Jahresbericht 2009 - Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum

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Jahresbericht 2009 - Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum
Jahresbericht 2009
15. Berichtsjahr
Herausgeber:
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
Reifferscheidstraße 2-4 - 50354 Hürth - Tel. 02233/ 7990-0
Internet: www.caritas-rhein-erft.de, e-Mail: info@caritas-rhein-erft.de
verantwortlich: Arnold Biciste, Kreiscaritasdirektor
Redaktion: Barbara Albers, Pressereferentin, albers@caritas-rhein-erft.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Schlaglichter
Eine kurze Chronik
Organisationsstruktur
Jahresbericht des Caritasverbandes
Vorstand
Abteilung Verwaltung
Fachbereich Gemeindecaritas
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3
4
6
8
11
11
13
19
Ehrenamtlichenarbeit - Caritas-Beratungsstellen – Kuren-Vermittlung –
Seniorenerholungen - Fachdienst für Integration und Migration
Ferienspiele - Stationäre Mittagstische - Schuldnerberatung
Abteilung Stationäre Altenhilfe
Fachbereich Seniorenzentren:
Entwicklungen und Statistische Daten
Unsere Häuser – Rückblick auf 2009
Fachseminar für Altenpflege
Abteilung Soziale Dienste und Einrichtungen
Fachbereich Ambulante Altenhilfe
26
26
34
52
54
54
Häusliche Krankenpflege - Kirchlicher Dienst - Hausnotruf Mahlzeitendienst - Mobiler Sozialer Dienst – Alltagsbegleitung Demenzcafé Pause - Palliative Care - Familienpflege
Fachbereich Sozialdienst im Krankenhaus
Fachbereich Beratungsdienste
63
Erziehungsberatungsstellen
Ambulante Erziehungshilfen
Frühe Hilfen
Psychosozialer Dienst für Alkohol- und Medikamentenabhängige
64
69
77
80
Fachbereich Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen
Kindertagesstätten
Caritas-Frühförderzentrum
Tagesgruppe
Offene Ganztagsschule -Betreuungsbereich
Offene Kinder- und Jugendarbeit:
Jugendfreizeitheime - Schulsozialarbeit - Mobile Jugendarbeit Pädagogische Übermittagbetreuung
Stabsstellen
83
93
94
95
98
123
Controlling - Qualitätsmanagement - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
EDV / IT - Personalentwicklung - Integrationsprojekt „Zusatzjobs“
Jahresberichte der Fachverbände
Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
Sozialdienst katholischer Frauen und Männer e.V.
Krebsberatung von Maltesern und Caritas
132
138
155
Adressen
158
3
Vorwort
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. legt mit dem Jahresbericht 2009
der interessierten Öffentlichkeit und den politisch Verantwortlichen eine Darstellung
seiner Aktivitäten und Arbeitsschwerpunkte vor. Mit dem Bericht möchten wir Ihnen
gleichermaßen „harte Fakten“ an die Hand geben wie Einblicke in die jeweiligen
pflegerischen, sozialen und pädagogischen Konzepte ermöglichen.
Angesichts der weiter gewachsenen Vielfalt unserer Hilfsangebote und Dienste wird
deutlich, dass wir auch unter finanziell nicht immer einfachen Bedingungen
hilfsbedürftigen Menschen in den Städten und Gemeinden des Rhein-Erft-Kreises
ein tragfähiges soziales Netz bieten.
Gemäß dem Jahresthema des Deutschen Caritasverbandes, das die
Aufmerksamkeit auf die Teilhabemöglichkeiten alter Menschen am sozialen und
gesellschaftlichen Leben lenkt, appellieren wir an Sozialverwaltung und Politik, die
Fähigkeiten und Ressourcen unserer Seniorinnen und Senioren richtig
einzuschätzen und ihren berechtigten Bedürfnissen gemeinsam mit den
Wohlfahrtsverbänden zu begegnen.
Im Anschluss an den Jahresbericht des Caritasverbandes finden Sie
Tätigkeitsberichte unserer Fachverbände - des Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
und des Sozialdienst katholischer Frauen und Männer e.V. - und der gemeinsam mit
den Maltesern geführten Krebsberatungsstelle.
Allen, die an den karitativen Aufgaben hauptamtlich und ehrenamtlich mitarbeiten
oder unsere Arbeit finanziell und ideell unterstützen, möchten wir an dieser Stelle
unseren allerherzlichsten Dank aussprechen!
Hürth, im August 2010
Arnold Biciste
Vorstandsvorsitzender
Heinz-Udo Assenmacher
Vorstandsmitglied
4
4
Schlaglichter 2009
p Steigende Ausgaben
S.14
p Die Caritas - ein großer Arbeitgeber im Rhein-Erft-Kreis
S.15
p Anlaufstellen für Hilfesuchende weiterhin gefragt
S.20
p Situation bei der Kurbewilligung
S. 21
p Seniorenerholungen – Zuschüsse fehlen ärmeren Senioren
S.21
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. hatte 2009 einen Umsatz von rund 54,8
Millionen Euro gegenüber 52,4 Millionen im Vorjahr. 37,7 Millionen Euro der Kosten entfallen
bei der Caritas allein auf Personalkosten.
2009 waren beim Caritasverband Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (2008: 1.435),
darunter 54 Auszubildende am Fachseminar für Altenpflege. 80% der Mitarbeiter sind in der
Pflege, Betreuung und Versorgung alter und kranker Menschen tätig.
Die Caritas-Beratungsstellen in den 9 Dekanaten hatten durchschnittlich 180-220 Anfragen von
akut Hilfesuchenden im Monat und vermittelten darüber hinaus in oft aufwendigen Verfahren
Kuren und Seniorenreisen.
Trotz der Reformen im Gesundheitswesen, die die Bewilligung von Mütter-Kuren und MutterKind-Kuren erleichtern sollten, erreichten die Beraterinnen der Caritas 2009 bei nur noch 550
Kuranfragen 215 Bewilligungen (Vorjahr 221 von 700).
An unseren Seniorenreiseangeboten nahmen im vergangenen Jahr 467 Personen teil (Vorjahr
538). Das Angebot umfasst auch Bildungs- und Kurzreisen sowie die Tagesfahrten mit weiteren
150 Teilnehmern. An der Nachfrage seitens der Senioren mangelt es nicht; doch können seit
der Mittelstreichung durch das Land Senioren mit niedrigen Renteneinkommen nicht mehr
mitreisen.
p Altenpflege – Weiterentwicklung im Pflegeversicherungsgesetz S.26 f
In den nunmehr neun Seniorenzentren des Caritasverbandes lebten zum Stichtag 875 alte und
kranke Menschen mit einem hohen Durchschnittsalter von 82 Jahren. 96% der Heimbewohnerinnen und -bewohner sind pflegebedürftig gemäß der Pflegestufen 1-3. - Der Bedarf an
stationärer und ambulanter Pflege steigt an, insbesondere bei der aufwendigen Betreuung der
wachsenden Gruppe demenzerkrankter Personen. Dank des Inkrafttretens des Gesetz zur
strukturellen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung bereits am 1. Juli 2008 stiegen die
Pflegesätze erstmals seit 1996 an und die Häuser konnten zusätzliche geschulte
Betreuungskräfte einstellen mit der Ergebnis einer Entlastung des Pflegepersonals. Probleme
bereitet andererseits der deutliche Fachkräftemangel.
p Aktiv in der Pflegeausbildung
S.52
p Pflegedienste ermöglichen Verbleib in gewohnter Umgebung
S.54f
Aus dem seit 1990 bestehenden Fachseminar für Altenpflege „Jakob-Sonntag-Schule“ der
Rhein-Erft-Kreis-Caritas sind bislang 338 Absolventen mit weiterhin guten Berufschancen
hervorgegangen. Die Bedingungen in der Ausbildung sind jedoch aufgrund der angespannten
Finanzierungssituation schwieriger geworden.
215 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den neun ambulanten Pflegediensten der Caritas
betreuten und pflegten 2.192 Patienten (2.061). So konnten viele Pflegebedürftige in der
gewohnten Umgebung bleiben. Dazu tragen auch der immer mehr genutzte Hausnotrufdienst
und weitere Hilfen bei. Der Hausnotruf zählte 2009 1.366 Teilnehmer (Vorjahr 1.325).
p Die Caritas bietet mehr als Pflege
S.56
Viele alte u. kranke Menschen nutzen Mahlzeitendienste. Sorgen bereitet die Verkürzung des
Zivildienstes auf 6 Monate schon ab Juli 2010. Es ist fraglich, ob der Dienst so weiterhin
organisiert werden kann. 651 Menschen bekamen regelmäßig eine vollwertige Mahlzeit nach
Hause geliefert, insgesamt wurden 100.000 Essen von Zivis ausgeliefert.
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Schlaglichter 2009
- 14.300 Essen haben unermüdliche Ehrenamtliche bei stationären Mittagstischen ausgegeben
(13.900) (S.24).
- Hausbesuche bei 22 Pflegebedürftigen wurden im Rahmen des Mobilen Sozialen Dienst
und der hauswirtschaftlichen Hilfen übernommen.
- Es wurden über 12.600 Stunden im Rahmen des kirchlichen Dienstes bei Pflegebedürftigen
geleistet – d.h. es konnte Zeit für Gespräche und Begleitung aufgewendet werden, die von
der Pflegeversicherung nicht abgedeckt sind.
- Alltagsbegleitung - stundenweise Betreuung und Begleitung - wurde von 65 Senioren, die
sich einsam und mit der Alltagsbewältigung überfordert fühlen, in Anspruch genommen
(Vorjahr 71).
p Sozialdienst der Caritas in zwei Krankenhäusern aktiv
S.63
Rund 1500 Patienten in 2 Krankenhäusern des Rhein-Erft-Kreises nahmen Beratungsangebote
und praktische Hilfen des Sozialdienstes im Krankenhaus in Anspruch. Der Vertrag für den
Dienst wurde seitens des Sana-Krankenhauses zum Ende 2010 gekündigt.
p Hilfen für Familien – Kapazitätsgrenzen erreicht
S.61/ 64f
Die Dienste werden insgesamt immer häufiger angefragt, um Kindeswohlgefährdung frühzeitig
erkennen und abwenden zu können.
- Die Erziehungs- und Familienberatungsstellen in Kerpen und Erftstadt haben 2009 rund 1700
Familien beraten und in schwierigen Situationen betreut (Vorjahr 1600). Insgesamt waren über
3000 Menschen in die Beratung einbezogen.
- Die Einrichtungen der Ambulanten Erziehungshilfe in Hürth, Brühl und Frechen betreuten
noch mehr Familien mit meist mehreren Problemlagen: 156 Familien mit 303 Kindern und
Jugendlichen (2008: 130| 293).
- Die Familienpflegerinnen der Caritas betreuten 67 Familien mit 160 Kindern; das
„Haushaltsorganisationstraining“ fand in 13 langfristigen Einsätzen statt, weitere 29 Familien
wurden im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe betreut.
p Suchtberatung: Ambulante Rehabilitation erfolgreich
S.74
p Kinderbetreuung, Integrative Arbeit und gezielte Förderung
S.81
p Verantwortungsvolle Jugendarbeit - Caritas größter Träger
S.94
258 Personen (Vorjahr 240). nahmen Hilfen der Beratungsstelle für Alkohol- und
Medikamentenabhängige in Kerpen in Anspruch. Mit 33 Patienten wurde eine ambulante
Entwöhnung durchgeführt (48).
Die drei Caritas-Kindertagesstätten in Hürth, Brühl und Frechen bieten insgesamt 223
Kindergartenplätze. Der einzige noch bestehende Hort in Frechen bot 25 Plätze. Die
Kindertagesstätte St. Elisabeth in Pulheim ist seit 2007 Familienzentrum mit offenen Angeboten
wie Vorträge, Kurse, Elterntreffs und Beratung. Die neu errichtete Kita in Frechen verfügt über
zwei integrative Gruppen. Die Heilpädagogische Kindertagesstätte in Elsdorf fördert gezielt 16
Kinder mit Entwicklungsverzögerungen u. Behinderungen.
Im interdisziplinär arbeitenden Caritas-Frühförderzentrum in Bergheim erhielten 369 Kinder eine
Entwicklungsdiagnostik und 459 Kinder eine gezielte Förderung. Die Tagesgruppe in Frechen
betreute 12 erziehungsschwierige Schulkinder.
Als Erziehungs- und Bildungsinstitution neben Familie und Schule versteht die Caritas die
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Jugendzentren. Mit 8 Einrichtungen, die zusammen
täglich an die 300 Kinder und Jugendliche nutzen, ist die Caritas größter Träger der
Jugendarbeit im Rhein-Erft-Kreis. Über 1000 Kinder nahmen an Ferienmaßnahmen der Caritas
teil. In Frechen, Pulheim u. Bedburg ist die Caritas in der Mobilen Jugendarbeit aktiv. Hohen
pädagogischen Anforderung genügt die Übermittagbetreuung der Caritas in Bedburg, Elsdorf
und Pulheim.
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DER CARITASVERBAND FÜR DEN RHEIN-ERFT-KREIS E.V.
Caritas im Rhein-Erft-Kreis - eine kurze
Chronik
Wurzeln der Caritas
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war die soziale Arbeit eine reine
Domäne der Kirchen. Sie wurden hierbei durch Spenden und konkrete
Hilfen von Begüterten unterstützt. Über die Familien hinaus kümmerten
sich somit Laien und Ordensgemeinschaften um Menschen in Not,
indem sie Sachspenden wie Lebensmittel und Kleidung verteilten und
unentgeltliche Arbeiten verrichteten. Dazu gehörte auch die Gewährung
von Obdach und die pflegerische und medizinische Betreuung.
Wie auch heute noch wurde in den vergangenen Jahrhunderten der
größte Teil sozialer Hilfen in den Familien erbracht. Doch mit der
Industrialisierung und dem Wachsen städtischer Siedlungsstrukturen
reduzierte sich die Tragfähigkeit familiärer Bezüge. Es kam zur
Abwanderung aus den traditionellen Siedlungsbereichen. Industrielle
Arbeitsteilung und mit ihr gewachsene Leistungsanforderungen gaben
der Not ein anderes Gesicht.
Zwar reagierte der Staat am Ende des 19.Jahrhunderts mit sozialen
Sicherungsmaßnahmen wie der Kranken- und Rentenversicherung.
Diese Hilfen wurden aber nur denen zuteil, die zuvor durch Leistungen
und Beiträge einen Anspruch erworben hatten. Durch die Maschen des
sozialen Netzes fielen somit diejenigen, die durch lebenslange
Behinderung, Schicksalsschläge oder eigenes Unvermögen keine
irgendwie gearteten Leistungen seitens der Solidargemeinschaft oder
öffentlicher Stellen erwirken konnten.
Auf die Veränderungen reagierten zu Beginn unseres Jahrhunderts
sozial besonders engagierte Frauen und Männer in den Kirchen und in
anderen gesellschaftlich relevanten Gruppen mit der Entwicklung von
Hilfsorganisationen und Verbänden. Bei den Katholiken entstanden so
neben der Pfarr-Caritas die „Organisierte Caritas“ und ihre
Fachverbände. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend gliederte sich die
Arbeit in Form des „Sozialdienst Katholischer Frauen“ und des
parallel arbeitenden „Sozialdienst Katholischer Männer“. Diese beiden
Fachverbände bestehen neben dem Malteser Hilfsdienst und anderen
Organisationen heute noch. Zu diesen überregional tätigen
Vereinigungen kommen mehr als 20.000 Vereine und Organisationen,
die lokal arbeiten und dem Deutschen Caritasverband als ihrem
„Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege“ angeschlossen sind.
DER CARITASVERBAND FÜR DEN RHEIN-ERFT-KREIS E.V.
Pfarr-Caritas und organisierte Caritas
am Rande der Großstadt Köln
Während in Köln als einer Großstadt schon früh eigene Sozialdienste
und Wohlfahrtsverbände entstanden - die offizielle Gründung des
Diözesan-Caritasverbandes datiert von 1916 - gab es in den
benachbarten Kreisen noch keine organisierte und verfasste Caritas.
Vieles wurde von den Kölner Verbänden für das Umland mitgetan. So
waren die karitativen Arbeiten und Organisationen im früheren Landkreis
Köln, dem Kreis Bergheim und dem Kreis Euskirchen stark durch die
bischöfliche Metropole Köln mitgeprägt. Hier entwickelte sich schließlich
Ende der 50er bis Anfang der 60er Jahre eine eigene Verbandsarbeit.
Für den ehemaligen Landkreis Köln wurde am 19.11.1964 ein eigener
Caritasverband mit Sitz in Brühl gegründet, der „Caritasverband für
den Landkreis Köln“. Damals wurden vom Verband zunächst für
einzelne kommunale Gebietskörperschaften bzw. Dekanate in Brühl,
Gleuel und Wesseling Beratungsstellen errichtet; darüber hinaus zwei
Kindertagesstätten in den Neubaugebieten von Pulheim und Pesch
sowie ein Jugendzentrum in Pulheim. Das Prinzip der örtlichen, also
dezentralen Beratungsstellen - als tragende Säule der verfaßten Caritas
- wurde in der Folge konsequent beibehalten.
Ebenfalls 1964 war der „Caritasverband für den Kreis Bergheim“ mit
Sitz in Horrem gegründet worden, der 1968 das Alten- und Pflegeheim
St. Martinuskloster in Niederembt übernahm, umbaute und 1970 eine
Erziehungsberatungsstelle in Horrem errichtete. 1972 und 1973 wurde
der Caritasverband für den Landkreis Köln durch personelle Verstärkung
in die Lage versetzt, unabhängig von den Aktivitäten des DiözesanCaritasverbandes für die Diözese Köln und des Ortscaritas-verbandes
für die Stadt Köln eigene Dienste aufzubauen. Der Mahlzeitendienst auf
Rädern wurde entwickelt, die Altenerholung ausgebaut und ein
Ferienwerk für Kinder geschaffen.
Gründung des Caritasverbandes für den Erftkreis
Die kommunale Neuordnung brachte 1975 die Gründung des Erftkreis
aus dem bisherigen Kreis Bergheim, dem Landkreis Köln und der Stadt
Erftstadt (vormals Kreis Euskirchen). Seither gehören dem Erftkreis
neun Städte und eine Gemeinde an. Die kirchlichen Strukturen wurden
im gleichen Jahr angepasst, so dass mit den neun Städten
deckungsgleiche Dekanate entstanden. Die Gemeinde Elsdorf gehört
zum Dekanat Bedburg. Der Prozess der Anpassung der Verbandsstrukturen der Caritas vollzog sich in mehreren Schritten, bis schließlich
die drei Organisationseinheiten Restkreis Köln (nach Ausgliederung von
Rodenkirchen, Wesseling, Weiden, Lövenich usw.), Altkreis Bergheim
und Stadt Erftstadt im Caritasverband für den Erftkreis e.V.
zusammen gefasst wurden. Seine offizielle Gründung fand am
15.1.1976 statt. Der Caritasverband für den Altkreis Bergheim wurde
erst 1978 rechtlich aufgelöst.
Im April 2006 wurde der Caritasverband im Zuge der Umbenennung des
Erftkreises in Rhein-Erft-Kreis ebenfalls offiziell umbenannt in
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
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DER CARITASVERBAND FÜR DEN RHEIN-ERFT-KREIS E.V.
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Fachbereich
Rechnungswesen
Abteilung Verwaltung
Uwe Tränkner
Fachbereich
Allgemeine
Verwaltung
VERTRETERVERSAMMLUNG
Caritasrat
Vorstandsmitglied
Heinz-Udo
Assenmacher
Vorstand
Vorstandsvorsitzender
Arnold Biciste
Mahlzeitendienst
Hausnotrufdienst
Palliative Care
Sozialstation
Bedburg
Sozialstation
Bergheim
Sozialstation
Brühl
Sozialstation
Erftstadt
Sozialstation
Frechen
Sozialstation
Hürth
Sozialstation
Kerpen
Sozialstation
Pulheim
Sozialstation
Wesseling
Fachbereich
Ambulante Altenhilfe
Fachbereich
Kinder- und Jugendhilfe
Fachbereich
Jugendfreizeitheime
Kinderhaus
Familienzentrum
Offene Jugendarbeit
Bedburg
Integrative
Kindertagesstätte
Frechen
Pulheim
Kindertagesstätte
Familienzentrum
Elsdorf
Heilpädagogische
Kindertagesstätte
Frechen
Frühförderzentrum
Rhein-Erft
Tagesgruppe
OGS Brühl
Betreuungsbereich
Mobile Jugendarbeit
Frechen
Offene Tür Pulheim
Offene Tür Sinnersdorf
Offene Tür Stommeln
Offene Tür Sinthern
Mobile Jugendarbeit
Pädagogische Übermittagbetreuung
Offene Jugendarbeit
Pulheim
Kleine Offene Tür Bedburg
Kleine Offene Tür Kirchherten
Kleine Offene Tür KirchKleintroisdorf
Offene Tür Kaster
Mobile Jugendarbeit
Schulsozialarbeit
Pädagogische Übermittagbetreuung
Brühl
Abteilung Soz. Dienste
und Einrichtungen
Organisationsdiagramm des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
Assistenz des Vorstandsvorsitzenden /
Personalentwicklung
Controlling
Qualitätsmanagement
Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
IT/EDV
Herbert Stilz
Fachbereich
Seniorenzentren
Abteilung Stationäre Altenhilfe
Josef Uhler
Fachseminar für
Altenpflege
Verwaltung
Altenwohnungen
Stahl`sches Stift
Bergheim-Fliesteden
Stiftung Hambloch
Bedburg-Kaster
Fachbereich
Gemeindecaritas
Integrationsmaßnahme Zusatzjobs
Fachbereich
Personalwesen
CaritasBeratungsstellen
EhrenamtlichenBegleitung
St. Martinus-Haus
Elsdorf-Niederembt
Sebastianusstift
Hürth-Gleuel
Projektbetreuung
Pfarrcaritas
Schuldnerberatung
Anna-Haus
Hürth-Hermülheim
Christinapark
Pulheim-Stommeln
Seniorenzentrum
Pulheim
St. Josef-Haus
Kerpen-Buir
St. Ursula
Hürth-Hermülheim
Kurenvermittlung
Seniorenerholungen
Stationäre
Mittagstische
Ferienspiele
Integration und
Migration
Tagespflege
Sebastianusstift
Kurzzeitpflege
Sebastianusstift
Mobiler Sozialer
Dienst
Alltagsbegleitung
für Senioren
Familienpflege/
HOT
Demenz-„Café
Pause“ Gleuel
Seniorenbesuchsservice „Die Hürther“
Erziehungsberatung
Kerpen-Horrem
Fachbereich
Beratungsdienste
Sozialdienst
Krankenh. Wesseling
Sozialdienst
Krankenhaus Hürth
Fachbereich Soz.
Dienst im Krankenhaus
Stand 1.6.2010
Erziehungsberatung
Erftstadt-Lechenich
Amb. Erziehungshilfen
Brühl
Amb. Erziehungshilfen
Frechen
Frühe Hilfen
Frechen
Psychosoz. Dienst für
Suchtkranke, Kerpen
DER CARITASVERBAND FÜR DEN RHEIN-ERFT-KREIS E.V.
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Organisationsstruktur des Caritasverbandes
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. ist Mitgliedsverband
des Deutschen Caritasverbandes und gleichzeitig ein eigenständiger
Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. Als Mitglieder sind ihm u.a.
die Fachverbände Sozialdienst katholischer Frauen e.V., Sozialdienst
katholischer Frauen und Männer e.V. und der Malteser Hilfsdienst
angeschlossen.
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. selber ist Gliederung
und Mitglied des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln und
dient der Vertretung der Caritas auf Kreisebene. Anders als in einigen
anderen Diözesen handelt es sich bei den Caritasverbänden im
Erzbistum Köln nicht um Mitgliederverbände im üblichen Sinne. Dies
geht auf die Überlegung zurück, dass ehren- und nebenamtlich in der
Caritas Engagierte bereits ihre Fähigkeiten und Zeit in karitative
Tätigkeiten einbringen und nicht zusätzlich Mitgliedsbeiträge zahlen
sollten.
Seine Geschäfte führt der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis von
seinem Verwaltungssitz in Hürth-Hermülheim, der Kreisgeschäftsstelle,
aus. Die Kreisgeschäftsstelle beherbergt darüber hinaus einige überörtliche und lokale Dienste, u.a. die Sozialstation Hürth, die Familienpflege, den Fachdienst für Integration und Migration und das Fachseminar für Altenpflege.
Mitglied im Deutschen
Caritasverband
www.caritas.de
Mitglied im DiözesanCaritasverband
www.caritasnet.de
Kreisgeschäftsstelle
und dezentrale
Einrichtungen
Ein dezentrales Netz von Beratungsstellen in allen Dekanaten sorgt für
eine flächendeckende Präsenz der Caritas im Rhein-Erft-Kreis. Neben
diesen ersten Anlaufstellen für Hilfesuchende ist seit der Gründung des
Caritasverbandes eine Vielzahl von sozialen Einrichtungen und Diensten
entstanden, um den unterschiedlichen Formen von Not und Armut zu
begegnen. Zu nennen sind hier häusliche Pflegedienste und stationäre
Pflegeeinrichtungen, Familienpflege, Fachberatungsstellen wie Erziehungs-, Familien- und Suchtberatung, Beratungsstellen für Ausländer,
Aussiedler und Asylanten, die Sozialpädagogische Familienhilfe, Kinderund Altentagesstätten, Mahlzeitendienste, offene Jugendtreffs, u.v.m.
Die Arbeitsbereiche des Verbandes gliedern sich in die Abteilungen
„Soziale Dienste und Einrichtungen“, „Stationäre Altenhilfe“ und
„Verwaltung“, die dem Vorstand bzw. einzelnen Vorstandsmitgliedern
unterstellt sind und von zwei Abteilungsleitern und einem Fachbereichsleiter geleitet werden. In den Abteilungen sind jeweils mehrere Fachbereiche organisatorisch zusammen gefasst. Dem Vorstandsvorsitzenden sind darüber hinaus Fachbereich Gemeindecaritas sowie die
Stabsstellen Controlling, Qualitätsmanagement, Personalentwicklung,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie EDV direkt zugeordnet.
Gliederung der
Arbeitsbereiche in
Abteilungen und
Fachbereiche
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Änderung der
Verbandssatzung
in 2006
Verbandsorgane
1. Vertreterversammlung
2. Caritasrat
3. Vorstand
DER CARITASVERBAND FÜR DEN RHEIN-ERFT-KREIS E.V.
Im Jahre 2006 ist mit Beschluss der Vertreterversammlung (VV) die
Satzung des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V. geändert
worden. Auf der Grundlage der Mustersatzung des DiözesanCaritasverbandes wird so neuen Entwicklungen Rechnung getragen.
Insbesondere war die finanzielle und haftungsrechtliche Verantwortung
für den ehrenamtlich arbeitenden Vorstand zu groß geworden, da die
Caritasverbände in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen und zu
bedeutenden Arbeitgebern geworden sind. Daher führt nunmehr ein
zweiköpfiger, hauptamtlicher Vorstand anstelle des früheren siebenköpfigen Vorstandes die Geschäfte des Verbandes.
Geändert haben sich gleichzeitig auch Aufgaben und Größe der
anderen Gremien: die Vertreterversammlung, die den Caritasrat wählt,
setzt sich nun zusammen aus 57 Delegierten der 26 Seelsorgebereiche
des Rhein-Erft-Kreises. Als höchstes Gremium des Caritasverbandes
hat die neu konstituierte Vertreterversammlung am 14. Juni 2006 den
ebenfalls verkleinerten, nunmehr siebenköpfigen Caritasrat bestimmt.
Dieses Gremium erhält verstärkt Aufsichtsratsfunktion. Die Mitglieder
des alten Vorstandes wurden in den neuen Caritasrat gewählt.
Vorsitzender ist qua Amtes Kreisdechant Achim Brennecke. Sein
Stellvertreter ist Konrad Rüdelstein. Die weiteren Mitglieder sind Prof.
Peter Boskamp, Michael Breuer, Irene Kremer und Dr. Klaus Tiedeken.
Im Februar 2008 war der viel zu frühe Tod von Dorothee Lentzen zu
beklagen, die ebenfalls Caritasratsmitglied war. Ihre Nachfolge
angetreten hat Guido Heuel.
Der Caritasrat hat Ende 2006 den erstmals hauptamtlichen Vorstand
des Verbandes bestellt. Zum Vorstandsvorsitzenden gewählt wurde
Kreiscaritasdirektor Arnold Biciste. Weiteres Vorstandsmitglied ist der
bisherige stellvertretende Geschäftsführer und Abteilungsleiter Soziale
Dienste und Einrichtungen Heinz-Udo Assenmacher.
JAHRESBERICHT 2009: BERICHT DES VORSTANDS
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Jahresbericht des Caritasverbandes für den
Rhein-Erft-Kreis e.V.
Bericht des Vorstands
Im Zentrum der Arbeit des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis
e.V. stehen die Menschen. Im alltäglichen Handeln unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Seniorenzentren, der Begleitung und
Beratung hilfsbedürftiger Menschen, der Betreuung von Kindern und
Jugendlichen findet Beziehungsarbeit statt. Diese muss sich immer
wieder neu an den aktuellen Nöten und Problemen der Menschen orientieren und deren Lebensalltag in den Blick nehmen. Dabei ist es
unser Anspruch, die Menschen auf hohem fachlichen Qualitätsniveau
zu betreuen, zu begleiten und zu pflegen.
Im Jahr 2009 hat der Caritasverband sowohl seine Arbeit in den bewährten Tätigkeitsfeldern fortgesetzt als auch mit neuen Angeboten
auf veränderte Bedarfslagen und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen reagiert.
Mit der Aufstellung des Bauschildes in der Kaiser-Otto-Straße in Pulheim-Brauweiler wurde ein wesentliches Etappenziel für die Errichtung
des neuen Caritas-Seniorenzentrums mit innovativem Hausgemeinschafts-Konzept erreicht. Es entsteht nunmehr in unmittelbarer Nähe
der historischen Abtei Brauweiler ein neues Altenpflegeheim für 79
Männer und Frauen. Anders als im herkömmlichen Wohngruppenmodell werden in diesem kleinere, familiäre Gruppen gebildet, die alle
über einen eigenen Wohn- und Essbereich und eine eigene Küche
verfügen.
Im Januar 2009 übernahm der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis
die Trägerschaft des seit vielen Jahren bestehenden Frühförderzentrums in Bergheim. Hier bietet ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Heil- und Sonderpädagogik, Sozialarbeit und Sozialpädagogik,
Psychologie und Medizin Diagnostik und fachliche Hilfen für Kinder mit
Entwicklungsauffälligkeiten und Behinderungen an.
Die Planungen für die neue Kindertagesstätte „Auf dem Rotental“ in
Frechen laufen auf Hochtouren. Die Eröffnung der Einrichtung, die drei
Gruppen umfassen wird, ist zu Beginn des Jahres 2011 geplant.
Im Zusammenhang mit der Einführung einer verpflichtenden 60minütigen Mittagspause an den weiterführenden Schulen können die
Schulen Partner aus dem Bereich der Jugendhilfe anfragen. Im Jahr
2009 hat der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. sowohl an
den drei weiterführenden Schulen in Bedburg, der Haupt- und Realschule in Elsdorf als auch der Hauptschule in Pulheim die Trägerschaft
dieser pädagogischen Übermittagbetreuung übernommen. Das Angebot umfasst neben der Beaufsichtigung und Betreuung der Schüler die
Unterstützung bei den Hausaufgaben sowie vielfältige AGs.
Planungen für neues
Seniorenzentrum in
Pulheim-Brauweiler
Übernahme der Trägerschaft des Frühförderzentrums Bergheim
Errichtung einer neuen
Kindertagesstätte in
Frechen
Träger der pädagogischen Übermittagbetreuung
JAHRESBERICHT 2009: BERICHT DES VORSTANDS
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Religiöses Profil des
Verbandes
Der Verband versteht sich als „Lernort des Christlichen“, der durch die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitgestaltet und weiterentwickelt werden soll. Spezielle Fortbildungsangebote für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sollen deren Bereitschaft fördern, sich mit der christlichen
Dimension des Verbandes zu identifizieren. So wird in dem Kurs „Dem
Glauben Gestalt geben“ anhand praxisbezogener Projekte erarbeitet,
wie das christliche Profil der jeweiligen Einrichtung gestaltet werden
kann. Daneben will das Seminar „Die Bibel als Ur-Kunde des Glaubens“
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Mut machen, sich mit Hilfe von
Bibeltexten über Glaubensfragen auszutauschen.
Einrichtung eines
Ethikrates
Angesichts der Tatsache, dass Führungskräfte und Mitarbeiter in allen
Arbeitsfeldern der Caritas nahezu täglich vor moralischen Alltagsproblemen und ethischen Entscheidungen stehen, wurde im Jahr 2009 ein
Ethikrat eingerichtet. Das interdisziplinär besetzte Gremium kann vom
Kreiscaritasdirektor, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den
von uns betreuten Menschen angefragt werden.
Ethische
Fallbesprechung
Caritas-Rhein-ErftForum
Um konkrete ethisch problematische Praxisfälle im Pflegealltag zielgerichtet klären zu können, wurde außerdem in den Einrichtungen der
stationären Pflege die Methode der ethischen Fallbesprechung implementiert. Fragestellungen, die mit rein fachlichem Wissen nicht zu
lösen sind, da sie die Wertvorstellungen von Bewohnern, Angehörigen, Pflegenden und Ärzten berühren, werden in einer Fallbesprechung interdisziplinär beraten.
Seit nunmehr sechs Jahren lädt der Verband zum Caritas-Rhein-Erft
Forum ein. Auch im Jahr 2009 umfassten die drei Forumsveranstaltungen wieder eine breite Themenpalette:
Rainer Schmidt, mehrfacher Medaillengewinner bei den Paralympics
und selbst körperbehindert, fragte provokant: „Will Gott, dass es Menschen mit Behinderung gibt?“ In einem sehr persönlichen Vortrag erzählte er, was es bedeutet, mit einer offensichtlichen Einschränkung zu
leben. Mit vielen Anekdoten zeigte er Wege auf, wie der Umgang mit
den eigenen Grenzen gelingen kann.
„Wie wäre es wohl, wenn Jesus heute wiederkäme?“ Die Buchautorin
und Diplom Psychologin Anne Roese-Mellin hat diesen Gedanken zu
Ende gedacht. Im zweiten Forum des Jahres spielte sie durch, was in
unserer Welt heute geschehen würde, wenn Jesus da wäre und Rat
erteilte und die Menschen wach rüttelte.
Im November 2009 war Dr. Wolfgang Raack, langjähriger Direktor des
Amtsgerichts Kerpen und Fachbuchautor, zu Gast beim Caritas-RheinErft Forum. Er stellte die Entwicklungen nach Inkrafttreten des neuen
Gesetzes zur Patientenverfügung am 1. September dar und beantwortete die Fragen der vielen interessierten Zuhörer.
Detaillierte Informationen über die Arbeit in den einzelnen Fachbereichen bietet Ihnen der vorliegende umfangreiche Jahresbericht.
Arnold Biciste
Vorstandsvorsitzender
Heinz-Udo Assenmacher
Vorstandsmitglied
JAHRESBERICHT 2009: ABTEILUNG VERWALTUNG
13
Abteilung Verwaltung
Die Abteilung Verwaltung nimmt als interne Dienstleistungseinheit für
alle Dienste und Einrichtungen des Caritasverbandes Querschnittsaufgaben wie z.B. Organisation, Finanzierung, Buchhaltung und das
Personalwesen in der Kreisgeschäftsstelle in Hürth wahr. Darüber
hinaus wurden für besondere Aufgabenfelder wie z.B. Personalentwicklung oder Controlling sowie Qualitätsmanagement und
Informationstechnologie eigene Stabsstellen eingerichtet.
Fachbereiche:
• Rechnungswesen
• Personalwesen
• allgemeine
Verwaltung
1. Rechnungswesen
In der verbandsübergreifenden Buchhaltung werden sämtliche Finanzvorfälle erfasst und verarbeitet. Der Caritasverband führt für den Großteil
seiner über 70 Einrichtungen und Dienste eine Kostenstellenrechnung
durch, die fortlaufend den Anforderungen angepasst und
weiterentwickelt wird. Die Abwicklung und Überwachung des gesamten
Zahlungsverkehrs und die Kontierung und Verbuchung aller Haupt- und
Nebenkassen sind wesentliche Bestandteile der Buchhaltung. Regelmäßige Auswertungen für die einzelnen Einrichtungen und Dienste
dienen der Budgetkontrolle, die durch eine zeitnahe und vollständige
Erfassung der Finanzbewegungen erreicht wird. Mit Hilfe eines an die
Bedürfnisse des Verbandes angepassten Datenverarbeitungssystems
dienen die notwendigen Grunddaten ebenso differenzierten Controllingwerkzeugen als Grundlage.
Eine als Netzwerk angelegte zentrale EDV-Anlage steht für die im
Rechnungswesen anfallenden Arbeiten zur Verfügung. Die einzelnen
Fachbereiche des Verbandes waren teils unmittelbar, teils über
Schnittstellen mit der Finanzbuchhaltung verbunden. So konnte in vielen
Bereichen eine automatisierte Datenübernahme erfolgen, ohne dass
notwendige Plausibilitätskontrollen entfallen. In wesentlichen Bereichen
des Verbandes steht ein integriertes Datenbanksystem zur Verfügung,
wodurch verwaltungsinterne Abläufe effizient erfolgen können. Dieses
Projekt wird kontinuierlich ausgebaut und wird in Einzelprojekten auf alle
wesentlichen Dienstleistungen des Verbandes ausgedehnt.
Neben Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Kalkulationen gehören zu
den Aufgaben des Rechnungswesens die Aufstellung und Überwachung
des jährlichen Wirtschaftsplanes. Finanzmittel Dritter müssen beantragt
und Verwendungsnachweise gegenüber öffentlichen und kirchlichen
Kostenträgern bzw. Zuschussgebern geführt werden. Aufbauend auf
einer umfassenden Gewinn- und Verlustrechnung werden Jahresabschlüsse, Einzelbilanzen sowie die Gesamtbilanz für den Verband
erstellt.
Verbandsübergreifende
Buchhaltung für über
70 Einrichtungen und
Dienste
JAHRESBERICHT 2009: ABTEILUNG VERWALTUNG
14
Umsatzentwicklung
2009:
2008:
2007:
2006:
2005:
2004:
2003:
2002:
2001:
2000:
1999:
54,8 Mio. Euro
52,4 Mio. Euro
50,5 Mio. Euro
49,9 Mio. Euro
48,8 Mio. Euro
45,3 Mio. Euro
43,9 Mio. Euro
42,2 Mio. Euro
39,5 Mio. Euro
36,7 Mio. Euro
34,6 Mio. Euro
Im Geschäftsjahr 2009 erreichte der Gesamtertrag des Verbandes mit
einem Zuwachs um rund 2,4 Mio. Euro einen Betrag von rund 54,8 Mio.
Euro (2008: 52,4 Mio. Euro). Er setzt sich aus Leistungen der Pflegeund Krankenversicherungen, Eigenleistungen sowie kirchlichen und
öffentlichen Zuschüssen zusammen.
Entwicklung von Gesamtkosten
und Personalkosten in Mio. Euro
Gesamtkosten
Personalkosten
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Diesen Einnahmen stehen Aufwendungen in ähnlicher Höhe gegenüber.
Differenzbeträge werden in zweckgebundene Rücklagen eingestellt, die
der langfristigen Absicherung des Verbandes dienen.
Aufwendungen/ Kosten
Personal
Zinsen, etc.
Med. Bedarf
Energie
Lebensm.
Abschreib.
Sonstige
37,7 Mio.
3,7 Mio.
1,1 Mio.
1,4 Mio.
2,2 Mio.
2,0 Mio.
5,6 Mio.
Zwei Drittel der Aufwendungen des Caritasverbandes entstehen im
Bereich der Seniorenzentren (66,2% ggü. Vorjahr 68,1%), nur ca. ein
Drittel in den übrigen Einrichtungen und Diensten einschließlich der
Kreisgeschäftsstelle. Der überwiegende Teil der Gesamtaufwendungen
fällt bei den Personalkosten an, da bei Dienstleistern - auch im sozialen
Bereich - die Arbeitsintensität sehr hoch ist. So müssen in der stationären Altenhilfe tagtäglich rund um die Uhr Pflege, Versorgung und
Betreuung gewährleistet sein. Daher sind hier im Durchschnitt zwei Vollzeitarbeitskräfte für drei Heimbewohner tätig. Die Personalausstattung
unserer Einrichtungen und Dienste (Kopfzahlen, nicht Stellenzahlen)
zeigt die Tabelle auf S.16/17.
Kostenarten und ihre Entwicklung
2005
40
2006
35
2007
2008
30
2009
25
20
15
10
5
0
l
n
g
g
n
ffe
tte
ge
un
be
si n
sto
mi
ga
eu
mö
ea
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c
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Ab
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te
os
n
JAHRESBERICHT 2009: ABTEILUNG VERWALTUNG
15
2. Personalwesen
Die Personalabteilung versteht sich als Dienstleister für die Mitarbeiter innen und Mitarbeiter in den Einrichtungen des Caritasverbandes. So
gehören zu ihren Aufgaben - neben der Ausfertigung von Dienstverträgen, Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Eingruppierungen und
Gewährung von Beihilfen - die Beratung zu Fragen der Urlaubsgewährung, des Arbeitsrechts und des Kündigungsschutzes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Personalwesen überwachen die Umsetzung
der Arbeitsvertragsrichtlinien des Deutschen Caritasverbandes, die
Einhaltung von arbeitsrechtlichen Schutzvorschriften und prüfen
weitergehende arbeitsrechtliche Fragen. Ferner werden hier die von
Zuschussgebern geforderten Nachweise erstellt. Zusätzlich werden
mehrmals
jährlich
Personalkostenhochrechnungen
mit
den
unterschiedlichsten Anforderungen durchgeführt, um über verlässliche
Werte zur Steuerung des Verbandes zu verfügen.
Die Personalstelle ist zuständig für insgesamt 1.502 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter, Zivildienstleistende und Auszubildende, die zum
Stichtag 31.12.2009 beim Caritasverband beschäftigt waren. Darüber
hinaus übernimmt sie die Betreuung und Abrechnung für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des angeschlossenen Fachverbands
Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SKF), der Hospize Bedburg,
Frechen. Dazu gehören auch die notwendigen Abstimmungen mit
Krankenkassen, Sozialversicherungsträgern und Finanzbehörden. Im
Schnitt wurden im Jahr 2009 1.533 Personalfälle monatlich abgerechnet.
Inklusive der externen Fälle waren 378 Abgänge und 363 Zugänge zu
bearbeiten.
Entwicklung des Personalbestandes
1995-2009
1500
1400
1300
1200
1100
1000
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
900
Aufgaben der
Personalabteilung
Zahlen und Fakten
vgl. Übersicht S. 16/17
Der Caritasverband f.d.
Rhein-Erft-Kreis e.V.
beschäftigt 1.502
Mitarbeiter (Vorjahr: 1435)
77% der Mitarbeiter sind
Frauen; Pflege und Sozialarbeit sind weiterhin
weibliche Domänen.
80% aller Mitarbeiter sind
in Einrichtungen und
Diensten der Pflege tätig.
Das Durchschnittsalter
beim CV beträgt 47 Jahre.
Die Betriebszugehörigkeit
der Mitarbeiter beim
Verband betrug inklusive
der Azubis und Zivis
durchschnittlich 9,13
Jahre.
JAHRESBERICHT 2009: ABTEILUNG VERWALTUNG
16
Übersicht der Beschäftigtenzahlen (Kopfzahlen, nicht Stellenzahlen)
Einrichtung
Frauenanteil
Beschäftigte
31.12.
2009
2008
2007
2009
2008
∅Alter/
Jahre
∅Betriebszugeh./Jahre
2009 2008
2009
2008
Stationäre Pflege
Alten-/Pflegeheim Bergheim
Alten-/Pflegeheim Elsdorf
Alten-/Pflegeheim Kerpen
Seniorenzentrum Pulheim
SZ Anna-Haus Hürth
Seniorenzentrum Bedburg
Altenzentrum Hürth- Gleuel
Seniorenresidenz Pulheim
SZ St. Ursula Hürth
SUMME/∅
78
95
115
120
176
90
101
47
109
931
83
88
120
117
177
97
108
44
113
947
85
91
127
115
186
93
108
44
111
960
86 %
84 %
80 %
79 %
78 %
87 %
73 %
83 %
81 %
73 %
88 %
85 %
82 %
77 %
78 %
87 %
74 %
89 %
80 %
81 %
44
42
43
42
41
43
41
42
39
43
43
43
41
42
41
42
39
41
37
41
8,8
8,3
9,3
8,7
6,5
8,2
7,5
4,5
5,1
7,3
8,9
9,1
8,6
8,5
6,4
8,1
5,4
4,1
4,1
7,0
Ambulante Pflege
Sozialstation Bedburg
Sozialstation Bergheim
Sozialstation Brühl
Sozialstation Erftstadt
Sozialstation Hürth
Sozialstation Kerpen
Sozialstation Pulheim
Sozialstation Wesseling
Sozialstation Frechen
Personalpool
Familienpflege
Alltagsbegleitung Nord
Alltagsbegleitung Süd
Hausnotruf
SUMME/∅
21
26
31
16
28
21
22
19
31
3
10
5
5
5
243
23
25
31
17
26
21
26
19
28
5
10
5
6
6
248
19
21
30
13
28
18
20
18
29
3
16
0
0
4
219
90 %
96 %
97 %
94 %
89 %
95 %
86 %
100 %
94 %
67 %
100 %
100 %
100 %
100 %
94 %
96 %
96 %
97 %
94 %
88 %
95 %
85 %
100 %
93 %
80 %
100 %
100 %
100 %
83 %
94 %
36
44
46
42
41
49
44
46
43
39
50
48
47
50
45
44
43
45
39
40
48
44
42
42
36
49
52
48
41
44
3,9
4,5
8,5
9,5
7,5
9,5
8,9
10,0
7,2
3,9
15,9
2,1
4,9
6,6
7,3
5,1
4,7
7,5
8,4
6,1
9,7
8,4
8,1
7,5
1,8
14,9
1
3,5
5,4
6,5
1
1
2
2
1
2
1
1
11
1
2
2
2
1
2
1
1
12
1
2
2
2
1
2
1
1
12
4,8
11,8
8,4
13,4
13,8
20,2
9,7
6,4
11,1
3,8
15,8
7,4
12,4
12,8
11,7
8,7
5,4
9,7
25
25
25
1,3
1,17
Caritasberatungsstellen
Bedburg
Bergheim
Brühl
Erftstadt
Hürth/ Frechen
Kerpen
Pulheim
Wesseling
SUMME/∅
Mahlzeitendienst/ Mobiler
Sozialer Dienst (inkl. Zivis)
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
24 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
100 %
28 %
45
44
58
60
56
50
54
45
51
28
44
54
57
59
55
59
54
44
53
30
JAHRESBERICHT 2009: ABTEILUNG VERWALTUNG
Einrichtung
Beschäftigte
31.12.
2009
2008 2007
17
Frauenanteil
2009
2008
∅Alter/
Jahre
2009 2008
∅Betriebszugeh./Jahre
2009
2008
Fachberatungsdienste
Psychosozialer Dienst
Erziehungsberatung Horrem
Erziehungsberatung Lechenich
Familienhilfe Hürth/Brühl
Familienhilfe Frechen
Frühförderzentrum
SUMME/∅
7
12
12
7
2
24
64
6
12
12
6
2
0
41
6
10
11
5
2
0
35
43 %
75 %
75 %
86 %
100 %
79 %
43 %
50 %
75 %
75 %
83 %
100 %
0%
73 %
48
48
53
46
53
42
48
48
47
52
46
52
0
47
17,8
14,5
14,7
14,0
22,8
13,3
16,1
18,1
13,5
13,7
14,9
22,0
0
13,0
Kindertagesstätten
Kindertagesstätte Frechen
Kindertagesstätte Pulheim
Heilpädagogische Kita Elsdorf
Kinderhaus Brühl
SUMME/∅
16
26
18
16
76
15
26
16
15
72
9
23
16
14
62
75 %
96 %
89 %
88 %
88 %
80 %
96 %
81 %
93 %
89 %
41
39
42
39
40
40
40
41
42
41
6,1
8,8
9,9
7,0
8,0
5,0
8,7
6,5
10,8
7,8
Jugendfreizeitheime
OTs Bedburg
Mob. Jugendarbeit Frechen
OTs Pulheim
SUMME/∅
8
1
15
24
7
1
11
22
7
1
16
27
75 %
0%
53 %
58 %
86 %
0%
64 %
64 %
36
27
36
33
35
29
38
36
5,5
0,8
5,7
4,0
6,4
1,6
6,3
4,6
Schulbetreuung
OGS St. Franziskus
Päd. Mittagbetreuung Elsdorf
Päd. Mittagbetreuung Bedburg
SUMME/∅
12
10
21
43
14
0
0
14
12
0
0
12
92 %
60 %
81 %
79 %
100 %
0%
0%
100 %
41
30
39
37
38
0
0
38
2,2
0,4
0,7
1,1
1,5
0,0
0,0
1,5
Tagesgruppe Frechen
3
4
3
67 %
50 %
38
37
0,7
1,1
Integrationsprojekt Zusatzjobs
1
1
2
100 %
100 %
44
43
2,6
1,6
Fachdienst Integration/Migration
2
2
2
100 %
100 %
56
55
23,7
22,7
Krankenhaussozialdienst
2
2
2
50 %
50 %
50
49
20,2
19,2
Altenwohnungen Kerpen
2
2
2
50 %
50 %
64
63
6,8
5,8
Altentagesstätten
1
1
1
100 %
100 %
73
72
14,4
13,4
23
20
21
48 %
45 %
46
48
13,2
13,7
22
22
26
39
54
54
17
15
14
12
11
0
1.502 1.435 1.412
82 %
85 %
82 %
75 %
77 %
47
27
28
30
46 J
8,2
3,3
1,9
0,5
9,1 J
7,9
1,6
0,9
0,5
8,5 J
Verwaltung
Fachsem. f. Altenpflege
Mitarbeiter/ Dozenten
Azubis intern
Azubis extern
Altenpflegehelferkurs
SUMME
CV Rhein-Erft-Kreis e.V.
82 % 48
77 % 29
87 % 25
100 % 26
82 % 47 J
** Azubis intern – Azubis sind in Einrichtungen des Verbandes wie Sozialstationen und Seniorenzentren schon enthalten
*** Azubis extern – Azubis anderer Arbeitgeber – Kooperationsvertrag mit Fachseminar
18
JAHRESBERICHT 2009: ABTEILUNG VERWALTUNG
3. Allgemeine Verwaltung
Koordination und
Kommunikation
Gebäudeverwaltung
Beschaffungswesen,
Versicherungswesen
EDV-Entwicklung
Caritas im Internet:
www.caritas-rhein-erft.de
info@caritas-rhein-erft.de
Die Verwaltung koordiniert in enger Abstimmung mit den Fachbereichen
organisatorische Abläufe im Verband und ist vor allem für die Sicherstellung der materiellen Voraussetzungen für die angebotenen sozialen
Dienstleistungen verantwortlich. Zur Optimierung des Informationsflusses sind nahezu alle Arbeitsgebiete mit vernetzten EDV-Systemen
ausgestattet.
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. erbringt seine sozialen
Dienste meist in angemieteten oder angepachteten Gebäuden und
Räumlichkeiten. Verwaltet werden diese ebenso wie die verbandseigenen Objekte zentral von der Kreisgeschäftsstelle aus.
Des Weiteren erfolgt in der „Zentrale“ des Verbandes bei allen größeren
Investitionen und notwendigen Anschaffungen eine eingehende Prüfung.
Neben Instandsetzungen und Reparaturen an Gebäuden und
technischen Einrichtungen gehören hierzu ebenso die Anschaffung,
Instandhaltung und Betreuung der Dienstfahrzeuge z.B. für ambulante
Pflege, den Mahlzeitendienst sowie den Wäschetransport.
Eingeschlossen sind hierbei Neuanschaffungen oder Reparatur von
Büromobiliar
sowie
die
Beschaffung
von
Büromaterial,
Betriebsvorrichtungen und Druckerzeugnissen.
Durch eine zentrale Beschaffung, Gebäude- und Fuhrparkverwaltung
können günstige Konditionen erzielt und entsprechende Einsparungen
durch Rahmenvereinbarungen erreicht werden. Dies gilt auch für das
Versicherungswesen, wo durch permanente Marktbeobachtungen und
Verhandlungen erhebliche Prämieneinsparungen erzielt werden. Ferner
ist hierdurch eine einheitliche und sachgerechte sowie kostengünstige
Schadenabwicklung gewährleistet.
Die Betreuung unserer EDV-Systeme erfolgt durch eigene qualifizierte
Mitarbeiter der Stabsstelle EDV sowie in Einzelfällen durch externe
Dienstleister. Dies betrifft sowohl die Hardware als auch den durch
Programmveränderungen und Programmanpassungen notwendigen
Support in den Softwarebereichen einschließlich der Betreuung der
Netzwerke, deren Konfiguration und der Datenbanken.
Seit Jahren ist der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. mit
seinen Einrichtungen und Diensten im Internet präsent. Angebote für
Senioren, Kinder und Jugendliche, häusliche und stationäre Pflege und
vieles mehr finden sich unter der Adresse: www.caritas-rhein-erft.de.
Direkten Kontakt bietet die E-mail-Adresse: info@caritas-rhein-erft.de
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH GEMEINDECARITAS
19
Fachbereich Gemeindecaritas
Ehrenamtlichenarbeit
Caritas ist ein ureigener und unverzichtbarer Lebens- und
Wesensvollzug jeder Pfarrgemeinde, wie auch Papst Benedikt in seiner
1. Enzyklika „Deus Caritas est“ betont hat. Der Fachdienst Gemeindecaritas stärkt die Verbindung zwischen dem Caritasverband und den
Pfarrgemeinden in ihren Dekanaten und Seelsorgebereichen. Die
Mitarbeiter des Caritasverbandes sollen Dienstleister der Gemeinden
sein und haben die Aufgabe, das karitative Engagement in den
Pfarrgemeinden zu stärken und damit die Wahrnehmung des diakonischen Auftrags zu unterstützen und mit der verbandlichen Caritas zu
verzahnen. Die Orientierung an den gegebenen sozialen Herausforderungen im gemeindlichen Lebensraum sowie die Unterstützung der dort
handelnden Personen ist dabei im Sinne des Subsidiaritätsprinzips eine
grundlegende Voraussetzung des Dienstleistungsgedankens.
In der konkreten Umsetzung stellt sich das Leistungsspektrum der
Mitarbeiter im Fachdienst Gemeindecaritas so dar:
9
9
9
9
9
9
9
9
Fachliche Unterstützung bei konkreten sozialen Notlagen in einer
Gemeinde oder Seelsorgebereich.
Entwicklung von ehrenamtlicher Arbeit (Aufbau von Gruppen, Diensten
und Initiativen).
Hilfen für ehrenamtlich und hauptberuflich Tätige in der Einzelfallhilfe und
Vermittlung an Fachdienste.
Fortbildungsangebote für Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro
Aufbau von sozialen Netzwerken im Lebensraum des Seelsorgebereiches.
Aufbau von Selbsthilfegruppen.
Informationsträger des Caritasverbandes.
Hilfestellung bei der Erstellung des Pastoralkonzept
Schwerpunkt der verbandlich organisierten Gemeindecaritas ist also die
Förderung und Stärkung des Ehrenamtes, das heißt der freiwilligen
Dienste der Gemeinde, ihrer Gruppen, Gremien und Einzelkämpfer. So
unterstützen wir den Aufbau von Caritasgruppen, begleiten sie fachlich,
helfen Ehrenamtlichen bei Einzelproblemen und -projekten und
organisieren informative und gesellige Veranstaltungen für Begegnung,
Informations- und Erfahrungsaustausch. In den einzelnen Dekanaten
veranstalten wir regelmäßig von interessanten Vorträgen begleitete
Caritastage für die Ehrenamtlichen. Außerdem bieten wir Unterstützung
bei Projekten am Caritas-Sonntag und Caritas-Haussammlungen, deren
Erlös zu 95% den karitativen Aufgaben der Pfarrgemeinde zugute
kommt. Auf Anfrage bieten wir für alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter Fortbildungsmaßnahmen an, die zur Qualifizierung der
Ehrenamtlichen dienen.
In unserem Verband sind etwa 1.200 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter tätig. Ihr soziales Engagement stellt die Basis der
Caritasarbeit dar. Ehrenamtliche engagieren sich durch die Übernahme
von Fahrdiensten, Hausaufgabenbetreuungen, Kranken- und Seniorenbesuchsdiensten, Begleitung von Seniorenreisen, Integrationshilfen für
ausländische Mitbürger und Aussiedler, Mitarbeit bei stationären
Mittagstischen, Kleiderkammern, Altenclubs, in den Sachausschüssen
der Pfarrgemeinderäte und bei vielen anderen Aktivitäten in den
Pfarrgemeinden und Seelsorgebereichen.
Leistungsspektrum des
Fachdienstes
Gemeindecaritas
Ehrenamtliche
Mitarbeiter bei der
Caritas
Frauen stellen die
deutlich größere
Gruppe der ehrenamtlichen Helfer dar
(ca. 95%).
20
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH GEMEINDECARITAS
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis unterstützt mit seinen
Pflegestationen die Pfarrgemeinden in der Sorge um den alten und
kranken Menschen als eine wesentliche Aufgabe der Kirche. Der
Diözesan-Caritasverband und das Erzbistum sind bestrebt, die
Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiterinnen und den Mitarbeitern
der Pflegestationen und den ehren- und hauptamtlichen Kräften der
Pfarrgemeinde weiter zu intensivieren. Im Rahmen eines entsprechenden Modellprojektes haben die Pfarrgemeinden Tätigkeiten gesammelt,
die Ehren- und Hauptamtliche als ergänzende Dienste für kranke
Menschen und deren Angehörige anbieten, wie z.B. Besuchsdienste
und vieles mehr. So können die Pflegekräfte Anfragen wegen
ehrenamtlicher Hilfeleistungen konkret beantworten und die Pfarrgemeinde über den Wunsch informieren. Nachdem das Modellprojekt
abgeschlossen ist, finden regelmäßige Treffen statt, um Erfahrungen
der Zusammenarbeit auszutauschen und neue Absprachen zu treffen.
Neustruktuierung der Seelsorgebereiche
Ein neuer Schwerpunkt ergibt sich aus den Neustrukturierungen der
Pfarrgemeinden im Erzbistum Köln, bei dem die Pfarrgemeinden durch
Zusammenschluss oder Fusion in Seelsorgebereiche zusammengefasst werden. In jedem Seelsorgebereich soll nunmehr ein
Pastoralkonzept erstellt werden, in dem das karitative Handeln als ein
Schwerpunkt dargestellt wird. Der Fachbereich Gemeindecaritas und
die Geschäftsleitung des Caritasverbandes werden die Gemeinden bei
der Konzeptionsentwicklung unterstützen.
Kooperationspartner in Familienzentren
Der Fachbereich Gemeindecaritas des Caritasverbandes hat sich als
Kooperationspartner der katholischen Familienzentren zur Verfügung
gestellt. Unser Beratungsangebot bezieht sich auf den Bereiche:
Mutter-/ Mutter-Kind-Kuren und die allgemeine Sozialberatung. Die
Beratungen finden zu festen Sprechzeiten in den Räumen des Familienzentrums statt und auf Anfrage.
Caritas-Beratungsstellen
Caritas-Beratungstellen
sind erste
Anlaufsstellen für
Hilfesuchende
Im Jahresdurchschnitt
haben die Beratungsstellen zwischen 180 und
220 Anfragen von Hilfesuchenden im Monat.
In allen Dekanaten des Rhein-Erft-Kreises sind Anlaufstellen für Hilfesuchende und Ehrenamtliche angesiedelt: die Caritas-Beratungsstellen.
Die Mitarbeiterinnen sind erste Ansprechpartner für Menschen in Not,
z.B. für Wohnungslose, Schwangere in Konfliktsituationen und
ausländische Flüchtlinge. Unabhängig von Konfession, Geschlecht und
Nationalität stehen die Beratungsstellen Menschen mit sozialen und
finanziellen Problemen offen. Hier kann unbürokratische Einzelfallhilfe
geleistet und weitergehende fachliche Hilfe anderer Einrichtungen,
Institutionen und ehrenamtlicher Gruppen vermittelt werden. Darüber
hinaus ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit die Kontaktpflege und
Zusammenarbeit mit dem Pastoralteam und den ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pfarrcaritas-Gruppen. Außerdem
informieren und beraten die Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen bei
Kuren und bei den Seniorenreisen.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH GEMEINDECARITAS
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Kurenvermittlung
Die Kurenvermittlung durch unsere Beratungsstellen hat im letzten Jahr
auf Grund gesetzlicher Verbesserungen leicht zugenommen. Aus
langjähriger Erfahrung wissen wir, wie wichtig insbesondere Mütterkuren
für die betroffenen Frauen und nicht zuletzt für die gesamte Familie sind.
Bisher übernahmen die Kostenträger (Krankenkasse, Sozialamt, Land
Nordrhein-Westfalen und Müttergenesungswerk) den überwiegenden
Kostenanteil. Zur Deckung der Gesamtkosten leistete die einzelne
Familie je nach Einkommen eine Restfinanzierung. Die Mitarbeiterinnen
unserer Beratungsstellen beraten die Teilnehmerinnen in allen Fragen
und helfen bei Planung, Finanzierung und Durchführung.
Seit 1997 bietet der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis allen Teilnehmerinnen einer Kur die Möglichkeit, die wertvollen Erfahrungen und
Einsichten durch ein kostenfreies Kurnachsorgeseminar aufzufrischen.
Diese von qualifizierten Referentinnen begleitete fünfteilige „Kur danach“
möchte die positiven Auswirkungen der Kur auf das körperliche und
seelische Wohlbefinden stärken. Kostenlose Kinderbetreuung während
der Treffen erleichtert den Müttern die Teilnahme. Aufgrund der guten
Resonanz sind für 2010 wieder Maßnahmen geplant.
Besondere Aufgaben:
Vermittlung von Kuren
und Seniorenerholungen
2009 wurden 550
Kuranfragen bearbeitet.
215 Frauen mit insgesamt
350 Kindern konnten eine
Mutter-Kind-Kur und
17 Frauen eine Mütterkur
antreten.
2009 fanden 2 Gruppentreffen in der Kurnachsorge statt.
Seniorenerholungen
Im Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis gehören die Ferien für ältere
Menschen zum Standardangebot des Fachbereiches Gemeindecaritas.
Mit dem Angebot von Seniorenreisen möchte der Caritasverband dazu
beitragen, dass möglichst viele Senioren einen Urlaub in Gemeinschaft
verbringen können, um neue Kräfte zu sammeln und ihre Lebensqualität
zu verbessern. Wir wenden uns mit unserem Angebot an Ehepaare
sowie allein stehende Damen und Herren ab 60 Jahren. Die Teilnehmer
sind bei einer Seniorenreise eingeladen zu Begegnungen und
Gesprächen, zu Aktivitäten, Entspannung und Besinnung. Zugleich sind
viele Teilnehmer anschließend motiviert, weitere Angebote für Senioren
zu nutzen, neue Freundschaften zu schließen und Wege aus Einsamkeit
und Isolation zu finden. Immer wichtiger und ein Weg aus der
Einsamkeit sind Reisen über Weihnachten und Neujahr. Ohne das
Engagement geschulter ehrenamtlicher Reisebegleiterinnen könnten wir
das seit über 30 Jahren bestehende Angebot nicht aufrechterhalten.
2009 nahmen 467
Personen an 24 Reisen
der Caritas teil, die
überwiegend durch
erfahrene und geschulte
Reisebegleitern begleitet
werden.
Bei der Auswahl der Ziele versuchen wir, den unterschiedlichen
Interessen entgegenzukommen. Bei manchen Reisen sind Plätze für
weniger rüstige Senioren und Rollstuhlfahrer vorhanden. Die Palette der
Reiseziele reichte 2009 von der Eifel über Bad Soden-Salmünster, die
Bayrische Rhön, in den Harz bis hin in den Teutoburger Wald, an den
Vogelsberg nach Bad Salzschlirf bis an die Ostsee, nach Paris,
Oberitalien, Algarve und Andalusien. Weitere Erlebnisreisen wie in die
Bretagne und zu den Schlössern der Loire fand großes Interesse.
Tagesfahrten und eine Schiffstour auf dem Rhein konnten wir anbieten,
ebenso wie Studienreisen an und um den Bodensee und nach
Thüringen, unter anderen mit Ausflügen nach Leipzig, Erfurt, Weimar
und Jena. Wellness- und Fitnessreisen nach Bad Endbach und Bad
Lauterberg. Auch ein Kurztrip für Körper, Geist und Seele wurde gut
angenommen. Die Adventsfahrt führte die Senioren 2009 nach Schönau
am Königssee. Acht Tage Luxus pur erlebten die Senioren, die an einer
Reiseprogramm 2009
153 Personen nahmen an
Tagesfahrten teil.
mit breiter Palette
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JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH GEMEINDECARITAS
Flusskreuzfahrt von Arnhem/Holland bis nach Mainz auf dem Rhein
teilnahmen. Bei vielfältigen Landgängen konnten zahlreiche Städte
ausgiebig erkundet werden.
Fahrt für Rollstuhlfahrer
und Pflegebedürftige
Reisevorstellung
Am 2. und 3.10.2009
haben wir alle Teilnehmer
und neue Interessenten
zu einer Kennenlern- u.
Wiedersehensveranstaltung eingeladen.
Wir legten den
Schwerpunkt mehr auf
Unterhaltung mit
Zauberer, Bauchredner
und dem Lechenicher
Mundartspielkreis. 223
Personen nahmen
begeistert teil. Unser
neues Konzept ist gut
angekommen und wird
weiterhin bereichert.
Mit viel Erfolg bieten wir seit einigen Jahren eine Urlaubsfahrt für Pflegebedürftige, Rollstuhlfahrer und deren Angehörige mit pflegerischer
Betreuung durch. Hierbei steht aber der Urlaub im Vordergrund, ein
qualifiziertes Pflegeteam führt die benötigten Leistungen durch. Bei
entsprechender Einstufung übernehmen die Pflegekassen einen
Kostenanteil im Rahmen der Verhinderungspflege.
Das Vermitteln von Seniorenreisen ist für die Caritas-Beratungsstellen
eine sehr zeitintensive Aufgabe. Ältere Menschen werden hier vom 60.
Lebensjahr an über viele Jahre begleitet. Die Mitarbeiterinnen werden
mit vielfältigen Lebenssituationen und Schicksalen konfrontiert.
Besonders Frauen, die mit einer kleinen Rente auskommen müssen,
können Angebote kommerzieller Anbieter nicht wahrnehmen und sind
auf materielle Hilfe angewiesen. Sie haben z.B. durch frühen Verlust des
Ehepartners, Versorgung von Kindern, Pflege der Eltern und weitere
unverschuldete Gründe nur geringe Rentenansprüche. Leider mussten
wir feststellen, dass viele Senioren mit geringen Renten sich ein paar
Tage Urlaub im Jahr nur schwer leisten können. Aber dennoch heißt die
Devise „Gemeinsam reisen, gemeinsam mehr erleben.“
Fachdienst für Integration und Migration
vorher Sozialberatung für Ausländer, Flüchtlinge und Spätaussiedler
Rund 14 Millionen Menschen mit so genanntem Migrationshintergrund
leben inzwischen in Deutschland - im Rhein-Erft-Kreis sind es ca.
82.000. Hierzu zählen Ausländer (Gastarbeiter und Asylsuchende),
Aussiedler, Illegale, Eingebürgerte und deutsche Kinder mit mindestens
einem zugewanderten Elternteil. Diese interkulturelle Orientierung sollte
als eine Chance gesehen werden, wo Migranten und Einheimische an
einer gemeinsamen Zukunft gestalten. Bewusst sollte allen Beteiligten
sein, dass das Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen
Kulturen, Zivilisationen und Religionen nicht so einfach funktioniert,
sondern nur gelingt, wenn Einheimische wie Zuwanderer gemeinsam
um ein Zusammenleben ringen und jeweils ihren Beitrag dazu leisten.
„MEB“ Die zusätzliche
Beratung
Durch den Zuzug von Asyl begehrenden Ausländern ist eine Vielzahl
von sozialen Problemen sowohl bei den betroffenen Menschen als auch
für die Aufnahmegemeinde entstanden. Die Kirche und die Caritas
haben sich immer um Fremde gesorgt, sie in ihrer Mitte aufgenommen
und Hilfe vermittelt. Geleitet von diesem Auftrag ist die Caritas im
Rahmen von Zuwanderung einerseits Dienstleister im Integrationsprozess, andererseits Anwalt für alle Menschen mit Migrationshintergrund,
besonders auch für Flüchtlinge und Personen ohne legalen Aufenthaltsstatus. Seit 1994 arbeitet eine beim Caritasverband eingerichtete
Stelle darauf hin, ehrenamtliche Initiativen in den verschiedenen
Pfarreien in Gang zu setzen und Einzelberatung anzubieten. Wichtig bei
dieser Arbeit war und ist immer die Integration der Migranten. In den
letzten Jahren haben sich beim Caritasverband einige Änderungen
vollzogen. Zur allgemeinen Beratung kam die Migrationserstberatung
(MEB) hinzu.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH GEMEINDECARITAS
23
Was ist Migrationserstberatung (MEB)?
Seit 2005 gibt es ein neues Zuwanderungsgesetz. Gemäß § 75Nr. 9 in
Verbindung mit § 45 Satz 1 des Aufenthaltsgesetzes wird die Durchführung
von Migrationserstberatung gefordert. Aufgabe der MEB ist es, den
Integrationsprozess gezielt zu initiieren, zu steuern und zu begleiten. Die
MEB stellt ein den Integrationskurs ergänzendes, aber selbstständiges
Integrationsangebot dar, welches sich mit einem zeitlich befristeten,
individuellen Beratungsangebot schwerpunktmäßig an erwachsene Neuzuwanderer richtet. Durch eine gezielte Einzelfallbegleitung, bei der
vorrangig die Methode des Case-Management eingesetzt wird, eröffnet die
MEB die Möglichkeit, die Potenziale der Zuwanderer zu ermitteln und
darauf aufbauend passgenaue Integrationsmaßnahmen zusammenzustellen.
