- Stiftung Digitale Chancen
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Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko ? Ein praktischer Leitfaden für Eltern und Pädagogen Impressum Projektleitung: Andrea Kallweit (Journalistin und Pädagogin) Chef vom Dienst: Andreas Link (Stud. Pädagoge) Redaktion: Friedemann Schindler (Leiter jugendschutz.net, Mainz) Redaktionelle Mitarbeit: Rebecca Boßlet Yvonne Hofmann Isabel Rathgeber Astrid Schimmig Marc Straßenburg Grafik, Layout, Satz, Realisation: BRAND-m Crossmedia GmbH, Gelsenkirchen Druck: VVA, Düsseldorf Auflage: 30.000 Diese Broschüre wurde erstellt von jugendschutz.net, der Zentralstelle der Länder für Jugendschutz in Mediendiensten, im Auftrag und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Hinweis: Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Inhalt Impressum 2 Vorwort Dr. Christine Bergmann 5 6 8 Zur Broschüre „Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko?“ „Am liebsten lebe ich im WWW“ – Kinder und Jugendliche zum Internet Früh übt sich FAQ’s – Fragen von Eltern zum Internet So nutzen Kinder das Internet (Christine Feil, Deutsches Jugendinstitut, München) Ran an die Maus – rein ins Netz: Spielen, Lernen, Kommunikation Feingewebt: Netz-Regeln Kinder-Suchmaschinen: Sprung-Schanzen für junge Surfer (Birgit Bachmann, Stefan R. Müller, Blinde Kuh, Hamburg) 10 15 18 20 22 Alle Macht den Mäusen? Werbung und Kaufen im Internet (Tobias Gehle, WDR, Köln) Verbraucherschutz bei Online-Verträgen (Dieter Spürck, Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz, Köln) 25 31 Schutz vor Schmutz Das ist drin-Fallstricke im Netz Das können Eltern tun – Sicherheitsgurte im Netz (Friedemann Schindler, jugendschutz.net, Mainz) 35 42 Klick – Tipps Daran erkennt man gute Seiten... Empfehlenswerte Websites für Kinder Top 20 der Klickers Homepages von Kindern Nützliche Websites für Eltern und Pädagogen Meldestellen gegen Missbrauch im Internet Die wichtigsten Begriffe 45 47 70 72 73 74 75 Feingewebt: Netz-Regeln (Plakat zum Entnehmen) 3 Inhalt < > Vorwort Das Supermedium Internet Medienkompetenz ...ist für Kinder heute zwar noch nicht tägliche Realität. Das wird sich aber im Laufe der nächsten Jahre ändern, so die Prognosen von Fachleuten. Während das Internet im Berufsleben bereits selbstverständlich genutzt wird, steigen nun auch kräftig die Anschlüsse in den privaten Haushalten – oft auf Drängen der Kinder. Im Gegensatz zu vielen Eltern haben Kinder einen unkomplizierten Zugang zu Computern und Internet. So selbstverständlich wie sie Lichtschalter, elektrische Zahnbürste, Videorecorder oder Handy beherrschen, können sie auch den Computer bedienen. Darauf müssen Eltern sich oft erst einstellen, weil sie selbst als Kinder in der Regel ohne Computer aufgewachsen sind und deshalb nicht aus eigener Erfahrung schöpfen können. ...umfasst technische Fertigkeiten zur Beherrschung der Internet-Technologie sowie das Verständnis von Navigationsstrukturen, Symbolen und Suchvorgängen. Medienkompetenz heißt weiter, dass man das Internet nicht nur als Konsument nutzt, sondern sich möglicherweise auch selbst als Produzent im Netz betätigen kann. Und schließlich geht es darum, das Internet für die soziale, globale Kommunikation sinnvoll einzusetzen. Dafür macht es Sinn, darüber nachzudenken und zu diskutieren, wie das Internet kinderfreundlicher gestaltet werden kann. „Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko?“ will einen Beitrag dazu leisten, indem es auch Kinder und Jugendliche am Nachdenken und Mitreden über das Internet beteiligt. Davon bleibt unberührt, dass die Zukunft unserer Kinder nicht davon abhängt, ob und wie gut sie das Internet beherrschen, sondern von sozialer und menschlicher Kompetenz. Kids auf der Überholspur ...können von ihren Eltern mit etwas gutem Willen aber erfahrungsgemäß ohne weiteres eingeholt werden. Sie werden sich schnell ins Internet eingearbeitet haben, um Sohn oder Tochter bei den ersten Schritten ins Netz zu begleiten. „Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko?“ hilft Ihnen dabei. Dieser praktische Leitfaden des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurde von jugendschutz.net für Eltern und Pädagogen recherchiert und erstellt. Es geht darum, den kompetenten Umgang mit neuen Medien zu fördern, weil Medienkompetenz eine wichtige Basis für den Jugendschutz im Internet ist. Dr. Christine Bergmann Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 5 Inhalt < > Zur Broschüre Ein Netz für Kinder – Surfen ohne Risiko? Das Projekt-Team von jugendschutz.net ...bestand aus zwei Pädagogen und fünf Pädagogikstudentinnen und -studenten der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Gearbeitet wurde bei jugendschutz.net. Jugendschutz.net ist die Zentralstelle der Obersten Landesjugendbehörden für Jugendschutz in Mediendiensten mit Sitz in Mainz. Aufgabe von jugendschutz.net ist es, jugendbeeinträchtigende und -gefährdende Inhalte im Internet aufzuspüren und für Kinder und Jugendliche unzugänglich zu machen. Sechs Monate suchte das Projekt-Team im Internet nach guten und sicheren Kinderseiten: Im ersten Durchgang waren es über 250 Seiten. Davon wurden 70 Kinderseiten in die engere Wahl gezogen und nach strengeren Maßstäben erneut beurteilt. Am Ende blieben 43 Kinderseiten übrig. Bei dieser Recherchearbeit wurden auch immer wieder Fallstricke entdeckt, denen Kindern im Netz begegnen könnenS. 35. Außerdem standen sieben Internet-Experten und -Expertinnen zur Verfügung. Sie informieren über: Die Klickers: das Internet- Die Klickers: unsere Kinderund Jugendredaktion Wir haben großen Wert auf die Beteiligung von Kindern gelegt. An der Broschüre haben über 300 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 5 und 18 Jahren mitgewirkt. Ihre Einschätzungen und Bewertungen sind in der Broschüre immer in Blau gedruckt. Zum Team gehörten vier Mädchen und vierzehn Jungen: Bianca (8), Kristina (12), Lisa (11), Sonja (11), Alexander (15), Andreas (11), Benni (5), Christian (12), Chrissi (12), Dominique (11), Dominik (11), Fabian (11), Henrik (12), Nico (11), Patrick (11), Richard (15), Simon (11) und Sven (12). Wir konnten ihnen beim Computern zusehen: zu Hause, bei jugendschutz.net und im Gymnasium MainzGonsenheim (www.gymnasium-gonsenheim.de). Gemeinsam mit ihnen haben wir in hunderten von Internet-Seiten herumgestöbert und uns zeigen lassen, warum sie etwas gut oder schlecht finden. • den richtigen Umgang von Eltern und Kindern mit dem InternetS. 12. • Werbung und Kaufen im Internet, Verbraucherschutz bei Online-VerträgenS.25 und 31 • den aktuellen Stand bei SicherheitssystemenS. 42 6 Inhalt < Online-Klickers Neben der Zusammenarbeit mit den Klickers konnten sich Kinder sechs Wochen lang auch direkt im Internet beteiligen: www.kindernetz.de – die Kinderseite des Südwestrundfunk im Internet – hatte in einer Online-Aktion alle 70 Websites der Vorauswahl aufgelistet und zur Bewertung aufgerufen. Anhand einiger Kriterien (Gestaltung, Information, Aktualität, Datenschutz) wurden diese Seiten als super, gut, geht so oder lahm beurteilt. Über 100 Mädchen und 70 Jungen haben ihre Meinung abgegeben. Viele von ihnen für mehrere Seiten. Die besten Kommentare finden sich bei Klick-Tipps wieder. Seiten, die bei den Klickers keine Chance hatten, wurden nicht aufgenommen. Zusätzlich gab es eine Fragebogenaktion zum Internet: Wie oft, mit wem, wie lange, wo und wohin surfen Kinder am liebsten? Was gefällt ihnen und was mögen sie nicht im Internet? Diese Fragen haben über 170 Kinder beantwortet. Besonders engagiert sind die Kinder bei Ideen, was man gegen den Missbrauch des Internets durch problematische und kriminelle Seiten machen könnte S. 42. Übrigens halten sich die meisten Kids an die Regel „keine persönlichen Daten weitergeben“. Sie haben ihre Antworten anonym geschickt. Dadurch ist eine genaue Auswertung nicht möglich. Buchtipps: Der Sprung ins Netz Die vorliegende Broschüre geht nur am Rande auf technische Voraussetzungen und die Funktionsweise des Internets ein. Es gibt zahlreiche Zeitschriften und Bücher darüber, wie man einen Computer internet-fähig macht und wie man die Dienste und Möglichkeiten nutzen lernt. Für den Einstieg gut geeignet sind u.a. folgende Ratgeber: Sabine Hamann: Der Internet-Guide für Eltern und Kids. Gemeinsam Surfen und den Cyberspace erforschen. Beust Verlag München 2000, € 15,24. Attraktiv ist, dass Kinder und Eltern das Buch gleichzeitig nutzen können: Die linke Seite ist für die Großen, rechts helfen Click und Clack den Kleinen zum selben Sachverhalt auf die Sprünge. Rafael Luwisch: Familien@benteuer Internet. So surfen Sie mit Ihren Kids, Falken Verlag Niedernhausen 2000. € 15,28. Ansprechend und übersichtlich gestaltet geht es um die Technik und die Handhabung des Internets. Interessant sind die Netzspiele für die ganze Familie. Tipps für Eltern- und Kinderseiten. Beate Majetschak: Internet für Kids von 8 bis 88. MITP-Verlag Bonn 2000, € 20,41. Alle wichtigen technischen Voraussetzungen und Nutzungsmöglichkeiten werden verständlich beschrieben. Homepage-Gestaltung mit beiliegender CD. Tipps für Schul- und Freizeitseiten. 7 > Inhalt < > „Am liebsten lebe ich im WWW“ – Kinder und Jugendliche zum Internet Musst du deine Eltern fragen, wenn du surfen willst? Christian: Simon: Nico: Christian: Dominique: „Ich darf nur ins Internet, wenn meine Mutter dabei ist, obwohl sie sich damit nicht auskennt. Deswegen gehe ich dann nur hier in der Schule ins Netz.“ „Ich kann es nicht leiden, wenn mein Vater die ganze Zeit daneben sitzt.“ „... aber wenn ich es alleine mache, dann kriege ich Ärger.“ „Das ist ziemlich nervig. Vielleicht denkt sie, ich gehe auf Sexseiten oder so...“ „Wenn ich auf eine gefährliche Seite komme, muss ich meine Eltern informieren. Sie sind eigentlich auch immer da, wenn ich Probleme habe.“ Was machst du am liebsten im Internet? Nico: Richard: Sonja: Dominik: Dominique: Henrik: Nico: Lisa: Simon: Christian: Sven: „Ich surfe einfach so und gucke rum.“ „Ich mach’ alles gerne. Lese entweder Harry Potter, guck Fernsehen oder mache Internet. Aber am liebsten lebe ich zur Zeit im WWW. Macht einfach Spaß.“ „Ich maile mit meiner Freundin in Spanien. Das geht schneller als Briefeschreiben.“ „Ich hab mir eine eigene Homepage gebastelt.“ „Ich lade mir gerne Musik runter.“ „Spiele runterladen, aber das dauert immer so lange.“ „Ich spiele gerne Spiele mit anderen, egal mit wem.“ „Quizshows nachspielen von irgendeinem Datum. Das ist ganz lustig.“ „Mein Bruder hat eine E-Mail-Adresse. Da bekomme ich auch Mails, ich schreibe auch manchmal welche, und ich bestelle auch Bücher, falls ich mal ein Schulbuch brauche.“ „Man sieht irgendwo in Zeitschriften, manchmal auch im Fernsehen, eine Adresse, die interessiert einen, und dann guckt man einfach mal rein.“ „Ich chatte am liebsten, weil das riesig Spaß macht, dass Leute mich mögen, obwohl sie nicht wissen, wie ich aussehe.“ Bist du schon auf Gewalt- oder Sexseiten gestoßen? Christian: Henrik: „Ich bin mal auf eine Pornoseite gekommen. Da stand: ‘Komm rein, ich zeig dir mein Brüste’. Da bin ich dann raus und nicht wieder rein. Ich fands nur witzig, wieso da eine Pornoseite kommt. Eben Pech, wenn man auf so eine Seite kommt.“ „Fernsehen ist aber schlimmer, weil die Sachen gezeigt werden und weil es da noch Töne gibt, und die Bilder immer bewegt sind. Beim Internet kann man es ja selbst bestimmen.“ 8 Inhalt Sven: Nico: Chrissi: Christian: Henrik: Sonja: < „...beim Fernsehen bekommt man eher Angst. Beim Internet ist das nicht so schlimm, das ist ja sowieso unwirklich. Man kann den Computer schnell ausschalten, Webcams oder Grafiken sind doch nur Unfug, das ist eh nicht echt.“ „Ich finde es im Fernsehen schlimmer – das ist abends. Internet ist doch am Tag und da ist es wenigstens hell. Deswegen finde ich Internet besser. Die Monster kommen ja nur nachts.“ „Von meinem Bruder haben wir eine Adresse gehabt, da waren perverse Sachen, aber auch eklige Sachen: ein Hund auf ’nem Zaun aufgespießt, da war überall Blut ... eklig...“ „Wir haben uns das nicht alles einzeln angeguckt und uns aufgegeilt ... bei manchen Sachen ist es einfach nur witzig.“ „Wenn’s perverse Leute interessiert, phhhh.“ „Für die Jüngeren ist das viel schlimmer, die kriegen Angst und werden verstört. Pornoseiten sollten gesperrt werden, da gehen nur Geisteskranke hin.“ Würdest du etwas gegen solche Seiten unternehmen wollen? Sonja: Bianca: Chrissi: Sven: Nico: Lisa: „Es müsste ein Schutz eingebaut werden, damit man nicht auf komische Seiten kommt, wenn man mal .de und .com verwechselt oder die Adresse falsch schreibt. Das ist doch blöd, die können sich doch denken, dass Kinder nicht immer richtig schreiben können und auch mal Buchstaben vertauschen.“ „Unterschriften dagegen sammeln. Nur irgendwie fehlt mir der Mut.“ „Die Polizei sollte danach suchen, und es wird zuviel Werbung gemacht.“ „Einfach nicht hinschauen und die Links nicht weitergeben.“ „Unterschriften dagegen sammeln. Denn die, die Naziseiten und Pornoseiten machen, nutzen das Internet dafür aus.“ „Einen Bereich im Internet für Kinder mit guten Seiten.“ Wenn ihr dürftet, wie ihr wolltet ... Henrik: Christian: Chrissi: Sonja: Christian: Lisa: „Die Ladezeiten sollten verkürzt werden.“ „Es sollte billiger sein.“ „Mehr Spiele zum Runterladen.“ „Ich will nicht auf Seiten kommen, die ich gar nicht haben will. Es muss doch möglich sein, diese Schmuddelseiten zu sperren, damit Kinder nicht mehr drankommen.“ „Es ist schade, dass nicht alle ins Internet können, weil es viele Möglichkeiten gibt, die voll geil sind. Man kann zum Beispiel von einem Satelliten aus ein Bild von seinem Haus machen. Und mein Vater spielt Schach mit einem Chinesen.“ „Alle sollen ins Internet können.“ 9 > Inhalt < > Früh übt sich FAQ´s – Fragen von Eltern zum Internet Die folgenden FAQ´s (Frequently Asked Questions) sind Fragen, die häufig von Eltern gestellt werden, die sich überlegen, einen eigenen Internet-Anschluss anzuschaffen. Wir haben diese Fragen auch Sonja aus unserer Kinder- und Jugendredaktion „Die Klickers“ gestellt. Sonja ist 11 Jahre alt und surft meistens in ihrer Schule oder mit Freunden. Zuhause darf sie an den Computer, wenn sie ihren Vater gefragt hat. Mindestens zweimal in der Woche surft sie im World Wide Web, manchmal eine Stunde, aber oft auch länger als zwei Stunden. Warum gefällt meinem Kind das Surfen im Internet so gut? ...weil es neugierig ist. Kinder sind Entdecker. Am Computer bedeutet das: Was macht das Ding, wenn ich auf diese Taste drücke? Die Tatsache, dass der Computer auf einen Tastendruck reagiert, erzeugt bereits beim Kleinkind ein Gefühl von Macht und Stärke. Ähnlich wie beim Jugendlichen das Anlassen des Motorrades und später der PS-starken Wagen. ...weil es die Welt kennenlernen will. Neben dieser Mensch-Maschine-Faszination kann das Kind im Internet seine Abenteuerlust ausleben. Im Internet kann das Kind sich durch Tastendruck auf einen Computer an´s andere Ende der Welt begeben, viel schneller, viel einfacher und letztlich viel sicherer als bei einer wirklichen Reise. Sobald das Kind merkt, dass es im Internet auch Antworten findet, kann es das Internet neben Vater, Mutter, Lehrer und/oder Freund als weitergehende Informationsquelle nutzen. ...weil es etwas zu erzählen hat. Das Kind kann auf diesen Internet-Reisen nicht nur Informationen finden und Spaß haben, sondern auch Menschen kennenlernen. Zwar nicht am selben Ort, aber direkt. Die Dienste des Internets wie Chatten, Mailen, Diskussions-Foren und Homepage bedeuten für das Kind: Es hört mir jemand zu in dieser Welt! Es kann eine Geschichte schreiben, und viele andere lesen sie. Es kann einen Witz ins Netz setzen, und die ganze Welt kann darüber lachen. Natürlich sind diese Möglichkeiten auch trügerisch: Die Technik klappt nicht so wie gewollt, die Sprache am anderen Ende der Welt muss das Kind auch im Internet beherrschen, die richtige Suche im Internet ist eine Kunst für sich, und richtige Internet-Freunde sind letztlich genauso schwer zu finden wie im Leben. Aber die Internet-Welt ist groß, und so dauert die Faszination lange an. Sonja: Es ist echt faszinierend: Man kann chatten und dabei verschiedene Leute kennenlernen, man kann Freunden schnell eine Nachricht mailen, auch wenn sie in einem anderen Land wohnen, und man erfährt viel Wissenswertes im Internet. Das Beste ist, dass das alles schnell geht und man Zeit spart. Interview Kann mein Kind durch Internet etwas lernen? Prof. Dr. Stefan Aufenanger, Professor für Erziehungswissenschaften und Medienpädagogik, Hamburg. Forschung in den Bereichen Medienerziehung in Kindergarten und Schule, Kinder und Medien, Multimedia-Anwendungen, Medienethik. Wenn Kinder schon recht früh anfangen, sich mit dem Internet zu beschäftigen, dann lernen sie dabei, vernetzt zu denken. Auch erwerben sie durch den Umgang mit neuen Medien rechtzeitig das, was wir Medienkompetenz nennen. Damit ist nicht nur gemeint, Computer und Internet richtig handhaben zu können, sondern sinnvoll mit den Inhalten umzugehen sowie auch, diese nach ihrer Qualität und Bedeutung einzuschätzen und zu bewerten. Wir sollten also unseren Kindern den Zugang zu den neuen Medien schon in jungen Jahren ermöglichen. Positiv wirkt sich das auf ihre Entwicklung in dem Sinne aus, dass sie sich in die komplexe Welt der neuen Medien hin- einversetzen können. Dadurch wird ihr Denken angeregt und ihre kognitive Entwicklung gefördert. Können Kinder durch zuviel Internet abhängig werden? Ich glaube nicht, dass man durch das Internet süchtig werden kann. Dazu ist der Begriff der Sucht nicht passend, auch wenn es auf den ersten Blick bei manchen Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen so aussehen mag. Zwar gibt es bestimmt einige Kinder und Jugendliche, die gerne den ganzen Tag am Computer sitzen und im Internet surfen. Dies dürften aber vor allem jene Kinder sein, die sich zu Hause meist allein beschäftigen müssen und deren Eltern sich kaum um sie kümmern. Inhalt Ab wann sollte ich mein Kind ins Netz lassen? Diese Entscheidung hängt von den Fähigkeiten und der Entwicklung des Kindes ab. In Maßen und mit elterlicher Hilfe kann der Computer die kognitiven Fähigkeiten bereits von Kleinkindern fördern. Krabbelkinder zeigen eine natürliche Neugier für die Bilder auf dem Computerschirm. Sie ahmen Eltern und Geschwister nach und wollen ebenfalls mit Tastatur und Maus spielen. Die virtuelle Welt wird als solche aber noch nicht wahrgenommen. Ab 3 Jahren sind Lern- und Spielprogramme interessant. Kinder beginnen, Kunstwelten zu erkennen und nehmen einen Unterschied zwischen Fernsehen und Computerspiel wahr. Ab 5 Jahren kann man gemeinsam mit dem Kind kleine Ausflüge ins Internet starten (Vorschläge S. 18). Frühestens jetzt lernen Kinder begreifen, dass man im Internet etwas suchen kann: z.B. ein Memoryspiel oder eine Lieblings-Comicfigur. Auf Alleingänge im Netz sollten Sie Ihr Kind aber erst lassen, wenn es die technische Anwendung beherrscht und verständig genug ist, sich an SurfRegeln zu halten. Ab diesem Zeitpunkt müssen Sie sich auch über Schutzvorrichtungen informieren (Näheres S. 42). Sobald das Kind in der Schule, im Internet-Café oder mit Freunden surft, werden Fragen der Sicherheit im Netz zu einem wichtigen Thema. Tipp: Je besser Sie sich im Internet auskennen, desto früher können Sie Ihr Kind dorthin mitnehmen. Immer noch ist Fernsehen das Leitmedium vieler Kinder und Jugendlicher, und das Spielen bzw. Zusammensein mit Freunden spielt für sie eine große Rolle. Nichtsdestotrotz sollte man darauf achten, dass die neuen Medien nicht zu so genannten Zeitdieben werden. Denn ein Computerspiel, das Surfen im Internet oder das Chatten nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, ohne dass man das merkt. Schnell vergehen dabei Stunden, während beim Fernsehen durch die verschiedenen Sendungen klare Einschnitte gemacht werden. Falls Kinder aus Sicht der Eltern zu viel Zeit vor dem Computer verbringen, dann müssen gemeinsam Regeln gesucht werden. Bei sehr jungen Kinder – im Vorschulalter sowie in den ersten Jahren der Grundschule – soll- < Sonja: So ab der 2. Klasse, würde ich sagen, weil man in diesem Alter lesen und schreiben kann. Natürlich können auch Kinder ab vier Jahren schon ins Internet, sie sollten dann aber von ihren Eltern begleitet werden. Ich glaube aber, dass das Internet jüngeren Kindern nichts bringt. Sie brauchen außerdem viel zu lange, um es zu verstehen. Welche Kosten kommen auf mich zu? In Zahlen lässt sich das nur schwer ausdrücken, weil sich der Markt sehr schnell verändert. Sie brauchen einen einfachen PC mit zusätzlicher Hardware, die über den Telefonanschluß die Verbindung zum Internet herstellt. Wie viel der PC kostet, ist abhängig von der Ausstattung und Speicherkapazität. Für die Internetnutzung reicht ein einfaches Gerät. Der Monitor sollte gerade auch Kinderaugen schonen. Eine gute Sitzgelegenheit und ein Schreibtisch, der einen Abstand von mindestens 60 cm zum Monitor erlaubt, sind ein Muss. Um sich ins Internet einwählen zu können, benötigt man außerdem einen so genannten Zugangsprovider (z.B. t-online, aol, 1&1, aber auch regionale Anbieter), der für die Zeit bezahlt wird, die man online ist. Die nötige Zugangssoftware wird in der Regel kostenlos vom Provider zur Verfügung gestellt. Tipp: Es ist schwer, den günstigsten Tarif zu finden. Gute Hinweise finden sich auf der Website der Stiftung Warentest:www.warentest.de te man die Zeit auf maximal eine Stunde pro Tag festlegen. Bei älteren Kindern kann man mehr gewähren. Auch sollte man mit Kindern klare Absprachen vereinbaren, wie etwa, dass zuerst die Hausaufgaben gemacht werden müssen. Insgesamt ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass der Medienkonsum der Kinder mit anderen Freizeitaktivitäten – zum Beispiel Sport treiben oder sich mit Freunden treffen – in einem Gleichgewicht steht. Können problematische Seiten mein Kind beeinträchtigen? Wenn Kinder beim Surfen im Internet auf problematische Seiten gelangen, dann können sie sehr verstört werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über diese möglichen Gefahren vorher sprechen und auch Vorkehrungen treffen, die verhindern, dass solche Seiten aufgerufen werden können. Allerdings sollte man sich auf solche Filter nicht einfach verlassen, weil sie nicht immer optimal funktionieren. Am besten ist es, wenn Eltern mit ihren Kindern vorher besprechen, welche Seiten aufgerufen werden dürfen. Noch besser ist es, wenn man vor allem für die jüngeren Kinder eine eigene Web-Seite einrichtet, auf der die Adressen aufgelistet sind, die die Kinder problemlos ansteuern können. Ermöglicht man seinen Kindern über diese Seiten den Einstieg in das Internet, kann man einigermaßen beruhigt sein, dass keinerlei Gefährdung vom Internet ausgehen wird. Sollte es > Inhalt Sonja: Das kommt ganz darauf an, was man braucht. Man muss den Computer ja nicht unbedingt neu kaufen. Allerdings sollte man sich vorher schon von einem Fachmann beraten lassen. Sonst hat man am Ende ein Gerät, das nur ganz langsam die Seiten aufbaut, und das stört. Wenn man sehr lange im Internet ist, kann das schon teuer werden. Deswegen soll man Spiele möglichst immer offline spielen und sich Sachen zum Angucken runterladen. Dann werden die Telefonkosten nicht so hoch. Aber es nervt auch, wenn die Eltern wegen der Telefonrechnung dauernd schimpfen. Am besten, man legt das einmal fest , und alle halten sich dann daran. Mit welchen Gefahren muss ich rechnen? Klar, Kinder sind auch im Netz einer gewissen Gefährdung ausgesetzt. Wie im täglichen Leben gibt es im Internet unlautere Werbung, Missbrauch von Daten, Belästigungen oder Beschädigungen von (geistigem) Eigentum (z.B. durch Viren). Die Gefährdung ist aber eine andere als im realen Leben. Einerseits ist das Gefahrenpotential kleiner, weil die Online-Welten des Internet virtuell sind. Es gibt dort keine Autos, die Kinder überfahren könnten. Kinder beziehen dort auch keine Prügel von Gleichaltrigen und sind in diesem Medium vor realen Übergriffen von Erwachsenen zunächst einmal geschützt. Andererseits ist die Gefährdung größer, weil Kinder noch nicht gelernt haben, mit den Gefahren des Internet umzugehen. Ihre Kinder können zum Beispiel in Chat-Räumen von Erwachsenen belästigt werden, die die Anonymität Interview trotzdem passieren, dass Ihr Kind auf eine problematische Seite stößt, dann ist ein Gespräch über diese Inhalte wichtig. Dies hängt jedoch vom Alter des Kindes ab. Bei jüngeren Kinder muss man natürlich wegen der zweifelhaften Inhalte vorsichtig sein, wie viel man ihnen erklärt. Hier scheint es sinnvoll, Kindern nur zu sagen, dass diese Seiten für sie nicht geeignet sind. Mit älteren Kindern und mit Jugendlichen