Wirtschaftsinformatik - Fachbereich Wirtschaftswissenschaft

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Wirtschaftsinformatik - Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Department
2012/2013
Wirtschaftsinformatik
Bericht der Professuren
Kliewer, Gersch, Cleophas und Ehmke
am Department Wirtschaftsinformatik
des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft
Freie Universität Berlin
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Impressum
Freie Universität Berlin
vertreten durch den Präsidenten Univ.-Prof. Dr. Peter-André Alt
Anschrift:
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
Garystr. 21
14195 Berlin
Die Freie Universität Berlin ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts
gem. §§ 1 und 2 Berliner Hochschulgesetz (BerlHG)
Freie Universität Berlin
Department Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. Martin Gersch
Professur für Betriebswirtschaftslehre
Prof. Dr. Natalia Kliewer
Professur für Wirtschaftsinformatik
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14195 Berlin
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Telefax: +49 (0) 30 838 52245
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http://www.wiwiss.fu-berlin.de/gersch
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/kliewer
eMail: martin.gersch@fu-berlin.de
eMail: natalia.kliewer@fu-berlin.de
Prof. Dr. Catherine Cleophas
Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik
Prof. Dr. Jan Fabian Ehmke
Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik
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14195 Berlin
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eMail: catherine.cleophas@fu-berlin.de
eMail: jan.ehmke@fu-berlin.de
Redaktion: Ariane Schreiber, Daniel Kadatz, Hannes Rothe
Satz & Layout: Ariane Schreiber, Hannes Rothe
Druck: Alinea Digitaldruck GmbH, Telefon: +49 (351) 646400, eMail: alinea-dresden@t-online.de
Bildnachweise:
Umschlag, v.
Umschlag, i.
Seite 3
Seite 4
Seite 13
Seite 19
Seite 26
Seite 28
Seite 29
Seite 31
Seite 32
Seite 33
Seite 34
Seite 35
Seite 36 und 37
Seite 38
Seite 38
Seite 39
Seite 41
Seite 42
Seite 43
Umschlag, h.
Freie Universität Berlin, Kommunikations- & Informationsstelle
Freie Universität Berlin, Kommunikations- & Informationsstelle, Reinhard Görner
Illustrationen/Infografiken, Hannes Rothe
Eigene Darstellung
photocase.com, 64653, Neelz
Net Economy Word Cloud, Hannes Rothe
Eigene Darstellung
photocase.com, 120427, Allzweckjack; Bearbeitet durch Hannes Rothe
L3Ts Work, Flickr, 7329513492, jenny*frey, Abdruckerlaubnis erteilt, siehe http://l3t.eu/zukunft/?p=470 (31.1.2013)
public transport, Flickr, cc, 6787227197, J Mark Dodds a shadow of my future self_bus
Lufthansa Bildarchiv, FRA CI/C
Eigene Darstellung
Airbus A380-800, Flickr, cc, 8184495171, qthrul
Airport Check-in, Flickr, cc, 373845883, NewbieRunner, nachbearbeitet von Hannes Rothe
Eigene Darstellungen
Gruppenfoto nach Kürung zur Gründeruniversität im BMWi, Thilo Schoch, www.exist.de
Netzwerkdarstellung zur ENU, profund
Eigene Darstellungen
Logo MKWI 2012, TU Braunschweig
Old State House Boston, Flickr, cc, 2338448194, lumierefl
Eröffnungsveranstaltung, EURO 2012, AIM Group Baltic UAB
Freie Universität Berlin, Kommunikations- & Informationsstelle, David Ausserhofer
Inhaltsverzeichnis
Herzlich Willkommen....................................................................................................................................1
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Kurz-Steckbrief des Departments........................................................................................................3
Die Struktur des Departments.............................................................................................................4
Personen am Department......................................................................................................................5
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Lehre Bachelor BWL - Grundlagen Wirtschaftsinformatik.......................................................13
Lehre Bachelor BWL - Vertiefung Wirtschaftsinformatik..........................................................14
Lehre im Bereich Allgemeine Berufsvorbereitung........................................................................15
Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik.....................................................................................16
Kursangebot Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik...........................................................18
Zwei Masterstudierende der ersten Kohorte....................................................................................20
PhD - Kursangebot...................................................................................................................................21
Übersicht der betreuten Abschlussarbeiten......................................................................................22
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Forschungsprojekte
Forschungsübersicht Professur Gersch......................................................................................24
Beatmungspflege@Zuhause (Bea@Home)................................................................................26
Customer-oriented BPM.................................................................................................................27
Forschung zu innovativen Lehr-/Lernformen.........................................................................28
Forschungsübersicht Professur Kliewer.....................................................................................30
Robuste Effizienz im ÖPNV und Flugverkehr.........................................................................32
Forschungsübersicht Professur Cleophas..................................................................................34
Forschungsprojekt Komplexität und Robustheit im Airline Revenue Management...35
Department im Forschungsnetzwerk
Monitoring IV....................................................................................................................................36
Focus Area: Disease in Human Aging –
Dynamics at the Level of Molecules, Individuals, and Society............................................37
Entrepreneurial Network University (ENU)..............................................................................38
Darstellung der Aktivitäten am Department...................................................................................39
Konferenzen
Konferenzteilnahmen 2012............................................................................................................40
Multikonferenz Wirtschaftsinformatik 2012...........................................................................41
72. Annual Meeting der Academy of Management.................................................................42
25. EURO 2012...................................................................................................................................43
Publikationen
Veröffentlichungen 2012.................................................................................................................44
Herausragende Veröffentlichungen des Departments in 2012...........................................45
Abgeschlossene Promotionsvorhaben 2012......................................................................................47
Gastvorträge 2012 ....................................................................................................................................49
Ausblick................................................................................................................................................................51
Herzlich Willkommen
Herzlich willkommen,
dies ist der erste Bericht in einer hoffentlich langen Reihe von
Dokumentationen der Aktivitäten am Department Wirtschaftsinformatik. Wir heißen Sie herzlich willkommen und bieten Ihnen
nachfolgend einen ersten Überblick über die Personen, Strukturen und Tätigkeitsfelder in Forschung und Lehre.
Zwei W3-Professuren (Prof. Dr. Natalia Kliewer und Prof. Dr.
Martin Gersch) sowie zwei Juniorprofessuren (Jun.-Prof. Dr. Catherine Cleophas und Jun.-Prof. Dr. Jan Fabian Ehmke) bilden
zusammen mit derzeit mehr als 30 Wissenschaftlichen und Studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Department
Wirtschaftsinformatik am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
der Freien Universität Berlin.
Besonders erfreulich im Hinblick auf das Lehrangebot ist die Einrichtung des neuen Masterstudienganges Wirtschaftsinformatik.
Zum Wintersemester 2012/2013 begann die erste Kohorte von zunächst 25 Studierenden. In dem viersemestrigen, konsekutiven
Studiengang wird der Titel „Master of Science“ vergeben. Der Studiengang wird in Kooperation mit dem Fachbereich Mathematik
und Informatik realisiert und zeichnet sich insbesondere durch
die Möglichkeiten zur individuellen Schwerpunktlegung durch
die Studierenden im Rahmen so genannter „Individueller Studien- und Forschungsphasen“ aus. Intensive Mentorenunterstützung hilft den Studierenden dabei, ihr eigenes Profil zu entwickeln und sich auf eine Zukunft in den Bereichen Wissenschaft/
Forschung, Fach- oder Führungsposition in einem Unternehmen
und/oder Selbstständigkeit vorzubereiten. Interdisziplinäre und
internationale Forschung sowie die Umsetzung der Erkenntnisse
in Lösungen werden hierbei nicht als Widerspruch, sondern als
sich ergänzende Aufgaben mit einem Netzwerk von Partnern in
Wissenschaft und Praxis verstanden und vermittelt.
Im Hinblick auf die Forschung finden Sie neben den wichtigsten
Veröffentlichungen nachfolgend auch Kurzbeschreibungen aktueller und überwiegend drittmittelgeförderter Forschungsprojekte. Sie bieten gleichzeitig konkrete Einblicke in die verschiedenen
Arbeitsgebiete des Departments Wirtschaftsinformatik. Aktuelle
Schwerpunkte bilden die Bereiche Mobilität, Gesundheitswesen,
Medien, Geschäftsmodell-/Erlösmanagement sowie neue Lehrund Lernkonzepte.
In einem dauerhaften themenübergreifenden Schwerpunkt „Intelligente Planung und Steuerung in Transport und Verkehr“
erforschen wir aktuell spannende Fragestellungen, die eine Verbindung der etablierten Methoden der quantitativen Entscheidungsunterstützung mit der intelligenten Datenanalyse erfordern. Unter dem Stichwort Robuste Effizienz suchen wir nach
neuen Ansätzen, die eine hochgradig kosteneffiziente Erstellung
der Dienstleistungen auch unter veränderlichen Bedingungen in
einer risikobehafteten und instabilen Umwelt ermöglichen sollen.
1
Herzlich Willkommen
Für die Optimierung der Erlösseite in Verkehrsunternehmen
entwickelten wir im vergangenen Jahr Konzepte und Modelle für die Integration des Customer Relationship Managements
im langfristigen Ertragsmanagement und für die Nutzung von
Wettbewerbsinformationen. Ebenso zentral waren die Fragen
der Steuerung des gemeinsamen Angebots in Allianzen und der
Umgang mit komplexen Modellen und kleinen Zahlen im praktischen Einsatz des Revenue Managements.
Neben den seit Jahren etablierten Aktivitäten im Gesundheitswesen am Competence Center E-Commerce (u.a. das CCEC Branchen-Panel „Transformation des deutschen Gesundheitswesens“,
„E-Health@Home“ sowie „Monitoring Integrierte Versorgung“)
wurde über den Sommer 2012 im Rahmen der zweiten Runde der
Exzellenzinitiative eine neue Fokus Area der FU Berlin in Kooperation mit der Charité entwickelt („Disease in Human Aging:
Dynamics at the Level of Molecules, Individuals, and Society“).
Mindestens die nächsten fünf Jahre bildet dieser Bereich eine
interdisziplinäre Klammer um Forschungsprojekte, die Arbeiten
im Bereich „Health-IT“ mit anderen Disziplinen verbindet.
Die Reflexion technologiegetriebener Veränderungsprozesse und
innovativer Geschäftsmodelle im Gesundheitswesen wird durch
das neue Projekt „BEA@Home“ fortgeführt. Am Beispiel der Beatmung von Patienten untersuchen wir Herausforderungen intersektoraler Versorgungsprojekte, u.a. gemeinsam mit der Charité,
der Linde AG sowie T-Systems.
Erfreulich ist auch der Erfolg einer gemeinsamen Initiative von
FU Berlin und Charité mit dem Projekt „Entrepreneurial Network University (ENU)“ im Rahmen der EXIST-IV Ausschreibung zur Förderung der Gründungskultur an Universitäten
durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
In den kommenden 5 Jahren wird das Department Wirtschaftsinformatik maßgeblich an der Entwicklung zur „Gründer-Universtät“ beteiligt sein und hier unter anderem im Bereich der „Entrepreneurship Education“ neue Wege der Sensibilisierung und
Kompetenzvermittlung, u.a. durch technikgestützte Lehr- und
Lernformen gestalten.
Wir freuen uns, wenn diese verschiedenen Aktivitäten nicht nur
interessant klingen, sondern auch zu konkreten Formen der Zusammenarbeit mit Ihnen führen sowie bereits existierende Kooperationen intensivieren.
2
Prof. Dr. Natalia Kliewer
Prof. Dr. Martin Gersch
Jun.-Prof. Dr. Catherine Cleophas
Jun.-Prof. Dr. Jan Fabian Ehmke
...Uhrzeit, zu der die
Mitarbeiter im Schnitt
die Weihnachtsfeier
verlassen
23:30
Bier/Wein
ca. 0,2 Liter
Dresden
Braunschweig
Hannover
Göttingen
Bremen
Nürnberg
Frankfurt
Bad Reichenhall
Salzburg
Konstanz
Bozen
Vilnius
Paris
Helsinki
Barcelona
Boston
0
3
1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000
Ausland
Inland
Für Konferenzreisen zurückgelegte Kilometer
Tee
ca. 0,8 Liter
...der Mitarbeiter benutzen
einen E-Book Reader für die
Arbeit
Wasser
ca. 1,3
H2O
H2O
H2O
H2O
H2O
H2O
H2O
H2O
H2O
H2O
Liter
12 %
...der Mitarbeiter benutzen
Tablets für die Arbeit
Kaffee
ca. 0,75 Liter
Limo
12 %
Limo
ColaLimo
Softdrinks
ca. 0,16 Liter
ColaLimoColaLimoCola Cola
...der Mitarbeiter benutzen
Desktop-PCs für die Arbeit
24 %
vero
eirmod
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sea
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n, no
diam
diam
sed
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duo
g elitr,erat,
kasd dolor ut labore
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Stet
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aliquyam
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sed
magna
diam
consetetu
g elitr, sed
dolore
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sadipscin
aliquyam
...der Mitarbeiter benutzen ein Smartphone für die
Arbeit
41 %
2 Liter
0 Liter
Getränkeverbrauch eines durchschnittlichen Mitarbeiters pro Tag
...der Mitarbeiter benutzen
Notebooks für die Arbeit
88 %
...Anzahl an Studenten, zu denen ein
Mitarbeiter
durchschnittlich pro Woche
direkten Kontakt hat
6
Regelmäßige Nutzung von
Endgeräten für universitäre
Zwecke
Anteil Frauen an wiss.
Anteil Frauen an wiss.
Personal (Mitarbeiter
Personal (Mitarbeiter
und Professoren)
und Professoren)
33
33 %
%
Die Welt in Zahlen
Kurz-Steckbrief Department
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Kurz-Steckbrief
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Die Struktur des Departments
Die Struktur des Departments
Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung unserer Gesellschaft bietet vielfältige Chancen und Herausforderungen für die
Entwicklung und für den Einsatz von Informationssystemen. Das Department Wirtschaftsinformatik analysiert Voraussetzungen, Möglichkeiten und Folgen des Einsatzes
von Informations- und Kommunikationssystemen.
Die Arbeitsgebiete umfassen neben den
Grundlagen vor allem ausgewählte Schwerpunkte der Wirtschaftsinformatik. Hierzu gehören unter anderem der Entwurf, die
Implementierung sowie die Nutzung von
Entscheidungsunterstützungssystemen, die
Modellierung und Verbesserung von Geschäftsprozessen, das Service Engineering
oder das Airline Revenue Management sowie
die robuste Planung für Fluggesellschaften
und ÖPNV-Betriebe. Zum Einsatz kommen
dabei Methoden des angewandten Operations
Research, wie mathematische Optimierung
und Simulation sowie Business Analytics Methoden. Ebenso zentral sind die Auswirkungen digitaler und vernetzter Technologien auf
unternehmerisches Handeln im Allgemeinen
sowie die beobachtbaren technologiegetriebenen Veränderungs- und Transformationspro-
zesse einzelner Geschäftsmodelle und ganzer
Branchen. Schwerpunkte liegen hier in den
Bereichen Gesundheitswesen, Kreativwirtschaft, Mobilität, Bildung und Medien.
Über das Department hinaus sind die Professuren in universitätsweite Projekte und
Forschungsinitiativen eingebunden. Hierbei übernehmen sie leitende Aufgaben u.a. in
der neu eingerichteten Fokus Area „Disease
in Human Aging“ (Exzellenzinitiatice II) sowie der „Entrepreneurial Network University
(ENU)“.
In der Lehre erhalten die Studierenden einen
Überblick über den Einsatz moderner Informationstechnologien in betrieblichen Anwendungen. Sie lernen web-basierte, verteilte Anwendungssysteme kennen und beschäftigen
sich mit den ökonomischen Auswirkungen
der Digitalisierung und Vernetzung. Dabei
setzen wir stark auf Interaktivität und Handlungsorientierung, auch durch neue Lehrund Lernformen, die Elemente klassischer
Präsenzveranstaltungen und online-basierten
E-Learnings zu interaktiven Blended-Learning-Konzepten verbinden.
Das Department Wirtschaftsinformatik ist in
Department
Planungssysteme
im Transport und
Verkehr
Revenue
Management
Datenanalyse
CCEC/
E-Business
Robuste Effizienz
Simulation
Verkehrsinformationssysteme
Entrepreneurial
Network
University (ENU)
Revenue
Management
Nachfragemodellierung
Verlässlichkeit &
Effizienz in der
City Logistik
Fokus Area:
Disease in Human
Aging
Univ.-Prof. Dr. Kliewer
4
Jun.-Prof. Dr. Cleophas
Jun.-Prof. Dr. Ehmke
ABV–KB Organisation
und Management
Wirtschaftsinformatik
Univ.-Prof. Dr. Gersch
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Die Struktur des Departments / Überblick der Personen am Department
vier Bereiche untergliedert: Zwei Professuren
und zwei Juniorprofessuren ergänzen sich
in ihren Forschungs- und Lehrangeboten .
Sie integrieren interdisziplinär Elemente der
Kern-Wirtschaftsinformatik, der Betriebswirtschaftslehre und der Informatik. Die Abbildung auf der vorherigen Seite bietet einen
Überblick über das Department Wirtschaftsinformatik:
Univ.-Prof. Dr. Natalia Kliewer – Professur für
Wirtschaftsinformatik
Jun.-Prof. Dr. Catherine Cleophas - Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik, insb. Revenue Management Systeme und stochastische
Simulation
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/institute/pwo/cleophas
Jun.-Prof. Dr. Jan Fabian Ehmke - Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik, insb. Advanced Business Analytics
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/institute/pwo/ehmke
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/kliewer
Univ.-Prof. Dr. Martin Gersch - Professur für
Betriebswirtschaftslehre sowie Competence
Center E-Commerce
http://www.wiwiss.fu-berlin.de/gersch
Personen am Department
Professuren
Prof. Dr. Martin Gersch
Studium der Wirtschaftswissenschaft an der RuhrUniversität Bochum, von
1991 bis 1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Dr. h.c.
Werner H. Engelhardt und
Promotion zum Thema „Vernetzte Geschäftsbeziehungen“. Auszeichnung der Promotion
mit dem „Ernst-Zander-“ sowie dem „Gebrüder-Deschauer-Preis“. 1997 bis 1999 leitende
Aufgaben in der Internationalen Unternehmensentwicklung der Tengelmann Unternehmensgruppe, u.a. in Mülheim a.d.R. sowie
in Budapest (Ungarn). 2000 bis 2006 Aufbau
des Competence Center E-Commerce an der
Ruhr-Universität Bochum und Habilitation
zum Thema „Flexibilitätsfallen“. Erteilung
der Lehrbefugnis für die Fächer „Betriebswirtschaftslehre“ und „Wirtschaftsinformatik“.
2007 Annahme des Rufes auf die Professur an
der Freien-Universität Berlin und Erweiterung
des Competence Center E-Commerce. Aufenthalt als Gastwissenschaftler an der University
of New South Wales in Sydney (Australien) im
Jahr 2003 sowie verschiedene Lehraufträge an
den Universitäten Düsseldorf, Köln und Berlin. 2008 Aufnahme in den Kreis der Träger des
DFG-Graduiertenkollegs „Pfade organisatori-
scher Prozesse (Pfadkolleg)“ an der FU Berlin.
2009 Wahl zum Geschäftsführenden Direktor
des Institutsrates für Betriebswirtschaftslehre (WE-1) am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der FU Berlin. 2011 Ruf auf eine W3Professur für Betriebswirtschaftslehre an der
HSU Hamburg (abgelehnt), 2011 Gründung
des Departments Wirtschaftsinformatik an
der FU Berlin. 2012 Mitglied des Sprecherkreises bei der Beantragung der neuen Fokus Area
„Disease in Human Aging“ der FU Berlin und
Charité im Rahmen der Exzellenzinitiative II.
Gleichzeitig Teil des Projektleiterkreises des
Antrages „Entrepreneurial Network University (ENU)“ der FU Berlin und Charité im Rahmen des EXIST IV-Programmes des BMWi.
2013 Mitglied des Koordinationskreises (Lenkungsgruppe) der Fokus Area „Disease in Human Aging“ sowie verantwortlich für die „Entrepreneurship Education“ an der FU Berlin
und Charité im Rahmen der Entrepreneurial
Network University (ENU)“.
Derzeitige Forschungsschwerpunkte: Technologiegetriebene Veränderungs- und Transformationsprozesse, Informationsmanagement,
Geschäftsprozessmanagement, Service Engineering, E-Business und E-Commerce, Geschäftsmodell- und Geschäftssystemanalysen,
Entrepreneurship, E-Health, Ökonomische
Theorien, Innovative Lehr- und Lernkonzepte.
5
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Personen am Department
Prof. Dr. Natalia Kliewer
In Kirgisien geboren und
aufgewachsen,
studierte Natalia Kliewer an der
Kirgisischen Technischen
Universität Informationssysteme und an den Universitäten Münster und Paderborn Wirtschaftsinformatik. Sie schrieb ihre
Diplomarbeit über mathematische Optimierung für kundenorientierte Disposition bei
Verspätungen im Bahnverkehr. In Paderborn
promovierte sie bei Prof. Dr. Leena Suhl zum
Thema Ressourceneinsatzplanung im ÖPV
und hatte dort anschließend von 2005-2009
eine Juniorprofessur für Wirtschaftsinformatik und Operations Research inne. 2009/2010
Rufe an die Freie Universität Berlin und an die
Universitäten Bremen und Würzburg.
Seit Oktober 2009 Inhaberin der Professur
für Wirtschaftsinformatik an der Freien Universität Berlin. 2011 gründete Sie den Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik und das
Department Wirtschaftsinformatik an der
Freien Universität Berlin. Ihre Forschung ist
in der Schnittmenge von Wirtschaftsinformatik und angewandtem Operations Research
angesiedelt. Die Forschungsarbeiten beinhalten die Entwicklung neuer Modelle und Methoden zur Entscheidungsunterstützung, die
mit Techniken der Wirtschaftsinformatik in
Informationssysteme umgesetzt werden und
somit für betriebswirtschaftliche Fragestel-
lungen unmittelbar nutzbar sind. Methodisch
umfassen die Arbeiten neben der klassischen
mathematischen Optimierung auch Heuristiken und Metaheuristiken, Simulation sowie
robuste und stochastische Optimierung. Die
Anwendungsgebiete umfassen unter anderem: Entscheidungsunterstützende Systeme
in Transport und Logistik, Netzwerkmodelle
und Algorithmen für ÖPNV und Flugverkehr,
robuste Planung für Fluggesellschaften sowie
ÖPNV-Betriebe,
Verspätungsmanagement
und Airline Revenue Management.
Die Forschungsergebnisse erscheinen in internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften – unter anderem in European Journal of
Operational Research, Networks, OR Spectrum, Transportation Science und Transportation Research. Die anwendungsrelevanten
Erkenntnisse werden in Drittmittelprojekten
und in direkten Forschungskooperationen
mit der Wirtschaft vertieft.
