Netzaudit Hochspannungsfreileitungen

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Netzaudit Hochspannungsfreileitungen
Abschlussbericht
„Netzaudit
Hochspannungsfreileitungen“
im Auftrag der
RWE Energy AG
Köln, München
31.05.2006
Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
RWE Energy AG Dortmund
Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen
Auftraggeber:
RWE Energy AG Dortmund
Rheinlanddamm 24
44139 Dortmund
Datum:
02/2006 bis 05/2006
Zusammenfassung:
Für die Versorgungsbereiche RWE Rhein Ruhr AG und RWE Westfalen Weser Ems
AG wurden im Rahmen des Netzaudits die Prozesse Planung und Bau sowie Instandhaltung für Hochspannungsfreileitungen in den zuständigen zentralen Bereichen der RWE Westfalen Weser Ems AG, der zuständigen dezentralen Bereiche
der RWE Rhein Ruhr AG und der RWE Westfalen Weser Ems AG auditiert. Darüber
hinaus erfolgte eine stichprobenhafte Auditierung der ausführenden Bereiche der
o.g. Gesellschaften und eingebundener Lieferanten. Die Auditierung erfolgte auf der
Basis des TÜV-Prüfstandards HSFL 45, der auf der Grundlage der „allgemeinen
anerkannten Regeln der Technik“ entwickelt wurde.
In den Audits wurde dargelegt, dass entsprechend dem TÜV Prüfstandard HSFL 45
die technischen Vorgaben für Planung, Bau und Instandhaltung von Hochspannungsfreileitungen ≥ 110 kV der zentralen Bereiche angemessen sind und den TÜV
Prüfstandard HSFL 45 einhalten.
Die technischen Vorgaben werden sowohl von den zentralen Bereichen, den ausführenden Bereichen als auch von den Lieferanten umgesetzt.
Bezüglich der aktuellen praktischen Umsetzung der betrachteten Prozesse in den
auditierten Bereichen von RWE konnte ein positiver Gesamteindruck gewonnen
werden, der in erster Linie auf der hohen fachlichen Kompetenz der erfahrenen Mitarbeiter basiert. Darüber hinaus ist die gute Zusammenarbeit der eingespielten
Teams im Zusammenwirken mit angemessenen IT-Systemen von Bedeutung.
Die Zusammenarbeit mit den externen Lieferanten beruht auf größtenteils langjährigen positiven Erfahrungen und ist von einer hohen Kontinuität geprägt.
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Das erreichte hohe technische und funktionelle Niveau in den beschriebenen Bereichen ist für RWE ein wesentliches Element zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit und muss aus diesem Grunde auch zukünftig systematisch und dauerhaft
erhalten bleiben.
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Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung: ....................................................................................................2
Ausgangssituation/Auftrag .........................................................................................6
Projektübersicht:.........................................................................................................7
Grundlage der Auditierung .........................................................................................8
Kurzbeschreibung der Organisation ...........................................................................9
Durchführung der Auditierung ..................................................................................14
Prozess Planung – Dokumentencheck/Audit zentral................................................15
Ergebniszusammenfassung .................................................................................15
Organisation .........................................................................................................16
Projektinitialisierung ..............................................................................................16
Auswahl der externen Dienstleister, Ingenieurbüros ............................................17
Vergabeverfahren .................................................................................................18
Ausführung der Planung .......................................................................................18
Kontrolle, Nachbesserung ....................................................................................18
Freigabe................................................................................................................18
Dokumentation......................................................................................................19
Prozess Bau – Dokumentencheck/Audit zentral ......................................................20
Ergebniszusammenfassung .................................................................................20
Auswahl der externen Dienstleister, Hersteller, Auftragnehmer ...........................20
Vergabeverfahren .................................................................................................21
Ausführung Bau ....................................................................................................21
Dokumentation......................................................................................................22
Prozess Instandhaltung – Dokumentencheck/Audit dezentral .................................23
Ergebniszusammenfassung .................................................................................23
Allgemeines ..........................................................................................................23
Normen, technische Regeln, gesetzliche Regeln, .... ...........................................23
Instandhaltungsstrategie.......................................................................................24
Planung der Instandhaltung ..................................................................................24
Auswahl der externen Dienstleister, Hersteller, Auftragnehmer ...........................25
Vergabeverfahren .................................................................................................25
Ausführung der Instandhaltungsmaßnahmen.......................................................25
Inspektion .............................................................................................................25
Wartung ................................................................................................................26
Instandsetzung .....................................................................................................26
Kontrolle, Nachbesserung ....................................................................................27
Abnahme ..............................................................................................................27
Dokumentation......................................................................................................27
Erfahrungsrückfluss ..............................................................................................27
Prozess Instandhaltung – Dokumentencheck/Audit dezentral .................................28
Ergebniszusammenfassung .................................................................................28
Planung der Instandhaltung ..................................................................................28
Ausführung der Instandhaltungsmaßnahmen.......................................................28
Dokumentation......................................................................................................28
Erfahrungsrückfluss ..............................................................................................29
Auditierung, Anwendung und Umsetzung ................................................................30
Prozess Planung – Trassierung ...............................................................................31
Ergebniszusammenfassung .................................................................................31
Allgemeines ..........................................................................................................31
Auswahl der Dienstleister .....................................................................................31
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Vergabeverhandlungen ........................................................................................31
Ausführung ...........................................................................................................31
Einbindung von Subunternehmern .......................................................................32
Qualifikation der Mitarbeiter ..................................................................................32
Prozess Planung – Statik .........................................................................................33
Ergebniszusammenfassung .................................................................................33
Allgemeines ..........................................................................................................33
Auswahl der Dienstleister .....................................................................................33
Vergabeverhandlungen ........................................................................................33
Ausführung ...........................................................................................................33
Einbindung von Subunternehmern .......................................................................33
Qualifikation der Mitarbeiter ..................................................................................34
Prozess – Bau ..........................................................................................................35
Ergebniszusammenfassung .................................................................................35
Allgemeines ..........................................................................................................35
Auswahl der Dienstleister .....................................................................................35
Vergabeverhandlungen ........................................................................................35
Ausführung ...........................................................................................................35
Einbindung von Subunternehmern .......................................................................35
Qualifikation der Mitarbeiter ..................................................................................35
Prozess Instandhaltung – Korrosionsschutz ............................................................36
Ergebniszusammenfassung .................................................................................36
Allgemeines ..........................................................................................................36
Auswahl der Dienstleister .....................................................................................36
Ausführung ...........................................................................................................36
Qualifikation der Mitarbeiter ..................................................................................36
Prozess Instandhaltung – Leitungsbereiche.............................................................37
Ergebniszusammenfassung .................................................................................37
Prozess – Vergabeverfahren....................................................................................38
Ergebniszusammenfassung .................................................................................38
Ergebnis ...................................................................................................................39
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Ausgangssituation/Auftrag
Die Gesellschaften RWE RheinRuhr AG, Westfalen Weser Ems AG und TSO Strom
GmbH der RWE Energy AG betreiben ein Transportnetz und verschiedene Verteilnetze in der Bundesrepublik.
Im November 2005 kam es im Raum Münsterland zu witterungsbedingten Störungen in der Energieversorgung, die durch außergewöhnliche Schneelasten, die zum
Einknicken von Hochspannungsmasten führten, verursacht wurden.
Infolge der Ereignisse im Münsterland ist es in der Öffentlichkeit und in der Landesregierung NRW zu Diskussionen um die Wartung und Instandhaltung des Stromnetzes durch die Netzbetreiber gekommen.
Um diese Diskussionen zu versachlichen, hatte sich die RWE Energy AG entschlossen, die Abläufe und die Maßnahmen in den Bereichen Planung, Bau und Instandhaltung von Hochspannungsfreileitungen ≥ 110 kV auf freiwilliger Basis durch
unabhängige, fachkundige Stellen auditieren zu lassen.
Dabei sollte beurteilt werden, ob die Prozesse und Maßnahmen angemessen und
wirksam sind und ob sie den jeweils allgemein anerkannten Regeln der Technik
entsprechen.
Die Auditierung erfolgte gemeinsam durch die TÜV Rheinland Industrie Service
GmbH und die TÜV SÜD Industrie Service GmbH.
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Projektübersicht:
Für die Durchführung des Netzaudits wurde folgende Vorgehensweise in sieben
Phasen gewählt:
Phase 1:
Phase 2:
Phase 3:
Phase 4:
Phase 5:
Phase 6:
Phase 7:
Entwicklung der Prüfgrundlage TÜV Prüfstandard HSFL 45
Dokumentencheck der Unterlagen der RWE Gesellschaften
Auditierung der zentralen und dezentralen Bereiche der RWE Gesellschaften zur Steuerung der Prozesse Planung, Bau und Instandhaltung
von HSFL
Zwischenbericht zur Organisation und Steuerung der Prozesse
Auditierung der Anwendung und Umsetzung der Vorgaben
Gesamtbewertung und Abschlussbericht
Zertifizierung
Terminplan:
Projektphasen
Monat
Phase 1: Entwicklung der Prüfgrundlage
Phase 2: Dokumentencheck
Phase 3: Audits der zentralen und dezentralen
Bereiche
Phase 4: Zwischenbericht
Phase 5: Auditierung, Anwendung und Umsetzung
Phase 6: Abschlussbericht
Phase 7: Zertifizierung
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Grundlage der Auditierung
Die Auditierung wurde auf folgender Basis durchgeführt.