kann man schon eher darüber sprechen, warum solche Seiten für sie nicht geeignet sind. Auf jeden Fall sollte man bei jugendgefährdenden Inhalten entsprechende Stellen benachrichtigen, um andere Kinder vor diesen Seiten zu schützen. < > des Internet und die Unerfahrenheit von Kindern ausnutzen. Das Internet bietet vor allem aber Zugriff auf Darstellungen, die bisher in der Realität für Kinder nicht zugänglich waren. Man kann auf Sexseiten und harter Pornographie landen, ohne es zu wollen. Als Eltern können Sie Gefährdungen aber auch vorbeugen. Wichtigste Voraussetzung: Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was im Netz erlaubt ist und was nicht. Stellen Sie gemeinsame Regeln auf (S.20). Ermutigen Sie Ihr Kind, Bescheid zu sagen, wenn es auf eine Seite stößt, die es verunsichert oder ängstigt. Überlegen Sie sich, wie Sie reagieren, wenn Ihr Kind Sie mit Tabuthemen wie pornographischen Bildern konfrontieren würde. Kinder in der Pubertät wenden sich nicht mehr bei allen Fragen an die Eltern, sondern suchen sich andere Gesprächspartner. Haben Sie einen Blick darauf, welche Gesprächspartner das sind. Informieren Sie sich über Virenschutz- und Filterprogramme, die gewalthaltige oder pornographische Seiten ausschließen. Melden Sie jugendgefährdende Angebote an die zuständigen Meldestellen weiter (Adressen: S. 74). Verhalten Sie sich selbst vorbildlich im Netz und halten Sie auch Ihr Kind dazu an. Sonja: Na ja, es kann schon passieren, dass man auf eine Pornoseite kommt, die nicht so schön ist. Gefährlich ist vor allem das Herunterladen eines Virus’, ohne dass man es merkt. Man bekommt z.B. eine Mail, die man öffnet, und schon kann es passieren, dass alles von der Festplatte gelöscht wird, wenn man zu lange drin bleibt. Wenn man mal auf eine Seite kommt, mit der man nichts anfangen kann, dann soll man seine Eltern holen. Bei den Porno- Muss ich dabei sein, wenn mein Kind surft? Die ersten Schritte ins Netz sollten immer von den Eltern vorbereitet und mit ihnen gemeinsam durchgeführt werden. Zuerst wird man nur jene Seiten aufrufen, die dem Alter des Kindes angemessen sind. Mit dem Älterwerden der Kinder sollten sie mehr Freiraum bekommen, das heißt dann auch selbständig im Internet surfen können. Die Nutzung von EMail ist erst dann sinnvoll, wenn die Kinder schreiben können. Dann sollten allerdings die Mail-Partner gut ausgesucht sein. Man fängt am besten mit Freunden aus der Klasse an oder mit Freunden, die in eine andere Stadt gezogen sind. Auf Adressen in Zeitschriften und Fernsehen sollten nur Jugendliche reagieren. Auch das Chatten ist erst dann sinnvoll, wenn Kinder mit problembeladenen Kommunikationssituationen (z.B. Beschimpfungen, Anmache) umgehen können. Hier meine ich, ist das Alter von 14 Jahren eine untere Grenze. In diesem Alter kann man Kinder z.B. auch schon anleiten, eine eigene Homepage zu gestalten. Dabei können sie sehr kreativ sein, eigene Texte schreiben, Bilder scannen und Fotos mit einer digitalen Kamera machen. Wichtig ist jedoch, außer dem Vornamen keine Adresse oder andere personenbezogene Daten auf dieser Seite zu nennen. Inhalt < seiten kann man auch schnell weiterklicken oder, wenn das nichts hilft, einfach den Computer mal ausmachen und neu anfangen. Ich fände es gut, wenn sich bestimmte Schmuddelseiten erst zu einer bestimmten Uhrzeit öffnen lassen. Aber so was geht im Internet leider nicht. technische Entwicklungen gibt und ständiges Weiterlernen unbedingt dazugehört. Sonja: Nein, nur, wenn man etwas in dieser Richtung später arbeiten will, wie z.B. als Informatiker. Etwas sollte man sich aber schon im Internet auskennen, weil man hier viele gute Informationen erhält. Bringt das Internet meinem Kind etwas für die Schule? Ist es wichtig, dass ich mich im Internet auskenne? Seit 1996 gibt es die Initiative „Schulen ans Netz“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom AG. Ab 2002 sollen alle Schulen einen Internet-Zugang besitzen. Allerdings fehlt dann häufig noch die entsprechende Computerausstattung und die Kenntnis bei Lehrern. Ein häuslicher Anschluss bringt deswegen sicher gute Vorerfahrungen und einen Vorsprung in der Handhabung der Internet-Technik. Das Internet motiviert zum Lernen, wenn es sinnvoll in den Unterricht einbezogen wird. Ob dadurch allerdings die Schulleistungen gesteigert werden können, bleibt fraglich. Zwar gibt es alles Wissen dieser Welt im Netz, aber das Kind muss genügend Zeit und Wissen haben, das Richtige auch zu finden. Und die Technik, dies zu beherrschen, will erst einmal gelernt sein. Sonja: Nicht unbedingt, obwohl es schon praktisch ist. Man kann sich zu bestimmten Themen ganz schnell und umfangreich informieren. Schreiben muss man auch nicht viel, weil man sich die gesammelten Informationen ausdrucken kann. Heutzutage kann man sich nicht mehr bei allen technischen Neuerungen gut auskennen. Man muss auch Nein sagen können, zumal neue Entwicklungen meist auch mit hohen Anschaffungskosten verbunden sind. Wichtig ist, sich eine persönliche Offenheit technischen Entwicklungen gegenüber zu bewahren. So kann man leicht reagieren, sobald eine Auseinandersetzung damit nötig wird. Das Internet eignet sich gut dafür, weil man mit wenig Kenntnissen bereits eine Menge mitmachen kann. Und mit Engagement lassen sich die Möglichkeiten leicht erweitern. Sonja: Die Eltern sollten sich schon etwas im Internet auskennen. Es könnte ja auch für sie ganz interessant sein. Außerdem macht es bestimmt Spaß, wenn Eltern und ihr Kind gemeinsam über das Internet reden können. Wie wird es weitergehen mit dem Internet? In der Computertechnik gilt: Heute ist morgen bereits gestern. Im Internet sind dem aber durch die Telefoninfrastruktur und die Kosten auch Grenzen gesetzt. Es wird noch dauern, bis Kabelsysteme einen billigeren Internet-Zugang mit größerer Bandbreite in großem Umfang zur Verfügung stellen werden. Damit hängen die zukünftigen Möglichkeiten zusammen: Die Internet-Zeitung jeden Morgen mit gezielt gesuchten News. Fernsehen und Filme über Internet. Musik-CDs und Videos per Download kaufen. Und eine breite Nutzung des Internets für Service und Einkaufen wird sicher von den Entwicklungen beim Datenschutz und von der Sicherheit beim Zahlungsverkehr abhängen. Sonja: Da wird sich bestimmt noch einiges tun. Die Ladezeiten werden bestimmt besser, die Grafiken ebenfalls. Auch die Bilder der Webcams werden bestimmt besser und nicht so grobkörnig wie bisher. Vielleicht wird ja auch alles in Zukunft billiger sein. Hat mein Kind bessere Berufschancen? Web Developer, Software Architect, Technical Consultant, Development Manager – selbst berufserfahrene Menschen wissen heute oft nicht, was sich hinter solchen Net-Jobs verbirgt. Dabei sehen Prognosen zweistellige Prozentzuwächse auf diesem Stellenmarkt. Die Verdienstmöglichkeiten sind derzeit überdurchschnittlich gut. Es gibt zahlreiche Spezialzeitschriften und sogar mehrere spezielle Tages- und Wochenzeitungen für den Net-Bereich und E-Commerce. Noch liegen keine Erkenntnisse vor, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen frühzeitigen Internet-Erfahrungen und Berufswahl. Sicher wird die Hemmschwelle niedriger, sich mit entsprechenden Berufsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Vor allem vermittelt die Beschäftigung mit dem Internet, dass es in einer computerbeherrschten Welt immer neue 13 > Inhalt < > Pro Contra Je früher das Kind lernt, mit der Internet-Technik umzugehen, desto leichter fällt ihm später der berufliche Umgang damit. Alles, was man für den kritischen Umfang mit dem Internet braucht, kann man auch im realen Leben lernen: Kritikfähigkeit, Kreativität, Engagement. Durch frühzeitigen Umgang mit dem Internet lernt das Kind, die vielfältigen Angebote im Netz zu nutzen und das zu finden, was es wirklich braucht. Die typische Internet-Struktur, z.B. beim Chatten, führt zu Oberflächlichkeit, Geplänkel und bedenklichen Umgangsformen. Inhalte und Lernstoffe können im Internet viel anschaulicher dargestellt werden: Das erhöht die Motivation zum Lernen. Internet birgt die Gefahr, dass Kinder zu früh mit problematischen Inhalten konfrontiert und dadurch in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden. Kinder, die gemeinsam surfen, tauschen sich sehr intensiv aus. Es ist leicht, im Internet Gleichgesinnte zu finden. Da die soziale Kontrolle dabei weitgehend ausgeschaltet wird, besteht die Gefahr, sich zu verrennen. Kinder haben im Internet die Möglichkeit, Freunde über den begrenzten Lebensraum hinaus zu finden. Kinder brauchen reale Freunde in ihrem Lebensraum. Grenzüberschreitende Kontakte scheitern an kulturellen und sprachlichen Barrieren. In der Anonymität des Internets kann das Kind leichter aus sich herausgehen und Schüchternheit überwinden. Die Faszination virtueller Welten kann zur Folge haben, dass reale Lebensbereiche vernachlässigt werden. Die Beschäftigung mit dem Internets ermöglicht dem Kind zu lernen, Kunstwelten und Realität zu unterscheiden. Im Internet stehen Informationen gleichwertig nebeneinander. Dies erschwert die Einschätzung der Informationen und der Motive der Macher. Das Kind kann lernen, für seine Themen Gleichgesinnte zu finden, Öffentlichkeit zu schaffen, etwas in Bewegung zu setzen und sich zu engagieren. Das Internet war ursprünglich ein Medium des wissenschaftlichen Austausches. Heute dominieren die kommerziellen Angebote. 14 Inhalt < Faszinierendes Internet So nutzen Kinder das Internet Das unbekannte Terrain, das in aller Munde ist, weckt die Neugier der Kinder. Die bunten und bewegten Bilder, die Spiele, die Downloads und die Ansprechpartner im Netz erregen ihr Interesse. Die vielfältigen Angebote, sich mit Briefen, Bildern, Geschichten, Homepages und anderem mehr an der Gestaltung von Websites zu beteiligen, vermitteln Anerkennung und das Gefühl ernst genommen zu werden. Die Suche nach Kontakt und Freundschaft ist eines der Hauptmotive für die Nutzung von E-Mail und Chat. Vor allem aber suchen Kinder in der virtuellen Welt die Dinge auf, die sie aus ihrem Alltag kennen: Deshalb ist es schwierig, Websites, die nicht in das Medienverbundsystem eingebettet sind, unter den Kindern bekannt zu machen. Die Kinder suchen die Websites der großen Fernsehsender mit ihren eingängigen Internet-Adressen auf, die sich häufig auf das Beziehungsmarketing und die Vermarktung bekannter Fernsehhelden/-innen stützen. Und schließlich verfügt kein pädagogisch motivierter Website-Betreiber über eine so hohe Finanzkraft wie die KidZ Vision AG, die es sich leisten kann, im Fernsehen bei Kindern für ihre InternetSeiten zu werben. So mag das Internet für Kinder faszinierend sein, oft aber sind die kinderspezifischen Angebote lediglich ein neuer Baustein einer bestehenden Merchandising-Strategie und der Versuch, Kinder an kommerziell motivierte Interessen zu binden. Eine der wesentlichen Aufgaben von Eltern und Pädagogen ist deshalb, den Kindern zu helfen, die Vielfalt des Angebots zu erschließen und sie auf Seiten zu führen, die speziell und gelungen für Kinder entworfen wurden. Letztere sind sowohl im Profit-Bereich als auch im Non-Profit-Bereich des Internet zu finden. Dipl. Soz. Christine Feil, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Jugendinstitut, München. Frau Feil führte zwischen 1999 und 2000 das Projekt „Internet – außerschulische Lernangebote für Kinder und Jugendliche bis zum 14. Lebensjahr“ durch. Z. Z. Beobachtungsstudie „Wie entdecken Kinder das Internet?“ Wie Kinder das Internet nutzen, ist nahezu unerforscht. Zieht man die Untersuchungen zu Rate, die vor allem im Auftrag der Anbieter von KinderWebsites durchgeführt wurden, kann festgehalten werden, dass mehr als die Hälfte der Kinder unter 12 Jahren noch keine Erfahrungen mit dem Internet gesammelt und viele von ihnen das Internet noch nicht einmal gesehen haben.1 Allerdings steigt die Zahl der Internet-erfahrenen Kinder mit der Popularität des Internets in den Haushalten bzw. bei den Eltern: Konnten und durften Ende 1999 erst ca. 13 % der 8- bis 12-Jährigen das Internet nutzen, so waren es Ende 2000 bereits ca. 47 % dieser Altersgruppe. Die Kinder nutzen das Internet bei Freunden, in der Schule, bei Verwandten, bei Nachbarn, eher selten im Internet-Café und häufig zu Hause. Aber nicht alle Eltern erlauben ihren Kindern den Ausflug ins Netz: 40 % der Kinder, in deren Elternhaus ein OnlineAnschluss vorhanden ist, dürfen diesen nicht benutzen.2 Dennoch lernen Kinder, die in Internet-Haushalten leben, den Umgang mit dem Internet früher als andere: Fast jedes fünfte 6- bis 7-jährige Kind aus einer Online-Familie hat Web-Erfahrungen, während bislang nur jedes fünfundzwanzigste Kind aus einem Nicht-User-Haushalt solche Erfahrungen sammeln konnte. Bei den 10- bis 11-Jährigen nutzt jedes zweite Kind aus einer User-Familie und nur jedes siebte Kind aus einer Nicht-User-Familie das Internet.3 Da die Gesellschaft die Nutzung des Internets mit der Qualifizierung von Kindern für die Zukunft verknüpft, sind Schule und Freizeiteinrichtungen aufgefordert, für sozialen Ausgleich zu sorgen. 4 Zu viel des Guten? Ein Buch ist nicht gut, weil es ein Buch ist; das Fernsehen nicht schädlich, weil es das Fernsehen ist; das Internet nicht qualifizierend, weil es das Internet ist. Die Frage nach dem Inhalt sowie seiner kindgerechten und medienspezifischen Aufbereitung, demnach nach der Qualität, sollte vor der Quantität stehen, dem Zuviel und Zulange, das den Medienkonsum der Kinder schon immer begleitet. Faustregeln, wie sie für eine kindgerechte Fernsehnutzung aufgestellt wurden, gibt es für das Internet (noch) nicht. Sicher ist, dass Regeln, wie z.B. 20 Minuten fernsehen pro Tag, für das Vorschulkind 15 > Inhalt nicht einfach auf die Internet-Nutzung übertragbar sind. Es ist auch fraglich, ob solche Regeln überhaupt sinnvoll sind. Häufigkeit und Länge der InternetBesuche von Kindern hängen nämlich einerseits von ihrem individuellen Interesse am Medium ab. Andererseits ist sowohl die Entdeckungsreise als auch der gezielte und systematische Umgang mit dem Internet – wie die internet-erfahrenen Eltern wissen – zumindest für den Anfänger mit hohem Zeitaufwand verbunden. Häufigkeit und Dauer der Internet-Nutzung werden nach aktuellem Interesse, Freundschaftsbeziehung und nach Lebensphase der Kinder schwanken: Besitzt ein Kind beispielsweise eine eigene Homepage mit Gästebuch und eine eigene E-Mail-Adresse, dann sollte es sich auch um deren Pflege und die Post kümmern. Es wird sich, solange die Homepage und das E-Mailen Attraktivität besitzt, ebenso häufig im Internet aufhalten wie Kinder und Jugendliche, die mit viel Engagement z.B. eine Fan-Seite betreiben. Derzeit ist es so, dass das Internet noch kein Alltagsmedium der Kinder ist. Die Maßstäbe, was „oft“ und was „lange“ im Zusammenhang mit dem Netz-Aufenthalt von Kindern bedeutet, sind nicht eindeutig – verglichen mit dem Fernsehkonsum der Kinder hängt die Messlatte geradezu tief. Zu den „Vielnutzern“ werden z.B. Kinder gerechnet, die „(fast) täglich“ im Internet sind (31 %). Zu den „Dauer-Surfern“ zählen Kinder, die mehr als < > eine Stunde im Netz sind (15 %). Zur Schnittmenge, die allein einen Anhaltspunkt zu Gefährdungs5 momenten liefern könnte, liegen keine Zahlen vor. Das Gros der Kinder, die das Internet besuchen, ist heute noch so selten und noch so kurz im Netz, dass von tatsächlich Internet-erfahrenen Kindern kaum gesprochen werden kann. Das tun Mädchen und Jungen im Internet Einigen Untersuchungen ist zu entnehmen, dass die Internet-Nutzung der Kinder geschlechtspezifisch sei. 6 Eindeutig sind die Ergebnisse jedoch nicht. Tendenziell machen Jungen ihre ersten Internet-Erfahrungen früher, und sie sind häufiger im Netz als Mädchen. Bis zum Alter von etwa 12 Jahren holen die Mädchen bei der Internet-Nutzung sukzessive auf, während sich dann mit zunehmendem Alter die Schere zwischen den Geschlechtern erneut öffnet. Das Surfen und Rumschauen im World Wide Web steht bei den Jungen und bei den Mädchen an erster Stelle. Die meisten Websites, die unter Kindern bekannt sind (z.B. Pokémon, SuperRTL, Kinderkanal, Die Maus) werden von Mädchen und Jungen gleichermaßen genutzt. Dass sich bei den präferierten Websites von Mädchen und Jungen aber auch geschlechtsspezifische Muster aus dem gelebten Alltag widerspiegeln, ist wenig erstaunlich: lego.com, eine englischsprachige Website mit Bauplänen, Spielen u.v.m., wird von Jungen bevorzugt. milka.de, eine Website, auf der es u.a. eine Kuh zu pflegen und zu hegen gilt, von Mädchen. Generell zeichnet sich ab, dass Kinder die kommunikativen Elemente des Internets höher schätzen als die informativen. – Ob Mädchen jedoch, wie öfter behauptet wird, dem E-Mailen und Chatten den Vorzug geben, ist nach wie vor eine offene Frage. Mit den Eltern geht es besser Wichtig ist zunächst, dass sich Eltern über das Internet-Angebot für Kinder informieren, um ihren Kindern Interessantes und Unterhaltendes erschließen zu können. Kinder, und dies gilt nicht nur für die jüngeren, sind mit der Suche nach Angeboten überfordert. Sie begeben sich deshalb primär auf Websites, von denen sie aus dem Fernsehen und durch Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren. Das sind nicht immer die besten. Aufgrund der vielen Links, der sich neu öffnenden Seiten und Pop-ups haben Kinder zudem Schwierigkeiten mit dem Surfen. 16 Inhalt Das gilt auch innerhalb einer Seite, vor allem dann, wenn sie auf einen Werbebanner klicken. Nicht nur aus Gründen des Kinder- und Jugendschutzes sollten Eltern ihre Kinder beim Besuch des Internets unterstützen, sondern auch, um ihre Kindern den effektiven und rationellen Umgang mit dem Internet zu lehren. Dies bedeutet nicht, dass man Kinder beim Surfen beaufsichtigen und kontrollieren muss. In der Nähe bzw. Rufweite sein genügt, um dem Kind gegebenenfalls Hilfestellung geben zu können, aber auch um zu lernen, mit den eigenen Ängsten vor der möglichen Konfrontation der Kinder mit Gefährdendem umzugehen. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass ein Kind auf einen „falschen“ Link gerät, aber im Bereich der gepflegten Kinder-Websites ist dies eher unwahrscheinlich. Ein eigenes Verzeichnis mit Lesezeichen bzw. Bookmarks für das Kind, das gemeinsam gepflegt und erweitert werden kann, ist der einfachste Schritt, dem Kind den Zugang zum Internet zu öffnen, ohne es gleichzeitig – wie es die technischen Hilfsmittel tun – vom Internet abzuhängen. Ist man realistisch, dann ist ein solch technisch gezielter Zugang zum Internet auf Dauer nicht haltbar: Spätestens wenn das Kind in der Schule den Auftrag erhält, im Internet nach Material und Sachinformationen zu suchen, ist der Zeitpunkt gekommen, den Umgang mit einer gängigen Suchmaschine und ihren Risiken zu lernen. Anmerkungen 1 Die Untersuchungsergebnisse zur Internetnutzung der Kinder variieren erheblich. Dennoch werden hier einige Daten zitiert, um die Bedeutung des Internets im Alltag der Kinder in etwa einschätzen zu können. Vgl. Hans Bredow Institut (Hrsg.): Neue und alte Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen. Hamburg 1999. EgmontEhapa-Verlag (Hrsg.): KidsVerbraucherAnalyse 2000. Stuttgart 1999 2 Medienforschung Super RTL/iconkids & youth: Online Kids 2000. Studie zur Nutzung von Kinder-Websites. Köln 2000 3 Reigber, Dieter: mehr als nur eine Neugier... Das Web entwickelt sich zum Alltagsmedium. Eine Analyse des GfK Online-Monitors, 6. Welle. Ergänzt und kontrastiert durch Daten anderer Online Studien. Axel Springer Verlag / Interactive Media, Hamburg 2000, S.24 (http://www.interactivemedia.de/service/studien/GfK_OMO_6.htm) 4 Vgl. auch Projekt „Internet – außerschulische Lernangebote für Kinder“: Datenbank – Websites für Kinder (http://www.dji.de/www.kinderseiten) 5 6 Manche Eltern mögen sich fragen, was das Internet ihren Kindern bringt. Ein Besuch der in dieser Broschüre empfohlenen Websites gibt unmittelbar Aufschluss: Es macht Spaß, unterhält, informiert und ist im besten Fall interaktiv. Letztlich ist das Internet nur ein Medium neben allen anderen, die Kinder in Zukunft nutzen werden. Sein Beitrag für die Entwicklung der Kinder wird dann weniger im technischen Handling des Internets und in der Qualifikation der Kinder für die Zukunft (der Gesellschaft) gesehen werden, als in den hypertextuellen Geschichten und Informationen, in den Spielen und Lernspielen, in den Foren und Communities hinsichtlich ihrer sozialen Bedeutung für Kinder im Hier und Jetzt. < Vgl. SuperRTL/iconkids & youth a.a.O. Vgl. auch Projekt „Internet außerschulische Lernangebote für Kinder“: Das Interesse von Kindern am Internet. Ergebnisse aus einer Befragung zu den Freizeitpräferenzen 10- bis 14-jähriger Schüler > Inhalt Ran an die Maus – rein ins Netz: Spielen, Lernen, Kommunikation < > Lesen dar. Im Folgenden können Sie sich einen Überblick verschaffen: Was kann ich von meinem Kind erwarten und wie kann ich es spielerisch fördern? Was lernt das Kind dabei und worauf muss ich achten? Die Empfehlungen und Spielideen sind aufeinander aufgebaut. So kann das Einstiegsalter variabel nach Wunsch und Fähigkeiten des Kindes gewählt werden. Allerdings müssen die Inhalte entsprechend dem Interesse des Kindes angepasst werden. Zu beachten ist, dass die angegebenen Fundorte und Spiele und Angebote sich ändern können. Besonders amerikanische Computerpädagogen beschwören einen möglichst frühen Umgang mit Computern und meinen damit durchaus bereits mit einem oder zwei Jahren. Diese Einschätzung muss man nicht teilen. Alle spezifischen Lernerfahrungen kann das Kind in diesem Alter auch ohne Computer machen: Training von Feinmotorik, Verständnis von Ursache und Wirkung bei Tastendruck, erste Wahrnehmung von Film- und Kunstwelten. Allerdings beobachtet das Kind bereits genau, welchen Stellenwert der Computer bei Eltern oder Geschwistern einnimmt: Bedient hauptsächlich der Vater den Computer, hat die Mama Angst, wenn das Kind auch mal drücken will, dürfen nur die älteren Geschwister ran, gibt es überhaupt ein Gerät oder wird Internet grundsätzlich abgelehnt. Solche Beobachtungen können z.B. männlich-weibliche Rollenklischees und positive bzw. negative Einstellungen für später anlegen. Erste Spiele: Mausübungsspiele Malvorlagen ausdrucken, Kolorierung am Bildschirm. Über eine Kinder-Suchmaschine finden sich Vorlagen zum Ausmalen, z.B. Teletubbies, Pokémon, Digimon etc. Kleine Kinder: Motiv wählen, anklicken, ausdrukken und bunt anmalen. Ältere Kinder können z.B. in der Malecke vonwww.autolernwerkstatt.de Fische kolorieren und als Bildschirmschoner direkt nach Hause schicken lassen. Beiwww.kidsville.de gibt es ein spannendes Ameisenfangspiel (Zauberburg-Spielplatz), das die Fingerfertigkeit und Geschwindigkeit im Umgang mit der Maus trainiert. Gedächtnis- und Konzentrationsspiele Memory, Puzzle, Suchspiele, Solitär... Diese – im Grunde alten – Spielideen finden sich auf den meisten guten Kinderseiten, z.B. beiwww.brkinderinsel.de,www.kindernetz.de. Im Internet gespielt, bieten sie die Möglichkeit, altersabhängig unterschiedliche Leistungen zu koppeln: Gedächtnisübungen, Motorik, Zeitdruck, Umfeld des Spiels etc. Das Kind sollte immer auch sehen, wo ein Spiel „herkommt“, Startseite, weitere Angebote anklicken können. Egal, in welchem Alter das Kind einen Gameboy, Lernoder Spielcomputer oder einen eigenen PC zur Verfügung bekommt: Die Hauptsache ist, es erlebt keine Frustration mit der Technik, es hat Spaß am Computern und fühlt sich nicht dazu gezwungen. Dann gewinnt das Kind spielend wertvolle Erkenntnisse und Fähigkeiten und übt sich im technischen Umgang mit dem Internet. Im Internet sind Kinderseiten in der Regel für Kinder ab frühestens vier Jahren konzipiert. Allerdings kann man die meisten Dinge in diesem Alter besser und billiger per Computerspiel oder Lernsoftware machen. Wirklich interessant wird das Internet ja durch seine kommunikativen Möglichkeiten, und dafür benötigt man Lese- und Schreibkenntnisse. Wir setzen bei den Klick-Tipps das niedrigste Einstiegsalter mit 5 Jahren an . Der Grund liegt darin, dass bestimmte logische Gedankengänge zum Verständnis der Internet-Strukturen nötig sind. Darüber hinaus müssen bereits unterschiedliche Symbolkategorien verstanden werden, z.B. zur Navigation und zu den Handlungsabläufen etc. Dies stellt eine Vorstufe zum Kreativ-Spiele Spielideen nach Jahreszeit, Basteltipps, Zaubertricks, Tierbilder, Partyvorschläge etc. für einen Spielenachmittag aus dem Internet suchen, z.B. über die Internetadresse:www.blinde-kuh.de. Im Internet lassen sich Kreativ-Ideen auch direkt umsetzen: Wie z.B. bei:www.diddl.de (Werkstatt-Malschule) kann man lernen, wie man Cartoons zeichnet, vom Anfängerstadium bis zum waschechten Profi. Gute Anregungen und Ideen für ältere Kinder gibt es