IT-Umsetzung auszuarbeiten. Die Umsetzung wurde für die dritte Phase geplant. Projektvorgehen und -ergebnisse Im Rahmen der Vorstudie wurde in gemeinsamen Workshops der Handlungsbedarf entlang der beiden Dimensionen OTC-Geschäftsrahmen (Arten von Geschäften und Legaleinheiten) und Organisation der OTCGeschäfte (organisatorischer, prozessualer und technischer Set-up sowie Altbestand) erhoben und priorisiert sowie ein Umsetzungsplan für die Jahre 2012 und 2013 erarbeitet. Am Anfang der zweiten Phase stand die Auswahl des Clearing Brokers im Vordergrund. Dazu wurde im Projektteam ein W&W-spezifischer Anforderungskatalog erarbeitet und an eine Longlist potenzieller Clearing Broker versendet. Auf Grundlage der Rückläufe wurden diese bewertet und mit den höchstbewerteten Anbietern Workshops durchgeführt. Zur Ermittlung der künftigen Clearingkosten wurden W&W-spezifische Mus- / 72 / Organisation und Transformation terportfolios erstellt und eine Simulation des Marginbedarfs sowie der Servicegebühren durchgeführt. Unter Berücksichtigung von Kosten- und Serviceaspekten wurden dann abschließend die beiden am besten geeigneten Clearing Broker ermittelt. Das Weiteren wurden die Zielprozesse (vgl. Abb. 1) und der daraus resultierende IT-Anpassungsbedarf definiert, in einem umfassenden Fachkonzept zusammengefasst und darauf aufbauend die Umsetzung initiiert. OTC-Prozess Kontrahentensetup / Rahmenverträge / Linien Einheit: 1 Legal Handel Confirm/ Affirm Valuation & Risk Collateral Lifecycle Mgmt. Reporting / Ausführung / Bestätigung / Positions/ Coll. Mgmt / Netting / Internes und / Erfassung / Gegenbewertung / Coll. Transf. / Event Hand- externes bestätigung / Limitauslast. / Margining ling Reporting / Archivierung / Kontrahenten/ Rechnungsmanagement legung 2 Handel Abwicklung 8 4 3 9 10 11 5 6 WP-Risikocontrolling 7 Risikocontrolling 12 Meldewesen 13 Rechnungswesen Geschäftsfelder BausparBank und Versicherung Geschäftsfeld BausparBank Geschäftsfeld Versicherung Anpassung erforderlich Abb. 1: Überblick Anpassungsbedarf im OTC-Prozess Obwohl EMIR ein nachträgliches Clearing von Altgeschäften (Backloading) nicht vorschreibt, kann ein solches für Institute aufgrund einer – unter bestimmten Voraussetzungen – privilegierten Behandlung dieser Geschäfte bei der Eigenkapitalunterlegung sowie der Anrechnung auf die Großkreditobergrenze sinnvoll sein. Aus diesem Grund wurde im Projekt in einem mehrstufigen Vorgehen unter Abwägung von ökonomischen Vorund Nachteilen sowie Aspekten des Sicherheitsmanagements die optimale Backloadingstrategie für W&W definiert (vgl. Abb. 2). Clearingfähigkeit der Produkte Bereitschaft/ Fähigkeit des Kontrahenten Einmalige und laufende Kosten Backloading Auswirkungen auf das Netting Marginbedarf/Liquidität RWA-Reduktion Abb. 2: Elemente einer Backloadingstrategie / 73 / Organisation und Transformation Der Transfer der zum Backloading vorgesehenen Altgeschäfte erfolgt in Abstimmung mit den jeweiligen Kontrahenten. Ausblick Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe und zeb/ sind davon überzeugt, mit diesem Projekt alle erforderlichen Voraussetzungen für die Erfüllung der Vorgaben aus der EMIR und den flankierenden Regelungen geschaffen zu haben. Durch die Anbindung an zwei Clearing Broker ist W&W clearingfähig. Die internen Prozesse und Systeme wurden an das neue Produkt „CCP-gecleartes Derivat“ angepasst und die Grundlage für die Umsetzung der Anforderungen an bilaterale Geschäfte sowie für die Meldung an das Transaktionsregister wurde gelegt. Abzuwarten bleibt, wie sich der Markt für OTC-Derivate auf Basis der Regulierung entwickelt Weitere Informationen unter www.zeb.de und welche CCPs und Transaktionsregister sich langfristig durchsetzen. / 74 Jürgen Steffan Axel Oliver Sarnitz Mitglied des Vorstandes Partner Wüstenrot Bausparkasse AG zeb/ Mario Cariboni Wolfgang Schlaffer Leiter Rechnungswesen Senior Manager Wüstenrot Bausparkasse AG zeb/ Dennis Bach Michaela Willbold Leiter Treasury Manager Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank zeb/ / Organisation und Transformation Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG | IT-Migration auf bank21 und Aufbau Providermanagement Ausgangssituation und Projektziele Im Jahr 1902 wurde die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG (apoBank) von Apothekern als Selbsthilfeeinrichtung gegründet. Heute ist sie ein modernes, genossenschaftliches Kreditinstitut mit einem besonderen Fokus auf die finanzwirtschaftlichen Anforderungen der Heilberufsangehörigen sowie deren Organisationen und Einrichtungen. Gleichzeitig ist die apoBank mit rund 2.500 Mitarbeitern, knapp 40 Mrd. Euro Bilanzsumme und mehr als 70 Standorten bundesweit die mit Abstand größte genossenschaftliche Primärbank. Als solche stand die apoBank vor der strategischen Herausforderung, die umfangreiche, eigenbetriebene IT-Landschaft an die gestiegenen aufsichtsrechtlichen und wettbewerblichen Anforderungen anzupassen. Dabei sollten die Komplexität reduziert, die Qualität erhöht, Betriebsrisiken gesenkt und signifikante IT-Kostenpotenziale gehoben werden. Darüber hinaus war es der apoBank wichtig, die Leistungsfähigkeit der genossenschaftlichen FinanzGruppe noch stärker zu nutzen. Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit dem Projektpartner zeb/ eine Prüfung auf externe Bereitstellung und Weiterentwicklung der IT durchgeführt. Grundsätzlich waren die Weiterentwicklung der eigenen IT-Landschaft durch einen externen Provider oder der vollständige Wechsel zu einem genossenschaftlichen Rechenzentrum denkbare Optionen. Nachdem die Entscheidung für einen Wechsel zu einem Verbundrechenzentrum gefallen war, galt es, die Umsetzung des gewählten Lösungsszenarios zu detaillieren und zu planen. Zielsetzung war hierbei die qualitativ hochwertige, effektive und wirtschaftlich effiziente Projektdurchführung im Zeitraum von Oktober 2009 bis März 2012. Projektvorgehen und -ergebnisse In der ersten Phase des Projekts (RfP-Phase) wurde in einer Vorstudie die Vorteilhaftigkeit der alternativen Lösungsszenarien hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Erfüllung der apoBank-spezifischen Anforderungen bewertet. Dazu wurden in der insgesamt neunmonatigen Phase zunächst / 75 / Organisation und Transformation fachliche Anforderungskataloge aus über 1.200 Einzelanforderungen erarbeitet und mit den Leistungsangeboten der Provider abgeglichen. Unter Berücksichtigung der zeb/-Referenzmodelle wurden die vorgestellten Lösungen, einschließlich der Lösungsskizzen zur Schließung der identifizierten fachlichen Lücken (sog. Gaps), bewertet. Bereits zu diesem Zeitpunkt formulierte die apoBank ein umfangreiches Rahmenvertragswerk, welches bereits vor der Entscheidung für einen Provider die Liefer- und Leistungsverpflichtungen sowohl hinsichtlich der Überführung als auch für den zukünftigen Betrieb definierte und so die Vergleichbarkeit der Angebote signifikant vereinfachte. Wesentliche Teile des Vertragswerks waren somit zum Zeitpunkt der Providerentscheidung fixiert. Unter der strengen Nebenbedingung von Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit wurde die Entscheidung für eine IT-Migration auf das Bankenverfahren bank21 der GAD, dem genossenschaftlichen IT-Dienstleister mit Sitz in Münster, getroffen. zeb/ begleitete in dieser Phase die fachlichinhaltliche und methodische Unterstützung des Auswahlprozesses sowie die Durchführung der Vorteilhaftigkeitsrechnung (Business-Case). Å$OWH:HOW´ Deutsche Apothekerund Ärztebank Eigenentwickler/ -betreiber 0LJUDWLRQ DP Å1HXH:HOW´ GAD IT-Struktur „Fullservice-Nutzer“= alles aus einer Hand Abb. 1: Vom Eigenentwickler zum „Fullservice-Nutzer“ Alle Projektschritte bei der Migration der apoBank auf bank21 wurden unter Federführung der GAD als IT-Full-Service-Provider durchgeführt. In Workshops wurden die fachlichen Grundlagen vertieft und alle Anforderungen in Pflichtenheften für die IT-Umsetzung dokumentiert. Die IT-Entwicklung, und im weiteren Projektverlauf auch die Durchführung der Tests und der Abnahme, erfolgte auf Basis dieser Pflichtenhefte. Parallel zur Implementierung der apoBank-spezifischen Anforderungen in die GADStandardsoftware wurden Lösungen zur Migration der nicht durch Standardsoftware der GAD ersetzbaren individuellen Applikationen entwickelt und getestet. Neben den technischen Herausforderungen standen vor allem die Schulung und Information der Mitarbeiter im Mittelpunkt. Regelmäßig wurde über Newsletter, Briefe und Informationsveranstaltungen über den Projektfortschritt informiert. Noch wichtiger war es, die Mitarbeiter mit den / 76 / Organisation und Transformation über 500 neuen bankfachlichen Soll-Prozessen und den zukünftigen Anwendungen vertraut zu machen. Dazu wurde ein umfassendes Schulungskonzept entwickelt und über alle 2.500 Mitarbeiter ausgerollt. Um der regionalen