TÜV Prüfstandard HSFL 45 Rev. 1.0
„Prüfstandard zur Auditierung der Prozesse
Planung, Bau und Instandhaltung zur Sicherstellung der mechanischen Struktur
von Hochspannungsfreileitungen“
Der TÜV Prüfstandard HSFL 45 wurde auf der Basis der grundlegenden Regelwerke, Normen und Vorschriften sowie weiterer relevanter Verbandsempfehlungen von
Fachexperten des TÜV für die Prozesse Planung, Bau und Instandhaltung bei
Hochspannungsfreileitungen entwickelt.
Zielsetzung ist es, die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik notwendigen Erfordernisse zur Sicherstellung der mechanischen Struktur der Hochspannungsfreileitungen an die ordnungsgemäße Durchführung von Planung, Bau
sowie Instandhaltung festzulegen.
Aspekte der Arbeitssicherheit, der elektrischen Sicherheit, des Umwelt- und Naturschutzes und der Materialprüfung sowie Maßnahmen zum Störungsmanagement
bzw. zur Störungsbehebung an HSFL sind daher nicht Gegenstand des TÜV Prüfstandards HSFL 45. Allgemein anerkannte und gültige Normen, Regelwerke und
Vorschriften werden als gegeben betrachtet und werden nicht hinterfragt.
Der TÜV Prüfstandard dient den Auditoren als Leitfaden für die Durchführung der
Audits und die abschließende Bewertung. Es obliegt den Auditoren festzustellen, ob
einzelne Anforderungen erfüllt sind, dazu müssen jedoch nicht alle Punkte des TÜV
Prüfstandards explizit abgefragt werden.
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Kurzbeschreibung der Organisation
Im RWE Konzern ist die RWE Energy AG die Gesellschaft, die die Regionalgesellschaften (REG) und die RWE Transportnetz Strom GmbH (TSO) innerhalb der RWE
Energy Gruppe steuert und koordiniert.
Die RWE Transportnetz Strom GmbH ist Asset-Eigentümer und -Manager für das
Übertragungsnetz. Sie trifft Festlegungen und steuert das Investitions- und Instandhaltungsprogramm für das Übertragungsnetz.
Die Regionalgesellschaften sind Asset-Eigentümer und betreiben die regionalen
Verteilnetze. Innerhalb der Regionalgesellschaften wird das Verteilnetz an den jeweiligen Verteilnetzbetreiber (DSO) verpachtet. Die Verteilnetzbetreiber haben Entscheidungskompetenzen bezüglich Rahmenvorgaben für den Betrieb sowie Netzentwicklungsplanung, langfristige Versorgungssicherheit i. S. von Assetmanagement, Bilanzkreismanagement und Netznutzungsmanagement.
Der operative Netzbetrieb (Wartung, Instandhaltung und Entstörung für das Verteilund Übertragungsnetz) sowie der Netzbau werden in den Regionalgesellschaften
durch die jeweiligen Netzservicegesellschaften durchgeführt.
In der RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH ist die Organisationseinheit
Asset-Service Hoch-/Höchstspannungsnetz u. a. für die Projektierung und den Bau
der Hochspannungsfreileitungen zuständig. Die Projektierung und der Bau von
Hochspannungsfreileitungen wird im Auftrag der RWE Transportnetz Strom GmbH
oder des DSO der RWE Westfalen Weser Ems AG bzw. der RWE Rhein Ruhr AG
von der RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH durchgeführt.
Die Instandhaltung und der Betrieb von Hochspannungsfreileitungen wird im Auftrag
der RWE Transportnetz Strom GmbH und des DSO der RWE Westfalen Weser
Ems AG von der RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH durchgeführt. Im
Bereich der RWE Rhein Ruhr AG wird die Instandhaltung und der Betrieb von
Hochspannungsfreileitungen im Auftrag der RWE Transportnetz Strom GmbH und
des DSO der RWE Rhein Ruhr AG von der RWE Rhein Ruhr Netzservice GmbH
durchgeführt.
Übergreifend werden von der RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH (Organisationseinheit: Asset-Service Hoch-/Höchstspannungsnetz/Projektierung) Instandhaltungskonzepte (z. B. Inspektionszyklen, Beurteilungsmaßstab für Korrosionsschäden) erstellt. Befunde, die für die Instandhaltung der Masten relevant sind,
werden beurteilt und daraus abzuleitende Instandsetzungsmaßnahmen werden zur
Entscheidung dem jeweiligen DSO bzw. der TSO vorgelegt.
Die RWE-Systems ist im RWE Konzern der interne Dienstleister, u. a. verantwortlich
für Beschaffungsvorgänge.
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Durchführung der Auditierung
Auftragsgemäß wurden die Prozesse Planung, Bau und Instandhaltung für Hochspannungsfreileitungen in den Versorgungsbereichen der Regionalgesellschaften
RWE Westfalen Weser Ems AG und RWE Rhein Ruhr AG sowie des Transportnetzes in den Regionalgesellschaften RWE Westfalen Weser Ems AG und RWE Rhein
Ruhr auditiert.
Aufgrund der konzerninternen Zuständigkeiten wurden die Prozesse Planung und
Bau bei der RWE Westfalen Weser Ems AG und der Prozess Instandhaltung bei der
RWE Westfalen Weser Ems AG und RWE Rhein Ruhr AG betrachtet.
Im Rahmen eines Dokumentenchecks wurde festgestellt, welche Anforderungen
des TÜV Prüfstandards HSFL 45 mit Hilfe der von der RWE Energy AG übergebenen Dokumentation nachgewiesen wurden. Aufbauend auf dem Dokumentencheck
wurde in den Audits anhand der internen Abläufe bei RWE der jeweilige Prozess in
den beschriebenen Organisationseinheiten an ausgewählten Vorgängen erörtert
und an wesentlichen Anforderungen des TÜV Prüfstandards HSFL 45 gespiegelt.
Die Audits dienten dazu, die Steuerung der Prozesse sowie die Vorgaben in den
zentralen Bereichen zu betrachten.
Die Umsetzung der Vorgaben in den ausführenden Bereichen (intern und extern)
wurden durch Stichprobenaudits in vier Leitungsbereichen, der zentralen Beschaffung (RWE Systems) und bei sieben repräsentativen externen Dienstleistern verifiziert. Dabei wurden sowohl die organisatorischen Regelungen an den Schnittstellen
zu den zentralen Bereichen betrachtet als auch die Umsetzungen der Vorgaben in
den ausführenden Bereichen, Baustellen und an den Freileitungstrassen.
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Prozess Planung – Dokumentencheck/Audit zentral
Firma:
Organisationseinheit:
Verantwortlicher RWE:
RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH
Asset-Service Hoch-/Höchstspannungsnetz,
Projektierung Netzdienste Leitungen
Herr Brüninghoff
Ergebniszusammenfassung
Die RWE führt Leitungsbaumaßnahmen seit Anfang der 20er-Jahre durch. RWE
verfügt somit über langjährige Erfahrungen in der Planung und im Bau von Hochspannungsleitungen. Diese langjährigen Erfahrungen drücken sich auch im System
der Planung und des Baus von Hochspannungsleitungen aus. In den Audits wurde
deutlich, dass der Prozess „Planung und Bau von Hochspannungsleitungen ≥ 110
kV“ nachvollziehbar den Anforderungen des TÜV Prüfstandards HSFL 45 und somit
den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht. Dies gilt für die technische Ausführung und die Prozessebene. Bei den durchgeführten Audits sind Verbesserungsansätze im Bereich der Prozessdokumentation ermittelt worden, deren
Umsetzung zukünftigen Risiken für den Prozess „Planung und Bau von Hochspannungsleitungen ≥ 110 kV“ entgegenwirkt.
In den Audits ist ermittelt worden, dass der Bereich ERNN-H-L sehr großen Wert auf
eine angemessene Qualifikation sowie Berufserfahrung der relevanten Funktionsträger (z. B. Projektleiter) legt. Dies ist ein wesentlicher Baustein für das Funktionieren der Prozesse. Durch den Ausfall mehrerer Know-how-Träger sind Beeinträchtigungen der Abläufe denkbar, denen durch eine ausreichende Prozessdokumentation entgegengewirkt werden kann.
Diese Verbesserungsansätze und eventuell auftretende Prozessrisiken sind in den
jeweiligen Unterpunkten erfasst.
Als ein wichtiges Prinzip des Prozesses „Planung von Hochspannungsleitungen ≥
110 kV“ ist das „Baukastensystem“ identifiziert worden. Hierbei kommen vorrangig
standardisierte Elemente, Bauteile und -formen sowohl in der Projektierung als auch
im Bau zum Einsatz. Standardisierte Elemente haben den Vorteil, dass sowohl die
Beschaffung (Vorhaltung) als auch die ausführenden Arbeiten einfacher umzusetzen sind. Darüber hinaus gilt das Prinzip, dass überwiegend erprobte Techniken,
Materialien und externe Dienstleister zum Einsatz kommen. Hierdurch kann der Prüfungs- und Überwachungsaufwand in der Planungsphase deutlich reduziert werden.
