Aquakultur – ein neuer Sektor mit Zukunft?
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Aquakultur – ein neuer Sektor mit Zukunft?
Aquakultur – ein neuer Sektor mit Zukunft? Stand und Perspektiven Dr. Birgit Schmidt-Puckhaber, ist Projektleiterin Aquakultur, DLG-Fachbereich Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Die deutlichen Rückgänge der Fangerträge, die schlechte Bewirtschaftung von natürlichen Fischbeständen und die Verknappung von qualitativ hochwertigen Wasserressourcen bescherten der Aquakultur in der letzten Dekade international zweistellige Wachstumsraten. 1999 umfasste der Weltertrag an Seafood, also Fisch, Schalen-, Krustentieren und anderen aquatischen Organismen, 125 Mio. t. Bereits 33 Mio. t aus diesem Pool wurden in Aquakulturbetrieben erzeugt – Tendenz steigend. Schätzungen zufolge wird 2030 mehr als die Hälfte der konsumierten Seafood Produkte aus der Aquakultur stammen! Die Großen der kontrollierten Erzeugung von Wasserorganismen sind allerdings nicht in Europa angesiedelt, sondern wirtschaften vielÜbersicht 1: Aquakulturproduktion nach Bereichen in % Sonstige Krustentiere Fische 0,3% 51,2% 4,2% Schalentiere 17,2% 27,1% Wasserpflanzen und Algen Quelle: Fischmagazin, Hamburg 185 mehr in China, Thailand, Indonesien und Südamerika. Die Europäische Union hält einen eher bescheidenen Anteil von 8 % der gesamten Aquakulturproduktion. Während weltweit die Cypriniden (karpfenartigen Fische) mit Abstand die meistproduziertesten sind, steht in Europa der Atlantische Lachs an erster Stelle der Erzeugerliste. Es folgen Forelle, Wolfsbarsch und Goldbrasse, Karpfen, Aal, Wels, Steinbutt und Stör. Die Betriebe in den Nationen der EU erzielten im Jahr 2000 ein Tonnage von 876.000 t Seafood. Norwegen brillierte im Jahr 2000 allein mit 420.000 t Atlantischem Lachs und 65.000 t Regenbogenforellen als number one der Aquakulturnationen außerhalb der europäischen Gemeinschaft. Eine stolze Leistung, wenn man bedenkt, dass die Produktion laut FAO 1986 lediglich ca. 50.000 t Aquakulturprodukte betrug! Ähnliche Erzeugererfolge konnten Großbritannien, Spanien, die Türkei und Polen vorweisen. Griechenland verdreifachte sogar die Fischerzeugung von 1995 bis 2001 (siehe Übersicht 2). Hier wird das Potential deutlich, mit dem der Wirtschaftszweig Aquakultur in der Lage ist, den Markt zu versorgen. In Übersicht 3 ist die europäische Erzeugerentwicklung der einzelnen Wirtschaftsfische näher beschrieben und weist, Lachs, Wolfsbarsch und Goldbrasse ungeschlagen als die Aufsteiger der vergangenen zehn Jahre aus. Übersicht 2: Fischzuchterträge (t) der wichtigsten Fischerzeugerländer Europas von 1995 bis 2001 1995 Norwegen Großbritannien Griechenland Italien Frankreich Spanien Dänemark Deutschland Türkei Polen 262 83 20 63 63 26 42 37 17 24 923 722 043 505 907 748 450 648 401 979 Gesamt 643 326 1997 350 115 28 63 61 35 38 36 32 30 796 100 786 156 156 327 250 664 097 500 791 831 1999 463 137 52 60 57 39 40 35 34 29 080 231 637 058 366 695 200 500 031 130 520 401 161 029 66 530 64 500 59 206 47 411 40 100 36 150 34 843 34 310 948 829 1 064 489 Quelle: F.E.A.P. - Federation of European Aquaculture Producers, 2002 186 2001 Übersicht 3: Die wichtigsten Fischarten Europas und die erzeugte Menge in Tonnen (t) von 1995 bis 2001 1995 Lachs Forelle Karpfen Goldbrasse Wolfsbarsch Aal 348 260 70 25 17 7 327 607 809 894 410 746 Gesamt 730 793 1997 450 299 67 34 25 8 202 433 996 684 349 293 885 957 1999 590 314 73 54 39 11 750 554 045 596 783 109 1 083 837 2001 681 334 73 70 48 10 043 458 986 088 708 134 1 218 417 Quelle: F.E.A.P. - Federation of European Aquaculture Producers, 2002 Aquakultur – zwischen Boom und Bauchlandung Gehen wir noch einmal zurück in das Land der Fjorde. Norwegen rangiert unter den Top ten der Weltrangliste sowohl im Fischfang als auch in der Aquakultur. Das skandinavische Land ist mit 90 % Exportrate das größte Fischexportland der Welt. Und dennoch, so schreibt das „Fischmagazin“ in einem Norwegenspecial „haben sich düstere Wolken über der Fischindustrie zusammengeballt“. Der Lachspreis ist seit 2001 auf einem sehr niedrigen Niveau und sackte im Juni 2003 sogar auf ein Rekordtief von umgerechnet 2,20 Euro/kg. Dieser Preis liegt ca. 25 % unter der Deckung