auf der Seite:www.geolino.de. 18 Inhalt Lerneffekt: •Handhabung der Maus, Anklicken von Symbolen •Koordination von Auge und Hand •Begreifen von Symbolen •Strukturierung von Gedanken •Erstes Erkennen von Vernetzungen •Computer als positives Gerät be-„greifen“ < Computer-, Internet-Kurs Wichtig, um Kinder sicher zu machen und auf mögliche Gefahren vorzubereiten: Arbeiten mit Suchmaschinen, Erwerb technischer Kenntnisse. Nutzen Sie kostengünstige Angebote für Kinder und Jugendliche von Trägern der Jugendarbeit. Lerneffekt •Erwerb technischer Kenntnisse •Training von Navigation •Erkennen von Vernetzungen •Umgang mit Suchmaschinen •Moderne Techniken für Lernen, Wissen und Service im täglichen Leben nutzen lernen Tipps •Kleine Kinder nicht allein am Computer spielen lassen, nicht mehr als 20 Minuten am Stück •Spiele mehrfach wiederholen, erklären Sie alle Schritte beim Arbeiten am Computer •Gemeinsam mit gleichaltrigen Freunden am Computer spielen •Computern muss Spaß machen Tipp •Internet ist weder Babysitter noch Schule, sondern konzentrierte Freizeitbeschäftigung •Mädchen und Jungen gleich behandeln •Computer im familiären Wohnumfeld aufstellen •Auf ausgewogene Betätigung und Bewegung achten Erstes Lernen: Informationen/Wissen Eine Wissensolympiade lässt sich gut zusammenbasteln zu allen Themen. Hier einige Beispiele: Umwelt www.emil-gruenbaer.de für kleine Kinder. Thema Liebe für ältere Kinder:www.loveline.de (Liebeslexikon). Politik beiwww.sowieso.de. Der Vorteil gegenüber dem Hand-Lexikon ist, dass die Rubriken ausgesprochen ausführlich und kindgerecht sind. Für ältere Kinder anregend: Experimente mit Strom, Pflanzen, Chemie etc. werden beiwww.geolino.de (Experimente) zum Nachmachen vorgestellt. Erste Kommunikation: Service und Kaufen per Internet Dann interessant, wenn es um überregionale Informationen geht. Z.B. Bahnverbindungen oder Freizeitangebote heraussuchen lassen: Sternwarte, Museum, Freizeitparks, Ausflugtipps, Kinozeiten. Gute Hinweise unterwww.wasistwas.de (Freizeittipps). Beliebt (aber nicht immer erfolgreich) ist es, über einen Kinder-Flohmarkt Bücher, Spielzeug etc. anzubieten oder günstig zu kaufen: z.B.www.fanasten.de. Gemeinsam Üben baut falschen Alleingängen vor: Bestellen Sie mit Ihrem Kind z.B. Bedarf für die Schule, Musik etc., (sofern die Preise nicht höher als im Handel sind). Mailen Die eigene E-Mail-Adresse z.B.www.linomail.de, www.funonline.de,www.lizzynet.de (für Mädchen) sollte zum Schutz und bei Bedarf auch geändert werden. E-Cards: sind Vorlagen mit netten Cartoons, bei denen man häufig Farbe, Motiv, Musik etc. selbst auswählen kann. Sinnvoll ist, dafür auf Kinderseiten zu bleiben, wie z.B. aufwww.kidchat.de,www.loveline.de, www.emil-gruenbaer.de, weil kommerzielle Anbieter den Service mit Werbung verbinden. Mail-Kontakte: Freunde in fremder Sprache/Land finden geht per Internet leichter und schneller als auf traditionellem Postweg:www.schulweb.de,www.kinder-post.de. Häufig sind diese Kontakte allerdings oberflächlicher und Cyber-Freundschaften nur von kurzer Dauer. Umgang mit dem Internet Internet-Führerschein: Auf den Seitenwww.kidsville.de,www.kindersache.de,www.goere.de können Kinder testen, wie gut sie sich mit dem Internet auskennen. Zur Belohnung für den Test gibt es dann ein Diplom. Engagieren, Mitmachen Visitenkarte, Homepage: Kleine Kinder: Suchen Sie eine leichte Vorlage, die an eine geeignete Kinderseite angehängt wird, z.B. www.kindernetz.de. Für die Visitenkarte wird ledig- 19 > Inhalt lich aus vorgegebenen Design-Vorschlägen ausgewählt. Dabei sind meist nur wenige Angaben nötig: z.B. Nick-Name, Hobbies, E-Mail. Ältere Kinder können z.B. beiwww.lizzynet.de (Mädchen),www.pixelkids.de eine eigene Homepage basteln und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Foren, Pinnwände: Die meisten Klick-Tipps verfügen über Meinungsforen zu allen möglichen Themen. Bei jüngeren Kindern beliebt sind besonders „aktuelle Fragen“, z.B. www.wasistwas.de,www.geolino.de. Positiv anregend sind auch Seiten, auf denen eigene Geschichten, Rezepte etc. veröffentlicht oder Fortsetzungsgeschichten initiiert werden, z.B.www.kids-e-zine.de, www.blinde-kuh.de. Chatten Legen Sie zwei oder drei moderierte Chat-Räume zusammen mit Ihrem Kind fest, in denen es sicher geschützt ist: z.B.www.kidchat.de,www.kindercampus.de,www.youngavenue.de. Installieren Sie eventuell ein Instant-Messenger-Programm (z.B. ICQ), mit dem Ihr Kind feststellen kann, ob Freunde online sind. Lerneffekt •Schein und Wirklichkeit bei „Netz-Freundschaften“ trennen lernen •Interaktive Nutzungsmöglichkeiten erkennen •Netiquette und Verhalten im Netz erlernen •Aktivitäten vernetzen können •Öffentlichkeit für eigene Produkte schaffen Tipps •Bei jüngeren Kindern Anwesenheit eines Erwachsenen bei allen Online-Aktivitäten •Datenschutz und Gefahren thematisieren oder eventuell Schutzsoftware installieren •Auf Vereinsamungstendenzen achten, nicht täglich ins Netz, Alternativen im Alltag anbieten 20 < > Inhalt < > Feingewebt: Regeln für das Netz Ich erzähle den Eltern ab und zu, was ich im Netz mache. Was mir unbehaglich ist oder Angst macht, zeige ich den Eltern oder Erwachsenen. Ab und zu begleite Ich bin freundlich ich mein Kind beim und fair zu anderen Surfen. Menschen im Netz. Ich spreche mit meinem Kind über gute und schlechte Seiten im Netz. Mit einem Cyberfreund treffe ich mich nur mit Erlaubnis der Eltern. Problematische Seiten melde ich an Provider oder Initiativen gegen Missbrauch. Mein Passwort ist geheim. Für jeden!!! Ich ändere es ab und zu. Surfen kostet Geld. Ich bin sparsam. Ich spreche mit anderen Eltern über ihre „Kinder im Netz“. Informationen über mich, die Familie, Freunde gebe ich nie online weiter. Ich surfe selbst, um meinem Kind interessante Seiten zeigen zu können. Ich unterstütze die positive Einstellung meines Kindes zum Internet. Die Netz-Regeln halte ich ein: zu Hause, in der Schule, bei Freunden... Ich installiere eventuell eine Schutzsoftware. Wir vereinbaren Surf-Zeiten. Ich interessiere mich für den Interneteinsatz in der Schule. Bevor ich etwas runterlade, online kaufe, an Gewinnspielen teilnehme: Eltern fragen! Ich gebe vor Internet-Seite für Freunden nicht mit Beschwerden: Sex- oder www....................de Gewaltseiten an. Ich achte darauf, mit wem und wo mein Kind online ist. Ich vertraue meinem Kind, bin aber da, wenn es mich braucht. Inhalt < > Kinder-Suchmaschinen: Sprung-Schanzen für junge Surfer Birgit Bachmann, Kunstpädagogin. Betreut das Online-Angebot des NDR. Seit 1997 sammelt sie interessante Kinder-WebSeiten und organisiert in ihrer Freizeit „Die Blinde Kuh“ zusammen mit Stefan R. Müller. Stefan R. Müller, Philosophie- und Informatikstudium. 1995 Mitbegründer von PhilNet, Vernetzung von Philosophie-Seiten im Internet. Entwicklung diverser Suchmaschinen. Derzeit bei Webseek Deutschland für die Suchmaschine Infoseek zuständig. Kinder-Suchmaschine ist eigentlich das falsche Wort, denn Kinder werden damit nicht gesucht. Viele glauben, dass Suchmaschinen für Kinder eigentlich Suchmaschinen sind, die das ganze Internet durchsuchen. Das ist jedoch nicht der Fall, sie suchen immer in einer Verschlagwortung von bis zu 2000 Web-Seiten. Oft sind nur die Startseiten indexiert und nicht alle Unterseiten. Gesucht werden können Web-Seiten, die speziell für Kinder gemacht wurden, von Kindern selbst stammen, oder zwar für Erwachsene gemacht wurden, aber thematisch auch für Kinder um 12 Jahre interessant sind. So wird z.B. ein paläontologisches Institut in Deutschland weniger eine Kinderseite als vielmehr eine Informationsseite basteln. Leider sind dann die echt guten Dinoknochen eben auf solchen eher wissenschaftlichen Seiten zu finden. „Die Blinde Kuh“ versucht, noch das Alter 9–14 Jahre abzudecken in dem die Interessen aber teilweise sehr unterschiedlich sind. alt. Die Aktualisierung spielt eine enorme Rolle, da der Suchraum im Internet, anders als in einer Bibliothek, mit stetig sich ändernden Seiten, formal oder inhaltlich, zu tun hat. Ein weiterer Pluspunkt ist das Auffangen bei Misserfolgen, also auch dann etwas anzubieten, wenn es keine Treffer gibt. Eine gute KinderSuchmaschine erkennt man daran, was sie findet Ziel muss es sein, möglichst punktgenau Treffer für die Suchanfragen zu liefern, da die Kinder nicht gerade intensiv klicken. Die ersten 10 Treffer müssen der gesuchten Sache nahe kommen. Sonst steigt die Frustration und verständlicherweise auch die Langeweile. Alles, was nicht schon auf der Startseite deutlich sichtbar ist, hat echte Probleme, von den Kindern noch angesteuert zu werden. Des Weiteren sollte der Suchraum weit und aktuell sein. Seiten von 14-Jährigen aus dem Jahre 1997 sind entweder „tot“ oder die Betreiber nun bereits 18 Jahre 22 Machen Sie den Suchmaschinen-Check! Wissen: Welche Angebote findet die Suchmaschine im Bereich Natur, Technik, Schule, und sind diese Angebote für ein Kind interessant und angemessen? Marken: um zu prüfen, ob die Betreiber im kommerziellen Bereich kindgerecht sensibel sind. Bekannte Kinderseiten: um zu sehen, ob der Betreiber sich bemüht, sein Projekt am Netz der Kinder zu orientieren. Oder versucht er lediglich, keine Kinder an andere Kinderseiten zu verlieren? Wenn ein Kinderseiten-Anbieter so tut, als wäre er der einzige Anbieter im Netz, ist das schlechte InternetQualität. Link-Bewertungen: Stimmen die Einschätzungen der Links, und sind sie für Kinder sinnvoll? Sollten in der Maschine mehr Eltern- als Kinderseiten sein, ist das eine halbherzige Geschichte. Sicherheitsvorkehrungen: vor allem im kommunikativen Bereich. Für absolut ungeeignet halten wir Suchmaschinen, die mit Werbung und anderem Schnickschnack eigentlich eher von den angesteuerten Suchergebnissen ablenken Inhalt Die Blinde Kuh im Test „Die Blinde Kuh“ ist die erste deutschsprachige Suchmaschine für Kinder und erfreut sich heute reichlich vieler Kopien. Die wenigsten davon sind Maschinen, in denen sich Mühe bezüglich des Datenbestandes gegeben wird, – aber es gibt auch Ausnahmen. Vor allem ist die Blinde Kuh ein Projekt aus dem Internet, also weder kommerziell noch institutionell. Ziel bei der Blinden Kuh ist die Vernetzung, nicht Portalisierung. Daher haben es so genannte Kids-Portale schon etwas schwerer, in den Datenbestand der Blinden Kuh zu gelangen, als Angebote, die mit thematischen Informationen aufwarten. Die Blinde Kuh versucht, trotz der stärker werdenden Kommerzialisierung im Kids-Bereich, kein BranchenVerzeichnis für Marken zu sein. Der gesamte Datenbestand ist direkt auf die Kinder, nicht auf MarketingAgenturen abgestimmt. Wenn die Kinder nach „Mayas“ suchen, und sie finden keine, werden Mayas zusammengesammelt. Wenn sie nach Disney-Produkten suchen, dann nicht: Diese Arbeit ist ehrenamtlich weder sinnvoll noch leistbar. 23 < Ein anderes Problem ist die Tatsache, dass die Blinde Kuh nur das finden kann, was auch im Netz vorhanden ist. Manches gibt es einfach nicht. So ist z.B. in allen großen deutschen Suchmaschinen die Suchanfrage für „Säbelzahntiger“ eher ernüchternd, da kaum jemand eine solche Seite gebastelt hat. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass wir dann selbst diese Seiten basteln. Des Weiteren bietet die Blinde Kuh auch spezielle Themen an, sollte sich zeigen, dass die Statistik bestimmte Bereiche bevorzugt. Zum Teil werden aber auch einführende Seiten gebaut, die dann ebenfalls in der Suchmaschine auffindbar sind, so dass man z.B. nicht alle Auto-Seiten indexieren muss, aber dennoch alle großen Automarken finden kann. Wichtig ist das Feedback: unsere Meinungenseite oder mal Mails zwischendurch. Daraus kann man dann erfahren, was die Kinder möchten, aber nicht fanden. Die Blinde Kuh ist allerdings nicht sonderlich bemüht, eine „eierlegende Wollmilchsau“ zu werden, die jeden Popstar kennt oder gern „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ verlinkt, also Angebote, die > Inhalt < > Kinder ziehen lassen, damit sie wiederkommen! garantiert die Sicherheit der Kinder aufheben. Wir bemühen uns mehr, eben auch mal „Nein“ zu sagen. Schließlich heißt Cool-Sein nicht, es immer allen recht machen zu wollen, sondern eben lässig, aber dezent auch mal etwas abzublocken. Wir denken, den Kindern wird eingeredet, dass das Internet „cool stuff“ sei, und jeder KlickiKlickiMan der coolste unter der Sonne ist. Daher die Deal-ähnlichen Zustände auf den Schulhöfen, wenn die heißen URLs untereinander ausgetauscht werden. Das Problem ist hier, irgendwann wird das ja langweilig. Viele Angebote richten sich darauf aus, möglichst viele Neueinsteiger anzulocken. Da wird das Blaue vom Himmel heruntergeprahlt. Der coolste Chat, die coolsten News, die besten Infos über die Stars. Doch die Frage ist, wozu das? Es bringt ja nichts, lauter kleine „Wir-sind-auch-informiert“-Seiten aufzustellen. Will ein Kind seine Britney Spears, dann muss deren offizielle Homepage her, so einfach ist das. Viele Seiten sind daher einfach gestrickte virtuelle Löcher und haben natürlich nur ihre Produktpalette drin. Sie vernetzen einfach nicht, machen also kein Internet. Gute Kinderseiten gehen da anders vor, sie vernetzen, sie halten zusammen, sie spielen sich die Kinder zu, spezialisieren sich in ihren Kompetenzbereichen statt zu konkurrieren, bauen somit eben echtes Internet. Wenn man es zudem schafft, dass die Kinder auch noch mitmachen können an solchen Eckpunkten, kann man sich die Herzen erobern. Na, und da, wo sich Kinder ansammeln, wo man versucht, auf jedes einzelne einzugehen, da sammeln sich weitere Kinder an. Wir verzichten generell auf alle Tricks der Kundengewinnung und der Kundenbindung, wie etwa Glücksspiele oder Pseudo-News. Bei der Blinden Kuh gibt es eben nichts zu gewinnen, sondern nur die Blinde Kuh. Na ja, außer zu Weihnachten natürlich. Aber das ist der Punkt: Die Weihnachtsseiten bauen wir mit den Kindern zusammen und werfen nicht nur einen langweiligen Adventskalender ins Netz. So finden „Blinde Kühe“ richtig Die Kinder haben auf den Seiten der Blinden Kuh -zig Sachen, die allesamt irgendwohin führen. Ziel dabei ist gar nicht das Vorsagen, sondern das Entdecken, wobei wir dazu neigen, auch ein paar Sachen zu verstecken, etwa den Zufallsgenerator, die Chats und so einiges mehr. Derzeit gehen 1/3 der Suchanfragen ins Leere, was sehr oft an der falschen Schreibweise der Worte liegt. Das macht aber nichts, denn Kinder versuchen danach meist, das Wort anders zu schreiben, oder klicken auf den Alternativvorschlägen herum. Da die Hilfeseiten eh nicht gelesen werden, allerdings auch nicht unbedingt schaden, scheint uns das Intuitive ein Kriterium zu sein, an das wir versuchen müssen, mit den Treffern heranzugelangen. Also Ausprobieren. Wenn es nicht gleich klappt, kann man sich ja die speziellen Hilfeseiten durchlesen. Kleiner Trost: Auch bei den großen Suchmaschinen ist das nicht anders. Kinder geben in der Regel ein Wort, einen Namen oder eine Kennzeichung, etwa einen Buchtitel ein. Das könnte etwas zu speziell sein. Oft haben etwa Tierseiten mehr als ein Tier auf der Seite, sodass statt „Ameisen“ (das werden die allerdings finden) manchmal auch „Insekten“ oder eben „Tiere“ als übergeordneter Suchbegriff sinnvoller ist. Das kann man allerdings nicht für alle Bereiche verallgemeinern. Wichtig zu wissen ist, dass man ja nicht unbedingt davon ausgehen kann, ob es das Thema im Internet überhaupt gibt. Praktisch wäre, wenn man sich überlegt, wie man selbst eine Seite, die zu dem Suchwort passen soll, erstellen würde. Meist suchen Kinder natürlich nicht genau das, was sie finden. Das liegt daran, dass wir sehr auf das „Auch mal etwas Anderes“ Wert legen. Natürlich suchen sie z.B. nicht ständig nach Amazonen, werden aber bei dem Suchwort „Kulturen“ welche finden. Bei Suchworten wie „Sex“ werden sie auch etwas finden, allerdings nicht unbedingt das, was man erwarten könnte. Ansonsten wären wir schon froh, wenn die Kinder ihre Suchworte richtig schreiben würden. Trotz einer Fehlertoleranz in Maßen kann man leider nicht alle Schreibreformen dieser Welt abfangen. Hier versuchen wir dennoch etwas entgegen zu kommen, sollten es zu viele gleiche Verschreiber sein. 24 Inhalt < > Alle Macht den Mäusen? Werbung und Kaufen im Internet Multimedia-Chat, einen Bildschirmschoner zum Runterladen und ein Meinungsforum. Über allem steht natürlich die Lila Kuh. Der eigentliche Clou ist das „Tal der Lila Kühe“. Hier adoptieren die Kids ein virtuelles Rindvieh. Dieses verlangt reichlich Zuwendung: Die Kuh will gewaschen, gefüttert und gemolken werden. Die Adoptiv-Eltern müssen also die Milka-Homepage besuchen und per Mausklick ihre Kuh versorgen. Tun sie dies nicht regelmäßig, hagelt’s mahnende Mails. Wer hingegen immer fleissig im virtuellen Stall vorbeischaut, hat einmal die Woche die Gelegenheit, ein Schokoladenpaket abzusahnen. Tobias Gehle, Dipl.Journalist, Schwerpunkt Kinder und Internet. Seit 1996 Redakteur beim Kinderfunk des WDR. Zuständig für Lilipuz, InternetAuftritt der gleichnamigen Hörfunksendung. In Deutschland dauerte alles mal wieder ein bisschen länger. Bis vor zwei Jahren gab es in der hiesigen Internet-Landschaft verhältnismäßig wenige Kinderund Jugendseiten mit kommerziellem Hintergrund. Verkaufen und Werben im „Kinder-Netz“ – bis dahin eher eine Randerscheinung. Die meisten Homepages gingen auf die Initiative von Privatleuten, öffentlichrechtlichen Institutionen, Sendern und Verlagen zurück. Doch seitdem hat sich einiges getan. Die Goldgräberstimmung ist über den großen Teich nach Deutschland geschwappt. Monatlich entstehen neue Homepages, gehen Hersteller von Spielwaren, TrendArtikeln, Knabberzeug und Süßigkeiten an den Start. Die kommerzielle Welle flutet die Kinderzimmer also nun auch via Internet. Und das, obwohl sich die Reichweite des neuen Mediums in der Altersgruppe der 6- bis 13-Jährigen immer noch recht bescheiden ausnimmt. Die konsequente Weiterentwicklung des Tamagotchis: Bei Milka adoptieren Kinder eine virtuelle Kuh, die intensiv gepflegt werden will. Kommerzielle Seiten für Kinder im Netz Neue Formen der Produktvermarktung im Netz Weit seiner Zeit voraus war die Unternehmensgruppe Kraft Foods (ehemals Kraft-Jacobs-Suchard). Der Konzern ging bereits vor vier Jahren mit seiner Lila Kuh online. Die Milka-Homepage war damit im deutschen Sprachraum eine der ersten durch und durch kommerziellen Seiten für Kinder im Netz. Die Site ist ein Dauerbrenner bei Kindern. Sie lockt mit jenen interaktiven Features, auf die junge Nutzergruppen im Internet besonders großen Wert legen: Kommunikation und Spiel. Kinder können hier elektronische Postkarten an Freunde versenden, die sie zuvor mit Bewegtbildern, Tönen und Hintergründen individuell gestaltet haben. Es gibt den obligatorischen Das Beispiel Milka zeigt plastisch, worin die Unterschiede liegen zwischen traditioneller Werbung und Produktvermarktung im Internet. Es illustriert auch, warum das Internet für Marketing- und Werbestrategen, die es auf das Taschengeld der jüngsten User „abgesehen“ haben, so interessant ist. Online werden völlig neue, subtilere Formen der medialen Verbreitung von Produktbotschaften möglich. Gut gemachte Internet-Werbung ist denkbar weit entfernt von der marktschreierischen Produkt-Show, wie sie im Fernsehen oft dargeboten wird. Ein weiterer Vorteil aus Sicht der Werbeindustrie: Strenge Begrenzungen wie im Kinder-TV gibt’s im Internet nicht. 25 Inhalt < > nete Fun Online einen eigenen Onlineshop. Kernstück des Angebots sind kommunikative Serviceleistungen wie die eigene ID-Card und E-Mail-Adresse, die Web-Foren und intensiv betreuten Chats. Jeder User kann eine so genannte Buddy-Liste anlegen, auf der Online-Bekannte eingetragen werden. Geht ein Freund online, bekommt man sofort Bescheid und kann sich im Chat verabreden. Es sind solche internet-spezifischen Mehrwert-Dienste, die Kinder und Jugendliche langfristig an ein Angebot binden. Egmont-Ehapa hat durch den konsequenten Ausbau von Fun Online eine Community aufgebaut, die maßgeschneidert ist für die Vermarktung eigener und fremder Produkte. Die Werbung ist nicht mehr klar vom „Sendeinhalt“ zu unterscheiden, sie wird vielfach zum eigentlichen Content (Inhalt). Online-Werbung für Kinder und Jugendliche setzt häufig auf Spiel- und Lernumgebungen, die in hohem Grade interaktiv sind. Die kommunikativen Möglichkeiten des Internets werden voll ausgereizt. Homepage umsonst, E-Mail umsonst, SMS umsonst..., und die Produktwerbung gibt’s obendrein. Kommerzielle Portale legen großen Wert auf Mehrwert und Service. Die platte, multimediale Litfass-Säule reißt kein Kind vom Hocker. Dialogmarketing in OnlineCommunities Ein weiterer Knackpunkt: Über Einträge in Diskussionsforen, Gewinnspiele und Umfragen erfahren die kommerziellen Anbieter eine Menge über die Präferenzen der Nachwuchs-Surfer, sie erreichen eine direkte Rückkopplung mit der Zielgruppe. Und das ist das eigentlich Neue. Das Zauberwort heißt Dialogmarketing: „Wenn man es schafft, eine Community aufzubauen und sich Feedback von den Kindern zu holen – etwa durch Gewinnspiele und Befragungen –, dann kann man eine sehr gute Beziehung zur Zielgruppe herstellen“, sagt Ruth Lintemeier von der Düsseldorfer Agentur „kids & friends“. Die Expertin für Marketing und Werbung im Kinderund Jugendbereich: „Im Online-Portal kann man dann neue Produkte vorstellen und Markenbindung erreichen. Das gibt’s natürlich auch im OfflineMarketing. Aber im Internet ist es einfacher, solch eine Community auch langfristig zu pflegen.“ Content-Sponsoring statt Werbebanner Langfristige Pflege der Kundschaft im Netz betreibt auch der Egmont-Ehapa-Verlag, Herausgeber von Titeln wie Mickey Mouse, Lucky Luke, Wendy und Asterix. Seit 1997 unterhält der Comic- und Mediengigant eine Internet-Site für ältere Kinder und Teenager. Fun Online ist eine Mischung aus elektronischem Magazin und Online-Community. Infos zu Stars und Sternchen, Horoskope, Besprechungen von Kinofilmen, Schmink-Tipps, Top- und Flop-Charts – die Themenstruktur der Homepage erinnert stark an Zeitschriften wie Bravo. Informationen über neue Produkte aus dem Hause Egmont-Ehapa werden nahtlos in den eigentlichen Content-Bereich integriert. Darüber hinaus prangen auf jeder Seite Werbebanner, die auch Produkte anderer Firmen anpreisen. Und pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2000 eröff- Werbeexpertin Lintemeier hält von dieser Form der Online-Werbung nicht besonders viel: „Pop-UpFenster und Banner sind vielleicht allenfalls nützlich für kurzfristige Effekte, beispielsweise für den Hinweis auf ein neues Produkt. Langfristig dürfte diese Werbeform aber ohne Wirkung bleiben.“ Erfolgversprechend im Kinder- und Jugendbereich sei hingegen das Content-Sponsoring. „Ich halte Content-Sponsoring gerade im Kinderbereich für die effektivste Werbeform: Man bereitet einen Inhalt auf, der thematisch zum Sponsor passt, und stellt ihn auf der bestehenden Kinder-Homepage ein. Das ist für ein Unternehmen sehr interessant, das keinen hohen Etat für ein eigenes Kinderportal hat. Denn wenn man ein Portal im Netz aufbaut, das dann nicht ständig aktualisiert wird, ist das tödlich.“ Ob der (auch bei Fun Online eingesetzte) klassische Werbebanner – eine Werbefläche meist am oberen Bildschirmrand – allerdings tatsächlich die erwünschte Wirkung erzielt, ist zweifelhaft. Zumindest steht fest, dass Werbebanner in den seltensten Fällen tatsächlich angeklickt werden. Teenager zwischen 12 und 17 Jahren klicken Banner sogar deutlich seltener an als der durchschnittliche Internet-User, so eine Studie des amerikanischen Marktforschungs-Unternehmens Nielsen/Netrating vom August 2000. Danach liegt die Klick-Rate (Anteil der angeklickten Werbeflächen) in dieser Altersgruppe bei 0,19 Prozent. Die Klick-Rate bei den 2- bis 11-Jährigen ist jedoch deutlich höher als der Durchschnitt. Nur dürfte der Prozentsatz, der hier bei 0,87 liegt, auch keinen Werbestrategen in Jubelgeschrei ausbrechen lassen. 