Das Risiko von Nacharbeiten und des Ausfalls eines externen Dienstleisters verringert sich dadurch.
Aufgrund der Einführung der neuen DIN-EN 50341-3-4 (VDE 0210-3) ist jedoch eine
Anpassung des bestehenden Baukastensystems an die aktuellen Vorgaben notwendig. Die Anpassung erfolgt bedarfsorientiert.
Das Audit im Bereich ERNN-H-L hat gezeigt, dass die Planungsabläufe nachvollziehbar gelenkt, umgesetzt und wirksam sind.
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Darüber hinaus gilt der Grundsatz der Verantwortlichkeit des externen Dienstleisters
für seine zu erbringenden Leistungen bzw. Lieferungen. Der Bereich ERNN-H-L
kommt jedoch der üblichen Sorgfaltspflicht nach, indem planungsspezifische Prüfungen durchgeführt werden.
Der Planungsvorgang entspricht somit in seiner Durchführung und in seinen Ergebnissen den Anforderungen des Prüfstandards HSFL 45.
Die Tätigkeiten der Projektierungsabteilung werden durch qualifizierte und erfahrene
Mitarbeiter ausgeführt. Prozesskritische Ablaufschritte werden durch speziell geschulte Mitarbeiter umgesetzt.
Die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern erfolgt vorzugsweise auf der
Grundlage langjähriger positiver Erfahrungen, welche jedoch noch nicht systematisch erfasst und ausgewertet werden. Die Erfahrungen mit den externen
Dienstleistern bzw. das Wissen um die Qualifikation der externen Dienstleister ist
verbunden mit der Präsenz der RWE-Mitarbeiter und RWE-Führungskräfte im Unternehmen. Mit dem Ausfall von Mitarbeitern bzw. von Führungskräften besteht das
Risiko des Know-how-Verlustes, einhergehend mit Problemen in der Projektumsetzung.
Es kommen – soweit technisch sinnvoll bzw. verfügbar – erprobte und standardisierte Techniken und Materialien zum Einsatz. Diese Vorgehensweise mindert Risiken
in der Planungsphase und reduziert den Aufwand für Kontroll- und Abnahmetätigkeiten.
Aus den oben genannten Gründen kann der Prüfaufwand verringert werden. Prüfungen werden nur durch erfahrenes Fachpersonal durchgeführt. Anzumerken ist,
dass dokumentierte Prüfpläne, die die auszuführenden Prüfschritte nach Art, Umfang, Vorgehensweise usw. beschreiben, nicht durchgängig vorhanden sind.
Organisation
Der Bereich ERNN-H-L umfasst u. a. die zwei Abteilungen „Technik“ (H-LT) und
„Projekte“ (H-LP). Die Abteilung „Technik“ steht als Dienstleister für fachliche Fragestellungen im Bereich Auswahl und Dimensionierung von Hochspannungsfreileitungs-Komponenten zur Verfügung. Darüber hinaus ist die „Profilprüfung“ Teil der
Abteilung „Technik“.
Die Abteilung „Projekte“ koordiniert die Projektarbeit und stellt unter anderem die
Projektleiter.
Projektinitialisierung
Die Projektinitialisierung erfolgt durch den jeweiligen Netzbetreiber.1 Die hiermit verbundene Beauftragung des Bereiches ERNN-H-L, Dienstleistungstätigkeiten für den
Netzbetreiber auszuführen, erfolgt im Rahmen von Standardbeauftragungen. Der
Netzbetreiber stößt somit den Planungsprozess an, der anschließend als iterativer
Prozess zwischen dem Bereich ERNN-H-L als Dienstleister und den beauftragen1
TSO und DSO sind Auftraggeber der Netzservicegesellschaften.
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den Organisationseinheiten (DSO und TSO) ausgeführt wird. Die Projektverantwortung und -entscheidung verbleibt jedoch beim Netzbetreiber.
Der Netzbetreiber, als projektinitialisierende Organisationseinheit, erarbeitet die konzeptionellen Vorlagen. Auf dieser Grundlage klärt der Bereich ERNN-H-L technische
Fragestellungen, erstellt Machbarkeitsstudien und Kostenanalysen und koordiniert
die Tätigkeiten im Rahmen der Planerstellung
Der Planungsprozess beinhaltet verschiedene Planungsstufen. In der ersten Planungsstufe (Vorplanung) werden die Grobtrassen (verschiedene Varianten) auf der
Grundlage grundsätzlicher wirtschaftlicher Überlegungen ermittelt. Diese werden
dem Netzbetreiber zur Auswahl und Entscheidung vorgelegt. Mit der Auswahl und
Verabschiedung der Grobtrasse erfolgt der Eingang des Projektes in die Bauliste
und die Festlegung des Projektteams bzw. des Projektleiters durch den Netzservice
(ERNN-H-L). Im Anschluss an die Aufnahme des Projektes in die Bauliste erfolgt die
Vergabe und Erarbeitung der Planungsunterlagen durch externe Planungsbüros.
Mit der Vorlage der abgeschlossenen Vorplanung wird das Übergabegespräch terminiert und durchgeführt. Mit dem Übergabegespräch geht die Projektverantwortung
auf den Projektleiter über. Das Übergabegespräch ist nicht durch eine einheitliche
Agenda festgeschrieben.
Das Einholen der öffentlich-rechtlichen Genehmigungen fällt nicht in den Aufgabenbereich des Bereichs ERNN-H-L. Diese Aufgaben obliegen den zuständigen Stellen
beim TSO.
Auswahl der externen Dienstleister, Ingenieurbüros
Die Erstellung der detaillierten Planungsunterlagen erfolgt grundsätzlich durch externe Planungsbüros. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen der projektbezogenen
Einzelvergabe nach Ausschreibung der Leistungen2 und der Vergabe auf der
Grundlage von Rahmenverträgen.
Der Prozessschritt „Auswahl der externen Dienstleister, Ingenieurbüros“ beginnt mit
der Definition der Leistungsbeschreibung durch den Projektleiter, wobei die Leistungsbeschreibungen in der Regel in standardisierter Form vorliegen.
Der Bieterkreis der anzufragenden Planungsbüros hängt vom Anforderungsprofil der
auszuschreibenden Leistungen ab. Zu den Kriterien für eine Aufnahme in den Kreis
der anzufragenden Büros gehören u. a. erforderliche Kapazitäten, Qualifikationen
der Mitarbeiter, Qualität der erbrachten Leistungen. Eine Datensammlung bzw. Datenbank, die als Grundlage für die Auswahl der anzufragenden Büros dienen könnte, liegt noch nicht vor. Die Auswahl der anzufragenden Dienstleister basiert somit
auf den Erfahrungen der Mitarbeiter mit den jeweiligen Planungsbüros und erfolgt in
Zusammenarbeit mit RWE Systems mit fachlicher Unterstützung durch den Bereich
ERNN-H-L.
Die Angebotsanfrage, auf der Grundlage der standardisierten Leistungsbeschreibungen und den Festlegungen zum Bieterkreis, erfolgt durch RWE Systems.
2
Leistungen werden grundsätzlich durch RWE Systems ausgeschrieben.
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Die eingehenden Angebote werden im Preisspiegel erfasst und dem Bereich ERNNH-L zur fachlichen Überprüfung zugestellt.
Vergabeverfahren
Im Anschluss hieran werden protokollierte Vergabegespräche3 geführt mit der anschließenden Erstellung eines dokumentierten Vergabevorschlages durch RWE
Systems unter Mitwirkung des Bereichs ERNN-H-L und des Projektleiters.
Danach wird durch den Bereich ERNN-H-L der Bestellbegleitbogen formuliert.
Hiermit wird die Freigabe zur Beauftragung des Planungsbüros durch den zuständigen Vorgesetzten, in Abhängigkeit vom Auftragswert, erteilt. Im Anschluss hieran erfolgt die Beauftragung durch RWE Systems.
Ausführung der Planung
Mit der Beauftragung stehen dem Planungsbüro die relevanten Informationen (Leistungsbeschreibung, Terminvorgaben) zur Durchführung der Leistungen zur Verfügung. So werden z. B. die Hauptabmessungen für die statischen Dimensionierungen von der Gruppe „Statik“ der Abteilung ERNN-H-L vorgegeben. Dies erfolgt nach
Rücksprache mit dem Projektleiter, der die Vor-Ort-Situation kennt.
Während der Planungsausführung hält der Projektleiter die erforderliche Kommunikation zum Planungsbüro aufrecht. Er ist Ansprechpartner bei Änderungen in den
Leistungsbeschreibungen bzw. bei terminlichen Abweichungen. Es liegt im Verantwortungsbereich des Projektleiters, terminliche Veränderungen in der Planungsphase zu erkennen und darauf angemessen zu reagieren.
