Ausgabe 1-2010 - Sophien
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Ausgabe 1-2010 - Sophien
nnnnn nn SOPHIENjournal nnnnn Sophien-Klinik GmbH n 1-2010 Die Geschichte der Brustimplantate: Der steinige Weg zum Optimum Von Wolle, Glas und Elfenbein MEDIZINISCHER SCHWERPUNKT: Von Glas, Wolle und Elfenbein bis zum Optimum Schon Ende des 19. Jahrhunderts kamen Frauen mit dem Wunsch nach größerem Brustvolumen zu Ärzten. Heute haben wir Brustkissen mit einer stabilen Hülle aus Silikon und gefüllt mit hochvernetztem Silikongel und damit ein sicheres Implantat für die Brustvergrößerung gefunden. Bis dahin war es jedoch ein steiniger Weg. Lesen Sie mehr darüber SOPHIENjournal n 1-2010ab Seite 4. nnnnn 6 MEDIZIN AKTUELL Moderne Optionen der Arthrosetherapie 8 MEDIZIN AKTUELL Die Dupuytrensche Kontraktur 11 REPORTAGE Die Bombe, die keine war: Notfallpläne einer Klinik 1 nn nnnnn intermedic_Anz_250x215_4c_RZZ 07.09.2006 18:24 Uhr Seite 1 M Y CM MY CY CMY EDITORIAL K intermedic® Dudzinski Medizintechnik ist Hersteller von sterilen OP-Bedarfsprodukten und Operations-Sets, die individuell, genau nach den Anforderungen des Operateurs bzw. des verantwortlichen OP-Personals hergestellt und speziell für jede Operationsart zusammengestellt werden. OP-Sets als individuell, genau gemäß den Anforderungen des Anwenders zusammengestellte OP-Komplett-Sets reduzieren den Arbeitsaufwand beginnend beim Einkauf, über die Lagerlogistik bis hin zur OP-Vorbereitung und -Durchführung. C Probedruck Steuertipp: Gesundheitskosten Belege sammeln kann sich lohnen Aufwändungen für die Gesundheit können das Portemonnaie ziemlich belasten. Allerdings kann man sich unter bestimmten Umständen einen Teil dieser Kosten wieder zurückholen. Das Zauberwort heißt „außergewöhnliche Belastungen“. Als solche können nämlich viele private Gesundheits-Aufwändungen in der Einkommensteuererklärung geltend gemacht werden. Darunter fallen zum Beispiel Zuzahlungen, die Arztpraxisgebühr, Kosten für Zahnersatz, Brillen, Hörgeräte, Krankengymnastik oder orthopädische Einlagen. Kurz: Alle Kosten, die vom Arzt verordnet, aber von der Krankenkasse nicht übernommen werden. Dabei ist es allerdings wichtig, dass die Ausgaben belegt sind. Bei einer Zuzahlung für Medikamente ist also die Quittung der Apotheke notwendig. Ebenfalls abgesetzt werden können die so genannten IGeL-Leistungen (Individuelle Gesundheits-Leistungen), genauso wie z. B. eine Laser-Behandlung am Auge, der Einzelzimmerzuschlag im Krankenhaus oder BagatelleArzneien, wie gängige Kopfschmerz-, Erkältungs- und Vitaminpräparate. Ein Steuerabzug ist allerdings erst möglich, wenn die Summe der angefallenen Gesundheitskosten pro Jahr die zumutbaren Eigenbelastung überschreitet. Diese richtet sich nach der Höhe des Einkommens, dem Familienstand und der Anzahl der Kinder. Wer möglichst viel absetzen möchte, sollte deshalb vorausschauend planen. Größere Anschaffungen sollten dementsprechend möglichst dann getätigt werden, wenn die Chance besteht, dass die Eigenbelastung überschritten wird. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass für die Steuererklärung das Zahlungsdatum maßgeblich ist, nicht das Rechnungsdatum. Also, schon zu Beginn des Jahres sämtliche Quittungen aufheben. Es kann sich auszahlen! n 2 1-2010 n SOPHIENjournal Liebe Leserin, lieber Leser, SCHWERPUNKTTHEMA Aus der Ästhetischen und Plastischen Chirurgie: Dr. med. Friedrich von Hesler: Brustimplantate: Von Glas, Wolle und Elfenbein bis zum Optimum Seite 4 MEDIZIN AKTUELL: Dr. med. Jürgen-Andreas Schultz: Moderne Behandlungsmöglichkeiten in der Arthrose-Therapie Seite 6 Dr. med. Frank Siebert und Dr. med. Karsten Becker: Die Dupuytrensche Kontraktur Seite 8 KLINIK AKTUELL Sophien-Klinik unterstützt CaritasStraßenambulanz Seite 10 Ursula von der Leyen zu Gast in der Sophien-Residenz Leineaue Seite 10 Neue Mitarbeiter in Medizin und Pflege Seite 13 Jubiläum auf Station 3 Seite 13 Kommunikation und Gemeinschaft: Die Belegärzte der Sophien-Klinik Seite 13 Individuelles Entlassungsmanagement beginnt beim Frühstück Seite 14 Melitta Keller: Mit Tatkraft auf zu neuen Zielen Seite 14 REPORTAGE Die Bombe, die keine war: Notfallpläne einer Klinik Seite 11 Orthopädisches Patientenforum: Arthrose und Arthritis im Fokus Seite 15 RECHT & LEBEN Steuertipp: Gesundheitsbelege sammeln kann sich lohnen Seite 2 WELLNESS & GESUNDHEIT Grüner Tee – traditionsreicher Wegbegleiter mit gesunder Wirkung Seite 3 UNTERHALTUNG Denksport Auflösung Seite 12 Seite 15 Impressum Bildnachweis Seite 15 Seite 15 SOPHIENjournal n 1-2010 mit Spannung wurden im Herbst 2009 die Wahlen zum Deutschen Bundestag erwartet. Unabhängig von persönlichen politischen Positionen war mit personellen und politischen Veränderungen zu rechnen. Interessant ist, dass die Koalitionspartner sich eine weitere Stärkung des Belegarztsystems vorgenommen haben. Unnötige Doppeluntersuchungen sollen entfallen, Informationsverluste zwischen den verschiedenen an der Behandlung beteiligten Ärzten vermieden werden. Für die Patienten soll mit der „Versorgung aus einer Hand“ gleichzeitig die Behandlungsqualität verbessert werden. Für die Sophien-Klinik GmbH bestätigt sich die Unternehmensstrategie, die „Versorgung aus einer Hand“ zum Vorteil unserer Patientinnen und Patienten besonders zu betonen. An unseren beiden Standorten ist das, was die Gesundheitspolitik erst entwickeln will, bereits seit vielen Jahrzehnten umgesetzt. Ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen beim Lesen der ersten Ausgabe unseres SOPHIENjournals des Jahres 2010. Ihr Roland Grabiak Kaufmännischer Geschäftsführer der Sophien-Klinik GmbH Wellness & Gesundheit Grüner Tee – traditionsreicher Wegbegleiter mit gesunder Wirkung Er schmeckt gut, wirkt anregend und ist viel bekömmlicher als der schwarze Tee. Erstmals wurde bereits vor rund 4.700 Jahren urkundlich in China erwähnt, denn schon die alten Chinesen wusste um seine vielfältigen gesunden Wirkweisen. Natürlich kann das Trinken von grünem Tee niemals die Therapie des Arztes bei einer akuten Erkrankung ersetzen. Seine Stärke liegt in der Unterstützung der Heilungsprozesse, in der Hilfe beim Verbessern des Allgemeinbefindens und insbesondere in der Vorbeugung. Einerseits ist er die reinste „Vitaminbombe“. Er enthält neben die Vitaminen B2, D, K und P viel Vitamin C, genauso wie Zink und Calcium. Zudem wirken einige seiner Inhaltsstoffe wirken antibakteriell. Also: Versuchen Sie doch mal ein Tässchen! Schaden kann es auf gar keinen Fall! n 3 nnnnn SCHWERPUNKTTHEMA SCHWERPUNKTTHEMA Die Entwicklung der Brustimplantate – von der ersten Idee bis heute Von Glas, Wolle und Elfenbein bis zum Optimum In der Geschichte der Menschheit spielten die Form und die Größe der weiblichen Brust schon immer eine bedeutende Rolle. Nicht immer und nicht in jeder Kultur galt eine große Brust als Schönheitsideal. Als Beispiele hierfür sind die Antike, die Zeit des Jugendstils oder aber große Teile des asiatischen Raumes (Japan bzw. China) genannt. Schon Ende des 19. Jahrhunderts kamen jedoch Frauen mit dem Wunsch nach größerem Brustvolumen zu Ärzten, die nach Mitteln zur Vergrößerung suchten. Heute haben wir Brustkissen mit einer stabilen Hülle aus Silikon und gefüllt mit hochvernetztem Silikongel, und damit ein sicheres Implantat für die Brustvergrößerung gefunden. Bis dahin war es jedoch ein steiniger Weg. Besonders für die betroffenen Frauen 1889 begann V. Gersuny mit der Injektion von Parafin. Hier kam es zu Abstoßungen und Infektionen. 1895 experimentierte Cerny mit der Verpflanzung von Lipomen von anderen Körperstellen in die Brust. Es handelte sich dabei zwar um körpereigenes Gewebe, jedoch fand keine ausreichende Durchblutung statt, so dass die Fettbrocken abstarben und harte Knoten bildeten. Materialienexperimente 1930 füllte Schwarzmann Glaskugeln in die Brust ein, die wiederum abgestoßen wurden und sich zusätzlich hart und unnatürlich anfühlten. Auch mit anderen Materialien wie Elfenbein, Rinderknorpel und Wolle wurde experimentiert, mit meist verheerenden Resultaten. 1946 begannen verschiedene Gruppen mit dem Einspritzen unterschiedlichster Flüssigkeiten, die jedoch auch alle nicht den gewünschten dauerhaften Erfolg brachten. 1951 wurden die ersten festen Implantate eingesetzt wie Ivalon®Schwämme, die eine bessere Verträglichkeit zeigten. Ebenfalls in den 1950er Jahren wurden bei geschätzten 50.000 Frauen Einspritzungen mit flüssigem Silikon vorgenommen, die nach einer Latenzzeit von 4 mehreren Jahren zu massiven Verhärtungen führten: In Einzelfällen wurden sogar die Amputationen der Brust erforderlich. 1962 entwickelte der Chemiekonzern Dow Corning die ersten mit Silikongel gefüllten Brustimplantate die in unterschiedlichen Formen und Größen verfügbar waren. Durch diesen großen Konzern wurde erstmals eine gute Herstellungsqualität gewährleistet, die zu einer großen Sicherheit für die Patientinnen führte. Th. Cronin entwickelte standardisierte Implantate in Tropfenform, die jedoch durch die Möglichkeit des Verdrehens um 180 Grad bald wieder verlassen wurden. Implantat als Wasserbombe Kurz danach kamen auch Implantate mit einer Silikonhülle und einer Füllung mit Kochsalzlösung auf den Markt. Damals wie heute wurden mit diesen Kochsalz-Implantaten selten befriedigende Ergebnisse erzielt: Die Kissen fühlen sich hart an und Glucksen ähnlich wie „Wasserbomben“ der Kinder. In den 1970er und 1980er Jahren wurden immer weiter verbesserte Implantate besonders durch Dow Corning mit unterschiedlichen Oberflächen, Formen und Profilen (flach oder hoch) angeboten. 1-2010 n SOPHIENjournal Das immer gleich bleibende Problem stellte jedoch die so genannte Kapselfibrose dar. Dabei handelt es sich um eine Einengung des Implantates durch körpereigenes Narbengewebe, das zur Schrumpfung neigt. Dabei fühlt sich die Brust mit dem Implantat zum Teil extrem hart und kalt an. Zusätzlich kann diese Situation auch schmerzhaft sein. In den 70er und 80er Jahren trat dieses Phänomen in ca. 50 Prozent der Fälle in unterschiedlicher Ausprägung auf. Diese Implantate der 1. Generation waren jedoch sehr haltbar mit einer kräftigen Hülle und festem Gel, das sich jedoch trotzdem weich und natürlich anfühlte. Durch die Verhärtung des Implantates stellten Firmen dann jedoch ab Ende der 70er Jahre „weichere“ Implantate der 2. Generation her. Diese hatten eine dünnere Silikonhülle und relativ flüssige Gele, die sich in der Hand noch weicher und natürlicher anfühlten. Leider waren die Materialeigenschaften so schlecht, dass die Implantate nur ca. sieben bis neun Jahren haltbar waren, da die dünne Hülle zu wenig Stabilität zeigte. Um das aufzufangen wurde zum Teil eine zweite Silikonhülle um das Implantat gelegt. Die Rate der Kapselfibrose besserte sich jedoch nicht, nur die Haltbarkeit war reduziert. Es kam zum „Silikon-Desaster“ der 90er Jahre mit hunderten von zerstörten Implantaten weltweit. Die Herstellung der „weichen“ Implantate war von Anfang an ein Denkfehler: Die Implantate waren ja gar nicht hart geworden, sondern nur durch die kontrakte Narbe eingeengt, d. h. es fehlte lediglich am Platz für die weiterhin weichen Kissen. Als man das realisierte, kam ein völliges Umdenken in der Herstellung. nn Durchbruch mit der dritten Generation Die 3. Generation von Brustimplantaten wurde entwickelt. Diese haben eine aufgeraute Oberfläche der Hülle, um die sich die narbige Kapsel in Wellen legt, so dass auch bei einer Narbenschrumpfung dies nicht gleich zu einer Einengung mit Verhärtung der Brust (nicht des