Präsenz in den Filialen und an den Produktionsstandorten gerecht zu werden, wurden interne und externe Multiplikatoren eingesetzt. Überführung Rechenzentrum und Abschaltung Altanwendungen Erweiterte Prüfung nach MA-Risk zur Funktionsfähigkeit der Systeme und Prozesse liche icht Aufs rüfung P Prüfung zur Übernahme der Ratingsysteme r ktu / tru llen n ras ste ge Inf reit dun men be wen neh An ber ü Fu Gr nkti sc undl onal ha ag e ffe e n Orga nisa tion Mitaund befärbeiter hige n Bereitstellung von 3.000 dezentralen Arbeitsplätzen Realisierung von ca. 1.200 Anforderungen im Zielsystem Anpassung von ca. 500 Prozessen DSR%DQN Integration durchführen Training von 2.500 Mitarbeitern an über 5.000 Schulungstagen Überarbeitung sämtlicher interner Arbeitsanweisungen der Bank Überführung von rund 170 apoBankAnwendungen Migration von 430 Millionen Datensätzen Abb. 2: Fünf wesentliche Umsetzungsbereiche des Projekts „apoBank21“ Um eine optimale Bereitstellung und Steuerung der IT-Leistungen zu gewährleisten, war es notwendig, die bisherige Aufbauorganisation des Bereichs Informatik/Organisation der apoBank zu adjustieren. Hierfür gründeten apoBank und GAD gemeinsam die gbs – Gesellschaft für Banksysteme GmbH. zeb/ unterstützte in dieser Phase insbesondere die Konzeption der Dienstleistersteuerung. Der Termin für die Migration auf das Bankenverfahren bank21 Ende März 2012 war der Höhepunkt im Projektablauf und eine besonders erfolgskritische Herausforderung. Zuvor waren bereits in den Probemigrationen, den sogenannten Parallelübernahmen, und der Generalprobe die Abläufe und technischen Routinen optimiert worden. Am Migrationswochenende wurde ein exakter Zeitplan mit mehr als 10.000 Einzelaktivitäten sowohl in der apoBank als auch in der GAD umgesetzt. Der komplette Migrationsprozess war mit entsprechenden Krisenszenarien und Notfallplänen abgesichert. Diese wurden jedoch nicht benötigt, da der Bankbetrieb plangemäß nach dem Migrationswochenende mit neuen Anwendungen und Prozessen wieder aufgenommen werden konnte. / 77 / Organisation und Transformation Fazit und Ausblick Mit der Einführung des neuen Bankenverfahrens bank21 bei der apoBank wurde eines der größten IT-Projekte in Deutschland erfolgreich umgesetzt. Als Kernerfolgsfaktoren des Projekts „apoBank21“ haben sich insbesondere die folgenden Aspekte herausgestellt: / die breite und gleichzeitig tiefe Einbindung der Fachbereiche /die sehr detaillierten Aufgabenbeschreibungen und Leistungsabgleiche vor der Providerauswahl /die frühzeitige Verankerung von Rechten und Pflichten im Vertragswerk /die tiefe Kenntnis des Leistungsumfangs des ausgewählten Providers /die detaillierte und professionelle Organisation der eigentlichen Migration Mit dem gelungenen Abschluss des Projekts hat sich die apoBank zukunftssicher aufgestellt und profitiert von effizienteren Prozessen und Weitere Informationen unter www.zeb.de einem höheren Kundennutzen. Eckhard Lüdering Anno Lederer Mitglied des Vorstandes Vorstandsvorsitzender Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG GAD eG Dr. Thomas Siekmann Jörg Dreinhöfer Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG GAD eG Dr. Lars Knohl Dr. Andreas Rinker Bereichsleiter Geschäftsführender Partner Prozess- und Providermanagement zeb/ Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG Andreas Bräutigam David Rose Senior Manager Senior Manager zeb/zeb/ / 78 / Organisation und Transformation Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V. | Modell K 3.0 Ausgangssituation und Projektauftrag „Modell K“ oder die „Modellorganisation effiziente und risikoorientierte Kreditbearbeitung“ beinhaltet Detailempfehlungen zu Prozessen, Kompetenzen, Qualifikationsanforderungen und anderen Aspekten der Kreditbearbeitung. Wesentliche Teile wurden erstmalig im Jahr 2003 im „Modell K 1.0“ beschrieben und 2007 partiell überarbeitet. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen stark verändert. So existiert heute mit OSPlus eine einheitliche IT-Plattform für die Sparkassen. Neue regulatorische Rahmenbedingungen und Markttrends, wie z. B. das Internet als Vertriebskanal oder die Rückkehr der Großbanken ins Retailgeschäft, haben die Herausforderungen im Kreditgeschäft verändert und machten eine grundlegende Aktualisierung des Modells erforderlich. Das Projekt „Modell K 3.0“ wurde vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV) im Auftrag der Sparkassen und Verbände initiiert und mit zeb/-Unterstützung durchgeführt. Kernziele des Projekts waren: / Erarbeitung strategisch relevanter Entwicklungen und Ableitung des Handlungsbedarfs für die Kreditbearbeitung / Quantitative und prozessuale Analyse des aktuellen Neukreditgeschäfts in den Sparkassen sowie Aktualisierung und Weiterentwicklung des Modell K in allen Dimensionen / Ableitung von IT-Anforderungen für die strategische Weiterentwicklung und die kurz-/mittelfristige Planung Vorgehen im Projekt In der ersten Phase des zweistufigen Projekts wurden strategisch relevante Entwicklungen identifiziert und Konsequenzen für das Kreditgeschäft abgeleitet. Diese dienten als Grundlage für die zweite Phase, der Weiterentwicklung der Modell-K-Dimensionen (vgl. Abb. 1). Schwerpunkte waren die Optimierung der IT-Unterstützung für Neugeschäftsprozesse in der Baufinanzierung und für die Kundensegmente Geschäfts-, Gewerbeund Firmenkunden sowie die Optimierung der Kreditbearbeitungssteuerung. / 79 / Organisation und Transformation 6WUDWHJLH.UHGLWEHDUEHLWXQJ Ablauforganisation Produkte/ Vertriebskanäle Aufbauorganisation Steuerungssysteme IT-Systeme Personalmanagement Umsetzungsperspektiven Abb. 1: Modell K 3.0 – Dimensionen Kennzeichnend für das Projekt war die aktive Einbindung von 21 Sparkassen, zehn Regionalverbänden, der Finanz Informatik, des Deutschen Sparkassenverlags, der Sparkassen Rating und Risikosysteme sowie verschiedener Bereiche des DSGV. Projektergebnisse Die Kernergebnisse des Projekts sind: / Strategisches Zielbild für die Kreditbearbeitung der Sparkassen (vgl. Abb. 2) / Optimierte Neugeschäftsprozesse für Baufinanzierung, Geschäfts-, Gewerbe- und Firmenkunden / Bankfachliches Konzept „Operative Steuerung der Kreditbearbeitung“ / Aktualisierung der Modell-K-Dimensionen „Aufbauorganisation“ und „Personal“ / 80 Judith Altenau / Organisation und Transformation Strategisches Zielbild (Auszug) 1 Implementierung einer industrieangelehnten, operativen Steuerung der Aufträge und Kapazitäten 2 Konsolidierung der IT-Unterstützung von der Beratung bis zur Auszahlung inkl. IT-Integration zur Bewertung der wirtschaftlichen Verhältnisse (DSV, Finanz Informatik, SR) 3 Effizienzgewinn durch „Retailisierung“ der Kreditbearbeitung im Geschäftsund Gewerbekundensegment 4 Einstieg in die Hebung von Standardisierungspotenzialen im Firmenkundengeschäft, insbesondere im Kreditgeschäft mit kleineren und mittleren Firmenkunden 5 Ausweitung regelbasierter, maschineller Kreditentscheidungen und des Internetverkaufs von Krediten und Finanzierungen 6 Übertragung der Kontrollphilosophie von Modell P (Reduktion Kontrollaufwand um ca. 30 % durch Nutzung Kontrollradar) auf Kreditkontrollen 7 Forcierung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Sicherung einer papierlosen Kreditbearbeitung 8 Optimierung und dauerhafte Institutionalisierung der Verzahnung von Modell- und IT-Entwicklung (OSPlus) Abb. 2: Strategisches Zielbild Kreditbearbeitung (ausgewählte Anforderungen) Das strategische Zielbild fokussiert auf eine umfassende IT-Integration der Sparkassen-Kreditbearbeitung von der Beratung über die Antragsbearbeitung bis hin zur regelmäßigen Bewertung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Darüber hinaus steht die Umsetzung effizienter Neugeschäftsprozesse auf Basis regelbasierter Kreditentscheidungsprozesse im Vordergrund. Die Entwicklung einer an die Industrie angelehnten, operativen Steuerung der Kreditbearbeitung wurde als zentrale Herausforderung für das Kreditgeschäft formuliert und in einem bankfachlichen Konzept detailliert. Die professionelle operative Kreditbearbeitungssteuerung sichert Prozesstransparenz und definiert, wann welcher Analyst oder Sachbearbeiter einen Kreditprozess bearbeitet. Kreditprozesse wurden im Inter- Weitere Informationen unter www.zeb.de esse der Kunden beschleunigt und die Produktivität deutlich gesteigert. Matthias Schumacher Michael Hamm Direktor und Abteilungsleiter Projektleiter Modell K 3.0 Betriebswirtschaft/IT-Strategie Deutscher Sparkassen- Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V. und Giroverband e. V. Dr. Markus Thiesmeyer Dr. Reinhard Pieske Partner Senior Manager zeb/zeb/ / 82 / Organisation und Transformation Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe | Sparkasse 2015 Ausgangssituation und Projektauftrag Die deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken stehen aktuell