- Genossenschaftsverband Bayern eV

Transcription

- Genossenschaftsverband Bayern eV
Genossenschaften in Bayern
Erfolgreich gestern, heute und morgen
GVB Jahresbericht 2014
GVB
Genossenschaften in Bayern
Erfolgreich gestern, heute und morgen
Der Genossenschaftsverband Bayern e. V. ist zentraler Ansprechpartner und erster
Dienstleister für rund 1.300 Mitgliedsunternehmen in der Tradition von Friedrich
Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch. Dazu zählten im Geschäftsjahr
2014 281 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.013 genossenschaftliche Waren- und Dienstleistungsunternehmen mit 53.000 Beschäftigten und 2,9 Millionen
Mitgliedern. Die bayerischen Genossenschaften bilden damit eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat mit einer starken Präsenz im
ländlichen Raum.
GVB Jahresbericht 2014
Inhalt
Genossenschaften in Bayern : Erfolgreich gestern, heute und morgen4
Schlaglichter: Die bayerischen Genossenschaften in Kennzahlen6
Bayerns Volksbanken und Raiffeisenbanken : Wachstum auf starker Eigenkapitalbasis
8
Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften im Freistaat : Triebfeder der regionalen Wirtschaft
12
Neugründungen 2014 : Eine Übersicht
18
Der GVB : Leistungen für seine Mitglieder
20
Genossenschaftliche Erfolgsformel : Den Wandel gestalten
28
Sieben genossenschaftliche Unternehmen im Zeichen der Zeit33
Die Gremien des GVB50
Die bayerischen Genossenschaften im statistischen Überblick56
Der GVB in Zahlen66
Impressum70
Genossenschaften tun also gut daran, ihren Markt im Blick zu behalten und beherzt zu
handeln. Viele machen das, wie diese Beispiele zeigen :
Genossenschaften in Bayern
Erfolgreich gestern, heute und morgen
– Die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bayern setzen derzeit Strategieprojekte wie webErfolg und Beratungsqualität um, damit sie von der Digitalisierung des Bankgeschäfts stärker
profitieren können.
– Die genossenschaftlichen Molkereien nutzen die große Nachfrage aus dem Ausland nach
bayerischer Milch und erschließen internationale Absatzmärkte.
– Die Raiffeisen-Warenunternehmen in ihrer ganzen Vielfalt begleiten den Strukturwandel in
der Landwirtschaft, indem sie ihre Leistungspalette auf die Bedürfnisse größerer Betriebe
ausrichten und ihre Produkte zunehmend auch online vertreiben.
– Die vielen jungen Energiegenossenschaften bringen die von Bürgern gestützte Energiewende
voran, auch wenn die Rahmenbedingungen durch die jüngste Gesetzgebung nicht mehr so
vorteilhaft sind.
Sehr geehrte Damen und Herren,
als sich vor bald 160 Jahren die ersten Genossenschaften in Bayern gründeten, standen dahinter
lediglich ein paar Dutzend zupackende Persönlichkeiten. Sie waren arm an Kapital, aber reich an
Kraft und Visionen. Gemeinsam schafften sie, was sie alleine nicht vermochten. Daraus entstand in den vergangenen Jahrzehnten eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im Freistaat : Heute sind rund 2,9 Millionen Bürgerinnen und Bürger Mitglieder von
1.300 genossenschaftlichen Betrieben, die 53.000 Menschen Arbeit geben.
Die starke, historisch gewachsene Marktposition vieler Genossenschaften ist bekannt. Bayerns 281 Volksbanken und Raiffeisenbanken beispielsweise kamen zum Jahresende 2014 auf
eine gemeinsame Bilanzsumme von 141 Milliarden Euro und zählten mehr als die Hälfte der bayerischen Bevölkerung zu ihren Kunden. Die 1.013 Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften im Freistaat erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Jahresumsatz von 12,19 Milliarden
Euro. Davon entfielen deutlich mehr als drei Milliarden Euro auf die 163 Milchgenossenschaften,
durch deren Hände rund 60 Prozent der in Bayern verarbeiteten Milch gehen. Weitere rund 1,4
Milliarden Euro setzten die 99 Raiffeisen-Warenunternehmen an ihren 338 bayerischen
Standorten um. Das ist nur eine Auswahl an beeindruckenden Zahlen, die den wirtschaftlichen
Erfolg und die Bedeutung der bayerischen Genossenschaften belegen und die Sie auf den folgenden Seiten nachlesen können. Die entscheidende Frage lautet : Ist dieser Erfolg auch in
Zukunft selbstverständlich ?
Sicherlich nicht. Wer gestern erfolgreich war und es heute noch ist, belegt morgen nicht
automatisch den ersten Platz. Dafür finden sich genügend Beispiele in der Wirtschaftsgeschichte. Es reicht also nicht, den Erfolg zu verwalten. Der technische Fortschritt, ein neues
Gesetz oder verändertes Kundenverhalten können jedes Geschäftsmodell, das heute noch tragfähig ist, übermorgen aus dem Markt katapultieren. Das gilt für Unternehmen unabhängig von
der Rechtsform – und damit auch für die eG.
4 – 5
Unterstützt werden die Genossenschaften bei der Gestaltung ihrer Zukunft vom Genossenschaftsverband Bayern e. V. (GVB). Wir wissen, dass der Verband insbesondere in Umbruchphasen gefordert ist, seine Mitglieder zu begleiten.
Wer am Markt bestehen will, muss sich verändern können. Das heißt nicht, hinter der
Herde herzulaufen. Das heißt, überlegt und mit Blick auf Trends sowie veränderte Rahmenbedingungen zu agieren – oder sogar selbst einen Trend zu setzen. In der Vergangenheit haben
Genossenschaften bewiesen, dass sie das können. Sie haben Weltkriege, Hyperinflation,
Währungsreform und Finanzkrisen überstanden. Und am Ende hat sich die genossenschaftliche Idee stets behauptet.
Der Erfahrungsschatz und die Stabilität unserer Organisation garantieren zwar kein unendliches Fortbestehen per se. Sie bilden aber ein gutes Fundament und einen Wettbewerbsvorteil für die Zukunft. Wir sind auch deshalb davon überzeugt, dass Genossenschaften in
Bayern erfolgreich bleiben werden. Der GVB wird seine Mitglieder dabei mit aller Kraft unterstützen.
Ihr
Ihr
Prof. Dr. h. c. Stephan Götzl
Vorstandsvorsitzender
Verbandspräsident
Dr. Alexander Büchel
WP / StB / RA
Mitglied des Vorstandes
Schlaglichter
Die bayerischen Genossenschaften in Kennzahlen
1.294
genossenschaftliche Unternehmen waren zum Jahresende 2014 unter dem Dach des
Genossenschaftsverbands Bayern e. V. (GVB) zusammengeschlossen. Darunter waren 1.013
Waren- und Dienstleistungsunternehmen sowie 281 Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Im Jahresverlauf begrüßte der GVB 31 neu gegründete Genossenschaften als Mitglieder.
2,9
12,19
Milliarden Euro Gesamtumsatz erwirtschafteten die genossenschaftlichen Waren- und
Dienstleistungsunternehmen in Bayern im Jahr 2014. Die Erlöse stiegen damit gegenüber
dem Vorjahr um 2,7 Prozent an.
60
Millionen Bürgerinnen und Bürger waren zum 31. Dezember 2014 Mitglied einer im GVB
vertretenen Genossenschaft. Die Zahl stieg damit gegenüber dem Vorjahr um rund 65.000
auf einen neuen Rekordwert an. Rein rechnerisch ist rund ein Viertel der bayerischen
Bevölkerung an einer Genossenschaft beteiligt.
Prozent der in Bayern angelieferten Milch gingen 2014 durch die Hände von genossen­
schaftlich organisierten Molkereien, Lieferbetrieben oder Sennereien. Das entspricht einer
Menge von rund 5 Millionen Tonnen Milch.
52.940
338
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei Mitgliedsgenossenschaften des GVB beschäftigt.
Darunter sind 3.161 Auszubildende. Die Genossenschaftsorganisation leistet damit einen
maßgeblichen Beitrag zur robusten Lage am bayerischen Arbeitsmarkt.
Standorte unterhielten die 99 bayerischen Raiffeisen-Warenunternehmen im gesamten
Freistaat zum Ende des Jahres 2014. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur
Nahversorgung des ländlichen Raums.
141
Milliarden Euro betrug die aggregierte Bilanzsumme der 281 bayerischen Volksbanken und
Raiffeisenbanken zum 31. Dezember 2014. Sie legte gegenüber dem Vorjahreswert insbesondere wegen des wachsenden Kredit- und Einlagengeschäfts um 4,8 Milliarden Euro zu.
255
Energiegenossenschaften waren Ende 2014 Mitglied des GVB . Seit dem Jahr 2006 hat sich
ihre Zahl um 218 erhöht. Die jungen Genossenschaften engagieren sich insbesondere in der
Wärmeversorgung und Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energie.
Bayerns Volksbanken und Raiffeisenbanken
Steigende Marktanteile der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken
im Kreditgeschäft (in Prozent)
Wachstum auf starker Eigenkapitalbasis
Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken haben das
Geschäftsjahr 2014 trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase
und des steigenden Regulierungsaufwands mit einem zufriedenstellenden Gesamtergebnis abgeschlossen. Das Kreditund Einlagengeschäft mit ihren Kunden bauten die Kreditgenossenschaften weiter aus. Das Ergebnis stieg bei einer weiter
reduzierten Kostenbasis leicht an, während sich die Eigenkapitalausstattung erneut positiv entwickelte. Damit sind die
bayerischen Kreditgenossenschaften für die kommenden
Jahre gut gerüstet und können weiterhin ihrer wesentlichen
Aufgabe nachkommen : Einlagen bündeln und in Form von
Krediten ausreichen.
Bayerns Volksbanken
und Raiffeisenbanken
Anzahl :
25
24
281
Bilanzsumme :141,0 Mrd. EUR
20
19
Mitarbeiter :35.359
Mitglieder :2,62 Mio.
Kunden :
25
6,6 Mio.
19
19
18
17
16
15
12
Stand : 31. Dezember 2014
10
5
Erneutes Wachstum im Kundengeschäft
Die gut 35.000 Mitarbeiter der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken versorgten im Jahr 2014 rund 6,6 Millionen Kunden mit Finanzdienstleistungen. Rein rechnerisch sind
damit etwa 53 Prozent der bayerischen Bevölkerung Kunde einer Genossenschaftsbank. Sie
profitieren von dem mit Abstand dichtesten Filialnetz einer Bankengruppe im Freistaat : Die
Zahl der mit Personal besetzten Bankstellen belief sich zum Jahresende auf 2.922. Hinzu kommen 478 SB-Zweigstellen. Bayernweit verfügen die Kreditgenossenschaften zudem über
4.002 Geldausgabeautomaten und 3.944 Kontoauszugsdrucker.
0
Kundeneinlagen
2005
2010
2014
Privatkundenkredite *
*Kredite an inländische Privatkunden ohne öffentliche Haushalte
**Kredite an inländische Firmenkunden ohne öffentliche Haushalte
solide Eigenkapitalausstattung weiter gestärkt
Im Kreditgeschäft legten die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken im Jahr 2014
um 4,5 Prozent (3,6 Mrd. Euro) auf 83,1 Mrd. Euro zu. Im Privatkundensegment weiteten sie
das Kreditvolumen um 4,1 Prozent (1,6 Mrd. Euro) auf 41,0 Mrd. Euro aus, wobei ein wesentlicher Teil der Darlehen zum Erwerb oder zur Modernisierung von Immobilien verwendet wird.
Die Kreditvergabe an Firmenkunden wuchs sogar um 4,8 Prozent (1,8 Mrd. Euro) auf 39,3 Mrd.
Euro. Damit blieben die Genossenschaftsbanken weiterhin einer der wichtigsten Finanzierer
des stark auf Bankkredite setzenden Mittelstands im Freistaat.
Firmenkundenkredite **
(in Prozent der Risikoaktiva)
18,03
15
13,41
10
Sowohl im Privatkunden- als auch im Firmenkundensegment konnten die bayerischen
Volksbanken und Raiffeisenbanken infolge des Wachstums ihre Marktposition stärken. Im
Kreditgeschäft mit Privatkunden liegt der Marktanteil mittlerweile bei 25 Prozent, nachdem
es vor zehn Jahren noch 18 Prozent waren. Im Firmenkundensegment erhöhte sich der Marktanteil im gleichen Zeitraum um 7 Prozentpunkte auf 19 Prozent. Das zeigt, dass die Kreditgenossenschaften ihren Kunden in den vergangenen Jahren verlässlich zur Seite standen, während
sich andere Institute nach der Finanzkrise aus dem Markt zurückziehen mussten.
5
0
2002
Kernkapitalquote
8 – 9
2004
2006
Eigenmittelquote gesamt
2008
2010
2012
2014
Die Finanzierungsbasis der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken bilden nach
wie vor die Kundeneinlagen. Auch in diesem Geschäftsfeld verzeichneten sie 2014 Zuwächse
– trotz der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Kunden vertrauten den
genossenschaftlichen Regionalbanken zum Jahresende Gelder in Höhe von 109,9 Mrd. Euro
an und damit um 3,5 Prozent (3,7 Mrd. Euro) mehr als im Vorjahr. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus legten die Kunden ihr Geld verstärkt in Form kurzfristiger Sichteinlagen an, während
das Volumen von Termineinlagen weiter zurückging. Insgesamt liegt der Marktanteil der bayerischen Kreditgenossenschaften im Einlagengeschäft bei 19 Prozent.
Die aggregierte Bilanzsumme der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken weitete
sich im Jahresverlauf um 3,5 Prozent (4,8 Mrd. Euro) auf 141,0 Mrd. Euro zum 31. Dezember
2014 aus. Damit sind die Institute seit mehr als einem Jahrzehnt duchgehend auf Wachstumskurs. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Bank belief sich zum Jahresende auf 502 Mio.
Euro. Die Anzahl der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Freistaat reduzierte sich aufgrund
von Zusammenschlüssen leicht auf 281, nach 287 im Vorjahr.
Geschäftserwartungen und Ausblick
Die zum Jahresende 2014 vom GVB durchgeführte Konjunkturumfrage bestätigt die insgesamt positive Geschäftslage der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Von den teilnehmenden Vorständen bewerteten 42 Prozent die aktuelle Geschäftslage als gut, 57 Prozent
als befriedigend. Für die Geschäftserwartungen im Jahr 2015 äußerten sich die Befragten allerdings vorsichtig : 54 Prozent gingen von einer stabilen Entwicklung der Geschäftslage in den
kommenden Monaten aus, 44 Prozent von einer Eintrübung und 2 Prozent von einer Verbesserung der Lage. Unabhängig davon wollen die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken
ihre gute Marktposition festigen und ausbauen.
Die Zinsspanne der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken war auch 2014 maßgeblich von der EZB -Zinspolitik geprägt. Sie belief sich auf 2,34 Prozent der dBS * (3,2 Mrd.
Euro), nach 2,39 Prozent (3,2 Mrd. Euro) im Vorjahr. Das Wachstum im Kreditgeschäft konnte
den Rückgang zum Teil kompensieren. Die Provisionsspanne blieb mit 0,63 Prozent der d BS
(0,9 Mrd. Euro) nahezu stabil gegenüber dem Vorjahreswert von 0,64 Prozent (0,9 Mrd. Euro).
Neben der anhaltenden Niedrigzinsphase stellt in 2015 die Bewältigung der Regulierungsmaßnahmen eine erhebliche Herausforderung für die Kreditgenossenschaften dar. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken erwarten, dass für die Erfüllung neuer regulatorischer Anforderungen weitere Mitarbeiterkapazitäten erforderlich sind. Nachdem sich der Personalaufwand
hierfür zuletzt auf 33 Millionen Euro pro Jahr belief, prognostizieren die Institute für 2015 einen
Anstieg um 10 Millionen auf 43 Millionen Euro. Hinzu kommt unter anderem die europäische
Bankenabgabe, die 2015 erstmals erhoben wird und die bayerischen Kreditgenossenschaften
mit einem hohen einstelligen Millionenbetrag belasten dürfte. Dadurch wird ein Teil der in den
zurückliegenden Jahren erzielten Kostenvorteile wieder aufgezehrt. Der Genossenschaftsverband Bayern spricht sich deshalb dafür aus, die in den vergangenen Jahren angestoßenen Regulierungsmaßnahmen kritisch auf ihre Wirkweise und Konsistenz zu prüfen, um negative
Auswirkungen auf die Realwirtschaft durch eine eingeschränkte Kreditvergabefähigkeit der
Banken zu verhindern.
Positiv stellt sich die Kostenentwicklung dar : Die bayerischen Kreditgenossenschaften
reduzierten die Betriebskosten um 4 Basispunkte auf 1,86 Prozent der d BS (2,6 Mrd. Euro).
Dies gelang trotz des steigenden Personal- und Sachaufwands für die Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen. Die Aufwand / Ertrag-Relation verbesserte sich leicht auf 62,4
Prozent (Vorjahr : 62,5 Prozent). Binnen zehn Jahren haben die Institute ihre Kosten, gemessen an der Bilanzsumme, um rund ein Fünftel abgebaut. Aus der Risikovorsorge ergaben sich
per Saldo keine Belastungen, sondern geringfügige Zuschreibungen : Sowohl im Kredit- als
auch im Wertpapierbereich war das Bewertungsergebnis mit jeweils + 0,02 Prozent der d BS
leicht positiv. Das ist insbesondere auch auf die robuste Verfassung der bayerischen Wirtschaft zurückzuführen.
Eine Herausforderung, aber auch Chance für die Volksbanken und Raiffeisenbanken ist die
anhaltende Digitalisierung. Die Nutzung von Internet, Sozialen Medien und mobilen Endgeräten schreitet unaufhaltsam voran. Dadurch verändern sich die Kundenpräferenzen. Ein immer
größerer Anteil der Bankkunden erwartet, dass im Internet einfache Produkte und Dienstleistungen verfügbar sind oder Routineangelegenheiten erledigt werden können. Dabei legen viele
Kunden nicht nur Wert auf Datensicherheit und insbesondere Datenschutz, den die bayerischen Kreditgenossenschaften anders als manche neue Marktteilnehmer schon heute bieten.
Viele Kunden wollen auch in Zukunft nicht alleingelassen werden, insbesondere wenn es um
größere Finanzierungen geht. Demzufolge bleiben die bewährten Beratungs- und Betreuungsleistungen der Kreditgenossenschaften auch in Zukunft gefragt.