26 Innovative Verkaufsideen á la Barbie. Auf der amerikanischen Homepage von Mattel können Kinder sich ihre eigene Barbie-Puppe zusammenstellen und nach Hause schicken lassen. Auf Content-Sponsoring setzt beispielsweise die Berliner Kindercampus AG. Der Website-Anbieter ist im vergangenen Jahr mit einer schick gestalteten Kinder-Site ins Netz gegangen. Auf kindercampus.de gab es zu Karneval 2001 ein Schmink- und Maskierspiel zu bestaunen. Gesponsert wurde es von einer großen Kaufhauskette, die zur gleichen Zeit in ihrem Onlineshop kräftig die Werbetrommel für Karnevalsprodukte rührte. Online einen individuellen Rucksack zusammenpuzzeln und gleich bestellen beim Rucksack-Hersteller Alfred Sternjakob gestaltet und bietet insbesondere für jüngere Kinder kurzweilige Unterhaltung. Auf der Homepage selbst ist aber kein deutlicher Hinweis zu finden (zumindest war dies drei Monate nach dem Start der Site so), wer tatsächlich hinter dem Angebot steckt – nämlich der Mineralölkonzern Aral. Was der blau-weiße Tankstellenriese sich dabei wohl gedacht hat? Zugegeben, das ganze Projekt ist wahrlich keine multimediale Werbebroschüre für Aral. Doch darf sich niemand wundern, wenn Eltern bei solch fehlender Transparenz skeptisch werden. Absender unbekannt Anbieter, die es sich leisten können, gehen aus reinen Imagegründen ins Netz. Ein Beispiel dafür ist Volkswagen. Der Automobilhersteller entwickelte aus einer Ausstellung, die Kindern wesentliche Verkehrsregeln nahe bringen soll, eine virtuelle „AutoLernWerkStadt“. Die gleichnamige Homepage setzt vor allem auf kleine Online-Spiele. Auf der Startseite der AutoLernWerkStadt ist das Logo von VW angebracht, ganz klein, links oben in der Ecke. Dass VW hinter der Site steckt, wird also klar. Für Kinder ist das zwar letztlich uninteressant – solange die Spiele Spaß machen. Eltern jedoch haben ein gutes Recht darauf zu wissen, wer die Urheber der Homepages sind, die ihre Kinder ansurfen, meint die Marketing-Expertin Ruth Lintemeier: „Wenn Eltern im Internet nicht sehen, von wem das Angebot für ihre Kinder stammt, ist gleich ein gewisses Misstrauen da. Das ist immer schlecht und riskant. Es sollte also immer der ‚Absender’ dabei stehen.“ Dass diese Transparenz allerdings keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt das Beispiel von Kidstation. Das Angebot der Düsseldorfer Kidstation GmbH – seit Dezember 2000 online – ist sehr professionell Individualisierte Produkte online bestellen Die meisten kommerziellen Anbieter machen jedoch keinen Hehl aus dem Bezug ihrer Site zum Produkt. Mattel zum Beispiel versetzt seinen Verkaufsschlager – die gute alte Barbie – in eine rosa und lila glitzernde Multimedia-Welt. Fans des beliebten Püppchens können unterwww.barbie.de Spiele spielen, in denen ihr Liebling die Hauptrolle übernimmt, elektronische Postkarten an Freunde verschicken oder im „Kleiderschrank“ die verschiedensten Outfits für Barbie ausprobieren. Die amerikanische BarbieHomepage geht sogar noch einen Schritt weiter: Hier können Kinder sich eine ganz persönliche Barbie zusammenpuzzeln. Haar- und Augenfarbe, Teint, Frisur, Kleidung und Accessoires sind frei wählbar. Am Ende werden der Cyberbarbie noch bestimmte Charaktereigenschaften zugewiesen. Via E-Mail können Kinder nach erfolgreicher Puzzle-Sitzung Mami und Papi oder die Patentante dazu auffordern, die individuell zusammengestellte Barbie im Netz zu bewundern. Und natürlich haben die dann die Möglich- 27 Inhalt < > Ein Verkaufskatalog mit kindgerechter Schnittstelle – die Homepage von Kiddinx (ehemals Kiosk). keit, das individuell gestaltete Püppchen direkt online zu bestellen.Nach demselben Prinzip wie die virtuelle Barbie funktioniert das Angebot des Rucksackherstellers Alfred Sternjakob. Hier setzen Kinder und Jugendliche einen Rucksack nach individuellen Vorstellungen zusammen und bestellen ihn dann frei Haus – für schlappe 40 € . Kooperation mit der Deutschen Bank das erste deutsche Taschengeldkonto für Kinder ab zehn Jahren ein gerichtet. Eltern überweisen von ihrem Girokonto einen Betrag auf das virtuelle Taschengeldkonto. Mit dem Geld können Kinder dann bei www.shop4kidz.de shoppen gehen und Produkte von Partnern der KidZ Vision AG erstehen (u.a. Revell, Crayola und Nintendo). KidZ Vision verkauft nicht nur Produkte online an Kinder, sondern seine eigene Idee zudem noch als pädagogisch höchst wertvoll. Schließlich lernten Kinder durch das virtuelle Taschengeldkonto den „eigenverantwortlichen Umgang mit Geld“, so heißt es in der Eltern-Information auf den Seiten der KidZ Vision AG. Man sieht hier: An Einfallsreichtum mangelt es den Werbe- und Verkaufsstrategen im Internet ganz und gar nicht. Wo Geld zu verdienen ist, rauchen Köpfe bekanntlich besonders heftig. Aus Sicht von Eltern und Pädagogen ist diese Entwicklung aber sicher nicht unbedenklich. Es stellt sich insbesondere die Frage, was mit den vielen Daten passiert, die Kinder – bewusst oder unbewusst – bei ihren Besuchen im Netz hinterlassen. Zwar versprechen die meisten kommerziellen Seitenbetreiber, Namen, Alter und Interessen von Kindern nicht an Dritte weiterzugeben. Doch allein die Tatsache, dass aus kommerziellen Interessen die Leichtgläubigkeit von Kindern ausgenutzt wird, um beispielsweise Produktpräferenzen in interaktiven Spielumgebungen zu ermitteln, stimmt nachdenklich. Produkte direkt online bestellen können Kinder auch auf der Homepage des Medienverlags Kiddinx (ehemals Kiosk). Das Besondere bei dieser Site: Alle Artikel aus dem Hause Kiddinx (Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, Wendy u.a.) lassen sich über eine Suchmaschine ausfindig machen, die das mangelnde Verständnis von Kindern für die Logik von InternetSuchmaschinen beherzigt: Statt Schlagworte einzugeben drehen Kinder per Mausklick an drei kleinen Rädchen, auf denen verschiedene Bilder zu finden sind. Jedes Bild symbolisiert eine bestimmte Produktlinie, ein bestimmtes Verbreitungsmedium oder Themenfeld. Nach erfolgter Auswahl werden die drei ausgewählten „Bildbegriffe“ logisch miteinander verknüpft, und auf dem Bildschirm erscheint die Ergebnisliste. Virtuelle Taschengeldkonten Die meisten kommerziellen Seitenbetreiber, auf deren Sites Kinder Produkte bestellen können, liefern ihre Ware per Nachname oder auf Kreditkarte. Im Zweifelsfall können Eltern die Bestellung problemlos annullieren oder die Ware zurückschicken – auch wenn dann der Haussegen schief hängt. Einen (für den deutschen Markt) neuen Weg geht die Münchner KidZ Vision AG. Das Startup-Unternehmen hat in 28 Inhalt < > Shop4kids - ein Shopping-Portal für die Jüngsten. Kinder bezahlen mit Geld aus der virtuellen Taschengeldbörse Kann man Werbung wegklicken? beflächen nach dem Rotationsprinzip geschaltet. Das heißt, es gibt einen Pool von verkauften Werbeflächen, die während des Aufenthalts auf der Homepage der Reihe nach angezeigt werden. Und da kann man dann nicht mehr garantieren, dass diese Werbung immer „astrein“ ist. Verschiedene Software-Hersteller bieten diverse Programme an, mit denen sich beispielsweise Werbebanner ausblenden und Pop-Up-Fenster unterdrücken lassen. Beispiele dafür sind Webwasher, Junkbuster oder Guidescope. Für Privatanwender sind diese Programme teilweise kostenlos über das Internet zu beziehen. Allerdings lassen sich subtilere Formen der Werbung wie die nahtlose Vermischung von Inhalt und Produktbotschaften natürlich nicht mit technischen Hilfsmitteln lösen. Werbebanner sind schnell angeklickt: Besteht die Gefahr der Registrierung? Jeder Internet-User hinterlässt reichlich Spuren bei seinen Ausflügen ins Netz. Es ist schon erstaunlich, wie viele Informationen tatsächlich beim Surfen im WWW ohne explizite Zustimmung des Users übermittelt werden. Dies sind zunächst einmal rein technische Informationen: Welcher Browser wird benutzt? Welches Betriebssystem ist auf dem Rechner des Users installiert? Von welcher anderen Homepage aus ist der User zu der Seite gekommen? Viele SiteBetreiber setzen zudem so genannte Cookies ein. Das sind kleine Text-Dateien, die auf den Rechner des Anwenders geschrieben und später wieder ausgelesen werden. Damit lassen sich beispielsweise die Verweildauer auf den WWW-Seiten und Präferenzen für bestimmte Themengebiete ermitteln. Solange allerdings via Internet nicht explizit persönliche Informationen wie Name, Adresse, Alter oder EMail-Adresse übermittelt werden, ist die Gefahr, dass Verhaltensprofile im Netz einer konkreten, realen Person zugeordnet werden können, verhältnismäßig gering. Aber gerade kommerzielle Anbieter haben natürlich großes Interesse an diesen Informationen und locken mit Gewinnspielen, um Kinder zur Herausgabe dieser Informationen zu bewegen. Können Kinder durch Werbebanner auf ungeeignete Themen stoßen? Solange sich Kinder ausschließlich auf explizit für sie gemachten Kinderseiten von Profi-Anbietern aufhalten, ist diese Gefahr eher gering. Ein seriöser Anbieter kann es sich aus Imagegründen nicht leisten, innerhalb seiner Kinderseite beispielsweise auf Sex- oder Gewaltseiten zu verweisen. Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier die Regel. Etwas anders sieht die Situation bei Privatanbietern von Kinderseiten aus. Es gibt viele Privatleute (im übrigen auch zahllose Kinder), die in ihrer Freizeit sehr engagiert Homepages für Kinder erstellen. Einige bringen ihre Seiten allerdings bei InternetFirmen unter, die den Platz für die eigene Homepage kostenlos zur Verfügung stellen. Im Gegenzug platzieren diese Firmen Werbung auf den privaten Homepages, oder aber es öffnet sich bei jedem Aufruf einer solchen Site ein separates Fenster mit einer Werbebotschaft (Pop-Up). Häufig werden solche Wer- 29 Inhalt < > Kommerzielle KinderHomepages: Inhalt 4kidz www.shop4kidz.de Alfred Sternjakob (4YOU-Rucksäcke) www.4you.de Barbie www.barbie.de Benjamin Blümchen www.benjaminbluemchen.de Bibi Blocksberg www.bibi-blocksberg.de Capri Sonne www.capri-sonne.de Coole Schule (Kraft) www.cooleschule.de Diddl www.diddl.de Die Drei ??? www.dreifragezeichen.de Disney www.disney.de Dreamcast www.dreamcast.de Fanta www.fanta.de Fun Online www.funonline.de Furby www.furby.de Harry Potter (Carlsen Verlag) www.harrypotter.de Janosch www.janosch.de Kaba www.kabawelt.de Kelloggs www.kelloggs.de Kiddinx www.kiddinx.de Kidstation www.kidstation.de Kindercampus www.kindercampus.de Lego www.lego.com Lunchables (Kraft) www.lunchables.de Michi Müller www.michi-mueller.de Milka www.milka.de Milky Way Entdeckerclub www.milkywayclub.de Moorhuhn www.moorhuhn.de Nesquik www.nesquik.de Nintendo/Gameboy www.nintendo.de Playstation www.playstation.de Pokemon www.pokemon.de Salamander www.salamander.de South Park (RTL) www.south-park.de TKKG www.tkkg.de Undergroundnet www.undergroundnet.de VW-AutoLernWerkStadt www.autolernwerkstatt.de Was ist Was www.wasistwas.de < > undwww.bank4kidz.de undwww.barbie.com Inhalt Verbraucherschutz bei Online-Verträgen < bei einem Preisausschreiben seine E-Mail-Adresse bekannt gegeben hat, in der Folgezeit mit unzähligen Werbe-E-Mails überschüttet. Als „Erste-Hilfe-Maßnahme” ist hier ein Wechsel der E-Mail-Adresse erforderlich. Daneben sollten die Eltern den Versender (soweit er zu erkennen ist) darauf hinweisen, dass man als Erziehungsberechtigter dem Versender diese Werbeform untersage und gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten bzw. die zuständigen Aufsichtsbehörden informieren werde. Das hilft zwar nicht immer (insbesondere dann nicht, wenn der Versender im Ausland sitzt), aber oft. Daneben können Eltern die Einrichtungen der Selbstkontrolle (z.B. Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. fsm.de) oder staatliche Einrichtungen wie z.B. das jugendschutz.net (www.jugendschutz.net) informieren, insbesondere dann, wenn die Unternehmen auf die Hinweise der Eltern nicht oder nicht ausreichend reagieren. Außerdem kann man sich auch an die Verbraucherverbände wenden. Sie sind in der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände e.V. vereinigt (www.agv.de). Die Verbraucherverbände können die jeweiligen Anbieter abmahnen. Dieter Spürck, Rechtsanwalt, Dipl. - Verwaltungswirt (FH), Jurist bei jugendschutz.net, seit Dezember 2000 AG Kinder- und Jugendschutz NRW. Eigene Kanzlei in Brühl. Tätigkeitsschwerpunkte: Medienrecht, insbesondere Internet- und Jugendschutzrecht. Internet ist kein rechtsfreier Raum. Grundsätzlich gelten in der virtuellen Welt des Internets die gleichen Regeln, wie auch im realen Leben. Darüber hinaus schützen im Internet bestimmte Sonderregeln die Kinder und Jugendlichen vor einigen besonderen Gefahren, die sich aus der Eigenschaft des Internet als einem nahezu allgegenwärtigen Massenmedium ergeben. Viele Fragen sind bislang ungeklärt bzw. hochumstritten. Trotzdem können Eltern, wenn sie einige vereinfachte Grundregeln kennen, auch in rechtlicher Hinsicht ihre Kinder sicher durchs Internet geleiten. Wer verkaufen will, muss werben. Hierfür gibt es aber einen klaren gesetzlichen Rahmen in § 9 des Mediendienste-Staatsvertrages. So darf Werbung, die sich an Kinder oder Jugendliche richtet oder bei der Kinder oder Jugendliche eingesetzt werden, nicht ihren Interessen schaden oder ihre Unerfahrenheit ausnützen. Werbung muss klar erkennbar und vom übrigen Inhalt der Angebote eindeutig getrennt sein. In der Werbung dürfen keine unterschwelligen Techniken eingesetzt werden. Gerade Teleshopping darf Minderjährige nicht dazu anhalten, Kauf- oder Miet- bzw. Pachtverträge für Waren oder Dienstleistungen zu schließen. Das gilt auch für die so genannten Taschengeldkonten einiger Internet-Anbieter, auf welche die Eltern für ihre Kinder bestimmte Beiträge einzahlen, über die die Kinder frei verfügen dürfen. Schleichwerbung und entsprechende Praktiken sind strikt untersagt. In den Einzelheiten umstritten ist die Frage, inwieweit die unaufgeforderte Zusendung von Werbe-E-Mails unzulässig ist. Nicht selten wird ein Kind, das arglos Juristisches zu OnlineVerträgen von Minderjährigen Beispiel: Max ist 8 Jahre alt und bestellt im Internet bei dem Händler Claus Clever einen 2 Meter großen Teddybär, der am nächsten Tag ausgeliefert wird. Mutter Edeltraud Sorgsam ist entsetzt und möchte sich schnellstmöglich von dem Ungetüm wieder trennen. Deshalb sucht sie Rechtsanwalt Otto Oberschlau auf und bittet ihn um Rat. Wenn die Eltern rechtzeitig tätig werden, können sie in den allermeisten Fällen Bestellungen wieder rückgängig machen. Zunächst ist hier das Fernabsatzgesetz zu nennen, das jedem „Verbraucher” im Sinne des Gesetzes (nicht nur Minderjährige, sondern auch Erwachsene) seit dem 30.06.2000 ein sehr weitgehendes Widerrufs- und Rückgaberecht einräumt (geregelt in §§ 361a und 361b des Bürgerlichen Gesetzbuches). Dies lässt sich hier in etwa so skizzieren: Eltern können Bestellungen ihrer Kinder innerhalb einer Frist von zwei Wochen seit der Zusendung der Ware ohne Angabe von Gründen zurückgeben. Im oben genannten Beispiel kann also Frau Sorgsam die Ware innerhalb von zwei Wochen seit Erhalt der Ware kostenfrei und ohne Angabe von Gründen dem 31 > Inhalt < > gegen Rückzahlung des Kaufpreises sofort zurükkschicken. Übrigens hat Max zusammen mit seiner jüngeren Schwester, der fünfjährigen Clara, die Internet-Seiten besucht. Clara hat sich ein MickyMaus-Heft bestellt. Auch diese Literatur hält Mutter Sorgsam für ihren Nachwuchs für ungeeignet. Sie fragt den Rechtsanwalt erneut um Rat. Die Eltern können sich auf die rechtsgeschäftlichen Schutzvorschriften der §§ 104 fortfolgende des Bürgerlichen Gesetzbuches berufen. Demnach sind etwa Geschäfte von Kindern, die noch nicht das siebte Lebensjahr erreicht haben, nichtig. Bei älteren Minderjährigen hängt die Wirksamkeit ihrer InternetKäufe von der Genehmigung des gesetzlichen Vertreters (in der Regel: die Eltern) ab. Mutter Sorgsam kann also getrost sowohl das Heft ihrer Tochter als auch das Buch ihres Sohnes zurückschicken und das Geld zurückverlangen. Denn das Geschäft ihres Sohnes hat sie nicht genehmigt, und das Geschäft ihrer kleinen Tochter war von Anfang an unwirksam. Internet-Bestellungen Minderjähriger können aber dann sofort wirksam sein, wenn die bestellte Ware vom Taschengeld bezahlt wird (§ 110 des Bürgerlichen Gesetzbuches, so genannter Taschengeldparagraph): Der Genehmigung der Eltern bedarf es demnach dann nicht, wenn der Minderjährige die vertragsgemäße Leistung mit Geld bezahlt, das ihm zu diesem Zwecke oder zu freier Verfügung von dem Vertreter oder mit dessen Zustimmung von einem Dritten überlassen worden sind. Auf dieser Basis werden in aller Regel die Taschengeldkonten einiger Internet-Händler geführt. Versandhändler zurückschicken. Frau Sorgsam ist auch nicht verpflichtet, den Teddybär überhaupt in Empfang zu nehmen; sie kann schon gleich bei der Auslieferung gegenüber dem Transportunternehmen die Annahme verweigern. Frage: Frau Sorgsam hat vergessen, den Kauf rückgängig zu machen und die Ware zurückzuschicken. Das merkt sie erst zwei Monate später. Sie ärgert sich und schimpft: „Das darf doch nicht wahr sein, dass ich nur deshalb den Teddybär nicht los werde, weil ich nicht weiß, bis wann ich ihn zurückschicken kann! Auf den Internet-Seiten von diesem dubiosen Claus Clever finde ich keine Angaben dazu.“ Der Anwalt kann Frau Sorgsam beruhigen: Wenn diese Frist versäumt wurde, ist noch nicht „aller Tage Abend“: Denn die Versandhändler belehren oft nicht oder nicht in der gesetzlich vorgeschriebenen Form über das Widerrufsrecht. Die Frage, ob ein Anbieter diese Formvorschriften eingehalten hat, ist im Einzelfall allerdings oft schwer zu beurteilen. Hat man die Zwei-Wochen-Frist überschritten, sollte man sicherheitshalber nur dann auf einen Expertenrat (Verbraucherverein oder Rechtsanwalt) verzichten, wenn die Widerrufsbelehrung auf der Internet-Seite gänzlich fehlt. Im vorliegenden Fall wird also der Anwalt Mutter Sorgsam mitteilen, dass sie den Teddybär immer noch zurückschicken kann, um den Kauf des Teddybären rückgängig zu machen. Übrigens dürfte diese Regelung grundsätzlich auch bei Internet-Auktionen Anwendung finden, jedenfalls in den nicht seltenen Fällen, in welchen kommerzielle Händler sich über Auktionen neue Vertriebswege für ihre Produkte erschließen (die näheren Einzelheiten hierzu sind aber umstritten). In vielen Fällen versuchen die Händler, für die nach dem Fernabsatzgesetz zurückgesandte Ware nur Warengutscheine auszustellen. Hierauf müssen sich aber die Eltern nicht einlassen: Sie können die Rückzahlung des gegebenenfalls bereits gezahlten Kaufpreises verlangen. Fallabwandlung: Sohn Max bestellt den Teddybär in einem Internet-Katalog. Dabei merkt er aber nicht, dass der Preis nicht 100 DM, sondern 100 Euro beträgt, also ungefähr das Doppelte. Frau Sorgsam hatte ihm vorher bei diesem Internet-Händler ein Taschengeldkonto eingerichtet und auf dieses Konto Geld eingezahlt. Der Betrag wird sofort abgebucht. In Einzelfällen ist auch eine Anfechtung des Rechtsgeschäftes wegen mangelnder Ernstlichkeit (§ 118 des Bürgerlichen Gesetzbuches, z.B. bei einem nicht ernst gemeinten Kauf des Kindes) oder wegen Irrtums, Täuschung oder Drohung möglich, §§ 119 fortfolgende des Bürgerlichen Gesetzbuches. Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Anfechtung unverzüglich, d.h. ohne schuldhaftes Verzögern seit Kenntniserlangung, erfolgen muss (Ausnahme: An- Fallabwandlung: Sohn Max hat nicht beim dubiosen Claus Clever, sondern bei dessen korrekten Konkurrenten Klaus Korrekt ein Sexualkunde-Buch bestellt. Die Widerrufsbelehrung auf der Internet-Seite von Klaus Korrekt ist mustergültig. Frau Sorgsam merkt zunächst nichts von dem Kauf. Erst als sie vier Wochen später das besagte Buch unter dem Bett ihres Sohnes findet, ist sie entsetzt und will das Buch 32 Inhalt < fechtungsfrist von einem Jahr bei – extrem seltener – arglistiger Täuschung oder Drohung). Frau Sorgsam kann hier also nicht einfach einwenden, sie habe den Kauf nicht genehmigt, denn der Kaufpreis wurde vom Taschengeld des Sohnes nach dem oben genannten Taschengeldparagraphen rechtswirksam bezahlt. Sie kann aber stellvertretend für ihren Sohn das Rechtsgeschäft anfechten, und zwar hier wegen Irrtums. Sie wird also unverzüglich dem Internet-Händler ein Schreiben (aus Nachweisgründen: am besten per Einwurf-Einschreiben oder per Fax) schicken, in dem sie sinngemäß erklärt, dass sie das Rechtsgeschäft ihres Sohnes wegen Irrtums anfechtet. Dabei sollte sie ausführen, dass ihr Sohn beim Kauf nicht bemerkt hat, dass sich die Preisangabe auf Euro bezieht. Außerdem sollte sie in diesem Schreiben angeben, dass dieser Irrtum gerade erst bemerkt worden ist. Bestellungen von Kindern und Jugendlichen sind auch dann nichtig, wenn die ihnen zugrunde liegenden Verträge gegen ein gesetzliches Verbot verstoßen bzw. sittenwidrig sind, §§ 134 und 138 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Das ist etwa bei dem Vertrieb jugendgefährdender Medien der Fall, z.B. bei HorrorVideos sowie Nazi-Devotionalien, die oft über Internet-Auktionen versteigert werden, ferner bei pornographischen Filmen oder bei von der Bundesprüfstelle indizierten Computerspielen, Schallplatten etc. Auch hier kann man die Ware mit einem kurzen Begleitschreiben versehen zurücksenden und die Zahlung des vereinbarten Kaufpreises verweigern bzw. das bereits gezahlte Geld zurückverlangen. Beispiel: Max stößt im Internet auf die Seiten von Beatrix Muse, auf denen leichtbekleidete Damen in entwürdigenden Posen zu sehen sind. Max ist fasziniert von dieser ihm bislang unbekannten Welt und surft eine Stunde lang durch die Seiten. Zuvor hat er – entsprechend den technischen Anweisungen auf den Seiten von Beatrix Muse – eine Modem-Verbindung hergestellt, durch die jede Minute ExtraGebühren anfallen. Frau Sorgsam erblasst beim Lesen der nächsten Telefonrechnung: Für den Internetausflug ihres Filius sollen ihr 234 € von ihrem Konto abgebucht werden. „Wenn Kinder über 0190erNummern („Stöhn-Leitungen“) möglicherweise jugendgefährdende und gleichzeitig kostspielige Dienste in Anspruch genommen haben, müssen diese nach neuester Rechtsprechung bezahlt werden. Nur ausnahmsweise kann die Bezahlung verweigert werden, etwa dann, wenn sich das Einwahl-Programm („Dialer“; „Highspeedzugang“ etc.) unbemerkt auf dem Rechner des Benutzers von selbst installiert und dann ständig teure 0190er-Verbindungen herstellt. Frau Sorgsam kann sich in diesen Ausnahmefällen unmittelbar an ihre Telefongesellschaft wenden, die ihr die Rechnung geschickt hat, und der Abbuchung widersprechen. Ferner wird sie anführen, dass ihr Sohn keine elterliche Erlaubnis hatte, die Seiten zu besuchen und nicht durch ein funktionierendes Altersprüfsystem geschützt wurde; allerdings geht die aktuelle Rechtsprechung in die Richtung, auch dieses Zusatzargument nicht anzuerkennen. Zur Information kann man sich an die Freiwillige Selbstkontrolle der Telefonmehrwehrtdienste e.V. ( www.fst-ev.de) oder an die bereits erwähnten Verbraucherschutzverbände wenden. Dorthin sollte man in jedem Fall auch Missbräuche melden, so dass diese Einrichtungen gegebenenfalls tätig werden kön- 33 > Inhalt nen. Wollen Eltern verhindern, dass ihre Kinder teure 0190er-Numern anwählen, können sie diese Seiten bei der Telekom sperren lassen. Außerdem gibt es Schutzprogramme, die eine ungewollte Nutzung von 0190er-Nummern verhindern. Ausführliche Informationen zu 0190er-Einwahl-Programmen einschließlich Schutzmöglichkeiten findet man auf der Internet-Seite: www.dialerschutz.de (Stand: Januar 2002).“ Vielfach bemerken Kinder nicht, dass der Händler im Ausland sitzt, z.B. bei deutschsprachigen InternetPräsenzen, deren Anbieter z.B. ihren Unternehmenssitz im Ausland haben, um weniger Steuern zu zahlen oder weil dort der Jugendschutz sehr lasch gehandhabt wird. Soweit die Ware bei einem ausländischen Händler bestellt wurde, gelten im Einzelnen besondere Regeln. Die „Verbindlichkeit“ wird hier aber meist schon daran scheitern, dass es ausländischen Händlern zu aufwändig ist, die Durchsetzung tatsächlicher oder angeblicher Zahlungsansprüche aufgrund von Bestellungen durchzusetzen. Umgekehrt besteht natürlich die Gefahr, dass bei Vorkasse oft das vom Kind gezahlte Geld de facto nicht wiedererlangt werden kann. < > nach, wenn die Eltern die eingangs genannten Rechte wahrnehmen, wenn sie also z.B. die Ware zurücksenden und sich hierbei auf das Widerrufsrecht nach dem Fernabsatzgesetz berufen. Auch wird vielfach schon die „Drohung“ ausreichen, man werde rechtliche Schritte ergreifen bzw. die zuständigen Selbstkontrolleinrichtungen (z.B. FSM, s.o.) oder staatliche Stellen (z.B. jugendschutz.net) informieren. In geeigneten Fällen sollte man diese Einrichtungen auch in Kenntnis setzen. Sie haben meist recht überzeugende Argumente, um den Anbieter zu schnellem Einlenken zu „motivieren“, z.B. die Ankündigung, ordnungsbehördliche oder gar strafrechtliche Verfahren wegen Verstoßes gegen Jugendschutzbestimmungen einzuleiten. Auch können die auffällig gewordenen Anbieter angehalten werden, einen Jugendschutzbeauftragten zu bestellen, der z.B. nach § 8 Abs. 4 des Mediendienste-Staatsvertrages erforderlich sein kann. Tipp: Eltern, die über ein verhältnismäßig geringes Einkommen verfügen, können beim Amtsgericht Beratungs- und Prozesskostenhilfe beantragen. Dadurch übernimmt der Staat einen Großteil der Rechtsberatungs- und Prozesskosten und stellt somit die „Waffengleichheit“ gerade zwischen finanzstarken Unternehmen und finanziell schwächer Gestellten her. „Dessen ungeachtet darf der Anwalt für eine Erstberatung höchstens 180 € verlangen (§ 20 Absatz 1 Satz 2 der Bundesgebührenordnung für Rechtsanwälte - BRAGO). In der Regel wird diese Gebühr nur bei einem Gegenstandswert ab 10.000 € erhoben. Bei niedrigerem Gegenstandswert ist die Gebühr in aller Regel entsprechend geringer. Nach der einschlägigen BRAGO-Tabelle fallen beispielsweise bei einem Gegenstandswert (hier: Kaufpreis) von 300 € regelmäßig nur 18,75 € an.