vor steigenden Herausforderungen: Neben einem rückläufigen Zinsergebnis aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und zum Teil steigenden Kosten gilt es, den strategischen Herausforderungen, u. a. der demografischen Entwicklung, der Digitalisierung und dem anhaltend hohen Wettbewerbsdruck, insbesondere im Einlagengeschäft, zu begegnen. Darüber hinaus sind auch aus den Anforderungen gemäß Basel III zusätzliche Ergebnisbeeinflussungen und ein steigender Eigenkapitalbedarf zu erwarten. Mit der hieraus resultierenden verschlechterten wirtschaftlichen Entwicklung sah sich auch die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe – ein Institut mit einer durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) von 1,8 Mrd. Euro – konfrontiert. Aus diesem Grund startete die Sparkasse gemeinsam mit zeb/ das Projekt „Sparkasse 2015“. Ziel war es, zusammen mit Führungskräften und Mitarbeitern durch eine umfassende Neuausrichtung die Zukunftsperspektive des Instituts nachhaltig zu sichern. Projektvorgehen und -ergebnisse In Projektphase 1 erfolgte eine ganzheitliche Analyse, bei der neben der Auswertung von Daten auch Interviews mit ausgewählten Führungskräften zur Identifikation von Stärken und Schwächen geführt wurden. Auf Basis von zeb/-Studien und Benchmarkwerten wurden konkrete Potenziale zur Verbesserung der Kosten-, Ertrags- und Risikosituation ermittelt. Die Ergebnisse wurden in einer zweitägigen Vorstandsklausur erörtert und auf dieser Basis Leitplanken für die künftige Strategie des Hauses sowie Handlungsfelder zur Ergebnisverbesserung fixiert. Im nächsten Schritt wurden Verantwortliche für die Umsetzung der sieben Handlungsfelder beauftragt (vgl. Abb. 1). Wichtig für eine nachhaltige Veränderung war dabei die stringente Projektorganisation mit klar definierten Verantwortlichkeiten und einem festen Umsetzungsplan. Weitere Erfolgsfaktoren der Projektarbeit waren ein pragmatisches Vorgehen, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Führungskräften, Vorstand und Verwaltungsrat sowie ein begleitendes Veränderungsmanagement. / 83 / Organisation und Transformation 1 Gesamtbanksteuerung / Entwicklung Zinsbuchstrategie / Weiterentwicklung Bilanzstrukturmanagement / Optimierung Fristentransformationsund Eigenanlagestrategie / Verbesserung Datenqualität und -management / Sicherstellung Risikotragfähigkeit 2 Vertriebsausrichtung FK / Vertriebsoptimierung Firmenkundengeschäft / Weiterer Risikoabbau im Kreditportfolio / Optimierung Kreditprozesse und Risikosteuerung / Optimierung Margen und Pricing / Umsetzung Risikostrategie 3 Privatkundengeschäft 4 Sachkostenmanagement 5 Personalkosten/ -qualifikation / Optimierung / Benchmark/ Einführung stratepotenzialorientierte orientierung bei gische PersonalSegmentierung Sachkosten durch planung / Intensivierung interne Optimie/ Optimierung PerS-Finanzkonzept rung sonalentwicklung / Standortanalyse/ / Etablierung syste- / Überarbeitung -optimierung matisches SachBeurteilungssystem / Optimierung kostenmanagement / Ermittlung SollStruktur Kapazitäten / Etablierung Quali/ Effizienzsteigerung/ tätsmanagement Optimierung / Optimierung Gesamthaus Margen und Pricing 6 Überarbeitung Strategie(-prozess) 7 Kontinuierliche Begleitung durch Kommunikation und Veränderungsmanagement Abb. 1: Überblick Teilprojekte (TP) Die bereits erarbeiteten Projektergebnisse werden das Ergebnis der Sparkasse im Jahr 2012 um ca. 1,5 Mio. Euro (ca. 0,1 Prozentpunkte der DBS) verbessern. Nach Umsetzung aller bisher quantifizierten Maßnahmen rechnet die Sparkasse mit einer Ergebnisverbesserung von mehr als 6 Mio. Euro p. a. (0,3 Prozentpunkte der DBS). Eine Auswahl der Ergebnisse ist im Folgenden dargestellt: /Ausrichtung Zinsbuch an passiver Benchmarkstrategie – optimiertes Risk-Return-Verhältnis und Risikosteuerung (TP 1) /Risikoabbau und Optimierung Kreditprozesse – Ausbau des granularen, qualitativen Kreditgeschäfts (TP 2) /Pricing, Vertriebswege, ganzheitliche Beratung und Qualitätsmanagement – verbesserte Vertriebsorientierung (TP 3) /Sofortige Kostensenkungsmaßnahmen und nachhaltiges Sachkostenmanagement – verbesserte Steuerung und Einhaltung von Budgetvorgaben (TP 4) /Ermittlung Personalabbaupotenziale und Vereinbarung eines Zielbildes Soll-Kapazitäten mit den Führungskräften (TP 5) /Überarbeitung Strategie und Strategieprozess – Ausrichtung als „traditionelle“ und nachhaltig stabile Sparkasse (TP 6) (vgl. Abb. 2) / 84 / Organisation und Transformation Vision und strategische Zielgrößen der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe Situations- und Umfeldanalyse Geschäftsstrategie Leitbild 9HUWULHEV VWUDWHJLH Privatkunden Firmenkunden Verbund Immobiliencenter 3HUVRQDO VWUDWHJLH Konzeption/ Entwicklung MAKKosten 3URGXN WLYLWlWV VWUDWHJLH 7UHDVXU\ VWUDWHJLH Betriebsmittel inkl. Sachkosten und ImmoEigenbestand Fristentrafo Prozesse Outsourcing (LJHQ PLWWHO VWUDWHJLH Risikostrategie %HWHLOL JXQJV VWUDWHJLH Asset Allocation Bilanzstruktur ,7 6WUDWHJLH /RTF/RWA /Kundenkreditstrategie /Treasury-Strategie inkl. Marktpreisund Zinsänderungsrisiken /Liquiditätsrisiken /Beteiligungsstrategie /Operationelle Risiken /Outsourcing /Sonstige Risiken Planungsprozess und Planzahlen (5-Jahres-/Eckwert-Planung) Laufende Überprüfung Kommunikation Abb. 2: Segmentdifferenzierte Priorisierungsmatrix Zusammenfassung und Ausblick Im Jahr 2012 konnten Quick Wins in nennenswertem Umfang realisiert und die konzeptionelle Basis für wichtige Themen der Veränderung gelegt werden. Der Schwerpunkt des Jahres 2013 wird auf der Umsetzung bzw. Realisierung der bisher ermittelten Potenziale liegen. Außerdem soll die nachhaltige Neuausrichtung des Vertriebs fortgesetzt und parallel zur Hebung der Personalkostenpotenziale eine systematische Personalplanung und -entwicklung etabliert werden. zeb/ wird die Sparkasse Dinslaken- Jürgen Stackebrandt Ralf Salewski Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstandes Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe Thorsten Helbig Guido Raffelt Senior Manager Manager zeb/zeb/ Weitere Informationen unter www.zeb.de Voerde-Hünxe in der Neuausrichtung begleiten. / 85 / Organisation und Transformation ZAO Raiffeisenbank | Regional Diagnostics Ausgangssituation und Projektauftrag Die ZAO Raiffeisenbank ist die größte und erfolgreichste Tochterbank der österreichischen RBI-Gruppe und unter den Top-Ten-Banken Russlands. Das in sieben Regionen gegliederte Institut bedient an über 200 Standorten Privat- und Gewerbekunden. Aufgrund der geografischen Ausdehnung, der historischen Entwicklung und des Zukaufs einer lokalen Bank war die ZAO Raiffeisenbank zum Zeitpunkt des Projektstarts tendenziell dezentral organisiert. Einer internen Diskussion über die zukünftige Ausrichtung folgend wurde zeb/ damit beauftragt, die in Verantwortung des COO stehenden Bereiche zu untersuchen und darauf aufbauend Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zu definieren. Durch diese Maßnahmen sollten die operativen Kosten in den untersuchten Bereichen um mindestens 20 % reduziert werden. Zentrale Gestaltungsfelder waren dabei das Target-Operating-Model der Bank und die Optimierung ausgewählter Kernprozesse. Vorgehen im Projekt Das Projekt wurde in zwei Phasen gegliedert und die Ergebnisse in jeweils parallel laufenden Teilprojekten erarbeitet. Zu Beginn der ersten Projektphase wurden Kernprozesse (Zahlungsverkehr, Kreditvergabe, aber auch spezifische Prozesse wie „Currency Control“ oder „Payroll“) von einem Team aus Bankmitarbeitern und Beratern einer End-to-End-Analyse unterzogen („Process-Stream“). Verbesserungsvorschläge wurden in Workshops mit Prozessbeteiligten sowie unter Heranziehung von Benchmarks erarbeitet und hinsichtlich bestehender Einsparungspotenziale bewertet. Abschließend wurden die Prozesse mit den höchsten Potenzialen zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion für die weiterführende Designphase selektiert. Die Ergebnisse wurden in einer Heatmap aufbereitet, um dem Management eine qualifizierte Entscheidungsgrundlage zur Verfügung zu stellen. Parallel zur Prozessanalyse beschäftigte sich ein zweites Projektteam mit der Definition eines neuen Target-Operating-Models („TOM-Stream“). Wesentliche Zielsetzungen und Gestaltungsfelder in diesem Teilprojekt waren: /Zentralisierung von Backoffice- und Marktfolgetätigkeiten sowie die damit verbundene Reduktion von Ressourcen in regionalen Hubs und Outlets / 86 / Organisation und Transformation /Überregionale Harmonisierung von Strukturen und Abläufen /Anpassung des Governance-Modells, Veränderung der Spielregeln für das Zusammenwirken von Entscheidungsträgern im Headoffice und auf regionaler sowie lokaler Ebene Während für das Prozessdesign eine Bottom-up-Vorgehensweise angewendet wurde, ging der TOM-Stream top-down vor (vgl. Abb. 1). Aus laufenden Abstimmungen und einer