Terrestrisches Fernsehen und Free

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Terrestrisches Fernsehen und Free
Terrestrisches Fernsehen und Free-TV
in Metropolen –
ein internationaler Vergleich
theinformationsociety.org
Hamburg – Kiel – Wien
Christian Möller
Yuliya Kolesnikova
Juni 2013
www.theinformationsociety.org
www.facebook.com/infsocblog
www.twitter.com/infsocblog
Abstract
The switchover to digital terrestrial television (DTT) has been completed in many countries,
often experiencing great technical and regulatory challenges. Most remaining countries will
follow suit in due time. But even after the analogue switch-off (ASO) of terrestrial television,
DTT is not necessarily a success story. This study – commissioned by the BerlinBrandenburg media regulatory authority mabb and convened by the research group
theinformationsociety.org – looks at the DTT situation in metropolitan areas worldwide,
including Rio de Janeiro, New York City, London, Paris and Moscow.
Two main factors have been identified for the success of DTT in urban areas: firstly the
share of analogue terrestrial television platform and the satellite and cable penetration
before the ASO, and secondly the number and quality of DTT channels after the ASO,
namely features such as HD, PVR and pay TV on DTT platforms. Higher costs for cable,
satellite or IPTV reception, though, do not seem to increase DTT take-up.
Research shows that DTT faces problems in many urban regions, amplified by growing
competition by HD channels on cable, satellite and IPTV and a shrinking advertisement
market that is rendering DTT more and more unattractive to commercial broadcasters,
especially in areas where DTT is not the primary TV platform and thus has a smaller
audience share.
IPTV and WebTV, which might offer future alternatives for DTT as the platform for free TV
reception, does not yet reach a relevant audience share in most areas worldwide, maybe
with the exception of France.
As DTT is often used by more vulnerable parts of society, this development poses regulatory
challenges and might result in a paradigm shift for regulatory authorities from licensing
frequencies as a scarce resource to guaranteeing a basic TV service obligation for all parts of
society.
Möller, Christian/Kolesnikova, Yuliya (2013) Terrestrisches Fernsehen und
Free-TV in Metropolen – ein internationaler Vergleich. Juni 2013.
theinformationsociety.org. Hamburg.
Im Auftrag der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).
2
Inhalt
Abstract ................................................................................................................................................... 2
Key Findings ............................................................................................................................................ 5
1.
Einführung....................................................................................................................................... 6
1.1
2.
3.
Studie ...................................................................................................................................... 7
Terrestrisches Fernsehen und Free-TV in Metropolen................................................................... 9
2.1
Rio de Janeiro .......................................................................................................................... 9
2.2
New York City ....................................................................................................................... 12
2.3
London .................................................................................................................................. 15
2.4
Paris ....................................................................................................................................... 18
2.5
Kiew ....................................................................................................................................... 23
2.6
Moskau .................................................................................................................................. 28
2.7
Singapur ................................................................................................................................ 32
Ergebnisse ..................................................................................................................................... 34
3.1
Verbreitungswege & Sendervielfalt ..................................................................................... 34
3.2
Technik & Regulierung .......................................................................................................... 40
4
Fazit ............................................................................................................................................... 43
5
Annex ............................................................................................................................................ 45
5.1
Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... 46
5.2
Glossar ................................................................................................................................... 47
5.3
Liste der Interviewpartner .................................................................................................... 48
5.4
Übersicht der DTT-Sender in den einzelnen Städten .......................................................... 49
5.5
Literaturverzeichnis .............................................................................................................. 58
3
4
Key Findings

Auch nach dem Analogue Switch-off (ASO) sieht sich digitales terrestrisches
Fernsehen (DTT) in vielen Metropolen weltweit einer Reihe von Problemen gegenüber,
die oftmals multi-faktoriell, sich gegenseitig verstärkend und miteinander verknüpft
sind.

Vor allem in Regionen, in denen die terrestrische Verbreitung vor dem Switchover
nicht die primäre Empfangs-Plattform war, ist der Erfolg von DTT nicht garantiert. Die
Wirtschafts- und Werbekrise führt dort zusammen mit der geringen Reichweite von
DTT in der werberelevanten Zielgruppe zu einem sich selbst verstärkenden Prozess,
der zu einem abnehmenden Interesse der kommerziellen Rundfunkanbieter an DTT
führt.

Der Wettbewerbsvorteil durch die Kostenersparnis von DTT gegenüber dem TVEmpfang über Kabel, Satellit oder IPTV ist für viele Nutzer nicht ausschlaggebend.
Inwiefern die Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten, die DTT bieten kann (HD,
On-demand-Dienste, PVRs, HbbTV-Hybridmodelle), den Wettbewerbsnachteil
gegenüber anderen Plattformen aufwiegen kann, ist unklar. Diskussionen um die
Nutzung des 700 und 800 MHz-Bandes tragen nicht zur Planungssicherheit unter den
Anbietern bei.

Insgesamt deutet sich ein Paradigmenwechsel in der Regulierung weg von einer
Vergabe und Lizenzierung der Frequenzen als knappes Gut hin zu einer Sicherstellung
der Grundversorgung mit frei empfangbarem Fernsehen für alle Teile der Bevölkerung
– insbesondere der sozial schwächeren und technikferneren Bevölkerungsteile, die
besonders auf den kostengünstigen DTT-Empfang angewiesen sind – an.

Schlüssige regulatorische Antworten auf ein mögliches Marktversagen von DTT gibt es
in keiner der untersuchten Metropolen. Vielmehr ist die Frage, ob und wie Regulierung
vor dem Hintergrund der technischen und ökonomischen Gegebenheiten wirkmächtig
eingesetzt werden kann.

Die Substituierung von DTT durch IPTV oder WebTV (OTT) zur Sicherstellung einer
kostenfreien Grundversorgung mit frei empfangbarem Fernsehen in Metropolen wird
mittelfristig kaum gesehen. Außerhalb von Ballungsräumen stellt sich die Situation
aufgrund einer oftmals schlechteren Breitbandpenetration noch verschärft dar.
5
1. Einführung
Digitales Antennenfernsehen, DVB-T oder DTT (Digital Terrestrial Broadcasting), ersetzt
weltweit nach und nach die analoge terrestrische Fernsehausstrahlung. Der Übergang ist
dabei verschieden weit fortgeschritten. In einigen Ländern ist die Umstellung und die
vorübergehende gleichzeitige Ausstrahlung von analogen und digitalen Programmen
(Simulcast) bereits abgeschlossen, in anderen Ländern ist die Abschaltung der analogen
Ausstrahlung (ASO – analogue switchoff) in den nächsten Jahren geplant.
