Australien - Escales
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Australien - Escales
Artikel „Australien - Mit dem Rollstuhl bis ans Ende der Welt“ Ein Bericht von Rafaela Bertels erschienen in Heft Nr. 4-2014, Juli 2014 © Escales-Verlag Talstr. 58, 77887 Sasbachwalden Tel. 07841 - 684 11 33 E-Mail: info@escales-verlag.de www.escales-verlag.de Australien Mit dem Rollstuhl ans andere Ende der Welt Ein Bericht von Rafaela Bertels Berlin im Winter, brrr, eiskalt und frühe Dunkelheit. Nein, nicht mit uns! Wir wollten raus und zwar ins Warme, und das am besten auch für einige Wochen (zumindest bis der Frühling kommt). Einigermaßen barrierefrei sollte es auch sein, zu exotische Ziele schieden daher aus. Nach einiger Diskussion einigten wir uns auf Australien, schließlich wollte mein Freund da immer schon mal gerne hin und auch ich war einem zweiten Besuch auf dem fünften Kontinent nicht abgeneigt. Australien sollte unseren Informationen zufolge auch gut mit dem Rollstuhl machbar sein, unsere Neugier war geweckt, was sprach also noch dagegen? Das Reiseziel war entschieden! na Apartment Hotel in St. Kilda, einem Stadtteil Melbournes. Dort hatten wir für die gesamte Dauer unseres Aufenthalts ein behindertengerechtes Studio-Apartment mit vollausgestatteter Küchenzeile inklusive Waschmaschine und Trockner gemietet, jedoch ohne Verpflegung. Dies gab uns die nötige Flexibilität, um unser Programm unabhängig von festen Essenszeiten in einem Hotel durchzuführen. Der nächste Supermarkt befand sich bereits auf der anderen Straßenseite. Die Versorgung war also gesichert. Und auch sonst ließ die Infrastruktur rund um unser Apartment ernährungstechnisch keine Wünsche offen. Auch die Möglichkeit vor Ort Wäsche machen zu können, ist ein unschätzbarer Vorteil, spart dies doch einiges bei der Mitnahme an Gepäck. Doch was wollten wir dort konkret machen? Welche Gegenden und Städte wollten und konnten wir in dreieinhalb Wochen sehen? Alles zu sehen, das ist angesichts der unendlichen Weite Australiens und der gigantischen Entfernungen schier unmöglich. Dafür bräuchte man dann schon mehrere Monate. Also entschieden wir uns mehr oder weniger bewusst für eine Standortreise, d.h. unser Quartier durchgängig in einer bestimmten Stadt zu beziehen. Das gab uns die Möglichkeit, diese Stadt mit ihrem Umland intensiver zu erfahren und ein Stück des Australian Way of Life zu erleben. Unsere Wahl fiel schließlich auf Melbourne, die Kulturstadt Australiens. Flug und Unterkunft war für uns Reiseprofis dank Internet schnell gebucht, alles weitere sollte sich vor Ort ergeben. Erste Erkundungen: Die nächsten Tage und Wochen verbrachten wir damit, die sehr kosmopolitische Metropole Melbourne mit all ihren Facetten und ihrer kulturellen Vielfalt ausgiebig kennenzulernen. So starteten wir am Dienstag, nachdem wir uns von der langen Anreise erholt hatten und wir endlich mal wieder in einem Bett schlafen konnten, einen ausgiebigen Rundgang durch St. Kilda, unserem Stadtteil mit dem nahegelegenen Strand, dem Pier und den netten kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés. Dabei entdeckten wir auch eine kleine Bäckerei mit osteuropäischen Backwerk (Monarch cake shop) und kamen ins Gespräch mit deutschen Touristen, die eine vor langer Zeit nach Australien ausgewanderte Verwandte besuchten. Den Abend ließen wir bei "Pizza e Birra" ausklingen. Flug nach Melbourne: Am Sonntag, den 10. Februar 2014 ging es also von Amsterdam via Abu Dhabi nach Melbourne, wo wir am Montag Abend gegen halb sieben Ortszeit ankamen. Die Anreise verlief dank vorbestellten Rollstuhlservice problemlos. Gepäck und Rollstuhl konnten wir am Zielort recht schnell in Empfang nehmen (was leider nicht selbstverständlich ist, doch dazu später mehr), und so ging es dann per Rollstuhltaxi (das man - anders als in Deutschland - auch ohne Vorbestellung bekommen kann) zu unserem Domizil, dem Adi- Rollstuhl-Kurier 4-2014 Zentrum von Melbourne: Am nächsten Morgen machten wir uns auf in das Zentrum von Melbourne. Der Weg dahin ging ziemlich flott, zumal wir von St. Kilda auch eine gute und barrierefreie Straßenbahnanbindung