Unter dem Strich entwickelte sich das Ergebnis der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken im Jahr 2014 positiv. Das bereinigte Ergebnis vor Ertragssteuern stieg im Vorjahresvergleich um 9 Basispunkte auf 1,08 Prozent der dBS. Es beläuft sich auf 1,5 Mrd. Euro, nach rund
1,3 Mrd. Euro im Vorjahr. Ihre ohnehin schon solide Eigenkapitalbasis konnten die Volksbanken
und Raiffeisenbanken 2014 nochmals stärken : Die Kernkapitalquote stieg zum 31. Dezember
auf 13,41 Prozent. Die gesamte Eigenmittelquote belief sich auf 18,03 Prozent. Somit stehen die
bayerischen Kreditgenossenschaften auf einem stabilen Fundament und sind für weiteres geschäftliches Wachstum ebenso gerüstet wie für künftige Herausforderungen.
Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken stellen sich auf die veränderten Kundenbedürfnisse ein. Sie bringen ihre starke Marktstellung und die weiterhin flächendeckende
Präsenz im Freistaat ein, verknüpfen sie aber im Rahmen bundesweiter Strategieprojekte intensiv mit der Onlinewelt. Im Zuge des verfolgten Omnikanalansatzes soll der Kunde selbst
entscheiden können, welchen Weg er wählt, um mit seiner Volksbank und Raiffeisenbank in
Kontakt zu treten. Die Verzahnung von Internet und Filiale ist daher ein wesentlicher Eckpfeiler
der künftigen Geschäftspolitik und Basis für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg.
Ergebnisanstieg
* d BS = durchschnittliche Bilanzsumme
10 – 1 1
Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften
im Freistaat
Triebfeder der regionalen Wirtschaft
Die 1.013 bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften haben im Jahr 2014 eine
insgesamt solide Geschäftsentwicklung verzeichnet. Ihren Umsatz steigerten die 750 ländlichen und 213 gewerblichen Genossenschaften sowie die vier Zentralen und 67 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft um 2,7 Prozent auf 12,19 Milliarden Euro. Damit blieben die
Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften im Freistaat – wie die bayerische Wirtschaft
insgesamt – weiter auf Wachstumskurs. Das Ergebnis vor Steuern des Jahres 2014 liegt mit
191,68 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 220,20 Millionen Euro. Der Rückgang ist
unter anderem auf die zum Jahresende hin rückläufigen Margen in der Milchwirtschaft zurückzuführen.
Die bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften und ihre rund 677.000
Mitglieder bleiben ungeachtet dessen eine wichtige Triebfeder der regionalen Wirtschaftskreisläufe. Mit rund 18.000 Mitarbeitern sind sie in fast allen wichtigen Wirtschaftsbranchen
vertreten. Dazu gehören die Land- und Milchwirtschaft genauso wie das ländliche Warengeschäft, Handwerk, Handel, Energieerzeugung und -versorgung oder das Gesundheitswesen.
Gleichzeitig sind die Genossenschaften oft entlang der gesamten Wertschöpfungskette in den
jeweiligen Branchen als Güterhersteller und Dienstleister tätig. Damit tragen sie ganz wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung in allen Regionen des Freistaats bei.
Der genossenschaftliche Warenhandel
Die Karte mit den Hauptstandorten der 99 bayerischen Raiffeisen-Warenbetriebe zeigt deren
dichte Präsenz im Freistaat und die Bedeutung für die ländliche Nahversorgung.
90
99
84
93
97
92
91
85
96
93
94
88
89
63
54
93
58
55
56
62
67
59
52
57
61
60
76
66
53
75
22
50
33
31
20
29
2
1
44
45
5
42
43
27
26
4
41
19
28
49
48
8
7
6
12
40
3
Milchwirtschaft
Die 163 Milchgenossenschaften erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von 3,42 Milliarden
Euro (+2,3 Prozent). Davon wurden 2,60 Milliarden Euro in den 21 genossenschaftlichen Molkereien und Sennereien umgesetzt (+3,8 Prozent). Trotz des rückläufigen Spotmarktpreises für
Milch konnten die Milchgenossenschaften in der ersten Jahreshälfte 2014 noch steigende Umsätze verzeichnen. Der Grund dafür ist, dass sie zu Handelspreisen abrechnen, die dem Spot-
12 – 13
80
70
18
23
47
45
77
25
24
30
70
82
83
73
71
13
17
34
32
78
81
16
14
37
35
36
51
74
15
21
39
Ländliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften
Die ländlichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften sowie die Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft konnten ihren Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2014 leicht um
1,0 Prozent auf 6,31 Milliarden Euro (Vorjahr : 6,25 Milliarden Euro) steigern. Diese Gruppe
beschäftigte in Bayern zum Jahresende 7.668 Mitarbeiter. Damit übernimmt sie auch eine
wichtige Funktion als Arbeitgeber im ländlichen Raum. Die ländlichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften umfassen unter anderem den Agrarhandel, die Lebensmittelerzeugung und -vermarktung, die Veredelung von landwirtschaftlichen Produkten sowie die Energiewirtschaft. Die einzelnen Branchen entwickelten sich wie folgt :
65
64
38
87
86
Welches genossenschaftliche
Unternehmen steht hinter welcher Zahl ?
Scannen Sie diesen QR-Code,
um mehr zu erfahren
10
9
11
73
63
69
marktpreis zeitversetzt folgen. So sind die Preise im Lebensmitteleinzelhandel erst im Mai 2014 zurückgegangen, während
der Spotmarktpreis bereits seit Januar 2014 von damals über
44 Cent / k g auf weniger als 25 Cent / k g im Dezember 2014
gesunken ist. Trotz des Umsatzwachstums reduzierte sich das
Ergebnis der Milchgenossenschaften wegen der rückläufigen
Margen um rund 18 Millionen Euro. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Handelspreise für Milch schneller gesunken
sind als der Milchauszahlungspreis in Bayern. Unabhängig
davon nehmen die Milchgenossenschaften eine unverändert
bedeutende Marktposition ein : 60 Prozent der gesamten bayerischen Milchmenge entlang der Wertschöpfungskette geht
durch genossenschaftliche Hände.
Genossenschaftliche
Milchwirtschaft
Genossenschaften :163
Gesamtumsatz :3,42 Mrd. EUR
Mitglieder :14.365
Die 13 genossenschaftlichen Unternehmen im Handel mit Zucht- und Schlachttieren verzeichneten im Jahr 2014 einen Umsatz von 646 Millionen Euro. Dank einer Steigerung der
Absatzmenge wuchs das Geschäft trotz rückläufiger Preise im Vergleich zum Vorjahr leicht
um 0,7 Prozent. Diese Gruppe umfasst rund 38.000 Mitglieder.
Wein
Die sieben bayerischen Winzergenossenschaften mit ihren rund 200 Beschäftigten konnten den Umsatz im Jahr 2014 um 2,2 Prozent auf 82,3 Millionen Euro erhöhen (Vorjahr : 80,5
Millionen Euro). Die Erntemenge stieg um 1,7 Prozent auf deutlich mehr als 155.000 Hektoliter.
Die Rebfläche weitete sich um 0,8 Prozent auf rund 1.900 Hektar ebenfalls leicht aus.
Im Raiffeisen-Warengeschäft erwirtschafteten die 32 Bezugs- und Absatzgenossenschaften, die 67 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft sowie die elf sonstigen ländlichen
Handelsbetriebe einen Umsatz in Höhe von 1,36 Milliarden Euro. Der Umsatzrückgang von 3,1
Prozent gegenüber dem Vorjahr ist auf marktbedingte Preisentwicklungen zurückzuführen.
Die Getreidepreise gingen aufgrund einer sehr guten Ernte in Deutschland und eines weltweit
hohen Getreidebestands zurück. Die Preise für Treib- und Schmierstoffe folgten dem seit
Sommer 2014 anhaltenden Trend sinkender Rohölpreise. Die Düngemittel verbilligten sich unter anderem aufgrund von Überkapazitäten am weltweiten Stickstoffmarkt weiter leicht. Mit
einem Netz von 338 Standorten bleiben die Raiffeisen-Warenbetriebe im Freistaat ein wesentlicher Bestandteil der ländlichen Nahversorgung. Neben dem klassischen Agrarhandel erbringen sie beispielsweise Beratungs- und Dienstleistungen für Landwirte und vertreiben landwirtschaftliche Bedarfs- und Heimwerkerartikel sowie Brenn-, Treib- und Baustoffe.
Energiewirtschaft
14 – 15
Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften
Stand : 31. Dezember 2014
Raiffeisen-Warengeschäft
Die 255 Energiegenossenschaften im Freistaat blicken auf
eine insgesamt solide Geschäftsentwicklung im Jahr 2014 zurück. Die Umsätze stiegen um 1,9 Prozent auf 454 Millionen
Euro. Insbesondere die Erlöse bei den Photovoltaikgenossenschaften legten zu. Dagegen verzeichnete die Gruppe der
Energieversorgungsgenossenschaften bedingt durch gesunkene Gaspreise einen leichten Umsatzrückgang. Mit rund
31.000 Mitgliedern sind die Energiegenossenschaften bayernweit der bedeutendste Akteur einer von den Bürgern getragenen und dezentralen Energiewende.
Energiewirtschaft
Genossenschaften :255
Gesamtumsatz :454 Mio. EUR
Mitglieder :30.826
Stand : 31. Dezember 2014
Weitere Geschäftsfelder im ländlichen Raum
Im ländlichen Raum sind Genossenschaften – abgesehen von den Raiffeisen-Warenbetrieben und der genossenschaftlichen Ernährungswirtschaft – in zahlreichen anderen Geschäftsfeldern aktiv. Zu dieser Gruppe zählen 269 Genossenschaften, darunter zum Beispiel Trocknungs-, Maschinen-, Wasser- oder Weidegenossenschaften. Mit mehr als 49.000 Mitgliedern
und gut 1.000 Beschäftigten leisten sie einen erhebliche Beitrag, um die Wertschöpfung in der
Region zu erhalten. Sie erwirtschafteten 2014 einen Umsatz von 350 Millionen Euro. Er nahm
damit gegenüber dem Jahr 2013 um 4,7 Prozent zu.
Gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften
Die gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften steigerten ihren Gesamtumsatz im Jahr 2014 auf 5,88 Milliarden Euro (ohne Zentralen). Das entspricht einem Zuwachs
gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 4,6 Prozent. In dieser Gruppe sind knapp 11.000 Mitarbeiter beschäftigt, die insbesondere im Handel, Handwerk und in Dienstleistungsbranchen tätig
sind. Diese Genossenschaften bündeln ihr Angebot und schaffen so einen Mehrwert für ihre
rund 83.000 Mitglieder.
Handels- und Dienstleistungsgenossenschaften
Die 48 bayerischen Handelsgenossenschaften erlösten
im Jahr 2014 als die traditionell umsatzstärkste Gruppe in
Bayern 4,19 Milliarden Euro. Damit erhöhten sie den Umsatz
gegenüber dem Vorjahr um 7,0 Prozent (2013 : 3,92 Milliarden
Euro). In Einkaufgenossenschaften für Lebensmittel, Klinikbedarf oder im Arzneimittelgroßhandel sichern die Unternehmen gut 2.400 Arbeitsplätze in Bayern. Im Dienstleistungsbereich schließen sich beispielsweise Steuerberater,
Patentanwälte, Informatiker oder freiberufliche Ingenieure zusammen. Sie nutzen den Vorteil der eG, in der sich berufliche
Unabhängigkeit mit einem starken Netzwerk verbindet.
Ausblick : Positive Prognosen und branchenspezifische
Herausforderungen
Handel
Genossenschaften :48
Gesamtumsatz :4,19 Mrd. EUR
Mitglieder :16.547
Stand : 31. Dezember 2014
Handwerk
Die 37 bayerischen Handwerksgenossenschaften blicken
auf ein durchschnittliches Geschäftsjahr 2014 zurück. Die Umsätze gingen über die verschiedenen Branchen hinweg um 3,9
Prozent auf 692 Millionen Euro zurück. Die Geschäftslage im
Handwerk ist aber im Mehrjahresvergleich insgesamt gut.
Viele der Handwerksgenossenschaften sind klassische Einkaufsgenossenschaften, in denen sich beispielsweise Bäcker,
Metzger, Schlosser oder Dachdecker zusammenschließen,
um Größenvorteile bei der Beschaffung von Betriebsmitteln
zu realisieren.
Handwerk
Genossenschaften :37
Gesamtumsatz :692 Mio. EUR
Mitglieder :14.225
Stand : 31. Dezember 2014
Gesundheit und Soziales
Im Gesundheitssektor hat sich die Rechtsform der Genossenschaft zwischenzeitlich gut
etabliert. Zahlreiche Ärzte, Apotheker und Mitarbeiter in Heilberufen haben sich zu genossenschaftlichen Unternehmen zusammengeschlossen, um die Versorgung der Patienten zu verbessern, Weiterbildungen zu organisieren oder gemeinsame Laboreinrichtungen zu betreiben.
Im Sozialbereich förderte das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie
und Integration den Aufbau von Sozialgenossenschaften. Hier hatten sich genossenschaftliche
Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung als fruchtbar erwiesen.
16 – 17
Für das Jahr 2015 stehen die konjunkturellen Vorzeichen in Bayern insgesamt vorteilhaft.
Davon können auch die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften profitieren. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage dürfte weiterhin vom äußerst niedrigen Zinsniveau profitieren.
Daneben stimulieren die anhaltend niedrigen Energiepreise sowie die positive Arbeitsmarktentwicklung den Konsum. Außerdem stützt der gesunkene Außenwert des Euro die Exportwirtschaft. Unter diesen Bedingungen rechneten Marktbeobachter zum Jahresbeginn mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts um 2,2 Prozent für 2015. Die Genossenschaften können durch ihre Geschäftsaktivitäten dazu beitragen, dass dieser Aufschwung auch
in den ländlichen Regionen ankommt, soweit keine unvorhergesehenen Marktentwicklungen
eintreten.
Trotz dieser positiven wirtschaftlichen Prognosen sehen sich die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften aber auch mit branchenspezifischen Herausforderungen konfrontiert. Die genossenschaftliche Milchwirtschaft muss sich beispielsweise mit dem Wegfall der
Milchquote zum 1. April 2015 arrangieren und auf die von vielen Marktbeobachtern erwarteten
stärkeren Preisschwankungen einstellen. Auch der ländliche Warenhandel stellt sich auf Veränderungen ein : Er steht unter anderem vor der Herausforderung, seine Mittlerfunktion zwischen
Landwirtschaft und Industrie neu zu interpretieren. Der Genossenschaftsverband Bayern unterstützt seine Mitglieder bei diesen Herausforderungen.
Neugründungen 2014
Eine Übersicht
Dorfladen Markt Absberg eG
Sitz : Absberg / Mittelfranken
Branche : Ein- und Verkauf
Gründungszweck : U. a. Betrieb eines Verkaufsladens
mit Tagescafé.
BürgerEnergie HaPeVi eG
Sitz : Petershausen / Oberbayern
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Errichtung und Unterhaltung
von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer und
effizienter Energien sowie deren Vermarktung.
Echt Brombachseer eG
Sitz : Absberg / Mittelfranken
Branche : Tourismus
Gründungszweck : U. a. Förderung der regionalen
Wirtschaft durch Erhaltung des regionaltypischen
Landschaftsbildes und durch den Vertrieb regionaler
Spezialitäten aus der Obstregion Brombachsee.
Bürgerenergie im Landkreis Ebersberg eG
Sitz : Ebersberg / Oberbayern
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Realisierung von Energie­
projekten sowie Beratung.
Bürgerenergie Mömlingen eG
Sitz : Mömlingen / Unterfranken
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Produktion, Speicherung und
Absatz regenerativer Energien, Förderung von
Energieeffizienz sowie Beratung.
Energiegenossenschaft Oberes Werntal
Sitz : Poppenhausen / Unterfranken
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Beschaffung und Erzeugung
umweltfreundlicher Energie sowie Absatz und
Vertrieb.
Bürgerenergie Traunsteiner Land eG
Sitz : Siegsdorf / Oberbayern
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Erzeugung, Speicherung,
Umwandlung, Verteilung und Absatz regenerativer
Energien sowie Beratung.
ENERGISTO eG
Sitz : Höhenkirchen / Oberbayern
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Betrieb von ErneuerbarenEnergien-Kraftwerken im In- und Ausland sowie
Beratung.
Bürger-Energie-Genossenschaft
Neuburg-Schrobenhausen-Aichach
Sitz : Schrobenhausen / Oberbayern
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Produktion und Vertrieb
erneuerbarer Energien, Förderung von Energie­
effizienz sowie Beratung.
European OFS SCE
Sitz : München / Oberbayern
Branche : IT und Neue Medien
Gründungszweck : U. a. Förderung der Erstellung und
der Akzeptanz von Open Source parallelen
Dateisystemen.
Bürgergenossenschaft Frauenzell eG
Sitz : Altusried OT Frauenzell / Schwaben
Branche : Dienstleistung
Gründungszweck : U. a. gemeinschaftlicher Erhalt von
Immobilien in Frauenzell und deren Bewirtschaftung.
FWR Energiegenossenschaft Böhmfeld
Sitz : Böhmfeld / Oberbayern
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Erzeugung regenerativer
Energien, deren Absatz sowie Beratung.
Die Baum-Genossen eG
Sitz : Nürnberg / Mittelfranken
Branche : Freie Berufe
Gründungszweck : U. a. Weiter­b ildungsmaßnahmen
im Bereich Baumpflege.
Gemeinsam eG – Sozialgenossenschaft
im Landkreis Regensburg
Sitz : Nittendorf / Oberpfalz
Branche : Soziales
Gründungszweck : U. a. Verbesserung der Daseins­
vorsorge durch Ein­r ichtungen und Dienstleistungen,
insbesondere in den Bereichen Mobilität,
Gesundheit und Versorgung.
18 – 19
Kulturnetz Regensburg eG
Sitz : Nittendorf / Oberpfalz
Branche : Kultur und Sport
Gründungszweck : U. a. Verbesserung der Lebens- und
Arbeitsbedingungen der Mitglieder durch Angebote in
den Bereichen Kultur, Kommunikation sowie Soziales.
Ladarer Dorfladen eG
Sitz : Unterleinleiter / Oberfranken
Branche : Ein- und Verkauf
Gründungszweck : U. a. Betrieb eines Verkaufsladens.
Lang Bräu Freyung eG
Sitz : Freyung / Niederbayern
Branche : Handwerk
Gründungszweck : U. a. Betrieb beziehungsweise
Verpachtung einer Brauerei.