Beratung und Information zu folgenden Themen:
◘ Deutsche Sprache ◘ Schule und Ausbildung ◘ Beruf und Arbeit ◘ Ehe,
Partnerschaft und Familie ◘ Zusammenleben und Freizeit ◘ Aufenthaltsstatus
◘ Behörden und Einrichtungen
Aus der Sozialberatung für ausländische Flüchtlinge und der Sozialberatung für Spätaussiedler wurde der Fachdienst für Integration und
Migration mit einem neuen Profil. Es entstand „Pro Migra“. Ziel des
Projektes ist die Weiterentwicklung des Migrationdienstes zum Fachdienst
für Integration und Migration. Zentrales Anliegen ist die Förderung der
Integration von Neuzuwanderern und bereits länger hier lebenden
Menschen mit Migrationshintergrund. Weiteres Anliegen ist die Förderung
temporärer Integration von Flüchtlingen sowie Beratung bei Rückkehr, Ausund Weiterwanderung. Neu am Pro-Migra-Konzept ist die Festlegung auf
Handlungsfelder individueller und gesellschaftlicher Integration.
Handlungsfelder individueller Integration
-
Erstintegration, weiterführende und nachholende Integration
Temporäre Integration
Soziale Arbeit mit Menschen ohne Aufenthaltsstatus
Qualifizierung und Beschäftigung
Beratung bei Rückkehr, Aus- und Weiterwanderung
Handlungsfelder gesellschaftlicher Integration
-
Sozialraumorientierte Integration
Antidiskriminierungsarbeit
Dialog der Kulturen und Religionen; - Interkulturelle Öffnung von Institutionen
Welche Leistungen bietet der Migrationsdienst?
-
Clearing ; - Beratung im Integrationsprozess
Sozialpädagogische Begleitung
Krisenintervention; - Kurzberatung
Sprach- und Orientierungskurse
Vermittlung von Fachwissen
Initiierung und Ausbau von Vernetzung
Sozialraumorientierte Arbeit
Initiierung und Begleitung von interkulturellen
Öffnungsprozessen im Sozialraum
Arbeit mit Ehrenamtlichen
Öffentlichkeitsarbeit
Welche Leistungen
bietet die MEB?
„Pro Migra“ –
Das neue Konzept
Im Kalenderjahr 2009
wurden insgesamt 505
Menschen mit
Migrationshintergrund
beraten (Vorjahr 484).
288 Personen zur
weiterführenden / nachholenden Integration
(302),
128 Personen zur
temporären Integration
(117),
89 Personen zur
Migrationserstberatung
(65).
Ansprechpartner
Helga Beer
Telefon 02233/ 79 90 68
Telefax 02233/ 79 90 79
E-Mail: beer@caritasrhein-erft.de
Marianne Kader
Telefon 02233/ 79 90 64
Telefax 02233 79 90 79
E-Mail: kader@caritasrhein-erft.de
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JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH GEMEINDECARITAS
Ferienspiele
Über 1.000 Kinder
nahmen an Ferienspielen
in Pulheim, Kerpen,
Hürth, Bedburg und
Erftstadt teil.
Auch im Jahr 2009 hat der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis in
Zusammenarbeit mit den Städten und Jugendzentren Ferienspiele für
Kinder im Alter von 6-12 Jahren angeboten. Insbesondere werden die
Ferienspiele für Kinder angeboten, die mit ihren Eltern keinen Urlaub
machen können, und so sind die Ferienspiele für sie die einzige
Abwechslung in den Sommerferien. Diese Maßnahmen sind nur möglich,
weil die Städte diese bezuschussen. Bei den Ferienspielen in Pulheim,
Sinnersdorf, Stommeln, Buir, Blatzheim, Türnich, Brüggen, Hürth,
Bedburg und Erftstadt nahmen insgesamt über 1.000 Kinder teil. Die
Zahl der angemeldeten Kinder ist in den letzten Jahren stetig gestiegen.
Fast 130 Jugendliche und junge Erwachsene betreuten die Kinder und
boten vielerlei kreative Angebote und Spiele an. Nicht fehlen durften die
Ausflugsfahrten, die für viel Abwechslung sorgten. In den Orten, wo die
Ferienspiele in Jugendzentren stattfinden, werden die Hauptamtlichen
von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt.
Stationärer Mittagstisch für Senioren
„Für mich alleine zu kochen, macht mir keinen Spaß.“ Diese und
Im Jahr 2009 haben
ehrenamtliche Helfer in
den bestehenden
5 stationären
Mittagstischen 14.300
Essen ausgegeben.
ähnliche Aussagen von Senioren im Rhein-Erftkreis haben den
Caritasverband veranlasst, in Zusammenarbeit mit Senioren-Tagesstätten „stationäre Mittagstische“ einzurichten. Seit der Einführung
dieses Dienstes im Jahr 1986 ist die Nachfrage jährlich gestiegen. Das
Ziel, gemeinsam zu essen, durchbricht die Isolation alter Menschen, gibt
ihnen das Gefühl des gemeinsamen Erlebens und erhöht ihre
Lebensfreude. Neue Kontakte lassen die Senioren am gesellschaftlichen
Leben teilnehmen. Zurzeit unterhalten wir fünf stationäre Mittagstische,
in Bedburg-Kirdorf, Kerpen, Kerpen-Sindorf, Kerpen-Blatzheim und
Wesseling.
Schuldnerberatung
Professionelle Hilfe für
Menschen mit Schulden
Die Zahl der Beratungsanfragen nimmt sehr stark
zu. 2008 wurden 49
Schuldner beraten, 2009
waren es bereits 76.
Ehrenamtliche Berater mit entsprechender Qualifikation und eine
hauptamtliche Kraft sind in der Schuldnerberatung tätig. Die Berater
führen Gespräche mit Schuldnern und Gläubigern, um Familien und
Alleinstehenden zu helfen, ihre wirtschaftliche Situation wieder in den
Griff zu bekommen. Das Volumen der Schulden beträgt meistens
zwischen 10.000 und 50.000 Euro und wächst durch die Zinsbelastung
stetig an. Die Aufgabe der Schuldnerberater besteht unter anderem
darin, den Gläubigern die oft ausweglos erscheinende Situation der
Klienten darzustellen und gemeinsam Lösungen zu suchen, die zur
Tilgung der Schulden führen können. Die Berater sind durch die Tätigkeit
für die Klienten voll ausgelastet, da meist eine Vielzahl von Gläubigern
kontaktiert werden muss und die Zahl der verschuldeten Haushalte
weiter zunimmt.
Waren es im Jahr 2008 noch 49 Personen, die von der
Schuldnerberatung betreut wurden, stieg ihre Zahl 2009 auf 76 an.
Weitere 20 Personen wurde an eine Insolvenzberatung weitervermittelt.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH GEMEINDECARITAS
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Im ersten Halbjahr 2010 meldeten sich bereits 44 Personen mit einer
Schuldenproblematik an. Im ersten Halbjahr 2010 meldeten sich bereits 44
Personen mit einer Schuldenproblematik an. Glücklicherweise konnten
durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2010 weitere
kompetente Ehrenamtliche für diese Tätigkeit gewonnen werden.
Nachdem wir im Jahr 2002 auf Lehrer zugegangen waren, ergaben sich
längerfristige Kontakte zu Schulen, in denen ein ehrenamtlicher Schuldnerberater Unterrichtsstunden zum Thema „Umgang mit Geld“ gibt. In Hauptund Realschulklassen wird den Jugendlichen deutlich gemacht, welche
Folgen es haben kann, wenn man den Verlockungen des Konsums nicht
widerstehen kann.
Im Jahr 2009 erreichte das präventive Angebot auch wieder ca. 160
Schülerinnen und Schüler aus 8 Schulen. Außerdem kamen Anfragen aus
berufsvorbereitenden Einrichtungen für Jugendliche, wo das Thema
„Umgang mit Geld“ auch als sehr wichtig angesehen wird. Auch in diesen
Einrichtungen konnten wir 145 Teilnehmer in 9 Klassen unterrichten.
Projekt:
Prävention in Schulen
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
26
Abteilung Stationäre Altenhilfe
Zunahme des Bedarfs
an stationärer und
ambulanter Pflege bei
gleichzeitig geringeren
finanziellen Mitteln
Gesetz zur
Weiterentwicklung der
Pflegeversicherung
Mittel für die
Zusätzliche Betreuung
an Demenz Erkrankter
Drohender
Pflegenotstand?
Der Caritasverband
unterhält im Rhein-ErftKreis 9 Seniorenheime
mit insgesamt 931
vollstationären Plätzen:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Bedburg-Kaster:
98
Bergheim-Fliesteden: 79
Elsdorf-Niederembt: 86
Hürth-Gleuel:
89
Hürth/Annahaus:
181
Hürth/ St. Ursula:
128
Kerpen-Buir:
116
Pulheim:
116
Pulheim-Stommeln: 38
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. ist Träger von neun
Altenheimen. Die Tatsache, dass die Abteilung „Stationäre Altenhilfe“ in
den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen ist, darf nicht darüber
hinweg täuschen, dass sich der gesamte Bereich der Alten- und
Krankenpflege in einer schwierigen Situation befindet: Einerseits nimmt
aufgrund der demografischen Entwicklung der Bedarf an stationärer und
ambulanter Pflege immer mehr zu. Andererseits haben sich Land und
Landschaftsverband aus der Förderung eigentlich notwendiger Investitionen in diesem Bereich zurückgezogen.
Am 1. Juli 2008 ist das „Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung der
Pflegeversicherung“ in Kraft getreten, das in Teilbereichen unsere
Forderungen angesichts gestiegener Kosten gegenüber den jahrelang
gleichgebliebenen Vergütungssätzen berücksichtigt. So werden die
Pflegesätze in drei Schritten bis 2012 angehoben und die Hilfen für
Demente ausgeweitet, die zuvor durch den eng gefassten Begriff der
Pflegebedürftigkeit aus dem Leistungskatalog weitgehend ausgeklammert waren. Wir sind froh, dass wir nun das Personal für diese
Bewohnergruppe ausweiten konnten, denn die Pflege und Betreuung
dementer, altersverwirrter und oft desorientierter Menschen ist meist
besonders zeitintensiv und muss besonders einfühlsam sein. Jetzt
können wir noch besser dafür sorgen, die Rahmenbedingungen für alle
uns anvertrauten Menschen so zu gestalten, dass sie sich in den
Caritas-Häusern heimisch fühlen können. Neben der pflegerischbetreuerischen Leistung und deren ständigen Weiterentwicklung durch
die Umsetzung der neuesten Erkenntnisse der Altenpflege zählt hierzu
auch eine schöne Gestaltung der Gebäude und Außenanlagen, um für
die Bewohner ein angenehmes Zuhause zu schaffen.
Ein weiteres wichtiges Ziel wird sein, das gesellschaftliche Ansehen der
Pflege zu verbessern, um z.B. auch motivierte Nachwuchskräfte für
diesen Beruf gewinnen zu können. Pflege ist ein bejahender Teil
unseres täglichen Lebens und sollte auch so wahrgenommen werden,
doch bereits heute fehlen in Deutschland Tausende von Fachkräften.
Hier muss dringend Abhilfe auf gesamtgesellschaftlicher Ebene
geschaffen werden. Unsererseits haben wir bereits die Kooperation mit
weiterführenden Schulen intensiviert, um hier das Berufsbild
vorzustellen und interessierten und für den sozialpflegerischen Bereich
geeigneten Schülern Einblicke und erste Erfahrungen in Praktika zu
vermitteln.
Gut leben und wohnen im Alter -
Caritas-Seniorenzentren
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. ist zum 31.12.2009
Träger von neun Alten- und Pflegeeinrichtungen bzw. Seniorenzentren
mit insgesamt 931 vollstationären Plätzen, 12 Tagespflege- und 23
Kurzzeitpflegeplätzen sowie 31 Altenwohnungen mit Anschluss an die
Angebote des jeweils benachbarten Seniorenzentrums. Die Häuser der
Caritas sollen alten und kranken Menschen, die aus verschiedenen
Gründen nicht mehr alleine leben wollen oder können, ein neues
Zuhause, qualifizierte pflegerische Versorgung sowie psychosoziale
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
Betreuung bieten. Eine harmonische Atmosphäre zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Mitarbeitern und Besuchern ist ein
besonderes Anliegen unserer Häuser.
Das St. Martinus-Haus in Elsdorf-Niederembt wurde 1971 vom damaligen Kreis-Caritasverband Bergheim errichtet und ging bei dessen
rechtlicher Auflösung 1978 an den neu gegründeten Caritasverband für
den Erftkreis. Die Trägerschaft für drei weitere Häuser - das Stahl’sche
Stift in Bergheim-Fliesteden, das St. Josef-Haus in Kerpen-Buir und das
Seniorenzentrum in Pulheim hat der Verband Mitte der 80er Jahre übernommen. 1994 und 1996 wurden jeweils neu errichtete Seniorenzentren
in Hürth-Hermülheim, das Anna-Haus, und Bedburg-Kaster, die Stiftung
Hambloch, eröffnet. Anfang 2001 wurde zusätzlich die Trägerschaft für
das Sebastianusstift in Hürth-Gleuel übernommen, wo umfangreiche
Investitionen in die Bausubstanz notwendig waren. Hier stehen seit dem
Umbau im Mai 2003 neben 89 Pflegeplätzen 17 Kurzzeit- und 12
Tagespflegeplätze zur Verfügung. 2002 hat der Caritasverband zudem
die Trägerschaft für das Seniorenzentrum Christinapark in PulheimStommeln mit 38 Pflegeplätzen übernommen. Im Februar 2005 wurde
das Seniorenzentrum St. Ursula in Hürth mit 128 Plätzen im ehemaligen
Kreishaus neu eröffnet. Anfang 2010 wurde mit den Arbeiten an einem
neuen Haus nach dem modernen Hausgemeinschaftsmodell und 15
Tagespflegeplätzen in Pulheim-Brauweiler begonnen. Wenn es 2011
bezugsfertig ist, werden Bewohner und Mitarbeiter des inzwischen 100
Jahre alten Stahl’schen Stiftes hierhin ziehen, da dieses Haus in der
jetzigen Form nicht mehr den Anforderungen an eine moderne
Pflegeeinrichtung entspricht.
In allen Einrichtungen gibt es neben den Zimmern der Bewohner
Gemeinschaftsräume, Essräume, Werk- und/ oder Gymnastikräume. Die
Zimmer verfügen über eine unmittelbar zugängliche Nasszelle mit
Dusche und WC. Radio-, TV- und Telefonanschluss gibt es standardmäßig auf jedem Zimmer. Aufenthaltsräume und Sitzecken auf allen
Etagen sowie Gartenanlagen stehen der Begegnung und dem Verweilen
offen. Der Soziale Dienst der Häuser sorgt für ein abwechslungsreiches
Veranstaltungsprogramm innerhalb und außerhalb des Hauses. Eine
Beschreibung der einzelnen Häuser findet sich im Kapitel 1.5.
Die jeweiligen Heimentgelte können den aktuellen Hausbroschüren
entnommen, unserer Internetseite oder bei den Häusern direkt erfragt
werden. Das Heimentgelt setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
1. Pflegekosten, 2. Unterkunft und Verpflegung und 3. Investitionskosten. Diverse Serviceleistungen wie medizinische Fußpflege und
Krankengymnastik können entweder auf ärztliche Verordnung oder
gegen private Bezahlung im Hause in Anspruch genommen werden. Die
Heimentgelte richten sich bei der Vollzeitpflege ebenso wie bei der
Kurzzeitpflege nach der Pflegestufe. Wenn ein pflegender Angehöriger
erkrankt oder einen Erholungsurlaub antreten möchte, kann er
Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. In einigen Häusern der Caritas gibt
es eingestreute Plätze für die Kurzzeitpflege, im Hürther Sebastianusstift
stehen 17 Plätze bereit. Für die Kurzzeitunterbringung ebenso wie für
die Tagespflege wurden die Leistungen aus der Pflegeversicherung
angehoben. Im Sebastianusstift findet jeden Samstag von 10-16 Uhr ein
Demenz-Café für die Patienten der Ambulanten Pflege statt, um den oft
isolierten Menschen und ihren Angehörigen einen Treffpunkt und/ oder
eine Auszeit zu bieten.
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Rückblick im Bereich
Altenheime
1971 fing es an...
Baubeginn März 2010:
Neue Einrichtung wird
in Brauweiler errichtet
Ausstattung / Angebote
Das kleinste der Häuser
stellt 38, das größte 181
Plätze bereit. Die Durchschnittsgröße der Einzelund Doppelzimmer
beträgt 16 bzw. 21 m2.
Heimentgelte
Kurzzeitpflege/
Verhinderungspflege
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
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Ganzheitliche Pflege und Betreuung
Pflegekonzept
Qualitätsmanagement
mit System
Transparente
Pflegequalität mit
Noten:
www.Pflegelotse.de
In unserem ganzheitlichen Pflege- und Betreuungsansatz nehmen wir die
Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrer ganz persönlichen Lebensgeschichte, ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen wahr, mit dem Ziel, die
vorhandenen Ressourcen zu erhalten und zu stärken. Ein verbandsübergreifendes Konzept und Leitbild für die Arbeit in den Caritas-Altenheimen
wurde als Maßnahme der Qualitätssicherung für alle Fachbereiche – von
der Pflege, dem Sozialen Dienst und der Seelsorge über Küche,
Hauswirtschaft und Haustechnik bis hin zur Verwaltung – erstellt und seit
1999 umgesetzt. Das im Jahre 2003 erstellte Rahmenhandbuch ist
wesentlicher Bestandteil des beim Caritasverband fest implementierten
Qualitätsmanagementsystems, das permanent weiter entwickelt wird. Die
Qualität unserer Arbeit wird regelmäßig in internen und externen Audits,
seitens der Heimaufsicht und des Medizinischen Dienstes der
Krankenkassen (MDK) überprüft. Die meisten unserer Einrichtungen sind
inzwischen einer Benotung seitens des MDK unterzogen worden, die auf
unserer Homepage und auf den Internetseiten des Verbandes der
Ersatzkrankenkassen eingesehen werden können s. www.pflegelotse.de.
Mit den durchweg positiven Ergebnissen können unsere Seniorenzentren
zufrieden sein, doch bleiben alle Mitarbeiter und Leitungskräfte einer
ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung ihrer Arbeit verpflichtet.
Unser
Pflegepersonal
Die Pflege wird von verantwortlichen Pflegefachkräften organisiert und
von staatlich anerkannten Altenpflegerinnen/-pflegern, Krankenschwestern/-pflegern sowie Pflegehelfern durchgeführt. Die in der Heimpersonalverordnung vorgeschriebene Fachkraftquote von 50% der Mitarbeiter
ist in unseren Häusern grundsätzlich gewährleistet. Zur Förderung des
Nachwuchses haben wir im Jahr 1990 ein staatlich anerkanntes
Fachseminar für Altenpflege mit dem Ausbildungsziel examinierte Altenpflegerin/ Altenpfleger eröffnet. Seit Mitte 2008 werden dort auch Altenpflegehelfer/innen ausgebildet.
Pflegestufen gemäß
Pflegeversicherungsgesetz
Die Bewohner werden seit dem 1.7.1996 je nach pflegerischem
Aufwand einer von vier Pflegestufen zugeordnet:
•
•
•
•
Stufe 0: nicht Pflegebedürftige/ geringer pflegerischer Aufwand bis 1,5 Std.
Stufe I: erheblich Pflegebedürftige, die bei der Körperpflege, Ernährung,
Mobilität mind. 1x tägl. der Hilfe bedürfen (mind. 90 Min.)
Stufe II: Schwerpflegebedürftige, die bei Körperpflege, Ernährung,
Mobilität mind. 3x rund um die Uhr der Hilfe bedürfen (mind. 3 Std.)
Stufe III: Schwerstpflegebedürftige, die bei Körperpflege, Ernährung,
Mobilität tägl. rund um die Uhr der Hilfe bedürfen (mind. 5 Std.).
Pflegestufen der Bewohner
57% der Bewohner sind
schwer- bis schwerstpflegebedürftig.
Weitere 39% sind
erheblich pflegebedürftig.
55%
60%
50%
40%
34%
30%
24%
30%
36%
39%
46%
42%41%
40%
20%
10%
0%
13%
8% 5%
20%
19% 18%
17%
4% 4%4%
Stufe 0
1995
Stufe I
2000
2007
Stufe II
2008
Stufe III
2009
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
29
Aufgrund des u. E. bislang sehr mechanistischen Pflegebegriffs der
Pflegeversicherung gilt die wachsende Gruppe der früher als schwerstpflegebedürftig angesehenen altersdementen Menschen oft nicht als
pflegebedürftig. Diese Entwicklung führte dazu, dass die tatsächlich
notwendige Betreuung für die Vielzahl der Betroffenen kaum geleistet
werden konnte, da sie nicht entsprechend vergütet wurde. Die Situation
wurde durch das zum 1.7.2008 beschlossene erweiterte Pflegegesetz
endlich verbessert und das Personal konnte aufgestockt werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen sind
insgesamt starken körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. bietet seit einigen
Jahren interne Fortbildungen für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
an, um sie im schwierigen Umgang mit Demenz bei Bewohnerinnen und
Bewohnern weiter zu befähigen.
Alle Caritas-Seniorenzentren bieten generell neben der Vollzeitpflege
noch die Kurzzeitpflege für einen vorübergehenden Aufenthalt, z.B. für
die Dauer einer Erkrankung oder einer Urlaubsreise pflegender Angehöriger an. Das Sebastianusstift verfügt über 17 Plätze in der Kurzzeitpflege. So konnten 2009 insgesamt 609 Seniorinnen und Senioren aus
dem Rhein-Erft-Kreis, aus Köln und dem Umland diese Möglichkeit in
Anspruch nehmen (2008: 445), einige kamen sogar zweimal im Jahr in
die Einrichtung. Die durchschnittliche Dauer dieser Aufenthalte betrug 20
Tage. Das Sebastianusstift in Hürth-Gleuel verfügt als einziges Haus
über einen Bereich der Tagespflege mit 12 Plätzen, das sich bei
Betreuten ebenso wie bei Angehörigen hoher Beliebtheit erfreut, da es
Aktivitäten in der Gemeinschaft ermöglicht. Über das Jahr hatte die
Tagespflege 56 Seniorinnen und Senioren in der Betreuung.
Kurzzeitpflege –
immer mehr nehmen
sie in Anspruch:
609 Senioren ggü. 445
in 2008
Tagespflege in Hürth:
56 Senioren
Bewohnerstatistik
In der Regel sind es alte Bürgerinnen und Bürger aus dem jeweiligen
Umland, die sich für eines der Caritas-Häuser entscheiden. Aus
familiären Gründen und wegen Schwankungen beim Platzangebot sind
Wanderungen innerhalb des Rhein-Erft-Kreises sowie Zugänge von
außerhalb der Kreisgrenzen (Köln, Neuss, Düren, NRW) zu beobachten:
Eltern ziehen oft in die Nähe ihrer Kinder, die hier arbeiten und leben.
In den Häusern der Caritas lebten zum Stichtag 31.12.2009 875
Menschen. 96% waren gemäß der Pflegestufen 1-3 pflegebedürftig. Die
durchschnittliche Belegung lag bei 883 Bewohnern. Der Männeranteil liegt
u.a. bedingt durch die unterschiedliche Lebenserwartung schon seit
Jahren unter dem Frauenanteil bei 25% (Vorjahr 23%), mit Abweichungen
zwischen den Häusern. Während im Sebastianusstift 13% männliche
Bewohner lebten, waren es im St. Josef-Haus 35%. Unter den
Neuaufnahmen waren 2009 32% Männer (2008: 29%).
40%
Männliche Bewohner in Caritas-Heimen
30%
20%
10%
Durchschnitt
Neuaufnahmen
0%
1995 2000 2001 2002 2003 2 004 2 005 20 06 200 7 2008 2009
In den 9 Häusern der
Caritas lebten zum
Stichtag 31.12.2009
875 alte, zu 96% pflegebedürftige Menschen
(inkl. Kurzzeitpflege).
25% der Bewohner sind
Männer;
32% Männer sind unter
den Neuaufnahmen.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
30
Das Durchschnittsalter
der Bewohner liegt bei
82 Jahren, auch bei der
Neuaufnahme im
Altenheim sind sie 2009
im Durchschnitt 82
Jahre alt.
In allen Häusern sind auch recht junge Menschen vertreten. Das ist
darauf zurückzuführen, dass vermehrt Sonderpflegefälle wie MS-Kranke,
Appalliker und Behinderte zu uns kommen. Die Spanne der ältesten
Bewohner lag bei 94 bis 102 Jahren, die der jüngsten bei 44 bis 67
Jahren. Das rechnerische Durchschnittsalter liegt bei 82 Jahren. Bei der
Neuaufnahme waren die Bewohner 2009 im Durchschnitt 82 Jahre alt
(Vorjahr 81 Jahre).
Fluktuation und Verweildauer
Der Tod ist Teil des
Lebens
In einem Seniorenheim ist es schwer, den Tod zu tabuisieren. Gestützt
durch die Auffassung, dass das Sterben zum Leben dazugehört,
bemühen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas-Häuser,
den Bewohnerinnen, Bewohnern und ihren Angehörigen zu ermöglichen, den letzten Lebensabschnitt bewusst und in Würde zu erleben.
Hierin werden sie durch Hospizdienste und die im Hause tätigen
Seelsorger unterstützt. In einer berufsbegleitenden Fortbildung in der
Palliativpflege wurden Pflege-Mitarbeitern aus allen Häusern medizinische, aber auch alternative Methoden zur Schmerzbehandlung vermittelt, die sich gerade bei älteren Menschen bewährt haben. Die erlernten
Methoden sollen dazu beitragen, die letzten Lebensjahre und -tage der
Bewohner mit mehr Lebensqualität zu füllen.
Fluktuationen
768 Frauen und Männer konnten neu in den Alten- und Pflegeheimen
der Caritas aufgenommen werden (Vorjahr: 767). Die Heimplätze waren
aus unterschiedlichen Gründen frei geworden: 430 Bewohnerinnen und
Bewohner kehrten nach einer Kurzzeitpflege heim (2008: 383), 31
Bewohner wurden in anderen Einrichtungen untergebracht (30) und 57
(41) konnten nach Hause zurückkehren oder verließen die Einrichtung
aus anderen Gründen. Verstorben sind 317 Bewohner (2008: 328
Bewohner).
Fluktuationsraten im Zeitverlauf
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
Bergheim**
39%
77%
109%
57%
96%
90%
93%
132%
Bedburg
39%
61%
58%
44%
25%
40%
45%
59%
Elsdorf
42%
58%
47%
55%
52%
39%
58%
51%
Kerpen**
48%
53%
55%
45%
56%
61%
68%
79%
Pulheim**
44%
62%
50%
37%
67%
51%
110%
74%
Stommeln**
61%
42%
42%
53%
43%
48%
66%
95%
Hürth „Anna“
36%
44%
30%
46%
48%
62%
72%
70%
Hürth-Gleuel *
37%
33%
151%* 213%* 253%*
245%*
221%
218%
85%
62%
91%
Hürth „Ursula“**
89%
**
67%
* Überproportionale Fluktuationen im Sebastianusstift in Hürth-Gleuel erklären sich durch die große
Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege seit der Wiederaufnahme des Dienstes 2004
(2008: 230 Kurzzeitpflegen für 198 Personen).
** weitere Häuser mit relativ hohem Kurzzeitpflegeanteil
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
31
Die Bewohner mit der jeweils längsten Verweildauer leben meist schon
seit der Eröffnung im jeweiligen Haus, teilweise 15 bis 20 Jahre. 32
Bewohner sind in den Caritas-Häusern 100 Jahre und älter geworden.
Die durchschnittliche Verweildauer der Altenheimbewohnerinnen und
-bewohner betrug ca. 2-3 Jahre. Bei dieser Kennzahl müssen die
Hintergründe für Fluktuationen, wie Heimkehr nach einer Kurzzeitpflege
und die große Anzahl an Finalpflegen nach Aufnahme aus einem
Krankenhaus, berücksichtigt werden. Vor Eröffnung der neuen Einrichtung in Hürth lag die Zahl bei 4 Jahren.
So betrug die Fluktuationsrate in den Seniorenheimen im Verhältnis zur
Gesamtbewohnerzahl 97% (Vorjahr 88%); um Kurzzeitpflegepatienten
bereinigt bei 46%; die Sterberate lag bei 40,5% (2008: 41%). Die Fluktuationsraten weichen von Haus zu Haus stark ab. So liegen die Raten
im Jahr 2009 zwischen 51% und 218%, wobei sich z.B. die überdurchschnittliche Zahl der Austritte in der Einrichtung in Hürth-Gleuel und
anderer Einrichtungen auf einen hohen Anteil an Kurzzeitpflegeaufenthalten (88% der Austritte) zurückführen lässt.
Schwankungen der Fluktuationsrate im Zeitverlauf erklären sich zum
einen durch eine unterschiedliche Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege,
zum anderen durch die divergierende Anzahl von aus dem Krankenhaus
aufgenommenen Patienten im Finalstadium, die nicht mehr lange in der
Einrichtung lebten (s. Grafik unten). So lebten 43% der verstorbenen
Bewohner nur bis zu zwölf Monate in der jeweiligen Einrichtung (Vorjahr
45%). 38% der Bewohner mit einer derart kurzen Verweildauer waren
unmittelbar nach einem Krankenhausaufenthalt aufgenommen worden.
Verweildauer 2009
Verstorbene
Bewohner
Aufnahme aus
Krankenhaus
2009
2009
2008
davon Anzahl
bis zu 14 Tagen
15 Tage bis unter 1 Monat
1 bis unter 3 Monate
3 bis unter 6 Monate
6 Monate bis unter 1 Jahr
Zwischensumme 1 Jahr
1 bis unter 2 Jahre
2 bis unter 3 Jahre
3 bis unter 5 Jahre
5 bis unter 10 Jahre
über 10 Jahre
GESAMTSUMME
16
19
43
38
29
145
31
36
58
37
15
322
6
9
19
13
8
55
in %
38%
47%
44%
34%
28%
38%
in %
46%
61%
57%
22%
52%
48%
Fluktuationsstatistik
32 unserer Bewohner sind
in den Caritas-Häusern
100 Jahre und älter
geworden
Die Fluktuationsrate in den
Seniorenheimen betrug
97%, um Kurzzeitpflegepatienten bereinigt bei
46%. Die Sterberate lag bei
40,5%.
Finalpflegefälle 2009
38 % der Bewohner, die
im ersten Jahr in der
Einrichtung verstorben
sind, wurden unmittelbar
aus dem Krankenhaus
aufgenommen (Vorjahr
48%).
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
32
Gemeinsam engagiert zum Wohle der Bewohner –
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die neun Seniorenzentren des Caritasverbandes beschäftigten zum
Stichtag 31.12.2009 für die insgesamt 875 Bewohnerinnen und
Bewohner 931 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Pflege,
Hauswirtschaft, Verwaltung, Sozialer Dienst und Pforte (2008: 947
Mitarbeiter und 901 Bewohner).
E ntw icklung des Personalbesta ndes
200
180
160
140
120
100
80
Hü rth/An na
Kerp en
Pulh eim
Bed bg .
Elsdo rf
Berg h.
H.-Gleu el
Sto mm eln
Hü ./Ursula
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
60
Die Caritas bildet aus!
Infos im Netz unter
Stellen/ Ausbildung
In der Vergangenheit war durch einen steigenden Anteil an Teilzeitverträgen ein Anstieg der Mitarbeiterzahlen zu beobachten, wobei unter
dem Strich Stellen abgebaut werden mussten. Die Pflegekassen decken
allerdings die Kosten für das eigentlich notwendige Personal weiterhin
nur unzureichend ab. Erhebliche, nicht nur finanzielle Anstrengungen
bereitet es, die von der Bundesregierung angeordnete Fachkraftquote
von 50% zu erfüllen, da der Markt in unserer Region wenige Fachkräfte
vorhält.
Nicht zuletzt aus diesem Grunde engagiert sich der Caritasverband für
den Rhein-Erft-Kreis mit einem eigenen Fachseminar für Altenpflege in
der Ausbildung des Pflegenachwuchses. Parallel laufen drei Lehrgänge
für examinierte Altenpfleger/innen und - nun zum zweiten Mal - ein
einjähriger Kurs für Altenpflegehelfer/innen.
Die Pflege und Betreuung alter und kranker Menschen ist nach wie vor
eine weibliche Domäne: Der Anteil der Frauen an den Mitarbeitern
beträgt wie schon im Vorjahr 81%. Die Beschäftigtenstruktur ist recht
konstant: Teilzeitkräfte mit einem Anteil von 53% der Beschäftigten
leisten einen großen Anteil der personalintensiven Arbeit in den Heimen
(Vorjahr 49%). 22% der Beschäftigten aller Fachbereiche arbeiten in
Vollzeit (2008: 24%), 13% als Aushilfen (16%). Die restlichen 12% sind
Auszubildende, Zivildienstleistende und Praktikanten. Die Beschäftigungsstruktur hat sich somit eingependelt auf einen relativ hohen Anteil
an qualifizierten Teilzeitkräften. Dieser dient einer flexiblen Einsatzplanung.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
33
Beschäftigungsstruktur Seniorenheime 2009
Beschäftigungsstruktur
100%
90%
80%
Die Pflege ist eine
weibliche Domäne: 81%
der Pflegekräfte sind
Frauen
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Bergheim
Elsdorf
Bedburg
Kerpen
Pulheim
Vollzeit
Teilzeit
Aushilfe
Stommeln
Zivildienst
Hürth/Anna
Praktikant
H-Gleuel
Hürth/Ursula
Azubis
Unter anderem aufgrund der harten beruflichen Bedingungen in der
Pflege gibt es oft starke Mitarbeiterfluktuationen. Schwankungen im
Bereich der Aushilfen erklären sich u.^a. dadurch, dass hier eingesetzte
Schüler oder Studenten eine Ausbildung aufnehmen bzw. das Studium
beendet haben. Der Anstieg bei der Zahl der Auszubildenden erklärt
sich durch Veränderungen in der Altenpflegeausbildung (s. Kapitel 10:
Fachseminar für Altenpflege). Die Pflegeschüler sind nun während des
praktischen Teils der dreijährigen Ausbildung zur/zum examinierten
Altenpfleger/in bei der aufnehmenden Einrichtung als „Azubis“
eingestellt.
Mitarbeiterfluktuation nach Beschäftigtengruppen
2008/ 2009
90
80
76
74
Besc häftigtenzahl
70
6 1 62
60
61 6 0
56
62
55
54
48
50
45
40
30
20
30
22
25
19
15
13
13
8
10
13
9
8
1
0
Vollzeit
Teilzeit
Aus tritte 0 8
Au shilfe
Einst ellungen 08
Z ivildien st
Aust ritte 0 9
Praktikan t
Einste llungen 09
Azu bis
34
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
Unsere Häuser im Rhein-Erft-Kreis
Stahl’sches Stift in Bergheim-Fliesteden
Beschreibung
des Hauses
ehemaliges Stift
Eröffnung 10/87
79 Plätze
Beschäftigtenstruktur
80 Mitarbeiter in Voll- und
Teilzeit
-
16 Vollzeitmitarbeiter
39 Teilzeitmitarbeiter
14 Aushilfen
4 Zivildienstleistende
2 Praktikanten
3 Azubis
2 Mitarbeiter im
Rahmen des Zusatzjobs
Das Stahl’sche Stift wurde dem Caritasverband 1984 durch die
Kirchengemeinde St. Simeon übertragen, umgebaut und 1987 neu eröffnet. Das Haus liegt in ländlicher Umgebung, im Ortskern des Dorfes
Fliesteden mit seinen 1.900 Einwohnern. Das dreistöckige Haupthaus im
Patrizierstil verfügt über 79 Plätze, davon neun Einzelzimmer und 35
Doppelzimmer. An Gemeinschaftseinrichtungen gibt es den Speisesaal,
mehrere gemütliche Aufenthaltsbereiche pro Etage, eine Hauskapelle,
eine Bibliothek, einen Fest- und Gemeinschaftssaal, einen sehr gepflegten Park mit Terrasse und vielen auch für Rollstuhlfahrer erreichbaren
Sitzecken. Die überschaubare Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner
ermöglicht ein Zusammenleben wie in einer Großfamilie, in einer
anheimelnden, freundlichen und heiteren Atmosphäre. Das Stahl’sche
Stift ist ein offenes Haus: Jederzeit haben Angehörige, Besucher und
Gäste Zutritt. Regelmäßige Angehörigentreffen sowie Einzel- und
Gruppengespräche dienen der Beratung und Kontaktpflege.
Ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm in den Wohnbereichen und
im Festsaal gibt den Bewohnern Anregungen zur Tagesgestaltung. Bei
Gesprächen, beim Musizieren und Singen und kreativen Gestalten, bei
Gedächtnistraining und hauswirtschaftlichen Angeboten, bei rhythmischer Gymnastik und Feiern zu unterschiedlichen Anlässen werden die
körperlichen und geistigen Fähigkeiten und das Gemeinschaftserleben
der Bewohner erhalten und gefördert. Das durch Ehrenamtliche angebotene Café Muckefuck erfreut sich durch abwechslungsreiche Events
großer Beliebtheit bei Bewohnern, Angehörigen und Gästen. An den
Wochenenden laden Konzerte und Theateraufführungen zu einem
Besuch ein. Das Jahresprogramm orientiert sich an den Jahreszeiten
und den kirchlichen und weltlichen Festkreisen. Das Stahl’sche Stift wird
von der Bevölkerung sehr gut angenommen, es besteht ein reger
Austausch mit den beiden Kirchengemeinden, den Ortsvereinen, den
Kindergärten und der Dorfgemeinschaft. Die seelsorgerische Betreuung
erfolgt durch die Geistlichen der zuständigen Pfarrgemeinden.
Am 31.12.09 arbeiteten 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alter zwischen
17 und 64 Jahren in den Bereichen Pflege, Sozialer Dienst, Küche, Hauswirtschaft, Haustechnik und Verwaltung im Stahl’schen Stift.
Jahresrückblick 2009
Violinenunterricht
Zusammenlegen zweier
Wohnbereiche
Der Violinenunterricht, mit dem wir im Jahr 2008 begannen, konnte dank
einer großzügigen Spende fortgesetzt werden. Die beteiligten Bewohner
erhielten eine eigene Geige und Einzel- bzw. Gruppenunterricht. Der
Auftritt in der Ostermesse, in der die Geigenspieler ihre neu erworbenen
Fähigkeiten präsentieren konnten, war für die fünf Bewohner ziemlich
aufregend, ihre Gesichter verrieten, wie stolz sie waren.
In unserem kleinen Wohnbereich 3, in dem mittlerweile nur noch durchschnittlich 14 Bewohner wohnen, war es kaum noch möglich, einen
Dienstplan zu gestalten. So entschlossen wir uns zu Beginn des Jahres,
personell diesen Wohnbereich mit dem Wohnbereich 2 zusammen zu
legen. Dies war und ist immer noch eine Herausforderung für alle
beteiligten Mitarbeiter.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
35
Fliesteden zieht um nach Brauweiler – das wird nun langsam Realität.
Bei einer Klausurtagung der Leitungskräfte in Kommern stellte zunächst
der Architekt den Bau vor, die Grundgedanken des Wohngemeinschaftskonzept wurden von Frau Weber und Frau Decker vorgestellt.
Vorstellungen, Ideen und Visionen der Leitenden wurden zusammengefasst und ein Zeitplan erarbeitet. Fragen über Fragen kamen auf, die
uns im nächsten Jahr weiter beschäftigen werden.
Klausurtagung der
Leitungskräfte:
„Neues Haus,
neues Konzept,
neue Erfahrungen“
Mitte des Jahres überprüfte der Medizinische Dienst der Krankenkassen
die Qualität unseres Hauses. Die Stammdaten waren vollständig erhoben,
die Pflegeanamnesen enthielten Informationen zur pflegebegründeten
Vorgeschichte sowie Angaben zu persönlichen Wünschen, Bedürfnissen
und Abneigungen. Aussagefähige Pflegeprozessplanungen lagen vor,
Durchführungsnachweise wurden genutzt, Bilanzierungs- und Lagerungsprotokolle waren sachgerecht geführt, Prophylaxen wurden durchgeführt,
Pflegeberichte wurden adäquat geführt. Bewohnerbefragungen ergaben
absolute Zufriedenheit. Der Speiseplan war abwechslungsreich, die
Zimmer sauber und liebevoll gestaltet, das gesamte Haus macht einen
ordentlichen und gemütlichen Eindruck. Alle Konzepte, Pläne etc. konnten
vorgelegt werden usw. Eigentlich könnten unsere Mitarbeiter stolz sein
auf diese Leistung: Gesamtnote 1,2. Sind sie nur nicht wirklich, sie
stöhnen zu Recht über Prüfungen, bei denen im Vordergrund steht, ob
gemessen, gewogen, fotografiert, berechnet, verknüpft und verschriftlicht
wird, weil sie bis zu 30% ihrer Tätigkeit am Schreibtisch sitzen und diese
Zeit nicht dem Bewohner zugute kommen lassen können, weil sie mit dem
gleichen Stellenschlüssel von vor 20 Jahren arbeiten müssen, weil fast
nach jeder Prüfung wieder mindestens ein Formular hinzukommt und ausgefüllt werden muss. So auch nach dieser Prüfung: Der MdK fragt, ob mit
unseren Bewohnern nach der Eingewöhnungsphase von sechs Wochen
ein Integrationsgespräch geführt wird. Wir erklären, dass dies unser
tägliches Brot ist, - und zwar vom ersten Tag an - wir reden mit den alten
Menschen, ob bei der Pflege, beim Essen oder bei Betreuungsangeboten
und wenn Zeit da ist, gerne auch mal zwischendurch. Unser oberstes
Anliegen ist es, dass unsere Bewohner sich wohlfühlen. Im Berichteblatt
werden Abweichungen dokumentiert, Wünsche werden in der
Pflegeplanung
festgehalten,
ein
funktionierendes
Beschwerdemanagement ist vorhanden – aber all das reicht dem MdK nicht aus, es
muss ein Formblatt her, auf dem nach sechs Wochen ein Gespräch
dokumentiert wird. Und wenn es mit dem Bewohner nicht geführt werden
kann, werden Angehörige und Betreuer befragt, auch wenn sie nur einmal
wöchentlich für eine Stunde im Haus sind.
MDK-Prüfung
Bisher kam bei der Pflegeversicherung der erhöhte Betreuungsbedarf
von stationär gepflegten Demenzkranken und Menschen mit gravierenden psychischen Veränderungen nicht zum Tragen. Jetzt finanzieren
die Pflegekassen eine zusätzliche Betreuungskraft: und zwar pro 25
betroffenen Bewohnern eine volle Stelle. Drei zusätzliche Betreuungskräfte stehen seit Mai 2009 unseren Bewohnern für Gespräche, Spaziergänge und Alltägliches zur Verfügung, nehmen ihnen Ängste und
vermitteln ihnen Sicherheit und Orientierung. Alle Betreuungs- und
Aktivierungsangebote orientieren sich an den Erwartungen, Wünschen,
Fähigkeiten und Befindlichkeiten der Bewohner. Wir legen sehr viel Wert
darauf, dass die Betreuungskräfte ausschließlich „zusätzlich“ für die
alten Menschen da sind, die bisherigen vielfältigen Angebote in der
sozialen Betreuung bleiben wie gehabt. Diese neuen Möglichkeiten sind
im Haus deutlich spürbar und für alle eine Bereicherung.
Zusätzliche
Betreuungskräfte
Eine Bereicherung fürs
Haus
36
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
St. Martinus-Haus in Elsdorf-Niederembt
Beschreibung
des Hauses
- ehemaliges Kloster
- Eröffnung 8/72
- 86 Wohn- u. Pflegeplätze
Die Mitarbeiter
95 Mitarbeiterinnen u.
Mitarbeiter in Voll- und
Teilzeit zum 31.12.2009
- 19 Vollzeitmitarbeiter
- 55 Teilzeitmitarbeiter
- 6 Aushilfen
- 4 Zivildienstleistende
- 5 Auszubildende
- 6 Praktikanten
Rückblick auf 2009
Zusätzliche
Betreuungskräfte
Projekt und
Ausstellung Handlungs-spiel-räume
1968 wurde das ehemalige Martinuskloster durch den Kreis-CaritasVerband Bergheim übernommen, zum Alten- und Pflegeheim umgebaut
und im Sommer 1972 eingeweiht. 1995 wurde die Einrichtung entsprechend aktueller Pflegerichtlinien umgebaut und vollständig renoviert.
Das Haus liegt, umgeben von malerischen Fachwerkhäusern, in ländlicher
Umgebung inmitten des Dorfes Niederembt im Dreieck Bedburg, Bergheim
und Elsdorf. Das Haus bietet 86 Wohn- und Pflegeplätze, überwiegend in
Einzelzimmern auf vier Wohngruppen. Viele Räumlichkeiten stehen den
Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung. Sie können die Tagesräume
nutzen, sich in Wohnzimmer zurückziehen, Feste feiern im weiträumigen
Gemeinschaftsraum, kreativ sein im „Offenen Atelier“, innehalten in der
Kapelle oder den Hausfriseur besuchen. An warmen Tagen laden die
Terrasse und der liebevoll gestaltete Garten zum Verweilen ein. Für und mit
unseren Bewohnerinnen und Bewohnern weiten wir Lebensräume und
schauen auf ein intensives und ereignisreiches Jahr 2009 zurück.
Zum Stichtag 31.12.2009 arbeiteten in unserer Einrichtung 95 Mitarbeiter/innen in den Bereichen Pflege, Sozialer Dienst, Verwaltung, Küche,
Hauswirtschaft und Haustechnik Hand in Hand. Um die Qualität der
Arbeit in allen Bereichen weiterzuentwickeln, haben die Mitarbeiter zahlreiche Fortbildungen erfolgreich besucht. Viele Mitarbeiter wirkten dabei
als Multiplikatoren und gaben Fortbildungsinhalte an Kollegen weiter.
Kraft schöpfen konnte die Dienstgemeinschaft bei Oasentagen im
Februar, in denen Massagen, autogenes Training, Gesprächskreise,
kreatives Gestalten angeboten und ein Gottesdienst für Pflegende gefeiert wurden. Im Bereich des Sozialen Dienstes konnten vier zusätzliche
Betreuungskräfte für unsere demenzerkrankten Bewohnerinnen und
Bewohner eingestellt werden. Die Betreuung dieser Bewohnergruppe
wurde spürbar und wohltuend intensiviert. Schwerpunkte der zusätzlichen Betreuung liegen in der Alltagsbegleitung und im biografischen
Arbeiten.
Im Jahr 2009 beschäftigte sich die Hausgemeinschaft mit einem Ausschnitt der Vision des St. Martinus-Hauses und der Frage „Welche
Bedeutung hat ein weiter Raum für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, wo sind solche Räume vorhanden und wie sind sie ausgestaltet?“
Die Frage wurde direkt mit den Bewohnern und innerhalb der Qualitätszirkel im Hause bearbeitet. Initial wirkte ein Gesprächskreis unter dem
Thema „Eure Alten werden Träume haben und eure Jungen Visionen“
(Apg.2.17). Der Gesprächskreis wirkte wie ein Ventil, durch das sich die
Traurigkeit über Altersstereotypen Luft machte. Niemand der Teilnehmer
hatte aufgehört zu träumen. Alle hatten das Bestreben, auf die Möglichkeiten im Alter aufmerksam zu machen. Sie wollen nicht abgestempelt werden als Hilfeempfänger, sondern als Menschen, die etwas
zu erzählen haben. Dazu fehlte eine Plattform, die zur Diskussion anregte. Aus der Vision der „weiten Räume“ und dem Bedürfnis der Bewohner
entstand die Ausstellung „Hand-lungs-spiel-räume“ mit 32 Fotografien
von Monika Schüll. Mit den Bewohnern wurden die Bilder für die
Ausstellung ausgesucht und mit Texten unterlegt. Die Fotoausstellung
möchte eine Diskussion über Grenzen und Möglichkeiten im Alter und in
einer stationären Einrichtung anregen, sie bietet Raum für Begegnung.
Die Ausstellung wurde auf dem Sommerfest im Festgottesdienst eröffnet
und geht seitdem mit Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern und der
Fotografin „auf Reisen“.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
37
Den Austausch fördern und Begegnung möglich machen gelang im Jahr
2009 wöchentlich im „Offenen Montagstreff“, zu dem alle Interessierten
sowie Niederembter Mitbürger eingeladen waren. Jeder Montag stand
unter einem eigenen Thema. Mit dem Slogan „Ein Lächeln für Ihre Zeit“
warb die Hausgemeinschaft erfolgreich um Patenschaften für diesen
Nachmittag und viele Ortsvereine, Privatpersonen, Künstler und Politiker
nahmen die Einladung an.
Da der Wohnraum für viele Bewohner zunehmend auch der ausschließliche Lebensraum geworden ist, haben wir durch Projektwochen die
„Welt in unser Haus“ geholt. Afrika war z.B. zu Gast, aber auch vergangene Zeiten in der Woche „Anno dazumal“. Einmal im Monat hieß es
„Heut geht es ins Maxime“. Das Abendessen im Kerzenschein und im
besonderen Rahmen setzt Glanzpunkte im Alltag.
Durch den Einsatz und die Initiative des Bewohnerbeirates wurde ein
Rundweg um das St. Martinus-Haus rollstuhl- und rollatorengerecht von
der Gemeindeverwaltung eingerichtet. Die Bewohner wurden von der
Verwaltung in die Planung miteinbezogen und haben entscheidend dazu
beigetragen, dass sich ihr Lebensraum erweitert. Um politisch wirksam
zu sein, arbeitete der Bewohnerbeirat eng mit der Gemeindeverwaltung
an der Gründung eines Seniorenbeirates mit.
Bewohnerinnen und Bewohner besprechen in regelmäßigen Wohnbereichsrunden die Palette der Angebotsstruktur, die Ausgestaltung der
Tagesräume, Freuden und Schwierigkeiten des Gemeinschaftslebens.
So ist jeder Einzelne in Entscheidungen aktiv eingebunden.
Für die demenzerkrankten Bewohner im St. Martinus-Haus bedeutet ein
„weiter Raum“ vor allem einen Raum zur Verfügung zu haben, der im
dauerhaften „Krisenerleben Demenz“ Sicherheit und Geborgenheit
schenkt. Ein Team von Mitarbeitern beschäftigte sich im Rahmen eines
Projektes „Menschen mit Demenz verstehen und begleiten – neue Wege
in Pflege und Betreuung“ mit der Ausgestaltung eines solchen
Lebensraumes in drei Teilbereichen: Milieugestaltung, Alltagsgestaltung,
Biografisches Arbeiten.
Ein weiter Raum öffnet sich für viele Bewohner und Mitarbeiter des
Hauses durch die notwendige Möglichkeit der Ruhe, des Gebetes und
die Feiern von Gottesdiensten und Hl. Messen. Neben den regelmäßigen Angeboten war auch in diesem Jahr die Begegnung mit „Maria auf
der Herbergsuche“ ein bewegendes Ereignis im Advent.
Im Advent öffneten sich dann zahlreiche Türen im St. Martinus-Haus auf
ungewohnte Weise. Alle Fachbereiche und der Bewohnerbeirat machten
im Rahmen des „Lebendigen Adventskalenders“ die Tore weit für
Bewohner und Mitarbeiter und ließen den Alltag für Minuten hinter sich,
um sich gemeinsam auf Weihnachten einzustimmen.
Offener Montagstreff
Bereichernd für die Menschen im St. Martinus-Haus ist die gute Zusammenarbeit mit den Ortsvereinen, auf die das Haus immer zählen kann.
Dies gilt besonders für die Gestaltung und Bewirtung des Sommerfestes, die ehrenamtliche Mitarbeit im Haus im Rahmen der Seelsorge
und Betreuung und die Übernahme von Patenschaften, gerade auch im
Austausch von Alt und Jung. Die Zusammenarbeit der Dorf- und
Hausgemeinschaft für den Weihnachtsmarkt in Niederembt spiegelte
zum Jahresabschluss 2009 die gelungene Integration der Bewohner und
Mitarbeiter in das Dorfgeschehen deutlich wieder.
Zusammenarbeit mit
den Ortsvereinen
Die Hausgemeinschaft blickt auf ein intensives Jahr zurück, das Mut
macht, auch die Anforderungen und Aufgaben im Jahr 2010 gemeinsam
zu meistern!
Ausblick
Die Welt in unser Haus
geholt
Erfolgreiche Arbeit des
Bewohnerbeirates
Bewohner werden
einbezogen
38
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
St. Josef-Haus in Kerpen-Buir
Das Haus
Erbaut 1985;
117 Heimplätze
Wohn- und
Pflegebereich,
offener und
geschützter Bereich für
Demenzkranke
Die Mitarbeiter
105 Mitarbeiter in Vollund Teilzeit
- 19 Vollzeitmitarbeiter
- 57 Teilzeitmitarbeiter
- 13 Aushilfen
- 8 Azubis
- 4 Zivildienstleistende
- 4 Praktikantin
Palliative Care
5,5 Tage Woche im
Pflegebereich
Im Ortskern von Kerpen-Buir entstand 1985 auf dem Gelände des
ehemaligen St. Josef-Krankenhauses mit seiner 100-jährigen Tradition
der Bau des Alten- und Pflegeheimes. Das St. Josef-Haus bietet alten
und pflegebedürftigen und im besonderen Menschen, die an Demenz
erkrankt sind, in 23 Einzelzimmern und 47 Doppelzimmern einen guten
Platz zum Leben. Das Haus bietet große, vielseitig nutzbare Aufenthaltsräume, Therapieräume und einen Friseursalon. Die Hauskapelle
steht jederzeit zu Meditation und Gebet offen. Eine weitläufig geschützte
Gartenanlage mit einer sehr schönen Teichanlage, einem „Erlebnisgarten“ mit Kräuterbeeten, Beerensträuchern und alten Obstbäumen, einem
Grillplatz für Feste und gemütliche Sommerabende und gut ausgebauten Wegen mit bequemen Gartenbänken, laden zum Verweilen
und kleinen Spaziergängen ein.
Am 31.12.2009 arbeiteten im St. Josef-Haus 105 Mitarbeiter im Alter von
18 bis 65 Jahren in den Fachbereichen Pflege und Betreuung, Hauswirtschaft und Verwaltung. Seit dem 01.04.2009 sieht eine neue gesetzliche
Regelung vor, dass an Demenz erkrankte Bewohner in der Woche ca.
1,5 Stunden zusätzliche Betreuung erhalten können. In diesem Rahmen
haben wir im Laufe des Jahres vier Betreuungsassistenten eingestellt.
Das lebendige Miteinander führt Bewohner, Mitarbeiter, Angehörige und
ehrenamtliche Mitarbeiter in einem wohltuenden Klima gegenseitiger
Akzeptanz und Wertschätzung zusammen. Zum Jahresende arbeiteten
im Pflege- und Betreuungsdienst des St. Josef-Hauses 52,1 %
Fachpersonal.
Zwei leitende Mitarbeiterinnen im Pflegebereich absolvierten eine Weiterbildung im Bereich Palliative Care. Dadurch ist es uns möglich, sterbende Menschen nochmals individueller zu begleiten und so, gemeinsam mit unseren Ärzten, den Schwerpunkt auf eine schmerzfreie letzte
Lebenszeit zu legen. Oft bleibt nicht die Zeit, im Akutkrankenhaus die
Geschichte eines Menschen wahrzunehmen. Die biologischen und
physiologischen Aspekte stehen im Vordergrund – für die Lebens-,
Familien-, Leidens- und Hoffnungsgeschichte bleibt wenig Raum. Vielleicht genügt es in vielen Fällen auch, sich dieser Geschichtlichkeit
bewusst zu werden, ohne die konkrete Einzelgeschichte zu kennen.
Allerdings gibt es Situationen, in denen es berechtigt und notwendig
wird, der Geschichte und dem Lebensentwurf des Einzelnen besondere
Bedeutung zu geben. Diese Situationen wollen wir erkennen und mit
unserer Erfahrung und Fachlichkeit nach konkreten Entscheidungshilfen
mit allen Beteiligten suchen.
Auch das Jahr 2009 stand für alle Mitarbeiter in der Erfahrung, dass
wirtschaftliche Erfordernisse und Ergebnisse aus Pflegesatzverhandlungen zu Veränderungen führen. Zusätzliche Stellen im Pflegedienst in
unserem geschützt-geschlossenen Bereich und Sozialen Dienst wurden
leider nicht mehr bewilligt. Nach langen Verhandlungen mit der MAV des
St. Josef-Hauses wurde die Einführung der 5,5 Tage Woche im Bereich
der Pflege befristet genehmigt.
Das religiöse Leben der Bewohner und Mitarbeiter im St. Josef-Haus
findet besonders in den Festen des Jahres, den regelmäßigen Gottesdiensten, dem Rosenkranzgebet, den gemeinsamen Krankensalbungs-
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
feiern und den Gedenkfeiern für unsere verstorbenen Bewohner seinen
aktiven Ausdruck. Zum Weltgebetstag der Frauen erlebten unsere
Bewohner und Mitarbeiter die „weltumspannende“ Gemeinschaft des
Gebetes um den Frieden. Ereignisse im Leben von Bewohnern und
Mitarbeitern eröffnen uns die Möglichkeit nach Antworten in unserem
Glauben zu fragen und Begegnung in Gebet und Meditation zu
ermöglichen. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sind bei allen Angeboten aktive Begleiter unserer Bewohner.
Die kulturellen und musischen Angebote für unsere Bewohner geben
Möglichkeiten zu vielfältigen Gruppen- und Einzelaktivitäten wie persönlichen Gesprächen, Gesprächsrunden, Singkreis, Gymnastik, Ausflügen
sowie vielfältige interne und externe Veranstaltungen.
So war besonders in den Tagen des Karnevals das St. Josef-Haus
wieder ein Treffpunkt der „Jecken“ von Buir. Als besonderes Erlebnis
fuhren einige Bewohner nach Düren und konnten dort gemütlich in
einem Cafe sitzend den Karnevalszug bejubeln. Das traditionelle Patronatsfest am 19. März wurde im Kreis der Bewohner und Gäste gefeiert.
Konzerte am Wochenende, Ausflüge, ein Maifest und ein Weinfest mit
der Wahl der Weinkönigin, Frühlings- und Sommersingen mit den
Kindergartenkindern, 14-tägige Grillabende in der Sommerzeit mit Musik
und Unterhaltung, zeugen von Lebensfreude.
Das Zusammenleben mit der Dorfgemeinschaft wurde beim großen
Sommerfest „Musik ist Trumpf“ und vielen anderen Gelegenheiten im
Jahreslauf als sehr harmonisch erlebt. In der Adventszeit verwandelte
sich das ganze Haus wieder in einen Adventskalender mit bunt geschmückten Fenstern. Zum 9. Mal veranstaltete die Karnevalsgesellschaft „Löstige Buirer“ einen Weihnachtsmarkt rund um das St. JosefHaus. Ein neuer Krippenstall, gearbeitet und gestiftet durch den Gartenbauverein, schmückte unsere Kapelle. Den Heiligen Abend feiern wir
traditionell mit unseren Bewohnern und ihren Angehörigen bei vertrauten
Gedichten, Liedern, Erzählungen und einem Festmahl.
Am 3. September konnten wir uns bei der Rundschau und den FordWerken bedanken! Wir hatten das glückliche Los gezogen und bekamen
– bei einer feierlichen Übergabe in den Ford-Werken in Köln – einen
neuen Bus geschenkt.
Am 8. Dezember standen unsere Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler für
uns im Mittelpunkt. Zusammen mit Frau Polaczeck bereiteten wir einen
Brunnentag vor. Am Nachmittag begrüßten wir sie im adventlich geschmückten Eingangsbereich. Nach der Stärkung am Schokoladenbrunnen mit Obst wurden alle eingeladen, die Geschichte von einem
König und seinen drei Söhnen durch Verkleidung und Pantomime darzustellen. Um uns bewusst zu werden, aus welchem Brunnen wir letztlich Kraft schöpfen, erlebten wir in der Kapelle eine Bildmeditation von
Sieger Köder, „die Frau am Brunnen“. Zum Abschluss gab es ein
Abendessen, dass uns Herr Schulten zubereitet hatte.
In Vorbereitung auf unser 125-jähriges Jubiläum erhielten alle evangelischen und katholischen Buirer Bürger, die das 80. Lebensjahr erreicht
hatten, ein kleines Weihnachtspräsent, verbunden mit einer Einladung zu
einem gemütlichen Kaffeetrinken. Viele Mitarbeiter erklärten sich spontan
bereit, die Senioren in der Adventszeit zu besuchen. Überall erfuhren sie
ein herzliches Willkommen, verbunden mit Dankbarkeit und Freude.
39
Das christliche Leben
im St. Josef-Haus
Der All- und Festtag im
St. Josef-Haus
Neuer Bus der
Rundschau
Tag des Ehrenamts
Vorbereitung des 125.
Jubiläums
40
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
Seniorenzentrum Pulheim
Das Haus
- Eröffnung 1/1986
- 116 Wohn- u.
Pflegeplätze
- 11 angeschlossene
Seniorenwohnungen
- Betreutes Wohnen
110 Mitarbeiterinnen u.
Mitarbeiter in Voll- und
Teilzeit zum 31.12.2009
Nach gut zweijähriger Bauzeit wurde am 15.01.1986 das Seniorenzentrum Pulheim an der Steinstraße eröffnet. Die Einrichtung verfügt
über 116 Heimplätze in vier Wohnbereichen, einem eingestreuten
Kurzzeitpflegeplatz sowie 11 Wohnungen (im so genannten Johannishaus), die im Rahmen von Betreutem Wohnen vermietet werden. Des
Weiteren werden einige Aktivitäten in der Altentagesstätte Zanderhof
aus dem Hause heraus begleitet. Pulheim, geographisch am nordwestlichen Rand von Köln gelegen, ist seit 1981 Stadt und besitzt eine
Einwohnerzahl von über 53.000 Menschen. Das Seniorenzentrum
befindet sich in der Ortsmitte und ist somit attraktiv gelegen: Bahnhof,
Rathaus, Ärzte, Apotheken, Cafés und diverse Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Das Gebäude ist dreigeschossig und von einer großzügig gestalteten
Gartenanlage umgeben. Die Einrichtung bietet Doppel- und (überdurchschnittlich große) Einzelzimmer. Fast alle Zimmer haben einen Balkon
oder eine Terrasse. Sie können auf Wunsch teilweise mit eigenen
Möbeln eingerichtet werden und besitzen Radio-, TV- und eigenen
Telefonanschluss. Als Gemeinschaftsräume stehen Tagesräume in allen
Wohnbereichen, ein Speise- und Veranstaltungsraum im Erdgeschoss,
die Kapelle, ein Gymnastikraum sowie ein Friseursalon zur Verfügung.
Die Wohnungen im Johannishaus besitzen eine Wohnfläche zwischen
30 und 56 Quadratmetern. Sie besitzen eine Notrufanlage. Die Mieter
können sich für Voll- oder Teilverpflegung durch die Heimküche
entscheiden und das Betreuungsangebot der Einrichtung nutzen.
Die
Dienstgemeinschaft
28 Vollzeitmitarbeiter
47 Teilzeitmitarbeiter
21 geringfügig
Beschäftigte
8 Zivildienstleistende
5 Auszubildende
1 Praktikant
Benchmarking-Projekt
Qualitätsmanagement
fortgeführt
110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand Dezember 2009) kümmern
sich in Pflege, Hauswirtschaft, Sozialem Dienst, Seelsorge, Verwaltung,
Küche und Haustechnik um das Wohl aller Bewohnerinnen und Bewohner. Im Rahmen einer dreitätigen Klausurtagung der Abteilungsleitungen
wurden unter dem Motto „Stressmanagement – Vorbeugung und
Bewältigung“ Möglichkeiten der persönlichen und einrichtungsinternen
Stressbewältigung erarbeitet.
Das Seniorenzentrum Pulheim beteiligt sich seit dem Frühjahr 2009 am
Benchmarking-Projekt des Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum
Köln. Hierbei geht es darum, sich mit rund 20 anderen Einrichtungen zu
„messen“ und am „Besten zu lernen“. Instrumente des Projektes waren
das Erfassen von betriebswirtschaftlichen Daten, eine Mitarbeiter- und
Führungskräftebefragung, eine Kundenbefragung und ein Audit in der
Pflege. Ein Audit in den Bereichen Küche und Hauswirtschaft sowie die
Auswertung des gesamten Projektes stehen in 2010 an.
Ein strukturiertes Besprechungsnetz steuert die Qualitätssicherung in
der Einrichtung. Insbesondere wurde das Instrument des Qualitätszirkels
intensiviert. Regelmäßig stattfindende Fachkraftbesprechungen sowie
die Teilnahme der Mitarbeiter an diverses Fort- und Weiterbildungen
erhalten und erhöhen die geforderte Fachlichkeit.
Eine unangemeldete Begehung durch die Heimaufsicht im Juni 2009
bescheinigte eine „Betreuung nach dem aktuellen Stand der fachlichen
und wissenschaftlichen Erkenntnisse“. Eine Überprüfung durch den MdK
im Dezember 2009 ergab eine Gesamtnote von „1,5“ bei einer
Kundenzufriedenheit von „1,2“.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
Die Zusammenarbeit des Bewohnerbeirats mit der Heimleitung war wie
gewohnt sehr fruchtbar. Der Bewohnerbeirat wird mit Frau Helgard
Barkemeyer durch eine Ehrenamtliche geleitet.
ƒ dreimal konnte in 2009 ein 20-jähriges Dienstjubiläum gefeiert werden. Wir gratulierten Maria Endrikat und Uschi Haas (Hauswirtschaft)
sowie Rosemarie Tröger (Küche).
ƒ mit Larissa Eckerdt beendete eine weitere Schülerin die Ausbildung
zur examinierten Altenpflegerin
ƒ Mitarbeiter des Hauses beteiligten sich im Rahmen der CaritasRegionalkonferenz Pulheim am Pulheimer Stadtfest
ƒ im Januar startete mit einer Cafeteria ein neues Angebot für Bewohner, Angehörige und Gäste, welches mittwochs ab 14.30 Uhr stattfindet
ƒ die Einrichtung konnte in weiten Teilen verschönert werden
ƒ Abschluss des Benchmarking-Projektes
ƒ Themenschwerpunkt „Ethik“
ƒ Vorbereitung des 25-jährigen Jubiläums im Januar 2011
41
Heimbeirat
Was sonst noch so war
Ausblick 2010
42
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
Seniorenresidenz Christinapark
Beschreibung des Hauses
Eröffnung 6/1999
- 38 Plätze
- 52 angeschlossene
Wohnungen
- 45 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in Voll- und
Teilzeit zum 31.12.2009
Die
Dienstgemeinschaft
7 Vollzeitmitarbeiter
20 Teilzeitmitarbeiter
13 geringfügig
Beschäftigte
3 Zivildienstleistende
2 Auszubildende
Der Christinapark wurde am 1.6.1999 eröffnet. Das Pflegezentrum hat
38 Plätze, der Wohnpark für das Betreute Wohnen insgesamt 52
Wohnungen in verschiedenen Größen. Am 1.2.2002 wurde der
Christinapark mitsamt allen Mitarbeitern vom damaligen Caritasverband
für den Erftkreis e.V. übernommen. Das Haus liegt im Ortskern von
Pulheim-Stommeln. Der Ort verfügt über sämtliche Geschäfte des
täglichen Bedarfs, Ärzte und Apotheken, die in fußläufiger Entfernung
vom Christinapark zu erreichen sind. Der Christinapark bietet älteren
Menschen, die der Pflege und Betreuung bedürfen, in 18 Einzelzimmern
und 10 Doppelzimmern ein Zuhause. Individualität und Selbstständigkeit
der Bewohner bedeuten z.B., dass eigene Möblierung ausdrücklich
erwünscht ist und die Bewohner ihre bisherigen Lebensgewohnheiten
soweit wie möglich beibehalten können. Eine freundliche und familiäre
Atmosphäre kennzeichnet unser Haus. Gemeinschaftsräume sind Orte
der Begegnung und der Kommunikation. Über den eigenen Wohnraum
hinaus bieten sie Möglichkeiten zur Gestaltung des Tagesablaufs. Unsere Gruppen- und Freizeiträume sowie die hinter dem Haus angelegte
Gartenanlage stehen allen Bewohnern offen und werden auch für Feste
und Feiern genutzt. Unsere Cafeteria steht auch Gästen zur Verfügung.
Circa 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand Dezember 2009) kümmern sich in Pflege, Hauswirtschaft, Sozialer Dienst, Verwaltung, Küche
und Haustechnik um das Wohl unserer Bewohnerinnen und Bewohner.
Die Qualität konnte auch im Jahre 2009 weiter entwickelt werden. Wir
haben eine neue Pflegedokumentation eingeführt, die unser tägliches
Dokumentieren erleichtert und eine Transparenz unserer Maßnahmen
darstellt. Der MDK bescheinigte uns in seiner Qualitätsprüfung im Juli
2009 eine Note von 1,1. Dieses sehen wir als großen Erfolg und Anerkennung unserer Arbeit an.
Betreuung und Freizeit
Ein vielfältiges Beschäftigungsangebot und Feste sorgten auch im Jahr
2009 für viel Abwechslung im Christinapark. Ermöglicht wird dieses
durch ein hohes Engagement der Mitarbeiter und durch zahlreiche
motivierte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Höhepunkt des Jahres ist unser Sommerfest, das mit einem bunten Programm unsere Bewohner und Besucher begeistert. Auch die zahlreichen
Feste, wie z.B. unsere Karnevalssitzung, Operngala, Sing- und
Tanznachmittage als auch andere jahreszeitliche Feste und Mitarbeiterfeiern wurden im Christinapark gemeinsam begangen.
Der Soziale Dienst des Hauses bietet Möglichkeiten zu Gruppen- und
Einzelaktivitäten wie Bingo, Kraft-Balance Training, Gymnastik, Gesprächs- und Spielkreise, Filmvorführungen, Erinnerungsgruppe, Basteln, Ausflüge und vieles mehr. Für Bewohner mit Demenz haben wir
spezielle Angebote. So finden jede Woche zahlreiche Einzelangebote,
wie z.B. basale Stimulation, Vorlesen, Erzählen, Spazierengehen u.v.m.
statt. Unterstützt werden die Mitarbeiter durch unsere ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfer, Mitglieder örtlicher Vereine und engagierte
Angehörige.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
43
Im Christinapark finden regelmäßige katholische wie auch evangelische
Gottesdienste statt, die mit großem Interesse von unseren Bewohnern
besucht werden. Darüber hinaus wurden im Mai durch eine Mitarbeiterin
des Sozialen Dienstes wöchentliche Maiandachten durchgeführt. Im
November fand ein Gedenkgottesdienst für unsere verstorbenen Bewohner mit Beteiligung der Angehörigen statt.