Derzeitige Positionen: Studiengangskoordinatorin Master Wirtschaftsinformatik, Mitglied im Fachbereichsrat, geschäftsführende
Direktorin des Institutsrats für BWL (WE 1),
Mitglied im Beirat der Gesellschaft für Operations Research, geschäftsführende Kommission des DBPR (Doctoral Program in Business
Research), assoziiert in der Trägerschaft des
DFG-GK „Pfade organisatorischer Prozesse“,
stellvertretende Leiterin der GOR AG Wirtschaftsinformatik
Jun.-Prof. Dr. Jan Fabian Ehmke ty of Iowa, USA, durch und organisierte den
Track „Informationssysteme in Logistik und
Jan Fabian Ehmke studier- Verkehr“ auf der Multikonferenz Wirtschaftste Wirtschaftsinformatik informatik mit.
an der Technischen Uni- Ab dem 01.02.2013 komplettiert Jan Fabian
versität Braunschweig. Im Ehmke das Professorenteam am Department
Anschluss promovierte er Wirtschaftsinformatik mit der Juniorprodort zur Nutzung tageszeit- fessur „Advanced Business Analytics“. Seine
abhängiger Fahrzeiten für Forschungsinteressen liegen an der Schnittdie verlässliche Tourenplanung in der City- stelle von Datenanalyse und Optimierung,
Logistik. Seine Dissertation ist in der Sprin- insbesondere in der Auf bereitung von Masger-Reihe „Management Science / Operations sendaten für die dynamisch-stochastische
Research“ erschienen. Im Jahr 2012 führte er Optimierung, und in der Konzeption von Verein DAAD-gefördertes Forschungsvorhaben kehrsinformationssystemen.
am Tippie College of Business der Universi-
6
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Personen am Department
Jun.-Prof. Dr. Catherine Cleophas
Catherine Cleophas studierte von 2001 bis 2006
Wirtschaftsinformatik an
der Universität Paderborn.
Nach dem Diplom erhielt
sie ein Promotionsstipendium der International Graduate School Dynamic Intelligent Systems in Paderborn.Im Rahmen ihrer Promotion trug Catherine Cleophas zu Projekten zur
Weiterentwicklung der Informationssysteme
im Bereich Revenue Management der Deutschen Lufthansa AG in Frankfurt am Main
bei. Ihre 2009 abgeschlossene Dissertation
trägt den Titel „Simulation-based analysis of
forecast performance evaluations for airline
revenue management“. Von 2009 bis Anfang
2011 war Catherine Cleophas bei der Deutschen Lufthansa AG als freie Beraterin tätig.
Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag in der Ent-
wicklung einer webbasierten Simulation zur
Entscheidungsunterstützung und zum Training im Bereich Revenue Management.
Seit April 2011 ist Catherine Cleophas Juniorprofessorin am Department Wirtschaftsinformatik der Freien Universität Berlin. Ihre
Forschungsschwerpunkte sind stochastische
Simulation insbesondere unter Verwendung
agentenbasierter Ansätze sowie das Anwendungsfeld Revenue Management mit den darin eingesetzten Methoden Prognose und Optimierung.
Im Bereich Airline Revenue Management
betreut Catherine Cleophas Projekte zu den
Schwerpunkten „Wettbewerb und Allianzen“
und „Komplexität und Robustheit“. Als assoziiertes Mitglied des Pfadkolleg Research Centers trägt sie insbesondere zur Betreuung von
Arbeiten mit methodischen Schwerpunkten
im Bereich Simulation bei. Seit 2012 nimmt
sie als Mentee am ProFiL Programm der Berliner und Potsdamer Universitäten teil.
Gastwissenschaftler
in Paris. Darauf folgte ein vierjähriger Forschungsaufenthalt in Japan, zuerst als PostClaus Gwiggner studier- Doktorand und schließlich als Projektleiter.
te Informatik in München Zurück in Deutschland war Claus Gwiggner
und Paris. Nach einer zwei- zunächst Gastforscher an der Freien Univerjährigen Beratertätigkeit in sität Berlin und ist nun Vertretungsprofessor
der Industrie promovierte für Operations Research an der Universität
er im Operations Research Hamburg.
Dr. Claus Gwiggner
Nicht-wissenschaftliches Personal
Petra Hanney
Theresa Brehm
Birgit Voge
Drittmittelassistenz
am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft,
insb.
Professuren
Gersch und Sydow
Assistenz an der Professur Gersch
Assistenz an der Professur Kliewer und
Juniorprofessur Cleophas
7
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Personen am Department
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - Professur Kliewer/Cleophas
Wirtschaftsinformatik, insb. Decision Support & Operations Research. Seit 2009 ist BasBastian Amberg studierte tian Amberg an der Freien Universität Berlin
Wirtschaftsinformatik mit an der Professur für Wirtschaftsinformatik als
den Schwerpunkten Opera- wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Er
tions Research, Datenbanken arbeitet schwerpunktmäßig an der Entwickund
Informationssysteme, lung von mathematischen Optimierungsmesowie Rechnungswesen an thoden zur Entscheidungsunterstützung im
der Universität Paderborn. Nach seinem mit öffentlichen Personennahverkehr — speziell
Auszeichnung abgeschlossenen Diplomstudi- an robuster und effizienter Busumlauf- und
um war er von 2007 bis 2009 wissenschaftli- Dienstplanung.
cher Mitarbeiter am dortigen Lehrstuhl für
Bastian Amberg
Boris Amberg
Boris Amberg studierte Wirtschaftsinformatik an der
Universität Paderborn mit
den Schwerpunkten Operations Research und Rechnungswesen. Nach Abschluss
seines Diplomstudiums 2007 mit Auszeichnung war er wissenschaftlicher Mitarbeiter
am dortigen Decision Support & Operations
Research Lab, sowie Stipendiat der International Graduate School of Dynamic Intelligent
Systems.Boris Amberg ist seit Juli 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur
für Wirtschaftsinformatik der Freien Universität Berlin. Im Fokus seiner Forschungsarbeit
steht die Entwicklung und Implementierung
von mathematischen Optimierungsmethoden
zur Entscheidungsunterstützung im öffentlichen Personennahverkehr: insbesondere für
integrierte Busumlauf- und Dienstplanungsprobleme, sowie für Ressourcenplanungsprobleme unter Berücksichtigung unregelmäßig
auszuführender Aufgaben.
terbrach er sein Studium in Karlsruhe, um für
ein Jahr in Atlanta, USA am Georgia Institute
Philipp Bartke studierte von of Technology zu studieren und einen M.Sc.
2004 bis 2010 an der Universi- in Computer Science zu erlangen. Seit Novemtät Karlsruhe, später Karlsru- ber 2010 ist Philipp Bartke wissenschaftlicher
her Institut für Technologie, Mitarbeiter am Department WirtschaftsinWirtschaftsingenieurwesen formatik und beschäftigt sich mit der Robustund schloss das Studium mit heit von Airline Revenue Management Systeeiner Diplomarbeit über faire Kostenallokati- men gegenüber kleinen Beobachtungszahlen.
on in gemeinschaftlich betriebenen Logistik- Die Stelle wird von der Deutschen Lufthansa
netzwerken ab. Von Mitte 2007 bis 2008, un- AG finanziert.
Philipp Bartke
Max Gerlach
Max Gerlach studierte Ökonometrie und Operations
Research an der Universität
Maastricht, Niederlande. Im
fünften Semester absolvierte
er einen Auslandsaufenthalt
in Göteburg und verfasste im
Anschluss seine Bachelorarbeit zum Thema
“Airport Slot Auctions”. Im Masterstudium
spezialisierte er sich auf Operations Research
und schloss das Studium 2009 mit seiner
8
Thesis über “Vehicle Maintenance Scheduling” ab. Anschließend war er Praktikant
bei der Deutschen Lufthansa AG, wo er nach
sechs Monaten ins Doktoranden-Programm
übernommen wurde und seitdem auch wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department
Wirtschaftsinformatik ist. Nach zwei Jahren
Mitarbeit in Frankfurt a. M. ist er seit Frühjahr 2012 freigestellt und fokussiert sich auf
den Abschluss seiner Promotion mit dem
Thema “Dezentrale Codeshare Steuerung bei
Airline Allianzen”.
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Personen am Department
Lucian Ionescu
Lucian Ionescu studierte von
2004 bis 2009 Wirtschaftsinformatik an der Universität Paderborn. Seine Abschlussarbeit verfasste er
zum Thema „Generierung
stabiler Dienstpläne unter Berücksichtigung
stochastischer Einflussfaktoren“. Es folgte ein
halbes Jahr als wissenschaftliche Hilfskraft
am Decision Support & Operations Research
Lab an der Universität Paderborn. Seit Ok-
tober 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Department Wirtschaftsinformatik. Im Mittelpunkt seines
Forschungsinteresses stehen die Entwicklung
von Optimierungsmethoden und die Analyse
von Verspätungsdaten im Bereich der robusten Crew- und Flugzeug-Einsatzplanung von
Fluggesellschaften. In der Lehre ist Lucian
Ionescu für den Kurs „Entscheidungsunterstützungssysteme“ sowie den ABV-Kurs „Programmieren für Wirtschaftswissenschaftler“
verantwortlich.
ring in Airline Alliances – A Game-theoretic
Approach” 2011 ab. Während des Studiums
Daniel Kadatz studierte von war er u.a. Praktikant bei der Deutschen Luft2006 bis 2011 Volkswirt- hansa AG in der Abteilung für Revenue Maschaftslehre an der Freien nagement Systementwicklung. Seit 2012 ist
Universität Berlin mit den Daniel Kadatz wissenschaftlicher Mitarbeiter
Schwerpunkten Wirtschafts- und Doktorand am Department Wirtschaftsinformatik und Mikroöko- informatik mit dem Forschungsschwerpunkt
nomie. Er schloss das Studium durch seine Unsicherheit und Risiken im Revenue MaDiplomarbeit mit dem Thema „Revenue Sha- nagement.
Daniel Kadatz
Diplom ab. Ebenfalls 2010 begann er, im
Rahmen einer Kooperation zwischen der FU
Benedikt Zimmermann stu- Berlin und der Deutschen Lufthansa AG, an
dierte Mathematik an der seiner Dissertation zu arbeiten und ist seitUniversität Heidelberg. Im dem auch wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Rahmen seines Studiums Department Wirtschaftsinformatik an der FU
arbeitete er als studentische Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im
Hilfskraft und verbrachte ein Bereich Revenue Management und WettbeSemester an der Université Claude Bernard werb.
Lyon. Er schloss sein Studium 2010 mit dem
Benedikt Zimmermann
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - Professur Gersch
Praktika in der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH sowie im Center for StrateVon 2007 bis 2012 Studi- gic Projects der Deutschen Telekom AG. Von
um der BWL (Management 2009 bis 2011 Teaching Assistant im Fach Sup& Marketing) an der Freien ply & Operations-Management (Prof. Dr. SyUniversität Berlin, Auslands- dow) und Studentische Hilfskraft im Projekt
semester an der Singapo- eHealth@Home (Prof. Dr. Gersch). Seit Oktore Management University. ber 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin und
Masterarbeit „Eine empirische Studie zum Doktorandin an der Professur für BetriebsEinfluss von Führungskompetenz auf Perfor- wirtschaftslehre an der Freien Universität Bermance aus Sicht der Upper-Echelons Perspek- lin. Forschungsschwerpunkte: Organisationstive“. Während des Studiums Werkstuden- theorie, Kompetenzforschung.
tin in der Strategieagentur diffferent GmbH,
Hanni Adler
9
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Personen am Department
Corinna Fink
Studium zur Diplom-Psychologin an der Freien Universität Berlin. Während
des Studiums Praktika am
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung sowie bei
zwei wirtschaftspsychologischen Unternehmensberatungen. Von 2007 bis 2009 Studentische Hilfskraft am Arbeitsbereich Evaluation, Qualitätssicherung und -management
(Prof. Dr. Soellner) der Freien Universität Berlin. Seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin
und Doktorandin an der Professur für Betriebswirtschaftslehre (Prof. Dr. Gersch) der
Freien Universität Berlin. 2011: Viermonatiger
Forschungsaufenthalt an der Business School
University of Western Australia (Department:
Management and Organisations). Seit März
2011 ausgebildete Verhaltens- und Kommunikationstrainerin. Forschungsschwerpunkte:
Kompetenzmanagement, Forschungsmethoden und Evaluation, E-Learning
formatik. Von 2006 bis 2012 Assistentin der
Geschäftsführung, Produktmanagerin & ProStudium der BWL (Wirt- kuristin bei Feller Technologie GmbH, Düsschaftsinformatik,
Marke- seldorf bzw. Feller Technologie GmbH AHL
ting, Statistik) an der Freien Istanbul, Türkei. Seit März 2012 wissenschaftUniversität Berlin, mit einem liche Mitarbeiterin und Doktorandin an der
Auslandssemester an der Professur Gersch. Betreuung von LehrveranAthens University of Econo- staltungen: „E-Business (ABV)“, „E-Business
mics and Business (Griechen- (Master)“, „Service Engineering (Master)“.
land). Diplomarbeit „Kennzahlensysteme in Forschungsschwerpunkte: E-Business und Eder BWL: Simulation mittels Particle Filter in Commerce, Particle Filter (MCMC), Robuste
Anwendung“ im Schwerpunkt Wirtschaftsin- Verfahren.
Annette Hausmann
Michael Hewing
Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Freien
Universität Berlin und der
Universidad de Navarra in
Spanien. Während des Studiums Praktika und studentische Tätigkeiten, u.a. bei der Technischen
Universität Berlin, SOLON AG, Handwerkskammer Münster und dem Konzertbüro
Schoneberg. Diplomarbeit zum Thema „Konfliktionäre Zielbeziehungen im Geschäftsprozessmanagement – Ein Vergleich aus
Charlotte Kops
Studium der Betriebswirtschaftslehre (Management,
Finanzierung und Betriebswirtschaftliche
Steuerlehre) an der Freien Universität
Berlin und der Université de
Lausanne (Schweiz). Während des Studiums verschiedene Praktika
und studentische Beschäftigungen u. a. im
Geschäftsbereich Strategische Unternehmenswicklung der Charité Berlin, bei der IEG
sowie bei Steuer- und Unternehmensberatun-
10
Anbieter- und Nachfragerperspektive“ in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin. Seit
2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department Wirtschaftsinformatik und dem
Competence Centers E-Commerce. Seine Forschungsschwerpunkte liegen insb. im kundenorientierten Prozessmanagement als auch
in der Identifizierung, Entwicklung sowie
ökonomischen Analyse und Bewertung innovativer Geschäftsmodelle. Forschungsinteressen: Kundenorientiertes Geschäftsprozessmanagement (Business Process Blueprinting),
Service Engineering, Gesundheitswesen (insb.
eHealth)
gen. Nach Abschluss des Studiums Assistentin der Geschäftsführung und Social Media
Consultant bei The European Magazine Publishing GmbH. Seit 2011 wissenschaftliche
Mitarbeiterin und Doktorandin an der Professur Gersch. Betreuung eines mehrjährigen
Forschungsprojekts im Bereich Gesundheitswesen und von verschiedenen Lehrveranstaltungen. Forschungsschwerpunkte: Steuerung
von Netzwerken und Unternehmenskooperationen, Spezifische Investitionen, Spezifität,
Gesundheitswesen: Innovative Geschäftsund Finanzierungsmodelle, Integrierte Versorgung, E-Health
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Personen am Department
Cola Deutschland Verkauf GmbH & Co.KG.
Anschließend in der Position als Spezialistin
Studium der Betriebswirt- Kundenfinanzierung sowie Vertragsmanageschaftslehre an der Univer- ment bei der Coca-Cola Erfrischungsgetränke
sität Bayreuth (Organisation/ AG (CCEAG) und Leitung des deutschlandManagement, Marketing und weiten Projektes zur Implementierung von
Spanisch). Thema der Dip- Standardprozessen sowie zur Einführung eilomarbeit
„Konzentration ner SAP-basierten Vertragsdatenbank bei der
auf dem deutschen Fernsehmarkt - eine wett- CCEAG. Seit 2008 wissenschaftliche Mitarbewerbstheoretische Analyse“. Während des beiterin und Doktorandin an der Professur
Studiums praktische Erfahrung im Projekt- Gersch. Forschungsschwerpunkte: Branchenmanagement u.a. bei der Porsche AG, bei Seat spezifische Veränderungs-und TransformatiS.A. (Spanien) und der Volkswagen AG. Nach onsprozesse, Organisationale Kreativität.
Abschluss des Studiums Trainee bei der CocaLeonie Meroth
erfahrung). Seit 2008 Stipendiatin der DFG
und Doktorandin am Graduiertenkolleg „PfaStudiums der Soziologie mit de organisatorischer Prozesse“ und seit 2012
den Schwerpunkten im Be- wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Proreich der Professionalisie- fessur für Betriebswirtschaftslehre (Prof. Dr.
rungsprozesse in Pflege und Gersch). Hier schloss sie im Oktober 2012 ihre
Medizin sowie der Gesund- Promotion ab, in der sie sich mit Wandlungsheits- und Medizinsoziologie resistenzen ärztlicher Praktiken in einem
an der Freien Universität Berlin, zuvor und dynamischen Versorgungsfeld beschäftigte.
währenddessen langjährige Berufserfahrung Forschungsschwerpunkte: Fragen der Versorin verschiedenen Sektoren und Aufgabenbe- gungsforschung und institutioneller Struktureichen des Gesundheitswesens (stationäre ren des deutschen Gesundheitswesens.
wie ambulante Pflege, auch mit FührungsAnnette Reuter
am Competence Center E-Commerce beschäftigt. Seit 2012 ist Herr Rothe an der Professur
Nach seiner Ausbildung zum Gersch beschäftigt.
Verlagskaufmann bei einer Seine zentralen Forschungsschwerpunkte lieregionalen Abonnementszei- gen in den Bereichen Online Communities,
tung studierte Hannes Rothe Organisationales Lernen sowie Geschäftsmozwischen 2008 und 2012 Be- delle im Web. Darüber hinaus beschäftigt er
triebswirtschaftslehre (B.Sc.) sich intensiv mit neuen Lehr-/Lernformen,
und Management (M.Sc.) an der Freien Uni- darunter beispielsweise der Förderung von
versität Berlin sowie an der Ruhr-Universität Studierendeninteraktion in Blended LearBochum. Er war dabei seit 2009 an beiden ning Settings.
Standorten jeweils als Studentische Hilfskraft
Hannes Rothe
Tilman Rüsike
Studium der Betriebswirtschaftslehre (Wirtschaftsinformatik, Organisation und
Innovationsmanagement) an
der Universität Potsdam und
der Umeå School of Business in Schweden. Mehrjährige Tätigkeit als
studentischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für
Wirtschaftsinformatik der Universität Potsdam und Praktikum in der IT-Abteilung der
Howaldtswerke Deutsche Werft GmbH mit
Schwerpunkt Geschäftsprozess- und IT-Servicemanagement. Weitere praktische Erfahrung u.a. als Praktikant bzw. Werkstudent in
den Strategieabteilungen der Unternehmen
Vattenfall Europe AG und Daimler Financial
Services AG mit Fokus auf Branchenveränderungsprozesse. Seit 2009 wissenschaftlicher
Mitarbeiter an der Professur Gersch. Forschungsschwerpunkte: branchenspezifische
Veränderungs- und Transformationsprozessen, Geschäftsmodell- und Geschäftsprozessgestaltung inbes. in der Energie- und Gesundheitsbranche, Spezifische Investitionen.
11
Überblick Department Wirtschaftsinformatik
Personen am Departement
Susanne Schröder
Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Otto-vonGuericke-Universität
Magdeburg und dem Södertörns
Högskola University College
in Stockholm (Schweden). Diplomarbeit zum Thema „Risikostrukturausgleich, Kopfprämien und Wettbewerb in der
Gesetzlichen Krankenversicherung“. Von 2007
bis 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie an der Otto-von-Guericke-Univer-
sität Magdeburg. Seit August 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin
an der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Allgemeine Berufsvorbereitung im Kompetenzbereich Organisation
und Management an der Freien Universität
Berlin. Schwerpunktmäßig tätig im Projekt
„EHealth@Home“. Das Promotionsvorhaben
umschließt das Thema „Ökonomische Bewertung vernetzter Versorgungssysteme im Gesundheitswesen“. Forschungsschwerpunkte:
E-Health, Neue Versorgungsformen im Gesundheitswesen, Gesundheitsökonomische
Evaluationen.
chen E-Health und Telemedizin ausgewiesen,
während er sich theoretisch vor allem auf den
Lauri Wessel interessiert sich organisationstheoretischen Neoinstitutionafür
technologiegetriebene lismus bezieht. Er erarbeitet zudem SchnittTransformation von organi- stellen zum Strategischen Management und
sationalen Feldern insbeson- verschiedenen Corporate Governance-Theoridere im Gesundheitswesen en bzw. Theorie der Unternehmung. Im Zuge
und der Musikindustrie. Sei- seiner Promotion gelangen Herrn Wessel dine Promotion bildet eine Schnittstelle zwi- verse Publikationen (u.a. in sbr, schmalenbach
schen Organisationstheorie und Informati- business review und dem Jahrbuch Strategionsmanagement, indem sie die Entwicklung sches Kompetenzmanagement), die Einwerund Einführung von IT-Infrastrukturen in bung kompetitiver Drittmittel sowie Teilnahintegrierten Vollversorgungsmodellen aus ei- men an renommierten, internationalen Ph.D.
ner organisationstheoretischen Perspektive Workshops und den gängigen Konferenzen in
aufarbeitet. Dementsprechend ist Herr Wes- seinen Forschungsbreichen (u.a. AoM, EGOS
sel insbesondere in den empirischen Berei- (mult.), WK ORG (mult.)).
Lauri Wessel
Studentische Hilfskräfte / Teaching Assistants
Am Department Wirtschaftsinformatik wer- in Forschung und Lehre sowie bei den damit
den die Professuren durch Studentische Hilfs- zusammenhängenden Verwaltungs- und Orkräfte (SHK) und Teaching Assistants (TA) tat- ganisationstätigkeiten unterstützt.
kräftig bei allen wissenschaftlichen Vorhaben
Die Abbildung zeigt
die SHKs und TAs am
Department (v.l.n.r.):
Kai
Kretschmann,
Josephine Reuer, Armando Sandoval, Ewa
Kiwus,
Maximilian
Adam, Lisa Repschläger, Felix Becker, Ariane Schreiber.
Nicht abgebildet sind:
Kristina Becker, Moritz Gottschalk, Katharina Scholz, David
Unger.
12
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Bachelor BWL
Lehre Bachelor BWL
Grundlagen Wirtschaftsinformatik
Die Lehrveranstaltung Wirtschaftsinformatik für Wirtschaftswissenschaftler ist eine
Veranstaltung im Rahmen des Bachelorstudiums Betriebswirtschaftslehre. Die Veranstaltung findet im Rahmen von vier Semesterwochenstunden als Vorlesung mit integrierter
Übung statt. Außerdem werden pro Woche
acht Tutorien angeboten, in denen die Studierenden direkt am PC die Inhalte der Übung
wiederholen und vertiefen können.
im Wintersemester 2012/13 erstmalig als eExamination am PC durchgeführt. Dabei besteht die Abschlussprüfung zu 50 % aus einer
Abfrage der vermittelten theoretischen Konzepte und zu 50 % aus der Anwendung der erlernten Kenntnisse direkt in MS Office.
