Museum Neukölln
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Museum Neukölln Jahresbericht 2004 /2005 Inhaltsverzeichnis Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania Die Ausstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Die Rauminstallation Tasmania . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Das Ausstellungsteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Der Katalog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Kabinengeschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Aus dem Besucherbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Sonderausstellung Europäisches Gemeinschaftsprojekt „Born in Europe“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 „Born in Europe – New Identities“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Das Ausstellungsteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Der Katalog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Rede zur Eröffnung, Udo Gößwald, Projektdirektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Rede zur Eröffnung, Dr. Hans-Martin Hinz, Präsident ICOM-Deutschland und ICOM-Europe . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Aus dem Besucherbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Bildercollage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Museumspädagogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Jahresbericht der Museumslehrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Improvisationstheater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Schülerworkshop Denkmaltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Pro memoria – 2. Internationale Woche der Menschenrechte in Neukölln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Begleitveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Zur Ausstellung „Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Zur Ausstellung „Born in Europe – New Identities“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Besucherstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Umbenennung des Heimatmuseums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Praktika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Volontariat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Sammlungstätigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Archiv und Sammlung: Bestand/Erwerb 2004 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Editorial In der Konzeption für das Heimatmuseum Neukölln aus dem Jahr 1984 habe ich dem Bezirksamt Neukölln empfohlen, den Namen des Museums zu ändern und auf den eher rückwärtsgewandten Begriff „Heimatmuseum“ zu verzichten. Ich war damals schon der Überzeugung, dass nicht etwa der Begriff „Heimat“ eine überflüssige Kategorie für den öffentlichen Diskurs sei, sondern die Wortverbindung „Heimat“ und „Museum“ für viele Besuchergruppen eher abschreckend wirkt. Zwanzig Jahre später ist dieser Akt vollzogen. Das Museum heißt seit dem 15. Juni 2004 mit Beschluss des Bezirksamtes „Museum Neukölln“ und ich muss bekennen, dass ich das mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen habe. Wir können in Anspielung auf den Namenswechsel von Bewag zu Vattenfall mit noch größerer Sicherheit sagen: Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut. Unser Museum behält seinen Kurs, ein experimentierfreudiges, innovatives Museum zu sein, das unter intensiver Einbeziehung der Neuköllner Bevölkerung arbeitet. Wir wollen das Museum bleiben, das immer für Überraschungen gut ist, das konzeptionell und gestalterisch Neuland betritt. Dabei wollen wir die Besucher mitnehmen, ihre Neugierde wecken und mit Ihnen auf Entdeckungstouren in die Geschichte und Gegenwart der in Neukölln lebenden Menschen gehen. In der Jahresausstellung 2004/2005 war unser Thema der Sport mit einem besonderen Schwerpunkt auf den Fußball. Wo schon die Sportschau manchmal die Familie spaltet, war das Echo auf die Ausstellung kontrovers. Ja, vielleicht war der Fußball übergewichtet und es sind dabei andere Sportarten in der Ausstellung zu kurz gekommen. Vielleicht ging hier die Freude am Fußball auch Mal mit dem Museumsdirektor durch. Dennoch gab es viel positive Resonanz und der sehr gut recherchierte Katalog zur Sportgeschichte hat sicherlich einige wieder versöhnt. Die Besucherzahlen für die Jahresaustellung waren etwas rückläufig. Wir sind trotzdem zufrieden, vor allem weil die Fußballfans, die sonst eher nicht ins Museum gehen, oft zum ersten Mal den Weg in unser Museum gefunden haben. Mit dem Projekt „Born in Europe“ war das Museum Neukölln vom 21. August bis zum 17. Oktober 2004 zu Gast im Martin-Gropius-Bau. Wir sind stolz darauf, dass wir die Ausstellung wegen der überregionalen Bedeutung des Themas Migration und kulturelle Identitäten in Europa in diesem bedeutenden zentralen Haus präsentieren konnten. So wurde es möglich, den Mikrokosmos Neukölln auf einer großen Bühne zu zeigen. Die Lebenswege der Schüler und Familien einer 11. Klasse der Albert-Einstein-Europaschule in Neukölln, die Junioren Fußballmannschaft von Tasmania Gropiusstadt e.V. und einige junge Neuköllner Migrantenfamilien, die in Berlin ein Kind zur Welt gebracht haben, standen stellvertretend für eine sich verändernde großstädtische Bevölkerung, die europäischer und internationaler zugleich wird. Mit einem umfangreichen Begleitprogramm hat das Museum die Themen der Ausstellungen wieder vertieft und neue Akzente gesetzt. Dank gilt zunächst den Sportbegeisterten im Bezirk, die uns viele Leihgaben zur Verfügung gestellt haben, dann den europäischen Partnermuseen, die „Born in Europe“ möglich gemacht haben sowie natürlich dem Fonds „Kultur 2000“ der EU, durch den das Projekt finanziert werden konnte. Ohne die Unterstützung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die durch Beschäftigungsprogramme des Arbeitsamts Süd an unserem Haus in zusätzlichen Arbeitsfeldern mitwirkten, wäre vieles nicht möglich gewesen. Auch dafür möchte ich danken. Ein großer Dank geht auch an unsere Volontärin Kirstin Grunert, an die Praktikanten Malte Holler und Sarah Diehl und die Kuratoren Barbara Hoffmann und Markus Steffens. Nicht zuletzt danke ich den Kolleginnen und Kollegen der Verwaltungen im Kulturamt, der Abteilung Bildung, Schule und Kultur sowie der Service Einheit Hochbau für ihre kontinuierliche und verlässliche Unterstützung der ehrgeizigen Projekte des Museums Neukölln. Meinen festen Mitarbeitern im Haus, Dr. Monika Bönisch, Bärbel Ruben und Andreas Ernst danke ich zuletzt, dafür besonders herzlich, weil sie die tragenden Säulen des Museums Neukölln sind, ohne die unser Haus seine Aufgaben nicht erfüllen könnte. Udo Gößwald Museumsleiter 3 Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania Die Ausstellung 8. Mai 2004 bis 2. April 2005 Die allgegenwärtige Präsenz des Sports, die sich auch in der Ausrufung des Jahres 2004 zum Internationalen Jahr der Erziehung durch Sport niederschlug, sowie das Zusammentreffen wichtiger Jubiläen (Wunder von Bern 1954, Sieg der BRD bei der Fußball-WM 1974) und nicht zuletzt die Olympischen Spiele und die Paralympics in Athen waren Inspiration für unsere lokalgeschichtliche Untersuchung. Passgenau zur Fußball-Europameisterschaft 2004 eröffneten wir unsere Ausstellung. Themenraum Sport(ler)geschichten Jahnbüste und Turnerpferd 4 Sport und Sportvereine haben im traditionellen Arbeiterbezirk Neukölln eine lange Geschichte und für das Zusammenleben der Menschen hier seit jeher eine wichtige Rolle gespielt. Es war uns jedoch wichtig, nicht nur die Neuköllner Sportgeschichte zu beschreiben, sondern auch das aktuelle Sportleben mit seinen breit gefächerten und interkulturellen Angeboten im Bezirk kritisch zu würdigen. Den Sport in Neukölln in seiner ganzen Bandbreite zu zeigen, war unmöglich, denn schließlich sind im Bezirk ca. 130 Vereine in nahezu allen Sportdisziplinen aktiv. Das Betreten des Museumsfoyers ließ keine Zweifel aufkommen, welche Sportart die größte Popularität in weiten Teilen der Bevölkerung aufweist, der Fußball. Den Besucher erwartete im Foyer des Museums die Porträtgalerie von 11 Spielern der A-Jugend von TasmaniaGropiusstadt 73 e.V. und ihrem Trainer Mario Reichel. Die Fotoserie von Denise Vernillo stimmte bereits auf die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart einer Neuköllner Fußballmannschaft ein, deren Junioren in der Bundesliga Nord-Nordost spielen. Die Fotografien bildeten eine thematische Klammer zu einer großräumigen Installation, die das Fußballspiel zum wichtigsten Thema der Ausstellung machte. Von dieser Klammer umschlossen, wurden im ersten Themenraum andere „Neuköllner“ Sportarten und ihre Akteure vorgestellt. Der Raum war in drei Komplexe gegliedert: Sportgeschichte (Turnvater Jahn und die Hasenheide, Olympische Spiele 1936 und der Athlet Rudolf Levy, Arbeitersport und Sportlerpersönlichkeiten, die Neuköllner Sportgeschichte verkörpern, wie Werner Seelenbinder); Objektgeschichten des Neuköllner Sports sowie aktuelles Sportgeschehen (repräsentiert durch die Beispiele: Behindertensport, Schulsport und Mädchenfußball). Im zweiten Ausstellungsraum (Rauminstallation Tasmania) und damit dem Zentrum der Ausstellung lief mittels einer großen Doppelprojektion ein sechsminütiger Film über die Ziele und Träume der Tasmanen-Juniorenmannschaft und ihrem Hoffnungsträger Aleksandar Marianovic. Die bewusste Fokussierung auf die Fußballthematik war einerseits eine Referenz an die Leistung dieser Mannschaft und andererseits ein Angebot zum Nachdenken über die weltweit am meisten beachtete Sportart, die für viele Erdenbürger schönste Nebensache der Welt ist. Zugänge zum Thema Fußball vermittelten auch historische Filmaufnahmen, gefilmte Zeitzeugeninterviews, Pokale, Urkunden und die Simulation einer Spielerkabine. Ausstellungsbilder Vernissage Schulsport und Mädchenfußball Markus Steffens und Rosl Persson Hans-Günther Becker und Frau Vernissage Werner Seelenbinder Fitnessgerät Vernissage 5 Die Rauminstallation Tasmania Eine Media-Installation erzählt vom Fußball in Neukölln, von seiner Geschichte und Gegenwart. Das Spiel als Ritual und der Mythos einer Mannschaft stehen dabei thematisch im Mittelpunkt. Der Film fokussiert eine Mannschaft: die A-Jugend des SV Tasmania-Gropiusstadt 73 e.V. und innerhalb dieser Mannschaft einen Spieler: Alex. Weitere Darsteller kommentieren das Spielgeschehen, Archivmaterial aus der Geschichte der Tasmanen und ein Porträt der heutigen Spieler ergänzen die Show. Sport – zumal wenn er mit dem Attribut des „großen“ Sports daherkommt – ist die Geschichte der Sieger, der Idole und der Identifikation mit ihnen. Und genauso ist Sport die Geschichte der Verlierer, des tragischen Scheiterns und der verpassten Chancen. Auch Neukölln hat seinen Platz in dieser Geschichte – Tasmania. Die Bilanz dieses Neuköllner Vereins in der Fußballbundesliga der Saison 1965/66 ist so legendär wie ernüchternd: zwei Siege, vier Unentschieden, achtundzwanzig Niederlagen. Schlechteste Elf aller Zeiten. Ein Rekord für die Fußballannalen! Was aber steht hinter Tasmania? Dieser Frage geht eine Rauminstallation nach. Denn Tasmania ist auch die Geschichte von fünf Rixdorfer Schülern, die 1900 im Hinterhof einen Fußballverein gründeten. Und weil sie so fasziniert waren von den Erzählungen einiger Matrosen, die von einer Reise nach Tasmanien berichteten, nannten sie ihren Verein nach dieser Insel südlich von Australien. „Tasmania“ ist ebenso die Geschichte heutiger Jugendlicher, die in der A-Jugend von Tasmania-Gropiusstadt gegen die Nachwuchsmannschaften der „großen“ Bundesligisten spielen: gegen den Hamburger SV, Werder Bremen, Hertha BSC, Hannover 96 oder den VFL Wolfsburg. Auf unterschiedlichen medialen Ebenen werden diese zeitlich weit auseinanderliegenden Ereignisse miteinander verknüpft. Ein historischer Bereich beschäftigt sich mit der Geschichte des Vereins von den Anfängen bis in die 60er Jahre. Wertvolle Originale, wie der Pokal zur ersten Meisterschaft 1907/08 sind ebenso zu sehen, wie das Trikot der Berliner Meistermannschaft aus den späten 50er Jahren. Auf einem Monitor laufen Spielberichte der Wochenschauen aus den 50er und 60er Jahren, auf einem zweiten kommen Zeitzeugen – Spieler wie Fans der „Alt-Tasmanen“ zu Wort. Davon räumlich getrennt verknüpft ein Film auf zwei simultan bespielten Leinwänden historische Bilder und Interviews mit einem Porträt der heutigen A-Jugend, ihren Spielern und deren Hoffnungen. 