hatten. Apropos Straßenbahn, auch wenn die Stadt Melbourne bzw. das Land Australien sich in Punkto Barrierefreiheit durchaus auszeichnen, in diesem Punkt weist die Stadt leider einen deutlichen Minus- - 22 - Stadtansichten von Melbourne. punkt auf, was die Fortbewegung von mobilitätseingeschränkte Personen angeht, doch dazu später. Nach dieser Tour bummelten wir durch Chinatown. Dort nahmen wir auch unser Abendessen ein. Die in diesem Teil der Stadt ebenfalls beheimatete Berlin Bar, für Wahlberliner wie uns eigentlich ein Muss, war leider nicht barrierefrei, so dass ich dieser nur alleine, ohne meinen Freund, auf einen "Angela Merkel"-Cocktail einen Besuch abstatten konnte. Auch wenn der Inhaber dieser Bar aus Frankreich kam, fühlte ich mich doch an diesem in Ost- und Westberlin unterteilten und durch den Zoll getrennten Ort nicht nur an meine Wahlheimat erinnert, sondern auch ein Stück in eine andere Zeit versetzt. Im Zentrum angekommen, bummelten wir gemütlich durch die Straßen, insbesondere durch die zahlreichen Laneways, kleine interessante Gassen mit netten kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés, wo wir auch in entspannter Atmosphäre unseren Mittagssnack einnahmen. Wir sahen die berühmte Flinders Street Station, ein wunderschönes Bahnhofsgebäude aus viktorianischer Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts und besuchten die St. Paul's Cathedral zum Evening Song. Durch Zufall landeten wir danach auch noch in einem (kostenlosen) Indigious Konzert (grand organ) im Rathausaal - die perfekte Gelegenheit dieses beindruckende viktorianische Gebäude einmal von innen zu sehen. Am darauf folgenden Freitag war ein besonderer Tag - Valentinstag - der Tag der Verliebten, für den allerorts in vielen Geschäften und Lokalen bereits viel Werbung gemacht wurde - und auch wir hatten für den Abend mit etwas Glück einen schönen Tisch im Donovans, einem schönen Strandlokal, ergattert. Zugegeben nicht ganz preiswert - aber sehr lecker und auch dank aufmerksamen, jedoch nicht aufdringlichem Service auf alle Fälle sein Geld wert und somit keine Touristenfalle. Wir hatten sogar einen Fensterplatz zugewiesen bekommen und konnten so einen romantischen Sonnenuntergang erleben. Was gibt es Schöneres an so einem Tag! Danach waren wir müde. Es war schon spät und es ging zurück nach St. Kilda, schließlich war morgen auch noch ein Tag, an dem wir unsere City Tour fortsetzten konnten. Dies taten wir dann auch und unternahmen mit dem Melbourne Visitor Shuttle im barrierefreien Niederflurbus für 5 $ (Rollstuhlfahrer fahren kostenlos) eine größere Rundfahrt. Dies ist eine gute und preiswerte Gelegenheit, sich einen größeren Überblick über die Stadt und ihre einzelnen Stadtviertel zu verschaffen, ohne sich müde laufen zu müssen. Während der Tour, an der man beliebig ein- und aussteigen konnte, wurden auch umfangreiche Erklärungen in englischer Sprache gegeben. So bekamen wir viele Tipps, was wir uns in den nächsten Tagen alles noch angucken sollten. Anschließend besuchten wir das EUREKA-Skydeck, die höchste Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre, von wo wir Melbourne aus der Vogelperspektive betrachten konnten. Obwohl der Abend im Donovans spät geworden war, standen wir am nächsten Morgen doch rechtzeitig auf, denn wir wollten zum Queen Victoria Market, wo man neben Klamotten, Souvenirs und allerhand Schnickschnack, auch frisches Obst, Gemüse, Fleisch, Käse und sonstige Delikatessen erstehen konnte. Es machte einfach Spaß, durch die Gassen der weitläufigen Markthallen zu schlendern und dem bunten Treiben staunend zuzusehen. An diesem Tag erlebten wir jedoch leider auch unseren ersten Regenschauer in "Down under", der uns MALLORCA IM ROLLI auf exklusiver Finca Can Caballera Rolligerechte Finca mit Pool Rolligerechter Strand bei Palma Rolligerechte Badezimmer Drei barrierefreie Apartments mit eigenen Terrassen, rollstuhlgerechten Bädern, erhöhten elektr. Betten (auf Wunsch Pflegebett), breiten Türen, Heizung, SAT-TV, WiFi, großer Pool mit Gegenstromanlage und großflächigen erhöhten Liegen. Alle Hilfsmittel (Duschrolli, etc.) vorhanden. Hamburg 040 - 48 