der Produktionskosten. Der Lachsmarkt scheint gesättigt und das Produktionsniveau zu hoch, hier ist der chilenische Lachsboom nicht ganz unbeteiligt. Die Norwegische Regierung hat bereits in den Neunzigern die Subventionen der Fischindustrie zu Gunsten besserer Wirkung der marktwirtschaftlichen Instrumente beinahe komplett eingestellt. Dennoch konnte der Zusammenbruch nicht abgewandt werden. Eine zu hohe Anzahl an Produktionslizenzen, eine zu optimistische Markeinschätzung und ungenügendes Marketing sind wohl nur einige Erklärungen für das derzeitige Unwetter im Land des Lachses. Diese Beispiel, und es gibt noch andere, wie die Erzeugung von Wolfsbarsch und Goldbrassen im Mittelmeerraum, soll verdeutlichen, dass auch in kleinen Sektoren Fehler von großen Sektoren gemacht werden können, nämlich „mit Schwung“ über den tatsächlichen Bedarf hinaus zu produzieren. Norwegen wird umstrukturieren müssen und die Basis ist günstig: hohes Qualifikationsniveau der Branche, 187 gutes Management, starke Futterlobby, gesunde und leistungsstarke Bestände in guter Haltungsumwelt. Aquakultur – alter und neuer Sektor in Deutschland Gemessen an der Tonnage anderer Europäischer Staaten liegt die Fischproduktion in Deutschland mit ca. 36.000 t in 2001 an achter Stelle (siehe Tabelle 1). In der beobachteten Zeitspanne (1995 – 2001) unterlag das Produktionsvolumen in Deutschland keinen sonderlichen Schwankungen. Der Schwerpunkt der Erzeugung liegt bei den Regenbogenforellen (Onchorynchus mykiss) und Karpfen (Cyprinus carpio). Während die Regenbogenforelle erst vor 120 Jahren aus Nordamerika eingeführt wurde, zählt der Karpfen zu den ältesten traditionellen Zuchtfischen. Bereits im 11. Jahrhundert betrieben Mönche extensive Karpfenteichwirtschaft in Mitteleuropa. Derzeit arbeiten in Deutschland 1100 Betriebe im Haupterwerb und 23.000 wirtschaften im Nebenerwerb, häufig angegliedert an landwirtschaftliche Betriebe. Nach neuesten Zahlen des BMVEL erwirtschafteten die Forellenzüchter 2002 in Deutschland 24.161 t Forellen und die Karpfenzüchter 15.845 t Karpfen, 11.300 t davon als Speisekarpfen. Europäischer Aal, europäischer und afrikanischer Wels sowie Stör und Steinbutt aus Kreislaufanlagen liegen bei ca. 502 t Jahresleistung. In Sachen Fisch ist Deutschland vor allem eines: ein Importland! Laut Fisch-Informationszentrum in Hamburg (www.fischinfo.de) betrug die Eigenproduktion, die sich aus In Sachen Fisch ist Eigenanlandungen der deutschen Fischer Deutschland vor allem und der Produktion der deutschen Binneneines: ein Importland! fischerei zusammensetzt, lediglich 13 % des Gesamtaufkommens an Fisch und Fischwaren. Selbst bei Karpfen und Forelle ist die Selbstversorgung in Deutschland nicht gegeben. Das ist eine echte Herausforderung. ” ” Vom Teich zur Technik Die Ausführung der klassischen Fischzucht erfordert neben einer wasserrechtlichen Erlaubnis für die Nutzung von natürlichen Wasserressourcen in der Regel eine bauliche Genehmigung für die Errichtung von Haltungssystemen, z. B. Aushub von Teichen. Kurzum, nicht jeder, der Fischzucht betreiben möchte, kann das auch tun. Wasser stellt also die erste limitierende Größe dar. 188 Die Produktionsformen in der Aquakultur sind vielfältig in Technologie- und Faktorenintensität und können hier nur kurz erläutert werden. Grundsätzlich unterscheidet man natürliche Haltungssysteme, also Natur- (Wasserstau) und Erdteiche (Aushub) von künstlichen Haltungssystemen, wie Betonbecken und -rinnen, Folienteichen, Netzgehegen und Kunststoffbecken. Erstere weisen einen natürlichen Untergrund auf und ermöglichen dadurch die Nutzung von Naturnahrung. Künstliche Systeme können sowohl im Freiland als auch in Gebäuden installiert sein und basieren grundsätzlich auf Zufütterung. Netzgehege stellen eine Sonderform dar. Die sogenannten Netzbeutel sind an Auftriebskörpern in einen Wasserkörper eingehängt und teils am Gewässergrund verankert. Diese Haltungsform ist in ganz Europa weniger in Seen als in marinen Küstenbereichen und Offshore-Regionen zu finden und zählt zu den effektivsten Systemen für die Erzeugung von Salmoniden (Lachs, Forelle) sowie Goldbrassen und Wolfsbarsch. Die rasante Entwicklung der Produktionsraten der genannten Wirtschaftsfische verdeutlichen