6 Markus Steffens, Kurator der Ausstellung Aleksandar Marjanovic Oktawian Torchiala Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania (Neukölln is Moving – From Jahn, the Father of Gymnastics, to Tasmania) The Exhibition May 8, 2004 - April 2, 2005 It was not possible to show sports in Neukölln in its entire spectrum, because there are approximately 130 associations within the district, which are active in nearly every possible sports discipline. Entering the museum foyer left no doubt about which sport boasts the greatest popularity among a vast segment of the population: soccer. In the foyer of the museum, a portrait gallery of 11 players awaited the visitor depicting the junior A-team of the Tasmania-Gropiusstadt 73 e.V. and their trainer Mario Reichel. The photo series by Denise Vernillo immediately set the mood for the confrontation with both the history and present of a Neukölln soccer team, whose junior team members play in the North-Northeast Division of the German Soccer League. The first room was divided into three complexes: The History of Sports (“Turnvater” Jahn, known as the father of gymnastics, and his utilization of a local park called the Hasenheide; the 1936 Olympic Games and the athlete Rudolf Levy; workers’ sports and sports personalities, who embody sports history in Neukölln, such as Werner Seelenbinder); The Histories of Sports Objects in Neukölln, as well as Current Events in Sports (represented by the following examples: sports for the handicapped, sports in schools, and girls soccer). Ercan Dogan The all-pervasive presence of sports, which was also underscored by the proclamation of the year 2004 to the International Year of Sport and Physical Education, as well as the concurrence of important anniversaries (“Das Wunder von Bern” in 1954, and Germany’s 1974 victory in World Cup Soccer), and finally, the Olympic Games and the Paralympic Games in Athens, each provided an inspiration to our investigation of local sports history. Our exhibition opening was precisely tailored to the European Football Championship (soccer) in 2004. Sports and sports associations have a long history in the traditionally working-class district of Neukölln, and they have always played an important role for the coexistence of the people who live here. Nevertheless, it was important to us to depict not only the sports history of Neukölln, but instead to also critically analyze and pay tribute to the current life of sports in the district, with its widely diversified, intercultural offerings. In the second room of the display (the Tasmania installation), and thus the center of the exhibition, a six-minute film about the goals and dreams of the Tasmania’s junior league team and their aspiring, great hope for the future, Aleksandar Marianovic, was shown in a large double projection. On the one hand, the conscious focus on the subject of soccer was a reference to the achievements of this team, and on the other hand, it provided the opportunity to think about the world’s most notable sport, which for many mortals is the most wonderful trivial pursuit in the world. Access to the theme of soccer was also provided by historic film recordings, filmed interviews of witnesses of the times, trophies, documents, and the simulation of a locker room. The Tasmaniainstallation 7 Das Ausstellungsteam Gesamtleitung: Udo Gößwald Konzeption und Ausstellungsleitung: Kirstin Grunert, Markus Steffens Wissenschaftliche und konzeptionelle Mitarbeit: 8 Monika Bönisch, Verena Sarah Diehl, Christa Jancik, Ute Keller, Holger Maraun, Jutta Plewe, Rudolf Rogler, Bärbel Ruben, Oliver Schweinoch, Raymond Wolff Rauminstallation „Tasmania“: mesh design / Tom Duncan, Noel McCauley Drehbuch: Barbara Hoffmann, Markus Steffens, nach einer Idee von Udo Gößwald Regie, Produktion und Schnitt: Tom Duncan, Noel McCauley Kamera: Jenny Barth Redaktion Ausstellungstexte: Oliver Schweinoch Gestaltung Ausstellungstexte: Claudia Heckel Plakat und Programmheft: Silvio Benzler, Julia Kissel Reproduktionen: Friedhelm Hoffmann Scans: Silvio Benzler Ausstellungssekretariat: Brigitte Martinke Mitarbeit: Bruno Braun, Heike Hörseljau, Andreas Ernst, Malte Holler Ausstellungseinrichter: Ronald Koltermann Ton- und Medientechnik: Gunter Birnbaum Ausstellungsaufbau: Dieter Schulz und Mitarbeiter Der Katalog Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania Hrsg. Udo Gößwald im Auftrag des Bezirksamts Neukölln von Berlin, Abteilung Bildung, Schule und Kultur, Kulturamt/Heimatmuseum, 204 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, ISBN 3-9809348-0-2, Preis: 12,80 EUR. eröffnet wurde? Oder dass die A-Jugend von Tasmania in der Bundesliga spielt und die Nationalspieler Christian Ziege und Carsten Ramelow beide aus Neukölln stammen? Oder dass Franziska van Almsick in einem Neuköllner Schwimmverein trainiert und die Brüder Rocchigiani und Oktay Urkal bei den Neuköllner Sportfreunden ihre Boxerkarrieren begannen? Der legendäre Arbeitersportverein Fichte, der bekannte Ringer und Widerstandskämpfer Werner Seelenbinder und der unbekannte Leichtathlet Rudolf Lewy, der 1939 emigrieren musste, gehören zur Geschichte des Neuköllner Sports ebenso wie Straßenfußball und Dart spielen in der Eckkneipe. Neukölln und seine Sportvereine haben eine lange Tradition und für den sozialen Zusammenhalt der Menschen unterschiedlicher Herkunft seit jeher eine wichtige Rolle gespielt. 21 Autorinnen und Autoren füllen mit ihren Beiträgen dieses Kompendium des Neuköllner Sports. The Catalogue Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania Published by Udo Gößwald on behalf of the Bezirksamt Neukölln von Berlin, Abteilung Bildung, Schule und Kultur, Kulturamt/Heimatmuseum, 204 pages, in German, with numerous illustrations, ISBN 3-9809348-0-2, price: 12.80 EUR. Lektorat und Redaktion: Barbara Hoffmann Fotoserien im Farbteil: Malte Jäger, Denise Vernillo Gestaltung, Umschlag, Scans und Bildbearbeitung: Silvio Benzler, Julia Kissel Herstellung: Klingenberg Buchkunst Leipzig ©2004 bei den Herausgebern für die Gesamtausgabe, für die Texte bei den Autoren, für die Abbildungen bei den Urheberrechtsinhabern Können Sie sich noch daran erinnern, wie weit oder wie hoch Sie früher einmal gesprungen sind? Oder an Ihre Zeit im 100-Meter-Lauf? Wohl jeder hat schöne oder auch unangenehme Erinnerungen an den Sport, die oft als Anekdoten weiter lebendig sind. Sport durchzieht unser Leben, er ist ein Angebot zur Identifikation – im Stadion, mehr noch vor dem Fernseher. Warum also nicht einmal tiefer in die sportliche Geschichte des Bezirks eintauchen? Wussten Sie, dass in Neukölln der erste Sportplatz Deutschlands durch Turnvater Jahn in der Hasenheide Did you know that the first sports field in Germany was opened in the Hasenheide park in Neukölln by Turnvater Jahn? Or that the “A-Jugend” of Tasmania plays in the German Soccer League, and that the German national players Christian Ziege and Carsten Ramelow both come from Neukölln? Or that Franziska van Almsick practices in a swimming club in Neukölln, and that the Rocchigiani brothers and Oktay Urkal began their boxing careers through a club called the Neuköllner Sportfreunde (literally the “Neukölln Sports Fans”)? The legendary workers’ sports association Fichte, the wellknown wrestler and resistance fighter Werner Seelenbinder and the unknown athlete Rudolf Levy, who had to emigrate in 1939, belong to the history of sports in Neukölln, just as street soccer does, and darts that are fondly played in the corner bars. Neukölln and its athletic clubs have a long tradition and have played an important role for the social bond among people of diverse backgrounds since time immemorial. Essays by 21 authors fill this compendium on sports in Neukölln. 9 Kabinengeschichten Klaus Schaalburg Kabinengeschichten Klaus Schaalburg, Kabinengeschichten, Hrsg. Bärbel Ruben im Auftr. des Bezirksamtes Neukölln von Berlin, Abteilung Bildung, Schule und Kultur, Kulturamt/Heimatmuseum, 56 S., 25 Abb., Digitaldruck, handgebunden, Berlin 2004 Preis: 6 EUR 10 Aus Anlass des 90-jährigen Bestehens des Stadtbades Neukölln erlebte das Museum am 16. Mai 2004, dem Internationalen Museumstag, eine originelle Buchpremiere. Der Schwimmeister und langjährige Betriebsleiter Klaus Schaalburg stellte seine 46 „Kabinengeschichten“ vor, mit denen er den Badegästen ein Denkmal setzte und ein sowohl heiteres als auch melancholisches Zeitbild hinterlies. Aus dem Besucherbuch der Ausstellung „Neukölln bewegt sich – Von Turnvater Jahn bis Tasmania“ genden Eindruck über die Entwicklung eines Aspekts von Hauptstadtkultur, wie sie im Kleinen funktioniert. Danke, besonders auch an das aufmerksame Personal! 왘 Es war sicher nicht der letzte Besuch. 왘 Wieder eine neue Phase des Neuköllner Lebens und Stadtteilgeschichte kennen gelernt. Dank des didaktischen Konzepts ist mir das Sportleben in Neukölln bekannter gemacht worden. 왘 Eine wirklich schöne Ausstellung, der es gelingt, die Vergangenheit mit der heutigen Zeit zu verbinden. 왘 Tolle Sache, dass auch Sportler mit Behinderung die Möglichkeit im Museum bekommen von ihren Erlebnissen zu berichten. Weiter so! 왘 Ein lebendiges Museum, weil sich lebendige Menschen darin wiederfinden können. 왘 Tor! Toll! 왘 Wieder etwas dazu gelernt! 왘 Klein aber fein – liebevoll inszeniert! 왘 Da werden schöne Erinnerungen wach. 왘 Ein kleines Pompeji im Süden von Berlin. 왘 Ein sehr anregender und informativer Besuch. 왘 Wir blieben gern hier, doch wir müssen gehen. 왘 Als Tasmania noch Bayern schlug, das war schön! 