36 69 . Mallorca 0034 - 971 14 07 73 . beucksanta@web.de www.rolli-hotels.de/mallorca - 23 - Rollstuhl-Kurier 4-2014 Australien Der innere Hafen von Melbourne. Melbourne: Nationalgallerie des Bundesstaates Victoria. eine Zwangspause bei McDonald’s verordnete, bevor wir nach Carlton oder auch "Little Italy" (der Name machte weitere Erklärungen hinsichtlich der Beschreibung dieses Viertels überflüssig) aufbrachen. dem Teller - im Charcoal Lane, einem Indigious Restaurant in "Brunswick", das gleichzeitig auch benachteiligten Jugendlichen eine Chance auf Beschäftigung gibt. Als zwei politisch denkende und interessierte Menschen sollte natürlich auch die Politik auf dieser Reise nicht zu kurz kommen, und so durfte ein Besuch des Regionalparlaments von Victoria nicht fehlen. Denn auch wenn zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Sitzungswoche des Parlaments keine offiziellen Führungen durch das Gebäude angeboten wurden, so konnten wir doch wenigstens einen Blick in die beeindruckenden Räumlichkeiten dieses prachtvollen viktorianischen Gebäudes werfen und sogar ganz spontan eine Debatte sowohl des Ober- als auch Unterhauses verfolgen. Anschließend stärkten wir uns bei Red Pepper, einem kleinen Lokal mit preiswerter und schmackhafter indischer Küche in der Nähe des Parlaments, bevor wir bei einem hausgebrauten Ale in der Mountain Goat Brewery in Richmond den Tag ausklingen ließen. Am Sonntag war wieder ein Tag in St. Kilda angesagt. Nach einem sehr beeindruckenden als auch interessanten Besuch des Jewish Museum of Australia, welches sich fast in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Domizil befand, besuchten wir - das Wetter klarte sich langsam auf - den St. Kilda Market an der Esplanade. Die neue Woche wollten wir mal nach East Brunswick oder auch Braunschweig Ost fahren; von unserem Standort aus gesehen fast bis zum Ende der Straßenbahnlinie 96. Dort besuchten wir Abbotsford Convent, ein mittlerweile stillgelegtes Kloster, wo sich zwischenzeitlich einige nette Cafes und von Zeit zu Zeit auch kulturelle Veranstaltungen etabliert zu haben scheinen. Nach einem Rundgang durch East Brunswick ließen wir den Abend am Yarra River im Stadtzentrum bei einem leckeren einheimischen Bier ausklingen. Bevor mein Freund am darauffolgenden Abend mit dem Zug zu seinem spontanen Overnight-Kurztrip nach Sydney aufbrach, wovon er separat erzählen wird (ich entschloss mich, da ich Sydney von meinem letzten Australienbesuch schon kannte und auf die fast 900 km weit entfernte Reise diesmal verzichten wollte, in Melbourne zu bleiben), statteten wir noch der historischen State Library of Victoria mit ihren großzügigen Lesesäalen einen Besuch ab. Nachdem ich ihn am Abend zum Zug begleitet hatte, nutzte ich die Zeit, eine Runde mit der kostenfreien City Circle Tram, einer alten nostalgischen, leider nicht barrierefreien Straßenbahn, zugleich ein Wahrzeichen von Melbourne, zu fahren. Am nächsten Tag erwartete uns wahres Kaiserwetter. Bei strahlend blauen Himmel wanderte wir durch die bunte Chapel Street, mit ihren netten kleinen Läden und Restaurants. Danach ging es in den Royal Botanical Garden (freier Eintritt), der uns mit seinen prachtvollen, wahrlich könglichen Gartenanlagen zahlreiche Fotomotive bot. Von hier aus unternahmen wir einen Abstecher zu den großen Sportanlagen (Melbourne Cricket Ground und Rod Laver Arena). Am Abend erwartete uns ein besonderes kulinarisches Highlight. Wir probierten das erste Mal Känguruh, denn auch wenn wir auf dieser Reise bislang noch keinem Känguruh begegnet sind (was sich in der Stadt, vom Zoo abgesehen, auch als schwierig erweisen dürfte), so hatten wir dieses entzückende und wohlschmeckende Tierchen doch wenigstens schon auf Am nächsten Morgen jedoch war ich fast ein wenig neidisch auf meinen Freund. Während er mir per SMS verkündete, bei strahlendem Sonnenschein vorm berühmten Opernhaus zu stehen mit einer wundervollen Aussicht auf die berühmte Har- Erinnerungsfoto vor der Staatsbibliothek von Victoria. Rollstuhl-Kurier 4-2014 Stadtbild von Melbourne. - 24 - Das Cooks Cottage in Melbourne. Die “Königlichen Arcaden” in