Außerdem besteht die Möglichkeit der Krankensalbung, ein würdiger
Umgang mit Sterben und Tod.
Das Feiern der großen Kirchenfeste im Jahreskreis ist fester Bestandteil
des kirchlichen Lebens in der Einrichtung.
Seelsorge
Unser Bewohnerbeirat sorgt durch seine Mitwirkungsmöglichkeiten
immer wieder dafür, dass Bewohnerinteressen würdig vertreten werden.
Der Bewohnerbeirat setzt sich aus zwei Bewohnerinnen und einem
externen Mitglied zusammen. Die Sitzungen werden in einem regelmäßigen Rhythmus durchgeführt. Dabei kommt es zu einem intensiven
Austausch mit den Verantwortlichen in der Einrichtung, bei dem sich der
Bewohnerbeirat z.B. bei der Gestaltung des Menüplanes einbringt,
Ausflugswünsche anregt u.Ä.
Bewohnerbeirat
Die Integration in das Gemeindeleben zeichnet sich insbesondere durch
die gute Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen, den Kirchengemeinden, den Kindergärten und der Christinaschule aus. Besonders zeigt sich dieses durch ein großes Interesse bei unseren Festen
und Feiern wie Karnevalssitzung, Sommerfest, Advents- und Weihnachtsfeier.
Einbettung ins
Gemeindeleben
Durch unsere zum größten Teil aus Stommeln kommenden ehrenamtlichen Helfer haben wir auch im Jahr 2009 eine sehr große Unterstützung erfahren. Von montags bis freitags betreuen unsere ehrenamtlichen Helferinnen die Cafeteria. Durch sie werden unsere Bewohner sehr
liebevoll umsorgt. Darüber hinaus sind sie Gesprächspartner für unsere
Bewohner, Begleiter bei Spaziergängen und Ausflügen, Paten einzelner
Bewohner, die keine Angehörigen mehr haben, und führen auch
unterschiedliche Veranstaltungen für Demenzerkrankte selbstständig
durch. Vierteljährliche Treffen der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer
unterstützen die gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Ehrenamtliche
Helferinnen und Helfer
Was sonst noch so war:
ƒ Austausch mit dem Hospizverein Pulheim
ƒ Tanzprojekt mit der Tanzschule Begoin in Pulheim
ƒ Teilnahme an der Jahrestagung der Ehrenamtlichen Mitarbeiter in
Köln
ƒ Operngala
ƒ Theateraufführungen
ƒ Konzertbesuche
ƒ Ausstellung in der Bücherei „Leben im Christinapark“
ƒ Feuerwerk und Fackelzug der Dorfgemeinschaft zur Herbstkirmes
Ausblick 2010
ƒ Gestaltung einer Andachtsstätte und einer Erinnerungswand im
Eingangsbereich
ƒ regelmäßige Maiandachten
ƒ Sommerfest am 26.06.2010
Ausblick 2010
44
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
Seniorenzentrum Anna-Haus in Hürth
Unser offenes Haus
- Neubau von 3/1994
- 181 Wohn- u.
Pflegeplätze
- 44 angeschlossene
private Seniorenwohnungen, auf Wunsch
mit Betreuung
- 161 Mitarbeiterinnen u.
Mitarbeiter in Voll- und
Teilzeit zum 31.12.2009
Die
Dienstgemeinschaft
34 Vollzeitmitarbeiter
75 Teilzeitmitarbeiter
31 geringfügig
Beschäftigte
10 Zivildienstleistende
7 Auszubildende
4 Praktikanten
„Fit für 100“
..., wenn das Gute liegt
so nah
Eingebettet in den schönen Stadtteil Hermülheim ist unser Haus, das
größte Haus des Caritasverbands für den Rhein-Erft-Kreis e. V., mit Bus
und Bahn gut zu erreichen. In unmittelbarer Nähe des Hauses befinden
sich Arztpraxen, Apotheken und verschiedene Einkaufsgelegenheiten.
Die Größe des Anna-Hauses impliziert verschiedenste Möglichkeiten,
sich nach Außen zu öffnen. Alleine die hauseigene Küche bietet täglich
550 frisch zubereitete Mahlzeiten für Bewohner, Mitarbeiter und Gäste,
die die ausgewogenen Ernährungsangebote zu schätzen wissen. Bewegungsbad und Gymnastikraum bieten den Bewohnern ebenso wie
Gästen von außerhalb Entspannung und Fitness. Als weitere Treffpunkte sind die Cafeteria, ein Kiosk, die Hausbibliothek und, nicht zu vergessen, unsere Kapelle zu benennen.
In sechs Wohnbereichen leben unsere Bewohnerinnen und Bewohner in
Doppel- und Einzelzimmern, die teilweise individuell eingerichtet werden
können. Ein Telefon wird auf Wunsch umgehend angeschlossen und
rechnet sich über die Hausanlage kostengünstig ab. Die Mahlzeiten
können in den dafür vorgesehenen Essbereichen auf den Wohnbereichen oder in unserer Cafeteria eingenommen werden. Servicemitarbeiter bedienen die Gäste an ihren Plätzen und fragen nach den
besonderen Wünschen.
Neu im Anna-Haus ist im Rahmen des umfangreichen Bewegungsangebots ein gezieltes Muskelaufbautraining. Steigendes Alter und die
damit verbundenen Begleiterscheinungen machen Bewegungen mühsam und oft schmerzvoll. Die daraus häufig resultierende Schonhaltung
lässt die Muskeln verkümmern und macht den alten Menschen schwach
und ängstlich. Seit Mai 2009 findet deshalb das Muskelaufbautraining
„Fit für 100“ statt. Dies ist ein Bewegungsprogramm zur Muskelkräftigung und Verbesserung der Beweglichkeit für hochaltrige Menschen.
Unter der Leitung von zwei zertifizierten Mitarbeiterinnen trainiert eine
feste Gruppe von Bewohnern zweimal in der Woche mit Gewichtsmanschetten und Hanteln, deren Gewicht individuell angepasst und gesteigert werden können. Durch die Zielstellung Kraft und Koordination zu
fördern, ist dieses Angebot ein wichtiger Beitrag zum Erhalt von
Lebensqualität und Alltagskompetenz und trägt wesentlich zur Sturzprävention bei. Das Angebot ist bei den Bewohnern unserer Einrichtung
sehr beliebt, fördert es doch auch den Ehrgeiz, die Gewichte von Zeit zu
Zeit zu erhöhen.
Ein Ausflug auf den Bauernhof ist für uns Städter meist mit viel Fahrerei
auf vollen Straßen verbunden. Nicht so für die Bewohner unseres Hürther Altenheims: Ein paar Meter um die Ecke wohnen Schweine, Kühe
und Co auf dem Gertrudenhof. Als angemeldete Gruppe bekommen wir
für einen angemessenen Betrag eine persönliche Betreuung, frische
Obstsäfte und jede Menge Informationen über die Tiere in den Stallungen und die Insekten auf den Obstwiesen. Gemütliche Sitzgelegenheiten laden zum Picknick aus dem mitgebrachten Bollerwagen ein.
Zahllose Kinder bringen lebhaftes Treiben und unseren Senioren viel
Freude. Auch der Versuchung, Ziegen und Esel aus der Hand zu füttern,
kann keiner widerstehen. Zum Abschluss nutzen die Bewohner die
Gelegenheit für kleine Einkäufe. Saisonales Obst und Blumen werden
gerne mitgenommen und zurück im Heim stolz vorgezeigt.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
45
Der jahresübergreifende Kurs „Dem Glauben Gestalt geben“ trägt seit März
2009 im Anna Haus Früchte. Als katholische Einrichtung leben wir im
Kirchenjahr, markante Fest- und Feiertage begehen wir traditionell mit
vielen Vorbereitungen, andere sind uns eher unbekannt. Die Idee, alle
Abteilungen über das Jahr hinweg zur Gestaltung von Fest- und Feiertagen
einzuladen, fand großen Anklang und bot vielfältige Möglichkeiten, kreativ
zu werden. Ziel war es, auch weniger bekannte Tage durch intensive
Recherchen über Hintergründe zu gestalten und Mitarbeitern und Bewohnern nahe zu bringen. Schnell setzten sich in kleinen Arbeitsgruppen
Phantasie und Kreativität in Gang. Auf einem bunten Kirchenjahrkalender
markierten die Abteilungen ihren Wunschtag mit dem entsprechenden
Datum und machten uns neugierig auf die Umsetzung der Aufgabe. Zum
Schutzengelfest verschenkte ein Wohnbereich kleine Engelchen persönlich
an alle Mitarbeiter, die gebackenen Engelkekse fanden ebenso viel Anklang. Das Fest Johannes des Täufers war eine Einladung an Mitarbeiter
und Bewohner, mit ihren Erinnerungsstücken zu einer kleinen Ausstellung
beizutragen und an das Sakrament der Taufe rück zu erinnern. Beim
Rosenkranzfest entstand auf dem geschützten Wohnbereich unter Mithilfe
der Bewohner ein Rosenkranz aus dicken, griffigen Holzkugeln, der nun
Bestandteil der Trauernische ist. Sehr vielfältig waren die Gestaltungen,
alle machten mit und erfreulicherweise findet das Projekt auch im nächsten
Jahr seine Fortsetzung.
Glauben ist Vielfalt
Sommerfeste sind ein fester Programmpunkt in jeder Veranstaltungsplanung einer Senioreneinrichtung. Sie sind verbunden mit viel Engagement,
vielen Kosten, noch mehr Überstunden. Eigentlich wie immer, doch in
diesem Jahr hatte die Begeisterung über unser „Märchen werden wahr“Thema die Mitarbeiter infiziert. Bereits ab Februar war ein werkeln und
Proben, natürlich streng geheim, im Anna Haus zu spüren. Natürlich blieb
das Treiben unseren Bewohnern nicht verborgen. So manch einer hatte
Lust mitzumachen. Das Resultat war bei strahlendem Wetter ein
gelungenes Fest. Wir haben miteinander füreinander etwas gestaltet. Für
jeden gab es etwas zu tun. Manch einer musste überredet werden, um
dann bei sich Talente zu entdecken. Viel Lob und Zufriedenheit waren ein
schöner, unbezahlbarer Lohn.
Märchenhaft
Gemütlich bei Kaffee und Kuchen sitzen konnten die Bewohner des AnnaHauses, fast alle alte Hürther, bei der Stadtführung durch Hürth als
Auftaktveranstaltung im Rahmen der Themenwoche „Rund um Hürth“.
Nachdem Bürgermeister Walther Boecker freundliche Begrüßungsworte an
unsere Bewohner gerichtet hatte, begann die Bild- und Diaführung durch
den Stadtarchivar Dr. Manfred Faust, der mit unerschöpflichem Wissen und
Bildmaterial Erinnerungen weckte. Eine lebhafte Gesprächsrunde
entwickelte sich, fand doch der eine oder andere bekannte Örtlichkeiten
und Geschäfte wieder, an die sich so manche Anekdote knüpfte. Aber wie
es sich für eine zünftige Stadtführung gehört, wurde auch Sehenswertes
erlaufen. Die Stadtführer Pfarrer Kusch und Ehrenamtler Peter Weiß boten
eine Führung durch unsere Pfarrkirche St. Severinus an und wussten zu
Fenstern, Bildern und sakralen Gegenständen eine Menge zu berichten.
Viele der Teilnehmer hatten in dieser Kirche geheiratet oder ihre Kinder
taufen lassen. Ein Ort, der auch traurig werden ließ über so viel Verlorenes.
Neben Hürther „Spezialitäten“ auf der Speisekarte, dem Auftritt Hürther
Tanzvereine und der Vorstellung der Partnerstädte Hürths durch den
ansässigen Partnerschaftsverein, bildete der Besuch im Eiscafé nach
einem Fußmarsch einen angemessenen Abschluss.
Stadtführung
46
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
Seniorenzentrum St. Ursula Hürth
Beschreibung des Hauses
Im Februar 2005 eröffnet
60 Einzelzimmer
34 Doppelzimmer
109 Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen
Die
Dienstgemeinschaft
18 Vollzeitmitarbeiter
73 Teilzeitmitarbeiter
10 geringfügig
Beschäftigte
3 Zivildienstleistende
4 Auszubildende
1 Praktikant
Einladender
Eingangsbereich
Angebote des Sozialen
Dienstes
Das 2005 eröffnete Seniorenzentrum St. Ursula liegt zentral in HürthHermülheim. Das Gebäude ist den Bürgern von Hürth als „altes Kreishaus“ bekannt. Neben dem Seniorenzentrum sind in diesem Gebäudekomplex u.a. eine Klinik, ein Fitnessstudio und eine Videothek
untergebracht. Die zentrale Lage des Hauses lädt ein zu Spaziergängen
ins nahegelegene Einkaufzentrum. Das ehemalige Verwaltungsgebäude
wurde zu vier Wohnbereichen mit hellen, großzügigen Bewohnerzimmern und weitläufigen Aufenthaltsbereichen umgebaut. Die
Panoramafenster in jedem Bewohnerzimmer bieten je nach Himmelsrichtung einen schönen Ausblick von Hürth über Köln bis ins Siebengebirge. Zimmer auf der sechsten Etage haben einen direkten Zugang
zur Terrasse, die rund um diese Etage führt und bei schönem Wetter
von vielen Bewohnern genutzt wird. Die große Dachterrasse, die sich
auf der zweiten Ebene befindet, lockt nicht nur mit dem Ausblick,
sondern auch mit vielen Festen und Aktivitäten, die dort stattfinden. In
der Sommerzeit bietet sie genügend Platz für alle Frischluft-Liebhaber.
Unser Haus bietet 127 Bewohnern Platz. Besucher und Gäste sind
jederzeit willkommen.
Im Eingangsbereich unseres Hauses verweilen viele Bewohner an den
Sitzgruppen. Für den kleinen Plausch mit Mitarbeitern, Gästen und, Besuchern laden die an Tischen sitzenden Bewohner gerne ein. Der Empfang bietet Zeitungen, Zeitschriften, Pflegemittel, Süßes und Getränke
an. Im Sommer ist auch Eis im Angebot! Im Erdgeschoss befindet sich
die Cafeteria, die dienstags, donnerstags und sonntags geöffnet ist.
Der Soziale Dienst bietet ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm. Es
finden Angebote auf den Wohnbereichen statt (Kraft-Balance-Training,
Erinnerungsrunde, Singen, Gedächtnistraining, Spielerrunde, Aktuelle
Stunde) sowie Angebote, offen für alle Interessierte, in der Cafeteria.
(Bingo, Geburtstagskaffee, Diavortrag, Kino, jahreszeitliche Feste). So
kommen sich die Bewohner der verschiedenen Bereiche näher, manch
einer trifft sogar alte Bekannte wieder.
Ein besonderes Highlight war der Adventsnachmittag mit Glühwein und
Waffeln, Krippenausstellung und Blasmusik auf der wunderschön
weihnachtlich dekorierten Dachterrasse. Auch unser schönes Sommerfest mit Regen und mehrstündigem Stromausfall sorgte noch lange für
Gesprächsstoff.
Glaube als Bestandteil
des Lebens
„Dem Glauben Gestalt geben“ – Unter diesem Motto gab es zahlreiche
Veranstaltungen, denn für viele Bewohner ist der Glaube ein fester
Bestandteil ihres Lebens. So werden zum Beispiel von den Mitarbeitern
des Sozialen Dienstes Andachten durchgeführt (Weltgebetstag der
Frauen, Karfreitag), es gab eine Bibelrunde für interessierte Bewohner
sowie heilige Messen zu kirchlichen Hochfesten. Eine große gemeinsame Krankensalbungsfeier fand bei den Bewohnern großen Anklang.
Ein Qualitätszirkel befasst sich mit der Sterbekultur in unserem Haus.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
47
Ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen uns in vielfältiger Weise. Sie
helfen bei Festen und übernehmen Einkaufsdienste für Bewohner. Die
Zusammenarbeit mit dem Hürther Hospiz sowie den Ortsvereinen hat
sich weiter intensiviert.
Ehrenamtliche
Mitarbeiter
Seit diesem Jahr werden Bewohner durch zusätzliche Betreuungskräfte
(§87b) begleitet. So erhalten Bewohner mit eingeschränkter Alltagskompetenz eine wichtige zusätzliche Betreuung.
Zusätzliche
Betreuungskräfte
Der Bewohnerbeirat wurde 2009 neu gewählt. Er setzt sich für die
Belange der Bewohner ein und trifft sich regelmäßig einmal im Monat. Er
steht in engem Kontakt mit der Einrichtungsleitung.
Auch in diesem Jahr haben wir Praktikanten aus den unterschiedlichen
Schulen begleitet und Wege der sozialen Betreuung in einem Seniorenzentrum aufgezeigt.
Bewohnerbeirat
Schulpraktikanten
48
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
Seniorenzentrum Stiftung Hambloch Bedburg-Kaster
Beschreibung
des Hauses
- Eröffnung Juni 1996
- 98 Wohn- u. Pflegeplätze
- 90 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in Voll- und
Teilzeit zum 31.12.2009
Die
Dienstgemeinschaft
20 Vollzeitmitarbeiter
51 Teilzeitmitarbeiter
9 geringfügig
Beschäftigte
5 Zivildienstleistende
4 Auszubildende
1 Praktikant
Bedeutung der
Eingewöhnung
Zusätzliche
Betreuungskräfte
In Bedburg-Kaster ist 1996 dank einer Stiftung und der Initiative der
katholischen Gemeinde St. Georg das Seniorenzentrum „Stiftung
Hambloch" entstanden. Vom Caritasverband geführt, bietet es mit seinen 50 Einzel- und 24 Doppelzimmern 98 älteren Menschen einen
sicheren Wohn- und Pflegeplatz. Das herausragende an dieser Einrichtung ist sicherlich ihre zentrale Lage, die zum Spazieren und Flanieren
einlädt. Cafes, Geschäfte und Gaststätten sind ebenso zu Fuß erreichbar wie die reizvolle mittelalterliche Altstadt mit nahe gelegenem See.
Bei der Architektur ist darauf geachtet worden, viel Licht und Sonnenschein in die Wohn- und Gemeinschaftsräume hereinzulassen. Das
Haus verfügt über ein begrüntes Dach mit Glaspyramide und große
Fenster in den Wohnräumen ebenso wie in den Gemeinschaftsräumen.
Der Empfang und das gesamte Erdgeschoss vermitteln eine einladende,
hotelähnliche Atmosphäre. Die Grünanlage rund um das Haus wurde als
Erlebnisgarten gestaltet und bietet somit viele interessante
Sinneseindrücke und Verweilplätze.
Der Umzug in ein Pflegeheim stellt für den alten Menschen und dessen
Angehörige eine große Belastung dar. Das gewohnte Umfeld wird verlassen, Angehörige nehmen eine neue Rolle ein und es entstehen gegenseitige Erwartungen, die oft nicht transparent sind. Die unmittelbare
und spätere Befindlichkeit von Bewohnern und Angehörigen in der Einrichtung hängt vom Erleben und Bewältigen dieses Lebensereignisses
ab. Im Rahmen einer „Bachelor Thesis“ im Studiengang „Soziale Arbeit“
fand im Januar zum Thema „Einzug in das Seniorenzentrum Stiftung
Hambloch“ eine Angehörigenbefragung statt. Die empirische Untersuchung bestätigte die Hypothese der unterschiedlichen nicht immer
transparenten Erwartungshaltungen aller Beteiligten. Diese Ergebnisse
regten zur Sensibilisierung und verschiedenen Weiterentwicklungen an.
Gezielte Gesprächsmöglichkeiten für Bewohner und Angehörige in den
ersten Tagen sollen Unsicherheiten seitens der Angehörigen und
Bewohner verringern. Gleichzeitig fördert eine intensivierte Begleitung
bei der Tagesgestaltung die Eingewöhnung. Die Pflegemitarbeiter tauschen sich zusätzlich bei einer Fallbesprechung über die Bedürfnisse,
Wünsche, Interessen und Ressourcen des neuen Bewohners aus. Das
standardisierte Integrationsgespräch zu gemachten Erfahrungen und zur
Klärung eventueller Fragen findet nach 6 Wochen statt. Die Einzugsphase wird so sehr genau dokumentiert und evaluiert. Der Bewohnerbeirat lädt neue Bewohner und Angehörige zum Begrüßungskaffee ein.
Diese gemütliche Runde bietet Gelegenheit, Menschen in ähnlichen
Situationen kennenzulernen und sich auszutauschen. Die positiven
Reaktionen von Angehörigen und Bewohnern auf die entwickelten
Maßnahmen motivieren uns, dieses Thema auch im nächsten Jahr nicht
aus dem Auge zu verlieren.
Mitte des Jahres konnten 2 zusätzliche Betreuungskräfte für Menschen
mit eingeschränkter Alltagskompetenz nach § 87b SGB XI ihre Tätigkeit
im Sozialen Dienst aufnehmen. Diese Mitarbeiter ermöglichen zusätzliche Betreuungs- uns Aktivierungsangebote für die anspruchsberechtigten Bewohner. Sie motivieren an Aktivitäten teilzunehmen, begleiten
und unterstützen bei der Teilhabe am Gemeinschaftsleben. Grundlage
dieser Arbeit ist die Biografie, die individuelle Fähigkeiten und Vorlieben
und natürlich das Befinden des Bewohners aufzeigt. Möglich sind z.B.
Spaziergänge, Besuche von Veranstaltungen und Gottesdiensten,
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
49
Pflanzarbeiten im Hochbeet, Vorlesen, Brett- und Kartenspiele, Kochen,
Backen, Fotos anschauen, Millieugestaltung und vieles mehr. Durch
diese intensivierte Betreuung wird eine deutliche Verbesserung der
Lebensqualität dieser Bewohner erreicht.
„Lasst keinen sitzen“ lautete das Jahresthema der Caritas 2009.
Sozialpolitische Themen wurden im Superwahljahr so in den Fokus der
Politik gestellt. Bewohner und Besucher beteiligten sich an einer Aktion
des Erzbistums Köln und schrieben anonym ihre Wünsche an die
Kommunalpolitiker auf. Es folgte auf Wunsch des Bewohnerbeirates ein
Austausch mit dem Bürgermeister der Stadt Bedburg, dem in diesem
Rahmen die gesammelten Wünsche übergeben wurden.
Die Bedürfnisse der Bewohner und der ständige Evaluationsprozess
führten zu Neugestaltungs- und Renovierungsmaßnahmen. Vor dem
Haus wurde eine weitere kleine Terrasse angelegt. Diese kann gleichzeitig bei Veranstaltungen im Freien, wie dem Sommerfest, als Bühne
genutzt werden. Im Haus stand die farbliche Neugestaltung der Cafeteria
und des Wohnbereichs 1 auf dem Programm. Anhand von Farbkarten
wählten die Bewohner ihre Wunschfarben aus. Alle waren sehr gespannt,
wie die Farbe auf der Wand wirkt. Nach zwei Tagen konnte die „neue“
Cafeteria, die allen sehr gut gefällt, wieder genutzt werden.
Die Amtszeit des Bewohnerbeirats endete im August, somit stand eine
weitere Wahl bevor. Anfängliche Verwirrungen bei den Bewohnern
bezüglich der verschiedenen Wahlen konnten schnell aufgelöst werden.
Auch im vergangenen Jahr hatten die Bewohner viele Möglichkeiten,
ihren Alltag zu gestalten und Gemeinschaft zu erleben. Angebote wie
Gedächtnistraining, Gymnastik, Singkreise oder Waffelbacken wurden
gern besucht. Beliebt ist die einmal wöchentlich stattfindende Mittagsrunde in der Wohnküche. Eine kleine Gruppe von Bewohnern und 2
ehrenamtliche Helfer treffen sich zum gemeinsamen Mittagessen. Die
familiäre Atmosphäre weckt Wohlbefinden und regt zum gegenseitigem
Austausch an.
Einen Tag Urlaub verbrachten 43 Bewohner bei unserem Ausflug zur
Xantener Nordsee. Der Jahresausflug ist für unsere Bewohner immer
wieder ein Höhepunkt. Besuche in den naheliegenden Cafes sind eine
willkommene Abwechslung und stoßen besonders an den warmen
Tagen auf reges Interesse. Großen Gefallen finden auch die jahreszeitlich und thematisierten Feste und Feiern im Haus. Im Mittelpunkt
stand in diesem Jahr das Seifenkistenspektakel.
Schon im Vorjahr wurden die anderen Caritas-Seniorenheime, die
Martinusschule in Kaster und die Bedburger Realschule zum Mitmachen
eingeladen. Mit viel Tatendrang, Ausdauer und Geschick machten sich
unsere Bewohner an die Arbeit, um eine Seifenkiste zu bauen. Am 18.
September starteten 8 Teams. Seifenkisten, gestaltet als Käseecke,
Lokomotive, römisches Schiff, rollendes Kochstudio oder Formel-1Wagen, stellten ihre Fahrtauglichkeit vor einer Jury unter Beweis. 90
Bewohner aus den verschiedenen Seniorenheimen und viele weitere
Besucher verfolgten mit viel Spaß das bunte Treiben.
Rückblickend erlebten wir ein abwechslungsreiches und interessantes
Jahr und freuen uns auf die Herausforderungen des kommenden
Jahres.
„Lasst keinen sitzen“
Neugestaltung und
Renovierungsmaßnahmen
Wahl des
Bewohnerbeirats
Breit gefächerte
Angebotspalette
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
50
Sebastianusstift Altenzentrum Hürth-Gleuel
Alt werden in Gleuel
mit „Heimvorteil“
Die
Dienstgemeinschaft
21 Vollzeitmitarbeiter
50 Teilzeitmitarbeiter
17 geringfügig
Beschäftigte
8 Zivildienstleistende
5 Auszubildende
Wer das Sebastianusstift in Hürth-Gleuel betritt,
ƒ
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ƒ
betritt ein großzügiges Foyer mit einer offenen Pforte
hört Vogelgezwitscher aus zwei Volieren
ist von Licht und warmen Farben umgeben
schaut auf eine szenische Dekoration (alte Schule, Küche,
Waschtag, Werkstatt u.ä)
sieht frischen Blumenschmuck
setzt sich auf Stühle, die auch bei ihm Zuhause stehen könnten
entdeckt einen Kinderhochstuhl und Rutscherautos für seine Enkel
ahnt, dass nachgedacht und mit Liebe gestaltet worden ist
findet offene Türen und Ansprechpartner auch ohne Termin
fühlt sich nicht als Patient und nicht als Gast, sondern ...
Der Weg ins Altenheim, ob für Pflegebedürftige oder Angehörige, ist
schwer. Das Wort „abgeschoben“ oder „abschieben“ steht im Raum.
Beim Betreten unseres Hauses soll dieses Wort schon verblassen.
Interesse soll geweckt werden, alle Vorstellungen, Ängste, Fernsehreportagen können in den Hintergrund treten. Eine neue Lebenswelt
wird eröffnet. Zukunft erscheint wieder möglich. Bewohner sollen stolz
sein auf ihr neues Zuhause. Angehörige sollen gerne ins Haus kommen
und sollen sagen: „Hier kann man alt werden.“
Wie bereits in den letzten Jahren beginnt der Jahresbericht mit den
oben genannten Vorgaben. Das Grundkonzept ist das Gleiche, weil es
sich bewährt hat. Wir sind jedoch nicht stehen geblieben, sondern
haben auch im Jahr 2009 wieder neue Schwerpunkte gesetzt.
Zusätzliche Betreuung
von Demenzkranken
Mal- und Musiktherapie
Im Rahmen des § 87 b SGB XI wurden 2 halbe Stellen mit zusätzlichen
Betreuungskräften besetzt, die zuvor vom Caritasverband für den RheinErft-Kreis speziell für die Betreuung und Begleitung von Menschen mit
eingeschränkter Alltagskompetenz geschult worden waren. Schnell
stellte sich heraus, dass die zusätzliche gezielte Betreuung der
Demenzerkrankten den Blick auf die Kompetenzen, Ressourcen und
Bedürfnisse aller Bewohner nochmals neu schärfte. Sowohl die Pflege
als auch der Sozialkulturelle Dienst werden durch diese personelle
Verstärkung gestützt und flankiert. Die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen war von Anfang an sehr gut. Die zusätzlichen Zeitressourcen
für Einzel- und Kleingruppenbetreuung brachten uns dem Ziel, den an
Demenz erkrankten BewohnerInnen mehr gerecht werden zu können,
einen großen Schritt näher. Dies bewirkte wiederum eine Entspannung
der Arbeitssituation auf dem Demenzbereich und die Erhöhung der
Arbeitszufriedenheit auch über diesen Bereich hinaus.
Nach den guten Erfahrungen mit einem maltherapeutischen Angebot im
vergangenen Jahr ist es uns in 2009 gelungen, eine Musiktherapeutin
zu gewinnen, die sich speziell auf die Arbeit mit alten Menschen spezialisiert hat. Das Gefühl für Rhythmus und die Koppelung von Erinnerungen und vor allem von Gefühlen an Musik bleibt dem Menschen bis ins
hohe Alter erhalten. Wir konnten im Laufe der Therapie beobachten,
dass Menschen, die sich kaum noch äußern konnten und ihre Sprache
verloren zu haben schienen, langsam wieder anfingen zu summen oder
sogar zu singen. Für 2010 sind die Erweiterung des musiktherapeutischen Angebots und die Schulung von Pflegekräften und Mitarbeitern
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SENIORENZENTREN
51
des Sozialkulturellen Dienstes durch die Musiktherapeutin geplant.
Auch in diesem Jahr ist es uns gelungen, den Kreis der Ehrenamtlichen
nochmals zu erweitern. Die mehr als 30 ehrenamtlichen Helfer organisieren nicht nur selbständig den täglichen Cafébetrieb (incl. Sonn- und
Feiertage), sondern haben die Gartenpflege, die Organisation der
Sonntags- und Dienstagsgottesdienste sowie die Hol- und Bringdienste
zum Friseur so eigenständig übernommen, dass sie sogar ihre eigene
Vertretung in Urlaubszeiten oder bei Krankheit organisieren. Darüber
hinaus übernehmen sie Einzelbetreuungen, machen Kleingruppenangebote und begleiten bei Arztfahrten etc.
Wir sind den Ehrenamtlichen zu soviel Dank verpflichtet, dass wir diesen
nicht oft genug zum Ausdruck bringen können. Um das Ehrenamt
wenigstens etwas zu ehren, laden wir regelmäßig zu Treffen ein,
machen mindestens einmal im Jahr einen großen Tagesausflug und
bieten auch den Ehrenamtlichen Fortbildungen z.B. im Umgang mit
Demenz an.
Wie in jedem Jahr so sind auch in 2009 alle Feste im Jahreskreis ausgiebig gefeiert worden. In der Vor- und Nachbereitung der zahlreichen
Ereignisse wurde Erinnerungspflege betrieben, und biographische
Gegebenheiten lebten wieder auf. Beispiele hierfür waren die Jubelkommunionfeier, das Sommerfest und die zahlreichen Begegnungen mit
Schule und Kindergarten z.B. zum Maibaumschmücken oder zum
gemeinsamen Basteln in der Adventszeit. Darüber hinaus wurde uns
durch die Pfarrgemeinde, durch zahlreiche Ortsvereine und durch viele
musikalische und künstlerische Darbietungen die große weite Welt ins
Haus gebracht.
In die Welt hinaus ging man in großen und kleinen Ausflügen - hier vor
allem die Schifffahrt „Alt und Jung“ mit Kardinal Meißner, der große
Ausflug zur Steinbachtalsperre und unser alljährliches Boulespielen am
Otto-Maigler-See. Aber auch der Spaziergang im Burgpark oder der
begleitete Gang zum Markt bedeuten Teilhabe am alltäglichen
Geschehen in der Welt.
Unter dem Motto „Herbergssuche“ schloss sich im Advent der Jahreskreis auf ruhige und besinnliche Art und Weise. Die allmorgendliche
Mitarbeiterbesprechung fand nicht am gewohnten Platz, sondern reihum
in den verschiedenen Abteilungen statt, wo man mit einem kleinen
geistlichen Impuls willkommen geheißen wurde. Eine Statue der Mutter
Gottes fand jeden Tag in einem anderen Bewohnerzimmer eine neue
Herberge. Viele BewohnerInnen konnten sich mit den Sorgen und Nöten
einer werdenden Mutter identifizieren. Auch das Motiv der Herbergssuche war ihnen vertraut. Spätestens beim Einzug ins Sebastianusstift
mussten sie ihr Zuhause verlassen und eine neue „Herberge“ finden. So
waren viele sehr bewegt und haben der Mutter Gottes mit Freude und
auch mit Stolz Asyl gewährt.
Ehrenamt
An der Welt teilhaben
Herberge suchen und
finden
JAHRESBERICHT 2009: FACHSEMINAR FÜR ALTENPFLEGE
52
Fachseminar für Altenpflege
Die Ausbildungsstätte: Jakob-Sonntag-Schule
Lehrgänge für
examinierte
AltenpflegerInnen
seit 1990
Das staatlich anerkannte Fachseminar für Altenpflege der Caritas wurde im
Oktober 1990 eröffnet. Anlässlich der Zeugnisverleihung des ersten
Abschlussjahrgangs erhielt es den Namen des langjährigen 2. Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden des Caritasverbandes für den Erftkreis,
Jakob Sonntag. Das Seminar ist in der Kreisgeschäftsstelle des Caritasverbandes in Hürth untergebracht.
Die Auszubildenden: Teilnehmer- und Absolventenzahlen
338 Schüler haben in 18
Lehrgängen die
Ausbildung am
Fachseminar der Caritas
erfolgreich mit dem
Examen beendet.
Insgesamt 465 Schülerinnen und Schüler mit dem Berufsziel Altenpflegerin
und Altenpfleger haben inzwischen die dreijährige Ausbildung am Fachseminar aufgenommen, parallel laufen drei Kurse mit ca. 20-25 Teilnehmern. Ein großer Teil der Auszubildenden kam mit Vorkenntnissen und
Erfahrung in der Altenhilfe zu uns. Insgesamt 338 Schüler haben die
Ausbildung im Rahmen der bislang insgesamt 18 Kurse mit Erfolg
abgeschlossen (2004 und 2007 endeten zwei Kurse).
Absolventenzahlen der Fachseminar-Kurse
34
31
35
30
22
20
16
17
19
16
19
20 19
25
20
17
17
17
20
14
15
10
5
0
1992
20082009
1999 2000 2001 2002 2004 2005 2007
1993 1994 1995 1996 1997 1998
Tendenziell haben sich seit Bestehen des Fachseminars für Altenpflege
mehr jüngere Teilnehmer für die Ausbildung entschlossen. Auch ist wohl
aufgrund einer gewachsenen gesellschaftlichen Anerkennung des Berufes
der Männeranteil gestiegen.
Ausbildungsbestimmungen und Inhalte
Ausbildungsbestimmungen und
Inhalte
Seit August 2003 gelten neue Ausbildungsbestimmungen für die Altenpflegeausbildung. Das Altenpflegegesetz sorgt dafür, dass Altenpflegerinnen und Altenpfleger in allen Bundesländern einheitlich ausgebildet werden. Der Berufsstand soll so die gebührende gesellschaftliche
Anerkennung erhalten. Die Berufsbezeichnung „Altenpfleger“ und
„Altenpflegerin“ ist geschützt.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre und gliedert sich in einen theoretischen
(Unterricht in der Altenpflegeschule) und einen praktischen (in Altenheimen
und Sozialstationen) Abschnitt. Der Unterricht in der Altenpflegeschule
gliedert sich in Lernfelder, die darauf ausgerichtet sind, alte Menschen
geplant, personen- und situationsbezogen zu pflegen. Sie sollen bei der
Lebensgestaltung unterstützen und rechtliche sowie institutionelle
Rahmenbedingungen der Pflege berücksichtigen. Die Berufspraktische
Ausbildung erfolgt schwerpunktmäßig in Altenheimen und ambulanten
Pflegeeinrichtungen.
JAHRESBERICHT 2009: FACHSEMINAR FÜR ALTENPFLEGE
53
Einzelne Ausbildungsabschnitte können in Abstimmung mit dem Träger der
praktischen Ausbildung und der Altenpflegeschule auch in Einrichtungen
der geriatrischen oder gerontopsychiatrischen Pflege erfolgen.
Nach Erreichen des Examens haben unsere Absolventen als Fachkräfte
der Altenpflege bislang gute Berufsaussichten. Gerade in Hinsicht auf die
demographische Entwicklung ergeben sich auch langfristig günstige
Arbeitsplatzperspektiven. Häufig finden die Absolventen eine Anstellung in
katholischen Pflegeeinrichtungen.
Um dem steigenden Bedarf an Pflegekräften gerecht werden zu können
und auf der anderen Seiten jungen Menschen berufliche Perspektiven
aufzuzeigen, startete im Juli 2009 der zweite einjährige Kurs für Altenpflegehelfer/innen. Die Ausbildung wird zum Teil über Bildungsgutscheine
finanziert. Im August 2010 startet ein Folgekurs.
Berufsaussichten
Zweiter Ausbildungsgang
zur/zum
Altenpflegehelfer/in
Unsere Mitarbeiter
Die Ausbildung wird personell von zwei Mitarbeitern in Vollzeit, drei
Teilzeitkräften und 15 Honorardozenten mit Hochschul- bzw. Fachhochschulabschluss verschiedener Fachrichtungen geleistet. Insgesamt wurden
im Fachseminar 2.100 Unterrichtsstunden abgeleistet.
Kosten und Finanzierung
Die Finanzierung des Fachseminars wird über den Haushalt des
Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW
geregelt. Die Förderhöhe pro Monat und Teilnehmer beträgt zurzeit 280€.
Gefördert werden allerdings nur Teilnehmer, die ihren Wohnsitz seit
mindestens einem Jahr in NRW nachweisen können. Die Arbeitsagenturen
vergeben wieder Bildungsgutscheine für die 3-jährige Altenpflegeausbildung.
Interne Mitarbeiterfortbildung
Das Fachseminar ist im Rahmen einer Planungsgruppe wesentlich an der
Konzeption und Organisation des jährlichen internen Fortbildungsprogramms für hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas
beteiligt, das vor allem den in der ambulanten und stationären Pflege
Tätigen zugute kommen soll. Im vergangenen Jahr fanden 11 Kurse mit
insgesamt 148 Teilnehmern statt. Die Themen reichten von Wundexperte
ICW, über Tagesstrukturierung / Einzelbetreuung, Sucht im Alter bis hin zu
„Menschen bewegen, nicht tragen und heben“ und einem Kurs
Präsentieren und Moderieren als Leitungsaufgaben.
Seit 2007 können in einem
Lehrgang bis zu 28
Teilnehmer aufgenommen
werden.
Interne Fortbildungen für
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter
2009 fanden 11 Kurse mit
insgesamt 148
Teilnehmern statt
54
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
Abt. Soziale Dienste und Einrichtungen
Fachbereich Ambulante Altenhilfe
Flächendeckendes
Hilfsangebot im Kreis
Die Sozialstationen
bieten neben der
häuslichen Krankenpflege
Zusatzdienste wie
•
•
•
•
•
Hausnotruf
Mahlzeitendienst
Hauswirtschaftl. Hilfen
Alltagsbegleitung
Pflegekurse u.
Gesprächskreise für
Angehörige
• Palliative Care
Seit annähernd dreißig Jahren leistet der Caritasverband für den RheinErft-Kreis e.V. kreisweit ambulante Alten- und Krankenpflege. Aktuell
wird dies von neun Caritas-Sozialstationen sichergestellt. Die ambulanten Pflegedienste werden in ihrer Arbeit durch komplementäre Dienste
wie Hausnotruf, Hauswirtschaftliche Hilfen, Mahlzeitendienst und
Alltagsbegleitung für Senioren unterstützt. Die Alltagsbegleitung wird in
Hürth seit 2009 ergänzt durch einen kostenlosen Senioren-BesuchsService, der gemeinsam mit der Stadt Hürth und der ARGE geschaffen
werden konnte.
Um Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten und ihnen ein
menschenwürdiges Sterben in der gewohnten häuslichen Umgebung zu
ermöglichen, beteiligt sich der Caritasverband seit 2007 intensiv an der
Palliativversorgung im Rhein-Erft-Kreis. Für diese Aufgabe, die kreisweit
in Kooperation mit Hospizdiensten in palliativen Netzwerken geleistet
wird, bilden alle Caritas-Sozialstationen Pflegefachkräfte in Palliative
Care aus.
Da die Pflege dementiell veränderter Patienten besonders für die pflegenden Angehörigen eine hohe zeitliche und psychische Belastung
bedeutet, bietet der Caritasverband in den Räumen der Tagespflege im
Sebastianusstift in Hürth-Gleuel das „Demenz-Café Pause“ an. Dieses
Angebot richtet sich an die Patienten der Caritas-Sozialstationen und die
Nutzer zusätzlicher ambulanter Dienste der Caritas.
Mit der Familienpflege und dem Haushaltsorganisationstraining hält der
Fachbereich darüber hinaus Angebote vor, die sich speziell an Familien
mit kleinen Kindern richten.
Kirchlicher Dienst – „Wir sind Caritas!“
Im Rahmen des
Kirchlichen Dienstes
wurden 2009 12.636
Stunden erbracht.
In den letzten Jahren hat es erhebliche Veränderungen im Gesundheitswesen gegeben. Eine Vielzahl von anderen Wohlfahrtsverbänden und
auch privaten Unternehmen bieten heute vergleichbare Dienste an. In
Abgrenzung zu diesen Wettbewerbern müssen wir das spezifisch
Kirchliche unserer Dienste stärken und besonders hervorheben. Den
Caritas-Sozialstationen stehen je genehmigter Pflegeplanstelle zweieinhalb Stunden wöchentlich ausschließlich für die besonderen kirchlichen und seelsorgerlichen Aspekte der Pflegearbeit zur Verfügung.
Durch das in den vergangenen Jahren integrierte Projekt „Vernetzung
mit den Pfarrgemeinden“ wurde ein Weg geschaffen, schnell und effektiv
zum Wohle der betreuten Menschen zu reagieren.
Darüber hinaus schaffen die vom Erzbistum Köln zur Verfügung
gestellten Mittel und die Aufwendungen der Pfarrgemeinden wichtige
Freiräume für sonst nicht mögliche Tätigkeiten neben der eigentlichen
pflegerischen Arbeit. So wird sowohl den Mitarbeitern als auch den
Patienten mit ihren Angehörigen die Chance gegeben zu erfahren, wie
kranken Menschen im Sinne christlicher Nächstenliebe Hilfe zuteil
werden kann.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
55
Hausnotruf – mehr Sicherheit zu Hause
Viele Senioren leben heute alleine in ihren Wohnungen bzw. Häusern.
Angst, im Notfall alleine zu sein und das Telefon nicht mehr erreichen
oder bedienen zu können, führt zu einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis.
Angehörige leben oftmals weiter weg oder sind berufstätig und können
daher ihren Angehörigen das Gefühl von Sicherheit nicht geben.
Um diesen Menschen ein unkompliziertes aber dennoch effektives
Sicherheitssystem bieten zu können, hat der Caritasverband für den
Rhein-Erft-Kreis e.V. 1998 den Hausnotruf als komplementären Dienst
der ambulanten Altenhilfe gegründet. Ziel ist es, vor allem sturzgefährdeten Personen so lange es geht eine Möglichkeit zu schaffen, in
ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben zu können. Dafür bietet
der Hausnotruf ein umfangreiches Sicherheitspaket wie z.B. Falldetektoren, Rauchmelder und Wärmemelder. Zusätzlich zu der
Grundleistung, deren Kosten bei Pflegeeinstufung von der Pflegekasse
übernommen werden kann, wird eine Schlüsselhinterlegung bei der
örtlich zuständigen Caritas-Sozialstation angeboten. Diese Schlüsselhinterlegung bietet eine möglichst schnelle und vor allem fachlich
kompetente Hilfe, da die Bereitschaft ausschließlich von examiniertem
Pflegepersonal sichergestellt wird.
Der Hausnotrufdienst arbeitete 2009 weiterhin kooperativ mit der
Bundes-Servicezentrale des Malteser-Hilfsdienstes zusammen. Seit
2005 besteht darüber hinaus eine Kooperation mit Sozialstationen des
Caritasverbandes für die Stadt Köln e.V. Für 2010 ist geplant, das
Angebot um ein mobiles Notrufsystem zu erweitern und den Dienst
entsprechend umzuschalten. Eine Notrufzentrale hierfür ist mit dem
DRK Gladbeck bereits gefunden.
Im Jahr 2009 nutzten insgesamt 1.366 Personen den Hausnotruf des
Caritasverbandes, teilweise speziell in der Ferienzeit. 182 nahmen nur
die Grundleistung in Anspruch, 1.168 nutzen darüber hinaus gehende
Serviceleistungen, 16 das Ferienpaket. Zum Stichtag 31.12.2009 waren
es 1.032 Teilnehmer. 431 mal wurde der Dienst im vergangenen Jahr
neu angefragt, 341 schieden aus unterschiedlichen Gründen aus der
Betreuung aus (Ferienpaket, andere Unterbringung usw.).
Neben der Einrichtung des Hausnotrufgerätes und der Einweisung in
dessen Handhabung umfasst das Leistungsspektrum des Hausnotrufs
auch noch die Wohnraumberatung, die Beratung in allen Belangen der
häuslichen Pflege und aller weiteren Hilfen. Außerdem unterstützt der
Hausnotrufdienst die Kunden bei der Beantragung der Kostenübernahme bei den Pflegekassen.
Mobiler Sozialer Dienst – Kleine Hilfen mit großer Wirkung
Als ergänzendes Angebot zu den Leistungen der Caritas-Sozialstationen bietet der Mobile Soziale Dienst kleinere hauswirtschaftliche
Hilfen sowie Betreuungs- und Begleitungsdienste an. Hierzu gehören
Einkäufe für und mit dem Kunden genauso wie die Begleitung zum Arzt
oder Friedhof. Auch Spaziergänge, Vorlesedienst oder sonstige
gewünschte Freizeitaktivitäten gehören zu den Aufgaben des Dienstes.
Ausblick 2010:
Erweiterung um
mobiles Notrufsystem
Insgesamt 1.366
Personen nutzten 2009
den Hausnotrufdienst.
56
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
Der Mobile Soziale Dienst wird von den Zivildienstleistenden der
Mahlzeitendienste sowie Mitarbeitern der Caritas-Sozialstationen
geleistet. Art und Umfang der Einsätze richten sich nach den Wünschen
der Kunden. Die Leistungen werden unterschiedlich finanziert, zum Teil
durch die Pflegekassen, zum Teil durch die Sozialhilfeträger oder aber
auch von den Klienten selber.
Im Jahr 2009 betreute
der Mobile Soziale
Dienst 22 Personen
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Mobilem Sozialen Dienst,
den Caritas-Sozialstationen, der Familienpflege sowie den Alltagsbegleitern erreichen wir flächendeckend im Rhein-Erft-Kreis eine größtmögliche Flexibilität, um alle Kundenanfragen zu bedienen. In dieser
Kombination der Dienste war es uns im Jahr 2009 möglich, 22 Personen
mit den Angeboten des Mobilen Sozialen Dienstes zu betreuen.
Mahlzeitendienst – Frisch und lecker an jedem Tag
Um eine ausgewogene Ernährung auch den Menschen zugänglich zu
machen, die sich nicht mehr selber mit warmen Mahlzeiten versorgen
können oder wollen, liefern die Mahlzeitendienste Nord und Süd des
Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V. an 365 Tagen im Jahr
Mittagessen aus. Der Mahlzeitendienst Nord beliefert Menschen in
Bedburg, Bergheim und Elsdorf mit frisch zubereitetem Essen aus der
eigenen Küche des Caritas-Seniorenzentrums Stiftung Hambloch. Der
Mahlzeitendienst Süd ist zuständig für Brühl, Hürth, Erftstadt, Frechen,
sowie Teile von Kerpen, Bergheim, Pulheim und Wesseling. Er wird mit
Essen aus dem Caritas-Seniorenzentrum Anna-Haus in Hürth versorgt.
Jeden Tag sind hier zwei verschiedene Gerichte im Angebot, Vollkost
und leichte Vollkost.
Alternativ können auch Tiefkühlessen der Firma apetito ausgeliefert
werden. Diese bietet eine große Auswahl an – der Kunde kann aus 200
Menüs wählen. Hier finden auch besondere Kostformen Berücksichtigung wie Diabetikeressen, laktosefreie Kost, pürierte Menüs sowie Kost
für Dialysepatienten. Auf Wunsch erhält der Kunde diese Mahlzeiten
erwärmt oder kalt.
Mahlzeitendienst Nord:
187 Kunden/ 28.572 Essen
Mahlzeitendienst Süd:
464 Kunden/ 76.321 Essen
Ausblick 2010
Beide Angebote werden gut angenommen. 2009 wurden an insgesamt
651 Kunden 104.893 Essen ausgeliefert; 28.572 Mahlzeiten aus der
Stiftung Hambloch, 47.596 Essen aus dem Anna-Haus sowie 28.727
Menüs der Firma apetito. Mit zusammen 10 Dienstfahrzeugen legten die
im Mahlzeitendienst eingesetzten Zivildienstleistenden in 9 Touren fast
200.000 Kilometer zurück. Ihr Dienst stellt nicht nur die häusliche
Versorgung vieler Senioren im Rhein-Erft-Kreis sicher, für viele ist das
Essen auf Rädern auch einer von immer weniger Kontakten nach
außen.
Sorgen bereitet uns, dass mit der vorgezogenen Herabsetzung der
Wehrpflicht von 9 auf 6 Monate auch der Zivildienst bereits zum 1. Juli
2010 verkürzt wird. Dies stellt uns vor große organisatorische Probleme,
zumal die hier beschäftigten jungen Männer zu Beginn ihrer Tätigkeit
eine Einarbeitungsphase und Fortbildungen durchlaufen. Zudem wird es
schwierig, die Stellen im laufenden Schul- bzw. Ausbildungsjahr neu zu
besetzen. Fraglich ist, ob der Dienst in Zukunft überhaupt noch mit
Zivildienstleistenden organisiert werden kann.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
Caritas-Sozialstationen - Die Allrounder
Die neun flächendeckend im Rhein-Erft-Kreis arbeitenden CaritasSozialstationen können wohl ohne Übertreibung als Erfolgsmodell
bezeichnet werden. In ihrer täglichen Arbeit - in Grundpflege und
medizinischer Behandlungspflege - stellen sie sich den Aufgaben der
Qualitätsentwicklung, einer professionellen Dienstleistung sowie der
Ausrichtung auf sich ständig ändernde Anforderungen.
Im Bereich Qualitätsentwicklung sind in jeder Sozialstation Mentoren
tätig, die sich speziell um die Belange der Ausbildung und Begleitung
unserer Auszubildenden und der Kranken- und Altenpflegerschüler
kümmern. In allen Sozialstationen gibt es Wundexperten, damit jederzeit
ein hochprofessionelles Wundmanagement zum Wohle unserer
Patienten stattfinden kann. Flankierend sind qualitätssichernde Maßnahmen wie das Beschwerdemanagement, interne Pflegevisiten, Audits
sowie Fallbesprechungen für uns selbstverständlich.
In den Sozialstationen werden aktuell 9 Auszubildende in der Altenpflege beschäftigt, die bei uns ihre praktische Ausbildung und in bewährt
guter Kooperation mit dem Fachseminar für Altenpflege des
Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V. in Hürth ihre fachlichen
Grundlagen erhalten. Wir betrachten unsere Ausbildungsbestrebungen
als Investition in die Zukunft für unsere kompetenten Pflegeteams.
Neben der gewohnt professionellen Alten- und Krankenpflege widmen
wir uns auch den Belangen der Begleitung und Schulung der Laienpflege. Da sich viele Menschen oft unvermittelt mit einer für sie
ungewohnten Pflegesituation konfrontiert sehen, hatten wir 2007 den
„immerwährenden Hauskrankenpflegekurs“ in Hürth ins Leben gerufen.
Dieser Kurs mit 10 Doppelstunden bot jederzeit die Möglichkeit des
Einstieges oder auch die Option, nur einzelne Themen zu besuchen. Im
Jahr 2008 nahmen an 3 Kursen nur 15 Personen teil. Aufgrund der
unerwartet geringen Teilnehmerzahl wurde das Kurskonzept wieder
überarbeitet, einige Sozialstationen bieten nun wieder Kurse vor Ort an.
Ein sich ständig verändernder Pflegemarkt, steigende Personalkosten
sowie die Konkurrenz der Pflegedienste im Kreis sind natürlich nicht
spurlos an unserem Fachbereich vorbeigegangen. Wir haben uns dieser
Situation in allen Bereichen gestellt. Unser großes Plus ist die Vernetzung der vielfältigen Dienste im Fachbereich ambulanter Altenhilfe, die
schnelle Erreichbarkeit sowie die hohe Leistungsbereitschaft und
Fachlichkeit unserer Mitarbeiter. Dank unserer mobilen Arbeits- und
Leistungserfassung mit MDA-Geräten neuester Baureihe sowie
Innovationsfreude, Flexibilität und einer gelungenen Öffentlichkeitsarbeit
konnten wir unsere Umsätze in allen Bereichen deutlich steigern.
57
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
58
Leistungsstatistik der Caritas-Sozialstationen
2009 wurden im RheinErft-Kreis insgesamt
2.192 Personen von
den CaritasSozialstationen
pflegerisch betreut.
Durch die neun Caritas-Sozialstationen wurden 2009 im Rhein-Erft-Kreis
insgesamt 2.192 Personen pflegerisch betreut. Vor 10 Jahren waren es
erst 1.315. Die gestiegenen Patientenzahlen in der häuslichen Pflege
sind zum Teil auf die demographische Entwicklung, aber auch auf
Regelungen des Pflegeversicherungsgesetzes zurückzuführen. Danach
sind für pflegende Angehörige, die eine Geldleistung der Pflegekasse
erhalten, zwei beratende Einsätze im Jahr durch einen Pflegedienst
verpflichtend. Diese Einsätze nach § 37.3 SGB XI waren weiterhin sehr
gefragt. 2009 wurden 2.916 solcher Beratungseinsätze durchgeführt.
Patientenzahlen Caritas-Sozialstationen 2008 und 2009
386
Patienten gesamt 09
0
40
Patienten gesamt 08
0
35
ständige Patienten 09
0
30
ständige Patienten 08
347344
324
281
273
247
217
0
25
180
0 170
0
2
194
182 181 189 200
173
167
198
0
15
0
10
50
0
urg
eim rftstadt Kerpen rechen
F
E
Bedb Bergh
Hürth esseling Pulheim
W
l
Brüh
Ein Großteil der Patienten benötigt 2 bis 3 mal täglich Hilfe. Circa 80%
aller Patienten werden auch am Wochenende versorgt. Im Jahr 2009
führten die Pflegekräfte der 9 Sozialstationen 373.177 (2008: 385.023)
grundpflegerische Leistungen bzw. Leistungen nach SGB XI und
493.971 (2008: 463.246) ärztlich verordnete medizinische Behandlungspflegen bzw. Leistungen nach SBG V durch.
Zahl der Einsätze der Caritas-Sozialstationen 2009
Einsatzzahlen
100.000
90.000
80.000
Grundpflegen
medizinische
Behandlungspflegen
70.000
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
t
n
n
urg
eim tstad
he
rpe
db
re c
rgh
Ke
rf
F
e
Be
E
B
Hü
rth
We
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ng
eli
l he
ss
Pu
üh
Br
l
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
59
Die Sozialstationen betreuten jeweils zwischen 91 und 198 Patienten
durchgängig. So waren insgesamt 215 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
für 1.193 ständige Patienten im Einsatz. Es sind 2009 1.089 Patienten
aus verschiedenen Gründen aus der Pflege ausgeschieden, 1.033
wurden neu aufgenommen.
Mitarbeiterzahlen der Caritas-Sozialstationen 2009
Mitarbeiterzahl
Frauenanteil
35
31
29
30
26 25
25
21
20
25
21
19
16
15
31 30
28
22
20
19
19 19
15
10
5
0
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Br
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se
s
Pu
We
Auch in der ambulanten Pflege zeigt sich deutlich, dass der Beruf eine
Frauendomäne ist. So sind zwischen 86 und 100% der Beschäftigten in
den Sozialstationen weiblich. Die Beschäftigtenstruktur bei den einzelnen Pflegediensten der Caritas ist recht unterschiedlich: So verfügen die
Sozialstationen in Hürth und Brühl über eine überdurchschnittlich hohe
Zahl an Vollzeitkräften, während in anderen Stationen mehr Mitarbeiter
in Teilzeit beschäftigt sind, wobei jeweils stets eine sehr gute Ausstattung mit examinierten Pflegefachkräften gewährleistet ist. Sonstige
Kräfte sind geringfügig beschäftigte Mitarbeiter, Auszubildende in der
Altenpflege sowie Praktikanten.
Beschäftigtenstruktur Caritas-Sozialstationen 2009
100%
Sonstige
Teilzeit
4
80%
8
2
7
7
5
7
7
10
13
60%
6
Vollzeit
9
5
9
6
40%
20%
7
9
10
19
7
8
13
6
4
5
8
14
0%
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Br
2009 waren insgesamt
215 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter für
1.193 ständige
Patienten im Einsatz.
Mitarbeiterstatistik
60
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
Palliative Care - Pflege und Begleitung am Lebensende
Die beiden Palliativen
Dienste haben 2009
insgesamt 53 Patienten
(Bedburg 16, Wesseling
37) betreut und versorgt
(Vorjahr 20).
Dank der Kooperation mit den örtlichen Hospizvereinen im Rhein-ErftKreis kann die Caritas seit Mitte 2007 eine ganzheitliche pflegende
Begleitung für kranke und alte Menschen in der letzten Lebensphase
anbieten. Die in den Caritas-Sozialstationen Bedburg und Wesseling
angesiedelten Palliativdienste der Caritas begleiten und pflegen unheilbar Kranke und Sterbende nach den neuesten Erkenntnissen der
Palliativmedizin. Schon seit einigen Jahren nehmen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Pflegedienste an speziellen Weiterbildungen in der
Palliativpflege teil. Sie wurden dazu befähigt, dem Kranken ein
menschenwürdiges, weitgehend angst- und schmerzfreies Sterben in
der vertrauten häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Die Caritas
unterstützt auch die oft sehr belasteten pflegenden Angehörigen.
Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Hospizmitarbeitern und kooperierenden Fachärzten der Palliativmedizin sind die Mitarbeiter der Palliativdienste bemüht, körperliche ebenso wie psychische und seelische
Beschwerden der Menschen zu lindern und deren Lebensqualität zu
verbessern. Das Palliativnetz Süd besteht bereits, das Nördliche Netz
befindet sich in der Gründungsphase. Alle Palliativpflegefachkräfte
nehmen im Jahr 2010 an fortbildenden Fallbesprechungen teil.
Alltagsbegleiter - Wegbegleiter
65 Senioren wurden
2009 durch
Alltagsbegleiter zu
Hause betreut.
(53 Südkreis, 12 Nordkreis)
Im Jahr 2007 wurde als ergänzendes Angebot des Fachbereichs
ambulante Altenhilfe die Alltagsbegleitung für Senioren eingeführt.
Deren Aufgabe besteht in der Unterstützung bei der Alltagsgestaltung
und -bewältigung, wie z.B. stundenweise Betreuung, Spaziergänge,
Vorlesen, etc. Ziel ist, die letzte Lücke in der häuslichen Versorgung zu
schließen und somit den Verbleib des Menschen im gewohnten Umfeld
zu ermöglichen. Die Einrichtungen der Alltagsbegleiter sind für den
südlichen Rhein-Erft-Kreis an die Familienpflege angeschlossen, für den
nördlichen an die Caritas-Sozialstation Bergheim.
Ein weiteres Ziel dieser Einrichtung ist die berufliche Integration von
älteren, langzeitarbeitslosen Frauen in den ersten Arbeitsmarkt, die
sonst geringe Aussichten auf eine Festanstellung hatten. Insgesamt
haben hier nun 4 Frauen eine Stelle im Umfang von zwischen 50 - 75%
gefunden, 5 weitere arbeiten im Rahmen einer geringfügigen
Beschäftigung.
Das Angebot wurde gut angenommen, insbesondere aufgrund der
nunmehr möglichen Finanzierung zusätzlicher Betreuungsleistungen
über den §45a SGB XI. Im Jahr 2009 wurden insgesamt 65 Senioren
durch Alltagsbegleiter betreut, davon 53 im Südkreis, 12 im Nordkreis.
„Die Hürther“
Im Jahr 2009 wurde an die Einrichtung der Alltagsbegleitung ein neuer
Dienst gekoppelt, genannt „Die Hürther“. Dieses kostenlose Angebot
richtet sich ausschließlich an Hürther Senioren und wird von der Stadt
Hürth, der Arge Rhein-Erft und dem Caritasverband für den Rhein-ErftKreis umgesetzt. Ziel ist es, älteren Menschen Gesellschaft zu leisten
und so Isolierung und Einsamkeit vorzubeugen und ihnen durch
Begleitung zu Unternehmungen, Veranstaltungen oder Einkäufen eine
Teilhabe am sozialen, kulturellen Leben zu ermöglichen.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
61
Demenz-Café „Pause“ - Pflegen, Helfen, Beraten
Das „Café Pause“ ist ein zusätzliches Betreuungsangebot für Patienten
der Caritas-Sozialstationen im Süden des Rhein-Erft-Kreises, das in den
gemütlichen Räumen der Tagespflege im Caritas-Altenzentrum
Sebastianusstift in Hürth-Gleuel stattfindet.
Angebot für an Demenz
Erkrankte und ihre
Angehörigen
Die Einrichtung ist gedacht als ein Ort der Geselligkeit, der gemeinsamen Aktivitäten und des Austauschs. Ein Treffpunkt nicht nur für an
Demenz Erkrankte, sondern auch zur Entlastung ihrer Angehörigen, die
sich oft überfordert und isoliert fühlen. Dabei steht es den Angehörigen
frei, ob sie die Zeit für Erledigungen oder einfach zum Kräfte schöpfen
nutzen möchten oder sie gemeinsam mit der Gruppe verbringen.
Geschulte Mitarbeiter bieten fachliche Betreuung und Versorgung, es
gibt Angebote zur Förderung der persönlichen, sozialen und kreativen
Fähigkeiten und es wird gemeinsam gesungen, gespielt, gebastelt und
vieles mehr. Hierfür stehen viele Materialien wie Bücher und Spiele zur
Verfügung, die speziell zur Betreuung von Demenzkranken geeignet
sind.
Im Jahr 2009 betreute das „Café Pause“ an 50 Samstagen 441 Klienten.
Durchschnittlich kommen an jedem Samstag 9 bis 10 Personen.
Das Betreuungspersonal besteht aus einer Pflegefachkraft aus dem
ambulanten Bereich sowie einer stationären Kraft aus den Seniorenzentren St. Sebastianus, Anna-Haus und St. Ursula, die wöchentlich
abwechselnd eingesetzt werden. Alle Betreuungskräfte sind
hauptamtliche Mitarbeiter des Caritasverbandes, speziell im Bereich der
Demenz-Begleitung in Grund- und Aufbaulehrgängen qualifiziert. Sie
besuchen regelmäßig Fortbildungen aus den Themengebieten
Ernährung, Wahrnehmung und Kommunikation. Die Betreuten können
von der langjährigen Erfahrung des Caritasverbandes im Umgang mit
Pflege und Betreuung demenzerkrankter Menschen profitieren. Als
übergeordnetes Werk zur Orientierung dient das 2007 für die stationären
Einrichtungen
verabschiedete
„Rahmenkonzept
Demenz“
des
Kreiscaritasverbandes.
Familienpflege – Das Leben geht gewohnt weiter
Wenn Mütter aufgrund einer schweren Erkrankung, einer anstehenden
Kur oder eines Krankenhausaufenthaltes „ausfallen“, kümmern sich die
staatlich anerkannten Familienpflegerinnen um die Kinder und den
Haushalt. Hauptaufgabe ist es, den Alltag der Kinder sicherzustellen und
ihnen
Geborgenheit
zu
geben.
Konkret
heißt
das,
die
Familienpflegerinnen verrichten die anfallende Hausarbeit, sie kaufen
ein, bereiten Mahlzeiten zu und bringen die Kinder zu Schule oder
Kindergarten ebenso wie zu Freunden und Freizeitaktivitäten. Darüber
hinaus helfen sie bei den Hausaufgaben, erfüllen erzieherische
Funktionen und sind Spielpartner und Ansprechpartner für diegro0ßen
und kleinen Nöte der Kindern. In dieser Form ist die Familienpflegestation der Caritas einzigartig im Rhein-Erft-Kreis. Je nach Kinderzahl,
Alter und Schwere der Erkrankung übernehmen die Krankenkassen den
Einsatz der Familienpflege. In besonderen Lebenssituationen der
Familien übernehmen die Jugendämter die Kosten.
In 2009 wurden 441
Klienten betreut
62
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH AMBULANTE ALTENHILFE
Haushaltsorganisation
straining HOT
Als ergänzendes Angebot zur klassischen Familienpflege wird seit 2005
in Kooperation mit den Jugendämtern im Rhein-Erft-Kreis das Haushaltsorganisationstraining „HOT“ angeboten. Dieser Dienst richtet sich
speziell an Familien, denen grundlegende Alltagskompetenzen fehlen.
Ziel des Angebotes ist es, Haushaltsführungskompetenzen zu
vermitteln, einzuüben und zu stabilisieren. Dies geschieht in der Regel
über einen längeren Zeitraum. Die Kosten tragen die Jugendämter, mit
denen eine enge Zusammenarbeit besteht. Zudem übernehmen wir,
ebenfalls im Auftrag der Jugendämter Aufgaben wie z.B. Anleitung und
Begleitung junger Eltern im Umgang mit ihren Kindern, Behördengänge,
Entlastung der Eltern und ähnliches.
Kooperationen
Mit der Stadt Hürth gibt es einen Kooperationsvertrag im Rahmen der
Frühen Hilfen. Ein weiterer Kooperationsvertrag besteht mit dem AWO
Kreisverband zur Förderung der Entwicklung von Familienpflegediensten. Die Familienpflege der Caritas arbeitet flächendeckend im
gesamten Kreisgebiet und kooperiert mit allen Anbietern von
Familienpflege und Haushaltshilfe, so dass 31 Anfragen, die von uns
nicht angenommen werden konnten, weitervermittelt werden konnten.
21 Anfragen konnten nicht vermittelt werden.
Rückblick
Die Arbeit in den Familien insgesamt ist in dem Maße schwieriger
geworden, wie sich auch die Familienkonstellationen in Deutschland
geändert haben. Insbesondere haben es die Familienpflegerinnen
immer häufiger mit allein erziehenden Vätern und Müttern zu tun, jungen
Eltern, die häufig keine Grundkenntnisse in der Haushaltsführung
haben, mit Familien, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, mit Familien,
die überschuldet sind und mit Familien, die in Vermüllung leben. Dies
erfordert von den Mitarbeiterinnen eine hohe fachliche und soziale
Kompetenz sowie die Bereitschaft, sich täglich auf die Sorgen und
Ängste der Familien einzustellen.
10 Familienpflegerinnen betreuten 2009
67 Familien mit 160
Kindern.
13 Familien erhielten
ein Haushaltsorganisationstraining, 29
erhielten Unterstützung
im Rahmen der Kinderund Jugendhilfe.
Ausblick
Insgesamt betreuten die 10 Familienpflegerinnen in Voll- und Teilzeit im
Jahr 2009 67 Familien mit insgesamt 160 Kindern, also durchschnittlich
je 2,4 Kinder. Ein Drittel der Kinder war unter drei Jahre alt, ein weiteres
Drittel im Alter zwischen 6 und 12 Jahren. Die anderen Kinder waren
zwischen 3 und 6 bzw. älter als 12 Jahre.
13 Familien wurden im Rahmen von „HOT“ betreut (Vorjahr 29), 29
weitere Familien erhielten aus unterschiedlichsten Gründen ebenfalls
Unterstützung im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe (2008: 11). 14
Familien wurden im Rahmen von SGB V und eine von SGB XI betreut.
Im Jahr 2010 werden sich zwei Mitarbeiterinnen zur HOT-Trainerin
qualifizieren. Diese Weiterbildung wird im Jahre 2011 abgeschlossen
sein. Die Aufgaben in der Familienpflege erfordern von den
Mitarbeiterinnen eine hohe fachliche und soziale Kompetenz sowie die
Bereitschaft, sich täglich auf die Sorgen und Ängste der Familien
einzustellen. Um die Arbeit leisten zu können, haben die
Mitarbeiterinnen an einigen zielgerichteten Fortbildungen zu Themen
wie Kinderschutz nach §8a SGB VIII, HOT Modul I und II und an
Supervisionen teilgenommen.
Da es voraussichtlich 2010 zu einer Kürzung der Landesmittel kommt,
besteht die Sorge, ob die so stark nach gefragte Einrichtung der
Familienpflege weiterhin im Verband Bestand haben kann.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH SOZIALDIENST IM KRANKENHAUS
63
Fachbereich Sozialdienst im Krankenhaus
Soziale Hilfen und Beratung stellen eine wichtige Ergänzung zur medizinischen und pflegerischen Versorgung im Krankenhaus dar. Die Caritas
stellt seit vielen Jahren im Sana-Krankenhaus Hürth sowie im Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling ausgebildete Sozialarbeiterinnen und pädagogen für dieses Hilfsangebot zur Verfügung. Der Vertrag mit dem
Sana-Krankenhaus für die Durchführung des Sozialdienstes durch den
Caritasverband läuft nunmehr zum 31.12.2010 aus.
Trotz ständig verbesserter diagnostisch-therapeutischer Möglichkeiten
wird ein Krankenhausaufenthalt von Patienten oft als Ausnahme- oder
Krisensituation erlebt. Es treten Sorgen und Probleme auf bezüglich
körperlicher, geistiger oder psychischer Einschränkung und
Behinderung, der Versorgung von Familienmitgliedern oder drohender
Hilfsbedürftigkeit bei den alltäglichen Verrichtungen. Vielfach gibt es
Fragen zu den Abläufen im Krankenhaus, weiteren notwendigen
verwaltungsmäßigen Schritten sowie zuständigen Institutionen und
Leistungsträgern.