왘 Unser Slogan war: „Tas, Tas, Tas, der Gegner beißt ins Gras!“ 왘 Eine äußerst interessante Ausstellung. Nahe gebracht, mit einer sehr netten Führung durch das Museum. 왘 Von der Hasenheide bis zum neuen Olympiastadion: Rixdorf/Neukölln ist die Wiege des modernen Sports in Deutschland – und selbst der Fußball war mit Tasmania dabei. 왘 Als ehemaliger Tasmania-Fan (1959-1963) war ich heute mit meinem Mann (kein Fußball-Fan) hier, um alte Erinnerungen aufzufrischen. Es war nett, einige Gesichter wiederzusehen und Kommentare von anderen Fans zu hören. 왘 Tolle Ausstellung – tolles Museum! Wohne seit einigen Jahren im Reuter-Kiez und habe beim Rundgang durchs Museum wiedereinmal gemerkt, wie sehr ich mich mit diesem Stadtteil schon identifiziere. 왘 Ich finde die Ausstellung klasse und würde mir wünschen, dass es solche Ausstellungen in vielen Städten und Stadtteilen gäbe. 왘 Als Neu-Neuköllner bekommt man einen hervorra- Responses Excerpts from the Guestbook When Tasmania beat FC Bayern Munich, that was great! I think the exhibition is fantastic and wish that such exhibitions could be seen in many cities and regional districts. A really good exhibition, which has succeeded in connecting the past to the present. As someone new to Neukölln, I received an outstanding impression of the development of one aspect of the capital city’s culture and how it works on a smaller scale. A living museum, because living people can find themselves again here. Sonderausstellung Europäisches Gemeinschaftsprojekt „Born in Europe“ „Born in Europe – New Identities“ Fotografien und Videoarbeiten im Martin-Gropius-Bau 21. August bis 17. Oktober 2004 Das Heimatmuseum Neukölln war seit 2001 Koordinator des Projekts „Born in Europe“, das vom EU-Fonds „Kultur 2000“ gefördert wurde. Am 20. August 2004, um 18 Uhr, wurde im MartinGropius-Bau die Ausstellung „Born in Europe – New Identities“ eröffnet, die die Ergebnisse dieses Gemeinschaftsprojektes des Nationalen Museums der Weltkulturen in Göteborg, des Dänischen Nationalmuseums in Kopenhagen, des Wassermuseums in Lissabon, des Dänischen Frauenmuseums in Åarhus und des Neuköllner Museums zeigte. Ausstellungsobjekte „Born in Europe“ Thema der Ausstellung war die aktuelle Frage des kulturellen Selbstverständnisses von Menschen in Europa: von in Europa Geborenen, von Einwanderern und Auswanderern. Sie fragte nach Verbindungen zwischen Herkunft, Identität und Zuwanderung bezogen auf eine gemeinsame Zukunft der Menschen als Bürger Europas. Sie thematisierte, was es für Menschen verschiedener kultureller Herkunft bedeutet, in Europa geboren zu sein. Oder welche Bedeutung es für Zugewanderte hat, wenn ihre Kinder als Europäer geboren werden. Für die Ausstellung „Born in Europe – New Identities“ wurden künstlerische Arbeiten aus den Bereichen Fotografie und Video von zwölf Künstlerinnen und Künstlern aus zehn europäischen Ländern ausgewählt, die sich auf unterschiedlichste Weise mit den Wünschen, Hoffnungen und Ängsten der Menschen auseinandersetzen, die in Europa leben und in den europäischen Ländern ihre Zukunft sehen. Als Ergebnis des Gemeinschaftsprojekts wurden Porträts von 25 Migrantenfamilien mit ihren neugeborenen Kindern aus Berlin, Göteborg, Lissabon, Kopenhagen und Åarhus gezeigt. Die Fotografen Nelly Rau-Häring, Linda Horowitz, Jorge Diniz, Connie E. Sörensen und Jeanette Frank haben gemeinsam mit den Kuratoren der beteiligten Museen die Lebenswirklichkeit dieser jungen Familien aus zwanzig verschiedenen Herkunftsländern beobachtet und dokumentiert. Ihre Freude über ein neues Leben in Europa, aber auch ihre Erfahrungen von Demütigungen, mangelndem Einfühlungs- 11 vermögen und der Verlust der alten Bindungen kamen in der Ausstellung zur Sprache. Afghanische Familie, Kopenhagen Neben diesen Fotografien wurden weitere künstlerische Arbeiten gezeigt, die sich mit dem komplizierten Prozess der Identitätsfindung befassen. Einige Beispiele bezogen sich auf Jugendliche, die im Berliner Bezirk Neukölln zur Schule gehen oder Spieler des Neuköllner Fußballvereins Tasmania Gropiusstadt 1973 e.V. sind. Die Videoarbeit „I and Us“ der französischen Künstlerin Sylvie Blocher, die im Jahr 2003 auf der Biennale in Venedig gezeigt wurde, zeigte sehr persönliche Wünsche von Migranten aus Beaudotte, nordöstlich von Paris. Auf einer Reise in die Städte Bratislava, Budapest und Prag nach der EU-Erweiterung hat der Berliner Künstler Peter Kees Passanten aufgefordert, ein amtliches „Identitätsblatt“ auszufüllen und DNA-fähiges Material abzugeben. Es entstand eine provokante Registratur der kulturellen Identitäten im neuen Europa. Eine eindrucksvolle Fotoserie des spanischen Fotografen Matías Costa, der bereits mehrfach mit dem World Press Award ausgezeichnet wurde, gab den Menschen ein Gesicht, die ihr Leben riskierten, um die Grenzen Europas zu überwinden. Insgesamt versuchte die Ausstellung eine Idee von dem zu geben, was Europa für Menschen unterschiedlichster Herkunft bedeutet. Sie näherte sich behutsam und einfühlsam den Gefühlen von Menschen in Europa und forderte den Besucher zu einer Entdeckungsreise in seine neue und alte Heimat auf. Das Ausstellungsteam 12 Kurator: Udo Gößwald Ausstellungsgestaltung: Georg von Wilcken Ausstellungsmangement: Barbara Hoffmann, Oliver Schweinoch, Malte Holler, Hannah Maischein, Alexandra Penzel, Brigitte Martinke Aufbauteam: Bruno Braun, Erwin Reinsdorf Special Exhibition European Joint Project: Born in Europe Born in Europe – New Identities Photography and Video at the Martin-Gropius-Bau August 21 - October 17, 2004 The project “Born in Europe,” which was funded by the EU Funds “Culture 2000”, was coordinated by the Heimatmuseum Neukölln since 2001. On August 20, 2004, the exhibition “Born in Europe – New Identities” opened at the Martin-Gropius-Bau, showing the results of a joint project of The National Museum of World Cultures, Gothenburg, Sweden; The National Museum, Copenhagen, Denmark; EPAL Water Museum, Lisbon, Portugal; the Women’s Museum in Denmark, Åarhus, Denmark; and the Museum Neukölln, Berlin, Germany. The theme of the exhibition concerned today’s questions of cultural self-image of people in Europe: from those born in Europe, from immigrants and emigrants. It questioned the connections among origins, identity and immigration on a common future for people as citizens of Europe. It took as its theme what it means for people of diverse cultural backgrounds to be born in Europe. Or what it means for those who have immigrated if their children are born as Europeans. Works of art by 12 artists, from ten European countries, were chosen from the media of photography and video for the exhibition “Born in Europe – New Identities”, which used completely diverse means to confront the desires, hopes and fears of people who live in Europe and who see their future within European countries. Der Katalog Born in Europe, Katalog aus Anlass der Fotoausstellung: „Born in Europe“ Projektleiter: Udo Gößwald, Heimatmuseum Neukölln, Redaktion: Meret Ipsen und Bodil Olesen, (Frauenmuseum Dänemark), Narayana Press Gylling 2003, ISBN 87-7602-001-0, Preis: 10 EUR. 186 S. Erschienen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Schwedisch, Portugiesisch und Dänisch. 25 Paare, die als Migranten in den Städten Göteborg, Åarhus, Berlin, Lissabon und Kopenhagen leben, wurden zusammen mit ihren kürzlich geborenen Babies von den Fotografinnen und Fotografen Jeanette Frank (Schweden); Connie E. Sörensen und Linda Horowitz (Dänemark); Nelly Rau-Häring (Deutschland) und Jorge Diniz (Portugal) porträtiert. Die AutorInnen Nelle Naucler (Schweden), Merete Ibsen, Bodil Olesen, Mette Boritz und Iben Rörbye (Dänemark); Gabriele Kienzle und Cornelia Kühn (Deutschland) sowie Celeste Quintino, Daniela Araújo, Pedro Matras und Irene Rodriques (Portugal) erzählten die persönlichen Geschichten der Familien, einschließlich der Geburt ihres Kindes und über das Gefühl, Eltern in einem neuen Land zu sein. The Catalogue Born in Europe, catalogue accompanying the photographic exhibition: “Born in Europe”. Project director: Udo Gößwald, Heimatmuseum Neukölln, Editorial staff: Meret Ipsen and Bodil Olesen, the Women’s Museum in Denmark, Narayana Press Gylling 2003, ISBN 87-7602-001-0, price: 10 EUR. Twenty-five couples, who live as migrants in the cities of Gotheborg, Åarhus, Berlin, Lisbon and Copenhagen, were portrayed together with their newly born babies by the photographers Jeanette Frank (Sweden); Connie E. Sörensen and Linda Horowitz (Denmark); Nelly Rau-Häring (Germany) and Jorge Diniz (Portugal). The authors Nelle Naucler (Sweden); Merete Ibsen, Bodil Olesen, Mette Boritz and Iben Rörbye (Denmark); Gabriele Kienzle and Cornelia Kühn (Germany); as well as Celeste Quintino, Daniela Araújo, Pedro Matras and Irene Rodriques (Portugal) tell the personal histories of the families, which includes the birth of each child, and discusses their feelings about being parents in a new country. 13 Rede zur Eröffnung der Ausstellung „Born in Europe – New Identities“ im Martin-Gropius-Bau am 20. August, 2004 Udo Gößwald, Projektdirektor Exzellenzen, Meine sehr geehrten Damen und Herren, Liebe Freundinnen und Freunde, Das Projekt „Born in Europe“ versteht sich als ein dynamisches Kulturprojekt, das die emotionalen Dimensionen Europas ernst nimmt, und zugleich als Laboratorium für eine neue Idee von Europa. Immer noch hat Europa keinen guten Ruf, gilt als undankbares Politikfeld und rangiert in der Skala der öffentlich wichtigen Themen auf Rang 15. Immer wieder wird der Mangel an Nähe zu den wirklichen Menschen in Europa beklagt. Europa gleicht einer Fata Morgana, manchmal greifbar nah und fast real, dann wieder fern und unwirklich. Noch ist es auf der Suche nach sich selbst: ein Kontinent, der „verdammt ist, immer zu werden und niemals zu sein“, wie es Karl Schlögel einst für die Großstadt Berlin in den Zwanziger Jahren formuliert hat. Viele Menschen, die in Europa ankommen, haben einen schwierigen Weg vor sich. Ein Weg, der Wagemut und Neugierde voraussetzt und dessen Preis das Lernen ist. „Der Neubeginn, der mit jeder Geburt in die Welt kommt“, schrieb Hannah Arendt „kann sich in der Welt nur darum zur Geltung bringen, weil dem Neuling die Fähigkeit zukommt, selbst einen neuen Anfang zu machen, das heißt zu handeln“. Sich tätig der Welt und dem Neuen gegenüber zu verhalten ist nach Aristoteles das Charakteristikum des zoon politicon, des Menschen als ein gesellschaftsfähiges Wesen. Das schließt unweigerlich die Erfahrung der Fremdheit mit ein und diese Fremdheit hat in den europäischen Großstädten viele Gesichter. Dem aufmerksamen Beobachter ist Europa vertraut und fremd zugleich. 