In Europa ist die Umstellung weitgehen abgeschlossen. In Deutschland erfolgte der ASO
bereits 2008, in Frankreich 2011, in Großbritannien 2012. In den USA wurde die Mehrheit
der analogen Sender 2011 eingestellt. In weiteren Ländern ist die terrestrische
Analogabschaltung in den kommenden Jahren geplant, verzögert sich jedoch oftmals.
Abb. 1: Zeitpunkt des abgeschlossenen Switchovers in verschiedenen Ländern (Ofcom 2012)
Insgesamt ist die Umstellung von analogem Fernsehen zu DTT (Switchover) ein komplexer
technischer und regulatorischer Vorgang. Die Einführung wird meist von umfangreichen
Kampagnen begleitet, die von allen Stakeholdern getragen werden (Sendern,
Infrastrukturbetreibern, Regulierungsbehörden etc.) und die neben der öffentlichen
Information auch die Unterstützung von schwächeren Bevölkerungsgruppen bei der
Umstellung durch Sachmittel oder Dienstleistungen beinhalten.
Doch auch nach abgeschlossenem Switchover ist DTT in vielen Städten und Ländern nicht
unbedingt eine Erfolgsgeschichte. Die Untersuchung ergab, dass der Erfolg von digitalterrestrischem Fernsehen vor allem von zwei Faktoren abhängig ist:
1. den traditionellen und etablierten Verbreitungswegen (neben terrestrisch vor allem
Kabel und Satellit);
6
2. dem Mehrwert, den DTT gegenüber diesen Verbreitungswegen bietet und den
Inhalten, die zu empfangen sind.
In Deutschland gibt es im internationalen Vergleich eine große Zahl frei empfangbarer,
qualitativ hochwertiger Fernseh-Angebote. Ein derzeit stattfindender Rückzug der privaten
Programmanbieter aus der DVB-T-Verbreitung würde für die meisten Haushalte in Berlin
einen Wechsel zu den Abonnementmodellen von Kabel und IPTV notwendig machen, um
diese Sender weiter zu empfangen.1 Der Wegfall eines konkurrierenden
Übertragungsweges könnte auch zu Preissteigerungen für die Verbraucher führen. Vor dem
Hintergrund dieser Entwicklungen und sich verändernden Rahmenbedingungen von DVB-T
in Deutschland erschien ein internationaler Vergleich geboten.
Die Studie hat gezeigt, dass DTT in vielen Städten und Regionen weltweit vor Problemen
steht. In der Konsequenz könnte dies zu einem Paradigmenwechsel der Medienregulierung
von der Lizenzierung von Frequenzen als einem knappen Gut hin zur Sicherstellung der
Grundversorgung von allen Bevölkerungsteilen als öffentliche Aufgabe führen.
Die Entwicklung und Bedeutung von IPTV und WebTV (OTT) wird in dieser Studie nur am
Rande betrachtet, da dies Gegenstand eigener Betrachtungen und Forschungsvorhaben
wären.
1.1
Studie
Im Folgenden wird die Situation der Free TV-Verbreitung in einigen Städten, die für diese
Studie exemplarisch ausgewählt wurden, beschrieben. Grundlage für die Analyse sind
verfügbare Studien und Literatur, Angaben von Regulierungsbehörden sowie qualitative
persönliche, Telefon- und Email-Interviews, die als Hintergrundinformationen in die
Ergebnisse eingeflossen sind. Die vorliegende Studie wurde im Zeitraum von April bis Juni
2013 durch theinformationsociety.org für die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb)
erstellt.
Es wurde unter anderem untersucht, wie die wichtigsten privaten werbefinanzierten
Fernsehprogramme üblicherweise in diesen Metropolen verbreitet werden und in welchem
Verhältnis die verschiedenen Übertragungswege in diesen Ballungsräumen zueinander
stehen sowie eine mögliche Grundverschlüsselung. Auch die Akzeptanz durch die Nutzer
und die Position der Anbieter wurden im Rahmen der Möglichkeiten mit abgefragt. Aus den
beobachteten Gegebenheiten und den Expertenbefragungen wurden allgemeine Trends
und Entwicklungen deduziert.
1
DigiTAG (17.01.2013)
7
Bei aller Sorgfalt in der Zusammenstellung kann diese Studie nur einen ersten Überblick
über Entwicklungen und Trends in den genannten Metropolen beschreiben – für eine
detaillierte diachrone oder synchrone Analyse wäre schon alleine aufgrund der Dynamik des
Untersuchungsgegenstandes eine erweiterte Studie mit einem längeren
Untersuchungszeitraum sowie vertiefende Interviews notwendig. Die vorliegende
Untersuchung stellt also eher den Beginn einer längerfristigen Forschung über die Situation
von DTT in Metropolen nach dem ASO dar als eine letztgültige Ergebnissammlung.
Zu den untersuchten Städten, die in Absprache mit dem Auftraggeber exemplarisch
ausgewählt wurden, gehörten Rio de Janeiro, New York City, London, Paris, Kiew, Moskau
und Singapur. Diese Städte weisen bewusst unterschiedliche Fernsehlandschaften und
Regulierungsmodelle auf, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten der DTT-Situation
weltweit zu betrachten. Darüber hinaus wurden exemplarisch noch weitere Städte und
Länder herangezogen, um Entwicklungen und Trends zu verdeutlichen. Aktuelle
Entwicklungen in weiteren Ländern wie Österreich oder Japan konnten in der vorliegenden
Studie nicht berücksichtigt werden; diese seien hiermit jedoch am Rande erwähnt.2
Abb. 2: DTT-Standards weltweit und untersuchte Metropolen (WikiCommons, eigene Bearbeitung)
2
Mouyal (2013)
8
2.
Terrestrisches Fernsehen und Free-TV in Metropolen
2.1
Rio de Janeiro
Land:
Brasilien
Einwohner Brasilien:
3
192 Millionen (2011)
Einwohner Rio de Janeiro:
6,3 Millionen (2010)
Sprache:
Portugiesisch
Press Freedom Index 2013:
Platz 108 (von 179)
Regulierungsbehörde:
Agência Nacional de Telecomunicações (Anatel)
www.anatel.gov.br
4
Fernsehempfang:
46 % Satellit
44 % Terrestrisch
10 % Kabel
Rio de Janeiro ist die zweitgrößte Stadt Brasiliens und Hauptstadt des gleichnamigen
Bundesstaates. Bis 1960 war Rio de Janeiro die Hauptstadt Brasiliens und trat danach diese
Funktion an Brasília ab, bleibt aber nach São Paulo bedeutendstes Handels- und
Finanzzentrum des Landes. Im administrativen Stadtgebiet leben rund 6,3 Millionen
Menschen. Die Metropolregion hat 11,9 Millionen Einwohner.