Melbourne. bourbridge, stand ich an diesem Tage im leider verregneten Frankston und verfluchte innerlich den Moment, in dem ich mich entschlossen hatte, einen Abstecher zu diesem bei Sommerwetter sicherlich herrlichen Melbourner Vorort ans Meer zu machen. Jedoch - und so hat sich der Abstecher nach Frankston doch wieder ein wenig gelohnt - bekam ich im Gespräch mit einer Dame des dortigen Visitor Center den Tipp, während unserer Besuchs in Melbourne unbedingt das kleine Goldgräberstädtchen Bendigo zu besuchen (Originalton: "Bendigo is lovely"), was wir in den nächsten Tagen auch taten. für dieses Event kräftig die Werbetrommel gerührt. Wir unternahmen aber auch einen Abstecher zum Strand von Brighton Beach mit seinen wunderschönen bunten Strandhäuschen. Die Stadt Bendigo, die wir an einem Montag besuchten, entpuppte sich als malerisches Goldgräberstädtchen, mit dem Zug in knapp zwei Stunden von Melbourne Southern Cross aus zu erreichen. Aus der quirligen Metropole Melbournes kommend, empfanden wir die dortige Ruhe auch als wohltuend, wenngleich die Stadt, weil die meisten Lokalitäten schon am späten Nachmittag geschlossen waren, auch etwas verschlafen wirkte. Dennoch versprühte dieses Städtchen, dem man seinen Reichtum aus der Goldgräberzeit durchaus ansah, viel Charme angesichts vieler gut erhaltener viktorianischer Gebäude und gepflegter Parkanlagen. Die Dame im Visitor Center von Frankston hatte wahrlich nicht zu viel versprochen: Bendigo is really lovely. Erste Anlaufstelle in Bendigo war auch hier das Visitor Center, untergebracht in der Zuvor standen jedoch noch zwei weitere Highlights auf dem Programm. Zum einen die White Nights, eine große nächtliche Kulturveranstaltung. Dabei wurden viele Gebäude der Innenstadt, unter anderem die berühmte Flinders Street Station, in leuchtende Farben getaucht und es herrschte die ganze Nacht überall in der Stadt ein reges Treiben. Zugegeben, stellenweise war es sogar sehr voll, schließlich hat die Stadt - 25 - Rollstuhl-Kurier 4-2014 Australien Gepflegte Parkanlagen in Bendigo. Alte Goldmine in Bendigo. alten Post, wo wir umfassend und äußerst freundlich beraten wurden. Kurzerhand buchten wir eine barrierefreie Tour mit der alten Straßenbahn durch die Stadt. Ein wirklich einmaliges Erlebnis! lischen Bundestaat zu machen, und zwar nach Adelaide. Ein nicht weniger ausschlaggebendes Kriterium für diese spontane Entscheidung war auch der Wetterbericht, der für die nächsten Tage einen Temperatursturz und hohe Regenwahrscheinlichkeit in Melbourne bei gleichzeitigen Sonnenschein in Adelaide prognostizierte. Nach so viel Stadt wollten wir natürlich auch etwas Natur erleben, und was lag da näher, als ein Ausflug an die berühmte Great Ocean Road, einer direkt am Ozean entlangführenden Straße. Mit einem barrierefreien Fernbus ging es am Dienstag in das Küstenstädtchen Lorne, wo wir köstliches "Seafood" direkt am Pier mit Blick auf das Meer genossen. Fahrt nach Adelaide: Per barrierefreiem Fernbus der Firma Firefly ging es an einem Freitagabend wieder Overnight - die Busfahrt ist schließlich zum Schlafen da - in die Hauptstadt Südaustraliens. Dort kamen wir pünktlich um 6 Uhr morgens am dortigen Busbahnhof an. Die Stadt erwachte langsam zum Leben. Zunächst stärkten wir uns bei einem kurzen Frühstück mit Kaffee, Orangensaft und Croissant in einem Hotel, bevor wir vom Zentrum Adelaides mit dem Linienbus in die deutsche Enklave Hahndorf aufbrachen. Ein kleines Dorf, gegründet von deutschen Auswanderern in den Adelaide Hills, ca. 28 km vom Zentrum Adelaides entfernt, benannt nach ihrem Kapitän Hahndorf. Es ließ zwar einerseits ein wenig Heimatgefühl am anderen Ende der Welt aufkommen, andererseits wirkte es aber auch ein wenig kommerziell. Unseren Besuch haben wir jedoch keineswegs bereut, im Gegenteil, hat er doch unseren Blickwinkel auf das Leben unserer Landsleute in anderen Ländern geschärft, inklusive aller vorherrschenden Klischees. Da ich seit meinem ersten Besuch in Australien während des Weltjugendtags in Sydney noch regen Mailkontakt zu meiner Gastmutter in Maroochydore pflege, wollte ich auf dieser Reise ans andere Ende der