das Potential dieser Haltungsform. In Deutschland wird für die Fischzucht in Netzgehegen nur in Ausnahmefällen eine Genehmigung erteilt. Der technologische Fortschritt der letzten Jahre bei Futtermitteln, der Produktionstechnik und der Behandlung fischereilicher Abwässer (Feststoffentnahme) könnten eine Produktion im Gehege sowohl im Offshore-Bereich der Ostsee als auch im Binnengewässerraum vertretbar machen. Es gilt den derzeitigen Technologiestand zu prüfen und zu klären, inwieweit Fischproduktion in Gehegen an geeigneten Standorten zu realisieren ist, ohne den Gewässerkörper und das Grundwasser zu belasten. Karpfen werden in Deutschland überwiegend extensiv in Teichen erzeugt, also mit Naturnahrung ohne künstliche Zufütterung. Im Gegensatz zum Karpfen weisen Forellen einen wesentlich höheren Sauerstoffanspruch auf und benötigen demzufolge einen stärkeren Wasserdurchsatz in den Haltungseinheiten. Diese Fischart wird in Deutschland in sogenannten Durchlaufanlagen, in Erdteichen, Fließkanälen oder Rinnenanlagen gehalten, die je nach Intensität zusätzlich mit Belüftung oder sogar Reinsauerstoffeintrag versorgt werden. Hier ist Sauerstoff der produktionslimitierende Faktor. Die Zufuhr von Luftsauerstoff, bzw. sogar Reinsauerstoffinjektion ermöglicht eine effizientere Nutzung der Ressource Wasser. Intensive Fischzuchten arbeiten mit hochenergetischen, extrudierten Futtermit189 teln mit hoher Verdaulichkeit und geringem Abrieb, um die Haltungsumwelt minimal zu belasten. Die nächste Intensitätsstufe ist erreicht, wenn zusätzlich noch eine Abwasserbehandlung in Form einer Feststoffabscheidung vorgenommen wird. Diese Verfahren ermöglichen eine Teilrückführung des bereits genutzten Wasser in sogenannten Teilkreislaufanlagen. Aquakultur in Kreislaufanlagen – es geht auch fast „ohne“ . . .! Mit der Kreislauftechnik ist in der modernen Fischerzeugung das höchste Intensitätsniveau erreicht. Anlagen dieser Art sind in der Lage, unabhängig von einer natürlichen Wasserressource standortunabhängig und beinahe emissionsfrei Fisch zu produzieren. Die Systeme arbeiten mit hochpreisigen Warmwasserfischarten, die in temperierter Haltungsumgebung (20° bis 25°) als peukilotherme Organismen optimales Wachstum erzielen. Dies sind derzeit der Aal, Wels, Stör, Tilapia, Streifenbarsch sowie Steinbutt und Wolfsbarsch im marinen Bereich. Das Haltungswasser in geschlossenen Kreislaufanlagen wird sofort nach Verlassen der Becken sorgfältig mechanisch gereinigt, bevor Futterreste und Kotpartikel zerfallen und Nährstoffe freigesetzt werden. Biologische Filtersysteme übernehmen den Abbau von gelösten Stickstoffparametern mit Hilfe von aeroben stickstoffabbauenden Bakterien (Nitrifikanten), denen eine möglichst große Besiedelungsfläche angeboten wird. Nach Durchgang der Filtersysteme wird das Wasser mit ausreichend Sauerstoff für die Wiederverwendung versehen, durch UV-Licht und Ozon keimreduziert und erneut in die Becken geleitet. Der Einsatz von Frischwasser beträgt im Optimalfall 1 bis 5 % des Anlagenvolumens und dient technologisch lediglich zum Spritz- und Verdunstungswasserausgleich. Eigentlich eine ideale Lösung, gäbe es nicht den hohen Investitions- und Energieaufwand und das hohe technische Risiko dieser Anlagenform. Schwarze Zahlen können in dieser Haltungsform, optimale technologische Funktion und Management vorausgesetzt, erst nach drei bis vier Jahren erreicht werden, da die Systeme zum einen eine unproduktive Einarbeitsphase überwinden müssen, zum anderen der Fischbesatz erst einmal bis zur Marktreife gebracht werden muss. Dennoch sind die Produktionsmöglichkeiten in den geschlossenen Kreislaufanlagen vielversprechend, denn Aquakulturkandidaten kön190 nen während der gesamten Wachstumsphase unter kontrollierten Bedingungen ohne negative äußere Umwelteinflüsse ganzjährig in gleichbleibender Qualität frisch und marktnah erzeugt werden. Das technische Risiko wird in den modernen Anlagen durch eine spezielle Mess-, Steuer- und Alarmiertechnik und Computersteuerung gemindert. Letzten Endes entscheidet natürlich das Management einer derart hochmodernen Anlage über Erfolg oder Misserfolg, denn technische Überwachung hin oder her, auch hier gilt immer noch die alte Weisheit: Das Auge des Herrn mästet das Vieh. Aquakultur in den 80igern: Bullen raus – Aale rein In den 80iger Jahren zogen deutsche und internationale Ausrüster durch die Lande und priesen Module für unter anderem Aalmast, die problemlos in vorhandenen Altgebäuden installiert das rasche Geld brächten. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße. Mehr als 90 % dieser Anlagen scheiterten in kürzester Zeit und die zukunftsorientierten landwirtschaftlichen Investoren verloren ihren Kapitaleinsatz und oft auch ihre Risikobereitschaft. Es gab viele Ursachen für das Fehlschlagen dieser Betriebsform. Zunächst erwiesen sich die Anlagen als technisch nicht ausgereift und havarieanfällig, die angegebenen Produktionsdaten deckten sich nicht mit den tatsächlichen und das Auge des Landwirtes, der sich noch nie mit Fischzucht befasst hat, mästet eben noch lange keinen Aal. Diese verfrühte und fehl platzierte Vermarktung von geschlossenen Kreislaufanlagen hat dem Ruf der Aquakultur in Deutschland sehr geschadet. Doch nicht nur die Investoren von damals haben dazugelernt, auch die Ausrüster haben sich intensiv mit der Weiterentwicklung der Technologie befasst. Derzeit arbeiten 28 Anlagen in Deutschland mit unterschiedlichem Produktionsvolumen. Die derzeit modernste geschlossene Kreislaufanlage ist 2003 in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) in Betrieb genommen worden und ist auf 300 t Jahresleistung ausgelegt. Erzeugt wird europäischer Aal (Anguilla Anguilla). Zur Überbrückung der vergleichsweise langen Abwachsperiode des Aals werden jetzt bereits schnellwachsende Streifenbarsche (Morone ssp.) abgefischt. Eine weitere vielversprechende Anlage erzeugt in Büsum (Schleswig-Holstein), Steinbutt (Scophthalmus maxima) und Wolfsbarsch (Dicentrachus labrax). Dem Standort entsprechend handelt es sich hier um eine marine, also mit Seewasser betriebene, Kreislaufanlage. 191 Zu nennen ist auch die Ahrenhorster Edelfisch in Badbergen (Niedersachsen) eine Kreislaufanlage für europäische Welse (Silurus glanis). Betriebsleiter Hermann Otto-Lübker hat in den 80er Jahren auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb noch Milchwirtschaft, Schweinezucht und Ackerbau betrieben. Seit 1992 arbeitet er mit der Kreislauftechnik und ist einer von denen, die Lehrgeld bezahlt und dennoch weitergemacht haben. Heute beherrscht er sowohl die Vermehrung als auch die Aufzucht sowie die Verarbeitung und Vermarktung des Europäischen Welses gemeinsam mit seiner Frau. Aquakultur und Landwirtschaft - so anders und doch so gleich Die Karpfen- und Forellenzucht hat in Deutschland eine ebenso traditionelle Anbindung, wie die klassischen Sektoren Rind, Schwein und Geflügel. Gewirtschaftet wird überwiegend in Familienbetrieben, deren gemeinsamer Arbeitseinsatz oft über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Fischzucht wird sowohl soziologisch also auch politisch und administrativ der Landwirtschaft zugeordnet und auch im Umgang mit dem Verbraucher sitzen die Fischzüchter mit den Erzeugern anderer landwirtschaftlicher Produkte grundsätzlich in einem Boot. Deutliche Unterschiede zwischen Fischzucht einerseits und Rind-, Schwein- und Geflügelzucht andererseits liegen in der Produktionsweise und den züchterischen Aspekten. So hat sich der Fischerzeuger, unabhängig von der Haltungsform, nicht nur mit dem Fisch selbst zu befassen, sondern ganz stark auch mit der Haltungsumgebung Wasser. Fische sind wechselwarm und Wachstum ist an Wärme gebunden. Warmes Wasser hat nun die physikalische Eigenschaft, weniger Sauerstoff binden zu können als kaltes Wasser. Da Sauerstoff der limitierende Produktionsfaktor ist und jede Fischart einen eigenen Sauerstoffanspruch für optimales Wachstums aufweist, ist der Fischzüchter herausgefordert, die Haltungsbedingungen ganzjährig gleichbleibend günstig einzustellen. Jede Futtergabe, die über den Bedarf des Bestandes hinausgeht, belastet unweigerlich und umgehend den Wasserkörper, zehrt Sauerstoff und setzt ungewollt Nährstoffe im Wasser frei. Im Vergleich zu Rind, Schwein und Geflügel befindet sich der Fisch, mal abgesehen vom Karpfen, auf einem ganz anderen Domestikationsniveau. Wichtige Wirtschaftsfische, wie der europäische Aal, die bereits überwiegend aus Aquakultur