14 Diese Ambivalenz gegenüber einem Europa, dass sich im Übergang von einem postmodernen zu einem kosmopolitischen Europa befindet, war der Ausgangspunkt des Projekts „Born in Europe“. Sechs kulturgeschichtliche Museen aus verschiedenen europäischen Städten haben sich gemeinsam die Frage gestellt, was es bedeutet, in dieses neue Europa hineingeboren zu werden. Was erwartet ein Kind, das in einer europäischen Großstadt zur Welt kommt? Mit welchen Hoffungen, Ängsten und Wünschen wird es von seinen Eltern Kurator Udo Gößwald mit Ausstellungsbesuchern empfangen? Welche kulturellen und historischen Erbschaften begleiten den Weg des neuen Europäers, der neuen Europäerin? Die Idee des modernen transnationalen Europas ist im Widerstand gegen den Nationalsozialismus in den Konzentrationslagern entstanden und hat ihren Ausdruck in der Vision Winston Churchills eines friedlich vereinten Europas gefunden. Die historischen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges prägen noch heute das kollektive Gedächtnis der Europäer. Wer Europa in seiner friedenspolitischen Verantwortung stärken will, muß dieses Gedächtnis der Bevölkerungen bewahren und sich zugleich mit Nachdruck Gewalt und Terrorismus entgegenstellen, der von religiösen Fanatikern und rassistischen Nationalisten ausgeht, die ein offenes Europa bekämpfen. Die kulturellen Identitäten, die sich innerhalb Europas entwickelt haben, sind im wesentlichen das Ergebnis von Migrationsprozessen. Wir erleben eine Generation von jungen Europäern, die ihre Identität in einem wachsenden Europa neu definiert. Viele Kinder von Migranten wurden in Europa geboren, sind in Europa zur Schule gegangen und haben vor, ihren Lebensunterhalt in Europa zu verdienen und eine Familie zu gründen. Was bedeutet Europa für die junge Generation von heute? Wie wirkt sich die Erfahrung unterschiedlicher nationaler, ethnischer, religiöser und kultureller Muster auf die Bildung oder das Verständnis der eigenen Identität aus? Neben der subjektiven und individuellen Sicht auf Europa, die in den künstlerischen Arbeiten einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden, geht es aber auch darum, Dimensionen einer neuen Idee von Europa zu entwickeln. Ich stelle mir diese neue Idee Europas wie ein Tor vor. Das Tor stützt sich auf zwei Säulen. Die eine Säule hat ihr Fundament in dem griechischen Wort Ethos, in seiner Bedeutung als Bleibe oder Schutz. Es ist das Verständnis von Gastfreundschaft gemeint wie sie im Mittelalter dem Fremden in vielen europäischen Städten zuteil wurde, wenn er Schutz vor räuberischen Banden suchte. Es ist das Gastrecht gemeint wie es Immanuel Kant in seiner Schrift „Der ewige Friede“ beschrieben hat. Die zweite Säule steht in der Tradition der Philosophie von Sokrates nach der wir nicht frei geboren werden, sondern erst durch Dialog und Engagement Freiheit erreichen. Dieses beinhaltet das Prinzip der Gegenseitigkeit als der Basis auf der sich Identität in der Auseinandersetzung mit dem Fremden überhaupt erst konstituiert. Freiheit erfolgt aus dem Engagement für den Fremden und das Fremde in uns. Ohne den Fremden, der sich als Anderer für uns darstellt, kann das Eigene nicht definiert werden. Ethos und Engagement für den Fremden könnte die Essenz dessen werden, was wir in Zukunft als europäisch bezeichnen und das Tor Europas nennen. Doch wer als Fremder zur Tür eintritt, so sagt ein altes chinesisches Sprichwort, der sollte grüßen. Der Fremde tut gut daran, sich auf die neue Umgebung einzulassen und sich anzupassen. Gastfreundschaft kann man nur für eine begrenzte Zeit gewähren. Integration ist ein Weg mit zwei Fahrtrichtungen. Dienst for their valuable help. Thank you for the expertise of the curators and the scientists, that have made this project possible. Then there is a very big thank you to the artists, that participated in this project. From the moment I met them or saw their work, I felt, that there was a special link to my work and our work at the Museum Neukölln. This is the link of taking people whom we work with very serious and respecting their dignity. Besides acknowledging the high density in their aesthetic and conceptual approach, I have great respect for their political and social engagement with their artistic work. Ich möchte den Familien und allen Interviewpartnern danken, die uns ihr Vertrauen gegeben haben und uns zum Teil sehr intime Einblicke in ihr Leben gewährt haben. Hochgerechnet etwa 500 Personen haben sich an den künstlerischen Arbeiten und Dokumentationen beteiligt. Dem Aufbauteam hier in Berlin und den Kolleginnen und Kollegen unseres Museums möchte ich vielmals danken. Ihr ward großartig. Jemandem, der mich auf der ganzen Strecke begleitet hat, möchte ich heute Abend besonders danken: Es ist mein engster Freund und Kollege, Georg von Wilcken, der künstlerische Leiter dieses Projekts. Nun ist es an Ihnen die Ausstellung kritisch zu betrachten und sich an der gedanklichen Arbeit für eine neue Idee von Europa aktiv zu beteiligen. Vielen Dank. Die Ausstellung „Born in Europe – New Identities“ ist in diesem Sinn ein künstlerisches Angebot zum Dialog und zur Auseinandersetzung mit Problemen, Widersprüchen und Chancen Europas. Sie stellt einen Politikbegriff in den Vordergrund, der Freiheit als ein Prozess des Werdens begreift und nicht als statische Kategorie. Das Bild des werdenden Lebens und der Geburt, das immer Entwicklung und Neuanfang beinhaltet, ist eine leitende Metapher für das gesamte Projekt. Here I would like to thank the partner museums for risking a cooperation with us and starting this adventure more than four years ago. I am completely sure, that we have learnt very much from each other and will profit from this experience in the near future. I am extremely grateful for the expertise of my fellow museum directors, Jette Sandahl from the National Museum of World Cultures in Gothenburg, Margarida Ruas from the Water Museum in Lisbon, Margot Schindler from the Austrian Museum of Folk Art in Vienna, Annette Vasström from the National Museum in Kopenhagen and Merete Ipsen from the Womens Museum in Åarhus, Denmark. Thank you to the Museum of European Cultures here in Berlin and the Museumspädagogische 15 Rede zur Eröffnung der Ausstellung „Born in Europe – New Identities“ im Martin-Gropius-Bau am 20. August, 2004 Dr. Hans-Martin Hinz Präsident von ICOM-Deutschland und ICOM-Europe Sehr geehrte Ehrengäste, verehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich sehr, dass „Born in Europe“ heute hier in Berlin eröffnet wird. Von diesem Projekt muss man einfach begeistert sein, weil es Ausdruck einer gelungenen internationalen Kooperation ist und das Thema die Herzen und Köpfe der Menschen anspricht. Wenn ich auf internationalen Konferenzen über grenzüberschreitende Kooperationen berichte, dann ist „Born in Europe“ immer ein Vorzeigebeispiel für besonders gut gelungene Projekte. Häufig hört man ja Klagen, internationale Kooperationen könnten sich nur noch die großen Häuser leisten, die über viel Geld verfügen. Dass dies so nicht stimmt – und zum Beispiel mit europäischen Mitteln möglich ist – belegt „Born in Europe“ auf überzeugende Weise. Wer die Vorbereitung und Realisierung dieses Projektes verfolgt hat – und ich hatte das Vergnügen, dies über Jahre zu beobachten und bei Einzelveranstaltungen in der Vorbereitungsphase dabei sein zu dürfen – und wer die Arbeit des Neuköllner Museums über einen längeren Zeitraum betrachtet, muss dem Museum, seinem Leiter und seinem Träger Dank sagen, denn es leistet großartige Arbeit: Dieses lokale Berliner Museum ist auf die im Bezirk wohnenden Menschen ausgerichtet. In seinem besucherorientierten Ansatz greift es Themen auf, die für die Menschen in ihrem Alltagsleben von Bedeutung sind. Aufgrund der Sozialstruktur des Umfeldes wird durch diese Aktivitäten aus einem Heimatmuseum ein europäischer Ort. Die hier lebenden Menschen bringen sich ein und die Besucherinnen und Besucher erfahren – auch durch den vergleichenden Ansatz der Neuköllner Ausstellungen – mehr über sich selbst und über das Leben der Nachbarn, die vielfach über andere kulturelle Hintergründe verfügen. Im Ergebnis ermöglicht diese Kulturarbeit eine bessere Einschätzung der eigenen Situation und sie erweitert den Horizont durch die Wahrnehmung anderer Lebenswelten. Durch Aufklärung, Wissensvermittlung und Austausch werden somit Identitäten auf ganz unterschiedlichen Ebenen stabilisiert: die lokale ebenso wie die internationale, aber auch die der gemeinsamen Werte. 16 Für „Born in Europe“ hat das Museum Neukölln Partner gefunden: von den Staatlichen Museen hier in Berlin zu den verschiedensten größeren und kleineren Museen zwischen Portugal und Skandinavien. Das scheint auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches zu sein. Aber wer die Vorbereitungsphase beobachtet hat, hat gesehen, es ging nicht nur um Fragen der Objekte oder möglicher Leihgaben, es ging vor allem um eine Konzeption, an der sich alle beteiligen konnten. Damit gelang es, unterschiedliche Sichtweisen sowie regionale und kulturelle Besonderheiten einzubringen, so dass die Besucher dieser europäischen Ausstellung diese auch als solche wahrnehmen, weil ihnen das Thema eben nicht ausschließlich aus einer nationalen oder einer regionalen Perspektive geboten wird. Dazu meine ganz ausdrückliche Gratulation an alle, die mitgewirkt haben. Als Repräsentant des Weltmuseumsverbandes ICOM freut es mich besonders, dass die Kommunikationsstrukturen, die der Internationale Museumsrat bietet, das Zustandekommen des Projektes erleichtert hat. Neben den üblichen Kontakten zwischen Museen bietet der Verband eine zweite Ebene des zueinander Findens. Zu den vielen Aufgaben, für die sich ICOM verantwortlich fühlt – etwa als weltweiter Wahrer der ethischen Standards von Museumsarbeit – gehört die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für Kolleginnen und Kollegen unserer Branche. Auch wenn wir es bei der Informationsvielfalt unserer Zeit nicht vermuten, ich glaube, wir wissen alle noch viel zu wenig voneinander, von unterschiedlichen Kulturen, von unterschiedlichem historischen Denken und von den vielfältigen Entwicklungen in den Museen unserer Länder. ICOM sieht es als wichtige Aufgabe an, uns als kulturelle Multiplikatoren in die Lage zu versetzen, zu erfahren, wie in anderen Ländern gedacht wird, vor welchen Herausforderungen dortige Museen stehen und was der Einzelne nehmen aber auch geben kann. Das deutsche Nationalkomitee von ICOM hat daher in den letzten Jahren seine Tagungen zu aktuellen Museumsthemen und kulturpolitischen Fragen in verschiednen Ländern und dort mit Partnern aus dem Verband und den Museen des jeweiligen Landes durchgeführt, die ganz erheblich die Netzwerkbildung unter den Museen belebt haben. Die europäische ICOM-Organisation wiederum legt gegenwärtig einen Schwerpunkt ihrer Arbeit auf das östliche Europa, auf die Regionen an und jenseits der neuen EU-Außengrenzen, weil wir helfen wollen, dass sich zum einen die Museen dort nicht vergessen und ausgeschlossen fühlen – was von dortigen Einrichtungen durchaus so beklagt wird – und zum anderen wir aus dem westlichen bzw. EU-Europa diese Regionen und ihre Kultureinrichtungen, die durch den Kalten Krieg für Jahrzehnte kaum in unserem Bewusstsein verankert waren, wahrnehmen und Kennen lernen. Dies