Welt die Gelegenheit nutzen, sie wieder einmal persönlich zu sehen. Da sie während unserer Zeit in Melbourne einige Tage bei ihrer dort lebenden Tochter verbrachte, bot es sich geradezu an, und so haben wir uns an einem Mittwochvormittag in einem Café am Federation Square im Zentrum von Melbourne verabredet und haben von dort einen Spaziergang durch Melbourne gemacht. Der nächste Tag stand wieder im Zeichen der Kultur: Das kostenfreie Ian Potter Museum am Federation Square mit seiner großen Sammlung an moderner Kunst. Danach schloss sich ein Rundgang durch das elegante East Melbourne an, bevor wir den Abend im German Club Tivoli in Windsor bei typisch deutschen Spezialitäten mit Berliner Kalbsleber und Leberkäse ausklingen ließen. Dieser Club, den wir - trotz aller Aufgeschlossenheit auf fremde Kulturen - mit einer Mischung aus Neugier und Heimatgefühl aufsuchten - entpuppte sich jedoch mehr als Rentnertreff. Kein Wunder, erinnerte die Einrichtung doch eher an einen gutbürgerlichen Gasthof einer deutsche Kleinstadt, nicht nur wegen der Elchgeweihe an den Wänden und der leise dudelnden Heimatschnulzen im Hintergrund. Unser Fazit: Ganz nett dort und schön, es gesehen zu haben, aber einmal reicht. Die restliche Zeit verbrachten wir wieder im Stadtzentrum von Adelaide, welches zu Fuß relativ gut zu erkunden und aufgrund seiner einfachen Struktur sehr einprägsam war, was uns die Orientierung sehr leicht gemacht hat. Zu den Highlights Adelaides gehört unter anderem ein Besuch der City Market Halls, einer großen Markthalle. Es gibt auch ein kleines aber feines Chinatown. Adelaide mit den Beinamen "Festival City" oder auch "City of Churches" ist wesentlich kleiner als Melbourne, aber deshalb nicht weniger sehenswert. Auch hier würde sich ein mehrtägiger Besuch lohnen. Wir hatten, weil der Bus nach Melbourne gegen 20 Uhr zurückfuhr, nur einen vollen Tag zur Verfügung. Wir machten aber aber das Beste daraus, so dass sich die 120 AU$ (umgerechnet 80,- Euro), die uns der Trip hin und zurück kostete, durchaus gelohnt haben. Nebenbei bemerkt, angesichts der hinund zurückgelegten 1.600 KiloRollstuhlgerechter Bus meter ein guter Preis. nach Adelaide. Da uns beide die Lust gepackt und mein Freund mit seiner Overnight-Tour nach Sydney so gute Erfahrungen gemacht hatte, entschlossen wir uns mehr oder weniger spontan, gemeinsam noch einen Abstecher in einen anderen austra- Müde, jedoch wohlbehalten, kamen wir am Sonntagmorgen in der Frühe wieder an der Southern Cross Station in Melbourne an. Nach kurzem Frischmachen in unserem Apartment haben wir diesen Tag - auch angesichts der kühler gewordenen Witterung - zu einem Besuch des Immigration Museums genutzt. Unser Urlaub näherte sich langsam aber sicher (leider) schon dem Ende, und doch wollten wir noch ein paar "Must-Do's" auf dieser Reise realisieren, u.a. einen Ausflug Federation Square in Melbourne. Rollstuhl-Kurier 4-2014 - 26 - Chinatown in Adelaide. Adelaide - Stadt der Festivals. mal an den Strand und natürlich auch ein wenig Shopping machen. Wir besuchten die Docklands und die Harbourtown, ein großes neues Freiluft-Einkaufszentrum am inneren Hafen ins Yarra Valley, einem berühmten Weinanbaugebiet in Victoria. Dieser Ausflug erforderte einige Recherchen und einen gewissen Organisationssaufwand im Vorfeld. Da wir die üblicherweise angebotenen touristischen Touren in diese Region mit herkömmlichen Reisebussen wegen der mangelnden Barrierefreiheit nicht mitmachen konnten, und uns sowohl das Angebot der Firma Amblesidetours, eine barrierefreie Tour zu buchen, sowie die Option, einen Mietwagens mit Fahrer zu nehmen, zu teuer war, entschlossen wir uns, für diesen Ausflug auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. Wir studierten die Fahrpläne der Public Transport Victoria (PTV) und Ausflug ins Yarra Valley. und legten uns danach am South Beach in die Sonne. Bei einem romantischen Abendessen nahmen wir Abschied von Melbourne und von der "Spirit of Tasmania", die in der Abenddämmerung Richtung Tasmanien ablegte. Am nächsten Tag war dann unser Rückflug gebucht, jedoch erst um 11 Uhr abends, so dass wir noch den ganzen