Die Beratung und Begleitung im Krankenhaus, die Berücksichtigung und
Klärung der persönlichen Lebenssituation und die Einleitung erforderlicher Schritte zur nachstationären Versorgung sind unverzichtbarer
Bestandteil eines Krankenhaussystems, in dem nicht nur erkrankte
Organe sondern kranke Menschen behandelt werden.
Der Krankenhaussozialdienst bietet schwerpunktmäßig an:
• Erstellung einer Sozialanamnese
• Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung in Bezug auf persönliche
Folgen (seelische Probleme, familiäre und häusliche Belastungen,
körperliche Behinderungen, materielle Schwierigkeiten)
• Aufbau „eines sozialen Netzes“
• Vermittlung von ambulanten pflegerischen / hauswirtschaftlichen Hilfen
• Unterstützung bei stationärer Unterbringung
• Klärung sozialrechtlicher Fragen, Antragstellung
• Vermittlung von weiterführenden psychosozialen Hilfen
Die weitere Lebensplanung und Versorgung bedarf zur Klärung der
vorhandenen Ressourcen auch einer engen Kooperation mit den
Angehörigen. Der Sozialdienst als mitwirkende und koordinierende
Institution ist stark auf eine funktionierende Vernetzung angewiesen. Die
Mitarbeiter kooperieren intern mit den anderen Berufsgruppen des
Krankenhauses (z.B. Medizin, Pflege, Seelsorge, Grüne Damen, Verwaltung), extern mit Krankenkassen, Sozial- und Jugendämtern, Amtsgerichten, stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen, psychosozialen Beratungsstellen, etc.
Die Rahmenbedingungen, unter denen der Sozialdienst im Krankenhaus
stattfinden kann, ist durch die immer kürzer werdende Verweildauer der
Patienten und der zunehmenden Einschränkung durch sozialrechtliche
verwaltungsmäßige Richtlinien in den letzten Jahren zunehmend
schwieriger geworden. Patienten, Angehörige und Sozialdienst stehen
häufig unter hohem zeitlichen Druck, adäquate und tragfähige Lösungen
zu entwickeln.
Sozialdienst in Hürth
2010 nicht mehr in
Trägerschaft der
Caritas
Aufgaben
Fallzahlen
2009 wurden monatlich
durchschnittlich 60
Patienten bzw. Angehörige
in den beiden
Krankenhäusern beraten.
In den meisten Fällen
waren mehrere Kontakte
erforderlich.
Hürth:
730 Klienten
Wesseling: 820 Klienten
54% der in Hürth und ca.
45% der in Wesseling
beratenen Patienten
wurden in Anschlussheilbehandlungen
vermittelt.
64
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
Fachbereich Beratungsdienste
1. Erziehungsberatungsstellen
Die Erziehungsberatungsstellen der Caritas in Kerpen-Horrem und ErftstadtLechenich sind für Eltern,
Kinder und Jugendliche
sowie junge
Erwachsene da!
Fachliche Kompetenz
der Beraterteams
Ohne Bereitschaft zum
Mittun geht es nicht!
Kooperation innerhalb
des sozialen Netzwerkes
stärkt Familien.
Der Caritasverband unterhält im Rhein-Erft-Kreis zwei Erziehungsberatungsstellen, eine in Kerpen-Horrem und eine in Erftstadt-Lechenich.
Erziehungsberatung hat nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz
(KJHG) zum Ziel, Eltern, andere Erziehungsberechtigte, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 26. Lebensjahr bei der Klärung und
Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme zu unterstützen. Dies geschieht durch Beratung, diagnostische Abklärung und therapeutische Angebote für ganze Familien, einzelne Familienmitglieder
und Elternpaare mit dem Ziel, die Probleme zu verstehen und neue
Handlungsmöglichkeiten in Richtung eigenständiger, selbstverantwortlicher Problemlösung zu entwickeln. In beiden Beratungsstellen sind qualifizierte Fachkräfte aus den verschiedensten Disziplinen, wie PsychologInnen, HeilpädagogInnen, SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen beschäftigt, deren Fähigkeiten und Kenntnisse sich ideal ergänzen.
Schwierigkeiten, deretwegen Familien oder auch Jugendliche und junge
Erwachsene die Erziehungsberatungsstelle aufsuchen können, liegen
im emotionalen, sozialen oder psychosomatischen Bereich, können bei
Verlusterfahrungen, Trennung oder Scheidung der Eltern, bei der Ablösung vom Elternhaus etc. auftreten und sich in Leistungsabfall, Krankheitssymptomen, Suizidgedanken oder Drogenproblemen äußern. Wichtig ist für die Arbeit, dass die Hilfe aus eigener Entscheidung und somit
freiwillig in Anspruch genommen wird, denn Veränderungen in der Familie und im eigenen Leben sind nur möglich, wenn die Bereitschaft zum
eigenen Mittun besteht. Die Beratungen finden nach Vereinbarung statt.
Sie unterliegen der Schweigepflicht und sind kostenfrei. Da Probleme
auch immer in das soziale Umfeld eingebettet sind, kann, wenn eine
Entbindung von der Schweigepflicht vorliegt, auch durch Kontakte mit
Kindergärten, Schulen und Jugendämtern und anderen Einrichtungen
eine umfassende Hilfestellung in die Wege geleitet werden.
Die Erziehungsberatungsstellen verstehen sich als Bestandteil des sozialen Netzes. Daher ist ihnen Kooperation mit anderen Einrichtungen in
diesem sozialen Netzwerk - Kindergärten, Schulen, Jugendämtern, Familiengerichten, Ärzten und psychosozialen Arbeitskreisen - ein wichtiges Anliegen. Fachkräfte aus diesen Institutionen können sich auch mit
der Bitte um Unterstützung für ihren eigenen Erziehungs- und Hilfeauftrag an die Beratungsstelle wenden. Der Umfang dieser Hilfe muss sich
allerdings daran orientieren, wie weit die sonstige Beratungstätigkeit
dafür Raum lässt. Zusammenarbeit geschieht auch durch Vorträge in
Kindergärten oder Schulen, Supervisionsangebote, im Bereich von thematischen Arbeitskreisen (z.B. zum Thema sexueller Missbrauch oder
Suchtvorbeugung) und im Rahmen der Jugendhilfeplanung.
Im Kontext der aktuellen Diskussionen um Familienzentren und Kinderund Familienfreundlichkeit in den Kommunen ist die familienunterstützende Funktion die Erziehungsberatungsstellen somit eine unverzichtbare Größe.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
65
1.1 Beratungsstelle Mittelstraße in Kerpen-Horrem
Im vergangenen Jahr feierten wir unser 40-jähriges Jubiläum. Im letzten
Jahresbericht beschrieben wir aus diesem Anlass die gesellschaftlichen
wie beraterischen Entwicklungen dieser vier Jahrzehnte. Deutlich wurde
dabei, dass unsere Bezeichnung “Erziehungsberatungsstelle” nicht mehr
unserem Aufgabenbereich entspricht. Haben wir uns noch vor ca 10 Jahren vornehmlich mit Fragen rund um die Erziehung von Kindern und
Jugendlichen beschäftigt, so liegt unser Augenmerk inzwischen auf der
Beratung von Familien in allen Lebenslagen und zu allen Fragestellungen,
mit denen Familien sich konfrontiert sehen. Mit dem Begriff “Familie” ist
hier nicht nur die Konstallation “Vater – Mutter – Kind” gemeint, sondern
vielmehr jegliche Lebensform gemeinsam mit Kindern, also auch Alleinerziehende gemeinsam mit ihren Kindern genauso wie sog. “Patchworkfamilien”, verheiratet wie unverheiratet, zusammen lebend wie getrennt.
Von Erziehungsberatung
zu
Familienberatung in allen
Lebenslagen
Unser derzeitiges Beratungsangebot ist sehr vielschichtig und es kommen
immer mehr fachliche Herausforderungen auf uns zu.
Hier unser Leistungssprektrum:
• “normale” Beratung zu alltäglichen Erziehungsfragen in den
Räumen der Beratungsstelle
• Beratung im Kontext von Trennung und Scheidung
• Beratung bei Gewalt und Mißbrauch von Kindern und
Jugendlichen
• Beratung in Familienzentren und Schulen für Eltern und Schüler
• Beratung im Kontext von Kindeswohlgefährdung nach §8a SGB IX
• Beratung in Zwangskontexten nach dem neuen FamFG (Gesetz
über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit)
• Online-Beratung im Internet
Hinzu kommen präventive Angebote wie
- Elternabende zu Themen der Entwicklung von Kindern
- Teilnahme an Elterncafes in Familienzentren
- Pflichtberatung für Pflegeeltern
- Fallsupervision in Schulen und Kindertagesstätten.
- Gewaltpräventionsprojekte in Schulen und Kindergärten
Menschen, die zu uns zur Beratung kommen, sind:
• Eltern, bzw. Mütter und/oder Väter
• Kinder,
• Jugendliche,
• einzeln, zusammen, als Familie oder Paar,
• LehrerInnen,
• Erzieherinnen,
• MitarbeiterInnen aus anderen Institutionen.
Leistungsspektrum
Von „normaler“ Erziehungsberatung bis hin zu
Missbrauch und Gewalt
sowie Beratung in
Zwangskontexten
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
66
Klientenzahlen
1000
800
600
930
868
788
634
595
930
790
565
577
569
400
200
0
2005
2006
2007
2008
Neuanmeldungen
930 Gesamtfälle
577 Neuanmeldungen
552 im Jahr 2009 abgeschlossene Fälle
2009
Gesamtfälle
Im Jahr 2009 berieten wir, genau wie im Jahr 2008, insgesamt 930 Familien. Davon waren 577 Neuanmeldungen. 552 Fälle konnten abgeschlossen werden (2008 waren es 563 Neuanmeldungen). Aufgrund der
zunehmenden Belastungen der Familien und den damit verbundenen
zahlreichen Problemfeldern, sowie zu wenig Zeitressourcen im Jugendamt und anderen Beratungsinstitutionen war die Beratungsdauer und
Begleitung der Familien länger, als in den Vorjahren. Während das Gros
der Beratungen in den vergangenen Jahren bei 1 bis 2 Jahren lag, begleiteten wir im Jahr 2009 über 20% der Familien zwischen 6 und 7 Monaten. Dies wird aus der folgenden Grafik deutlich.
Beratungsdauer
25,00%
20,30%
20,00%
15,00%
9,30%
10,00%
6,20%6,00%
4,40%
3,40%
1,60%1,50%
2,50%
1,60%1,10%
0,70%
1,80%
0,50% 0%
m
eh
ra
ls
18
17
16
15
14
13
12
11
9
10
8
7
6
5
4
3
2
1
0,00%
20
3,10%
4,10%
20
3,80%3,60%
5,00%
19
Beratungsdauer
wieder gestiegen: über
20% zwischen 6 und 7
Monaten
13,40%
10,90%
Deutlicher Zuwachs von
Familien mit Zuwanderungsgeschichte:
2009: 27,8% der Familien
hatte mindestens einen
Elternteil mit Migrationshintergrund
Auffällig ist, dass der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund , die
bei uns beraten werden, im Laufe der Jahre erheblich gestiegen ist.
Während wir im Jahr 2002 nur 6,6 % Familien mit Zuwanderungsgeschichte berieten, waren es im Jahr 2008 schon 18,5% und im Jahr
2009 27,8%. Dabei bilden die türkischen Familien den größten Anteil.
Dieser Zuwachs ist damit zu erklären, dass wir in den vergangenen 2
Jahren immer wieder auch Beratung in der Muttersprache anbieten
konnten (wir hatten zeitweise einen türkischen und einen marokkanischen Mitarbeiter) und zur Zeit wieder bemüht sind, dieses Angebot zu
ermöglichen. Unsere Kontakte zu anderen Institutionen, Vereinen und
Gruppierungen, die mit Migrantenfamilien arbeiten oder in denen sich
die Zuwanderer treffen, bauten wir aus und wurden damit auch in diesen
Kreisen bekannter und akzeptierter.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
67
1.2 Beratungsstelle Schloßstraße in Erftstadt-Lechenich
Der Trend der vergangenen Jahre zu steigender Nachfrage des Beratungsangebotes sowohl im Bereich der „Fallarbeit“ als auch im Hinblick
auf Prävention und Netzwerkarbeit hat angehalten (siehe Rand).
In Verbindung mit dem steigenden Bedarf an Prävention und Netzwerkarbeit bedeutet dies leider auch eine Reduzierung der Zeit, die wir für
die einzelnen Familien und deren Bezugspersonen in Kindertagestätten,
Schulen und anderen Institutionen zur Verfügung haben.
Die Entwicklung der Fallzahlen der Einzelfallarbeit in den letzten Jahren
zeigt die folgende Grafik:
Die Fallzahl betrug im
Jahr 2009 762 (+ 4% im
Vergleich zu 2008: 733).
Insgesamt wurden fast
2000 Personen in die
Beratung einbezogen
(davon 1503 Familienmitglieder und 480 Personen des Umfeldes
der Familien).
Entwicklung der Fallzahlen 2001 - 2009
900
800
669
700
701
688
669
762
733
702
678
587
600
500
400
395
402
396
429
451
447
465
494
Die Fallzahl stieg in
den letzten 9 Jahren
um 23%.
338
300
200
100
0
2001
2002
2003
2004
2005
Anmeldungen
2006
2007
2008
2009
Gesamtfallzahl
Trotz der hohen Fallzahlen haben wir unsere Arbeit weiterhin so organisiert, dass „kundenfreundliche“ Wartezeiten möglich waren: Bei den Neuaufnahmen 2009 konnte in 63,5 % der Fälle ein erster Fachkontakt innerhalb von 14 Tagen stattfinden, bei 93,5 % innerhalb eines Monats.
Dies war jedoch nur durch Streckung und Reduzierung der anschließenden Termine möglich. Leider geht daher die steigende Nachfrage zu Lasten der Intensität und damit unter diesem Aspekt auch der Qualität der
Arbeit.
Gute Erreichbarkeit
konnte noch realisiert
werden.
Zur weiteren Gewährleistung der Qualität
der Arbeit sind zusätzliche personelle Ressourcen erforderlich.
Der gestiegene Beratungsbedarfs hängt u.a. mit den zahlreichen Veränderungen in der Gesellschaft zusammen, die Familien heute bewältigen
müssen. Eine besonders betroffene gesellschaftliche Gruppe sind dabei
Familien mit Migrationshintergrund. 17,1% der ratsuchenden Familien
hatten 2009 einen solchen Migrationshintergrund (2004 13 %, Stadt
Erftstadt aktuell ca. 10 %). Auf der 1. Erftstädter Integrationskonferenz
am 07.11.2009 berichtete der Leiter der Beratungsstelle über unsere
Erfahrungen mit diesen Familien.
Besonders gravierende Veränderungen müssen Familien bewältigen,
wenn Eltern sich trennen. Wie die folgende Grafik zeigt, leben fast die
Hälfte der angemeldeten Kinder nicht bei den leiblichen Eltern. Um diese
Kinder zu unterstützen, haben wir 2009 erstmals seit längerer Zeit wieder eine Gruppe für von Trennung und Scheidung betroffene Kinder
angeboten. Es war eine positive Erfahrung, dass Kinder, ermuntert
durch den Austausch in der Gruppe, Wünsche an ihre Eltern formulierten, die mit ihrem Einverständnis an diese weitergegeben wurden. Be-
Nach Trennung und
Scheidung wünschen
sich Kinder einen respektvollen Umgang
der Eltern miteinander.
68
Zunahme in der Altersgruppe unter 3 Jahren!
Stiftungsmittel erweiterten die Möglichkeiten unserer Arbeit im
Bereich der Frühförderung von Familien mit
Risikofaktoren und der
Gewaltprävention in
Kindertageseinrichtungen und Grundschulen.
Auf Dauer sichert dies
jedoch nicht die notwendige kontinuierliche Arbeit.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
sonders wichtig war dabei der Wunsch nach respektvollem Umgang der
Eltern miteinander, auch, wenn es neue Partnerschaften gab.
Die Vielfalt des Aufwachsens in ganz unterschiedlichen Familienformen,
bei leiblichen Familien, Alleinerziehenden, Patchworkfamilien, bei Großeltern oder in Pflege- und Adoptivfamilien und die damit einhergehende oft
auch irritierende Wertevielfalt spiegeln sich natürlich auch in der Arbeit
von Kindergärten und Schulen wider. In unseren Kooperationen in Einzelfällen, aber auch in unseren Projektangeboten (u.a. FAUSTLOS-Projekt
zur Förderung prosozialen Verhaltens, Präsenz in den Familienzentren)
wird entsprechender Unterstützungsbedarf sehr deutlich. Die Projektförderung des FAUSTLOS-Projektes durch die Marga und Walter Boll Stiftung ist leider zum Jahresende 2009 ausgelaufen, so dass wir hier nur
noch begrenzt aktiv sein können.
Weiter bewährt hat sich das Angebot an Fallbesprechungsgruppen für
Fachkräfte in Kindergärten, in der Betreuung der Offenen Ganztagsgrundschule und erstmals in 2009 für GrundschullehrerInnen sowie die
Jungengruppen in den Hauptschulen in Lechenich und Liblar. Besorgt
beobachten wir die zahlreichen Fälle von Mobbing in Schulen, kein neues
Phänomen, aber mit steigender Verweildauer in schulischen Kontexten
und durch Medien wie Handy und Internet (Cyber-Mobbing) ein Phänomen mit anderen Dimensionen.
Aktuelle Infos zur Arbeit, zu Projekten und
vielen für Familien interessanten Themen und
zur Onlineberatung
finden Sie auch im
Internet:
www.eb-erftstadt.de
Mit unserem Projekt „Guter Start durch frühe Hilfen“, das für 2 Jahre mit
Unterstützung der RheinEnergieStiftung Familie und des Ehe- und Familienfonds des Erzbistums finanziert wurde, erreichen wir inzwischen verstärkt auch Familien mit Kindern im ganz frühen Alter von unter 3 Jahren.
Auch in diesem Alter beobachten wir, wie belastend frühe Trennungen,
teilweise schon vor der Geburt, für Familien sind.
Viel an Arbeitsintensität kosten uns die schwierigen Fälle von Gewalt und
Missbrauch und bei Anzeichen von Verwahrlosung in Familien.
Auf die neuen Anforderungen durch die Reformen im Bereich der Familiengerichtsbarkeit haben wir uns im Jahre 2010 in einer gemeinsame Tagung von Erziehungsberatung und Jugendamt vorbereitet.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
69
2. Ambulante Erziehungshilfen
Sozialpädagogische Familienhilfe
Die Sozialpädagogische Familienhilfe als eine Form der ambulanten
Erziehungshilfen dient der Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen und soll durch intensive Betreuung und Begleitung Familien in ihren Entwicklungsaufgaben, bei der Bewältigung von
Konflikten und Krisen, im Kontakt mit Ämtern und Institutionen Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe geben (§ 31 Kinder- und Jugendhilfegesetz). In Absprache mit den Jugendämtern hat der Caritasverband in
den Stadtgebieten Brühl, Hürth und Frechen - hier innerhalb eines Trägerverbundes - die sozialpädagogische Familienhilfe übernommen und
bietet damit besonders belasteten Familien und ihren Kindern eine konkrete Hilfe innerhalb ihrer vertrauten Umgebung. Familien, die sich in
einer schwierigen Situation befinden und den Wunsch nach Veränderung haben, können diese Form der Unterstützung bei ihrem zuständigen Jugendamt beantragen. Alle am Familienleben beteiligten
Personen sowie das soziale Umfeld werden in die Hilfe einbezogen, die
individuell abgestimmt wird. Sozialpädagogische Familienhilfe ist auf
längere Dauer angelegt; sie beruht grundsätzlich auf Freiwilligkeit und
schränkt die Eigenverantwortung der Familie nicht ein. Fachkräfte der
Berufsgruppen Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Diplom-Pädagogik
suchen die Familien durchschnittlich 2-3 mal wöchentlich zu Hause auf
und schaffen die Bedingungen und die Atmosphäre, in der die Mitglieder
des Familiensystems die notwendigen Veränderungen vornehmen können, um die Probleme dauerhaft zu lösen.
Erziehungsbeistandschaften
Eine weitere Form der ambulanten Erziehungshilfen sind Erziehungsbeistandschaften (§ 30 Kinder- und Jugendhilfegesetz). Im Mittelpunkt der
Hilfe stehen ältere Kinder und Jugendliche, die sozialpädagogische Unterstützung bei der Bewältigung von Entwicklungsstörungen benötigen.
Ihre Lebenssituation verhindert oft eine positive Entfaltung. Sie leben im
Konflikt mit ihren Eltern und/oder Geschwistern, haben negative Schulund Ausbildungserfahrungen oder zeigen Auffälligkeiten im Sozialverhalten, unter Umständen bewegen sie sich in gefährdenden Milieus. Ziel
der Arbeit eines Erziehungsbeistandes ist es, die Lebenssituation der
Betroffenen weitestgehend positiv zu regeln und so Veränderungen zu
ermöglichen. Das soziale Umfeld (Familie, Schule, Arbeits- und Ausbildungsstätte, Freunde) wird in die Arbeit einbezogen. Mindestens einmal
wöchentlich finden in der Regel mehrstündige Kontakte (Gespräche und
Aktivitäten, Begleitung zu Terminen u.a.) mit dem betreuten Kind/ Jugendlichen statt.
Begleiteter Umgang
Gemäß § 1648 BGB hat jedes Kind Recht auf Umgang mit jedem Elternteil, und jeder Elternteil ist berechtigt und verpflichtet, den Umgang mit
dem Kind auszuüben. Bei schwierigen Elternkonstellationen bedarf es
einer fachlichen Begleitung bei der Ausübung des Umgangsrechtes. Ziel
ist es, die Eltern zu befähigen, die Besuchskontakte eigenständig und
unter Beachtung der Bedürfnisse des Kindes durchzuführen. Nach einem Vorgespräch mit Jugendamt und den Elternteilen finden im Regelfall 3-5 Besuchstermine in der Einrichtung statt, die von jeweils 2 MitarbeiterInnen pädagogisch begleitet werden.
Die Sozialpädagogische
Familienhilfe ist eine intensive Form der Hilfe und
Begleitung. Adressaten
sind Familien in Krisen,
bei Schwierigkeiten mit
den Kindern und der Bewältigung des Alltags
sowie Kinder und Jugendliche, die in ihrer Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigt sind.
Mitarbeiter der SPFH
kommen nach Hause,
um bei gewünschten
Veränderungen zu helfen.
Im Rahmen von
Erziehungsbeistand-schaften wird mit Kindern
und Jugendlichen therapeutisch gearbeitet.
Begleiteter Umgang
70
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
2.1 Ambulante Erziehungshilfen Brühl/ Hürth
Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) wird durch den Caritasverband im südlichen Rhein-Erft-Kreis seit 1985 geleistet. Mit den Städten
Brühl und Hürth bestehen seit 1987 vertragliche Vereinbarungen zur
Durchführung der SPFH.
Fallzahlen
Fallzahlen SPFH in der Familienhilfe Brühl/Hürth
60
Sozialpädagogische
Familienhilfe: 57 Familien mit 116 Kindern
40
30
3 Erziehungsbeistandschaften
20
Begleiteter Umgang für
14 Kinder aus 8 Familien
0
Fallzahlen
50
19
8
19 5
8
19 6
87
19
8
19 8
89
19
9
19 0
91
19
9
19 2
93
19
9
19 4
95
19
9
19 6
97
19
9
19 8
99
20
0
20 0
0
20 1
0
20 2
03
20
0
20 4
05
20
0
20 6
0
20 7
0
20 8
09
10
2009 unterstützte unsere Einrichtung insgesamt 57 Familien mit insgesamt 116 Kindern im Rahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe.
Davon kamen 31 Familien aus dem Stadtgebiet Brühl und 26 Familien
aus dem Stadtgebiet Hürth. Im Laufe des Jahres wurden in Brühl 16 und
in Hürth 14 Einsätze beendet, in Brühl 11 und in Hürth 14 Einsätze neu
übernommen. Zu beachten ist, dass eine halbe Stelle mehrere Monate
lang nicht besetzt werden konnte.
Für 3 Jugendliche wurde außerdem eine Erziehungsbeistandschaft geführt. Für die Stadt Brühl führte unsere Einrichtung 5 Einsätze und für
die Stadt Hürth 3 Einsätze im Rahmen des Begleiteten Umgangs durch.
(In 3 Fällen ergab sich diese Begleitung aus der laufenden Kooperation
im Rahmen der SPFH). Statistisch gesehen, hatten wir für jedes einzelne Angebot 3,6 Wochenstunden zur Verfügung. In Zukunft werden wir in
Kooperation mit den Jugendämtern versuchen, den zeitlichen Bedarf im
Verlauf der Hilfe individueller anzupassen. Wir hoffen, so die Qualität der
Arbeit steigern zu können.
Einsatzgründe:
Durchschnittlich 8
Problembereiche in
den Familien
Es gibt neben Erziehungsproblemen meist mehrere Gründe für den Einsatz einer Sozialpädagogischen Familienhilfe. Im Durchschnitt wurden in
jeder Familie 8 Problembereiche „bearbeitet“. Vorrangig waren es allgemeine Erziehungsprobleme (49 Familien), dicht gefolgt von Behördenangelegenheiten (44) - Anträge waren nicht gestellt, Fristen versäumt, Unterlagen fehlten oder wurden ungeöffnet in Schubladen gesammelt - und Entwicklungsrückstände der Kinder (43). Bei Kleinkindern
stellten wir es häufig selber fest, da U-Untersuchungen fehlten. Im Kindergarten- und Grundschulalter kamen die Hinweise oft von diesen Institutionen. Die Kooperation mit Ergotherapeuten, Logopäden und Frühförderzentren war fester Bestandteil unserer Arbeit. Weitere Gründe waren
Verhaltensauffälligkeiten der Kinder (35), Partnerprobleme der Eltern
(31), Trennung/Scheidung/schnell wechselnde Partner/krankhafte Suche
nach einem neuen Partner, psychische Erkrankung eines Elternteiles
(31) - die Eltern befanden sich in ambulanter psychotherapeutischer
Behandlung, in Tageskliniken oder vorübergehender stationärer Unterbringung. Zum Teil noch problematischer war die Arbeit mit Eltern, die
ihre Erkrankung ignorierten oder eine entsprechende Behandlung ablehnten. Schulschwierigkeiten der Kinder fanden wir 36 mal vor. Von
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
71
insgesamt 74 Schulkindern besuchten 32 eine Förderschule, aber nur
11 eine Realschule, Gesamtschule oder ein Gymnasium (hier 4 Kinder
aus einer Familie).
Finanzielle Probleme waren in 32 Familien ein großes Thema, 45 Familien lebten von ALG II. 13 davon gelang es einigermaßen gut, mit ihrem
knappen Budget zurecht zu kommen. Die meisten hatten aber Schwierigkeiten damit, Rückstellungen anzusparen für Engpässe, außergewöhnliche Kosten, Schulbedarf der Kinder, Freizeitbedürfnisse der Kinder oder Anschaffungen. Wir versuchen, sie im Rahmen unserer Arbeit
dahingehend zu beraten. Allerdings stellten wir häufig fest, dass die Eltern ein ausgeprägtes Konsumbedürfnis auslebten, indem sie z.B. über
Versandhäuser oder Internetbestellungen Ratenkäufe für Fernseher,
Computer oder andere Elektronikartikel tätigten.
Neu in 2009 war für die alleinerziehenden Mütter, dass sie mit Vollendung des 3. Lebensjahres des jüngsten Kindes von den ARGEAgenturen aufgefordert wurden, sich um eine Arbeit zu bemühen bzw.
für Integrationsmaßnahmen zur Verfügung zu stehen. Für die Kinder
musste ein Tagesplatz in einer Einrichtung organisiert werden, die Mütter gerieten unter enormen (Zeit)Druck und nur in einem Fall gelang es,
tatsächlich einen festen Arbeitsplatz zu vermitteln.
Die Suche nach einer neuen geeigneten Wohnung war für 20 Familien
ein Thema, teilweise auch unter Druck der Hartz-IV-Richtlinien. Besonders schwierig wurde es, wenn bereits Mietschulden oder negative Eintragungen bei der SCHUFA gespeichert waren. Hier hatten wir nur äußerst geringe Möglichkeiten zur Unterstützung. Probleme bei der Haushaltsführung (24) und (drohende-) Verwahrlosung der Kinder (15) gipfeln
teilweise in einer Gefährdung des Kindeswohls. Aus diesem Grund entscheiden sich die Jugendämter immer häufiger dazu, neben der SPFH
auch das Haushaltsorganisationstraining (HOT) der Familienpflege des
Caritasverbandes einzusetzen. Im Jahr 2009 war dies in 3 Familien der
Fall. Die Kooperation ist sehr erfolgreich verlaufen und wurde von den
Familien, die teilweise keine Kraft mehr hatten, sich um eine bessere
Haushaltsführung zu bemühen, als hilfreiches Angebot angenommen.
Neben der Verwahrlosung richtet sich unser besonderes Augenmerk auf
Familien, in denen ein Verdacht auf Misshandlung/Missbrauch besteht
(11mal!). Über solche Fälle wurde in der Vergangenheit ausführlich in der
Presse berichtet. Wir sind hier in einer besonderen Verantwortung, genau
den Zeitpunkt zu erkennen, wo eine ambulante Unterstützung das Kindeswohl nicht länger gewährleistet werden kann. Sehr häufig korrelieren
diese Gefährdungen des Kindeswohls mit Suchtproblemen der Eltern (12),
wobei oft Alkohol- und Drogenabhängigkeit gleichzeitig vorliegen. Voraussetzung für die Arbeit mit diesen Eltern ist es, dass sie uns per Schweigepflichtsentbindung gestatten, mit ihren Ärzten und ggf. Suchtberatern zu
kooperieren. Kontrolle ist hier ein Bestandteil der Arbeit.
Weitere Einsatzgründe waren in 11 Fällen der schlechte Gesundheitszustand eines Familienmitgliedes oder Sprach- und Integrationsprobleme (12). Sonstige Problembereiche können hier im Einzelnen nicht aufgeführt werden.
Bei Abschluss eines Einsatzes wird in einem Hilfeplangespräch mit der
Familie, dem Jugendamt und der SPFH das Ergebnis der Zusammenarbeit überprüft. (Mehrfachnennungen möglich) 2009 konnte nach über-
Finanzielle Probleme
Probleme mit der
Wohnung oder der
Haushaltsführung
Kindeswohlgefährdung
Verdacht auf Misshandlung
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
72
15 mal Ziel insgesamt
erreicht, 13 mal Teilziele errreicht
Familienstruktur in den
betreuten Familien
Kinderzahl im Durchschnitt:
1990: 2,7 Kinder
1995: 2,5 Kinder
2000: 2,4 Kinder
2005: 1,8 Kinder
2007: 2,1 Kinder
2008: 2,2 Kinder
2009: 2,0 Kinder
einstimmender Meinung aller Beteiligten in 15 Fällen die Arbeit mit dem
Ergebnis „Ziel der Zusammenarbeit insgesamt erreicht“ beendet werden. Als Erfolg wird seitens der Familien, des Jugendamtes und der
SPFH, angesichts der Problemvielfalt, auch die Realisierung wichtiger
Teilziele gewertet. Dieses Ergebnis ließ sich 2009 13mal nachweisen.
Im Anschluss bekamen 6 Familien Unterstützung durch andere Hilfeformen. In 2 Fällen kam es zu einer Fremdunterbringung der Kinder.
Zwei weitere Familien verzogen in ein anderes Zuständigkeitsgebiet.
1985, zu Beginn unserer Arbeit im Rahmen der Sozialpädagogischen
Familienhilfe, betreuten wir viele Großfamilien. Damals lag die durchschnittliche Kinderzahl bei 2,9 Kindern. Diese statistische Zahl hat sich
im Laufe der Jahre reduziert, so dass in den betreuten Familien 2008 im
Durchschnitt nur noch 2 Kinder lebten.
F allzahlen
Zielüberprüfung im
Hilfeplangespräch
(HPG)
Kinderzahlen in den betreuten Familien
25
25
23
21
19
17
15
13
11
9
7
5
3
1
-1
21
20
16
17
15
19
14
12
9
9
7
5
1 Kind
2 Kinder
1995
3 Kinder
2000
2005
F amilien mit Kin d
im A lter von x Jahren
4 3 4
3
2
4 Kinder
2007
2 2
1
0
5 Kinder
2008
31 33
2827
25
22
20
20
2009
27
26
22
20
21
17
15
11
2
2
4
22
17
16
15
7
14
10
14
9 9 9
7 8
10
5
2
Alter der Kinder i n SPFH-Familien
30
35 Kinder in den betreuten Familien sind
zwischen 0 und 6 Jahren alt, 15 unter drei.
9
3
35
Alter der Kinder
15
14
12
12
7
13
10
7
5
0
unter 1
1 bis 3
3 b is 6
2000
6 bi s 9
2005
9 bi s 1 2
2007
1 2 b is 15
2008
15 bi s 18
2009
Insgesamt 35 der im Rahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe
betreuten Kinder war zwischen 0 und 6 Jahre alt, 15 unter 3. Überwiegend sind es Kinder, deren Versorgung und Entwicklung möglicherweise gefährdet ist. Diese Kleinkinder besuchen noch keinen Kindergarten, wo Auffälligkeiten deutlich werden könnten. Allerdings ist die Sensibilität in der Öffentlichkeit gestiegen. In den Jugendämtern häufen sich
Hinweise auf vermutete Kindeswohlgefährdungen, denen umgehend
nachgegangen werden muss. Entsprechend oft erhalten wir von heute
auf morgen den Auftrag, im Rahmen einer Krisenintervention tätig zu
werden.
In 79% der betreuten Familien kümmerte sich ein allein erziehender
Elternteil um die Kinder. Diese Elternteile waren zunehmend in Volloder Teilzeit berufstätig bzw. in Sondermaßnahmen des Arbeitsamtes
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
integriert, wenn eine Ausbildung fehlte oder es an Durchhaltevermögen
und Belastbarkeit mangelte. So positiv diese Entwicklung auf der einen
Seite ist, so negativ wirkte sie sich andererseits auf die Eltern-KindBeziehung aus. Zwar gibt es inzwischen ausreichend Betreuungsangebote bis in die Nachmittagsstunden, aber gemeinsame Aktivitäten oder
entspannte Freizeit sind nur noch am Wochenende machbar.
Der Alltagsstress in den Familien nimmt zu. Familien mit niedrigstem
Einkommen stellen entsprechend auch mit 79% der Familien die größte
Gruppe der Hilfesuchenden dar. (45 der 57 Familien bezogen Arbeitslosengeld II, 23 Familien waren zudem überschuldet. Nur 7 Familien hatten ein Einkommen, das bis 50% über ALG II lag, 5 hatten ein höheres
Einkommen.
Die 74 von unserer Einrichtung betreuten schulpflichtigen Kinder haben
in der Regel einen besonderen Förderbedarf. 43% von ihnen besuchen
bereits eine Förderschule. In der Regel erfolgt ein Wechsel zu einer
Förderschule (Sonderschule) im Laufe der Grundschulzeit, so dass damit zu rechnen ist, dass einige der heutigen Grundschüler (21) später
auch eine Förderschule besuchen werden. 2 Jugendliche aus der Erziehungsbeistandschaft besuchten eine Realschule, 1 Jugendlicher das
Gymnasium. Die Tatsache, dass insgesamt nur 2 von uns betreute Jugendliche eine Berufsschule besuchten, ist darauf zurückzuführen, dass
viele erst mit 18 Jahren (oder später) ihren Schulabschluss, -abgang
absolvieren.
73
Familienformen
Viele berufstätige
Alleinerziehende
Niedrigste Einkommen
Schulbildung der
Kinder
Die Rahmenbedingungen, unter denen Familien und Heranwachsende
leben, sind in den letzten Jahren geprägt durch:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Verringerung der finanziellen Mittel und Angst vor Einbußen
Einführung von Harz IV
Verunsicherung hinsichtlich erzieherischer Modelle
Erleben höherer Anforderung um Komplexität im Alltag
Bedeutung von Medien in Alltag und Erziehung
Große Variationsbreite der Familienformen
Isolation und Reduzierung sozialer Netzwerke
Spaltung der Gesellschaft
Migration und Integration
Höhere Anforderung an Mobilität
Abbau von Sozialleistungen mit Rechtsanspruch
Größere Hürden zur selbstständigen Inanspruchnahme von Hilfen
Geringere Präsenz der Väter
Erleben verschiedener Welten durch Patchworkfamilien
Hochstrittige Sorgerechtsprozesse
Geringe Chancen für einen Lebensentwurf mit positiver Perspektive
Missachtung von Jugendschutzbestimmungen
Ausgedünnte Beziehungsangebote in Betreuungsangeboten
Wir als Fachkräfte erleben:
•
•
•
eine Kommerzialisierung der pädagogischen Leistungen
eine Verringerung der Ressourcen für allgemeine Lobbyarbeit
die Auswirkungen des §8a SGB VIII in der Zusammenarbeit mit
Familien, dem Jugendamt und anderen Diensten (strafrechtliche Relevanz des eigenen Handelns)
Die Anforderungen an und die Belastungen für uns sind in den letzten
Jahren enorm gestiegen. Unsere Arbeitszeit verlagert sich aufgrund der
Ganztagesbetreuung der Kinder und Jugendlichen zunehmend in die
Rahmenbedingungen
für Familien
74
Arbeitsbedingungen
Mehr Nachfrage nach
Begleitetem Umgang
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
späten Nachmittags- bzw. frühen Abendstunden. Vor allem für die Familien ist es schwierig, sich dann noch auf ein konzentriertes Gespräch
einzulassen. Eltern wollen ihren Feierabend und Jugendliche ihre Kontakte zu Freunden bzw. ihre Hobbys pflegen.
Tendenziell beobachten wir einen Anstieg der Nachfrage zu Begleitetem Umgang, die wir auf Reformen im Familienrecht zurückführen. In
unserer Einrichtung bindet dieses Angebot sehr viel Arbeitszeit, entsprechend weniger Einsätze in der SPFH und der Erziehungsbeistandschaft können übernommen werden. Da Begleiteter Umgang vorwiegend in unseren Räumen durchgeführt wird, kommt es zunehmend zu
Überschneidungen oder Engpässen bei der Terminabstimmung zur
Nutzung der Büros.
Fachberatung, kollegiale Beratung, Teamsitzungen, Supervision und
Weiterbildung sind von immer größerer Bedeutung für die Qualität der
Arbeit. Diese wird leider zu oft am Umfang der so genannten „Face to
Face“-Kontakte gemessen. Da alle Mitarbeiter/innen mit ihrem gesamten Stundenumfang in den Familien tätig sind, ist eine Vertretung im
Urlaubs- oder Krankheitsfall nur durch Mehrarbeit möglich. Beim Ausfall
einer Vollzeitkraft können die Teammitglieder das nicht auffangen, auch
unter dem Aspekt, dass nur eine begrenzte Anzahl von Hausbesuchen
an einem Nachmittag und Abend durchführbar ist.
2.2 Familienhilfe Frechen
Die Caritas gehört in
Frechen einem Trägerverbund für die
Familienhilfe an.
Fallzahlen
In der Sozialpädagogischen Familienhilfe
wurden 91 Familien mit
insgesamt 183 Kindern
betreut (2008: 74 Familien mit 169 Kindern).
Die Familienhilfe für das Stadtgebiet Frechen wird seit 1983 von einem
Trägerverbund aus Caritasverband, Lazarus Hilfswerk, Paritätischem
Wohlfahrtsverband und dem Sozialdienst katholischer Frauen und
Männer durchgeführt. Die Arbeitsschwerpunkte sind Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH), Erziehungsbeistandschaften und Betreutes
Wohnen. Für den Caritasverband arbeiten zwei Mitarbeiterinnen im Bereich SPFH mit. Die folgenden Angaben beziehen sich auf die vom Gesamtteam erbrachten Dienste. Der vollständige Jahresbericht kann bei
der Familienhilfe Frechen angefordert werden.
2009 betreuten die Fachkräfte der Familienhilfe 91 Familien mit 183
Kindern. Der Begriff Familien schließt allein erziehende Elternteile mit
ihren Kindern ein. Im Laufe des Jahres wurden 35 Fälle abgeschlossen.
Pro Familie standen in der Regel 4,8 Wochenstunden zur Verfügung,
bei einem maximalen Sollwert von 12,5 Stunden. Zusätzlich zu den neu
angenommenen Fällen wurde 27 Familien in schwierigen Situationen
durch z. T. mehrere Beratungsgespräche geholfen. Es wurden durchschnittlich 41 Familien gleichzeitig betreut. 15 Familien standen Ende
des Jahres noch auf der Warteliste.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
Seit 1992 sind die Fallzahlen um ca. 250% angestiegen. Dem insgesamt
zunehmenden Bedarf konnte bislang mit den vorhandenen personellen
Ressourcen begegnet werden, wozu eine hohe Motivation der Mitarbeiter sowie Verfahren zur optimalen Nutzung der Teamkapazitäten beitragen. Nach einem Rückgang in 2008 sind die Fallzahlen in 2009 wieder
auf über 90 gestiegen.
75
Entwicklung der
Fallzahlen seit 1992
Gesamtzahl der Betreuten Familien SPFH/ EZB
100
80
60
40
20
19
92
19
93
19
94
19
95
19
96
19
97
19
98
19
99
20
00
20
01
20
02
20
03
20
04
20
05
20
06
20
07
20
08
20
09
0
Bei Beginn der Zusammenarbeit waren 41 Kinder und Jugendliche von
Fremdunterbringung bedroht (Vorjahr 34), bei Beendigung noch 19 (16).
Insgesamt konnten so rechnerisch Kosten von mehr als 604.000 Euro für
Heimunterbringungen pro Jahr eingespart werden*. Die Dauer der Hilfe
richtet sich nach der individuellen Problematik und wird im Zusammenwirken der Fachkräfte festgelegt. Das Ziel, eine Betreuungsdauer von
durchschnittlich 18 Monaten nicht zu übersteigen, wurde erreicht. Sie
betrug 16 Monate (Vorjahr 13). Bei 82% der beendeten Maßnahmen
konnte die Situation in den Familien deutlich verbessert werden. Zusätzlich zu den oben genannten Familien wurden 27 Familien in schwierigen
und problematischen Situationen durch zum Teil mehrere Beratungsgespräche geholfen.
Erfolgskontrolle
24 Familien wurden von JugendamtsmitarbeiterInnen an die Familienhilfe direkt überwiesen, 5 Familien waren Selbstmelder, die auf Anraten
des Jugendamtes kamen, 4 Familien wurden von anderen Institutionen
(Kindergarten, Schule, Erziehungsberatungsstelle) an uns überwiesen
und 2 Familien kamen als Selbstmelder zu uns.
Zugang der Familien
zur SPFH
1 1%
14%
6%
In 22 Fällen konnte eine
kostspielige Fremdunterbringung von
Kindern vermieden
werden. So konnten rechnerisch 604.000 Euro für
Heimunterbringung eingespart werden.
Zugang zur SPFH
Jugendamt
Selbst. ü. JA
andere Instit.
Selbstmelder
69 %
Schon seit 1996 fällt auf, dass immer mehr Alleinerziehende und Stieffamilien Hilfen in Anspruch nehmen. Während 1995 noch die Mehrzahl
der Familien vollständig war, standen 2009 bei den insgesamt 35 abgeschlossenen Fällen 4 vollständige Familien 19 allein erziehenden Elternteilen und 12 Stieffamilien gegenüber. Von den 68 Kindern in den Familien, deren Betreuung abgeschlossen wurde, lebten zwei nicht innerhalb
der betreuten Familien. 12 der betreuten Familien hatten nur ein Kind,
17 zwei Kinder, 4 Familien hatten drei Kinder und je eine Familie hatte 4
bzw. 6 Kinder.
*
durchschnittl. Kosten lt. Landesstatistik wurden auf 45.000 Euro halbiert, da es nicht unbedingt in
allen Fällen zu Fremdunterbringung gekommen wäre; die Kosten der Familienhilfe abgezogen
Familienformen und
Kinderzahl
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
76
Familienformen
Familienformen
al
al
le
le
in
in
Ke
S
e
t
r
er
i
z
rn
ef
.M
z.
fa
fa
Va
ut
m
m
ili
il i
te
te
e
e
r
r
0
Einkommenssituation
und Wohnverhältnisse
Schulbildung
in den Familien
Arbeitsschwerpunkte
der Hilfe
1
1
2
2
16
10
8
8
6
4
4
4
3
0
2
4
18
13
9
2009
12
2008
2006
10
2005
6
6
2001
8
10
12
14
16
18
20
Die betreuten Familien kamen eher aus einfachen bis ärmlichen Verhältnissen. 10 Familien lebten von Gehalt/Lohn (Vorjahr 8), 13 von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld (12), 12 von Gehalt/Lohn und ergänzendem ALGII oder Sozialgeld (7). 11 der berufstätigen Eltern arbeiteten als FacharbeiterInnen (5), 19 als ungelernte Arbeitskräfte (15). Die
übrigen 21 Eltern waren in keinem Arbeitsverhältnis. Bei zwei Familien
war die Wohnsituation unzureichend.
Schulbildung
18 Eltern hatten keinen oder Sonderschulabschluss (Vorjahr 10),
22 Eltern hatten Hauptschulabschluss (16)
11 Eltern hatten einen Abschluss einer weiterbildenden Schule (17)
9 Kinder besuchten die Grundschule (5)
10 Kinder besuchten eine Förderschule (8)
13 Kinder/Jugendliche besuchten die Hauptschule (10)
11 Kinder/Jugendliche besuchten weiterführende Schulen (3)
Arbeitsschwerpunkte der Hilfe 2009
1
Kennziffern für Indikationen:
3
1 = Erziehungsprobleme
2 = Entwicklungs- u. Verhaltensauffälligkeiten
3 = Partnerschaftskonflikte
4 = Probleme mit Institutionen
5 = Gewaltproblematik
6 = Vernachlässigung
7 = Sucht
8 = Erkrankung/Behinderung
9 = Finanzen/ Schulden
10= Probleme mit der Alltagsstrukturierung
11= Trennungsproblematik
5
7
9
11
0
5
10
15
20
25
30
35
Art der Hilfen
Die Arbeit wurde überwiegend in der Familie geleistet, ergänzt durch
Gruppenangebote sowie durch Kooperationen mit Institutionen im Umfeld der Familien, insbesondere Schulen, Kindergärten und Hort. Ausgehend von den vielfältigen individuellen Problemlagen waren die Arbeitsschwerpunkte ausgerichtet an pädagogischen, sozialarbeiterischen
und systemisch beraterischen Handlungsnormen. Zu den Angeboten
gehören klientenzentrierte Gesprächsführung und systemische Familienberatung, Einzelfallhilfe und Einzelförderung, lebenspraktische Hilfen,
Gruppenarbeit und offene Freizeitangebote für Familien.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
77
3. Frühe Hilfen Frechen
Das Präventionsteam „Frühe Hilfen“ des Trägerverbundes Familienhilfe
Frechen besteht seit Mitte Oktober 2008. Im Rahmen des Sozialen
Frühwarnsystems der Stadt Frechen zielt das Projekt auf die präventive
Unterstützung von Schwangeren und Familien mit Neugeborenen und
kleinen Kindern bis zu einem Alter von drei Jahren ab.
Durch das Angebot der Frühen Hilfen sollen Eltern zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine fachliche Begleitung erhalten, welche es ihnen ermöglicht, die Elternschaft positiv anzunehmen und somit notwendige
Sicherheiten und Ressourcen entwickeln zu können, um die Versorgung
und Entwicklung ihres Kindes zu gewährleisten. Um diese Ziele zu erreichen, werden neben der individuellen Arbeit mit den Familien auch präventive Gruppenangebote entwickelt und durchgeführt.
Charakteristisch für das Projekt ist die Vernetzung mit allen Bereichen
der Jugend- und der Gesundheitshilfe. Dies wird deutlich durch die Tatsache, dass wir als interdisziplinäres Team arbeiten, welches sich wie
folgt zusammensetzt:
Sozialarbeiterin
Familienhebamme
Familienpflegerin
Präventive Unterstützung
seit Oktober 2008
Interdisziplinäres Team
Erste Entwicklungen und Ergebnisse lassen sich diesem Bericht entnehmen. Für das Jahr 2010 ist der weitere Ausbau des Projektes und
die intensive Vernetzung mit Kooperationspartnern aus der Jugend- wie
Gesundheitshilfe vorgesehen.
Anfragen gesamt
41
Kurzberatungen (1-3 Kontakte)
11
d
davon schwanger
Längerfristige Zusammenarbeit
davon schwanger
4
21
11
Keine Übernahme
9
Gründe:
3
2
2
2
- direkte Weitervermittlung (Jugendamt / SPFH)
- keine örtliche Zuständigkeit (Weitervermittlung im REK)
- kein Bedarf / fehlende Mitwirkungsbereitschaft der Eltern
- Einstieg Frühe Hilfen steht noch aus
Beendigungen
8
Zugang
Zugang zu den frühen Hilfen
5% 7%
5%
27%
39%
17%
Anfragen insgesamt
Jugendamt
Schw anger schaftsberatung
Gesundheitshilfe
SPFH
Selbstmelder
sonstiges (Kita, Erz.Ber.)
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
78
Wie die Grafik verdeutlicht, ist der Zugang zu den Frühen Hilfen breit
gefächert. Dabei stellt ein Großteil der Anfragen Vermittlungen durch
das Jugendamt sowie Institutionen aus der Gesundheitshilfe (Krankenhaus, Pädiater, Gynäkologen) dar. Hierbei wird deutlich, dass dem Auftrag der Vernetzung bereits im ersten Jahr entsprochen werden konnte.
Arbeitsschwerpunkte
Gründe und Arbeitsschwerpunkte der Hilfe
Bei Kurzberatungen
Bei längerfristiger Zusammenarbeit
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
5
10
0
1
2
3
Kennziffern der Indikatoren
1 = asylrechtliche Fragen
2 = Entwicklungsfragen / Verhaltensauffälligkeiten / Regulationsstörungen
3 = Erkrankung / Behinderung
4 = Erziehungsfragen
5 = Finanzen / Schulden
6 = Gesundheitsfürsorge
7 = Gewalt
8 = Partnerschaftskonflikte / Trennungsproblematik
9 = Schwangerschaft
10= Sucht
11= Überforderung
12= Schwierigkeiten bei Alltagsstrukturierung
(Mehrfachnennungen möglich)
Kontrollauftrag
Familienformen
In vier Familien wurden die Frühen Hilfen aufgrund einer Gefährdungsmeldung im Rahmen eines Kontrollauftrages installiert. Bei zwei dieser
Familien kam es aufgrund fehlender Mitwirkungsbereitschaft der Eltern
zu keiner Zusammenarbeit, eine Familie wurde weitervermittelt an die
SPFH und eine Familie wird seit neun Monaten durch die Sozialarbeiterin der Frühen Hilfen begleitet. Hierbei ist der Kontrollauftrag mittlerweile
aufgehoben, und von Seiten der Mutter ist eine weitere Unterstützung
erwünscht.
Von den 21 Familien, mit denen wir längerfristig zusammenarbeiten bzw.
-gearbeitet haben, waren gut die Hälfte alleinerziehende Mütter mit ihren
Kindern (11). Mehr als ein Drittel aller Mütter (37%) waren zwischen 18
und 21 Jahre alt.
Familienformen
Pflegefamilie
alleinerz. Vater
alleinerz. Mutter
Stieffamilie
Kernfamilie
0
2
4
6
8
10
12
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
Alter der Mütter
16%
< 18
5%
21%
79
Alter der Mütter
18-21
22-25
26-30
> 30
37%
21%
Zwei Drittel der Mütter waren Deutsche, von den Ausländerinnen kamen
neun Prozent aus dem Kongo sowie je fünf Prozent aus Griechenland,
Russland, Libanon, Kosowo und Kamerun. Gut die Hälfte der Familien
lebte von ALG 2, knapp ein Fünftel nur von ihrem Gehalt.
Einkomm enssituation
Leistungen nach OEG
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1
1
1
3
4
11
Leistungen nach SGB VIII
Einkommen
Leistungen nach dem
AsylbewerberleistungsG
Gehalt/ erg. Leistungen nach
SGB II bzw. SGB XII
Gehalt
ALG II
Wesentlicher Inhalt des ersten Jahres der Frühen Hilfen in Frechen stellte die aufsuchende, intensive Einzelarbeit mit den Familien in Form von
Hausbesuchen dar. Neben dieser Tätigkeit sollen im kommenden Jahr
weitere, insbesondere präventive Angebote für Schwangere und Eltern
mit Kindern bis zu drei Jahren installiert werden. Neben Kooperationen
mit den Familienzentren vor Ort sollen verschiedene Gruppenangebote
in unseren Räumen angeboten werden. Hierbei soll den Schwangeren
und Eltern die Möglichkeit gegeben werden, sich in der Gruppe auszutauschen und andere Familien in ähnlichen Lebenslagen kennen zu lernen sowie Freundschaften zu schließen. Dadurch wird die oftmals erlebte soziale Isolation der Eltern durchbrochen und ein soziales Netzwerk
geschaffen. Ziel der Gruppenangebote ist neben der sozialen Integration
auch die Stärkung und Schulung der elterlichen Kompetenzen, wobei
die Effektivität des Lernens in der Gruppe zusätzlich zu der individuellen
Arbeit in den Hausbesuchen genutzt werden soll. Bereits im ersten Tätigkeitsjahr konnte eine gute Vernetzung im Stadtgebiet erzielt werden.
Im Kontext der intensiven sowie interdisziplinären Zusammenarbeit stellt
die weitere Vernetzung von Jugend- und Gesundheitshilfe sowie das
Schaffen von Verbindlichkeiten in Form von Kooperationsverträgen ein
Kernthema für das Jahr 2010 dar.
In den insgesamt 32 hilfesuchenden Familien waren 15 Frauen zum
Zeitpunkt der Kontaktaufnahme schwanger, wodurch eine frühzeitige
Begleitung und Unterstützung im Sinne des Präventionsgedanken gegeben war. Umso erfreulicher, dass durch die Einstellung einer Familienhebamme im Team Frühe Hilfen eine fachlich fundierte Betreuung
und Begleitung bereits in der Schwangerschaft sichergestellt sowie das
Angebotsspektrum maßgeblich erweitert werden konnte.
Aufsuchende
Fazit
und Ausblick
Einzelarbeit war Schwerpunkt
der Frühen Hilfen
Präventionsgedanke
wird eingelöst
80
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
4. Psychosozialer Dienst für Alkohol- und Medikaentenabhängige
Die Suchtproblematik
und ihre gesamtgesellschaftlichen
Implikationen
Selbstverständnis
der Beratungsstelle
In den 20 vergangenen
Jahren konnten über
3.000 Ratsuchende, Betroffene und Angehörige
beraten bzw. behandelt
werden oder in entsprechende Fachkliniken vermittelt werden.
Alkohol- und Medikamentenabhängige sind eine oft übersehene Problemgruppe in unserer Gesellschaft. Die Deutsche Hauptstelle gegen
Suchtgefahren schätzt, dass es in Deutschland circa 2,5 Millionen Alkoholkranke und 1,4 Millionen Medikamentenabhängige gibt. Dies sind
circa 2,5% bzw. 1,5% der gesamten Bevölkerung der Bundesrepublik.
Im Rhein-Erft-Kreis wären es demnach circa 10.000 behandlungsbedürftige Alkoholkranke und 6.000 Medikamentenabhängige. Dabei
dürfte die Dunkelziffer wesentlich höher anzusetzen sein. Bedenkt man,
dass die Familie und die soziale Umgebung mit betroffen sind, so ist
jeder 15. Mitbürger mittelbar oder unmittelbar mit einer Suchtproblematik
konfrontiert. Suchtkrankheiten gehören heute neben Krebs- und HerzKreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten und schwerwiegendsten
Krankheiten. Der volkswirtschaftliche Schaden durch die Folgen der
Suchterkrankung wird mit bis zu 35 Milliarden Euro jährlich angegeben.
Die Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes versteht sich als ein
Hilfsangebot im gemeindenahen psychosozialen Hilfssystem. Sie möchte den Suchtkranken vor Ort erreichen und ihm kurzfristig und unbürokratisch fachliche Hilfe zukommen lassen. Dabei ist es uns wichtig, den
Suchtkranken soweit wie möglich in seinem sozialen Umfeld zu belassen, ihn nicht auszugrenzen. Um die Versorgung qualitativ zu sichern,
ist eine enge Kooperation mit verfügbaren psychosozialen Hilfssystemen
notwendig. Innerhalb des Verbandes geschieht dies in der Zusammenarbeit mit den Caritas-Beratungsstellen, den Erziehungsberatungsstellen
sowie den Pflege- und Familiendiensten. Externe Kooperationspartner
sind vor allem niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und die allgemeinen sozialen Dienste und Jugendämter.
Der psychosoziale Dienst ist eine Einrichtung für Alkohol- und Medikamentengefährdete, bereits in die Abhängigkeit Geratene und deren Angehörige. Daneben ist die Beratungsstelle Ansprechpartner für alle, die
Fragen zur Problematik der Suchtgefahren haben. Schulen, Jugendeinrichtungen, Betriebe, Ärzte und Krankenhäuser nutzen Angebote der
Beratungsstelle im Bereich der Prävention, nehmen an Veranstaltungen
der Vorbeugung und Aufklärung teil und informieren sich über Suchtgefahren.
Arbeitsweise des
Psychosozialen
Dienstes
Kontrollauftrag
Die Hauptaufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle besteht darin, suchtkranke Männer und Frauen, die sich an den
Psychosozialen Dienst wenden, zu beraten, zu betreuen und zu therapieren. Diese schwierige Arbeit setzt, wenn sie Aussicht auf Erfolg haben soll, die Bereitschaft zum Mittun der Suchtkranken voraus. Hierbei
sind Phasen der Hilfeleistung die Vorbereitung auf notwendige Entgiftung oder stationäre Entwöhnung in einer Fachklinik, die Betreuung
während einer therapeutischen Behandlung und die Nachbehandlung
des letztlich lebenslang suchtkrank bleibenden Menschen, um Rückfälle
zu vermeiden oder zumindest abzufangen. Seit 2001 wird auch eine
ambulante Rehabilitation für Suchterkrankte mit sehr gutem Erfolg angeboten.
Die Inanspruchnahme der Leistungen der Beratungsstelle ist kostenfrei.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
Im Jahr 2009 betreute die Beratungsstelle 251 Klienten (Vorjahr 240),
darunter 227 Betroffene und 24 Angehörige. In 50 Fällen wurde nur ein
Erstgespräch geführt, 14 Klienten ohne Suchtproblematik vermittelten
wir an andere Hilfseinrichtungen wie Ehe-, Erziehungsberatung oder
Jugendämter weiter. Auch im Berichtszeitraum 2009 war die Inanspruchnahme von Erstgesprächen konstant hoch. Weiterhin werden
Suchtpatienten der Rheinischen Kliniken Düren angehalten, sofern sie
einen Wohnsitz im Rhein-Erft-Kreis haben, die Beratungsstelle als Beratungs- und Betreuungsambulanz bei Alkohol- und Medikamentenproblemen in Anspruch zu nehmen.
81
Jahresrückblick 2009
2009 wurden 251 Personen durch die Beratungsstelle betreut und beraten
(2008: 240).
Die Klienten kommen aus allen Städten des Rhein-Erft-Kreises in die
Beratungsstelle, wobei 26,3% aus Kerpen und 20,3% aus Bergheim
stammen. Der Frauenanteil unter den Suchtmittelabhängigen liegt generell deutlich unter dem Männeranteil. In 2009 waren 34% der Klienten
weiblich (Vorjahr 36%).
Im Berichtsjahr 2009 wurde mit 33 Klienten die ambulante Rehabilitation
durchgeführt. Die Durchführung der ambulanten Rehabilitation erfolgt in
Einzel- und Gruppenbehandlung. Wöchentlich findet ein Einzelgespräch
für die Dauer von 50 Minuten und ein Gruppengespräch mit der Dauer
von 100 Minuten statt. In 2 Fällen wurde die ambulante Behandlung in
eine stationäre umgewandelt.
52 Klienten mussten vor einer Weiterbehandlung (ggf. auch wiederholt)
eine stationäre Entgiftung durchführen und wurden anschließend zur
weiteren Behandlung in unserer Einrichtung übernommen. In 12 Fällen
wurde die Durchführung einer stationären Entwöhnungsbehandlung erforderlich (Vorjahr 17). Die Beratungsstelle übernahm die Antragstellung
sowie die gezielte Vorbereitung auf die stationäre Maßnahme.
Es wurde in 17 Fällen eine Beratung und Behandlung mit Familienangehörigen (mit mind. 10 Therapieeinheiten) durchgeführt. Je nach Indikation wurde mit dem Partner oder/ und der ganzen Familie gearbeitet (2008: 5).
Mit 32 Suchtmittelabhängigen wurden Nachsorgeleistungen durchgeführt. Für die Durchführung der Nachsorgeleistungen gilt die Vereinbarung der Rentenversicherungsträger. Es werden in der Regel 20 Therapieeinheiten für Nachsorge durch die Kostenträger bewilligt. Die Durchführung findet einmal wöchentlich im Rahmen einer Gruppenbehandlung
von 100 Minuten statt.
In Absprache mit der Geschäftsleitung des Caritasverbandes wurden
2009 keine Veranstaltungen mehr im Bereich der so wichtigen Prävention durchgeführt, da die Ressourcen der Beratungsstelle erschöpft sind
und die Beratungsstelle sich auf die Kernaufgaben Beratung und Behandlung festgelegt hat. Anfragen nach Prävention werden zur Präventionsfachstelle der Drogenhilfe (IBS) vermittelt.
In 2009 haben 17 Veranstaltungen mit Partnern des sozialen Netzwerks
stattgefunden.
Da sich die Finanzierungssituation der Beratungsstelle auch im Berichtszeitraum 2009 nicht verbessert hat, wird insbesondere bei der Durchführung und Antragstellung von stationären Entwöhnungsbehandlungen an
das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises verwiesen. Im Juni 2009
fand ein gemeinsames Gespräch mit dem Leiter des Gesundheitsamtes,
Maßnahmen
Mit 33 Patienten wurde
eine ambulante Rehabilitation durchgeführt
52 Klienten wurden in
stationäre Entgiftungen
vermittelt (Vorjahr 48),
12 Klienten traten eine
stationäre Entwöhnung an
(17).
Beratung von Angehörigen in 17 Fällen.
Nachsorgeleistungen für
32 Klienten
Für Prävention z.B. an
Schulen keine Ressourcen mehr!
Gremienarbeit
Problematische Finanzierungssituation
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH BERATUNGSDIENSTE
82
Die Beratungsstelle der
Caritas ist an der Kapazitätsgrenze angekommen!
Zusammenarbeit mit dem
Sozialpsychiatrischen
Dienst des Gesundheitsamtes des Rhein-ErftKreises soll verbessert
werden.
Dr. Schuba, dem zuständigen Psychiater des sozialpsychiatrischen
Dienstes und der Geschäftsführung des Caritasverbandes statt, um gemeinsame Möglichkeiten einer verbesserten Zusammenarbeit und Unterstützung für die Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes zu finden. Das Gespräch war eine erste Bestandaufnahme über die Versorgung der Suchtkranken im Rhein-Erft-Kreis. Weitere Gespräche sollen
folgen. Insbesondere die Kooperation und Vernetzung der Mitarbeiter/Innen des sozialpsychiatrischen Dienstes des Gesundheitsamtes
und der Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes sollen besser koordiniert werden. Eine verbesserte Finanzierung der Beratungsstelle durch
den Rhein-Erft-Kreis ist bis zum Jahresende 2009 nicht in Sicht. Eine
erneute Antragstellung in 2010 soll in Absprache mit den Fraktionen im
Kreistag eine verbesserte Ausstattung erbringen. Bis zur weiteren Klärung sollen insbesondere Beratungsleistungen und Vorbereitungen auf
stationäre Entwöhnungsbehandlungen vom sozialpsychiatrischen Dienst
des Gesundheitsamtes übernommen werden.
Ein Antrag an den Rhein-Erft-Kreis für das Jahr 2008 fand zunächst keine Unterstützung in Verwaltung und Politik. Weitere Maßnahmen, insbesondere ein verbesserter Austausch mit der Verwaltung und dem Gesundheitsamt sind zusammen mit der Geschäftsleitung für 2009 geplant.
Bis zur Klärung und einer verbesserten Finanzierungssituation der Beratungsstelle werden wir insbesondere Beratungsleistungen, Vorbereitung
auf stationäre Entwöhnungsbehandlung und Angehörigenberatung reduzieren müssen und vermitteln an den Sozialpsychiatrischen Dienst
des Gesundheitsamtes.
Online-Beratungen
www.beratung-caritasnet.de
Kooperationspartner
Kreissparkasse Köln:
Seminarreihe Suchtprävention und Gesprächsführung
Die Möglichkeit, die Beratungsstelle per Online zu kontaktieren, wird
regelmäßig genutzt. Im letzten Jahr gab es 33 Online-Anfragen von Betroffenen und 15 Online-Anfragen von Angehörigen zum Thema Suchtgefahren. 1 Klient hat nach durchgeführter Online-Beratung den Weg in
die Beratungsstelle gefunden.
Die Seminarreihe Suchtprävention und Gesprächsführung wurde 2009
abgeschlossen. Es fanden nochmals Seminare statt, in denen etwa 100
Führungskräfte geschult werden konnten.
Zusammenfassung und Schlaglichter im Berichtsjahr 2009
-
Keine verbesserte Finanzlage auch in 2009
-
Vorbereitungs- und Motivationsarbeit für Klienten, die eine stationäre
Entwöhnungsbehandlung durchführen wollen, mussten an den sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes vermittelt werden
-
Durchführung des Seminars Suchtprävention und Gesprächsführung in
2009 beendet
-
Beratungsleistungen im Bereich Angehörigenberatung mussten wegen
der erhöhten Anfrage und Dringlichkeit erhöht werden
-
Erstes gemeinsames Gespräch mit der Geschäftsführung des Caritasverbandes und dem Leiter des Gesundheitsamtes im Juni durchgeführt.
Weitere Gespräche mit den Vertretern der Sozialpolitik der Fraktionen
und der Geschäftsführung des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis
blieben zunächst erfolglos und sollen in 2010 weiter fortgeführt werden.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
83
Kindertagesstätten und mehr
Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis ist Träger von Kindertagesstätten in Brühl, Frechen, Pulheim und Elsdorf. Die CaritasKindertagesstätten verfolgen als familienergänzende Einrichtung einen
eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag für Kinder im Alter von
vier Monaten bis sechs Jahren. Die Kinder können hier außerhalb der
Familie eigene Wahrnehmungen, Bewertungen und Problemlösungen
vor allem im Verhältnis zu anderen Kindern und zur Gruppe einüben.
Die Elsdorfer Tagesstätte hat eine heilpädagogische Ausrichtung. Der
Hort, - angesichts des Ausbaus Offener Ganztagsschulen ein
Auslaufmodell - ist konzipiert für sechs- bis 14-jährige Schülerinnen und
Schüler. Er hat schul- und familienergänzende Aufgaben. In Brühl hat
der Caritasverband die Trägerschaft der Offenen Ganztagsbetreuung an
einer katholischen Grundschule inne. Eine Tagesgruppe in Frechen
widmet sich intensiv erziehungsschwierigen Schulkindern, um eine
Heimunterbringung zu vermeiden. Das jetzt in Trägerschaft der Caritas
arbeitende Frühförderzentrum in Bergheim zielt darauf ab, Kindern bei
Entwicklungsschwierigkeiten möglichst früh eine fachliche Förderung
zukommen zu lassen.
Kindertagesstätte St. Elisabeth in Pulheim
Die Kindertagesstätte St. Elisabeth in Pulheim wurde 1962 errichtet.
Nach diversen durch Brand verursachten Provisorien konnte 1987 der
Neubau bezogen werden. Die Einrichtung wurde ständig erweitert, so
dass unsere pädagogischen Fachkräfte nun 110 Kinder im Alter von 2
bis 6 Jahren, davon 60 Tageskinder betreuen konnten.
Die Kindertagesstätte
St. Elisabeth betreut
110 Kinder im Alter von
2 bis 6 Jahren, davon
60 Tageskinder
1998 war das Hauptziel zur Einführung des teiloffenen Kindergartens die
Schaffung eines Entwicklungsrahmens für das Kind, der ihm zu einem
besseren Selbstverständnis in möglichst vielen Lebensbezügen
verhelfen soll. Die inhaltliche Arbeit wird dabei mehr vom Kind selbst,
seiner Lebensgeschichte und seiner Wirklichkeit bestimmt. Durch die
Bildungsreform ist eine neue Art der Auseinandersetzung mit Beobachtung und Dokumentation kindlicher Verhaltensweisen erforderlich. Sie
fordert mehr denn je die pädagogischen Fachkräfte heraus, sich
miteinander auszutauschen und weiterzubilden. Pädagogisch-erzieherische Bereiche werden flexibel und veränderbar eingerichtet, um den
individuellen Entwicklungsbedürfnissen der Kinder nachzukommen. Die
Mitarbeiterinnen achten auf eine ganzheitliche Erziehung, die keine
Lebensbereiche ausklammert. Die Ausstattung, vielfältige Angebote und
Projekte sind darauf ausgerichtet, Erfahrungslernen zu ermöglichen.
Dabei werden unterschiedliche Bildungsbereiche wie Sprache,
Bewegung, musisch-rhythmische Erziehung, Kreativität u.a. gefördert.
Um unsere Konzeption zu überprüfen und weiterzuentwickeln finden
jährlich 2 Konzepttage statt, an denen alle Mitarbeiterinnen teilnehmen.
Hauptziel der Kindertagesstätte St. Elisabeth ist es, Kinder zu
selbständigen,
sozialverantwortlich
handelnden Menschen
zu erziehen. Eine
freundliche, lebensbejahende Atmosphäre
soll dazu beitragen.