abschließenden Synthese der Ergebnisse resultierte ein Maßnahmenbündel aus prozessualer Optimierung und strukturellen Anpassungen. Durch die Dualität von Bottom-up-Methode (Prozesse) und Top-down-Methode (TOM) sowie der stetigen Verprobung von Optimierungsansätzen wurden Restriktionen im Hinblick auf die Zentralisierung frühzeitig erkannt. Gleichzeitig bildete die intensive Zusammenarbeit mit den Prozessbeteiligten eine gute Basis für die grundlegende Akzeptanz der geplanten Zentralisierungsmaßnahmen. Effizienzsteigerung Zentralisierung Automatisierung Governance Standardisierung Harmonisierung Streamlining Outsourcing Prozesse (End-to-End) Organisation/TOM (COO-Bereich) Abb. 1: Dualität – Optimierte Prozesse in einer optimierten Organisation In der zweiten Projektphase wurden die verabschiedeten Ergebnisse weiter detailliert und für die Implementierung aufbereitet. Schwerpunkte dabei waren: /Konzeption eines Shared Service Centers (SSC): Überregionale Bündelung von Backoffice und Kreditbearbeitung sowie perspektivisch die Bündelung weiterer Prozesse aus den Filialen /End-to-End-Optimierung von Kernprozessen: Nachhaltige Reduktion der Ressourcenbindung durch Zentralisierung, Automatisierung, Standardisierung und Streamlining /Harmonisierung: Überregionale Vereinheitlichung von Organisation und Aufgabenportfolio im Bereich General Services (z. B. Logistik, Gebäudemanagement) zur Reduktion des Personalbedarfs in diesem Bereich / 87 / Organisation und Transformation /Branch-Service-Model: Organisatorische Zusammenführung der Servicefunktionen für Retail und Corporate sowie Optimierung von CashServices zur Reduktion der Ressourcenbindung bei gleichzeitigem Ausbau der Servicequalität Projektergebnisse und Ausblick Durch die eingeleiteten Maßnahmen wurde die ZAO Raiffeisen in die Lage versetzt, die Effizienz im COO-Bereich deutlich zu verbessern. Gleichzeitig unterstützen das neue Branch-Service-Model und die Zusammenfassung der Service- und Cash-Funktionen unter Retail das weitere ambitionierte Wachstum. zeb/ begleitet derzeit die Pilotierung des neuen Konzepts; der komplette Rollout ist in der Folge für das Jahr 2013 projektiert. Zur Effizienzsteigerung trägt darüber hinaus die weitergehende Bündelung administrativer Aufgaben im SSC bei. Hierzu wird zurzeit ein Pilot für zwei Regionen durchgeführt. Gleichzeitig wird die Infrastruktur zur Bündelung der Aktivitäten aus weiteren Regionen geschaffen. Zielsetzung ist die umfassende Weitere Informationen unter www.zeb.de Übernahme dieser Funktionen durch das SSC im vierten Quartal 2013. / 88 Gert Hebenstreit Rimma Bukina COO, Member of the Board Projektmanager ZAO Raiffeisenbank ZAO Raiffeisenbank Christian Legény Helge Böschenbröker Geschäftsführender Partner Senior Manager zeb/Österreichzeb/ Von links nach rechts: Marcin Wasilewski | Jacek Debowski Joanna Pilka | Zuzanna Sielicka | Agnieszka Malec-Wasilewska / Strategie Union Investment Institutional GmbH | Wachstumschancen im institutionellen Geschäft durch klare Positionierung Ausgangssituation und Projektauftrag Die Union Investment Gruppe ist der Asset Manager der genossenschaftlichen Finanzgruppe und mit mehr als 180 Mrd. Euro Assets under Management einer der führenden Asset Manager Deutschlands. Gerade im institutionellen Geschäft ist die Gruppe in den letzten Jahren stärker als der Markt gewachsen. Asset Manager müssen sich allerdings signifikanten Herausforderungen, wie schwankenden Kapitalmärkten, niedrigen Zinsen, sich verändernden Kundenanforderungen und höheren regulatorischen Anforderungen, stellen. Union Investment begegnet diesen Herausforderungen mit dem unternehmensweiten, strategischen Projekt „UI 2.0“. Ziel des Projekts ist es, Geschäftsfelder und Kernprozesse auf Wachstumsthemen auszurichten und optimal an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. zeb/ unterstützte Anfang 2012 die Effektivitätsuntersuchung des Geschäftsmodells im Segment „Institutionelle Kunden“ (IK). Die Rolle von zeb/ war die des Impulsgebers und Sparringspartners, der durch tiefe Markt- und Methodenkenntnis die Geschäftsansätze auf den Prüfstand stellt und neue Lösungen unterstützt. Vorgehen im Projekt Die Arbeiten wurden in zwei Phasen durchgeführt. In der ersten Projektphase wurden in einem Filterprozess von Union Investment vorgeschlagene Ideen zu neuen Produkten, Geschäftsfeldern und Services qualitativ („Passt es in das Geschäftsmodell?“) und quantitativ („Liegt ein relevanter Business-Case dahinter?“) bewertet. Die Bewertungsergebnisse wurden anschließend in Interviews und Workshops diskutiert und abgestimmt. Im Rahmen dieses Reviews wurden alle bestehenden Produkte, Services und die aktuell betreuten Kundengruppen kritisch hinterfragt, um die aktuelle Positionierung mit zukünftigen Kundenbedürfnissen und Wachstumserwartungen abzugleichen. / 92 / Strategie Weiterhin wurden in der ersten Projektphase Strategie und Aufstellung des Segments IK überprüft. Nach der Analyse von Markt- und Wachstumspotenzialen für institutionelle Anleger differenziert nach Kundengruppen und der Beschreibung von Markttrends wurde die Positionierung des institutionellen Geschäfts der Union Investment erarbeitet. In der zweiten Phase wurden drei Stoßrichtungen vertieft (vgl. Abb. 1): / Optimierung der bestehenden Aktivitäten / Weiterentwicklung der Geschäftsaktivitäten / Fokussierung vorhandener Aktivitäten Hierzu wurden für alle priorisierten Themen- bzw. Geschäftsfelder konkrete Business-Cases, Maßnahmen- und Umsetzungspläne erarbeitet. +HUDXVIRUGHUXQJHQ / Angebot bedarfsgerechter/individueller Lösungen: / Ausbau Beratungskompetenz / Höhere Anforderungen an Flexibilität und Time-to-Market / Schärfung des Kompetenzprofils / Skalierung des Geschäftsmodells: / Optimierung der Produktpalette und Produktion / Schaffung flexibler Prozesse, Systeme und Strukturen 6WRULFKWXQJHQ 1 2 3 Optimierung bestehender IK-Aktivitäten Weiterentwicklung Geschäftsaktivitäten IK Fokussierung vorhandener IK-Aktivitäten Abb. 1: Ableitung strategischer Stoßrichtungen Projektergebnisse und Ausblick Auf Basis des Abschlussberichts wurde entschieden, welche Geschäftsfelder, Produkte und Dienstleistungen ausgebaut oder eingestellt werden. Als Ergebnis ergaben sich eine fokussierte Produktpalette und gleichzeitig neue Angebote im Bereich regulatorischer Lösungskonzepte – dazu zählen neue, speziell auf Solvency II zugeschnittene Investmentkonzepte für Versicherungen und ein an Basel III/Solvency II angepasstes Reporting für Banken und Versicherungen. Die neuen Konzepte sollen dazu beitragen, in den nächsten Jahren signifikante neue Mittelzuflüsse bei bestehenden und neuen Kunden zu erzielen. Union Investment wird sich ihren Kunden noch umfassender als Lösungsanbieter im Asset Management präsentieren können. / 93 / Strategie Das Jahr 2012 stand im Fokus der Detaillierung der neuen Lösungskonzepte und Umsetzung der definierten Maßnahmen. Obwohl die Auswirkungen der Projektarbeit erst in den folgenden Jahren deutlich werden sollen, konnten bereits im Jahr 2012 erste Erfolge und neue Mandate verzeichnet werden. Nikolaus Sillem Dr. Nicolás Ebhardt GeschäftsführerGeschäftsführer Union Investment Union Investment Institutional GmbH Institutional GmbH Thomas O. Klimpke Matthias Dietrich Partner Senior Manager Weitere Informationen unter www.zeb.de zeb/zeb/ / 94 Zuzanna Sielicka Dr. Alexander Henk / Human Capital Volksbank Nordmünsterland eG Volksbank Tecklenburger Land eG | Stärken vereinen – Zukunft gestalten Ausgangssituation und Projektauftrag Mit der Fusion zur VR-Bank Kreis Steinfurt eG beabsichtigen die Volksbanken Nordmünsterland eG und Tecklenburger Land eG, ihre Position unter den führenden Banken im nördlichen und östlichen Münsterland zu stärken und weiter auszubauen. Hierdurch entsteht – die Zustimmung der Vertreter beider Häuser im Juni 2013 vorausgesetzt – eine Volksbank mit rund 625 Mitarbeitern, ca. 161.000 Kunden, 68.000 Mitgliedern und einem betreuten Leistungsvolumen von rund 4,6 Mrd. Euro. Die Fusion wird die Zukunftsfähigkeit des neuen Instituts langfristig sichern und spürbaren Mehrwert für Kunden und Mitarbeiter mit sich bringen. zeb/ ist seit Anfang 2012 „mit an Bord“ des Fusionsprojekts, für das folgende Ziele seitens des Vorstandes definiert wurden: /Strategische Basis schaffen: Tragfähiges Geschäftsmodell der neuen Volksbank mit klarer regionaler Ausrichtung erarbeiten /Fusionsprozess professionell steuern: Mit stringenter Projektorganisation die komplexen Fusionsaufgaben erfolgreich meistern /Integration sicherstellen: Die inhaltliche und kulturelle Zusammenführung der beiden Partnerbanken aufsetzen und begleiten Vorgehen im Projekt „Stärken vereinen – Zukunft gestalten“: Unter diesem Motto wurde gemeinsam mit zeb/ das Fusionsprojekt mit einem Fokus auf vier Handlungsfelder aufgesetzt: 1. Fusionsarchitektur/Strategiegebäude Zu Beginn wurden zunächst das strategische Zielbild der Fusion formuliert sowie Aufsichtsrat, Führungskräfte, Mitarbeiter und Vertreter über Eckpfeiler, Chancen und Mehrwert der Fusion informiert. Im Anschluss legten mehrere Vorstandsworkshops zu den Themen Strategie, Vertrieb, Steuerung/Risiko und Produktivität wichtige Grundlagen für die Arbeit der Projektgruppen. Das Strategiegebäude der neuen Bank wird im Verlauf des Projekts in gemeinsamen Strategieklausuren mit den Führungskräften mit Leben gefüllt. 