Liefergenossenschaft Kemnather Land
Sitz : Kemnath / Oberpfalz
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Bündelung der von Mitgliedern
erzeugten nachwachsenden Rohstoffe zur Erzeugung
von Biogas, Biomethan und Biomasse.
Maschinengenossenschaft Schaftlach
Sitz : Gmund a. Tegernsee / Oberbayern
Branche : Landwirtschaft
Gründungszweck : U. a. gemeinsamer Betrieb landund forstwirtschaftlicher Maschinen sowie Handel
mit den Erzeugnissen.
Nahwärme Gerolfingen eG
Sitz : Gerolfingen / Mittelfranken
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Bau eines Wärmenetzes und
Erzeugung von elektrischer Energie.
Nahwärme Hohenreichen eG
Sitz : Wertingen / Schwaben
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Errichtung und Betrieb eines
Nahwärmenetzes.
Nahwärme Sulzdorf eG
Sitz : Kaisheim-Sulzdorf / Schwaben
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Errichtung und Betrieb einer
Wämeversorgungsanlage und anderer Anlagen.
Regionale Zukunftsenergie eG
Sitz : Babenhausen / Schwaben
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. dezentrale Erzeugung und
der Absatz von erneuerbaren Energien.
RugenDorfladen eG
Sitz : Rugendorf / Oberfranken
Branche : Ein- und Verkauf
Gründungszweck : U. a. der Betrieb und Unterhalt
eines Verkaufsladens.
Seniorenhaus Ornbau eG
Sitz : Ornbau / Mittelfranken
Branche : Städte und Gemeinden
Gründungszweck : U. a. Betrieb von Wohn- und
Pflegeeinrichtungen und Förderung betreuter
Wohngemein­s chaften für Demenzkranke.
SOAA Standard für Industrieapplikationen eG
Sitz : Riemerling / Oberbayern
Branche : Dienstleistung
Gründungszweck : U. a. Entwicklung eines Standardisierungskonzeptes für elektronische On- und
Offline-Zutritt­a pplikationen.
Sprachraum eG
Sitz : München / Oberbayern
Branche : Bildung und Beratung
Gründungszweck : U. a. Angebot von Weiterbildungsveranstaltungen in den Schlüssel-, Lehr- und
Trainerqualifikationen.
ÜZ Plus eG
Sitz : Lülsfeld / Unterfranken
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. die Erzeugung erneuerbarer
Energien und ihre Vermarktung.
Wärmenetz Grosselfingen eG
Sitz : Nördlingen-Grosselfingen / Schwaben
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Errichtung und Betrieb einer
Nahwärmeversorgungsanlage.
Wärmenetz Hohentrüdingen eG
Sitz : Heidenheim / Mittelfranken
Branche : Energie
Gründungszweck : U. a. Errichtung eines Nahwärmenetzes sowie Erzeugung von Wärme.
Wasserversorgung Hinterhainberg eG
Sitz : Ortenburg / Niederbayern
Branche : Städte und Gemeinden
Gründungszweck : U. a. Versorgung der angeschlos­
senen Haushalte und Betriebe mit Trinkwasser.
Der GVB
Das Geschäftsfeld Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften baute die ABG im Schulterschluss mit der ADG weiter aus. Gut angenommen wurde unter anderem das neue Qualifizierungskonzept für ehrenamtliche Vorstände und Aufsichtsräte.
Leistungen für seine Mitglieder
Der GVB ist zentraler Ansprechpartner und erster Dienstleister für seine – zum Jahresende
2014 – 1.294 Mitgliedsunternehmen. Zu den Kernaufgaben des Verbands zählen die gesetzlich
vorgeschriebene wirtschaftliche Prüfung, die Betreuung und Beratung in steuerlichen, rechtlichen oder betriebswirtschaftlichen Fragen, die Artikulation der Mitgliederinteressen gegenüber Politik und Medien sowie die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter in den Mitgliedsgenossenschaften.
Verlässliche Prüfung
Als Prüfungsverband ist der GVB gesetzlich dazu verpflichtet, Prüfungsaufgaben für seine
Mitglieder zu erbringen. Dazu beschäftigte der Verband 2014 in der Wirtschaftsprüfung 265
Mitarbeiter, die 41.681 berechnete Arbeitstage leisteten.
Bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken vollzogen die Prüfer 286 Pflichtprüfungen. Von
zentraler Bedeutung war dabei die Weiterentwicklung des risikoorientierten Prüfungsansatzes.
Erstmals wurde die Kreditprüfung verstärkt an den im jeweiligen Institut implementierten Prozessen ausgerichtet. Darüber hinaus unterstützte der Prüfungsdienst die Banken unter anderem in Form von Umsetzungs- oder Prüfungsleitfäden sowie Musterarbeitsanweisungen.
Bedarfsgerechte Beratung & Betreuung
Recht und Steuer
Der GVB hat 2014 die Mitgliedsgenossenschaften in allen Rechtsgebieten schriftlich, telefonisch und im persönlichen Kontakt umfassend beraten. Schwerpunktthemen waren beispielsweise der Tarifabschluss der bayerischen Genossenschaftsbanken, die Umsetzung der
Verbraucherrechterichtlinie sowie die aktuelle BGH -Rechtsprechung, insbesondere zu Bearbeitungsentgelt und der Widerrufsbelehrung bei Darlehensverträgen.
Die Steuerberatung unterstützte GVB -Mitglieder insbesondere bei der erstmals einzureichenden E-Bilanz. Zudem gelang es dem Verband nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Körperschaftsteuerguthaben aus dem Jahr 2009 in einigen Fällen, nicht
unerhebliche Beträge nachträglich geltend zu machen. Insbesondere durch das Abarbeiten
von Einsprüchen aus den 90er-Jahren konnte so aufgrund von Folgewirkungen eine Neuberechnung des Körperschaftsteuerguthabens zu besseren Konditionen erreicht werden.
Beratung Ware und Dienstleistung
Bei den Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften führte der GVB 502 Pflichtprüfungen
durch. Darüber hinaus erforderten die wachsenden regulatorischen Anforderungen insbesondere in der Energiewirtschaft zusätzliche Leistungen : Die Verbandsprüfer führten beispielsweise 49 Bestätigungsprüfungen gemäß des 2014 neu gefassten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) durch und stellten in 19 Fällen – ebenfalls gemäß EEG – eine Bescheinigung für
stromintensive Unternehmen aus.
Die Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften unterstützte der GVB auf vielfältige
Weise. Der Verband erweiterte unter anderem aufgrund der sich wandelnden Rahmenbedingungen im Energiesektor durch die Neufassung des EEG sein Informationsangebot für die Energiegenossenschaften. Er richtete unter anderem ein Newsletter-Angebot ein und veranstaltete
mehrere Tagungen. Der 2013 geschaffene Fachausschuss Energiegenossenschaften brachte
sich bei der Entwicklung neuer Dienstleistungsangebote und energiewirtschaftlicher Positionen intensiv ein.
Die Raiffeisen Bayern Marketing eG entwickelte in ihrem ersten vollen Geschäftsjahr verschiedene Kommunikations- und Marketingmaßnahmen, um die Raiffeisen-Warenbetriebe
bei der Vermarktung ihrer Angebote besser zu unterstützen. Diese Kommunikationsmittel
stehen im neu eingerichteten Raiffeisen-Baukasten zur Verfügung und können von den Betrieben abgerufen werden.
Umfangreiche Bildung
Die Akademie Bayerischer Genossenschaften (ABG) verfolgt den Auftrag, die Mitarbeiter
der bayerischen Genossenschaften zu qualifizieren und weiterzubilden. 2014 intensivierte die
ABG ihre im Jahr zuvor eingegangene Kooperation mit der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG).
Im Geschäftsfeld Banken besuchten mehr als 31.000 Teilnehmer über 2.000 Seminare der
ABG . Weitere 2.000 Genossenschaftsmitarbeiter absolvierten 75 Webinare. Gefragt waren
insbesondere Angebote zur Ausbildung sowie längerfristig ausgerichtete Entwicklungswege.
Im Fokus der Qualifizierungsmaßnahmen für Vorstände standen aktuelle aufsichtsrechtliche
Themen. Für das Strategieprojekt webErfolg setzte die ABG unter anderem den neuen Entwicklungsweg Zertifizierter Leiter Online-Filiale um.
20 – 21
Außerdem erweiterte der GVB im Rahmen der Nachgründungsbegleitung das Informations-, Service- und Beratungsangebot für junge Genossenschaften. Unter anderem wurden
regionale Vernetzungstreffen als Plattform zum Austausch eingeführt und das Seminarangebot ausgebaut.
Bankenberatung
Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken betreute und beriet der GVB hinsichtlich aufsichtsrechtlicher, betriebswirtschaftlicher und strategischer Themen.
Einen hohen Stellenwert nahm 2014 die Umsetzung der Strategieprojekte Beratungsqualität
und webErfolg bei den bayerischen Kreditgenossenschaften ein. Deren Ziel ist es, einen harmonisierten Beratungsprozess als Qualitätsstandard im Privatkundengeschäft zu etablieren und
Marktstandards für den Online-Kanal zu erreichen. Der GVB unterstützte seine Mitgliedsinstitute unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bankgrößen und Umsetzungsstände mit
praxiserprobten Angeboten. Speziell für den Ausbau der Internetpräsenz wurde eine Anwendung für die Schaltung von Suchmaschinenkampagnen entwickelt.
Hinsichtlich aufsichtsrechtlicher Anforderungen stand das Jahr 2014 für die Kreditgenossenschaften im Zeichen der Umsetzung der Basel III -Novelle. Vor diesem Hintergrund stellte
der GVB Beratungsleistungen, insbesondere im Zusammenhang mit den neuen Eigenkapitalund Liquiditätsvorschriften bereit, aber auch zu den Regelungen im KWG für Aufsichtsräte
und der KWG -Institutsvergütungsverordnung. Der GVB unterstützte seine Mitglieder außerdem im Zusammenhang mit dem neuen Kapitalanlagegesetzbuch.
Um die bayerischen Kreditgenossenschaften bei der Strategieformulierung und -planung
zu unterstützen, entwickelte der GVB verschiedene Instrumente und Werkzeuge. Besonders
intensiv fragten die Banken 2014 den VR-BusinessPlan nach. Angesichts des anhaltenden
Kostendrucks in der Finanzbranche war darüber hinaus ein großes Interesse an Beratungsleistungen zum Thema Prozess- und Kosteneffizienz zu verzeichnen. Hierzu bietet der GVB
verschiedene Leistungen an, wie zum Beispiel VR-Prozessmanagement, MitarbeiterBedarfs­
Analyse oder Filialbewertung / Geschäftsstellenanalyse.
Der GVB stellte den bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken zudem erneut eine
weitreichende Unterstützung für Vertrieb und Marketing zur Verfügung. Der Verband organisierte beispielsweise Veranstaltungen, Kampagnen, Sponsoring- oder Kundenbindungsmaßnahmen. Mit über 4.000 Nutzern war zudem der VR-Baukasten ein zentrales Unterstützungsinstrument für Vertriebs- und Marketingaktionen bei den Kreditgenossenschaften.
Gremienservice
Mit seinem Gremienservice ermöglicht der GVB den Vertretern bayerischer Genossenschaften eine schnelle und zielgerichtete Vorbereitung auf Gremiensitzungen. Bayerische
Mandatsträger in den BVR-Fachräten sowie in verschiedenen Verbands- und Verwaltungsräten sowie Beiräten der Verbundunternehmen und Kooperationspartner erhalten aktuelle und
prägnante Informationen und Einschätzungen zu Hintergründen und Beschlusslagen. Der Prozess zur Betreuung der Gremienmitglieder wurde 2014 weiter optimiert, um den Mitgliedernutzen zu erhöhen. Insgesamt wurden rund 100 Gremiensitzungen vorbereitet.
22 – 23
Wirksame Interessenvertretung
Der Erfolg der bayerischen Genossenschaften basiert auf klugen unternehmerischen Entscheidungen sowie guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Für deren Erhalt und
– wo notwendig – ihre Weiterentwicklung engagiert sich der GVB . Er begleitet die politische
Willensbildung in München, Berlin und Brüssel. Damit schafft er das Fundament für zukünftige
Erfolge der Genossenschaften sowie der gesamten mittelständischen Wirtschaft im Freistaat.
Ein wesentlicher Wirtschaftsakteur in der bayerischen Mittelstandslandschaft sind die
Kreditgenossenschaften. Ihr Kerngeschäft ist die Kreditversorgung mittelständischer Betriebe
auf Einlagenbasis. Aus diesem Grund darf die Gestaltung des Ordnungsrahmens für die Finanzmärkte niemals aus einem engen Blickwinkel heraus – also einer isolierten Betrachtung des
Finanzsektors – geschehen. Vielmehr ist mit einer breit gefassten Perspektive die Finanzierung der Realwirtschaft im Blick zu behalten. Dieses Leitmotiv prägte im Jahr 2014 die Interessenvertretung des GVB .
So wurden im April 2014 die gesetzgeberischen Arbeiten an der Europäischen Bankenunion
mit ihren drei Eckpfeilern Bankenaufsicht, Einlagensicherung und Bankenabwicklung abgeschlossen. Im Vorfeld konnten mehrere Angriffe auf das Geschäftsmodell der für die Mittelstandsfinanzierung so wichtigen Regionalbanken abgewehrt werden. Dank intensiver genossenschaftlicher Interessenvertretung können die Volksbanken und Raiffeisenbanken ihre seit
über 80 Jahren bewährte Institutssicherung auch in der Bankenunion fortführen. Doch obwohl der Institutsschutz existenzbedrohenden Schieflagen wirksam vorbeugt, werden die
Kreditgenossenschaften künftig zur Finanzierung des EU -Bankenabwicklungsfonds herangezogen. Allerdings konnte der GVB in Zusammenarbeit mit den anderen genossenschaftlichen
Verbänden die Beitragslast für die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken gegenüber
den ursprünglichen Plänen der Europäischen Kommission deutlich senken.
Mittelständische Unternehmen in Bayern setzen auf den Hausbankkredit. Deshalb darf
die Finanzintermediation durch Banken nicht weiter erschwert werden. Genau dies wäre jedoch
der Fall, würden die Kapitalanforderungen für Mittelstandskredite angehoben. Das könnte im
Zuge der Überprüfung des im europäischen Basel III -Regelwerk verankerten KMU -Korrekturfaktors geschehen, die im Jahr 2015 beginnt. Schon im Vorfeld plädierte der GVB dafür, den
Korrekturfaktor dauerhaft festzuschreiben. Vorausblickend adressierte der Verband auch die
drohende Kreditverknappung für mittelständische Betriebe, sollten Banken für das Risiko unerwarteter Zinsänderungen zusätzliches Eigenkapital vorhalten müssen. Überdies mahnte der
GVB eine mittelstandsfreundliche Ausgestaltung der im Basel III -Rahmen vorgesehenen strukturellen Liquiditätsquote an (Net Stable Funding Ratio), welche ebenso Potenzial zur Hemmung
der langfristigen Kreditvergabe birgt.
Für die Privatkunden der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken gab es 2014 erfreuliche Neuigkeiten: Die überarbeitete EU -Finanzmarktrichtlinie MiFID II gestattet den Kreditinstituten, ihren Kunden weiterhin eine abschlussbasierte Beratung anzubieten. Bei diesem
etablierten Modell ist die Beratung zunächst kostenlos. Nur wenn sich Kunden für den Kauf
eines Finanzprodukts entscheiden, erhält die Bank eine Vermittlungsprovision. Entgegen dem
Willen des EU -Gesetzgebers strebte die Wertpapieraufsicht ESMA jedoch ein faktisches Ver-
bot dieses Vergütungsmodells an. Finanzberatung hätte dann nur noch gegen direkte Zahlung
eines Beratungshonorars angeboten werden können. Der GVB setzte sich für den Erhalt der
abschlussbasierten Vergütung ein, damit das flächendeckende Angebot von Wertpapierberatung in Deutschland erhalten bleibt.
Neben einer stabilen Kreditversorgung braucht der bayerische Mittelstand eine verlässliche Energieversorgung. Einen besonderen Schwerpunkt legte der GVB deshalb im Jahr 2014 auf
die Mitgestaltung der Energiewende. Mit seiner Forderung eines Bestands- und Vertrauensschutzes für bestehende und bereits projektierte Anlagen fand der GVB im Rahmen der EEG Novelle Gehör. Auch in Bayern gestaltete der GVB die Energiewende aktiv mit : Die Positionen
der bayerischen Energiegenossenschaften brachte der Verband in den vom bayerischen Wirtschaftsministerium initiierten Energiedialog ein und machte so deutlich, dass die Energiewende dezentrale und bürgernahe Strukturen braucht.
Zudem warb der GVB für die Anliegen der bayerischen Trocknungsgenossenschaften bei
der bayerischen Staatsregierung. So wurde erreicht, dass das bayerische Landwirtschaftsministerium Trocknungsgenossenschaften mit einem Förderprogramm über drei Jahre bei Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Wirtschaftlichkeit unterstützt.
Ein reger Austausch über genossenschaftliche Themen
fand im bayerischen kommunal-genossenschaftlichen Rat
statt. Das Gremium hat sich als Dialogforum für gemeinsame
Anliegen der Städte und Gemeinden sowie der Genossenschaftsorganisation etabliert. Es trägt damit dazu bei, die Interessen der bayerischen Genossenschaften zu multiplizieren
und bei politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen der
politischen Systems zu verankern.
Kommunikation
Scannen Sie diesen QR-Code,
um mehr über die GVB -Interessenvertretung zu erfahren.
(Nur für Verbandsmitglieder)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Der GVB hat auch im Jahr 2014 durch mit der Interessenvertretung verzahnte Kommunikationsmaßnahmen seine Anliegen medien- und öffentlichkeitswirksam artikuliert. In den
beiden traditionellen Jahrespressekonferenzen berichtete der GVB -Vorstand über die ordentliche Geschäftsentwicklung der Volksbanken und Raiffeisenbanken im März sowie der Warenund Dienstleistungsgenossenschaften im April. Mitte des Jahres fand zudem ein gemeinsames Pressegespräch mit dem Sparkassenverband im Bayerischen Finanzministerium statt, an
dem Bayerns Finanzminister Markus Söder teilnahm. Die Beteiligten sprachen sich gemeinsam gegen eine unverhältnismäßige Belastung von Regionalbanken durch die Bankenabgabe
aus. In der zweiten Jahreshälfte richtete der Verband neben einem Pressegespräch im Vorfeld
des Verbandstags Herbstpressegespräche in den bayerischen Regierungsbezirken mit GVB Präsident Stephan Götzl und den Bezirkspräsidenten aus.