Seit dem 1. August 2008 ist das neue Kinderbildungsgesetz „KiBiz“ in
Kraft. Dies brachte auch einige Neuerungen mit sich. So gibt es ab
diesem Zeitpunkt beispielsweise Kindpauschalen, die sich nach den
Buchungsstunden für die einzelnen Kinder richten. Für die Einrichtungen
bedeutet das, dass sie in Zukunft in jedem Kindergartenjahr die
Personalstunden angleichen müssen. Der Ausbau der Gruppen für
„KiBiz“
84
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
Geplant ist die Aufnahme
von 6 weiteren Kindern
unter 3 Jahren
Angebote für MaxiKinder
Feste und Feiern
Elternarbeit
„aktive Väter“
Wir sind
Familienzentrum
Kinder unter 3 Jahren wird vorangetrieben. Hier sind verstärkt Fortbildungen für die Mitarbeiterinnen einzuplanen. Kinderpflegerinnen
müssen sich bei Bedarf zur Erzieherin weiterqualifizieren. Die
Planungen für eine weitere U3-Gruppe in unserer Kita laufen seit August
2009. Somit werden wir im kommenden Sommer weitere 6 Kinder unter
drei Jahren aufnehmen.
Neben unserer pädagogischen Arbeit mit allen Kindern der Kita gab es
für die Maxikinder wieder einige besondere Angebote im letzten Jahr vor
der Einschulung. Im Herbst fuhren sie mit dem Bus nach Fliesteden zum
Obsthof und konnten sich die Obsternte anschauen. Im Januar fuhren
wir mit der Bahn nach Köln zur Krippentour, ein Ausflug zur Feuerwache
und zur Polizeistation rundeten das pädagogische Angebot dieser
Themen ab, im April nahmen alle Maxis an einem Erste-Hilfe-Training
teil, Ende Mai machten die Kinder einen Ausflug zum Kölner Flughafen
und im Juni übernachteten sie im Kindergarten. Bei einer Mitmachlesung
im Köstersaal haben die Kinder viel über die Entstehung eines Buches
erfahren. An ihrem letzten Kindergartentag gab es für die Maxikinder
einen Wortgottesdienst und eine große Abschiedsfeier mit allen Familien
der Kita. Ein besonderer Höhepunkt im Jahr 2009 war unser Maifest.
Dabei wurden die kleinen und großen Gäste durch das Reich der
Märchen geführt. Weitere Höhepunkte bildeten die Teilnahme mit 80
Kindern und Eltern am Karnevalszug und der große Martinszug, ein
Großelternnachmittag im April, zu dem viele sogar von weither angereist
kamen und der Besuch der Senioren aus dem Caritas-Seniorenzentrum
in der Adventszeit. Auch wir besuchten das Seniorenzentrum mit
unserem Chor und vielen bunten Martinslaternen. Auch die Aktion
„Weihnachtspäckchen für Rumänien“ fand wieder großen Anklang. Der
Besuch des Nikolaus wurde wieder von allen Kindergartenkindern aber
auch Geschwistern mit Spannung erwartet.
Wie in den Vorjahren waren auch 2009 viele Eltern an unserer Arbeit
beteiligt. Sie bastelten, kochten und backten für und mit Kindern. Unsere
Eltern-Theatergruppe „Spielmäuse“ überraschte die Maxikinder bei
deren Übernachtung mit einem Theaterstück. Der Väterstammtisch
organisierte wieder ein Vater-Kind-Wochenende in einer Jugendherberge mit über 80 Teilnehmern und danach einen Grillnachmittag zur
Nachlese in der Kita. Väter aus dieser Gruppe befestigten uns weitere
Lärmschutzelemente in der Turnhalle und in einem Gruppenraum. Bei
einem Vater-Kind-Waldtag konnten die Kinder mit ihren Vätern allerhand
im Wald erleben und bauen. In der Weihnachtszeit backte der Elternrat
traditionell wieder Waffeln und bot diese an vier Nachmittagen in der
Halle bei einem gemütlichen Adventskaffee zum Verkauf an. Der Erlös
ging zum Teil an unseren Förderverein und zum Teil an das Patenkind.
Neben dem sozialpädagogischen Auftrag der Bildung, Betreuung und
Erziehung von Kindern in der Einrichtung ist immer auch die gesamte
Familie in den Blick zu nehmen. Im Juni 2007 haben wir nach bestandenem Pilotprojekt das Gütesiegel „Familienzentrum NRW “ erhalten.
Seither sehen wir unsere Aufgabe darin, Netzwerke weiter auszubauen,
auch neue Kooperationspartner zu gewinnen und den Bedarf der
Familien in unserem Stadtteil zu ermitteln. Die Kindertagestätte ist
Anlaufpunkt für Familien. Eltern bringen nicht nur ihre Kinder in den
Kindergarten. Sie erhalten vor Ort Antworten auf Fragen zur Erziehung,
zu Angeboten der Familienhilfe, Therapiemöglichkeiten und Beratungsangeboten anderer Stellen u.v.m. Um dies leisten zu können, ist eine
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
85
intensive Vernetzung mit Kooperationspartnern wie Beratungsstellen,
Jugendamt, Therapeuten, Gesundheitsamt, Grundschulen, Vereinen
und anderen nötig. Bei uns finden aber auch Sprechstunden für
Familienberatung mit einer Sozialpädagogin, allgemeine Sozial- und
Schuldnerberatung durch den Kinderschutzbund oder Infoveranstaltungen durch Kooperationspartner entsprechend dem Bedarf statt. In
Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund werden durch Ehrenamtliche über die Familienzentren Babywillkommenspakete verteilt. Diese
beinhalten neben kleinen Geschenken viel Informationsmaterial rund um
Familien in der Stadt Pulheim. Um die Erziehungskompetenz von Eltern
zu stärken, finden themenbezogene Elternabende statt oder Elternkurse,
die immer häufiger auch von Vätern in Anspruch genommen werden.
Um den Zugang in unsere Kindertagesstätte auch für außenstehende
Familien zu erleichtern, wird monatlich ein „Offenes Café“ durchgeführt.
Hier treffen sich viele Eltern zum Austausch.
Seit April 2009 ist die Leiterin der Einrichtung auch zertifizierte Kinderschutzfachkraft. In dieser Funktion nimmt sie an Fallbesprechungen teil.
Integrative Kindertagesstätte St. Barbara in Frechen
Anfang 2008 nahm die im Neubaugebiet Grube Carl neu eingerichtete
Caritas-Kindertagesstätte St. Barbara die Kinder von der 1974
ursprünglich in einer Obdachlosensiedlung gebauten CaritasKindertagesstätte Rosmarweg auf. Die Bedingungen für eine Förderung
der Kita am Rosmarweg durch die Kirche waren weggefallen. Durch die
erfolgreiche gemeinsame Arbeit der dortigen Einrichtungen und der
Stadt Frechen konnte der Brennpunkt aufgelöst werden. Die Einrichtung
am Rosmarweg wurde von einer Elterninitiative übernommen.
Für das um 7 Fachkräfte erweiterte Erzieher-Team in der zunächst Kita
Grube Carl genannten Einrichtung hat sich konzeptionell einiges
geändert. Unsere ursprüngliche Kita erweiterte sich um zwei integrative
Gruppen mit je 15 Kindern. Die Kindertagesstättengruppe mit 20 Plätzen
vergrößerte sich nach KiBiz um 2 auf 22 Plätze und die Hortgruppe von
20 auf 25 Plätze. Die integrativen Gruppen mit maximal je 5
entwicklungsverzögerten Kindern sind wesentlich kleiner als die
Regelgruppen. Somit ist genügend Zeit für eine gezielte Förderung
gegeben. Zwei Logopädinnen teilen sich die eine Stelle mit je 50% ab
Mai. Für die integrative Arbeit gibt es eine Landesförderung, mit der eine
Logopädenstelle, Physiotherapie und die Ausstattung der Gruppen mit
Therapiematerial finanziert werden. Das Land übernimmt ebenso die
Taxifahrten für die Kinder, die nicht von ihren Eltern gebracht werden
können.
Für die Eltern der behinderten Kinder ist der Kindergartenplatz frei. Sie
müssen nur das Frühstück und die Kosten für die Versorgung mit einem
frisch gekochten Mittagessen tragen. Insbesondere gesunde Ernährung
hat sich die Kita auf die Fahne geschrieben. Alle Kinder bekommen hier
ein ausgewogenes Frühstück, und an die 60 Kinder essen in der
Einrichtung zu Mittag.
1 Tagesstättengruppe
für 22 Kinder
2 integrative Gruppen
für 15 Kinder, darunter
bis zu 5 entwicklungsverzögerte oder
behinderte Kinder
1 Hortgruppe für
25 Kinder
86
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
Konzeption der
integrativen
Kindertagesstätte
Konzeptionell soll das Zusammensein von behinderten und nicht
behinderten Kindern einen intensiven Kontakt untereinander ermöglichen, so dass Freundschaften entstehen können, von denen beide
Seiten profitieren. Aufeinander Rücksicht nehmen, sich gegenseitig
helfen und von einander lernen sind wichtige Schritte in der sozialen
Entwicklung und der Erziehung. Ausgehend von der Lebenssituation
und den Fähigkeiten der Kinder werden sie individuell gefördert. Unsere
behinderten Kinder nehmen zweimal wöchentlich an logopädischer und
physiotherapeutischer Behandlung teil. Einige nicht behinderte Kinder
erfahren in unserer Einrichtung einmal wöchentlich Ergotherapie. Wir
arbeiten mit einer ortsansässigen Praxis zusammen.
Nicht nur individuelle Fördermaßnahmen, sondern auch das Lernen in
der Gruppe, besonders über die Gemeinschaft ist uns wichtig. Dies
stärkt das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen der Kinder.
Gemeinsame Feste mit und in der Gruppe feiern, zusammen wandern
im nahegelegenen Wald, und auch gemeinsam mit den Erzieherinnen
oder den Kindern für die Gruppe etwas vorbereiten. Die pädagogische
Arbeit ist auf die Gesamtförderung der einzelnen Kinder ausgerichtet
und strebt eine möglichst große Selbstständigkeit an.
Förderverein
„Grubenpänz“e.V.
Im Sommer 2009 war
die Einrichtung voll
belegt
Nach Umwandlung der
Hortplätze mehr Plätze
für unter Dreijährige
Der Umzug brachte nicht nur viel Neues und Ungewöhnliches für die
Kinder mit sich, sondern auch für die Eltern und das Personal. Unser
Garten war anfänglich noch eine große Baustelle und gestaltete sich nur
sehr langsam. Nach einem halben Jahr gab es außer der Wassermatschbahn noch keine Außenspielgeräte für die Kinder. Im Herbst
2008 versammelten sich viele Eltern und überlegten, wie sie durch
Aktionen und Feste ihren Beitrag leisten und die Kita finanziell
unterstützen könnten. Sie beschlossen einen Förderverein zu gründen.
Im April 2009 war es dann so weit. Der Förderverein nannte sich
„Grubenpänz“ e.V. Im September lud der Förderverein zum
Einweihungsfest alle Familien ein. Der Anfang war gemacht. Mit
Beitrittserklärungen und Sammeln von Spenden ging es bergauf. Die
Nachbarschaft der Grube Carl organisierte ein Sommerfest und stellte
uns den Erlös von 600 € zur Verfügung. Das Personal beteiligte sich mit
einem Spieleangebot für die Kinder. Auch der Erlös unseres Sommerfestes kam hinzu. Die Kreissparkasse Frechen veranstaltete einen
Laternenwettbewerb. Unsere Kinder konnten mit dem dritten Platz und
dem Gewinn von 100€ auch ihren Beitrag leisten. Zum Ende des Jahres
hatten wir dank so vieler Spenden und Förderer die Hälfte des
Klettergerüstes zusammen. Dezember kündigte sich noch eine
außergewöhnlich hohe Spende an, so dass im Frühjahr 2010 das
Klettergerüst stehen wird.
Ab Sommer 2009 war die Einrichtung das erste Mal voll belegt. Nicht
alle Eltern, die ihr Kind angemeldet hatten, konnten zu den zugesagten
Terminen in ihre neue Wohnung im Neubaugebiet der Grube Carl
ziehen. Bei den Anmeldungen gibt es immer wieder Anfragen nach KitaPlätzen für Kinder unter drei Jahren. Das Angebot können wir zur Zeit
nicht machen, da wir noch die Hortgruppe haben. In Absprache mit der
Stadt Frechen werden wir in baldiger Zukunft auch die Hortplätze in KitaPlätze umwandeln. Die Lindenschule baut ihr Nachmittagsangebot
weiter aus, sodass ein Teil unserer Kinder demnächst dort betreut
werden wird.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
87
2009 startete unser Kindergartenjahr mit einem großen Fest. Die
Integrative Caritas Kindertagesstätte Grube Carl bekam im Januar einen
neuen Namen. „Wir sind St. Barbara“, verkündeten die Kinder allen
Familien und den Gästen. Sie spielten die Legende der hl. Barbara
nach, und Pfarrer Dürig segnete die Tagesstätte.
Neuer Name:
„Wir sind St. Barbara“
Im März fand die jährliche Sprachstandserhebung der vierjährigen
Kinder statt. Die Kinder machten Spaziergänge zum Bilderbuchkino der
Stadtbücherei Frechen und besuchten die Polizei. An Gründonnerstag
kam Pastor Scherberich. Zusammen mit ihm feierten wir einen
Wortgottesdienst und im Anschluss wurden die Osternester gesucht. Vor
dem Kindergottesdienst gab es ein gemeinsames Frühstück mit selbst
gebackenem Brot. Im April startete in einer Kleingruppe die musikalische
Früherziehung. Kinder aller Gruppen sind vertreten und machen mit.
Nach drei Monaten wechselt die Gruppe. Einmal im Monat gibt es für
alle ein gemeinsames Singen. Im Mai besuchten die Vorschulkinder die
Musikschule, und ein paar Tage später lernten sie sehr anschaulich
etwas über die Geschichte der Grube Carl. Unsere Sausekids-Gruppe
besuchte einen Bauernhof in Hürth. Es gab viele Tiere zu füttern und zu
streicheln.
Die Hortkinder übten für eine Akrobatik-Aufführung zum Sommerfest.
Die Vorschulkinder machten einen Ausflug zum Abenteuerspielplatz und
fuhren zur Märchenerzählerin nach Lohmar. Mit allen Kindern
verabschiedeten wir unsere Vorschulkinder in einem Wortgottesdienst
in St. Severin. Kurz vor den Ferien machte die Gruppe Rasselbande
gemeinsam mit Eltern einen Ausflug in den Stadtwald nach Köln. Die
Sausekids-Gruppe startete im Herbst ein Projekt zum Thema Indianer.
Im Oktober machte die Rasselbande einen Ausflug zum Glessener
Mühlenhof. Im November begleitete uns St. Martin im Lichterzug durch
das Neubaugebiet der Grube Carl. Zum Patronatsfest der hl. St. Barbara
waren die Familien zum Wortgottesdienst in St. Severin und
anschließend in die Kita eingeladen. Mit Weihnachtsfeiern endete für
unsere Kinder ein festereiches Jahr 2009.
Unternehmungen und
Veranstaltungen
Außenkontakte pflegten wir zum Jugendamt Frechen, zur evangelischen
Beratungsstelle, den verschiedenen Grund- und Förderschulen, zum
Frühförderzentrum in Bergheim, dem Sozialpädiatrischem Zentrum in
Kerpen, der Familienhilfe, dem Jugendzahnärztlichem Dienst des
Gesundheitszentrums und zur Frechener Tafel.
Außenkontakte
Heilpädagogische Kindertagesstätte St. Egilhard
in Elsdorf
Die Heilpädagogische Kindertagesstätte in Elsdorf ist eine Einrichtung
der Eingliederungshilfe für Behinderte nach dem Bundessozialhilfegesetz und besteht seit 1978 in Trägerschaft des Caritasverbandes. 16
Kinder im Vorschulalter werden in zwei Tagesstättengruppen von pädagogischen und therapeutischen Mitarbeitern, sowie Einzelfallhilfen betreut und gefördert. In unserem Kindergarten werden Kinder mit folgenden Defiziten aufgenommen: Entwicklungsverzögerungen, geistige und
körperliche Behinderungen, Verhaltensauffälligkeiten, Sozial / Emotionalen Störungen, Probleme in Sprache und Kommunikation, Schwerstmehrfachbehinderte und typische Behinderungsbilder (z. B. Epileptiker,
Down Syndrom, Autisten). Dabei ist es wichtig, verschiedene Behin-
Die Einrichtung besteht
seit 1978 in
Trägerschaft des
Caritasverbandes
88
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
16 Kinder werden in
zwei Gruppen betreut
und gefördert
Förderverein
„Kinderbrücke e.V.“
Pädagogische Arbeit
derungsbilder in der Gruppe zu mischen, damit die Kinder voneinander
profitieren können. Das Einzugsgebiet umfasst die Gemeinde Elsdorf,
die Stadt Bedburg und Stadtteile von Bergheim und Kerpen. Für die
Fahrten vom Wohnort des Kindes in die Tagesstätte und zurück ist ein
Fahrdienst eingerichtet.
Ein 1988 gegründeter Förderverein, die „Kinderbrücke e.V.“, trägt dazu
bei, dass für die Kinder neue Spiele, Therapiematerial und Außenspielgeräte angeschafft werden können. Ebenso unterstützt er uns bei verschiedenen Ausflugsfahrten
.
Der Entwicklungsstand des Kindes bietet die Grundlage für ein individuelles Förderangebot, das im Rahmen von Gruppen- und Einzelangeboten in Zusammenarbeit mit den verschiedensten Institutionen umgesetzt wird. Im Vordergrund steht die Selbständigkeit. Die Kinder
lernen nach ihren Möglichkeiten verschiedene Lebenssituationen eigenständig zu meistern. Ebenso wichtig ist die Förderung im sozial / emotionalen Bereich mit Stärkung des Selbstwertgefühls. Weitere Schwerpunkte sind das Vermitteln von verbalen und nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, Raum für religiöses Erleben und die Entfaltung geistiger
und körperlicher Fähigkeiten.
Therapeutische Arbeit
Für den Therapiebereich sind eine Motopädin, eine Logopädin und ein
externer Krankengymnast verantwortlich. Die krankengymnastische Behandlung auf neurophysiologischer Basis nach dem Konzept von Bobath
wird auf Rezept ambulant im Kindergarten durchgeführt. Innerhalb der
Motopädie verbinden sich psychomotorische Förderung und
medizinische Therapie. Diese ganzheitliche Methode beruht auf der
Wechselwirkung von Körper, Geist und Seele. Nicht die Leistung steht
im Vordergrund, sondern der Spaß an der Bewegung. Über Stärkung
vorhandener Bewegungsfertigkeiten erhalten die Kinder Anregungen,
um Ihre Defizite im körperlichen, sowie kognitiven Bereich zu kompensieren und ihren Handlungsspielraum, zu erweitern. Das Aufgabengebiet
der Logopädin liegt vor allem in der Diagnose und Therapie von
Kommunikationsstörungen und Sprachauffälligkeiten, sowie der Mund–
und Esstherapie schwerstmehrfachbehinderter Kinder. Die Entwicklung
und Förderung der Sprachkompetenzen von Kindern tragen wesentlich
zu ihrer sozialen Integration bei.
Elternarbeit
Wie in jeder Tageseinrichtung für Kinder ist es unser Ziel, familienergänzend und -unterstützend zu arbeiten. Hierzu ist eine gute Elternarbeit besonders wichtig. Die Eltern werden zu Gesprächen eingeladen,
damit der momentane Entwicklungsstand des Kindes und seine Förderung gemeinsam besprochen werden können. Außerdem findet in
angemessenen Zeitabständen ein Elterntreff statt, der u.a. einen Erfahrungsaustausch der einzelnen Familien ermöglicht. Des Weiteren sind
Hausbesuche eine adäquate Möglichkeit, Kinder und Eltern in ihrem
häuslichen Umfeld zu erleben. Außerdem werden Feste und andere
gemeinsame Aktivitäten genutzt, um Kontakte zu vertiefen. So werden
auch Hospitationen innerhalb der Gruppe und bei Therapien von den
Eltern genutzt.
Zusammenarbeit mit
anderen Institutionen
und Einrichtungen
Um für jedes Kind eine optimale Betreuung und Förderung sichern zu
können, ist die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen von größter
Wichtigkeit. Die heilpädagogische Tagesstätte pflegt zum Bergheimer
Frühförderzentrum einen engen Kontakt, da die meisten Kinder, die
zukünftig die Einrichtung besuchen werden, hier gefördert und therapiert
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
werden. Dabei sind Austauschgespräche und -besuche unabdingbar.
Verbindungen bestehen auch zu vielfältigen anderen pädagogischen
und therapeutisch-medizinischen Einrichtungen. Zum Beispiel sei hier
nur die autistische Ambulanz in Köln und Aachen genannt. Der Kontakt
zu den Schulen, die die Kinder nach dem Verbleib in der Tagesstätte
besuchen (Förderschulen und Grundschulen) wird gepflegt und soll
weiter intensiviert werden
.
Auch die Teilnahme am Arbeitskreis „Begleitung für Kinder mit besonderem Förderbedarf“ ist für das Kollegium eine willkommene Möglichkeit, neben den anderen Fortbildungsangeboten aktuelle Neuerungen
der Behindertenpädagogik zu erfahren. Ebenso besteht eine gute
Zusammenarbeit mit der Heimatpfarrei „St. Maria Geburt“.
Für den heilpädagogischen Bereich ist eine besondere räumliche
Ausstattung notwendig. Neben den speziell ausgestatteten Motopädieund Logopädieräumen nennen wir seit 1998 einen „Snoezel-Raum“
unser eigen. Die Finanzierung wurde komplett aus Spendenmitteln
unseres Fördervereins getätigt und stellt eine Bereicherung unserer
Arbeit dar. Der Raum ist ein Bereich zum Tasten, Sehen, Hören und
Empfinden. Unsere Kinder haben hier die Möglichkeit, elementare
Sinneswahrnehmung in einem stimmungsvollen Raum zu erleben. Eine
sorgsame Auswahl bestimmter Materialien bietet den Kindern
sensorische Eindrucks- und Entspannungsmöglichkeiten.
Das Kindergartenjahr ist durch Feste und Feiern im Jahreslauf geprägt.
Zum Besuch des Dreigestirns am Karnevalsfreitag haben die Kinder
Tänze zu den Liedern „Heidewitzka Herr Kapitän“ und „das rote Pferd“
aufgeführt. Viel Freude hatten sie, als am Gründonnerstag der
Osterhase vorbei schaute. Zu Ehren der Schulkinder fuhren wir mit der
gesamten Einrichtung nach Aachen in den Tierpark „Drimborner
Wäldchen“. Zum Abschluss der Kindergartenzeit feierten wir mit den
Eltern einen Gottesdienst. Ein Höhepunkt des Tages war das Piratenfest
mit Schatzsuche. Durch den schönen Sommer haben wir das
Außengelände viel genutzt, um Erfahrungen mit Wasser zu machen. Mit
der Matschanlage, einer kleinen Wasserbahn, zwei Planschbecken und
einer Wasserrutsche auf dem Berg hatten die Kinder viel Spaß.
Außerdem besuchten wir ein Hallen- und ein Freibad. Unsere
Betreuungszeiten änderten sich im neuen Kindergartenjahr um eine
Stunde. Die Kinder können statt um 14 Uhr nun um 15 Uhr abgeholt
werden. Nach den Sommerferien fand unser „Kennenlernfest“ statt.
Dabei hatten die Eltern der Kindergartenneulinge bei einem Frühstück
die Gelegenheit, die anderen Familien kennen zu lernen. Außerdem
erhielten sie durch einen gemeinsamen Spiel- und Singkreis einen
Einblick in den Gruppenalltag. Das St. Martinfest fand zum Thema
„Licht“ statt. Während wir die Martinsgeschichte im Gruppengeschehen
besprochen und gespielt hatten, übten wir eine Aufführung im
Schwarzlichtheater ein. Die Kinder experimentierten schon zwei Wochen
zuvor mit Schwarzlicht und waren sehr erstaunt von dessen Wirkung.
Den Eltern präsentierten wir vier Tänze mit Leuchtelementen. Unsere
Nikolausfeier stand unter dem Thema „Weihnachtsbäckerei“.
Arbeitskreis
Snoezelraum
Jahreskreislauf
89
90
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
Caritas-Kinderhaus St. Heinrich Brühl
Das Kinderhaus St.
Heinrich in Brühl
besteht seit 1971.
2004 übernahm die
Caritas die Trägerschaft.
16 Plätze für unter 3 Jährige
6 Plätze für Kinder mit
Behinderungen /
Entwicklungsverzögerungen
Das Caritas-Kinderhaus St. Heinrich wurde 1971, als Kindertageseinrichtung im anerkannten sozialen Brennpunkt, ausschließlich für die vor
Ort in Notunterkünften/Baracken untergebrachten Familien gebaut. Im
Laufe der Jahre wurden die Unterkünfte saniert und die Familien in fünf
Häuserzeilen untergebracht. Heute werden in der Tagesstätte zusätzlich
viele Kinder aus Familien, die ehemals in den Obdachlosenunterkünften
wohnten, Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, Kinder alleinerziehender Eltern sowie Kinder aus Familien der Pfarrgemeinde und dem
gesamten Stadtgebiet betreut. Die von Beginn an bestehende Schul- und
Kindergartenbetreuung wurde bereits in 2001 durch die Betreuung von
Kindern unter 3 Jahren erweitert.
Am 01.06.2004 wechselte die Einrichtung aus der Trägerschaft der
Kirchengemeinde St. Heinrich in die Trägerschaft des Caritasverbandes
für den Rhein-Erft-Kreis e.V. Nach der Einführung des Kinderbildungsgesetzes KiBiz und der Abgabe der Schulkinder im Sommer 2008, wurde
auf Grund der großen Nachfrage die Anzahl der Betreuungsplätze für
Kinder unter 3 Jahren auf 16 vergrößert. Das pädagogische Team spezialisierte sich im Bereich der integrativen Arbeit und so konnte für 6 Kinder
mit Behinderungen bzw. Entwicklungsverzögerungen, im Alter von 3 bis 6
Jahren, eine Betreuungsplatz geschaffen werden.
Im Kinderhaus werden
45 Kinder im Alter von
4 Monaten bis 6 Jahren
betreut.
Zur Zeit werden in der integrativen Kindertagesstätte 45 Kinder- davon 44
über Mittag-, im Alter von 4 Monaten bis zum Schuleintritt, in zwei kleinen
altersgemischten Gruppen und einer integrativen Gruppe betreut.
Perspektivisch ist eine Erhöhung des Platzkontingentes für Kinder mit
Behinderung – auch für unter 3-Jährige – nach erfolgtem Umbau der
Einrichtung, für 2011/2012 geplant. Ein Umbau der Einrichtung konnte in
2009 leider nicht realisiert werden. Auf Grund einer längeren schweren
Erkrankung der Leiterin wurde die Zertifizierungsphase zum Staatlich
anerkannten Familienzentrum um das Kita-Jahr 2009/2010 verlängert.
Pädagogische und
Therapeutische Arbeit
Unsere pädagogische Arbeit berücksichtigt die Grundbedürfnisse, Interessen und Lebenssituationen der zu betreuenden Kinder. Die Individualität
jedes Kindes erwartet von uns die gezielte Wahrnehmung der
Lebensereignisse, das Einfühlen und Verstehen sowie das Aufarbeiten
dieser Ereignisse. Wir eröffnen den Kindern Lern- und Erfahrensräume
und geben ihnen dadurch neue Entwicklungsmöglichkeiten. Die Kinder
werden, entsprechend Ihrer Möglichkeiten, im Sinne der Partizipation
aktiv an der Planung beteiligt. Das Selbstvertrauen der Kinder wird
gestärkt, ihre Ressourcen genutzt und das Sozialverhalten gefördert.
Auch in der Arbeit unserer Therapeuten - eine Motopädin und eine
Sprachheiltherapeutin unterstützen das Team der integrativen Gruppe- ist
eine Orientierung an den Ressourcen des Kindes und deren Familien für
die Förderung von großer Bedeutung. Die Therapien unterstehen einer
konkreten Zielformulierung aus den beobachteten Interessen des
jeweiligen Kindes heraus und bieten immer Möglichkeiten, die Kinder mit
besonderem Förderbedarf in den gemeinsamen Alltag zu integrieren. Das
therapeutische Konzept schließt in seiner Bezogenheit auf die
Situationsorientierung und Ganzheitlichkeit an das pädagogische Konzept
der Einrichtung an. Durch die Altersmischung in den beiden kleinen
altersgemischten Gruppen wird ein familienähnliches Zusammenleben
ermöglicht, welches sich in besonderer Weise an den altersgemäßen
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
91
emotionalen, sozialen und pflegerischen Bedürfnissen der Kinder
orientiert. Die geistige Entwicklung, und damit insbesondere die verbale
und nonverbale Verständigung der Kinder, wird stimuliert und
unterstützt. Die jüngeren Kinder erfahren durch das Vorbild der älteren
Kinder auf natürliche Weise eine Fülle von Anregungen, die sie durch
nachahmendes Lernen in ihr Verhaltensrepertoire aufnehmen. Die
Kinder regen sich interaktiv zum Denken und Handeln an.
Im Rahmen unseres situationsorientierten Ansatzes bildet die persönliche Beziehungsarbeit in Form familienergänzender Erziehung, Betreuung und Bildung einen Schwerpunkt in unserer vertrauensvollen
Zusammenarbeit mit den Eltern. Für die Familien ist es wichtig, in der
Tagesstätte einen Raum zu finden, der von Akzeptanz, Interesse und
Wertschätzung für ihre Bedürfnisse gekennzeichnet ist. Durch „Tür- und
Angelgespräche“, Elternsprechtage, Entwicklungsgespräche, Hospitationen, Hausbesuche, Elternabende auf Gruppenebene, Feste und
Feiern mit Beteiligung der Eltern und des Elternrats werden die
Interessen der Eltern gebündelt und ein intensiver Kontakt gepflegt. Mit
den Familien werden gemeinsame Lösungen erarbeitet und die
familiären Ressourcen durch die Zusammenarbeit mit anderen
Institutionen gestärkt. Dies ist uns auch besonders in der Arbeit mit den
Eltern der integrativ betreuten Kinder wichtig.
Wir verstehen uns als Begegnungsstätte zur Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen Kulturen und sozialen Gefügen. Da zunehmend unterschiedliche Nationalitäten in unserer Tageseinrichtung vertreten sind, ist
im Kontext der Chancengleichheit die Sensibilisierung der Kinder für
eigene und fremdländische Kulturen unausweichlich. Wir schätzen die
Herkunftssprache der Kinder als Identitätsmerkmal zur Vorraussetzung
des Erwerbs der deutschen Sprache. Kinder mit Migrationshintergrund
und sprachverzögerte Kinder werden in den Gruppen sprachgefördert
oder an entsprechende Förderprogramme vermittelt.
In enger Zusammenarbeit mit den Eltern pflegen wir Kontakte zu diversen Beratungsstellen, wie der ambulanten Familienhilfe des Caritasverbandes, der SKFM-Beratungsstelle der Obdachlosensiedlung Lupinenweg, dem Caritas-Frühförderzentrum, zu Schulen, dem Jugendamt,
dem Familien- und Kinderbüro, dem jugendärztlichen Dienst des
Gesundheitsamtes, Logopäden, Ergotherapeuten, dem Sozialpädiatrischen Zentrum, Kinderärzten und zu anderen Kindertageseinrichtungen. Im Rahmen der Entwicklung zum Familienzentrums bauen
wir diese Kontakte aus, intensivieren sie und schließen Kooperationsverträge. Es werden niederschwellige Zugänge zu unseren Angeboten
auch für Familien aus dem Umfeld geschaffen. Zu den bereits
bestehenden Angeboten wie:
•
•
•
•
•
•
•
Sprachkurs für Mütter mit Migrationshintergrund
Schülernachhilfe
Kleiderbörse und Weitergabe von Lebensmitteln an Bedürftige
Begleiteter Umgang durch die SPFH der Caritas in unseren
Räumlichkeiten
Offenes Elterncafe mit und ohne bestimmte Themen
Familien- und Erziehungsberatung im „Offenen Elterntreff“ 1x monatlich
Nach Terminvereinbarung Vermittlung von spezieller Beratung im
Bereich Schulden, Allgemeine Beratung, Mutter-Kind-Kuren...in den
Räumen des Caritasverbandes oder vor Ort
Zusammenarbeit mit
den Eltern ist wichtiger
Bestandteil unserer
Arbeit
Kinder mit
Migrationshintergund
erhalten
Sprachförderung.
Kooperation mit
anderen Stellen
92
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
Weitere Angebote
kamen hinzu:
• Ergotherapeutische Beratung und Begleitung der Gruppen 1mal monatlich
• Organisation verschiedener Elternnachmittage und -abende zu pädagogisch
wichtigen Themen u.a. mit dem Kath. Bildungswerk des Rhein-Erft-Kreises
• Übernahme der Organisation und der Gestaltung des Offenen Elterncafes
durch eine systemische Familienberaterin des DKSB mit der Möglichkeit einer
Einzelberatung im Anschluss
• Individuelle Beratung im Bereich Sprache und Motorik in Sprechstunden
unserer hauseigenen Therapeuten
• Therapeutische Betreuung von Kindern der Einrichtung vor Ort, um
Anfahrtswege zu Praxen für Familien zu ersparen
• Entwicklungsdiagnostik und -beratung durch das Frühförderzentrum vor Ort
• Planung und Aufbau einer integrativen Mutter-Kind-Spielgruppe 1mal
wöchentlich ab 2010
• Vermittlung von Babysittern
Weitere Angebote sind in Planung und werden in den Kooperationstreffen
mit allen beteiligten Institutionen ausgetauscht und weiter entwickelt. Mit
den bestehenden Familienzentren der Stadt Brühl findet auf Stadtebene
eine Koordination der Angebote in regelmäßigen Sitzungen statt.
AGs und besondere
Aktivitäten
Neues Außenspielgerät
Im pädagogischen Alltag bieten wir neben Projekten gruppenübergreifende und gruppenspezifische AG’s an. In 2009 waren dies: Religionspädagogik, Musik und Rhythmik, Kochen & Backen, Garten, Waldtag, Maxikinder, Sprach- und Denkförderungsprogramm „Keiner ist so schlau wie ich!“
Mit der Pfarrgemeinde werden Gottesdienste und Feste mitgestaltet und
gefeiert und der St. Martinszug organisiert. Seit einigen Jahren betreuen
wir innerhalb der Saison das Kuntibunt-Spielmobil des Kinderschutzbundes auf dem städt. Spielplatz hinter der Einrichtung. Im Laufe des
Jahres fanden verschiedene Aktivitäten statt: Besuche von Theateraufführungen, der Pfarrbücherei und des Marienhospitals, der Polizei und der
Feuerwehr. Darüber hinaus wurden unsere 5-6 Jährigen in einem 1. HilfeKursus geschult. Interessierte Eltern wurden in einer „Elternakademie Lesen fördert und macht Spaß“ in Zusammenarbeit mit einer Brühler
Buchhandlung über den Zusammenhang von Leseförderung und
Spracherwerb, aktuelle Literatur, deren Bedeutung und deren Einsatz
geschult und konnten im Anschluss in einer Buch- und Medienausstellung
eine Auswahl für ihr Kind treffen. Die fünfte Jahreszeit feierten wir
gemeinsam mit Eltern, Freunden, Anwohnern und dem Brühler
Kinderdreigestirn.
Besonders stolz sind wir auf die Erfüllung eines langgehegten Wunsches:
durch Spenden und Festerlöse konnten wir ein neues Außenspielgerät,
die Vogelnestschaukel, finanzieren. Während ein Teil der Eltern auf
Schnäppchenjagd auf unserem Flohmarkt unterwegs war, bauten
Mitarbeiter, Nachbarn und Eltern mit vereinten Kräften die Schaukel an
einem Tag auf. Zum Brühler Waldkindergarten entwickelte sich eine
freundschaftliche Beziehung, geprägt von gemeinsamen Besuchen und
Unternehmungen, besonders mit den Vorschulkindern. Auf der
Nikolausfeier und zum Adventskalendertürchen-Öffnen an der Fassade
des Marienhospitals führten wir mit den Kindern einen Tanz und Lieder
zum Thema „Sterne“ auf. Die Kinder der integrativen Gruppe führten hier
das Märchen „Hänsel und Gretel“ vor großem Publikum auf. Unser
Sommer- und Siedlungsfest war nach dem Projekt „Auf dem Bauernhof“
ausgerichtet und trotz widriger Wetterverhältnisse ein besonderer
Höhepunkt.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
93
Die Qualität der pädagogischen Arbeit der Einrichtung wurde auch in
2009 evaluiert und weiterentwickelt. An dieser Stelle sei allen Freunden
und Förderern der Einrichtung gedankt, insbesondere dem CaritasOrtsausschuss der Kirchengemeinde, dem St. Hubertus Schützenverein
Brühl-Heide und der Brühler Tafel.
Caritas-Frühförderzentrum Rhein-Erft
Das Caritas-Frühförderzentrum wurde 1978 als freier Trägerverein mit
kooperativer Mitgliedschaft zur Caritas gegründet. Es entstand ein ortsund familiennahes Frühförderzentrum, das seine Arbeit rasch in allen 10
Städten und Gemeinden des Rhein-Erft-Kreises aufnahm mit dem Ziel
der Früherkennung und Frühbehandlung von entwicklungsauffälligen
Kindern, die noch nicht die Schule besuchen und im Rhein-Erft-Kreis
wohnen. Die heilpädagogische Förderung zu Hause in der gewohnten
Umgebung des Kindes, die sprachtherapeutische Versorgung schwer
sprachgestörter Kinder im Zentrum sowie die pädagogisch-psychologische Entwicklungsdiagnostik bildeten den Schwerpunkt der
Frühförderarbeit.
Seit Januar 2009 wird das Frühförderzentrum unter der Trägerschaft der
Caritas geführt. Zeitgleich wurde das interdisziplinäre Team aus
Heilpädagogik, Psychologie und Sprachtherapie um die Bereiche
Ergotherapie, Kindermedizin und Physiotherapie ergänzt. Eine
interdisziplinäre Frühförderstelle gemäß der Frühförderverordnung und
des §30 SGB IX wurde eingerichtet mit dem Angebot der Komplexleistung und der interdisziplinären Diagnostik.
Kinder mit umfangreichem Förderbedarf können mit Überweisung des
behandelnden Kinderarztes und nach interdisziplinärer Diagnostik durch
die Kinderärztin sowie durch die Pädagogen und Therapeuten des
Frühförderzentrums, Heilmittel und Heilpädagogik unter einem Dach
ohne weitere Verordnung erhalten. Im interdisziplinären Team und mit
den Eltern wird ein individueller Förder- und Behandlungsplan erstellt,
der die fachspezifischen Ziele und die Art der Frühförderung festhält. Die
Kosten der interdisziplinären Frühförderung teilen sich anteilsmäßig der
Sozialhilfeträger und die Krankenkassen.
Um die Chancen auf Frühförderung zu erhöhen und die Erreichbarkeit
für alle Familien im Rhein-Erft-Kreis zu gewährleisten, ist ein niedrigschwelliges Angebot notwendig. Daher haben die Familien die
Möglichkeit, den Fahrtdienst des Frühförderzentrums zu nutzen.
Weiterhin stehen in allen Städten Familienzentren als Kooperationspartner zur Verfügung, in deren Räumen Kinder gefördert und entwicklungsdiagnostiziert sowie die Eltern beraten werden können.
Außerdem können alle Förderungen auch zu Hause stattfinden. Dort
kann die Förderung/Therapie direkt in der häuslichen und familiären
Situation erprobt werden wie z.B. Treppe steigen, Wortschatzaufbau,
Symbolerfassung, Erweiterung des Weltwissens.
Interdisziplinäre
Diagnostik und
Förderung unter einem
Dach
- Ergotherapie
- Heilpädagogik
- Kindermedizin
- Physiotherapie
- Psychologie
- Sprachtherapie
Prinzipien der
Chancengleichheit und
Niedrigschwelligkeit
94
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
Entwicklungsdiagnostik
ohne Überweisung des
Kinderarztes
Mit der offenen Anlaufstelle des Frühförderzentrums finanziert der RheinErft-Kreis ein offenes, niedrigschwelliges Beratungsangebot für Eltern, die
ein Entwicklungsrisiko bei ihrem Kind vermuten. Im Rahmen der
Anlaufstelle können Kinder, die noch nicht in der Schule sind und im
Rhein-Erft-Kreis wohnen, eine pädagogisch-psychologische Entwicklungsdiagnostik erhalten. Eine Überweisung des Kindesarztes ist nicht
notwendig. Der Förderbedarf des Kindes kann abgeklärt werden und die
Eltern können eine erste Beratung wahrnehmen. Im Berichtsjahr wurde
bei mehr als 360 Kindern eine Entwicklungsüberprüfung durchgeführt.
2009 erhielten 369 Kinder
eine Entwicklungsdiagnostik, insgesamt
459 Kinder erhielten eine
Förderung.
Förderung erhielten 459 Kinder, davon wurden 146 Kinder interdisziplinär
diagnostiziert, gefördert und therapiert. Es wurden 8.594 Fördereinheiten
erbracht und 369 Kinder erhielten eine Entwicklungsdiagnostik. Die
Kinder der Städte Bergheim, Kerpen, Frechen, Elsdorf, Bedburg und
Hürth profitierten am meisten von der Frühförderung, während die Städte
Pulheim und Wesseling eher das Schlusslicht bildeten. Brühl und Erftstadt
lagen im Mittelfeld. Insgesamt ist festzustellen, dass die standortnahen
Städte mehr Anteile an der interdisziplinären Frühförderung hatten,
während die standortfernen mehr an der mobilen heilpädagogischen
Frühförderung partizipierten. Dabei stellt sich folgerichtig die Frage,
inwieweit ein zweiter Standort für die interdisziplinäre Frühförderung im
sogenannten „Südkreis“ aus Gründen der Gleichbehandlung eingerichtet
werden sollte.
Ungleiche Zugangsbedingungen im Kreis
Ausblick 2010
Die interdisziplinäre Ergänzung durch eine Kinderärztin, eine Ergotherapeutin und eine Physiotherapeutin hat sich als deutliche Bereicherung
erwiesen. Der interdisziplinäre Austausch in Form von Absprachen,
Planung, Dokumentation und Weiterbildung gewährleistet eine Optimierung der Frühförderung insgesamt. Wenn auch die Interdisziplinarität
eine große Bereicherung darstellt, darf nicht unerwähnt bleiben, dass
interdisziplinäre Frühförderung einen erheblichen Mehraufwand mit sich
bringt. Die Erstellung der Förderpläne und Berichte, die Abrechnung mit
zwei Kostenträgern für mehr als 400 Kinder erfordert ein hohes Maß an
Organisation, Zeit und Disziplin. Im Berichtsjahr haben wir uns auf den
„Weg“ gemacht. Dabei konnten wir auf alt bewährte Pfade zurückgreifen
und haben sie zu breiten, interdisziplinären Wegstrecken ausgebaut.
Tagesgruppe in Frechen
Die Tagesgruppe in Frechen für 9 erziehungsschwierige Kinder besteht
seit 2006 in Trägerschaft des gemeinsamen Trägerverbundes der
Familienhilfe Frechen. Sie befindet sich in der Gemeinde St. Severin, in
der Straße An St. Severin 15 und hiermit zwischen dem Stadtzentrum
Frechen und den Stadtteilen Habbelrath und Grefrath. Die Gruppe ist in
einem alten Pfarrhaus mit vielen kleinen Räumen und einem großen
Garten untergebracht, die alle zusammen für den wohnlichen Charakter
des Hauses sorgen.
12 Kinder wurden 2009
in der Tagesgruppe
betreut
Im Jahr 2009 wurden 12 Kinder betreut, wobei es 3 Neuaufnahmen und 3
Abschlüsse gab. Am Stichtag 31.12.2009 standen 6 Anträge auf der
Warteliste. Die Kinder kommen nach der Schule zu Fuß in die Einrichtung
und werden zum Ende teilweise von ihren Eltern abgeholt oder verlassen
die Einrichtung eigenständig. Ein Fahrdienst ist somit nicht notwendig.
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
Dies ist eine Grundlage des Konzeptes, welches die Tagesgruppe
vorrangig für Frechener Kinder vorsieht.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt in der intensiven Arbeit
mit den Eltern. Die Erziehungsarbeit für die Kinder soll nach Ablauf des
Aufenthaltes in unserer Gruppe wieder vorrangig in Händen der Familien
liegen. Hierzu ist es wichtig, die Eltern in Erziehungs- und Alltagsfragen
intensiv zu betreuen und zu unterstützen, damit eine vollständige
Rückkehr der Kinder in die Familie möglich ist. Somit sind die
Elternarbeit, die Förderung des sozialen Verhaltens durch intensive
Gruppenarbeit und Einzelbetreuung im Alltag die wesentlichen Elemente
in der Förderung und Begleitung der Kinder. Durch die Trägergemeinschaft der Familienhilfe Frechen arbeiten wir mit den
verschiedensten Fachdiensten zusammen und halten intensiven Kontakt
zu den Schulen und dem Jugendamt der Stadt Frechen.
95
Wichtige Aufgabe:
Kindern eine
Tagesstruktur geben
Intensive Elternarbeit,
Gruppenarbeit und
Einzelbetreuung
Offene Ganztagsschule an der St. Franziskus-Schule
in Brühl - Ganztagsbetreuung Im August 2006 übernahm der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis
die Trägerschaft für den Betreuungsbereich der OGS St. Franziskus in
Brühl. Bereits im Sommer 2004 hatte die Stadt Brühl die Schulform
„Offene Ganztagsschule“ an der Katholischen Grundschule St.
Franziskus mit 75 Plätzen eingeführt. Mit Beginn des Schuljahres
2006/2007 wurde die Anzahl der Ganztagsplätze auf 100 Plätze erhöht,
ein Jahr später kamen weitere 25 Plätze hinzu. Für das Schuljahr
2008/2009 wurde eine sechste Gruppe eingerichtet, die aber zum
Schuljahresende geschlossen wurde. Inzwischen werden zwischen 125
und 135 Kinder verlässlich betreut.
Die Ganztags-Räume befinden sich überwiegend im Erdgeschoss der
Schule. Überall führen kurze Wege auf das große Außengelände. Direkt
angeschlossen an den Schulhof sind ein Spielplatz und ein Fußballplatz.
Viel Platz also zum Toben und Spielen. In fünf Basisgruppen werden
jeweils 25-27 Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren ganztags betreut. Der
Offene Ganztag kann ausschließlich von Kindern besucht werden, die
an der Franziskusschule beschult werden. Jede Gruppe hat ihre
eigenen Räume (einen Spiel- und Beschäftigungsraum und einen
Essraum, in dem auch die Hausaufgaben gemacht werden) und wird
von zwei pädagogischen Fachkräften begleitet.
Der Offene Ganztag:
Bildung, Erziehung und
Betreuung
www.sankt-franziskusschule.de
Ziele: verlässliche
Betreuung und
Förderung
Im Herbst 2007 wurde die St. Franziskus-Schule als erste Grundschule
im Kreis mit dem Gütesiegel „Individuelle Förderung“ ausgezeichnet.
Unterricht und Schulorganisation sind so gestaltet, dass der individuelle
Lern- und Bildungserfolg in den Mittelpunkt rückt.
Die Teilnahme am Offenen Ganztag ist freiwillig, jedoch sind hierzu
abgegebene Anmeldungen für ein Schuljahr verbindlich. Die schultägliche Aufenthaltszeit der teilnehmenden Kinder ist montags bis freitags
bis 15 Uhr verpflichtend. In der OGS St. Franziskus werden die Kinder in
drei Gruppen bis 16 Uhr, in einer Gruppe bis 16.30 Uhr und in einer
weiteren bis 16.45 Uhr betreut. Nach dem Unterricht kommen die Kinder
in ihre Stammgruppe, wo sie gemeinsam ein warmes Mittagessen
einnehmen. Der Nachmittag gestaltet sich mit unterschiedlichen Formen
der Hausaufgabenhilfe, Kursen und Freizeitangeboten.
Betreuung in fünf
Basisgruppen à 25
Kindern und einer
sechsten Gruppe mit
14 Kindern
96
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
Reichhaltiges
Kursangebot zur
Förderung und
sinnvollen
Freizeitgestaltung
Das reichhaltige Kursangebot macht den besonderen Reiz der Offenen
Ganztagsschule aus. Durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen
Kooperationspartnern wird ein breit angelegtes Angebot durch
kompetente Anbieter gewährleistet. Die OGS hat Kooperationsverträge
mit dem Brühler Turnverein (BTV) und der Kunst- und Musikschule
(KUMS) geschlossen. So hatten die Kinder im Jahr 2009 die Möglichkeit, sich nachmittags zwischen Trommelkursen, Judo, Geräteturnen,
Tanzen, Theater, Zirkustechniken, Malen, Bildhauern und vielem mehr
zu entscheiden.
Kooperationen mit den
Pfarrgemeinden und
Vereinen
Ebenfalls bestehen Kooperationen mit den umliegenden Kirchengemeinden und der KJG. Besonders hervorzuheben ist auch die
Kooperation mit den Modelleisenbahnern, die seit vielen Jahren ihr
Domizil in der St. Franziskusschule unter dem Dach haben. 2009 ist es
erstmals gelungen, Vereinsmitglieder dafür zu gewinnen, auf ehrenamtlicher Basis den Kindern einen Kurs anzubieten. Das Interesse der
Kinder ist sehr groß.
Förderangebote für
lernschwache und
lernstarke Kinder
Gezielte Angebote für lernschwache oder lernstarke Kinder runden das
Profil ab. Im Rahmen individueller Lernbegleitung wird der Unterrichtsvormittag mit dem OGS-Nachmittag konzeptionell und schulprogrammatisch vernetzt. SchülerInnen, für die besondere Förderschwerpunkte
ermittelt werden, erfahren auf dieser Basis eine in allen Teilbereichen
abgestimmte Einzelförderung; einerseits im Unterricht am Vormittag,
anderseits in der auf individuell ermittelten Förderplänen basierenden
Hausaufgabenbetreuung in kleinen Gruppen im Lernstudio, sowie in
Ausnahmefällen in musiktherapeutischen Maßnahmen am Nachmittag.
Zur Durchführung dieser Angebote stehen die für die Offene Ganztagsschule vorgesehenen Lehrerstunden gebündelt zur Verfügung; die
Musiktherapie wird über den Kooperationspartner Musikschule ermöglicht. Leistungsstarke Kinder werden bspw. durch den Homepagekurs
angesprochen, der sich an Mädchen und Jungen aus dem vierten Schuljahr richtet, die im Bereich Lesen/Schreiben eine besondere Stärke
zeigen. Auf den Pänz-Seiten der Schulhomepage sind Kostproben des
Kurses zu finden. Ebenso wurden die Kinder des zweiten Jahrgangs mit
einem Kurs angesprochen, der unter dem Titel „Lesen verleiht Flügel“
zum Lesen motivieren soll. Die Lesefreude wird z.B. mit Hilfe eines
Computerprogramms geweckt, in dem die Kinder ihr Bücherwissen in
Quizform überprüfen können.
Soziales Lernen in der
OGS
Soziales Lernen und soziale Verantwortung üben die Kinder in ihren
Stammgruppen. Hier können sie spielen und basteln und ihre Freizeit
verbringen. Besonderen Wert legen die Pädagoginnen auf Partizipationsmöglichkeiten der Kinder. In Kinderversammlungen und gemeinsamen Gesprächen werden immer wieder die Interessen der Kinder
erfragt und gemeinsam künftige Aktivitäten festgelegt. So entstehen
individuelle, aber auch gruppenübergreifende Ideen. Im Jahr 2009
fanden in allen Gruppen Veranstaltungen zum Thema „Erste Hilfe für
Kinder“ statt. Jedes Kind konnte ein „Pflasterdiplom“ erlangen.
Ferienbetreuung in der
OGS
Auch in den Ferien und an beweglichen unterrichtsfreien Tagen konnte
die OGS ein interessantes Programm anbieten. So erfuhren die Kinder
bei einer Besichtigung des Köln-Bonner Flughafens viel über die
Flugsicherheit, die Abfertigung der Passagiere und das Leben hinter den
Kulissen eines Flughafens. Auch der Christinenhof in Erftstadt erwies
JAHRESBERICHT 2009: FACHBEREICH KINDER- UND JUGENDHILFEEINRICHTUNGEN
sich als beliebtes Ausflugsziel. Im Sommer wurde die gemeinsame
Bustour aller Kinder zum Wildgehege in Hellenthal zum Höhepunkt des
Ferienprogramms. Neben Ausflügen ins Fußballstadion, zur Brühler
Feuerwehr, ins Schokoladenmuseum oder in den Kölner Zoo blieb aber
auch viel Zeit zum Spielen und Erholen. Viel Freude machte auch das
Planschen in den auf dem Schulhof aufgebauten Planschbecken.
Die Fortbildungen für die pädagogischen Mitarbeiterinnen im Offenen
Ganztag wurden erstmals gemeinsam mit dem Lehrerkollegium geplant
und durchgeführt. So hatten alle gemeinsam die Möglichkeit, Veranstaltungen zu den Themen „Mediation – Konfliktlösungsmöglichkeiten
mit Kindern im Grundschulalter“ und zum Thema „Elterngespräche:
zielgerichtet, effektiv und nervenschonend“ zu besuchen.
Fortbildung der
pädagogischen
Mitarbeiterinnen
97
98
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Offene Kinder- und Jugendarbeit
Ein kurzer Rückblick
In der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist die Caritas seit Ende der
sechziger Jahre aktiv. Der Caritasverband für den Landkreis Köln
errichtete damals in einem Pulheimer Neubaugebiet ein Jugendzentrum,
die erste Einrichtung dieser Art im heutigen Kreisgebiet. Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis ist einer der größten Träger von
Jugendzentren in Nordrhein-Westfalen. Er unterhält acht Einrichtungen
in verschiedenen Stadtteilen von Bedburg und Pulheim.
Kinder- und
Jugendarbeit begreift
sich als dritte
Erziehungs- und
Bildungsinstitution
Jugendzentren haben sich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten von
sozusagen „überdachten Straßenecken“ hin zu pädagogischen Freizeiteinrichtungen und sozialkulturellen Zentren entwickelt. Ein Jugendzentrum ist eben keine Einrichtung, die Räume und Personal zur Verfügung
stellt, um billige Freizeitbeschäftigung, Beaufsichtigung, Betreuung und
Bewahrung von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten. Die hier
stattfindende Kinder- und Jugendarbeit ist mehr: sie begreift sich als
dritte Erziehungs- und Bildungsinstitution neben Familie und Schule
bzw. Ausbildung. Jugendliche sollen zu Mitbestimmung und Mitverantwortung angeleitet werden. Hierzu werden Experimentierfelder benötigt,
die auch Fehler zulassen.
Die Bedürfnisse der jungen Menschen müssen aufgegriffen und entsprechende Programme entwickelt werden. Die Jugendfreizeiteinrichtungen der Caritas haben diesen Auftrag jeweils entsprechend der in
ihren Einzugsgebieten vorgefundenen Voraussetzungen umgesetzt.
Besondere Bedeutung hat hier der Aspekt Offenheit: Jeder junge
Mensch gleich welcher sozialer Herkunft, Rasse, politischer und religiöser Weltanschauung kann ein Haus besuchen, das offene Jugendarbeit betreibt. Ihr spezifisches Arbeitsfeld ist somit geprägt vom Zusammentreffen junger Menschen unterschiedlicher Herkunft, Wertvorstellungen, Verhaltensnormen und den daraus resultierenden
Spannungen und Konflikten.
Mobile Jugendarbeit in
Pulheim, Bedburg
und Frechen
Seit 1999 ist der Caritasverband in Pulheim auch Träger der so genannten „Mobilen Jugendarbeit“. Eine Stelle für die Umsetzung des dahinter
stehenden innovativen Konzepts einer aufsuchenden Jugendarbeit
wurde eigens eingerichtet. In Bedburg wurde im Oktober 2003 mit
„Mobiler Jugendarbeit“ im Rahmen einer halben Stelle begonnen. In
Frechen wird seit 2007 Mobile Jugendarbeit durchgeführt. Die Mobile
Jugendarbeit in Pulheim, Bedburg und Frechen ergänzt die „klassische“
Jugendarbeit in den Einrichtungen und versucht insbesondere
diejenigen Jugendlichen zu erreichen, die sich nicht in einer offenen Tür
aufhalten möchten. So begreift die Mobile Jugendarbeit ihre Aufgabe
neben Kontakt- und Gruppenarbeit auch darin, Jugendlichen einen
Überblick über Freizeit-, Beratungs- und Unterstützungsangebote zu
geben und gegebenenfalls Einzelfallhilfe zu leisten.
Schulsozialarbeit
Eine weitere halbe Stelle wurde 2003 in Bedburg für Schulsozialarbeit
eingerichtet, die 2009 in eine Vollzeitstelle umgewandelt wurde.
Pädagogische
Übermittagbetreuung
An Schulen in Bedburg, Elsdorf und Pulheim ist die Caritas Träger der
Pädaogogischen Übermittagbetreuung.
Die Jugendarbeit wird in der Folge für die einzelnen Städte
nacheinander betrachtet.
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
99
Offene Kinder- und Jugendarbeit in Bedburg
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit in Bedburg hat sich im Jahr 2009
nochmals erweitert. Der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. hat
in diesem Jahr erstmals auch die Trägerschaft für die Pädagogische
Übermittagbetreuung an zwei weiterführenden Schulzentren übernommen. Diese beiden Maßnahmen wurden an die Offene Jugendarbeit in
Bedburg angegliedert und begannen im Februar in Bedburg und im
November in Elsdorf. Außerdem wurde die halbe Stelle Schulsozialarbeit auf eine 100% Stelle erweitert. Die anwachsende Zahl an Beratungsfällen, die zunehmende Notwendigkeit von sozialpädagogischen
Projekten und Maßnahmen und auch die zeitlich sehr knapp bemessenen Kapazitäten der Schulsozialpädagogin für das Arbeitsfeld an Hauptschule, Realschule und Gymnasium machten diese zusätzliche
Aufstockung notwendig.
Durch diese Erweiterung hat sich die Offene Jugendarbeit nicht nur
personell und organisatorisch sondern auch in ihrer pädagogischen
Arbeitsweise verändert. Besonders durch die noch engere Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen in Bedburg konnte eine flächendeckendere und übergreifende pädagogische Arbeitsweise ermöglicht
werden. Alle Bereiche der Bedburger Jugendarbeit, d.h. die vier Jugendzentren, die Mobile Jugendarbeit sowie die Schulsozialarbeit und die
Pädagogische Übermittagbetreuung in den Schulen, stimmen ihr Programm und ihre Angebote aufeinander ab, führen gemeinsame Projekte
und Veranstaltungen durch, tauschen übergreifend Informationen aus,
führen Fallgespräche und vermitteln sich gegenseitig Kinder und
Jugendliche in die verschiedenen Bereiche. So hat sich die Offene Kinder- und Jugendarbeit in Bedburg zu einem kinder- und jugendspezifischen Netzwerk entwickelt, das die Kinder und Jugendlichen in allen
für sie relevanten Bereichen (Schule, Freizeit, Familie, Freundeskreis,
öffentlicher Raum) erreicht, um ihre Lebenssituation, Bedarfe und
Probleme übergreifend und möglichst vollständig zu erfassen und
adäquat auf diese zu reagieren zu können.
Diese übergreifende Arbeitsweise in den verschiedenen Bereichen,
auch verbunden mit dem Austausch von Personal, machte auch eine
noch intensivere Beziehungsarbeit möglich. Das gegenseitige Erleben
von Jugendlichen und erwachsenen Bezugspersonen in unterschiedlichen Zusammenhängen (z.B. Schule und Freizeitbereich) führte zu
einem besseren gegenseitigen Kennen lernen als Basis für eine stabile,
emotionale Beziehung zwischen Klient und Pädagogen. Diese Beziehung ist grundlegend für die pädagogische Arbeit, denn Erziehung im
Sinne von Unterstützung bei der Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung sowie der Vermittlung kultureller, sozialer und christlicher
Werte und politischer Bildung und vermitteln von Handlungskompetenzen in allen Lebensbereichen kann nur dann greifen, wenn der
Jugendliche das auch zulässt.
Das Jahr 2009 war in der Offenen Jugendarbeit Bedburg geprägt von
personellen Veränderungen. Es fand ein Leitungswechsel statt, alle Mitarbeiter des Teams haben ihre Arbeitsbereiche aus organisatorischen,
aber auch aus fachlichen oder persönlichen Gründen gewechselt und
neue Mitarbeiter sind, vor allem auch wegen dem Aufbau der Pädagogischen Übermittagbetreuungen, hinzu gekommen. Leider war es nicht
möglich, alle frei gewordenen Stellen nahtlos wieder zu besetzen, so
Bedburger Jugendzentren (POINT, EASY,
YOUZEE, OCHSFORD)
seit 2004 zusammengelegt mit Mobiler
Jugendarbeit und
Schulsozialarbeit –
jetzt auch Pädagogische Übermittagbetreuung
Kinder- und
jugendspezifisches
Netz entstanden
Übergreifende
Arbeitsweise machte
intensivere
Beziehungsarbeit
möglich
100
Angebote konnten trotz
veränderter Personalstruktur zum Teil weiter
ausgebaut werden
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
dass einzelne Arbeitsbereiche zeitweise unbesetzt bzw. nur mit
geringfügig beschäftigten Mitarbeiten abgedeckt werden konnten. Trotz
dieser, besonders für die Offene Jugendarbeit einschneidenden Veränderungen, konnten aber die meisten Angebote und Veranstaltungen
im Kinder- und Jugendbereich aufrechterhalten bzw. sogar zum Teil
ausgebaut werden. Auch die in den Oster-, Sommer- und Herbstferien
stattfindenden Kinder- und Jugendferienprogramme konnten, als fester
und wichtiger Bestandteil der Bedburger Jugendarbeit, weiterhin
erfolgreich durchgeführt werden.
Kinder- u. Jugendfreizeitheim Bedburg-Kaster „POINT“
POINT – größtes
Kinder- und
Jugendzentrum in
Bedburg
Veranstaltungsraum im
Keller mit Tischtennis
und Billard war 2009
besonders beliebt
Als das größte Kinder- und Jugendzentrum in Bedburg verfügt das
POINT auf drei Etagen über eine Fläche von rund 650 qm sowie eine
große Außenanlage mit Hof und Basketballanlage sowie einer angrenzenden Rasenfläche, einem Spielplatz und einem Sportplatz. Der Kommunikationsraum im Erdgeschoss ist nach wie vor der Hauptaufenthaltsraum der Jugendlichen. Ausgestattet mit einem kleinen Internet-Café
sowie verschiedenen Konsolen- und Brettspielen lädt er mit Sofaecke,
aktuellen Jugendzeitschriften und Musik dazu ein sich zu treffen und in
jugendgerechter Atmosphäre Freizeit miteinander zu verbringen und
sich konstruktiv zu betätigen.
Neben dem reichhaltig ausgestatteten Werkraum, der hauptsächlich für
spezielle Kreativangebote und bei den Ferienprogrammen genutzt wird,
war im Jahr 2009 besonders der Veranstaltungsraum im Keller des
Gebäudes bei den Jugendlichen beliebt. Ausgestattet mit 2 Tischtennisplatten und einem Billardtisch ist dieser Raum für die Besucher auch
deshalb besonders reizvoll, weil er die Möglichkeit bietet, durch einen
Notausgang unbemerkt ein und aus zu gehen und sich ungestört und
unbeobachtet zu bewegen. Leider führte diese Rückzugmöglichkeit
dazu, dass zunehmend Verstöße gegen die Regeln der Einrichtung,
Vandalismus und mangelndes Sozialverhalten zu beobachten war, so
dass der Raum nur noch in Begleitung einer Betreuungsperson von den
Jugendlichen genutzt werden konnte.
Neben dem vielfältigen Material für den Innenbereich steht den Besuchern natürlich auch verschiedenes Material für den Außenbereich, wie
Bälle, Rückschlagspiele, Diabolos, Jongliermaterial usw. zur Verfügung.
Ein besonderes Highlight waren für die Jugendlichen die vom Bedburger
Lions-Club gespendeten, kleinen Fußballtore. Diese werden aufgrund
ihrer Mobilität auch von der Mobilen Jugendarbeit und den anderen
Jugendzentren genutzt und erfreuen sich, besonders in den Sommermonaten, großer Beliebtheit.
Bis zu 40 Besucher/
-innen am Tag im
1. Halbjahr, im Herbst
bis zu 60
Insgesamt wurde der Offene Jugendbereich in 2009, besonders in der
ersten Jahreshälfte, stark frequentiert. Die Besucherzahlen lagen bis zu
den Sommerferien bei bis zu 40 Besucher/innen am Tag und nahmen
zwischen den Sommer- und den Herbstferien nochmals auf bis zu 60
Besucher/innen am Tag zu. Diese eigentlich sehr erfreuliche Entwicklung des offenen Betriebs brachte in der Praxis aber einige Probleme mit
sich. Der neue Besucherstamm setzte sich zu einem großen Teil aus
„schwierigen“, d.h. auch in der Schule bereits deutlich auffällig gewordenen Jugendlichen zusammen, die eine besondere Beaufsichtigung benötigten und verschiedene personelle Umstrukturierungen und pädago-
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
101
gische Maßnahmen nötig machten. Diese führten dazu, dass die
Besucher, die langfristig nicht willens oder in der Lage waren, sich an
die Regeln der Einrichtung und des sozialen Miteinander zu halten,
zunächst ausblieben. Gegen Ende des Jahres waren daher die
Besucherzahlen wieder rückläufig und pendelten sich auf ca. 20-30
Besucher pro Öffnungstag ein. Es ist dabei aber zu bemerken, dass sich
seither die Atmosphäre in der Einrichtung enorm verbessert hat, die
Beziehungsarbeit mit dem Klientel wieder deutlich verstärkt werden
konnte und sich nun auch wieder diejenigen Besucher im offenen
Betrieb wohl fühlen, die Schwierigkeiten haben, sich zu behaupten und
Anerkennung zu finden.
Durch notwendige
pädagogische
Maßnahmen sanken die
Besucherzahlen, aber
die Atmosphäre hat
sich verbessert
Auffallend ist auch, dass in der 2. Jahreshälfte der Anteil der Besucher
mit Migrationshintergrund deutlich gestiegen ist. Diese Entwicklung ist
ebenso positiv zu sehen, da die Besucher sich sehr gut in den Betrieb
integriert haben, inzwischen einen festen Besucherstamm bilden und zu
der oben beschriebenen, guten Atmosphäre beitragen.
Anteil der Besucher mit
Migrationshintergrund
deutlich gestiegen
Der schon im Vorjahr eingeführte Offene Kindertag hat sich mittlerweile
sehr gut etabliert und wird von immer mehr Kindern im Alter zwischen 6
und 12 Jahren besucht. Im Jahr 2009 war sogar festzustellen, dass die
meisten Kinder lieber, genauso wie die Jugendlichen, das zur Verfügung
gestellte Material selbstbestimmt nutzen und miteinander oder auch mit
den Betreuern spielen, als an einem festen Programmangebot, wie dem
betreuten Kinderprogramm, teilzunehmen. Das betreute Kinderprogramm, das parallel zum Offenen Jugendbereich im Kinderraum im 1.
Stock stattfindet, wurde daher von zwei auf einen Nachmittag in der
Woche reduziert. Ein weiterer Grund dafür, warum der Offene Kindertag
momentan mehr Anklang findet als das feste Programm, ist vermutlich
auch, dass die Kinder die ganze Einrichtung und das Außengelände an
diesem Tag „für sich“ haben und nicht von dominanteren, älteren
Besuchern eingeschränkt werden.
Offener Kindertag hat
sich gut etabliert
Im Rahmen der Aktionswoche „Bewegend nah“, einer landesweiten
Initiative des Erzbistums Köln, fand im Kinder und Jugendzentrum
POINT Anfang Juni ein besonderer Aktionstag statt. NRW-weit waren im
Vorfeld dazu von mehr als 80 Kinder- und Jugendeinrichtungen eigene
„Offenen Türen“, d.h. zur Verfügung gestellte Haus- und Wohnungstüren, mit ganz individuellen Anliegen, Aussagen und verschiedenster
kreativer Umsetzung gestaltet worden. Im Rahmen einer Wanderausstellung durch viele Städte und Gemeinden konnten die Kunstwerke der
Kinder und Jugendlichen auch im Jugendzentrum POINT bestaunt
werden. Neben der Ausstellung wurde in enger Kooperation mir den
katholischen Einrichtungen im Kreis ein vielfältiges Rahmenprogramm
mit Band- und Tanzauftritten, verschiedenen Workshops und vielen
Mitmach-Angeboten für Groß und Klein angeboten.
Ausstellung
„Offene Türen“
102
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Kinder- und Jugendtreff Kirch-Kleintroisdorf
Vielfältiges Angebot an
Sport-, Spiel- und
Kreativmöglichkeiten
Das Ochsford ist
bekannt für seine
liberale und strikt
antirassistische
Atmosphäre.
20 Stammbesucher/innen plus 12
gelegentliche pro Tag
zwischen 8-21 Jahren
Die Kinder- und Jugendeinrichtung OCHSFORD befindet sich seit 1992
auf einer Fläche von 60 qm im 1. Stock eines ehemaligen Schulgebäudes in der Ortsmitte. Ein Parkplatz, ein Hof und ein Kinderspielplatz
grenzen an. In der Nähe befinden sich ein Sportplatz mit Rasen, ein
Basketballkorb und eine Übungsfläche für Inliner und Skater. Im Hauptraum, der auch von Vereinen mit genutzt wird, gibt es eine gemütliche
Sofaecke, Tischtennisplatte, Kicker und eine Spülecke mit Theke. Im
Büro- und Lagerraum befinden sich ein Kühlschrank, Kochplatten, DVDPlayer, Playstation, PC, Musikanlage, Schränke und Regale, Gesellschafts- und Interaktionsspiele sowie Bastelmaterial.
Im Durchschnitt halten sich im Ochsford pro Öffnungstag 20 Stammbesucher/innen und 12 gelegentliche Besucher/innen im Alter von 8 bis
21 Jahre auf. Es handelte sich dabei um 96% männliche Besucher, bei
einem Ausländeranteil von 26%. Die ausschließlich männlichen ausländischen Jugendlichen unterteilten sich in albanische (30%) afghanische (26%) und türkische (28%) Kinder- und Jugendliche. Das Ochsford
ist für seine liberale und strikt antirassistische Atmosphäre bekannt.