Fernsehen spielt im brasilianischen Alltag eine große Rolle. Der größte Free-TV-Sender des
Landes, Globo TV, erreicht Marktanteile von bis zu 50 Prozent. Der Sender gehört zum
Medienkonzern Organizações Globo, der seinen Hauptsitz in Rio hat und zu dem neben
zahlreichen Zeitungen wie O Globo und anderen Publikationen auch Rede Globo, das
drittgrößte Fernsehnetzwerk der Welt gehört. Auch unter den Pay-TV-Abonnenten spielt
der Free-TV-Sender Globo TV eine große Rolle. Die traditionelle 21-Uhr-Telenovela auf
Globo TV ist häufig Stadtgespräch. Rede Globo gilt als das größte TV-Netzwerk Südamerikas
und versorgt alleine in Brasilien 80 Millionen Menschen. Die terrestrische Ausstrahlung. ist
traditionell von großer Bedeutung in Brasilien, vor allem für sozial schwächere Haushalte.
Derzeit werden in Brasilien noch analoge und digitale terrestrische Angebote ausgestrahlt
(Simulcast). Die Abschaltung der analogen Ausstrahlung ist für einzelne Städte für Ende
2015 geplant, landesweit wird die Abschaltung jedoch nicht vor 2018 stattfinden5.
3
Estimativas da populacao residente no Brasil 2011
4 Ofcom (2012)
5
NexTVLatam (27.04.2013)
9
In der Region Rio de Janeiro gibt es sieben Free-TV-Sender, wobei TV Globo Spitzenreiter
ist. Das öffentlich-rechtliche TV Brasil erreicht einen Marktanteil von nicht mehr als 2
Prozent. Daneben gibt es mit NET (Kabel) und Sky (Satellit) zwei Pay-TV-Anbieter sowie
eine Reihe von kleineren Pay-TV-Anbietern (Oi, GVT, Claro TV, Telmex), die ihr Angebot
über Kabel oder Satellit verbreiten. Die Kabel- und Satellitenausstrahlung wurde bereits
weitgehend durch die Unternehmen digitalisiert. Vor allem in Favelas gibt es trotz der
Bemühungen seitens der Regierung illegale Kabelnetzbetreiber (Gatonet), die die
Infrastruktur betreiben und unlizenziert das Programm des Kabelanbieters NET gegen
Entgelt weiter verbreiten.
In Brasilien wird seit Juni 2006 – wie in weiten Teilen Südamerikas – eine modifizierte
Version des japanischen ISD-B-T Standards (H.264/MPEG-4 AVC) unter dem Namen ISDBTb (bzw. SBTVD) genutzt. Als Betriebssystem kommt die brasilianische Entwicklung Ginga
zum Einsatz. ISDB-T wurde vor allem gewählt, da es sich gut für den mobilen Empfang
eignet. Set Top-Boxen für die brasilianische Version (SBTVD) dieses japanischen Standards
sind seit November 2007 im Handel. Die Akzeptanz von DVB-T unter der Bevölkerung ist
groß, die Migration verläuft jedoch langsamer als geplant.
Die digitale terrestrische Ausstrahlung begann offiziell am 2. Dezember 2007 in São Paulo.
Im September 2009 wurden unter anderem die Ballungsräume São Paulo, Rio de Janeiro,
Belo Horizonte und Brasilia mit DVB-T versorgt. 2013 soll das digitale Signal im gesamten
Land empfangbar sein, die Abschaltung des analogen Signales war für den 30. Juni 2016
geplant, verzögert sich jedoch offenbar bis 2018. Grund hierfür sind technische
Schwierigkeiten, unter anderem in Rio de Janeiro, Campinas und Belo Horizonte. Zudem
sind die Preise für Set Top-Boxen oder Fernseher mit DVB-T Receiver für Teile der
Bevölkerung offenbar zu hoch.6 Anders als in der Ukraine scheint auch die kommende
Fußballweltmeisterschaft keinen Entwicklungssprung bei der Verbreitung von DTT
ausgelöst zu haben.
Nach Medienberichten waren im August 2012 lediglich 16 Millionen der 160 Millionen
brasilianischen Fernsehgeräte für den DVB-T-Empfang geeignet. Einige
Rundfunkveranstalter forderten daher eine Verschiebung der Abschaltung des digitalen
Signals um mehrere Jahre.7
Die Regierung hat daraufhin im April 2013 zugesichert, dass es keine Abschaltung des
analogen Signales geben wird, solange nicht sichergestellt sei, dass die gesamte
Bevölkerung die Möglichkeit hat, DVB-T zu empfangen. Das brasilianische
6 dvb.org (2013) Brazil
7
telecompaper.com (31.08.2013)
10
Kommunikationsministerium hat daher angekündigt, die Anschaffung von Set Top-Boxen
für die Empfänger staatlicher Sozialleistungen (BolsaFamiliar) zu subventionieren.8 Die
Mittel hierfür könnten aus dem Verkauf des 700 MHz-Bandes für die Mobilfunknutzung
genutzt werden, der für das erste Quartal 2014 geplant ist.
Wie überall nimmt auch in Rio de Janeiro das Internet einen zunehmend größeren
Stellenwert in der Versorgung der Bevölkerung mit Inhalten ein. Vor allem die jüngere
Generation legt Wert auf zeitunabhängige Ausstrahlung und Video-on-Demand. Dennoch
werden Satellitenempfang sowie digitales terrestrisches Free-TV nach Expertenmeinung
auch auf absehbare Zeit Spitzenreiter in der Mediennutzung in Rio de Janeiro bleiben. IPTV
spielt in Brasilien derzeit noch keine Rolle. Smart TV-Endgeräte sind nicht weit verbreitet.
Allerdings gibt es eine Reihe kleinerer Web-TV Angebote, beispielsweise Porta dos Fundos,
die jedoch eher episodenhafte Formate und kein Vollprogramm anbieten.
Die lokale Regierung betreibt in Rio de Janeiro einige öffentliche Hotspots an touristischen
Orten und in einigen ärmeren Stadtteilen. Die Zahl und Abdeckung seien jedoch nach
Expertenangaben im Vergleich zur Größe der Stadt in der Betrachtung zu vernachlässigen.
Perspektivisch wird DTT in Rio de Janeiro einen bedeutenden Stellenwert einnehmen und
zusammen mit der Satellitenverbreitung der wichtigste Empfangsweg bleiben. Momentan
verläuft die weitere Digitalisierung allerdings schleppend.