Kontrolle, Nachbesserung
Mit dem Abschluss der Planerstellung erfolgt die Übergabe der Planungsunterlagen
an den Projektleiter. Dieser überprüft die Unterlagen auf Übereinstimmung mit den
Anforderungen, welche in den Leistungsbeschreibungen definiert sind. Mängel in
den Planungsunterlagen werden dem Planungsbüro angezeigt und von diesem behoben.
Freigabe
Die Freigabe der Planungsunterlagen erfolgt durch die Organisationseinheit „Profilprüfung“. Die Profilprüfung, als qualitätssichernde Instanz, führt im technischen Bereich stichprobenartige Kontrollen der Planungsunterlagen auf Einhaltung der Planungsvorgaben durch. Eine gesonderte Prüfung der Auswahl bzw. Dimensionierung
von Komponenten vor Freigabe erfolgt nicht, da dies durch die Einhaltung des Baukastensystems und der Verwendung von Standardkomponenten nicht zwingend erforderlich ist.
Im Falle der Vergabe der Planungsleistungen an Planungsbüros, mit denen keine
oder nur geringe Erfahrungen vorliegen, werden externe Statikbüros beauftragt, die
statischen Berechnungen gegen zu rechnen.
3
Die Protokollierung erfolgt durch RWE Systems.
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Dokumentation
Projekte werden in einem Projektordner angemessen dokumentiert. Diesem kommt
während der Planungsphase, vor allem aber in der anschließenden Bauphase, besondere Bedeutung zu.
Eine Prozessdokumentation, die den gesamten Prozess zusammenhängend beschreibt, konnte nicht eingesehen werden. Es sind jedoch einzelne Prozessablaufschritte dokumentiert.
Bezogen auf den Prozessablaufschritt „Lieferantenmanagement“ ist festzuhalten,
dass für RWE Systems ein einheitlicher Prozess aufgesetzt und dokumentiert werden soll.
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Prozess Bau – Dokumentencheck/Audit zentral
Firma:
Organisationseinheit:
Verantwortlicher RWE:
RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH
Asset-Service Hoch-/Höchstspannungsnetz,
Projektierung Netzdienste Leitungen
Herr Brüninghoff
Ergebniszusammenfassung
Das Audit des Bereichs ERNN-H-L hat ergeben, dass die Abläufe nachvollziehbar
gelenkt, umgesetzt und wirksam sind. Der Bauvorgang entspricht somit in seiner
Durchführung und in seinen Ergebnissen den allgemein anerkannten Regeln der
Technik.
Die Tätigkeiten des Bereichs ERNN-H-L werden durch qualifizierte und erfahrene
Mitarbeiter ausgeführt. Prozesskritische Ablaufschritte werden durch speziell geschulte Mitarbeiter umgesetzt.
Die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern erfolgt vorzugsweise auf der
Grundlage langjähriger positiver Erfahrungen, welche jedoch noch nicht zentral erfasst und ausgewertet werden. Die Erfahrungen mit den externen Dienstleistern
bzw. das Wissen um die Qualifikation der Nachunternehmer ist verbunden mit der
Präsenz der RWE-Mitarbeiter und RWE-Führungskräfte im Unternehmen. Mit dem
Ausfall von Mitarbeitern bzw. Führungskräften besteht das Risiko des Know-howVerlustes, einhergehend mit Problemen in der Projektumsetzung.
Es kommen – soweit technisch sinnvoll bzw. verfügbar – erprobte und standardisierte Techniken und Materialien zum Einsatz. Diese Vorgehensweise mindert Risiken
in der Bauphase und reduziert den Aufwand für Kontroll- und Abnahmetätigkeiten.
Aus den oben genannten Gründen kann der Prüfaufwand verringert werden. Prüfungen werden nur durch erfahrenes Fachpersonal durchgeführt. Anzumerken ist,
dass ein dokumentierter Prüfplan, der die auszuführenden Prüfschritte nach Art,
Umfang, Vorgehensweise usw. beschreibt, nicht vorhanden ist.
Planungsvorgaben hinsichtlich der Stahlbeschaffung und -lagerung werden durch
die Planungsabteilung „Statik“ vorgenommen.
Auswahl der externen Dienstleister, Hersteller, Auftragnehmer
z
z
bauausführende Firmen:
Die Auswahl der bauausführenden Firmen (Montagefirmen, Betonbauer usw.)
erfolgt gemäß der Vorgehensweise im Bereich der Planung.
Stahl:
RWE lässt Stahl zur Mastherstellung in großen Mengen durch einen ausgewählten Masthersteller bei bekannten Walzwerken einkaufen. Diese Vorgehensweise wurde gewählt, da dieser Masthersteller über das erforderliche
Know-how für die Stahlbeschaffung verfügt.
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z
Die chemischen und mechanischen Wareneingangsprüfungen des Stahls erfolgen im Auftrag von RWE sowohl durch die Masthersteller als auch durch Dritte.
Solange keine Freigabe des Stahls erfolgt ist, lagert dieser in einem Sperrlager.
Das Sperrlager dient somit der Qualitätssicherung
Mit der Freigabe der Stahllieferungen werden diese vom Sperrlager in das
Hauptlager überführt. Hier steht der Stahl für die Herstellung zur Verfügung.
Nach der Produktion werden die einzelnen Profile eindeutig gekennzeichnet
und baugruppenweise gebündelt für den Abruf bereitgestellt.
Stromkreismaterial:
Der Jahresbedarf an Stromkreismaterial wird europaweit durch RWE Systems
ausgeschrieben.
Die Anlieferung der Armaturen, Isolatoren usw. erfolgt nach stichprobenartiger
Kontrolle durch die Fachabteilung und Freigabe in den Fertigungsstätten.
Vergabeverfahren
z
z
z
bauausführende Firmen:
Die Auftragsvergabe an bauausführende Firmen (Montagefirmen, Betonbauer
usw.) erfolgt gemäß der Vorgehensweise im Bereich der Planung.
Stahl:
RWE hat langjährige Rahmenverträge mit verschiedenen qualifizierten Mastherstellern abgeschlossen. Die Beistellung des Stahls erfolgt durch RWE. Diese
Vorgehensweise verringert die Abhängigkeit von einem Masthersteller.
Stromkreismaterial:
Für die Beschaffung des Stromkreismaterials liegen Rahmenverträge mit den
entsprechenden externen Dienstleistern vor. Diese Rahmenverträge umfassen
den „normalen“ jährlichen Bedarf. Darüber hinausgehende Anforderungen (z. B.
für Großprojekte) werden im Rahmen von Ausschreibungen und Einzelvergaben geregelt (siehe hierzu auch „Planung“).
Ausführung Bau
Die Übergabe der Informationen und Planungsunterlagen aus der Planungs- in die
Bauphase wird sichergestellt, indem der Projektleiter, als Koordinator der Planungsphase, ebenfalls die Bauphase koordiniert.
z
z
Einweisung:
Die Gestellung des Baustellen-Koordinators erfolgt aus dem jeweiligen regionalen Bereich Operation, sodass dadurch die Kenntnis örtlicher Rahmenbedingungen gewährleistet ist. Die Phase der Bauausführung beginnt mit der Einweisung des Baustellen-Koordinators (Bereich Operation) durch den Projektleiter,
der auch Koordinator in der Planungsphase war. Mit dem Vorgang der Einweisung übernimmt der Baustellenkoordinator die Verantwortung für die Vor-OrtKoordination als auch die Prüf- und Abnahmetätigkeiten auf der Baustelle. Die
Verantwortung des Projektleiters bleibt davon unberührt.
Dokumentation:
Der Projektordner wird von den Baustellen-Koordinatoren übernommen. Die
Grundstruktur eines Projektordners ist für jede Baustelle identisch. Ein wichtiges Element des Projektordners ist der Arbeitsplan, welcher einem Terminplan
entspricht.
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
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z
z
z
Materialien:
Relevante Materialien (Stahl, Stromkreismaterial) werden den bauausführenden
Firmen durch RWE beigestellt. Die Disposition und Freigabe des Materials erfolgt RWE-zentral, sodass eine Materialeingangsprüfung durch den BaustellenKoordinator entfällt.
Stromkreismaterial:
Die Wareneingangsprüfung auf der Baustelle obliegt dem Baustellenkoordinator.
Fundamente:
Die bauausführenden Firmen beschaffen und liefern den geforderten Beton und
Bewehrungsstahl.
Prüfungen:
Die Prüfungen auf der Baustelle liegen in erster Linie im Verantwortungsbereich
der bauausführenden Firma, wobei die Prüfungen durch den jeweiligen Auftrag
definiert werden. Darüber hinaus werden baubegleitende Prüfungen entweder
durch den Baustellen-Koordinator oder durch beauftragte Fremdfirmen stichprobenartig durchgeführt. Ein dokumentierter Prüfplan, der die auszuführenden
Prüfschritte nach Art, Umfang, Vorgehensweise usw. beschreibt, ist nicht vorhanden.
Dokumentation
Projekte werden in einem Projektordner angemessen dokumentiert.
Eine Prozessdokumentation, die den gesamten Prozess zusammenhängend beschreibt, konnte nicht eingesehen werden. Es sind jedoch einzelne Prozessablaufschritte dokumentiert.