hat es in den letzten zwei Jahren zu einer Reihe von gemeinsamen Aktivitäten geführt und diese sind für mich Beiträge unserer Branche im europäischen Einigungsprozess, so wie er überall auf unserem Kontinent seit dem großen politischen Aufbruch vor 15 Jahren vorangetrieben wird. Über die „Innereuropäische Arbeit“ hinaus – und das möchte ich hier nur ergänzend erwähnen – steht ICOM-Europe am Beginn einer Kooperation mit der arabischen Nachbarregion. Gemeinsam soll in den nächsten Jahren Kolleginnen und Kollegen aus Museen beider Kulturräume die Möglichkeit eingeräumt werden, darüber zu reflektieren, was und wie gerade jüngere Museumsbesucher über die Kultur und Geschichte der jeweils anderen Region erfahren. „Born in Europe“ antwortet auf den Internationalisierungsprozess Europas, der maßgeblich durch Migrationen definiert und sichtbar wird. Den Migranten wie den Alteingesessenen bietet das Projekt in verschiedenen europäischen Städten eine Möglichkeit, sich noch mehr darüber klar zu werden, wer wir heute als Europäer sind und wie wir uns selbst verstehen. Diesem so wichtigen kulturpolitischen Anliegen wünsche ich viel Erfolg hier in Berlin und auf den anderen europäischen Stationen. Vielen Dank. Ausstellungsbereich: „In einem neuen Land geboren“ 17 Aus dem Besucherbuch der Ausstellung „Born in Europe – New Identities“ 왘 A very interesting collection of what it means to flee to Europe – ideas, concepts, symbols and statistics. We shouldn’t take things for granted! Monica (almost European) 왘 Eine sehr beeindruckende Ausstellung, besonders die Fotos von „In einem neuen Land geboren“ (Lob auch für die Präsentation in einen Gang auf dem Boden liegend und stehend!) und das Projekt mit SchülerInnen aus Neukölln. Julia sehen. Davon ist Identität und Integration im wesentlichen abhängig. J. Wilhelny 왘 Bin nachdenklich geworden, wie schwierig die Lebensbedingungen sein können. Die Aussagen auf den T-Shirts waren genial. 왘 Zum Nachdenken anregend – die Wirklichkeit wird einen vor Augen geführt! Julia 왘 I’m glad that I came here today, this is the first exhibition I have seen that really demonstrates the essence of loneliness and struggle were all portrayed beautifully. Claike 9th September ‘04 왘 This exhibition stands out to me as possibly the best I have ever seen. The strength of some of the pieces in particular the 3 video screens (“Border Rescue”) astounds me and shocks me in a way I have never before felt. Thank you. Becky (London) 왘 You have moved, disturbed, educated me and opened my mind. London needs more real art with real meaning. I congratulate and thank you for a beautiful exhibition. Chris (London) 왘 Coming from the US its great to see that Europe too is becoming a dynamic mixed culture and being humanistic about it. M. Boston MA USA 왘 Sehr ermutigend, die Ausstellung; besonders haben mich angesprochen das Zitat von Kofi Annan und die beiden Videofilme. Ich komme aus Bremen und lebe seit 7 Jahren in Kalifornien. Es wäre ein Gewinn, wenn diese Ausstellung auch in den USA gezeigt werden könnte. Im gegenwärtigen politischen Klima verliert dieses Einwandererland seine Offenheit. Elisabeth Eisenhauer, Palo Alto 왘 „Beeindruckende“ Fotos, wunderschöne Musik, hat mich wirklich zu Tränen gerührt! Maneke 왘 Wir finden die Ausstellung vermittelt sehr viel über Menschen. Sie regt an zur Überlegung und Austausch. Tone S. 18 왘 Diese Ausstellung macht deutlich, wie unterschiedlich die Eltern ihre Zukunft und die ihrer Kinder 왘 Diese Ausstellung zeigt wie vielfältig Europa ist. Die Ausgewogenheit der Bilder ist prächtig. Es lebe Europa! 왘 Born in Europe, eine Ausstellung, die ohne viel Worte auskommt und trotzdem ihre Wirkung erzielt. Lob an das Neuköllner Heimatmuseum! Monika, 15.09.04 왘 Ich finde diese Ausstellung zeigt, wie wenig Europa ist und wie viel es sein könnte. 24.09.04 왘 Die Ausstellung war sehr anregend. Danke für die Vielseitigkeit auch in Bezug auf persönliche Schicksale. Anja und Mini 왘 Eine wirklich schöne Ausstellung! Kreativ und lehrreich. Großes Lob! Vanessa 왘 Ich bin selber vor 8 Jahren nach Deutschland gezogen und bedaure sehr, dass einige Zuwanderer nicht den Willen zeigen, hier überhaupt Fuß zu fassen... Gerade türkischstämmige Einwanderer können nach vielen Jahren in Deutschland keine gesellschaftlichen Brücken bauen. Ich appelliere besonders an die Immigranten, mehr für den kulturellen und gesellschaftlichen Austausch und für die damit einhergehenden Bereiche zu tun! Ein Zuwanderer aus Lateinamerika. 왘 Eine sehr bewegende Ausstellung, viele tief berührende Bilder... Was mir dabei sehr wichtig war, dass dieses sehr ernste und sehr entsetzliche Thema von Flucht und Tod mich nachdenklich stimmte, mir noch einmal klar wurde, wie es ist hinzugucken, es aber so präsentiert wird, dass es mich nicht niederdrückt. Es zeigt auch immer wieder das Prinzip Hoffnung auf. Lu. Be. 왘 Very interesting exhibition. I “enjoy” to see the human aspect of the immigration to Europe and to hear the stories which were shown in the third part. My question is different: Why do we need labels as nation, lands or continents…??? 10.10.04 왘 “Heimat Europa” schöner, originell gestalteter Film, authentische Paar-Geschichten. 10.10.04, V. R. 왘 Liebe Ausstellungsmacher! Ich habe mit meiner DaF.-Gruppe diese einzigartige Ausstellung besucht. Ganz gleich woher die Teilnehmer stammen, ob aus der ehemaligen Sowjet-Union, aus Ex-Jugoslawien oder Schwarz-Afrika, sie alle fühlten sich von den ausgelegten und aufgehängten Fotos und Sätzen berührt. Besonders das große Format und die prägnanten Sätze bieten genügend Anstöße zu eigenen Gedanken und Empfindungen. Vielen Dank! Eine Berlinerin 왘 Sehr berührend! Insbesondere erstaunt war ich über das Schulprojekt. Bleibt zu hoffen, dass es auch weiterhin so motivierte Lehrer und die erforderliche finanzielle Unterstützung gibt. Danke für diese Ausstellung! 16.10.04 왘 Pocas exposiciones me han emocionado y a la vez interesado tanto como estas. Dos horas y media pensando en las casualidades de la vida… y pensar que podria haber nacido en Sierra Leona, o en Afghanistan, o en los EEUU. Lucia C. (Spanien) 17.10.04 왘 Exzellente Ausstellung! Zeigt so deutlich warum die europäische Migrationpolitik so unnötig schlecht ist! Behandle einfach die Leute als Individuen als Migranten und nicht als Andere, als Flüchtlinge oder als Illegale. Und das passiert nur wenn wir endlich mal eine offene Migrantenpolitik gestalten. Willkommen in Europa! Carl 왘 An exciting argument for political flexibility! With some luck your exhibition and public awareness of this subject may lead to support for this group and to enrichment of your German society. J. A. Amsterdam, 06.05.05 왘 A very important exhibition. Their stories should be heared, in order to make us conscious of the complicated and sick society in which we live. Reneé K. Amsterdam, 06.05.05 왘 Eine wunderbare Ausstellung, da sollte man alle Politiker hinschicken. Gut die Flüchtlingserlebnisse der Deutschen auch mit einzubeziehen. From the Visitor’s Guest Book of the Exhibition “Born in Europe – New Identities” The exhibition was very encouraging. I was particularly impressed by the quote from Kofi Annan and both video films. I come from Bremen and have been living in California for the last seven years. It would be of great benefit if this exhibition could also be shown in the USA, because this country of immigrants is losing its openness in the current political climate. Elisabeth Eisenhauer, Palo Alto This exhibition emphasizes how differently parents see their own futures and that of their children. Here, identity and integration are essentially interdependent. J. Wilhelny I, myself, came to Germany eight years ago and I regret very much that some immigrants won’t even make an effort to get a general foothold. Particularly among Turkish immigrants, there are those who after many years in Germany still haven’t built any social bridges. I appeal particularly to the immigrants to do more for the cultural and social exchange and for the accompanying areas that go with them! An immigrant from Latin America. 19 20 21 Museumspädagogik Jahresbericht der Museumslehrer schulklassen am meisten wahrgenommene Angebot. Mehrere Oberschulklassen arbeiteten am Widerstandsterminal im Rathaus Neukölln, ein Angebot, das mit einem Rundgang zu den Stätten des Neuköllner Widerstands kombiniert werden kann. Neben der Ausstellungsvermittlung und den Rundgängen übernahmen die Museumslehrer vielfältige andere Aufgaben: Christa Jancik und Rudolf Rogler beim Straßenfest: „durch-ge-spielt“ Die Museumslehrer Christa Jancik und Rudolf Rogler waren an der Vorbereitung der Ausstellung und durch die Mitarbeit am Katalog beteiligt und verfassten die Beiträge: „F.L. Jahn, eine Karriere in der Hasenheide“ und „Wie Fußball an die deutsche Schule kam“. Zur Ergänzung der Ausstellung hatten sie einen Rundgang durch die Hasenheide und den Sportgürtel Neuköllns ausgearbeitet, der nach wie vor digitalisiert auf der Website des Museums als PDF abrufbar ist. Im Mai fand wie üblich die Ausstellungseinführung für die Neuköllner Kontaktlehrer statt. Neben Führungen durch die Ausstellung begleiteten die Museumslehrer die Schulklassen auf dem Sportrundgang. Unter den Stadtteilführungen war auch in diesem Jahr die Führung durch Rixdorf das von den Grund- 22 – Teilnahme am Straßenfest durch-ge-spielt des Amts für Jugendförderung – Lehrerfortbildung zum Thema Britz. Die dort verwendeten Materialien sind auf einer CD-Rom verfügbar. – Beantwortung von Anfragen zur Schulgeschichte – Einarbeitung diverser Spenden – Archivrecherche und Leihverkehr für das Museum für Kindheit und Jugend für die Ausstellungen „Kindheit in der Nachkriegszeit“ und „Schulwege“ – Betreuung von Diplomarbeiten zur Schulgeschichte – Betreuung eines Grundkurses der Ernst-AbbeOberschule bei der Recherche zur Geschichte ihrer Schule in den 20er und 30er Jahren. – Recherchen zu Lehrerbiografien – Interviews und Recherche zur Vorbereitung der Jahresausstellung 2005 Museum Education Annual Report of the Museum Educators An introduction to the Neukölln exhibition took place in May for the teachers in charge. In addition to tours through the exhibition, museum educators accompanied the school classes on a sports walking tour through the district. Among the district walking tours, the tour through Rixdorf was once again the most popular offering this year for grade school classes. Several high school classes worked on the “Widerstandsterminal” (Resistance Movement Terminal) at the Rathaus Neukölln (Neukölln City Hall), an offering, which can be combined with a tour to the resistance movement sites in Neukölln. Improvisationstheater Improvisational Theater Am Eröffnungsabend des Kulturfestivals 48-StundenNeukölln (11. Juni 2004), zeigten Schüler der Improvisationstheater-Werkstatt während einer festlichen Premiere ihr Können. Im Publikum waren wie immer die Eltern, Geschwister und teilweise Großeltern vertreten. Die Werkstatt, in der innerhalb von 5 Tagen von den Schülerinnen und Schülern selbst ein Stück entwickelt wird, wurde von Andrea Szatmary geleitet und gehört zu den Traditionen des Hauses. Das Stück orientierte sich wie immer am Thema der Jahresausstellung. Die Teilnehmerinnen kamen aus der Evangelischen Schule Neukölln. On the opening evening of the cultural festival “48-Stunden Neukölln” (“48-Hours Neukölln, which began on June 11, 2004), students of the Improvisationstheater – Werkstatt (Improvisation Theater Workshop) showed their talents during a festive premiere. As usual, parents, siblings and occasionally even grandparents were present in the audience. The workshop, in which a play is developed by the students themselves in only five days, was directed by Andrea Szatmary and belongs to the traditions of this organization. As usual, the play was oriented to the theme of the yearly exhibition. The participants came from the Evangelische Schule Neukölln. Schülerworkshop Denkmaltag School Group Workshop – Monument Day Im Vorfeld des Tages des Offenen Denkmals beteiligte sich das Museum Neukölln im September 2004 am Gemeinschaftsprojekt des Arbeitskreises Berliner Regionalmuseen und des Vereins „Denk mal an Berlin e.V.