8
NexTVLatam (11.05.2013)
11
2.2
New York City
Land:
Einwohner USA:
Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
9
316 Millionen (2012)
Einwohner New York City:
8,2 Millionen (2011)
Metropolregion: 18,9 Millionen (2010)
Sprache:
Englisch
Press Freedom Index 2013:
Platz 32 (von 179)
Regulierungsbehörde:
Federal Communications Commission (FCC)
www.fcc.gov
10
Fernsehempfang:
51 % Kabel
31 % Satellit
11 % Terrestrisch
7 % IPTV
New York City liegt an der Ostküste der Vereinigten Staaten im Bundesstaat New York. Mit
mehr als 8 Millionen Einwohnern ist sie die bevölkerungsreichste Stadt der USA. Das
Stadtgebiet hat eine Landfläche von 785,6 km² (Berlin 891,85 km²), die gesamte
Metropolregion, in die die Stadt nahtlos übergeht ist wesentlich größer. Die Stadt erstreckt
sich über mehrere Inseln am Hudson River und entlang der New York Bight und besteht aus
fünf Verwaltungsbezirken (Manhattan, Brooklyn, Queens, The Bronx und Staten Island) und
grenzt an Jersey City. New York ist die Medienhauptstadt der USA und Sitz einer Vielzahl
globaler Medienkonzerne wie Time Warner oder Viacom sowie großer Fernseh- und
Radionetzwerke (ABC, CBS, FOX, NBC). Die USA sind der weltgrößte Fernsehmarkt.
Die USA haben eines der liberalsten Mediensysteme weltweit, das vor allem durch
kommerzielle, werbefinanzierte Medien gekennzeichnet ist. Die Freiheit der Medien wird
im Ersten Verfassungszusatz der USA weitestgehend garantiert. Tageszeitungen und
Printmedien befinden sich in den USA seit einigen Jahren in einer tiefen Krise. Neben der
Finanzierung durch Abo-Verkäufe, Werbeeinnahmen und Mitgliedsbeiträge spielt in den
USA zunehmend die Unterstützung von Medien durch gemeinnützige Stiftungen
(beispielsweise durch die Knight Foundation oder die Sandler Foundation) eine Rolle.
Gleichzeitig sind die USA nach wie vor von einer hohen Innovationskraft im Bereich Internet
und digitale Medien geprägt.
9 Population Clock
10 Ofcom (2012)
12
Das System des Public Broadcasting Service (PBS) in den USA ist nur bedingt mit den
Modellen der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland oder der britischen BBC
vergleichbar und finanziert sich nicht durch Rundfunkgebühren. Zwar erhalten PBS und
NPR (National Public Radio) Unterstützung der Regierung, finanzieren sich jedoch
hauptsächlich durch Sponsoring und Spenden von Privatleuten und Stiftungen.
In den USA herrscht seit jeher eine hohe Verbreitung von Kabelempfang (51 %) vor, gefolgt
von Satellitenempfang (31 %). Nur 11 % der Haushalte empfangen ihr Fernsehsignal
terrestrisch.11 Der ASO für die meisten Fernsehsender erfolgte am 12. Juni 2009, für die
verbliebenen 2011. Im Zuge der Digitalisierung wurde der NTSC-Standard durch ATSC (also
einen anderen Standard als DVB-T) abgelöst. Eine Weiterentwicklung und Verbesserung
dieses Standards ist derzeit ausgeschrieben.12 Seit Februar 2013 gibt es jedoch in Baltimore
erste Versuchsprojekte zur Einführung von DVB-T2.13
In den USA gibt es zudem eine starke Lobby von Kabelnetzbetreibern, Mobilfunkanbietern
und anderen Akteuren, die DTT gegenüber zögerlich bis ablehnend eingestellt sind.
Kabelnetzbetreiber bewerben aggressiv die größere Sendervielfalt gegenüber DTT;
Mobilfunkanbieter setzen sich für eine Vergabe des 700 Mhz-Bandes für 3G- und 4G-Dienste
ein; Google fordert mit der Kampagne „Free the Airwaves“, die digitale Dividende für die
freie Nutzung – etwa für WiFi – freizugeben. Technische Probleme, Verzögerungen bei der
Vergabe von Coupons für sozial Schwächere für die Umstellung auf DTT sowie mangelnde
Vorbereitung der Nutzer führten zu einer wiederholten Verschiebung des ASO, unter
anderem durch den DTV Delay Act, der 2009 von Senat und Kongress verabschiedet
wurde.14
In New York City gibt es 16 frei und unverschlüsselt empfangbare kommerzielle und Public
Service Sender über DTT (siehe Annex). Der Empfang ist in Teilen der Stadt aufgrund der
Abschattung durch Gebäude und innerhalb von Gebäuden oftmals ungenügend. ATSC neigt
– bei einer theoretisch besseren Verbreitung in ländlichen Gegenden – in der Stadt offenbar
eher zu Interferenzen als DVB-T.
Jüngst hat DTT in New York City darüber hinaus Konkurrenz durch einen neuen Anbieter,
Aero, bekommen, der terrestrische Free-to-Air Programme im Internet streamed – gegen
den Widerstand der Rundfunkanbieter.15 Inwieweit sich dies als ein erfolgreiches
Geschäftsmodell erweist und gegen Klagen behaupten kann, wird sich zeigen. Die
11
Ofcom (2012)
DigiTAG (26.03.2013)
13
DigiTAG (19.02.2013)
14 DTV Delay Act (2009)
15 Stelter (2013)
12
13
monatliche Gebühr in Höhe von USD 8, die Aero erhebt, gibt jedoch einen weiteren Hinweis
auf die geringe Attraktivität der kostenfreien DTT-Ausstrahlung in New York.
Neben der traditionell starken Verbreitung von Kabel- und Satellitenempfang mit einer
großen Vielzahl von Sendern stellen die seit Jahren stetig steigende Kabelgebühren
offenbar keinen Push-Faktor hin zu DTT dar. Höhere Kosten für den Kabelempfang werden
offenbar für eine größere Sendervielfalt und HD-Qualität von weiten Teilen der
Bevölkerung in Kauf genommen.
Zudem ist Expertenangaben zufolge DTT in großen Teilen der Bevölkerung weitgehend
unbekannt oder wird als veraltete Technologie wahrgenommen. Insgesamt fristet DTT in
den USA und vor allem New York eher ein Nischendasein.
14
2.3
London
Land:
Großbritannien
Einwohner
16
(Großbritannien):
Einwohner (London)
63,8 Millionen ( 2013)
Sprachen:
Englisch
Press Freedom Index 2013
Platz 29 (von 179)
Regulierungsbehörde:
Office of Communications (Ofcom)
www.ofcom.org.uk
19
Fernsehempfang:
17
8,1 Millionen (Stadt, 2011)
18
Metropolregion: 13,3 Millionen (2013)
44% S
39% T
15% C
1% IPTV
In der Hauptstadt des Vereinigten Königreiches leben mehr als 8 Millionen Menschen.