“ Einzugsermächtigungen bei Internet-Käufen Einzugsermächtigungen können widerrufen werden. Bucht ein Händler aufgrund eines rückgängig gemachten Geschäftes mit einem Minderjährigen bzw. bei einer unwirksamen (d.h.: nicht rechtsgültigen) Einzugsermächtigung vom Konto der Eltern oder ihres Kindes Geld ab, kann die erfolgte Buchung rückgängig gemacht werden. Stellen die Eltern also eine Abbuchung auf den Kontoauszügen fest, die auf einer unwirksamen Bestellung ihres Kindes beruht, so reicht ein kurzer Widerspruch gegenüber der eigenen Bank. Dann wird die Lastschrift storniert. Die Bank stellt hierfür eine Bearbeitungsgebühr in Rechnung. Streng genommen müsste eigentlich der Händler diese Kosten übernehmen, wenn er in angreifbarer Weise mit dem Kind Geschäfte gemacht hat. Vielfach ist aber der Aufwand für die Erstattung dieser Rücklastkosten zu aufwändig. Außerdem kann man mit dem Rechtsanwalt für die außergerichtliche Tätigkeit eine niedrigere Gebühr vereinbaren, als sie sich nach der Tabelle errechnet (§ 3 Absatz 3 Satz 1 der Bundesgebührenordnung für Rechtsanwälte). Eine solche Vereinbarung sollte man aber bereits bei Beginn des Gesprächs aushandeln und sich schriftlich bestätigen lassen. Gerichtliche Auseinandersetzung und Prozess Hier ist das oberste Gebot: Nicht einschüchtern lassen, rechtzeitig Rechtsrat einholen und handeln! Sogar Anbieter zwielichtiger Angebote geben oft schon 34 Inhalt < > Schutz vor Schmutz Das ist drin – Fallstricke im Netz wirklich verbirgt. Zum Teil ist der „erotische“ Inhalt nicht erkennbar: „Klicke hier, wenn du eine Playstation 2 gewinnen willst.“ Im Internet sind alle Arten von problematischen Angeboten zu finden, die man schon aus den traditionellen Medien kennt. Neu ist aber die einfachere Zugänglichkeit jugendgefährdender Inhalte. Bis vor wenigen Jahren war das Internet ein Medium, das ausschließlich von Erwachsenen genutzt wurde. Inzwischen gibt es viele Kinder und Jugendliche, die dieses neue Medium nutzen. Die Rücksichtnahme auf jugendliche Nutzer, die in anderen Medien selbstverständlich ist, muss im Internet aber erst noch durchgesetzt werden. „Gratis-Bilder“ und „Playstation 2“ zu gewinnen – getarnte Sex-Links Tipp: Weisen Sie Anbieter, Provider und zuständige Stellen darauf hin, wenn Ihre Kinder im Internet mit unzulässigen oder jugendgefährdenden Inhalten oder Aktivitäten konfrontiert werden. In vielen Fällen lassen sich diese Probleme schnell beseitigen. (Adressen S. 74). Tipp: Nutzen Sie ein Programm, das Werbebanner und aufpoppende Werbefenster unterdrückt (z.B. den für Privatanwender kostenlosen Webwasher). Hinter vielen Werbebannern verbergen sich Angebote, die nur über teure 0190er-Nummern erreichbar sind. Auch wenn Kinder ein solches Angebot nur kurz aus Neugierde besuchen wollen, kann das für die Eltern extrem teuer werden (Kosten von mehreren hundert Euro). Einige dieser Einwahlprogramme (Dialer) richten sich als Standard-Verbindung zum Internet ein, sodass von diesem Zeitpunkt an auch Besuche anderer Internet-Angebote mit Extra-Gebühren zu Buche schlagen. Werbung auf Kinderseiten Besonders dort, wo das Kind aktiv werden soll, gehört Werbung nicht hin. Anbieter von guten Kinderseiten wissen, dass Kinderhände schnell auf das interessant blinkende Werbesymbol klicken. Das wissen natürlich auch alle übrigen Anbieter, die sich über Werbung finanzieren. Und denen geht es eindeutig nicht um Ihr Kind, sondern um die Masse Kind, der etwas verkauft werden soll oder deren Daten für weitere Werbezwecke gesammelt werden. Tipp: Wenn es möglich ist, sperren Sie alle 0190erNummern in Ihrer Telefonanlage. Tipp: Achten Sie bei der Auswahl der Internet-Seiten darauf, dass möglichst keine Werbung vorhanden ist oder solche Werbeformen verwendet werden, die Ihr Kind erkennen und denen es sich auch entziehen kann. Tipp: Schalten Sie in der Dialogbox, die angezeigt wird, wenn eine Internet-Verbindung aufgebaut wird, den Schalter „Verbindung automatisch herstellen“ aus und achten Sie darauf, dass beim Verbindungsaufbau der richtige Online-Dienst eingestellt ist. Werbung auf Portalsites Viele Internet-Portale präsentieren auch Sex-Werbung, die in den traditionellen Medien für Kinder in der Regel nicht zugänglich ist, weil sie z.B. im Fernsehen erst ab 23:00 Uhr gezeigt werden darf. Die allgemeine Verfügbarkeit ist an sich schon problematisch, weil einige Kinder und Jugendliche auch sehen wollen, was sich hinter den aufreißerischen Werbeversprechungen Homepages und Gästebücher Die hier präsentierten Klick-Tipps wurden sowohl auf verlinkte Homepages als auch auf problematische Einträge in Gästebüchern und Foren überprüft. Bei 35 Inhalt < > Tipp: Kinder-Homepages sollten nicht bei Anbietern ins Netz gestellt werden, die zwar kostenlosen Speicherplatz im Internet anbieten, sich aber über Werbung finanzieren (so genannte Free-Hoster). Die Werbeschaltungen können vom Nutzer nicht beeinflusst werden. einigen der ausgewählten Sites zeigten sich fragwürdige Inhalte. Eine Kinder-Homepage verlinkte beispielsweise auf ein pornographisches Angebot. Im Gästebuch einer guten Kinderseite haben wir den Aufruf einer Kinder-Modell-Agentur gefunden, dass Kinder Fotos von sich schicken sollten und damit leicht Geld verdienen könnten. In einem anderen Kindergästebuch konnte man direkt auf einen Link klicken, der einen Sex-Chat öffnete, und die gutgemachte Homepage eines 14-jährigen Jungen war mit einem weltweiten Begleitservice vernetzt. Auch den besten Kinderseiten kann es passieren, dass sich ein Wolf im Schafspelz einschleicht. So haben wir bei einem Schul-Webring unter 3000 Materialangeboten von Schulen eine Seite gefunden, die auf pornographische Inhalte verlinkte. Wie sich herausstellte, hatte ein Pornographie-Anbieter die vorherige Schul-Domain aufgekauft. Zeichen für Qualität eines Angebots ist, wenn solche jugendgefährdenden Anhängsel vom Webmaster umgehend gelöscht werden, sobald er darüber informiert worden ist. In unserem Falle hat dies allerdings immerhin drei Wochen gedauert, was wir für zu lang halten. Persönliche Daten Eine aktuelle Untersuchung des „National Center of Missing and Exploited Children“ in den USA, die von der US-Regierung finanziert wurde, kommt zum Ergebnis, dass ein Fünftel der befragten 5000 Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren, die das Internet nutzen, mit sexuellen Angeboten im Internet belästigt wurden. Viele Kinder-Homepages geben leider (vielleicht sogar unter Mithilfe der Eltern) private E-Mail-Adresse, Postadresse, Telefonnummer und persönliche Daten bekannt. Dabei muss besonders hier das grundsätzliche Weitergabeverbot solcher Informationen gelten, weil Fotos, Hobbies und Vorlieben der Person explizit dargestellt werden. Menschen mit unseriösen Absichten haben so leichten Zugang zu den Gefühlen des Kindes. Für Kinder ist erst einmal nicht klar, warum sie persönliche Daten wie E-Mail, Adresse, Schule, Alter, Name von Eltern und Geschwistern nicht weitergeben sollen. Da haben sie als Kleinkinder mühsam Straße und Hausnummer gelernt und außerdem Ehrlichkeit als hohes Gut. Nun sollen sie das alles im Internet genau anders machen. Und selbst wenn sie es nach ständigen Ermahnungen endlich begriffen haben – spätestens, sobald ein animierter Bildschirmschoner oder ein cooles Game als Gewinn locken, ist das häufig vergessen. Es gibt sogar E-Mail-Scanner, die es hauptsächlich auf E-Mail-Adressen von Kindern abgesehen haben. Es sind uns Fälle bekannt, in denen z.B. Brieffreundschaftslisten im Internet als „Quellen“ genutzt wurden. Ein Mädchen, das Brieffreunde suchte, bekam auch Post von einer angeblich 13-jährigen Olga, die sie um ein paar „sexy Fotos“ bat: „My daddy has connection to South America where people pay huge amounts of money for European girl photos.“ Mitte: RTL II-Kids: RTL-Seite für Kinder – Unten: Sex-Angebote nur einen Klick entfernt 36 Inhalt < E-Mail-Adresse Tipp: Vorsicht ist auch bei großen kommerziellen Kinderseiten-Anbietern geboten, die vordergründig den Datenschutz hoch preisen. Wenn man genau liest, wird an keiner Stelle ehrlich gesagt, dass die gewonnenen Daten natürlich für eine bessere Verkaufsstrategie ausgewertet werden. Und oft verwenden solche Seiten den Trick, dass man mit der Teilnahme an einer Gewinnaktion das Einverständnis zur Weitergabe von Daten erteilt. Natürlich braucht Ihr Kind eine Adresse, sonst kann ihm ja niemand schreiben. E-Mail-Adressen sind im Internet ein begehrtes Gut, weil sie für preisgünstige Werbeaktionen (so genannte Spam-Mails) missbraucht werden können. Über solche Werbe-Mails bekommen Kinder auch pornographische Angebote frei Haus geliefert. Wer sich mit seiner E-Mail-Adresse an Diskussionen in Newsgroups, Foren oder Chats beteiligt, wer Shareware aus dem Internet herunterlädt, Software bestellt oder sich an Gewinnspielen beteiligt, wer einen älteren Browser verwendet oder seine E-Mail-Adresse auf seiner Homepage platziert, kann davon ausgehen, dass seine Daten früher oder später von einem Adress-Händler erfasst werden. Die Folge ist nicht nur eine Flut von kommerziellen Werbe-Mails, sondern auch pornographische „Appetizer“, die ungefragt per E-Mail ins Haus kommen, egal ob es sich beim Empfänger um Erwachsene oder Kinder handelt. Tipp: Sicherheitshalber sollten Sie für Ihr Kind zwei EMail-Adressen einrichten: eine öffentliche, die z.B. bei Gewinnspielen genutzt wird und die von Eltern kontrolliert wird. Diese können nach Durchsicht die Post an die Kinder weitergeben. Das hat nichts mit Verletzung der Privatsphäre zu tun, sondern mit dem Schutz des Kindes. Für die ganz guten Freunde ist eine zweite private E-Mail-Adresse da, die nur an wichtige E-Mail-Kontakte weitergegeben wird und für die dann auch das Postgeheimnis gelten kann. Tipp: Inzwischen bieten viele gute Kinderseiten eine kostenlose E-Mail-Adresse an. Am besten wählen Sie ein Angebot, bei dem Eltern schriftlich ihr Einverständnis erklären müssen. Bei solch einer freien EMail-Adresse wie etwawww.linomail.de gibt das Kind einen Fantasie-Nick-Namen an – z.B. superman – und erhält dann als Adresse superman@linomail.de. So bleibt das Kind völlig anonym. Chat-Räume und Foren Homepage eines Sailor-Moon-Girls – problematische Links und Beschimpfungen im Gästebuch Die Anonymität im Netz bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, in der Online-Kommunikation neue Rollen auszuprobieren. Kinder machen sich gerne älter, um ernst genommen zu werden. Denn, so unser 11-jähriger Klicker Nico: „Sonst antwortet einem im Chat ja niemand.“ Das kann problematisch werden, wenn Kinder im Gespräch mit Erwachsenen (z.B. beim so genannten Net- oder 37 > Inhalt Cyber-Sex) überfordert werden oder wenn die erwachsenen Gesprächspartner sich dann aus Verärgerung „rächen“ (z.B. mit beleidigenden, entwürdigenden Äußerungen oder der Zusendung von Hardcore-Fotos per E-Mail). < > Aber auch Erwachsene können im Netz mit falschen Identitäten auftreten, sich als Kinder ausgeben und versuchen, das Vertrauen von Kindern zu erschleichen und zu missbrauchen. Treffpunkte im Netz, die von Kindern genutzt werden, sind auch für so genannte „Kinderfreunde“ eine beliebte Kontaktbörse. Für Kinder sind deswegen moderierte Chats oder Foren sehr wichtig. Selbst bei Kinder- und Jugendseiten ist das aber leider häufig nicht der Fall. Bei der Jugendseite eines kommerziellen Fernsehsenders z.B. besteht die Möglichkeit, direkt aus der Hausaufgabenhilfe in „Erwachsenenthemen“ umzusteigen. Dort werden „heiße Nächte auf der sündigsten Meile der Welt“ angeboten und die Nutzer aufgefordert, das Forum als „Plattform für die geheimsten Phantasien“ zu nutzen. Solche Angebote haben wir nicht in die Empfehlungsliste aufgenommen, obwohl viele Sites für junge Menschen interessant sind und auch intensiv genutzt werden. Auch sind alle Chat-Zugänge mit Vorsicht zu betrachten, bei denen man zwar Name, Vorname, Nick-Name, E-Mail und Passwort festlegen muss, dann aber gleich mit dem Chatten loslegen kann. Meistens wird in diesem Fall nicht direkt überprüft, ob die Angaben überhaupt stimmen. Also können sich auch problematische Gesprächspartner auf diese Weise „einschleichen“. Tipp: Am sichersten ist es, mit dem Kind gemeinsam zwei oder drei moderierte Chaträume auszusuchen, in denen es nette Interessenspartner findet. Die Anmeldung sollte schriftlich und mit Unterschrift der Eltern erfolgen. In solchen Chat-Räumen mit geschlossener Benutzergruppe geht es aller Erwartung nach sicher und fair zu. britney.de: Homepage von Britney Spears – britnnay.de, britnayspears.de: „Erotik“-Angebote. 38 pippi.de: Pippi Langstrumpf... ...pipi.de: Portalsite von Beate Uhse Falsch geschriebene Adressen „Es müsste ein Schutz eingebaut werden, damit man nicht auf komische Seiten kommt, wenn man mal .de und .com verwechselt oder die Adresse falsch schreibt. Das ist doch blöd, die können sich doch denken, dass Kinder nicht immer richtig schreiben können und auch mal Buchstaben vertauschen.“ Sonja von unseren Klickers trifft genau den Kern. So suchen Kinder am häufigsten etwas im Netz: www.NamedesGesuchten.de. Es ist die einfachste Möglichkeit loszulegen. Das wissen natürlich auch die Anbieter. Aber was Sonja sich in ihrer kindlichen Gutgläubigkeit nicht vorstellen kann: Gerade häufig eingegebene Suchbegriffe und Adressen werden von Anbietern problematischer Inhalte für ihre Zwecke missbraucht, um Kunden auf ihre Seiten zu locken. So landen Kinder, die z.B. nach ihrem Lieblingsstar suchen und deswegen den Begriff „Star“ eingeben, auf einer Sexseite. adresse des Beate-Uhse-Portals sex.de, das den SiteBesucher mit Werbesprüchen wie „Pussy Alarm – Leckt sie“ empfängt. Während es bei Pippi Langstrumpf Zufall ist, dass zwei Begrifflichkeiten so nahe beieinander liegen, nutzen Anbieter mögliche Tippfehler bei stark genutzten Adressen auch ganz bewusst aus. Ein Beispiel ist die Website von Superstar Britney Spears. Auf der Suche nach neuen Songtexten genügt es schon, nur den ersten Punkt in der Web-Adresse zu vergessen, um mitten im RedLight-District zu landen. Wer stattwww.britney.de fälschlicherweise wwwbritney.de eingibt, kommt zum „6club“, der mit „hardcore, muschi, pussy, pervers, fetish“ für sich wirbt. Aber besonders auch Rechtschreibprobleme (britnayspears.de, britnay.de, brittanyspears.com, brithney-spears.com, brithneyspears.com, brittneyspears.com) führen unweigerlich zu Hardcore-Angeboten wie „Mädchen in der Zone der Lust“ oder „Livesex, Liveshows, Voyeurcams, Dildocams“. Von „Erotik"-Anbietern werden gerne auch die Namen von Suchmaschinen belagert, weil deren Adressen besonders häufig eingetippt werden. Wer Lycos, die Suchmaschine aus dem Hause Bertelsmann, falsch schreibt, landet z.B. bei der Eingabe von lyccos.de bei „100 % Teen Free Pussy“. Bei unseren Klick-Tipps haben wir nur die Seiten aufgenommen, bei denen wir keine Probleme feststellen konnten. Ein anderes typisches Beispiel ist die Website des Oetinger-Verlags, der in Deutschland die Pippi-Langstrumpf-Bücher von Astrid Lindgren herausgibt. Dieses Angebot ist u.a. unter der Adresse www.pippi.de zu finden. Wenn ein Kind „Pippi“ nicht mit Doppel-P schreibt – was übrigens auch etwa 10 % der Erwachsenen falsch machen –, dann landet es direkt auf einem Sex-Angebot. Pipi.de ist eine Weiterleitungs- 39 Inhalt < > Inhalt Tipp: Um solchen Risiken – besonders bei jüngeren Kindern – vorzubeugen, ist es sinnvoll, beliebte und gute Kinderseiten zu „bookmarken“ (in die Favoritenliste eintragen) oder auf einer Web-Seite zu sammeln, die als Startadresse im Browser eingestellt wird. So können die Kinder ihre Lieblingsseiten direkt anwählen und müssen nicht wahllos im Netz herumsuchen. < > Ein Beispiel dafür ist die Suche nach „Taschengeld“. Da finden Kinder nicht nur die Empfehlungen von Jugendämtern zu dessen altersangemessener Höhe, sondern auch Treffer aus dem Adult-Bereich. Für ein „kleines Taschengeld“ werden „getragene Höschen und benutzte Vibratoren“ angeboten, aber auch die „Dreilochstute Ramona“ bietet ihre Dienste für ein „Taschengeld“ an. Bei der Suche nach „Spielzeug“ stoßen Kinder nicht nur auf heiß begehrte Spielsachen, sondern auch auf „Sex-Toys“ für Erwachsene. Die Suchanfrage nach „Spielen für Mädchen“ liefert nicht nur Hinweise auf die neueste Barbie-Kollektion, sondern auch Links auf die „total versauten pissgeilen Mädchen für extrem nasse Spiele“. Auf der Suche nach „Barbie“ werden Kinder mit der „messerscharfen Barbie aus Konstanz“ konfrontiert und eine Suche nach Barbie-Bildern fördert auch eine pornographische Fotoserie zu Tage. Doppeldeutige Suchbegriffe „In Erwachsenen-Suchmaschinen bin ich mal auf einer Seite mit Nacktfotos gelandet, wo ein Chat sein sollte.“ Die 12-jährige Vera von den Online-Klickers gibt das wieder, worüber schon viele Kinder und Jugendliche gestolpert sind. Da Kinder anfangs noch unerfahren sind, wie man präzise Suchanfragen stellt und welche Suchmaschine oder Katalog ihnen am meisten nützt, probieren sie unterschiedliche Suchmaschinen und Suchstrategien aus. Sie beginnen mit allgemeinen Suchbegriffen und präzisieren ihre Anfragen, bis sie das gefunden haben, wonach sie suchen. Dabei werden sie vor allem mit der Doppeldeutigkeit von Suchbegriffen und der falschen Deklarierung von Seiten durch die Anbieter konfrontiert. Tipp: Um wahlloses Suchen im Netz zu vermeiden, ist es für kleinere Kinder sinnvoll, eine Website wie die Suchmaschine für Kinder „Blinde Kuh“ als Startadresse im Browser einzurichten. Zufallsfunde „Erotik“-Anbieter melden ihre Seiten massenhaft falsch bei Suchmaschinen an. Um möglichst viele potentielle Kunden auf ihre Seiten zu locken, bauen sie häufig benutzte oder aktuelle Suchbegriffe in ihre Seiten ein (z.B. Big Brother, Moorhuhn, Britney Spears, Anna Kournikowa). So kann eine scheinbar unverfängliche Suchanfrage wie zum Beispiel „Wetterkarte für Kinder“ auch Pornographisches zu Tage fördern, wenn ein Anbieter versucht, mit einer wahllosen Kombination von Keywords (im konkreten Fall: „volksmusik, wetterkarte, fondskurse, stadtplan frankfurt, bahnfahrplan, netscape navigator, kinder, massenmord, adolf eichmann, israel, tel aviv, judentum“) potentielle Kunden auf seine Website zum Thema „BONDAGE SM AUSPEITSCHEN QUÄLEN“ zu locken. Eine Suche nach „Taschengeld“ liefert Informationen für Kinder, aber auch Sex-Angebote 40 Inhalt < Tipp: Unter Jugendschutzaspekten sind nicht diejenigen Suchmaschinen zu empfehlen, die am meisten finden. Ein gewisses Maß an Schutz vor jugendgefährdenden Inhalten bieten Suchkataloge wie z.B. allesklar.de oder web.de, da hier Redaktionen über die Aufnahme und Kategorisierung von Web-Angeboten entscheiden. Vorsicht: Wenn im Katalog keine Treffer gefunden werden, präsentieren auch die Kataloge Treffer aus dem unkontrollierten Index großer Suchmaschinen. Tipp: Man sollte Kinder dazu anhalten, möglichst deutsche Suchmaschinen zu verwenden. Fast alle deutschen Suchmaschinen haben sogenannte SpamProtection-Teams eingerichtet, die versuchen, falsch deklarierte und unzulässige Angebote abzuwehren. „Gute“ Suchmaschinen bieten zu Problemsites deshalb auch Beschwerdeadressen an. Suchmaschinen: tausende von frei zugänglichen Hardcore-Adressen und Bildern Tipp: Die meisten Suchmaschinen versuchen inzwischen relativ wirksam, diese Art von Manipulationsversuchen (in der Fachsprache Porn-Spam genannt) zu unterbinden. Wenn Ihre Kinder bei ihren Suchanfragen auf problematische Inhalte stoßen, sollten Sie diese Suchanfragen an die jeweilige Suchmaschine melden, damit die Suchmaschinen-Betreiber dies erfolgreich unterbinden können. Achtung: Fast alle großen Portale haben als Service für ihre Nutzer einen „Erotik“-Bereich im Angebot, in dem Sex-Darstellungen im Stile von Zeitschriften wie Playboy oder Wochenend aufgelistet sind. Wer sucht, findet! Insider-Adressen von Kindern und Jugendlichen Wenn Kinder und Jugendliche gezielt nach unzulässigen und jugendgefährdenden Inhalten im Internet suchen, werden sie auf jeden Fall fündig. Wer die „Skinheads in Potsdam“ sucht oder Insider-Begriffe wie „White Power“ oder „dOItschland“ kennt, hat Zugriff auf das gesamte rassistische und neo-nazistische Angebot im Internet. Wer nach „sex photos“, „free pics“ oder auch schlicht nur nach „porno“ sucht, wird je nach Suchmaschine bis zu 10 Millionen Fundstellen finden. Einige Suchmaschinen bieten inzwischen sogar einen besonderen Service an. Sie präsentieren bei einschlägigen Suchanfragen eine Kategorie „nur für Erwachsene“, die auch Kindern und Jugendlichen völlig frei zugänglich ist. In diesem Adult-Bereich sind zur Zeit Zehntausende von Bildergalerien aufgelistet und nach „Relevanz“ sortiert. Bei einer großen amerikanischen Suchmaschine werden u.a. folgende Unterkategorien angeboten: „hardcore, anal, oral, teens, fetishes, watersports, pregnant, bdsm, bestiality, incest“. Als zusätzliche Dienstleistung ist jede Kategorie in sich gegliedert. Es gibt jeweils eine Liste mit Angeboten, die nur Mitgliedern („Members“) oder nur nach einer Altersprüfung („AVS“, Age Verification System) zugänglich sind, aber auch Angebote, die gänzlich ungeschützt Hardcore feilbieten („Free“). Wie früher Raubkopien von Computerspielen werden heute auch einschlägige Internet-Adressen auf Schulhöfen getauscht. Nach unseren Erfahrungen kennen Kinder ab etwa 12 Jahren sogenannte Tasteless-Seiten, auf denen „Geschmacklosigkeiten“ aller Art gesammelt werden. Mit zynischen Kommentaren werden Unfälle und Verstümmelungen in „Leichengalerien“ präsentiert, Menschen, die von schweren Krankheiten gekennzeichnet sind, oder „humoristische“ pornographische Fotos. Aber nicht nur über Mund-zu-Mund-Propaganda stoßen Kinder auf solche Tasteless-Sites: Die bekannteste von ihnen wird von über 1.500 Anbietern in Deutschland verlinkt, teilweise werden sie auch über Zeitschriften (z.B. onlinetoday) „angepriesen“. Tipp: Tasteless-Seiten sind selbst für viele Erwachsene schwer zu ertragen. Da diese Sammlungen von „Geschmacklosigkeiten“ über US-amerikanische Server ins Netz gestellt werden, gibt es zur Zeit keine Handhabe gegen sie. Die bekanntesten dieser Sites können aber durch Schutz-Softwares ausgefiltert oder per Hand in die Sperrliste des Browsers eingetragen werden. 41 > Inhalt Das können Eltern tun – Sicherheit im Netz < > Friedemann Schindler, Medienpädagoge. Leiter von jugendschutz.net. Lehrer, Heimerzieher und Software-Entwickler. Autor von „Search&Play – Datenbank für Computerspiele“ und der „Welt der Spiele“ im ZKMMedienmuseum. schte Startseite wird im Internet-Explorer im Menü „Extra“ unter „Internetoptionen“ eingetragen. Zusätzlich sollten Sie ein Programm installieren, das Werbebanner und so genannte Pop-Ups (Fenster mit Werbung, die sich beim Öffnen und Schließen von Angeboten automatisch öffnen) ausfiltert (z.B. www.webwasher.de). Wenn man bei kleinen Kindern die Auswahl auf eine Handvoll ausgewählter Websites begrenzen will, kann man dazu im Internet-Explorer eine Liste der „gebilligten Sites“ per Hand eintragen. Dazu müssen Sie im Menü „Extra“ unter „Internetoptionen/Inhalt“ zunächst den „Inhaltsratgeber“ aktivieren und in der Registerkarte „Gebilligte Sites“ alle Adressen eingeben, die Ihr Kind besuchen darf Welche Möglichkeiten gibt es in diesem Bereich? Ist der Einsatz von FilterSoftware sinnvoll? Der Umgang mit Chancen und Gefahren im Internet muss von Kindern, Eltern und Pädagogen gelernt werden. Kleine Kinder sollten im Internet zunächst immer begleitet werden. Die Begleitung von Erwachsenen oder großen Geschwistern ist der beste Schutz. Ältere Kinder und Jugendliche brauchen dagegen Bewegungsspielräume, um einen kompetenten und eigenverantwortlichen Umgang mit dem neuen Medium zu lernen. Eine umfassende Aufsicht und Kontrolle mit dem Ziel, gefährdende und verbotene Inhalte komplett vom Bildschirm zu verbannen, wäre bei dieser Altersgruppe kontraproduktiv. Aufgabe von Eltern und Pädagogen ist es, die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen so zu begleiten, dass ihre persönlichen Fähigkeiten gestärkt werden. Dabei sollten Neugier und Offenheit, aber auch die kritische Auseinandersetzung, die Reflexion und Beurteilung dargestellter Inhalte eine Rolle spielen. Die Präsenz von Themen wie Sexualität, Rassismus und Gewalt im Internet ist dabei nicht nur als Gefahr zu sehen. Sie kann auch als Chance für eine fruchtbare Auseinandersetzung begriffen werden. Der vielfach geäußerte Wunsch von Eltern und Pädagogen, den Internet-Zugang mit technischen Mitteln so absichern zu können, dass Kinder und Jugendliche auch unbeaufsichtigt im Netz surfen können, ist mit einer Fülle von Filter-Software beantwortet worden (eine umfangreiche Liste findet sich unter www.getnetwise.org). Alle Hersteller von FilterSoftware versprechen ein hohes Maß an Schutz. In den vorliegenden Untersuchungen konnten die getesteten Filterprogramme aber nicht restlos überzeugen( www.jugendschutz.net/filtering/index. html). Sie zeigten entweder wenig Treffsicherheit und sperrten auch Angebote, die für Kinder und Jugendliche geeignet sind, oder ließen viele problematische Seiten passieren. In der Regel kennen sie die deutsche Sprache nicht und orientieren sich an amerikanischen Werten, die mit den europäischen Vorstellungen nicht unbedingt übereinstimmen: Teilweise wird schon das „passionierte Küssen“ abgeblockt, während rassistische Äußerungen die meisten Filter problemlos passieren. Alle Schutzmaßnahmen im Netz sind mit dem Problem der Unüberschaubarkeit und Schnelligkeit des Internets konfrontiert. Die Zahl der Web-Seiten im Internet wird inzwischen auf mehr als 2 Milliarden geschätzt. Das Angebot verdoppelt sich zur Zeit noch jedes halbe Jahr. Keine Firma oder staatliche Institution könnte den nötigen personellen Aufwand leisten, um das Netz komplett zu sichten. Technische Schutzmaßnahmen können eine flankie- Welche Sofortmaßnahmen können Eltern ergreifen? Man sollte als Startadresse im Browser entweder eine geeignete Kinderseite (z.B.www.kindernetz.de), eine Suchmaschine für Kinder (z.B.www.blindekuh.de) oder eine selbst erstellte Liste mit den Lieblingsseiten seines Kindes einrichten. Die gewün- 42 Inhalt < > Antworten der der Online-Klickers Online-Klickers auf auf die die Antworten Frage: Was Was würdet würdet ihr ihr gegen gegen GewaltGewaltFrage: und Sexseiten Sexseiten im im Internet Internet machen? machen? und „Ich würde schauen, ob man eine Mail an die Veranstalter dieser Seite schicken kann. Wenn ja, würde da drin stehen: Hallo, ich finde es eine Zumutung, solch eine Seite ohne irgendein Passwort oder Ähnliches im Internet zu veranstalten.