Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG | IT-Migration auf
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Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG | IT-Migration auf
/ Organisation und Transformation Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG | IT-Migration auf bank21 und Aufbau Providermanagement Ausgangssituation und Projektziele Im Jahr 1902 wurde die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG (apoBank) von Apothekern als Selbsthilfeeinrichtung gegründet. Heute ist sie ein modernes, genossenschaftliches Kreditinstitut mit einem besonderen Fokus auf die finanzwirtschaftlichen Anforderungen der Heilberufsangehörigen sowie deren Organisationen und Einrichtungen. Gleichzeitig ist die apoBank mit rund 2.500 Mitarbeitern, knapp 40 Mrd. Euro Bilanzsumme und mehr als 70 Standorten bundesweit die mit Abstand größte genossenschaftliche Primärbank. Als solche stand die apoBank vor der strategischen Herausforderung, die umfangreiche, eigenbetriebene IT-Landschaft an die gestiegenen aufsichtsrechtlichen und wettbewerblichen Anforderungen anzupassen. Dabei sollten die Komplexität reduziert, die Qualität erhöht, Betriebsrisiken gesenkt und signifikante IT-Kostenpotenziale gehoben werden. Darüber hinaus war es der apoBank wichtig, die Leistungsfähigkeit der genossenschaftlichen FinanzGruppe noch stärker zu nutzen. Zu diesem Zweck wurde gemeinsam mit dem Projektpartner zeb/ eine Prüfung auf externe Bereitstellung und Weiterentwicklung der IT durchgeführt. Grundsätzlich waren die Weiterentwicklung der eigenen IT-Landschaft durch einen externen Provider oder der vollständige Wechsel zu einem genossenschaftlichen Rechenzentrum denkbare Optionen. Nachdem die Entscheidung für einen Wechsel zu einem Verbundrechenzentrum gefallen war, galt es, die Umsetzung des gewählten Lösungsszenarios zu detaillieren und zu planen. Zielsetzung war hierbei die qualitativ hochwertige, effektive und wirtschaftlich effiziente Projektdurchführung im Zeitraum von Oktober 2009 bis März 2012. Projektvorgehen und -ergebnisse In der ersten Phase des Projekts (RfP-Phase) wurde in einer Vorstudie die Vorteilhaftigkeit der alternativen Lösungsszenarien hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Erfüllung der apoBank-spezifischen Anforderungen bewertet. Dazu wurden in der insgesamt neunmonatigen Phase zunächst / 75 / Organisation und Transformation fachliche Anforderungskataloge aus über 1.200 Einzelanforderungen erarbeitet und mit den Leistungsangeboten der Provider abgeglichen. Unter Berücksichtigung der zeb/-Referenzmodelle wurden die vorgestellten Lösungen, einschließlich der Lösungsskizzen zur Schließung der identifizierten fachlichen Lücken (sog. Gaps), bewertet. Bereits zu diesem Zeitpunkt formulierte die apoBank ein umfangreiches Rahmenvertragswerk, welches bereits vor der Entscheidung für einen Provider die Liefer- und Leistungsverpflichtungen sowohl hinsichtlich der Überführung als auch für den zukünftigen Betrieb definierte und so die Vergleichbarkeit der Angebote signifikant vereinfachte. Wesentliche Teile des Vertragswerks waren somit zum Zeitpunkt der Providerentscheidung fixiert. Unter der strengen Nebenbedingung von Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit wurde die Entscheidung für eine IT-Migration auf das Bankenverfahren bank21 der GAD, dem genossenschaftlichen IT-Dienstleister mit Sitz in Münster, getroffen. zeb/ begleitete in dieser Phase die fachlichinhaltliche und methodische Unterstützung des Auswahlprozesses sowie die Durchführung der Vorteilhaftigkeitsrechnung (Business-Case). Å$OWH:HOW´ Deutsche Apothekerund Ärztebank Eigenentwickler/ -betreiber 0LJUDWLRQ DP Å1HXH:HOW´ GAD IT-Struktur „Fullservice-Nutzer“= alles aus einer Hand Abb. 1: Vom Eigenentwickler zum „Fullservice-Nutzer“ Alle Projektschritte bei der Migration der apoBank auf bank21 wurden unter Federführung der GAD als IT-Full-Service-Provider durchgeführt. In Workshops wurden die fachlichen Grundlagen vertieft und alle Anforderungen in Pflichtenheften für die IT-Umsetzung dokumentiert. Die IT-Entwicklung, und im weiteren Projektverlauf auch die Durchführung der Tests und der Abnahme, erfolgte auf Basis dieser