24 – 25
Das ganze Jahr über verschaffte der GVB den Interessen seiner Mitglieder kontinuierlich
durch Pressemitteilungen, Interviews oder Gastbeiträge Gehör in der Öffentlichkeit. Der Verband beantwortete darüber hinaus zahlreiche Anfragen von regionalen und überregionalen
Medien zum gesamten genossenschaftlichen Themenspektrum. Des Weiteren verstärkte der
GVB 2014 seine Social-Media-Kanäle und richtete neben der bestehenden Facebook-Seite Wir
Genossenschaftsgründer eine Präsenz bei Google+ ein.
Für seine Mitglieder stellte der GVB unter anderem individualisierbare Vorlagen für Pressemitteilungen und Textbausteine für Geschäftsberichte zur Verfügung, die rege abgerufen
wurden. Außerdem bot der Verband unter anderem Faltblätter und Überblickskarten für die
Öffentlichkeitsarbeit an.
Mitgliederinformation
Mit zahlreichen Publikationen und Veranstaltungen offerierte der GVB seinen Mitgliedsunternehmen 2014 ein breites
Informationsangebot. Tagesaktuell informiert die Webseite
www.gv-bayern.de die bayerischen Genossenschaften. Dort
veröffentlichen die Facheinheiten des GVB regelmäßig Rundschreiben, politische Positionen, Nachrichten, Terminhinweise
oder Ähnliches. Darüber hinaus verschickt der GVB im Mitgliederkreis regelmäßige E-Mail-Newsletter und quartalsweise Berichte über die Verbandsarbeit.
Scannen Sie diesen QR-Code,
um zur Abonnementseite von
Profil – das bayerische Genossenschaftsblatt zu gelangen.
Ein wesentliches Kommunikationsinstrument innerhalb des Verbands, aber auch darüber
hinaus, ist Profil – das bayerische Genossenschaftsblatt. Das Monatsmagazin informierte 2014
pro Ausgabe mehr als 40.000 Leser über bayerische Genossenschaften und ihre Belange.
Mittlerweile ist das Heft auch als elektronische Variante für das Apple iPad erhältlich.
Wesentliches Element der Mitgliederkommunikation waren auch im vergangenen Jahr
mehrere Großveranstaltungen, die vom GVB organisiert wurden. Dazu zählte beispielsweise
der Verbandstag im Juli, bei dem Bayerns stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ein Grußwort sprach.
Journalistenpreise
Der GVB übernahm auch 2014 die Ausschreibung und Vergabe der Journalistenpreise der
bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Preisverleihung der mit 20.000 Euro dotierten Auszeichnungen fand im November in Ingolstadt statt. Den Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Preis zum Thema wirtschaftliche Bildung mit einem Preisgeld von 12.000 Euro gewannen
Mitarbeiter der Medienwerkstatt Franken für drei TV-Reportagen. Den Hermann-SchulzeDelitzsch-Preis für Verbraucherschutz mit einem Preisgeld von 8.000 Euro erhielt eine freie
Journalistin, die in Die Zeit einen Beitrag über Nahrungsmittelunverträglichkeit veröffentlicht
hatte.
Soziales und gesellschaftliches Engagement
Raiffeisen / Schulze-Delitzsch Stiftung
Bayerischer Genossenschaften (RSD)
Mit der RSD unterstützen die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie der
GVB Projekte mit wissenschaftlichem, mildtätigem und kulturellem Schwerpunkt. 2014 konnte
die Stiftung mit einem Fördervolumen von 42.800 Euro das komplette Spektrum des Stiftungsauftrags ausschöpfen. Die Grundschule Wittislingen im Landkreis Dillingen wurde mit neuen
Blasinstrumenten ausgestattet, während begabte Jugendliche einen Zuschuss für die Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule in Würzburg erhielten. Zwei Theaterprojekte für Kinder und Jugendliche in Schwaben und Mittelfranken bedachte die RSD mit insgesamt 10.000 Euro. Darüber hinaus gingen Förderungen an die Stiftung Bündnis für Kinder mit
Sitz in Bayreuth und an den Verein Lebensfreude in Marktoberdorf. Ein Promotionsstipendium
zur Aufarbeitung der Geschichte der Bayerischen Raiffeisen Zentralbank AG führte die RSD im
zweiten Jahr weiter fort.
Historischer Verein Bayerischer Genossenschaften e. V.
Der zum GVB gehörende Historische Verein engagiert sich für Pflege und Erhalt der Genossenschaftsgeschichte im Freistaat. Die Zahl der Mitglieder entwickelte sich mit 16 Neuzugängen weiterhin erfreulich. In Dachau veranstaltete der Verein ein wissenschaftliches Symposium, bei dem die Teilnehmer über die Regionalität als Merkmal der Genossenschaften
diskutierten. Außerdem präsentierte der Verein am bundesweiten Tag der Archive sowie am
GVB -Verbandstag eine Sonderausstellung über Frauen und Genossenschaften.
26 – 27
Genossenschaftliche
Erfolgsformel
Genossenschaften als Stabilitätsanker
Den Wandel gestalten
Im 19. Jahrhundert erlebten viele Regionen in
Bayern und ganz Deutschland tief greifende
wirtschaftliche und soziale Veränderungen.
Ursache dafür war neben der neu eingeführten Gewerbefreiheit insbesondere die industrielle Revolution. Sie stürzte viele Menschen
in die Arbeitslosigkeit und damit in tiefe existenzielle Not. Die neuen Fabriken fertigten
hohe Stückzahlen zu niedrigen Stückkosten
und brachten die Erzeugnisse zu konkurrenzlos günstigen Preisen auf den Markt. Gewerbe und Handwerk konnten nicht mithalten.
Hinzu kam, dass im Zuge der Bauernbefreiung die Landwirte vielerorts um ihr Überleben kämpfen mussten. Diese Wirtschaftszweige waren gefordert, zu investieren und
Innovationen zu entwickeln, um Schritt zu
halten. Doch dafür fehlte nur zu oft das notwendige Kapital. Für die bestehenden großen
Banken lohnte sich das kleinteilige Geschäft
mit den kleinen und mittleren Betrieben nicht
und der Staat hielt sich im 19. Jahrhundert
größtenteils aus dem Wirtschaftsleben fern.
Als Alternative blieben damit nur private
Geldverleiher, die nicht selten Wucherzinsen
verlangten.
»Anstatt sich über die Eingriffe der Fabrik
und des Handels, über die Übermacht des
Kapitals zu beklagen, sollte man sich lieber
selbst der Vorteile des fabrikmäßigen, des
kaufmännischen Betriebs bemächtigen, und
sich das Kapital dienstbar machen«, forderte
damals Hermann Schulze-Delitzsch (1808–
1883), einer der Urväter des Genossenschaftswesens in Deutschland. Und tatsächlich wurden der Mittelstand und die ländliche
Bevölkerung innovativ : Sie gründeten in der
Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Genossenschaftsbanken und bald darauf auch andere Genossenschaften. Zum Motto avancierte vielerorts der Wahlspruch Friedrich
Wilhelm Raiffeisens (1818–1888), dessen
Name die genossenschaftliche Organisation
bis heute prägt : »Was dem Einzelnen nicht
möglich ist, das vermögen viele.«
Entsprechend wurden Spargelder regional in
Darlehensvereinen gebündelt und Haftungsverbünde geschlossen. So gelang es, regionale Finanzmärkte zu etablieren und die mittelständischen Betriebe mit Kapital zu versorgen. Dabei organisierten sich die Genossenschaften nach den bis heute gültigen
Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Das Vertrauen
auf die eigene Stärke und die Kombination
dieser drei Prinzipien begründeten eine Kultur der Nachhaltigkeit und Stabilität, die in
der demokratischen Eigentümerstruktur der
Genossenschaften – ein Mitglied, eine Stimme – fest verankert ist.
28 – 29
Die Kombination von Demokratie und Unternehmertum war ein Segen für viele Regionen. Genossenschaftsbanken konnten Kredite gewähren, wo es früher keine gab, an Menschen, die
anderswo keine bekamen, um Geschäfte zu finanzieren, die sonst unterblieben wären. Diese
kooperativen Kreditinstitute ermöglichten damit dem regionalen Mittelstand, innovativ zu
sein und effizienter zu werden. Dadurch wurde der Bevölkerung ein stabiles wirtschaftliches
Umfeld geboten. Friedrich Wilhelm Raiffeisen hatte das vorhergesehen, als er die Selbsthilfe
beschwor : »Wir müssen uns selbst helfen. Alle Bedingungen dazu sind vorhanden, alle Mittel
und Kräfte stehen uns reichlich zu Gebote. Wir brauchen dieselben nur zur Anwendung zu
bringen.«
Der Wandel wurde also nicht bekämpft, sondern nach den regionalen Bedürfnissen gestaltet. Und weil Genossenschaften vermögen, was dem Einzelnen nicht möglich ist, haben
sie sich als ein Garant der Stabilität gerade in Umbruchzeiten erwiesen. Das gilt aber nicht nur
für die Finanzbranche : Auch in anderen Wirtschaftszweigen entstanden damals Genossenschaften. Zunächst schlossen sich insbesondere Landwirte zusammen, um gemeinschaftlich
Saatgut, Futtermittel oder Ackergeräte zu beziehen. Sie erlangten dadurch mehr Marktmacht
und profitierten damit von günstigeren Konditionen. In den ländlichen Regionen vereinigten
sich nicht selten Kredit- und Warengenossenschaften. Ein Modell, das sich in der Gegenwart
noch vielfach findet : Rund zwei Drittel der 99 heute bestehenden genossenschaftlichen Warenunternehmen in Bayern sind direkt bei einer Kreditgenossenschaft angeschlossen, ein
Drittel in separaten Gesellschaften organisiert.
Ein Meilenstein im Genossenschaftswesen war das Inkrafttreten
des Preußischen Genossenschaftsgesetzes im Jahr 1868. Dieser Rechtsrahmen war die Vorform des 1889 verabschiedeten Genossenschaftsgesetzes, das mehrfach überarbeitet und modernisiert wurde, aber in
seinen Grundzügen bis heute gilt. Es löste einen wahren Gründungsboom aus. Allein zwischen 1890 und 1912 vervielfachte sich die Zahl der
Genossenschaften von rund 6.700 auf mehr als 33.600. Dabei beschränkte sich das Spektrum nicht nur auf weitere Kredit-, RaiffeisenWaren- oder Agrargenossenschaften. Vielmehr entstanden auch gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften oder Konsumgenossenschaften.
Neue Herausforderungen, bewährte Antworten :
Genossenschaften im 21. Jahrhundert
Die Veränderungen, vor denen die regionale Wirtschaft heute steht, sehen anders aus als im
19. Jahrhundert. Es sind nicht zuletzt der demografische Wandel, der Klimawandel, die globalisierte Wirtschaft, die Herausforderungen der Finanzmärkte und der Regulierungsdruck in
vielen Branchen. Für die Bewältigung dieser Entwicklungen sind technologischer Fortschritt,
internationale Wettbewerbsfähigkeit und eine nachhaltige Wirtschaftsordnung notwendig.
Hier werden Genossenschaften auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen.
Insbesondere beim Thema Nachhaltigkeit zeigten sich die Möglichkeiten der Rechtsform
eG in den vergangenen Jahren deutlich. Genossenschaften sind dafür prädestiniert, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten, denn sie stellen eine Blaupause für dezentrale Konzepte dar,
bei denen eine räumliche Nähe zwischen Energieerzeuger und -verbraucher besteht. In der
Praxis sind das Windräder, Solar- oder Biogasanlagen, die Strom produzieren, sowie Nahwärmenetze. Solche Projekte werden vor Ort von und für Bürger initiiert und ermöglichen die
Energiewende von unten. Dabei zählt nicht nur, dass diese Genossenschaften einen Versorgungsbeitrag leisten. Sie sorgen auch dafür, die Akzeptanz der Bevölkerung für eine nachhaltige Energiewirtschaft zu steigern. Allein in Bayern haben sich seit 2006 durch das ErneuerbareEnergien-Gesetz und die Novelle des Genossenschaftsgesetzes 218 der zum Jahresende 2014
bestehenden 255 bayerischen Energiegenossenschaften gegründet. Inzwischen hat die Gründungsdynamik aufgrund der vom Gesetzgeber reduzierten Förderung nachgelassen. Unabhängig davon haben sich die jungen Energiegenossenschaften mit ihren Anlagen und Projekten
erfolgreich am Markt etabliert.
Ein weiteres Beispiel für das Potenzial des Genossenschaftswesens
sind auch im 21. Jahrhundert die Kreditgenossenschaften. Heute gibt
es zwar flächendeckend Kredite an fast jeden Personenkreis. Doch die
Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung
grenzen Genossenschaftsbanken immer noch von anderen Instituten
ab. Die börsennotierten Geschäftsbanken haben sich dem ShareholderValue verpflichtet und müssen deshalb dem Willen der Aktionäre folgen. Bei den Genossenschaftsbanken hingegen zählt allein der Nutzen
für die Mitglieder, wobei das Nutzenverständnis auf Langfristigkeit angelegt ist. Ein Verkauf der Anteile ist – anders als bei Aktien – nur zum
Nennwert möglich. Die Rücklagen der Genossenschaft lassen sich so
nicht veräußern.
30 – 31
Besonders deutlich wurde die stabilitätsstiftende Rolle der Genossenschaftsbanken in der
Finanzkrise, die 2007 ausgehend vom US -Immobilienmarkt über Europa hereinbrach und
auch die deutsche Finanzwirtschaft traf. Während der Staat viele private und einige öffentliche
Banken retten musste, konnten die Genossenschaftsbanken ihr Kreditgeschäft sogar ausweiten – ohne dass sie Hilfen der Steuerzahler in Anspruch nehmen mussten. Damit trugen die
Genossenschaftsbanken erheblich zur Stabilisierung der deutschen Wirtschaft bei. Unterstützt wurden und werden sie dabei von genossenschaftlichen Verbundunternehmen wie der
DZ Bank, die Spezialleistungen anbieten, die bei einzelnen Volksbanken und Raiffeisenbanken
aus Kostengründen nicht vorgehalten werden können. Etwa wenn es darum geht, Unternehmenskunden bei ihren wachsenden Exportaktivitäten in ausländische Absatzmärkte zu begleiten.
Netzwerke für die Region
Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung
tragen die Genossenschaften auch in Bayern
zum Erhalt der Strukturen im ländlichen Raum
bei. Durch Kooperationen können Skalen-,
Verbund- und Netzwerkeffekte in der Fläche
erzielt werden. Die Raiffeisen-Warenunternehmen beispielsweise erschließen sich Größenvorteile in der Lagerung, Verarbeitung
und dem Vertrieb landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Ähnlich verhält es sich bei den
Molkereigenossenschaften. Die Wertschöpfung, die dabei entsteht, verbleibt in der Region. Dadurch erfüllen Genossenschaften
eine wichtige gesellschaftliche Funktion: Sie
fördern die regionale Entwicklung und tragen
dazu bei, den Menschen Perspektiven und
Entfaltungschancen innerhalb ihrer Heimatregion zu bieten – und zwar nicht nur in großen Städten und Ballungszentren, sondern
auch in ländlichen Gebieten. Das lässt sich
auch daran ablesen, dass Genossenschaften
in ganz Bayern heute 53.000 Bürgerinnen und
Bürger beschäftigen.
Nicht nur das : Genossenschaften dienen
auch dazu, die Verbundenheit der Bürger mit
ihrer Region zu festigen. So produzieren beispielsweise als Kooperativen organisierte
Winzereien, Brauereien, Sennereien oder
Molkereien oft schon seit Jahrzehnten Genuss- und Lebensmittel vor Ort und setzen
dabei Rohstoffe aus der Region ein. Das stiftet
Identität. Zudem leisten die Volksbanken und
Raiffeisenbanken mit ihren mehr als 2.900
Geschäftsstellen und der Raiffeisen-Warenhandel mit seinen 338 Standorten ein hohes
Maß an finanzieller und materieller Grundversorgung. Das gilt auch für Genossenschaften,
die in der Fläche soziale, medizinische oder
pflegerische Dienstleistungen anbieten. Darüber hinaus bereichern genossenschaftliche
Dorfläden oder Wirtshäuser in mancher ländlichen Kommune das Dorfleben.
Innovation sichert Zukunftsfähigkeit
Eine Idee für morgen
Genossenschaften waren in der Vergangenheit erfolgreich und sie sind heute erfolgreich.
Damit sie es auch morgen bleiben können,
müssen sie sich immer wieder aktiv verändern und anpassen, wie sie das in den vergangenen Jahrzehnten getan haben. Sie müssen
die aktuelle Gesetzgebung und neue Kundenbedürfnisse ebenso aufnehmen können wie
technische Innovationen. Die Chancen, die
sich daraus ergeben können, zeigen sich unter
anderem bei der weiter zunehmenden Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Genossenschaften wie die Datev haben darauf schon in
den 60er- und 70er-Jahren ihr Geschäftsmodell aufgebaut. Weil immer mehr Menschen
mit onlinefähiger Digitaltechnik ausgestattet
sind, bieten längst auch Volksbanken und
Raiffeisenbanken oder der genossenschaftliche Warenhandel Produkte und Dienstleistungen verstärkt über Online-Kanäle an.
Gemeinsam etwas für die Zukunft aufzubauen, das war schon immer der genossenschaftliche Weg, und er ist noch nicht zu Ende.
Denn der Erfolg der genossenschaftlichen
Idee zeigt, dass Demokratie, freies Unternehmertum und eine nachhaltige Wirtschaftsweise keine Gegensätze sind. Vielmehr treibt
ihr gemeinsames Wirken die wirtschaftliche
Entwicklung ökonomisch, ökologisch und sozial ausgewogen voran. Die Prinzipien der
Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung sind auch heute noch ein probates Mittel, um den Herausforderungen der
Zukunft zu begegnen.
Die Genossenschaften nutzen aber nicht
nur bestehende Innovationen, sie entwickeln
auch selbst welche. Das können Standards für
elektronische Schließsysteme ebenso sein
wie hochwertige Blechblasinstrumente oder
neue Milchprodukte – um nur ein paar aktuelle Beispiele aus der bayerischen Genossenschaftswelt zu nennen. Eine besondere Aufgabe übernehmen zudem die Volksbanken
und Raiffeisenbanken : Sie schaffen ein innovationsfreundliches Klima, indem sie fast ein
Fünftel aller Mittelstandsinvestitionen im
Freistaat finanzieren. Die Kreditgenossenschaften sind zudem einer der größten Vermittler von Förderdarlehen. Dadurch werden
viele Unternehmensgründungen ermöglicht,
die für die Innovationsaktivität besonders
wichtig sind.