Implantates!) führt. Langjährige Studien zeigen nur noch eine Kapselfibroserate von unter zwei Prozent. Seit den 90er Jahren wird nun auch eine Klinische Überprüfung der Verträglichkeit durch die US-Amerikanische Gesundheitsbehörde (FDA) durchgeführt, so dass auch der anwendende Plastische Chirurg eine Garantie für die Qualität der eingesetzten Implantate hat. Die besten Ergebnisse werden heute mit diesen Silikonkissen, die eine aufgeraute Oberfläche (texturiert) vorweisen, erzielt. In unserer Abteilung an der Sophien-Klinik kommen ausschließlich Brustkissen, die den strengen Anforderungen der FDA genügen zum Einsatz, bei denen die Firmen auch eine Garantie übernehmen können. Dies führt zu einer massiv gesteigerten Zufriedenheit der operierten Patientinnen, die über viele Jahre Freude an ihrer neuen Brust haben werden. n Autor dieses Artikels: Dr. med. Friedrich-Wilhelm von Hesler Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Belegarzt der Sophien-Klinik Hannover Implantat der 3. Generation: Sicher, komplikationsarm und formbeständig SOPHIENjournal n 1-2010 Praxis: Kosmetische Chirurgie am Kröpcke Bahnhofstraße 1 • 30159 Hannover Telefon 0511 326036 www.klinik-am-kroepcke.de 5 nnnnn MEDIZIN AKTUELL Der Gelenkverschleiß in Deutschland betrifft über 75-jährige mit deutlich über 75 Prozent – sie leiden unter Arthrose – die mit Schmerzen und Bewegungseinschränkung und damit einer deutlichen Verminderung der Lebensqualität einhergehen. Die Gründe für die Entstehung einer Arthrose sind erbliche Veranlagungen, Geschlecht, Grunderkrankungen, Übergewicht und körperliche Belastung in Form von schwerer Arbeit oder sportlicher Betätigung. Hierbei sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Frakturen können zur Arthrose führen – Unfälle, bei denen ein Gelenk beteiligt ist – Überbelastung (Sport und körperliche Arbeit) – angeborene Fehlstellung (z. B. Hüftreibungsstörungen, X-Beine, O-Beine). Als Grunderkrankung kann die Bluterkrankheit angesehen werden. Beim Körpergewicht gilt: Körpergewicht + 5 kg Übergewicht ergibt ein bereits erhöhtes Arthrose-Risiko. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen mindern die Lebensqualität der betroffenen Arthrosepatienten. 6 MEDIZIN AKTUELL Aktuelle Therapieoptionen im Überblick Moderne Behandlungsmöglichkeit in der Arthrose-Therapie Wie entsteht eine Arthrose? Aus einem gesunden Gelenk mit Gelenkflüssigkeit/Synovialflüssigkeit wird im Alterungsprozess der gesunde Gelenkknorpel mit der Zeit überansprucht und degeneriert. Es folgt ein deutlich verschmälerter Gelenkspalt, der dann im arthroskopischen Bild vom gesunden Knorpel zu einem deutlich degenerativen arthrotischen Bild führt. Die Arthrose entsteht also beim Menschen als Missverhältnis zwischen Beanspruchung und Beschaffenheit, bzw. Leistungsfähigkeit der einzelnen Gelenkanteile. Durch die jetzt entstehende Unebenheit des Gelenkknorpels kommt es durch inadäquate Fehlbelastung zur Lockerung von Knorpelteilchen, die dann eine Entzündung der Gelenkkapsel herbeiführt. Die Folge davon sind Schmerzen. Bei den Schmerzen unterscheidet man den Belastungsschmerz vom Ruheschmerz und Anlaufschmerz. Die weiteren arthrotischen Beschwerden zeichnen sich in Form von Instabilitätsgefühl beim Treppenlaufen, auf unebenem Untergrund, oder beim Bordsteingehen. Die weitere Beschwerdesymptomatik der Arthrose folgt dann mit Einschränkung der Beweglichkeit in Form einer Morgensteifigkeit, die Hocke ist nicht mehr komplett einzunehmen und Treppensteigen im Bereich der Kniegelenke ist sehr mühsam. Es folgen jetzt die bewährten Hausmittel mit Kohlumschlägen, Quarkwickel, etc. Welcher Weg ist jedoch heutzutage der beste? Über den Weg zum Arzt, der dann die besagte Diagnosestellung herbeiführt, kommt es zur Anleitung einer zielgerichteten Behandlung, die damit einen optimalen Therapieerfolg gewährleisten soll. Die Therapiemöglichkeiten sind hier zwischen konservativ und operativ zu unterscheiden. Konservativ sind z. B. Zinkleimverbände oder stabilisierende Kniebandagen/Orthesen. Operativ über die minimal-invasiven arthroskopischen Gelenkeingriffe, bis hin zu einem Gelenkersatz. Die Begleittherapie in Form von Tabletten, die den entzündlichen Prozess und die Schmerzen im Bereich der betroffenen Gelenke reduzieren sollen, sind als Dauertherapie nicht immer geeignet. Die Akupunktur, heutzutage für viele Krankheiten gang und gäbe, kann helfen. Die Frage ist nur, wie lange. Welche anderen Möglichkeiten wären noch zu betrachten? Zum Beispiel die von vielen Apotheken angebotenen Nahrungsergänzungsmittel in Form von Glukosamin und Chondroitin, die jedoch nach derzeitigem Wissensstand bezüglich ihrer Wirksamkeit deutlich umstritten sind. Es benötigt deutlich zu lange Zeit, um in den sehr schlecht durchbluteten Knorpelanteil mit ausreichend hoher Konzentration dieser Wirkstoffe einzudringen und dort positive Veränderungen zu erwirken. Als weitere Therapiemöglichkeit steht die Bewegung natürlich im Vordergrund. Hier gibt es spezielle Bewegungsübungen/physiotherapeutische Maßnahmen, Alltagssportarten wie Walking, Radfahren, Schwimmen, die positive Trainingseffekte wie auch gelenkfördernde Maßnahmen darstellen. Eher nicht angeraten sind schnelle Sportarten mit stop and go, sowie Hallensportarten wie Hockey, Handball, etc. (zumindest sollte man sie nicht neu erwerben). Die Bewegungsübungen sollten für die Arthrosepatienten in der Art bestimmt werden, dass den Gelenken nicht geschadet wird. Es gibt hier z. B. spezielle Bewegungsprogramme (fit und mobil), die von Experten der Universität Tübingen speziell für Arthrosepatienten entwickelt wurden. Der Vorteil hierbei ist, dass die Bewegung Spaß macht und zugleich hilft und auch nichts kostet. Der positive Effekt dieses Denkens ist die neue Produktion