London ist damit die bevölkerungsreichste Stadt der Europäischen Union und mit knapp
14 Millionen Einwohnern – neben Moskau und Istanbul – die größte Metropolregion
Europas. London ist eines der wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren der Welt mit
zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Theatern und Museen von Weltrang. Im Jahr 2012
war London Austragungsort der olympischen Sommerspiele.
Alle wichtigen Tages- und Wochenzeitungen Englands haben ihren Sitz in London. Die Fleet
Street im Zentrum von London ist seit dem 18. Jahrhundert traditionell die Heimat der
britischen Presse. Historisch gingen von London und England wichtige Impulse für die
Entwicklung einer freien Presselandschaft aus. Mit Reuters hat eine der weltweit größten
Nachrichtenagenturen ihren Sitz in der Hauptstadt. London ist Hauptsitz der 1922
gegründeten öffentlich-rechtlichen BBC und weiterer großer Fernsehstationen wir ITV,
Channel 4, Five und BSkyB.
Die Transition zu digitalem terrestrischen Fernsehen (Switchover) wurde am 24. Oktober
2012 abgeschlossen. In London und der umliegenden Region mit insgesamt beinahe
12 Millionen Zuschauern erfolgte die Abschaltung des analogen Signales am 18. April 2012
rechtzeitig vor den Olympischen Sommerspielen 2012.
16 Statista
17 Office for National Statistics (2012)
18 Statista
19
Ofcom (2012)
15
In England wird das DVB-T-Angebot unverschlüsselt unter dem Label Freeview verbreitet.
Freeview bietet bis zu 50 Free TV-Kanäle, Digitalradio und interaktive Dienste, zudem HDProgramme von BBC, ITV und Channel 4. Freeview+ ist die Bezeichnung für die Möglichkeit
mit Hilfe von Set Top-Boxen, Sendungen aufzunehmen und zeitversetzt zu sehen.
Das Unternehmen Freeview wurde im Oktober 2002 gegründet und übernimmt die zentrale
Verbreitung und Vermarktung des digitalen terrestrischen frei empfangbaren Fernsehens in
England. Daneben gibt es mit Top Up TV oder BT Vision terrestrische Pay TV-Anbieter mit
Kanälen wie Sky Sports oder ESPN. Technischer Dienstleister für das Betreiben des
Sendenetzes ist die Firma Arqiva. Die Einführung von DVB-T in England begann am 15.
November 1998. Insgesamt wurden sechs Multiplexe (1, 2, A, B, C und D) lizenziert. Jeder
Inhaber einer analogen terrestrischen Frequenz erhielt ein Anrecht auf die Hälfte der
Kapazität eines dieser Multiplexe: Multiplex 1 erhielt die BBC, ITV und Channel 4 teilten sich
Multiplex 2 und Channel 5 und S4C Multiplex A. Die Multiplexe B, C und D wurden in der
Folge versteigert. Nach einigen Marktkonsolidierungen, vor allem im Bereich terrestrischer
Pay TV-Angebote, gründete sich das Konsortium Freeview, das heute von BBC, BSkyB,
Channel 4, ITV und Arqiva getragen wird. Damit einher ging zum damaligen Zeitpunkt die
Maßgabe der Regulierungsbehörde Ofcom, dass alle DVB-T-Programme „free to air“ sein
müssen. Da sich nach Ansicht der Ofcom die Situation seit 2002 jedoch grundlegend
geändert hat, sind heute auch wieder Pay-TV-Angebote über DVB-T zulässig.
Für den Transitionsprozess haben die öffentlich-rechtliche BBC sowie die kommerziellen
Anbieter ITV, und Channel 4 sowie der Betreiber der Multiplexe im Jahr 2005 die
unabhängige Non-Profit Institution Digital UK gegründet. Mit dem Switchover Help Scheme
der BBC gab es für Teile der Bevölkerung, u.a. Personen über 75 Jahre oder Sehbehinderte,
Unterstützung bei der Anschaffung der Hardware sowie praktische Hilfe bei der Installation
und der Einrichtung der Technik zu Hause.
In England wird der DVB-T Standard genutzt. Ein Multiplex wurde in der Zwischenzeit auf
DVB-T2 (MPEG-4) und HD-Ausstrahlung (FreeviewHD) umgestellt, weitere könnten folgen.
Das FreeviewHD-Paket umfasst die fünf Sender BBC One HD, BBC Two HD, ITV HD und
Channel 4 HD.
Während die Freeview-Allianz in den letzten zehn Jahren seit 2002 einen beträchtlichen
Erfolg mit ihrem DVB-T-Angebot verbuchen konnte, mehren sich auch in London in
jüngerer Vergangenheit trotz des attraktiven DVB-T-Angebotes die Probleme. Der DVB-T
Pay TV-Anbieter Top Up TV wird unbestätigten Berichten zufolge den Sendebetrieb im
Sommer 2013 einstellen. Im Juli 2013 hat Top Up TV bereits ein Sportrechtepaket nicht
erneuern können, die weitere Zukunft des Senders ist unklar. Auch der sechste Sendeplatz
16
im HD-Multiplex konnte mangels Interesse seitens kommerzieller Anbieter nicht gefüllt
werden und wir zurzeit von BBC Red Button genutzt.
Nach einem anfänglichen Scheitern als Pay TV-Modell führte der Zusammenschluss aller
Stakeholder unter dem Dach Freeview zu einem Erfolg von DVB-T in England zu einem
erfolgreichen Start. Die Marken Freeview+ und FreeviewHD sowie ein vielfältiges
Programmangebot zusammen mit sukzessive eingeführten Zusatzdiensten (HD, PVR etc.)
machten DVB-T zu einem attraktiven Produkt.
Zunehmend sorgen jedoch auch in London nach Expertenangaben die Konkurrenz anderer
Verbreitungswege sowie die Werbe- und Wirtschaftskrise zu einem sinkenden Interesse der
Programmanbieter an DVB-T als primärer Empfangsplattform und die weitere Entwicklung
des Programmangebotes in London bleibt abzuwarten.
17
2.4
Paris
Land:
Frankreich
Einwohner (Frankreich)
63,7 Millionen (2013)
Einwohner (Paris)
2,2 Millionen (2010)
22
Ballungsraum: 10,6 Millionen (2013)
Sprachen:
Französisch
Press Freedom Index 2013
Platz 37 (von 179)
Regulierungsbehörde:
Conseil supérieur de l'audiovisuel (CSA)
www.csa.fr
20
21
Autorité de régulation des communications électroniques et des
postes (ARCEP)
www.arcep.fr
Fernsehempfang
23
30% T
28% IPTV
24% S
11% C
Paris ist die Hauptstadt und mit über zwei Millionen Einwohnern die größte Stadt sowie
kulturelles, wirtschaftliches und politisches Zentrum des zentralisiert organisierten
Frankreich. Mit drei Flughäfen sowie sechs Fernbahnhöfen ist Paris der größte
Verkehrsknotenpunkt des Landes. Paris ist Sitz zahlreicher internationaler Organisationen,
unter Ihnen UNESCO, OECD oder der internationalen Handelskammer ICC sowie der NGO
Reporter ohne Grenzen (Reporters sans frontières).