Der Bauakte kommt während der Bauphase besondere Bedeutung zu. Mit dem Abschluss der Bauphase lässt der Projektleiter die Revisionsunterlagen erstellen. Die
Bauakte und die Revisionsunterlagen werden anschließend zusammengeführt.
Im Bereich ERNN-H-L ist ein elektronisches Informationssystem vorhanden, in das
alle trassen-spezifischen Merkmale eingepflegt werden. Dieses Informationssystem
für Hochspannungsfreileitungen steht anderen Organisationseinheiten zur Verfügung.
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
Prozess Instandhaltung – Dokumentencheck/Audit dezentral
Firma:
Organisationseinheit:
Verantwortlicher RWE:
RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH
Operation 110/220/380 kV Strom
Bau und Instandhaltungsplanung/Primärtechnik
Herr Stehr
Ergebniszusammenfassung
Allgemeines
Gemäß der DIN 31051 Stand 1985 beschreibt der Begriff „Instandhaltung“ alle Maßnahmen
• zur Bewahrung und Wiederherstellung eines Soll-Zustandes sowie
• zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes technischer Mittel eines
Systems
Die Instandhaltung beinhaltet Maßnahmen:
• der Inspektion
Feststellung und objektive Beurteilung des Ist-Zustandes eines Betriebmittels
• der Wartung
Maßnahme zur Bewahrung des Soll-Zustandes von Betriebsmitteln
• der Instandsetzung
Wiederherstellung des Soll-Zustandes von Betriebsmitteln
Der Punkt „Verbesserung“, der seit 2003 ein Bestandteil der Instandhaltung gemäß
DIN 31051 ist, ist in der vorgestellten IH-Strategie (letzte inhaltliche Überarbeitung
von 2000) noch nicht enthalten.
Typische Elemente der „Verbesserung“ werden im „Erfahrungsrückfluss“ gelebt.
Normen, technische Regeln, gesetzliche Regeln, ....
Die aktuelle Instandhaltungsstrategie beinhaltet die wesentlichen Rechtsgrundlagen
und Rahmenbedingungen als Grundlagen und Vorgaben für die Umsetzung der Instandhaltung.
Hierzu gehören:
• das Energiewirtschaftsgesetz
• die zweite Verordnung zur Durchführung des Energiewirtschaftsgesetzes
• das Haftpflichtgesetz
• Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Elektrizitätsversorgung von
Tarifkunden
• Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte
• Unfallverhütungsvorschriften
• Anerkannte Regeln der Technik
• Rechtsprechung zum Organisationsverschulden
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
Instandhaltungsstrategie
Die übergeordnete aktuelle Instandhaltungsstrategie liegt in dokumentierter Form in
der Version aus dem Jahr 2000 vor.
Die Strategieentwicklung sowie die Aktualisierung der Instandhaltungsstrategie ist
als dynamischer Prozess ausgebildet. Zur Weiterentwicklung werden auch unter Beteiligung von ERNN-H-L Erfahrungswerte ausgetauscht.
Die Instandhaltungsstrategie definiert, in Anlehnung an die DIN 31051, in einer allgemeinen Form den Begriff und den Umfang der Instandhaltung.4 Darüber hinaus
werden die “Grundsätze einer möglichen Instandhaltungsstrategie“ festgehalten.
Die Instandhaltungsstrategie ist, bezogen auf Maste und Fundamente, als zustandsorientiert ausgebildet. Für die Freileitungsarmaturen, Isolatoren und Leiterseile hat die Instandhaltungsstrategie vorbeugenden Charakter. Sind aufgrund äußerer
Ereignisse (Orkan, Sturm, etc.) Inspektionen erforderlich, so erfolgen diese ereignisorientiert.
Aus der Instandhaltungsstrategie wurde eine Handlungsanweisung abgeleitet, die
Grundlage der Instandhaltungsplanung und der Umsetzung der Instandhaltung ist.
Planung der Instandhaltung
Die Instandhaltungsstrategie wird über die Instandhaltungsplanung auf die operative
Ebene der Instandhaltungsprozesse heruntergebrochen. Über eine „FeedbackSchleife“ aus den operativen Bereichen wird die Instandhaltungsplanung bzw. die
Instandhaltungsstrategie kontinuierlich angepasst und verbessert.
Es sind eindeutige Inspektionsintervalle definiert, die unterteilt sind nach
• Befliegung
Befliegung der Leitungstrassen mit dem Hubschrauber im 1-Jahres-Turnus.
Dies wird in FRIDA dokumentiert.
• Begehung
Begehung der Leitungstrasse (ohne Besteigen der Maste) im 1-Jahres-Zyklus.
Dokumentation erfolgt in FRIDA.
• Intensivinspektion
Intensivinspektion des Mastes durch Absteigen im 5-Jahres-Turnus. Die Dokumentation erfolgt in FLIZI.
Für die Umsetzung der Wartungsmaßnahmen sind ebenfalls eindeutige Intervalle
definiert.
Instandsetzungsmaßnahmen werden im Rahmen der Budgetplanung für DSO/TSO
von Netzservices (Operation) identifiziert, vorkalkuliert und nach erfolgter Freigabe
durch den DSO/TSO durchgeführt.
4
Es ist anzumerken, dass die Detaillierung der Instandhaltungsstrategie als solche nicht ausformuliert ist.
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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Es werden umfangreiche Reports erarbeitet,5 welche quartalsweise an die verantwortlichen Stellen kommuniziert werden. Von dort gehen diese sowohl an die Geschäftsleitung der WWE Netzservice GmbH als auch an TSO und DSO.
Auswahl der externen Dienstleister, Hersteller, Auftragnehmer
Inspektionen (Befliegung, Begehung, Intensivinspektion) werden durch eigenes, erfahrenes Personal durchgeführt.
Wartungsarbeiten und Instandsetzungsarbeiten werden sowohl durch eigenes Personal als auch durch externe Dienstleister durchgeführt.
Der Auswahlprozess für externe Dienstleister beschränkt sich auf eine relativ geringe Anzahl an Firmen, mit denen langjährige positive Erfahrungen vorliegen und die
präqualifiziert sein müssen. Darüber hinaus werden die externen Dienstleister nach
der Auftragsausführung bewertet. Diese Bewertungen fließen in die Festlegungen
zum Bieterkreis ein.
Externe Dienstleister, die sich für den Bieterkreis qualifizieren wollen, erhalten über
die Vergabe von Probeaufträgen die Möglichkeit, sich zu qualifizieren. Des Weiteren
müssen diese Firmen über Referenzen, entsprechende Personalqualifikationen,
ausreichende Ressourcen usw. verfügen.
Die Ausschreibung der Arbeiten erfolgt durch RWE Systems unter Einbindung der
Netzservices (Operation). Hierbei werden standardisierte Leistungsbeschreibungen
verwendet.
Die Angebote gehen bei RWE Systems ein und werden dort ausgewertet.
Vergabeverfahren
Die Vergabeverhandlungen werden durch RWE Systems unter Einbeziehung der
Abteilung ERNN-H-OB (Bau- und Instandhaltungsplanung) durchgeführt.
Die Auftragsvergabe erfolgt durch RWE Systems. Die Vergabe erfolgt auf der
Grundlage der Vergaberichtlinien sowie der bislang erbrachten Ausführungsqualität.
Ausführung der Instandhaltungsmaßnahmen
Inspektion
Inspektionsmaßnahmen werden unterteilt nach:
• Befliegungen
Befliegung der Leitungstrassen mit dem Hubschrauber im 1-Jahres-Turnus.
• Begehungen
Begehung der Leitungstrasse (ohne Besteigen der Maste) im 1-Jahres-Zyklus.
• Intensivinspektionen
Intensivinspektion des Mastes durch Absteigen im 5-Jahres-Turnus (20 % der
Leistungen pro Jahr).
5
Die Reports umfassen Inspektionen, Instandhaltungsmaßnahmen und Intensivinspektionen.
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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Die Inspektionsmaßnahmen werden durch erfahrene Freileitungsmonteure durchgeführt. Lediglich die Flugleistungen werden durch externe Dienstleister ausgeführt.
Befliegungen werden jährlich im Spätsommer durchgeführt, während Begehungen
in den Wintermonaten erfolgen. Intensivinspektionen werden durch Absteigen der
Maste alle 5 Jahre durchgeführt.
Fehlerbilder zur Klassifizierung von Schäden/Mängel liegen in dokumentierter Form
vor und werden dem Inspektionspersonal gegenüber kommuniziert und zugänglich
gemacht.
Die Ergebnisse der Inspektionsmaßnahmen werden im EDV-Tool „FRIDA“ dokumentiert. Die Fachabteilung (ERNN-H-L von RWE WWE) beurteilt die Relevanz von
größeren Inspektionsbefunden. Die Verfolgung von zeitlich hinausgeschobenen
Maßnahmen obliegt je nach Größenordnung ERNN-H-L oder dem jeweiligen Netzservice (Bau und IH-Planung). In den Leitungsbereichen werden zurückgestellte Befunde und zugeordnete Maßnahmen nicht verwaltet.