32 – 33
Sieben genossenschaftliche
Unternehmen im Zeichen
der Zeit
»Ertrag geht vor Wachstum«34
Die VR-Bank Passau eG
Zwischen Mut und Vorsicht37
Die Winzerkeller Sommerach eG
Zu Hause in Franken, vertreten weltweit39
Die Spielwarenmesse eG
Das Tal der 200 Kühe41
Die Sennereigenossenschaft Gunzesried eG
»Freibier ist die beste Ausschüttung«43
Die Kulmbacher Kommunbräu eG
Energiewende im Kleinen45
Die NEW – Neue Energien West eG
»Die Zeichen der Zeit erkennen«47
Die Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land
»Ertrag geht vor Wachstum«
Die VR-Bank Passau eG
Der erste Vorstandsvorsitzende war ein Bäcker, der Aufsichtsratschef ein Glasmaler. Die
Geschichte der VR-Bank Passau eG reicht bis in das Jahr 1900 zurück. Aus der früheren
Handwerkerkasse ist eine der großen bayerischen Genossenschaftsbanken hervorgegangen.
Ihre Geschichte ist durch ein hohes Maß an Kontinuität gekennzeichnet, obwohl es Weltkriege, Wirtschaftskrisen und Währungsreform zu überstehen galt. Der heutige Vorstandsvorsitzende Reinhard Allinger ist seit 1974 für die Bank tätig und spricht über Wandel und
Wettbewerbsvorteile.
Mitarbeiter der Bank in den
1920er-Jahren
Reinhard Allinger
Herr Allinger, die VR-Bank Passau feiert im Jahr
2015 ihren 115. Geburtstag. Bemerkenswert ist
nicht nur, dass die Bankzentrale heute noch wie
zur Gründung am Passauer Ludwigsplatz 1 residiert. Bemerkenswert ist auch, dass Sie erst der
zehnte Vorstandschef des Instituts sind. Woher
kommt diese Beständigkeit ?
Soweit ich mich erinnern kann, wurde in unserer Bank immer versucht, Eigengewächse
heranzuziehen. Dadurch hat es nie größere
Brüche in der Geschäftspolitik und der Betriebskultur gegeben. Wir setzen eher auf einen stetigen, sanften Wandel.
Sie und Ihre beiden Vorstandskollegen Franz
Blöchl und Manfred Asenbauer sind mit einer
Betriebszugehörigkeit von zusammengerechnet
rund 120 Jahren gute Beispiele dafür …
Das stimmt. Wir kennen die Bank in- und
auswendig. Als es 2010 den Generationenwechsel im Vorstand unserer Bank gab und
wir drei zusammen die Führung übernommen
hatten, fragten uns die Kunden trotzdem, ob
wir jetzt einen Strategiewechsel planen. Das
taten wir nicht. Aber das zeigt, welche Rolle
das Thema Kontinuität spielt.
Die Zentrale des Vorgängerinstituts
der VR-Bank Passau, 1917
34 – 35
Reinhard Allinger
Liegt die Kontinuität auch in der Natur der
Rechtsform eG ?
Ich denke schon. Wir sind allein den Interessen unserer Mitglieder verpflichtet. Unser
Handeln ist deshalb langfristiger angelegt, da
wir nicht kurzfristig Börsen glücklich machen
müssen. Ein Leitsatz, mit dem ich groß geworden bin, lautet: Ertrag geht vor Wachstum.
Wir sind nicht jedem Trend hinterhergelaufen,
sondern waren immer konservativ aufgestellt.
Damit meine ich nicht langsam und verstaubt,
sondern vorsichtig und verlässlich. Das ist unserer Vorstandsgeneration so auf den Weg
mitgegeben worden und das hat sich am Ende
immer ausgezahlt.
Hat das der VR-Bank Passau und ihren Vorgängerinstituten auch geholfen, um die vielfältigen
Turbulenzen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte zu meistern ?
In der Zeit, die ich miterlebt habe, auf jeden
Fall. Unsere konservative Ausrichtung hat uns
immer gutgetan. Das wurde insbesondere
während der Finanzkrise im Jahr 2008 deutlich. Auch unsere Eigenanlagen im Depot A
waren von den Wertschwankungen betroffen,
aber wegen unserer vorsichtigen Anlagestrategie eben nur in einem überschaubaren Ausmaß. Darüber hinaus hat es bei uns immer
ein großes Maß an Verbundenheit mit der
Bank gegeben. Aus Erzählungen ist mir bekannt, dass in den 60er-Jahren der damalige
Vorstand für eine kurze Zeit eine persönliche
Bürgschaft für die Bank abgegeben hatte. So
viel Loyalität zum eigenen Unternehmen gibt
es nicht oft.
Reinhard Allinger
Langfristigkeit, Verlässlichkeit, Solidität.
Sind das die Stärken und Wettbewerbsvorteile
einer Genossenschaftsbank ?
Was sind die größten Herausforderungen in der
Zukunft ?
Die erste, handschriftliche Bilanz der
Passauer Handwerker-Credit-Genossenschaft
vom 16. März 1901
Definitiv. Nach meiner Erfahrung schätzen
unsere Kunden vor allem drei Eigenschaften,
die wir ihnen bieten können. Erstens begrüßen sie es, dass sich die Ansprechpartner
nicht alle paar Monate ändern. Zweitens gefällt ihnen, dass wir direkt vor Ort schnell entscheiden, weil wir uns nicht mit einer Zentrale
in Frankfurt abstimmen müssen. Und drittens
wissen sie, dass sie uns mit Handschlagqualität vertrauen können. Schon allein deshalb,
weil viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr ganzes Leben in der Region verbracht haben. Das unterscheidet uns von
mancher Großbank.
Das Niedrigzinsumfeld wird uns in den kommenden Jahren weiter fordern, genauso wie
die überbordende Bankenregulierung. Deshalb überlegen wir uns sehr gut, wie wir Aufwand und Ertrag optimieren können. Grundsätzlich sind wir gut gewappnet. In den
vergangenen Jahren haben wir ordentliche
Erträge erwirtschaftet und ein komfortables
Eigenkapitalpolster aufbauen können. Ich bin
daher sehr zuversichtlich, dass unser Haus
auch diese Herausforderungen ordentlich
meistern wird.
Das Hauptgebäude der VR-Bank Passau
am Ludwigsplatz im Jahr 2000
36 – 37
Zwischen Mut und Vorsicht
Die Winzerkeller Sommerach eG
Der Winzerkeller Sommerach ist die älteste Winzergenossenschaft in Franken. Der heutige
Vorstandschef lässt sich vom Mut der Gründer inspirieren – ohne jeden Trend mitzumachen.
Seit Jahrhunderten prägen sie die Landschaft
in Franken : die Weinberge entlang des Mains.
Vor allem im Sommer genießen die Menschen die Idylle zwischen den am Hang gelegenen, grünen Reben – auch in Sommerach,
einer kleinen Gemeinde im unterfränkischen
Landkreis Kitzingen. Doch nicht immer war
es in dem knapp 1.400-Seelen-Ort so idyllisch : Um 1900 waren die meisten Reben von
Krankheiten zerfressen, eiskalte Wintermonate hatten den Pflanzen zugesetzt.
»Die Winzer in Sommerach waren um
die Jahrhundertwende bitterarm«, sagt Frank
Dietrich. Genau diese bitterarmen Menschen
haben seinen heutigen Arbeitsplatz geschaffen. 35 Familien gründeten im Jahre 1901 die
Winzerkeller Sommerach eG, die Dietrich seit
2004 hauptberuflich leitet. Den beispiellosen
Mut der Gründer bewundert der Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzende bis heute.
Er versucht, sich von deren Leistung inspirieren zu lassen.
Es war ein Experiment, sich zu einer Genossenschaft zusammenzuschließen, einer
bis dato im Weingeschäft relativ unbekannten Rechtsform. »Trotzdem haben die Menschen in den Winzerkeller investiert«, sagt
Dietrich. Auch er setzte bei seiner Geschäftsübernahme auf neue Strategien mit ungewisser Zukunft. So definierte er beispielsweise
erstmals eine Kundenzielgruppe und Qualitätsmerkmale für das Produkt. Ein Unternehmensberater erklärte ihm später, dass er
durch diese Maßnahme mehr als die Hälfte
seiner Kunden hätte verlieren können. Dieser
Fall sei zwar nicht eingetreten, stattdessen
seien viele neue Abnehmer dazugekommen.
»Trotzdem gut, dass ich das nicht vorher
wusste«, sagt Dietrich.
Parallelen zu den Anfängen ziehen sich
weiter durch die über 100-jährige Geschichte
des Winzerkellers : Die Gründungsmitglieder
hatten beispielsweise damals damit begonnen, den Wein direkt an die Kunden zu verkaufen, statt in Sommerach nur den Händlern zu präsentieren. »Die Winzer zogen
durchs Land und machten ihren Wein bekannt«, sagt Dietrich. Für die damalige Zeit
war das ein völlig neuer Vertriebsweg, der
funktionierte : Der Frankenwein wurde immer
bekannter und bei den Mitgliedern ging es
finanziell bergauf.
Das ist aber nicht alles, was sich gewandelt hat. Das Weintrinken wird auch immer
mehr als Erlebnis zelebriert. Der Winzerkeller
hat darauf reagiert : Seit einigen Jahren gibt
es das Weinreich in Sommerach. Dort können
Besucher nicht nur essen und Wein trinken,
sondern auch an Führungen oder Schulungen
teilnehmen. Kooperationen gibt es unter anderem mit einem Koch, der sich in Kursen der
idealen Kombination von Essen und Wein
widmet, oder mit Landwirten, die ihre Produkte vertreiben. Wichtig ist Dietrich dabei
der Bezug zur Region : »Die Menschen wollen
wissen, wo die Ware herkommt.« Er kann
sich auch vorstellen, ein Hotel zu eröffnen –
mit speziellen Angeboten für Weinliebhaber.
Mit Qualitätsprodukten
im Markt positioniert
205 Mitglieder zählt die Genossenschaft
heute, verteilt auf 90 Familien mit einer Anbaufläche von knapp 200 Hektar. 15 Familien
leben ausschließlich vom Weinbau, die meisten betreiben ihn nebenberuflich. Mit der
Größe seiner Genossenschaft ist Dietrich
zufrieden. »Sonst wäre eine genaue Qualitätskontrolle nicht mehr möglich.« Die ist
Chefsache : Dietrich selbst berät die Winzer
und sorgt für eine zeitgemäße Vermarktung.
Und das sei umso wichtiger, da sich das Konsumverhalten der Weintrinker ständig verändert, sagt Dietrich. Während sein Vorgänger
Eugen Preißinger überwiegend mit Kunden
zu tun hatte, die bei ihrem Stammwinzer
zweimal im Jahr größere Mengen ihres Lieblingsweins kauften, trifft Dietrich auf eine experimentierfreudige und sprunghaftere Generation.
Doch nicht auf jeden Zug springt der Vorstandsvorsitzende auf. Mit Rebsorten experimentieren die Winzer beispielsweise kaum.
Der Silvaner sei eben trocken, selbst wenn ihn
die Bevölkerung zeitweise lieber süß hätte.
Auch in der Aufbereitung greifen die Mitglieder lieber auf altbewährte Methoden zurück.
Es ist ihre Art, den Spagat zwischen Mut und
Vorsicht zu meistern.
Zu Hause in Franken, vertreten weltweit
Die Spielwarenmesse eG
Die Spielwarenmesse eG nutzt seit Jahren ihr Spezialwissen, um neue Märkte im Ausland
zu erschließen. Doch Nürnberg ist und bleibt die Heimat.
1949Carl Ehmann (Märklin), Ernst Theodor Horn (Arbeitsgemeinschaft Spielzeugindustrie),
Arno Drottboom ( VEDES) und Hans Mangold (GAMA) gründen in Nürnberg eine neue
deutsche Fachmesse für Spielwaren. Wegen der deutschen Teilung kommt der bisherige Messeplatz Leipzig für die westdeutschen Unternehmen nicht mehr infrage.
1950
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard eröffnet die erste Deutsche SpielwarenFachmesse am 12. März in der Frankenmetropole. 351 Aussteller zeigen 4.321 Einkäufern
ihre Produkte. Nach der Premiere wird am 11. Juli zur weiteren Organisation die Genossenschaft Deutsche Spielwaren-Fachmesse eGmbH gegründet.
1951Das bis heute nur in Nuancen veränderte Logo wird zum ersten Mal präsentiert. Es zeigt
ein Schaukelpferd sowie den Nürnberger Splittertorturm und verbindet somit die Welt
der Spielwaren und ein Wahrzeichen der Stadt.
1958Die Nürnberger Spielwarenmesse richtet sich nach kontroversen Diskussionen in der
Generalversammlung international aus. In diesem Jahr finden sich 60 internationale
Firmen unter den 830 Ausstellern, ein Drittel der 12.000 Besucher kommt aus dem
Ausland.
1973Die Spielwarenmesse wächst – und zieht von der Innenstadt in das neue Messegelände
im Nürnberger Süden. Die Genossenschaft heißt jetzt Spielwarenmesse eG.
1991Mit 2.078 Ausstellern, fast die Hälfte davon aus dem Ausland, stellt die Spielwarenmesse einen neuen Rekord auf. Mehr als 51.000 Besucher reisen zur Veranstaltung an.
1996Änderung der Satzung : Die Genossenschaft soll sich künftig nicht mehr nur um die
Schau in der Frankenmetropole kümmern, sondern auch andere Messeprodukte entwickeln. Die Nürnberger Leitmesse heißt fortan Spielwarenmesse International Toy Fair
Nürnberg.
1997Die Spielwarenmesse eG organisiert erstmals eine Bundesbeteiligung auf der American
International Toy Fair in New York, und bringt mit diesem Programm in den Folgejahren
deutsche Hersteller auch nach Hong Kong, Moskau und Dubai.
Die Sommerbar
im Weinreich
38 – 39
1999Die Spielwarenmesse findet zum 50sten Mal statt.
2001Mit Gerhard Schröder eröffnet erstmals ein Bundeskanzler die Spielwarenmesse.
2002Ernst Kick übernimmt den Vorsitz der Genossenschaft. Er ist bis heute Vorstandsvorsitzender und nach Fritz Drescher, Benno Korbmacher und Gerd Bise erst der vierte
Messechef. In den Folgejahren treibt er die Internationalisierung und Diversifizierung
weiter voran.
2008Die Spielwarenmesse eG ist Mitveranstalter der Kids Russia (ToyRussia) in Moskau.
2009Die Genossenschaft startet für Aussteller aus aller Welt das internationale Messeprogramm World of Toys by Spielwarenmesse eG auf der Hong Kong Toys & Games Fair. Es
folgen Gemeinschaftsbeteiligungen auf Fachmessen in Russland, Indien und der Türkei.
2012Die Spielwarenmesse eG gibt bekannt, dass sie mit der Kids India 2013 in Mumbai
erstmals eigenverantwortlich eine Messe im Ausland veranstaltet.
2013Der Genossenschaft gelingt es, das Wort Spielwarenmesse als geschützte Marke in
Deutschland einzutragen und nennt die Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg ab sofort einfach nur Spielwarenmesse ®. Die internationale Expansion wird fortgesetzt : Die neu gegründete türkische Tochterfirma organisiert die Kids Turkey / Toyzeria in Istanbul.
201570.084 Fachgäste besuchen die Stände von 2.857 Herstellern aus 67 Ländern. Die Genossenschaft veranstaltet
erstmals für die Hersteller von Papier,
Büro- und Schreibwaren die Insights-X
– Die neue PBS-Expo in Nürnberg.
Das Tal der 200 Kühe
Die Sennereigenossenschaft Gunzesried eG
Die Sennereigenossenschaft Gunzesried geht seit mehr als 120 Jahren mit der Zeit. Sie investiert regelmäßig in moderne Anlagen und stellt neben Käse mittlerweile sogar Eis her.
Damit machen die Allgäuer ihre Kunden aus aller Welt glücklich.
ie Sennereigenossenschaft Gunzesried setzt
D
längst auch auf das Internet als Vertriebskanal. Über eine Webseite können Käseliebhaber die Produkte des Allgäuer Betriebs kiloweise ordern. Der Parkplatz vor dem Verkaufsladen in Gunzesried, südlich von Kempten, ist trotzdem meistens voll und es reihen
sich Autos aus der Region an solche mit
Nummernschildern aus Berlin und Kassel.
»Die Kunden schätzen den persönlichen Kontakt vor Ort«, sagt Vorstandsmitglied Peter
Haslach. Dabei gehören Berliner für ihn eher
noch zum gängigen Klientel. Haslach : »Wir
haben auch Käufer aus England, Spanien, Kanada und den USA .«
Schon seit 1892 produzieren die Gunzesrieder Käse. Damals schlossen sich 40 Landwirte zusammen, um ihre Milch gemeinsam
weiterzuverarbeiten. Heute sind es immerhin
noch 15. Die Genossenschaft ist die älteste
durchgehend bewirtschaftete Sennerei Bayerns. Ihren Pioniergeist bewahrten sich die
Allgäuer auch nach der Gründung. Sie investierten frühzeitig und regelmäßig in moderne
Technologien : in die Elektrifizierung der Anlage in den 1930er-Jahren, den Bau einer Ölheizung in den 1960er-Jahren oder die Digitalisierung der Produktion im Jahr 1999 – alles
Maßnahmen im Zeichen der Zeit.
Die neue Messehalle 3A
in Nürnberg
Die Zukunft
»Nürnberg ist und bleibt unsere Heimat. Aber wenn der Markt vor der Haustür erschöpft
ist, dürfen wir uns nicht tatenlos zurücklehnen. Stillstand wird heutzutage schnell ein
Rückschritt. Deshalb werden wir unsere internationalen Aktivitäten weiter stärken und
gleichzeitig mit unverändert starker Präsenz in Franken verwurzelt bleiben. Entscheidend
ist, dass unsere Mitglieder davon profitieren.«
Treffpunkt für Genießer :
Hier verkauft die Sennerei
Käse und Eis
Ernst Kick
Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse eG
40 – 4 1
»Unsere traditionsreiche Geschichte ist sicherlich ein Wettbewerbsvorteil«, sagt Vorstand Haslach. Das Erfolgsmodell der Genossenschaft basiert jedoch vor allem auf der lokalen
Verwurzelung. Auch mehr als 120 Jahre nach ihrer Gründung produziert die Sennerei weitgehend autark : 200 Kühe aus dem Gunzesrieder Tal geben die Milch für den Käse, der in der
zentralen Produktionsstätte weiterverarbeitet wird. Neben der gesamten Milch kommt selbst
das Futter für die Tiere größtenteils aus dem Tal. Das Konzept der Regionalität passt in die
heutige Zeit, in der Konsumenten zunehmend kritisch hinterfragen, woher ihre Produkte kommen. In Gunzesried ist das für jeden Besucher ersichtlich : Sie können Gras kauenden Kühen
auf der Weide zusehen und die verschiedenen Käsesorten im Sennereiladen durchprobieren.