stammen, sind noch nicht einmal künstlich zu reproduzieren, obwohl Züchter und Wissen192 schaftler weltweit fieberhaft daran arbeiten. Der Bestand basiert komplett auf Windfängen, in diesem Fall Glasaalen, dem Jugendstadium der Aale, die an den Flussmündungen gefangen werden. Die Reproduktion und Jungfischaufzucht von Wolfsbarsch und Goldbrasse wurde erst Ende der achtziger Jahre praxisfähig. Derzeit befassen sich Züchter intensiv mit dem Kabeljau. Abnehmende und nicht abschätzbare Fangerträge eröffnen einen neuen Markt für Kabeljau aus kontrollierter Aufzucht in Aquakulturen. Der Durchbruch für die erfolgreiche Setzlingsaufzucht scheint erreicht, schreibt das „Fischmagazin“. In Trömso (Norwegen) wird für 5 Mio. Euro eine Kreislaufanlage für eine geplante Kabeljausetzlingsproduktion von 10 Mio. 2-g Fischen errichtet. Es stellt sich die Frage, kommt der Farmkabeljau und wird er ausreichend bezahlt? Fischzüchter haben einige Vorteile gegenüber den Berufskollegen aus dem Rinder- und Schweinesektor. Aufgrund der äußeren Befruchtung kann der komplette Zeitraum vom Ei bis zum marktfähigen Produkt kontrolliert werden. Die Leistungsmerkmale weisen überwiegend hohe genetische Variabilitäten auf und ermöglichen schnellen Zuchtfortschnitt mit einfachen Selektionsprogrammen. Mehr Schwierigkeiten haben die Fischzüchter mit der Standardisierung der Haltungsumgebung in vergleichenden Untersuchungen. Weniger Schwierigkeiten hingegen hat der Fischzüchter mit dem Schlagwort Massentierhaltung, da sich viele Fischarten auch unter natürlichen Bedingungen eng beieinander aufstellen und „im Schwarm stehen“. Höhere Besatzdichten sprechen demzufolge nicht per se gegen artgerechte Haltung, optimale Sauerstoffversorgung vorausgesetzt. Aquakultur – und die neue Lust auf Fisch Fisch kommt an! Obwohl die Deutschen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 14 kg Fisch und Fischwaren in 2002 unter dem europäischen Durchschnitt von 23 kg liegen, lässt sich ein positiver Trend im Fischverzehr verbuchen. Laut Fisch-Informationsdienst (FIZ) in Hamburg wird sich dieser Trend in 2003 fortsetzen. Sowohl der Anteil der Fisch konsumierenden privaten Haushalte, als auch die Einkaufshäufigkeit nimmt zu. Gekauft wird überwieFisch kommt an! Es gibt gend Tiefkühlfisch (32 %) sowie Konsereinen positiven Trend ven und Marinaden (29 %). Frischfisch im Fischverzehr. hingegen ist nur mit einem Anteil von ” 193 ” Übersicht 4: Die beliebtesten Fischprodukte im Jahr 2002 Angaben in % Sonstige Fischerzeugnisse Räucherfisch Fischsalate 3% 6% 7% Krebs- und Weichtiere 11% Frischfisch 12% 1% 1% 11% Makrelen Sardinen Thunfisch 16% Hering Tiefkühlfisch: 32% Konserven und Marinaden: 29% Quelle: Fisch-Informationsdienst FIZ, Hamburg 12 % vertreten (siehe Übersicht 4). Spitzenreiter beim Verbraucher ist mit Abstand der Alaska-Seelachs gefolgt von Hering, Thunfisch, Lachs und Seehecht. Wie in so vielen anderen Bereichen des Lebensmittelmarktes ist der Discounter auf dem Vormarsch. Während im Jahr 2000 nach Angaben des FIZ 40 % der konsumierten Fischwaren im Discounter gekauft wurden, waren es 2002 schon 45 %, gefolgt von den Supermärkten mit 36 %. Der Fischladen um die Ecke scheint mit 7 % Anteil, mal abgesehen vom Frischfischvertrieb, an Bedeutung zu verlieren. Der Trend geht zur Tiefkühlware, nicht zuletzt weil die Kenntnis für die Zubereitung von Frischfisch kaum noch vorhanden ist und die Zubereitungszeit sich nicht mit dem Haushaltsplan vereinigen lässt. Bevorzugt werden schnell verfügbare Produkte. Besonders im Kommen ist derzeit „Fisch auf die Hand“ als Fingerfood im Brötchen oder mit ausgefeilten asiatischen Saucenkombinationen. Die Liste der positiven Argumente für den Fischgenuss ist lang und reicht über Herzinfarktprophylaxe, Depressionsvorbeuge und Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit. Doch Fischkonsum als Therapie reicht als Marketingstrategie nicht aus. Noch immer hält sich in den Köpfen der meisten Verbraucher, dass, was gesund ist, nicht notwendig auch Genuss garantiert. 