Gemeinschaft ist im Ochsford eine gelebte und geschätzte Kultur und
somit gab es auch im Jahr 2009 keine Fälle von Vandalismus oder
Rassismus. Der bewährte Thekenbetrieb und Kioskverkauf wurde im
Jahr 2009 fortgeführt und bekam positive Resonanz. Das Angebot von
Snacks, Süßigkeiten, Getränken etc. richtete sich nach den Wünschen
der Besucher.
Jugendliche
engagieren sich
ehrenamtlich
Im Zusammenhang mit der Vernetzung des Point in Kaster ist die
ehrenamtliche Mitarbeit stark ausgeprägt. Jugendliche des Ochsfords
helfen regelmäßig und zuverlässig während der großen und kleinen
Ferienspiele der Offenen Jugendarbeit mit. Hinzu kommen einzelne
Veranstaltungen (Projekte, Sportveranstaltungen), die ebenso motiviert
von den Ehrenamtlern der Einrichtung unterstützt werden.
Kinoabende brachten
neue Besucher
Nahezu alle Angebote des Ochsford waren auch im Jahr 2009 sehr
beliebt. Unabhängig von der Art der Beschäftigung (Playstation. Kicker,
Tischtennis etc.) herrschte eine sehr faire, sportliche und wettkampfbetonte Stimmung. Besonders hervorzuheben ist, dass auch ungeübte
Spieler eingeladen wurden, an Wettkämpfen teilzunehmen und mit
integriert wurden. Hierdurch bestanden für die Besucher wenig Hemmungen, etwas Neues zu Erlernen. Als besonderes Angebot wurden
2009 Kinoabende im Jugendzentrum veranstaltet. Dieses Angebot
führte u.a. dazu, dass einige, gelegentliche Besucher die Einrichtung
nun häufiger, auch während der regulären Öffnungszeiten, aufsuchen.
Hilfe bei Hausaufgaben
und Bewerbungen
Hilfestellungen bei Hausaufgaben und Bewerbung ist nach wie vor ein
wichtiger Bestandteil der Arbeit im Ochsford. Hierbei ist vor allen Dingen
die Nutzung des PC’s mit Internetanschluss von großer Bedeutung.
Unterstützung bei Internetrecherche und die richtige Formatierung eines
Textes oder Präsentation sind häufige Anliegen. Bewerbungen wurden
im letzten Jahr nur selten im Ochsford geschrieben. Dies ergibt sich
durch die derzeit fehlende Notwendigkeit, da sich die Besucher entweder in einer Ausbildung befinden oder noch ein bis zwei Schuljahre zu
absolvieren haben.
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Durch den Umbau des kompletten Gebäudes auf der Heinsberger Str. 7
ergeben sich Veränderungen für das Jugendzentrum im Jahr 2010. Wie
und ob sich die Räumlichkeiten verändern, steht zurzeit noch nicht fest.
Ein bereits geplantes Projekt ist allerdings der Einbau einer Küchenzeile
mit Herd, Spüle und Arbeitsfläche. Dies ist dringend notwendig, da die
Jugendlichen Kochangeboten sehr positiv gegenüberstehen und die
jetzige Ausstattung dies nur sehr schwer zulässt. Neben dieser
Neuerung kommt es zu einer Modernisierung der Heizung und Fenster.
Seitens der Besucher wird eine Teilhabe bei der Gestaltung der
Einrichtung gewünscht. Durch die fehlenden Informationen über die
Veränderung der Räumlichkeiten sind allerdings noch keine konkreten
Projekte angedacht.
103
Ausblick auf 2010:
Veränderungen durch
Umbau des Gebäudes
Für 2010 sind verschiede Aktionen außerhalb des Ochsford angedacht.
Geplant sind unter anderem Ausflüge und Turniere gegen andere
Jugendzentren.
Kinder- und Jugendtreff Bedburg-Kirchherten
Im Jahr 2009 fokussierte sich der Betrieb im Kirchhertener Jugendzentrum ganz auf die jungen Besucher im Alter von 6-12 Jahren. Durch
den plötzlichen, krankheitsbedingten Ausfall der für das Jugendzentrum
verantwortlichen hauptamtlichen pädagogischen Fachkraft im Frühjahr,
wurde die Einrichtung für den Rest des Jahres von geringfügig beschäftigten Mitarbeiterinnen geführt. Zwar konnten so zunächst fast die
gesamten Öffnungsstunden beibehalten werden, die Besucherzahlen im
Jugendbereich, besonders der älteren Jugendlichen im Alter von 16-20
Jahren, gingen allerdings deutlich zurück. Dieser Umstand hing wohl vor
allem damit zusammen, dass der für die Einrichtung verantwortliche
Mitarbeiter eine sehr enge Beziehung zu seinem Klientel hatte und diese
Bezugsperson, besonders aufgrund des sehr plötzlichen Ausfalls, nicht
durch andere Mitarbeiter ersetzt werden konnte. Zwar wurde der
Freitagabend, als traditionell sehr beliebter Abend bei den älteren
Besuchern, als Öffnungstag im Jugendbereich aufrechterhalten,
allerdings wurde diese Zeit, im Vergleich zu den Vorjahren, eher für
Ausflüge, wie z.B. ins Kino oder zum Bergheimer Hubertusmarkt oder
auch für kleinere Veranstaltungen, wie z.B. Filmabende genutzt.
2009 hauptsächlich
Besucher im Alter von
6 bis 12 Jahren
Das Kinderprogramm konnte dank des Engagements der in der
Einrichtung langjährig geringfügig beschäftigten Mitarbeiterinnen mit
Erfolg und großem Zulauf zweimal in der Woche weitergeführt werden.
Zu dem bunten und vielfältigen Programm gehörten z.B. Kochangebote,
Ausflüge, Spiel-, Sport-, und Bastelangebote sowie die Beschäftigungsangebote des offenen Bereichs. Die Tatsache, dass das YOUZEE seit
dem Umzug in das neue Gebäude im Jahr 2008 nicht über ein
nutzbares Außengelände verfügt, ist nach wie vor, besonders aus
Gründen der schwierigen Beaufsichtigung rund um das Gebäude, nicht
unproblematisch. Aber auch bei schönem Wetter konnte den Kindern ein
abwechslungsreiches Programm, z.B. auf der Wiese vor dem alten
Jugendzentrumsgebäude, geboten werden. Insgesamt ist aber
festzustellen, dass sich die Kinder trotz der zum Teil beengten
Verhältnisse in dem neuen Gebäude sehr wohl fühlen und nach wie vor
das Programm mit großer Begeisterung wahrnehmen. Wie auch schon
in den letzten Jahren ist das Jugendzentrum sehr gut in den Sozialraum
Buntes und vielfältiges
Programm für Kinder
Kinder fühlen sich wohl
im neuen Gebäude
104
Anbindung an die
Gemeinde
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Kirchhertens und die Gemeinde integriert und auch mit vielen Angeboten
darauf ausgerichtet. So wurde auch in diesem Jahr wieder das
traditionelle Fest an Vatertag mitgestaltet, die Jugendzentrumsbesucher
nahmen am Tag des Gebets der Gemeinde teil und es wurde auf dem
Gelände des Pfarrheims ein großer Kindertrödelmarkt organisiert.
Kindersport gut
besucht
Auch der Kindersport, welcher in Kooperation mit der Grundschule
Kirchherten einmal wöchentlich durchgeführt wird, wurde im Jahr 2009
aufrechterhalten. Nach wie vor erfreut sich das Angebot, bei dem sich die
Kinder bei Spiel und Sport auspowern können, großer Beliebtheit.
Ausblick 2010
Für das Jahr 2010 ist geplant, mit einer neuen pädagogischen Fachkraft
besonders den Teenie- und Jugendbereich neu zu gestalten, um so auch
wieder ältere Besucher anzusprechen und ihnen zu einer sinnvollen
Freizeitgestaltung zu verhelfen.
Jugendzentrum EASY Bedburg-Mitte
Personelle
Veränderungen
schlugen sich nieder
Stammbesucher
zwischen 7 und 13
Jahren
Hip-Hop-Tanzgruppe
nach wie vor beliebt
„Kids Club“ aufgelöst
Die personellen Veränderungen in der OJA Bedburg schlugen sich besonders deutlich im Jugendzentrum EASY nieder. Im April übernahm ein
neuer Kollege den Betrieb, wurde ab Sommer aber zunehmend in der
Mobilen Arbeit eingesetzt, weil durch einen erkrankten Kollegen die
Notwendigkeit für diesen Bereichswechsel gegeben war. Leider konnte
bis Ende des Jahres keine neue Fachkraft gefunden werden, so dass die
Einrichtung geschlossen bleiben musste.
Insgesamt hat sich die Entwicklung des Jahres 2008 fortgeführt. Durch
das Auflösen und Verändern der Cliquen im Easy haben die Besucherzahlen nachgelassen. Ein kleiner Teil Stammbesucher, die regelmäßig
das Jugendzentrum aufsuchten, hat sich aber gehalten. Die Altersspanne
lag hier zwischen 7 und 13 Jahren. Ansonsten bestand ein eher
unkonstantes Publikum, wobei der weibliche Besucheranteil im offenen
Betrieb eher gering war.
Ein gut besuchtes und beliebtes Projekt war nach wie vor die regelmäßig
montags stattfindende HipHop-Tanzgruppe. Die reine Mädchengruppe
traf sich kontinuierlich und es herrschte eine angenehme, sportliche und
freundschaftliche Atmosphäre.
Zu den beliebtesten Beschäftigungen im Easy gehörten Tischtennis,
Billard und Spielkonsolen. Geplant war eine Aufbesserung des Materials,
um den Spaßfaktor beim Spielen zu erhöhen und um ein gewisses Maß
an Professionalität einhalten zu können. Eine Überholung des Billardtisches und der Tischtennisplatte standen hierbei an erster Stelle.
Der „Kids Club“ für Kinder im Alter zwischen 7 und 11 Jahren wurde im
Herbst des Jahres wegen mangelnder Besucherzahlen eingestellt. Die
Gründe hierfür liegen vermutlich im längeren Aufenthalt der Kinder in der
Schule. Gespräche mit der neuen Leitung der nahe gelegenen Grundschule mit dem Ziel einer Zusammenarbeit sind angedacht, um die
Kinderbetreuung wieder aufleben zu lassen.
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
105
Schulsozialarbeit in Bedburg
Zu Beginn des Jahres 2009 wurde die Stelle Schulsozialarbeit auf eine
100% Stelle aufgestockt. Auf Grund des zeitlichen Zugewinns und nach
Rücksprache mit allen Schulleitern konnten sowohl bereits laufende
Programmpunkte erweitert, als auch neue Programmpunkte eingerichtet
werden. Erweitert wurde:
-
Änderungen in 2009
das Beratungskonzept, mit dem neuen Schwerpunkt Beratung im Klassenverband zu Themen wie „Umgang mit Gewalt“ und „Mobbing“ für alle drei
Schulformen
die Präsenzzeit in der Realschule
die Elternberatung durch regelmäßige Gespräche im Rahmen des
Trainingsraumkonzepts
Als neue Arbeitschwerpunkte hinzugekommen sind:
-
Soziales Lernen als Unterrichtsfach in den Klassen 5 der Hauptschule
feste Eingliederung im Trainingsraumkonzept der Hauptschule (inklusive
Elternberatung bei 9-maligem Aufenthalt im Trainingsraum)
Coolnesstrainings im 8. Jahrgang der Hauptschule
Beratung von Lehrerinnen und Lehrern zum Thema Stressbewältigung und
Burn-Out-Vorbeugung (in Kooperation mit dem Schulpsychologischen
Dienst)
Kooperation mit der pädagogischen Übermittagsbetreuung
.
Herauszuheben bei den neuen Arbeitsschwerpunkten sind vor allem die
Einführung des Sozialen Lernens in den 5. Klassen und die Coolnesstrainings im Jahrgang 8. der Hauptschule. Im Rahmen des Sozialen Lernens
werden die 5. Klassen über ein Schuljahr einstündig durch die Schulsozialarbeiterin, im Team-Teaching mit der Klassenlehrerin, betreut.
Inhaltliche Schwerpunkte des Faches sind Klassengemeinschaft, Vertrauen, Gesprächsführung/Feedback und Gruppenarbeit. Diese Schwerpunkte werden durch unterschiedliche pädagogische Methoden erarbeitet
und eingeübt. Ein weiterer Vorteil des regelmäßigen Unterrichts in den 5.
Klassen ist zudem, dass die Sozialpädagogin die Klasse im Klassenverband kennen lernt und viel schneller und effektiver auf soziale
Auffälligkeiten reagieren kann.
Das Coolnesstraining für den 8. Jahrgang ist ein Anti-Gewalt-Training und
beläuft sich auf 20 Unterrichtstunden pro Klasse. Inhaltlicher Schwerpunkt
ist die Auseinandersetzung mit Gewalt und der eigenen Frustrationstoleranz. Die Unterrichteinheiten werden immer von zwei ausgebildeten
Anti-Gewalt-Trainern in Anwesenheit des Klassenlehrers durchgeführt.
Der größte Gewinn der zeitlichen Aufstockung liegt darin, dass Schüler/innen und deren Familien jetzt viel umfangreicher begleitet und betreut
werden können. Dies ist durch die hohe Resonanz aller beteiligten Seiten
im Schulleben deutlich zu verzeichnen. Die Einbindung in die Kollegien
und in das gesamte Schulleben ist viel intensiver geworden, wodurch sich
die Effektivität der Schulsozialarbeit, sowohl in der Einzelbetreuung, als
auch in der Beratung von Schülergruppen und Klassen, enorm gesteigert
hat. Die Schulsozialarbeit hat sich als fester Bestandteil des schulischen
Alltags etabliert und wird durch eine stetig wachsende Nachfrage
bestätigt.
Soziales Verhalten
lernen im 5. Schuljahr
Anti-Gewalt- und
Coolnesstraining in der
8. Klasse
Betreuung der
Schüler/innen
intensiver
106
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Mobile Jugendarbeit Bedburg
Einschneidende
personelle
Veränderungen
Auch die Mobile Jugendarbeit war von den personellen Veränderungen
der Offenen Jugendarbeit Bedburg betroffen. So hatte es erst zu Anfang
des Jahres einen personellen Wechsel gegeben und durch einen
krankheitsbedingten Ausfall musste die Mobile Jugendarbeit im Sommer
erneut von einem neuen Kollegen übernommen werden. Obwohl
besonders in diesem Bereich die Arbeit durch wechselnde
Bezugspersonen enorm erschwert wird, konnte der seit dem Spätsommer
fest für diesen Bereich zuständige Mitarbeiter sich schnell in seinen
Arbeitsbereich einarbeiten und Kontakte zu den Jugendlichen im
Öffentlichen Raum knüpfen.
Highlight 2009:
Bau einer Schutzhütte
Für die Mobile Jugendarbeit gab es 2009 ein Highlight in Bedburg: der
Bau einer Schutzhütte am Tiergarten in Kaster. Zusammen mit Jugendlichen, Mitarbeitern des Bauhofs der Stadt und dem Mobilen Jugendarbeiter wurde eine Holzhütte errichtet, um jungen Menschen einen Platz
zur Verfügung zu stellen, welcher auch bei schlechter Witterung aufgesucht werden kann. Nach Bauabschluss wurde das Gelände von vielen
Jugendlichen besucht. Hierdurch ergaben sich aber auch Schwierigkeiten, da verschiedene Cliquen aufeinander trafen, die üblicherweise
unterschiedliche Aufenthaltsorte hatten. Eine Betreuung der Schutzhütte
ist weiterhin notwendig, um vermittelnd mit den einzelnen Gruppen zu
arbeiten und ein wertschätzendes Verhalten auf dem Gelände zu
erwirken.
Regelmäßiges
Sportangebot
Seit Mitte Oktober findet regelmäßig montags von 17 bis 18.30 Uhr ein
Sportangebot in der Dreifachsporthalle des Schulzentrums statt. Zurzeit
nehmen an dem Angebot hauptsächlich Jugendliche aus Kaster und
Kirchherten teil. Für diejenigen aus Kirchherten besteht eine Abholmöglichkeit mit dem Bus des Jugendzentrum Point. Im November wurde
mit einigen Jugendlichen ein Ausflug in eine Kletterhalle unternommen.
Vor allem Ausflüge im sportlichen Bereich bekommen positive Resonanz
und werden zukünftig häufiger angeboten.
Kontakt zu Anwohnern, die auf Jugendliche im Stadtgebiet aufmerksam
geworden sind, gab es nur vereinzelt.
Ausblick 2010
In 2010 ist es vor allen Dingen wichtig, einen positiven Kontakt zu
Cliquen im Stadtgebiet herzustellen. Die vollzogene Neubesetzung der
Stelle stellt für viele Jugendliche eine schwierige Situation dar. Beziehungsarbeit, mit dem Ziel Vertrauen zu gewinnen und im Lebensraum der
Jugendlichen akzeptiert zu werden, muss neu aufgebaut und stabilisiert
werden.
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
107
Pädagogische Übermittagbetreuung
Vor dem Hintergrund der Schulzeitverkürzung im Gymnasium, des auch
in den anderen Schulformen zunehmenden Nachmittagsunterrichts in
der Sekundarstufe I und der zunehmend großen Bedeutung des
Ganztags an Schulen hat die Landesregierung ein umfangreiches
Programm zum Ausbau des Ganztagsbetriebs und einer pädagogischen
Übermittagbetreuung beschlossen.
Im Erlass der Landesregierung heißt es: „Mit dem Programm „Geld oder
Stelle“ stellt das Land ab dem 01.02.2009 den Schulen Lehrerstellenanteile
und/oder Barmittel zur pädagogischen Betreuung und Aufsicht in der
Mittagspause für alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I mit
Nachmittagsunterricht sowie auch für ergänzende Arbeitsgemeinschaften,
Bewegungs-, Kultur- und Förderangebote im Rahmen von Ganztags- und
Betreuungsangeboten zur Verfügung.“ Weiter heißt es: „Jede Schule ist
verpflichtet, an Tagen mit verpflichtendem Nachmittagsunterricht eine
Übermittagbetreuung für Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Darüber
hinaus soll sie, im Hinblick auf die Förderbedarfe und Interessen der
Schülerinnen und Schüler sowie die Bedarfe der Eltern, ergänzende
außerunterrichtliche Ganztags- und Betreuungsangebote bereitstellen.“
Im Erlass der Landesregierung wird ausdrücklich auf die Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe verwiesen: „Die enge Zusammenarbeit
von Schule, Kinder- und Jugendhilfe, Kultur, Sport und weiteren Partnern ist
eine zentrale Grundlage.“ Ein regelmäßiger Informationsaustausch aller
Erlass der
Landesregierung
Zusammenarbeit von
Schule und Jugendhilfe
Regelmäßiger
Informationsaustausch
ist wichtig
beteiligten Kooperationspartner ist für eine zufriedenstellende Arbeit und
das Gelingen der Pädagogischen Übermittagbetreuung von großer
Notwendigkeit. Hierzu zählen u.a. Evaluationsgespräche mit allen
Beteiligten, Teilnahme des/ der Koordinators/in an Lehrerkonferenzen,
Schulpflegschaftssitzungen und Elternabenden, regelmäßige Gespräche
zwischen Schulleitung und Koordinator/in.
In Abgrenzung zum Schulunterricht geht es in der Pädagogischen
Übermittagbetreuung um die Aufsicht der Schülerinnen und Schüler
während des Mittagessens, der Mittagspause und um die Unterstützung
interessengeleiteten Handelns durch Sport-, Spiel, Beschäftigungs- und
Kreativangebote und das Ermöglichen von Ruhe und Entspannung in
der verbleibenden Zeit der Mittagspause, auch „aktive Pause“ genannt.
Darüber hinaus können im Anschluss an die Mittagspause ergänzende
AG-Angebote und eine Hausaufgabenbetreuung wahrgenommen
werden. Hierzu werden geeignete pädagogische Hilfskräfte und
Honorarkräfte eingebunden. Die jeweiligen Angebote richten sich nach
den Bedürfnissen der zu betreuenden Schülerinnen und Schüler.
Ein bedeutendes Ziel der Pädagogischen Übermittagbetreuung ist die
Förderung sozialer und kultureller sowie körperlich-koordinativer und
kreativer Kompetenzen durch Sport-, Spiel-, Beschäftigungs- und
Kreativangebote. Außerdem steht das Erlernen sozialer Kompetenzen
sowie sozialer Verantwortung, sich und anderen gegenüber im Vordergrund der Arbeit. Die Schule soll als angenehmer Raum zum Lernen und
für die Freizeitgestaltung empfunden werden. Des Weiteren soll das
vielfältige AG-Angebot zur Entwicklung von Handlungskompetenzen in
neuen Lebensbereichen beitragen sowie sportliche und kulturelle
Aktivitäten fördern. Außerdem werden soziale Kompetenzen, Team- und
Konfliktfähigkeit, Toleranz, respektvolles Handeln und das Wir-Gefühl
durch gemischte Altersgruppen und Vernetzung der unterschiedlichen
Schulformen gefördert.
Ziel: Förderung
sozialer, kultureller
sowie körperlichkoordinativer und
kreativer Kompetenzen
108
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Pädagogische Übermittagbetreuung Bedburg
Seit März 2009
Pädagogische
Übermittagbetreuung
an drei Schulen in
Bedburg
Individuelle
Regelungen für jede
Schule
Schulen bieten den
Schülern Räumlichkeiten und Materialien
zur Gestaltung der
„aktiven Pause“
Im März 2009 hat der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e. V. die
Trägerschaft für die Pädagogische Übermittagbetreuung am SilverbergGymnasium, an der Städtischen Realschule und an der Arnold-vonHarff-Gemeinschaftshauptschule in Bedburg übernommen. Die Pädagogische Übermittagbetreuung umfasst sowohl das tägliche, verlässliche
Angebot außerunterrichtlicher Betreuung in der Mittagspause („aktive
Pause“), als auch die Organisation und das Angebot ergänzender
außerunterrichtlicher Ganztags- und Betreuungsangebote in Form von
Arbeitsgemeinschaften im Anschluss an die „aktive Pause“.
In der 60-minütigen Mittagspause (13.15 Uhr bis 14.15 Uhr) stehen den
Schülerinnen und Schülern unterschiedliche betreute Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung, die sich jedoch von Schule zu Schule,
aufgrund der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten, unterscheiden.
Außerdem findet die Pädagogische Übermittagbetreuung an den drei
Schulen an unterschiedlichen Tagen statt: Am Gymnasium erfolgt die
„aktive Pause“ von montags bis donnerstags aufgrund des verpflichtenden Nachmittagsunterrichts bzw. des AG-Angebots. Die Realschule
bietet die Übermittagbetreuung mit anschließenden AGs an drei Tagen
(dienstags, mittwochs, donnerstags) und die Gemeinschaftshauptschule
an zwei Tagen (montags und dienstags) an.
Die Städt. Realschule sowie die Gemeinschaftshauptschule verfügen
jeweils über einen Aufenthaltsraum, der, unter anderem, als Anlaufstelle
zu Beginn der Pause genutzt wird. In diesen Räumen steht jeweils ein
Kicker zur Verfügung, Gesellschaftsspiele können gespielt werden oder
man gönnt sich eine Ruhepause auf den Sofas. Des Weiteren können
die Schülerinnen und Schüler in beaufsichtigten Räumen ungestört ihre
Hausaufgaben erledigen. Außerdem werden die Schulhöfe für Freispiel
sowie für sportliche Aktivitäten genutzt. Hierfür stehen Spielmaterialien
zur Verfügung wie Bälle, Rückschlagspiele, Springseile etc. An der
Städt. Realschule haben sich einige Schülerinnen und Schüler der
Klassen 9 und 10 angeboten, den Schülerinnen und Schülern der
Übermittagbetreuung ehrenamtlich weitere Sportangebote, wie
Tischtennis, Ballspiele auf dem Schulhof zu ermöglichen. Sie sind für
die pädagogischen Hilfskräfte eine große Unterstützung.
Das Silverberg-Gymnasium bietet den Schülerinnen und Schülern
neben dem Schulhof, auf dem unter anderem Freispiel und Rückschlagspiele stattfinden, Räumlichkeiten, in denen Hausaufgaben erledigt
sowie Gesellschaftsspiele gespielt werden können, einen Werkraum,
eine große Eingangshalle mit Tischen und Stühlen, eine Gymnastikhalle,
in der ein offenes Sportangebot gemacht wird sowie einmal wöchentlich
eine Turnhalle, in der ein Spiel- und Sport-Angebot stattfindet. Ziel ist es
auch am Gymnasium einen Aufenthaltsraum einzurichten, in dem die
Kinder und Jugendlichen gemütlich ihre Pause verbringen können.
Dieses Vorhaben wird zu Beginn des neuen Halbjahres im Februar 2010
umgesetzt.
Landesmittel für
zusätzliche Sport- und
Spielsachen
Dank der Landesmittel aus dem Investitionsprogramm „Zukunft, Bildung
und Betreuung“, die die Pädagogische Übermittagbetreuung Ende des
Jahres 2009 zusätzlich erhalten hat, konnte das Angebot innerhalb der
„aktiven Pause“ an allen drei Schulen erweitert werden. Tischtennis-
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
109
platten, Spielmaterialien und Fußballtore wurden für die „aktive Pause“
angeschafft sowie Mobiliar für einen Aufenthaltsraum am Gymnasium,
der zu Beginn des Jahres 2010 eingerichtet werden soll.
Die Mitarbeiter, die im Rahmen der pädagogischen Betreuung
eingesetzt werden, sind sozialpädagogische Fach- und Hilfskräfte, die
durch geeignete andere Kräfte wie Übungsleiter und Ehrenamtler
ergänzt werden. Die koordinierende Leitung der Pädagogischen
Übermittagbetreuung übernimmt zusätzlich Verwaltungsfunktion.
Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit,
innerhalb der Mittagspause ein warmes Mittagessen einzunehmen. In
allen drei Schulen wurden Räumlichkeiten für die Essensausgabe
hergerichtet. Leider war das Interesse an einem nahrhaften, warmen
Mittagessen an der Gemeinschaftshauptschule von Anfang an nicht
groß, so dass die dortigen Schülerinnen und Schüler nach zwei Monaten
in den Räumen des Gymnasiums essen gingen. An der Realschule
wurde das Angebot des Mittagessens zunächst gut angenommen. Nach
Beschwerden bezüglich der Qualität und der Geschmacklichkeit des
Essens nahmen die Essenszahlen abrupt ab. Die Schülerinnen und
Schüler des Gymnasiums waren anfangs begeistert, was auch an hohen
Essenszahlen zu erkennen war. Doch auch hier war nach einigen
Monaten eine wachsende Unzufriedenheit festzustellen. Nach den
Herbstferien wurde nach Absprache mit dem Caritasverband und den
Kooperationspartnern der Caterer gewechselt. Seit diesem Zeitpunkt
sind die Schülerinnen und Schüler mit dem Essen sehr zufrieden,
dennoch sind keine steigenden Essenszahlen zu vermerken. Seit Ende
2009 findet daher die Essensausgabe ausschließlich am Gymnasium
statt.
Im Anschluss an die „aktive Pause“ werden zusätzlich zur Pädagogischen Übermittagbetreuung entsprechend des pädagogischen Konzepts
der Schulen ergänzende außerunterrichtliche Ganztags- und Betreuungsangebote (Arbeitsgemeinschaften) angeboten. Die Inhalte der AGs
sind abwechslungsreich und am Bedarf des Klientels orientiert. Für die
Durchführung werden externe Fachkräfte auf Honorarbasis eingestellt.
Somit konnten u.a. eine Hausaufgabenbetreuung an der Gemeinschaftshauptschule und der Realschule entstehen, ein Koch-Kurs, eine
Theater-AG, ein Chinesisch- und Italienisch-Kurs, eine Taekwondo-AG,
eine Tanz-AG, Gesangsunterricht, eine Tischtennis-AG, eine Sport- und
Spiel-AG, eine Internet-Schülerzeitung, ein Graphik-Kurs, eine Hip-HopAG, eine Kreativ-AG und ein Tastaturschreibkurs. Einige Angebote
finden auch schulformübergreifend statt.
Im Jahr 2010 soll die bereits bestehende und anerkannte Hausaufgabenbetreuung am Gymnasium in das System der Pädagogischen
Übermittagbetreuung integriert werden.
Des Weiteren wird stetig an der Stabilisierung der Übermittagbetreuung
sowie an einem abwechslungsreichen Angebot an Arbeitsgemeinschaften und Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der „aktiven Pause“
gearbeitet.
Sozialpädagogische
Fach- und Hilfskräfte
werden von Übungsleitern und Ehrenamtlern unterstützt
Warmes Mittagessen
wird nur am
Gymnasium gut
angenommen
Abwechslungsreiche
außerunterrichtliche
Ganztags- und Betreuungsangebote
entsprechend des
pädagogischen Konzepts der Schulen
Ausblick auf 2010
110
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Pädagogische Übermittagbetreuung Elsdorf
Seit November 2009
Pädagogische
Übermittagbetreuung
an zwei Schulen in
Elsdorf
Betreuung an drei
Tagen
Vielfältige Sport- und
Spielmöglichkeiten
Mittagessen vom Kiosk
Ruheraum soll wieder
angeboten werden
Außerunterrichtliche
Angebote
Hausaufgabenbetreuung: Unterstützung
und Anleitung zum
selbständigen Lernen
Im November 2009 übernahm der Caritasverband für den Rhein- ErftKreis e.V. die Trägerschaft für die Pädagogische Übermittagbetreuung
an der Eugen-Langen Realschule und der Reuschenberg-Hauptschule
in Elsdorf. Aus den Erfahrungen in Bedburg konnte sie einige
Arbeitsgrundlagen übernehmen. Innerhalb kürzester Zeit entstand
jedoch ein eigenständiges System, welches sich an den Bedürfnissen
der Schulen, Schüler, Schülerinnen und Eltern orientiert.
Die Pädagogische Übermittagbetreuung wird derzeit dienstags,
mittwochs und donnerstags angeboten. Sie beginnt um 13.20 Uhr mit
der Mittagspause und endet um 15.35 Uhr bei Schulschluss. Die so
genannte „aktive“ Pause dauert von 13.20 Uhr bis 14.05 Uhr. Die
Schüler können in dieser Zeit verschiedene Angebote wahrnehmen. Im
Winter standen im Foyer eine Tischtennisplatte und ein Airhockeyspiel
zur Verfügung. Mittlerweile befindet sich das Airhockey im Activityraum
und die Tischtennisplatte auf dem Schulhof. Des Weiteren können sie
Zirkusmaterialien, Rückschlagspiele, Einräder, Waveboards und
Gesellschaftsspiele ausleihen. Es werden Tische im Foyer bereitgestellt,
an denen kleine Bastelangebote stattfinden. Im Activityraum stehen
Billard, Kicker, Dart und weitere Gesellschaftsspiele zur Verfügung. Auf
dem Hof können sich die Schüler Bälle, Pedalos, Springseile und
weitere Spiel- und Sportmaterialien bei den Mitarbeitern ausleihen.
Unabhängig von der Hausaufgabenbetreuung können die Hausaufgaben vor den jeweiligen AGs erledigt werden, damit die Schülerinnen
und Schüle die Möglichkeit haben, auch an den für sie interessanten
Angeboten am Nachmittag teilzunehmen. Entsprechende Klassenräume
stehen hierfür zur Verfügung, und eine Betreuung ist ebenfalls gegeben.
Für das Mittagessen ist ein Kiosk eingerichtet worden, dessen Betrieb
sich nicht in Trägerschaft des Caritasverbandes befindet. Das Essen
kann im Speiseraum, in ausgewählten Klassenräumen der Realschule
oder an den Stehtischen im Flur eingenommen werden. Das aufsichtführende Personal sorgt dafür, dass die Kinder in Ruhe essen
können. Der Ruheraum, welcher eine Rückzugsmöglichkeit für die
Schülerinnen und Schüler bieten sollte, wurde aufgrund von
Umbauarbeiten geschlossen. Zukünftig soll jedoch eine neue
Möglichkeit geschaffen werden.
Im Anschluss an die „aktive Pause“ finden außerunterrichtliche Angebote, wie z.B. die Hausaufgabenbetreuung statt. Die Teilnahme ist
freiwillig, eine verbindliche Anmeldung erfolgt zu Beginn des Halbjahres.
Die Hausaufgabenbetreuung beginnt um 14.05 Uhr und endet um 15.35
Uhr, parallel zu den AG-Angeboten. Die Schülerinnen und Schüler
sollen in der Hausaufgabenbetreuung motiviert werden, selbstständig
ihre Hausaufgaben zu erledigen, jedoch ebenso Unterstützung beim
Lernen erhalten. Des Weiteren soll die Hausaufgabenbetreuung die
Schülerinnen und Schüler auch zusätzlich in ihren individuellen Notwendigkeiten und Bedürfnissen fördern. Dies erfolgt z.B. durch Konzentrationsübungen, gemeinsame Bastelangebote, freies Spiel etc.
Zusätzlich gibt es weitere Angebote, die sich an den Wünschen und
Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler orientieren wie freies Spiel
im Activityraum, eine Internet-AG jeweils für Anfänger und für
Fortgeschrittene, eine Koch- AG, eine Fußball- und Basketball-AG. Die
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
AG-Angebote sind fester Bestandteil der pädagogischen Übermittagbetreuung. Für das Jahr 2010 sind eine Türkisch-AG und eine
Mädchenfußball-AG geplant sowie weitere Projekte, die sich an den
Interessen der Schülerinnen und Schüler orientieren. Anzumerken ist,
dass die Hausaufgabenbetreuung wichtigster Bestandteil der
Pädagogischen Übermittagbetreuung an der Realschule ist, während die
Hauptschüler eher die offenen und festen AG-Angebote wahrnehmen.
Die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern befindet sich im
Aufbau. Es ist geplant, Gremien für einen gegenseitigen Austausch zu
schaffen. Dies ist notwendig, da die Pädagogische Übermittagbetreuung
eine neue Entwicklung im schulischen Bereich darstellt und sich die
verschiedenen Institutionen und Kooperationspartner in diesem
gemeinsamen Arbeitsfeld erst kennen lernen müssen. Derzeit wird
verstärkt daran gearbeitet, die pädagogische Übermittagbetreuung, das
System Schule, Schülerinnen und Schüler und Eltern mehr miteinander
zu vernetzen.
Die Zusammenarbeit soll zukünftig gefördert werden durch einen
regelmäßigen Informationsaustausch der Koordinatorin mit den
Schulleitern, eine Vernetzung der Übermittagbetreuung mit dem
Lehrerkollegium, Teilnahme an Lehrer- und Schulkonferenzen,
Elternabenden und Eltern- / Schulpflegschaftssitzungen. Des Weiteren
sollen regelmäßig gemeinsame Evaluationsgespräche stattfinden.
111
AGs als fester
Bestandteil der
pädagogischen Arbeit
Zusammenarbeit der
Kooperationspartner
wird weiter ausgebaut
Mobile Jugendarbeit Frechen
Mit einer Verbindung von aufsuchender Jugendarbeit; Projektarbeit,
Gruppen- sowie Gemeinwesenarbeit und Einzelfallhilfen richtet sich die
Mobile Jugendarbeit in Frechen an Jugendliche im Alter von 12 bis 27
Jahren. Im Jahr 2007 hatte die Stadt nach der Schließung des CaritasJugendtreffs am Rosmarweg zwei Stellen für die Mobile Jugendarbeit in
Trägerschaft des IB und der Caritas geschaffen. Im März 2009 gab es
nach kurzer Vakanz einen Stellenwechsel, seither betreut Stefan
Schwandorf die Jugendlichen gemeinsam mit seiner Kollegin Birgit
Schäfer vom Internationalen Bund.
Folgende Ausgangssituation fand der Sozialarbeiter im Jahre 2007 vor
und dieser Zustand ist auch in 2009 weiter aktuell: Der öffentliche Raum,
in dem sich Jugendliche bewegen könnten, wird zunehmend privatisiert,
zugebaut und reglementiert. Gleichzeitig werden Jugendliche in den
verbliebenen Nischen als Bedrohung erlebt. Dabei gehören sie ebenfalls
zur Stadt, genau wie alle anderen Bürger auch, wie z.B. das Kind auf
dem Spielplatz oder Senioren im Park. Jugendliche verbringen ihre
Freizeit mithin gerne dort, wo sie nicht unter pädagogischer Beobachtung stehen, z.B. auf Spielplätzen, Schulhöfen oder in Parkanlagen.
Dieses cliquentypische „Abhängen“ provoziert oft Konflikte mit
Anwohnern bzw. mit den von den Anwohnern hinzugezogenen Ordnungskräften. Beschwerden über Verschmutzungen, Lärmbelästigung
oder flegelhaftes Benehmen führen in der Konsequenz zu Vertreibungen
der Cliquen. Es werden stellenweise rechtlich nicht immer haltbare
Platzverweise ausgesprochen. Neben den klassischen Angeboten der
Jugendarbeit war die Stärkung von Jugendlichen an ihren selbst
gewählten Treffpunkten eine Hauptaufgabe der Mobilen Jugendarbeit
Frechen mit dem Ziel: Betreten erlaubt.
Ausgangssituation in
Frechen
112
Treffpunkte für die
Jugendlichen
Räume sollen 2010
attraktiver gestaltet
werden
Aufgaben
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Nach dem Einleben und Vertrautmachen mit den Gegebenheiten und
Treffpunkten in Frechen konnte die eigentliche Arbeit beginnen. Vorhandene Örtlichkeiten im Jahr 2009 waren in Frechen weiterhin das
ehemalige Jugendzentrum der Caritas (Rosmarhaus). Zudem kam ein
Tanzraum im Schwimmbad Herbertskaul hinzu, der für das Tanz-Projekt
genutzt wurde. In Kooperation mit der durch Frau Schäfer
durchgeführten Mobilen Jugendsozialarbeit wird der Gruppenraum im
Kuckental genutzt. Ein Raum im Haus Burggraben kann ebenfalls
weiterhin genutzt werden, im Jahr 2009 war das Verlangen der
Jugendlichen danach aber gering. Im Jahr 2010 soll versucht werden,
die Räumlichkeiten für die Jugendlichen attraktiver zu gestalten. Für
Aktionen mit Jugendlichen werden verschiedene Bolzplätze im
Stadtgebiet aufgesucht. Ebenfalls wird weiterhin das Gelände der
Hauptschule für Aktionen und Sport verwendet.
Zentrale Aufgaben der Mobilen Jugendarbeit waren und sind:
-
-
Gruppenarbeit
Gemeinwesenarbeit
Einzelarbeit
Unterstützung jugendlicher Cliquen bei der Beschreibung ihrer Interessen,
Bedürfnisse und Ideen durch Beratung und Unterstützung von Experten.
Entwickeln neuer Ansätze der Beteiligung von jungen Menschen, die nicht
zu den Stammbesucher/innen der Einrichtungen der offenen Kinder- und
Jugendarbeit gehören, gleichzeitig aber alternative öffentliche Räume
suchen, insbesondere im innerstädtischen Raum.
Politische Entscheidungsprozesse für Jugendliche transparent und erfahrbar
machen und Partizipation ermöglichen.
Jugendliche ermutigen, ihre Interessen auch öffentlich (Gremien, lokale
Presse) zu vertreten.
Entwicklung konkreter Ideen zur Schaffung und Rückgewinnung von
Jugendtreffpunkten im öffentlichen Raum
Lokale Auseinandersetzung zu zeitgemäßen Konzepten offener Kinder- und
Jugendarbeit in und außerhalb von Einrichtungen
Stärkung der Persönlichkeit Einzelner und Erweiterung der sozialen
Handlungskompetenz
Vermittlungsarbeiten, bis hin zu Hilfsangeboten
Lebensperspektiven in Konflikt und Krisensituationen aufzeigen, und bei der
Umsetzung helfen.
In den verschiedensten Lebensfragen Orientierungshilfen geben
Bei der Umsetzung stützt sich die Mobile Jugendarbeit auf die Säulen
der Gruppenarbeit/ Gemeinwesenarbeit und der Einzelhilfen. Die Säule
der Gruppenarbeit wird durch feste Gruppen in den Nachmittags- und
Abendstunden gewährleistet, die an verschiedenen Treffpunkten
stattfinden und durch speziell auf die Gruppe zugeschnittene Angebote
gestaltet werden.
Auch die Säule der Gemeinwesenarbeit wurde intensiver bearbeitet. So
sollten den Jugendlichen die Räume der Stadtteile weiter zur Verfügung
gestellt und weitere erschlossen werden, so dass die Jugendlichen
genügend Treffpunkte im Stadtgebiete haben.
Die Einzelarbeit ist flexibel angelegt und soll auch weiterhin so gestaltet
werden. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen des jeweiligen Jugendlichen. Als Treffpunkte für Einzelarbeit stehen das Büro der Mobilen
Jugendarbeit und alle anderen Treffpunkte im städtischen Raum
Verfügung. Das Angebot ist niederschwellig angelegt und grundsätzlich
für alle Fragen und Probleme offen. Die Mobile Jugendarbeit bietet
Informationen und Orientierungshilfen und bildet eine Brücke zu
weiteren Institutionen, Organisationen oder Einrichtungen.
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Ein wichtiger Punkt bei der erfolgreichen Pflege aller drei Säulen ist die
Vernetzung mit den verschiedensten Einrichtungen aus Frechen, dazu
zählen Jugendzentren – AG – Offene Tür, Jugendamt, Bliev Dran und
die Bezirks-Polizei. Aber auch ein Austausch mit anderen StreetworkEinrichtungen oder Mobilen Jugendarbeiter/innen wurde eingerichtet
und findet in regelmäßigen Abständen statt.
113
Wichtig: Vernetzung
und Austausch mit
anderen Einrichtungen
Offene Kinder- und Jugendarbeit Pulheim
Treff Sinnersdorf, Treff Geyen/Sinthern, Treff Stommeln, Pogo
Pulheim, Mobile Jugendarbeit, Nachmittagsbetreuung
Konzeptioneller Leitgedanke
Offene Jugendarbeit ist immer schon ein Spiegel gesellschaftlicher
Bedürfnisse und insbesondere zuständig für Defizite, die in der
Entwicklung von Kindern und Jugendlichen entstehen. In der heutigen
Gesellschaft müssen sich Kinder und Jugendliche in einer Umwelt
behaupten, die zunehmend schwierige Voraussetzungen bietet, sich
psychisch stabil zu entwickeln. Durch den Wandel der Jugendphase und
die objektive Verschlechterung der Lebensbedingungen und Zukunftsaussichten wird die Erfüllung der Entwicklungsaufgaben erschwert.
Gesellschaftliche und individualisierte Sozialisationsverläufe führen bei
Jugendlichen häufig zu Unsicherheiten, Desorientierung und abweichender Problemverarbeitung. Dazu kommen oft eine wirtschaftlich gespannte Situation im Elternhaus, Sprachprobleme bei Kindern und
Jugendlichen aus Familien mit Migrationshintergrund, da häufig zu
Hause nicht Deutsch gesprochen wird, sowie unvollständige oder neue
Familienkonstellationen, die eine kontinuierliche Persönlichkeitsentwicklung immer wieder in Frage stellen.
Hier versucht die Offene Jugendarbeit als niederschwelliges Angebot
Kinder und Jugendliche pädagogisch zu begleiten. Sie versteht sich als
Erziehungsinstitution neben Elternhaus und Schule. In einer übersichtlichen Gruppe, der Jugendeinrichtung, bietet Offene Jugendarbeit den
Besuchern einen Raum, in dem sie sozial agieren können. Dabei wird
ein klares Regelwerk vorgegeben. Wichtigstes „Erziehungsmittel“ ist der
Pädagoge als personelles Angebot. Kinder und Jugendliche erwarten
eine klare Positionierung, eine Meinung, um sich orientieren zu können.
Dabei hängt alles von der Qualität der Beziehung des Pädagogen zum
einzelnen Besucher ab. Erst die Anerkennung durch den Jugendlichen,
das Akzeptieren des Pädagogen als wichtigen Bestandteil seiner
sozialen Kontakte, macht es möglich, aktiv an der Entwicklung der
Persönlichkeit der Kinder bzw. Jugendlichen teilzunehmen.
Mit Beginn der Pubertät vollzieht sich die Anfangsphase eines
lebenslangen Prozesses - die Entwicklung individueller Wert- und
Normvorstellungen und die Ausbildung der eigenen Identität. Mit der
entsprechenden emotionalen Zuwendung (Person!) in dem angebotenen
Schonraum soll hier die pädagogische Zielvorstellung - die Begleitung
auf dem Sozialisationsweg hin zu einer freien, kritikfähigen und
selbstbewussten Persönlichkeit mit entsprechender sozialer Anbindung
an die Gesellschaft - erreicht werden. Die Jugendeinrichtung ist
wichtiger Ort zum Erwerb von personellen, sozialen und kulturellen
Basiskompetenzen. Insbesondere der Erwerb von Schlüsselqualifika-
Offene Jugendarbeit
Pulheim –
das sind 4 OTS und die
Mobile Jugendarbeit
114
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
tionen wie Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösungskompetenzen,
Selbstorganisation, Fähigkeit zur Selbstreflexion und interkulturelle
Kompetenz ist ein Beitrag, den Offene Jugendarbeit zur Sozialisation
von jungen Menschen mit Entwicklungsdefiziten leistet.
Institutionelles
Seit Januar 2005 gilt der Vertrag zwischen der Stadt Pulheim und dem
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V. als Träger der Jugendeinrichtungen Sinnersdorf, Stommeln, Pulheim, Geyen-Sinthern und
einer Stelle Mobile Jugendarbeit. Personell und organisatorisch sind alle
Institutionen in einem Gesamtteam zusammengefasst. Die Bedarfsanalyse an Offener Jugendarbeit in den einzelnen Institutionen führte zu
einer festen Verteilung der Mitarbeiter (6 hauptamtliche Fachkraftstellen
mit bis zu 100%) auf die Einrichtungen. Dabei ist der einzelne Mitarbeiter zugeordnet gewesen, um als kontinuierlicher und verlässlicher
Beziehungspartner die Voraussetzung für pädagogische Arbeit zu
liefern. Eventuelle Restzeit der Fachkräfte wurde in unterschiedlichen
Einrichtungen und in der aufsuchenden Arbeit angeboten. Jede
Einrichtung verfügte zusätzlich zu einer hauptverantwortlichen Fachkraft
über eine geringfügig beschäftigte Ergänzungskraft mit maximal 50
Monatsstunden.
Wirksamkeitsdialog mit
der Stadt
Abgestimmtes
Programm der
Einrichtungen in
Pulheim
Hauptzielgruppe sind
Kinder und
Jugendliche mit von
Hause aus wenig
Möglichkeiten zur
Freizeitgestaltung
Im November 2007 ist der Kinder- und Jugendförderplan der Stadt
Pulheim verabschiedet worden, der ab dem Jahr 2008 einen Wirksamkeitsdialog der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Pulheim
vorsieht. Es sind von allen Jugendeinrichtungen für 2008 3 konkrete
Ziele formuliert und schriftlich festgehalten worden. Im November
wurden die jeweiligen Vorgaben in einem gemeinsamen Klausurtag
reflektiert und entsprechend ihrer Realisierung in Prozentzahlen
dargestellt. In einem Gespräch mit dem Träger und der Stadt Pulheim
wurde das Ergebnis der Klausurtagung bestätigt und an die Politik, d.h.
den Jugendhilfeausschuss der Stadt Pulheim weitergegeben. Für das
Jahr 2009 sind wieder 3 konkrete Ziele für jede Einrichtung festgelegt
worden. Im gleichen Verfahren wird am in einer gemeinsamen
Klausurtagung evaluiert. Das Ergebnis wird dann mit dem Träger und
dem Vertreter der Stadt Pulheim diskutiert und als Gemeinschaftsergebnis in den Jugendhilfeausschuss eingebracht.
Das tägliche Programmangebot in den vier Jugendeinrichtungen wurde
auf den Bedarf der Besucher ausgerichtet und in wöchentlichen
Teamgesprächen aufeinander abgestimmt. Discos, Teeniediscos,
Konzerte usw. wurden gemeinsam terminiert, um Überschneidungen zu
vermeiden. Bei großen Veranstaltungen (Konzerte, Spielewochenenden,
Turniere) war es möglich, Personal zusammenzuziehen, um die
Veranstaltung sicher und fachgerecht zu begleiten. Reduzierungen der
Öffnungszeiten wegen Urlaub, Krankheit und Personalveränderungen
konnten durch die Zusammenarbeit der Pulheimer Jugendeinrichtungen
nahezu ganz verhindert werden.
Grundsätzlich richtete sich das Angebot der Offenen Jugendarbeit
Pulheims an alle Kinder und Jugendlichen von 10 bis 20 Jahren. Mit
einem breit gefächerten Freizeitangebot, das sowohl Kreativ-, Sport- und
Kulturangebote beinhaltet, wurden Kinder und Jugendliche aller Schulund Bildungsformen angesprochen. Tatsächlich gab es im
Einrichtungsalltag zwei Gruppen von Besuchern. Zunächst gibt es
Kinder und Jugendliche, die ganz gezielt bestimmte Angebote wahr-
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
115
nehmen, ob altersspezifische (Teeniedisco, Ferienspiele) oder spezielle
Interessen betreffende Angebote wie Computer, Herbstferienfreizeit,
Musik- und Konzertangebote, Kletterkurs, Mädchentag usw. Daneben
gibt es einen Besucherstamm, der über einen längeren Zeitraum
regelmäßig in die Einrichtung kommt. Hier sind zu Hause oft begrenzte
räumliche Gegebenheiten und fehlende Möglichkeiten zu kreativer
Freizeitgestaltung Einstieg in den Einrichtungsalltag. Dazu kommen oft
wenig gesicherte Familienverhältnisse, wirtschaftliche und soziale
Armut, die die Jugendlichen an die Einrichtung und Mitarbeiter binden.
Diese Gruppe war auch in 2008 die Hauptzielgruppe des Angebots der
Offenen Jugendeinrichtungen.
Kinder- und Jugendtreff Sinnersdorf
2009 wurde der Jugendtreff in Sinnersdorf bis einschließlich August von
einer hauptamtlichen Mitarbeiterin geleitet, welche von einem geringfügigen Beschäftigten unterstützt wurde. Im September konnte die Stelle der
2. Honorarkraft wieder neu besetzt werden, so dass sich seitdem das
Team des Jugendtreffs Sinnersdorf aus der Leiterin und 2 Honorarkräften zusammensetzt. Der Jugendtreff war montags, mittwochs und
donnerstags von 15 bis 21 Uhr für alle Jugendlichen aus Sinnersdorf
und Umgebung geöffnet. Freitags fand von 14 bis 18 Uhr der Kindertag
statt, der sich mit einem wechselnden Angebot (Kreativ-, Kochangebot,
Turniere) speziell an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren richtet, um ihnen
eine altersgerechte Beschäftigung in einem geschützten Rahmen
anbieten zu können.
Zusätzlich zum allgemeinen Angebot der Einrichtung wie Kicker, Billard,
Tischtennis, Gesellschaftsspiele, Playstation2, Computer und Internet,
Unterstützung bei Hausaufgaben sowie Bewerbungsschreiben und
Beratungsgespräche fanden in den Oster- und Herbstferien Turnierwochen im Jugendtreff statt. In den Sommerferien blieb der Jugendtreff
für den Offenen Bereich geschlossen, es fand aber für den Zeitraum von
3 Wochen eine verbindliche Ferienbetreuung für Kinder zwischen 6 und
12 Jahren statt.
Des Weiteren fanden im Laufe des Jahres gemeinsame Projekte mit den
Jugendlichen statt, es wurde unter anderem eine Homepage für den
Jugendtreff gestaltet sowie am Projekt des Erzbistums Köln „Bewegend
Nah“ teilgenommen, in dessen Rahmen die Jugendlichen eine Tür
kreativ gestaltet haben. Wie im Wirksamkeitsdialog beschrieben konnten
Jugendlichen (ab 13 Jahren) regelmäßig an Angeboten (Backen,
Turniere etc.) teilnehmen. Ebenso wurde der PC-Raum neu gestaltet.
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit fand im September, in Zusammenarbeit mit der Mobilen Jugendarbeit, ein „Tag der Offenen Tür“ statt.
Attraktionen waren unter anderem ein Kinderflohmarkt, eine Hüpfburg
sowie ein Auftritt der Jumpstyle-Gruppe „Hot Jumpers“.
Kinder- und Jugendtreff Stommeln
Der Jugendtreff Stommeln ist eine Einrichtung der Offenen Jugendarbeit
Pulheim. Der Treff ist montags und dienstags von 15 bis 21 Uhr und
mittwochs und donnerstags von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Die
verantwortliche Fachkraft ist seit fast zwei Jahren konstant geblieben,
bei den Honorarkräften gab es einige Wechsel, gegen Ende des Jahres
wurde allerdings eine weibliche Mitarbeiterin eingestellt. Die Besucher in
Öffnungszeiten:
Mo
Mi.
Do
Fr
15-21 Uhr
15-21 Uhr
15-21 Uhr
14-18 Uhr
Jugendliche gestalteten
Homepage
„Tag der Offenen Tür“
Öffnungszeiten
Mo
Di
Mi
Do
Fr
15-21 Uhr
15-21 Uhr
14-21 Uhr
14-21 Uhr
14-21 Uhr
116
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Stommeln waren meistens unter 20 Jahren, ältere Jugendliche kommen
nur sporadisch in die Einrichtung. Der Treff ist stark besucht, wobei sich
die 12- bis 15-Jährigen eher im Nachmittagsbereich in der Einrichtung
aufhalten, gegen Abend der Altersdurchschnitt auf die 16 bis 20-jährigen
Besucher steigt. Das Miteinander beider Gruppen verläuft sehr
harmonisch. Eine große Gruppe der jungen Erwachsenen besteht aus
weiblichen Besucherinnen, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind eher selten im Treff
Jugendliche
gestalteten Räume
Rege Teilnahme an
internen Turnieren
Die Renovierungsarbeiten des letzten Jahres und das Einbeziehen der
Besucher in diesen Prozess führten zu einer starken und erneuerten
Identifikation mit dem Treff. Besonders bei den weiblichen Besucherinnen wurde dieses deutlich, da eine Hälfte der Küche zu einem
gemütlichen Aufenthaltsraum umgestaltet wurde. Dieser Bereich wird
jetzt als Rückzugsmöglichkeit und zum Hausaufgaben machen stark
genutzt. Auch eine Schmuckwerkstatt, ein mehrwöchiges Angebot zum
Schmuck basteln, wurde dort mit einer großen Anzahl der Mädchen
durchgeführt. Eine erneuerte Küchenausstattung führte zu einem
regelmäßigen Kochangebot, was gerne von wechselnden Kleingruppen
in Anspruch genommen wurde. Sehr gut angenommen wurden die auf
Wunsch der Mädchen organisierten Filmnächte. Das Angebot wurde
freitags abends mit 15 Mädchen und Filmen für 16-Jährige durchgeführt
Der offene Bereich kann von allen Besuchern frei genutzt werden. Es
gibt die Standartausstattung für offene Jugendeinrichtungen (Billard,
Kicker, Tischtennis, Gesellschaftsspiele, Playstation, Internet, Brettspiele usw.) im Gebäude, viele Jüngere leihen sich einen Ball und spielen
auf dem gegenüberliegenden Fußballplatz. Es gab ein großes, internes
Kickerturnier sowie diverse Playstation und Billardturniere, an denen
sehr rege teilgenommen wurde. Der Internetzugang an den drei
Computern wird stark fürs Chatten, Hausaufgaben und Spielen genutzt
und von den Mitarbeitern sorgsam betreut.
Weihnachtsprojekt
Während der Adventszeit gab es ein Weihnachtsprojekt, das sich, von
einer Praktikantin geleitet, über acht Termine hinzog. Es wurden Kerzen
gezogen, Adventskränze gebastelt, kleine Weihnachtsmänner und
diverser Weihnachtsschmuck gemacht. Auch wurden mit jüngeren
Kindern Gedichte und Lieder eingeübt. Zum Abschluss gab es eine
große Adventsfeier mit Bazar, wo die gebastelten Dinge zum Verkauf
angeboten wurden. Es gab von den Jugendlichen gebackenen Kuchen,
Waffeln, Kaffee und Punsch und die Kinder trugen ihre Gedichte vor.
Der Nachmittag wurde sehr gut von den Jugendlichen, Eltern und
Verwandten besucht und soll im nächsten Jahr wiederholt werden.
Ferienspiele
Die Ferienspiele 2009 wurden in der zweiten Ferienhälfte angeboten.
Bis zu drei Wochen konnten die Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren an
den Ferienspielen in den Räumlichkeiten des Treffs teilnehmen. Genutzt
wurde diese Möglichkeit von 56 Kindern aus dem Pulheimer Stadtgebiet,
die meisten aus Stommeln.
Kinder- und Jugendtreff Geyen-Sinthern: Café Exil
In Geyen/Sinthern gab es im Jahr 2009 keine personelle Veränderung,
d.h. es sind eine 50 %-Stelle und eine Honorarkraft mit 46 Stunden/
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Monat in der Einrichtung tätig. Bedingt durch den längeren Schulunterricht
der Besucher wurden die Öffnungszeiten angepasst.
Schwerpunkt der Besucher waren Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren,
häufig sozial benachteiligt, etwa 50% mit Migrationshintergrund. Der
Arbeitsschwerpunkt lag auf sozialer Einzelfallhilfe, Hausaufgabenbetreuung und Freizeitgestaltung mit verschiedenen kreativen und kulturellen
Angeboten. Zielgruppenarbeit im Umgang mit PCs und Internetnutzung
wurde geleistet, insbesondere Aufklärung in den Bereichen: Datensuche,
sicheres Surfen, Chatraumbenutzung und Benutzerprofile / Datenschutz.
Ein wöchentliches Kochangebot der Honorarkraft und jeweils 2-3 Jugendlichen erfreute sich auch 2009 großer Beliebtheit. Das Erstellen eines
Rezeptheftes, aus dem Kopien für das Nachkochen zuhause mitgenommen werden konnten, wurde auch gut angenommen. Die Neugestaltung
des Tischtennisraumes und verschiedene Renovierungsarbeiten im Rahmen eines Projektes wurde mit Unterstützung vieler Jugendlicher und
Sozialstündler umgesetzt, wobei sie verschiedene handwerkliche
Bereiche kennen lernen konnten.
117
Öffnungszeiten
Di 14.30-19 Uhr
Mi 14.30-20 Uhr
Do 14.30-20 Uhr
Kochangebote und
Einblicke in verschiedene Handwerke
beim Renovieren
In den Oster- und Herbstferien gab es Turnierwochen mit den Spielen aus
dem offenen Bereich (Kicker [Einzel und Doppel], Playstation, Billard,
Poker und Tischtennis) und saisonbedingte Bastelaktionen. Es wurden
einrichtungsübergreifende Projekte mit veranstaltet wie z.B. TeenieDiscos, Konzerte, Stadtfest und verschiedene Sportaktivitäten, zu denen
Besucher aus allen Einrichtungen kamen.
Jugendeinrichtung Pogo
Die Jugendeinrichtung Pogo richtete auch 2009 montags von 13 bis 20
Uhr, dienstags, donnerstags und freitags von 13 bis 21 Uhr ein offenes
Angebot an Kinder und Jugendliche von 10 bis 20 Jahren. Mittwochs
findet in der Zeit von 13 bis 19 Uhr der Mädchentag statt. Bis zu den
Sommerferien war zunächst ab 13 Uhr ein Schülercafe für Teenies von 10
bis 15 Jahren, eine Kombination aus Hausaufgabenhilfe und betreuter
Freizeit, ein festes Angebot für die alle jüngeren Besucher. Die Hausaufgabenhilfe ist hier kein separates Angebot, sondern findet in abgetrennten Ecken innerhalb des Offenen Spielebereichs statt. Schwerpunkt
ist nach wie vor die Direkthilfe bei Referaten, Arbeitsvorbereitungen oder
Versetzungsproblemen. In 2009 machte sich die Erweiterung des Stundenplans an den Schulen in den Nachmittag bemerkbar. Der Hauptteil der
Besucher kommt ab 15 Uhr und im frühen Abendbereich.
Zukunftsorientiert sollten die Öffnungszeiten geändert und dem Bedarf
angepasst werden.
Der Offene Spielebereich kann von den Besuchern frei genutzt werden.
Außer der Standardausstattung für Offene Jugendeinrichtungen (Billard,
Kicker, Tischtennis, Dart, Gesellschaftsspiele, Playstation, Internet, Brettspiele usw.) im Gebäude verfügt die Pogo über eine große Außenanlage,
mit Fußballtoren, Basketballkorb und einem Beachvolleyballplatz. Diese
Anlage wird bei schönem Wetter auch von Jugendlichen genutzt, die
ansonsten keine Besucher der Einrichtung sind. Ergänzt wird der Offene
Spielebereich durch ein tägliches Festangebot.
Öffnungszeiten:
13-21 Uhr
Offener Spielebereich
und tägliches
Fetsangebot
118
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Besucherstruktur:
meist zwischen 12 und
16 Jahren, häufig sozial
benachteiligt, 70% mit
Migrationshintergrund
Da sich die Besuchszeiten der einzelnen Altersgruppen in 2009 grundsätzlich geändert haben, ist als Konsequenz und Reaktion auf den Bedarf
nach den Sommerferien die klare Alterstrennung aufgehoben worden. Es
gibt keine festgelegte Öffnungszeit für jüngere Besucher. Die Einrichtung
ist grundsätzlich für alle Jugendliche und junge Erwachsene bis 20 Jahre
geöffnet. Schwerpunkt der Besucher waren 2009 Jugendliche zwischen
12 und 16 Jahren, häufig sozial benachteiligt, etwa 70% mit Migrationshintergrund. Entsprechend lag der Arbeitsschwerpunkt auf sozialer
Einzelfallhilfe, Beratung und Soforthilfe in Krisensituationen.
Mädchentag
Festes Angebot in 2009 war der Mädchentag am Mittwoch. War früher die
so genannte Mädchengruppe traditionell ein Bestandteil jeder Jugendeinrichtung, ist heute der Mädchentag ein Bedarf bei Mädchen von 10 bis
15 Jahren. Sie wollen unbeobachtet und ohne Bevormundung, also
Jungenfrei, sich innerhalb der Einrichtung bewegen und ihren spontanen
Bedürfnissen entsprechend nutzen. Dabei ist weniger das Angebot
Mittelpunkt, als vielmehr der ausschließlich durch Mädchen genutzte
Raum. Klar formulierter Wunsch der Mädchen waren auch Aktionen
außerhalb der Einrichtung. Unter anderem fanden in 2009 Ausflüge in die
Schlittschuhdisco, Schwimmbad, Kino usw. statt. An 2 Wochenenden
wurden Mädchenübernachtungen mit Kochen und Filmnacht organisiert.
Dabei hatten sich jedes Mal mindestens 20 Mädchen zwischen 8 und 12
Jahren angemeldet.
Veranstaltungen
Neben den festen Angeboten im Offenen Jugendbereich mit seinen
festen Öffnungszeiten sind auch 2009 verschiedene Veranstaltungen
durchgeführt worden. Neben den schon traditionellen Konzertangeboten
„Rock in den Mai“, Rock für Toleranz und Weihnachtsfestival sind drei
Festivals mit jeweils 4 Gruppen organisiert worden. Selbstverständlich
war die Teilnahme am Local Heroes, dem kreisweiten Bandwettbewerb
mit Vorausscheidung in Pulheim und Finale in Bergheim. Leider waren die
Konzertorganisationen keine Ergebnisse der Zusammenarbeit mit der
Rockinitative Pulheim (RIP), sondern spontane Aktivitäten von Musikern,
die sich an den Organisationsaufgaben beteiligen wollten! Es war formuliertes Ziel für 2009 (innerhalb des Wirksamkeitsdialogs mit der Stadt
Pulheim) die RIP neu zu beleben und die sehr engagierten jüngeren
Musiker in den Vorstand zu integrieren.
In 2009 fanden drei Phantasiespielwochenenden, d.h. durchgängige
Spieleangebote über 2 bzw. 3 Tage statt. Auch angeboten waren mehrere
Strategiespielturniere über 2 Tage ohne Übernachtung. Zusätzlich wurden
in 2009 6 interne Magicturniere durchgeführt, an denen jeweils
mindestens 20 Besucher aus unserem Klientel teilnahmen.In 2009 fand
zum zweiten Mal im Februar unser Hallenfußballnachtturnier für
Jugendliche bis 20 Jahren statt. Nach den Sommerferien gab es für 12-16
Jährige ein alternatives Fußballturnier auf der Schwimmbadwiese
gegenüber der Einrichtung. Dies fand auch im zweiten Jahr statt.
Ferienspiele
Insgesamt nahmen 824
„Wochenkinder“ über 4
Wochen verteilt an 2
Standorten für 1-3
Wochen teil.
In 2009 wurde das in 2007 eingeführte Konzept für die Ferienspiele
fortgeführt. Bis zu drei Wochen konnten Pulheimer Kinder im Alter von 612 Jahren teilnehmen. Insgesamt 824 Wochenkinder sind angemeldet
worden. Um allen die Teilnahme möglich zu machen, fanden die
Ferienspiele an zwei Standorten statt. Außer der Pogo wurde der
Ganztagsschulbereich der Grundschule Dietrich-Bonhoeffer für vier
Wochen eingesetzt. Mit zentraler Planung, Schulung der Betreuer und
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Organisation (Programmgestaltung, Busfahrten, Essen usw.) wurden die
Ferienspiele mit insgesamt 56 Betreuern sehr erfolgreich durchgeführt.
In der zweiten Woche der Herbstferien 2009 wurde in Zusammenarbeit
mit dem Jugendamt Pulheim und dem Zirkus Zapp Zarapp eine Ferienbetreuung für Kinder von 8-12 Jahren durchgeführt. Insgesamt 100 Kinder
konnten an 5 Tagen mit den Zirkuspädagogen des Zirkus Zapp Zarap und
Betreuern des Jugendzentrums Pogos Kunststücke, Clownsnummern,
Sketche und Tänze einüben. Am 6. Tag fanden zwei Vorführungen (je 2
Stunden) in realer Zirkusatmosphäre statt.
In Zusammenarbeit mit der Mobilen Jugendarbeit Pulheim wurde ein
Konzept zu Internetrisiken als Präventionsarbeit entwickelt. Das Konzept
richtet sich an Klassen der 5. und 6. Jahrgangstufe aller weiterführenden
Schulen. In zwei Unterrichtstunden wird mit den Schülern mittels Medienkarten, Filme, einer Talkshow und Diskussionsrunden Verhaltensregeln
zum Thema Internetrisiken entwickelt. Ziel ist es, die Jugendlichen zu
diesem Thema zu sensibilisieren und sie stark zu machen, ihre Privatsphäre im Internet zu bewahren. Im Dezember 2009 wurde das erste Mal
das Konzept in den 5. und 6. Klassen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Pulheim durchgeführt. In 2010 (Thema des Wirksamkeitsdialog
2010) soll das Konzept an weiteren Schulen durchgeführt werden.
Seit 2007 besteht eine Zusammenarbeit mit dem Paten-Projekt-Pulheim,
die auch in 2009 weitergeführt wurde. Innerhalb des Paten-Projektes werden Jugendliche und junge Erwachsene, die kurz vor dem Schulabschluss stehen oder keinen Schulabschluss erlangt haben, an pensionierten Geschäftleuten als Paten weitervermittelt. Die Paten setzen sich
persönlich mit den Jugendlichen auseinander und schreiben mit ihnen
gezielt Bewerbungen und vermitteln Vorstellungsgespräche und/oder
Ausbildungsstellen. Auch in 2009 gelang es, Jugendliche durch das
Patenprojekt an Firmen zu vermitteln und ihnen eine Ausbildungsstelle zu
beschaffen.
119
Zirkusprojekt
Konzept zu
Internetrisiken als
Präventionsarbeit
Patenprojekt
Mobile Jugendarbeit Pulheim
Mit der Verknüpfung von aufsuchender Jugendarbeit, Einzelfallhilfe, Gruppen- und Gemeinwesenarbeit richtet sich die Mobile Jugendarbeit
schwerpunktmäßig an Kinder und Jugendliche im Alter von 10-21 Jahren.
Im Rahmen aufsuchender Arbeit bietet die Mitarbeiterin Kindern und
Jugendlichen an ihren Treffpunkten Unterstützung und Hilfe in den
unterschiedlichsten Lebensbereichen an. Neben Gesprächs- und Beratungsangeboten vor Ort beinhaltet dies insbesondere eine Unterstützung
der Jugendlichen bei Umsetzung ihrer Wünsche und Interessen im Freizeitbereich. Im Rahmen von Gemeinwesenarbeit ist die Mobile Jugendarbeit mit unterschiedlichen Institutionen im Stadtgebiet wie Schulen,
Vereinen und Kirchen etc. vernetzt und wirkt bei Organisationen und
Durchführungen von Jugendprojekten mit. Als Anlaufstelle stehen der
Mobile Jugendarbeit ein Bus sowie Räumlichkeiten im Jugendtreff
Sinnersdorf zur Verfügung.