Beispielsweise den klassischen Bergkäse, den Rahmkäse, den Raclettekäse oder den Emmentaler.
Bei aller Traditionspflege und Regionalität orientiert sich die Sennerei vor allem an den
Bedürfnissen ihrer Kunden. Reichte es früher aus, nur Bergkäse zu produzieren, gehen die
Kundenwünsche heute stark in Richtung Schnittkäse. Der ist vor allem als Aufschnitt populär
und macht mittlerweile 35 Prozent des in Gunzesried hergestellten Käses aus. Darüber hinaus
bietet die Sennerei seit Kurzem noch ein weiteres Produkt an: Speiseeis. Von ihrem Erfolg in
diesem neuen Produktfeld war die Genossenschaft selbst überrascht : »Wir hätten niemals
gedacht, dass wir in der warmen Jahreszeit bis zu 250 Kilogramm Eis verkaufen können«, sagt
Haslach. Einige Kunden kommen mittlerweile hauptsächlich wegen der Süßspeise in den Laden.
Wegen der ausgeweiteten Produktpalette und des steigenden Absatzes begann die Sennerei 2014, ihre Fertigung zu vergrößern. Gleich
neben den Lagerhallen, in denen der Käse reift, entsteht ein Anbau, in
dem einmal alle Produktionsstrecken Platz finden sollen. »Wir hoffen,
dass wir mit der erweiterten Anlage und dem neuen Verkaufsraum die
Kunden noch zielführender und schneller bedienen können«, sagt Peter
Haslach. Neben der zu erwartenden Qualitätssteigerung werden die
Kunden nach dem geplanten Ende der Bauarbeiten im Herbst 2015
auch in anderen Punkten profitieren : Durch eine breite Glasfront können sie in Zukunft den Produktionsprozess visuell nachverfolgen und
sich direkt von der Qualität der Milchprodukte überzeugen. Außerdem
kann der Gastronomiebereich nach dem Umzug der Produktionsanlage
in die alte Betriebsstätte integriert werden. Dann ist noch mehr Platz
für Gäste aus aller Welt.
Käseproduktion, die auf Regionalität setzt
und damit erfolgreich ist
42 – 43
»Freibier ist die beste Ausschüttung«
Die Kulmbacher Kommunbräu eG
In Kulmbach hat sich im Schatten eines Bier-Riesen eine kleine Brauereigenossenschaft
etabliert. Geschafft hat das die Kommunbräu durch Engagement und Eigeninitiative. Die
Oberfranken experimentieren mit Geschmacksrichtungen auf ihre eigene Art.
ie Idee entstand, wie kann es anders sein,
D
an einem Stammtisch im Wirtshaus. Zehn
Kulmbacher saßen Anfang der 90er-Jahre
beisammen und diskutierten über die kulinarischen Entwicklungen in ihrer fränkischen
Heimat. Die Bürger waren besorgt : der gelernte Handwerker ebenso wie der Architekt,
der Jurist oder der Lokaljournalist.
»Nach der Wiedervereinigung haben in
Kulmbach viele neue Restaurants eröffnet«,
erinnert sich Hans-Jürgen Päsler. Er saß damals mit in der Runde und sprach mit seinen
Freunden über die Konsequenzen. Denn auf
der anderen Seite mussten viele kleine, alteingesessene Wirtshäuser schließen, erzählt
er. Ebenso sei es bei den Brauereien gewesen: Die großen Aktiengesellschaften hätten
die Kleinbrauer vom Markt verdrängt. Päsler :
»Wir hatten Angst, ein Stück unserer fränkischen Kultur zu verlieren.«
Dieser Entwicklung wollte die Stammtischgruppe gegensteuern : Sie beschlossen,
eine eigene Bierbrauerei samt Gasthaus aufzumachen. Es war die Geburtsstunde der
Kulmbacher Kommunbräu, einer genossenschaftlich organisierten Brauerei. Sie wurde
1992 »mitten in der Höhle des Löwen« gegründet und hat trotzdem überlebt, sagt Päsler, der heute ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzender tätig ist. Der Löwe ist die Kulmbacher Brauerei, die im gleichen Ort angesiedelt ist und mittlerweile zu einem großen
Konzern gehört.
446 Mitglieder mit 498 Geschäftsanteilen sind heute Eigentümer der Kommunbräu.
Die Zahl ist seit vielen Jahren stabil, sagt
Päsler. »Wir freuen uns, wenn jemand dazukommt, aber wir werben nicht darum.« Alles
läuft über Mund-zu-Mund-Propaganda. Die
Mitglieder seien die beste Marketingabteilung. Das war jedoch nicht immer so, gibt
Päsler zu. Die Aufbaujahre waren nicht leicht.
Die Kommunbräu
pflegt fränkisches Kulturgut
Viel Erfahrung hat mittlerweile auch der
Braumeister Alexander Matthes. Mit 25 Jahren startete er 1995 seine Karriere in der
Kommunbräu. Ihm gefiel die Grundidee : ein
ungefiltertes Bier herstellen, nach traditioneller Rezeptur und mit hochwertigen Zutaten. Er und seine zwei Gesellen produzieren
mittlerweile über 1.500 Hektoliter Bier im
Jahr, darunter zwei Standardsorten (Bernstein und Hell) und das Bier des Monats, das
regelmäßig variiert.
Bier trinken auch im Freien :
die Wirtschaft der Kommunbräu eG
Auf die Rechtsform der Genossenschaft
hatten sich die Gründungsmitglieder schnell
geeinigt. Schließlich handelten sie nach dem
Motto : Was einer nicht schafft, das schaffen
viele. Ziel war es, mindestens 200 Mitglieder
zu mobilisieren, die ein Kapital von 800.000
Mark bereitstellen. Die ersten 100 Mitglieder
hatte die Kommunbräu schnell beisammen.
»Dann ging die Arbeit erst richtig los«, sagt
Päsler. Das Projekt stieß in der Bevölkerung
zunächst auf Skepsis. Eine stillgelegte Getreidemühle musste aufwendig umgebaut und
modernisiert werden, ehe das erste Bier fließen konnte. Doch die Mitglieder waren geduldig und engagiert. Niemand habe zunächst
mit Gewinnen gerechnet. Bis heute gibt es auf
der Generalversammlung Dividenden in flüssiger Form. »Freibier ist die beste Ausschüttung«, scherzt Päsler. Auch die Gaststätte
wurde nach kurzer Zeit verpachtet : »Hier
braucht man die Initiative und die Erfahrung
eines Wirts.«
Energiewende im Kleinen
Die NEW – Neue Energien West eG
Die Neue Energien West eG bringt in Nordostbayern den Ausbau der Erneuerbaren Energien voran und bietet privaten Haushalten mittlerweile selbst erzeugten Solarstrom an.
Auf Trends mit zugeführten Aromen verzichtet Matthes : »Wir suchen lieber nach
traditionellen Rezepten und passen sie den
neuen Herstellungsverfahren an.« So gab es
beispielsweise das Brezenbier, ein sehr dunkles, gehaltvolles Bier, das die Handwerker
früher in der kalten Jahreszeit tranken. Verkauft wird es ausschließlich in der Gaststätte : »Wir wollen ja, dass die Menschen zusammenkommen«, sagt der Braumeister. Das
Standardbier hingegen wird zusätzlich in einigen Getränkeläden in der Region verkauft.
Anfangs waren die Hemmungen groß. »Wir
mussten den Leuten erst einmal klarmachen,
dass das Licht nicht ausgeht, wenn sie zu uns
wechseln«, erzählt Bernhard Schmidt. Mittlerweile sind die Verbraucher in der Region
mutiger geworden : Immerhin 60 Bürger haben ihrem bisherigen Stromlieferanten den
Rücken gekehrt und beziehen jetzt den Ökostromtarif Regionalstrom – Nordoberpfalz. Das
ist noch keine große Zahl, aber einer von zahlreichen kleinen Schritten in Richtung Energiewende.
Das Miteinander soll auch weiterhin im
Vordergrund stehen. »Klar müssen wir Gewinn machen, sonst können wir nicht überleben«, sagt Vorstand Päsler. Zufrieden sei er
mit Überschüssen, die wie bisher im moderaten Bereich liegen. Denn im Vordergrund
steht das Wirtshaus als Ort der Kommunikation. »Ich denke, dass sich viele Menschen
nach Traditionen sehnen.« Und wie man
sieht, entstehen am Stammtisch oft die besten Ideen.
Seit Juni 2014 bietet die Energiegenossenschaft NEW – Neue Energien West eG
aus dem oberpfälzischen Grafenwöhr einen
eigenen Stromtarif an. Sie kooperiert dabei
mit dem Stromanbieter Grünstromwerk, der
den Tarif an die regionale Bevölkerung vermarktet. Ein Viertel des Stroms stammen aus
Solaranlagen der NEW in der Nordoberpfalz,
die restlichen 75 Prozent aus skandinavischen
Wasserkraftwerken. »Es war uns wichtig, reinen Grünstrom anzubieten«, sagt Schmidt,
Geschäftsführer der NEW.
44 – 45
Energie aus der Heimat
für die Heimat
Wie viele der 255 bayerischen Energiegenossenschaften hat sich auch die NEW dem
Motto »Energie aus der Region für die Region« verschrieben. Ihr gelingt es, sowohl Kommunen in den Landkreisen Neustadt an der
Waldnaab, Tirschenreuth, Amberg-Sulzbach
und Bayreuth als auch die Bürger in der Region in eine zunehmend autarke Energieversorgung einzubeziehen. Der Stromtarif ist dabei
nur ein Betätigungsfeld der im Jahr 2009 gegründeten Genossenschaft. Die NEW investierte bislang in erster Linie in Photovoltaikanlagen, die auf kommunalen Flächen montiert werden, zum Beispiel auf Dächern von
Rathäusern oder Kläranlagen.
»Solarenergie war damals relativ leicht umzusetzen und der Erfolg schnell sichtbar. Das
war ideal für den Start«, sagt Helmuth Wächter, ehemaliger Bürgermeister von Grafenwöhr
und neben Helmut Amschler von den Stadtwerken Gründer der NEW. Derzeit erzeugen die 18
Dach- und 7 Freiflächenanlagen der NEW eine Leistung von 16,5 Megawatt. Ziel ist es, die
Gründungskommunen bis zum Jahr 2030 ausschließlich mit regenerativen Energien zu versorgen. Momentan werden bereits 40 Prozent des Bedarfs abgedeckt. Um die 100 Prozent zu
erreichen, will die NEW nicht alleine auf Sonnenenergie setzen : »Ich bin zuversichtlich, dass
wir im Jahr 2015 unser erstes Windrad errichten können«, sagt Wächter. Zudem stehen Aktivitäten im Bereich Wasserkraft, Nahwärme, Energiespeicherung und Energieeffizienz zur Debatte.
Die NEW ist ein Kind der in den Jahren
2008 und 2009 stark gestiegenen Energiepreise. Die Stadt Grafenwöhr hatte sich damals vorgenommen, die Energieversorgung
nicht mehr den großen Konzernen zu überlassen. Gemeinsam mit anderen Gemeinden
stieß die Stadt die Gründung einer eG an.
Mittlerweile sind in der NEW 20 Kommunen
und die Bürger-Energiegenossenschaft West
eG – kurz Bürger eG – vereint. Über die Bürger eG kann sich die Bevölkerung an der
Energiewende in der Region beteiligen. Das
Interesse ist groß : 1.300 Mitglieder haben
gemeinsam schon 14,5 Millionen Euro an Kapital eingebracht, die in Projekte vor Ort investiert werden.
Der größte Wunsch der NEW ist es, neben der Stromproduktion und der Vermarktung auch noch die Verantwortung über einen Teil des Stromnetzes zu übernehmen.
Dann wäre der regionale Stromkreislauf geschlossen. Die aktuellen Rahmenbedingungen bremsen die Pläne der NEW zwar aus.
»Derzeit müsste man eher von einer Energieverwirrung als von einer Energiewende sprechen«, sagt Geschäftsführer Schmidt. Trotzdem will die Genossenschaft daran festhalten,
die Energieversorgung wieder zurück in die
Hände der Kommunen zu holen. Schmidt :
»Wir sind regional, wir bleiben regional und
wir wollen das Regionale weiter in den Vordergrund stellen.«
»Die Zeichen der Zeit erkennen«
Die Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land
Die Zahl der Bauernhöfe in Bayern sinkt. Gleichzeitig werden die verbleibenden Betriebe
immer größer. Dieser Strukturwandel geht auch am genossenschaftlichen Warenhandel
nicht spurlos vorüber, der im Freistaat jährlich rund 1,4 Milliarden Euro umsetzt und einen
wichtigen Beitrag zur ländlichen Infrastruktur leistet. Die Raiffeisen-Warenbetriebe müssen sich an veränderte Kundenbedürfnisse und steigende Anforderungen anpassen. Der
Geschäftsführer der Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land, Franz Breiteneicher, über
Veränderungen, Herausforderungen und Strategien :
Der Wandel in Landwirtschaft und Warenhandel
Franz Breiteneicher
»In meiner Anfangszeit zählte ein Betrieb mit 20 bis 30 Milchkühen schon zu den Großen.
Heute haben die Landwirte 250 Milchkühe. Der Trend zu größeren Tierbeständen und mehr
landwirtschaftlicher Nutzfläche hat auch zur Erweiterung der Warenbetriebe geführt. Der
gleichzeitige Rückgang der Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe hat bewirkt, dass viele Warengenossenschaften jetzt auch Bau-, Brenn- und Treibstoffe oder Produkte rund um Haus und
Garten anbieten, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Der Strukturwandel im Agrarsektor
wird sich fortsetzen. Wie die Handyhersteller, müssen auch wir die Zeichen der Zeit erkennen.«
Die veränderten Bedürfnisse der Kunden
Franz Breiteneicher
»Früher hatte eine Anlage zur Getreideannahme eine Leistung von 30 Tonnen in der Stunde.
Heute verlangen Bauern eine Annahmekapazität von 150 Tonnen. Um dem gerecht werden zu
können, legen wir mehrere Standorte zusammen. Im Landkreis Erding sind deshalb von ursprünglich 15 Betrieben noch neun übrig. Das kann längere Wege zur Folge haben, dafür müssen die Kunden nicht auf die neueste Technik verzichten.
Zudem bauen wir das Angebot an landwirtschaftlichen Dienstleistungen und Beratungen aus,
um den Kunden einen bestmöglichen Service zu bieten. Auch dabei müssen wir uns individuell an die Region anpassen : Derzeit verzeichnen wir in unserem Geschäftsgebiet zum Beispiel
einen Rückgang an Milchkühen. Das ist der totale Gegentrend zu Deutschland. Die Nähe zum
Flughafen und die große Zahl an Arbeitsplätzen bedingt aber, dass sehr viele Landwirte ihren
Hof nur noch nebenerwerblich führen und nur noch Ackerbau betreiben. Folglich müssen wir
unsere Beratung umstellen. Um kompetent zu bleiben, stellen wir in Erding jedes Jahr drei bis
vier Auszubildende ein – auch wenn es immer schwieriger wird, geeignete Bewerber zu finden.
46 – 47
Damals und heute:
Raiffeisen-Warenhandel im Erdinger Land
Hinzu kommt, dass auch unser Kunde immer mehr zu Onlinekäufen tendiert. Da hilft kein
Jammern, sondern nur Handeln. Die Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land betreibt deshalb
seit 2014 einen eigenen Onlineshop mit rund 200 Produkten für Haus, Hof und Garten.«
Die Folgen der Internationalisierung
Franz Breiteneicher
»Früher waren die Mühlen vor Ort ein großer Abnehmer. Jetzt verkaufen wir sehr viel Getreide
ins europäische Ausland. Um flexibel auf Preisschwankungen an den Weltmärkten reagieren
zu können, analysieren wir kontinuierlich den Preistrend. So bleiben wir wettbewerbsfähig.«
Die Zukunftspläne
Franz Breiteneicher
»Wir möchten mit unseren Agrarkunden mitwachsen, um weiterhin als kompetenter und leistungsstarker Partner der heimischen Landwirtschaft da zu sein. Nicht alle unsere Agrarstandorte werden erhalten bleiben können. Zudem werden wir spezialisierte Schwerpunktbetriebe
bilden. Auch in zehn Jahren wird sich das Raiffeisen-Warengeschäft durch seine qualitativ
hochwertigen Produkte und seine äußerst kompetente Fachberatung auszeichnen. Der Onlinehandel wird dann Routine sein und von uns vertriebene Apps werden den Landwirten die tägliche Arbeit erleichtern. Durch die örtliche Präsenz von Raiffeisen-Betrieben wird die Nähe
zum Kunden aber weiterhin bestehen bleiben.«
48 – 49
Die Gremien des GVB
Fachausschüsse
(Stand : 31. 12. 2014)
Fachausschuss Kreditgenossenschaf ten
Verbandsrat 2014
(Stand : 31. 12. 2014)
Konrad Irtel
Vorsitzender und ehrenamtlicher Verbandspräsident
Vorstandssprecher der Volksbank Raiffeisenbank
Rosenheim-Chiemsee eG
Dr. Karl Kunz
Geschäftsführer der Milchwerke
Ingolstadt-Thalmässing eG
Prof. Klaus Josef Lutz
Vorstandsvorsitzender der BayWa AG
Manfred Geyer
stv. Verbandsratsvorsitzender
Vorstandsvorsitzender der RaiffeisenVolksbank eG
Gewerbebank Ansbach
Josef Pölt
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
südöstlicher Starnberger See eG
Rainer Schaidnagel
stv. Verbandsratsvorsitzender
Vorstandssprecher der Raiffeisenbank
Kempten-Oberallgäu eG
Gregor Scheller
Vorstandsvorsitzender der Volksbank Forchheim eG
Wolfgang Altmüller
Vorstandsvorsitzender der VR meine Raiffeisenbank eG
Franz Breiteneicher
Geschäftsführer der Raiffeisen-Waren GmbH
Erdinger Land
Prof. Dieter Kempf
Vorstandsvorsitzender der DATEV eG
Karlheinz Kipke
Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Coburg eG
Manfred Klaar
stv. Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
im Oberland eG
Claudius Seidl
Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Rottal-Inn eG
Dr. Hermann Starnecker
Vorstandssprecher der VR Bank
Kaufbeuren-Ostallgäu eG
Dr. Bruno Weber
Vorstandsmitglied der ABZ Abrechnungs- und
Beratungsgesellschaft für Zahnärzte eG
Rainer Wiederer
Vorstandssprecher der Volksbank Raiffeisenbank
Würzburg eG
Maximilian Zepf
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank
Schwandorf-Nittenau eG
Franz König
Vorstandsmitglied der Elektrizitätsgenossenschaft
Wolkersdorf und Umgebung eG
Karlheinz Kipke
Vorsitzender
Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Coburg eG
Manfred Göhring
stv. Vorsitzender
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Altdorf-Feucht eG
Rudolf Winter
Vorstandsmitglied der Volksbank Nordoberpfalz eG
Alois Zisler
Vorstandsmitglied der VR-Bank Rottal-Inn eG
Fachausschuss Marketing und Vertrieb
Dieter Betz
Vorstandssprecher der Raiffeisenbank
Parsberg-Velburg eG
Peter Burnhauser
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Kissing-Mering eG
Josef Frauenlob
Vorstandssprecher der Volksbank Raiffeisenbank
Oberbayern Südost eG
Rainer Haas
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Straubing eG
Roland Köppel
Vorstandsmitglied der VR Bank Kitzingen eG
Markus Merz
Vorstandsmitglied der Genobank Rhön-Grabfeld eG
Heinrich Oberreitmeier
Vorstandsvorsitzender der VR-Bank
Taufkirchen-Dorfen eG
Richard Riedmaier
Vorstandsvorsitzender der Volksbank Raiffeisenbank
Bayern Mitte eG
Georg Schneider
Vorstandsmitglied der VR-Bank Handelsund Gewerbebank eG
50 – 51
Christian Trattner
stv. Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Aschau-Samerberg eG
Manfred Klaar
Vorsitzender
stv. Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
im Oberland eG
Dr. Christoph Glenk
stv. Vorsitzender
Vorstandsvorsitzender der VR Bank Dinkelsbühl eG
Bernhard Bergmann
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank i. Lkrs.