194 Fisch passt in unsere Zeit und in jedes Verbrauchersegment. Es ist eine echte Herausforderung für den Bereich Marketing und Werbung, den Fisch mit allen seinen Vorzügen auf den Teller oder auch in die Hände der Verbraucher zu bringen. Ebenso ist es eine Herausforderung an die Produzenten und den Handel, dem Verbraucher seine Verunsicherungen gegenüber Herkunft, Produktionsweise und Verarbeitung zu nehmen. Dies wird klassischer Weise von Bio-Labeln übernommen. Oft eine Erschwernis für die konventionellen Fischerzeuger, da die Hervorhebung der Bioprodukte gleichzeitig eine Diskreditierung der Mehrheit aller anderen Produkte bedeutet, die nicht das Bio-Label tragen – und dennoch von hoher Qualität sind. Aquakultur – und ein Blick nach vorne Keine Frage, Aquakultur hat Zukunft und wird sich als Wirtschaftssektor stark entwickeln. Fisch und Fischprodukte werden nachgefragt und die natürlichen Ressourcen sind nicht ausreichend, um den Markt abzudecken. Die Frage ist also kaum, wird Aquakultur expandieren, sondern eher, wo wird die Aquakultur expandieren. Viele Themen stehen an, die nicht nur die Aquakultur beschäftigen, sondern auch für die gesamte Landwirtschaft zu diskutieren und umzusetzten sind: Qualitätssicherung , neue Verbraucheransprüche, Globalisierung und Osterweiterung, Nachhaltigkeit und die Forderung nach stabilen Rahmenbedingungen von Seiten der Politik. Auch die Europäische Gemeinschaft setzt auf die Weiterentwicklung der Aquakultur und erarbeitete ein Strategiepapier für die nachhaltige Entwicklung der Aquakultur unter anderem mit dem Ziel, neue Arbeitsplätze zu schaffen (Herausgabe September 2002). Im Strategiepapier ist das Ziel beschrieben, in den nächsten fünf Jahren 8.000 bis 10.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Ansätze sind umfassend und reichen von der Bildungsförderung, Forschung, Marktentwicklung, Wettbewerb geeigneter Standorte, Verbrauchervertrauen und Lebensmittelsicherheit, Tierschutz und Umweltverträglichkeit sowie die Sicherheit der Aquakulturerzeugnisse mit dem Ziel die Aquakulturproduktion der Europäischen Gemeinschaft zu steigern. Für die Förderung der Aquakultur stellt die EU sogenannte FIAF-Mittel bereit – als Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei. 195 In Deutschland sollte zunächst das Ziel gesteckt werden, einen Selbstversorgungsstatus zu erlangen, dies gilt vor allem für Forellen, Karpfen, Aal, Wels und Stör, aber auch für andere Wirtschaftsfische. Wie kann sich nun die Aquakultur in Deutschland entwickeln, um aus dem Importlandstatus herauszukommen und um zumindest einen Teil der Arbeitplätze zu schaffen, die von der EU im Strategiepapier angekündigt werden? Es gibt in Deutschland zur Zeit nur zwei wesentliche Richtungen zu wirtschaften. Zum einen in vorhandenen Betrieben, die eine wasserrechtliche Erlaubnis haben, durch Intensivierung die Produktion zu erhöhen, also den Faktor Wasser besser auszunutzen, zum anderen hochpreisige Aquakulturkandidaten in standortunabhängigen Kreislaufanlagen zu erzeugen – ein Mittelweg ist derzeit nicht ausgewiesen. Der Ausbau von Kreislaufanlagen ist sicher angezeigt, aber auch die Neuauflage bekannter Verfahren mit verbesserter Technologie ist denkbar. Hier liegt es nahe, z. B. moderne Gehegeanlagen im Offshore-Bereich der Ostsee oder im Binnengewässerbereich unter streng ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten auf Eignung zu prüfen. Vorhandene Wasserkörper nutzen, ohne zu belasten. Die Erprobung neuer Technologien könnte an geeigneten Standorten Potential schaffen für die Erzeugung geeigneter Aquakulturkandidaten und – zurück zum Strategiepapier – für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Steigerung der Fischerzeugung sorgen. Ohne Forschung kein Fortschritt: Die Forschung in der Aquakultur muss angeregt werden und interdisziplinär ausgelegt sein (Technologie/Biologie) – die marine Aquakulturtechnologie hat hier bereits gute Ansätze gezeigt. Ohne Praxis keine Prüfung: Die akademische und berufliche Ausbildung sollte eine stärkere Ausrichtung auf Intensivtechnologien im Praxiseinsatz erhalten, dies gilt für Kreislauftechnologie, aber auch für intensive Belüftungs- und Reinsauerstoffsystem, sowie Abwasserfiltereinrichtungen. Doch zunächst ist es von besonderer Bedeutung, dem Begriff Aquakultur eine Bedeutung zu geben und mit Inhalt zu versehen, und zwar in den Köpfen der Verbraucher. Aufgrund einer EU Verordnung des Rates über die gemeinsame Marktorganisation