Tag in Melbourne zur Verfügung hatten. Die verbliebene Zeit nutzten wir zu einem Besuch der Rooftop Bar "Naked in the sky", von der wir einen herrlichen Blick über Brunswick hatten. Ein letztes Abendessen in einem britischen Pub in St. Kilda und schon hieß es endgültig "Goodbye St. Kilda", bevor uns das Stadtansicht von Adelaide. suchten nach passenden, barrierefreien Transportmitteln, die uns von Melbourne ins Yarra Valley bringen sollten. Geplant war, mit dem Zug von Melbourne nach Lilydale und von dort aus weiter mit einem barrierefreien Bus nach Yarra Glen zu fahren, einer Ortschaft im Yarra Valley. Bis Lilydale klappte es dann auch sehr gut, aber leider verfügte der Bus, den wir ab Lilydale nach Yarra Glen nehmen wollten, nicht über einen funktionierenden Lift. So legten wir die letzte Teilstrecke mit dem Taxi zurück, das uns dann direkt zur Weinwirtschaft Yearing Station brachte. Dort genossen wir bei gutem Wein und einem leckeren Mahl einen herrlichen Blick ins Tal. Da wir Känguruhs während unserer Zeit in Australien nicht nur auf dem Teller sondern auch in Natur erleben wollten, machten wir anschließend noch einen Abstecher zum Tierpark Healesville Sanctuary, der nur australische Tiere und vor allem viele Känguruhs zeigte. Viel Zeit hatten wir zwar nicht mehr, bis der Tierpark seine Pforten schloss, aber für ein paar Streicheleinheiten bei den geliebten Beuteltieren hat es doch noch gereicht. Nun war der Urlaub schon fast zu Ende. Zwei Tage später sollte es schon wieder Richtung Deutschland gehen. Die verbleibende Zeit wollten wir unbedingt noch ein- - 27 - Rollstuhl-Kurier 4-2014 Australien Wir erkundigten uns nach Alternativflügen. Angeboten wurde uns ein Flug nach Düsseldorf, der zwar erst um 2 Uhr nachts in Abu Dhabi starten, dafür aber um 6:30 Uhr Ortszeit in Düsseldorf ankommen sollte. Zwar bedeutete diese Option eine längere Wartezeit in Abu Dhabi für uns, dafür sollten wir dann jedoch zu einer Uhrzeit ankommen, an der eine Weiterreise vom Flughafen durchaus möglich war. Letztendlich sprach für diese Option auch, dass unsere Airline uns zwar ein Hotel in Abu Dhabi zusicherte, um die Wartezeit zu überbrücken und ein wenig auszuruhen, jedoch nicht in Amsterdam. Nach kurzer Diskussion entschlossen wir uns, den Weiterflug auf Düsseldorf umzubuchen, nicht ohne den Hinweis bzw. die Bitte, unser Gepäck einschließlich Rollstuhl dann auch zum neuen Zielort abzufertigen. Schließlich hat man im Transitbereich ja keinen Zugriff auf sein Gepäck. Im Yarra Valley. Taxi gegen halb acht zum Flughafen brachte, wo wir eine halbe Stunde später eintrafen, nichts ahnend, dass uns jetzt noch ein kleines Abenteuer erwarten würde. Chaos im Airport: Angesichts des vorherrschenden Chaos und des immer wieder neuen Ansturms von Reisenden auf die Informationsschalter der Fluggesellschaft, kostete es einige Zeit, Geduld, Mühe und energische Worte, bis wir unsere neuen Bordkarten inklusive Hotelvoucher in den Händen hielten. Endlich konnten wir gegen halb drei den Flughafen Richtung Hotel verlassen. Dort konnten wir uns stärken und auch ein wenig schlafen, bevor wir dann - am späten Abend - wieder zum Flughafengebäude zurückgingen. Da wir, um den Flughafen verlassen zu können, offiziell in die Vereinigten Arabischen Emirate einreisen mussten, reisten wir jetzt auch wieder aus. Also wieder das übliche Spiel: Passkontrolle, Sicherheitskontrolle, bei der wir in der ganzen Aufregung fast eine Tasche vergaßen, aber Gott sei Dank schnell wiedererlangten, und dann am Gate das Warten bis zum Boarding, das tatsächlich eine Stunde später als geplant begann. Bis auch der letzte Passagier seinen Platz im Flieger eingenommen hatte - immer wieder trudelten noch Reisende ein - dauerte es eine gefühlte Ewigkeit. Rückflug mit Hindernissen: Der Check-In von Rollstuhl und Gepäck verlief problemlos, ebenso der Rollstuhl-Service bis zum Flugzeug. Das Flugzeug hob auch pünktlich ab, aber dann, kurz vor Abu Dhabi, unserem Umsteigeflughafen, passierte es. Auf dem Bordbildschirm sahen wir, wie der Flieger, statt zur Landung anzusetzen, auf einmal wieder abdrehte. Was war los? Dann kam auch schon die