Neben einer allgemeinen Einführung in das
Fach Wirtschaftsinformatik und für Wirtschaftswissenschaftler relevante Themen der
Informationsverarbeitung soll diese VeranIn der Vorlesung werden vor allem die Schwer- staltung gleichzeitig eine Brücke zu den Mögpunkte Informationsverarbeitung im Wandel, lichkeiten der Vertiefung in diesem Bereich
betriebliche Informationssysteme, Entwick- an der Freien Universität schlagen. So werden
lung computergestützter Informationssyste- jeweils Themenbereiche angesprochen und
me, Business Intelligence und Datenbanken eingeführt, die in weiteren Veranstaltungen
sowie Electronic Business behandelt. In der im Rahmen des Bachelorstudiums vertieft
integrierten Übung erhalten die Studierenden werden können. Neben fachlichen Aspekten
einen Einblick in die Arbeit mit MS Office- vermittelt die Veranstaltung daher auch einen
Anwendungen, die Programmierung in Visu- Überblick über das Lehrangebot am Departal Basic for Applications, den Auf bau relatio- ment und einen Ausblick auf den konsekutinaler Datenbanken und die Verwendung von ven Masterstudiengang WirtschaftsinformaSQL.
tik.
Die Veranstaltung wird durch eine Klausur
am Ende des Semesters bewertet. Diese wird
13
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Bachelor BWL
Lehre Bachelor BWL
Vertiefung Wirtschaftsinformatik
lemadäquat auszuwählen, anzuwenden und
in ihren Folgen zu reflektieren. Neben einer
Die Schwerpunkte dieses Bereichs liegen auf Erläuterung der wesentlichen Ziele und Aufder Modellierung und Verbesserung von Ge- gaben des Informationsmanagements wird
schäftsprozessen sowie dem Entwurf und der eine Betrachtung geeigneter Methoden des
implementierung entsprechender entschei- operativen und strategischen Informationsdungsunterstützender Systeme und der Ana- managements sowie des computerunterstützlyse ökonomischer Implikationen der Infor- ten IuK-Systems als Gestaltungsgegenstand
mationstechnologie. Im Speziellen:
vorgenommen. Darauf auf bauend werden aktuelle Themenschwerpunkte behandelt, wie
Entscheidungsunterstützungssysteme: Un- z. B. Geschäftsprozessmanagement, Informaternehmen müssen sowohl in der strategi- tions- und Wissensmanagement im Enterprischen als auch in der taktischen Planung se 2.0 und IT-Controlling.
komplexe Entscheidungsaufgaben mit vielen
Randbedingungen bewältigen. Unterstützt Fallstudie im internationalen Lernnetzwerk:
werden die Entscheider durch IT-Anwendun- Teams von Studentinnen und Studenten begen, die oft auf mathematischen Modellen arbeiten gemeinsam mit Studierenden an
basieren und Optimierung, Simulation oder nationalen und internationalen PartneruniData Mining als Methoden beinhalten. Das versitäten konkrete Aufgabenstellungen und
Modul behandelt die Methoden und Modelle Fallstudien zu ausgewählten Themen des Inder angewandten Optimierung und die wich- formationsmanagements. Sie erarbeiten unter
tigsten Technologien der computerbasierten Nutzung aktueller Informations- und KomEntscheidungsunterstützung aus Sicht der munikationstechnologien konkrete LösungsWirtschaftsinformatik. Die Modellierungs- vorschläge für praxisorientierte Problemtechniken werden direkt an praktischen Bei- stellungen und präsentieren diese vor einem
spielen angewendet und mit Hilfe von Opti- lokalen, nationalen und ggf. internationalen
mierungssoftware gelöst. Im zweiten Teil der Plenum.
Lehrveranstaltung erfolgt eine Einführung
in die Werkzeuge und Modelle des Data Mi- Forschungsseminar Wirtschaftsinformatik:
ning und Business Intelligence. Das Erlernte Ausgewählte Fragestellungen: Behandelt werwird in Übungen und Fallstudien praktisch den ausgewählte Themen im Bereich Wirterprobt.
schaftsinformatik und Entscheidungsunterstützung. In den anwendungsorientierten
Systementwicklung: Die Studierenden erhal- Themen liegt der Fokus auf der Unterstütten einen Einblick in den Einsatz moderner zung der Planungsaufgaben durch intelligenInformationstechnologien in betrieblichen te analytische Methoden. In den theoretischen
Anwendungen. Sie lernen, Benutzeranfor- Themen werden aus Sicht der Wirtschaftsderungen an einem IT-Anwendersystem zu informatik Informationssysteme und deren
analysieren und in ein Pflichtenheft zu über- Komponenten beleuchtet.
führen. Aus diesem erstellen sie in Teamarbeit einen Systementwurf, den sie im Rahmen (Fachnahe ABV) Programmieren für Wirteiner Entwicklungsumgebung in ein Soft- schaftswissenschaftler: Teilnehmer erlernen
waresystem implementieren. In der Vorlesung die grundlegenden Konzepte der Objektoriwerden grundlegende Programmiertechni- entierten Programmierung. Sie analysieren
ken in einer höheren Programmiersprache die Aufgabenstellungen aus der betriebswirt(C#, Visual Basic, Java) vermittelt und in der schaftlichen Praxis und setzen selbständig in
begleitenden Übung anhand kleiner Pro- Kleingruppen die Softwarekomponenten zur
grammieraufgaben vertieft.
Lösung dieser Probleme um. Nach Abschluss
des Moduls sind die Studentinnen und StuInformationsmanagement: Die Teilnehmer denten in der Lage, einfache Softwarekompolernen die Gestaltungsansätze und Strategi- nenten in der Programmiersprache C# unter
en des Informationsmanagements kennen Microsoft .NET eigenständig zu konzipieren
und eignen sich Kenntnisse an, diese prob- und umzusetzen.
14
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
ABV
Lehre im Bereich Allgemeine Berufsvorbereitung
In der Veranstaltung „BWL Grundlagen (ABV)“ architekturen.
werden die Studierenden in die Grundzü- Das Modul „Fallstudien im internationalen Lernge der Betriebswirtschaftslehre eingeführt. netzwerk“ ist eine fallstudienbasierte VeranEs werden zentrale Themen, Methoden und staltung bestehend aus Präsenz-, Team und
Instrumente der BWL vorgestellt und reflek- Online-Elementen. Die Veranstaltung findet
tiert. Dabei ist es besonders wichtig, dass Ba- in Zusammenarbeit mit einem „internatiosisbegriffe, Managementkonzepte sowie ers- nalen Lernnetzwerk“ statt, welches sich im
te Einblicke beispielsweise zu Themen wie Wintersemester aus der Ruhr-Universität BoControlling, die Wahl von Rechtsformen oder chum, TU Dresden, FH Südwestfalen, UniverE-Business sowie die Analyse von Geschäfts- sität Vilnius, Universität Riga sowie FU Berlin
modellen und Geschäftssystemen praxis- und zusammensetzte. Die Professur Gersch trat
handlungsorientiert vermittelt werden. Hier- dabei im vergangenen Wintersemester als Kobei wird die Lehrveranstaltung regelmäßig ordinatorin der Veranstaltung auf.
durch Praxisvorträge ergänzt.
Im Zentrum der Veranstaltung „Marketing
Grundlagen (ABV)“ steht die Vermittlung
von Chancen und Risiken im Rahmen der
marktorientierten
UnGrundlagen der BWL (ABV)
ter neh mensf ü h r u ng.
Abgeleitet aus Techniken der Umweltanalyse
und der Gestaltung des
Marketing-Mixes
werden Marketingstrategien
erläutert. Das Veranstaltungskonzept wird durch
Vorträge von und Diskussionen mit Praktikern
komplettiert.
Das Modul „E-Business
(ABV)“ ist ein E-Learningbasiertes
ProjektE-Business (ABV)
seminar bestehend aus
Präsenz-, Team- und
OnlineVeranstaltungen, welches thematisch
folgende Grundbegriffe
und Bereiche erarbeitet
und vertieft: E-Business,
Geschäftsmodelle
und
Geschäftssysteme im EBusiness, technologiegetriebene Veränderungen
und Branchentransformation,
Elektronische
Anmerkungen: Die Kategorien sind in einer Skala 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht) gemessen
Marktplätze und andere und setzen sich aus folgenden Aussagen zusammen. Struktur und Lernziel der Veranstaltung: „Die
Kritische-Masse-Syste- Lernziele wurden zu Beginn der LV klar dargelegt“, „Dargelegte Lernziele wurden konsequent
„Die Lehrveranstaltung ist gut strukturiert“, „Die Anforderungen in Bezug auf Prüme, Informations- und verfolgt“,
fungsleistungen waren klar“; Kompetenz des Lehrenden: „Der/die Lehrende erklärt verständlich“,
Wissensmanagement im „Der Lehrende ist engagiert“, „Der Lehrende fördert die Interaktion“; Lerninhalt: „Die LerninWeb 2.0/3.0 bzw. Lern- halte sind theoretisch-konzeptionell fundiert“, „Der Anwendungsbezug der Lehrinhalte wurde
Material und Medieneinsatz: „Das ausgegebene Material ist hilfreich“, „Der MeService-Engineering so- veranschaulicht“;
dieneinsatz ist angemessen“; Student (Motivation, Wissen und Fähigkeit): „Förderung der Motivation
wie
Geschäftsprozesse, der Studierenden über die LV hinaus“ , „Die LV hat das Wissen der Studierenden vergrößert“, „Die
Wertketten,
Industrie- LV hat die Fähigkeiten der Studierenden erweitert“
15
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik
Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik
Vorstellung des Studienganges
Seit dem Wintersemester 2012/2013 haben wir
das Lehrangebot in der Wirtschaftswissenschaft an der Freien Universität Berlin um
den Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik ergänzt. Somit ist das Spektrum zwischen
den wirtschaftswissenschaftlichen Masterstudiengängen Management & Marketing
und Finance, Accounting and Taxation sowie
dem eher technischen Masterstudiengang Informatik abgedeckt und das Lehrangebot am
Fachbereich um eine soziotechnische Komponente erweitert.
Wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen setzen heute verstärkt eine interdisziplinäre Reflexion, Anwendung und Weiterentwicklung der Informationstechnologie
voraus. Im Wintersemester 2012/2013 wurde
ein Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik eingeführt, der eine wissenschaftliche
Sicht auf Informationssysteme, ihre methodischen Voraussetzungen und ökonomischen
Implikationen vermittelt. In vier Semestern
belegen die Studierenden Module der Wirtschaftsinformatik, ergänzt durch Angebote
der Informatik und Wirtschaftswissenschaft.
fang von 60 Leistungspunkte (LP) aus drei
Fachgebieten:
1. Fachgebiet Wirtschaftsinformatik (30 LP):
a. Operations Research (6 LP)
b. Electronic Business (6 LP, siehe S. 19)
c. Business Intelligence (6 LP)
d. Service Engineering (6 LP, siehe S. 18)
e. Mentoring (6 LP)
2. Fachgebiet Informatik (18 LP):
a. Datenbanksysteme für Wirtschaftsinformatik (6 LP)
b. Informatik B für Wirtschaftsinformatik
(6 LP)
c. Softwaretechnik für Wirtschaftsinformatik (6 LP)
3. Fachgebiet Wirtschaftswissenschaft (12 LP):
a. Management und Marketing für Wirtschaftsinformatik (6 LP)
b. Finance, Accounting and Taxation für
Wirtschaftsinformatik (6 LP)
Der Master Wirtschaftsinformatik integriert
den Studienabschnitt „Individual Study or
Research“ zur Vorbereitung eines individuellen Karriereweges. Die Studierenden üben in
Studienaufbau
enger Abstimmung mit einem Mentor Wahlmöglichkeiten aus und bestimmen wichtige
Bei dem Masterprogram Wirtschaftsinfor- Studieninhalte selbst. Sie studieren an einer
matik handelt es sich um einen konsekutiven ausländischen Hochschule, arbeiten an ForMaster der vier Semester umfasst. Die angebo- schungsprojekten am Fachbereich mit oder
tenen Module setzten sich aus einem Pflicht- belegen profilbildende Module aus dem Wahlund einem Wahlpflichtbereich zusammen.
pflichtbereich. Die Masterstudierenden könDer Pflichtbereich umfasst Module im Um- nen sich in der Phase auf drei unterschied-
16
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik
liche Richtungen fokussieren: Wissenschaft
und Forschung, Unternehmerpraxis oder Entrepreneurship (siehe Grafik). Wir unterstüten im gesamten Studienverlauf durch Beratungsangebote.
Zulassungsvoraussetzungen
Der Master Wirtschaftsinformatik ist ein
wirtschaftswissenschaftlicher Studiengang
mit stark interdisziplinärer Ausrichtung.
Theoretische und wissenschaftliche Elemente
stehen im Vordergrund, werden jedoch konsequent anwendungsorientiert umgesetzt. Die
Fähigkeit, sich in neue Anwendungsbereiche
und aktuelle Forschungsfelder einzuarbeiten
ist deshalb Voraussetzung. Zu einer Bewerbung für diesen Studiengang raten wir deshalb Bewerberinnen und Bewerbern, die gerne ökonomische Implikationen aktueller und
zukünftiger Technologien und deren Anwendung reflektieren wollen, Interesse am eigenständigen Entwurf und der Implementierung
analytischer Informationssysteme haben und
sich für international vernetzte und anwendungsorientierte Forschung begeistern.
Abbildung: Eröffnungsveranstaltung
genommen. Die Durchschnittsnote lag bei 2,3.
Qualifikationsziele
In Zeiten des Fachkräftemangels in Deutschland bietet eine Ausbildung in der Entwicklung und innovativen Anwendung von
Informationssystemen hervorragende Berufsaussichten. Absolventinnen und Absolventen
des Masters können in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern, etwa als Informationsmanager, Informations- und Systemanalyst oder
Strategie-Berater tätig werden. Gleichzeitig
bereitet der Studiengang aber auch auf eine
mögliche Selbständigkeit oder wissenschaftliche Karriereschritte vor. Die wissenschaftDes Weiteren müssen folgende formale Vor- lich-theoretische Ausrichtung des Studienaussetzungen erfüllt sein:
gangs wird deshalb speziell in der „Individual
Study or Research“ -Phase mit einer klaren
Bachelorarbeit in den Themenbereichen Praxisorientierung und Berufsvorbereitung
Wirtschaftsinformatik oder praktische In- verbunden.
formatik oder anderen Wirtschaftsinformatik nahen Bereichen.
Die Absolventen des Masterstudiengangs
Wirtschaftsinformatik sind mit den meZeugnis über den Erstabschluss oder ein thodischen Grundlagen sowie mit den theaktueller Leistungsnachweis.
oretischen und praktischen Konzepten der
Nachzuweisen sind:
Wirtschaftsinformatik vertraut und können
• mind. 18 LP Wirtschaftsinformatik anspruchsvolle Aufgaben der Entscheidungsoder Informatik
unterstützung im betriebswirtschaftlichen
• mind. 30 LP in Betriebswirtschaftslehre Umfeld bearbeiten. Sie können komplexe
• mind. 12 LP in der Bachelorarbeit in Sachverhalte strukturieren, schriftlich darWirtschaftsinformatik
stellen und mündlich adäquat präsentieren.
Sie besitzen die Fähigkeit, dieses Wissen sowie
Bewerberinnen und Bewerber mit Ab- Fragestellungen aus den verschiedenen Fachschluss an einer ausländischen Hoch- gebieten miteinander zu verbinden. Sie besitschule benötigen einen Nachweis der zen die Fähigkeit zur sukzessiven Erneuerung
Deutschkenntnisse. Dies kann z.B. über und Anpassung der eigenen Kompetenzen.
das Bestehen der Sprachprüfung für den Die Absolventen sind ür eine wissenschaftHochschulzugang (DSH) erfolgen. Näheres liche Tätigkeit in wirtschaftswissenschaftliregelt die Zugangssatzung in § 3 Abs. 2.
chen und informationstechnologischen Themengebietenund darüber hinaus auch für die
Für das Wintersemester 2012/2013 haben sich Tätigkeiten als Unternehmerin und Unter100 Bachelorabsolventen beworben. Zum nehmer bzw. als angestellte Fach- und FühMasterstudiengang wurden 25 Bewerber an- rungskraft geeignet.
17
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik / Kursangebot
Kursangebot
im
Masterstudiengang
Bis zu sechs Teams, bestehend aus jeweils fünf
Wirtschaftsinformatik
Masterstudentinnen/Masterstudenten, erarDas Kursangebot des Masterstudienganges
Wirtschaftsinformatik ist modularisiert (siehe Studiumsauf bau, S. 16). Nachfolgend werden zwei der Module beispielhaft skizziert.
Service Engineering
beiten unter Nutzung aktueller Forschungsergebnisse und neuer Analysemethoden mögliche Lösungen zur Bewältigung typischer
Herausforderungen und neuer Gestaltungsoptionen. Themenschwerpunkte der Veranstaltung sind u.a.:
• Grundlagen und Besonderheiten digitalisierter und vernetzter Dienstleistungen/
Services
• Ökonomische Implikationen aktueller Entwicklungen (u.a. Web 2.0 und Soziale Netzwerke, Konvergenz und „Triple Play“)
• Vorgehensmodelle und Gestaltungsprinzipien des Service Engineering
• Die Planung, Gestaltung und Steuerung
integrativer Leistungserstellungs- und anschließender Nutzungsprozesse
• Einführung in das Prozesserfolgsmanagement
• Fallstudien u.a. aus den Bereichen Gesundheitswesen, Universitäres Lehren und LerDie Veranstaltung ist als Blended-Learning
nen sowie Medien/Entertainment
basiertes Projektseminar (Kombination aus
Präsenz-, Team- und Onlinephasen) sowie Im Sommersemester 2012 wurden beispielsim didaktischen Design einer aktivierenden weise mit zwei Vertretern der Deutschen TeHandlungs- und Problemorientierung konzi- lekom die Potenziale und Herausforderungen
piert. Der erste Teil der Veranstaltung „Ser- des Leistungsangebotes „Entertain“ analyvice Engineering“ vermittelt grundlegende siert. In Rahmen einer Fallstudie reflektierKenntnisse zu den Besonderheiten technikba- te jede Gruppe ein bestehendes Problem. Sie
sierter Dienstleistungen. Die zweite Hälfte ist erarbeitete mögliche Lösungsansätze zur Vermittels praxisnaher Fallstudien aus verschie- besserung bestehender Abläufe, mit besondenen Branchen problemorientiert ausgelegt. derem Fokus auf Verbesserungspotenzialen
Hier werden gemeinsam mit Vertreterinnen durch den Einsatz von Informations- und
und Vertretern aus Wissenschaft und Praxis Kommunikationstechnologien. Jedes der
ausgewählte
Aspekte bei der
BP²
im Gesundheitswesen
– Entwicklung di- Teams hatte bis zum Ende der Veranstaltung
gitaler
und
vernetzter
Leistungsangebote
er- einen themenspezifischen Wiki-Beitrag erdie Fallstudie “Anästhesieambulanz”
örtert.
stellt und eine Fallstudienaufgabe bearbeitet.
Service Blueprint Modellierung (vertikal)
Im Modul „Service Engineering“ werden die
Besonderheiten technikbasierter Dienstleistungen/Services reflektiert sowie anhand
praktischer Beispiele Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, mit denen entsprechende
Leistungsangebote systematisch und methodengestützt wissenschaftlich analysiert, (weiter) entwickelt, aber auch konkret gestaltet
werden können. Das Modul adressiert somit
beide dominierenden wissenschaftlichen Perspektiven, die behavioristische und die gestaltungsorientierte Forschung in der Wirtschaftsinformatik.
customer
activities
line of
interaction
onstage
activities
line of
visibility
backstage
activities
line of
internal interaction
support
activities
line of
order penetration
preparation
activities
line of
implementation
facility
activities
Geschäftsprozessmodellierung (horizontal)
18
Quelle: Gersch/Hewing/Schöler (2011): Business Process Blueprinting – an enhanced view on process performance, in: Business Process Management Journal, Vol. 17/5, 732 –747
Hewing, Hausmann, Gersch | Customer-oriented BPM – The QUT-Connection | 05.02.2013
1
Abbildung: Business Process Blueprinting im Gesundheitswesen – die
Fallstudie “Anästhesieambulanz” aus
Gersch/Hewing/Schöler (2011)
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik / Kursangebot
E-Business
Im Modul „Electronic Business“ werden die
ökonomischen Besonderheiten der elektronischen Unterstützung von Geschäftsprozessen
behandelt. Anhand praktischer Beispiele und
mit wissenschaftlicher Methodik werden die
ökonomischen Implikationen neuer Medien
sowie Informations- und Kommunikationstechnologien kritisch reflektiert.
Die Veranstaltung ist als seminaristischer Unterricht, im Blended Learning Format (Kombination aus Präsenz-, Team- und Onlinephasen) sowie im didaktischen Design einer
aktivierenden Handlungs- und Problemorientierung konzipiert. Der erste Teil der Veranstaltung gibt einen Überblick über die einzelnen Schwerpunkte und die ökonomischen
Besonderheiten des E-Business. Im zweiten
Teil werden ausgewählte Schwerpunkte vertieft und mittels praxisnaher Fallbeispiele aus
verschiedenen Branchen problemorientiert
auf bereitet. Gemeinsam mit Vertreterinnen
und Vertretern aus Forschung und Praxis
werden ausgewählte Aspekte des E-Business
erörtert und kritisch diskutiert. Teams, bestehend aus jeweils vier bis 5 Masterstudentinnen/Masterstudenten, erarbeiten unter Nutzung relevanter Forschungsergebnisse und
Analysemethoden mögliche Lösungen zur
Bewältigung typischer Herausforderungen
und neuer Gestaltungsoptionen.
Themenschwerpunkte der Veranstaltung
sind u.a.:
• Grundbegriffe des E-Business und ECommerce
• Ökonomische Besonderheiten des EBusiness (u. a. First Copy Costs, Kritische Masse Systeme und Netzeffekte)
• Web 2.0/3.0
• Konvergenzstufen, Internet der Dinge
und Ambient Assisted Living (AAL)
• Industriearchitekturen
• Standardisierungsprozesse
• Geschäftsmodell- und Geschäftssystemanalysen
• Customer Relationship Management
(CRM)
Nach Abschluss des Moduls wissen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Chancen
und Risiken der ökonomischen Nutzung neuer Medien sowie aktueller Informations- und
Media Portals Network Effects
Blog
Semantic Web
Mobile
Social Bookmarking
End of Software Release Cycle
Social Network Viral Marketing
Applications Social Commerce
Lightweight Programming
AJAX Web as a Platform
Net Economy
Enterprise 2.0
Rich User Experience
Cloud Computing Collaborative Filters
Mash ups Harnessing Collective Intelligence RSS
Web 2.0
©CCEC 2011
Podcasts
Social Media Wiki
Open Innovation
Kommunikationstechnologien. Sie erkennen
notwendige Voraussetzungen, Implikationen
und Folgen der Digitalisierung und Vernetzung im beruflichen und privaten Umfeld. Sie
können alternative Strategien und konkrete
Maßnahmen bei der Gestaltung und Nutzung
vernetzter betrieblicher und privater Informationssysteme aus ökonomischer Perspektive
analysieren. Sie sind in der Lage, eigene Problemlösungen für praxisrelevante Problemstellungen des E-Business zu entwickeln.