müssen beim Verkauf von Fisch und Fischwaren seit dem 1. Januar 2002 zusätzliche Produktinformationen auf den Etiketten ausgewiesen sein über Fanggebiet, Produktionsmethoden und Handelsnamen. Eine wirkungsvolle Maßnahme für Produkttransparenz beim Verbraucher. Der Ver196 braucher sieht also als Produktionsmethode „in Aquakultur erzeugt“ und weiß kaum, was sich dahinter verbirgt. Ein guter Nährboden für Negativschlagzeilen, die einmal durch die Presse gehend, die ganze Branche schädigen kann. Und das Interesse an Aquakultur ist groß! Die DLG hat sich erstmals auf der EuroTier 2002 in Hannover des Themas Aquakultur angenommen und den Sektor als Teil der landwirtschaftlichen Tierhaltung integriert. Aus dem Wissen heraus, dass Aquakultur mit Information und Beratung präsentiert werden muss, entstand neben dem Ausstellungsbereich, mit namhaften Ausstellern aus der Branche, ein Beratungscenter für individuellen Austausch mit neutralen Institutionen und ein ausstellungsbegleitendes „Forum Aquakultur“ mit mehr als 40 Referenten in fünf Themenblöcken. Es konnte viel bewegt und angeregt werden auf der internationalen Plattform und der Zulauf war ungeahnt groß. Die Kombination von Ausstellung, Information mit individueller Beratung fand sowohl bei Züchtern als auch bei Neueinsteigern und Investoren starken Zuspruch und so wird es ein Wiedersehen geben mit der Aquakultur auf der EuroTier 2004 in Hannover. Das Thema Fischzucht ist in der DLG nicht neu, sondern kann mit dem, auf Praktikern basierenden, Fachausschuss für Fischzucht und haltung auf eine lange, arbeitsreiche Geschichte zurückblicken. Die neutrale Basis, die Einbeziehung von Praktikern und Experten aus dem ganzen Bundesgebiet und ein überschaubarer Kreis mit nur sech- Das „Forum Aquakultur“ auf der EuroTier 2002 fand großen Anklang. 197 zehn Mitgliedern bedingt eine produktive, impulsstarke Arbeitsplattform für die Erarbeitung von Themen und Problemlösungen für die Zukunft. Aktuell stehen in diesem Gremium unter anderem die Erarbeitung von Produktionsrichtlinien für die Forellenzucht auf der Tagesordnung. Die starken DLG-Segmente Ausstellungen, fachliche Ausschussarbeit, „Prüfen und Prämieren“ von Produkt und Technologie mit dem entsprechendem Bodenschluss mit der Praxis werden ihren Beitrag leisten für die Entwicklung der Aquakultur. Die Entwicklung der Aquakultur bedarf geeigneter Maßnahmen: ● Gezielte Marketingkampagnen und geeignete Werbemittel müssen neue Märkte und Verbrauchersegmente sichern und neu erschließen – Single-Haushalte, Familien, fish for kids usw. ● Aufstellung von Produktionsrichtlinien sowie der Aufbau von Qualitätssicherungssystemen für eine transparente Erzeugung. ● Der Verbraucher muss einbezogen werden, die Produktionsweise kennen lernen, sie als tiergerecht empfinden und von der Qualität des Produktes überzeugt sein. Das gilt für alle Haltungssysteme, egal ob Netzgehege, Fliesskanal, Teich- oder Kreislaufanlage. ● Verbraucherverunsicherung hinsichtlich Produktqualität, Haltungsverfahren und Tierschutz sind ernst zu nehmen und sorgfältig aufzuklären und nicht zu belächeln oder zu ignorieren. ● Nicht das produzieren, was sich produzieren lässt sondern vielmehr das, was der Konsument auf nachfragt – d. h. Marktanalysen erstellen. ● Förderung neuer Technologien und Intensivierungsmaßnahmen, Erprobung neuer Aquakulturkandidaten und Sicherstellung der Reproduktion und Aufzucht. Fisch ist ein phantastisches Produkt – unübertroffen in seiner Vielfältigkeit, der ernährungsphysiologischen Bedeutung, der Veredelbarkeit und der Platzierungsmöglichkeit auf dem Markt von fingerfood zur Haute Cuisine. Die Aquakultur ist auf einem guten Weg. Die Schaffung von gesellschaftlicher Akzeptanz von Produkt und Produktionsweise durch Information und Beratung, sowie markt- und verbraucherorientiertes Handeln sind die Kräfte, die die Aquakultur vorantreiben werden. Der Konsument muss dem Fisch aus Aquakultur hundertprozentig vertrauen können. Denn für ein Stück Lust auf Genuss ist der Verbraucher auch im Discount-Zeitalter bereit, Geld auszugeben! 