Durchsage aus dem Cockpit, dass der Flughafen von Abu Dhabi wegen sehr starken Nebels nicht angeflogen werden könne. Stattdessen landeten wir in Al-Ain, einem technischen Ausweichflughafen mitten in der Wüste, ohne richtige Zollabfertigung. Ohne das Flugzeug verlassen zu können, harrten wir dort fast 5 Stunden aus. Der Rollstuhl ist weg: Statt planmäßig um 2:20 Uhr hob der Flieger tatsächlich erst um kurz vor 5 Uhr ab! Nachdem der Flieger gegen 8:30 Uhr Ortszeit in Düsseldorf gelandet war, waren wir zwar müde, aber insgesamt glücklich, endlich wieder heimischen Boden unter den Füßen zu spüren. Dieses Glück sollte jedoch nicht lange währen, denn - oh Schreck - der Supergau eines jeden Rolli-Reisenden trat ein: Unsere Koffer waren nicht da, und, was noch viel schlimmer war, der Rollstuhl meines Freundes fehlte ebenfalls! Ein Rollstuhlfahrer ohne Rollstuhl, undenkbar, wie sollte er denn da vom Flughafen wegkommen? Hilflos wandten wir uns an den "Lost & Found"-Schalter und meldeten dort unser Gepäck als vermisst. Mehr konnten wir erstmal nicht tun, außer, noch mit Nachdruck auf die Bedeutung des Rollstuhls hinzuweisen, den mein Freund dringend brauchte und ein wenig Druck bei der Airline auszuüben. Eine nette Dame, die sich als "Supervisorin" ausgab, versprach die Angelegenheit "Rollstuhl" angesichts der Dann erst gab es Entwarnung und wir konnten wieder Richtung Abu Dhabi abheben, was nur 15 Minuten Flugzeit von AlAin entfernt war. Dort angekommen, erwartete uns ein riesiges Chaos! Fast alle Flüge waren verspätet! Auch unser Anschlussflug nach Amsterdam war betroffen, denn dieser sollte erst gegen 8 Uhr am Abend starten. Nicht nur, dass wir dann fast 8 Stunden am Flughafen hätten warten müssen, wir wären dann auch erst gegen 2 Uhr Ortszeit, also mitten in der Nacht, in Amsterdam gelandet! Doch was will man nachts in Amsterdam, und vor allem, wie kommt man da wieder weg? Im Tierpark Healesville Sanctuary. Rechts ein rolligerechtes Taxi. Rollstuhl-Kurier 4-2014 - 28 - F L O R I DA U N L I M I T E D Frisch renovierte und neu möblierte, direkt an einem Kanal gelegene Florida-Villa in Cape Coral zu vermieten. Komplett mit Rollstuhl befahrbar. 3 Schlafzimmer, 2 Bäder, eins davon mit unterfahrbarer Dusche. Typisch amerikanischer WohnKüchenbereich mit unterfahrbarem Herd. besonderen Dringlichkeit zur Chefsache zu machen. Dennoch, uns blieb erstmal nichts anderen übrig, als ihr zu vertrauen, alles nach bestem Wissen und Gewissen zu tun, um den Rollstuhl alsbald zu finden und sobald wie möglich nach Berlin, unserem Hauptwohnsitz, auszuliefern - natürlich unbeschädigt. Wir wurden zunächst auf Kosten der Airline mit einem Chauffeurservice vom Düsseldorfer Flughafen nach Osnabrück gebracht, wo mein Freund noch ein Haus hat und wo praktischerweise sein Stammsanitätshaus seine Niederlassung hat. Von diesem konnte er sich, Gott sei Dank, nach einigen Telefonaten einen Elektrorollstuhl ausleihen, der ihm die nötige Mobilität für die Zeit bis zum hoffentlich baldigen Eintreffen seines eigenen Elektrorollstuhls garantierte. Perfektes Poolvergnügen auch für Rollstuhlfahrer, da Pool mit Treppe und Rampe ausgestattet ist. 1. Juni bis 31. August 388,50 €, sonst 643,80 € (incl.Steuern)/Woche. So kamen wir dann doch noch in den Mittagsstunden des 7. März 2014, und damit fast einen ganzen Tag später als ursprünglich geplant, wieder in Osnabrück an. Mangels Gepäck hatten wir wenigstens noch keine Arbeit mit Auspacken. Dennoch, eine gewisse Ungewissheit blieb: Wo steckten nur Rollstuhl und Koffer fest? Waren diese Dinge gar mit dem ursprünglich geplanten Flug nach Amsterdam gelangt? Oder doch in Abu Dhabi stehengeblieben und konnten in dem dort vorherrschenden Chaos gar nicht ausfindig gemacht werden? Ist vielleicht die Gepäckbanderole abgerissen, die eine schnelle Identifikation möglich gemacht hätte? Oder waren unsere Sachen am Ende gar in Melbourne geblieben? Fragen über Fragen, auf die wir noch keine Antwort bekamen. Mehr unter Tel. 05235 - 992054 oder email: turtle-house@t-online.de w w w. f l o r i d a - u n l i m i t e d . d e Aber im Urlaub hat man ja bekanntlich viel Zeit. Wir