“, Verein zur Förderung der Denkmalpflege: „Wasser in der Stadt – Entdecke dein Denkmal“. Aufgrund der räumlichen Nähe zum Stadtbad Neukölln, welches zudem 90 Jahre alt wurde, beschäftigte sich ein Kurs unter Leitung von Simone Moog mit der Geschichte der Badekultur. Teilgenommen hatte die Klasse 9.3. der Kepler-Oberschule Neukölln. Die Schüler lernten Neuköllner Sportstätten mittels eines Stadtrundganges (Führung: Rudolf Rogler) kennen, bekamen eine Führung durch das Stadtbad und seine technischen Anlagen und interviewten den Schwimmmeister Klaus Schaalburg. Die intensive Arbeitswoche endete mit einer Schautafelpräsentation im Stadtbad Neukölln. Leading up to the “Tag des Offenen Denkmals” (Open Monument Day) in September 2004, the Museum Neukölln participated in a joint project of the Arbeitskreis Berliner Regionalmuseen and the association “Denk mal an Berlin e.V.” (a pun on the German word for monument and to “Think about Berlin”) Verein zur Förderung der Denkmalpflege: “Wasser in der Stadt – Entdecke dein Denkmal” (Association for the Promotion of Historic Preservation: “Water in the City – Discover Your Monument”). Due to the close proximity and space provided by the Stadtbad Neukölln (a local public swimming pool), which moreover turned 90, one course was devoted to the history of bathing culture. Class 9.3. of the Kepler-Oberschule in Neukölln participated. Schülerinnen während des Workshops: „Wasser in Berlin“ 23 Pro memoria – 2. Internationale Woche der Menschenrechte in Neukölln 2. Dezember 2004 bis 10. Dezember 2004 Zum zweiten Mal initiierten wir im Dezember 2004 eine Internationale Woche der Menschenrechte unter dem Motto: Pro memoria. Am 10.12.1948 verkündeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Auch heute, 56 Jahre danach, werden diese in vielen Teilen der Erde bedroht, permanent verletzt oder völlig außer Kraft gesetzt. Vor diesem Hintergrund haben wir eine Veranstaltungsreihe entwickelt, die jeweils Anfang Dezember durchgeführt wird. Der Ansatzpunkt für das Gedenken an Verfolgung, Krieg und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist das Erinnern für die Zukunft. Wir versuchten diese Woche in die Internationalität unseres Stadtteils einzubinden. In Neukölln leben z.Z. 165 Nationalitäten, viele davon sind Opfer von Menschenrechtsverletzungen. So gehörte es zu unserem Konzept, Veranstaltungen auch zusammen mit im Bezirk vertretenen Communities zu gestalten. Während wir im Jahr 2003 eine Veranstaltung zusammen mit To Spiti, dem Verein der Griechinnen und Griechen organisierten, unterstützte in 2004 das Arabische Kulturinstitut AKI e.V. eine Veranstaltung. Die angebotenen Themen waren sehr vielfältig und spiegelten Fragestellungen, die ein großes Maß an Aktualität besitzen. Wir möchten erreichen, dass Menschen generationsübergreifend und von unterschiedlichster Herkunft miteinander ins Gespräch kommen. Dank der finanziellen Unterstützung durch das Kulturamt Neukölln wurde für die Veranstaltungen kein Eintritt erhoben. Spenden die während der Pro memoria – Woche gesammelt wurden, gingen an den Verein HANDICAP INTERNATIONAL, deren Vertreterin Stefanie Ziegler in der Auftaktveranstaltung über die Rehabilitation von Minenopfern berichtete. 24 Pro memoria – Internationale Woche der Menschenrechte (Pro memoria – International Human Rights Week) in Neukölln, December 2-10, 2004 On December 10, 1948 the United Nations proclaimed the “Universal Declaration of Human Rights”. Even today, 56 years afterward, in many places of the world these basic rights are still threatened, permanently disregarded or are completely powerless. Acting on the initiative of the Museum Neukölln, an International Human Rights Week under the motto “Pro memoria” (For Memory) was held for the second time in the district Neukölln from December 2-10, 2004. The impetus for this time of reflecting on persecution, war, and crimes against humanity was to underscore the importance of remembering for the future. We attempted to link this week of events with the internationality of our district. Currently, 165 nationalities live in Neukölln, and many of these are victims of human rights violations. Thus, in keeping with our own conceptual guidelines, we also try to produce events together with communities represented within the district. This time, one event was supported by the association Arabische Kulturinstitut AKI e.V. Donations, which were collected during the Pro memoria week, went to the association HANDICAP INTERNATIONAL, whose representative reported about the rehabilitation of mine victims during the opening event. Stefanie Ziegler, Handicap International e.V. Christa Jancik und Sabine Reichwein Bernd Stange signiert sein Buch „Trainer zwischen den Welten.“ Safeta Obhodjas und Hartmut Topf Diskussionsrunde 25 Begleitveranstaltungen Begleitveranstaltungen zur Ausstellung „Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania“ Während der Ausstellungsperiode gab es 39 Veranstaltungen des Museums. In 22 Veranstaltungen wurden Themen angeboten, in denen es um Sportgeschichte, Sportförderung, Sport und Unterhaltung, Sport und Politik sowie Sport und Menschenrechte ging. Es gab sehr spannende und teilweise hochkarätig besetzte Diskussionsrunden. So konnten wir unmittelbar nach den Paralympics in Athen die Ausnahmeathletin Marianne Buggenhagen zum Stellenwert des Behindertensports in Deutschland befragen. Der Fußballlehrer Bernd Stange berichtete über seine gescheiterte Mission als Trainer der irakischen Nationalmannschaft in Zeiten des Krieges. Spieler, Trainer und Funktionäre des Fußballvereins Tasmania-Gropiusstadt 1973 e.V. sowie des SV Hürtürkel bezogen in mehreren Veranstaltungen zu Fragen der Nachwuchsförderung und zum Sport als Mittel von Integration Stellung. Aus Anlass des 90. Geburtstages des Stadtbades Neukölln gab es eine Buchpremiere des vom Museum herausgegebenen Bändchens „Kabinengeschichten“ mit Schwimmmeister Klaus Schaalburg. In einigen Veranstaltungen wurden Forschungsergebnisse von Sporthistorikern vorgestellt. Einen besonderen Stellenwert besaßen Veranstaltungen zum Ringer und Widerstandskämpfer Werner Seelenbinder sowie zum Arbeitersport. Erstmals und mit großer Resonanz bot das Museum zwei Veranstaltungen innerhalb der Berliner Märchentage an. Über Jahre etablierte Programmangebote, wie „Jazz im Atrium“ sowie unsere Teilnahme an der Langen Nacht der Museen und am Kulturfestival 48-StundenNeukölln wurden fortgesetzt. 26 Fußballrevue Special Events Accompanying the Exhibition “Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania” There were 39 events at the museum during the duration of the exhibition. In 22 of these events, themes were offered which were concerned with the history of sports, sports promotion, sports and entertainment, sports and politics, as well as sports and human rights. There were some very exciting round table discussions, with high-caliber and well-chosen speakers. Thus, immediately following the Paralympics in Athens, we could interview the exceptional athlete Marianne Buggenhagen about the significance of sports for the disabled in Germany. The soccer trainer Bernd Stange reported about his unsuccessful mission as a trainer of the Iraqi national team during the war. During several events, players, trainers and officials of the soccer club Tasmania-Gropiusstadt 1973 e.V., as well as the SV Hürtürkel, took a stand on questions concerning cultivating new young talent and on using sports as a means of integration. Werner-Seelenbinder-Veranstaltung Klaus Schaalburg signiert „Kabinengeschichten“ CD-Release-Party, Vivien Lee und Band Nord-Syd Begleitveranstaltungen zur Ausstellung „Born in Europe – New Identities“ Es gab vier Veranstaltungen die sich insbesondere mit Fragen der kulturellen Identität in Europa auseinander setzten. Zu den Höhepunkten zählte die CDRelease Party für den „Born-in-Europe-Song“ mit Viveen Lee und der Band Nord-Syd (Volker Greve) während der Langen Nacht der Museen. Im Saalbau-Neukölln wurde das Gastspiel der Theatergruppe „Dromedar“ aus Brcko-Distrikt (Bosnien-Herzegowina) unter Leitung der Regisseurin Lisa Schell (Düsseldorf ) ermöglicht. Die jugendlichen Darsteller behandelten in ihrem Stück die Motive der Wanderung und der Flucht. Der Bahnhof bildete den Schauplatz des Abschieds und der Ankunft, ein Szenenreigen nach Texten von Henning Mankell, Heinrich Heine, Günter Eich, Ivo Andric sowie selbstgeschriebene Szenen der Jugendlichen in deutscher, englischer, bosnisch-serbischer und kroatischer Sprache. Während der Ausstellungsdauer wurden in Zusammenarbeit mit dem FührungsNetz des Museumspädagogischen Dienstes Workshops ab Jahrgangsstufe 8 für Jugendliche angeboten. Daran nahmen 6 Gruppen mit insgesamt 136 SchülerInnen und LehrerInnen teil. Special Events Accompanying the Exhibition “Born in Europe – New Identities” During the duration of the exhibition, in collaboration with the “FührungsNetz” of the Museumspädagogischer Dienst (Museum Educational Services), workshops for young people were offered to grade 8 and above. Six groups totaling 136 school children and teachers participated. Four events grappled with questions of cultural identity in Europe. Among the highlights were the CD Release Party for the “Born in Europe Song” with Viveen Lee and the band Nord-Syd (Volker Greve) during the Lange Nacht der Museen (Long Night of the Museums). A guest performance of the theater group “Dromedar” from the Brcko district (BosniaHerzegovina), directed by Lisa Schell (Düsseldorf ), was made possible at the Saalbau Neukölln. In their play, the young actors dealt with the motifs of migration and flight. 