198 Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Buch: Das neue große Europa Perspektiven für die Agrarwirtschaft Preis incl. gesetzl. MwSt.: EUR 25,00 DLG Mitglieder: EUR 19,00 Bestellbar unter www.DLG-Verlag.de Bibliografische Daten: 224 Seiten. Zahlreiche Grafiken und Tabellen. Das Jahr 2004 wird durch die EU-Erweiterung ein historisches Jahr. Der neue größere Markt wird neue Herausforderungen und auch neue Chancen bringen. Mit welchen Konzepten und Maßnahmen werden sich Landwirte und Unternehmen der Agrarwirtschaft auf das neue größere Europa ausrichten? Welche Weichenstellungen werden sie vornehmen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und damit Zukunftsfähigkeit zu bessern? Wie werden die Entwicklungen in Deutschland sowie in anderen Ländern West-, Mittel- und Osteuropas eingeschätzt? Welche Trends zeichnen sich ab? Der vorliegende Band enthält bemerkenswerte Einschätzungen und Beispiele sowie Analysen für erfolgreiches Unternehmertum in der Land- und Ernährungswirtschaft im neuen, großen Europa. Aufschlussreich sind auch die Ergebnisse von Befragungen führender Landwirte in Deutschland sowie in West-, Mittel- und Osteuropa, wie sie ihre Zukunftsfähigkeit in den kommenden zehn Jahren sichern wollen. In einem weiteren Kapitel wird zudem der Frage nachgegangen, ob zur Neuausrichtung auf das größere Europa neue Verbünde benötigt werden. Das Buch stellt eine breite Analyse über die Situation der Land- und Agrarwirtschaft zu Beginn des neuen größeren Europas dar und gibt einen Ausblick, wie führende Betriebe in Deutschland und in den Nachbarländern sich auf die neuen Anforderungen einrichten. Es ist damit eine wertvolle Orientierungshilfe für Praktiker wie auch für die Verantwortlichen in der Agrarwirtschaft, in Beratung, Politik, Verwaltung und Wissenschaft. Wer in diesem neuen größeren Markt bestehen will, für den sind die Analysen, Trends und Folgerungen unerlässlich. Inhaltsverzeichnis folgende Seiten: Inhaltsverzeichnis Ein Wort zuvor 7 Philip Freiherr von dem Bussche I Das neue große Europa Politische und ökonomische Realität sowie Perspektiven 11 Prof. Dr. Norbert Walter, Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main Agrarstandort Deutschland – Chancen, Risiken, Visionen 2015 23 Philip Freiherr von dem Bussche, DLG, Frankfurt am Main II Das neue große Europa – Wie sehen es Landwirte . . . . . . in Deutschland? 37 Hans-Georg Burger, DLG, Frankfurt am Main Dr. Karl-J. Eggers, Marketing-Beratung Dr. Eggers, Lambrecht . . . in Frankreich? 53 Dr. Jochen Köckler, DLG, Frankfurt am Main Burkhard Kleffmann, Kleffmann & Partner, Lüdinghausen Hans-Georg Burger, DLG, Frankfurt am Main . . . in Mittel- und Osteuropa? 65 Dr. Jochen Köckler, DLG, Frankfurt am Main Burkhard Kleffmann, Kleffmann & Partner, Lüdinghausen Blanka Jurovicova, Kleffmann & Partner, Bratislava III Wie positionieren sich Industrie-Unternehmen für das neue Europa? Perspektiven für Ernährungswirtschaft und Handel 79 Michael Schellenberger, Lebensmittelzeitung, Frankfurt am Main Ernährungs-Industrie: Unternehmerische Strategien Dr. Karl-Heinz Engel, Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH, Thalfang 83 Perspektiven eines Züchterhauses 95 Dr. Christopher Ahrens, KWS Saat AG, Einbeck IV Wie positionieren sich Landwirte und AgrarUnternehmen für das neue Europa? Strategien von Landwirten 105 Dr. Harald Isermeyer, Landwirt, Eickhorst Folgen für Lohnunternehmen 119 Prof. Dr. Volker Petersen, Uni Halle Strategische Betriebsentwicklung – Erfahrungen und Visionen 129 Felix von Hertell, Betriebswirtschaftliches Büro Göttingen Meinungen aus den Niederlanden, Großbritannien und Polen 139 Dr. Detlev Möller, DLG, Frankfurt am Main Eine neue Qualität: Jung-Unternehmerinnen! 151 Elfriede Hillejan, SHR Ges. für Unternehmensentwicklung, Velen Bente Jacobsen, Agra Europe Analysen, Bonn Als Schweinehalter im größeren Europa weiter wettbewerbsfähig? 159 Dr. Jochen Köckler und Dr. Martin Ziron, DLG, Frankfurt am Main Milchviehhalter: Maßnahmen auf aktuelle Herausforderungen 177 Leo Siebers, Landwirt, Kleve-Rindern Aquakultur – ein neues Segment mit Zukunft? 185 Dr. Birgit Schmidt-Puckhaber, DLG, Frankfurt am Main V Brauchen wir neue Verbünde? Neuausrichtung der deutschen Agrarwirtschaft 201 Manfred Nüssel, DRV, Bonn Zukunftslandwirte im 21. Jahrhundert in Europa – Netzwerke führender Praktiker Dr. Reinhard Grandke, DLG, Frankfurt am Main 213