Pflichtenhefte. Parallel zur Implementierung der apoBank-spezifischen Anforderungen in die GADStandardsoftware wurden Lösungen zur Migration der nicht durch Standardsoftware der GAD ersetzbaren individuellen Applikationen entwickelt und getestet. Neben den technischen Herausforderungen standen vor allem die Schulung und Information der Mitarbeiter im Mittelpunkt. Regelmäßig wurde über Newsletter, Briefe und Informationsveranstaltungen über den Projektfortschritt informiert. Noch wichtiger war es, die Mitarbeiter mit den / 76 / Organisation und Transformation über 500 neuen bankfachlichen Soll-Prozessen und den zukünftigen Anwendungen vertraut zu machen. Dazu wurde ein umfassendes Schulungskonzept entwickelt und über alle 2.500 Mitarbeiter ausgerollt. Um der regionalen Präsenz in den Filialen und an den Produktionsstandorten gerecht zu werden, wurden interne und externe Multiplikatoren eingesetzt. Überführung Rechenzentrum und Abschaltung Altanwendungen Erweiterte Prüfung nach MA-Risk zur Funktionsfähigkeit der Systeme und Prozesse liche icht Aufs rüfung P Prüfung zur Übernahme der Ratingsysteme r ktu / tru llen n ras ste ge Inf reit dun men be wen neh An ber ü Fu Gr nkti sc undl onal ha ag e ffe e n Orga nisa tion Mitaund befärbeiter hige n Bereitstellung von 3.000 dezentralen Arbeitsplätzen Realisierung von ca. 1.200 Anforderungen im Zielsystem Anpassung von ca. 500 Prozessen DSR%DQN Integration durchführen Training von 2.500 Mitarbeitern an über 5.000 Schulungstagen Überarbeitung sämtlicher interner Arbeitsanweisungen der Bank Überführung von rund 170 apoBankAnwendungen Migration von 430 Millionen Datensätzen Abb. 2: Fünf wesentliche Umsetzungsbereiche des Projekts „apoBank21“ Um eine optimale Bereitstellung und Steuerung der IT-Leistungen zu gewährleisten, war es notwendig, die bisherige Aufbauorganisation des Bereichs Informatik/Organisation der apoBank zu adjustieren. Hierfür gründeten apoBank und GAD gemeinsam die gbs – Gesellschaft für Banksysteme GmbH. zeb/ unterstützte in dieser Phase insbesondere die Konzeption der Dienstleistersteuerung. Der Termin für die Migration auf das Bankenverfahren bank21 Ende März 2012 war der Höhepunkt im Projektablauf und eine besonders erfolgskritische Herausforderung. Zuvor waren bereits in den Probemigrationen, den sogenannten Parallelübernahmen, und der Generalprobe die Abläufe und technischen Routinen optimiert worden. Am Migrationswochenende wurde ein exakter Zeitplan mit mehr als 10.000 Einzelaktivitäten sowohl in der apoBank als auch in der GAD umgesetzt. Der komplette Migrationsprozess war mit entsprechenden Krisenszenarien und Notfallplänen abgesichert. Diese wurden jedoch nicht benötigt, da der Bankbetrieb plangemäß nach dem Migrationswochenende mit neuen Anwendungen und Prozessen wieder aufgenommen werden konnte. / 77 / Organisation und Transformation Fazit und Ausblick Mit der Einführung des neuen Bankenverfahrens bank21 bei der apoBank wurde eines der größten IT-Projekte in Deutschland erfolgreich umgesetzt. Als Kernerfolgsfaktoren des Projekts „apoBank21“ haben sich insbesondere die folgenden Aspekte herausgestellt: / die breite und gleichzeitig tiefe Einbindung der Fachbereiche /die sehr detaillierten Aufgabenbeschreibungen und Leistungsabgleiche vor der Providerauswahl /die frühzeitige Verankerung von Rechten und Pflichten im Vertragswerk /die tiefe Kenntnis des Leistungsumfangs des ausgewählten Providers /die detaillierte und professionelle Organisation der eigentlichen Migration Mit dem gelungenen Abschluss des Projekts hat sich die apoBank zukunftssicher aufgestellt und profitiert von effizienteren Prozessen und Weitere Informationen unter www.zeb.de einem höheren Kundennutzen. Eckhard Lüdering Anno Lederer Mitglied des Vorstandes Vorstandsvorsitzender Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG GAD eG Dr. Thomas Siekmann Jörg Dreinhöfer Mitglied des Vorstandes Mitglied des Vorstandes Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG GAD eG Dr. Lars Knohl Dr. Andreas Rinker Bereichsleiter Geschäftsführender Partner Prozess- und Providermanagement zeb/ Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG Andreas Bräutigam David Rose Senior Manager Senior Manager zeb/zeb/ / 78