2. Operative Umsetzung Im Juli 2012 startete mit 130 motivierten Führungskräften und Mitarbeitern, aufgeteilt auf 14 Projektgruppen, die operative Arbeit, die sich noch bis zum 4. Quartal 2013 erstrecken wird. In den mit Mitarbeitern beider / 96 / Human Capital Häuser besetzten Projektgruppen werden aufbauend auf einer zu Beginn durchgeführten SWOT-Analyse die fachlichen Konzepte für die neue Bank entwickelt und die Umsetzung vorbereitet. zeb/ als Richtungsgeber und Sparringspartner unterstützt die Projektgruppen dabei nach Bedarf. 3. Menschen und Kultur Frühzeitig im Fusionsprozess wurde ein transparentes und objektiviertes Stellenbesetzungsverfahren aufgesetzt, um die Führungsmannschaft der neuen Bank zu ermitteln. Dabei basierte die Führungskräfteauswahl auf eigens konzipierten Auswahltagen, die von einem erfahrenen zeb/-Eignungsdiagnostiker moderiert wurden. In einer fachlichen Präsentation sowie einem auf Führungs- und Persönlichkeitskompetenz ausgerichteten Interview präsentierten sich die Bewerber dem Vorstand. Im Nachgang führte der zeb/-Eignungsdiagnostiker mit jedem Bewerber ein persönliches „Rückmeldegespräch“ zur individuellen Weiterentwicklung. Gleich zu Beginn des Fusionsprojekts wurden mit ausgewählten Mitarbeitern „Fusionsdialoge“ geführt und unter Einbeziehung aller Mitarbeiter in der „zeb/-Kulturanalyse“ die heutige Unternehmenskultur und -führung analysiert sowie Eckpfeiler für die Zielkultur der neuen Bank bestimmt. Auf dieser Basis wurde dann ein spezifisches Maßnahmenprogramm aufgesetzt, das die Themen Führung, Steuerung des kulturellen Prozesses, interne und externe Kommunikation sowie Erarbeitung eines gemeinsamen Leitbilds beinhaltet und sich über den gesamten Fusionsverlauf erstreckt. Hierbei kommen auch ein regelmäßig erhobenes Fusionsbarometer oder ein eigens gestalteter „Fusions-Blog“ im Intranet zum Einsatz, um möglichst viele Mitarbeiter mit ihren Meinungen und Impulsen zu erreichen und einzubeziehen. Ein eigenes Team unter „Patenschaft“ des Vorstandes und zeb/-Begleitung koordiniert die Aktivitäten rund um Kommunikation und kulturelle Integration. 4. Professionelles Projektmanagement Das komplexe Fusionsvorhaben unterteilt sich in eine Vielzahl notwendiger Aufgaben und Entscheidungen des Vorstandes. Über eine einfache Projekt‑ organisation mit klaren Strukturen und Entscheidungswegen und einem auf die Projektgruppen zugeschnittenen Meilensteinplan liefert zeb/ den notwendigen Rahmen für eine effiziente Bearbeitung und unterstützt die Projektleitung bei der Steuerung des Großprojekts. Projektergebnisse und Ausblick Wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fusion sind bereits geschaffen worden: Die Führungsmannschaft ist benannt, die Projektgruppen sind aufgesetzt und erarbeiten die Konzepte, die Projektgruppe Standort- und Raumplanung arbeitet auf Hochtouren für eine reibungslose Zusammen- / 97 Agnieszka Malec-Wasilewska / Human Capital führung der Bereiche. Den besonderen Mehrwert der zeb/-Begleitung formuliert dabei Hubert Overesch, Vorstand der Volksbank Tecklenburger Land, folgendermaßen: „Uns war es besonders wichtig, mit zeb/ eine Beratung gefunden zu haben, die ein tiefes Verständnis für unser Geschäft und unsere Herausforderungen als mittelständische Bank mitbringt. Wir haben tolle Führungskräfte und Mitarbeiter – mit dem zeb/-Team als Impulsgeber, Sparringspartner und Projektmanager arbeiten sie hervorragend zusammen, um die Fusion erfolgreich zu meistern.“ Sein Vorstandskollege Ulrich Weßeler von der Volksbank Nordmünsterland ergänzt: „Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für das Gelingen der Fusion ist, die Mitarbeiter von den Chancen des neuen Hauses zu überzeugen und das kulturelle Zusammenwachsen zu fördern. zeb/ unterstützt uns hierbei mit kreativen Ideen und individuell zugeschnittenen Konzepten.“ Im Juni 2013 entscheiden die Vertreter beider Häuser über die Fusion. Nach positivem Votum der Vertreterversammlungen erfolgt dann im September 2013 die technische Fusion und der Startschuss für die neue Gerhard Baumann Franz-Josef Konermann Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Volksbank Nordmünsterland eG Volksbank Tecklenburger Land eG Klaus Korte Hubert Overesch Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Volksbank Nordmünsterland eG Volksbank Tecklenburger Land eG Ulrich Weßeler Stephan Dreyer Mitglied des Vorstandes Senior Manager Volksbank Nordmünsterland eG zeb/ Dr. Florian Müller Senior Manager Weitere Informationen unter www.zeb.de VR-Bank Kreis Steinfurt. zeb/ / 99 / Human Capital Westfälische Provinzial Versicherung AG | Fit für 0,10 % und mehr Ausgangssituation und Projektauftrag Die ganzheitliche Kundenbetreuung ist das erklärte Ziel der Sparkassen organisation. Somit ist der systematische Ausbau des Versiche rungs ge schäfts integraler Bestandteil der Sparkassen-Strategie. Bundesweit schließt bisher lediglich einer von zehn Kunden seine Lebensversicherung in der Sparkasse ab, der Marktanteil im Kompositgeschäft ist in der Regel noch geringer. Die durchschnittliche Provisionsspanne im Versicherungs geschäft, also das Verhältnis von Provisionseinnahme zur durchschnittlichen Bilanzsumme der Sparkassen, beträgt bundesweit ca. 0,05 % und liegt damit bei etwa einem Drittel der Provisionseinnahmen aus dem Wert papiergeschäft. Die Westfälische Provinzial Versicherung AG hat bereits 2008 gemeinsam mit zeb/ das Projekt „Fit für 0,10 % und mehr“ initiiert. Ziel ist die signifikante und nachhaltige Steigerung der Provisionsspanne im Versiche rungsgeschäft auf mindestens 0,10 % und damit eine Verdoppelung der Provisionseinnahmen gegenüber dem Bundesdurchschnitt. Vorgehen im Projekt Von den 72 Sparkassen im Geschäftsgebiet der Westfälischen Provinzial nehmen 21 am Programm teil. Basierend auf einer intensiven Status-quoAnalyse wird in einem Strategieworkshop mit Beteiligung des Sparkassen vorstandes, der vertrieblichen Führungskräfte und weiteren Entscheidern der Sparkasse ein Maßnahmenplan erarbeitet, der zum Ertragsziel „0,10 % der DBS und mehr“ binnen drei bis vier Jahren führt (vgl. Abb. 1). Anschließend werden die Maßnahmen zum Ausbau des Versicherungs geschäfts in Workshops je Vertriebseinheit weiter spezifiziert und detailliert. Auf dieser Basis wird dann die Versicherungsagentur organisatorisch und kapazitär mittelfristig neu ausgerichtet. In der mehrjährigen Umsetzungsphase werden schließlich die erarbeiteten Maßnahmen in den Vertriebseinheiten und der Agentur operativ umgesetzt bzw. verstetigt. Fachliche und vertriebliche Qualifizierungsmaßnahmen für Berater und Führungskräfte sind dabei im Rahmen der Umsetzung von zentraler Bedeutung. / 100 / Human Capital 1 Strategie-Check (ca. 1 - 2 Monate) Kick-off StatusquoAnalyse Strategieworkshop Strategische Ziele und Handlungsfelder sind definiert 2 Umsetzungsvorbereitung 3 Umsetzung (ca. 2 - 3 Monate) Vertriebseinheitenworkshop Agenturworkshop Maßnahmenworkshop (ca. 3 - 4 Jahre) Optimierung Prozesse und Strukturen Umsetzung segmentspezifisch im Detail vorbereitet Training und Coaching BestPracticeAustausch Umsetzung der nachhaltigen Aktivierung Abb. 1: Projektphasen Die Maßnahmen zum Ausbau des Versicherungsgeschäfts basieren darauf, dass gerade die Häuser erfolgreich sind, denen eine umfassende Einbindung des Versicherungsgeschäfts in Strategie, Strukturen, Prozesse und Systeme der Sparkasse gelungen ist. So zeigten sich v. a. die folgenden Erfolgsfaktoren im Projekt: / Integration in das Vertriebskonzept der Sparkasse Keine zusätzliche Vertriebszeit für das Versicherungsgeschäft, sondern segmentspezifische Einbindung in das S-Finanzkonzept. So sichert „Fit für 0,10 % und mehr“ den Vertriebserfolg durch höhere Effizienz und Cross-Selling in der ganzheitlichen Beratung. / Einbindung in die Steuerungskonzeption Die Bereitstellung nachvollziehbarer Benchmarks je Vertriebseinheit unterstützt den strategischen Planungsprozess, der die Basis für zielgerichtete Investitionsentscheidungen der Sparkasse legt. / Entwicklung von Kompetenzen und Fähigkeiten Qualifizierung der Führungskräfte und Mitarbeiter bzgl. Fachkompetenz (Produktwissen), Methodenkompetenz (Beherrschung OSPlus/Tools) und Vertriebskompetenz (umsetzungsorientierte Ansprache Versicherungsthemen im S-Finanzkonzept-Gespräch) sowie Stärkung der Führungskräfte in