Wartung
Die Wartungsmaßnahmen umfassen folgende Maßnahmen:
• Schutzstreifenpflege
• Betreuung von Baumaßnahmen im Schutzstreifen
Einweisung von Baufirmen und ggf. Festlegung von Sicherungsmaßnahmen.
• Ausbesserung der Signatur
Pflege und Anpassung von Leitungskennzeichnungen, Umsignierungen usw.
• Pflege von Maststandorten
Freihaltung der Maststandorte von Bewuchs
Wartungsarbeiten werden sowohl durch eigene Mitarbeiter als auch durch externe
Dienstleister durchgeführt. Die Dokumentation und Datenpflege erfolgt in den Datenbanken FRIDA und FLIZI.
Instandsetzung
Instandsetzungsmaßnahmen umfassen folgende Maßnahmen:
• Korrosionsschutzmaßnahmen
• Sofortmaßnahmen bei Störungen
• Kleinere Reparaturen
Instandsetzungsarbeiten werden wie Baumaßnahmen abgewickelt, das heißt, es
wird ein Baustellenkoordinator von ERNN-H-OB benannt, der die Instandsetzungsarbeiten leitet und koordiniert. Der Baustellen-Koordinator – siehe Audit „Planung
und Bau“ – wird im Baustellen-Eröffnungsgespräch in die Baustelle eingewiesen.
Das Baustellen-Eröffnungsgespräch läuft nach einer standardisierten und dokumentierten Vorgehensweise ab. Merkmale wie beispielsweise Gefahrenbereiche, Baustellen-Besonderheiten, Besonderheiten im Ablauf werden hierbei angesprochen
und dokumentiert.
Der Baustellen-Koordinator verfügt über definierte Aufgaben und Befugnisse. Er ist
berechtigt, Anweisungen zu erteilen und ggf. die Baustelle stillzulegen.
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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Der Baustellen-Koordinator betreut in der Regel mehrere Baustellen. Die Prüfungen
und Abnahmen, die er hierbei ausführt, sind nicht in einem Prüfplan festgehalten. Er
hat jedoch stichprobenartig mindestens 10 % der Leistungen zu prüfen.
Externe Dienstleister, die neu zum Einsatz kommen, unterliegen einer intensiveren
Betreuung durch den Baustellen-Koordinator als externe Dienstleister, für die umfangreiche Erfahrungswerte vorliegen.
Kontrolle, Nachbesserung
Kontrollmaßnahmen werden, wie unter „Ausführung der Instandhaltungsmaßnahmen“ beschrieben, durchgeführt. Hierbei festgestellte Mängel/Probleme werden behoben. Umfangreichere Probleme werden der zuständigen Fachabteilung (ERNN-HL) gemeldet, die problemgerechte Lösungen entwickelt.
Abnahme
Externe Leistungen werden durch den Baustellen-Koordinator abgenommen und
dokumentiert.
Dokumentation
Eine Prozessdokumentation, die den gesamten Prozess zusammenhängend beschreibt, konnte nicht eingesehen werden. Es sind jedoch einzelne Prozessablaufschritte dokumentiert.
Besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den EDV-Tools „FRIDA“
und „FLIZI“ zu.
FRIDA, das seit Mitte 2005 im Einsatz ist,6 dient der Dokumentation von Befliegungen und Begehungen und der daraus folgenden Befunde. Die aus den Befunden resultierenden Maßnahmen werden durch FRIDA nachgehalten. Darüber hinaus werden Bauanzeigen erfasst.
FLIZI dient der Dokumentation der Intensivinspektionen, somit der Zustandserfassung und -bewertung der überprüften Maste wie z. B. des Korrosionsschutzanstriches.
Zweckmäßige Auswertungsmöglichkeiten (z. B. Anzeige aller Maste mit Fundamentschäden) liegen gegenwärtig noch nicht vor.
Erfahrungsrückfluss
Ein überregionaler Erfahrungsaustausch mit anderen Netzbetreibern zu technischen
Fragestellungen erfolgt im freien Turnus.
Ein Erfahrungsaustausch intern erfolgt regelmäßig, und ist in den Grundzügen instrumentalisiert (z. B. mit Highlight-/Downlight-Übersicht).
Schulungen erfolgen bedarfsbezogen.
6
Vor Mitte 2005 sind Excel-Arbeitsblätter und Karteikarten zum Einsatz gekommen.
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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Prozess Instandhaltung – Dokumentencheck/Audit dezentral
Firma:
Organisationseinheit:
Verantwortlicher RWE:
RWE Rhein Ruhr Netzservice GmbH
Operation 110/220/380 kV
Koordination IH – Planung Leitungen
Herr Niepel
Wesentliche Punkte des Prozesses Instandhaltung bei der RWE RR sind gleich zu
der Prozessgestaltung bei RWE WWE. Daher werden im Folgenden nur zu den Ergebnissen von RWE WWE ergänzende Feststellungen dokumentiert.
Ergebniszusammenfassung
Keine Abweichungen zu RWE WWE.
Planung der Instandhaltung
Keine Abweichungen zu RWE WWE.
Ausführung der Instandhaltungsmaßnahmen
Keine Abweichungen zu RWE WWE.
Dokumentation
Keine Abweichungen zu RWE WWE.
Darüber hinaus werden in einer übergreifenden Arbeitsgruppe sinnvolle Auswertungsmöglichkeiten für das EDV-Tool „FLIZI“ entwickelt, die bis ca. Juni 2006 vorliegen sollen. Letztgenannte Auswertungen werden in die Instandhaltungsplanung
eingehen.
Gegenwärtig besteht das Problem, dass viele verschiedene Datenbanken existieren, die nicht miteinander verknüpft sind. Es ist jedoch ein Projekt aufgesetzt, welches die Vereinheitlichung der Datenbanken und die Möglichkeit der Auswertungen
von Informationen zum Ziel hat.
Darüber hinaus ist der „Arbeitsbegleitender technischer Überwachungsbericht“
(ATÜ) als Entwurf vorhanden. Der ATÜ dient zur Bewertung der bauausführenden
Firmen während der Bauphase. Dies hat den Vorteil, dass baubegleitende Mängel
besser erfasst und der Nachunternehmerbewertung zugeführt werden können.7 Der
ATÜ dient somit auch als Prüfprotokoll für die Bauausführung.
7
Es werden dann nicht nur, dies ist gegenwärtig der Fall, Nachunternehmerbewertungen auf der Grundlage der
Abschlussbewertungen durchgeführt.
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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Erfahrungsrückfluss
Keine Abweichungen zu RWE WWE.
Es wurde eine Arbeitsgruppe „Erden“ aufgrund von 4 Vorfällen aus dem Jahre 2005
ins Leben gerufen. Diese Arbeitsgruppe, welche sich aus Mitgliedern verschiedener
Abteilungen zusammensetzt (RWE RR, RWE WWE, Fachabteilungen), hat den Auftrag, entsprechende Verbesserungsmaßnahmen zu erarbeiten,8 welche anschließend Bestandteil der Montagerichtlinie bzw. einer Betriebsanweisung werden sollen.
Somit hätten diese Verbesserungsmaßnahmen ebenfalls verpflichtenden Charakter
für externe Dienstleister.
8
Es liegt ein Vorschlag in der Entwurfsphase vor, der den Auditoren präsentiert wurde (Stichwort: Flaggenkennzeichnung).
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Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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Auditierung, Anwendung und Umsetzung
Die Umsetzung der Vorgaben in den ausführenden Bereichen (intern und extern)
wurde durch Stichprobenaudits bei externen Dienstleistern, ausführenden Stellen
und vor Ort, laut Tabelle, verifiziert.
Übersicht Auditplan - Audits vor Ort
Nr.
Firma
Prozess
1 Trassierung SAG EL GmbH CeGIT Trassierung
Wolbeckstraße 21
45329 Essen
Planung
2 Korrosionsschutzfirmen
3 Statikfirmen
Fa. Hützen
Wiehagen 23
45472 Mülheim
SAG Energieversorgungslösungen GmbH
Wolbeckstraße 21
45329 Essen
Instandhaltung
4 Korrosionsschutzfirmen
5 Montagefirmen
Fa. Goldkuhle
Bahnhofstraße 1
40883 Ratingen
ALPINE-ENERGIE Deutschland GmbH
Wolfentalstraße 29
88400 Biberach
Cteam Consulting & Anlagenbau GmbH
Im Stocken 6
88444 Ummendorf
SAG
Energieversorgungslösungen GmbH
Am Alten Galgen 17
56410 Montabaur
1. Leitungsbereiche Weser Ems
Büro und Werkstatt, Trassenbesichtigung
Leitungsbereich Gersteinhof:
Alte Brockumer Straße 4
59368 Werne
2. Leitungsbereich Weser Ems
Büro, Werkstatt
Leitungsbereich Ibbenbüren:
Nikestraße 16
49477 Ibbenbüren
1. Leitungsbereich Rhein Ruhr
Büro, Werkstatt
Leitungsbereich Bad Kreuznach:
Wolfsheimer Straße 1
55543 Bad Kreuznach
2. Leitungsbereich Rhein Ruhr
Büro und Werkstatt
Leitungsbereich Neuss:
Collingstraße 2
41460 Neuss
RWE Systems
Instandhaltung
6 Statikfirmen
7 Montagefirmen
8 Leitungsbereich
9 Leitungsbereich
10 Leitungsbereich
11 Leitungsbereich
12
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Planung
Bau
Planung
Bau
Instandhaltung
Instandhaltung
Instandhaltung
Instandhaltung
Vergabeverfahren
Abschlussbericht
Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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Prozess Planung – Trassierung
Ergebniszusammenfassung
Allgemeines
Der auditierte Dienstleister ist ISO 9001:2000 zertifiziert.