Das Modul greift neue Lernformen der universitären Lehre auf und besteht aus einer Mischung von Präsenz-, Team- und/oder OnlineVeranstaltungen.
Inhaltlich gliedert sich die Veranstaltung in
eine Einführungs-, Vertiefungs- und Fallstudienphase. In allen 3 Phasen werden Gastvorträge aus Wissenschaft und Praxis angeboten,
in deren Rahmen die Möglichkeit zur Diskussion der erarbeiteten Inhalte besteht.
Während der Vertiefungsphase werden von
den Teams einzelne Themengebiete bzw. aktuelle Fragestellungen aufgegriffen und erörtert. Die Ausarbeitung erfolgt online, unter
Zuhilfenahme aktueller Web 2.0-Anwendungen wie Google Docs, Wikis oder Blogs. Zusätzlich unterstützen Teaching Assistants
die Gruppen bei der Umsetzung. Das fertige
Projekt jeder Expertengruppe wird anschließend in einer Präsentation den anderen Teilnehmern vorgestellt und diskutiert.
In der Fallstudienphase erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, das vermittelte Fachwissen an aktuellen Themen anzuwenden.
Die Ausarbeitung erfolgt erneut online. Zusätzlich unterstützen Teaching Assistants die
Gruppen bei der Umsetzung. Das fertige Projekt der Gruppen wird anschließend in einer
Präsentation den anderen Teilnehmerinnen
und Teilnehmern vorgestellt und diskutiert.
19
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Masterstudenten
Interview mit zwei Studierenden der ersten Kohorte im Master
Mit dem Wintersemester 2012/2013 startete
der Masterstudiengang Wirtschaftsinformatik. Im Gespräch geben zwei Studierende der
ersten Kohorte einen Einblick in ihren Studiengang.
Warum habt Ihr Euch für ein Masterstudium
im Bereich Wirtschaftsinformatik entschieden?
Leena: Ursprünglich wollte ich nach dem Bachelor keinen Master machen. Ich habe ein
Jahr in der Praxis gearbeitet. Dort habe ich
dann festgestellt, dass die praktische Anwendung ganz anders sein kann als die Theorie
und das ich mich eher für letzteres interessiere. Da kam für mich die Einführung des Masters an der FU genau richtig.
Erik: Während des Bachelors konnte ich aufgrund einer Projektarbeit bereits Einblicke
in die Forschung gewinnen. Dadurch war es
ganz klar, dass ich nach meinem Bachelor einen Master anschließe.
Wie sieht der Kontakt zu bzw. die Betreuung
durch Professoren und Wissenschaftliche
Mitarbeiter aus?
Erik: Wir sind eine sehr kleine Gruppe und
dadurch ist es immer möglich, Fragen zu stellen. Außerdem haben die Professoren bei jeder
Veranstaltung direkt am Anfang kommuniziert, wo sie sitzen und wann ihre Sprechstunden sind.
„Außerdem gefällt mir die Möglichkeit,
meine Ausrichtung für das spätere Berufsleben zu finden – egal ob es nun Forschung,
Praxis oder Gründung werden sollte.“
Erik (Student im Masterstudiengang)
Wie zufrieden seid ihr mit diesem Masterprogramm?
Leena: Ich bin bis jetzt sehr zufrieden. In allen Fächern wird sich bemüht, Gastredner
einzuladen, die aus ihrem Alltag themenbezogen berichten. Man hat auch immer die
Gibt es wesentliche Unterschiede zu Eurem Möglichkeit zu sagen: „Das interessiert mich
Bachelorstudium?
besonders“ und „Darin möchte ich meine AbLeena: Im Master gibt es eine größere Frei- schlussarbeit schreiben“. Dadurch wird vor alheit bei der Modulwahl. Diese Freiheit wird lem auch der Praxisbezug hergestellt.
auch durch den Mentor unterstützt, den wir Erik: Außerdem gefällt mir die Möglichkeit,
im zweiten Semester an die Seite gestellt be- meine Ausrichtung für das spätere Berufskommen. Mit ihm zusammen entscheiden leben zu finden – egal ob es nun Forschung,
wir, welchen Weg wir entsprechend unserer Praxis oder Gründung werden sollte.
Interessensgebiete gehen können. Aber der
größte Unterschied ist, dass wir im Bachelor Für welche Studierende könnte dieser Master
zum Teil mit 800 Studenten im Hörsaal saßen besonders interessant sein?
und in den meisten Fächern die Professoren Leena: Da man seine eigene Richtung wählen
nicht kennen gelernt haben. Ich finde es gut, kann, ist der Master für alle mit Interesse an
dass man den Professoren hier direkt gegen- Wirtschaft und Informatik offen. Wie man
über sitzt und direkt gelehrt wird.
auch an unserer Kohorte sieht, haben wir die
Erik: Bei meinen jetzigen Kommilitonen sehe verschiedensten Grundausbildungen. Einige
ich vor allem, dass sie sich wirklich interessie- haben ihren Bachelor in Informatik, Wirtren. Das war in meinem vorherigen Studium schaftswissenschaft, Wirtschaftsmathematik
nicht immer der Fall.
oder einer ganz anderen Richtung gemacht.
Erik: Da kann man den Leuten auch die Angst
Was ist das Besondere an diesem Masterstu- nehmen, die denken: „Oh Gott, da steckt irdiengang?
gendwie Informatik im Namen“. GrundsätzErik: Besonders ist, dass die Professoren sehr lich wird der Master an der FU am Fachbereich
jung sind und sie den Inhalt ihrer Veranstal- der Wirtschaftswissenschaft unterrichtet. Sotungen sehr gut den Studenten näher bringen mit umfasst er auch die Anwendung der Techkönnen.
nologie in der Gesellschaft, also die weichen
Leena: Dass die FU den Titel der Exzellenzu- Faktoren der Informatik. Natürlich ist auch
niversität trägt ist schon besonders. Daneben Informatik enthalten, aber das kann notfalls
wird die Spezialisierung „Business Analytics“ auch hier erlernt werden und man muss nicht
angeboten, die mich sehr interessiert.
schon alles mitbringen.
20
Lehre am Departement Wirtschaftsinformatik
Kursangebot PHD
PhD - Kursangebot
Die Promotion am Department Wirtschaftsinformatik wird durch ein strukturiertes
Kursangebot begleitet. Neben denen am Department selbst angebotenen Kursen können
auch Veranstaltungen des Doctoral Program
in Business Research, der Dahlem Research
School oder ausgewählter Partneruniversitäten im In- und Ausland wahrgenommen werden.
Forschungskolloquium
Informationsmanagement (Professur Gersch)
Die Beteiligten beschäftigen sich in ihren Forschungsvorhaben mit verschiedenen Facetten
und Projekten zum Leitthema „technologiegetriebene Veränderungsprozesse“ als Teil des
Informationsmanagements am Department
Wirtschaftsinformatik. Das Forschungskolloquium fungiert als zentrale Plattform für die
Diskussion und den persönlichen Austausch
im Rahmen der Forschungsprojekte.
Kern des Forschungskolloquiums sind Präsenzveranstaltungen mit intensiver Arbeitsatmosphäre, die regelmäßig Dienstagnachmittag an der FU Berlin stattfinden. Die
Veranstaltung steht allen Interessierten nach
vorheriger Anmeldung bzw. Einladung offen. Den Kern stellen die Wissenschaftlichen
MitarbeiterInnen der Professur Gersch sowie
des Competence Center E-Commerce (CCEC,
Standort Berlin). Je nach Thema und Charakter der Veranstaltung kann und wird dieser
Kreis gerne durch Gäste erweitert. Die Inhalte der einzelnen Veranstaltungen reichen von
der Reflexion relevanter Literatur über neue
Projektideen (in Forschung und Lehre) und
deren Konkretisierungen über Veröffentlichungsabsichten bis zur Diskussion von Forschungsvorhaben.
Doktorandenseminar Informationsmanagement (Professur Gersch)
Das Doktorandenseminar dient als zentrales
Forum zur Vorstellung und zur kritischen
Diskussion des Fortschritts der aktuellen Dissertationsvorhaben im Bereich Informationsmanagement am Department Wirtschaftsinformatik. Das Doktorandenseminar ist eine
zweitägige Präsenzveranstaltung mit intensiver Arbeitsatmosphäre und findet einmal im
Semester statt. Die Veranstaltung richtet sich
vor allem an die Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Professur Gersch am Department Wirtschaftsinformatik und des Compe-
tence Center E-Commerce (CCEC, Standort
Berlin) sowie allen Interessierten mit Themenbezug und vorheriger Anmeldung/Einladung. Im Vorfeld des Doktorandenseminars
sind die Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen dazu aufgefordert, das aktuelle Konzept
ihres Dissertationsvorhabens einzureichen.
Ausgewählte Fragestellungen stellen die Vortragenden im Rahmen der Veranstaltung kurz
vor. Anschließend werden das Konzept sowie
offene Fragen kritisch reflektiert.
Forschungskolloquium
in
Wirtschaftsinformatik
und
Operations
Research
(Professuren Kliewer / Cleophas)
Aktuelle Themenschwerpunkt aus dem Bereich Wirtschaftsinformatik und Operations
Research werden von Doktoranden zur Diskussion gestellt. 2012 stand das Forschungskolloquium unter der Überschrift: Robuste
Planung und Revenue Management im Transport und Verkehr. Folgende Vortäge wurden
2012 dazu gehalten:
• Robuste und kosteneffiziente Umlaufund Dienstplanung im ÖPNV (Bastian
Amberg)
• Ressourcenplanung im ÖPNV bei Berücksichtigung unterschiedlicher Fahrpläne: Lösungsansätze zum Bilden von
regelmäßigen Umlauf- und Dienstplänen (Boris Amberg)
• Verspätungstolerante Umlaufpläne im
Öffentlichen Busnahverkehr (Stefan
Kramkowski)
• Alliance Revenue Management (Max
Gerlach)
• Kombination verschiedener Prognosen
für Revenue Management im Wettbewerb (Benedikt Zimmermann)
• Schätzen von Revenue Management
Nachfragemodellen aus wenigen Beobachtungen (Philipp Bartke)
• Lost in IS Complexity? Airline Pricing
as a Locked-In IT-enabled Capability
(Daniel Fürstenau)
• Risk and Uncertainty in Revenue Management (Daniel Kadatz)
• Robust Efficiency in Airline Scheduling
(Lucian Ionescu)
Darüber hinaus bietet das Department das
Research Seminar in Information Systems
and Operations Research an. (Professuren
Kliewer / Cleophas)
21
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Abschlussarbeiten
Übersicht der betreuten Abschlussarbeiten
Diplomarbeiten
• Entwicklung eines Analysewerkzeugs
für historische Verspätungsdaten im
Airline-Bereich
• Konzeption und prototypische Implementierung eines hybriden evolutionären Algorithmus für die Erstellung von
kosteneffizienten und verspätungstoleranten Umlauf- und Dienstplänen im
ÖPNV
Bachelorarbeiten
• Abbau von Informationsasymmetrien durch Infomediäre am Beispiel der
Beko Käuferportal GmbH
• Analyse von Verspätungen im ÖPNV
unter besonderer Berücksichtigung
des Einflusses von Haltestellen an Verkehrsknotenpunkten auf Verspätungsgenerierung und –propagation
• Cloud Computing als Treiber für mögliche Veränderungen des Leistungsangebots und der Leistungserstellung des
Geschäftsmodells Value Chain Service
Provider
• Clustering von Fahrten zur Analyse von
Verspätungen im ÖPNV
• Datengetriebene
Flugverkehr
Prozessanalyse
im
• Einblick in die Kundenaktivitäten –
Ein branchenübergreifender Überblick
über die Potenziale von Nutzungsdaten
digitalisierter Dienstleistungen
• Erklärungen der Finanzkrise: Ein Literaturreview der aktuellen betriebswirtschaftlichen Forschung
• Krankenkassen und Innovation: Datenschutz als Diffusionshemmnis bei telemedizinischen Anwendungen
• Konzeption eines regelbasierten Recovery-Verfahrens im Luftverkehr
22
• Planungssysteme für ÖPNV-Betriebe
und ihre Möglichkeiten zur Nutzung
von Ist-Daten ausgeführter Pläne
• Prognostizierbarkeit des wirtschaftlichen Erfolgs von Anzeigen einer Online-Wohnungsbörse
• Verknüpfung der Analyse von Verspätungsdaten mit Agentenbasierter Simulation zur Evaluierung von Ressourceneinsatzplänen im ÖPNV
• Alternative Ansätze zur Simulation im
Revenue Management – Ein vergleichender Überblick
• Regelbasierte Steuerung im Revenue
Management
• Validierung von Simulationen zum Bereich Revenue Management
• Kleine Zahlen in der Revenue Management Prognose - Methoden im Vergleich
Masterarbeiten
• Conjoint-Analyse zur Bewertung integrativer (Teil-)Prozessdesigns auf Basis
des Business Process Blueprintings
• Eine empirische Studie zum Einfluss
von Führungskompetenz auf Performance aus Sicht der Upper-EchelonsPerspektive
• Strategic Information System Planning
and Sustained Competitive Advantage A
Resource-based Perspective
• Validation and Calibration of AgentBased Simulation Models in the Demand and Supply of Markets
Lehre am Department Wirtschaftsinformatik
Abschlussarbeiten
Eine Auswahl absolvierter Abschlussarbeiten mit hervorragender Leistung
Verknüpfung der Analyse von Verspätungsdaten mit Agentenbasierter Simulation zur
Evaluierung von Ressourceneinsatzplänen im ÖPNV
Josephine Reuer, betreut von Bastian Amberg und Natalia Kliewer
Störungen im Betriebsablauf von Bussen können durch verschiedene Einflussfaktoren entstehen, z. B. durch Staus oder beim Einsteigen
von Fahrgästen. Diese wirken sich auf die Folgefahrten von Fahrzeugen und Fahrern aus
und können so die weitere Planausführung
gefährden. Ziel einer robusten Umlauf- und
Dienstplanung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist es, die Auswirkungen
solcher Störungen gering zu halten, indem
mögliche Verspätungen bereits bei der Erstellung der Pläne berücksichtigt werden. Um die
erstellten Ressourceneinsatzpläne zu evaluieren, werden diese mithilfe von Simulationen
getestet.
Diese Arbeit befasst sich mit der Implementierung und Durchführung zweier verschiedener Simulationen zur Evaluierung von
Busumlaufplänen. Zum einen wird eine Monte-Carlo-Simulation eines Busumlaufplans
in einem bestehenden Framework durchgeführt. Dafür wird aus den Verspätungsdaten
eines Verkehrsbetriebes eine theoretische
Verteilung der Verspätungen geschätzt, die
als Erweiterung in das Framework eingefügt
wird. Zum anderen wird eine agentenbasierte
Simulation mithilfe von MATSim implementiert. Zu diesem Zweck werden Konzepte ent-
wickelt, um Busrouten und Haltestellen auf
ein Straßennetzwerk zu projizieren und Agenten zu erstellen, die sich mit dem Auto und
ÖPNV im Netzwerk bewegen. Dadurch kann
die Interaktion von Bussen mit dem übrigen
Straßenverkehr sowie mit den Fahrgästen abgebildet werden und die Ursachen von Verspätungen können ohne Kenntnisse über die Verspätungsverteilung untersucht werden.
Abbildung: Josephine Reuer (mitte) hat zusätzlich den
besten BWL-Bachelorabschluss des Jahres erreicht. Sie
wurde auch mit dem Bachelorpreis der Gesellschaft für
Operations Research (GOR) 2012 ausgezeichnet. Hier abgebildet mit Prof. Natalia Kliewer (links) und Dekan
Prof. Ronnie Schöb (rechts).
Eine empirische Studie zum Einfluss von Führungskompetenz auf Performance aus Sicht der
Upper-Echelons-Perspektive
Hanni Adler, betreut von Corinna Fink und Martin Gersch
Die Kompetenzforschung erfreut sich seit den
letzten Jahren insbesondere in den Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften an einer
zunehmenden Popularität. Ein Grund hierfür
kann in dem allgemein anerkannten Zusammenhang von Kompetenz und Performance
gesehen werden. In dieser Arbeit stehen dabei
Personen im Vordergrund, denen auch eine
besondere Erfolgsverantwortung zugesprochen wird: Führungskräfte. Auf bauend auf
einem ebenenübergreifenden Kompetenzverständnis widmet sich die Arbeit dem bislang
unerforschten Einfluss der Kompetenz einer Führungskraft auf die kollektive Performance. Mit Bezugnahme auf das empirisch
bestätigte Upper-Echelons-Modell von Ham-
brick/Mason (1984), wird der Zusammenhang
von Führungskompetenz und Performance
Führungskompetenz im Vergleich zu weiteren Management-Charakteristika modelliert.
Dabei wird der Arbeit ein quantitativ-empirisches Setting auf Basis von Sekundärdaten
aus dem Sport, genauer aus dem Fußball,
zugrunde gelegt. Mit Hilfe von statistischen
Methoden, insbesondere Signifikanztests und
Regressionsanalysen, kann nicht nur gezeigt
werden, das Führungskompetenz einen Einfluss auf Performance ausübt, sondern sogar,
dass Führungskompetenz im Vergleich zu
anderen Führungskräftecharakteristika eine
herausragende Bedeutung auf die Erklärung
von Performanceunterschieden zukommt.
23
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Forschungsübersicht Professur Gersch
Forschungsübersicht Professur Gersch
Competence Center E-Commerce
Unternehmens-/Markt-/Branchenspezifische Dokumentation und Analyse beobachtbarer Veränderungs- und
Transformationsprozesse als Teil eines internationalen Forschungsnetzwerkes sowie in Zusammenarbeit mit
Unternehmen der Praxis. Reflexion vor dem Hintergrund traditioneller ökonomischer Gesetzmäßigkeiten sowie
Fokussierung auf mögliche „wissenschaftliche Krisen“ (im Sinne T. Kuhn).
Projektlaufzeit
Unbegrenzt (Fortsetzung der Aktivitäten seit 2000)
Ansprechpartner
Martin Gersch; Annette Reuter; Lauri Wessel
Projektbudget
Drittmittel
Projektpartner
Etabliertes Praxisnetzwerk des seit 2000 bestehenden CCEC; Institut für Unternehmensführung sowie Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (Roland Gabriel) (Ruhr-Universität
Bochum)
Ziel/Forschungsfrage
Technologische Entwicklungen als Treiber beobachtbarer Veränderungs- und Transformationsprozesse. Welche (veränderten) ökonomischen Gesetzmäßigkeiten sind in einer
zunehmend digitalisierten und vernetzten Ökonomie relevant? Implikationen für das
Strategische (IT-/Informations-) Management
CbTF – Unternehmerisches Handeln im Wandel
Etablierung der Forschergruppe „Competence-based Theory of the Firm“ (CbTF). Diese hat sich als Untergruppe
der bereits seit Jahren aktiven internationalen Denkschule „Competence-based Management“ (CBM) im Jahre
2004 gebildet. Sie dokumentiert ihre Erkenntnisfortschritte seither kontinuierlich in Form von Arbeitsberichten, Konferenzbeiträgen sowie Artikeln in nationalen und internationalen Journals. Ziel dieser Forschergruppe ist die Rekonzeptualisierung der bisher heterogenen Partialansätze unter dem Dach der ressourcen- und
kompetenzorientierten Forschung. Angestrebt wird die Ausarbeitung einer Forschungskonzeption, die bisher
den Arbeitstitel „Competence-based Theory of the Firm (CbTF)“ trägt und als theoretischer Bezugsrahmen der
Unternehmensführung sowie einer Betriebswirtschaftslehre unter dem Dach etablierter Marktprozesstheorien
fungiert.
Projektlaufzeit
Seit 2004
Ansprechpartner
Martin Gersch; Leonie Meroth; Lauri Wessel, Hanni Adler
Projektbudget
Startphase aus Eigenmitteln
Projektpartner
Prof. Dr. Jörg Freiling (Universität Bremen); internationales Forschernetzwerk
Ziel/Forschungsfrage
Entwicklung einer (co-) evolutorischen Forschungskonzeption („Competence-based Theory of the Firm“)
Mechanismen hinter Veränderungsprozessen
Trotz aller Unwägbarkeiten technologiegetriebener Veränderungsprozesse lassen aktuelle Forschungsergebnisse
vermuten, dass grundlegende ökonomische Mechanismen einen mehr oder minder starken Einfluss ausüben
und zukünftige Entwicklungen präjudizieren. Neben der Pfadabhängigkeit i.e.S. (siehe www.pfadkolleg.de) gehören hierzu u.a. die verhaltensbeeinflussenden Wirkungen von Institutionen sowie die ökonomischen Implikationen von Spezifität. Gerade am Realphänomen neuer Informations- und Kommunikationssysteme lassen
sich diese Mechanismen hinter Veränderungsprozessen identifizieren und prozessorientiert analysieren. Hierbei werden aktuelle Erkenntnisse co-evolutorischer Forschungskonzeptionen aus den Bereichen Strategisches
Management, Organisationstheorie und Entrepreneurship verbunden mit korrespondierender Forschung im
Bereich der Wirtschaftsinformatik.
24
Projektlaufzeit
mindestens 3 Jahre
Ansprechpartner
Martin Gersch; Lauri Wessel, Charlotte Kops, Hanni Adler
Projektbudget
geplant: Drittmittel
Projektpartner
Praxispartner sowie Kooperationen mit themenaffinen Forscherinnen und Forschern
Ziel/Forschungsfrage
Welche Mechanismen beeinflussen die Geschwindigkeit und den Verlauf technologiegetriebener Veränderungs- und Transformationsprozesse auf der Ebene von Geschäftssystemen,
Wertketten und ganzer Branchen? Wie wirken die erkennbaren Mechanismen (einzeln und im
Zusammenspiel)?
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Forschungsübersicht Professur Gersch
Health-IT: Diffusionshemmnisse Besonderer Versorgungsformen als IOIS/ISVS
Seit mehr als 12 Jahren sind so genannte „Besondere Versorgungsformen“ im deutschen Gesundheitswesen
rechtlich möglich und politisch erwünscht. Empirische Ergebnisse zeigen, dass der strukturelle Transformationsprozess aber deutlich langsamer verläuft, als dies gewünscht ist und immer wieder prognostiziert wurde. Nähere Analysen lassen wirksame Diffusionshemmnisse vermuten, die Veränderungsprozesse verlangsamen oder
sogar gänzlich unterbinden. Hierbei kommt der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien eine besondere Bedeutung zu. Besondere Versorgungsformen planen zumeist Realisierungen multilateraler
Vernetzungen in einem Netzwerk von Akteuren, die in anderen Branchen seit Jahrzehnten als Zwischenbetriebliche Informationssysteme bzw. „Industry Segment Value Systems“ bekannt sind (ZBI/IOIS/ISVS: Reimers/Johnston/Klein 2010). Im Mittelpunkt dieses Projektes steht die Analyse der Diffusionsverläufe sich herausbildender
IOIS/ISVS sowie der durch sie bewirkten Veränderungen auf der Ebene einzelner Geschäftssysteme, Märkte und
Branchen. Gegenstand ist die konzeptionell-empirische Untersuchung technisch-organisatorischer Voraussetzungen und strategischer Aspekte auf der Basis co-evolutorischer Ansätze und Forschungskonzeptionen. Die
Arbeiten überwinden dabei bisherige Grenzen zwischen den Fachdisziplinen im Bereich Wirtschaftsinformatik
(insb. Integrations- und IOIS/ISVS-Forschung) sowie Betriebswirtschaftslehre (IGM, Diffusions- und Kooperations-/Netzwerkforschung) und dienen auch der Weiterentwicklung co-evolutorischer Forschungskonzeptionen.