ihrer Rolle als Vertriebscoach. / Komplexitätsreduktion im Vertrieb Segmentspezifische Zuspitzung der von Kundenberatern abzuschließenden Produkte und Tarife auf zentrale Kernprodukte sowie Definition klarer Prozesse für die Überleitung an Versicherungsspezialisten für Kundenbedarfe, die Lösungen außerhalb des Kernproduktspektrums erfordern. / Aktive Positionierung der Versicherungsagentur Konsequenter Einsatz der Agenturspezialisten als Trainer und Coaches im Filialgeschäft und aktive Vertriebler im Private Banking und Firmen kundengeschäft. Effiziente Aufstellung im Innendienst durch Nutzung vorhandener Automatisierungsmöglichkeiten in OSPlus und S-DWH. / 101 / Human Capital Projektergebnisse und Ausblick Die Projektsparkassen beendeten bereits das Jahr 2011 mit herausragendem Erfolg und erreichten im Durchschnitt die Zielspanne von 0,10 %. Provisionseinnahmen und Provisionswachstum sowie Neugeschäfts- und Bestandswerte nahmen stärker zu bzw. lagen damit nachhaltig auf einem deutlich höheren Niveau als in der Gruppe der Nicht-Projektsparkassen. Auch im Jahr 2012 konnten die Projektsparkassen den Erfolg im Versicherungsgeschäft bestätigen und damit in einem insgesamt schwierigen Marktumfeld ihre Ausnahmestellung sichern. Insbesondere das in den Vertriebsalltag integrierte Kompositgeschäft erwies sich dabei erneut als Wachstumstreiber. Die Westfälische Provinzial führt das erfolgreiche Projekt „Fit für 0,10 % und mehr“ in den kommenden Jahren fort. Der systematische Austausch gewonnener Erfahrungen steht dabei im Mittelpunkt, sodass neben den Projektsparkassen auch die übrigen Sparkassen profitieren. Projektsparkassen, die 2008 und 2009 in das Projekt gestartet sind und (zum Teil vorzeitig) ihr 0,10%-Ziel bereits erreicht haben, agieren dabei als „Leuchttürme“ und steuern Best-Practice-Beispiele bei. Thomas Stüwe Peter Lohrmann Direktor Vertrieb/Verbund/ Hauptabteilungsleiter Vertrieb/ GrundsatzfragenSparkassen/Vertriebsdirektion Weitere Informationen unter www.zeb.de Westfälische Provinzial Versicherung AG Westfälische Provinzial Versicherung AG / 102 Dieter Kipp Claus Peter Hendricks Partner Senior Manager zeb/zeb/ Dieter Kipp Jasmin Stenkamp | Dr. Ursula Heidbüchel / crescore/ – Partner der Veränderer jetzt auch in Skandinavien Mit der Übernahme des skandinavischen Beratungsunternehmens crescore/ macht zeb/ einen weiteren Schritt im Zuge des Ausbaus seiner europäischen Aktivitäten. Zu den Kunden von crescore/ zählen nahezu alle großen und zahlreiche mittelständische Finanzinstitute Skandinaviens. Das Unternehmen bietet Leistungen im Bereich Beratung, Umsetzung sowie Outsourcing von Risikomanagement- und/oder Compliance-Funktionen an. Innerhalb der zeb/-Gruppe bildet crescore/ zukünftig den Kern der Aktivitäten in Nordeuropa, die von Skandinavien aus mittelfristig auf die baltischen Staaten ausgeweitet werden sollen. Das Unternehmen beschäftigt an seinem Hauptsitz Stockholm sowie an den Standorten Oslo und Kopenhagen ein Team von rund 40 Mitarbeitern. Als Partner der Veränderer werden crescore/ und zeb/ ihr breites Dienstleistungsportfolio von nun an gemeinsam auf dem skandinavischen Markt anbieten. Jonas Schödin Mårten Sellgren Managing Director Managing Director crescore/ crescore/ Risk & Compliance Partner Bernhard Szablowski Dr. Stefan Trost Managing Director Partner crescore/zeb/ / 104 / Resolving Resolving StrategyFinance – Partner in und für Italien Mit der Übernahme von Resolving StrategyFinance baut zeb/ in 2013 auch seine Aktivitäten in Italien weiter aus. Die 2004 in Mailand gegründete italienische Unternehmensberatung Resolving hat sich auf die Finanzdienstleistungsbranche spezialisiert und legt den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Nachhaltigkeits- und Wertschöpfungsthemen, die im Rahmen von innovativen Projekten für die Kunden erarbeitet werden. Derzeit beschäftigt Resolving ca. 35 Mitarbeiter, die umfassende Erfahrung aus den größten italienischen Finanzinstituten und internationalen Beratungsunternehmen mitbringen. Zu den bisher betreuten Kunden zählen mehr als 50 italienische und ausländische Banken und Versicherungen. Die Kernkompetenzen umfassen die Bereiche Vertriebsstrategie, Servicemodelle, Forderungsmanagement, Post-Merger-Integration, Produktbewertung, Kundenbetreuung, Kostenmanagement, Compliance und Arbeitsprozesse. Zukünftig werden Resolving und zeb/ ihre jeweiligen Kompetenzen gemeinsam für den italienischen Markt anbieten. zeb/ setzt so seine sukzessive und nachhaltige Expansion fort. Unser Ziel, als fest im Heimatmarkt verwurzeltes Unternehmen, bleibt es, in allen relevanten europäischen Financial-Services-Märkten als Partner der Veränderer eng an der Seite unserer Kunden zu stehen. Giorgio Introvigne Ugo Massa Vice President und Managing Director Managing Director Resolving StrategyFinance Resolving StrategyFinance Stephan Kruft Partner zeb/ / 105 Ralf Löchte Michał Szewczyk / zeb/Studien zeb/Studien | Märkte im Fokus In unseren zeb/Studien beschäftigen wir uns mittlerweile seit über 15 Jahren ausführlich mit wichtigen Fragestellungen unserer Kunden. Die verschiedenen Untersuchungen sollen dabei in besonderem Maße mittels fundierter Einschätzungen und detaillierter Analysen Antworten und Lösungen bieten. Die folgenden Seiten geben einen kurzen Überblick über die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse ausgewählter zeb/Studien im vergangenen Jahr. Firmenkundenstudie Mit der zeb/-Firmenkundenstudie 2013 geht dieses Format nach den Studien der Jahre 2004, 2007 und 2010 bereits in die vierte Runde. Die aktuelle Auflage umfasst eine detaillierte Analyse des Firmenkundenmarktes im Jahr 2012 und die präzise Beschreibung der sich bereits heute abzeichnenden Bedrohungen, die zukünftig auf das Firmenkundengeschäft wirken werden. Fokus der Studie ist die daraus resultierende Aufarbeitung von zehn Handlungsfeldern, mit denen Entscheider in Banken und Sparkassen Optimierungs- und Wachstumspotenziale im Firmenkundengeschäft nutzen können, um auch im Jahr 2015 erfolgreich im Markt positioniert zu sein. Untermauert werden die Erkenntnisse mit Ergebnissen aus der Befragung von über 700 Unternehmern und 180 Finanzinstituten. zeb/ liefert mit der Firmenkundenstudie 2013 einen pointierten Einblick in die aktuellen und zukünftigen Treiber eines strategisch und operativ erfolgreichen Firmenkundengeschäfts. Bausparstudie In den unsicheren Zeiten der Staaten- und Finanzkrise sehnen sich die Anleger nach Sicherheit und Stabilität. Bausparen vermittelt diese Werte und erfreut sich anhaltender Beliebtheit. Dennoch steht die Branche vor großen Herausforderungen. Insbesondere die nach zeb/-Einschätzung weiterhin anhaltende Niedrigzinsphase führt bis 2020 zu einem sukzessiven Einbruch des Zinsüberschusses um knapp 30 %. Bausparkassen sind hiervon unterschiedlich betroffen; einige Häuser könnten ohne entschlossene Gegenmaßnahmen allerdings bis 2020 mit negativen / 107 / zeb/Studien Betriebsergebnissen konfrontiert werden – so das Ergebnis der ersten zeb/-Bausparstudie. Um die Zukunftsfähigkeit der Bausparkassen zu sichern, empfiehlt zeb/ eine hausindividuelle Kombination aus parallelen Maßnahmen sowohl zur Senkung der Kosten als auch zur Generierung von Ertragswachstum (vgl. Abb. 1). Zehn konkrete Handlungsoptionen werden identifiziert und diskutiert. Die Studie basiert auf weitreichenden Analysen des Bausparmarktes sowie den Ergebnissen aus Interviews mit 20 Vorständen und Führungskräften aus zwölf Bausparkassen. 3ROLWLNGLDORJLQWHQVLYLHUHQ „Wetterfest machen und Chancen im Verdrängungswettstrategisch bewerb nutzen“ Ertragssteigerung 9 7 2 8 10 4 3 6 5 1 operativ Kostensenkung „Zukunft sichern“ 1 Optimierte Anlagestrategie 2 Wertorientierte Incentivierung 3 Neue Produkt-/Vertriebsansätze 4 Direktkanal 5 Steuerungsexzellenz 6 Operational Excellence 7 Shared Services/Outsourcing 8 IT-Investments 9 Expansion in Auslandsmärkte 10 Konsolidierung Abb. 1: Handlungsoptionen für Bausparkassen Social Banking Study Das öffentliche Interesse an nachhaltigen und transparenten Finanzdienstleistungen ist seit der Finanzkrise angestiegen. Über 16 Millionen überwiegend hoch gebildete und einkommensstarke Verbraucher wurden in Deutschland nun als Zielkunden für sozial-ökologische Bankangebote identifiziert. Überprüfbar nachhaltige Geldverwendung durch Banken verschafft ihnen eine „soziale Rendite“, die für sie eine ähnliche Bedeutung hat wie Zinszahlungen. Dies erklärt den anhaltenden Kundenzuwachs der wenigen in Deutschland tätigen sozial-ökologischen Banken, die das große Marktpotenzial jedoch strukturell bedingt nicht annähernd erschließen können. Auch bisher „konventionell“ arbeitende Institute haben indes die Möglichkeit, mit nachhaltigen Bankangeboten die Zielgruppe zu adressieren und Kundenverlusten vorzubeugen. Dies sind Kernergebnisse der zeb/ Social