erhielten die Information, dass Melbourne bemüht sei, alle Haltestellen und Tramlinien innerhalb der nächsten 5 Jahre barrierefrei zu gestalten. Das lässt doch hoffen. Wir sollten in spätestens 5 Jahren wieder hinfliegen und das Ganze dann kontrollieren. Diese bekamen wir erst am nächsten Tag, als die Fluggesellschaft anrief und uns mitteilte, dass zumindest der Rollstuhl gefunden worden sei - in Abu Dhabi. Er werde umgehend nach Deutschland überführt, zunächst nach Düsseldorf und dann mit einer weiteren Maschine nach Berlin. Von dort werde er dann an meinen Freund ausgeliefert. Von unseren Koffern nach wie vor keine Spur, doch wenigstens war das wichtigste Equipment schon gefunden. Am Montag konnte mein Freund ihn dann endlich auf seiner Arbeitsstelle in Empfang nehmen, und der Leihrollstuhl wurde im Gegenzug von der Airline zum Osnabrücker Sanitätshaus zurückgebracht. Positiv hervorzuheben ist auch die Hilfsbereitschaft der Australier und der Touristen, denen wir begegneten. Wo immer wir doch einmal auf ein kleineres Hindernis in Form einer Stufe o.ä. stießen, waren helfende Hände nicht weit. Positiv auch, dass man in Australien als Rollstuhlfahrer relativ unkompliziert und ohne Voranmeldung auch auf längeren Strecken mit der Bahn fahren kann, und zwar ohne zeit-, kostenund mitunter nervenaufwendigen Anrufe, wie bei der Mobilitätszentrale in Deutschland. Zugegeben, die Züge haben nicht so einen hohen Einstieg wie in Deutschland, so dass das Gefälle nicht so groß ist. Dies macht es den Schaffnern relativ leicht, eine Rampe anzulegen, schnell und unkompliziert. Auch gibt es in Australien, ebenso wie in den USA für behinderte Menschen bereits die Option, mit dem Fernbus zu verreisen. Auch wenn noch nicht alle Busse der Firefly-Flotte über einen Hublift verfügen, so doch zumindest ein Teil. In Deutschland sollen barrierefreie Fernbusse nach unseren Informationen erst im Jahr 2016 eingeführt werden. Am Dienstag kam dann auch endlich der erlösende Anruf, dass auch unsere Koffer aufgetaucht seien - ebenfalls in Abu Dhabi. Sie befänden sich bereits am Flughafen Tegel in Berlin und würden am nächsten Abend nach Hause geliefert. Erleichterung machte sich breit, die Anspannung der letzten Tage fiel ab. Wir können, da wir nun unser Hab und Gut vollständig und komplett zurückerhalten hatten, endlich aufatmen und entspannt die Ereignisse dieser aufregenden, erlebnisreichen und wunderschönen Reise mit einem Schuß Abenteuer am Schluss Revue passieren lassen und ein abschließendes Fazit ziehen. Also, ihr Neugierigen, Reiselustigen und Träumer, wenn euch angesichts unseres Berichts die Sehnsucht packt, den "roten Kontinent" zu bereisen, der wegen seiner Vielfalt für jeden Geschmack etwas zu bieten hat: Nur Mut! Packt die Koffer! Ein Handicap sollte dem nicht entgegenstehen. Unser Fazit: Australien - das ferne Land (ähem… Kontinent) am anderen Ende der Welt, Sehnsuchtsziel von vielen Auswanderern, Aussteigern und Touristen, ist auf alle Fälle eine Reise wert, auch für Menschen mit Handicap. Die Infrastruktur vor Ort ist gut auf Menschen mit Behinderung eingerichtet, viele öffentliche Verkehrsmittel sind barrierefrei und auch die Bordsteine an den Straßenübergangen sind überall abgesenkt. Positiv hervorzuheben ist auch die aus unserer Sicht große Anzahl von behindertengerechten Toiletten, nicht nur in großen Hotels und Restaurants, sondern auch an vielen anderen öffentlichen Orten. Einziger Wermutstropfen: In Melbourne selbst verkehren noch viele der alten (nicht behindertengerechten) Straßenbahnen, die für uns nicht nutzbar waren. Einzig auf den Tramlinien 96 und 109 verkehrten vollständig barrierefreie Niederflurbahnen, bei den ürigen Linien nur zum Teil oder gar nicht. Gut, dass wir unsere Unterkunft in St. Kilda in Fußweite der Linie 96 hatten. Auch waren noch nicht alle Haltestellen umgebaut und damit für Rollstuhlfahrer beim Einstieg nicht nutzbar. So kam es durchaus vor, dass wir gezwungen waren, eine oder zwei Haltestellen später einzusteigen bzw. weiterzufahren, was natürlich längere Wegezeiten bedeutete. Bericht und Fotos: Rafaela Bertels - 29 - Rollstuhl-Kurier 4-2014