“ „Im SWR-Kindernetz zum Beispiel kann man Bescheid sagen, wenn einem etwas Angst macht! Wenn ich eine Seite überhaupt nicht gut finde, weil sie mir eben Angst macht, würde ich nicht mehr so schnell auf diese Seite gehen. Außerdem würde ich meinem Papa Bescheid sagen!“ „Man könnte irgendeine Sperre einbauen, dass solche Seiten nicht mehr raufgeladen werden können oder dass man sie dabei alle löscht.“ „Ich würde mich erstmal an den Ersteller dieser Seite wenden und ihm sagen, dass das nicht okay ist, was er auf dieser Seite stehen hat!!! Wenn er nix dagegen tut, würde ich mit meinen Eltern darüber reden und fragen, ob die was machen können. Und wenn dann nix passiert, dann würde ich irgendwem, der die Gesetze aufstellt, das erzählen.“ „Es müsste eine PETZ:-)Seite geben, wo man denen anonym schreiben kann, welche Seiten mal kontrolliert werden sollen.“ „Man könnte sich, so wie wir, eine Art Filter kaufen.“ „Nur Kinder ab 18 dürften da rein. Man muss ein Formular ausfüllen und mit einer Unterschrift von den Eltern an die vorgegebene Adresse schicken. Auf dem Formular muss man ein Passwort eingeben, und wenn man auf die Internet-Seite gehen will, muss man sein Passwort eingeben, und wenn es dieses Passwort nicht auf der Seite gibt, wird ein Brief an die Eltern geschickt. Oder man schreibt auf die Telefonrechnung, wo das Kind im Internet drin war.“ „Ich würde demjenigen schreiben, dass er das Internet für üble Zwecke missbraucht. Ich würde ihm sagen, dass ein Internet-Schänder InternetVerbot bekommen sollte. Wenn er die Seite nicht löscht, würde ich t-online schreiben, dass die es löschen sollen und dafür sorgen, dass solch eine Seite nicht mehr hergestellt werden kann.“ Inhalt < > Ist Filter-Software zu knacken? rende Maßnahme sein, da sie bekannte problematische Web-Adressen häufig sperren. Die Aufsicht der Eltern oder die Begleitung von Kindern und Jugendlichen durch Pädagogen können sie aber mit Sicherheit nicht ersetzen. Jugendschutz.net hat Ende 1999 einen Workshop zu diesem Thema durchgeführt. Eingeladen waren Kinder im Alter von 12–14 Jahren, die über keine spezielle Internet-Erfahrung verfügten. Obwohl es keine Technik-Freaks waren, hatten sie die erste FilterSoftware bereits nach 20 Minuten geknackt. Auch die anderen Programme konnten den Umgehungsversuchen nicht viel länger standhalten. Dabei hatten die Kids nicht einmal im Internet nach entsprechenden Hinweisen gesucht. Dort findet man für alle geläufigen Schutzprogramme so genannte CrackZ und Passwort-Generatoren, die Schutzmaßnahmen ausschalten, ohne dass Eltern es bemerken. Eltern sollten in Abständen kontrollieren, dass der installierte Schutz auch wirklich funktioniert. Wie funktionieren FilterSoftwares? Im wesentlichen gibt es drei Konzepte, die häufig miteinander kombiniert werden: Keyword-Blocking Diese Lösungen arbeiten mit Listen von „verbotenen Wörtern“, die in einer Web-Seite nicht vorkommen dürfen (z.B. CyberSitter). Der große Nachteil dieser Lösungen: Begriffe sind in der Regel doppeldeutig (z.B. oral, anal, blasen), und ihre Bedeutung hängt vom Kontext ab. So werden beispielsweise auch Aufklärungsseiten für Jugendliche oder kritische Beiträge zur Pornographie im Internet ausgefiltert, die das Wort „Sex“ enthalten. Der große Vorteil dieser Lösungen besteht darin, dass sie auch Seiten filtern können, die neu ins Netz gestellt werden. Gibt es spezielle Anbieter, bei denen auch Kinder sorglos alleine surfen können? Aus unserer Sicht gibt es ähnliche Vorbehalte wie bei der Schutz-Software. Es gibt zwar Anbieter wie AOL oder spezielle Kinderportale, die damit werben, dass sie Kindern einen geschützten Zugang zum Netz bieten. Es gibt aber kaum Informationen darüber, wie dieser Schutz konkret realisiert wird, noch gibt es bisher Überprüfungen, wie wirksam die jeweiligen Schutzkonzepte wirklich sind. Man kann davon ausgehen, dass diese speziellen Zugänge einen ähnlichen Schutz bieten, wie er auch von Schutz-Software geboten wird. Im Rahmen des „Internet-AktionsPlans für die sichere Nutzung des Internets“ wird gerade im Auftrag der EU-Kommission nach Möglichkeiten gesucht, die Effektivität von Filterlösungen zu „messen“. Site-Blocking Hier wird beim Filtern eine Liste mit unerlaubten Netz-Adressen genutzt (z.B. CyberPatrol, Smart-filter). Das Site-Blocking ist relativ treffsicher, hat aber mit dem Problem zu kämpfen, dass die Gesamtheit des Internet-Angebots nicht zu erfassen ist. Die Filterlisten müssen ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden und hinken trotzdem der Entwicklung immer hinterher. Page-Labeling Jede Seite wird vom Anbieter nach vorgegebenen Kriterien gekennzeichnet (z.B. Sex, Nacktheit, Gewalt, Sprache). Dieses so genannte Label ist im nicht sichtbaren Teil einer Web-Seite angebracht und wird vom Browser ausgewertet. Das System ist kostenlos und braucht keine zusätzliche Software, da die Einstellungen im Browser vorgenommen werden können (im Internet Explorer im Menü „Extra“ unter „Inhalt“ den „Inhaltsratgeber“ aktivieren). Bisher sind aber nur etwa 1–2 % der Internet-Angebote entsprechend klassifiziert. Es gibt inzwischen erste Filter-Softwares, die sich als „intelligent“ bezeichnen. Sie betrachten nicht nur einzelne Seiten, sondern wollen auch deren komplettes Umfeld in die Bewertung einbeziehen. Ob dies funktioniert, bleibt abzuwarten. 44 Inhalt < > Klick-Tipps Daran erkennt man gute Seiten Kinder kennen keine Seiten für Kinder – jedenfalls zeigte sich das bei unseren Klickers so. Selbst die älteste Suchmaschine für Kinder, „Die Blinde Kuh“, kannten sie nicht. Aber dann arbeiteten sie sich interessiert durch 70 Angebote für Kinder. Übriggeblieben sind 44 Kinderseiten. Ergänzt durch 20 Seiten, die die Klickers aus ihrem Surf-Alltag kennen und gerne aufsuchen. Voraussetzung dafür waren interessante Inhalte, die so gut aufgearbeitet sind, dass Kinder sich gerne mit ihnen beschäftigen. Für ein schnelllebiges Medium wie das Internet spielen außerdem Aktualität und Stabilität eine wichtige Rolle. Es hat keinen Sinn, nette Seiten aufzunehmen, die nicht mehr betreut werden oder morgen schon nicht mehr erreichbar sind. Es kommt nicht darauf an, möglichst lange Adressenlisten aufzustellen, wie viele Surf-Guides auf dem Buchmarkt das tun. Für Kinder ist es sogar unangemessen, endlos viele Links zu einem Thema anzubieten. So verlieren sie sich in den Weiten und auf falschen Seiten. Bewusst wird deswegen auf die prototypischen Kinderseiten der ersten Stunde, die WebAngebote von Fernsehsendern sowie die WebAuftritte von bekannten, großen Kinderlobbyisten verwiesen. Sie erfüllen die Kriterien von Aktualität und Stabilität am ehesten. In der Regel finden sich dort auch gut kommentierte Link-Listen zu weiterführenden Angeboten, was ein Merkmal für Qualität darstellt. Werbung ist eine Realität im Internet, deswegen wurden auch kommerzielle Seiten nach denselben Maßstäben beurteilt, wie nicht-kommerzielle Angebote. Allerdings stehen Kinder den spezifischen Internet-Werbeformen noch relativ hilflos gegenüber. Deswegen können nur solche Angebote als gut bestehen, die diese Hilflosigkeit nicht ausnutzen. Auszeichnungen Es gibt eine ganze Reihe von Awards und Preisen. Engagierte Internet-Nutzer kreieren sie in den phantasievollsten Formen und verleihen sie häufig ohne Nachvollziehbarkeit. Für diese Broschüre wird nur der Kinder-Kulturpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes, der Pädi und der Kids Award angegeben. Den Pädi (Pädagogischer Interaktivpreis von „Studio im Netz“) verleihen Pädagogen für qualitätsvolle Lern- und Spielprogramme kommerzieller Anbieter. Sie unter- 45 Inhalt scheiden Gold, Silber und Bronze in verschiedenen Kategorien und Altersgruppen. Hier wird lediglich der Pädi mit Auszeichnungsjahr vermerkt. Der Kids Award kommt vom Kinderhilfswerk mit Unterstützung durch Volkswagen. Internet-Experten, Pädagogen und Kinder zeichnen damit lobenswerte Kinderangebote im Netz aus. < > • Moderation: Entscheidend aus Sicht der Erwachsenen ist die Sicherheit. Seiten, bei denen Erwachsene oder berufene Kinder regelmäßig ein Auge auf angemessenen Austausch haben, sind besonders lobenswert. • Design: Die Inhalte sind gut verpackt. Nur wer den Geschmack der Kinder trifft, hat die Chance, dass sie wiederkommen. Allerdings müssen tolle Symbole auch tolle Inhalte öffnen, sonst wird die Seite als Mogelpackung empfunden. Top20 der Klickers Da es sich bei allen Seiten um kommerzielle Angebote handelt, gelten hier grundsätzlich alle Bedenken in Bezug auf Datenschutz, Sicherheit und problematische Inhalte. Deswegegen sind die Seiten nach unseren Kriterien nicht empfehlenswert für Alleingänge von Kindern im Netz. Es ist ratsam, dass Erwachsene sich mit dem beschäftigen, was Kinder sehen und machen. • Altersangabe: Es wird lediglich eine grobe Einschätzung nach Inhalt und technischen Voraussetzungen angegeben. Sie ist sehr von der persönlichen Entwicklung des Kindes abhängig. Die jüngste Angabe ist 5 Jahre und geht von der Begleitung durch einen Erwachsenen aus. Ab 6 Jahren wird beginnende Lesefähigkeit vorausgesetzt. Die älteste Einstufung beträgt 14 Jahre. Sie setzt technisch einige Kenntnisse voraus, dazu inhaltliche Vorkenntnisse und einige Distanzierungsfähigkeit von Inhalten. Zum Verständnis der Seitenbeschreibungen: Gelungene Merkmale einer Kinderseite sind besonders hervorgehoben: • Interaktivität: Das Angebot animiert Kinder zum Mitmachen. Ein wichtiger Aspekt für Kinder im Netz: Chatten, Mailen, Forum, Pinnwand. • Punktewertung: •••• super, ••• gut, •• geht so, • gerade noch empfehlenswert Die Punktewertumg erfolgt zweimal: • Schwarz = Bewertung der Erwachsenen • Blau = Bewertung der Kinder • Multimedial: Verschiedene mediale Möglichkeiten wie Musik, Filmausschnitte, Web-Cameras werden angeboten. Sie sind die Zukunft des Internet und interessieren Kinder besonders. Zur Abwertung führen besonders aufdringliche Werbung und mögliche Risiken bei der Sicherheit. • Bewertungstext Die Seiten wurden von den Klickers unterschiedlich häufig bewertet. Das zeigt sich bei der Anzahl der Klicker-Kommentare. Meinungen der Klickers wurden nur einmal aufgenommen, auch wenn sie sich wiederholten. Die Bewertungen der Online-Klickers wurden teilweise anonym abgegeben, sodass Namen manchmal nicht genannt werden können, bzw. nur Junge oder Mädchen. • Handhabung: Die Seite ist für Kinder übersichtlich aufgebaut, mit einfachen kindgerechten Symbolen. Leichte Navigation, damit die Kinder schnell dorthin kommen, wo sie hinwollen. • Suchmaschine, Suchfunktion: Wichtig ist für Kinder, dass Ihnen altersgerecht geholfen wird bei der Suche nach interessanten Inhalten. Der Vorgang des Suchens im Internet fällt ihnen nicht leicht, weil sie häufig falsche oder ungenaue Suchbegriffe eingeben und relativ schnell die Lust verlieren. Übrigens: Alle Klickers waren am Ende überzeugt, dass sie auf einige der Seiten sicherlich wieder einmal zurückkommen werden. 46 Klick-Tipps Klick-Tipps Sprungschanzen Sport www.blindekuh.de www.fliegmalweg.de www.goere.de www.kindercampus.de www.multikids.de www.schulweb.de www.zlash.de Die Blinde Kuh Fliegmalweg GOERE Kindercampus Multikids Schulweb Zlash – Das Jugendmagazin Spielen, Chatten, Mitmachen www.autolernwerkstatt.de www.diddl.de www.disney.de www.funonline.de www.kidchat.de www.kidstation.de www.kidsville.de www.kindersache.de www.milkywayclub.de www.pixelkids.de AutoLernWerkstatt Diddl-Maus Disney Funonline Kidchat Kidstation Kidsville Kindersache Milkyway-Club Pixelkids Liebe, Beziehung, Beratung www.girliestyle.de www.kids-hotline.de www.kijuchat.de www.lizzynet.de www.loveline.de www.youngavenue.de Basketball Boardsports Portal Bravo-Sport Sport.de Top 20 der Klickers Bravo.de Chats Coole Schule Funcity Geizkragen, Kostenlos Giga Gute Zeiten Schlechte Zeiten Harry Potter Fanclub Milka Moorhuhn MP3 Mustbedestroyed Nintendo online Pferde Playstation Pokémon TV total Yahooligans Klick-Tipps Girliestyle Kids-Hotline Kijuchat Lizzynet Loveline YoungAvenue Fernsehen, Film, Radio www.dasding.de www.kika.de www.kinderinsel.de www.lilipuz.de www.die-maus.de www.kindernetz.de www.tivi.de www.wildalltv.de DasDing KiKa Kinderinsel Lilipuz Die Maus SWR Kindernetz Tivi online Wildall TV Natur, Wissen, Lernen www.emil-gruenbaer.de www.umweltclub.de www.geolino.de www.greenpeace.de www.learnetix.de www.naturdedektive.de www.fantasten.de www.scoolz.de www.sowieso.de Emil Grünbär Umwelt Klub Geolino Greenpeace Learnetix Naturdetektive Pad Addy´s Märchenwelt Scoolz Sowieso Inhalt < > www.basketball.de www.boardsports.de www.bravosport.de www.sport.de www.bravo.de www.chatcity.de, chatfun.de, chatworld.de www.cooleschule.de www.funcity.de www.geizkragen.de,www.kostenlos.de www.giga.de www.gzsz.de www.hp-fc.de www.milka.de www.moorhuhn.de www.mp3.de www.mustbedestroyed.de www.nintendo.de www.pferde.de www.playstation.de www.pokemon.de www.tvtotal.de www.yahooligans.de Homepages von Kindern Kindernetz Homepage-Werkstatt Christian Christine Frederic Henny Jonas Sabrina kindernetz.de/ki/reisebuero.index.html www.angelfire.com/pa/Salnik/ ChristianStart.html www.christinchen.de www.purpurhain.de/frederic/frames.htm www.funkysoft-agentur.de/blank/ index.html home.t-online.de/home/jbschneider.hip/ portal.htm www.gpo.de/sabrina-page Nützliche Websites für Eltern und Pädagogen Sicherheit für Kinder www.blinde-kuh.de/schutz.html Computerspiele Datenbank „Search & Play“ www.bpb.de/snp Deutsches Jugendinstitut www.dji.de/www-kinderseiten Lernsoftware und Spielprogramme www.feibel.de jugendschutz.net www.jugendschutz.net Jugendserver www.jugendserver.de Netz-Kids www.netz-kids.de Schulen ans Netz www.san-ev.de Klick-Tipps Inhalt Sprungschanzen < > www.blinde-kuh.de Interaktivität | Handhabung | Suchmaschine Alter: ab 5 Wertung: •••• ••• Bekannteste Suchmaschine für Kinder. Privates, nichtkommerzielles Angebot, verzichtet bewusst auf Werbung. Sehr auf Content bedacht. Nur registrierte, zugelassene Wörter erzielen ein Ergebnis. Zusätzlich viele eigene Rubriken: Geschichten, Kinderpost mit Kontakten weltweit, Spiele, empfehlenswerte Kinderseiten, Internet-Lexikon. Die redaktionellen Beiträge sind gut recherchiert und kindgerecht dargestellt (z.B. Piraten). Gute Sicherheitstipps für Kinder im Netz, Anleitungen und Hilfen. Auszeichnungen: Kinder-Kulturpreis `99, Pädi `98. „Man kann schnell was suchen, sie ist aktuell und voll lustig.“ (Kerstin 8) „Viel zuviel Text.“ (Birte 11) „Es werden nur kindgerechte Seiten angezeigt. In Erwachsenen-Suchmaschinen bin ich mal auf einer Seite mit Nacktfotos gelandet, wo ein Chat sein sollte. Nicht so gut: Manchmal werden auch doofe oder gar keine Seiten angegeben.“ (Vera 12) „Hier kann ich Mail-Freunde finden.“ (Mädchen 12) „Die Mail-Addys der Macher sind angegeben. Sie schreiben auch zurück.“ (Lea 13). www.fliegmalweg.de Interaktivität | Handhabung | Suchmaschine | Moderierter Chat Alter: ab 6 Wertung: •• ••• Web-Verzeichnis für Kinder. Die über 1.100 Links können nach Thema und Alter geordnet abgerufen werden, die große Anzahl beinhaltet auch viele ungeeignete Adressen für Kinder. Daneben umfangreiches eigenes Angebot: TopTipps, KidsClub, Geschichten, Kontakt, Newsletter, Thema des Monats. Chat, Forum (Member) und das Gästebuch (Offen) werden regelmäßig kontrolliert. Sicherheitsfragen werden angesprochen und die Eltern mit einbezogen. „Ich konnte schon viel für meine Hausaufgaben verwenden.“ (Till 9) „Toll, weil ich mir dort eine Internet-Seite entworfen habe.“ (Alice 9) „Übersichtliche Gestaltung, wird regelmäßig betreut, sodass immer was Neues drin ist.“ (Bastian 10) „Alles ist einfach geschrieben.“ (Julia 11) „Man kann bei vielen Sachen mitmachen.“ (Ulrike 11) „Im Chat habe ich schon viele Brieffreunde gefunden.“ (Andrea 12) „Super, weil es spannende Spiele gibt, einen tollen KidsClub und Brieffreundschaftsanzeigen.“ (Rick 12) 48 Inhalt < > www.goere.de Handhabung | Suchmaschine Alter: ab 8 Wertung: •• •• Suchmaschine, Link-Listen und eigene redaktionelle Beiträge: Thema des Tages und des Monats, News, Spiel und Spaß, Internet-Kurs. Zur leichteren Auswahl bei den Links gibt es eine kurze Beschreibung und Bewertung. Kategorien und Pages wurden zusammen mit Kindern erarbeitet. Sie sind über eine Symbolleiste gut anzusteuern: Film, Fernsehen, Lesen, Kultur, Wissen. Die Handhabung ist einfach und für Kinder leicht anzuwenden. Störend: Die Kooperation mit Amazon.de zeigt sich im Werbebalken, der auf allen Seiten blinkend seine Bücher anbietet. „Vom Aufbau her ist Goere nicht schlecht. Die Suchmaschine hat aber manchmal nicht funktioniert.“ (Till 9) „Man kann Seiten finden, auf die man von selbst nie kommt. Allerdings stört, dass das Goere-Logo so groß ist und dadurch die Infos so klein geschrieben sind.“ (Kristina 12) www.kindercampus.de Interaktivität | Multimedial | Moderierter Chat | Design Alter : ab 5 Wertung: •••• •••• Interaktive Spiel- und Lernwelt für Kinder. Das brummende Weltraumtaxi bringt Kleine und Große in eine animierte Planetenwelt. Den ganz Kleinen zeigt Laura z.B. den Bauernhof, Postkartenversand, Mausspiele, Bildermalen und Musikmachen. Für die Größeren: Planet Medien, Natur, Technik, Sport, Kultur und Online-Spiele. Suchmaschine „Clikks“ enthält gute Links mit Altersempfehlung. Zeitung „Blikks“ ab 10 Jahren geeignet. Navigation nicht ganz einfach. Chatten, Mailen mit Anmeldung und Passwort per Post. Elterninfo. Auszeichnung: Kids Award 2000. „Die Seite ist riesengroß und hat viele Verstecke und geheime Sachen.“ (Knut 10) „Die Figuren sind total geil, und außerdem ist immer jemand im Chat. Da geht einiges!“ (Peter 12) „Hier finde ich einfach alles, was ich zum Spielen und für Hausaufgaben brauche, und im Chat habe ich schon Freunde, die ich fast jeden Tag treffe.“ (Kevin 12) „Bei der Zeitung Blikks verstehe ich endlich auch mal die Nachrichten.“ (Kristin 14) „Absolut toll: Es gibt keine langweiligen Frames, sondern neue Flash-Technologie.“ (Eran 15) 49 Inhalt < > www.multikids.de Handhabung | Suchmaschine | Design Alter: ab 5 Wertung: •••• ••• Projekt des Stuttgarter Instituts für angewandte Kindermedienforschung: Multikids • Mit Links ins Internet. Von einer Insel oder aus dem Kinderzimmer heraus kann man Ausflüge ins WWW unternehmen: Die gutkommentierte Link-Liste enthält zwar wenige, aber kindgerechte Seiten zu Musik, Film, Natur, Politik, Sport, Lesen, Lernen, Spiel und Spaß. Außer Forum und Gästebuch keine Mitmachmöglichkeiten. Gelungenes Design und durchdachte Navigation besonders für die jüngsten Surfer. „Die Insel ist toll. Man weiß nicht gleich, was hinter den Bildern steckt. Das ist spannend. Aber schade, dass es nicht mal was zum Mitmachen gibt.“ (Bianca 8) „Man kann viele interessante Seiten finden.“ (Sven 10) „Die Schatzkarte kann man nicht gut lesen.“ (Rick 12) www.schulweb.de Interaktivität | Suchmaschine Alter: ab 12 Wertung: ••• •• Teil des Deutschen Bildungsservers. Dem Web-Ring sind tausende Schulen aus Deutschland und weltweit angeschlossen. Jedes Land hat eigene Info-Rubriken: Unterrichtsmaterial, Schülerzeitungen, -radio, Link-Listen zu Verlagen, Institutionen, Veranstaltungen. Gut besuchter Chat sowie Foren und Mailing-Listen. Das Riesenangebot setzt einige Kenntnis voraus, um es überhaupt nutzen zu können. Die wenigen „Unterhaltungsthemen“ stammen von scoolz.de und verlinken auf Seiten mit Werbung. „Für die Schule bringt es nichts. Zwar sehr viele Einträge zu den Fächern, dann aber in endlosen Listen alles durcheinander.“ (Kristina 12) „Etwas verwirrend, Texte sind sehr klein geschrieben, die Navigation dauert lang, aber im Chat ist was los.“ (Alex 14) 50 Inhalt < > www.zlash.de Handhabung | Suchmaschine Alter: ab 12 Wertung: ••• •••• Pendant für Jugendliche zu Fireball. Suchmaschine und Magazin von Gruner & Jahr. Nach eigenen Angaben über 100.000 deutschsprachige Seiten, bei denen besonders auf Jugendschutzaspekte geachtet wird. Allerdings werden viele für die Zielgruppe uninteressante Links angezeigt. Zusätzlich eigene Rubriken: TopNews, Musikszene, Sport, Web und Fernweh. Alle Infos entsprechen dem Interesse und Zeitgeist junger Menschen. Die Redaktion besteht aus Schülern. Die Beiträge sind jugendtypisch dargestellt. Gut: Bei Aktionen der Hinweis, die Eltern um Erlaubnis zu fragen. „Bei ’Pferde’ werden 280 Einträge angezeigt und das meiste davon ist eigentlich für Erwachsene.“ (Bianca 8) „Die Seite ist übersichtlich, man kommt leicht zurück.“ (Kristina 12) „Klasse ist, dass man sich die Seiten in unterschiedlichen Farben laden kann.“ (Andrea 13) „Die Erklärungen zu Sportarten sind gut. Man kriegt super Tipps zu Stars und Handys.“ (Alex 14) Spielen, Chatten, Mitmachen www.autolernwerkstatt.de Interaktivität | Multimedial | Handhabung | Design Alter: ab 5 Wertung: •••• •••• Virtuelles Gegenstück zur VW-Dauerausstellung in Berlin: Vier Zylinderboys erklären den Otto-Motor, man kann einen Motor zusammenbauen, Verkehrsschilder zuordnen, im Quartett werden die VWAutotypen präsentiert. Alles übrige ist „werbefrei“ und für zwei Altersgruppen gestaltet: Die Jüngsten besuchen den Bauernhof mit buchstabierenden Tieren, die Älteren können Visitenkarten, Stundenplan oder Trendbarometer anfertigen. Ausführliche Link-Liste und gute Elterninfo. „Das ABC-Spiel ist toll. Aber es geht nicht ohne Mama.“ (Benni 5) „Die Bilder und Comics sind lustig, und es bewegt sich viel. Mir gefällt´s.“ (Bianca 8) „Ich finde alles ganz gut, aber die Seiten werden sehr langsam aufgebaut. Das dauert mir zu lang.“ (Kristina 12) 51 Inhalt < > www.diddl.de Interaktivität | Multimedial | Handhabung | moderierter Chat | Design Alter: ab 6 Wertung: ••• •••• Produktvermarktung der 10jährigen Springmaus. Wegweiser-Schilder führen u.a. zur Werkstatt mit Mallehrer Thomas Golez höchstpersönlich, animiertes Gewinnspiel, Kontakt und Info-Bude. Natürlich gibt es Infos zur Diddl-Maus und neuen Verkaufsartikeln. Positiv: keine direkte Bestellmöglichkeit. „Freunde sind das Größte“: Der geschlossene Freundeclub öffnet den Zugang zum Chat, kostenloser E-Mail-Adresse, E-Cards und zum Poesiealbum. Die Anmeldung ist nur über Bekanntgabe persönlicher Daten möglich. Die kindgerechte Navigation funktioniert manchmal nicht, z.B. Zurück-Button auf den Seiten. Gute Führung und Hilfen. „Der Trampelpfad mit seinen bewegten Bildern und Tönen ist einfach super gemacht.“ (Lisa 11) „Ich find´s witzig, dass die englischen Ausdrücke geschrieben werden wie gesprochen: Päitsch für Page und Webkemm für Webcam. Außerdem kann man viel machen. Toll.