Passau-Nord eG
Wolfhard Binder
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Volksbank
Ebersberg eG
Helmuth Geppert
Vorstandsmitglied der VR Bank
Kaufbeuren-Ostallgäu eG
Helmut Graf
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Iller-Roth-Günz eG
Franz Hofmann
Vorstandssprecher der Raiffeisenbank
Trostberg-Traunreut eG
Max Karmann
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank
Falkenstein-Wörth eG
Andreas Antholzer
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank
Altdorf-Ergolding eG
Roland Knoll
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank
Hammelburg eG
Dieter Bordihn
Vorstandsmitglied der Kulmbacher Bank eG
Raiffeisen-Volksbank
Albert Lorenz
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Bad Abbach-Saal eG
Oliver Brandhuber
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Zorneding eG
Hans Jürgen Möhrle
Vorstandsmitglied der Raiffeisen-Volksbank
Kronach-Ludwigsstadt eG
Martin Schottenheim
Vorstandssprecher der Raiffeisenbank Zorneding eG
Reiner Türk
Vorstandsvorsitzender der VR-Bank
Rhön-Grabfeld eG
Norbert Waldhauser
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Hirschau eG
Fachausschuss Bildungswesen
Josef Pölt
Vorsitzender
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
südöstl. Starnberger See eG
Erwin Grassl
stv. Vorsitzender
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank
Roth-Schwabach eG
Reinhard Allinger
Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Passau eG
Stephan Hauf
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Regenstauf eG
Michael Hösle
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Ichenhausen eG
Thomas Lutz
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Haag-Gars-Maitenbeth eG
Andreas Reindl
Vorstandsmitglied der Volksbank-Raiffeisenbank
Amberg eG
Mathias Schneider
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank
Kempten-Oberallgäu eG
Thomas Stegmann
Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank
Großostheim-Obernburg eG
Peter Thometzki
Vorstandsvorsitzender der Freisinger Bank eG
Volksbank-Raiffeisenbank
Michael Zeuch
stv. Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Main-Spessart eG
52 – 53
Fachausschuss R aiffeisen-Warenund Dienstleistungsgenossenschaf ten
Franz Breiteneicher
Vorsitzender
Geschäftsführer der Raiffeisen-Waren GmbH
Erdinger Land
Hermann Kerler
stv. Vorsitzender
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Pfaffenhausen eG
Rudolf Büttner
Geschäftsführer der Raiffeisen-Waren GmbH
Weißenburg-Gunzenhausen
Franz-Xaver Hilmer
Geschäftsführer der Raiffeisen Straubing GmbH
Edwin Hofstetter
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Ehekirchen-Oberhausen eG
Josef Karmann
Warenleiter der Raiffeisenbank
Donaumooser Land eG
Alfred Kraus
Geschäftsführer der Raiffeisen-Handels-GmbH Rottal
Hans-Jürgen Maul
Geschäftsführer der Raiffeisen-Lagerhaus
Amberg-Sulzbach GmbH
Josef Süß
stv. Vorstandsvorsitzender der Erzeugergemeinschaft
Südostbayern eG
Thomas Tübel
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank
Berg-Bad Steben eG
Leonhard Welzmiller
Vorstandsvorsitzender der Futtertrocknung
Lamerdingen eG
Helmuth Wiedenmann
Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen-Volksbank
Ries eG
Jürgen Zant
Warenleiter der Raiffeisenbank im Stiftland eG
Hubert Zinkl
Vorstandsmitglied der VR-Bank Gerolzhofen eG
Fachausschuss Genossenschaf tliche
Milchwirtschaf t
Dr. Karl Kunz
Vorsitzender
Geschäftsführer der Milchwerke
Ingolstadt-Thalmässing eG
Hubert Dennenmoser
stv. Vorsitzender
Geschäftsführer der Allgäu Milch Käse eG
Dr. Norbert Bauer
Geschäftsführer der Bayernland eG
Martin Boschet
Vorstandsmitglied der Hohenloher Molkerei eG
Simon Gutensohn
Geschäftsführer der Milchverwertung Ostallgäu eG
Peter Hartmann
Vorstandssprecher der Bayerischen Milchindustrie eG
Andreas Kraus
Geschäftsführer der GOLDSTEIG Käsereien
Bayerwald GmbH
Bernhard Pointner
Geschäftsführer der Milchwerke
Berchtesgadener Land-Chiemgau eG
Jakob Ramm
Vorstandsmitglied der Milchwerke Schwaben eG
Josef Vögele
Geschäftsführer der Milchwerk
Crailsheim-Dinkelsbühl eG
Rita Weimann
Vorstandsvorsitzende der HERZGUT Landmolkerei
Schwarza eG
Ludwig Weiß
Direktor der Milchwerke Oberfranken-West eG
Fachausschuss Gewerbliche Warenund Dienstleistungsgenossenschaf ten
Dr. Bruno Weber
Vorsitzender
Vorstandsmitglied der ABZ Abrechnungsund Beratungsgesellschaft für Zahnärzte eG
Helmut Wiedemann
stv. Vorsitzender
Vorstandsmitglied der BÄKO München Altbayern
und Schwaben eG
Sabine Hohenemser
Vorstandsvorsitzende der HausGemacht
Hauswirtschaftliche Dienstleistungsgenossenschaft eG
Prof. Dieter Kempf
Vorstandsvorsitzender der DATEV eG
Frank Kuhle
Vorstandsvorsitzender der Taxi-München eG
Thomas Kuhlmann
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der BÄKO
Franken Oberbayern-Nord Bäcker- und
Konditorengenossenschaft eG
Maximilian Leitenstern
Vorstandsvorsitzender der Schuro München
Schuh-Rohstoff-Einkaufsgemeinschaft eG
Dr. Hans-Jürgen Richter
Vorstandsmitglied der Spielwarenmesse eG
Anton Josef Schmidt
Vorstandsvorsitzender der P.E.G. Einkaufs- und
Betriebsgenossenschaft eG
Dr. Thomas Strieder
Bereichsleiter Finanz- und Rechnungswesen
Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung
Jürgen Winter
Vorstandsmitglied der Klinik-Kompetenz-Bayern eG
RA Ulrich Berklmeir
Vorstandsvorsitzender der GES Großeinkaufsring
des Süßwaren- und Getränkehandels eG
Reinhard Dachauer
Vorstandsvorsitzender der TEA Gesellschaft
für Technologie Entwicklung Anwendung eG
Peter Fehrer
Vorstandsvorsitzender der
Fleischer Genossenschaft eG
54 – 55
Fachausschuss energiegenossenschaf ten
Franz König
Vorsitzender
Vorstandsmitglied der Elektrizitätsgenossenschaft
Wolkersdorf und Umgebung eG
Gerd Bock
stv. Vorsitzender
Vorstandsmitglied der Unterfränkischen
Überlandzentrale eG
Harald Anfang
Technischer Betriebsleiter der
Stromversorgung Inzell eG
Georg Dobler
Vorstandsmitglied der Elektrizitäts-VersorgungsGenossenschaft Perlesreut eG
Katharina Habersbrunner
stv. Vorstandsvorsitzende der
Bürgerenergiegenossenschaft BENG eG
Franz-Josef Hartlieb
Vorstandsmitglied der Bürgerenergie PleichachKürnach eG
Stefan Jörg
Vorstandsvorsitzender der VR-Bank
Landsberg-Ammersee eG
Franz Lukas
Vorstandsvorsitzender der Solargenossenschaft
Rosenheim eG
Doris Möller
Bevollmächtigte der KlimaKom eG
Max Schmalzbauer
Vorstandsvorsitzender der Biomassengenossenschaft
Kallmünz eG
Joachim Scherrer
Vorstandsmitglied der Bürger Energie Region
Regensburg eG
Michael Vogel
Vorstandsvorsitzender der Juraenergie eG
Rudolf Wagner
Vorstandsmitglied der Elektra-Genossenschaft
Effeltrich eG
Die bayerischen Genossenschaften
im statistischen Überblick
mitarbeiter der genossenschaften
Genossenschaftsgruppen
2000201020132014
Kreditgenossenschaften :37.70034.97035.73535.359
Mitgliederentwicklung
davon Warengeschäft :1.7451.0541.0481.049
(in Tausend)
Milchwirtschaft :2.6593.6953.566 3.587
Genossenschaftsgruppen
19902000201020132014
Kreditgenossenschaften :
1.9652.5032.4162.5662.623
Milchwirtschaft :
122723131 31
Raiffeisen Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften :
180169139126134
Gewerbliche Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften :
gesamt :
Raiffeisen Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften :3.0703.1042.9623.032
Gewerbliche Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften :10.50411.531 10.94310.962
gesamt :53.91354.35453.20652.940
7974858283
2.3462.8182.6712.8052.871
Entwicklung Warengeschäft
Waren- und Dienstleistungsumsatz der Genossenschaften
Genossenschaftsgruppen
1990
2000
Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft :
1.077
602
Milchwirtschaft :
1.866
1.502
Raiffeisen Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften :
(in Mio. EUR )
2010
2013
2014
477
598
582
2.753*
3.339*
3.417*
(Bezug landwirt. Betriebsmittel sowie Absatz von Agrarerzeugnissen)
228153120101 99
davon Kreditgen. mit Warenverkehr :
192
1188569 67
davon Raiffeisen-Ware :
Warenumsatz (in Mio. EUR ) :
Lagerstellen :
Beschäftigte :
1.081
1.369
1.743**
Gewerbliche Waren- und
Dienstleistungsgenossenschaften :
4.302
5.305
6.700
Gesamtumsatz :
8.345
8.779
11.673
* einschließlich Bayernland eG und Bayerische Milchindustrie eG
** einschließlich Erzeugergemeinschaft Südostbayern eG (Viehzentrale)
und Fränkisches Weinkontor eG (Weinzentrale)
*** ohne Vermittlungs- und Zentralregulierungsumsätze
2.309**
5.624***
11.870
3635353232
943
8801.024 1.405 1.361
607468419 340338
2.6142.2172.260 2.3242.334
2.311**
5.883***
12.193
Entwicklung kreditgenossenschaften / bilanzsumme
Zahl :
Bilanzsumme (in Mio. EUR ) :
Ø-Bilanzsumme (in Mio. EUR ) :
20002005201020132014
481354300287 281
96.143101.526123.631136.243141.049
200287412475502
Kundenforderungen (in Mio. EUR ) :
91.62659.44867.98579.53683.123
Kundengelder (in Mio. EUR ) :
73.517 80.891 96.935 106.204 109.891
Haftendes Eigenkapital (in Mio. EUR ) :
56 – 57
20002005201020132014
Unternehmen (gesamt) :
7.110 8.06510.520 13.954 14.386
grössenstruktur der kreditgenossenschaften
20002005201020132014
bis 50 Mio. EUR
Zahl :
9239161312
% :
19,1
11,05,34,54,3
50–100 Mio. EUR
Zahl :
109533938 31
% :
22,715,013,013,211,0
100–250 Mio. EUR
Zahl :
152
1188767 67
% :
31,633,329,023,323,8
250–500 Mio. EUR
Zahl :
96957781 81
% :
20,026,825,728,228,8
500 Mio.– 1 Mrd. EUR
Zahl :
2636555959
% :
5,410,218,320,621,0
über 1 Mrd. EUR
Zahl :
613262929
% :
1,23,78,7
10,111,1
verbundbilanz der volksbanken und raiffeisenbanken in bayern
verbundbilanz der volksbanken und raiffeisenbanken in bayern
20132014
Veränderung
Veränderung
(in Mio. EUR )
(in Mio. EUR )
(in Mio. EUR )(in %)
Bilanzielles
Kundenkreditvolumen :
Außerbilanzielles
Kundenkreditvolumen :
vermittelte Kredite an Verbundunternehmen
(Hypotheken-Banken, Bausparkasse,
Lebensversicherungen)
Betreutes
Kundenkreditvolumen :
20132014
Veränderung
Veränderung
(in Mio. EUR )
(in Mio. EUR )
(in Mio. EUR )(in %)
82.68386.105
3.422
4,1
Bilanzielles
Kundeneinlagevolumen :
10.31510.578
263
2,6
Außerbilanzielles
Kundenanlagevolumen :
Anlagen in Wertpapierdepots
und Fonds
(Anlagekonten Union Investment) :
Anlagen bei anderen Verbundunternehmen
(Bausparkasse, Lebensversicherung) :
92.99796.683
(Differenzen sind auf Rundungen zurückzuführen)
58 – 59
3.686
4,0
Betreutes
Kundenanlagevolumen :
106.131109.846
3.715
3,5
62.19965.692
3.493
5,6
35.166
36.868
1.702
4,8
25.193
26.985
1.792
7,1
7.208
4,3
168.330175.538
Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken zum 31. 12. 2014
(nach Bilanzsummen absteigend, Beträge in Tausend Euro lt. BISTA )
Nr. Name
Bilanzsumme
1
LIGA Bank eG, Regensburg4.795.486
2
VR Bank Rosenheim-Chiemsee4.089.201
3Münchner Bank eG
4
VB RB Bayern Mitte eG, Ingolstadt2.292.266
5Hausbank München eG
6
7
3.338.013
2.261.592
VR meine RB eG, Altötting2.089.583
Genossenschaftsbank eG München1.993.497
8
VR-Bank Handels- und Gewerbe-1.816.679
bank eG, Gersthofen
Nr. Name
Bilanzsumme
26Hallertauer VB eG, 1.216.403
Pfaffenhofen a. d. Ilm
Nr. Name
Bilanzsumme
RB Großostheim-Obernburg eG799.703
84
RB Regensburg-Wenzenbach eG550.983
56
RB Iller-Roth-Günz eG778.309
85
VR-Bank Vilsbiburg eG548.574
57
RB Weiden eG774.253
86Raiffeisen-VB Isen-Sempt eG532.986
58
VB Regensburg eG751.745
87
59
RB Straubing eG745.443
60
VR-Bank Taufkirchen-Dorfen eG744.618
88
VR-Bank Rhön-Grabfeld eG, 518.235
Bad Neustadt
27
RB Weißenburg-Gunzenhausen eG1.213.192
28
VB RB Nürnberg eG1.181.107
29
VR Bank Hof eG1.101.386
30
VB Straubing eG1.051.339
31
RB Chamer Land eG, Cham1.030.578
32
VB Nordoberpfalz eG, Weiden963.763
61
RB Obermain Nord eG, 738.536
Altenkunstadt
33
VR-Bank Passau eG961.419
62
VB - RB Amberg eG725.145
34RaiffeisenVB eG Gewerbebank, 957.307
Ansbach
63Ver. RB Gräfenberg-Forchheim-718.405
Eschenau-Heroldsberg eG
10
VB RB Würzburg eG1.756.371
35
VR Bank Bamberg eG Raiffeisen-VB949.784
64
11
VB RB Starnberg-Herrsching-1.649.070
Landsberg eG
36
VR-Bank Memmingen eG944.567
65
RB München-Nord eG, 711.496
Unterschleißheim
VB RB Dachau eG 1.624.121
13
VR Bank München Land eG, 1.543.475
Oberhaching
14
VB RB Oberbayern Südost eG, 1.527.871
Bad Reichenhall
15
RB Kempten-Oberallgäu eG, 1.511.644
Sonthofen
37
38
RB im Allgäuer Land eG, Altusried941.852
VR-Bank Neu-Ulm / Weißenhorn eG922.070
39Raiffeisen-VB Ries eG, Nördlingen917.827
40
RB Oberpfalz Süd eG, Donaustauf914.950
41
VB Forchheim eG913.177
42
VB - RB Bayreuth eG910.405
43
RB Neumarkt i.d.OPf. eG887.996
16
VR Bank Kaufbeuren-1.450.851
Ostallgäu eG
44
VR-Bank Schweinfurt eG884.831
17Raiffeisen-VB Donauwörth eG1.430.365
45
VR-Bank Ismaning Hallbergmoos 876.734
Neufahrn eG
18Augusta-Bank eG Raiffeisen-VB , 1.393.701
Augsburg
19
VB RB Fürstenfeldbruck eG1.392.213
20
VR-Bank Donau-Mindel eG, 1.368.829
Dillingen
21
RB Aschaffenburg eG1.346.691
22
VR-Bank Werdenfels eG, 1.338.413
Garmisch-Partenkirchen
23
VR-Bank Coburg eG1.324.121
24
RB Main-Spessart eG, 1.240.787
Lohr am Main
25
VR-Bank Erlangen-Höchstadt-1.225.064
Herzogenaurach eG
Bilanzsumme
55
9
VR-Bank Rottal-Inn eG, 1.766.394
Pfarrkirchen
12
Nr. Name
VR-Bank Landsberg-Ammersee eG715.482
VR-Bank eG, Regen532.408
89
RB Isar-Loisachtal eG, 514.469
Wolfratshausen
90