von Gelenkflüssigkeit, nach 1-2010 n SOPHIENjournal nn dem Motto „gut geschmiert ist halb gewonnen“, da bei der Arthrose die körpereigene Gelenkflüssigkeit dünner wird, und damit die Hyaluronsäure-Konzentration in der Gelenkflüssigkeit deutlich abnimmt. Was macht Hyaluronsäure? Sie schmiert das Gelenk und ernährt den Knorpel. Weitere vermutete Effekte sind die Hemmung von Entzündungsstoffen zur Verbesserung des Knorpelgerüstes, Verminderung der Knorpelabnutzung und gleichzeitig Abschirmung von Schmerzrezeptoren. Die Hyaluronsäure-Therapie wird von vielen medizinischen Fachgesellschaften empfohlen und wurde von unabhängigen Experten geprüft (u. a. Cochrane Colaboration). Anwendungsgebiete der Hyaluronsäure sind die Arthrose des Kniegelenkes, des Hüftgelenkes, Schultergelenkes, Sprunggelenkes und anderer kleiner Gelenke sowie postoperativer Einsatz bei Arthrose (z. B. Arthroskopien). Wie sieht die Therapie hierbei aus? Je nach Hyaluronsäure-Produkt und Hyaluronsäure-Konzentration werden 1 bis 5 Spritzen im Abstand von einer Woche verabreicht. Die Injektion erfolgt unter streng sterilen Maßnahmen direkt in das betroffene Gelenk (wobei zusätzlich schmerzmindernde anästhesierende Medikamente verabreicht werden). Untersuchung haben gezeigt, dass innerhalb von sechs Wochen bis zu einem Jahr bei Gabe von hochmolekularer Hyaluronsäure die Spiegel im betroffenen Gelenk konstant geblieben sind. Damit besteht also ein deutlich erhöhter Schutz des betroffenen prä-arthrotischen und arthrotischen Gelenkes. Wie bereits beschrieben, wird bei der Arthrose die Gelenkflüssigkeit deutlich dünner, dadurch nimmt der Hyaluronsäure-Konzentrationsanteil stark ab. Damit wird bei präarthrotischen oder leicht arthrotischen Patienten die Arthrose im Milieu des betroffenen Gelenkes deutlich schlechter. Nach der Behandlung steigt die körpereigene Hyaluronsäure-Konzentration deutlich an und gibt den erforderlichen Schutz im Gelenk wieder. Die gegenwärtigen, auf dem Markt befindlichen, guten Hyaluronsäure-Präparate zeigen eine Wirksamkeit über mindestens sechs Monate. Heutzutage kann außer einer Vielfach-Injektion auch nur eine Injektion gegeben werden. Wiederholungen dieser Hyaluronsäure-Therapie sollten dann im Abstand von einem Jahr folgen und weiteren Schutz des Kniegelenkes vor weiteren arthrotischen Reizen zu mindern und eine deutlich verbesserte Belastbarkeit herbeizuführen. Insoweit sind die Ziele der heutigen Hyaluronsäure-Therapie für die Patienten die Linderung der Schmerzen, Erhalt bzw. Verbesserung der Gelenkfunktion mit deutlich besserer Beweglichkeit, Stabilität und Belastbarkeit – damit wird der Patient aktiv gehalten. Weiterer Effekt ist Schutz des Knorpels bei guter, klinisch nachgewiesener Langzeitwirkung und dauernd auch das Herauszögern einer erforderlichen Operation (Gelenkersatz). Die mit den arthrotischen Veränderungen (Reizen) einhergehenden Schmerzen werden hiermit auch um über 40 Prozent verbessert. Die Hyaluronsäure-Therapie wird sozusagen in einem Kreislauf als Stoßdämpfung und für dauerhaft verbesserte Gleiteigenschaften des Gelenkes benutzt. Es erfolgt ein Schutz der Schmerzrezeptoren. Damit ist eine vermehrte Bewegung für den Patienten möglich. Hierdurch gibt es eine deutlich verbesserte Versorgung der Knorpelzellen. Die dann einsetzende Hyaluron-Produktion des Körpers verbessert weiterhin das Gelenkspiel, sodass es den Patienten letztendlich schmerzfreier und bewegungsaktiver dastehen lässt, und die damit gewünschte Lebensqualität des heute alternden Menschen sichert. n Praxis: CityOrthopädie Dres. med. Schultz und Hofmann Theater Straße 16, 30159 Hannover Telefon 0511 300337-00, www.cityorthopaedie.de SOPHIENjournal n 1-2010 Das obere Bild zeigt ein gesundes Gelenk. Durch den normalen Alterungsprozess kommt es zu degenerativen Veränderungen des Knorpels wie auf dem unteren Bild gezeigt. Autor dieses Artikels: Dr. med. Jürgen-Andreas Schultz Facharzt für Orthopädie Zusatzqualifikationen: Chirotherapie, Sportmedizin, Unfallarzt Belegarzt der Sophien-Klinik Hannover 7 nnnnn MEDIZIN AKTUELL MEDIZIN AKTUELL Durch die so genannte Hohlhandbeugestellung der Hand ist der Patient im täglichen Leben deutlich beeinträchtigt. Aktuelle Handchirurige Die Dupuytrensche Kontraktur Bei der Dupuytrenschen Kontraktur, eine Erkrankung, die 1832 vom Baron Dupuytren beschrieben wurde, handelt es sich um eine krankhafte Wucherung der Palmaraponeurose. So nennen Mediziner die Bindegewebsschicht zwischen der Haut und den darunter liegenden Sehnen, Nerven und Gefäßen der Hand. Erkrankung der Europäer Die Erkrankung betrifft häufiger Männer im mittleren Lebensalter in Mittel- und Nordeuropa. In Asien tritt die Erkrankung sehr selten auf. Obwohl die Ursache nach wie vor nicht bekannt ist, werden familiäre Häufungen beschrieben. Verbindungen zum Alkoholkonsum, Tabakgenuss und Diabetes werden beschrieben. Es können sämtliche Finger der Hand betroffen sein. Eher selten betroffen sind die Fußsohlen (Morbus Ledderhose) oder auch der Penis (Induratio Penis Plastica). Verlauf der Erkrankung Die Erkrankung verläuft typischerweise in Schüben mit oft jahrelangen symptomfreien Intervallen. In solchen Schüben können auch Schmerzen auftreten, die sonst bei der Erkrankung selten sind. Durch die Längsausrichtung der Bindegewebsfasern kommt es zu einer zunehmenden Verkrümmung der Finger mit Streckbehinderung. In der Spätphase führen Greifbehinderung, Verletzungen durch in die Hohlhand gezogene Finger (z.B. beim Rasieren oder Schminken), Hautveränderungen durch Unmöglichkeit die Hand zu pflegen oder Gefühlstörungen durch eingemauerte Nerven den Patienten zum Arzt. Die Erkrankung ist so typisch, 8 dass der Erfahrene sie schon vom Anblick her diagnostizieren kann. Therapie Als Therapiemaßnahmen