“ (Kristina 12) www.disney.de Multimedial Alter: ab 6 Wertung: • ••• Konsequente Vermarktung im amerikanischen Bonbon-Stil. Für Disney-Verhältnisse allerdings relativ „billig“ gestrickt. Linke Buttons: Freizeitparks und Medien. Rechte Buttons: Spiele, Comics, Videos, ECards, Malbuch, Bildschirmschoner. TopNews groß in der Mitte. Positiv ist die ausführliche Info zu Datenschutz und -verwendung sowie ein Surfkurs. Achtung: Bei Versendung einer Mail (z.B. Micky-Maus-Magazin) erklärt man sein Einverständnis für die Datennutzung zu Werbezwecken. Negativ: Werbebalken mit Suchfunktion auf jeder Seite. „Tiggers Abenteuer finde ich toll, bloß die Blinkerei auf den Seiten nervt ziemlich.“ (Bianca, 8) „Nervig ist die lange Ladezeit und die grelle Hintergrundfarbe.“ (Dominik 11) „Es wird gesagt, dass mit meinen Daten dort nichts passiert. Stimmt das?“ (Sonja 11) 52 Inhalt < > www.funonline.de Interaktivität | Multimedial | Handhabung Alter: ab 12 Wertung: •• •••• Klassische Jugendthemen werden kurz und interessant präsentiert: Liebe, Musik, Film, Style, Horoskop. Die Anmeldung für den Community-Bereich ist leicht, wird aber nicht überprüft. Danach geht’s in den Themen-Chat, zu Pinnwand, Mail, E-Cards. In die Top 1000 kommt man durch Punktesammeln für Versenden von E-Mails, Pinboard-Einträge oder durch neue Freundschaften. Deutlich ist der kommerzielle Charakter: Sowohl die Seite selbst, als auch viele Links öffnen diverse Werbebalken und -Buttons. Shop. Auszeichnung: Pädi ‘98. „Ich finde mich hier sehr gut und schnell zurecht. Es gibt viele interessante Sachen und Top-Filme.“ (Christian 12) „Im Forum kommt man schlecht zurück, dafür gibt es ganz gute Links.“ (Henrik 12) „Ein breites Angebot. Allerdings stört mich die Reklame auf der Seite.“ (Sven 12) „Themen sind superaktuell, man kann eine E-Mail bekommen.“ (Rick 12) „Man kann gewinnen, chatten, Freunde finden. Es kommt keine Gewalt vor.“ (Judith 15) www.kidchat.de Interaktivität | Handhabung | Moderierter Chat Alter: ab 8 Wertung: ••• •••• Bis zu 80 Kinder können in den Räumen Deutschland, Schweiz, Österreich, LoveBox und Kinderkanal unter Aufsicht chatten. Die Anmeldung mit persönlichen Daten ist allerdings schnell gemacht und wird nicht direkt überprüft. Abends ist die Seite geschlossen, montags gibt es eine Stunde Beratung durch den Kinderschutzbund Aachen. Außerdem: E-Cards, Abstimmung zu einer aktuellen Frage, nette Spiele, lebhafte Themen-Foren, Gästebuch, Kochrezepte. Sinnvoll: Per Klick kann man Kidchat zur eigenen Startseite machen. Werbebalken mit wechselnden Produkten. Negativ: TV-Programm öffnet diverse Werbebalken. „Ich finde, ein Kinder-Chat sollte ohne Werbung sein.“ (Ruben 10) „Man kann flüstern.“ (Mädchen 11) „Man kann ohne Angst chatten.“ (Mädchen 11) „Der Chat ist einfach cool! Das Beste ist, wenn jemand stört, wird er von einem Admin rausgeklickt.“ (Junge 12) „Es gibt viele Extras und Spiele.“ (Marlon 12) „Die Typen hier sind schon echt korrekt, fast so gut wie HIPHOP.“ (Fabian 13) „Viel zu lesen, das könnte man einfacher machen.“ (Jennifer 14) 53 Inhalt < > www.kidstation.de Interaktivität | Multimedial | Handhabung Moderierter Chat | Design Alter: ab 6 Wertung: ••• ••• Zwei Alterskategorien – 7 bis 10 und 11 bis 13 Jahre – werden kindgerecht und kompetent bedient: Mit Arachna, Skategirl, Kingkid und Bugfrog können die Jüngeren basteln, spielen und sich z.B. über Tiere informieren. Bei den Älteren sind Sport, Musik, Stars und Kommunikation angesagt: moderierter Chat, E-Mail, Forum und Gewinnspiele nur mit Anmeldung. Surfregeln und Elterninfo. „Man findet sich gut zurecht, weil auf jeder Seite nur das Nötigste zu sehen ist.“ (Bianca 8) „Am besten ist, dass die Sachen auch klappen, die man sucht.“ (Sven 9) „Mir gefällt die Basis K wegen der Spiele.“ (Richard 14) www.kidsville.de Handhabung | Design Alter : ab 6 Wertung: •• •• Internet-Ameise Formi Formica begleitet durch die Mitmachstadt für Kinder: im Ameisenhaufen Infos zu den Tierchen, Geschichten und Quiz. Im Cafe Creativ Selbstgeschriebenes, die Zauberburg liefert Tricks und gute Spiele für Computerfertigkeit. Kommunikation: lediglich einige Kinder-Homepages, Mail, Gästebuch. Positiv: In der Internautenschule gibt´s Tipps zum Verhalten im Netz und das Internauten-Diplom. Die Linkrakete zeigt weitere Kinderseitenziele an. Vor Abschluss steht die Information, dass Kidsville damit verlassen wird. Elterninfo gut, aber nicht aktuell. Einfache Navigation über Symbole. „Mir gefällt nicht, dass im Tierhaus so wenig Bilder sind und man nicht lesen kann, was Tierärztin Tini rät.“ (Bianca 8) „Gut ist, dass sich die Macherinnen Kristina und Anke vorstellen.“ (Kristina 12) „Die Seite ist eher für Kleine, für mich ist sie zu langweilig.“ (Alex 14) 54 Inhalt < > www.kindersache.de Interaktivität | Handhabung | Moderierter Chat Alter: ab 8 Wertung: ••• ••• Seite des Deutschen Kinderhilfswerkes, die Kinder und Jugendliche über ihre Rechte informieren und zur Mitwirkung in allen Lebensbereichen (Schule, Politik, Spielplatz, Verkehr etc.) motivieren will. Deswegen gibt es viele Mitmachangebote: Online-Zeitung „Rabatz“ mit kindgerechten Nachrichten (ca. vier pro Monat), Forum mit wildentschlossenen kleinen Politikern, gut besuchter Chat (moderiert: täglich 17–18 Uhr, Do 15–16.30 Uhr), Gästebuch. Selbst der Spielplatz bietet Unterhaltung anhand von Kinderrechtsthemen (Quiz, Memory). Durch die diversen Aktionsmöglichkeiten können kleinere Kinder etwas die Übersicht verlieren. „Die Seite ist was für Anfänger, die sich noch nicht im Internet auskennen.“ (Fabian 11) „Die Themen sind sehr kindgerecht, ebenso die Spiele und Reporte. Die Seite ist übersichtlich. Schade ist, dass der Schwatzraum nur zu bestimmten Zeiten offen ist.“ (Simon 11) „Im Februar waren noch Weihnachtssachen drin. Wer sich nicht für das Thema interessiert, für den ist es langweilig.“ (Mädchen 12) „Das Spiel mit Wissensfragen zum Internet ist echt super.“ (Sven 12) www.milkywayclub.de Interaktivität | Handhabung | Design Alter: ab 8 Wertung: •• •• Die Startseite zeigt den blauen EntdeckerSterne-Himmel. Neben Produktwerbung (z.B. MilkyWay-Torte) stehen Spaß und ein bißchen Lernen: Umweltschutz, Experimente, Lexikon mit einigen etwas willkürlich gewählten Begriffen. Tierische Geheimnisse zu Wild-, Kuschel- und Urtieren, zum Spielen und Ausmalen, sowie Gewinnspiele. Positiv: Bei allen MailAktionen der Hinweis, die Eltern zu fragen. Außerdem Elterninfo, Club-Regeln, Richtlinien über Privatsphäre. „Die Seite ist natürlich sehr auf MilkyWay ausgelegt. Anfangs ist sie auch etwas schwierig, weil man nicht weiß, wo man hinklicken soll. Infos zur Natur sind ganz brauchbar.“ (Sonja 11) „Toll finde ich die Lexikonfunktion. Leider zu wenig Bilder und Spiele.“ (Christian 12) „Man kann zwar E-Cards verschicken. Aber Mail-Freunde finden, ist nicht möglich: Im Pull-Down-Menue sind hunderte Namen drin, und die werden jedesmal über drei Minuten neu geladen, sobald man sich eine Visitenkarte angeguckt hat. Das macht doch keiner.“ (Richard 14) 55 Inhalt < > www.pixelkids.de Interaktivität | Multimedial | Design Alter: ab 8 Wertung: ••• •• Die siebenköpfige Pixelkids-Clique inklusive Hund bietet Themen zu Freizeit, Tieren, Geschichten, Malen, Computer. Die Seite ist sehr übersichtlich und kinderfreundlich gestaltet. Lehrreich ist der HomepageKurs von „Paula“. Rund 300 Kinder und Jugendliche haben ihre Homepage/Visitenkarte dort, wobei ein Austausch darüber nicht zu erkennen ist. Pinnwand fürs Allgemeine, das Forum zu einem Thema dient als Chat. Außerdem bei „Wuff“ einige leichte bis mittelschwere Spiele, Mal- und Bastelideen. Eine Dia-Show ist für die Jüngeren geeignet. Die Macher präsentieren sich in ihrem Wohnbereich, den man per Klick durchwandern kann. Elterninfo. Bislang werbefrei. Auszeichnung: Pädi ‘98. „Vielleicht etwas schwere Spiele, aber doch gut gemacht.“ (Sonja 11) „Ist wohl eher was für kleinere Kinder, weil man sehr leicht rein kommt und die Bilder und Texte sich vor allem an die Jüngeren richten.“ (Henrik 12) Liebe, Beziehung, Beratung www.girliestyle.de Interaktivität | Handhabung Alter: ab 12 Wertung: • ••• Barbie-rosiges Mädchenmagazin mit Tipps, Tricks und Informationen rund um das Thema Liebe und Lifestyle. Die Navigation ist einfach, die Seiten übersichtlich. Teilweise viel Text, manchmal nicht viel dahinter (z.B. Kino). Austausch mit Gleichgesinnten ist in Foren und im Chat (es wird hauptsächlich geflirtet) möglich. Bei Fragen und Problemen kann man sich auch direkt an die Girliestyle-Redaktion wenden. Teilweise nicht aktuell: z. B. Gewinnspiel, Horoskope. Negativ: Werbebanner, detaillierte Adressenabfrage bei E-Mail. Ganz schlecht: „Sag’s Deinen Freundinnen“ mit Aufforderung, Name und Mail der Freundin weiterzugeben. „Diese Page ist einfach supergeil!! Dort gibt es alles, was ein Mädchen von heute so interessiert! Vor allem das Spiel und die Horoskope sind gut!“ (Lisa 11) „Schlecht, weil das doofe Themen sind.“ (Mädchen 11) „Tolles Design und übersichtlich.“ (Andrea 12) 56 Inhalt < > www.kids-hotline.de Interaktivität Alter: ab 12 Wertung: •••• •••• Beim Fach-Team aus Pädagogen, Theologen, Medizinern und Juristen steht Ernsthaftigkeit und Verantwortung für die Ratsuchenden an oberster Stelle. In rund 15 Foren (u.a. Pubertät, Sexualität, Familie, Schule, Drogen, Gewalt, Sinn des Lebens) entwickelt sich oft ein langer Austausch. Für eigene Beiträge muss man sich registrieren lassen (geht anonym, aber mit korrekter E-Mail/Free-Mail), damit leichtfertige User möglichst ausgeschlossen werden können. Die Start-Buttons sind verwirrend, weil sich dasselbe hinter zwei Bezeichnungen verbirgt (z.B. Forum/Themen, Beratung/People). Teilweise langer Seitenaufbau. „Ich habe nur im Zeugnisforum gelesen, weil ich mich auch über eine Note ärger. Ich finde, es hilft, wenn man liest, dass andere sich auch manchmal ärgern.“ (Bianca 8) „Ich bin ganz erschrocken, wie vielen Menschen es nicht gut geht. Dann fand ich toll, dass so viele Leute denen antworten und vielleicht auch helfen. Hoffentlich!“ (Richard 14) www.kijuchat.de Interaktivität | Moderierter Chat Alter: ab 10 Wertung: ••• •• Projekt der FH Oldenburg, Ostfriesland und Wilhelmshaven: Online-Beratung in Anlehnung an das Kinder- und Jugendtelefon. Sowohl lockere Unterhaltung als auch Probleme mit Eltern, Schule, Freunden, Sexualität etc. finden statt. Technische Voraussetzung ist ein IRC-Programm, da Chat und Beratungsräume sich im IRC befinden. Chat-Zeiten: Mo, Mi, Fr von 18–21 Uhr. Neben dem allgemeinen Chat kann man sich mit einem Berater direkt und anonym unterhalten. Acht Studenten unter fachlicher Leitung stehen zur Verfügung, wobei Problemlösungen mit den Besuchern des Chats gemeinsam erarbeitet werden sollen. Im Bedarfsfall wird auf Beratungsstellen vor Ort verwiesen. „Der Chat ist ziemlich kompliziert.“ (Fabian 11) „Es ist gut, dass es solche Angebote gibt.“ (Simon 11) „Schade, dass man nicht einfacher reinkommt und die Zeiten nur dreimal in der Woche sind.“ (Sven 12) 57 Inhalt < > www.lizzynet.de Interaktivität | Handhabung Alter: ab 12 Wertung: •••• •• Interaktives, orange-grünes Mädchenmagazin von Schulen ans Netz. Unter pädagogischer Betreuung machen und schreiben die Lizzys alles selbst: News, Liebe, Gesundheit, Jobs. Großer Wert wird auf Internet-Kompetenz gelegt. Dazu Tipps und Termine für Internet-Workshops. Mitglieder können sich eine E-Mail anlegen, eine Homepage basteln, an Chat und Foren teilnehmen. Infos zu Datenschutz und Sicherheitskontrollen. Hinweise für Eltern. „Wenn man sich gerade dafür interessiert, sind die Themen gut, z.B. Frauenärztin oder Magersucht.“ (Carolin 12) „Die Navigation ist kinderleicht. Außerdem keine Werbung, super.“ (Linda 12) „Ist wohl wirklich mehr was für Mädchen, ich finde es naja. Spiele gibt’s gar keine.“ (Jens 15) www.loveline.de Interaktivität | Multimedial | Handhabung | Design Alter: ab 10 Wertung: •••• ••• Kind- und jugendgerechte Sexualkunde von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Im „Liebeslexikon“ von Abartig bis Zärtlichkeit sind ca. 350 Begriffe untereinander gut verlinkt. In „faqs“ die typischen Fragen, in „nonsense“ Ammenmärchen zur Sexualität. In der „Liebesnacht“ kann man eigene Erfahrungen weitergeben oder poetische Grüße verschicken. Umfragen, Aktionen und Videos thematisieren den verantwortlichen Umgang mit Sexualität. So besteht Kondom-Männchen Eff-Eff auf Safer Sex. Ins Gespräch kommen können Kids im Chat (Mi. 16–18 Uhr) und Gästebuch (hauptsächlich Kontaktsuche). Bestellservice für kostenlose Broschüren. Auszeichnung: Pädi ‘98. „Es gibt viele absurde Themen und Probleme, auf die man nie kommen würde. Eher für Jugendliche, weil die Fragen zur Sexualkunde stellenweise sehr schwierig sind.“ „Man erfährt viel über Pubertät und kann spielerisch sein Können prüfen.“ (Mädchen 11) „Alles, was man wissen will. So kann man sich gut auf das (Teenie)-Leben vorbereiten.“ (Mädchen 11) „Die Umfrage über ‘das erste Mal’ finde ich nicht so dolle.“ (Mädchen 12) 58 Inhalt < > www.youngavenue.de Interaktivität | Handhabung Moderierter Chat | Design Alter: ab 10 Wertung: ••• ••• Info- und Beratungsseite der KinderschutzZentren* mit auffallendem Design. Kindund jugendzentrierter Ansatz: Sportarena mit Interview eines bekannten Sportlers und Links zu Fun-Sportseiten. Nach Anmeldung kann man mit Gleichaltrigen chatten und diskutieren, was teilweise nur wenige nutzen (z.B. Hausaufgabenbörse). Der Chat wird von Jugendlichen moderiert. Im Help-Center Kinderrechte und Hilfsangebote, in der Medienbox Buchtipps und Links. Die Help-Line kann von jeder Seite aus angeklickt werden: Vier erfahrene Psychologen beantworten Sorgen-Mails. Elterninfo. (*gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) „Wirklich toll gemacht. Von Sport über Rechte für Kinder bis zum Schutz im Internet – für jedes Thema gibt es viele Informationen. Außerdem eine tolle Image-Map zum Einsteigen, sehr übersichtlich designed.“ (Andreas 11) „Die Anfangsseite ist toll, aber man weiß nicht, wo man hingeleitet wird. Interessanter Inhalt, wichtige Themen.“ (Dominik 14) „Kontakt ist gut möglich und Anonymität gesichert.“ (Mädchen 17) Fernsehen, Film, Radio www.dasding.de Multimedial | Handhabung | Design Alter: ab 12 Wertung: ••• ••• Jugendangebot des SWR: Vollprogramm im Radio (Kabel, Satellit, UKW nicht flächendeckend), im MP3-Format übers Internet, SWR-Fernsehen Mo–Fr 6.00–6.50, Sa 9.15–11.00 Uhr. Jugendreporter präsentieren Szene-News zu Stars, Musik und Altersgerechtes: z.B. Küssen. Frei zugänglicher Chat, Foren und Gästebuch sind gut besucht. Möchtegern-Reporter und Moderatoren von 15–25 Jahren können sich nach einer Schnuppertour zum Radio-Workshop in Baden-Baden anmelden und bei Eignung in der Redaktion mitarbeiten. Auszeichnung: Pädi ‘98. „Die Seite ist gut gemacht und übersichtlich. Für Interessierte durchaus okay.“ (Dominik 11) „Zuviel Reklame zu den Musik-Bands. Der Banner hinter dem Cursor stört auch ziemlich.“ (Andreas 11) „Negativ ist, dass die Seite zuviel Text hat und dass man kaum agieren kann, z.B. in Form von Spielen.“ (Christian 12) 59 Inhalt < > www.kika.de Multimedial Alter: ab 8 Wertung: •• ••• Online-spezifische Information zum Fernsehen. Hör- und Videoausschnitte können „vorgeguckt“ sowie die Programmzeitschrift heruntergeladen werden. Gut: Feuerwehrauto on tour sammelt Fragen, die Kinder bewegen (z.B. Angst, Tierschutz). Nützlich: CD-, Buchtipps, Service für Schülerzeitung und TrickfilmWorkshop. Eher blass sind die Mitmachaktionen: z.B. „Warum glaubst du, den Titel ‘Zuschauer der Woche’ verdient zu haben?“, „Studiotour“: oft nicht kindgerechte, kleine Fotos. Navigation für Kinder verwirrend: Kategorie-Symbole, „Pull-Down-Menue“ und Browser. „Die Informationen der einzelnen Sendungen sind sehr gut; so wie E-Cards und Hörproben zu den Serien. Das Design ist schön bunt, aber nicht kitschig.“ (Sonja 11) „Leider kann man nicht quatschen oder diskutieren, aber dafür Seiten selber gestalten.“ (Christian 12) „Die Seite muss immer ganz neu aufgebaut werden, das dauert. Der Balken links ist sehr breit und die Schrift deswegen klein.“ (Mädchen 13) www.br-kinderinsel.de Multimedial | Handhabung | Design Alter: ab 6 Wertung: ••• ••• Von der Südsee-Insel klickt man sich ins Spiele- und Mitmachparadies des bayrischen Kinderhörfunkprogramms (B2, Alpha). Überregional interessant: in der Schatztruhe nette Spielideen. Gute Buch-, Bastel- und Computerspiele-Tipps. Das originelle Kochstudio kocht (allerdings nicht immer richtig) nach den Vorräten im heimischen Kühlschrank. Zum Mitmachen: Rezepte und ComputerspieleTests, Gästebuch, Gewinnspiel. Bayrisches Schmankerl: Hinter dem Affen findet sich die Redaktion mit Porträts wieder. Werbung und Bestellservice für eigene Hörspielangebote. „Bei Memory geht’s einfach wieder online, wenn man noch mal spielen will. Das ist gemein.“ (Benni 5) „Die große Schrift kann man gut lesen. Aber es ist nur am Anfang eine Insel. Schade.“ (Bianca 8) „Einfach toll. Mal was anderes!“ (Fabian 11) 60 Inhalt < > www.kindernetz.de Interaktivität | Handhabung | Moderierter Chat | Design Alter: ab 6 Wertung: •••• •••• Lebendige Internet-Stadt des SWR: Über 15.000 Homepages bevölkern das „Wohnviertel“, was die Überwachung schwierig macht. Anmeldung (mit Adresse und Elterngenehmigung) im Rathaus, wo Netz-Regeln und Sicherheitstipps stehen. Die Erstellung ist leicht. Danach geht die „Post“ ab: Der Briefwechsel ist für alle zu lesen, kann vom Inhaber aber auch gelöscht werden. Weitere Aktivitäten: Chat (Di/Do 17–19 Uhr), „Marktplatz“ zu vorgegebenen oder freien Themen, „Spielplatz“ mit wenigen Offline-Spielen. Im „Funkhaus“ relativ textlastige Programminfos. Tigerente, Philipp, Yo!Yo!Kids und Michaels Kinderquatsch sind mit eigenen Rubriken vertreten. Kindgerechte Navigationssymbole, Führung, Hilfsfunktion und Verzeichnis von A–Z. Gut: Info, bevor die Seite verlassen wird. Elterninfo. Auszeichnung: Pädi’98. „Mir gefällt die Bibliothek, weil man dort etwas über Bücher erfährt und eine Geschichte schreiben kann.“(Bianca 8) „Witzige Aufmachung! Die `Philipp-Seite´ ist besonders gut, weil es dort Informationen zu den Sendungen gibt.“ (Mädchen 11) „Kindernetz ist sehr abwechslungsreich, hat gute Rubriken, und die einzelnen Foren sind echt super. Man kann seine eigene Homepage gestalten, Spiele spielen und wichtig: mit anderen chatten.“ (Mädchen 11) www.lilipuz.de Interaktivität | Multimedial | Handhabung | Suchfunktion Alter: ab 8 Wertung: ••• •• Internet-Begleitung zur Hörfunksendung Lilipuz von WDR5. Über „Interaktiv“ können die Sendungen von Kindern mitgestaltet werden: Hitparade, Themenvorschläge, Pinnwand. Außerdem werden sie über das Programm und Aktionen informiert. Die übrigen Rubriken sind auch für Kinder ohne Sendeempfang interessant: In „Klicker“ werden Nachrichten zu Politik, Service, Unterhaltung kindgerecht präsentiert. In „Lesepuz“ gibt es Buchtipps, außerdem Computerspiele-Tests und aktuelle Link-Tipps. Heckers Hexenküche zaubert z.B. Infos zu Sexualität und Aufklärung herbei. Shop mit Hinweis, die Eltern zu fragen. Negativ: lange Ladezeiten. Auszeichnung: Pädi ‘98. „Zwar einfach, aber gut gestaltet und übersichtlich.“ (Fabian 11) „Ich finde es nicht so spannend, weil ich das Programm nicht kenne und mich nicht für Nachrichten interessiere. Dann kann man nicht viel machen.“ (Alex 14) „Die Infos zur Spielemesse waren gut. Auch die Links.“ (Sven 12) 61 Inhalt < > www.die-maus.de Multimedial | Suchfunktion | Design Alter: ab 5 Wertung: •• ••• Umfangreiches Web-Angebot zur Vermarktung der Maus. Die Lachgeschichten sind nett, die Sachgeschichten reichen dagegen ans Fernsehen nicht heran. Teilweise durch Video-, Audiosequenzen ergänzt, können Mauslieder, Trickfilme, Kochrezepte, Basteltipps, Spiele, Bilder und Bildschirmschoner heruntergeladen werden. Die oft langen Ladezeiten stellen die Geduld der Zielgruppe auf eine harte Probe. Im Mausoleum Infos zu Fernsehgeschichte und Maus-Wanderausstellung. Die Interaktion ist auf E-Mail beschränkt: So können Kinder im „Zukunftsreporter“ ihre Visionen vorstellen und Fragen an die Maus stellen. Ein Symbol auf jeder Seite erleichtert die etwas schwierige Navigation. Shop mit Hinweis, die Eltern zu fragen. „Ich habe die Maus am liebsten.“ (Benni 5) „Toll, dass man E-Cards mit der Maus verschicken kann.“ (Bianca 8) „Sie ist einfach und gut aufgebaut, so dass sich Kinder leicht zurechtfinden können.“ (Henrik 12) www.tivi.de Multimedial | Design Alter: ab 8 Wertung: •• ••• Das tivi-Raumschiff führt durchs ZDFKinder-Fernsehland. Durch „Suchen, Entdecken, Lernen“ soll Medienkompetenz gefördert werden. Dabei wird viel Geduld gefordert, denn die Inhalte erschließen sich nur langsam: Bibliothek in zwei Etagen, Reisebüro mit Freizeittipps und Links, Senderinformationen in Zeitung, Redaktion und Programm, Sendetechnik im Studio. In der tivi-Galerie finden sich die Lieblingsstars der Kinder wieder. Das gelungene Design braucht lange Ladezeiten, wobei sich oft nur kurze Infos öffnen. Die Symbole sind attraktiv, lassen das Dahinter aber nicht erschließen (z.B. Tankstelle verbirgt das RedaktionsBüro, Tabaluga im Reisebüro hält Links bereit). Elterninfo. Shop mit Hinweis, die Eltern zu fragen. Auzeichnung: Kids Award 2000. „Die Programmvorschau zum Runterladen und die Infos zu den einzelnen Sendungen sind sehr gut.“ (Andreas 11) "Sie ist übersichtlich, toll aufgebaut und gut erklärt.“ (Christian 12) „Für kleine Kinder ist die Navigation zu schwer. Aber mir gefällt´s. Man kann allerdings nicht viel machen.“ (Kristina 12) 62 Inhalt < > www.emil-gruenbaer.de Alter: ab 6 Wertung: •• ••• Interaktivität Emil Grünbär führt Kinder spielerisch an Umwelt- und Umweltschutz heran. Im Janosch-Design kurze, verständliche Texte mit Bildern: z.B. Energie, Ernährung, Tiere, Pflanzen. Nette Online-Spiele (auch audio), Ideen für Draußen und Basteltipps. Aktiv und engagiert sind Kinder bei den Foren: u.a. Buchtipps, Umwelt-Ideen, Klamotten. Unersichtlich ist, ob Emil auf alle Fragen auch antwortet. Navigation etwas schwierig ohne einheitliche Leiste. Kein konsequenter Datenschutz. Clubwerbung und Shop per Postbestellung. „Man kann tolle Emil-Cards verschicken.“ (Bianca 8) „Diese Seite ist gut für Kinder gestaltet, weil sie sehr bunt und fröhlich ist.“ (Lisa 11) „Die Informationen und die Dinge, die man dort machen kann, sind sehr schön.“ (Simon 12) www.geolino.de Handhabung | Suchmaschine | Suchfunktion Alter: ab 8 Wertung: ••• ••• Marketing-Konzept des Kindermagazins „Geolino“. Neben Verkaufsangeboten (in der Kopfleiste Shop, Abo-Service, Linomail) gibt es einen großen, interessanten Themenpool. Über die senkrechte Navigationsleiste sind erreichbar: Sachartikel zu Natur, Umwelt, Technik und Medizin in kindgerechter Sprache, ab und zu auch multimedial. Außerdem Experimente und gute Spiele, Buch- und Link-Tipps. Neben interner Suchfunktion ist „Die Blinde Kuh“ verfügbar. Die Navigation innerhalb der Seiten geht leider nur über Browser. Blinkender Werbebalken über der Kopfleiste. „Immer neueste Themen.“ (Luisa 10) „Man kann alles finden, was man wissen will.“ (Katja 12) “Wirklich quatschen ist nicht drin. Mitmachen kann man, denn es gibt Spiele und Bauanleitungen. Viele interessante Dinge, aber wirklich nur für Leute, die auch gerne mal nachdenken. Unten steht oft, wer die Seite gemacht hat. Leider wird nicht beschrieben, was mit den Daten passiert. Das beste an dieser Seite sind wahrscheinlich die Grafiken.“ (Judith 15) 63 Inhalt < > www.greenpeace.de/kids Handhabung | Suchfunktion | Design Alter: ab 10 Wertung: •• ••• Entsprechend der Grundidee versucht Greenpeace, sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen und Schulklassen für einen aktiven Umweltschutz zu gewinnen. Vorstellung der Greenteams, Anleitung für Aktionen zum Thema Müll, Verkehr und Energie. Im Treffpunkt werden Meinungen gesammelt, die aber nicht direkt im Netz zu sehen sind. Ausführliche Link-Liste. Teilweise nicht aktuell, sehr kleine Schrift. Bestellservice für Broschüren. Auszeichnungen: Pädi ‘98, Kids Award ‘98. „Interessante Themen zum Nachlesen.“ (Sonja 11) „Für kleinere Kids nicht so geeignet wegen der fehlenden Bilder.“ (Dominik 11) „Tolle Seite aufgrund der aktuellen Artikel und Spitzen-Projektberichte. Außerdem ist sie sehr schön gestaltet.“ (Nicolai 11) „Man lernt was, es sind aber nur wenig Spiele da.“ (Mädchen 11) „Man fühlt sich angesprochen und kann mit anderen über Umweltschutz sprechen.“ (Mädchen 12) www.learnetix.de Interaktivität | Multimedial | Design Alter: ab 14 Wertung: • ••• Die gut gestaltete Schülerseite des Cornelsen-Verlags bietet: Hausaufgabenhilfe & mehr, 3-D-Chat & Freunde finden, Fun & Action. Nach der Registrierung (wird nicht geprüft) kann man zahlreiche Möglichkeiten nutzen. Hervorzuheben ist das kostenlose Hausaufgabenarchiv mit Stichwortsuche. Zur Unterhaltung gibt es ein aufwändiges Strategie-Lernspiel, 3-D-Welten, verschiedene Clubs, Parties, Gästebuch und Pinnwand. Kostenpflichtig ist die Expertenhilfe: 5 Mark für eine Antwort von Dr. Mathe oder Dora Deutsch oder 58 Mark im Halbjahresabo. Werbebalken, Direktvermarktung, Shop. „Der Chat ist super.