RB Schwandorf-Nittenau eG513.133
91
VR-Bank Landshut eG498.573
92Genobank Rhön-Grabfeld eG, Mellrichstadt
483.407
93
RB Hersbruck eG483.331
94
RB Altdorf-Ergolding eG467.771
66Kulmbacher Bank eG Raiffeisen-VB705.213
95
RB Erding eG461.812
67
96Raiffeisen-VB Haßberge eG456.609
RB Kissing-Mering eG688.595
68Raiffeisen-VB Ebersberg eG682.276
97
VR-Bank Feuchtwangen-Limes eG453.039
69Rottaler VB - RB eG, Eggenfelden681.586
98
RB Bad Gögging eG452.530
70
VR Bank Dinkelsbühl eG667.787
99
RB Zorneding eG451.830
71
VR Bank Kitzingen eG661.201
100
RB Gaimersheim-Buxheim eG444.311
72
VB RB Bad Kissingen-660.549
Bad Brückenau eG
101
RB Neumarkt-St. Veit-Reischach eG441.279
73
RB im Naabtal eG, Nabburg635.139
102Raiffeisen Spar + Kreditbank eG, Lauf a. d. Pegnitz
440.882
74Rottaler RB eG, Pocking628.568
103
RB Altdorf-Feucht eG437.266
75
RB Pfaffenwinkel eG, Peiting623.870
104
VR-Bank eG, Alzenau435.809
47Raiffeisen-VB Miltenberg eG844.447
76
RB Trostberg-Traunreut eG611.392
105Allgäuer VB eG Kempten-Sonthofen432.827
48
77
RB im Stiftland eG, 596.286
Waldsassen
46
VR-Bank Uffenheim-Neustadt eG 855.049
Raiffeisen-VB
RB München-Süd eG838.061
49Freisinger Bank eG VB - RB831.769
50
Genossenschaftsbank Unterallgäu eG, 830.913
Bad Wörishofen
78
RB Augsburger Land West eG, 590.976
Zusmarshausen
79
VR-Bank Rothenburg o. d. Tbr. eG584.645
80
VB Neu-Ulm eG583.468
81
RB Bad Abbach-Saal eG576.669
RB Roth-Schwabach eG804.984
82
RB im Oberland eG, Miesbach573.583
54Raiffeisen-VB Neuburg / Donau eG802.450
83
RB Deggendorf-Plattling eG568.916
51
VR-Bank Landau eG824.640
52GenoBank DonauWald eG, Viechtach
53
60 – 61
821.362
106
VR-Bank Burghausen-Mühldorf eG422.282
107
RB Riedenburg-Lobsing eG417.423
108Raiffeisen-VB Lichtenfels-411.288
Itzgrund eG
109
RB Hemau-Kallmünz eG408.846
110
VR-Bank Erding eG406.453
111
RB Krumbach / Schwaben eG399.974
112Raiffeisen-VB Kronach-399.951
Ludwigsstadt eG
Nr. Name
Bilanzsumme
113
RB Essenbach eG398.198
114
VB - RB Dingolfing eG393.682
115 RB Am Goldenen Steig eG, 391.916
Röhrnbach
Nr. Name
142Bayerische Bodenseebank-
Raiffeisen-eG, Lindau
Bilanzsumme
306.656
143
RB Ortenburg-Kirchberg v. W. eG306.510
144
RB Geisenhausen eG302.908
116
RB Bad Windsheim eG378.757
145
RB Holzkirchen-Otterfing eG302.724
117
RB Burgebrach-Stegaurach eG378.283
146
RB Westkreis Fürstenfeldbruck eG300.908
118
RB Tölzer Land eG376.755
147
RB Kemnather Land-Steinwald eG299.437
119
RB Vilshofener Land eG375.500
148
RB Estenfeld-Bergtheim eG298.963
120
RB Bobingen eG371.617
149
RB Westallgäu eG, Gestratz297.388
121
RB Neustadt-Vohenstrauß eG371.214
150
RB Mengkofen-Loiching eG297.094
122
RB Donaumooser Land eG370.470
151
RB Heilsbronn-Windsbach eG295.806
123
RB i. Lkrs. Passau-Nord eG367.137
152
RB Rain am Lech eG293.330
124
VB - RB Glauchau eG364.100
153
RB RSA eG, Rechtmehring291.927
125Raiffeisen-VB Fürth eG363.147
154
RB Salzweg-Thyrnau eG288.769
126
RB Sulzbach-Rosenberg eG361.902
155
VR-Bank Gerolzhofen eG287.129
127
RB Parsberg-Velburg eG355.347
156
VR Bank Burglengenfeld eG283.408
128 RB Berching-Freystadt-353.540
Mühlhausen eG
157
VB Lindenberg eG282.388
158
RB Pfaffenhausen eG281.871
129
RB Volkach-Wiesentheid eG353.020
130 VR-Bank Fichtelgebirge eG, 350.987
Marktredwitz
131 RB Pfeffenhausen-Rottenburg-348.080
Wildenberg eG
132
RB Höchberg eG344.999
133 RB Bütthard-Gaukönigs-344.709
hofen eG
134
RB Haag-Gars-Maitenbeth eG343.876
135 RB i. Südl. Bayerischen Wald eG, 334.317
Hauzenberg
136
RB Kirchweihtal eG, Pforzen330.162
137
RB Hallertau eG, Rudelzhausen328.209
138Schrobenhausener Bank eG
322.009
139Raiffeisen-VB Ebern eG321.725
140
VB Vilshofen eG319.270
141
RB Rupertiwinkel eG, Teisendorf317.588
Nr. Name
173
Bilanzsumme
Nr. Name
Bilanzsumme
RB Ichenhausen eG246.577
204
RB Taufkirchen-Oberneukirchen eG181.411
174Raiffeisen-VB Wemding eG245.509
205
RB Bad Kötzting eG173.881
175
RB Greding-Thalmässing eG245.379
206
VB Aschaffenburg eG169.422
176
RB Gilching eG243.283
207
VB Zwickau eG168.585
177
RB Regenstauf eG238.453
208
RB Beilngries eG166.754
178
RB Lech-Ammersee eG237.898
209
RB Zirndorf eG165.501
179
RB Berg-Bad Steben eG237.591
210
RB Elsavatal eG162.671
180
RB Arnstorf eG233.699
181
RB Aindling eG233.226
211Raiffeisen-VB Tüßling-156.917
Unterneukirchen eG
182
RB Auerbach-Freihung eG231.213
183
RB Buch-Eching eG228.065
184
RB Aschberg eG224.749
185
RB Steingaden eG223.469
212
RB Knoblauchsland eG154.865
213
RB Parkstetten eG148.943
214
RB Hirschau eG148.556
215
RB Türkheim eG148.242
216
RB Kitzinger Land eG147.283
186
EVENORD - BANK eG- KG , Nürnberg222.985
187
RB Ehekirchen-Oberhausen eG219.228
188
RB Thannhausen eG217.939
189
RB Stauden eG216.665
190
RB Rattiszell-Konzell eG214.297
191
RB Rehling eG210.031
220 RB Unteres Inntal eG, Pocking-138.751
Hartkirchen
192
RB Geiselhöring-Pfaffenberg eG203.920
221
RB Maßbach eG138.502
193
RB Aschau-Samerberg eG202.852
222
RB Fuchstal-Denklingen eG137.356
194
RB Beuerberg-Eurasburg eG198.230
223
RB Singoldtal eG, Hurlach137.122
163 RB Hochfranken West eG, 265.169
Stammbach
195
RB Griesstätt-Halfing eG191.792
224
RB Gmund am Tegernsee eG132.605
164
RB Hammelburg eG263.616
196 RB Eschlkam-Lam-Lohberg-191.333
Neukirchen b. Hl. Blut eG
225
RB Uehlfeld-Dachsbach eG132.055
165
RB Waldaschaff-Heigenbrücken eG263.148
226
RB Adelzhausen-Sielenbach eG124.419
227
RB Oberaudorf eG124.225
228
RB Großhabersdorf-Roßtal eG124.043
229
RB Gefrees eG123.817
159
RB Schwabmünchen eG281.729
160
RB Hengersberg-Schöllnach eG280.225
161
RB Südliches Ostallgäu eG, Seeg279.119
162
RB Aresing-Gerolsbach eG273.566
166
RB am Rothsee eG, Hilpoltstein262.847
167
RB Falkenstein-Wörth eG260.701
168
RB Seebachgrund eG, Heßdorf258.144
169
RB Höhenkirchen und Umgebung eG256.728
170Raiffeisen-VB Bad Staffelstein eG252.178
171
RB Chiemgau-Nord - Obing eG250.804
172 RB südöstl. Starnberger See eG, 247.492
Seeshaupt
62 – 63
197
RB Pfaffenhofen a.d. Glonn eG189.841
198 RB St. Wolfgang-189.042
Schwindkirchen eG
199 RB Unteres Vilstal eG, 187.775
Schmidmühlen
200
RB Nordkreis Landsberg eG187.638
201
RB Sonnenwald eG186.697
202
RB Küps-Mitwitz-Stockheim eG185.451
203
RB Schrobenhausener Land eG184.227
217 RB Hollfeld-Waischenfeld-146.707
Aufseß eG
218
RB Ebrachgrund eG143.164
219
RB Oberferrieden-Burgthann eG142.181
230 RB am Dreisessel eG, 119.513
Neureichenau
231 RB Unteres Zusamtal eG, 119.451
Buttenwiesen
232 RB Grafenwöhr-115.532
Kirchenthumbach eG
die bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften
Nr. Name
Bilanzsumme
Nr. Name
Bilanzsumme
233
RB im Grabfeld eG, Römhild111.612
264
RB Dietenhofen eG61.321
234
RB Oberland eG, Marktleugast111.429
265
RB Aiglsbach eG58.988
235
RB Grainet eG105.811
266 RB Frankenwinheim 57.471
und Umgebung eG
236Raiffeisen-VB Hermsdorfer Kreuz eG105.131
237
RB Bissingen eG100.323
238
RB Mittenwald eG100.302
239
RB Thurnauer Land eG99.137
240 RB Baisweil-Eggenthal-99.086
Friesenried eG
267
RB Emtmannsberg eG56.043
268
RB Hiltenfingen eG55.644
269
RB Offingen eG54.551
270
RB Hofkirchen-Bayerbach eG49.796
271
RB Heroldsbach eG49.139
241
RB Bibertal-Kötz eG98.919
272
RB Aitrang-Ruderatshofen eG47.874
242
RB Holzheim eG97.986
273
RB Bidingen eG47.167
243
RB Jettingen-Scheppach eG94.317
274
RB Wald-Görisried eG45.824
244
VR-Bank Landau eG, Landau / Isar89.469
275
RB Raisting eG43.123
245
RB am Kulm eG, Speichersdorf87.639
276
RB Wüstenselbitz eG42.781
246
RB Nüdlingen eG87.623
277
RB Weil und Umgebung eG41.674
247
RB Floß eG87.345
278
RB Wallgau-Krün eG40.884
248
RB Anger eG85.502
279
RB Altertheim eG30.856
249
RB Heiligenstadt i. OFr. eG84.694
280
RB Bruck eG27.360
250 RB Tattenhausen-79.172
Großkarolinenfeld eG
281
RB Alxing-Bruck eG25.285
Die zehn umsatzstärksten Unternehmen im Raiffeisen-Warengeschäft 2014
RangName
Warenumsatz (in TEUR )
1Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land 91.008
2Raiffeisen-Handels-GmbH Rottal 86.626
3Raiffeisenbank im Stiftland eG 57.872
4
EVG – Ein- und Verkaufsgenossenschaft eG Erkheim48.716
5Raiffeisen-Waren GmbH Iller-Roth-Günz
41.858
6Raiffeisen-BayWa-Waren GmbH Lobsing-Siegenburg-Abensberg-Rohr
36.282
7Raiffeisenbank Waren GmbH Oberbayern Südost
36.249
8Raiffeisenbank Straubing eG
33.939
9Raiffeisen-Lagerhaus Amberg-Sulzbach GmbH
32.322
10Bezirkslagerhaus Wertingen GmbH 30.108
Die zehn umsatzstärksten gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften 2014
RangName
1Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung
2
Gesamtumsatz (in TEUR )
4.100.000
DATEV eG816.898
3Dachdecker-Einkauf-Süd eG
251.857
251
RB Wegscheid eG79.171
4
252
RB Sinzing eG79.020
253
RB Wittislingen eG77.848
5
PAVIS Verrechnungs-, Informations- und Serviceorganisation 107.910
der Patentanwälte in Deutschland eG
254
RB Alteglofsheim-Hagelstadt eG77.697
255 RB Fränkisches Weinland eG 75.927
Escherndorf-Sommerach-Nordheim
BÄKO München Altbayern und Schwaben eG 178.228
6
BÄKO Franken Oberbayern-Nord Bäcker- und Konditorengenossenschaft eG101.184
7
EVENORD eG60.026
8Schokoring Getränke und Süßwaren eG
52.532
23.438
256
RB Eichenbühl und Umgebung eG75.466
9Spielwarenmesse eG
257
RB Hohenau-Mauth eG72.252
10
258
RB Haldenwang eG71.155
259
RB Roggenburg-Breitenthal eG69.935
260
VB Straubing eG, Straubing68.281
261
RB Bechhofen eG67.459
262
VB IMMENSTADT eG66.017
263
RB Dietersheim und Umgebung eG63.829
64 – 65
STUKK-ABE , Einkaufsgenossenschaft für das Stuckgewerbe eG15.875
Der GVB in Zahlen
Personalstand prüfung
(zum 31. 12. 2014)
Vorstand :
32
(davon Wirtschaftsprüfer) :
Erträge
Bereichs-, Abteilungsleiter :
2014
(in Mio. EUR )
20132014
(2)(1)
5
Verbandsprüfer :
4
167180
Prüfungsassistenten :
4232
Beiträge :13
Mitarbeiter Abteilung Grundsatz :
5
Honorare Prüfungsdienst,
Beratung und Akademien :
Mitarbeiter IT :
89
6
35
Mitarbeiter GTB :
sonstige Erträge :
25
gesamt :
76
236239
gesamt :73
davon Wirtschaftsprüfer ( WP) / Steuerberater (StB) / Rechtsanwalt ( RA ) :
WP / StB :
Aufwendungen
2014
(in Mio. EUR )
Personalaufwand :43
32
2826
WP / StB / CPA (Certified public accountant) :
1
CPA / RA :
10
1
WP :
04
Abschreibungen :4
vereidigter Buchprüfer (v BP) / StB :
33
Beiträge Bundesverbände :
StB / RA :
00
2
Sachaufwand :11
StB :
2424
sonstiger Aufwand :
RA :
55
10
gesamt :70
davon im Außendienst
gVB-Mitarbeiter / innen gesamt
am 31. 12.:
223
226
im Jahresdurchschnitt :
224
226
20132014
Veränderungen
Wirtschaftsprüfung :
265263
Zugänge :
2218
Fachbereiche :
226233
Abgänge :
2115
gesamt :
491496
Prüfungsdienstleistungen
(berechnete Arbeitstage)
gesetzliche Prüfungen inkl. Wp HG - / Depotprüfungen :
36.69635.713
GV-Besuche, Beratungen, Sonstiges :
1.482
Einsatz für GTB :
3.1453.368
gesamt :
66 – 67
20132014
2.600
41.32341.681
nachhaltigkeit
Der GVB veröffentlicht seit Etablierung eines Nachhaltigkeitsmanagements regelmäßig ausgewählte Umwelt- und Sozialkennzahlen und ihre Entwicklung im Jahresvergleich.
Durch die Fortsetzung der Maßnahmen im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements konnte
auch in 2014 der Stromverbrauch weiter reduziert werden. Aufgrund des milden Winters reduzierte sich zudem der Fernwärmeverbrauch im Vergleich zum Vorjahr deutlich.
20132014
Umweltkennzahlen *
Wasserverbrauch (in m 3) :
Fernwärmeverbrauch (in MW h) :
1.860
755
2.034
574
Stromverbrauch (in kWh) :
849.798
813.017
Kopierpapierverbrauch (in Blatt) :
2.000.000
2.420.000
* für den Standort Türkenstraße 22–24 in München
2013
2014
Sozialkennzahlen
Anzahl Mitarbeiter gesamt :
491
496
davon Teilzeitbeschäftigte :
76
77
Anzahl männliche Beschäftigte :
325
320
Anzahl weibliche Beschäftigte :
166
176
Anzahl Auszubildende :
9
9
Investitionen in Weiterbildung
Summe der Zuschüsse
für private Fortbildungsmaßnahmen (in EUR ) :
Fortbildungstage gesamt :
68 – 69
51.296
2.220
43.700
2.134
Impressum
GVB Jahresbericht 2014
Alle Angaben dieser Publikation beziehen sich grundsätzlich sowohl auf
die weibliche als auch auf die männliche Form.
Zur besseren Lesbarkeit wurde meist auf die zusätzliche Bezeichnung
in weiblicher Form verzichtet.
Genossenschaftsverband Bayern e.V.
Türkenstraße 22–24
80333 München
www.gv-bayern.de
V. i . S . d . P.
Dr. Jürgen Gros
Vorstandsstab und Kommunikation
Telefon :089 / 28 68-34 02
Telefax :089 / 28 68-34 05
jgros@gv-bayern.de
Redaktion
Florian Ernst (Ltg.), Rebekka Will
Vorstandsstab und Kommunikation
Telefon :089 / 28 68-34 03
Telefax :089 / 28 68-34 05
fernst@gv-bayern.de
Bildnachweis
S. 34, 35, 36 : VR-Bank Passau eG
S. 38 : Winzerkeller Sommerach eG
S. 40 : Heiko Stahl / Spielwarenmesse eG
S. 41 : Sennereigenossenschaft Gunzesried eG
S. 42 : Genossenschaftsverband Bayern
S. 43, 44 : Kulmbacher Kommunbräu eG
S. 45 : NEW – Neue Energien West eG
S. 48 : Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land
Konzeption und Gestaltung
gr_consult gmbh, München
Das aktuelle GVB -Adressverzeichnis
können Verbandsmitglieder bestellen unter:
www.gv-bayern.de/verband/publikationen
© GVB – Genossenschaftsverband Bayern, Mai 2015
Scannen Sie diesen QR-Code, um direkt
auf die Bestellseite zu gelangen.
Genossenschaftsverband Bayern e.V.
Türkenstraße 22–24
80333 München
Telefon :089 / 28 68-34 03
Telefax :089 / 28 68-34 05
vuk@gv-bayern.de
www.gv-bayern.de