kommen vorwiegend operative Maßnahmen in Betracht. Bestrahlungen der Handinnenfläche, Medikamente und Krankengymnastik sind in solchen Spätstadien nicht Erfolg versprechend. Als operative Maßnahmen konkurrieren die percutane Nadelfaciektomie mit der Entfernung der erkrankten Bindegewebsstränge. Prinzipiell gilt aber so früh wie nötig und so spät wie möglich einzugreifen. Sind die Fingermittelgelenke betroffen, sollte man frühzeitiger tätig werden. Das Problem der operativen Behandlung sind Komplikationen und das Wiederauftreten der Erkrankung (Rezidiv). Leider lässt sich nicht vorhersagen, ob das Rezidiv nach Wochen, Monaten, Jahren oder häufiger nach Jahrzehnten auftritt. Bei jedem operativen Eingriff werden Vernarbungen produziert, die bei erneuten Eingriffen die Gefahr einer Nervenverletzung oder Gefäßverletzung bergen. Die Nadelfasciektomie scheint zwar schonender, ist aber mit einer erhöhten Rezidivrate behaftet. Bei dieser Methode wird mit einer Injektionsnadel 1-2010 n SOPHIENjournal das Bindegewebe durchstochen und dadurch geschwächt, so dass durch anschließende kräftige Streckung die Narbenstränge reißen. Aufgrund der Verletzungsgefahr der Nerven durch diese „blinde“ Punktion wird diese Methode von den Fachgesellschaften eher für sehr späte Stadien zur Vorbereitung auf die Operation empfohlen. Bei der Operation, die mit Lupenbrille durchgeführt werden sollte, werden sämtliche erkrankten Gewebe entfernt und eingesteifte Gelenke soweit möglich gelöst. Dies kann sich sehr schwierig gestalten und sollt nur von erfahrenen Operateuren durchgeführt nn Nach der Operation kann der Finger wieder aktiv und vollständig gestrecht werden. werden. Zum anschließenden Wundverschluss müssen oft Hautplastiken oder auch die „offene Wundbehandlung“ durchgeführt werden. Nachbehandlung Die Nachbehandlung kann mit Bewegungsübungen, Gipsruhigstellung oder auch einmal mit Drahtruhigstellung einzelner Gelenke erfolgen. Bis zur vollen Gebrauchsfähigkeit können durchaus zwölf Wochen vergehen. Als Komplikationen sind bekannt Blutergüsse, Verhärtungen der Hohlhand, Gefühlsveränderung u. a. n Zusammengefasst handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, die vom Spezialisten richtig behandelt sehr gute Erfolgsaussichten hat, sofern die Finger noch nicht zu sehr in die Hohlhand hineingezogen sind. Um Komplikationen zu vermeiden und den Verlauf zu beurteilen, lohnt sich die jährliche Kontrolle beim Handchirurgen, um den günstigsten Operationszeitpunkt nicht zu verpassen. Interessierte finden weitere Informationen im Internet: Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Handchirurgie: www.dg-h.de, Website der deutschen ambulanten Handchirurgen: www.diah-ev.de, Selbsthilfegruppe: www.dupuytren-online.de. Autor dieses Artikels: Dr. med. Frank Siebert Facharzt für Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Handchirurgie Co-Autor: Dr. med. Karsten Becker Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie Handchirurg Chirurgisch-Orthopädische Gemeinschaftspraxis Dres. Förster, Axmann, Siebert und Podehl-Klose Peinerstr. 2, 30519 Hannover SOPHIENjournal n 1-2010 9 nnnnn Klinik aktuell REPORTAGE nn Caritas-Straßenambulanz für Wohnungslose braucht Unterstützung Sophien-Klinik unterstützt Straßenambulanz Seit 10 Jahren ist die mobile Ambulanz für Wohnungslose auf Hannovers Straßen unterwegs und aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Mehrmals wöchentlich fährt ein ehrenamtlich tätiges Team aus mittlerweile 10 Ärztinnen und Ärzten und 16 Pflegekräften und Fahrern neun unterschiedliche soziale Brennpunkte und Wohnunterkünfte an, um Wohnungslose und andere bedürftige Personen zu versorgen. Nach 350 Behandlungen im ersten Jahr des Projekts werden inzwischen mehr als 2.000 Behandlungen jährlich durchgeführt und die Fallzahlen nehmen weiterhin ständig zu. Mit dem ehrenamtlichen medizinischen Angebot schließt die Straßenambulanz die bestehende Versorgungslücke für Wohnungslose im gesundheitlichen Hilfesystem und stellt eine ärztliche wie pflegerische Grundversorgung sicher. Die Versorgung ist für die wohnungslosen Menschen kostenlos, unbürokratisch und anonym. Grundlage für eine Behandlung sind die Kontaktaufnahme und das Aufbauen eines gegenseitigen Vertrauensverhältnisses. Das langfristige Ziel ist dabei die Reintegration in die gesundheitliche Regelversorgung. Seit 2003 ist die Straßenambulanz als Institutsambulanz unter der Leitung von Dr. med. Ursula Lange anerkannt, dennoch finanziert sich das Projekt, dass keinerlei öffentliche Zuschüsse erhält, fast ausschließlich aus Spenden. Jährlich übernimmt der Caritasverband etwa 10.000 Euro alleine für die Übernahme von Praxisgebühren, Krankentransporten und Zuzahlungen für Arzneimittel, Hilfsmittel und Verbandsmaterial. Besonders in diesem Bereich ist das Projekt auf finanzielle Spenden und Sachspenden der ortsansässigen Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser angewiesen. Und genau an diesem Punkt ist die Sophien-Klinik Hannover tätig geworden. Erst im Rahmen der letzten Zusammenkunft der Belegärzte der Klinik stellte Carlo Brauer, ärztlicher Geschäftsführer, das Projekt vor und formulierte einen Spendenaufruf, denn für die medizinische Versorgung werden besonders Erkältungs- und Schmerzmittel, Antibiotika, Salben, Asthma- und Herzmittel, Antiallergika und Verbandsmaterial benötigt. Carlo Brauer koordinierte die Sammlung, so dass am 21. Dezember 2009 die umfangreiche Spende der Sophien-Klinik von Eva Lindemann, der Beauftragten für das Qualitätsmanagement und für Rechtsangelegenheiten der Klinik, 2009 übergeben werden konnte. Für 2010 ist eine weitere Sammlung zugunsten der Caritas Straßenambulanz geplant. n Ursula von der Leyen zu Gast in der Sophien-Residenz Leineaue Eden-Alternative stieß auf großes ministeriales Interesse Foto: Ministerin von der Leyen mit (v.li.) Kay Günther, Gabriele Jakob und Wolfgang Schwarplies bei ihrem Besuch in der Sophien-Residenz. 