Banking Study 2012, die als erste umfassende und bundesweit repräsentative Studie zum sozial-ökologischen Bankenmarkt von zeb/, Alanus Hochschule und puls Marktforschung erstellt wurde. Dafür wurden über 4.000 Kunden sozial-ökologischer und „konventioneller“ Banken ausführlich befragt. / 108 RSHUDWLY Must-do für alle Bausparkassen VWUDWHJLVFK Selektive Durchführung je nach: / Strategischem Freiheitsgrad / Investitionspotenzial / zeb/Studien Studie zum Controlling in deutschen Krankenhäusern In 2012 hat zeb/ zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Deutschen Verein für Krankenhaus-Controlling und dem Lehrstuhl für Controlling der Bergischen Universität Wuppertal eine Studie zum aktuellen Stand des Controllings im deutschen Krankenhaussektor durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das finanzwirtschaftliche Controlling seit Einführung des DRG-Systems in Deutschland bereits erheblich entwickelt hat, jedoch auch weiterhin Entwicklungsfelder bestehen. So sind nach wie vor vergleichsweise wenige Vollzeitkräfte mit Controllingaufgaben befasst, Deckungsbeitragsrechnungen werden nur in geringem Umfang verwendet und über 50 % der Häuser verfügen nicht über eine Kostenträgerrechnung. Hinsichtlich des Stands von Teilsystemen des Controllings, z. B. Ziel- und Anreizsystemen, bleibt die Größe eines Hauses wichtigster Einflussfaktor. Das Risiko-Controlling befindet sich meist noch im Aufbau – unabhängig von Größe und Trägerschaft. So erhalten nur rund 50 % der Vorstände und Aufsichtsräte ein regelmäßiges Risiko-Reporting (vgl. Abb. 2). Zudem hat die anhaltende Tendenz zur Verbundbildung noch nicht zur vollen Ausnutzung der Effizienzvorteile durch eine zentrale Steuerung geführt. Risiko-Reporting – Anteil Antworten „gar nicht“ 66 % 51 % Aufsichtsrat 50 % 54 % Vorstand 40 % 42 % Klinikleiter Kfm. Risiko-Reporting Med. Risiko-Reporting Abb. 2: Anteil der befragten Entscheidungsträger, die kein regelmäßiges Risiko-Reporting erhalten / 109 / zeb/Studien Neben diesen Untersuchungen wurden auch unsere regelmäßigen Studien zum Privatkundengeschäft und dem Private Wealth Banking sowie unser jährlicher zeb/value compass aktualisiert und erweitert. Für weitere Fragen und Auskünfte zu den zeb/Studien stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung. Leitung zeb/research Heinz-Gerd Stickling | Oliver Rosenthal Phone+49.251.97128.300 Weitere Informationen unter www.zeb.de E-Mail research@zeb.de / 110 Mariia Nykytiuk / zeb/Publikationen zeb/Schriftenreihe | Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis Die zeb/Schriftenreihe, begründet und herausgegeben von Prof. Dr. Bernd Rolfes und Prof. Dr. Dres. h. c. Henner Schierenbeck, informiert kompetent und fundiert über den neuesten Stand und die Entwicklungstendenzen in Praxis und Wissenschaft. In 2012/2013 sind bisher folgende Neuerscheinungen hinzugekommen: Band 61 [ISBN 978-3-8314-0852-8] Strategische Fristen- und Währungstransformation – Analyse der Erfolgsund Risikotreiber Von Dr. Maik Picker 2012. 362 Seiten, gebunden, 72,- Euro Die Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand zur Fristenund Währungstransformation verdeutlicht, dass bislang nur geringe bzw. keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zur strategischen Fristen- und Währungstransformation und deren Erfolgs- und Risikotreibern vorliegen. Zudem fehlt für beide Transformationsarten die entsprechende Analysemethode selbst. Ein differenziertes Modell, das die Erfolgs- bzw. Risikotreiber und sowohl eine isolierte wie auch integrierte Ergebnis- und Risikosystematik mit einer barwertigen wie periodischen Perspektive beinhaltet, existiert bislang noch nicht. Gleiches gilt für eine empirische Analyse des Erfolgs- und Risikopotenzials der Fristen- und Währungstransformation und ihrer Kombination. Der Verfasser verfolgt mit seiner Dissertationsschrift daher erstens das Ziel, die Fristen- und Währungstransformation – isoliert und im Zusammenhang – methodisch tiefer zu durchdringen und damit eine größere Transparenz über die Erfolgs- und Risikoquellen herzustellen. Zweitens will er auf Basis des von ihm entwickelten Analysekonzepts erstmals eine umfängliche empirische Untersuchung über den historischen Erfolg des gesamten Spektrums möglicher Fristen-/Währungstransformationsstrategien durchführen und daraus Anhaltspunkte für eine effiziente Transformationssteuerung gewinnen. / 112 / zeb/Publikationen Band 62 [ISBN 978-3-8314-0853-5] Strategiekonforme Kapitalallokation in Banken – Entscheidungsmodelle für das Value-based Management Von Dr. Frank Mrusek 2012. 416 Seiten, gebunden, 79,- Euro Die wertorientierte Unternehmensführung hat in den letzten Jahren über alle Branchen hinweg sowohl in der betriebswirtschaftlichen Theorie als auch in der Unternehmenspraxis einen hohen Stellenwert eingenommen. Eine auch in diesem Zusammenhang zentrale und klassische, zeitlos aktuelle betriebswirtschaftliche Fragestellung ist die Entscheidung über die Kapitalallokation. Insbesondere für Banken ist diese hoch relevant, wie auch die vergangenen Entwicklungen im Bankensektor zeigen. Zwar existieren zahlreiche Vorschläge, diese vermitteln aber ein uneinheitliches Bild und scheinen mehrheitlich wenig geeignet zu sein, eine langfristige bzw. (auch) strategisch an den Unternehmenszielen ausgerichtete Kapitalallokation zu ermöglichen. An dieses Defizit knüpft die vorliegende Arbeit an. Mit ihr wird ein umfassendes Konzept zur wertorientierten Kapitalallokation in Kreditinstituten vorgelegt, das einerseits Entscheidungsmodelle zur Kapitalallokation beinhaltet und andererseits darauf abgestimmte Gestaltungsvorschläge zur prozessualen Einbindung in die Banksteuerung sowie zur anreizkompatiblen Vergütung bietet. Bei der Herleitung, Darstellung und Diskussion des Konzepts wird eine Reihe neuer Erkenntnisse insbesondere in der Form einer schlüssigen Bewertung der bekanntesten Kennzahlen und Konzepte zur Abbildung der Wertorientierung anhand eines einheitlichen Kriterienkatalogs, differenzierter Aussagen zur Eignung der bisher bekannten Ansätze zur Kapitalallokation in Banken und anderen Finanzdienstleistern im Rahmen der wertorientierten Steuerung und eines neuartigen, auf Kreditinstitute zugeschnittenen, Entscheidungsinstrumentariums zur (tatsächlich) wertorientierten Kapitalallokation vermittelt. / 113 / zeb/Publikationen Band 63 [ISBN 978-3-8314-0855-9] Integrierte Ergebnissteuerung von Krankenhäusern und Krankenhauskonzernen – Ein Konzept unter Verwendung von Treiberbäumen Von Dr. Jörg Howein 2013. 284 Seiten, gebunden, 66,- Euro Die vorliegende Fragestellung zur Ergebnissteuerung von Krankenhäusern und Krankenhauskonzernen gewinnt ihre Aktualität aus den sich dramatisch schnell wandelnden Bedingungen für die deutschen Krankenhäuser und Krankenhauskonzerne. Unter ständig zunehmendem wirtschaftlichen Druck gewinnt die Integration der entsprechenden finanziellen Perspektive in die – vorrangig auf medizinischen und damit immer auch ethisch zu begründenden Entscheidungen basierende – Steuerung schnell an Bedeutung. Einen entsprechenden Lösungsansatz bietet diese Arbeit. Als Grundlage seiner Untersuchung setzt sich der Autor zunächst intensiv mit seinen Untersuchungsobjekten, also Krankenhäusern und Krankenhauskonzernen, sowie dem seiner Arbeit zugrunde liegenden Steuerungsverständnis auseinander. Auch unter Rückgriff auf aktuelle empirische Befunde wird eine bislang fehlende Integration vorhandener Controlling‑ ansätze für verschiedene Teilbereiche der Krankenhaussteuerung als ein wesentliches, bislang nur unzureichend behandeltes Problem identifiziert. Hieraus ergibt sich die Zielstellung der Arbeit, eine Lösung für die Zusammenfügung der heute eher kleinteiligen und fragmentierten Steuerungswelt in Krankenhäusern zu finden. Für die Entwicklung eines solchen ganzheitlichen Steuerungssystems identifiziert der Verfasser das in der angelsächsischen Literatur eingeführte Verständnis von „Management Control Systems as a package“ als eine geeignete Sichtweise, die verschiedenste Aspekte von Steuerung unter Berücksichtigung der vielfältigen Interdependenzen zu einem gemeinsamen Rahmen zusammenfasst. In Summe bietet dieser Band sowohl Wissenschaftlern, die sich mit dem Krankenhauscontrolling beschäftigen, als auch Praktikern, insbesondere Führungskräften und Controllern in Krankenhäusern und Krankenhauskonzernen, eine umfassende Wissensbasis zu den behandelten Themengebieten und interessante, theoretisch wohl fundierte Denkanstöße für die Weiterentwicklung der Krankenhaussteuerung. Einen Überblick über alle bereits erschienenen Bände in der zeb/Schriftenreihe sowie nähere Angaben zu den Inhalten finden Sie im Internet unter www.zeb.de / 114 / zeb/Publikationen zeb/Managementreihe | Diskussionsforum für aktuelle Themenkomplexe In der zeb/Managementreihe, begründet und herausgegeben von Prof. Dr. Stefan Kirmße, Dr. Andreas Rinker, Dr. Olaf Scheer und Dr. Patrick Tegeder, werden für den Finanzdienstleistungssektor wichtige Themenkomplexe aus verschiedenen für Theorie und Praxis relevanten Perspektiven beleuchtet. Band 1 [ISBN 978-3-8314-0805-4] Aktuelle Entwicklungen und Fragestellungen in der Banksteuerung Herausgegeben von Prof. Dr. Dres. h. c. Henner Schierenbeck und Prof. Dr. Stefan Kirmße 2007. 