Auswahl der Dienstleister
Kriterien für die Auswahl der Dienstleister: personelle und technische Ressourcen,
Qualifikation, Erfahrungen, regionale Präsenz, Bonität.
Die Einbindung von Subunternehmern muss RWE angezeigt und mit entsprechenden Qualifizierungsnachweisen hinterlegt werden.
Bei technischen oder projektbezogenen Fragen wendet sich der Verantwortliche des
Dienstleisters an den entsprechenden Projektleiter (Organisationseinheit ERNN-H-L
der RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH).
Vergabeverhandlungen
Vergabeverhandlungen werden zwischen den potenziellen Auftragnehmern, RWESystems und dem Projektleiter durchgeführt.
Ausführung
Nach der Auftragserteilung werden der Projektleiter und das Projektteam benannt.
Dies wird im Auftragsbegleitbogen (Teilprojektauftrag) dokumentiert. In diesem Dokument sind ebenfalls die Verantwortlichen auf RWE-Seite festgelegt. Zudem sind
hier die wesentlichen Projekttermine festgehalten.
Jedes Projekt (mit seinem Projektleiter) wird in der Projektliste festgehalten. Es existiert jedoch keine Gesamtübersicht über die Fertigungsstellungsgrade der einzelnen
Projekte.
Die Kontrolle der einzelnen Projekte erfolgt übergreifend durch regelmäßige, wöchentliche Besprechungen zwischen den Baustellenkoordinatoren und den Projektleitern.
Die Projekte werden in einem Projektordner dokumentiert. Dieser Projektordner unterliegt einer Standardstruktur. Die Projektunterlagen werden über einen Zeitraum
von 10 Jahren archiviert.
Umfangreiche Projekte werden mittels des Projekthandbuches (APH) dokumentiert
(Leitfaden für große Projekte) und durch Termin- bzw. Projektpläne gesteuert.
Nach der Auftragsvergabe erfolgt eine erste Projektbesprechung zwischen Projektleiter (Dienstleister) und Projektleiter (RWE) hinsichtlich Feinabstimmung. Im Anschluss erfolgt eine Vor-Ort-Begehung nach Einladung durch den Projektleiter
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Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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(RWE). Es erfolgt eine Aufnahme der Geländedaten durch den Dienstleister (Messtrupp misst Gelände auf) für die nachfolgende Erstellung der Planunterlagen. Die
Planunterlagen (Profilplan, Lageplan, Übersichtsplan) werden mittels Softwaretools
durch den Dienstleister erstellt.
Die Software FM-Profil, als eines der wesentlichen Tools zur Planerstellung, wird allen Nachunternehmern von RWE zur Verfügung gestellt.
Die Prüfung der Planunterlagen im Anschluss an die Planerstellung erfolgt mittels:
• Checkliste zur Profilprüfung (abgestimmt mit RWE)
• automatisiert mittels FM-Check
Eine wichtige Grundlage für die Planerstellung bilden folgende Punke:
• Arbeitsanweisung zu FM-Profil
• Richtlinie zur Planerstellung (digitale Profile)
• geltende Normen, Richtlinien
• projektspezifische Vorgaben
Änderungen in den o. g. Vorgaben werden intern kommuniziert. Bei Bedarf werden
Schulungen durchgeführt.
Änderungen der Planungsvorgaben werden zwischen Projektleiter (Dienstleister)
und Projektleiter (RWE) abgestimmt. Eine enge Kommunikation ist durch langjährige Zusammenarbeit sichergestellt.
Einbindung von Subunternehmern
Die Einbindung von Subunternehmern durch Dienstleister kann erst nach Freigabe
durch RWE erfolgen (wurde nur in Ausnahmefällen praktiziert). Subunternehmer
müssen entsprechende Qualifikationen nachweisen. Darüber hinaus werden sie
durch den Dienstleister geschult.
Die Überprüfung der ausführenden Tätigkeiten der Subunternehmer durch den Projektleiter (Dienstleister) erfolgt gegenwärtig unsystematisch bei Gefährdungspotenzial und Auffälligkeiten. In Zukunft werden die Prüfungen auf der Grundlage einer
Checkliste durchgeführt. Eine systematische Prüfplanung existiert nicht, Prüfungen
basieren weitgehend auf der Grundlage der Erfahrungen des Projektleiters
(Dienstleister).
Eine abschließende Bewertung des Subunternehmers erfolgt am Ende der Tätigkeiten.
Qualifikation der Mitarbeiter
Unerfahrene Mitarbeiter werden durch erfahrene Kollegen begleitet. Darüber hinaus
gibt es Schulungen für den Software-Einsatz und für die Projektleitung.
Jährlicher Erfahrungsaustausch auf Projektleiter-Ebene erfolgt über die Bereiche
Planung, Statik und Bau hinweg.
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Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
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Prozess Planung – Statik
Ergebniszusammenfassung
Allgemeines
Die auditierten Dienstleister sind ISO 9001:2000 zertifiziert.
Nach Aussagen der Dienstleister basiert die gute Kommunikation mit RWE (vorrangig auf dem technischen Gebiet) auf dem technischen Know-how der fachlichen Ansprechpartner bei RWE.
Auswahl der Dienstleister
Es sind nur wenige qualifizierte Firmen auf dem Markt vorhanden. Davon sind für
RWE 7 präqualifiziert.
Die Einbindung von Subunternehmern für die Konstruktionszeichnungen muss RWE
nicht angezeigt werden. RWE wird in der Regel freiwillig informiert.
Bei technischen Fragen wendet sich der Verantwortliche des Dienstleisters an den
entsprechenden Projektleiter bei RWE.
Vergabeverhandlungen
Die Beauftragung erfolgt über Rahmenverträge und Leistungsverzeichnisse, in denen die abzurufenden Leistungen festgelegt sind.
Leistungen werden durch den Projektleiter von RWE formlos abgerufen.
Ausführung
Die Berechnungen zur Statik erfolgen nach den Vorgaben von RWE. Am Ende dieser Phase stehen die Berechnungen zur Statik und die Systemzeichnungen. In der
Konstruktion werden Werkstattzeichnungen erstellt. Der Projektleiter des
Dienstleisters prüft und gibt diese frei.
Ein Einsatzplan (Personalplan, Terminplan) liegt vor und wird gepflegt.
Einbindung von Subunternehmern
Die Einbindung von Subunternehmern erfolgt lediglich im Bereich der Werkstattzeichnungen. Berechnungen zur Statik werden nicht extern vergeben.
Die Überprüfung der ausführenden Tätigkeiten der Subunternehmer erfolgt durch
den beauftragenden Dienstleister.
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Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
Qualifikation der Mitarbeiter
Die Statiker sind durchweg Diplom-Ingenieure. Die Konstrukteure sind Techniker.
Neue Mitarbeiter werden intensiv eingearbeitet.
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Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
Prozess – Bau
Ergebniszusammenfassung
Allgemeines
Die auditierten Dienstleister führen Arbeiten mit eigenem Personal bzw. freigegebenen Subunternehmern aus.
Es besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit RWE.
Auswahl der Dienstleister
Kriterien für die Auswahl der Dienstleister: personelle und technische Ressourcen,
Qualifikation, Erfahrungen, regionale Präsenz, Bonität.
Vergabeverhandlungen
Leistungen werden über Ausschreibungen vergeben.
Vergabeverhandlungen werden zwischen dem Dienstleister, RWE Systems sowie
ERNN-H-L durchgeführt.
Ausführung
In einem Terminplan werden die relevanten Projekttermine festgehalten.
Während der Projektdurchführung besteht enger Kontakt zu RWE. Auf der Baustelle
ist der Baustellenkoordinator (Bau und IH-Planung) Ansprechpartner.
Die Hauptmaterialien werden durch RWE gestellt und auf die Baustelle geliefert.
Ein Baustellenordner wird auf jeder Baustelle nach einem Standardverzeichnis geführt.
Es finden interne Abnahmen der Bauleistungen durch den Bauleiter (Dienstleister)
statt. Ein Prüfplan existiert jedoch nicht. Im Anschluss hieran erfolgt die Abnahme
durch RWE (Bau und IH-Planung).
Einbindung von Subunternehmern
Die Einbindung von Subunternehmern (welche durch den Nachunternehmer beauftragt werden) muss durch RWE genehmigt werden.
Qualifikation der Mitarbeiter
Unerfahrene Mitarbeiter werden durch erfahrene Kollegen begleitet. Die Fluktuation
ist gering. Mitarbeiter arbeiten über viele Jahre zusammen.