In der gesamten Metropolregion leben über 12 Millionen Menschen. Die Seine teilt die Stadt
in einen nördlichen Teil (Rive Droite) und einen südlichen Teil (Rive Gauche). Administrativ
ist Paris in 20 Stadtbezirke (Arrondissements) unterteilt. Die Vororte (Banlieus), die in den
vergangen Jahren unter anderem durch soziale Spannungen in die Schlagzeilen gerieten,
gehören verwaltungsrechtlich nicht zu Paris, sondern zu den umliegenden Départements.
DVB-T wird im Französischen als „télévision numérique terrestre“ oder TNT bezeichnet. Die
Einführung begann nach einer kurzen Testphase am 31.05.2005. Die Abschaltung des
analogen Signales begann in Frankreich im Jahr 2009 und wurde am 30. November 2011
abgeschlossen. DVB-T erreicht damit 97,3 % der Bevölkerung.24 In Paris fand die
20 Statista
21 Statista
22 Statista
23 Ofcom (2012)
24
L’Express (29.11.2011)
18
Umstellung am 8. März 2011 statt. Der Switchover-Prozess wurde vom Interessenverband
France Télé Numérique begleitet, der je zur Hälfte durch den Staat und die Fernsehsender
finanziert wurde und technische Unterstützung in den Haushalten sowie per Telefon bot.
Der Pay TV-Anbieter Canal+ hat sein analoges Signal bereits im November 2010
abgeschaltet. Von den ehemalig analog-terrestrischen Abonnenten des Senders haben sich
74% für DVB-T entschieden, 15% für Satellitenempfang, 7% für IPTV und 4% für Kabel.
Insgesamt hatte Canal+ im Jahr 2010 eine Million DVB-T Zahlkunden.25
Es wurden bis heute acht Multiplexe (R1-R8) eingerichtet: fünf strahlen Free TV-Sender in
SD aus (R1, R2, R4, R6, R8), zwei sind für die Ausstrahlung von nunmehr 11 HD-Sendern
vorgesehen (R5, R7) und einer wird vom Pay TV-Anbieter Canal+ (R3) genutzt. Die SDProgramme werden im MPEG 2-Standard ausgestrahlt, die HD-Programme als MPEG-4.
Seit Dezember 2012 müssen alle verkauften Endgeräte MPEG-4 empfangen können.
Im Oktober 2008 begann die Ausstrahlung von fünf HD-Programmen (TF1 HD, France 2 HD,
Arte HD, M6 HD und Canal+ HD).26 Im Dezember 2012 sind mit Inbetriebnahme des achten
Multiplexes sechs weitere HD-Kanäle (D1, L’Equipe 21, 6ter, Numéro 23, RMC Découverte und
Chérie 25) hinzu gekommen.27 2012 haben Veranstalter darüber hinaus begonnen, Catch upund On demand-Dienste über das Internet im HbbTV-Standard anzubieten.28
Momentan bietet DVB-T 19 Free TV-Sender und 8 Pay TV-Dienste mit einer Abdeckung von
97,3 Prozent der Bevölkerung. 61 Prozent der französischen Haushalte nutzen DVB-T für ihr
primäres Fernsehgerät.29
In Paris sind über DVB-T 18 nationale und 4 regionale Free TV-Programme zu empfangen,
davon zunächst vier Programme in HD (TF1, F2, M6 und Arte) sowie die Pay TV-Kanäle
Canal+, Canal+ Sport, Canal+ Cinéma.30 Die 18 kostenlosen TNT-Sender sind gleichzeitig
über Satellit in den Paketen TNTSAT und FRANSAT zu empfangen, wofür jeweils eine
eigene CI-Smartcard notwendig ist. Die DTT-Ausstrahlung der Free TV-Programme erfolgt
unverschlüsselt.
Zum Erfolg von DVB-T in Frankreich haben neben dem attraktiven Angebot über DVB-T
auch die geringe Penetration von Kabelnetzen sowie ein Verbot des Anbringens von
Parabolantennen an Gebäuden in Ballungsgebieten („Schüsselverbot“) geführt. Darüber
25
Broadband TV News (23.11.2010)
Mouyal (2012)
Tele Satellite Numerique (2013)
28
Mouyal (2012)
29
Mouyal (2012)
30
Le Figaro (06.03.2011)
26
27
19
hinaus ist im Vergleich zu DVB-T die Zahl der empfangbaren Sender über das frei
empfangbare Kabel nicht entscheidend höher.
Nichtsdestotrotz gibt es auch in Frankreich wirtschaftliche Probleme unter den Anbietern
von DVB-T, vor allem im Pay-Bereich. Von den ursprünglich gestarteten Pay TV-Anbietern
haben bereits vier Anbieter (Canal J, AB1, CFoot und TPS Star) ihre DVB-T-Lizenz
zurückgegeben und zwei weitere (LCI und Paris Première) beantragt, ihre Pay TV-Lizenz in
eine Free TV-Lizenz zu ändern, was jedoch vom CSA abschlägig beschieden wurde. DVB-T
Pay TV-Dienste werden momentan von Canal+ und TV Numéric angeboten. Während
Canal+ mit geschätzten 1 Million Abonnenten erfolgreich ist, überlegt TV Numéric offenbar
den Ausstieg aus dem linearen Sendeangebot hin zu einem On-demand-Angebot.31
Am 18. September 2012 hat Canal+ die Genehmigung der Regulierungsbehörden für die
Übernahme der Free TV-Programme Direct 8 und Direct Star erhalten, wobei der Einstieg
von Canal+ in den Free TV-Sektor von vielen Free TV-Anbietern mit Sorge beobachtet wird.
Um diesen Bedenken Rechnung zu tragen, hat der CSA einige Bedingungen an die
Übernahme geknüpft. Unter anderem muss Canal+ eine klare Trennung zwischen seinem
Pay- und Free TV-Angebot wahren, ist begrenzt in der Verwertung von Eigenproduktionen
und Sportrechten im Free TV und ist verpflichtet in französische Produktionen zu
investieren.32
Darüber hinaus geht in Frankreich, das zusammen mit China (Hongkong) als
Weltmarktführer in IPTV gilt, eine starke Konkurrenz für DVB-T von IPTV-Anbietern aus, die
Kooperationen mit den Satellitenanbietern eingehen und von der Bekanntheit und Qualität
der Satellitenbouquets profitieren konnten.