27 Besucherstatistik Veranstaltungsreihe Datum/Künstler Programmangebote Titel Besucher Jahresausstellung Neukölln bewegt sich – Von Turnvater Jahn bis Tasmania 500 Besuch Förderkreis Böhmisches Dorf im Museum Lesung Erinnerungen von Exulanten 36 Schwimmmeister Klaus Schaalburg und Bärbel Ruben lasen aus den „Kabinengeschichten“ 47 11.6.04 Improvisationstheater Mit Andrea Szatmary 86 12.6.04 „Der Mann, der die Kültür rettet“ – Autorenlesung aus NEUKÖLLNBUCH, erschienen 2003 im Verbrecher Verlag Mit Jürgen Kiontke, Doris Akrap, Thomas Keck 15 Dinge erzählen Geschichte Mit Udo Gößwald 0 Fussballrevue „Elf Nieten sollt ihr sein“ Theatergruppe „Licht & Schatten“ der Evangelischen Genezareth-Gemeinde, Regie: Karin Döpke-Szymanski 15 Vernissage 7.5.04 Europawoche 8.5.04 Internationaler Museumstag 16.5.04 Lesung, Buchpremiere aus Anlass des 90. Geburtstages des Stadtbades Neukölln 48-Stunden-Neukölln 15 Ausstellungsbesucher 13.6.04 Erzähltheater Geschichten rund ums Laufen und Wettrennen Sechse kommen durch die ganze Welt / Hase und Igel Mit Birgit Reibel, Claudia Maria Franck Sportlerquiz Mit Bärbel Ruben Gesamt 48-Stunden-Neukölln 28 24 15 170 Veranstaltungsreihe Datum/Künstler Programmangebote Titel Besucher Udo Gößwald im Gespräch mit Detlef Wilde, Präsident des SV Tasmania Gropiusstadt 1973 e.V., Hans-Günter Becker, „Alt-Tasmane“ Ken Reichel, Torhüter Horst Bosetzky, Schriftsteller 52 7.8.04 My flexible friends Birgit Breuer (voc) Andreas Brzenzinski (bass) Peter Sandmann (dr) 81 14.8.04 Hüftgold Jacobien Vlasmann (voc) Oli Bott (vibes) Andreas Henze (bass) 20 21.8.04 Michael Scheunemann Michael Scheunemann (sax) Eddy Hayes (tr) Sebastian Wittstock (p) Dirk Strakhof (bass) Wolfgang Roggenkamp (dr) 48 Museum in aller Munde 15.6.04 Fussball-EM-Auftakt „Fussballerbüfett“ Jazz im Atrium Gesamt Jazz 149 Born in Europe 52 20.8.04 Ausstellungseröffnung Martin-Gropius-Bau 21.8.04 1. Identity Talk Martin-Gropius-Bau Peter Kees und Udo Gößwald im Gespräch mit Merete Ipsen (Leiterin des Dänischen Frauenmuseums Åarhus), Mordechay Lewy (Gesandter des Staates Israel), Alcir Pereira (Sozialwissenschaftler u. Dolmetscher bei Hertha BSC), Farin Fakhari (Redaktionsassistentin) 15 28.8.04 Lange Nacht im Martin-Gropius-Bau Kunstaktion „Identity Checkpoint“ Peter Kees, Aktionskünstler 424 Jazzkonzert Nord Syd CD-Release-Party Vivien Lee (Gesang), Volker Greve (vib) Jimmi Roger Petersen (bass) Volker Schlott (saxes) 29 Veranstaltungsreihe Datum/Künstler Programmangebote Titel Besucher 1.10.04 2. Identity Talk Martin Gropius Bau Peter Kees und Udo Gößwald im Gespräch mit Seadeta Midzic, (Botschaftsrätin für Kultur u. Wissenschaft der Republik Kroatien), Aida Beye (Ärztin aus Stendal), Fatima Foda (Pro Integra, Deutsches Institut für Menschenrechte) 15 28.8.04 Kommen und Gehen – Doci i Otici Saalbau Neukölln Theaterkarawane Dromedar aus Brckodistrict, Bosnien-Herzegowina, Regie: Lisa Schell 45 Führung durch das Museum 15 21.9.04 Die Arbeitersportbewegung in Deutschland und Berlin Prof. Dr. Hans-Joachim Teichler, Universität Potsdam 15 21.10.04 Vortrag aus Anlass des 60. Todestages von Werner Seelenbinder Martina Behrendt, Leiterin Sportmuseum Berlin 37 4.11.04 Ein ganz persönlicher Rückblick auf die Paralympics in Athen Marianne Buggenhagen, 8-fache Paralympics Goldmedaillengewinnerin im Gespräch mit Bärbel Ruben 33 Birgit Reibel, Claudia Maria Franck 82 Scarlett O – Gesang Jürgen Ehle – Git, bass, Mandoline 38 Tag des offenen Denkmals 11.9.04 Doppelpunkt Berliner Märchentage 16./17.11.04 Sechse kommen durch die ganze Welt / Hase und Igel Museum in aller Munde 19.12.04 Gans ohne Tannenbaum (why, why, whynachten) 30 Veranstaltungsreihe Datum/Künstler Programmangebote Titel Besucher 6.12.04 Nach uns die Sintflut Explosive Überreste des Krieges im Irak Vortrag/Film Cafehaus Selig Stefanie Ziegler, Handicap International e.V. 27 7.12.04 Scheherezade im Winterland Lesung Museum Neukölln Safeta Obhodjas Moderation: Hartmut Topf, Journalist 23 8.12.04 Bernd Stange – Trainer zwischen den Welten Filmvorführung Museum Neukölln Bernd Stange, Ex-Fußballnationalcoach des Irak im Gespräch mit Sportjournalist Heiko Mallwitz 29 9.12.04 Adolf Reichwein – Pädagoge im Widerstand Filmvorführung und Gespräch Rathaus Neukölln Sabine Reichwein, Pädagogin und Tochter Adolf Reichweins im Gespräch mit Christa Jancik 32 10.12.04 Integrationsförderung als Menschenrecht Museum Neukölln Dr. Nazar Mahmood, Geschäftsführer des Arabischen Kulturinstituts AKI e.V. im Gespräch mit Fatima Foda, Projekt Pro Integra des Deutschen Instituts für Menschenrechte 15 7./8. und 10./12.12.04 Stadtteilführung Widerstand gegen den Nationalsozialismus Ursula Bach und Christa Jancik 100 Pro Memoria Woche der Menschenrechte Musikalische Umrahmung: Musikgruppe der Elterninitiative behinderter Kinder in Neukölln Gesamt Pro Memoria 226 Lange Nacht der Museen 29.1.05 Ausstellungsführungen Berlin-Wushu-Team / Elsa-Thiemann-Special mit Margot Schmidt und Monika Bönisch 204 Christina Borgelt, Regina Jost Architektinnen 16 Doppelpunkt 8.2.05 Sportbauten in Neukölln 31 Veranstaltungsreihe Datum/Künstler Programmangebote Titel Besucher 22.2.05 Hürtürkel und die Suche nach einem deutschen Namen Udo Gößwald im Gespräch mit Mehmed Matur, Vorstandsmitglied im Berliner Fußballverband und Hüseyin Cay, Jugendtrainer des BSV Hürtürkel 6 1.3.05 Nackte Tatsachen, Die kulturelle und soziale Bedeutung des nackten Körpers seit der Antike – Vortrag Prof. Dr. Ludger Schiffler, FUB 23 Ursula Bach 28 Ausstellung „Neukölln bewegt sich – Von Turnvater Jahn bis Tasmania“ 42 Doppelpunkt Orte des Widerstandes 20.3.05 Stadtteilführung Finissage 2.4.05 Veranstaltungsbesucher - gesamt 2270 Gruppenführungen durch die Ausstellung „Neukölln bewegt sich“: Gesamt 5 119 Führungen für Schulklassen durch die Ausstellung „Neukölln bewegt sich“: Gesamt 2 48 Führungen für Schüler und Lehrer außerhalb des Museums („Sportrundgang“, „Böhmisches Dorf“ und „Widerstandsterminal“) Gesamt 12 342 Führungen für Schüler und Lehrer durch die Ausstellung „Born in Europe“ Gesamt 32 6 136 Gesamtbesucherzahl Museum Neukölln: 8878 Besucher Sonderausstellung „Born in Europe“: 3955 Besucher absolut: 12.833 Insgesamt konnten wir mit unseren Veranstaltungen 2270 Besucher erreichen, was einen prozentualen Anteil an der absoluten Besucherzahl von 18 Prozent ausmacht. Von diesen Veranstaltungsbesuchern fanden 1619 den Weg ins Museum, 551 besuchten die Veranstaltungen im Martin-Gropius-Bau, 424 davon wiederum waren Besucher der Langen Nacht der Museen im August 2004. 40 Veranstaltungen führte das Museum durch, die Zahl stimmt mit den Veranstaltungsaktivitäten im letzten Berichtszeitraum (Jahresbericht Familiendinge 2003/2004) überein. Gleichzeitig ging die absolute Zahl der Veranstaltungsbesucher etwas zurück (2270 in 2004/2005) im Vergleich zu 2496 in 2003/2004. Besonders fiel dabei der absolute Rückgang von Besuchern des Großereignisses Kulturfestival 48-Stunden-Neukölln ins Gewicht: nur 170 Besucher in 2004/2005 im Vergleich zu 799 in 2003/2004. Insgesamt erreichte die Ausstellung „Neukölln bewegt sich – Von Turnvater Jahn bis Tasmania“ weniger Besucher, als die vorangegangene Jahresausstellung „Familiendinge“ 2003/2004: 10206 und 2004/2005: 8878. Umbenennung des Heimatmuseums Auf seiner Sitzung Nr. 23/04 am Dienstag, den 15. Juni 2004 beschloss das Bezirksamt die Vorlage Nr. 83/04: „Umbenennung des Heimatmuseums Neukölln, Museum für Stadtkultur und Regionalgeschichte, in MUSEUM NEUKÖLLN“. In der Begründung heißt es: „Seit Jahren behauptet sich das Heimatmuseum mittels seiner Ausstellungen, Sammlungs- und Veranstaltungstätigkeit sowie seiner Kooperationsprojekte mit anderen Museen innerhalb der Museumslandschaft Berlins, Deutschlands und im europäischen Maßstab. Trotz des jahrelangen Versuchs, den Heimatmuseumsbegriff offensiver zu entwickeln, wird dieser von Besuchern häufig als irritierend wahrgenommen, weil die Vorurteile und Erwartungen, die an ein Heimatmuseum gestellt werden und die vorgefundene Ausstellung bzw. Veranstaltungsreihe nicht deckungsgleich sind. Bei der Pressearbeit, insbesondere im Umgang mit Kulturredakteuren und Feuilletonchefs erweist sich der Name Heimatmuseum als hinderlich und nicht öffentlichkeitswirksam genug, um Inhalte zu transportieren. Oftmals wird das Museum mit dem Hinweis auf lokale Anzeigenblätter abgeschmettert. Die Jahresausstellungen des Museums Neukölln haben mit konventioneller Ausstellungsmethodik eines Heimatmuseums nichts mehr zu tun. Sie behandeln Zeitgeistthemen, verbinden Geschichte mit Gegenwart und werfen Fragestellungen für die Zukunft auf. Für die Ausstellungen werden seit Jahren im Zusammenspiel mit Künstlern, Mediendesignern und (Theater-)Pädagogen neue, attraktive Formen der Interaktion mit dem Publikum erprobt. In den Begleitveranstaltungen werden vielfach auf der Grundlage historischer Fragestellungen aktuelle gesellschaftliche Themen diskutiert, auf aktuelle politische Ereignisse wird zeitnah reagiert (z.B. Initiierung der Internationalen Woche der Menschenrechte in Neukölln). Die Museumspädagogik und die Praktikantenförderung besitzen einen hohen Stellenwert. Das Museum wird von vielen gesellschaftlichen Gruppen als Veranstaltungsforum genutzt (z.B. Bürgerstiftung, Unternehmervereine etc.).“ Renaming of the Heimatmuseum On June 15, 2004, the Bezirksamt (District Town Hall) agreed to rename the Heimatmuseum Neukölln, Museum für Stadtkultur und Regionalgeschichte (Regional District Museum Neukölln, Museum for City Culture and Local History) into the MUSEUM NEUKÖLLN. The explanation included the following: “For many years now the Heimatmuseum has asserted itself through its exhibitions, collecting and event activities, as well as its cooperative projects with other museums within the museum landscape in Berlin, in Germany and also on a European scale. Despite its longstanding attempts to actively develop the notion of a Heimatmuseum, these attempts were frequently perceived as irritating by visitors, because the prejudices and expectations, which are put on a Heimatmuseum and the exhibition actually confronted, or series of events as the case may be, were not identical. The annual exhibitions of the Museum Neukölln are no longer in keeping with conventional exhibition methods of a museum of local history. They concern timely subjects, connect history with the present and raise questions about the future.” 33 Ausbildung Praktika Educational Training Hannah Maischein, Studentin im 2. Semester der Kulturwissenschaften und ästhetischen Praxis an der Universität Hildesheim, absolvierte vom 26. Juli bis zum 26. September 2004 ein Praktikum in der Ausstellung „Born in Europe. New Identities“ im Martin-Gropius-Bau. Ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildete das Besuchermonitoring und die Unterstützung von Schülerworkshops des Museumspädagogischen Dienstes Berlin. Internships Malte Holler, Student der Politikwissenschaft und Soziologie an der Freien Universität Berlin, absolvierte vom 5. April bis 30. September 2004 ein Praktikum im Museum Neukölln. Er übernahm Aufgaben bezüglich der Abwicklung der Jahresausstellung „Familiendinge“ (Leihverkehr) und organisatorisch-technische sowie redaktionelle Tätigkeiten im Rahmen der Ausstellung „Neukölln bewegt sich…“. Im Ausstellungsbüro des Museums Neukölln im Martin-Gropius-Bau übernahm er zahlreiche Aufgaben, die der Aufrechterhaltung der Infrastruktur zwischen Gropius-Bau und dem Museum Neukölln dienten. Er war in den Ausstellungsaufbau mit eingebunden und übernahm die Ausstellungs- und Besucherbetreuung von „Born in Europe – New Identities.“ Dazu gehörten auch Führungen durch die Ausstellung. Volontariat Kirstin Grunert setze ihr am 1. Dezember 2002 begonnenes wissenschaftliches Volontariat bis zum Eintritt in den Mütterschutz am 20. Juli 2004 fort. Frau Grunert übernahm die Abwicklung des Leihverkehrs nach Beendigung der Ausstellung „Familiendinge“ und das Ausstellungsmanagement für die Jahresausstellung „Neukölln bewegt sich – von Turnvater Jahn bis Tasmania“ (2003/2004). Zusammen mit Markus Steffens kuratierte sie die Sportausstellung, koordinierte den Leihverkehr und war an der Edition der Ausstellungstexte und des Ausstellungskataloges beteiligt. Im Ergebnis eines intensiven Umgangs mit Zeitzeugen erarbeitete sie 13 Objektgeschichten des Sports, die sich sowohl in der Ausstellung, als auch im Katalog zur Sportausstellung wiederfanden. 34 Hannah Maischein is a student in her second semester of cultural sciences and aesthetic practice at the Universität Hildesheim. She completed an internship in the exhibition “Born in Europe. New Identities” at the Martin-Gropius-Bau from July 26 - September 26, 2004. One focus of her activities was concerned with monitoring visitors and supporting the school workshops of the Museumspädagogischer Dienst Berlin. Malte Holler, a student of political science and sociology at the Freie Universität Berlin, completed an internship at the Museum Neukölln from April 5 - September 30, 2004. He took on numerous responsibilities in the Museum Neukölln’s exhibition office at the Martin-Gropius-Bau, which helped to maintain the infrastructure between the GropiusBau and the Museum Neukölln. He was integrated into the organization and installation of the exhibition “Born in Europe – New Identities”, and after it opened, he took over the supervision of both the show and its visitors. Among his responsibilities were also tours through the exhibition. Academic Training After her maternity leave ending on July 20, 2004, Kirstin Grunert was able to continue the academic career training which she began on December 1, 2002. Together with Markus Steffens, she curated the sports exhibition, coordinated the loan requests and contributed to the publication of the exhibition texts and accompanying catalogue. As a result of her intense interaction with witnesses of the times, she worked on 13 histories of sports-related objects, which were represented both in the exhibition as well as in the sports exhibition catalogue. Sammlungstätigkeit Archiv und Sammlung: Bestand/Erwerb 2004 Collecting Activities Das Jahr 2004 stand im Zeichen der Fotografie: insgesamt 151 Fotos sind der Sammlung des Museums durch Spenden zugegangen, der spektakulärste Eingang waren 99 Fotografien der Bauhaus-Fotografin Elsa Thiemann, geb. Franke (1910-1981), die von 1921 bis 1960 in Neukölln gelebt hat, die meiste Zeit in der Hertzbergstraße 7-8. Sie war mit dem bekannteren Maler Hans Thiemann verheiratet, dem die Nazis Berufsverbot erteilt hatten. Nach dem Bauhaus-Diplom für Grafik von 1931 ernährte sie sich und ihren Mann mit Fotografien aus ihrem nahen und nächsten Umfeld für die Presse, zu denen sie auch die Texte verfasste. 1960 verließ sie Neukölln, um mit ihrem Mann nach Hamburg zu gehen, wo dieser eine Professur erhielt. Sie gab dort die Berufsfotografie auf und ist auch in Hamburg verstorben. Ein Teil ihres Werks befindet sich im Bauhaus-Archiv, ein anderer in der Berlinischen Galerie. Das Museum hatte bislang nur einige wenige Fotos von ihr im Bestand, überwiegend aus dem Böhmischen Dorf. Ein sehr glücklicher Umstand führte dazu, dass sich die Inhaberin des Foto-Nachlasses von Elsa Thiemann entschloss, dem Museum Neukölln einen Großteil der Abzüge zu vermachen, die aus Neukölln stammen und das Alltagsleben rund um das Böhmische Dorf, den Richardplatz und die Böhmische Straße porträtieren, sowohl vor dem Krieg als auch nach 1945. Wie die in Hamburg lebende Spenderin (selbst eine Berufsfotografin und Dozentin) zu Recht sehr einfühlsam bemerkte, sind die Fotos im Museum Neukölln sinnvoller aufgehoben als in Hamburg oder anderswo und „gehören nach Hause“. Archive and Collection: Holdings / Acquisitions in 2004 Insgesamt hatte das Museum 29 Spendenvorgänge zu verzeichnen, in drei Ankäufen wurden 73 historische Postkarten im Gesamtwert von 610 Euro erworben. Wir möchten allen Spendern, die wie immer überwiegend aus dem Bezirk stammen, aber auch aus anderen Berliner Bezirken, dem Umland und den Bundesländern, herzlich danken für ihr Engagement. Dass wir diese Spenden nicht öffentlich präsentieren, hat nichts mit mangelnder Würdigung zu tun; vielmehr sind es solche im Hintergrund wirkenden Informationsquellen, die eine im Vordergrund stehende Präsentation wie eine Jahresausstellung mit einem speziellen Thema erst ermöglichen. The year 2004 appeared to be under the sign of photography: A total of 151 photographs came into the museum collection through donations. The most spectacular acquisition is comprised of 99 photographs by the Bauhaus photographer Elsa Thiemann, née Franke (1910-1981), who lived in Neukölln from 1921 to 1960, for the most part on Hertzbergstraße 7-8. She was married to the more wellknown painter Hans Thiemann, who the Nazis had banned from painting. The museum has registered a total of 29 donations. In three purchases, 73 historical postcards were acquired with a value totaling 610 Euro. Momentaufnahme aus Rixdorf von Elsa Thiemann 35 Pressespiegel Jahresausstellung „Neukölln bewegt sich – Von Turnvater Jahn bis Tasmania“ Fachliteratur Neukölln bewegt sich: Von Turnvater Jahn bis Tasmania. Bis 2. April 2005, Von Kirstin Grunert und Markus Steffens, Museumsjournal, Museumspädagogischer Dienst Berlin, Nr. 1 2005. Neukölln bewegt sich: Jahresausstellung im Heimatmuseum vom 7.7. 04 –2.4. 05, Von Turnvater Jahn bis Tasmania, Von Bärbel Ruben, Sport in Berlin, Monatszeitschrift des Landessportbundes Berlin, 4/April 2004. Paralympics-Siegerin lädt ins Museum, Fußball-Woche, Nr. 45, 1.11.2004, Seite „Berliner Sport-und Verbandspolitik“. Tageszeitungen „Spring, flüstern die Fliesen…“ 46 Geschichten aus dem Stadtbad Neukölln, Berliner Zeitung, 7.5.04, (cls.) Ausstellung über Sportgeschichte, Berliner Zeitung 10.5.04, (str.) Sportschau im Heimatmuseum, Morgenpost, 10.5.04, zy. TAGESTIPPS Was machen wir heute? Zum Biedermann reifen, Von Till Hein, Tagesspiegel 14.5.04 Der Traum vom Sport, Eine Ausstellung im Museum Neukölln widmet sich der Leibeserziehung im Kiez. Von den Anfängen mit Turnvater Jahn bis zu den kurzen Höhenflügen von Tasmania Berlin. Nur für die Darstellung des heutigen Sportalltags bleibt wenig Platz, Von Andreas Rüttenauer, TAZ BERLIN, 25.5.04. Monatszeitungen Monströse Pokale, unrühmliche Rekorde, lustige Spiele, Eine Ausstellung zur Neuköllner Sportgeschichte, Von Gertrude Schildbach, scheinschlag 5/04. Wochenblätter/Lokalpresse Ausstellung im Heimatmuseum Neukölln: Von Turnvater Jahn bis Tasmania, Fußball-Woche, Nr. 15, 5.4.04, Von Bärbel Ruben. Neukölln bewegt sich, Von Turnvater Jahn bis Tasmania, Rathausnachrichten, 8.5.2004. Erlebnis Fußball-EM im Museum, Neukölln mit TalkRunde und Büfett, Von B.R. Fußball-Woche, 7.6.2004. Museum Neukölln verzichtet auf „Heimat“, Bezirksamt meint, neuer Name käme besser an, Berliner Abendblatt, Neukölln, 30.6.04 (my) Museum in aller Munde, „Gans ohne Tannenbaum“ – und leider auch ohne Gans… Berliner Abendblatt, Neukölln, 1.12. 2004 (my) Heimatmuseum bei Nacht, Sportausstellung, Kampfsportvorführung und alte Fotos, Berliner Abendblatt, Ausgabe Neukölln, 26.01.2005. (my) UNSER TIP DER WOCHE, Wochenblatt, 26.1.2005. Sonderausstellung “Born in Europe – New Identities” Fachliteratur Bosetzky („ky“) liest und diskutiert die EM, BILD, 11.6.04 Von Martha BSC bis Horst Bosetzky, Berliner Zeitung 12./13.6.04 (elm.) EM-Party im Museum, „ky“ tippte ein 0:0, BILD, 17.6.04 36 Extra-Tipp Werner Seelenbinder, Neues Deutschland, 21.10.04 Das Museum Neukölln zu Gast im Martin-Gropius-Bau, Born in Europe –New Identities, Fotografien und Videoarbeiten, 21. August bis 17. Oktober 2004., Museumsjournal 2/2004, Von Udo Gößwald. Sergi Born in Europe, Yurtdisi Haberler, Geunis aci. Fotograf sanati dergisi, 15 eylul – 15 kasim 2004. Wochenzeitschriften Fremde in einem fremden Land, Zwei Ausstellungen beschäftigen sich aus unterschiedlicher Perspektive mit dem Individuum in einer fremden Umwelt…, Von Constanze Suhr, Tip 19/2004. Tageszeitungen Grat zwischen zwei Kulturen, Fotografie, Von Anna Mechler, Berliner Morgenpost, 26.8.2004. Internationale Woche der Menschenrechte Pro memoria Internationale Woche der Menschenrechte, Museum Neukölln lädt zu Veranstaltungsreihe „Pro Memoria“, Berliner Abendblatt, 1.12.2004 (my) Ankündigung auch in Reuterkiezzeitung u.a. TIME OFF, Berlin, Photography, The Wall Street Journal Europe, Calendar/Week of August 27 - September 2, 27/29.8.2004. Weltbürger, Die Ausstellung “Born in Europe” im Martin-Gropius-Bau, Berliner Morgenpost, 19.8.2004. ANKOMMEN, Migrantensicht: „Born in Europe – New Identities“, Tagesspiegel, Ticket, 19.8.2004 (rit.) Es menschelt, Udo Gößwald schafft es mit seinem Heimatmuseum in den Gropius-Bau, Von Naomi Wolf, Berliner Zeitung, 31.8.2004. Auf dem Weg und angelangt, Heimatmuseum Neukölln zog mit „Born in europe“ in den Martin-Gropius-Bau, Von Tom Mustroph, Neues Deutschland, 11.09.2004. Wochenblätter/Lokalpresse Einwanderer: Wann wird Europa zur Heimat?, Das Heimatmuseum Neukölln stemmte große Ausstellung, mari, Berliner Abendblatt, Ausgabe Neukölln, 25.8.2004. Europäisches Theater in Neukölln, Berliner Abendblatt, Aufgabe Neukölln, 1.9.2004. Aus aller Welt: Geboren in Europa, Von Sabine Kaldemorgen, Neuköllner Stachel, September 2004. 37 Impressum Der Jahresbericht bezieht sich auf den Zeitraum der Jahresausstellung „Neukölln bewegt sich. Von Turnvater Jahn bis Tasmania“, die vom 8. Mai 2004 bis 2. April 2005 im Museum Neukölln zu sehen war. Enthalten ist auch eine Bilanz über die Sonderausstellung „Born in Europe – New Identities“, die vom 21. August 2004 bis 17. Oktober 2004 im Martin-Gropius-Bau Berlin statt fand. 38 Herausgeber: Bezirksamt Neukölln von Berlin Abteilung Bildung, Schule und Kultur Kulturamt / Museum Neukölln 2005 Konzept und Redaktion: Bärbel Ruben Layout und Satz: Jutta Kellermann Bildnachweis: Friedhelm Hoffmann, Bruno Braun, Bärbel Ruben Museum Neukölln Ganghoferstr. 3-5, 12040 Berlin Fon +49 (30) 68 09-25 35 Fax +49 (30) 68 09-38 11 Internet: www.museum-neukoelln.de e-mail: museum-neukoelln@ipn.de