10 Ursula von der Leyen, jetzige Bundesarbeitsministerin, nahm in ihrer damaligen Aufgabe als Bundesfamilienministerin eine Sitzung der CDU-Bezirksratsfraktion Döhren-Wülfel am 12. September zum Anlass, sich näher über das Leben und Arbeiten im Seniorenzentrum Sophien-Residenz Leineaue zu informieren. Während eines Rundgangs erläuterten ihr Geschäftsführer Wolfgang Schwarplies und der Leiter der Residenz, Kay Günther, die EdenAlternative, nach der die Sophien-Residenz von Anbeginn an arbeitet. Die Eden-Alternative richtet sich in zehn so genannten Prinzipien konsequent gegen Einsamkeit, Hilflosigkeit und Langeweile. Stattdessen setzt sie auf Vielfältigkeit, ein Leben mit Kindern, Tieren und Pflanzen. So zeigte sich die Ministerin nicht nur interessiert an der „Eden-Hündin Molly“, die eigens für ihre Aufgaben im Seniorenzentrum ausgebildet ist, sondern auch an der Eden-Alternative selbst. n 1-2010 n SOPHIENjournal Notfallpläne der SophienKlinik bieten Sicherheit Optimal vorbereitet: Sicher auch im Ernstfall Jedes Krankenhaus verfügt zur Abwehr interner Schadensereignisse oder auch zur Mitwirkung im Brand- und Katastrophenschutz eine Notfallplanung. Glücklicherweise kommen diese Maßnahmen jedoch nur selten zum Einsatz. Trotzdem ist es wichtig, dass die Notfallpläne immer aktuell sind. Zumal die Sophien-Klinik als Haus der Grundversorgung als nachgeordnetes Krankenhaus im Katastropheneinsatzplan der Stadt Hannover eingebunden ist. Als Mitte Oktober bekannt wurde, dass aufgrund eines angeblichen Bombenfundes große Teile der Hannoverschen Innenstadt geräumt werden sollten – darunter auch die Sophien-Klinik in der Dieterichsstraße, war natürlich die Geschäftsführung gefragt. Bestehende Notfallpläne sind zu prüfen und der Akutfall zu simulieren. „Unsere Notfallpläne stellen einen Ablaufplan zur Gefahrenabwehr bei Naturkatastrophen, Großschadensfällen und Pandemien dar“, erläutert Roland Grabiak, kaufmännischer Geschäftsführer der Klinik. Carlo Brauer, ärztlicher Geschäftsführer der Klinik und als Rettungsmediziner für die Erstellung und Umsetzung von Katastropheneinsatzplänen verantwortlich, stellte zügig ein Task-Force-Truppe zusammen, die unter seiner Leitung die für geplante Evakuierung am letzten Tag des Oktobers organisierte. Die Leiterin der Hauswirtschaft Renate Anton und Katrin Domeyer, der stellvertretenden Leiterin des Pflegedienstes, waren als Planungsinstanzen hier eingebunden. Konkrete Pläne für die Verlegung der stationären Patienten wurden aufgestellt. „Dabei war es natürlich unser Anliegen, das Ganze für unsere Patienten so reibungsfrei und kompfortabel zu machen wie nur möglich", erläutert Brauers Geschäftsführungspartner Dr. Stephan Molitor und führt weiter aus: „Da wir das Glück haben, mit der Sophien-Klinik Vahrenwald SOPHIENjournal n 1-2010 Katrin Domeyer (Stellvertr. Pflegedienstleitung; stehend) und Renate Anton (Hauswirtschaftsleitung) bei den Planungen für die Räumung der Klinik. über einen zweiten Standort zu verfügen, konnten wir alles bis ins Detail planen“. Anhand der bestehenden Notfallpläne wurden konkrete Verlegungspläne erarbeitet, Listen erstellt, um die medizinische Sicherheit der Patienten zu gewährleisten, und genauestens festgelegt, was bzw. wer zu welchem Zeitpunkt an welchem Ort welche Tätigkeit auszuführen hatte. „Hierfür haben wir natürlich alle Mitarbeiter auf den Stationen mit eingebunden“, so Carlo Brauer. Fehlalarm: Überhaupt nicht alles umsonst? „Eigentlich war gerade alles fertig geplant, abgesprochen und ausgedruckt, als die Evakuierung abgesagt wurde“, erinnern sich die drei Klinik-Geschäftsführer an den Tag, als die Meldung die Klinik erreichte. Doch nach der ersten Überraschung wurde schnell klar, dass natürlich die Arbeit und Planung nicht umsonst gewesen waren. Carlo Brauer, bringt es auf den Punkt: „Planungen für Notfälle sind nie umsonst. Wir haben so am ganz konkreten Fall überprüfen können, dass unsere bestehenden Notfallpläne nicht nur auf dem Papier stehen, sondern im Ernstfall gut funktionieren würden“, führt er aus. „Diese Sicherheit ist eine, die im Alltag zwar nicht zu spüren ist, die aber für uns alle, Patienten wie Angestellte von großer Bedeutung sein kann.“ n 11 nnnnn MEDIZIN AKTUELL UNTERHALTUNG Rätselspaß nn Neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verstärken die Teams: In dieser Ausgabe haben wir ein kniffeliges Kreuzworträtsel für Sie vorbereitet. Die Buchstaben in den orangen Feldern ergeben in der richtigen Reihenfolge einen Begriff, der in unserem Leben eine wichtige Rolle spielt. Viel Spaß beim Knobeln!! Engagement & Erfahrung & Energie sind immer im Spiel Sophie´s Ärzte: Auf Station und im OP Auf den Stationen der Klinik sowie in den Leistungsbereichen der Operationsambulanz sind drei neue Ärzte aktiv: Regina Seestädt (Anästhesie, OP Ambulanz), Elena Treiling (Sophien-Klinik Hannover) und Alexander Treiling (Sophien-Klinik Vahrenwald) (Fotos von links nach rechts. n Neue Mitarbeiter in Pflege, Service, Verwaltung und im OP Neue Mitarbeiterinnen haben einen neuen Arbeitsplatz in der Sophien-Klinik gefunden: Saadet Altuntas (Gesundheits- und Krankenpflegerin auf sundheits- und Krankenpflegerin im OP Vahrenwald), Anna Station 1), Melanie Grett (Gesundheits- und KrankenpflePanek (Stationshilfe im Service), Floranda Shala (Arzthelgerin Anästhesie Vahrenwald), Tina Jochmann (Verwalferin im OP Sophie). (Fotos in alphabetischer Reihenfolge tungsangestellte in der Aufnahme), Christina Nerlich (Gevon links nach rechts) n Jubiläum auf Station 3: Am 1. Oktober feierte Andreas Poos, Stationsleiter auf Station 3 in der Sophien-Klinik Hannover und Datenschutzbeauftragter, sein 10-jähriges Dienstjubiläum. Dazu gratulieren wir an dieser Stelle nachträglich! Die Belegärzte der Sophien-Klinik sind im regelmäßigen Gespräch Kommunikation und Gemeinschaft Lösungswort: Süßes Quiz: Kennen Sie eigentlich 1. ein aus der Literatur bekanntes Meutererschiff? 