328 Seiten, gebunden, 69,- Euro Der erste Band der Reihe setzt sich mit den aktuellen Entwicklungen und Problembereichen der Gesamtbanksteuerung auseinander. Neben grundsätzlichen Fragen zu Organisation, Controlling, Rechnungswesen und allgemeiner Steuerungsarchitektur werden Ergebnis- und Vertriebssteuerung unter die Lupe genommen. Eine Analyse der Risikosteuerung rundet dieses Kompendium für den Bankpraktiker ab. Band 2 [ISBN 978-3-8314-0842-9] Aktuelle Studien zu den Entwicklungen und Perspektiven des Bankgeschäfts in Deutschland und Europa Herausgegeben von Prof. Dr. Stefan Kirmße und Dr. Olaf Scheer 2011. 308 Seiten, gebunden, 69,- Euro Die seit Jahren anhaltende Diskussion um die Zukunft der Finanzdienstleistungsbranche, mögliche Strategien und Erfolg versprechende Geschäftsmentreihe des zeb/ soll diese Debatte begleiten und unterstützen. Er fasst dazu eine Vielzahl der seit Herbst 2008 veröffentlichten Studien des zeb/ in einer einzigen Publikation zusammen und bietet damit ganz unterschiedliche Sichtweisen auf die aktuelle Situation in wichtigen Themenfeldern des Bankgeschäfts. Die einzelnen Beiträge liefern dabei fundierte quantitative Analysen, erörtern aber insbesondere auch konkrete Handlungsmöglichkeiten für Banken. Ziel ist es, dem Leser neue und interessante Anregungen zu den aktuellen Entwicklungen und Perspektiven der Finanzdienstleistungsindustrie aufzuzeigen. Die zeb/Schriftenreihe und die zeb/Managementreihe erscheinen im Weitere Informationen unter www.zeb.de modelle wird derzeit intensiver geführt denn je. Der Band 2 der Manage- Fritz Knapp Verlag Aschaffenburger Str. 19 | 60599 Frankfurt am Main Phone +49.69.970833.0 | Fax +49.69.707840.0 / 115 Stefan Kaufmann | Andreas Reichard Hagen Uckelmann Robin Trenkner / zeb/Seminare zeb/Seminare | Wissenschaftlich fundiertes und praxisnahes Experten-Know-how für die Finanzbranche Qualifikation spielt im heutigen Berufsalltag eine bedeutende Rolle und Fortbildung ist angesichts des steigenden Wettbewerbs kein Luxus mehr, sondern vielmehr eine unverzichtbare sowie unentbehrliche Voraussetzung dafür, dass Ihr Haus auch in Zukunft erfolgreich bestehen wird. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Finanzdienstleistungsinstituten zeichnet sich mehr denn je ab, dass nur noch derjenige dem Wettbewerb standhält, der bereit ist, zu lernen und sich fortzubilden. zeb/ möchte Ihnen auf diesem Weg gerne begleitend zur Seite stehen. Wir besitzen aufgrund unserer vielseitigen und langjährigen Erfahrungen als Managementberater für Finanzdienstleister ein besonderes Verständnis für die vielen Anforderungen, die heute an Fach- und Führungskräfte gestellt werden. Unser umfangreiches Seminarprogramm entspricht dem Bedarf der Bankpraxis, sodass Teilnehmerinnen und Teilnehmer optimal auf die immer neuen Herausforderungen der Praxis vorbereitet werden: / Der Zertifikatskurs „Akademie Bankcontrolling“ vermittelt neben einem kompakten Überblick auch die Vertiefung und Anwendung zentraler Methoden und Instrumente der modernen Gesamtbanksteuerung. Die Inhalte des Bankcontrollings werden hier systematisch gemeinsam in verschiedenen Modulen erarbeitet. /Der Kompaktkurs „Bankcontrolling“ bietet in verschiedenen Einheiten einen intensiven, sehr komprimierten und praxisnahen Überblick. /Der Workshop „Treasury“ hat die Zielsetzung, die Bedeutung einer integrierten Treasurysteuerung herauszuarbeiten und zudem die barwertigen und periodischen Steuerungsimpulse vergleichend gegenüberzustellen. /Das Ziel der modular aufgebauten Qualifizierung „Führungscoach“ ist die Standortbestimmung und Erweiterung Ihrer persönlichen Handlungskompetenz als Führungscoach in der Finanzwelt. /„NLP for beginners“ gibt eine Einführung in NLP für Führung und Vertrieb im Bereich Financial Services. /Die zeb/nlp-practitioner-Ausbildung „NLP for finance“ nach DVNLP fokussiert auf den konkreten Arbeitsalltag sowie auf die nachhaltige Ergebniswirksamkeit (u. a. Steigerung des ROI der Ausbildung). /Im Rahmen der Seminarreihe „Vorstand als Vertriebscoach“ werden Vorstände mit einer praxisorientierten Coachingkompetenz ausgestattet. / 117 / zeb/Seminare Durch die begrenzte Teilnehmerzahl und die hoch qualifizierten Referenten sind die intensive Vermittlung der Inhalte und ein effektives Lernen gewährleistet. Alle Veranstaltungen zeichnen sich durch die hohe Praxisorientierung unter Einbeziehung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aus. Insbesondere werden Beispiele aus der täglichen Praxis im Rahmen von Fallstudien berücksichtigt, sodass zeb/Seminare neben der intensiven Schulung auch vielfältige Anregungen für die Umsetzung des erworbenen Wissens in das praktische Bankgeschäft bieten. Unsere hohen Ansprüche erfüllen erfahrene zeb/-Berater sowie hochkarätige Bankpraktiker, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern insbesondere Kenntnisse und Erfahrungen bei der Anwendung näher bringen. Auf Wunsch bieten wir Ihnen unsere Seminare auch direkt in Ihrem Haus an (Inhouse-Veranstaltungen), die dann selbstverständlich auf die jeweiligen Anforderungen und individuellen Wünsche Ihres Hauses zugeschnitten werden. Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen, wie die detaillierten Seminarprogramme, die Termine 2013 und die Angaben der Referenten finden Sie im Internet unter www.zeb.de. Gerne können Sie auch unsere aktuelle Seminar-Gesamtbroschüre anfordern. Wir würden uns freuen, wenn wir Sie persönlich zu einem zeb/Seminar begrüßen dürfen, und stehen Ihnen bis dahin sehr gerne für Fragen, Wünsche und Anregungen telefonisch sowie per E-Mail zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie! Myriam Witkovsky | Seminarorganisation Phone +49.251.97128.218 | Fax +49.251.97128.103 Weitere Informationen unter www.zeb.de E-Mail seminar@zeb.de / 118 / Kontakt Berlin Friedrichstraße 70 | The Q 10117 Berlin | Deutschland Phone+49.30.2094.5600 Fax+49.30.2094.5601 E-Mailberlin@zeb.de www.zeb.de Budapest Bank Center Citibank Torony Szabadság tér 7 1054 Budapest | Ungarn Phone+36.1.4748.233 Fax+36.1.4748.181 E-Mailbudapest@zeb.hu www.zeb.hu Frankfurt Taunusanlage 19 60325 Frankfurt a. M. | Deutschland Phone+49.69.719153.0 Fax+49.69.719153.410 E-Mailfrankfurt@zeb.de www.zeb.de Hamburg Kurze Mühren 20 20095 Hamburg | Deutschland Phone+49.40.303740.0 Fax+49.40.303740.10 E-Mailhamburg@zeb.de www.zeb.de Kiew 42-44 Shovkovychna Str. 01601 Kiew | Ukraine Phone+38.044.49039.70 Fax+38.044.49039.71 E-Mailkiew@zeb.com.ua www.zeb.com.ua Kopenhagen Arne Jacobsens Allé 7 2300 Kopenhagen | Dänemark Phone+45.3694494.0 E-Mailinfo@crescore.com www.crescore.com Luxemburg 65, rue d‘Eich 1461 Luxemburg | Luxemburg Phone+352.278488.79 Fax+352.278488.35 E-Mailluxemburg@zeb.lu www.zeb.lu Mailand Via Santa Maria Segreta, 6 20123 Mailand | Italien Phone+39.0272.2751 Fax+39.0272.095241 E-Mailinfo@rsosf.it www.resolvingsf.it München Bavariaring 26 80336 München | Deutschland Phone+49.89.543433.0 Fax+49.89.543433.99 E-Mailmuenchen@zeb.de www.zeb.de Münster Hammer Straße 165 48153 Münster | Deutschland Phone+49.251.97128.0 Fax+49.251.97128.101 E-Mailmuenster@zeb.de www.zeb.de Oslo Akersgaten 20 0158 Oslo | Norwegen Phone+47.92214.124 E-Mailinfo@crescore.com www.crescore.com Prag Římská 20 Fitzwilliam Business Center 120 00 Prag | Tschechien Phone+420.2228660.70 Fax+420.2228660.99 E-Mailprag@zeb.cz www.zeb.cz Stockholm Biblioteksgatan 11 11146 Stockholm | Schweden Phone+46.86705.700 E-Mailinfo@crescore.com www.crescore.com Ulm Einsteinstraße 55 89077 Ulm | Deutschland Phone+49.731.93291.0 Fax+49.731.93291.600 E-Mailinfo@ite-computence.com www.ite-computence.de Warschau Saski Point ul. 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Herausgeber zeb/rolfes.schierenbeck.associates gmbh Hammer Straße 165 48153 Münster Phone +49.251.97128.0 Fax +49.251.97128.101 E-Mail muenster@zeb.de www.zeb.de Redaktion Judith Altenau Gestaltung und Realisation Kerstin Reer Fotos Die Fotos für unser diesjähriges Bildkonzept im zeb/Report 2012 | 2013 sind im Rahmen verschiedener Corporate-Volunteering-Projekte des zeb/ im Sommer 2012 entstanden. zeb/-Mitarbeiter unterstützten dabei diverse soziale Einrichtungen im Großraum Münster bei der Einrichtung einer Bibliothek sowie bei Garten- und Renovierungsarbeiten. Erik Hinz Andreas Löchte Wilfried Gerharz Katrin Kortenhorn Sandra Püttmann Druckerei Thiekötter Druck GmbH & Co. KG An der Kleimannbrücke 32 48157 Münster / 122