Projektlaufzeit
Mindestens 3 Jahre
Ansprechpartner
Martin Gersch; Lauri Wessel; Annette Reuter; Charlotte Kops
Projektbudget
geplant: Drittmittel
Projektpartner
Themenaffine Praxispartner sowie Kooperationen mit IOIS-/ISVS-Forscherinnen und
Forschern
Ziel/Forschungsfrage
Auf welchen Pfaden entstehen Besondere Versorgungsformen als IOIS/ISVS, welche organisatorisch-technischen Voraussetzungen begünstigen/verhindern ihre Diffusion und
welchen Einfluss haben sie auf existierende Geschäftssysteme, Märkte und Branchen?
Branchen-Panel
Aufbau und Leitung des Branchen-Panels „Transformation des deutschen Gesundheitswesens“ an der RuhrUniversität Bochum im Jahre 2004. Gründung des Panels auf dem 5. CCEC-Workshop am 30. Juni 2004. Das
Experten-Panel begleitet und analysiert den Transformationsprozess des deutschen Pharmamarktes. Daneben
werden Erkenntnisse zum Unternehmerischen Handeln in sich verändernden Geschäftssystemen erarbeitet.
Dies bildet eine empirische Ergänzung zur theoretischen Forschung im Rahmen der Forschungsgruppe „Unternehmerisches Handeln im Wandel“. Das Branchen-Panel hat mit der Rufannahme von Prof. Dr. Martin Gersch
seinen Standort an der Freien Universität Berlin
Projektlaufzeit
Seit 2004
Ansprechpartner
Martin Gersch; Annette Reuter
Projektbudget
Drittmittel
Projektpartner
12 Unternehmen/Institutionen aller Wertschöpfungsstufen des deutschen Pharmamarktes
Ziel/Forschungsfrage
Theoriebasierte und gleichzeitig anwendungsorientierte Analyse des u.a. technologiegetriebenen Veränderungs- und Transformationsprozesses auf Markt-/Branchenebene sowie auf der
Ebene einzelner Geschäftssysteme. Primäres Ziel ist die Identifikation und Analyse wirksamer
Veränderungstreiber und Transformationsmechanismen.
Weitere Projekte:
Bea@Home (siehe Seite 26)
Blended Learning / Lern Service Engineering (siehe Seite 28)
DFG-Graduiertenkolleg „Pfade organisatorischer Prozesse“ (www.pfadkolleg.de)
Customer-oriented Business Process Management (siehe Seite 27)
International Blended-Learning Netzwerk (siehe Seite 28)
L3T - Lehren & Lernen mit Technologien (siehe Seite 25)
Monitoring-IV I+II (siehe Seite 36)
Fokus Area (Exzellenzinitiative II): Disease in Human Aging (siehe Seite 37)
Gründungslehre in der Entrepreneurial Network University (ENU) (siehe Seite 38)
25
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Beatmungspflege@Zuhause (Bea@Home)
Beatmungspflege@Zuhause (Bea@Home)
Unter dem Projektnamen „Beatmungspflege@Zuhause (Bea@Home)“ hat sich die Freie
Universität Berlin gemeinsam mit einem interdisziplinären und branchenübergreifenden Projektkonsortium aus acht Akteuren aus
Wissenschaft und Praxis an der Bekanntmachung „Assistierte Pflege von morgen – ambulante technische Unterstützung und Vernetzung von Patienten, Angehörigen und
Pflegekräften“ des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF) beworben.
rale und leitliniengestützte Pflegekonzepte
erarbeitet, die in dieser Form innovativ sind
und neue Marktchancen eröffnen.
Die Hauptaufgabenbereiche des CCEC/ Freie
Universität Berlin liegen in der theoriebasierten und gleichzeitig anwendungsorientierten
Analyse des Versorgungs- und Pflegekonzepts: insb. hinsichtlich der Konzeption von
Leistungsangeboten, integrierten Leistungserstellungsprozessen und deren IKT-Unterstützungspotenzialen, geeigneter Geschäfts-,
Übergeordnetes Ziel des Forschungsprojekts Finanzierungs- und Kooperationsmodelle,
ist die Entwicklung, Realisierung und Evalua- sektorübergreifender Governancemechanistion eines innovativen Versorgungs- und Pfle- men sowie der ökonomischen Effektivitätsgekonzeptes für langzeitbeatmete Patienten und Effizienzanalyse.
am Gesundheitsstandort „Zuhause“. Im Rahmen der dreijährigen Projektlaufzeit werden Unter zahlreichen Bewerbungen wurde
Pflegeszenarien konzipiert, die unter Berück- „Bea@Home“ in einer ersten Evaluierungssichtigung der zentralen Merkmale („nut- runde ausgewählt, einen Langantrag bis Sepzerakzeptiert“, „qualitätsgesichert“, „tech- tember 2012 zu entwickeln und einzureichen.
nikgestützt“ und „effizient“) eine verbesserte Das Projekt befindet sich derzeit in der letzten
Verschränkung von formeller (professionel- Evaluierungsrunde. Bei Bewilligung und soler) und informeller Pflege (durch Angehöri- mit Förderung des Projektvorhabens wird mit
ge) ermöglichen. Mit dem Fokus auf teleme- einem Projektstart zum 1. April 2013 gerechdizinische und kommunikationstechnische net.
Unterstützungsangebote
werden national
und
a@Home:
intersektorales
Versorgungskonzept
für
international adaptierbare Handlungsempatmungspatienten
fehlungen für technikassistierte, intersekto-
stationär
Zuhause
ambulant
Bea@Home
Intersektorale Prozessbeschreibung/Leitlinie sowie Qualitätssicherung
Filter 2
Stationäre
Vorbereitung
Abbildung: Ein intersektorales Versorgungskonzept
für Beatmungspatienten Bea@Home
Filter 4
Prozesskette 1
Filter 1
Prozesskette …
Filter
3
Prozesskette 2
Prozesskette n
Dauerhaft
stationär
„Drehtüreffekt“
Klinik
(z.B. Charité)
26
E-Health
Kongress 2013 | Prof. Dr. Gersch & PD Dr. Braun | 23.01.2013
„Drehtüreffekt“
Pflege-/Dienstleister
(z.B. Linde)
1
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Customer-Oriented Business Process Management
Customer-Oriented Business Process Management
Konvergierende Prozesslandschaften und der Bedarf eines „Kundenorientierten Geschäftsprozessmanagements“
In den letzten Jahren hat der Ansatz, ökonomische Zusammenhänge als Prozessstrukturen und -abläufe zu interpretieren, an
breiter Akzeptanz gewonnen. Prozessorientiertes Denken ist für das Management von
Organisationen weit verbreitet. Doch die Prozesslandschaften werden immer komplexer.
Besonders hinsichtlich der Interoperabilität zwischen Akteuren und Institutionen sowie hinsichtlich der wachsenden Bedeutung
von Nutzungsprozessen auf Kundenseite. Sie
werden Teil zunehmend digitalisierter Wertschöpfungsnetzwerke. Derzeit stark diskutierte IT-Management Themen wie Outsourcing
und Cloud-Services im B2B-Bereich befassen
sich intensiv mit der Integration von Systemen und ihrer Sicherheit. Dagegen wachsen
im B2C-Bereich die Prozesslandschaften auf
Seiten der Anbieter sukzessive mit denen auf
Kundenseite zusammen. Die Entwicklung
dieser Konvergenz bündelt gegenwärtig Unterhaltungs- und Kommunikationsdienste
in Bereichen wie 1-zu-1-Interaktion, Musik,
Fotografie, Fernsehen, sozialen Plattformen.
Zugleich beginnt sie sich unter Etiketten wie
„Internet der Dinge“, „Ambient Assisted Living“, „E-Health“, „E-/Smart-Mobility“ oder
„Smart Grid“ auf die Gesundheitsversorgung,
Mobilität und energiebezogene Anwendungen
und andere auszuweiten. Neben der Betrachtung traditioneller Leistungsbündel realisieren innovative Geschäftsmodelle neue oder
zumindest veränderte Leistungsangebote in
sich verändernden Koordinations- und Wertschöpfungsstrukturen.
Digitalisierte und miteinander verbundene Nutzungsprozesse auf Kundenseite bieten
eine große Auswahl an veränderten oder gar
neuen Wertschöpfungsmöglichkeiten. Zur
Unterstützung und Koordination komplexer
Prozesslandschaften können beispielsweise
durch eine Analyse der Nutzungsprozesse u.a.
neue Kombinationen von Leistungsbündeln,
neue Arten von (direkten und indirekten) Erlösmodellen und/oder eine Produktdifferenzierung durch Teilprozessvariation realisiert
werden. Eine engere Abstimmung und Koordination von nachfrager- und anbeiterseitig
gesteuerten Prozessketten verspricht übergreifend große Verbesserungspotenzielle,
sowohl hinsichtlich Effizienz als auch Effek-
tivität. Jedoch ist es schwierig, mit den bisherigen Konzepten und Methoden des Business
Process Management (BPM)/Geschäftsprozessmanagement diese komplexen und miteinander verflochtenen Prozessstrukturen
zu erfassen, zu analysieren, zu gestalten und/
oder zu bewerten.
„Prozessorientiertes Denken ist in Organisationen weit verbreitet. Doch die Prozesslandschaften werden immer komplexer, die
Perspektive der Kunden wird nur unzureichend berücksichtigt.“
Prozessmanagement kann als gemeinsamer
Nenner zwischen verschiedenen Arbeitsbereichen der Wirtschaftsinformatik sowie der
Betriebswirtschaftslehre und als etablierte
„lingua franca“ zwischen weiteren wissenschaftlichen Disziplinen betrachtet werden.
Das Geschäftsprozessmanagement (GPM)
eignet sich als gemeinsame Basis für die Erforschung komplexer Prozesslandschaften,
betont aber mit seinem traditionellen Schwerpunkt bisher eher eine inside-out Perspektive
aus Anbietersicht. Um die gesamte Prozesslandschaft aus Anbieter- und Kundenperspektive abzubilden, ist es jedoch notwendig,
den Prozess in Gänze zu betrachten und die
Prozessketten über Wertschöpfungsstufen
hinweg auf Anbieterseite (B2B) und Endkunden (B2C) als auch ihre unterschiedlichen
Perspektiven in den konvergierenden Prozesslandschaften zu integrieren.
So entwickelt sich kundenorientiertes Geschäftsprozessmanagement als ein interessantes und viel versprechendes interdisziplinäres
Forschungsgebiet. In ihm können bisherige
Vorarbeiten aus den Bereichen Wirtschaftsinformatik, aber auch zum Beispiel Marketing,
(Service) Management oder Logistik genutzt
werden. Der gleichzeitige Fokus auf die Anbieter- und Kundenprozesse wirft neue Fragestellungen auf. Um diese Fragen zu beantworten, ist eine interdisziplinäre Erforschung der
Kunden- und Anbieterprozesse sowie ihrer
Interaktion notwendig. Wir sehen GPM als
das Fundament dieses Forschungsgebiets und
betonen ausdrücklich die Chance und Notwendigkeit der Kooperation mit verwandten
Disziplinen.
27
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Forschung zu innovativen Lehr-/Lernformen
Workplace
Wiki
Web Lecture
Group
Work
Writer
Global
Network
Feedback
Help
Forschung zu innovativen Lehr-/Lernformen
Die Professur Gersch hat in den zurückliegenden Semestern ihre Aktivitäten im Bereich ELearning sowie neue Lehr- und Lernformen
in der Hochschullehre weiter ausgebaut. Sie
bilden den Gegenstand des Arbeitsbereichs
„Lern Service Engineering“.
Zu den regelmäßigen Aktivitäten gehört die
Produktion und Weiterentwicklung der ELearning Materialien (WBTs und eLectures)
für die etablierten Lehr-/Lernangebote in den
Bachelor- und Masterstudiengängen. So wird
der Bestand an Lehr-/Lernmaterialien kontinuierlich aktualisiert und erweitert. Beispielsweise erfolgte gemeinsam mit der Deutschen
Telekom die Erstellung einer multimedialen
Fallstudie zum Thema „Entertain“. Diese
wurde im Rahmen der Masterveranstaltung
„Service Engineering“ erfolgreich eingesetzt.
Darüber hinaus entstanden mehrere eLectures zu verschiedenen Themen der Betriebs-
wirtschafts- und Gründungslehre.
Als Mitglied des Forschungsbereiches E- und
Blended Learning hat Dr. Christian Lehr im
Jahr 2012 seine Promotion erfolgreich abgeschlossen. Er untersucht darin den Einsatz
von „Web 2.0 in der universitären Lehre“. Besonders bemerkenswert sind seine Ergebnisse
zur Erreichung von Kritische-Masse-Effekten
bei der Erstellung nutzergenerierter Inhalte.
Eine kurze Zusammenfassung seiner Arbeit
finden Sie auf Seite 47. Dr. Lehr verließ das
Department im Jahr 2012 und auf seine PoTrash
sition folgte Hannes Rothe. Herr Rothe
war
während seines betriebswirtschaftlichen Studiums sowohl an der Professur Gersch, wie
auch am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik
von Prof. Gabriel an der Ruhr-Universität Bochum als studentische Hilfskraft im Bereich
E- und Blended Learning beschäftigt. Beide
Professuren sind dabei bereits seit dem Jahr
2000 über das Competence Center E-Commerce verbunden.
Als verantwortlicher Leiter im Bereich „Entrepreneurship Education“ übernimmt Professor
Gersch die Koordination der Gründungslehre
an der „Entrepreneurial Network University“,
welche sich aus der Freien Universität Berlin
und der Charité zusammensetzt. (mehr dazu
finden Sie auf Seite 38)
Seit 2012 ist Professor Gersch auch Mitglied
des „Beirates für Qualitätssicherung in der
Lehre“ an der FU Berlin. Dieses Gremium unterstützt und berät das Präsidium sowie den
Akademischen Senat in Grundsatzfragen der
Abbildung: Outstanding Paper Award von Peter Weber Qualitätssicherung in Bezug auf alle Lehr(RUB/FH Soest) und Hannes Rothe (Prof. Gersch/FU und Lernangebote an der Freien Universität.
Berlin) auf der E-Learn 2012
28
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Forschung zu innovativen Lehr-/Lernformen
Ebenfalls ausgebaut und weiterentwickelt
wurde die Lehrveranstaltung „Fallstudien im
internationalen Lernnetzwerk – Net Economy“, die auf der Grundlage Sozialer Netzwerke realisiert wird. An dieser virtuellen internationalen Lehrveranstaltung nehmen jedes
Jahr Studierende mehrerer Deutscher und
internationaler Universitäten teil. Neben der
Freien Universität Berlin z.B. die Ruhr Universität Bochum, die Technische Universität
Dresden, die Swiss German University Jakarta, die Marmara Universität Istanbul, die
Tongji Universität Shanghai, die Universität
Vilnius. Die Organisation der Veranstaltung
sowie der Weiterentwicklung des Veranstaltungskonzepts liegt dabei abwechselnd auf
den drei hauptverantwortlichen Lernnetzwerkpartnern Bochum, Dresden und Berlin.
Im vergangenen Wintersemester 2012/2013
erfolgte diese Koordination zum zweiten Mal
erfolgreich durch die Professur Gersch.
ihren Beitrag „Social Networking Services in
E-Learning“ auf der Internationalen Konferenz „E-LEARN 2012“ einen Outstanding Paper Award. Professor Gersch wurde 2012 als
Experte zu einer Podiumsdiskussion mit dem
Thema „Qualität in der Lehre – Wie sollte exzellente Lehre gestaltet sein?“ auf die 74. Wissenschaftliche Jahrestagung des Verbandes
der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft
(VHB) nach Bozen (Italien) eingeladen.
Professor Gersch und Hannes Rothe nahmen
zudem als universitäre Vertreter 2012 am Expertenworkshop L3T@Work teil. Ihr Beitrag
„Standardisierung und Flexibilisierung, ‚Fast
Food‘ und ‚Slow Food‘ in der Lehre“ initiierte
dabei die Diskussion rund um „die Zukunft
von Lern- und Lehrmaterialien: [ihre] Entwicklungen, Initiativen, Vorhersagen“. Damit
wurde auch die Kooperation mit dem Netzwerk rund um Dr. Martin Ebner (Technische
Universität Graz) und Dr. Sandra Schön (SalzDurch den Einsatz eines virtuellen Sozia- burg Research Forschungsgesellschaft m.b.H.)
len Netzwerkes als zentrale Veranstaltungs- ausgebaut. Dieses brachte u.a. 2011 das mehrplattform konnte auch ein Wissenstransfer fach prämierte Lehrbuch „Lehren und Lernen
aus dem 2011/2012 an der Ruhr-Universität mit Technologie (L3T)“ hervor. Informationen
Bochum geförderten 5x5000 Projekt „Social rund um das Lehrbuch sowie das interessante
Learning – Einsatz von sozialen Netzwerken in Netzwerk sind unter http://l3t.eu zu finden.
der Lehre“ an die Freie Universität Berlin geleistet werden. Daneben wurden verschiedene
Ergebnisse in GoogleSites
und GoogleDocs nutzergeneriert und in Gruppen
erschaffen. Damit lieferte
die Veranstaltung sowohl
für die Studierenden als
auch für die teilnehmenden Lernnetzwerkpartner
außergewöhnlich interessante Ergebnisse sowie Erlebnisse.
Über die Ergebnisse im
Arbeitsbereich „Lern Service Engineering“ berichteten auch verschiedene
Veröffentlichungen und
Konferenzbeiträge.
Neben der Dissertation von
Dr. Christian Lehr erhielten so zum Beispiel
Hannes Rothe und Peter
Weber (Ruhr-Universität Abbildung: Prof. Martin Gersch und Hannes Rothe nehmen am ExpertenBochum sowie Fachhoch- workshop L3t‘s Work zur Zukunft von Lehr-/Lernmaterialien teil.
schule Südwestfalen) für
29
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Forschungsübersicht Professur Kliewer
Forschungsübersicht Professur Kliewer
Schwerpunkte
• Entscheidungsunterstützende Systeme im
Bereich Transport und Logistik
• Netzwerkmodelle und Algorithmen für
ÖPNV und Flugverkehr
• Robuste Planung für Fluggesellschaften sowie ÖPNV-Betriebe
• Verspätungsmanagement
• Airline Revenue Management
Natalia Kliewer, Boris Amberg, Projektpartner: initplan GmbH)
Im Forschungsprojekt werden mathematische Optimierungsmodelle und -methoden
entwickelt mit denen die Planung von weitestgehend regelmäßigen Fahrzeugumläufen
und Diensten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterstützt wird. Der Einsatz
traditioneller Optimierungsmethoden führt
bei Fahrplanänderungen und variierenden
Forschungsprojekte
Fahrplänen verschiedener Betriebstage zwar
zu optimalen aber unter Umständen sehr
Umlauf- und Dienstplanung im ÖPNV (seit stark voneinander abweichenden Ressourcen2001, Ansprechpartner Natalia Kliewer, Bas- einsatzplänen. Ziel ist daher eine Entwicklung
tian Amberg, Boris Amberg, Projektpartner: von Verfahren, die zusätzlich zu traditionellen
Initplan GmbH, ptv AG, diverse Verkehrsun- Optimierungszielen Ressourceneinsatzpläne
ternehmen)
so gestalten, dass mit ähnlichen Ressourceneinsätzen ähnliche Teile der Fahrpläne beDer Forschungsschwerpunkt befasst sich mit dient, die operative Zuverlässigkeit der Pläne
der Unterstützung der grundlegenden Pla- erhöht und die Planung vereinfacht werden.
nungsaufgaben der ÖPV-Unternehmen. Zu
diesen Aufgaben zählen Fahrzeugumlaufpla- Airline Revenue Management (seit 2006, Annung, Dienstplanung sowie integrierte Res- sprechpartner Natalia Kliewer, Catherine
sourceneinsatzplanung. Durch den Einsatz Cleophas, Max Gerlach, Benedikt Zimmerunserer Verfahren in der Praxis und einen mann, Philipp Bartke, Daniel Kadatz, Prointensiven Austausch mit Experten identifi- jektpartner: Deutsche Lufthansa)
zieren wir hier immer weitere offene Fragen,
die zu neuen Forschungsprojekten führen. Im Revenue Management werden Methoden
Anspruchsvolle Problemstellungen werden der quantitativ orientierten Wirtschaftsinfordabei in der Zusammenarbeit mit führenden matik so zur Nachfragesteuerung eingesetzt,
Anbietern für Betriebsleit- und Planungssys- dass der maximale mögliche Erlös realisiert
teme im ÖPV und Flugverkehr ermittelt und werden kann. Hierzu wird in der unternehim direkten Austausch mit Verkehrsbetrieben merischen Praxis die Nachfrage mit der
und Fluggesellschaften ausgearbeitet. Für das höchsten erwarteten Zahlungsbereitschaft
Anwendungsfeld ÖPNV untersuchen wir z.B. bevorzugt behandelt. Diese Form des Maeine flexiblere Fahrplanvorgabe durch zeitlich nagements wird bisher vor allem bei Fluggein der Planung verschiebbare Fahrplanfahr- sellschaften, in der Hotellerie und bei Autoten im Rahmen der Dienst- bzw. der integrier- vermietern mit Erfolg eingesetzt. Beispiele
ten Ressourceneinsatzplanung. Dies bedeutet für neue Konzepte im Revenue Management,
auch eine teilweise Integration von drei Pla- deren Weiterentwicklung ein Fokus des Denungsphasen: Fahrplanung, Fahrzeugeinsatz- partment Wirtschaftsinformatik ist, sind die
und Fahrereinsatzplanung. Diese Integration Integration von Konzepten des Customer Reführt dazu, dass die Einsparpotenziale in ei- lationship Managements im langfristigen Ernem noch höheren Maße durch Optimierung tragsmanagement und die Nutzung von Wetterschlossen werden. Gleichzeitig werden die bewerbsinformationen. Ebenso zentral sind
dabei zu lösenden Optimierungsaufgaben die Steuerung des gemeinsamen Angebots in
komplexer und größer. Daher entwickeln wir Allianzen, sowie die Berücksichtigung von
gleichzeitig effizientere Verfahren zur schnel- Wettbewerbern. Der Umgang mit Unsicherleren Lösung dieser Aufgaben.
heiten, sowie mit komplexen Modellen und
kleinen Zahlen im praktischen Einsatz des
Ressourceneinsatzplanung bei unregelmäßi- Revenue Managements befindet sich gleichergen Fahrplänen (seit 2008, Ansprechpartner weise im Forschungsfokus des Departments.