Übergeordnetes Ziel Mobiler Jugendarbeit ist die Verbesserung der
Lebenswelt Jugendlicher. In Hinblick auf den öffentlichen Raum gilt insbesondere Prozesse der Ausgrenzung und Stigmatisierung von Jugendlichen zu verhindern oder zu verringern. Entsprechend ist die Förderung
Verknüpfung von
aufsuchender
Jugendarbeit,
Einzelfallhilfe,
Gruppen- und
Gemeinwesenarbeit
120
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
gesellschaftlicher Akzeptanz und Toleranz gegenüber Jugend und
Jugendkultur von zentraler Bedeutung. Hieraus ergeben sich direkt die
Aufgaben der Mobilen Jugendarbeit:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Zwei Ansätze:
- Aufsuchende
Jugendarbeit
- Projektarbeit mit
Kooperationspartnern
Gestaltung eines an Jugendinteressen orientierten Freizeit-, Kultur- und
Beratungsangebotes im Gemeinwesen
Erhaltung, Eröffnung und Zurückgewinnung von öffentlichen Räumen
bzw. Rückzugsräumen für Jugendliche
Interessenvertretung von Jugendgruppen und -cliquen
Stärkung der Persönlichkeit Einzelner und Erweiterung der sozialen
Handlungskompetenz
Vermittlung von Hilfsangeboten
Orientierungshilfen bei verschiedensten Lebensfragen
Unterstützung bei der Umsetzung von Lebensperspektiven sowie in
persönlichen Konflikt- und Krisensituationen
In der konkreten Umsetzung basierte die Mobile Jugendarbeit auf zwei
wesentlichen Ansätzen, der „aufsuchenden Arbeit“ und die „Projektarbeit“
mit unterschiedlichen Kooperationspartnern. Vor diesem Hintergrund
übernahm die Mobile Jugendarbeit vielfältige Aufgaben aus sich zum Teil
überschneidenden Tätigkeitsbereichen:
ƒ
ƒ
ƒ
unmittelbare personenbezogene Angebote
infrastrukturelle Tätigkeiten
Querschnittsfunktionen
Die Umsetzung basiert dabei auf den Methoden der Einzelfallhilfe, der
Gruppenarbeit und der Gemeinwesenarbeit. Im Rahmen der Vernetzungsarbeit gab es im Jahr 2009 wie im vergangenen Jahr verschiedene
Freizeitangebote in Kooperation mit der Förderschule in Brauweiler
(Freizeitgestaltung mit einer Gruppe von acht Jugendlichen im Alter von
15-17 Jahren) und Beratungsangebote in Kooperation mit der Realschule
in Pulheim (an zwei Tagen der Wochen für zwei Schulstunden bietet die
Mitarbeiterin der Mobilen Jugendarbeit Beratung an). Seit August 2009
findet dazu ein regelmäßig stattfindendes Freizeitangebot mit acht
Schülerinnen und Schülern der Klasse 6 und 7 der Realschule statt.
Seit Mai 2009
Übermittagbetreuung
Zusammenarbeit mit
KJG Stommeln /
Stommeler Busch
Sportnacht und
Soccer-Turnier
Seit Mai 2009 arbeitet die Mitarbeiterin der Mobilen Jugendarbeit in der
Pädagogischen Übermittagbetreuung in der Hauptschule gemeinsam mit
anderen Mitarbeitern der Offenen Jugendarbeit.
Eine weitere Zusammenarbeit im Jahr 2009 besteht zwischen, der KJG
Stommeln/Stommelerbusch. Seit Anfang des Jahres 2009 gibt es montags ein neues regelmäßig stattfindendes Angebot mit wechselndem
Programm im Jugendtreff im Stommelerbusch. Das Dienstagsangebot
wird, wie in den Jahren zuvor, weiterhin durchgeführt. Im Jahr 2009
wurden zusätzlich Partys und Tanzwettbewerbe in der Einrichtung
durchgeführt.
Seit Januar 2009 wird die Sportnacht in Pulheim durchgeführt. Dieses
Projekt findet einmal im Monat freitags von 21:00-0:00 Uhr statt und
richtet sich an alle Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren. Die Mobile
Jugendarbeit arbeitet hier mit der Realschule Pulheim, dem Gymnasium
Pulheim und dem Pulheimer Sport Club sowie dem Jugendamt zusammen. Ca. 60 Jugendliche aus allen Schulformen besuchen regelmäßig die
Sportnacht. Im April 2009 kooperierte die Mobile Jugendarbeit mit allen
weiterführenden Schulen im Stadtgebiet, dem Jugendzentrum Zahnrad in
Brauweiler und RWE bei der Durchführung eines Cage-Soccer-Turnieres
auf dem Kultur-und Medienzentrum-Platz in Pulheim.
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
121
Seit Ende 2007 findet eine Vernetzung zwischen den Beratungslehrern
des Gymnasiums in Pulheim und der Mitarbeiterin der Mobilen
Jugendarbeit statt. Auch 2009 besteht diese Zusammenarbeit. Die
Kooperation mit der Bürgerinitiative „Netzwerk Buntes Pulheim“, welches
sich gegen Rassismus und Gewalt stark macht, setzte sich fort. Im Mai
führte die Mobile Jugendarbeit mit dem Netzwerk ein Fußballturnier
„Pulheim kickt - Fußball für mehr Toleranz“ für alle Kinder und
Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 20 Jahren.
Vernetzung mit Schule
und Kooperationen
Es wurden Präventionskonzepte zu den Themen Alkohol und Computer
erstellt. Die Durchführung des Alkoholkonzeptes, gemeinsam mit einer
Mitarbeiterin des Jugendamtes, fand 2009 in den 7. Klassen der
Realschule in Pulheim statt. Das Konzept zum Thema Computer wurde
gemeinsam mit einer Mitarbeiterin der Offenen Jugendarbeit erstellt und
in den 5. und 6. Klassen des Gymnasiums vorgestellt. Zur Vorbereitung
wurde eine Fortbildung zu Computernutzung und Internet besucht.
Präventionsprojekte zu
den Themen Alkohol
und Computer
Auch 2009 fanden regelmäßig Skateveranstaltungen statt, insbesondere
Ausflüge in die Skatehalle in Köln-Kalk und den Skatepark in Dormagen.
Von April bis September wurde ein Skate-Event in Pulheim ins Leben
gerufen. In diesem Zeitraum wurden Skaterampen auf Schulhöfen in
Pulheim und Umgebung für eine ganze Woche aufgebaut. Es gab
Standorte in Sinnersdorf, Stommeln, Brauweiler, Dansweiler, Geyen/
Sinthern und Pulheim. An allen Standorten wurde ein Sicherheitstraining
von einem Diplomsportlehrer angeboten. Während der Sommerferien
fand das Summer-Skaten auf dem Rollhockeyplatz in Zusammenarbeit
mit einem Diplomsportlehrer an 5 Tagen mit Abschlussgrillen statt. Durch
die Events kam es zu neuen Kontakten mit Jugendlichen und zu weiteren
Ausflügen zu Skateparks. Ein weiteres Angebot war der zweimal
wöchentliche Kletterkurs, an dem sich 8 Jugendliche beteiligten. Im Juni
organisierte die Mobile Jugendarbeit wie im Vorjahr, gemeinsam mit den
Teilnehmern eine 2-tägige Kletterfahrt nach Nideggen.
Skateveranstaltungen
In den Weihnachtsferien wurde ein 3-tägiger Gesundheitsworkshop für
Kinder und Jugendliche in Kooperation mit dem Jugendtreff Sinnersdorf
organisiert. Ein neues Angebot für die Oster- und Herbstferien ist das
Fußballcamp 10 - 15 Jährige. Beide Camps daueren 4 Tage und wurden
von 2 Fußballtrainern, die an der Sporthochschule studieren, durchgeführt. Die Camps wurden von 20 Teilnehmern besucht und werden
zukünftig wieder in den Ferien angeboten.
Ferienangebote
Die aufsuchende Jugendarbeit, d.h. Kontaktaufnahme und Beziehungsarbeit zu Jugendlichen an informellen Treffpunkten im öffentlichen Raum
erfolgt mittels Angebot eines Mobilen Treffs. Um den Jugendlichen ein
offenes Spiel-, Sport-, Beschäftigungs- und Beratungsangebot anzubieten, besitzt die Mobile Jugendarbeit dank einer Spende seit 2006 einen
Kleinbus mit 9 Plätzen, der dem Angebot entsprechend umgestaltet
werden kann. Zur Personenbeförderung bei Ausflügen oder Freizeitangeboten steht der Bus zur Verfügung. Für den Einsatz vor Ort fungiert
der Bus als Mobiler Treff, der mit Heizung, Tisch, Stühlen und vielfältigem
Beschäftigungsmaterial ausgestattet ist. 2009 gab es an den Grundschulen in Stommeln und Geyen/Sinthern solche offenen Angebote für
Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus ist der Einsatz des Busses eine
wirksame Maßnahme im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit.
Aufsuchende Arbeit
Kletterkurs
122
JAHRESBERICHT 2009: OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT
Pädagogische Übermittagbetreuung Pulheim
Pädagogische
Übermittagbetreuung
an der Gemeinschaftshauptschule Pulheim
Im Mai 2009 übernahm der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
die Trägerschaft für die Pädagogische Übermittagbetreuung an der
Gemeinschaftshauptschule in Pulheim. Das Angebot findet an zwei
Tagen in der Woche statt. Die Übermittagsbetreuung wurde von einer
Mitarbeiterin des Jugendzentrums Pogo bis Mai 2010 geleitet. Seit
diesem Zeitpunkt hat die Mitarbeiterin der Mobilen Jugendarbeit des
Caritasverbandes die Leitung übernommen. Die Übermittagsbetreuung
orientiert sich stark an den Bedürfnissen der Schulen, Schüler,
Schülerinnen und Eltern.
Angebot an 2 Tagen
pro Woche
Die Pädagogische Übermittagbetreuung wird derzeit montags und dienstags angeboten. Sie beginnt um 13.25 Uhr mit der Mittagspause und
endet zu Beginn des Unterrichts um 14.30 Uhr. Die Schüler können in
dieser Zeit unterschiedliche Angebote wahrnehmen. Während des
Angebotes können folgende Räumlichkeiten genutzt werden: Turnhalle,
Aula und der Aufenthaltsraum, in welchem ein Essensangebot stattfindet.
Sportliche Aktivitäten
und offene Bereiche
In der Turnhalle werden sportliche Aktivitäten wie Tischtennis, Basketball
und Fußball angeboten, die von zwei Mitarbeitern des Caritasverbandes
betreut werden. Für das neue Schuljahr 2010 wird ein Sportlehrer an
diesem Angebot teilnehmen. Die Aktivitäten in der Turnhalle werden in
der Regel von etwa 40 Schülerinnen und Schülern genutzt. In der Aula
der Schule befindet sich der „Offene Bereich“. Hier stehen den Schülern
und Schülerinnen ein Tischkicker, Gesellschaftsspiele, Dart, eine
Musikanlage und eine gemütliche Sitzecke zur Verfügung.
Betreuung und
Hausaufgabenunterstützung
Die Sitzecke wird hauptsächlich zum Ausruhen und Musik hören genutzt.
In der Aula sind in der Regel zwei Mitarbeiter, die die Schüler und
Schülerinnen betreuen. Sie geben, neben den Freizeitaktivitäten, auch
Unterstützung bei den Hausaufgaben und bieten nach Bedarf kreative
Angebote, wie Basteln und Malen an. Für die Hausaufgabenbetreuung
und die Kreativangebote stehen den Jugendlichen eigens Tischgruppen
zur Verfügung. Für das Mittagessen ist ein Kiosk eingerichtet worden,
dessen Betrieb sich nicht in Trägerschaft des Caritasverbandes befindet.
Der Kiosk befindet sich in einem ungebauten Klassenraum, indem es
auch genügend Sitzmöglichkeiten gibt, so dass die Schüler und
Schülerinnen in Ruhe essen können. Das Essensangebot wechselt
regelmäßig, wobei die Jugendlichen zwischen warmen und kalten
Speisen auswählen können.
Versorgung mit
Mittagessen über ein
Kiosk
Ausblick 2010
Weiterer Ausbau der
Zusammenarbeit und
Vernetzung zwischen
Schule und
Jugendarbeit geplant
Für das Jahr 2010 sind eine Holz-AG in der Werkstatt der Hauptschule
und weitere Projekte, die sich an den Interessen der Schülerinnen und
Schüler orientieren, geplant. Die Zusammenarbeit mit den
Kooperationspartnern befindet sich im Aufbau. Im neuen Schuljahr soll es
zu regelmäßig stattfindenden Reflexionsgesprächen zwischen den
Kooperationspartnern Schule und Jugendarbeit kommen. Diese
Austauschtreffen sind notwendig und sinnvoll, da die Pädagogische
Übermittagbetreuung eine neue Entwicklung im schulischen Bereich
darstellt und sich die verschiedenen Institutionen und Kooperationspartner in diesem gemeinsamen Arbeitsfeld erst kennen lernen
müssen. Die Mitarbeiter der Offenen Jugendarbeit in Pulheim sehen es
als sehr wichtig an, dass es zu einer guten Vernetzung und
Zusammenarbeit zwischen den Institutionen Schule und Jugendarbeit
kommt und diese in der Zukunft ausgebaut wird.
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
123
Stabsstellen
Controller
Der Controller ist der interne Unternehmensberater des Caritasverbandes. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es seine
Aufgabe, dem Unternehmen den Weg in die Zukunft zu weisen, denn
Soziale Arbeit und Pflege stehen heute mehr denn je in der Spannung
zwischen dem Einsatz für den Klienten und Bewohner und den dazu zur
Verfügung stehenden finanziellen Mitteln. Auch wenn der Caritasverband im Gegensatz zu Unternehmen der freien Wirtschaft nicht das
Ziel der „Gewinnmaximierung“ verfolgt, so ist doch die Sicherung der
Wirtschaftlichkeit aller Einrichtungen eine notwendige Voraussetzung
dafür, dass es den Caritasverband und seine sozialen Dienstleistungen
auch in Zukunft gibt.
Die Sicherung der Wirtschaftlichkeit obliegt vor allem der Geschäfts-,
Abteilungs- und Fachbereichsleitung, aber natürlich auch den einzelnen
Einrichtungsleitern. Gerade im Bereich der Pflege ist eine flexible Anpassung an die sich schnell verändernden Rahmenbedingungen essentiell, um dieses Ziel zu realisieren. Mit der Entwicklung eines Berichtswesens wurde allen Verantwortlichen ein Instrument zu Verfügung gestellt, das die hierzu erforderlichen Daten zusammenträgt und kurzfristige Entscheidungen auf eine solide Grundlage stellt.
Controller:
Jens Schneider
02233/ 79 90 851
Sicherung der
Wirtschaftlichkeit
Ziel dieses Berichtswesens ist die frühzeitige Erkennung von Risiken,
die das „normale“ Geschäft der Einrichtungsleitungen mit sich bringt. Um
auch die langfristigen Chancen und Risiken des Caritasverbandes in
den Blick zu nehmen, wurde ein Risikomanagementsystem konzipiert.
Das für die Pflege des Systems verantwortliche Projektteam beschäftigt
sich mit der fachbereichsbezogenen Erfassung und Bearbeitung der
zukünftig zu erwartenden Risiken. Im Fokus stehen unter anderem die
Bewertung ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und die Formulierung von
Handlungsanweisungen.
Ziele des Berichtswesens
Weitere Tätigkeiten bestehen u.a. in der Vorbereitung von Pflegesatzverhandlungen sowie der Festlegung der jährlichen Einrichtungsbudgets
in einem Wirtschaftsplan. Durch die Ermittlung von Gewinnschwellen
wird die wirtschaftliche Durchführung der vielfältigen Projekte innerhalb
des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis sichergestellt.
Pflegesatzverhandlungen
Das oben beschriebene Tätigkeitsfeld wird ergänzt durch verschiedene
laufende Aufgaben aus dem Bereich der Geschäftsführung.
Risikomanagement
Budgetierung
Gewinnschwellenanalyse
124
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
Stabsstelle Qualitätsmanagement
Qualitätsmanagement:
Elisabeth SchumacherMüller
02233/ 79 90 820
Unser Qualitätsmanagement versteht sich als koordinierte Ausrichtung
und Steuerung aller Prozesse auf die definierten Qualitätsziele hin. Das
Qualitätsmanagementsystem dient der Sicherung und Fortentwicklung
der Arbeit in allen stationären Altenhilfeeinrichtungen und Sozialstationen unseres Verbandes. Wir streben einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess an, der die Qualitätsentwicklung in unseren
Einrichtungen langfristig sichert. Durch regelmäßige Selbstauswertung
und Audits werden die Ergebnisse unseres Handelns kontrolliert, ggf.
korrigiert und weiter verbessert.
1. Fachbereich Stationäre Altenhilfe
Ethische
Fallbesprechung
Projekt Beurteilung der
Ergebnisqualität
Benchmarking-Projekt
Expertenstandard
implementiert
Mit der Einführung der „Ethischen Fallbesprechung“ wurde 2009 begonnen. Diese Fallbesprechung dient als Instrument, um ethische Probleme
bzw. Fragestellungen zu analysieren und unterschiedliche Wertvorstellungen abzuwägen, zu begründen und eine Gewichtung darzustellen.
Für jede Einrichtung wurde ein Mitarbeiter als Ansprechpartner für Ethik
und ethische Fallbesprechung geschult.
Eine unserer Einrichtungen beteiligt sich am Projekt „Entwicklung und
Erprobung von Instrumenten zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der
stationären Altenhilfe“, durchgeführt und begleitet vom Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG ).
Im Rahmen des Projektes „Benchmarking“ wurden für die Bereiche
Hauswirtschaft und Küche verstärkt Austausch- und Schulungseinheiten
durchgeführt mit dem Ziel, sich an den „Best practice“-Beispielen zu
orientieren und diese weiter zu entwickeln.
Der neue Expertenstandard „Die Pflege von Menschen mit chronischen
Wunden“ wurde in allen Einrichtungen implementiert und weitere Fachkräfte als Wundexperten ausgebildet.
Der MDK führte 2009 in 7 Einrichtungen eine Qualitätsprüfung durch.
Diese Prüfungen wurden alle nach dem neuen System mit Transparenzbericht und Notengebung durchgeführt.
2. Fachbereich Ambulante Pflege
Wundexperten
EDV-gestützte
Pflegeplanung
Der Expertenstandard „Die Pflege des Menschen mit chronischen
Wunden“ wurde in Form von Leitlinien und entsprechenden Schulungen
in allen Sozialstationen eingeführt und implementiert. Zudem wurden
weitere Fachkräfte zu Wundexperten nach ICW (Initiative chronischer
Wunden) in Form einer mehrtägigen Fortbildung qualifiziert.
Die Einführung der EDV-gestützten Pflegeplanung hat im 2. Halbjahr
begonnen. Hierzu wurden alle Bezugspflegefachkräfte von der Firma
Euregon geschult. Die komplette Umstellung der Pflegedokumentation
soll bis September 2010 abgeschlossen sein.
Der MDK führte 2009 in 2 Sozialstationen eine Qualitätsprüfung durch.
Diese wurden noch nach dem ursprünglichen Schema durchgeführt,
ohne den Transparenzbericht mit entsprechender Noten.
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
125
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Auch soziale Dienste und Einrichtungen sind darauf angewiesen, über
ihre Tätigkeiten zu informieren und hierfür die Medien zu nutzen oder
eigene Medien zu schaffen. Hilfesuchende stehen inzwischen einer
schier unübersehbaren Fülle von Angeboten gegenüber, die niemand
mehr überblicken kann. Die Caritas steht heute außerdem verstärkt vor
der Aufgabe, sich gegenüber anderen Anbietern - konfessionellen wie
nichtkonfessionellen - abzugrenzen und in diesem Zusammenhang an
ihrem Image in der Öffentlichkeit zu arbeiten. Selbst innerhalb des
rasant gewachsenen Verbandes mit seinen rund 1500 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern sowie etwa ebenso vielen ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfern bestehen Informations- und Kommunikationsdefizite.
Eine gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit soll also dazu beitragen, die
Einrichtungen und ihre Leistungen intern wie extern bekannt zu machen
und das gute Image der Caritas in der Öffentlichkeit zu fördern bzw. zu
erhalten. Seit 1996 verfügt der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis
e.V. über eine halbe Stelle für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die
den Informationsfluss nach außen ebenso wie nach innen pflegen soll.
Die Aufgabenbereiche erstrecken sich von der Pressearbeit und der
Internen Kommunikation über die Herausgabe eigener Broschüren,
Faltblätter bis hin zur Anzeigen-Werbung, Veröffentlichungen im Internet
und Pflege der eigenen Homepage. Auch die Anwendung der Gestaltungsrichtlinien des Deutschen Caritasverbandes in eigenen Publikationen und Schreiben der Einrichtungen zu fördern, gehört dazu. 2009
wurde eine Rundum-Erneuerung der Homepage mit gemeinsamenm
Auftreten innerhalb des DiCV abgeschlossen, die diese barrierefrei
werden lässt.
Zur Pressearbeit zählen Pressegespräche, die eigene Berichterstattung
über neue Entwicklungen, Eröffnung neuer Einrichtungen und Veranstaltungen mittels Pressemitteilungen, die Beantwortung von PresseAnfragen und die Beobachtung der Medienresonanz. Hierfür werden
Presseausschnitte gesammelt und Pressespiegel angefertigt.
Als Medium der „internen Kommunikation“ hat sich die 1996 ins Leben
gerufene Mitarbeiterzeitung „Caritas im Rhein-Erft-Kreis“ etabliert. Durch
Verteilung an Pfarrgemeinden, Rathäuser und Versand an Vertreter der
Sozialverwaltung und Politik hat sie auch Außenwirkung erlangt. In der
Verbandszeitung werden Dienste und Aktivitäten des Verbandes und der
Ehrenamtlichengruppen herausgegriffen und in Berichten, Nachrichten
und Reportagen dargestellt. Außerdem gibt es Rubriken wie
Mitarbeitersteckbriefe, Verbandsnachrichten, Ehrenamtlichen-Initiativen,
Personalien und Jubiläen. Im Terminkalender können alle Einrichtungen
und Dienste Veranstaltungen ankündigen und so anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich machen. Die Zeitung erscheint in einer
Auflage von 4.000 Stück und wird an alle derzeitigen und ehemaligen
Mitarbeiter, Ehrenamtliche, Gremienmitglieder und die Pfarreien
geschickt. Durch den altersbedingten Rückzug einiger engagierter
Leiterinnen von Ehrenamtlichengruppen, die bislang die Verbandszeitung
weitergaben, wird es schwieriger, die einzelnen „Caritäter“ zu erreichen.
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Barbara Albers
02233/ 79 90 810
Aufgabengebiete
Projekt für 2009:
Homepage wird
barrierefrei!
www.caritas-rhein-erft.de
Pressearbeit
Verbandszeitung
2009 erschienen 3 Ausgaben der Zeitung für
hauptberufliche und
ehrenamtliche MitarbeiterInnen: „Caritas
im Rhein-Erft-Kreis“.
126
Jahresbericht
Werbung
Veranstaltungen
• Tage der offenen
Tür
• Jubiläen
• Ausstellungen
Kampagnen
Publikationen in 2009
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
Als Medium der internen ebenso wie der externen Kommunikation
wurde 1996 erstmals ein Jahresbericht des Gesamtverbandes verfasst.
Der Jahresbericht hat eine verhältnismäßig kleine Auflage von 600
Stück und dient einerseits einer Darstellung der Leistungen des
Verbandes nach außen (Sozialverwaltung und Politik, Jugend- und
Sozialausschüsse u.s.w.), andererseits einer Information und Rechenschaftslegung nach innen. Aus Anlass der Veröffentlichung wird jeweils
eine Pressekonferenz durchgeführt.
Zu den Aufgabenbereichen der Pressestelle zählt auch die öffentlichkeitswirksame Anzeigenwerbung insbesondere in den Bereichen
ambulanter und stationärer Pflege, d.h. die Abwicklung von Anzeigenverträgen ebenso wie die redaktionelle und gestalterische Ausarbeitung.
Insbesondere Veranstaltungen wie Tage der offenen Tür, Jubiläen und
die Teilnahme an Ausstellungen, Seniorentagen und Basaren sind ein
wichtiger und effektiver Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit, da hier die
Mitarbeiter das „Publikum“ direkt ansprechen bzw. selber angesprochen
werden können. Diese Form der Public Relations wurde von den
Einrichtungen und Diensten der Caritas weiterhin dezentral übernommen.
Im Jahre 2009 beteiligte sich der Caritasverband in allen seinen
Einrichtungen intensiv an der Jahreskampagne für Menschen am Rande
und der Wahljahreskampagne „Lasst keinen sitzen“. Die Kampagne des
Deutschen Caritasverbandes bot uns vielfältige Möglichkeiten, für die
von
uns
betreuten
Menschen
und
ihre
Teilhabechancen
öffentlichkeitswirksam einzutreten und gleichzeitig eine positive
Imagewirkung für die Caritas zu erzielen.
Die Herausgabe selbst gestalteter Prospekte, Plakate und Werbeanzeigen wird auch aus Kostengründen immer wichtiger. 2009 wurde
ein Flyer für den Seniorenbesuchsdienst die Hürther neu entwickelt und
einige Faltblätter überarbeitet.
Außerdem startete zum Jahresende eine Arbeitsgruppe zur
Überarbeitung aller Präsentationsunterlagen der Seniorenzentren. Im
Laufe des Jahres 2010 sollen für eine Präsentationsmappe und jeweils
ein Hausprospekt für jede stationäre Einrichtung neu entwickelt werden.
Das Übersichts-Faltblatt mit allen Diensten des Caritasverbandes wurde
im jährlichen Turnus aktualisiert und wieder breit gestreut. Regelmäßig
erscheinende Publikationen sind darüber hinaus die internen
Fortbildungsprogramme,
der
Seniorenreiseprospekt
sowie
Ankündigungen zum Caritas-Rhein-Erft-Forum in Form von Handzetteln,
Einladungen und Plakaten.
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
127
Stabsstelle EDV
Das Jahr 2009 war in der EDV-Abteilung gekennzeichnet durch die
kontinuierliche Fortführung der in den Vorjahren begonnenen Tätigkeiten so wie der weiteren Verbesserung vieler Teilkomponenten der
gesamten IT-Architektur unseres Verbandes.
Die Themengebiete umfassten in erster Linie die
•
•
•
Umkonfiguration der Serverlandschaft
Umzug der alten Domänen auf die neue
Ausrollen der ersten Thinclients in den ersten Beratungsstellen
und Sozialstationen
Gemeinsam mit der OCB GmbH, Ahaus, wurde weiter an der Migration
der alten Windows-Domänen auf die neue gearbeitet. Ebenso wurde
weiter an den verschiedensten Servern gearbeitet, um dadurch die
Stabilität und Sicherheit vieler Anwendungen weiter zu erhöhen.
Die VMWare Farm erfuhr einen Ausbau um zwei weitere Server sowie
ein Upgrade auf die aktuelle Softwareversion. Im Einsatz ist nun
VMWare vSphere 4. Die Farm besteht nun aus 6 Servern und ist damit
für die nächsten Jahre rechenleistungsmäßig den Anforderungen in
unserem Verband gerüstet.
In Zusammenarbeit mit der Firma Knopper.net, Kaiserslautern, wurde
der erste Linux-Terminalserver / Linux-Bootserver in einer Einrichtung
aufgestellt. Ebenso wurde diese Einrichtung komplett mit den Thinclients
ausgestattet, die die alten Arbeitsplatzcomputer ablösten. Auch in
weiteren kleineren Einrichtungen wurde begonnen, die Computer gegen
diese Thinclients zu ersetzen. Diese Umstellung wird die EDV im
nächsten Jahr noch weiter begleiten.
Nach ersten Tests mit dem ursprünglichen Risikomanagement System /
Intranet-Plattform wurde entschieden, sowohl für das Risikomanagement als auch als Piloten für eine neue Intranet-Plattform auf einen
Sharepoint Server, im speziellen auf die Windows Sharepoint Services,
zu setzen. Auf dieser Sharepoint-Plattform wurde dann eine neue
Risikomanagement-Lösung implementiert und begonnen auszuarbeiten,
wie Dokumente, z.B. die QM-Handbücher der Seniorenzentren, auf
dieser Plattform zur Verfügung gestellt werden können. Diese
Sharepoint / Intranet Plattform wird in Zukunft eine zentrale Rolle in
unserem Caritasverband einnehmen.
Ansonsten wurde damit begonnen, die Arbeitsplatzrechner in der Kreisgeschäftsstelle auf Windows XP umzustellen. Hierbei wurde auch der
Arbeitsspeicher des entsprechenden Systems aufgerüstet.
Stabsstellen EDV
IT-Service-Hotline:
02233/ 79 90 850
Kurt Eichen
02233/ 79 90 853
Norbert Liebertz
02233/ 79 90 852
Wolfgang Einhorn
02233/ 79 90 850
Leitung:
Alexander Klein
02233/ 79 90 854
128
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
Stabsstelle Personalentwicklung/
Assistentin des Vorstandsvorsitzenden
Stabsstelle
Personalentwicklung/
Assistentin des
Vorstandsvorsitzenden
Petra Hesse-Großmann,
02233/ 79 90 811
Personalentwicklungsseminar 2009
Projektgruppe
„Religiöses Profil in
der Personalauswahl“
Auswahlverfahren für
Auszubildende in der
stationären Pflege
Kontaktprogramm
während der
Familienphase
Betriebliches
Eingliederungsmanagement
Die strategische Personalentwicklung hat das Ziel, die Kompetenzen der
Mitarbeitenden auf die aktuellen und künftigen Anforderungen des
Verbandes auszurichten. Dabei geht es sowohl um die Erhaltung
vorhandener Qualifikationen als auch um die Erweiterung von Kompetenzen
entsprechend der Anforderungen des Arbeitsplatzes. Angesichts des
Führungskräftemangels bildet die Gewinnung und Förderung von
Nachwuchsführungskräften aus den eigenen Reihen einen Schwerpunkt der
Personalentwicklung des Verbandes.
Seit dem Jahr 2006 führt der Verband ein Personalentwicklungsseminar als
Potenzialanalyse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für zukünftige
Leitungsaufgaben in Frage kommen, durch. Mit dem Instrument wird für
ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein differenziertes Stärken- und
Schwächenprofil bezogen auf eine Position der mittleren Führungsebene
ermittelt. Auf der Grundlage der differenzierten Rückmeldung können dann
Entwicklungsmaßnahmen vereinbart werden, die den Mitarbeitenden gezielt
auf Führungsaufgaben vorbereiten.
Im August 2009 wurde erstmals auch die christliche Dimension als Anforderungskriterium in das Personalentwicklungsseminar integriert. Vorhandene
Bausteine des Instruments wurden so erweitert, dass auch der Aspekt der
Offenheit und Identifikation mit dem christlichen Trägerprofil im Verhalten der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer beobachtet werden kann. Die beobachtenden Leitungskräfte gewinnen so einen Eindruck, ob die potentiellen
Führungskräfte in der Lage sind, das christliche Profil ihrer Einrichtung
nachhaltig zu gestalten und einen Bezug zwischen ihrer Christlichkeit und
ihrem Führungshandeln herzustellen.
Ein multimodales Auswahlverfahren wird seit dem Jahr 2009 auch bei der
Auswahl von Bewerbern für die Ausbildung in der stationären Pflege eingesetzt und erweitert die in der Hospitation gewonnen Eindrücke von den
Bewerbern. Die Teilnehmer absolvieren verschiedene Aufgaben, die die
relevanten Anforderungen an Auszubildende in der praktischen und theoretischen Ausbildung in der stationären Pflege abbilden. Durch die
Beobachtung des Verhaltens der Teilnehmer können Rückschlüsse auf
Kompetenzen und Potenziale gezogen werden und Bewerber so gezielt
ausgewählt werden.
Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftemangels ist es für den
Verband wichtig, erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu binden und
auf diese Weise deren Wissen und Kompetenzen zu sichern. Mit der
Einführung eines Kontaktprogramms während der Familienphase im Januar
2009 sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer familienbedingten
Auszeit und der anschließenden Rückkehr an den Arbeitsplatz begleitet
werden. Systematisch wird die Beurlaubung geplant, Maßnahmen während
dieser Zeit vereinbart und der Wiedereinstieg rechtzeitig organisiert. Die
erforderliche Einarbeitungszeit für den rückkehrenden Mitarbeiter kann
durch eine solche konsequente Kontaktpflege deutlich reduziert werden.
Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sind neben ihrer fachlichen und sozialen Kompetenz ausschlaggebend für
den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit des Verbandes. Das Betriebliche
Eingliederungsmanagement ist ein wirksames Instrument, um
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
129
langzeitkranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich wiedereinzugliedern, ihre Gesundheit und
Leistungsfähigkeit zu stabilisieren und einer erneuten Erkrankung
vorzubeugen. Seit September 2009 befasst sich eine Projektgruppe,
bestehend aus Leitungskräften aller Fachbereiche und Vertretern der
Mitarbeitervertretung,
mit
der
Entwicklung
eines
einzelfallübergreifenden, standardisierten Verfahrens zur betrieblichen
Eingliederung. Die Umsetzung in die Praxis der Einrichtungen soll im
Jahr 2010 erfolgen.
Im Jahr 2010 werden sich zwei Einrichtungen der stationären und
ambulanten Pflege an einem vom Caritasverband für die Stadt Köln e.V.
geleiteten Projekt zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der
Pflege beteiligen. Ziel ist es, ein ganzheitliches und bedarfsorientiertes
Gesundheitsprogramm für Pflegende zu entwickeln, um die Attraktivität
des Arbeitsfeldes „Pflege“ zu steigern.
Außerdem startet im Jahr 2010 im Rahmen eines Projektes des
Diözesan-Caritasverbandes eine umfassende Datenerhebung zum
Fach- und Führungskräftemangel. Die Erhebung soll Aufschluss über die
Dimension, die Gründe und die zukünftige Entwicklung des Fach- und
Führungskräftemangels in Einrichtungen der stationären Altenhilfe,
ambulanten Pflegediensten sowie in Diensten und Einrichtungen der
Kinder- und Jugendhilfe geben. Auf der Grundlage der so ermittelten
Daten können Zielempfehlungen und Maßnahmenvorschläge formuliert
werden und personalpolitische Handlungsfelder und -bedarfe im
Verband definiert werden.
Ausblick 2010
130
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
Stabsstelle Integrationsprojekt „Zusatzjobs“
Stabsstelle
Integrationsprojekt:
Claudia Goldschmidt
02233/ 79 90 812
Ziel: Qualifizierung
langzeitarbeitsloser
Menschen für den
1. Arbeitsmarkt
Arbeitsgelegenheiten
oft typische
Arbeitsfelder für
Frauen
Individuelle
Problemlagen der
Teilnehmer waren zu
bearbeiten
Seit September 2005 führt der Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis
e.V. in Zusammenarbeit mit der ARGE Rhein-Erft das Integrationsprojekt
„Zusatzjobs“ – Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung nach § 16 Abs. 3 Satz 2 Sozialgesetzbuch (SGB II)“ – durch. Von März
2009 bis Februar 2010 wurden 92 Arbeitsgelegenheiten (AGH) in den
Einrichtungen des Verbandes und des SKFM, welche die Kriterien der
Gemeinnützigkeit und Zusätzlichkeit erfüllen, wahrgenommen. Der Caritasverband knüpft an die Schaffung dieser Einsatzstellen die Bedingung,
dass keine regulären Arbeitsplätze verdrängt oder ersetzt werden. Die
meisten Arbeitsgelegenheiten wurden in den Seniorenzentren des Verbandes erschlossen. Dort wurden die Teilnehmer in die bestehenden
Mitarbeiterteams integriert und übernahmen zusätzliche Aufgaben in den
Bereichen pflegenahe Tätigkeiten, Hauswirtschaft, Küche und Haustechnik. Hauptaufgaben sind die Unterstützung der Bewohner durch hauswirtschaftliche Tätigkeiten und die Erweiterung des Angebots von Begleitdiensten, Freizeitgestaltung sowie Frühstücks- und Mittagsgruppen.
Ziel des Projektes ist die Qualifizierung und Beratung von langzeitarbeitslosen Menschen und deren Integration in den ersten Arbeitsmarkt. In den Arbeitsgelegenheiten sollen dabei sowohl die soziale Kompetenz als auch die Arbeitsmotivation und die fachlichen Kenntnisse
gefordert und gefördert werden. Durch die sozialpädagogische
Betreuung werden die Teilnehmenden während des gesamten Projektes
in Einzel- oder Gruppengesprächen begleitet und beraten. Im Vordergrund steht nicht nur die berufliche Unterstützung, sondern auch die
Einzelfallhilfe, die das private und soziale Umfeld mit umfasst. Bei
individuellen Problemlagen kann die sozialpädagogische Betreuung auf
Beratungsangebote des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
zurückgreifen und Hilfsangebote aufweisen.
Das Projekt richtet sich an Langzeitarbeitslose mit großen Problemen in
der Arbeitsplatzfindung. Als Vermittlungshemmnisse werden dabei von
der ARGE fehlende Ausbildung und/oder berufliche Erfahrung,
Erkrankungen, Behinderung und Alter angesehen.
Zwischen März 2009 und Februar 2010 nahmen 103 Frauen und 24
Männer am Integrationsprojekt teil. Der erhöhte Anteil von Frauen geht
auf die zur Verfügung stehenden Arbeitsgelegenheiten zurück, die oft
noch als typische Arbeitsfelder für Frauen (Hauswirtschaft, Küche,
Begleitung) angesehen und sowohl weiblichen als auch männlichen
Bewerbern angeboten wurden und werden. Viele der Teilnehmenden
hatten keinen Schulabschluss oder keine Berufsausbildung.
Manche Teilnehmer mussten aus gesundheitlichen Gründen ihren
Erstberuf aufgeben und hatten trotz beruflicher Weiterqualifizierung
keinen neuen Arbeitsplatz gefunden. Die Aufnahme einer Arbeitsgelegenheit bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre beruflichen
Kenntnisse aufzufrischen und zu vertiefen. Gleichzeitig erhielten sie
über die sozialpädagogische Betreuung Begleitung und Unterstützung
bei Fragen rund um die Stellensuche. Aber auch Problemstellungen im
privaten und sozialen Bereich nahmen einen großen Raum ein. Häufige
Themen waren psychische Probleme oder Erkrankungen und Umgang
mit familiären Konfliktsituationen, aber auch Schwierigkeiten im Umgang
mit Behörden.
JAHRESBERICHT 2009: JAHRESBERICHTE DER STABSSTELLEN
131
Der Einsatz der Projektteilnehmer ist für die Mitarbeiter der
Einrichtungen häufig mit viel zusätzlicher Arbeit verbunden, die vor allem
bedingt ist durch den besonderen Zuwendungsbedarf der
Angesprochenen. Mit großem Engagement waren die Mitarbeiter in den
Einrichtungen der Caritas bereit, diese zusätzlichen Aufgaben zu leisten.
Sie trugen mit ihrer positiven Einstellung zum Projekt und mit ihrer
hohen Bereitschaft, die Teilnehmer bei der Qualifizierung und
Stellensuche zu unterstützen, wesentlich zum Gelingen des Projektes
bei.
Hohes Engagement bei
den Betreuern in den
Einrichtungen der
Caritas
35 der 127 Teilnehmenden sind über den 28.2.2010 hinaus im Projekt
tätig. Von den 92 Teilnehmenden, die das Projekt bis zum 28.2.2010
beendeten, wurden 8 in eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle,
5 in eine Ausbildung, 8 in einen Mini-Job, 10 in eine Qualifizierung und 4
in eine Schule zum Erwerb eines Schulabschlusses vermittelt. Die
Vermittlungsquote beträgt über 56%. Bei 30 Teilnehmern musste das
Projekt vorzeitig beendet werden. Die Gründe hierfür lagen in
hohen/unentschuldigten Fehlzeiten, Sozialverhalten, Krankheit und im
psychisch-sozialen Bereich. Schließt man die letztgenannten
Teilnehmenden ein in die Berechnung der vermittelten Personen,
beträgt die Vermittlungsquote 38%.
Vermittlungszahlen
nach Abschluss der
Maßnahme
Die Unterstützung, Hilfestellung und das Schaffen von Qualifizierungsangeboten für benachteiligte Personen ist für den Caritasverband ein
wichtiges Anliegen. Im Integrationsprojekt „Zusatzjobs“ war es immer
wieder notwendig, eine individuelle Unterstützungsleistung zu
erarbeiten. Bei der Projektdurchführung werden wir weiterhin die
individuelle Förderung in den Mittelpunkt stellen und ein dem Teilnehmerbedarf entsprechendes Angebot erarbeiten.
Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der ARGE und weiteren
Institutionen spielt für das Erreichen der Projektziele eine große Rolle.
Die guten Vermittlungszahlen bestätigen unsere Vorgehensweise, im
Projekt sowohl an der beruflichen als auch an der psychosozialen
Situation der Teilnehmenden gemeinsam zu arbeiten. Das Projekt ist bis
Ende
Februar
2011
verlängert.
Das
Qualifizierungsund
Beratungsprojekt für langzeitarbeitslose Menschen im Rhein-Erft-Kreis
bieten wir somit weiterhin an.
Im Jahr 2008 startete die „Jobperspektive“, ein Förderinstrument zur
beruflichen Eingliederung von HARTZ-IV-Empfängern unter besonderer
Berücksichtigung derer Vermittlungshemmnisse. 13 Personen waren
2009 in dieser Beschäftigungsform beim Caritasverband für den RheinErft-Kreis e.V. tätig.
Projekt bis 2011
verlängert
Projekt
Jobperspektive
132
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATHOLISCHER FRAUEN
Fachverbände der Caritas
1 . Sozialdienst katholischer Frauen
Rhein-Erft-Kreis e.V.
1.1. Der Verein
Geschäftsstelle
An St. Severin 11
50226 Frechen
Tel.: 02234/603980
Fax: 02234/60398 20
Der SkF Rhein-Erft-Kreis ist selbständiger Fachverband der Caritas. Er
arbeitet regional eng mit dem Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis
e.V. zusammen. Der Verein besteht seit 1951. Sitz der Geschäftsstelle
ist Frechen.
e.mail:
info@skf-Rhein-ErftKreis.de
www.skf-erftkreis.de
Im SkF arbeiten hauptamtliche und ehrenamtliche Frauen eng zusammen und setzen sich engagiert für die Belange von Frauen und
ihren Familien ein. 2009 beschäftigte der Verband 49 hauptamtliche
Kräfte und engagierten sich 210 Ehrenamtliche. Der Verein wird von 5
ehrenamtlichen Frauen in Zusammenarbeit mit einer hauptamtlichen
Geschäftsführerin geleitet.
Angebote + Bereiche:
•
Betreuungen nach
dem Betreuungsgesetz
und Vormundschaften
•
„Esperanza“ Beratung
für Schwangere und
ihre Familien
•
Frühe Hilfen Bergheim
•
Angebote für allein
Erziehende und für
Familien in Trennung
und Scheidung
•
Begleiteter Umgang+
Verfahrenspflegschaften
•
Wohngruppen für
Frauen und deren
Kinder
•
Vermittlungsdienst
Familiäre
Tagesbetreuung
•
Koordinationsstelle
Ehrenamt
•
Sozialraumarbeit
Kerpen-Sindorf
•
Familienzentrum
St. Margareta, Brühl
•
Pflegekinderdienst
Der SkF ergreift im politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Raum
Partei für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und
Kindern. Er bietet kurzfristige Beratung, spontane Hilfe und kontinuierliche Begleitung unabhängig von Konfession und Nationalität.
Der Verein ist im Rhein-Erft-Kreis an 4 Standorten präsent: Brühl,
Kerpen, Frechen und Bergheim. Betreuungen für Erwachsene werden
im gesamten Kreis geführt und auch Esperanza, die Schwangerschaftsberatungsstelle, hat ein größeres Einzuggebiet als die Kommunen, an
denen die Beratungsstellen ihren Sitz haben. Z.B. kommen aus Bedburg
und Elsdorf die Klientinnen nach Bergheim oder aus Erftstadt nach
Kerpen.
Im August 2009 begann
der Verein mit den „Frühen Hilfen“ in Bergheim.
Eine Familienhebamme
und eine Kinderkrankenschwester können unbürokratisch in Familien mit
kleinen Kindern Hilfe und
Unterstützung im Alltag
anbieten.
Pulheim
Bedburg
Bergheim
Elsdorf
Frechen
Kerpen
Hürth
Brühl
Brühl
Erftstadt
Wesseling
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATHOLISCHER FRAUEN
133
1.2. Betreuungen nach dem BtG und Vormundschaften
Der Betreuungsverein des SkF ist mit Büros im nördlichen (Bergheim)
und südlichen (Brühl) Rhein-Erft-Kreis präsent. Er hat folgende
Aufgaben:
• Übernahme von gesetzlichen Betreuungen
• Persönliche Beratung von Betroffenen und Angehörigen
• Begleitung, Beratung und Fortbildung von ehrenamtlichen
Betreuer/innen
• Aufklärung über Vorsorgevollmacht + Patientenverfügung
• Vormundschaften und Pflegschaften für Kinder und Jugendliche
6 hauptamtliche Betreuerinnen führten für 150 Menschen Betreuungen
und für 8 Kinder/ Jugendliche Vormundschaften/ Pflegschaften. Die Zahl
der ehrenamtlich gesetzlichen Betreuungen blieb mit 36 konstant. Der
SkF bietet den ehrenamtlichen Betreuer/innen eine fachlich gute Begleitung an. Es wurden weiterhin die Gesprächs- und Austauschkreise
angeboten und Einführungs- und Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt. Ebenso erfolgt in Veranstaltungen sowie Einzelberatungen
Aufklärung über Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen.
Betreuungsverein
Außenstellen des SkF
Bergheim:
Kirchstr. 1a
Tel. 02271/492710-0
Brühl:
Kölnstr. 43
Tel. 02232/213810
Sprechstunde für
ehrenamtliche
Betreuer/innen
dienstags 9-12 Uhr
Kirchstr. 1a
50126 Bergheim
Tel. 02271/4927-13
1.3 Beratung für Schwangere und ihre Familien: „Esperanza“
Die Schwangerschaftsberatungsstelle „Esperanza“ ist in 4 Orten im
Rhein-Erft-Kreis präsent. Von den 4 Beratungsstellen aus werden alle
Kommunen betreut. 2009 suchten 496 Ratsuchende die Beratungsstellen auf. 1715 Beratungsgespräche wurden mit diesen insgesamt
geführt. 90 Frauen waren unter 21 Jahre. 40 Frauen oder Paare suchten
die Beratung auch nach der Geburt des Kindes auf. In 53 Fällen fand
eine Online-Beratung statt. Als Grund für die Erstberatung gaben 417
Klienten an, dass sie Bedarf an finanzieller Untenerstützung hätten
sowie sozialrechtliche Fragen.
Schwangerschaftsberatungsstelle esperanza
Bergheim
Kirchstr. 1a
Tel.: 02271/4927-14
Email: esperanzabergheim@skferftkreis.de
An Präventionsarbeit an Schulen und in Jugendgruppen fanden 12
Veranstaltungen statt, mit denen 100 Schüler/innen erreicht wurden.
Kerpen-Türnich
Heerstr. 89
Tel: 02237/6585-0
Email: esperanzatuernich@skf-erftkreis.de
Als festes Angebot von esperanza finden in 5 Kommunen (Kerpen,
Frechen, Bergheim, Brühl und Hürth) 12 Mutter-Kind-Gruppen regelmäßig 1x wöchentlich statt. Ein spezielles Angebot in Kooperation mit
dem Kath. Bildungswerk ist das „Babynest“, ein Kursangebot für junge,
bildungsferne Mütter.
Brühl
Kölnstr. 43
Tel.: 02232/2138 13
Email: esperanzabruehl@skf-erftkreis.de
Die 22 ehrenamtlichen Familienpatinnen, die in Kooperation mit dem
Kath. Bildungswerk mit Unterstützung der kfd Stiftung St. Hedwig
gewonnen, ausgebildet und begleitet werden, waren 2009 regelmäßig in
16 Familien im Einsatz. Die Vermittlung erfolgt über die Beratungsstellen. Eine Beraterin von esperanza und eine Mitarbeiterin vom AntonHeinen-Haus koordinieren den Einsatz in den Familien und treffen sich
zum regelmäßigen Austausch mit den Patinnen.
Die begleiteten Familien hatten im Durchschnitt 2-3 Kinder. Sie standen
in der Regel unter einer besonderen Belastung, wie z.B. Mehrlingsgeburt oder Behinderung des Kindes oder waren allein erziehend.
Frechen
An St. Severin
Tel.: 02234/6039811
Beratungsstelle für
„Prävention“
Kerpen-Türnich
Tel: 02237/6585-0
email: enders@skferftkreis.de
134
Frühe Hilfen
Bergheim
Kirchstr. 1a
Tel.: 02271/4927-14
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATHOLISCHER FRAUEN
Frühe Hilfen
Seit August 2009 ist der SkF aktiver Teil der Frühen Hilfen in der
Kreisstadt Bergheim. Familien, die durch die Versorgung von Kindern
besondere Herausforderungen bewältigen müssen, können kurzfristig
und vor allem schnell und unbürokratisch, Hilfe bekommen. Angelehnt
an die Schwangerschaftsberatung, unterstützen eine Familienhebamme
und eine Familienhelferin Familien und Mütter bei der Versorgung der
Kinder. In den ersten 5 Monaten hatten die Mitarbeiterinnen bereits 142
Hausbesuche und betreuten 20 Familien mit 43 Kindern.
1.4. Wohngruppen für Frauen und deren Kinder
Wohngruppen für Frauen
und deren Kinder
Kerpen-Türnich
Heerstr. 89
Tel.: 02237/6585-14
Email: wohngruppe@skferftkreis.de
Im SkF-Haus in Kerpen Türnich gibt es vier Wohnungen, in denen
(schwangere) Frauen mit ihren Kindern eine Zeit lang wohnen und
betreut werden. Das betreute Wohnen ist ein Angebot für Frauen, die in
Zusammenhang mit ihrer Schwangerschaft oder Mutterschaft Unterstützung und Hilfe benötigen. Ein wichtiges Ziel ist es, den Frauen und den
Kindern einen sicheren Rahmen zu bieten, so dass sie sich an das
Leben mit dem Kind gewöhnen können und Hilfe und Unterstützung bei
der Erziehung finden.
Die Frauen sollen nach der Zeit in Türnich in der Lage sein, mit ihrem/n
Kind/ern in einer eigenen Wohnung alleine zu leben. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Jugendämtern wird gemeinsam mit den
Frauen nach Perspektiven und Lösungen für deren Situation gesucht.
Die Zusammenarbeit mit anderen Fachstellen und Professionellen wird
dabei immer wichtiger, beispielsweise mit dem Frühförderzentrum, wenn
es sich um behinderte Kinder handelt.
1.5 Familiäre Tagesbetreuung von Kindern
Tagespflegedienst
für Bedburg + Elsdorf
Kirchstr. 1a
50126 Bergheim
Tel. 02271 49 27 12
Email: tagespflegenord@skf-erftkreis.de
Tagespflegedienst
für Frechen
An St. Severin 11
50226 Frechen
Tel. 02234 60398 17
Email: tagespflege@skferftkreis.de
Seit 2006 vermittelt der SkF Tageseltern für Bedburg und Elsdorf. 31
Tagesmütter standen 2009 zur Verfügung, die auch eine Pflegeerlaubnis
durch das Jugendamt erhielten. Alle Tagesmütter machten die vorgeschriebene Qualifizierung. 25 Kinder wurden in diesem Jahr vermittelt.
In Frechen wurden 2009 128 Kinder unter 3 Jahren vermittelt. 40
Tagesmütter mit Pflegeerlaubnis für 140 Plätzen für Kinder unter 3
Jahren sind hier erfolgreich tätig.
Im Dienst werden suchende Eltern beraten und an passende Tagesmütter vermittelt. Frauen, die Tagesmutter werden wollen, werden hier
beraten und können an einem regelmäßigen Austausch sowie Qualifizierung teilnehmen. Im Jahr 2009 fanden, wie schon in den Vorjahren,
erneut Qualifizierungsmaßnahmen für Tageseltern statt. Es handelte
sich hierbei um Kurse, die vom Kath. Bildungswerk Rhein-Erft-Kreis und
der kath. Familienbildungsstätte und anderen Bildungsträgern angeboten werden und mit einem Zertifikat, das vom „Bundesverband für
Kinderbetreuung in Tagespflege e.V.“ anerkannt wird, abschließen.
Die Mitarbeiterinnen arbeiten auf Kreis-Ebene in verschiedenen Arbeitskreisen mit und nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil.
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATHOLISCHER FRAUEN
135
1.6 Angebote für Alleinerziehende und ihre Kinder und für
Familien in Trennung und Scheidung
1.6.a. Das „Café A“, der offene Treff für Alleinerziehende und ihre
Kinder in Bergheim
Seit 1998 gibt es in Bergheim die Anlaufstelle für Alleinerziehende.
Beratungsarbeit, ein offener Treff und die Vernetzung bestehender örtlicher
Angebote sind die Schwerpunkte dieser Arbeit. Den Bedürfnissen
Alleinerziehender entsprechend, denen an Wochenenden oft ein Angebot
speziell für ihre Lebenssituation fehlt, findet der Treff als „Sonntags-Brunch“
in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte Anton-Heinen-Haus
statt. 88 Erwachsene und Kinder besuchten den Treff, der sich weiterhin
großer Beliebtheit erfreut. Die Teilnehmer/innen kommen überwiegend aus
Bergheim-Mitte, aber auch aus Bedburg und Elsdorf.
15 Frauen haben die Einzelberatungen für Alleinerziehende in Bergheim
wahrgenommen. Die Beratungsinhalte waren Fragen zum Unterhalt, Umgangsrecht sowie finanzielle und sozialrechtliche Fragen. Die Mitarbeiterin
arbeitet auch im „Runden Tisch“ für Ein-Eltern-Familien federführend mit.
„Café A“
Offener Treff für Alleinerziehende und ihre
Kinder in Bergheim
Tel: 02234/ 603 98 16
1.6.b. „Villa Sprössling“ –
Das Haus für Alleinerziehende und ihre Kinder in Frechen
Seit 1996 wird die Arbeit mit Alleinerziehenden in Frechen angeboten. Die
Arbeit mit Alleinerziehenden ist weiterhin ein Herzstück des SkF, wenn
auch weitere und vielfältige Angebote zu diesem Themenkreis hinzugekommen sind. Für das Konzept sind eine flexible Arbeitsweise und viel
Kreativität gefragt, um sich den ändernden Bedürfnissen und Erfordernissen, die Alleinerziehende haben, gerecht zu werden. Beratung und
offene Angebote sind weiterhin stark gefragt.
Im Jahr 2009 nahmen insgesamt 40 Frauen und Männer die Beratung in
Anspruch. Der Sonntagsbrunch wurde von 80 alleinerziehenden Müttern
und Vätern mit ihren Kindern besucht. Im Herbst fand eine Ferienfreizeit in
Reichhof im Oberbergischen Land statt.
Villa Sprössling in
Frechen
An St. Severin 11
50226 Frechen
Tel.: 02234/ 603 98 0
Email:
villa.sproessling@skferftkreis.de
1.6.c. Beratung nach dem Gewaltschutzgesetz
Mit dem Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes ab 1.1.2002 wurde der
zivilrechtliche Schutz für Opfer häuslicher Gewalt deutlich verbessert. Mit
der sog. „Wegweisung“ ist es der Polizei möglich, den Täter für einige Tage
aus der Wohnung zu „verweisen“. Gleichzeitig ist das Opfer auf eine
Beratungsstelle hinzuweisen. Der Skf bietet diese Beratung in Frechen an.
In der Regel erfolgt die Vermittlung im Einverständnis mit der Frau durch
die Polizei. 2009 wurden 17 Frauen in Frechen beraten.
Der SkF arbeitet in der Koordinierungsgruppe des Runden Tisches gegen
häusliche Gewalt an Frauen und Kindern aktiv mit.
Beratung nach dem
Gewaltschutzgesetz
Kontakt:
Tel. 02234/ 603 98 17
136
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATHOLISCHER FRAUEN
1.6.d Begleiteter Umgang und Verfahrenspflegschaften
Begleiteter Umgang +
Verfahrenspflegschaft
Kontakt über:
Villa Sprössling in
Frechen
Tel.: 02234/ 60398 15
Email:
villa.sproessling@skferftkreis.de
Der „Begleitete Umgang“ konnte 2009 in 18 „Familien“ durchgeführt
werden. Ziel ist es immer, eine langfristige, verlässliche und auf Dauer
angelegte Besuchsregelung zu finden. Deshalb steht neben den Treffen
von Elternteil und Kind die Beratung mit den Eltern gleichgewichtig
nebeneinander.
Verfahrens- und Ergänzungspflegschaften nach § 50 FGG als Interessenvertretung des Kindes in familien- und vormundschaftsgerichtlichen
Verfahren macht der Verein seit 2007. Bei der Ergänzungspflegschaft
nach §§ 1909 ff BGB erhält die Ergänzungspflegerin als rechtliche
Vertretung Teilaufgaben der elterlichen Sorge. 2009 waren die
Mitarbeiterinnen in 12 Verfahrens- und Umgangspflegschaften tätig, die
im Auftrag der Amtsgerichte Kerpen und Bergheim erfolgten.
1.7. Koordinationsstelle Ehrenamt
Koordinatorin
für Ehrenamt
An St. Severin 11
50226 Frechen
Tel 02234/ 60 398 13
Email: ehrenamt@skferftkreis.de
Die Arbeit mit Ehrenamtlichen wird im Verein durch eine hauptamtliche
Koordinatorin organisiert. 2009 hat sich die Zahl der Ehrenamtlichen
erneut erweitert, so dass jetzt 210 Ehrenamtliche im Einsatz sind. Diese
werden regelmäßig betreut, begleitet, fortgebildet, verabschiedet und
immer wieder neu geworben. Das bestehende Ehrenamt zu stärken und
neue Bereiche zu erschließen und beides miteinander zu verbinden, ist
Aufgabe und Ziel der Koordinationsstelle. Der Schulung und dem
Austausch für Ehrenamtliche kommt hierbei eine wichtige Rolle zu.
In den Sprachkursen für ausländische Frauen in Frechen und Brühl
waren 27 Ehrenamtliche tätig. Zum Teil findet parallel dazu Kinderbetreuung statt. Im Hausaufgabenprojekt für deutschschwache Schüler/innen an 2 Grundschulen in Frechen und 1 Grundschule in Brühl sowie in
der Einzelbetreuung und Nachhilfe von Schüler/innen aus Haupt- und
Realschule engagierten sich 42 Ehrenamtliche. Beide Angebote haben
einen hohen integrativen Stellenwert und zeigen neue Wege in der
Arbeit mit Migrant/innen auf. Im Familienzentrum in Brühl sind 22 Ehrenamtliche in unterschiedlichen Bereichen aktiv. Ehrenamtliche sind auch,
wie schon erwähnt, als Betreuer/innen tätig oder der Schwangerenberatungsstelle zugeordnet.
Im Sommer fand wieder ein Frauenfest als Dankeschön für alle ehrenund hauptamtlichen Mitarbeiterinnen statt.
Sozialraumprojekt
Kerpener Str. 36
50170 Kerpen
Tel. 02273/ 95 57 95
Email: sozialraum@skferftkreis.de
1.8. Sozialraumarbeit in Kerpen–Sindorf
Die Sozialraumarbeit in Kerpen-Sindorf ist mittlerweile eine feste Größe
im Stadtteil. Die Förderung dieser halben Stelle erfolgt in 2009 und 2010
durch die Kommune und einen Eigenanteil von SkF und der
kooperierenden Kirchengemeinde Maria Königin.
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATHOLISCHER FRAUEN
137
Zielsetzung der Arbeit ist es, mit Hilfe von Ehrenamtlichen Angebote für
Familien und Kinder im Stadtteil zu fördern sowie eine Vernetzung der
Akteure im Stadtteil zu erreichen. Im Schnitt engagieren sich ca. 35
Ehrenamtliche, die in verschiedenen sozialen Feldern wie Hausaufgabenbetreuung und Sprachkurse für ausländische Frauen tätig sind. Erfolgreich
angelaufen ist das Patenprojekt, bei dem ehrenamtliche Paten Schülerinnen und Schüler aus der Real- und Hauptschule helfen, eine Ausbildungsstelle zu finden oder ihren Lebensweg nach der Schule zu planen.
Etabliert hat sich auch ein Runder Tisch für den Stadtteil, an dem ca. 30
Verbände, Vereine und Institutionen beteiligt sind. 2009 organisierte der
Runde Tisch Gesundheitstage im Stadtteil, an der sich viele Verbände und
Initiativen beteiligten.
Dies alles dient dazu, die Angebote für hilfebedürftige Frauen und Familien
sowie die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Stadtteil
Kerpen-Sindorf zu erweitern und zu vernetzen.
1.9. Familienzentrum St. Margareta in Brühl
Das dritte Jahr in Trägerschaft des SkF ist erfolgreich beendet. Hier wurden
2009 77 Kinder im Alter von 3 Monaten bis zur Einschulung in 4 Gruppen
betreut und gefördert. Das Betreuungsangebot entspricht dem Bedarf. Dies
spiegelt sich in den hohen Anmeldezahlen wider. Von den 77 Plätzen
wurden zwei Drittel für 45 Wochenstunden und ein Drittel für 35 Stunden
gebucht.
Die Einrichtung stellt 22 Plätze für Kinder unter 3 Jahren zur Verfügung.
Das dadurch notwendig gewordene Raumkonzept konnte noch in den
Sommerferien abgeschlossen werden. So wurden nicht nur in allen
Gruppen ein Wickeltisch inkl. Badewanne in den Waschräumen integriert,
sondern auch ein weiterer Schlafraum für die Zweijährigen geschaffen.
Seit Juni 2006 ist die Tagesstätte anerkanntes Familienzentrum NRW. Das
bedeutet verstärkte Elternarbeit sowie Öffnung der Einrichtung in den
Stadtteil mit Angeboten für Eltern und Kinder und den Aufbau eines engen
Netzwerkes von Beratungsstellen und Kooperationspartnern.
Familienzentrum
St. Margareta
Mühlenstr. 85a
50321 Brühl
Tel. 02232 44 541
Email:
kita.st.margareta@skferftkreis.de
Im Rahmen des „katholischen Profils im interreligiösen Kontext“, wurde ein
Familiensonntag durchgeführt. Unter dem Thema „Gottes schöne
Schöpfung“ besuchten Eltern und Kinder sowie die Erzieherinnen die kath.
Pfarrkirche, die Moschee und die griechisch-orthodoxe Kirche.
1.10 Pflegekinderdienst für die Stadt Brühl
Der Pflegekinderdienst hat in 2009 Form angenommen. Er wird von den 24
Pflegefamilien immer mehr als Beratungs- und Unterstützungsangebot
wahrgenommen und genutzt. Die Anzahl der zu betreuenden Kinder stieg
von 21 auf 31 an. Erstmalig fanden Austauschtreffen für die Pflegeeltern
statt.
Neben der Gewinnung, Vermittlung und Begleitung der Pflegefamilien
entstand der dritte Aufgabenbereich, die Familiäre Bereitschaftsbetreuung.
3 Familien, die Kinder in Krisen während eines begrenzten Zeitraumes
aufnehmen, konnten geworben und geschult werden. Drei Aufnahmen
fanden dort bis Ende 2009 statt.
Pflegekinderdienst
Kölnstr. 43
50321 Brühl
Tel. 02232 2138 14
Email: pflegekinderdienst
@skf-erftkreis.de
138
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
2. Sozialdienst Katholischer Frauen und
Männer für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
Geschäftsstelle:
Kerpener Str. 10
50374 Erftstadt-Gymnich
Geschäftsführer:
Herr Kremers
Tel.: 02235 / 7995-00
Fax: 02235 / 7995-19
E-Mail: verwaltung@skfmrhein-erft-kreis.de
Besuchen Sie uns im
Internet:
www.skfm-rhein-erft-kreis.de
Der SKFM e.V. ist ein selbständiger Fachverband der Caritas und
engagiert sich im Rhein-Erft-Kreis in der Jugend-, Familien-, Obdachlosen-, Arbeitslosen- und Behindertenhilfe. Geschäftsstelle und Verwaltung des kreisweit agierenden Vereines befinden sich in ErftstadtGymnich. In den ehrenamtlich geführten Ortsgruppen und Tafeln wirken über 270 Mitarbeitende. Anfang 2009 waren über 50 Hauptamtliche als Voll- und Teilzeitkräfte beim SKFM e.V. beschäftigt.
Zu den satzungsgemäßen Aufgaben gehören insbesondere:
-
Beratung und Hilfe in Erziehungsfragen und -problemen
Mitwirkung bei der Erfüllung von Aufgaben der Jugend- und Sozialhilfe
Übernahme von Betreuungen, Gewinnung von geeigneten Personen für
diese Ämter und deren Schulung
Mitarbeit in Familienrechtssachen
Mitwirkung bei der Jugendgerichtshilfe und Familiengerichtshilfe
Straffälligenhilfe
Hilfe für Wohnungslose
Arbeit in sozialen Brennpunkten
Beratung und Hilfe in besonderen sozialen Schwierigkeiten
Schaffung von Einrichtungen und Diensten zur Erfüllung der vorgenannten Aufgaben
Mitarbeit in kirchlichen, behördlichen und anderen Gremien
Öffentlichkeitsarbeit
Sozialberatung für Schuldner und Schuldnerinnen
Wiedereingliederung in das Arbeitsleben
Beratung und Hilfe für geistig, psychisch und körperlich behinderte Menschen
Der SKFM führt diese Tätigkeit in enger Zusammenarbeit mit den
kirchlichen Stellen und Organisationen sowie den zuständigen Behörden aus. Die gesamte Tätigkeit dient unmittelbar und ausschließlich gemeinnützigen, mildtätigen und kirchlichen Zwecken.
Der Vorstand im Jahr 2009:
Vorsitzender:
Stellvertreterin:
Geistlicher Beirat:
Schatzmeister:
Schriftführerin:
Beauftragter des
Kreiscaritasverbandes:
Beisitzer:
Beisitzer:
(Stand: 31.12.2009)
Herr Horst Häkes, Kerpen
Frau Marlies Zimmermann, Erftstadt
Herr Dechant Wilhelm Hösen, Erftstadt
Herr Dr. Wolfgang Collard, Erftstadt
Frau Hildegard Diekhans, Kerpen
Herr Arnold Biciste, Bedburg
Herr Heinrich Schmitges, Erftstadt
Herr Franz Armin Kremers, Siegburg
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
139
Arbeits- und Beschäftigungsprojekt
Im Jahr 2009 konnte das zwischen dem SKFM e.V. und den Pfarrgemeinden des Rhein-Erft-Kreises sowie weiteren sozialen Einrichtungen
gegründete „Bündnis für Arbeit“ fortgesetzt werden. Ziel des Arbeits- und
Beschäftigungsprojektes ist es, langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger
wieder an Arbeit heranzuführen und nach Möglichkeit in das Berufsleben
zu integrieren.
Mit diesem Projekt will der SKFM e.V. dazu beitragen, dass Menschen,
die mit sich selbst und den Anforderungen der Umwelt überfordert sind,
neue Möglichkeiten und Wege zur Wiedereingliederung finden. Dabei
sieht der SKFM e.V. Arbeit als konkrete Bedeutung für den Menschen
an, selbstverantwortlich Sorge für den eigenen Lebensunterhalt zu tragen, den Betroffenen in die Gesellschaft einzubeziehen. Arbeit wird wieder als Basis sozialer Anerkennung, Lebenssinn in der Gesellschaft und
Mitgestaltung der Welt erfahren.
Bei einem Stundenlohn von 15,00 Euro können von den Bündnispartnern Leistungen abgerufen werden, die sonst nicht, nicht zu diesem
Zeitpunkt oder nicht in diesem Umfang getätigt werden können.
Zwischenzeitlich gehören folgende Arbeitsbereiche zum festen Aufgabengebiet:
Sanierungsarbeiten
Wärmedämmung einbauen, kleinere Sanitärinstallationen, kleinere Fliesenarbeiten, Türen und Fenster einsetzen, Beiputzarbeiten, kleinere
Durchbrüche, Treppenstufen setzen
Maler- und Tapezierarbeiten
Tapeten entfernen bzw. beiputzen und spachteln, Decken- und Wandfläche grundieren, tapezieren aller gängigen Sorten, streichen, Fenster
und Türen schleifen, spachteln, lackieren, Metalllackierungen (z.B. Gitter, Geländer), Heizkörperlackierungen, Abdichtungen mit Silikon/Acryl
Renovierungsarbeiten
Fußbodenbeläge inkl. Kleberentfernung, Teppichböden einpassen und
verlegen, PVC-Boden je nach Belastung verkleben, Fußleisten anbringen (Holz/PVC), Anbringen von Jalousien
Elektrische Arbeiten
Montage von Lampen, Leuchten, Schaltern, Steckdosen
Entsorgungsarbeiten
Besorgen von Containern, Bauschuttbeseitigung, Entrümpelung, Zerlegung von Sperrgutteilen, Reinigungsarbeiten
Außenarbeiten
Kleinere Flächen mit Platten belegen, Heckenschnitte, Baumschnitte,
Beseitigung unerwünschter Pflanzen, Einsäen von Rasen, Anpflanzen
von Sträuchern und kleineren Bäumen, Erdbewegungen, soweit handwerklich durchführbar
Sonstige Arbeiten
Neuaufbau verpackt gelieferter Möbel, Holzreparaturen
Arbeits- und Beschäftigungsprojekt
Kerpener Str. 10
50374 Erftstadt-Gymnich
Tel.: 02235 / 7995-13
Fax: 02235 / 7995-19
Ansprechpartner:
Herr Reiser
140
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
Beratungsstelle in der Obdachlosensiedlung in Brühl
Beratungsstelle Brühl
Lupinenweg 41
50321 Brühl
Tel.: 02232 / 22 07 0
Fax: 02232 / 20 94 85
Ansprechpartnerin:
Frau Petzold
E-Mail:
obdachlosenbetreuung
@skfm-rhein-erft-kreis.de
Der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer für den Rhein-ErftKreis e.V. betreut seit 13 Jahren in Trägerschaft mit der Stadt Brühl die
städtischen Notunterkünfte im Lupinenweg in Brühl.
Die Einrichtung hält für die Bewohner der Siedlung ein Doppelangebot
in Form eines Tagesaufenthaltes und eines Beratungsangebotes vor.
Seit Bestehen stellt das Angebot eine wichtige Anlaufstelle für die Bewohner der Siedlung dar. Es befindet sich in einem der fünf Häuserblöcke der Obdachlosensiedlung. Von den drei zur Verfügung stehenden Räumen werden zwei für den Tagesstättenbetrieb genutzt, im
dritten Raum befindet sich das Büro der Sozialarbeiterin. Im Tagesstättenbereich gibt es unverbindliche Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten. Dieser unverbindliche Rahmen bietet den Besuchern
die Möglichkeit, Vertrauen zu fassen, Kontakt zur Fachkraft aufzunehmen und schnell Zugang zu kompetenter Information und Beratung zu
bekommen.
Im vergangenen Jahr nutzten täglich durchschnittlich 15 Personen das
Angebot, das ihnen an drei Tagen in der Woche zur Verfügung stand
(Mo., Mi., Fr.). An allen Öffnungstagen wurde unentgeltlich eine Mahlzeit angeboten. Weiterhin wurde donnerstags von 17:00 – 19:00 Uhr
eine Abendsprechstunde angeboten. Diese Sprechstunde ist hauptsächlich für die Menschen gedacht, die sich tagsüber in einer beruflichen Maßnahme befinden. In dieser Zeit konnten zudem Lebensmittelspenden abgeholt werden. Darüber hinaus wurden regelmäßig Kleiderspenden an die Besucher weitergeleitet. Während des gesamten
Jahres konnten die Bewohner an unterschiedlichen Freizeitangeboten
teilnehmen.