“ (Fabian 11) „Interessante Seite, leider ist es etwas kompliziert, die einzelnen Themen anzuwählen. Der Lernaspekt fällt raus.“ (Christian 12) „Ich finde die Navigation schwierig, weil es über viele Wege geht: Back-Button, Symbole und Pull-Down-Leiste.“ (Mädchen 13) 64 Inhalt < > Natur, Wissen, Lernen www.naturdetektive.de Handhabung Alter: ab 8 Wertung: ••• • Willy Wurm soll Kinder motivieren, sich mit Natur und Artenerhalt zu beschäftigen. Reizvoll für kleine Naturdetektive: Die Ergebnisse sind im Internet anzuklicken. Die Initiative mit Bundesumweltministerium und Schulen ans Netz wendet sich an Einzelpersonen und Gruppen. In der „Reporterseite“ werden Beobachtungen zu vorgegebenen Tieren, Pflanzen und Lebensräumen eingetragen und auf eine Landkarte gesetzt: Wie sich die Flohkrebse verhalten, wo es noch Kuckuck und Störche gibt, was in Kleingewässern und auf Wanderwegen los ist u.a.m. „Etwas unübersichtlich, nicht auf jeder Seite gleiche Frames.“ (Jens 9) „Von mir aus würde ich da nicht hingehen.“ (Andreas 11) „Wenn man sich für Umwelt interessiert, eine tolle Seite wegen der Berichte.“ (Lisa 11) www.fantasten.de Interaktivität | Handhabung | Suchfunktion Alter: ab 5 Wertung: •• ••• Hinter 24 Balken auf der Startseite von Pad Addy’s Märchenwelt verbergen sich viele, mehr oder weniger attraktive Angebote. Schön ist die Märchenstube, das Poesiealbum und die Spielekiste (eigene und übernommene). Bescheiden genutzt werden die Mitmachangebote Kinderflohmarkt, Märchenforum und -wettbewerb, Adressbuch. Amazon.de liefert u.a. den Buchtipp des Monats und ist im Navigationsbalken überall präsent. Negativ: Manches Angebot, z.B. der Postkartenservice und die Fremdspiele führen auf Seiten mit Werbebannern bzw. Shop. „Die Spiele sind toll.“ (Benni 5) „Ist Pad Addy der Bär, oder wer?“ (Bianca 8) „Ich finde gut, dass es eine Suchmaschine gibt. Sie zeigt manchmal aber nicht das, wonach ich gesucht habe.“ (Sarah 12) 65 Inhalt < > www.scoolz.de Interaktivität | Multimedial | Handhabung | Design Alter: ab 12 Wertung: ••• •••• Umfangreiches Magazin, bei dem es lediglich in @school um Lehrer- und Schülerinfos geht. Alles übrige fällt mehr unter cool: In-Musik, Kino und TV, Fun-Sport, Computer, Dr. Krügers Lebenshilfe. Jobs sind wenig ergiebig. Vielfältig ist das interaktive Angebot zusammen mit Schulweb: Gästebuch, Forum. Der teilweise moderierte Chatroom ist das lebendige Highlight. Ein Mitarbeiter-Team aktualisiert und überprüft regelmäßig die Seiten auf jugendbezogene Informationen. Positiv: Aktionen sind bis zur Gewinnübergabe nachvollziehbar. Die zahlreichen Links haben praktisch Portalfunktion. Negativ: detaillierte Adressenabfrage bei Aktionen und zahlreiche Kommerz-Links. „Design, bei dem man alles gut lesen kann. Viele Links, etwas unübersichtlich.“ (Kristina 12) „Toll aktuell. Hier kann man wirklich finden, was einen interessiert, z.B. Links zu Extrem-Sportarten.“ (Junge 14) „Sound&Vision ist klasse mit mp3, Hörproben und Videos.“ (Alex 14) www.sowieso.de Interaktivität | Handhabung | Design Alter: ab 8 Wertung: •••• ••• Online-Zeitung im Sinne von § 17 UNKinderrechtskonvention, nach der Kinder ein Recht auf verständliche Nachrichten haben. In der „Weltkugel“ wöchentlich aktuelle Weltnachrichten, bei „Land und Leute“ Politik und Kultur, in „Halbzeit“ Sportereignisse. In den weiteren Rubriken kann man sich z.B. über Klassenfahrten oder neue Kinofilme informieren und von A–Z im Archiv stöbern. Alles ist kindgerecht aufgearbeitet und umformuliert. Zu einigen Berichten kann man seine Meinung veröffentlichen. Außerdem Quiz und unterhaltsames, gutbesuchtes Themenforum. Positiv: Hinweis, sobald ein Werbefenster geöffnet wird. „Alles ist übersichtlich und schön gestaltet! Die Seiten werden schnell geladen! Neues gibt’s immer. Man kann bei Quiz und anderen Sachen mitmachen. Interessante Dinge findet man im Lexikon. Man erkennt sofort, wer die Seite macht und was mit meinen Daten passiert.“ (Franziska 11) „Mir gefällt es, weil man Nachrichten über den Krieg erklärt bekommt.“ (Linda 12) „Gute Berichterstattung.“ (Junge 14) 66 Inhalt < > www.wasistwas.de Interaktivität | Handhabung | Suchfunktion Alter: ab 10 Wertung: •••• ••• Online-Auswertung der WAS IST WAS?Bücher vom Tessloff-Verlag. Keine Direktbestellung. Ausführlich und kindgerecht werden Geschichte, Natur, Tiere, Wissenschaft und Technik erläutert. Im Magazin aktuelle Beiträge, die man kommentieren kann. Netter Klub mit täglicher Gewinnfrage und sehr guten Freizeittipps. Wenig genutzte Foren. Freier Chat in drei Räumen. In der „Erlebniswelt“ kann man spielen und auf der Zeitreise animierte, musikuntermalte Infos über Dinosaurier, das Sonnensystem oder die Sprache erfahren. Etwas langsamer, immer ganz neuer Seitenaufbau, für jüngere Kinder nicht ganz einfache Navigation. „Mit der Suche kann man gute Sachen finden, und alles ist aktuell.“ (Bianca 8) „Im Chat ist nicht soviel los. Dafür kann man sich aber richtig unterhalten, wenn man eine Frage hat.“ (Mädchen 12) „Fürs Internet manchmal etwas viel und zu klein zum Lesen.“ (Richard 14) Sport www.basketball.de Interaktivität Alter: ab 12 Wertung: • • Aktuelles Online-Magazin. Gute Aufteilung in Bundesliga, Europaliga, Pokale, NBA und Collegebasketball. Specials bringen Interviews mit Basketball-Größen bis hin zur Geschichte des Sports. Im Chat und zahlreichen Foren tauschen sich Fans dieser Sportart aus. Per Maus-Klick kann man seine Meinung zu aktuellen Themen abgeben und beste Spieler küren. Da es sich um eine Seite für Erwachsene handelt, fehlt die für Kinder und Jugendliche angemessene Interaktion. Bei den Foren gibt es aber auch einige Jugendthemen. Großer Nachteil sind die ernorm langen Ladezeiten aufgrund der Seitengestaltung. Werbung. Shop. „Sehr einfach und gut aufgebaut.“ (Henrik 12) „Ich bin zwar kein Fan, aber die aktuellen Sachen interessieren mich schon.“ (Alex 14) „Ich würde höchstens in der Schule auf die Seite gehen, weil es zu lange dauert, bis eine Seite steht. .Oft kann man auch die Schrift nicht gut lesen.“ (Richard 14) 67 Inhalt < > www.boardsports.de Handhabung | Interaktivität Alter: ab 12 Wertung: •• ••• Internet-Surfen zu allen Boardsportarten, die für Jugendliche interessant sind. Rubriken Snow, Skate, ATB, Wake, Wind, Kite, Surf, Kick, Sky und Sand bieten aktuelle Informationen und Service zu Anschaffung, Einsteigen, Locations, Lexikon etc. Die Navigation ist einfach über zwei Leisten. Der Community-Bereich läuft über Anmeldung, die aber nicht geprüft wird. Die Chatrooms nach Themen je an einem Tag in der Woche sind ohne Anmeldung zu betreten. Unangenehm: Werbebalken in Form von Suchfunktion, über die man nach Anklicken die Seite verlässt. Shop. „Man kriegt richtig Lust, loszulegen.“ (Sven 12) „Manches ist noch im Aufbau, aber es gibt’s auch schon ein paar coole Bilder.“ (Alex 14) „Man kann gute Tipps kriegen und selbst welche weitergeben.“ (Richard 14) www.bravosport.de Handhabung | Design Alter: ab 10 Wertung: •• •• Produktvermarktung der Jugendzeitschrift Bravo-Sport. Wöchentlich erhält man hier Sporttermine, interessante Spielberichte und Hintergrundinformationen zu den Stars. Die Themenwahl orientiert sich am aktuellen Heft und verlinkt stets auf das Titelblatt der entsprechenden Ausgabe. Links zu vielen Homepages bekannter Sportler. Übersichtliche Seite mit vielen Bildern für jugendliche Sportfans. „Man findet nicht soviel Sportinfos, aber verschiedene Sportarten und aktuelle Themen.“ (Christian 12) „Die Autogrammadressen sind cool und brauchbar. Witzig ist auch die Posteransicht.“ (Sven 12) 68 Inhalt < > www.sport.de Suchfunktion Alter: ab 12 Wertung: •• ••• Sport-Informationsdienst mit aktuellen Hintergrundinfos, Sportergebnissen und -terminen. Neben bekannten Sportarten werden auch Randsportarten näher vorgestellt. Da es sich um eine Seite für Erwachsene handelt, fehlt die für Kinder und Jugendliche angemessene Interaktion. Chat, Foren, Free SMS, Freemail, E-Cards richten sich an Erwachsene. Auffallend ist die stete Präsenz von Werbung. „Gut und einfach aufgebaut. Für Sportfans eine coole Seite!“ (Henrik 12) „Ich finde gut, dass man jede Sportart gut erklärt bekommt mit Regeln und Ausstattung.“ (Alex 14) Inhalt < > kostenlosen Produktproben wird meist die komplette Adresse mit Alter erfragt. Durch die große Link-Anzahl erhöhte Gefahr, auf problematischen Seiten zu landen. Top20 der Klickers www.bravo.de Konsequente Produktvermarktung in ca. 10 blinkenden (Werbe)-Balken schon auf der Startseite. Alles, was Kids gefällt über Musik, Stars, Film, Sport, Liebe und Livestyle. Jugendorientiertes Design. Negativ: Ungeschützter Chat, Adressen- und Interessenabfrage, Shop. www.giga.de www.chatworld.de,www.chatcity.de, www.chatfun.de Fan-Seite zur Daily-Soap „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“. Infos zu Stars und Sendungen. Berichte über Fan-Aktionen. Nach detaillierter Registrierung Zugang u.a. zu Klick-Kontakt, Foren sowie Chat (auch mit Serienstar). Störend: animierte Werbebanner. Online-Auftritt des Fernsehsenders. Lebhaft in über 120 Foren und 30 Chatrooms. Suchfunktion hilft bei der Orientierung. Verwirrend verzweigte Infos, kleine Schrift. Negativ: viel Werbung. www.gzsz.de Die einfache und schnelle Anmeldung ist für Kinder und Jugendliche interessant. Der Nutzer sucht sich einen von vielen ThemenChatrooms aus und kann sofort loschatten. Allerdings loggen sich so auch Erwachsene ein, die eventuell Kinder belästigen. Negativ: viele Werbebanner. www.hp-fc.de Sarah, 10, und Saskia, 14, sind echte HarryPotter-Botschafterinnen. Auf ihrer zauberhaften Seite gibt es viel zu entdecken: vom Lexikon für HP-Erstklässler bis zum großen Zauber-Examen (nur für Mitglieder). Eine gelungene Hexerei. www.cooleschule.de Interaktives Angebot von Kraft, Jacobs & Suchard. Produktvermarktung u.a. im Monatsrezept, im „Tal der lila Kühe“, in „Lunchies Memospiel“ oder beim „Kabawelt“Seifenkistenrennen. Aufwändiges, übersichtliches Design mit Freemail-Adresse, eigener Homepage und Pinnwand. www.milka.de Kindgerechter Aufbau. Patenschaft für eine virtuelle Kuh und Chat mit anderen Kuhpaten liefern einen sehr produktbezogenen Zeitvertreib. Negativ: detaillierte Adressenabfrage, Produktvermarktung über email. www.funcity.de In dieser virtuellen Stadt gibt es viel zu entdecken. Verschiedene Wohnungen sind zu besichtigen, Ämter zu besuchen oder man schwätzt im Chat-Café über Neuigkeiten. Das große Angebot mit einfacher Anmeldung ermöglicht den kommunikativen Austausch mit anderen „Stadtbewohnern“. www.moorhuhn.de Neben 3-D-Chat, Forum und Comics findet man hier u.a. das Moorhuhn-Spiel mit dem fragwürdigen Auftrag, möglichst viele abzuschießen. Das „erfolgreiche“ Training wird mit einer Registrierung zur MoorhuhnMeisterschaft „belohnt“. Außerdem negativ: viel Bannerwerbung. www.geizkragen.de, www.kostenlos.de Alles, was es im Internet umsonst gibt. Sehr großes Angebot, in dem Kinder sich leicht verlieren können. Bei Gewinnspielen und 70 Inhalt < www.mp3.de www.playstation.de Meist unbekannte Bands und Künstler stellen sich mit kostenlosen Sound-Proben, Porträts und Veröffentlichungen vor. Ausführliche Informationen zu Software und Hardware rund um mp3. Ohne Anmeldung kann man mit anderen Musikinteressierten chatten. Viel Werbung! „Diese Welt gehört dir. Greif zu.“ Die Einstiegsbotschaft rund um die Playstation. Neben allgemeinen Neuigkeiten Infos über aktuelle Events. Negativ: aufgrund des Designs lange Ladezeiten. Shop. www.pokemon.de Produktvermarktung. Vorstellung neuer Kaufartikel und Medien. Einige wenige Online-Spiele, Quizfragen, Reportagen und Links. Störend: Aufgrund des Designs lange Ladezeiten. www.mustbedestroyed.com Englischsprachige Seite mit vielen Werbebannern. Im Spiel kann man z.B. Pokémons oder die Backstreetboys „zerstören“. Dies geschieht auf brutale Weise, indem man sie abknallt, zersägt, ertränkt oder köpft. Die Wirkung solcher Zerstörungsspiele wird in der Pädagogik unterschiedlich beurteilt: Übernahme von Gewalt in das reale Leben, Abstumpfung gegenüber Gewalt, Abreaktion von Aggression in spielerischer, ungefährlicher Weise bei gefestigten Wertevorstellungen und ausreichender Distanz zu den Spielaktionen. Negative Wirkungen sind nicht auszuschließen. www.tvtotal.de Kommerzielle Site zur Fernsehsendung. Witzige Videos zum Herunterladen, Hörproben und einige Spiele bringen zum Schmunzeln. Freier Chat, Foren. Kaum lesbare Minischrift. Negativ: viele Werbebanner. Shop für Musik, Bücher, Filme, Computer. www.yahooligans.de Suchmaschine in Englisch. Jugendportal mit verwirrend vielseitigem Angebot: umfangreiche aktuelle News, verschiedenen Spiele, „KidsClub“. Links meist zu englisch-sprachigen Seiten. Eltern- und Lehrerinformationen sowie eine Hilfefunktion. Negativ: Werbung, Links zu Firmen. www.nintendo.de Neues und Wissenswertes über Gameboy und Nintendospiele, aktuelle Reportagen sowie einige Online-Spiele und Downloads. Produktvermarktung. Störend: kleine Schrift und lange Ladezeiten. www.pferde.de Portal mit Pferdebörse, Veranstaltungsterminen, Reiterferien und Magazin, das ausführlich über Pferdesport berichtet. Freier Chat und Forum. Viel Text, kleine Schrift, wenig Bilder. Werbung und Onlineshop reitartikel.de. 71 > Inhalt < > www.funkysoftagentur.de/blank/index. html Homepages von Kindern Jan Hendrik „Henny“ ist ein zwölfjähriger Junge, dem man seine Computerfaszination abnimmt. Übersichtlich und kindgerecht strukturiert zeigt Hennys Seite z.B. eine Gruselstory mit animierten Figuren. Sehenswert sind seine Flash-Intros mit Sound, ebenso wie die 3-D-Galerie und der animierte Adventure-Park. Die Links zu anderen Kinderseiten und Online-Spielen sind nicht aktuell und teilweise nicht für jeden Geschmack. Kids Award 1997. www.kindernetz.de/kik/reisebüro/ index.html Homepage-Werkstatt im Rahmen des SWRKindernetzes. Gute Übersicht über das, was Kinder und Jugendliche leisten. Kurze Inhaltsbeschreibung. Vor Aufbau einer Seite erfolgt der Hinweis, dass das Kindernetz damit verlassen wird. www.angelfire.com/pa/Salnik/ ChristianStart.html home.tonline.de/home/jbschneider. hip/portal.htm Die Seite des 11-jährigen Christian ist inhaltlich aufwändig gestaltet und in Form von „interaktiven“ Geschichten dargestellt. Unterseiten sind teilweise mit vielen animierten Bildern versehen. Bei der Reise nach Transsylvanien kann der Besucher den Verlauf der Geschichte selbst bestimmen. Kids Award 1999. Achtung: Bei falscher Schreibweise der Adresse öffnet sich eine Sexseite. Jonas, 10, und Papa, 39, betreuen jon@s und die Fußball-kids. Schön designed, informativ im E+F-Jugendfußball mit Stand und Regeln. Suchfunktion, der kleine Chat-Raum und andere Interaktionen sind über kommerzielle Anbieter mit Werbung gestaltet. Kids Award 2000. www.gpo.de/sabrina-page www.christinchen.de Die zehnjährige Sabrina gestaltet die Seiten zusammen mit ihren Eltern. Die schlichte und übersichtliche Seite zeigt eine Galerie mit selbstgemalten Bildern und Fotos aus dem richtigen Leben. Eine Biographie ergänzt das Bild von Sabrina. Gästebuch und zwei einfache Online-Spiele. Gutes Beispiel zum Einsteigen für Homepage-Anfänger. Umfangreich und gut strukturierte Homepage eines zwölfjährigen Mädchens und ihrer Mutter. Die kindgerechte Aufmachung erleichtert das Rumstöbern. Einige kommentierte Links zu anderen Kinderseiten. Informationen zur Rechtschreibung und Hausaufgaben, die für Kinder der fünften Klasse nützlich sind. www.purpurhain.de/frederic/frames.htm Professionell gestaltet vom 14-jährigen Frederic. Viele interaktive Möglichkeiten. Highlight ist die Michael-Jackson-Seite. Lesenswert sind die „unheimlichen“ Gruselgeschichten, die er selbst schreibt. Karten-, Fantasy- und Rollenspiele zum Ausprobieren. Suchfunktion mit kurzen Beschreibungen. Im Chat kann jeder ohne Anmeldung mitmachen. Negativ: Werbebanner. 72 Inhalt < www.jugendschutz.net Nützliche Websites für Eltern und Pädagogen Zentralstelle der Länder für Jugendschutz in Mediendiensten. Neben Gesetzestexten mit Erläuterungen werden Untersuchungen von Filterprogrammen dargestellt sowie Artikel zur Medienwirkung angeboten. E-Mail gegen Missbrauch: hotline@jugendschutz.net Beschwerdeformular: jugendschutz.net/hotline.htm www.blinde-kuh.de/schutz.html Gut verständliche, ausführliche Informationen über problematische Inhalte für Kinder im Netz, FBI-Sicherheits-Tipps in deutscher Übersetzung. Weiterführende Links zum Thema Sicherheit. www.netz-kids.de Homepage von Tobias Gehle, Experte für Kinderseiten und Kinder im Netz. Ergebnisse der Online-Studie 1998 zur InternetNutzung von Kindern zwischen 6 und 13 Jahren können nachgelesen werden. Sehr ausführliche Literatur- und Publikationsliste mit Verlinkungen. www.bpb.de/snp Datenbank für Computerspiele, erstellt von der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Computerspiele wurden von Pädagogen, Kindern und Jugendlichen getestet. Außerdem Reflexionen und Anregungen für die pädagogische Praxis. Möglich ist die gezielte Suche nach Titel, Genre oder Altersgruppe. Nutzer können auch eigene Spiele-Tests online eingeben. Der Datenbestand wird z.Z. nicht ergänzt, die Fachartikel sind aber thematisch aktuell. Pädi ‘98. www.san-ev.de Infoseite des Projektes „Schulen ans Netz“, Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zusammen mit der Deutschen Telekom AG. Termine und Nachrichten zum Stand der Internet-Anschlüsse an den Schulen. Informationen zu Begleitprojekten und Ausschreibungen. www.bpjs.bmsfsj.de www.jugendserver.de Infoseite der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften. Selbständige Bundesoberbehörde und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zugeordnet. Sie indiziert auf Antrag von Jugendministern und -ämtern jugendgefährdende Medien, damit sie nur noch Erwachsenen, nicht aber Kindern zugänglich sind. Das Informations-Terminal ist ein Projekt von Trägern der freien Jugendhilfe sowie von Bund und Ländern. Alle Beteiligten können themenspezifische Informationen hinzufügen. Auf diese Weise besteht eine riesige Auswahl an aktuellen Themen, Terminen, Tipps und Links: z.B. Medien und Internet, Jobbörse, Bildung, Jugendkultur und -rechte, Sport, Medizin, Umwelt, Zivildienst. www.dji.de/www-kinderseiten www.feibel.de Projekt des Deutschen Jugendinstituts: Detaillierte Beschreibung von Kinderseiten mit Bewertung und Altersangabe. Fachartikel zu Kindern im Internet, ausführliche und gut kommentierte Literaturliste. Aktuelle Projekte zu Kindern im Netz. User können Kinderseiten zur Beurteilung vorschlagen. Beschreibung fast aller bekannter Lernsoftware und Spiel-Programme. Kritik zu über 500 Titeln seit 1996. Buchveröffentlichungen sowie Publikationen zum Thema Kindermedien. 73 > Inhalt < > www.bka.de Meldestellen gegen Missbrauch im Internet Das Bundeskriminalamt informiert über Gesetze zu Pornographie und Kinderpornographie. Adressen aller Landeskriminalämter, die zum Teil Beschwerdeseiten gegen Missbrauch im Netz betreiben. E-Mail: hotline@bka.de www.hagalil.com Website zum Judentum in Europa, die seit 1995 versucht, das Judentum bzw. jüdisches Leben aus ganz verschiedenen Kontexten heraus zu betrachten. Hagalil betreibt auch eine Meldestelle für nazistische, fremdenfeindliche und antisemitische Inhalte. Meldestelle: www.nazis-im-internet.de/index.htm www.jugendschutz.net Zentralstelle der Länder für Jugendschutz in Mediendiensten. jugendschutz.net durchsucht aktiv das Internet nach jugendbeeinträchtigenden und -schädigenden Inhalten. Information an die Anbieter zwecks Änderung der Inhalte, Information an das jeweilige Land bzw. Weiterleitung an die Strafverfolgungsbehörde. jugendschutz.net ist Mitglied des europäischen Hotline-Verbundes INHOPE (Internet Hotline Providers in Europe). Beschwerdeformular: www.jugendschutz.net/hotline.htm E-Mail: hotline@jugendschutz.net www.naiin.org Zusammenschluss von deutschen Providern und Domain-Hostern, die sich nicht „länger vor den Karren extremistischer Internet-User spannen“ lassen wollen. Der Verein „NAIIN – No Abuse in Internet“ will in Zusammenarbeit mit dem Bundesjustizministerium, bestehenden Initiativen und Verbänden sowie dem Zentralrat der Juden in Deutschland umfassende Grundlagen erarbeiten, um rechts- und sittenwidrige Inhalte aus dem Internet zu entfernen. Meldestelle: www.naiin.org/watch.htm www.fsm.de Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia. Die FSM ist ein eingetragener Verein, der 1997 von Medienverbänden und Internet-Unternehmen gegründet wurde. Auf der Website gibt es Gesetzestexte zum Downloaden, Informationen und Termine. Die FSM bietet jedermann die Möglichkeit, sich über strafbare oder jugendgefährdende Inhalte im Netz zu beschweren. www.eco.de Der Verband der deutschen Internet-Wirtschaft, eco electronic commerce Forum e.V. hat eine Beschwerdehotline für Newsgroups im Internet eingerichtet. Eco ist zusammen mit der FSM und jugendschutz.net Mitlgied im europäischen Hotline-Verbund INHOPE. 74 Inhalt Die wichtigsten Begriffe (Aufgeführt sind lediglich die Begriffe, die in der Broschüre Verwendung finden) Adult-Anbieter Anbieter von Internet-Seiten, die Erotik oder Pornographie zur Verfügung stellen. Anklicken, Klicken Lautmalerischer Begriff für die Auswahl eines Objektes auf dem Bildschirm, das mit Hilfe der Maus angesteuert und geöffnet wird. Back-Button Knopf in der Navigationsleiste, mit dem man auf eine vorherige Seite zurückkommt, bzw. imPulldown-Menü (s.d.) eine bereits geladene Seite direkt wieder aufrufen kann. Banner Werbefläche, die sich durch Anklicken öffnet. Bookmark Lesezeichen, das eine Internet-Adresse speichert. Zum erneuten Aufrufen kann die Adresse dann direkt angeklickt werden, ohne sie neu einzugeben. Browser Software, um sich Internet-Seiten anzusehen und im Internet zu surfen – z.B. Netscape Navigator/Internet Explorer. Button Fläche, die man anklickt, um eine gewünschte Funktion zu erreichen. Chat, chatten Schriftliche Unterhaltung zwischen Internet-Benutzern in Chatrooms (Chat-Räumen). Cursor Zeiger oder Blinker auf dem Bildschirm, der die momentane Eingabeposition anzeigt. Download Kopieren einer Datei (Programm, Text, Bild) von einem anderen Server auf den eigenen Computer. E-Card Elektronische Postkarte. Sie wird häufig von kommerziellen Anbietern kostenlos zum Versand zur Verfügung gestellt und kann nach bestimmten vorgegebenen Mustern ausgewählt und mit eigenen Texten versehen werden. E-Commerce Wirtschaftsbeziehungen per elektronischem Datennetz. E-Mail, mailen elektronischer Brief, Versenden elektronischer Briefe vom eigenen auf andere Computer. Frames Rahmen, die auf Internet-Seiten unterschiedliche Bereiche anzeigen. Damit wird eine leichtere Navigation ermöglicht. < > Homepage Startseite eines Internet-Angebotes. Von ihr aus kann man per Links zu den Themenbereichen des Anbieters weiterklicken. Link Verbindungen, mit denen Seiten im Internet verknüpft sind. Sobald eine Verknüpfung vorliegt, verändert sich der Mauszeiger vom Pfeil in eine Hand. Mailing-Listen Rundbriefe per E-Mail. Nach Anmeldung erhält man alle Beiträge zugestellt. Eigene Beiträge schickt man an die Adresse der Mailing-Liste, sie werden an alle Mitglieder weitergeleitet. Newbie Anfänger im Internet. Newsgroup Diskussionsgruppe innerhalb des Internets, an die jeder sich wenden kann. Offline Es besteht keine Verbindung zum Internet, alle Aktionen auf dem Computer werden ohne Kosten ausgeführt. Online Verbindung zum Internet per (kostenpflichtiger) Telefonleitung. Pop-Up-Fenster Zusätzliche Fenster, die sich bei Aufruf einer Seite – meist links oben am Bildschirm – öffnen. Provider Anbieter für den Internet-Zugang. Der Host-Provider stellt einem Menschen bzw. einer Firma seine Internet-Adresse sozusagen als „Untermieter“ zur Verfügung. Pull-Down-Menue Wortübersicht möglicher Themen, die in einem Rahmen nach unten aufgezogen wird. Das gewünschte Thema wird per Maustaste angesteuert und öffnet sich nach Mausklick. Surfen Im Internet von Homepage zu Homepage, Seite zu Seite klicken. URL Uniform Resource Location. Bezeichnung für eine Internet-Adresse. User Nutzer, bzw. Anwender des Internets. Webcam Videokamera, die an realen Orten aufgestellt ist und Bilder in unterschiedlicher Geschwindigkeit auf eine InternetSeite überträgt. Website, Web-Seite Präsenz eines Anbieters im Internet. Eine Website besteht aus der Homepage (Begrüßungsseite) und Links zu den Angeboten der übrigen Seiten. WWW Das World Wide Web ist der bekannteste Internet-Dienst. Er besteht aus einem Netz von weltweit verknüpften multimedialen Web-Seiten.