30
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Forschungsübersicht Professur Kliewer
Robuste Planung im öffentlichen Personennahverkehr (seit 2008, Ansprechpartner Natalia Kliewer, Bastian Amberg)
Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich
mit der Planung von Bus-Umläufen und der
Dienstplanung von Fahrern für Busse im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Ziel
ist die Entwicklung von Planungsansätzen
und -algorithmen zur robusten Planung, so
dass sowohl die generierten Umlauf- als auch
Dienstpläne bei Störungen und kurzfristigen Änderungen weniger als bisher betroffen
sind. Schwerpunkt des Vorhabens liegt in der
Untersuchung der Effekte robuster Planung
zwischen den Planungsebenen und der gemeinsamen Betrachtung der Planungsstufen
Umlauf- und Dienstplanung. Dafür werden
historische Verspätungsdaten analysiert und
mathematische Optimierungsmodelle und
-verfahren für eine robuste und kosteneffiziente Planerstellung entwickelt. Die Ergebnisse werden mit Hilfe von Simulation validiert.
werden kann, wenn die Besatzung oder das
Flugzeug aufgrund vorheriger Verspätungen
noch nicht einsatzbereit ist.
Um diese Ziele zu erreichen werden aktuelle
Methoden der mathematischen Optimierung
verwendet. Die Realitätsnähe wird durch die
Analyse historischer Verspätungsdaten erreicht, wodurch identifizierte Wirkungszusammenhänge und Erkenntnisse über das
reale Systemverhalten in die Planung einfließen.
Optimierung der Lehrveranstaltungsplanung
– Zeit und Raumpläne (seit 2011, Ansprechpartner Natalia Kliewer, Projektpartner: Dekanat Wiwiss)
Im Rahmen des Projektes „Optimierung der
Lehrveranstaltungsplanung“ wird ein Softwaremodul entwickelt, mit dessen Hilfe optimierte Lehrpläne für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaft erstellt werden können.
Das Modul besteht aus drei Hauptelementen:
Benutzeroberfläche, Datenbank und ModelRobust Crew and Aircraft Scheduling (seit generator für die Optimierung. Über die
2009, Ansprechpartner Natalia Kliewer, Luci- webbasierte Benutzeroberfläche erfolgt die
an Ionescu)
Steuerung des Systems sowie die Erfassung
der benötigten Daten bezüglich des LehrperSeit Oktober 2009 werden an der Professur für sonals, der verfügbaren Räumen, der RaumWirtschaftsinformatik in Kooperation mit ausstattung, der Lehrveranstaltungen und
der Lufthansa AG Methoden zur Erhöhung der Überschneidungsfreiheit ausgewählter
der Robustheit von Ressourceneinsatzplänen Veranstaltungen. Die optimierte Zuordnung
im Airline-Bereich entwickelt. Der Fokus von Lehrveranstaltungen auf Räume und Zeiliegt auf Flugzeug-Rotationen und Dienstplä- ten unter Berücksichtigung aller Vorgaben
nen von Besatzungen. Neben dem wichtigen und Gegebenheiten am Fachbereich erfolgt
Ziel der Kosteneffizienz ist dabei auch die Ro- mit Hilfe einer Optimierungsbibliothek, die
bustheit von großer Bedeutung, um aus Ver- in das System integriert wird. Dazu wurde
spätungen resultierende Zusatzkosten zu ver- ein mathematisches Modell aufgestellt und
meiden. Dazu werden zwei Ansätze verfolgt: die Schnittstellen für die Datenübergabe readie Verspätungstoleranz wird durch effektive lisiert. Eine Auf bereitung der Ergebnisse der
Nutzung von Pufferzeiten erhöht, ebenso kön- Optimierung für die grafische Ausgabe ernen Tauschmöglichkeiten im Plan enthalten folgt in Form von Veranstaltungsplänen.
sein. Diese dienen dazu, dass ein Flug kurzzeitig von einer anderen Ressource bedient
31
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Robuste Effizienz im ÖPNV und Flugverkehr
Robuste Effizienz im ÖPNV und Flugverkehr
„Liebe Fluggäste, aufgrund des überfüllten Luftraums nahe Frankfurt erhalten wir leider noch keine Starterlaubnis. Unsere Ankunftszeit wird sich
daher um etwa eine halbe Stunde verspäten.“
Fluggesellschaften wie ÖPNV-Unternehmen
haben im alltäglichen Betrieb mit Störungen
zu kämpfen. Diese sind nicht selten unverschuldet, sondern oft ein unvermeidbares Resultat externer Einflussfaktoren wie schlechter Wetterverhältnisse, hoher innerstädtische
rVerkehrsflüsse, bzw. überfüllter Lufträume
und Kapazitätsbegrenzungen von Flughäfen.
kosteneffiziente Einsatzpläne weisen eine
hohe Komplexität und möglichst geringe
Standzeiten auf. Daher stellt eine erhöhte Verspätungstoleranz im Allgemeinen immer einen Zielkonflikt zur Wirtschaftlichkeit dar.
Einsatz mathematischer Optimierung für
die Ressourcen-Einsatzplanung
Umlauf- und Dienstpläne werden heutzutage
immer öfter mit Hilfe von in Planungssoftware eingebundenen Optimierungskomponenten erstellt. Der Einsatz von mathematischer Optimierung bringt einen enormen
Obwohl sie von dem Unternehmen nicht un- Vorteil für die Effizienz von technischen Resmittelbar zu beeinflussen sind, führen sie sourcen und Beschäftigten. In Zeiten des sich
dennoch vielfach zu weiterführenden Kon- zuspitzenden Wettbewerbs ist es notwendig,
flikten. So kann es vorkommen, dass Fahrten vorhandenes Einsatzpotenzial aufzudecken.
im Nahverkehr nicht rechtzeitig starten kön- Dies kann nicht nur zur Kosteneinsparung
nen, weil ein benötigter Bus oder Fahrer zu genutzt werden – auch die Erweiterung des
diesem Zeitpunkt noch durch eine vorherige Angebots oder die Beibehaltung von Konzesverspätete Fahrt gebunden ist. Im Flugverkehr sionen sind dabei relevante Zielsetzungen.
verhält es sich analog mit Flugzeugen und Besatzungen.
Aus mathematischer Sicht handelt es sich bei
der Einsatzplanung um eine kombinatorisch
Je nach Beschaffenheit der Einsatzpläne kön- hochkomplexe Aufgabe. Denn aus einer astnen Verspätungen durch erhöhte Stand- und ronomischen Anzahl unterschiedlicher MögPufferzeiten abgefedert werden – oder es er- lichkeiten soll eine optimale Lösung gefunfolgt eine Propagation auf nachfolgende Fahr- den werden. Um diese Aufgabe zu lösen, ist
ten bzw. Flüge sofern kein Eingriff des Dis- es unabdingbar, mathematische Modelle und
ponenten erfolgt. Dieser Propagationseffekt Algorithmen aus dem aktuellen Stand der
ist besonders schwerwiegend, weil die Kom- Forschung zu nutzen und diese weiterzuentplexität der Pläne eine hohe Vernetzung der wickeln.
Ressourcen mit sich zieht.
Grundsätzlich verfolgen diese Methoden das
Daher liegt neben der sinnvollen Nutzung von Ziel, die Gesamtkosten für den RessourcenPufferzeiten ein Hauptaugenmerk auf dem Einsatz zu minimieren, so dass eine qualitativ
Grad der Vernetzung einzelner Aktivitäten.
hochwertige aber kostengünstige Bedienung
Jedoch bleibt ein Problem bestehen – des Fahrplanes möglich ist. Bei einer reinen
32
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Robuste Effizienz im ÖPNV und Flugverkehr
Flugzeug B
Dienst A
Flugzeug A
Flug 3
Flug 1
Flug 2
Abbildung: Propagation einer Verspätung von einem Flug auf zwei andere; einmal über die Ressource Flugzeug
und einmal über das Personal.
Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsaspektes werden die durch mathematische
Optimierung erstellten Einsatzpläne häufig
stark vernetzt. Zudem werden sie durch eine
strikte Vermeidung überflüssiger Standzeiten
knapp kalkuliert. Beide Aspekte führen zu einer verringerten Verspätungstoleranz.
Robuste Effizienz
In der Forschung hat sich die auf Wirtschaftlichkeit abzielende Zielsetzung über das letzte
Jahrzehnt verschoben, geleitet von der Fragestellung: „Wie pünktlich werden die angebotenen Dienste sein?“ Denn jede Verspätung
zieht Kosten nach sich, seien es reale Kosten
in Form von Kompensationszahlungen oder
Opportunitätskosten durch Ansehensverlust
und eine sinkende Kundenzufriedenheit.
Verspätungswahrscheinlichkeit
aufweisen.
Dies führt dazu, dass während der Ausführung der Pläne einfache und vorgefertigte
Dispositionsstrategien ermöglicht werden.
Gerade aufgrund des Zeitdrucks – Entscheidungen müssen mitunter in wenigen Minuten getroffen werden – ist dabei eine verringerte Komplexität wünschenswert.
Die entwickelten Planungsmethoden lassen
eine graduelle Betrachtung der robusten Effizienz zu. So stehen rein kosteneffizienten
Plänen extrem robuste Pläne gegenüber. Aber
auch eine Kompromisslösung mit unterschiedlicher Gewichtung der beiden Zielsetzungen ist möglich.
Doch wie kann man die Robustheit von Einsatzplänen letztlich beurteilen? Experimente
im realen Einsatz sind an dieser Stelle nicht
Methodisch resultiert dies in der Einbezie- allzu sinnvoll, weswegen eine ereignisbasierhung der operativen Umsetzung in die Pla- te Simulation genutzt wird. Dazu werden prinung – es sollen mögliche Verspätungsrisiken märe Verspätungen möglichst realitätsnah
bereits während der Planung direkt einge- generiert und in den Fahrplan eingestreut.
preist werden. Da Pufferzeiten generell dem Damit die Aussagen aus der Simulation auf
Wirtschaftlichkeitsaspekt
entgegenstehen, die Realität übertragbar sind, basieren die im
sollten sie an Stellen eingeplant werden, wo Simulator generierten Verspätungen auf zahlsie effizient genutzt und benötigt werden. Auf reichen Analysen historischer Verspätungsdadiese Weise können Einsatzpläne robuster ge- ten aus dem realen Betrieb. Lösen diese Vergen Verspätungen gestaltet werden, ohne dass spätungen in der Folge Konflikte aus, sodass
die Plankosten deutlich ansteigen.
der Plan nicht mehr wie gewünscht durchgeführt werden kann, kommen DispositionsTrotz Berücksichtigung von Verspätungen strategien zum Einsatz. Diese können neben
kann es natürlich weiterhin zu Propagations- der einfachen Propagation von Verspätungen
effekten kommen. Ein weiterer Ansatz ver- auch Tauschmöglichkeiten von Ressourcen
folgt daher noch ein zusätzliches Ziel – die einbeziehen. Auf diese Weise lassen sich die
Flexibilität der Einsatzpläne soll erhöht wer- entwickelten Planungsmethoden und -strateden. Dabei werden bereits in der Planung gien vergleichen.
Tauschmöglichkeiten für Flugzeuge und Besatzungen eingeplant, sollten diese eine hohe
33
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Forschungsübersicht Professur Cleophas
Forschungsübersicht Professur Cleophas
Im Allgemeinen beschäftigt sich meine Forschung im Sinne des Operations Research
mit der Suche nach anwendungsorientierten,
quantitativen Lösungsansätzen für bekannte
oder neue Problemstellungen. Im Besonderen
konzentriere ich mich hier auf Fragestellungen zur Planung des Ressourceneinsatzes unter Unsicherheit.
Ein Beispiel für derartige Fragestellungen
ist das Revenue Management. Hier wird basierend auf einer Prognose der Nachfrage das
Angebot optimiert, um den maximalen Gesamterlös zu erzielen. Ein Einsatzgebiet ist die
Preisfindung für Flugtickets: Hier gilt traditionell, dass früh buchende Kunden günstige
Angebote nutzen können, während die später
erwartete Geschäftsnachfrage hohe Durchschnittserlöse einbringt.
Die aktuellen Herausforderungen des Revenue Management bestehen insbesondere in
der erfolgreichen Segmentierung der Nachfrage bei zunehmender Markttransparenz,
steigendem Wettbewerbsdruck und höheren
Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit
der verwendeten Modelle auf kurzfristige
Marktveränderungen. Weiterhin ist die Messung der Performanz entscheidungsunterstützender Systeme auf diesem Gebiet schwierig, da der zu beobachtende Teil der Nachfrage
entscheidend durch die Angebotsentscheidungen zensiert wird.
Simulationen bilden einen Ansatz zur Bewertung von Lösungsansätzen auf diesem
und anderen Anwendungsgebieten des Operations Research. Diese Methodik bietet einerseits eine Reihe von Vorteilen: So kann im
Vergleich zu einem Praxistest unter strikten
Ceteris-paribus-Bedingungen, kostengünstig und im Zeitraffer zahlreiche Strategien
auf verschiedenen Szenarien getestet werden.
34
Andererseits stellt der Anspruch der Übertragbarkeit auf komplexe Anwendungsfälle
erhöhte Ansprüche an die Validierung von Simulationsmodellen.
Die Gestaltung möglichst verlässlicher Simulationssysteme insbesondere für die Verwendung im Bereich Business Analytics stellt
aus diesem Grund mein zweites großes Forschungsinteresse dar. Dabei geht meine Forschung über die Gestaltung von Simulationen
zum Revenue Management hinaus. Mein Interesse bezieht sich sowohl auf stochastische,
ereignisorientierte Simulationen, wie sie traditionell in der Produktions- und Verkehrsplanung verwendet werden, als auch auf agentenbasierte Ansätze, die zunehmend in der
sozialwissenschaftlichen Forschung eingesetzt werden. Der Einsatz unter Einbeziehung
von Experten z.B. in partizipatorischen Simulationen, die effektive Abbildung von Unsicherheiten und Weiterentwicklung rigoroser
Techniken zur Validierung von Simulationsmodellen gehören zu den Fragen, die mich in
dieser Hinsicht beschäftigen.
Kurznennung der Projekte:
• Airline Revenue Management zwischen
Wettbewerb und Allianz (gefördert
durch LH)
• Komplexität und Robustheit im Airline
Revenue Management (gefördert durch
LH)
• Kalibrierung und Validierung komplexer Simulationen für die Entscheidungsunterstützung (in Antragsstellung)
• Agentenbasierte Modellierung und Simulation touristischer Nachfrage auf
Basis von Mikro-Daten (in Kooperation
mit Victoria University, Wellington, NZ)
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Komplexität und Robustheit im Airline Revenue Management
Komplexität und Robustheit im Airline Revenue Management
Insbesondere im Passagierflugverkehr ist der Im Rahmen dieses Forschungsprojektes suEinsatz von Operations Research-Methoden chen wir nach Lösungsansätzen für mehrere
zur Erlösmaximierung (Revenue Manage- Aspekte der entstehenden Problematik:
ment) als Ergänzung zur traditionellen Kostenminimierung bereits seit Ende der 1970er• Zunächst sollen die NachfrageprognoJahre verbreitet. Dabei sollen auf bauend auf
sen ein möglichst realistisches, detaileiner Prognose der erwarteten Nachfrage
liertes Bild des Marktes ergeben, ohne
Kundenströme so segmentiert werden, dass
dabei aufgrund der bei einem feinen
über den Verkauf von Flugtickets zu differenAggregationslevel unvermeidlich kleizierten Preisen und Konditionen ein optimaner werdenden Zahlen zu viel Verlässler Gesamterlös erzielt werden kann. Vorauslichkeit einzubüßen. Zu diesem Zweck
setzung für dieses Vorgehen ist einerseits eine
wird der Einsatz von Filtermethoden
fixe Kapazität mit geringen marginalen Kosund Clustering geprüft.
ten und einem festen Verfallszeitpunkt und
andererseits eine segmentierbare Nachfrage.
• Die Auswirkungen von Fehlern in der
Da diese Voraussetzungen auch in anderen
Nachfragemodellierung und UnsicherBereichen wie z.B. Hotellerie, Eventmanageheiten in dem RM vorausgehenden
ment und der Zuteilung von ProduktionskaPlanungsprozess sollen auf Basis systepazitäten gegeben sind, erfreut sich Revenue
matischer Simulationsstudien bewertet
Management (RM) steigender Verbreitung
werden.
und Beliebtheit.
• Um den kurzfristigen Eingriff in auAllerdings geht mit den gestiegenen Möglichtomatisierte Prognose- und Optikeiten zu Datenanalyse und Kommunikation
mierungsprozesse durch menscheine zunehmende Transparenz von Märkten
liche
Experten
möglichst
ohne
und eine Erhöhung des Wettbewerbsdrucks
Kollateralschäden zu ermöglichen wereinher, die den erfolgreichen Einsatz von RM
den Ansätze zur Standardisierung und
weniger zu einem Wettbewerbsvorteil und
Flexibilisierung der Steuerungsempmehr zu einer Bedingung für das Überleben
fehlungen untersucht.
des Unternehmens machen. Um das komplexere Kundenverhalten abzubilden und eine
• Schließlich ist die Bewertung der exmöglichst differenzierte Angebotsstrategie
post Performance unter Unsicherheit
zu ermöglichen, werden RM-Methoden und
über die tatsächlichen Marktzustände
-Modelle immer weiter entwickelt und verein weiterer Schwerpunkt des Projekts.
feinert. Dabei steigt einerseits die KomplexiHier werden Ansätze aus Statistik und
tät und Fehleranfälligkeit der resultierenden
Datamining für eine Analyse von in
Systeme, andererseits schwächt mangelnde
verschiedenen Prozessschritten geneRobustheit die Ergebnisse.
rierten Indikatoren eingesetzt.
35
Department Wirtschaftsinformatik im Forschungsnetzwerk
Monitoring IV
Monitoring IV
Zusammenfassung der Ergebnisse der
zweiten Erhebungsrunde von MonitoringIV
Kurzcharakteristik: Mit der zweiten Erhebungsrunde der Studie „Monitoring Integrierte Versorgung (Monitoring-IV)“ wurde
das Forschungsdesign der bereits im Jahre
2009/2010 von der DGIV freundlich unterstützten Vollerhebung von Krankenkassen zu
Fragen der besonderen Versorgungsformen
wieder aufgenommen und weiter entwickelt.
Der Fragebogen blieb in wesentlichen Aspekten erhalten, wurde aber modifiziert, um eine
Fokussierung auf die Vormarktphase der Umsetzung von Projekten mit besonderen Versorgungsformen zu realisieren. Die Modifizierung des Fragebogens wurde in einem Pretest
mit Krankenkassenvertretern im März 2012
überprüft. Nachdem der Fragebogen von April bis August 2012 im Feld war, konnte eine
im Vergleich zur ersten Erhebungsrunde gesteigerte Rücklaufquote erreicht werden, so
dass jetzt Aussagen zu 23 Krankenkassen, einem BKK-Landesverband und damit zusammen 58% der gesetzlich Krankenversicherten
in Deutschland möglich sind.
Die Feldphasen beider Erhebungsrunden sind
so angelegt worden, dass diese jeweils in die
Pausen der sich ebenfalls wiederholenden Erhebung des Sachverständigenrates (SVR) eingebettet waren. In den Erhebungszeitraum
der ersten M-IV Runde fiel beispielsweise der
Wegfall der Anschubfinanzierung für Integrierte Versorgung, während in der aktuellen
Untersuchung das gerade eingeführte Versorgungsstrukturgesetz sowie die Debatten um
Überschussverwendungen
das Antwortverhalten mitprägten.
Monitoring-IV
zeichnet sich in Abgrenzung zu den SVR-Erhebungen insbesondere durch
folgende drei Punkte aus:
1) der durch die wiederholende Befragung möglichen Längsschnittbetrachtung
2) dem Fokus auf besondere Versorgungsformen (§53,
Abs. 3 SGB V)
3) der Orientierung auf die
36
Vormarktphase, d.h. den Bedingungen der
Vertragsentstehung.
Dies bildet eine erkenntnisreiche Option zur
entsprechenden Typenbildung von strategischen Einschätzungen der befragten Krankenkassen.
Zentrale Ergebnisse und Detailbefunde: das
Kernergebnis der zweiten Erhebungsrunde
besteht darin, dass sich die Einschätzungen
der Bedeutungen der besonderen Versorgungsformen im Vergleich zur ersten Erhebungsrunde unter den Kassen deutlich stärker
auseinander bewegt haben. Diese zunehmende Polarisierung ist zu beobachten an stärker
streuenden Mittelwerten der Bedeutungsvermutungen, d.h. es gibt nun eine neue Kategorie der Skeptiker bei gleichzeitig stärker werdendem Optimismus (vgl. Abbildung1).
Die identifizierte Heterogenität zwischen den
Kassen hinsichtlich der Einschätzung der Bedeutung der besonderen Versorgungsformen
ermöglichte eine neue Typenbildungskonstruktion, die sich auf die Entwicklung der Bedeutungsvermutungen über die Zeit bezieht.
Dabei lassen sich Krankenkassen unterscheiden, die stabil seit 2004 an eine hohe Bedeutung der besonderen Versorgungsformen als
strategisches Instrument glauben („stabile
Optimisten“), Kassen, deren Bedeutungszuschreibung anfänglich verhalten war und jetzt
wächst („wachsende Fans“) oder Kostenträger,
bei denen diese anders herum anfänglich sehr
stark war und nun geringer wird („wachsende
Skeptiker“). Zwischen diesen Entwicklungstypen variieren unter anderem die Breite der
Erwartungen, die strategischen Einschätzungen und auch die wahrgenommen Hürden
der Umsetzung von Projekten mit besonderen
Versorgungsformen signifikant.
Department Wirtschaftsinformatik im Forschungsnetzwerk
Fokus Area
Focus Area (Exzellenzinitiative II): Disease in Human Aging –
Dynamics at the Level of Molecules, Individuals, and Society
Im Rahmen der Exzellenzinitiative wird im
Jahr 2013 in Kooperation zwischen der Freien
Universität Berlin (FUB) sowie der CharitéUniversitätsmedizin Berlin (CUB) eine Fokus
Area zum Thema „Disease in Human Aging
– Dynamics at the Level of Molecules, Individuals, and Society“ eingerichtet. Sie bildet
das Dach für verschiedene interdisziplinäre Forschungsprojekte zu alternsbedingten
Wandlungsprozessen. Zunächst erfolgt die
Einrichtung der Fokus Area für drei Jahre,
eine Verstetigung sowie die Akquise von weiteren Drittmittelförderungen werden jedoch
explizit adressiert. Die Koordinatoren und
Sprecher der Antragsstellung der Fokus Area
waren Prof. Dr. Nina Knoll sowie Prof. Dr.
Martin Gersch und Prof. Dr. Ulrich Keilholz.
Ausgangspunkt der Fokus Area sind die durch
den demographischen Wandel sowie die Kumulation von Erkrankungen über die Lebensspanne bedingten Herausforderungen
moderner Gesellschaften. Diese erfordern die
Generierung von Wissen über die Dynamik
der Entstehung, Entwicklung sowie Konsequenzen von Erkrankungen für Individuum
und Gesellschaft.
Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Fokus Area und Experten anderer
Institutionen wird in einer Netzwerk-Matrix organisiert (vgl. Abbildung). Vier Krankheitsgruppen bilden die vertikale Achse der
Organisation der Zusammenarbeit: Krebs,
kardiovaskuläre Erkrankungen, degenerative Erkrankungen des
Beweg u ngsappa rates
sowie kognitive Störungen und Depressionen.
Sie stellen die bedeutsamsten Herausforderungen dar, mit denen
das Gesundheitssystem
alternder Gesellschaften konfrontiert ist und
sein wird.
Auf Ebene der horizontalen Organisation
der Fokus Area wird
zwischen drei Betrachtungsebenen
unterschieden: 1) die molekulare Ebene, die
Forschung von Naturwissenschaft und Biomedizin vereint, 2) die individuelle Ebene, welche
medizinische, psychologische und anthropologische Forschungsperspektiven verbindet,
und 3) die gesellschaftliche Ebene, die durch
Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Medizin gebildet wird. Insbesondere durch die
Verbindung von zwei oder mehr Ebenen bei
der interdisziplinären Betrachtung der (vertikalen) Forschungsgegenstände können einzigartige, neue Einsichten in alternsbedingte
Wandlungsprozesse erlangt werden.
Die Arbeit der Fokus Area gliedert sich zunächst in drei Phasen mit drei internen Förderrunden. In einem schrittweisen Entwicklungsprozess wird in den ersten drei Jahren
der Arbeit die Identifikation, Erweiterung sowie weitere Finanzierung der Forschungsbereiche der Fokus Area vorgenommen. Diesem
Prozess liegt eine 12-6-2-Strategie zugrunde:
in drei Ausschreibungsrunden werden zunächst 12, dann 6 und schließlich 2 interdisziplinäre Forschungsvorhaben gefördert und in
gemeinsamen Workshops weiter ausgearbeitet
und zu umfassenderen Einheiten verbunden.
Die Ausschreibung der ersten Projektrunde findet im März 2013 statt und richtet sich
an alle Forscher der FUB sowie der CUB, die
interdisziplinäre Forschungsprojekte im Bereich der Fokus Area durchführen möchten.
37
Department Wirtschaftsinformatik im Forschungsnetzwerk
Entrepreneurial Network University
Entrepreneurial Network University (ENU)
Professur Gersch übernimmt die Koordination der Gründerlehre an der FU Berlin
Unter dem Titel „Entrepreneurial Network
University“ (ENU) hat die Freie Universität
Berlin gemeinsam mit der Charité im Januar 2013 erfolgreich am EXIST IV Wettbewerb
des Bundesministeriums für Wirtschaft und
Technologie (BMWi) teilgenommen. Sie erhält damit für ihr Konzept zur Förderung
von Ausgründungen 2,8 Millionen Euro vom
BMWi. Die Projektlaufzeit beträgt zunächst
fünf Jahre und soll danach verstetigt werden.
Ein zentrales Anliegen der ENU stellt dabei
die Gründerlehre dar. Die Professur Gersch
war bereits am Prozess der Antragsstellung
intensiv beteiligt. Sie wird in direkter Folge
die Koordination der Gründerlehre an der
FU Berlin und Charité für den Projektzeitraum übernehmen. In diesem Rahmen sollen
universitätsweit neue Veranstaltungsformate geschaffen und durchgeführt werden. Die
Lernarrangements werden sich dabei aus einem digitalen „Baukasten“ mediengestützter
Lehr-/Lernmaterialien zusammensetzen. Gemeinsam mit Professor Tolksdorf vom Fachbereich Mathematik und Informatik wird zu
diesem Zweck eine Plattform (E-LAP) aufgebaut und mit neu geschaffenen, wie auch vorhandenen Materialien gefüllt.
Neben der begleitenden Erstellung der E-LAP
Abbildung: Gruppenfoto nach der Auszeichnung durch
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler
und der Erschaffung neuer Lehr-/Lernmaterialien für die Gründerlehre wird die Professur Gersch insbesondere die Initiierung
neuer Lernarrangements an verschiedenen
Fachbereichen der FU Berlin und Charité
initiieren und unterstützen. Darüber hinaus
soll eine laufende Evaluation der Lehr-/Lernmaterialien, wie auch der Veranstaltungen,
eine nachhaltige Verbesserung des Angebots
ermöglichen. Dafür konnten neue Stellen für
Wissenschaftliche Mitarbeiter am Department Wirtschaftsinformatik geschaffen werden.
(mehr
zum
Projekt finden Sie unter
http://www.fu-berlin.de/
sites/go4exist)
Abbildung: Die Entrepreneurial Network University dargestellt als mehrdimensionale,
clusterorientierte Netzwerke.
38
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Darstellung der Aktivitäten am Department
Darstellung der Aktivitäten am Department
Erbrachte Lehrstunden am Department
Personal im Jahr 2012
(in den letzten 4 Semestern, in SS12 und WS 12/13
insgesamt: 2194 Semesterwochenstunden à 45min)
Legende
Professoren
Wiss. und assoz.
Mitarbeiter
Sekretariat
SHK/TA
11,4
...Tage hat ein Mitarbeiter des Department Wirtschaftsinformatik im Jahr
2012 durchschnittlich im
Ausland verbracht hat.
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
360
360
106
120
184
184
382
364
SS11 & WS11/12
SS12 & WS12/13
BA
MA
PhD
ABV
20
Diplomarbeit
Bachelorarbeit
Masterarbeit
...Veröffentlichungen hat
das Department Wirt2
0,125000
schaftsinformatik
im0,750000
12
Jahr
2012 geschrieben.
2
Wöchentliche Arbeit am Department
Abschlussarbeiten am Department
(im Jahr 2012, anonyme Befragung von 18 Mitarbeitern)
(im Jahr 2012, in Prozent, insgesamt: 12)
Bis zu 2 Stunden
Bis zu 4 Stunden
verbringen ca. 70% der
Mitarbeiter wöchentlich
damit, Externe zu treffen.
verbringen ca. 75 % der
Mitarbeiter wöchentlich
damit, Lehrveranstaltungen zu halten.
Bis zu 6 Stunden
Bis zu 6 Stunden
verbringen 80% der Mitarbeiter wöchentlich damit,
Mitarbeiter der FU Berlin
zu treffen.
verbringen 80% der Mitarbeiter wöchentlich damit,
Lehrveranstaltungen voroder nachzubereiten.
Bis zu 6 Stunden
Mehr als 8 Stunden
verbringen 80% der Mitarbeiter wöchentlich mit
Literaturrecherche.
verbringen 70% der Mitarbeiter wöchentlich mit
Schreibtisch- oder Verwaltungstätigkeit.
12,5%
12,5%
Masterarbeit Diplomarbeit
75%
Bachelorarbeit
39
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Konferenzteilnahmen 2012
Konferenzteilnahmen 2012
Department
ECMS 2012
26th European Conference on Modelling
MKWI 2012
and Simulation, 29.05.-01.06.2012, Koblenz,
Multikonferenz der Wirtschaftsinformatik, Deutschland.
29.02.-02.03.2012, Braunschweig, Deutschland.
WSC ‘12
Winter Simulation Conference, 09.-12.12.2012,
Professuren Kliewer und Cleophas
Berlin, Deutschland.
GOR
1. GOR Pricing and Revenue Management AG
Sitzung, 27.01.2012, Frankfurt, Deutschland.
APMOD 2012
International Conference on Applied Mathematical Optimization and Modelling, 28.30.03.2012, Paderborn, Deutschland.
AGIFORS
1. AGIFORS Reservations and Yield Management Study Group Annual Meeting, 03.04.05.2012, Barcelona, Spanien.
EULOG 2012
Fachtagung Entscheidungsunterstützung in
der Logistik. 10.-11.05.2012, Salzburg, Österreich.
ISMP 2012
21st International Symposium on Mathematical Programming, 19.-24.08.2012, Berlin,
Deutschland.
OptALI 2012
Optimization and its Applications in Learning and Industry: Summer School on Optimization with focus on Robust Optimization.
27.-31.08.2012, Göttingen, Deutschland.
2012 INFORMS
Revenue Management and Pricing Section
Conference, 29.-30.06.2012, Berlin, Deutschland.
EWGT 2012
Euro Working Group on Transportation , 10.13.09.2012., Paris, Frankreich.
Professur Gersch
AoM
72. Annual Meeting der Academy of Management, Boston, USA. 3.-7. August 2012.
DGGÖ
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für
Gesundheitsökonomie (DGGÖ), Konstanz,
26.-27. März 2012.
EGOS
28. Colloquium der European Group for Organizational Studies, Helsinki, Finnland, 5-7.
Juli 2012.
E-LEARN 2012
World Conference on E-Learning in Corporate, Government, Healthcare & Higher Education., Montreal, Quebec, Kanada, 9.-12. Oktober 2012.
OR 2012
International Annual Conference of the Ger- WK ORG
man OR Society, 04.-07.09.2012, Hannover, 36. Jahrestagung der Wissenschaftlichen
Deutschland.
Kommission Organisation (WK ORG), Berlin,
29. Februar - 2. März 2012.
PAAMS’12
10th International Conference on Practical
Applications of Agents and Multi-Agent Systems, 28.-30.03.2012, Salamanca, Spanien.
EURO 2012
25th European Conference on Operational Research, 08.-11.07.2012, Vilnius, Litauen.
40
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Konferenzen 2012
vom 29. Februar bis 2. März 2012 in Braunschweig
Track „Informationssysteme in Logistik die Abbildung und Lösung dezentraler Plaund Verkehr“
nungskonzepte vorgeschlagen. In einem weiIm Rahmen der Multikonferenz Wirtschaftsinformatik 2012 in Braunschweig organisierte
Prof. Dr. Natalia Kliewer gemeinsam mit Dr.
Jan Fabian Ehmke von der TU Braunschweig
( jetzt FU Berlin) den Track „Informationssysteme in Logistik und Verkehr“. Dieser Track
lieferte einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über die anwendungsspezifischen Informations- und Kommunikationssysteme im
Bereich Transport, Logistik und Verkehr.
Die angesprochenen Themen betrafen sowohl
die Modellierung von Informationssystemen
als auch die Konzeption und Implementierung von Verfahren zur Planung und Entscheidungsunterstützung. Neben modernen
Technologien lag der Fokus auf komplexen
Algorithmen und innovativen Fallstudien zu
informationstechnischen Aspekten in verschiedenen Anwendungsfeldern der Verkehrsbranche. Sowohl die aktuelle akademische
Forschung als auch State-of-the-Art Beiträge
aus der Praxis wurden in 12 ausgewählten Beiträgen vorgestellt.
Im Themenfeld Logistik und Transport wurde die Praxis durch das Deutsche Zentrum für
Luft- und Raumfahrt mit einem Beitrag über
routingbasiertes Map-Matching für die dynamische Neuplanung der Touren von Express
Trucks unter Einbeziehung einer FCD-basierten Verkehrslage vertreten.
In weiteren Beiträgen dieses Themenfelds
wurden Ansätze zur Entscheidungsunterstützung der kombinatorischen Auktionen für
Gebietsausschreibungen sowie ein entscheidungsunterstützendes Systems zur operativen Planung intermodaler Verkehre mittels
Multiagentensystemen vorgestellt. Weiterhin
wurde ein Online-Entscheidungsproblem
aus der Transportlogistik mit (Re-)Allokationsstrategien für Aufträge mit alternativen
Ausführungsmodi diskutiert und mittels Simulationsexperimente evaluiert. Eine ad-hoc
Integration von Logistikdienstleistern wurde in einem Integrationsansatz prototypisch
implementiert. Ein Koordinationskonzept
zur multilateralen kollaborativen Produktions- und Distributionsplanung wurde für
teren Beitrag ging es um eine kontextbasierte
Eventerkennung in der Logistik mit drahtloser Sensornetztechnologie.
In der Planung und Steuerung der Prozesse im
Bereich Verkehr und Mobilität ging es unter
anderem um die Optimierung von stationsbasierten Bike-Sharing Systemen. Hierzu wurde
ein simulationsbasierter Optimierungsansatz
zur Ermittlung der aufwandsoptimalen Anzahl der Repositionierungsvorgänge vorgestellt.
Für die Analyse und Klassifikation von Nachfrage und Angebot im Revenue Management
am Beispiel von Fluggesellschaften wurde ein
Data-Mining-basiertes Konzept vorgeschlagen.
In einem weiteren Beitrag verknüpft ein neuartiger Ansatz zur optimierten Abstimmung
der Umsteigebeziehungen im ungetakteten
ÖPNV das planerische Expertenwissen mit
dem Potenzial der mathematischen Optimierung.
Die Praxisvertreter von IVU Traffic Technologies und von Connect-Fahrplanauskunft
stellten ein Branchenmodell für IT-Systeme
für Verkehrsunternehmen sowie eine Verknüpfung der Fahrplanauskunft durch einen
Web-Map-Service Haltestellenlayer vor. Diese
bieten den Unternehmen, die auf ihren Internetseiten interaktive Karten einsetzen, die
Möglichkeit, zusätzlich Haltestellen von Bahn
und Bus anzuzeigen.
Es bleibt unbestritten, dass die Planung und
Steuerung effizienter Prozesse in Transport,
Logistik und Verkehr den Einsatz moderner
IT-Systeme sowie deren Unterstützung durch
innovative Planungsmethoden und maßgeschneiderte Informationen erfordert. Fortschritte im Bereich der Erfassung operationaler Daten mittels ERP-Systemen oder mobiler
Sensorik erlauben eine detaillierte Abbildung
sowohl der betrieblichen Ressourcen als auch
der erforderlichen Verkehrsinfrastruktur. Die
modernen anwendungsspezifischen Informationssysteme sind in der Lage, die erforderlichen Daten zu erfassen und für die effiziente
Nutzung in innovativen Planungs- und Steuerungsverfahren aufzubereiten.
41
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Konferenzen 2012
72. Annual Meeting der Academy of Management
vom 3. August bis 7. August 2012 in Boston, Massachusetts (USA)
Ein Arbeitsschwerpunkt des CCEC und der
Professur Gersch ist die Schnittstelle zwischen Informationsmanagement und der Organisationstheorie. Lauri Wessel und Martin
Gersch entwickeln in diesem Bereich zurzeit
ein Papier, das die Einführung von IT-Infrastrukturen aus einer organisationstheoretischen Perspektive erklärt und damit einen
Brückenschlag zwischen diesen beiden Forschungsrichtungen wagt. Herrn Wessel und
Herrn Gersch gelang es, das Papier bereits auf
dem Colloquium der European Group of Organizational Studies (2011), dem Kolloquium
zum strategischen Kompetenzmanagement
(2011) sowie dem WK ORG Workshop des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (2012) zu präsentieren. Dabei
sammelten sie das Feedback von diesen Konferenzen, überarbeiteten das Papier und reichten es für die Organization and Management
Theory (OMT)-Division der Academy of Management ein, die ihre jährliche Tagung 2012
in Boston veranstaltete.
hen, um hier wichtige Kontakte aufzubauen und letzte Tipps von hochrenommierten
Forschern zu erhalten. Insofern ist die Auswahl der Teilnehmer hoch kompetitiv und
das Doctoral Consortium bildete für Lauri
Wessel einen idealen Einstieg in die Tagung.
Neben dem Consortium gab es bei der Konferenz vielfältige Möglichkeiten, eigene Ideen
im Rahmen von Workshops weiter zu entwickeln und, vor allem, weltweit renommierte
Forscher zu treffen. Die Präsentation des eigenen Beitrags war deshalb ein voller Erfolg und
Lauri Wessel konnte von den Teilnehmern der
Session sehr hilfreiches Feedback für die Journaleinreichung des Papiers sammeln: Session-Chair Prof. Davide Nicolini (University of
Warwick, England) gab viele seiner internationalen Publikationserfahrungen an das CCEC
weiter, die Lauri Wessel und Martin Gersch
für die weitere Entwicklung des Papiers nutzen werden.
Hiervon abgesehen ist Boston aber natürlich
auch eine der schönsten Städte Amerikas. So
Da dies eine der wichtigsten Konferenzen gab es es abseits der Konferenz auch die Mögim Bereich Organisationstheorie und Ma- lichkeit, die Stadt zu erkunden und die Kultur
nagementforschung ist, freute sich das CCEC Neuenglands zu erleben.
sehr über die Annahme des Beitrags für die Lauri Wessel dankt außerdem dem Deutschen
Präsentation in Boston. Lauri Wessel gelang Akademischen Austauschdienst für einen fies überdies, sich für das Doctoral Consorti- nanziellen Zuschuss für diese Reise.
um der OMT Division zu qualifizieren. Dies
ist ein eintägiges Training für Doktoranden,
die kurz von Abschluss ihrer Promotion ste-
42
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Konferenzen 2012
25. EURO 2012
vom 8. Juli bis 11. Juli 2012 in Vilnius, Litauen
Dieses Jahr fand in Vilnius, Litauen, vom 8.
bis 11. Juli die 25. EURO Konferenz statt. Im
von Prof. Klein und Prof. Kimms organisierten Stream „Advanced Inventory Control and
Pricing Strategies“ hatte Catherine Cleophas
dabei die Gelegenheit, ein Panel zum Thema
Customer Oriented Revenue Management zu
organisieren.
Dabei trug zunächst Michael Mohaupt von der
Technischen Universität Dresden unter dem
Titel „Selling to Heterogeneous Customers of
Uncertain Value considering both Opportunity Costs and Misclassification in a Dynamic
Revenue Management Approach” vor. Sein
Beitrag zeigte insbesondere Möglichkeiten
zur Verbindung der im Revenue Management
häufig verwendeten Opportunitätskosten mit
Konzepten des langfristigen Kundenwertes
auf. Dabei beschrieb der Vortragende insbesondere Ansätze für den Umgang mit fehlerhaften Einschätzungen dieses Kundenwertes.
Anschließend griff Jonas Rauch von der Universität Heidelberg die Idee der Kundenorientierung in seinem Vortrag „Deterministic
Aggregation for Discrete Choice Models“ auf.
Dieser Vortrag betrachtete insbesondere das
Problem der Generierung deterministischer
Prognosen, wie sie für viele Optimierungsansätze benötigt werden, aus realistischen Kundenwahlmodellen.
In ihrer Präsentation mit dem Titel “Customer-Oriented Extensions of Revenue Management Models and the Value of Intuition”
stellte Catherine Cleophas kundenorientierte Erweiterungen des Revenue Management
Modells insbesondere mit Blick auf substituierende und ergänzende Kaufentscheidungen
vor. Dabei stellte sie insbesondere die Möglichkeit der Ergänzung traditioneller Revenue Management Modelle durch intelligente
Agenten vor. Diese bieten die Möglichkeit zur
flexiblen und kurzfristigen Beachtung neuer
Informationen, zum Beispiel zu Wettbewerberangeboten.
Philipp Bartke vom Department Wirtschaftsinformatik wies zum Abschluss des Panels auf
die Konsequenzen der mit der Betrachtung
kundenorientierter Aspekte immer detaillierter werdenden Prognose hin. Sein Vortrag zu
„Filtering techniques to improve forecasting
from small numbers in revenue management”
erläuterte Ansätze für die Verbesserung der
Qualität derartiger Prognosen zum Beispiel
durch die Verwendung von Kalman-Filtern.
Claus Gwiggner, der dieses Jahr als Gastwissenschaftler an der Professur Kliewer des Department Wirtschaftsinformatik tätig war,
leitet bei der EURO 2012 ebenfalls ein Panel.
In diesem wurden unter dem Titel „Air Transportation and Propagation“ im Stream „Optimization in Public Transport“ Themen wie
die Einsatzplanung an Flughäfen, die Verbesserung der Zuweisung von Start- und Landebahnen und Strategien zur Synchronisierung
im Luftverkehr vorgestellt und diskutiert.
Außerdem trug er selbst im Panel „Queuing
Systems“ des Streams „Stochastic Modeling
and Simulation in Engineering, Management
and Science” folgenden Titel vor: „Transient
queues with correlated arrivals: Algorithmic
approach“ vor.
Neben dem technischen Programm bot die
EURO 2012 einen Einblick in die litauische
Kultur und Geschichte. Durch das begleitende Programm in der historischen Hauptstadt
Vilnius erhielten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich selbst ein Bild von Litauen zwischen
Tradition und Moderne zu machen.
Mehr dazu finden Sie unter: http://www.euro2012.lt/
Abbildung: Eröffnungsveranstaltung der EURO 2012 in
Vilnius am 8. Juli 2012
43
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Veröffentlichungen 2012
Veröffentlichungen 2012
Amberg B., Amberg B., Kliewer N.: Integrated vehicle and crew scheduling in public
transport with simultaneous consideration
of timetables of different days, Proceedings of
the International Conference on Applied Mathematical Optimization and Modelling APMOD, 2012, Paderborn, Germany.
Gersch, M.: IKT-Anbieter: (k)ein Thema
für die Wirtschaftsinformatik?, in: Wirtschaftsinformatik (WI), Vol. 54 (2012), S. 355362.
Bartke, P., Cleophas, C., Zimmermann, B.:
Complexity in Airline Revenue Management,
Journal of Revenue and Pricing Management
advance online publication 3 August 2012,
http://www.palgrave-journals.com/rpm/journal/vaop/ncurrent/abs/rpm201226a.html.
E-Health-Geschäftsmodelle. Wiesbaden: Gabler-Verlag, 2012.
Cleophas, C.: Multi-agent Modelling for
Revenue Management, Journal of Revenue
and Pricing Management – Vol. 10 (2012), No.
2, pp. 240-242.
abs/rpm20126a.html
Gersch, M.; Hewing, M.; Schöler, B.(2011):
Business Process Blueprinting – An Enhanced
View on Process Performance, In: Business
Amberg, B., Kliewer, N., Beck, M.: Robuste Process Management Journal (BPMJ), Volume
Effizienz bei der Einsatzplanung für Bus und 17 (2011), Iss. 5, pp. 732-747.
Fahrer, Der Nahverkehr, 1/2, 2012.
Gersch, M., Liesenfeld, J. (Hrsg): AAL- und
Gersch, M.; Rüsike, T.; Reichle, F.: Competence Building in Electric Mobility – Solving
the Paradox of Specific Investments in Nascent
Industries. In: International Journal of AutoCleophas, C.: Assessing Multi-Agent Si- motive Technology and Management (IJATM)
mulations – Inspiration through Application (2012/2013), accepted and forthcoming.
Advances in Intelligent and Soft Computing
Gorin T., Bartke P., Friedemann, M., Wal156: Highlights on Practical Applications of czak, D.: Modeling Cancel and Rebook BehaAgents and Multi-Agent Systems – 10th Inter- vior in Airline Revenue Management, Journal
national Conference on Practical Applications of Revenue and Pricing Management advance
of Agents and Multi-Agent Systems, 2012, online publication, 2012, http://www.palgraSpringer.
ve-journals.com/rpm/journal/vaop/ncurrent/
Day, D.V.; Gordon, S.; Fink, C.: The Sporting
Life: Exploring Organizations through the
Lens of Sport. In: Academy of Management
Annals 6 (2012), S. 397-433.
Ionescu, L., Gwiggner, C., Kliewer, N.: Empirical and Mechanistic Models for Flight Delay Risk Distributions, Submitted to: Proceedings of the OR 2012.