2. ein Edelmetall im Hals? 3. elastische Raubtierbabys? 4. eine farbige Arbeitsunterbrechung? 5. einen frommen Teil des Bergwerks 6. Leibesübungen von Burgbewohnern im Mittelalter? 7. musikalisches Getreide? 8. Turnübungen eines Adeligen? 9. den himmlischen Sternenweg? 10. einen mobilen Planeten? 12 1-2010 n SOPHIENjournal In der Sophien-Klinik arbeiten über 50 Belegärzte. Jeder behandelt zwar seine Patienten und doch gibt es einen regen Austausch zwischen den Medizinern. Dieser findet natürlich nicht nur einfach „zwischendurch“ statt, sondern wird ganz gezielt gesucht und genutzt, wenn die Geschäftsführung der Klinik zur Belegärzteversammlung einlädt. Entsprechend groß war der Andrang, als Ende Oktober erte und sich intensiv mit allen Details der neuen Influenza 2009 das letzte Treffen der Belegärzte im vergangenen insbesondere der Diskussion um das Für und Wider der Jahr stattfand. Zudem standen zwei interessante VorträImpfung gegen die Schweinegrippe beschäftigte, ließ die ge auf der Tagesordung: Nach der Begrüßung durch die Zuhörer gebannt lauschen. Im Anschluss an den Vortrag beiden ärztlichen Geschäftsführer der Klinik, Dr. Stephan wurde innerhalb des Medizinerkreises lebhaft diskutiert. Molitor und Carlo Brauer, stellte Hajo Rosenbrock in seiIm Anschluss daran gaben die beiden Geschäftsführer der ner Funktion als Geschäftsführer von Hannovers größtem Klinik den Belegärzten einen Überblick über die aktuellen und ältesten Sportverein, dem Turn-Klubb Hannover, die Aktivitäten der Klinik. Zahlreiche Projekte wurden dabei Kooperation zwischen dem TKH und der Sophien-Klinik vorgestellt: Fortschritte auf dem Weg zum Klinikneubau, die vor. Zusammenarbeit der Sophien-Klinik mit der Straßenambulanz der Caritas (Lesen Sie hierzu mehr auf Seite 10) und Kompetenter Vortrag über die Schweingrippe aktuelle Entwicklungen an beiden Klinikstandorten sowie in Vortragender war niemand anderes als Dr. Hans-Bernhard der Sophien-Residenz Leineaue. Behrends, Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Nach vielen Gesprächen und einem intensiven InformationsHannover. Sein Vortrag, der immerhin fast eine Stunde dau- austausch endete die Veranstaltung gegen 22.30 Uhr. n SOPHIENjournal n 1-2010 13 nnnnn Klinik aktuell REPORTAGE Individuelles Entlassungsmanagement stellt Patienten-Wohlgefühl in den Vordergrund Das besondere Frühstück am Entlassungstag Seit rund drei Tagen weiß Hannelore W., dass ihr Klinikaufenthalt enden und sie heute entlassen wird. Rund anderthalb Wochen hat sich die Patientin in der Sophien-Klinik Hannover aufgehalten. Jetzt kann ihre Therapie ambulant in der Praxis ihres Arztes weitergeführt werden. „Ich freue mich, wieder in meine eigenen vier Wände zurückkehren zu können. Ich habe mich zwar wohl gefühlt und bin auch wirklich gut umsorgt worden hier, aber zu Hause ist es natürlich doch schöner“, sagt die 62-Jährige und fügt hinzu, dass ihr die Idee mit dem „Entlassungsfrühstück“ gut gefällt. Entspannte Stimmung beim Entlassungsfrühstück: CafeteriaChefin Sandra Diaz serviert das Gewünschte. Bereits vor einigen Tagen hatte Renate Anton, die Leiterin der Hauswirtschaftsabteilung der Klinik, sie persönlich dazu eingeladen. „Wir laden alle Patienten ein zu einem besonderen Entlassungsfrühstück. Natürlich nur die Patienten, bei denen aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht“, berichtet Renate Anton. „Anders als an den anderen Tagen ihres Klinikaufenthaltes, an denen ihnen das Frühstück auf dem Tablett ins Patientenzimmer gebracht wird, können sie dann in unserer Cafeteria frühstücken gehen und haben die Wahl zwischen zahlreichen leckeren Möglichkeiten“, führt ihre Frühstücks-Planungs-Kollegin Katrin Domeyer, stellvertretende Leiterin des Pflegedienstes der Sophien-Klinik, aus. Frischer Frühstücksgenuss zaubert frohe Gesichter Kein Wunder, dass so ein Angebot bei den Patienten gut ankommt. Seit Anfang Dezember 2009 diese Möglichkeit geschaffen wurde, hat es schon viel Lob gegeben. Bereits in der Pilotphase im Sommer 2009, die mit den Patienten des Orthopäden Dr. Stefan Krukenberg durchgeführt wurde, zeigten sich die Patienten begeistert. Auch Hannelore W., die neben einem frischen Mehrkornbrötchen mit Käse, Wurst und Marmelade einen Latte Macchiato getrunken hat und sich nun mit dem gerufenen Taxi nach Hause bringen lässt, findet, dass so ein Verwöhnfrühstück einen gelungenen Abschluss darstellt. n Melitta Keller verlässt die Sophien-Klinik Mit Tatkraft und Energie auf zu neuen Zielen Orthopädisches Patientenforum im Courtyard fand großen Anklang Arthrose und Arthritis im Fokus Aktuelle Therapien rheumatischer und degenerativer Veränderungen standen im Mittelpunkt des Orthopädischen Patientenforums, das am 23. September im Hotel Courtyard by Marriot am Maschsee stattfand. Rund 150 Interessierte nutzten die Möglichkeit sich durch kompetente Referenten auf einen aktuellen Stand bringen zu lassen. „Neben Unfällen und Schäden durch körperliche Überlastungen können die natürlichen im Alter zunehmenden Verschleißerscheinungen zu Gelenkbeschwerden führen. Abzugrenzen sind hiervon natürlich die entzündlichen Prozesse, bei denen die rheumatoide Arthritis ein wichtiges Erscheinungsbild darstellt. Für Patienten ist es wichtig eine genaue Diagnose, mögliche Vorsorgemaßnahmen, aber auch die verschiedenen Therapiemöglichkeiten zu kennen,“ formulierten die Veranstalter und Gastgeber