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31.05.06
Prozess Instandhaltung – Korrosionsschutz
Ergebniszusammenfassung
Allgemeines
Die auditierten Dienstleister sind mittelständische Unternehmen und setzen eigenes
Fachpersonal mit langjähriger Erfahrung ein. Sie führen fast ausschließlich Korrosionsschutzmaßnahmen an Freileitungsmasten durch. Es besteht eine langjährige
Zusammenarbeit mit RWE.
Auswahl der Dienstleister
Kriterien für die Auswahl der Dienstleister: personelle und technische Ressourcen,
Qualifikation, Erfahrungen, regionale Präsenz, Bonität.
Ausführung
Nach der Auftragserteilung werden der Vorarbeiter und die Kolonne festgelegt und
in einem Terminplan die relevanten Projekttermine festgehalten. Die durchschnittliche Kolonnenstärke liegt bei 8-12 Mitarbeitern. Führungskräfte der Dienstleister informieren sich regelmäßig über den Stand der Arbeiten.
Während der Projektdurchführung besteht enger Kontakt zu RWE. Auf der Baustelle
ist der RWE-Baustellenkoordinator Ansprechpartner.
Folgende Tätigkeiten werden in der Regel ausgeführt:
• Manuelle Entrostung
• Grundierung (2 Schichten)
• Deckbeschichtung
Es finden interne Abnahmen der Tätigkeiten statt. Hierfür werden entsprechende
Prüfmitteln eingesetzt. Externe Abnahmen durch den RWE-Baustellenkoordinator
werden immer nach der manuellen Entrostung, häufig nach dem Auftragen der
Grundierung und Deckbeschichtung durchgeführt.
Eine Endabnahme durch RWE (Schichtdickenmessung) wird mit einer Stichprobenhäufigkeit von 10 % der Masten mit 40 Messpunkten pro Mast durchgeführt und dokumentiert (Schichtdickenprotokoll). Die Ergebnisse gehen in die Bewertung des
Dienstleisters ein. Zudem wird eine Endbewertung durch die RWE-Baustellenkoordinatoren durchgeführt.
Die Beschichtungsmaterialien werden durch RWE beigestellt.
Qualifikation der Mitarbeiter
Es werden erfahrene Mitarbeiter eingesetzt.
Besonderer Wert wird auf den Arbeitsschutz und regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen gelegt.
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Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
Prozess Instandhaltung – Leitungsbereiche
Ergebniszusammenfassung
Die Auditoren nahmen in einem Leitungsbereich an einer Besprechung der Baustellen-Koordinatoren teil. Die Besprechung wird wöchentlich abgehalten. Die Besprechung hatte folgenden Inhalt:
•
•
•
Besprechung/Diskussion der anstehenden Maßnahmen, festgestellten Probleme oder Besonderheiten,
Erfahrungsrückfluss aus dem Tagesgeschäft,
Dokumentation Schadensbefund und Bewertung durch die Organisationseinheit
ERNN-H-L der RWE Westfalen Weser Ems Netzservice GmbH am Beispiel einer verbogenen Diagonale.
In einem Leitungsbereich nahmen die Auditoren an einer Intensivinspektion und Begehung teil:
•
•
•
Die Teilnahme an der Intensivinspektion ergab, dass die Arbeiten wie vorgegeben durchgeführt werden.
Die Teilnahme an der Begehung ergab, dass die Arbeiten wie vorgegeben
durchgeführt werden.
Das Inspektionspersonal konnte in beiden Fällen die erforderlichen Prüf- und
Dokumentationsvorgaben korrekt wiedergeben. Die Dokumentation der Intensivinspektion erfolgt in FLIZI.
In einem Leitungsbereich nahmen die Auditoren an einer Befliegung teil. Die Befliegungen werden jährlich mit erfahrenen Piloten (Fremdfirmen), erfahrenen Monteuren (eigenes Personal) und mit geeigneten Hubschraubern durchgeführt. Bei der
Befliegung können viele Korrosionsprobleme ohne Gefahr für den Monteur und ohne Freischalten der Leitung bewertet werden. Darüber hinaus können die Leiterseile
vor einem geeignetem Hintergrund – im Gegensatz zur Besichtigung der Seile von
unten mit Kontrastproblemen – bewertet werden.
In einem Leitungsbereich konnten die Auditoren den Vorgang „Austausch eines
Eckstiels“ über den gesamten Prozess hinweg auditieren.
•
•
•
•
Bei einer Begehung wurde der deformierte Eckstiel erfasst.
Zur Stabilisierung des Mastes wurden Soforthilfemaßnahmen durch den Bereichsleiter initiiert und durch die Monteure am Mast angebracht.
Parallel wurde die Organisationseinheit ERNN-H-L der RWE Westfalen Weser
Ems Netzservice GmbH konsultiert.
Nach der Materialbestellung bzw. nach Eingang des Materials erfolgte der Austausch des Eckstiels vor Ort im Beisein der Auditoren.
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Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
Prozess – Vergabeverfahren
Ergebniszusammenfassung
Der Utility-Einkauf als Teil des operativen Einkaufs beschafft:
1.
2.
Montagearbeiten Hochspannung
Material Hochspannung
Die Informationen zu den Vergabeverfahren, welche die Auditoren durch die technischen Abteilungen im Rahmen der Audits in den zentralen und dezentralen Bereichen erhalten haben, wurden im vollen Umfang bestätigt.
An zwei Beispielen wurde die gesamte Prozesskette Beschaffung, von der Anfrage
durch die technischen Abteilungen bis zur Beauftragung, über SAP (und zusätzliche
Dokumentationen), nachvollzogen.
Besondere Bedeutung im Zusammenhang mit der Auswahl und der Vergabe von
Leistungen und der Beschaffung von Material hat die Nutzwertanalyse, welche regelmäßig ab 250.000 € Beschaffungsvolumen (teilweise ab 100.000 €) durchgeführt
wird.
Zudem existiert ein Einkaufshandbuch, in welchem die Beschaffungsvorgänge und
Abläufe geregelt sind.
Darüber hinaus ist zu betonen, dass gegenwärtig ein strategisches Lieferantenmanagement eingeführt wird.
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Netzaudit Hochspannungsfreileitungen Rev. 1.0
31.05.06
Ergebnis
Die operativen Phasen des Netzaudits, Dokumentencheck, zentrale und dezentrale
Audits und die stichprobenartige Auditierung der Anwendung und Umsetzung zeigen deutlich, dass die Prozesse Planung, Bau und Instandhaltung bei der RWE
Energy AG und den beteiligten Tochterunternehmen RWE Rhein Ruhr AG, RWE
Westfalen Weser Ems AG, RWE TSO Strom GmbH sowie den eingebundenen externen Lieferanten aktuell von den Beteiligten beherrscht werden und den anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Hier sind die lange praktische Erfahrung der
betrachteten Abteilungen, das hohe fachliche Know-how der beteiligten Mitarbeiter
sowie die langjährige erprobte Zusammenarbeit mit den ausgewählten Lieferanten
entscheidende Faktoren für die Qualität und Stabilität der betrachteten Prozesse.
Insgesamt lässt sich im Bereich der Dokumentation der Prozessbeschreibungen
Optimierungspotenzial erkennen, das sich in unterschiedlicher Ausprägung in verschiedenen Teilen der auditierten Prozesse wiederfindet. Als Beispiele sind hier die
Erfahrungen und Einschätzungen zu den externen Dienstleistern, die Festlegung
von Prüfplänen für die Bauausführung sowie die Beschreibung wichtiger Abläufe zu
nennen. Es ist zu erwarten, dass unerwartete Veränderungen in der Struktur bzw. in
der Verfügbarkeit der wesentlichen erfahrenen Mitarbeiter die Bedeutung einer angemessenen Dokumentation für den reibungslosen Ablauf der Prozesse stark zunehmen lässt.
Aus diesem Grund wäre zum jetzigen Zeitpunkt eine Analyse der Prozesse unter
dem Gesichtspunkt der angemessenen und notwendigen Dokumentation sowie angemessener Personalressourcen und -qualifikationen zur Aufrechterhaltung der
Prozessqualität empfehlenswert.
Darüber hinaus ist der systematische Verbesserungsprozess für die Instandhaltung
unter verstärkter Nutzung von vorhandenen IT-Systemen zur weiteren langfristigen
Optimierung der Instandhaltungsstrategie fortzuführen.
Wir empfehlen, die Vorgaben der zentralen Bereiche bezüglich der anzuwendenden
Normenstände bei der Berechnung und Dimensionierung von Stahlgittermasten bei
Reinvestitionsmaßnahmen, Mastaufstockungen etc. mit noch zu erarbeitenden Aussagen der DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE) abzugleichen, eventuelle Abweichungen zu bewerten und bei
Bedarf die zentralen Vorgaben anzupassen.
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Die auszugsweise Wiedergabe des Dokuments und die Verwendung zu Werbezwecken bedürfen der schriftlichen Genehmigung der TÜV SÜD Industrie Service GmbH
und der TÜV Rheinland Industrie Service GmbH. Die Prüfergebnisse beziehen sich
ausschließlich auf die untersuchten Prüfgegenstände.
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