Kliewer, N., Amberg, B., Amberg, B.: Multiple depot vehicle and crew scheduling with
time windows for scheduled trips, Public
Dück, V., Ionescu, L., Kliewer, N., Transport (2012) 3(3), pp. 213-244.
Suhl, L.: Increasing Stability of Crew and AirKunow, K.; Gersch, M.; Koch, J.: Temporacraft Schedules, Transportation Research Part ry Incompetence as a Path-breaking Strategy:
C: Emerging Technologies (2012, Vol. 20, pp. Two Major Record Companies Efforts to Es47–61), SEP-ID 18312.
cape Their Competence Lock-in, In: Jahrbuch
Frenzel, A., Reuter, A.: Lernen aus Disease- Strategisches Kompetenz Management Vol. 7
Management-Programmen. In: Monitor Ver- (2012), accepted and forthcoming.
sorgungsforschung, 2012, S. 40–47.
Schüßler, Elke; Wessel, Lauri; Gersch, MarGersch, M.: E-Business, in: Kurbel, K.; Be- tin: Taking Stock: Capability Development in
cker, J.; Gronau, N.; Sinz, E.; Suhl, L. (Hrsg.): Inter-Organizational Projects. In: sbr, SchmaEnzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – lenbach Business Review 64 (2012), S. 171-186.
Online Lexikon, 6. Aufl. (2012), München:
Xie L., Kliewer N., Suhl L.: Integrated DriOldenbourg, http://www.enzyklopaedie-der- ver Rostering Problem in Public Bus Transit,
wirtschaftsinformatik.de.
In: Procedia - Social and Behavioral Sciences
Gersch, M.: ICT Providers: A Subject of (2012), Vol. 54.
Business and Information Systems Engineering or not?, in: Business & Information Systems Engineering (BISE), Vol. 4 (2012), in print.
44
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Veröffentlichungen 2012
Herausragende Veröffentlichungen des Departments in 2012
Multiple depot vehicle and crew scheduling with time windows for scheduled trips
Kliewer, N., Amberg, B. & Amberg, B. , In: Public Transport (2012) 3(3), S. 213-244.
This paper examines time windows for scheduled trips in multiple depot vehicle and crew
scheduling problems that arise in public bus
transportation. In practice, the two planning
tasks vehicle scheduling and crew scheduling
are traditionally solved sequentially with the
implicit understanding that the scheduled
time for timetabled trips remains fixed. In
order to improve cost efficiency two concepts
have been developed over the last years: In order to obtain better flexibility when scheduling crews, vehicle and crew scheduling problems are tackled simultaneously. In order to
extend flexibility while scheduling vehicles,
variable trip departure and arrival times are
considered. Obviously the combination of
both concepts promises the largest savings,
but probably leads to bursting computational
times due to growing problem complexity.
In this paper we combine both concepts by extending the integrated vehicle and crew scheduling problem with the possibility to shift
scheduled trips within defined time windows.
We examine the tradeoffs between solution
quality and computational time for different
solution approaches.
Business Process Blueprinting – An Enhanced View on Process Performance
Gersch, Martin; Hewing, Michael; Schöler, Bernd, in: Business Process Management Journal
(BPMJ), Volume 17 (2011), Iss. 5, S. 732-747.
Purpose – In contemporary times processoriented approaches in information management are elementary in meeting business
challenges. However, most methods for business process management (BPM) focus on improved performance from only the company‘s
perspective. They neglect the growing importance of value co-creation between company
and customer that typically results from a service-dominant logic. Modern BPM methods
need to focus on the internal performance
of processes whilst including the customer‘s
perspective. This paper aims to address these
issues.
ment sciences. “Business Process Blueprinting” (BP2) provides a conceptual foundation
for a further integration of these two scopes
of interest.
Design/methodology/approach – By combining
the market-oriented approach, service blueprinting, with the syntax of business process
modeling, the authors introduce a method
that visualizes and analyzes processes simultaneously from the company‘s and customer‘s
point of view. Within this integrated approach,
information management and marketing are
linked. A used case illustrates implementation
and benefits of this method.
Practical implications – Applying BP2 to practical process analysis promotes a better understanding of the customer‘s process perception.
This potentially leads to a more efficient and
effective process design.
Research limitations/implications – The integrated view on processes supports an enhanced
understanding of process performance. In its
current stage, the method reflects a basic combined approach – further development is needed. Well-established models and tools from
controlling and marketing as well as from
other fields can be integrated to open this
analysis for service elements.
Originality/value – The paper introduces the
missing method for the integration of the
effectiveness-driven perspective into business
process modeling.
Findings – This paper addresses the gap between marketing and information manage-
45
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Veröffentlichungen 2012
Capability Development in Inter-Organizational Projects
Schüßler, Elke; Wessel, Lauri; Gersch, Martin, In: sbr, Schmalenbach Business Review 64 (2012),
S. 171-186.
We examine how capabilities emerge in repeated interorganizational projects and how
they affect project development. a multifaceted understanding of project capabilities
in interorganizational projects is important,
because project management research
emphasizes capabilities’ contribution to project performance, but has also stressed their
tendency to grow rigid. We review the litera-
ture on interorganizational project collaboration to identify the foundations and drivers of
project capabilities in project networks
and to outline their potentially ambiguous
consequences. our systematic overview of
these studies provides a basis for further empirical research and project management
practice.
Increasing Stability of Crew and Aircraft Schedules
Dück, V., Ionescu, L., Kliewer & N., Suhl, L., In: Transportation Research Part C: Emerging
Technologies (February 2012, Vol. 20), S. 47–61.
Stability describes the grade of the ability of a
plan to remain feasible and cost efficient under variations of the operating environment
without major modifications to the plan. In
airline traffic delays often lead to additional
delays, because of interdependencies between
different resources such as aircraft, crews and
airport facilities. In this paper we focus on reactionary delays that result from crews changing aircraft. Based on a stochastic model for
delay propagation we propose an indicator for
stability of airline crew and aircraft schedules.
This indicator is used to generate more robust
aircraft and crew schedules. An integrated for-
mulation for the aircraft and crew scheduling
problem results in a non-linear stochastic recourse function. We decompose this formulation into separate linear problems connected
by the objective function. The decomposed
stochastic problem may be solved using a heuristic iterative approach based on column generation and dynamic programming for the
recourse functions. In order to evaluate the
robustness of the generated schedules and to
compare with a deterministic approach for robust scheduling we use an also presented simulation model.
Manifest Kundeninduzierte Orchestrierung komplexer Dienstleistungen
Winter, A., Alt, R., Ehmke, J., Mattfeld, D., Haux, R., Ludwig, W., Oberweis, A. & Paech, B., In:
Informatik Spektrum (2012, Vol. 6), S. 399–408.
In unseren Volkswirtschaften gewinnt der
Dienstleistungssektor eine immer größere
Bedeutung. Parallel dazu verstärkt die nahezu
ubiquitäre Verfügbarkeit von Informationen
den Selbstbestimmungswunsch der Bürger.
Als Kunden z. B. im Bereich der Ausbildung,
der Finanzwirtschaft und der Mobilität sowie
als Patienten im Gesundheitswesen wollen
sie Dienstleistungen, auch wenn sie komplexer Natur sind, eigenverantwortlich auswählen und zusammenstellen. Es ist an der Zeit,
dass Informationstechnologie (IT) stärker zur
Unterstützung solcher kundeninduzierten
Orchestrierung komplexer Dienstleistungen
46
genutzt wird. Dabei handelt es sich um eine
weitreichende Entwicklung, da Menschen in
unterschiedlichen Bedürfnisbereichen bzw.
Lebenswelten Beziehungen zu zahlreichen
Anbietern besitzen. Zur Realisierung eines
solchen Paradigmenwechsels besteht ein Forschungsbedarf zum Einsatz der IT in Disziplinen, die noch zu oft getrennt agieren. Diese
Aktivitäten müssen zusammengeführt und
sowohl die Forschung als auch die Ausbildung
transdisziplinär gestaltet werden. Dabei sind
die Disziplinen Informatik, Medizinische Informatik und Wirtschaftsinformatik in besonderer Weise gefordert.
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Abgeschlossene Promotionsvorhaben 2012
Abgeschlossene Promotionsvorhaben in 2012
and the hits just keep on coming... - Adaptive Erwartungen, Pfadabhängigkeit und -bruch am
Beispiel der Vermarktung von Musik durch große Tonträgerunternehmen
von: Kristian Kunow
Die Dissertationsschrift leistet einen Beitrag zur
weiteren Ausdifferenzierung der theoretischen
Aussagen des Modells organisatorischer Pfadabhängigkeit.
Anhand einer eingebetteten Fallstudie zweier großer Tonträgerunternehmen widmet sich die Arbeit zunächst der Frage, wie und warum anhand
adaptiver Erwartungen Unternehmenskompetenzen ausgebildet, damit verbunden organisationale
Routinen als regelgeleitete Lösungen wiederkehrender Probleme entstehen und schließlich hyperstabil werden. Daran anschließend wird der
Frage nachgegangen, wie in einer solchen „Lockin-Situation“ Flexibilität absichtsvoll wieder eingeführt werden kann.
Nach der Vorstellung des theoretischen Bezugsrahmens und methodischen Vorgehens in der
empirischen Untersuchung, werden die Ergebnisse der Fallstudie dargelegt. Dabei wird zunächst
aufgezeigt, dass beide analysierten Tonträgerunternehmen eine ähnliche organisationale Kompetenz der Musikvermarktung entwickelt haben, die
in Veröffentlichungs- und Auswertungsroutinen
ihre praktische Entsprechung findet. Die Handlungsabläufe folgen einer „Grammatik“, deren
Reproduktion aufgrund des selbstverstärkenden
Effekts adaptiver Erwartungen hinsichtlich des
Zustandekommens von Musik-Hits hyperstabil
ist. Anhand der Rückverfolgung der Entstehung
dieser adaptiven Erwartungen wird dargelegt,
dass die identifizierten Grammatik in der Vermarktung von Musik wesentlich geprägt wurde
von kontingenten Ereignissen im Feld der Musikindustrie. Vor dem Hintergrund des rationality
shifts im Zuge der Digitalisierung und des Internets wird das Explorieren von und Experimentieren mit alternativen Handlungsoptionen in der
Musikvermarktung in beiden Tonträgerunternehmen analysiert.
Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass in einem
der beiden betrachteten Unternehmen ein, den
theoretischen Aussagen des Pfadmodells zufolge
zumindest unwahrscheinliches, De-Locking des
organisatorischen Pfads realisiert wurde. Anhand
des Vergleichs beider Fälle werden die Ursachen
dieser Re-Flexibilisierung identifiziert und der
intendierte Bruch einer pfadabhängigen Entwicklung als reziproker Prozess von Abweichen und
Protektieren des Abweichens konzeptualisiert
und diskutiert.
Web 2.0 in der universitären Lehre - Ein Handlungsrahmen für die Gestaltung technologiegestützter Lernszenarien
von: Christian Lehr
Das Themenfeld des technologiegestützten Lehrens und Lernens ist nicht zuletzt im Rahmen der
aktuellen Veränderungen der deutschen Hochschullandschaft ein zunehmend thematisierter
Aspekt in Theorie und Praxis. Insbesondere der
Einsatz von Web 2.0-Anwendungen in der (universitären) Lehre verspricht einen Mehrwert sowohl für Lernende als auch Lehrende.
Die Eignung von Web 2.0-Anwendungen für den
Einsatz in der Lehre wird daher im Rahmen der
vorliegenden Arbeit systematisch anhand grundsätzlicher (ökonomischer) Faktoren und Mechanismen analysiert. Die so identifizierten Faktoren Nutzungsintensität, Nutzungsverteilung
und Qualität der Lernergebnisse bieten einen
Erklärungsansatz für den erfolgreichen Einsatz
von Web 2.0 in der (universitären) Lehre. Darauf
auf bauend wird ein Lernszenario-Modell auf
Basis von drei Ebenen (Komponenten, Phasen
und Gesamtszenario) entwickelt, das die relevanten Dimensionen eines Lernszenarios (didaktisch, technisch und ökonomisch) berücksichtigt
und eine integrierte Implementierung von Web
2.0-Anwendungen in die Lehre ermöglicht. Dies
bildet die Grundlage für den im weiteren Verlauf
konkretisierten Handlungsrahmen für die reproduzierbare Gestaltung, Entwicklung und Durchführung Web 2.0-gestützter Lernszenarien sowie
eines darin integrierten Analyse- und Bewertungsansatzes für den durch den Web 2.0-Einsatz entstandenen Mehrwert. Die beiden im Anschluss untersuchten Lernszenarien „E-Business“
und „Fallstudien im internationalen Lernnetzwerk“ dienen als Fallstudien auf deren Basis der
entstandene Handlungsrahmen im Allgemeinen
und der Web 2.0-Einsatz im Speziellen entwickelt,
konkretisiert und überprüft wird.
47
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Abgeschlossene Promotionsvorhaben 2012
Abwarten ist Silber – Verschreiben ist Gold? Die Wandlungsresistenz der ärztlichen Behandlung chronisch Kranker trotz Leitlinienimplementierung
von: Annette Reuter
Die Dissertation von Annette Reuter behandelt
Anpassungsprobleme der Versorgungsstrukturen
des deutschen Gesundheitssystems an sich wandelnde Anforderungen durch die zunehmende
Häufigkeit von chronischen Erkrankungen. Es
werden theoretische Ansätze betrachtet, die sich
den folgenden drei Ebenen zuordnen lassen: Pfadabhängigkeit auf der Ebene des Gesamtsystems
(Makroebene), institutionelle Logiken in spezifischen Feldern (Mesoebene) sowie soziale Praktiken und Ressourcen (Mikroebene). Während diese
Ansätze häufig getrennt voneinander diskutiert
werden und in jedem Ansatz die jeweils anderen
Analyseebenen ausgeblendet werden, werden diese Ansätze in dem gespannten Forschungsrahmen
dieser Arbeit zusammen geführt.
Am empirischen Fall der Versorgung von Diabetikern (Typ 2) [T2D] in Deutschland können
Beobachtungen gemacht werden, welche die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen verdeutlichen, ordnungspolitische Aktivitäten der Vergangenheit kenntlich machen und den Stand
der Anpassungsleistung an die Bedürfnisse von
Patienten mit T2D im deutschen Gesundheitssystem erkennen lassen. Diese Untersuchung ist
als dynamische Mehrebenenanalyse von ärztlichen Praktiken der Mikroebene unter dem Einfluss des strukturellen Wandels der Versorgung
von T2D-Patienten angelegt. Die dafür zur Verfügung stehenden Ereignisdaten zu Patientenkonsultationen bilden die Jahre 1993 bis 2009 ab und
werden sowohl zusammengefasst als auch periodenspezifisch analysiert. Konkretisiert wird die
Versorgung von T2D-Patienten anhand ärztlicher
Behandlungspraktiken. Diese müssten sich teilweise von ihrer inhärent biomedizinischen Logik
entkoppeln, um die Versorgung den Bedarfen der
chronisch Kranken anpassen zu können. Die mikrofundierte Pfadöffnung (also die Wandlung der
ärztlichen Behandlungspraktiken) stellt sich als
sehr mühevoller und zäher Prozess dar, ist aber
unter bestimmten kontextualen Bedingungen
möglich.
Ressourcenentwicklung in neuen Märkten - Zum strategischen Management von Spezifität
von: Tilman Rüsike
Die Realisierung unternehmerischer Chancen
erfordert zumeist das Tätigen erheblicher Investitionen unter radikaler Unsicherheit. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihrem finanziellen
Umfang, sondern auch in dem Spektrum verschiedener Verwendungszwecke, denen sie zugeführt werden können. Die meisten Investitionen
sind dabei auf eine Verwendung im Rahmen bestimmter, in der Zukunft vermuteter Szenarien
ausgerichtet und können nur eingeschränkt im
Falle alternativer Entwicklung angewendet werden. Diese Eigenschaft wird in der Literatur als
Spezifität diskutiert. Ein hoher Spezifitätsgrad ist
dabei sowohl mit Chancen als auch Risiken verbunden. Diese ergeben sich aus der Erlös- und
Effizienzwirkung spezifischer Investitionen, welche jedoch nur unter bestimmten Umweltbedingungen realisiert werden können. Dieser Vorteil
spezifischer Investitionen gegenüber nichtspezifischen Investitionen droht sich erheblich zu reduzieren, sobald sich die Rahmenbedingungen
verändern. Umweltveränderung im Rahmen neu
entstehender oder sich verändernder Branchen ist
damit ein Kernproblem im Umgang mit Spezifität.
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Die vorliegende Arbeit greift dieses Problem auf
und rekonzeptualisiert Spezifität als eine über
den Zeitverlauf veränderliche Größe, welche zumindest in Teilen durch das Management gestaltet werden kann. Somit setzt die Arbeit an zentralen Theorien der Strategieforschung an, erweitert
diese jedoch in wichtigen Punkten. Konkret konzeptualisieren die Transaktionskostentheorie und
der Resource-based View Spezifität als statisches
Konzept und schränken somit die theoretische
Aufarbeitung möglicher Handlungsoptionen ein.
Auf Basis eines vergleichenden Fallstudiendesigns
aus dem deutschen Gesundheitswesen liegt der
Kernbeitrag der Arbeit in der Weiterentwicklung
einer dynamischen Konzeption von Spezifität im
Rahmen der Competence-based Theory of the
Firm (CbTF). Durch die Überprüfung und Verfeinerung bestehender Ursache-Wirkung-Zusammenhänge wird ein coevolutorisches Verständnis
von Spezifität in der Entstehung und Veränderung von Branchen aufgezeigt. Zudem stellt Spezifität von Ressourcen und Kompetenzen eine
Ursache für das Ausüben von Markt- und NichtMarkt-Strategien unter Umweltveränderlichkeit
und -unsicherheit dar.
Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Gastvorträge 2012
Gastvorträge 2012
02.04.2012 Claus Gwiggner (Electronic Navigation Research Institute, Tokyo,
Japan): „Regeln und Algorithmen
in der taktischen Flugverkehrsplanung“.
02.04.2012 Marc Naumann (Universität Paderborn): „Robust planning in
scheduled passenger traffic with
applied stochastic programming
and integrated risk management“.
Leo Liberti
Foto: http://www.lix.polytechnique.fr
17.04.2012 Lin Xie (Universität Paderborn):
„Integriertes Dienstreihenfolgeproblem in ÖPNV“.
30.04.2012 Valentina Avrutova (Deutsche Telekom, Bonn): „Delay Mining in
Airline Schedules“.
Prof. Dr. Tobias Kollmann
Foto: © Prof. Dr. Tobias Kollmann
27.06.2012 Tobias
Kollmann
(Universität
Duisburg-Essen):
„Entrepreneurship in der Net
Economy“.
11.05.2012 Lutz Böhm (Seniormanager
IPTV Content, Deutsche Telekom AG): „Service Engineering:
Die Fallstudie Entertain“.
Prof. Dr. Detlef Schoder
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Forschung am Department Wirtschaftsinformatik
Gastvorträge 2012
Gastvorträge 2012
03.07.2012 Marcus Casey (Lufthansa AG,
Head of Global E-Commerce and
Mobile Services): „E-Commerce
und Mobile Services bei der Lufthansa AG – Ziele und bisherige
Erfahrungen“.
17.08.2012 Giacomo Nannicini (Singapore
University, Singapur): „From static to time-dependent routing on
large-scale road networks“.
Marcus Casey
Foto: Deutsche Lufthansa
27.08.2012 Leo Liberti (Ecole polytechnique,
Frankreich): „Distance constraints in Euclidean geometry“.
27.11.2012 Detlef Schoder (Universität zu
Köln) : „Analyse Sozialer Medien“.
Christoph Blumberg
Foto: The European
28.11.2012 Alexander Bitzke (CEO Fubalytics): „Business Model Canvas
about Fubalytics - online video
analytics for soccer teams“.
4.12.2012 50
Christoph Blumberg (The European) : „Branchenkonvergenz der
Medienindustrie – Strategische
Fenster innovativer Geschäftsmodelle“.
Vorausschau 2013
Ausblick
Ausblick
Gerne richten wir am Ende den Blick nach vorn:
In der Lehre gilt es, die nunmehr geschaffenen Strukturen zu nutzen. Digitalisierung und Vernetzung durchziehen nicht nur alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, sie bedingen auch
einen immer weiter wachsenden Bedarf an Kompetenzen im Bereich der Wirtschaftsinformatik. Von der Grundlagenausbildung im Bachelorstudium über die Vertiefungsmöglichkeiten
im Master bis zur innovativen Forschung im Rahmen von Dissertationen und Forschungsprojekten, bietet das Department Wirtschaftsinformatik einen hervorragenden Rahmen für individuelle Entwicklungspfade. Auch die frühzeitige Einbindung von Studierenden in aktuelle
Projekte realisiert eine enge Verbindung von Forschung und Lehre.
Hierbei werden in der Forschung sowohl die Beteiligung an der Fokus Area „Disease in Human Aging“ im Rahmen der Exzellenzinitiative II, die Ausgestaltung der „Entrepreneurial
Network University (ENU)“ gemeinsam mit der Charité sowie einzelne Forschungsprojekte
wie „Delay Mining for Robust Efficiency“, „University Timetabling“ oder „BEA@Home“ sehr
gute Rahmenbedingungen bieten.
Bei allen Vorhaben bildet die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ausgewählten Kooperationspartnern in Forschung und Praxis das Rückgrat und die Grundlage der Aktivitäten. Wir
bedanken uns daher ganz herzlich bei den bisherigen Partnern für die zum Teil bereits langjährig etablierte und bewährte Zusammenarbeit. Wir freuen uns darüber hinaus auf den Aufund Ausbau neuer Beziehungen, die das entstandene Netzwerk zielgerichtet ergänzen.
In 2013 wird die erste Kohorte des Masterstudienganges Wirtschaftsinformatik ihre individuelle Studien- und Forschungsphase beginnen. Dies erfolgt explizit auch in Zusammenarbeit
mit dem Netzwerk nationaler und internationaler Partner. Themen liegen u.a. in den folgenden Bereichen: „Decision Support Systems“, „Advanced Business Analytics“ „kundenorientiertes Geschäftsprozessmanagement“, „Orchestrierung komplexer Dienstleistungen sowie Gestaltung von Nutzungsprozessen“, „(Lern) Service Engineering“, „Soziale Netzwerkanalysen“,
„ökonomische Mechanismen hinter Veränderungsprozessen“, „Diffusion und Diffusionshemmnisse innovativer IT-Anwendungen“, „Health-IT“ und „IT-Entrepreneurship“. Nachfolgende Generationen (Studierender, Promovierender, aber auch Praktiker und Gründer) sollen
und werden von den Erkenntnissen und Erfahrungen profitieren.
Wir würden uns freuen, wenn Sie auch zukünftig unseren Weg mit Interesse verfolgen oder
sogar in enger Zusammenarbeit begleiten. Bleiben Sie uns gewogen, wir bleiben
„theoriefundiert“, „praxisorientiert“ und „vernetzt“. Versprochen!
Prof. Dr. Natalia Kliewer
Prof. Dr. Martin Gersch
Jun.-Prof. Dr. Catherine Cleophas
Jun.-Prof. Dr. Jan Fabian Ehmke
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