Dr. med. Frank Dittmer und Lothar Bruderek, beides in einer Praxisgemeinschaft niedergelassene Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie und Belegärzte der Sophien-Klinik Hannover, den Leitgedanken der Veranstaltung. Interessante Inhalte verständlich präsentiert Im Verlauf der Veranstaltung berichteten die geladenen Referenten aus der Medizin und der Physiotherapie über unterschiedliche Themen. Abschließend war Raum für Fragen der Besucher. Sowohl von den Ausführungen im Rahmen der Vorträge als auch in der sich anschließenden Diskussion mit der Möglichkeit Fragen zu stellen, zeigte sich die Zuhörerschaft sehr zufrieden. „Die Vorträge waren interessant gestaltet und auch für uns als Laien gut verständlich“, resümierte eine Besucherin das Ergebnis ihrer Teilnahme. Neben den Vorträgen hatten die Veranstaltungsteilnehmer die Möglichkeit, sich an Ständen über weitere Details zu informieren. n Aufmerksam folgten die Zuhörer den Ausführungen der Referenten. Referenten und Veranstalter standen am Ende der Veranstaltung allen Interessierten für deren Fragen zur Verfügung. An Informationsständen konnten sich die Besucher mit weiterem Wissen versorgen. Rätselauflösungen: Seit rund 25 Jahren begleitet sie die Entwicklungen der Sophien-Klinik Hannover. An vielen ist sie sogar maßgeblich beteiligt gewesen. Doch ab Anfang des kommenden Jahres wendet sie sich neuen Herausforderungen zu. Die Rede ist von Melitta Keller, die in den vergangenen Jahren als Pflegemanagerin an den beiden Klinikstandorten aktiv war. Als Melitta Keller 1984 als Anerkennungspraktikantin in der Sophien-Klinik in der Dieterichsstraße ihren Dienst antrat, hätte sie sich sicherlich nicht träumen lassen, wie lange und wie sehr sie die Zukunft und die Entwicklung der Klinik begleiten und mit prägen würde. Durch kontinuierliche Weiterbildungen zusammen mit viel Engagement und ihrem Sinn für das Praktische hat sie seitdem viel auf den Weg gebracht. Sie stand nicht nur den Kollegen immer beratend zur Seite, sondern „Alles Gute für ihre weiteren war auch den Belegärzten eine kompetente Ansprechpartnerin, wenn es um Bereiche wie das Vorhaben“, wünscht Carlo Brauer, ärztlicher Geschäftsführer der aktuelle Wundmanagement ging. In ihrer „Sophien“-Zeit war sie in vielfältigen Positionen tätig, u. Sophien-Klinik GmbH, der scheia. leitete sie fünf Jahre die Pflegeambulanz der Sophien-Residenz Leineaue. Anfang 2008 wurde denen Melitta Keller. ihr aufgrund ihrer umfangreichen medizinischen und pflegerischen Kenntnisse sowie ihres Wissens um die Abläufe im Klinikalltag das wichtige Projekt der Entwicklung und Etablierung von Behandlungspfaden, den so genannten „Clinical Pathways“, übertragen. „Mit Melitta Keller verlieren wir eine kompetente und der Klinik sehr verbundene Kraft“, resümiert Roland Grabiak, kaufmännischer Geschäftsführer der Klinik, über den Weggang von Melitta Keller und wünscht ihr im Namen der gesamten Geschäftsführung viel Erfolg auf ihren neuen Wegen. n 14 nn 1-2010 n SOPHIENjournal Kreuzworträtsel: Süßes Rätsel: GESUNDHEIT 1. Bounty, 2. Rachengold, 3. Gummibärchen, 4. Lila Pause, 5. Christstollen, 6. Ritter Sport, 7. Popcorn, 8. Prinzenrolle, 9. Milky Way, 10. Mars Impressum Herausgeber n Sophien-Klinik GmbH Dieterichsstraße 33–35, 30159 Hannover Telefon 0511 3667-0, Fax 0511 3667-292, www.sophienklinik.de, info@sophienklinik.de V.i.S.d.P. n Dr. Stephan J. Molitor, Carlo Brauer, Roland Grabiak Redaktion n Gestaltung n Ursula Kolbert konTEXT. Kommunikation & PR, www.kontext-hannover.de Druck Druckerei Carl Küster, Hannover Auflage n n Redaktionsschluss 4.000 Exemplare n 1. Dezember 2009 Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Nachdruck auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. SOPHIENjournal n 1-2010 Bildnachweis n „Die Entwicklung der Brustimplantate“ (Seite 4 f.): Abbildung des Silikonimplantates: Dr. med. Friedrich-Wilhelm von Hesler, Hannover n „Behandlungsmöglichkeiten in der Arthrose-Therapie“ (Seite 6 f.): Fotos Dr. Dr. med. A. Schulz, Lüdenscheid n „Die Dupuytrensche Kontraktur“ (Seite 8 f.): Abbildungen der Patientenhand prä- und postoperativ: Dr. med. Karsten Becker, Hannover n „Caritas-Straßenambulanz“ (Seite 10): Caritas-Verband Hannover n „Ursula von der Leyen zu Gast in der Sophien-Residenz Leineaue“ (Seite 10): Tabasco Media UG, Hannover n „Sicher auch im Ernstfall“ (Seite 11): Zeitungs- und Kartenausschnitte www.haz.de n „Arthrose und Arthritis im Fokus“ (Seite 15): Fotos Renate Anton, Sophien-Klinik Hannover 15 Anzeige_SRL_185x137_Pflegeservice_Litho:Layout 1 17.12.09 13:49 Seite 1 nnnnn Sophien-Residenz Leineaue Zentrum für Seniorenbetreuung Ambulanter Pflegeservice Zuhause umsorgt mit Qualität & Verantwortung Unser Pflegeangebot umfasst die folgende Auswahl: Behandlungspflege (Umsetzung ärztlicher Verordnungen) Grundpflege (Unterstützung bei dem täglichen pflegerischen Versorgungsbedarf) Palliativpflege (Pflege des Erkrankten und Unterstützung der Angehörigen) Demenzbetreuung (Betreuung nach dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz) Verhinderungspflege (Versorgung während der Abwesenheit des Angehörigen) Zusätzlich bieten wir Ihnen weitere Servicevarianten. Sophien-Residenz Leineaue Wiehbergstr. 49 ren Wir informie Sie gern! 510 0511 99073- 30519 Hannover www.sophien-residenz-leineaue.de Studienteilnehmer Hans-Ullrich Meißner: «Meine Schmerzen sind weg.» Erhalten Sie Ihre Lebensqualität in jedem Alter. Zwei Mal 30 Minuten Kieser Training pro Woche genügen. Starten Sie jet z Ihrem kosten t mit l o Einfüh rungst sen raining ! 2x in Hannover Königstraße 12 Telefon (0511) 169 32 01 Brühlstraße 11-13 / Torhaus Telefon (0511) 533 49 57 www.kieser-training-wirkt.de 16 1-2010 n SOPHIENjournal 185x137.indd 1 05.01.2010 9:36:24 Uhr