Abb. 3: IPTV-Wachstum in Ländern mit min. 4 Prozentpunkten Steigerung 2010-2011 (Ofcom 2012)
31 Mouyal (2012)
32 Mouyal (2012)
20
Frankreich ist mit einer Penetration von 27 % IPTV-Empfang weltweit führend in der IPTVVerbreitung mit einem starken Wachstum in den letzten Jahren. Die meisten Internet
Service Provider in Frankreich bieten ein IPTV-Angebot. Die IPTV-Nutzung in Frankreich ist
in den vergangenen Jahren stark gestiegen (siehe Abbildung) und liegt nunmehr an zweiter
Stelle hinter dem terrestrischen Empfang.
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0%
Terrestrisch
IPTV
Satellit
Kabel
Abb. 4: Verteilung der verschiedenen Plattformen des Fernsehempfanges in Frankreich 2011
(Quelle: Ofcom 2012, eigene Bearbeitung)
Die Gründe für den Erfolg von IPTV in Paris sind zum einen dieselben wie für den Erfolg von
DVB-T (niedrige S- und C-Penetration), zum anderen die gute Erschließung mit
Breitbandanschlüssen in der Stadt und der Wettbewerb unter den ISPs, von denen viele
Triple Play-Pakete anbieten. Im Vergleich zu DVB-T bietet IPTV jedoch noch einmal eine
größere Vielfalt an Sendern in hoher Qualität bei vertretbaren Kosten. Während im direkten
Vergleich des analogen und digitalen terrestrischen Angebotes letzteres deutlich attraktiver
war und vor dem Hintergrund des in jedem Fall stattfindenden terrestrischen ASO in
Kombination mit der geringen Verbreitung von Kabelanschlüssen und den restriktiven
Bestimmungen zur Montage von Satellitenschüsseln im Ballungsraum Paris erklärt sich der
Erfolg von DTT in Paris.
Nach dem ASO und bei einer wachsenden Breitbandpenetration und Konnektivität bei einer
gleichzeitig unveränderten Situation bei den Plattformen Kabel und Satellit erscheint
nunmehr offenbar vielen Nutzern IPTV mit einer höheren Zahl an (HD-) Kanälen und
weiteren Zusatzdiensten (PVRs, On-demand-Dienste etc.) als die attraktivere Plattform im
21
Vergleich zu DTT. Etwaige höhere Kosten für den IPTV-Empfang im Vergleich zu DVB-T
scheinen – ähnlich wie für den Kabelanschluss in den USA – kein Hindernis für eine Abkehr
von DVB-T zu sein.
„TNT“ ist in Paris aus den geschilderten Gründen eine Erfolgsgeschichte, die sich durch
technische Weiterentwicklungen und eine ständige Erweiterung des Programmbouquets
auszeichnet. In jüngster Zeit erfährt DVB-T jedoch eine starke Konkurrenz durch IPTV, das
in Paris eine weltweite Spitzenstellung in der Nutzung einnimmt. Dabei geht das IPTVWachstum im Ballungsraum Paris vor allem zu Lasten der DVB-T-Nutzung.
22
2.5
Kiew
Land:
Ukraine
Einwohner (Ukraine):
45,6 Millionen (2011)
Einwohner (Kiew):
2,8 Millionen (2012)
Sprachen:
Ukrainisch, Russisch
Press Freedom Index 2013:
Platz 126 (von 179)
Regulierungsbehörde:
Nationaler Rat für Fernseh- und Radiosendungen (NRADA)
www.nrada.gov.ua
Fernsehempfang:
69 % Terrestrisch
26 % Kabel
14 % Satellit
33
34
Die Ukraine hat knapp 46 Millionen Einwohner, von denen rund 2,8 Millionen in der
Hauptstadt Kiew leben. Die Agglomeration um Kiew umfasst etwas über 4 Millionen
Einwohner. Kiew (ukrainisch Київ ) gilt als wichtiger Bildungs- und Industriestandort und
bildet darüber hinaus den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des Landes. Die Stadt liegt am
bis hierhin für kleinere Seeschiffe befahrbaren Fluss Dnepr. Aufgrund ihrer historischen
Bedeutung als Mittelpunkt der Kiewer Rus trägt die Stadt oft den Beinamen Mutter aller
russischen Städte. Wegen der vielen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die
orthodoxe Christenheit wird Kiew seit dem Mittelalter außerdem als Jerusalem des Ostens
bezeichnet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt Kiew die Auszeichnung einer
„Heldenstadt“.
Landessprachen sind Ukrainisch und – vor allem in den östlichen Landesteilen – Russisch.
Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 und der orangenen Revolution 2004 ist das Land von
Transitionsprozessen und innenpolitischen Spannungen geprägt. Die Situation der Medien
im Land ist angespannt, wiederholt werden Vorwürfe wegen einer mangelnden
Unabhängigkeit der Medien sowie Gängelung und Behinderung durch Justiz und
Staatsapparat geäußert.35
In der Ukraine sind 94,6 % (rund 17,8 Millionen) aller Haushalte Fernsehhaushalte.
Traditionell ist der analoge terrestrische Empfang die Hauptplattform in der Ukraine. Durch
die wachsende Konkurrenz durch Satellit und Kabel ist der Anteil jedoch stetig gesunken,
von noch 75 % im Jahr 2007 auf 63 % im ersten Halbjahr 2009. Alle terrestrischen Angebote
33 Statista
34 Statista
35
Kosmehl/Oliinyk (2012)
23
sind Free-to-Air.36 Die Ausstrahlung erfolgt zurzeit unverschlüsselt, dem Plattformbetreiber
steht es jedoch frei, eine Verschlüsselung einzuführen.37
An Kabelnetze sind rund 30 % der Fernsehhaushalte angeschlossen, allerdings nehmen
nicht alle den kostenpflichtigen Kabelanschluss in Anspruch. Eine Satellitenschüssel haben
rund 14 % der Fernsehhaushalte (2007 noch 8%); lediglich 4 % nutzen S-Pay-TV.Der
terrestrische Anteil liegt je nach Schätzung bei 63 bis 69 % (analog und digital).38 Die
meisten Haushalte, die terrestrisches Fernsehen nutzen, befinden sich in den Dörfern und
kleinen Städten. Der Markt für Pay-TV ist bisher aus wirtschaftlichen Gründen
überschaubar: Bisher gibt es einen einzigen Anbieter für digitale Pay-TV-Dienste (VoljaKabel). Doch auch manche Kabelnetzbetreiber können generell als Anbieter von Pay-TVDiensten betrachtet werden: diese liefern ein Grundpaket an Programmen kostenlos, für
das Zusatzpaket muss man bezahlen.39 In der ersten Hälfte des Jahres 2010 hat das Niveau
der Digitalisierung des TV in der Ukraine 20% erreicht. Diese Zahl berücksichtigt alle
möglichen digitalen Plattformen, also Satelliten-, Kabel-und terrestrischen TV-Empfang.