Die Kontaktpflege mit den in Brühl ansässigen sozialen Dienstleistern
(IBS-Beratungsstelle, Esperanza SKF, Bewährungshilfe, Sozialpsychiatrischer Dienst verbunden mit der Alkoholikerberatung des Gesundheitsamtes für den Rhein-Erft-Kreis u. a.) und den entsprechenden
Stellen der Stadt Brühl (Sozialamt, Ordnungsamt, Jugendamt u. a.)
wurde auch im Jahr 2009 weitergeführt und ist ein unverzichtbarer
Bestandteil der Arbeit.
Seit 2009 bietet die IBS-Drogenberatung jeweils dienstags und donnerstags eine Sprechstunde in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle an. Diese Maßnahme wird von der Stadt Brühl finanziert und stellt
eine wichtige Ergänzung zu der Arbeit in der Beratungsstelle dar.
Wie in den Jahren zuvor wurde die Arbeit des SKFM e.V. in Brühl von
zahlreichen Spendern unterstützt. Nur durch diese finanzielle Unterstützung konnten die Angebote im Tagesstätten- und Freizeitbereich in
der geleisteten Form durchgeführt werden.
Auch im Jahr 2010 wird der SKFM e.V. weiter darum bemüht sein, den
sozial benachteiligten Bewohnern der Siedlung zu helfen und mit ihnen
an der Verbesserung ihrer Situation zu arbeiten. Wir handeln in der
Absicht, sie vor der Verschlechterung ihrer Lage zu schützen, ihnen
bei der Bewältigung ihrer Probleme behilflich zu sein und im Rahmen
unserer Möglichkeiten auf allen Ebenen beizustehen.
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
141
Abteilung Betreuungen und Vormundschaften
Der Betreuungsverein des SKFM für den Rhein-Erft-Kreis e.V. mit Sitz in
Erftstadt-Gymnich bietet die Führung von gesetzlichen Betreuungen
nach dem Betreuungsgesetz (BtG) an. Für die Betreuungsübernahme
stehen vier pädagogische MitarbeiterInnen und eine Verwaltungskraft in
Voll- und Teilzeitbeschäftigung zur Verfügung. Zudem wird die Arbeit
durch regelmäßige Supervision und Fortbildung ergänzt. In 2009 wurden
145 Betreuungen durchgeführt – hiervon entfielen 102 Betreuungen auf
die hauptamtlichen Mitarbeiter und 43 Betreuungen auf die ehrenamtlichen Betreuer. Der SKFM e.V. nahm auch im Jahr 2009 seine Aufgabe
der Werbung, Beratung und Fortbildung ehrenamtlicher Helfer wahr.
Diese Querschnittsarbeit ist Voraussetzung für die Anerkennung als
Betreuungsverein.
Betreuungen/
Vormundschaften
Kerpener Str. 10
50374 Erftstadt-Gymnich
Tel.: 02235 / 7995-50
Fax: 02235 / 7995-59
Ansprechpartner:
Herr Nixdorf
E-Mail:
betreuungen@skfm-rheinerft-kreis.de
Jeden Dienstag wird von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr in den Räumlichkeiten
des Begegnungszentrums Alleinerziehender, Schulstr. 9-11 in Kerpen,
eine Sprechzeit für ehrenamtliche Betreuer sowie Beratung zum Thema
Vorsorgevollmacht angeboten. Zusätzlich wird jeden Donnerstag von
14.30 Uhr bis 16.30 Uhr in Erftstadt-Gymnich eine Sprechzeit angeboten. Im Jahr 2009 wurden zur Unterstützung der ehrenamtlichen Betreuer in Kooperation mit vier weiteren Betreuungsvereinen diverse Einführungsveranstaltungen, Gesprächskreise und Fortbildungsveranstaltungen angeboten. In Ergänzung hierzu informiert der SKFM e.V. im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen über Vorsorgevollmachten und
Betreuungsverfügungen.
Begegnungszentrum Alleinerziehender (BZA)
Das Begegnungszentrum Alleinerziehender (BZA) bietet ledigen, getrennt lebenden, geschiedenen und verwitweten sowie sorge- und nicht
sorgeberechtigten Müttern und Vätern Beratung und Unterstützung an.
Begegnungszentrum Alleinerziehender
Schulstr. 9-11
50171 Kerpen
Aufgabenschwerpunkte:
Tel.: 02237 / 92 46-12/14
Fax: 02237 / 92 46-13
-
Begleiteter Umgang im Zusammenhang mit Jugendamt und Amtsgericht Kerpen (vgl.: § 18 III,1,3 KJHG; § 1626; § 1632; §1684 I,IV;
§1685 BGB)
Partnerschafts-, Trennungs- und Scheidungsberatung
Beratungsgespräche mit Einzelnen
Personelle Ausstattung:
1 Stelle (19,5 Std./W.) Dipl.-Sozialarbeiterin
4 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
Reinigungskraft
Im Jahr 2009 nahmen insgesamt 63 Personen (Frauen, Männer, Kinder)
die Angebote des Begegnungszentrums in Anspruch. Der Hauptschwerpunkt lag eindeutig im Bereich des begleiteten Umgangs.
Ansprechpartnerin:
Frau Klas
E-Mail:
bza@skfm-rhein-erftkreis.de
142
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
Begleitete Besuchskontakte
Mit dem Angebot des begleiteten Umgangs bietet das Begegnungszentrum seit 1995 Eltern Hilfe und Unterstützung bei der Ausübung der
Besuchs-/Umgangsregelung an.
Die Besuchskontakte werden in der Regel (bis auf die hochstrittigen
Familien) durch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen unter fachlicher
Anleitung des hauptamtlichen Personals (regelmäßiger fachlicher Austausch, Anleitung, Supervision) begleitet. Je nach Sachlage und Verlauf des Prozesses findet die Begleitung in den eigenen Räumen (eingerichtetes Spielzimmer, Küche) und/oder in der näheren Umgebung
statt.
Beratungsgespräche mit den Elternteilen sowie die Kindergespräche
werden durch das Fachpersonal durchgeführt.
Insgesamt gab es 2009 18 Familien, die unsere Einrichtung mit dem
Angebot des begleiteten Umgangs genutzt haben.
Bei 15 Familien wurde begleiteter Umgangskontakt durchgeführt. Davon nutzten 8 Familien das Angebot weniger als 5 Monate, 4 Familien
weniger als 1 Jahr und bei 3 Familien dauert der begleitete Umgang
bis zu 4 Jahren an.
Insgesamt belief sich der Stundenumfang für den begleiteten Umgang
auf 285 Std.; davon
-
146,0
60,3
1,0
24,4
18,7
28,6
6,0
Std. begleiteter Besuchskontakt
Std. Elterngespräch
Std. Kindergespräch
Std. Jugendamt und andere Institutionen
Std. Arbeit mit Ehrenamtlichen
Std. Schriftverkehr, Dokumentation
Std. Fortbildung
Kontakte:
-
79 begleitete Besuchskontakte
149 Elterngespräche /einzeln (Telefonkontakte
eingeschlossen)
6 Elterngespräche /gemeinsam
2 Kindergespräche
85 Telefonkontakte zu anderen Institutionen (Jugendamt,
Verfahrenspfleger, Vormund, Frauenhaus)
1 Helferkonferenz
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
143
Fachberatungsstelle für alleinstehende Wohnungslose im
Rhein-Erft-Kreis (gem. § 67 SGB XII)
Ambulante Wohnungslosenhilfe im Rhein-Erft-Kreis bedeutet:
‚ Wohnungsnotfälle versorgen und Möglichkeiten zur Grundversorgung bieten
‚ informieren und beraten, präventiv arbeiten
‚ dezentral und im Netzwerk arbeiten sowie
‚ ehrenamtliches Engagement fördern und unterstützen.
Die Klientel der Fachberatungsstelle lässt sich nicht als homogene
Gruppe beschreiben. Es handelte sich um junge Erwachsene, um alleinstehende Männer und Frauen jeden Alters, um alleinerziehende Frauen
oder auch um Familien. Die Lebenszusammenhänge dieser Haushalte
gestalteten sich jeweils ganz unterschiedlich.
Anzahl und Herkunft: In 2009 erklärten 214 Personen im Alter von 17
bis 74 Jahren bei den Mitarbeitern der Fachberatungsstelle ihren Hilfebedarf. Nahezu 90% der Klientel stammte aus dem Rhein-Erft-Kreis.
Geschlechterverteilung und Nationalität: Im Berichtszeitraum wurden
63 Frauen und 151 Männer beraten. Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund betrug mehr als 25%.
Alters- und Haushaltsstruktur: Menschen jeder Altersgruppe sprachen
in der Fachberatungsstelle vor. Wie auch schon in den Vorjahren erwiesen sich die jungen Erwachsenen bis 25 Jahre mit 29% als die prozentual am stärksten vertretene Gruppe.
Der überwiegende Anteil der Hilfebedürftigen bestand aus Ein-Personen-Haushalten (158 Personen). Daneben sprachen im Berichtsjahr
auch 13 Familien mit insgesamt 29 Kindern bei den Mitarbeitern vor.
Kontakt: 62% der Erstgespräche fanden in den Räumen der Beratungsstelle statt. 38% der Beratungen wurden vor Ort in den Obdachlosenunterkünften oder in den Privatwohnungen durchgeführt.
Mit 146 Personen wurden mindestens drei Beratungsgespräche geführt,
um zu der Klärung akuter Problemlagen beizutragen. Mit 19 Haushalten
wurden Gesamtpläne aufgestellt, bei einer Beratungsdauer von bis zu
18 Monaten.
In 2009 wurden neben vielen anderen Hilfestellungen insgesamt 19 Personen in Wohnraum vermittelt sowie 2 Personen in ein betreutes Wohnen.
Bei 44 Personen konnte ein regelmäßiges Einkommen gesichert werden
und 10 Personen wurden in eine Erwerbsfähigkeit begleitet.
2 Personen entschieden sich, eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme
in Anspruch zu nehmen und für 7 Personen wurde eine Betreuung nach
dem BtG eingerichtet.
Im zurückliegenden Jahr hat die Fachberatungsstelle für alleinstehende
Wohnungslose vielen von Wohnungslosigkeit bedrohten und betroffenen
Bürger/innen im Rhein-Erft-Kreis nachhaltig geholfen.
Fachberatungsstelle/
Tagesstätte
Hasenweide 13
50226 Frechen
Tel.: 02234 / 379 47-0
Fax: 02234 / 379 47-16
Ansprechpartnerin:
Frau Radszuweit
Sprechstunde:
dienstags
von 09:00 – 12:00 Uhr
und donnerstags
von 09:00 - 12:00 Uhr
Ansprechpartner:
Herr Krammer
freitags
von 9:00 –12:00 Uhr
E-Mail:
wohnungslosenhilfe@
skfm-rhein-erft-kreis.de
144
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
Pädagogischer Familiendienst
Pädagogischer Familiendienst
Historisches Rathaus
Markt 1
50374 Erftstadt
Tel.: 02235/ 40 98 36
Fax: 02235/ 40 98 55
Ansprechpartnerin:
Frau Kaminski
E-Mail:
birgit.kaminski@
erftstadt.de
Der Pädagogische Familiendienst (PFD) wurde 1993 aus dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer für den Rhein-Erft-Kreis e. V.
(SKFM) und der Stadt Erftstadt als Trägerverbund gegründet. Hier
werden die Angebote der ambulanten Erziehungshilfen zur Verfügung
gestellt:
Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) unterstützt Familien in
besonderen Lebenslagen, z.B. in Krisensituationen, bei Schwierigkeiten mit Kindern oder bei Paarkonflikten.
Als äußerst hilfreiche Beratungsform erweist sich das Angebot der
systemischen Familienberatung. Dieser immer mehr angefragte,
ressourcenorientierte Ansatz setzt auf die (Re)Mobilisierung der Eigenkräfte des Familiensystems, damit die Konstruktion eigener Problemlösungen wieder möglich wird. Die systemische Familienberatung
wurde von 6 Familien genutzt.
Fallweise ergänzt wird dieses Angebot durch videounterstützte Elternberatung: Diese Methode befähigt Eltern, die Bedürfnisse ihrer
Kinder besser zu sehen und zu verstehen, gezielter zu fördern und ein
für alle Beteiligten angenehmeres Miteinander zu schaffen.
Erziehungsbeistandschaft ist ein Hilfsangebot für Kinder, Jugendliche und deren Eltern, wenn das Zusammenleben belastet ist. Gründe
dafür können z.B. familiäre Veränderungen, Schulschwierigkeiten,
Verhaltensauffälligkeiten oder Ablösungsprobleme vom Elternhaus
sein.
Betreutes Wohnen ist ein Angebot für junge Volljährige, die in ihrem
Verselbständigungsprozess unterstützt werden. Wohnungssuche, eigene Haushaltsführung, Entwicklung schulischer / beruflicher Perspektiven und Unterstützung bei persönlichen Problemen stehen im Mittelpunkt. Die Begleitung kann in der eigenen Wohnung oder vorübergehend in einem städtischen Appartement erfolgen.
Soziale Gruppenarbeit wird angeboten, wenn Kinder, Jugendliche
oder Erwachsene von ähnlichen Problemen oder Fragestellungen betroffen sind. Im Mittelpunkt der regelmäßigen Gruppentreffen stehen
das Einüben sozialer Kompetenzen, das gemeinsame Tun und der
Informations- und Erfahrungsaustausch.
Dazu gehörten in 2009:
Ein Gesprächskreis für Alleinerziehende (AE-Gruppe), der Hilfestellung bei der Verarbeitung von Trennungsprozessen und beim Umgang
mit der neuen Lebenssituation anbietet. Es besteht die Möglichkeit des
Erfahrungsaustausches und der Unterstützung durch die anderen
Gruppenteilnehmerinnen. Dieses themenzentrierte Angebot wurde von
7 Erwachsenen in Anspruch genommen. Parallel dazu konnten die
Kinder durch eine Fachkraft pädagogisch betreut werden. In diesem
Jahr wurde die Gruppe von einer freien Mitarbeiterin geleitet. Die AEGruppe wird durch eine Teilnehmerin im Frauenbeirat der Stadt Erftstadt vertreten.
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
Die Kindergruppe (8 Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren) des PFD fand
auch in diesem Jahr wöchentlich statt. Die gemeinsame Freizeitgestaltung, Gruppenerfahrungen und das Erleben von Natur und Kultur stehen
hier im Mittelpunkt. Nach den Sommerferien fand sich eine reine Mädchengruppe zusammen.
Darüber hinaus wurden nachfolgende Angebote gemacht:
-
-
Familienfrühstück:
Einmal im Monat hatten die Eltern (in den Ferien gemeinsam mit
den Kindern) die Möglichkeit, sich im lockeren Rahmen kennenzulernen und auszutauschen.
5 Familientage:
Ausflüge für SPFH-Familien und Alleinerziehende zu einem
Erlebnisbauernhof, Grillnachmittag im Jugendzentrum
Köttingen, Waldweihnacht im Umweltschutzzentrum
Friesheim
Ferienprogramm
für die Kinder aus den SPFH-Familien, 1x wöchentlich
Mitarbeiterinnen
Im Pädagogischen Familiendienst arbeiten insgesamt 4 Mitarbeiterinnen
(Diplom-Sozialarbeiterinnen/Diplom-Sozialpädagoginnen), wobei zwei
mit jeweils einem Umfang von 19,5 Wochenstunden beim SKFM angesiedelt sind. Davon sind 14,5 Wochenstunden seit dem 01.06.2009 vakant. Zwei weitere Mitarbeiterinnen mit 20 bzw. 39 Wochenstunden werden von der Stadt beschäftigt; darin sind auch die Koordinierungsaufgaben enthalten. Außerdem besteht die Möglichkeit, bei besonderem Bedarf auf freie Mitarbeiter zurückzugreifen, denen eine fachliche Begleitung durch die Koordinatorin angeboten wird. Die Honorarkräfte kommen insbesondere dort zum Einsatz, wo es sich um sehr betreuungsintensive Einzelfallhilfen für Jugendliche oder junge Erwachsene handelt
oder wo der Einsatz eines männlichen Begleiters notwendig ist.
In Einzelfällen ergab sich aus fachlicher Sicht die Notwendigkeit, eine
Beratung durch zwei als Team arbeitende Fachkräfte anzubieten. Diese
Form der Co-Beratung stellt sich besonders in komplexen Familiensystemen immer wieder als äußerst hilfreich dar.
Das Team kann auf vielfältige Zusatzqualifikationen der Mitarbeiterinnen
zurückgreifen. Diese erweisen sich in der Familienarbeit als äußerst
effektiv, insbesondere die systemische Familienberatung und die videounterstützte Elternberatung.
145
146
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
Der Pädagogische Familiendienst konnte in insgesamt 22 Fällen Hilfe
zur Erziehung leisten. Im Einzelnen ergeben sich folgende Zahlen:
Sozialpädagogische Familienhilfe
22 Familien
Erziehungsbeistandschaft
Betreutes
Wohnen
Wir stellen fest, dass es besonders bei alleinerziehenden Elternteilen
und zusammengesetzten Familien hohen Unterstützungsbedarf gibt.
Weitere „Risikofaktoren“ sind Armut, niedrige Schulbildung, psychische
Erkrankungen und mangelnde soziale Einbindung, z.B. durch Arbeitslosigkeit. Vor allem sehr junge Familien mit Säuglingen und Kleinstkindern
sind auf professionelle Hilfe angewiesen. Häufig sind eigene belastende
Biografien und mangelnde Einbindung im sozialen Umfeld Auslöser für
Überforderungen und Unsicherheiten.
Insgesamt besteht ein höherer Bedarf an ambulanten Erziehungshilfen
für die oben genannten Zielgruppen. Parallel dazu nehmen die Anfragen
durch das Jugendamt mit eindeutigen Kontrollaufträgen und intensivem
Betreuungsaufwand (> 2 Kontakte/Woche; Einsätze an Wochenenden)
zu. Dies erklärt auch in 2009 den verstärkten Einsatz von freien Mitarbeitern.
Im Rahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe des Pädagogischen Familiendienstes wurden insgesamt 37 Kinder in ihren Familien
begleitet. Dadurch konnte bei 4 Kindern eine Fremdunterbringung vermieden werden. 4 Kinder konnten bei der Rückführung in ihre Familien
begleitet werden.
Eltern und Kinder leben in verschiedenen Familiensystemen zusammen. Bezogen auf alle Maßnahmen waren es in diesem Jahr:
10
alleinerziehende Mütter
0
alleinerziehende Väter
4
zusammengesetzte Familien
8
vollständige Familien.
Die SPFH ist grundsätzlich auf eine längerfristige Begleitung von Familien angelegt. Im Durchschnitt ergab sich eine Wartezeit von 5 Wochen und eine durchschnittliche Beratungsdauer von ca. 14 Monaten, im
Einzelfall währte die Zusammenarbeit zwischen 3 und 36 Monaten. Im
Jahr 2009 wurden insgesamt 7 SPFH beendet, davon 4 einvernehmlich
zwischen Familie und ASD, weil die vereinbarten Ziele oder wichtige
Teilziele erreicht wurden.
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
147
Wohnheim Kämischhof
Im Wohnheim Kämischhof waren auch im Jahr 2009 alle zwanzig Plätze
durchgehend belegt. Eine Bewohnerin ist auf eigenen Wunsch in ein
Altenheim gezogen.
Die Tendenz, dass immer mehr sehr junge Menschen stationärer Betreuung bedürfen, setzt sich fort. Die Anfragen nach freien Wohnheimplätzen kommen fast ausschließlich von jungen Menschen, die überwiegend eine Doppeldiagnose mit dem Missbrauch illegaler Drogen und
Psychose aufweisen.
Die Teilung der Ergotherapie in Beschäftigungstherapie für die älteren
und in Arbeitstherapie für die jüngeren Bewohner hat sich bewährt.
Schrittweise steigend bis zu vier Tage je 5,5 Stunden arbeiten die jüngeren Menschen unter Anleitung der Ergotherapeutin in der Holzwerkstatt,
dem Bereich Renovierung und im Garten, in dem auch, unter Einbeziehung der Hauswirtschafterin, Obst und Gemüse für den Eigenverbrauch
angebaut werden. Mit dem Hausmeister arbeiten sie auch in Arbeitsprojekten innerhalb und außerhalb der Einrichtung.
In der Holzwerkstatt werden z.B. Dekoartikel hergestellt, die beim Sommerfest des Wohnheims und auf dem Lechenicher und erstmals auch
auf dem Gymnicher Weihnachtsmarkt von den Bewohnern verkauft wurden. Mit dem Erlös aus den Verkäufen beim Sommerfest und Lechenicher Weihnachtsmarkt können die Bewohner Anschaffungen bzw. Freizeitangebote realisieren, die ansonsten nicht finanzierbar wären. Der
Erlös aus dem Gymnicher Weihnachtsmarkt aber war zu Gunsten eines
Projektes der Kirchengemeinde.
Fitness- und Musikraum wurden renoviert. Es wurden weitere Geräte für
den Fitnessraum angeschafft und das Programm in diesem Bereich erweitert.
Auch im Jahr 2009 fand wieder eine Ferienfreizeit statt. Dreizehn Bewohner verbrachten eine Woche mit drei Betreuern in Holland.
Die erfolgreichen Kooperationen mit den örtlichen Vereinen wurden weitergeführt. Es werden weiter das Sportangebot des Behindertensportvereins und die von Ehrenamtlichen durchgeführten Wanderungen des
Eifelwandervereins speziell für unsere Bewohner genutzt, die inzwischen seit 7 Jahren angeboten werden. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter
aus Gymnich führt mit einigen Bewohnern Freizeitangebote durch, wie
Tischtennis- und Billardspielen.
Im Sinne der gemeindenahen Psychiatrie legen wir großen Wert auf die
Integration in das örtliche Umfeld. Wir unterstützen die Bewohner dabei,
in den Vereinen tätig zu werden. Einige Bewohner sind Mitglied im örtlichen Sportverein und im Karnevalsverein bzw. engagieren sich in der
Kirchengemeinde. Wir öffnen unser Haus nicht nur beim Sommerfest für
die Nachbarn, sondern auch bei Aktionen wie dem „Adventstürchen“.
Die Bewohner kaufen täglich in den Geschäften vor Ort ein und besuchen hier die niedergelassenen Ärzte; sie sind somit in der dörflichen
Gemeinschaft bestens bekannt und gehören dazu.
Wohnheim Kämischhof
Kerpener Str. 10
50374 Erftstadt-Gymnich
Tel.: 02235 / 7995-21
und /-22
Fax: 02235 / 7995-29
Ansprechpartnerin:
Frau Schmalenberg
E-Mail:
wh-kaemischhof@skfmrhein-erft-kreis.de
148
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
Langzeitwohnheim für psychisch kranke und behinderte Menschen
- Haus St. Kilian Haus St. Kilian
Franz-Busbach-Str. 5a
50374 Erftstadt-Lechenich
Tel.: 02235 / 69 11 57
Fax: 02235 / 69 10 99
Ansprechpartner:
Herr Schmitter
E-Mail:
haus-sankt-kilian@
skfm-rhein-erft-kreis.de
Das Jahr 2009 im Haus St. Kilian war geprägt von verschiedenen Veränderungen.
Zum Sommer hat eine Mitarbeiterin die Stelle gewechselt und ein langjähriger Mitarbeiter ist in Rente gegangen. Die Heimleitung wurde zum
1.07.2009 neu besetzt und ein Mitarbeiter, der sein Anerkennungsjahr
als Erzieher erfolgreich abgeschlossen hatte, wurde zum 16.07.2009
eingestellt. Seit dem 1.10.2009 ist das Team durch die Einstellung einer
Sozialarbeiterin wieder komplett.
Von diesen Umbrüchen, die die Hälfte der Mitarbeiter betraf, scheinen
die Bewohner des Hauses St. Kilian nicht sehr beeinträchtigt worden zu
sein. Kein Bewohner hat mit vermehrtem psychotischem Verhalten oder
einer notwendigen Behandlung in einer psychiatrischen Klinik reagiert.
Im Gegenteil, alle Bewohner haben, trotz ihrer ausgeprägten chronischen Erkrankung, sehr gelassen und umsichtig die neuen Mitarbeiter
aufgenommen.
Im Spätsommer fand dann das Sommerfest der Hausgemeinschaft in
einem kleineren, familiären Rahmen statt, was die Bewohner sehr genossen haben. Jeder hatte die Zeit, sich seinen Gästen zu widmen und
den Nachmittag im eigenen Rhythmus zu verbringen. Die Bewohner
haben diese Form des Sommerfestes als angenehm empfunden, weil
sie sich nicht um die Bewirtung zu kümmern brauchten.
Die diesjährige Ferienfahrt fand im September statt und führte die Hausgemeinschaft nach Norden in Ostfriesland. In einem SelbstversorgerHaus haben alle zwölf Bewohner und zwei Mitarbeiter eine Woche verbracht und täglich Ausflüge in die nähere Umgebung und nach Juist
gemacht. Allen hat die Ferienfreizeit gut gefallen, obwohl das Wetter
schon frühherbstlich war.
Im Keller wurde ein kleiner Raum, der zur Hälfte als Lagerraum zugestellt war, mit einem Heizkörper, Teppichboden und einem neuen Anstrich versehen und wird, mit einer kleinen medialen Einheit ausgestattet, als Kreativraum für die unterschiedlichsten Beschäftigungen genutzt.
Auf dem Lechenicher Weihnachtsmarkt haben die Bewohner wieder
Waffeln, Kaffee und Weihnachtspunsch verkauft. Auch diese Aktion hat
das Wir-Gefühl aller gestärkt, weil jeder, beginnend mit dem Aufbau des
Zeltes, über das Rühren des Waffelteiges und die Zubereitung von
Punsch und Kaffee, bis zum Verkauf, auf seine Weise beteiligt war.
Vor Weihnachten ist die Hausgemeinschaft mit Mitarbeitern zu einer
privaten Kinoveranstaltung nach Niederberg gefahren, mit anschließender Weihnachtsfeier im Haus – der Abschluss eines bewegten Jahres.
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
149
Ambulant Betreutes Wohnen
Ende 2005 hatte der neue Bereich BeWo mit einer Mitarbeiterin in Teilzeit die Arbeit aufgenommen.
Das Ambulant Betreute Wohnen für psychisch Kranke und/oder Suchtkranke ist eine logische Fortführung des stationären Wohnangebotes für
psychisch kranke Menschen und unseres Konzeptes, das auf eine Verselbstständigung der Bewohner abzielt.
In den vier Jahren sind sieben Bewohner, die aus dem Wohnheim Kämischhof ausziehen konnten, durch die Mitarbeiter des Ambulant Betreuten Wohnens weiter begleitet worden. Auch aus dem Wohnheim St.
Kilian wurde ein Bewohner ins BeWo übernommen.
Neben den Klienten aus den eigenen Wohnheimen wurden im Jahr
2009 weitere 14 Menschen ambulant betreut, die durch die psychiatrischen Kliniken oder ihre gesetzlichen Betreuer Kontakt mit uns aufnahmen. Bei vielen dieser Klienten konnte eine von ihnen nicht gewünschte
Heimaufnahme nur durch einen stundenmäßig sehr hohen Betreuungsaufwand vermieden werden, der in allen Fällen vom LVR auch anerkannt wurde. Die 22 Klienten wurden von 7 Mitarbeitern in Teilzeitbeschäftigung betreut.
Für viele der ehemaligen Heimbewohner war es sehr wichtig, dass die
Hilfe im ambulanten Bereich durch uns angeboten wird und sie weiter
eine Anbindung an das Haus haben. Die Einladungen zu Veranstaltungen des Wohnheims werden gerne angenommen.
Weiter ist auch der durch das Wohnheim vorbereitete und eng begleitete
Wechsel in die eigene Wohnung ein wichtiges Kriterium. Wir helfen bei
der Wohnungssuche und haben Standards entwickelt, die das Prozedere beschreiben, was erledigt werden muss, um in ein betreutes Einzelwohnen wechseln zu können. Dies beinhaltet die diversen Anträge bei
verschiedenen Behörden, die evtl. Renovierung der Wohnung, den Kauf
von Einrichtung und Hausrat und vieles mehr. Die Bewohner erhalten
dazu Information und Anleitung und, wenn es notwendig ist, auch Unterstützung.
Auch die Hilfe für die externen Bewerber durch das BeWo setzt nicht
erst ein, wenn die Kostenzusage vorliegt, sondern bereits auf dem Weg
dorthin helfen wir bei der Erstellung des Hilfeplanes und der Beantragung der Leistung und beginnen auch bereits vor Kostenzusage bei Bedarf mit der Betreuung. Auch diese Klienten erhalten Einladungen zu
den Veranstaltungen und haben auch 2009 die Angebote genutzt.
Da die Gruppe der BeWo-Klienten nun soviel größer geworden ist, haben wir begonnen, auch außerhalb der Wohnheimveranstaltungen eigene Gruppenangebote einzurichten. Zunächst bieten wir einen Frühstückstreff 1 x monatlich an, der allen BeWo-Klienten offen steht sowie
Ausflüge und daneben wohnortbezogene gemeinsame Kinobesuche
und Kegelabende.
2009 haben wir wieder eine Ferienmaßnahme für die BeWo-Klienten
durchgeführt. Die Fahrt ging eine Woche nach Frankreich. Die sechs
Teilnehmer wurden von zwei BeWo-Mitarbeitern begleitet und betreut.
Die Fahrtteilnehmer waren in Selbstverpflegungshäusern untergebracht.
Für viele war es der erste Urlaub seit langer Zeit, für manche sogar der
erste überhaupt. In 2010 wird wegen der positiven Resonanz wieder
eine Ferienfahrt durchgeführt.
Ambulant Betreutes Wohnen
Kerpener Str. 10
50374 Erftstadt-Gymnich
Tel.: 02235 / 7995-22
Fax: 02235 / 7995-29
Ansprechpartnerin:
Frau Schmalenberg
E-Mail:
bewo@skfm-rhein-erftkreis.de
150
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
Ambulant Betreutes Wohnen für alleinstehende wohnungslose Menschen nach § 67 SGB XII
Wohngruppenbetreuung
Hasenweide 13
50226 Frechen
Tel.: 02234 / 37947-14
Fax: 02234 / 37947-16
Ansprechpartner:
Herr Inden
Sprechstunde:
montags
von 9.00 - 12.00 Uhr
E-Mail:
wohnungslosenhilfe
@skfm-rhein-erft-kreis.de
Kernstück des Betreuten Wohnens war in den vergangenen Jahren die
Wohngemeinschaft in Erftstadt-Gymnich. Das Haus bot Personen Platz,
bei denen soziale Schwierigkeiten einer Teilnahme am gesellschaftlichen Leben entgegen stehen. Die Personen zeichnen sich durch vielfältige psychosoziale Schwierigkeiten aus. In der ambulant betreuten
Wohneinrichtung sollen die Betroffenen mit entsprechender Unterstützung befähigt werden, ein selbständiges und eigenverantwortliches Leben führen zu können.
Schließlich wurde das Haus im Verlauf des Berichtsjahres aufgelöst.
Neue Wohnräume wurden angemietet, so dass sich nunmehr in Kerpen
und Horrem kleinere Wohneinheiten befinden. Die zu dem Zeitpunkt des
Umzuges sich im Haus aufhaltenden Betreuten beteiligten sich aktiv und
trugen ebenfalls zu einer deutlichen Verbesserung der Wohnlichkeit in
den neuen Wohnräumen bei.
In den Wohneinrichtungen können sich jeweils bis zu drei Personen
aufhalten. Nach wie vor orientieren sich die Angebote des Betreuten
Wohnens an den Bedürfnissen und den Fähigkeiten der Betroffenen.
Möglichkeiten und Grenzen sollen sie mit Hilfestellung selbst bestimmen.
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 10 Personen betreut, darunter fünf
Neuaufnahmen. Unter den Neuzugängen befanden sich jeweils zwei
Personen in der Altersgruppe der unter 27-jährigen und der 27-40jährigen. Eine weitere Person im Alter von 59 Jahren konnte zudem aufgenommen werden.
Von den drei Abgängen konnten alle in eine eigenständige Lebensführung entlassen werden. Zwei weitere Personen leben nach Aufenthalt in
einer der beiden Wohngruppen in einer eigenen Wohnung und werden
bzw. wurden über das Berichtsjahr hinaus weiter betreut. Die Wohngruppen wurden von neun Männern und einer Frau bewohnt.
Die Vermittlung der zu betreuenden Neuaufnahmen geschah in der
Mehrzahl über die Fachberatungsstelle für alleinstehende Wohnungslose in Frechen, nämlich drei. Zwei weitere Personen wurden über die
Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Zülpich aufgenommen.
Positiv ist zu vermerken, dass eine Person, die sich bereits im Vorjahr
einer mehrwöchigen stationären Unterbringung zur psychischen Stabilisierung unterzogen hatte, in die eigenständige Lebensführung entlassen
werden konnte. Zwei weitere Personen zeigen bereits seit Monaten,
nach Rückfällen zu Beginn der Maßnahme, Bereitschaft zur Aufnahme
in eine stationäre Therapie. Sie konnten hierzu in eine Suchtberatungsstelle bzw. an den psychiatrischen Dienst des zuständigen Gesundheitsamtes vermittelt werden und stehen nach wie vor in regelmäßigem
Kontakt mit den genannten Stellen. Gründe für die anvisierte Therapie
liegen jeweils in Alkoholabhängigkeit als auch psychischen Störungen.
Dagegen hat eine in die eigenständige Lebensführung entlassene Person eine anvisierte Therapie nicht angetreten. Insgesamt jedoch wurde
das Thema Sucht in den betroffenen Wohngruppen positiv aufgegriffen
und Rückfälle entsprechend aufgearbeitet.
Die Integration in den Arbeitsmarkt entwickelte sich unterschiedlich. Für
ältere Personen gestaltet sie sich schwierig. Gesundheitliche Gründe
sind hier in einem Fall hauptsächlich zu nennen.
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
151
Frechener Tafel
Die unter Trägerschaft des SKFM für den Rhein-Erft-Kreis e. V. bestehende Frechener Tafel mit 48 aktiven Ehrenamtlichen ist seit 2002 ein
fester Bestandteil der Abteilung Wohnungslosenhilfe.
Das Ladenlokal Zum Kuckental 3 in Frechen ist dreimal wöchentlich
(dienstags, donnerstags und samstags ab 9.30 Uhr) geöffnet und versorgte 2009 annähernd 600 Personen. In den Laden kamen im Dezember bis zu 120 Kunden. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Tafelkunden weiter zugenommen.
Im Berichtszeitraum erhielt die Frechener Tafel regelmäßig von 34 örtlichen Supermärkten und Bäckereien Molkereiprodukte, Wurst, Obst,
Gemüse und Backwaren. Auch die Aachener Lebensmittelbank hat Lebensmittel aus Überproduktion an die Frechener Tafel weitervermittelt.
Hinzu kamen unregelmäßige Sachspenden, wie z. B. von der Kaufhof
AG, in Form von Kleidung und Haushaltswaren, die wiederum an andere
Sozialdienste weitergeleitet wurden.
Neben dem Laden selbst versorgte die Tafel auch eine Sonderschule
und eine Sozialstation der evangelischen Kirche regelmäßig mit Lebensmitteln. Diesen Einrichtungen wurde somit ermöglicht, ein gesundes Frühstück und einmal wöchentlich ein warmes Mittagessen auszugeben.
Im Frühjahr fand eine Mitarbeiter-Aktion zwecks Verbesserung der Außenanlage statt. Das Gartenhäuschen, das als Warteraum von den
Kunden genutzt wird, wurde renoviert, im Garten wurden neuen Rasenflächen angelegt und der Vorgarten wurde mit bodendeckenden Büschen und Pflanzen neu gestaltet.
Wie jedes Jahr wurden auch im Jahr 2009 die Mitarbeiter/innen der Frechener Tafel, die sich länger als fünf Jahre bei der Tafel engagieren, mit
einem Dankesbrief des Tafelvorstands und einem Bartmannkrüglein
bedacht.
Der Bundesverband der Deutschen Tafel hat der Frechener Tafel einen
Zuschuss aus der Lidl-Pfand-Aktion gewährt. Der Zuschuss wurde zur
Nachrüstung des Kleintransporters als Kühlwagen verwendet. Seit November können also auch Kühlprodukte ohne Bedenken bei den Spendern eingesammelt werden.
Der Kinderkanal des WDR hat im Juni in den Räumlichkeiten der Tafel
einen Film über die Arbeit der Tafeln gedreht.
Im Juni beteiligte sich die Frechener Tafel am Tag der offenen Tür der
sozialen Einrichtungen „Zum Kuckental“.
Aus der WDR „Weihnachtskisten-Aktion“ wurde die „Weihnachtspäckchen-Aktion“. Frechener Bürger konnten, wie auch in der Vergangenheit,
über die Tafel für Bedürftige Weihnachtspakete spenden.
Weiterhin nahm die Frechener Tafel an Tafeltreffen beim SKFM e.V. teil.
Diese Treffen bieten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und fördern die gute Zusammenarbeit der Tafeln innerhalb des Rhein- ErftKreises.
Um einen Informationsfluss innerhalb der Frechener Tafel zu sichern,
finden regelmäßige Besprechungen (alle 2 Monate) statt, an denen alle
Mitarbeitenden teilnehmen können.
Frechener Tafel
Hasenweide 13
50226 Frechen
Tel.: 02234 / 379 47-0
Fax: 02234 / 379 47-16
Ansprechpartnerin:
Frau Radszuweit
Homepage:
www.frechener-tafel.de
152
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
Erftstädter Tafel
Erftstädter Tafel
Hasenweide 13
50226 Frechen
Tel.: 02234 / 37947-0
Fax: 02234 / 37947-16
Ansprechpartner:
Herr Krammer
E-Mail:
wohnungslosenhilfe@
skfm-rhein-erft-kreis.de
Homepage:
www.tafel-erftstadt.de
Um die Spenden zu den Ausgabestellen zu transportieren, sind bisweilen 8 bis 9 Fahrzeuge unterwegs. Das eigene Tafelfahrzeug erweist sich
zunehmend als zu klein und es wird überlegt,dies in 2010 durch ein größeres zu ersetzen.
Auch in 2009 wurde die Tafelarbeit von den Sponsoren positiv angenommen. 25 Discounter-Märkte, Bäckereien und Warenhäuser beteiligten sich mit Lebensmittelspenden.
Die Erftstädter Tafel verfügt über drei Ausgabestellen in unterschiedlichen Ortsteilen. Es handelt sich um Räumlichkeiten
▫ im Pfarrzentrum St. Kilian, Lechenich
▫ im Kloster St. Josef, Liblar und
▫ in der Pfarrgemeinde St. Martinus, Kierdorf.
Die dezentrale Struktur der Stadt Erftstadt macht es erforderlich mehrere
Ausgabestellen einzurichten, um möglichst viele Bürger erreichen zu
können. Zwei Ausgabestellen verfügen über ein Kühlgerät, so dass
Milchprodukte o. ä. kurzfristig gelagert werden können.
Auf eine Anfrage der Don-Bosco-Förderschule in Erftstadt-Friesheim hin
schufen die Ehrenamtlichen bei ihrer Tafelarbeit eine Praktikumsmöglichkeit für die Schüler. Jeweils am Freitag werden 4 bis 5 Schüler
an Sortierung, Ausgabe und Aufräumarbeiten angeleitet und beteiligt.
Da die Tafelkunden regelmäßig Bedarf an kostengünstigen Gebrauchsgütern zeigen, besteht seitens der Tafel eine konstante Zusammenarbeit
mit dem Möbellager der Helios gGmbH in Liblar und der FahrradWerkstatt der DEKRA -Akademie in Brühl.
Auf Seiten der Kunden stieg die Nachfrage im Jahr 2009 nochmals
spürbar an. Um zu klären, ob die Spenden auch tatsächlich in rechtmäßige Hände gelangen, entschlossen sich die Mitarbeiter einen TafelAusweis zu entwerfen und damit einhergehend eine Bedürftigkeitsprüfung durchzuführen. Nur ein wirklich geringes Einkommen (bemessen
an den Grundlagen des SGB II und SGB XII) soll zu einem Empfang von
Lebensmitteln berechtigen. Auf dieser Grundlage wurde an 613 Haushalte ein Tafel-Ausweis ausgegeben. Ein Ausschluss von der Tafel wegen zu hohem Einkommen brauchte nicht ausgesprochen zu werden.
Die Statistik bestätigte das, was die Ehrenamtlichen bei jeder Lebensmittelausgabe auch ohne Vorlage von Einkommensbescheiden wahrnehmen: Bedürftigkeit und Armut sind auch in Erftstadt keine abstrakten
Begriffe.
Weitere Informationen über die Mitarbeiter, die Öffnungszeiten oder die
Spender erhalten Sie unter: www.tafel-erftstadt.de.
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
153
Brühler Tafel
Im Januar 2009 erfuhren die Mitarbeiter der Brühler Tafel von den Verantwortlichen der Stadt Brühl, dass sie neue Räumlichkeiten in der Bonnstraße 21 erhalten. Seit Herbst werden diese Räumlichkeiten in Eigeninitiative
und tatkräftigem Einsatz der Mitarbeiter der Tafel umgebaut und renoviert.
Allein die notwendigen Baumaterialien und die Einrichtung der neuen Tafelräume müssen durch Spendenmittel aufgebracht werden. Um diesen
Kraftakt zu stemmen, wird den Mitarbeitern der Tafel viel Einsatz und Kreativität abverlangt. Im Mai 2010 wird dann der Umzug von der Liblarer Straße in die Bonnstraße stattfinden.
Brühler Tafel
Bonnstr. 21
50321 Brühl
Tel.: 0700-503 210 00
Ansprechpartnerin:
Frau Reker
Homepage:
www.bruehler-tafel.de
Im Juli hat das Phantasialand der Brühler Tafel für ihre Kunden vierhundert
Freikarten zur Verfügung gestellt, so dass die Tafelkunden in einer Woche,
an einem frei gewählten Tag, das Phantasialand besuchen konnten.
Ende August fand dann ein Benefizlauf zur Eröffnung des Schlossparkstadions statt. Der Brühler Tafel wurde der Gewinn als Spende zur Verfügung
gestellt.
Im Verlauf des Jahres nahm die Brühler Tafel wieder an verschiedenen
Veranstaltungen teil, unter anderem am Pfarrfest in Badorf, am AgendaMarkt in der Brühler Innenstadt und auf dem Brühler Weihnachtsmarkt.
In Kooperation mit REWE, Toom-Markt, Lidl, Kaufhof und der GieslerGalerie fanden Spendenaktionen statt.
Spenden wurden auch übergeben von den St. Sebastianus-Schützen aus
Brühl-Heide und Lebensmittelspenden aus einer Sammelaktion am Gymnasium Sankt Ursula.
Als Dankeschön hat die Brühler Tafel im April eine gemeinsame Feier
mit allen ehrenamtlichen Helfern veranstaltet.
Kerpener Tafel
Seit Mai 2007 besteht nun die Kerpener Tafel mit ihrer Ausgabestelle
am Kloster Mater Salvatoris. An Dienstag- und Samstagvormittagen
werden jeweils eine Stunde lang Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben. Fünfzig ehrenamtliche Mitarbeiter sind mittlerweile für die Tafel
tätig.
Deren Arbeit wird seit Februar 2009 durch die Anschaffung eines Mercedes Sprinter mit Kühleinrichtung wesentlich erleichtert. Zum einen
bestand die Notwendigkeit Lebensmittel, deren Kühlung nicht unterbrochen werden darf, gekühlt zum Tafelladen zu transportieren, zum anderen wäre ein reines Kühlfahrzeug für die Bedürfnisse der Kerpener Tafel
zu groß. Mit der gefundenen Lösung können nun sowohl gekühlte Lebensmittel, als auch ungekühlte Lebensmittel bei den Spendern abgeholt werden.
Ein weiteres Problem, das sich im Jahr 2009 immer dringender zeigte,
ist die Notwendigkeit einer räumlichen Veränderung, weil die momentane Lösung an die Mitarbeiter der Tafel, die Schwestern des Klosters und
Kerpener Tafel
Höhenweg 51
50169 Kerpen-Horrem
Tel.: 02273/ 540 86
Ansprechpartnerin:
Frau Diekhans
Homepage:
www.kerpener-tafel.de
154
JAHRESBERICHT 2009: SOZIALDIENST KATH. FRAUEN UND MÄNNER
die Kunden der Tafel ein hohes Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme
stellt. An dieser Stelle ist das Kernteam der Kerpener Tafel um Hildegard Diekhans und Peter Boskamp in intensivem Kontakt mit den
Schwestern des Klosters Mater Salvatoris, um eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden.
Die Neuapostolische Gemeinde Kerpen-Balkhausen hat Mitarbeiter der
Tafel zum Erntedank-Fest eingeladen. Im Anschluss an den Gottesdienst wurden Frau Diekhans und Herrn Boskamp reichhaltige Spenden
überreicht, die zahlreiche Gemeindemitglieder zusammen getragen hatten.
Bedburger Tafel
Bedburger Tafel
Finkenweg 13
50181 Bedburg
Tel. 02272 / 901877
Ansprechpartner:
Herr Köllen
Homepage:
www.bedburger-tafel.de
Am 26.01.2009 eröffnete die fünfte Tafel unter Trägerschaft des SKFM
für den Rhein-Erft-Kreis e.V. in Bedburg.
Schon in der vorangegangenen Woche, am 21.01.2009, wurden die
Räumlichkeiten, die der Ortsverband des Malteser Hilfsdienst e.V. der
Bedburger Tafel für die Lebensmittelausgabe zur Verfügung stellt, von
Herrn Monsignore Gerhard Dane eingesegnet.
Seit dem 12.03.2009 ist die Bedburger Tafel Mitglied im Bundesverband
der Tafeln und somit berechtigt, sich offiziell Tafel zu nennen.
Neben dem fünfköpfigen Kernteam um Heinz Köllen konnten achtzig
weitere ehrenamtliche Mitarbeiter gewonnen werden.
Finanziell großzügig unterstützt wurde die Bedburger Tafel schon bei
ihrem Start durch Spenden von Stiftungen, Großunternehmen, kleineren
Betrieben und Einzelpersonen.
Aufgrund seiner guten Kontakte zu Bedburger Geschäftsleuten gelang
es Heinz Köllen in kürzester Zeit, viele Einzelhändler und Filialisten als
Spender und damit regelmäßige Lieferanten von Lebensmitteln für die
Tafel zu gewinnen.
Ab März 2009 wurde der Bedburger Tafel ein Ford Transit kostenlos
überlassen. Das Fahrzeug war zu diesem Zeitpunkt zwölf Jahre alt, ist
aber zur Abholung der Lebensmittel bei den einzelnen Spendern noch
gut geeignet.
Erziehungsbeistand
schaften
Hasenweide 13
50226 Frechen
Ansprechpartnerin:
Frau Knieper
Tel.: 02234/ 379 47-13
Fax: 02234/ 379 47-16l3
E-Mail:
knieper@skfm-rhein-erftkreis.de
Erziehungsbeistandschaften
Den gemeinsamen Bericht des Trägerverbundes Familienhilfe Frechen
finden Sie auf Seite 74 des Berichtes.
JAHRESBERICHT 2009: KREBSBERATUNGSSTELLE
155
3. Krebsberatung Rhein-Erft
Die Diagnose „Krebs“ bedeutet einen gewaltigen Einschnitt im Leben
eines jeden Menschen. Eine Krebserkrankung löst, wie kaum eine
andere, Ängste aus und verändert das Leben schlagartig. Es tauchen
Phantasien auf vom Sterben, von Verstümmelung, von belastenden
Therapieverfahren, von Isolation und Siechtum.
Eine scheinbar gesicherte Existenz und der gewohnte Lebensalltag
werden in Frage gestellt, Gefühle von Hilflosigkeit und Angst entstehen.
Entscheidungen über Therapieverfahren müssen getroffen werden,
unzureichende, einseitige oder widersprüchliche Informationen verunsichern und belasten. Ein zeitweiliger Ausfall in der Versorgung der
Familie ist zu kompensieren, berufliche und wirtschaftliche Probleme
können auftreten.
Krebsberatung
Rhein-Erft
Reifferscheidstr. 2-4
50354 Hürth
Tel. 02233/ 799075/ -76
E-Mail:
krebsberatung@
caritas-rhein-erft.de
Wie eine Krebserkrankung verarbeitet und bewältigt werden kann, hängt
neben einer bestmöglichen medizinischen Versorgung stark vom
sozialen Rückhalt ab, vom Austausch, Ermutigen und Mitgehen und vor
allem in der Unterstützung bei einer Auseinandersetzung mit der
Erkrankung. Eine aktive Auseinandersetzung kann Erkrankten das
Gefühl geben, selbst etwas zur Krankheitsbewältigung beizutragen,
nicht ohnmächtig der Situation ausgeliefert zu sein.
Das Wissen über Art der Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten, die Information über Angebote der psychosozialen Unterstützung
und über sozialrechtliche Hilfen, persönliche Kontakte sowie der erlebte
soziale Rückhalt reduzieren die Angst, verändern die innere Einstellung
und das Krankheitserleben und schaffen Bedingungen, die hilfreich für
den Heilungsprozess und den Umgang mit der Erkrankung sind.
Nicht jeder Krebskranke kann geheilt werden – durch einen begleiteten
Prozess bei der Neuorientierung und Neubewertung, beim konstruktiven
Umgang mit unausweichlichen Beeinträchtigungen kann sich der
Zustand physischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens jedoch
erheblich verbessern.
Leistungsangebot der Beratungsstelle
Die Krebsberatung Rhein-Erft (Träger: Malteser Hilfsdienst e.V. und
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.) bietet Hilfe und Begleitung
bei allen Fragen und Problemen, die sich aus einer Krebserkrankung
ergeben können.
Die Frage „Wie geht es weiter?“ steht nach dem Schock der Diagnose
und der ersten Therapie im Vordergrund. Ansatz unserer Arbeit ist, den
krebsbetroffenen Menschen und seine Angehörigen individuell in seinem
Lebensalltag zu sehen und Hilfestellung zu geben in allen Bereichen,
die durch die Erkrankung berührt und beeinträchtigt sind.
Die persönliche Beratung findet am Telefon, in der Beratungsstelle, bei
Haus- und Krankenhausbesuchen statt und ist kostenlos für den Hilfesuchenden.
Sprechzeiten:
Di.-Fr. 9-12 h
u.n. Vereinbarung
Die Beratung ist
vertraulich und
kostenlos
JAHRESBERICHT 2009: KREBSBERATUNGSSTELLE
Hilfsangebote
Zu unserem Hilfsangebot gehören:
•
•
•
•
Hilfestellung beim Aufbau einer krankheits- und
behinderungsbezogenen Lebenseinstellung und -form.
Hilfen zur physischen und psychischen Stabilisierung
Krisenbewältigung
Bereitstellung von Informationen zu:
-
•
•
•
•
•
Entwicklungen im Jahr
2009
Im Jahr 2009 wurden
insgesamt 299
Personen betreut
Es gab 879
Einzelberatungen
Krankheitsbildern und Therapieverfahren
Umgang mit therapiebedingten Nebenwirkungen
Schmerztherapie
Pflege
Sozialrechtlichen Hilfen, wie Leistungen der Krankenkassen
und Rentenversicherungsträger, Nachteilsausgleich nach dem
Schwerbehindertenrecht, finanzielle Hilfen
Unterstützung bei der Antragstellung
Koordination und Vernetzung von Hilfsangeboten
Internetrecherche
Gesprächsgruppen
Informationen zu Kursen und Vortragsveranstaltungen
Mit dem neuen Darmzentrum im Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling
wurde eine Kooperation zur psychoonkologischen Beratung der
Tumorpatienten vereinbart. Die Kooperation mit dem Marienhospital in
Brühl zur Beratung der Patientinnen im Brustzentrum besteht weiterhin.
2009 wurden 879 Einzelberatungen bei insgesamt 299 Personen
durchgeführt, 235 Betroffenen und 64 Angehörigen. Neu davon waren
217 Klienten. Aus dem Rhein-Erft-Kreis kamen 215 Personen, 25 aus
Köln und 59 aus anderen Städten und Gemeinden. Die zunehmende
Anzahl von Patienten von außerhalb des Rhein-Erft-Kreises ergibt sich
aus der Beratung in den Tumorzentren der Krankenhäuser Brühl und
Wesseling.
Gruppen- und
Kursangebote:
2 Gesprächsgruppen in
Frechen und Brühl
Es werden 1x im Monat Gesprächsgruppen in Brühl und Frechen angeboten. Die Treffen werden von den Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle
geleitet. In Frechen wurde die Kunsttherapiegruppe unter Anleitung der
Kunsttherapeutin Frau Wunderlich weitergeführt.
In die Gesprächsgruppe Frechen wurden Referenten eingeladen. Im
Februar stellte ein Friseur den Gruppenteilnehmerinnen neuartige
schadstoffarme Haarfarben vor. Im September referierte Dr. Thomas
Winter, Chefarzt Gynäkologie im St.-Katharinen-Hospital Frechen, über
neue Entwicklungen in der Therapie des Brustkrebses. Dr. Wolfgang
Thoiss, Palliativmediziner, berichtete im November über die Aufgaben
und die Arbeit der Palliativstation im Frechener Krankenhaus.
Der alljährliche Gruppenausflug führte diesmal nach Köln zur Stadtbesichtigung, zur „Histörchentour op kölsch“.
Kosmetikseminare
Im Krankenhaus Frechen wurden von uns 4 Kosmetikseminare im
Rahmen des Projektes „Freude am Leben“ für 28 Patientinnen in
Strahlen- oder Chemotherapie veranstaltet.
Arbeitskreise
Wir sind Mitglied in der „Landesarbeitsgemeinschaft Krebsberatungsstellen NRW“ und im „Kölner Arbeitskreis Psychosoziale Krebsnachsorge“, einem regelmäßigen Treffen vieler in Köln und Umkreis hauptamtlich und ehrenamtlich im Rahmen der Krebsnachsorge tätigen
Kräfte.
JAHRESBERICHT 2009: KREBSBERATUNGSSTELLE
Unsere Faltblätter versenden wir zweimal jährlich an Arztpraxen, Krankenhäuser, Krankenkassen und andere Kontaktstellen für Patienten.
Veranstaltungen und Kursangebote werden durch Anschreiben, Aushänge und Pressemitteilungen bekannt gegeben.
157
Öffentlichkeitsarbeit
Im Februar informierten wir an zwei Veranstaltungsterminen die Mitarbeiter im Darmzentrum Wesseling über die Aufgaben und Angebote der
Psychoonkologie. Im Juni hatten wir einen Infostand im Rahmen des seit
„1. Kölner Patientinnentages Brustkrebs“, im Dezember einen Stand
beim Patiententag Darmkrebs im Dreifaltigkeitskrankenhaus Wesseling.
Es sind mit jeweils einer halben Personalstelle tätig
- Waltraud Gier-Barbeln, Dipl. Sozialpädagogin mit
Zusatzausbildung in psychosozialer Onkologie und
Familientherapie
- Gundi Welter-Mölleken, Dipl. Sozialarbeiterin mit
Zusatzausbildung in psychosozialer Onkologie.
Unsere Beratungsstelle bietet Hilfen für Betroffene und Angehörige
im gesamten Rhein-Erft-Kreis an. Die Beratung ist vertraulich und
kostenlos.
RSONEN:
Personelle Situation
158
Adressliste des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
Telefonzentrale: 02233/ 79 90 -0 ;
Fax: 02233/ 799062
e-mail: info@caritas-rhein-erft.de
EINRICHTUNG/ ABTEILUNG
Stand: 7/2010
Internet: www.caritas-rhein-erft.de
ANSPRECHPARTNER
ANSCHRIFT
TELEFON
FAX
Vorstand:
Vorstandsvorsitzender /
Kreiscaritasdirektor
Arnold Biciste
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 11
-/ 79 90 13
Sekretariat
Waltraud Lohmar
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 11
-/ 79 90 13
Assistentin des Vorstandsvorsitz./
Stabstelle Personalentwicklung
Petra HesseGroßmann
H.-U. Assenmacher
Tina Kattrin
Birgit Hellmann
Jens Schneider
E. Schumacher-Müller
Barbara Albers
Claudia Goldschmidt
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 811
-/ 79 90 13
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 21
02233/ 79 90 21
02233/ 79 90 827
02233/ 79 90 851
02233/ 79 90 820
02233/ 79 90 810
02233/ 79 90 812
-/79 90 837
-/79 90 837
-/ 79 90 13
-/ 79 90 13
-/ 79 90 13
-/ 79 90 13
-/ 79 90 13
Stabstelle EDV
Alexander Klein
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 854
-/ 79 90 13
Abteilung Verwaltung
Uwe Tränkner
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 30
-/ 79 90 62
Sekretariat
Iveta Gemmel
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 30
-/ 79 90 62
Fachbereich Gemeindecaritas
Josef Uhler
Altenarbeit
Kuren
Schuldnerberatung
Ehrenamt
Ferienspiele
Seniorenreisen
Fachdienst für Integration
und Migration
Paul Jülich
Josef Uhler
Josef Uhler
Josef Uhler
Josef Uhler
Helga Beer
Helga Beer
Marianne Kader
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 60
02233/ 79 90 61
02233/ 79 90 60
02233/ 79 90 60
02233/ 79 90 60
02233/ 79 90 60
02233/ 79 90 68
02233/ 79 90 68
02233/ 79 90 64
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 79 90 79
-/ 66 29
-/ 99 25 77
-/ 14 83 23
Mitglied des Vorstands
Sekretariat
Assistentin des Vorstands
Stabstelle Controlling
Stabstelle Qualitätsmanagement
Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit
Stabstelle Integrationsmaßnahme
Zusatzjobs ("1-Euro-Jobs")
Caritas-Beratungsstellen (CBS)
Josef Uhler
CBS Bedburg
CBS Bergheim
CBS Brühl
CBS Elsdorf
CBS Erftstadt
CBS Frechen
CBS Hürth
CBS Kerpen
CBS Pulheim
Karin Ronge
Karin Ronge
Ursula Högner
Karin Ronge
Karin Kapelan
Rosmarie Meier
div. Ansprechpartner
Angela Esser
Irene Schüller
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Augustinerallee 1, 50181 Bedburg
Kirchstr. 1a, 50126 Bergheim
Kölnstr. 41-45, 50321 Brühl
Liebfrauenstr. 1, 50189 Elsdorf
Franz-Busbach-Str. 9, 50374 Erftstadt
An St. Severin 15, 50226 Frechen
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Schulstr.9-11, 50171 Kerpen
Nordring 11, 50259 Pulheim
02233/ 79 90 60
02272/ 20 62
02271/ 99 25 76
02232/ 4 20 98
02274/ 72 26
02235/ 60 91
02234/ 5 83 89
02233/ 79 90 67
02237/ 5 24 00
02238/ 70 56
-/ 95 97 20
-/ 99 39 66
-/ 79 90 79
-/ 63 82 93
-/46 17 725
CBS Wesseling
Dorothea Böcker
Bonner Str.11, 50389 Wesseling im Pfarrzentrum
02236/ 84 37 91
-/ 87 21 44
Abt. Stationäre Altenhilfe
Herbert Stilz
Herbert Stilz
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 50
-/ 79 90 73
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 50
-/ 79 90 73
Fachbereich Seniorenzentren
Thomas Wüstenhagen
Karola Hoverath
Marlene Breuer
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 53
-/ 79 90 73
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 50
02233/ 79 90 65
-/ 79 90 73
-/ 79 90 73
Seniorenzentrum Anna-Haus
Altenzentrum Sebastianusstift
Seniorenzentrum Pulheim
Alten-/Pflegeheim Stahl’sches Stift
Alten-/Pflegeheim St. Martinus-Haus
Alten-/Pflegeheim St. Josef-Haus
Seniorenzentrum Stiftung Hambloch
Seniorenresidenz Christinapark
Seniorenzentrum St. Ursula
Brigitte Dietrich
Gabriele Mehlem
Jürgen Schenzler
Antje Weber
Ursula Meeth
Rosa Schmitges
Gabriele Amendt
Raffaela Mengelkamp
Joachim Zimmer
Rosellstr. 35, 50354 Hürth
Am Klostergarten 8-12 , 50354 Hürth
Steinstr. 19, 50259 Pulheim
Am Alten Fließ 38, 50129 Bergheim
Hochstr. 1, 50189 Elsdorf-Niederembt
Bahnstr. 12, 50170 Kerpen-Buir
St. Rochusstr. 11, 50181 Bedburg-Kaster
Venloer Str. 572, 50259 Pulheim
Friedrich-Ebert-Str. 11, 50354 Hürth
02233/ 59 80
02233/ 3 96 30
02238/ 80 70
02238/ 40 90
02274/ 70 70
02275/ 10 30
02272/ 93 90
02238/ 92 90
02233/ 71 70
-/ 59 81 00
-/ 3 10 80
-/ 80 76 04
-/ 40 91 02
-/ 70 71 19
-/ 10 31 26
-/ 93 91 50
-/ 92 91 99
-/ 71 71 01
Fachseminar für Altenpflege
Gabriele Benson
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 74
-/79 90 835
Altenheimverwaltung
Sekretariat
Altenwohnungen
Seniorenzentren
Jakob-Sonntag-Schule
159
EINRICHTUNG/ ABTEILUNG
ANSPRECHPARTNER
ANSCHRIFT
TELEFON
FAX
Abteilung Soziale Dienste
u. Einrichtungen - Sekretariat
H.-U. Assenmacher
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 21
-/ 79 90 62
Tina Kattrin
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 21
-/79 90 837
Fachbereich
Mario de Haas
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 23
-/ 79 90 57
ambulante Altenhilfe- Vorzimmer
Sylvia Marx
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 25
CPS Bedburg
Elzbieta Feil
Augustinerallee 1, 50181 Bedburg
02272/ 20 61
-/ 66 29
CPS Bergheim
Jürgen Haubold
Kirchstr. 1a, 50126 Bergheim
02271/ 56 91 19
-/ 56 91 18
CPS Brühl
Maria Dissen
Mühlenstr. 21-25, 50321 Brühl
02232/ 94 36 05
-/ 94 36 06
CPS Erftstadt
CPS Frechen
CPS Hürth
CPS Kerpen
CPS Pulheim
CPS Wesseling
Thomas Hahn
Marcel Wolter
Anna Foltanska
Angelika Coch
Stefan Kipshoven
Monika Kolz
Herriger Str. 23, 50374 Erftstadt
Hauptstr. 124-126, 50226 Frechen
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Stiftsplatz 5, 50171 Kerpen
Johannisstr. 28-30, 50259 Pulheim
Bonner Str. 84, 50389 Wesseling
02235/ 6 75 33
02234/ 27 47 76
02233/ 79 90 16
02237/ 5 58 64
02238/ 84 10 31
02236/ 4 20 38
-/ 69 21 14
-/ 27 47 77
-/ 79 90 19
-/ 5 58 67
-/ 84 10 33
-/ 4 20 39
Caritas-Sozialstationen (CPS)
Zusätzliche Dienste
Nordkreis: Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Kerpen, Pulheim;
Südkreis: Brühl, Hürth, Erftstadt, Frechen, Wesseling
Alltagsbegleitung Süd
Alltagsbegleitung Nord
Isolde Bender
Jürgen Haubold
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Kirchstr. 1a, 50126 Bergheim
02233/ 79 90 18
02271/ 56 91 19
-/ 79 90 19
-/ 56 91 18
Hausnotruf/ Sozialarbeit
Palliative Care Süd
Palliative Care Nord
Karola Roeseling
Monika Kolz
Elzbieta Feil
Mühlenstr. 21-25, 50321 Brühl
Bonner Str. 84, 50389 Wesseling
Augustinerallee 1, 50181 Bedburg
02232/ 14 88 38
02236/ 4 20 38
02272/ 20 61
-/ 14 88 37
-/ 4 20 39
-/ 66 29
Mahlzeitendienst Süd: Brühl, Hürth, z.T.
Kerpen, Frechen, Erftstadt, Pulheim, Wesseling
Heike Fritz
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 17
-/ 79 90 14
Mahlzeitendienst Nord:
Elzbieta Feil
Augustinerallee 1, 50181 Bedburg
02272/ 20 61
-/ 66 29
Mobiler Sozialer Dienst
Familienpflege
Demenz-Café Pause Süd
Senioren-Besuchs-Service: Die Hürther
Heike Fritz
Isolde Bender
Marcel Wolter
Isolde Bender
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Hauptstr. 124-126, 50226 Frechen
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 17
02233/ 79 90 18
02234/ 27 47 76
02233/ 79 90 828
-/ 79 90 14
-/ 79 90 19
-/ 27 47 77
-/ 79 90 19
Fachberatungsdienste
H.-U. Assenmacher
Edith Thelen
Walter Dreser
Maria Junkers
Dederichs-Meyer
Irene Lengholz
Rolf Illner
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Mittelstr. 1, 50169 Kerpen-Horrem
Schloßstr. 1a, 50374 Erftstadt-Lechen.
Kölnstr. 41-45, 50321 Brühl
An St. Severin 15, 50226 Frechen
02233/ 79 90 21
02273/ 82 06
02235/ 60 92
02232/ 4 20 99
02234/ 99 33 39
-/ 79 90 62
-/ 24 33
-/ 6 71 51
-/ 14 83 23
-/ 99 39 66
Erftstr. 5, 50170 Kerpen-Sindorf
02273/ 5 27 27
-/ 95 34 64
02233/ 79 90 75
02233/ 79 90 76
02233/ 79 90 21
-/ 79 90 66
Sozialdienste im Krankenhaus
Waltraud Gier-Barbeln Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Gunh. Welter-Mölleken Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
H.-U. Assenmacher
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Sana Krankenhaus Hürth
Dreifaltigkeitskrankenhaus
Heinz-J. Klemm
Gabriele Reiner
02233/ 594-257
02236/ 77-217
-/ 59 42 10
Kinder- und Jugendhilfe
H.-U. Assenmacher
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
02233/ 79 90 21
-/ 79 90 62
Kindertagesstätte St. Elisabeth
Integr. Kindertagesstätte St. Barbara
Heilpädagog.Tagesstätte St.Egilhard
Kinderhaus St. Heinrich
Tagesgruppe Frechen
Caritas-Frühförderzentrum Rhein-Erft
Präventionsteam Frühe Hilfen
OGS - St. Franziskus
Petra Becker
Pia Bochnick
Sandra Lowis
Martina Granrath
Manuel Machnitzki
D. Kamps-Wannagat
Jutta Haas
Eva Meyer
Nordring 13, 50259 Pulheim
Von-Klespe-Str. 7, 50226 Frechen
Desdorfer Str.16, 50189 Elsdorf
Rodderweg 270, 50321 Brühl
An St. Severin 15, 50226 Frechen
Friedrich-Bessel-Str. 2, 50126 Bergheim
Kölner Str. 92, 50226 Frechen
An der Synagoge 1, 50321 Brühl
02238/ 72 82
02234/ 1 22 14
02274/ 8 13 08
02232/ 2 22 40
02234/ 43 55 089
02271/58 107
02234/18 57 33
02232/ 15 57 20
-/ 46 22 55
-/ 99 33 31
-/ 82 84 15
-/ 50 64 17
-/43 55 508
-/75 82 79
-/18 57 44
-/15 57 15
Offene Jugendarbeit
EASY Bedburg
H.-U. Assenmacher
Benno Wienand
Reifferscheidstr. 2-4, 50354 Hürth
Klosterstr. 21, 50181 Bedburg
02233/ 79 90 21
02272/ 97 87 269
-/ 79 90 62
-/ 93 08 64
POINT Bedburg-Kaster
Übermittagbetreuung Elsdorf
Übermittagbetreuung Bedburg
Schulsozialarbeit Bedburg
OCHSFORD
YOUZEE Kirchherten
POGO Pulheim
CAFE EXIL Geyen-Sinthern
Jugendfreizeitheim Sinnersdorf
Jugendfreizeitheim Stommeln
Mobile Jugendarbeit Pulheim
Mobile Jugendarbeit Frechen
Mobile Jugendarbeit Bedburg
Julia Kintscher
Jacqueline Lazaar
Judith Vosen
Eva Mamier
Benno Wienand
Julia Kintscher
Hubert Neumaier
Hubert Neumaier
Hubert Neumaier
Hubert Neumaier
Saskia Fries-Neunzig
Stefan Schwandorf
Benno Wienand
Burgundische Str. 3, 50181 Bedburg-Kaster
GHS, Gladbacher Str. 139, 50189 Elsdorf
Burgundische Str. 3, 50181 Bedburg-Kaster
GHS Bedburg, Goethestr. 3, 50181 Bedburg
Heinsberger Str. 7, 50181 Kirch-Kleintroisd.
Pützer Str. 2, 50181 Bedburg
Zur Offenen Tür 10, 50259 Pulheim
Brauweilerstr. 31, 50259 Pulheim-Sinthern
Stommelner Str. 104, 50259 Pulheim
Christinastr. 3, 50259 Pulheim
Stommelner Str. 104, 50259 Pulheim
Rosmarweg 231 b, 50226 Frechen
Burgundische Str. 3, 50181 Bedburg-Kaster
02272/ 33 80
02274/93 82 030
0174/ 24 33 625
0172/ 24 39 587
02272/ 90 10 39
02463/ 993 992
02238/ 5 52 36
02238/ 96 08 44
02238/ 5 77 03
02238/ 23 17
0178/ 47 75 735
02234/ 43 05 217
02272/ 33 80
-/ 93 08 64
Bedburg, Bergheim, Elsdorf
Erziehungsberatung Mittelstraße
Erziehungsberatung Schloßstraße
Amb. Familienhilfen Brühl/Hürth
Amb. Familienhilfe Frechen
Psychosozialer Dienst für Alkoholund Medikamentenabhängige
Krebsberatungsstelle
Krankenhausstr. 42, 50354 Hürth
Bonner Str. 84, 50389 Wesseling
-/ 79 90 62
-/ 93 08 64
-/ 93 08 64
-/ 93 08 64
-/ 30 46 59
-/ 30 46 59
-/ 30 46 59
-/ 30 46 59
-/ 30 46 59
-/ 43 05 218