Insgesamt gab es 2011 in der Ukraine nach Angabe der Regulierungsbehörde NRADA 1704
Rundfunkanbieter (Hörfunk und Fernsehen), davon 1225 private, 374 kommunale und 37
staatliche. Die hohe Zahl von kommunalen regionalen und lokalen Fernsehsendern stellte
sich als Problem für die mit der DVB-T-Umstellung verbundene Einführung von
landesweiten Single Frequency Networks (SFN) heraus.
Abb. 5: Dominanz privater Sender/Provider und Ausbau des digitalen Fernsehens in der Ukraine
(Quelle: NRADA)
36
Omelianiuk(2009)
37 DigiTAG (17.10.2011)
38
IP Television (2003); Omelianiuk (2009)
39
CIT Publications Limited (Hrsg.): Country Profile: Ukraine, in: The Media Map Data file 2001, May 2000, S. UKR_A1-G1
24
Auf der analogen terrestrischen Plattform wurden 2009 13 nationale, 34 regionale und
647 lokale Fernsehsender verbreitet.40 Die bedeutendsten Sender sind die staatlichen
Sender UT-1 und HolosUkrainy sowie die kommerziellen Sender 1+1, Inter, ICTV, STV und
Novij Kanal. Nennenswerte Pay TV-Kanäle sind Eurokino, Kino+, Disney, NTV-MIR, KiKo,
Kultura, Malyatko TV, Menu TV, Novyny und OK. Es gibt in der Ukraine keinen öffentlichrechtlichen Rundfunk.
Der DSO-Prozess ist in der Ukraine noch nicht abgeschlossen. Ein erstes DVB-T-Pilotprojekt
mit einem Multiplex wurde 2002 in Kiew durchgeführt, ein Pilotprojekt mit 4 Multiplexen
(DVB-T MPEG-4 AVC) folgte 2006.
Das staatliche Programm zur Umstellung auf DVB-T begann 2009, jedoch mit
Verzögerungen. Der ASO ist für 2014-2015 geplant. Nachdem die DTT-Einführung zunächst
im DVB-T-Standard begann, erfolgt seit 2012 die weitere Umstellung unmittelbar auf den
DVB-T2-Standard. Dieser Entscheidung zu Gute kam die geringe bisherige DVB-TPenetration. Aufgrund des extrem geringen Anteils der DVB-T-Haushalte, seien die
ukrainischen TV-Sender zudem lange Zeit nicht an der Zusammenarbeit mit dem Betreiber
der DVB-T-Plattformbetreiber interessiert gewesen, so ein Ergebnis der
Experteninterviews.
Grundlage für den Umstellungsprozess ist das „Staatliche Programm zur Einführung
digitalen Fernsehens und Hörfunks“, das per Verordnung Nr. 1085 des Ministerkabinetts
vom 26. November 2008 genehmigt wurde. Bereits einen Monat nach der Verabschiedung
des Staatlichen Programms durch das Kabinett wurde es per Erlass des Präsidenten der
Ukraine vorläufig außer Kraft gesetzt. Das ukrainische Verfassungsgericht entschied jedoch
am 3. März 2009, das Staatliche Programm verstoße nicht gegen die Verfassung und
machte damit den Weg für die Einführung von DVB-T frei. Das Programm sieht
insbesondere vor, „in Übereinstimmung mit dem Regionalplan im Hinblick auf
Digitalfernsehvereinbarungen (GE06) 81 Teilgebiete für Digitalrundfunk einzurichten, die
den MPEG-4-Standard nutzen, wodurch die Übertragung von bis zu zehn Fernsehkanälen in
einem einzigen Frequenzband möglich wird.“ Ziel des Programmes ist unter anderem die
Verfügbarkeit von ebenso vielen Fernseh- und Hörfunkprogrammen wie in den Ländern
Westeuropas, eine höhere Attraktivität des Rundfunksektors für Investoren, sowie bessere
Wettbewerbsbedingungen im Telekommunikationsbereich.41
40
41
Omelianiuk (2009)
Omelianiuk (2009)
25
Lizenzen für die DVB-T-Ausstrahlung werden auf Grundlage von Artikel 23 des ukrainischen
Rundfunkgesetzes kompetitiv vergeben. Dabei sollen vorrangig regionale Anbieter sowie
Anbieter mit einer Analog-Lizenz, die mindestens 50 Prozent der Bevölkerung erreichen
und rund um die Uhr senden, bevorzugt berücksichtigt werden.
Am 8. Dezember 2010 lizenzierte die ukrainische Medienregulierungsbehörde NRADA
(National Council on Television and Radio Broadcasting) Zeonbud als Plattformbetreiber
der vier nationalen Multiplexe (MX-1, 2, 3 und 5). Damit wurde eine frühere Entscheidung
revidiert, nach der ursprünglich auch verschlüsselte DVB-T-Angebote möglich gewesen
wären. Umstrittene, widersprüchliche und intransparente Lizenzierungs-Entscheidungen
sowie die geplante Einführung eines öffentlich-rechtlichen Senders tragen zur Rechts- und
Planungsunsicherheit bei der DVB-T-Einführung bei.42
Über einen Kabelanschluss sind heute nach Expertenangaben bis 450 Sender empfangbar,
über Satellit 500-600 und über DVB-T 32 Free TV-Sender. Bei den Marktanteilen liegt
derzeit Inter an erster Stelle gefolgt von 1+1.
In Kiew haben 90,9 Prozent der Haushalte einen digitalen Kabelanschluss, Satelliten- und
vor allem terrestrisches Fernsehen werden kaum genutzt.43 In Kiew gibt es derzeit vier DVBT2 Multiplexe mit jeweils acht unverschlüsselt empfangbaren Free-TV-Sendern in DVB-T2
(siehe Anhang).
Die Nachfrage nach digitalem terrestrischen TV in der Ukraine war noch im Jahr 2010 sehr
gering, auch im Vergleich zu Kabel- und Satelliten-Empfang. Laut Expertenbefragung ist die
Digitalisierung zudem bisher nur in einigen Regionen abgeschlossen, darunter Odessa, Kiew
und einige andere größere Städte mit insgesamt drei Millionen Einwohnern. Trotz
wachsender Umsätze mit DVT-T tauglichen Fernsehern, betrug der Anteil der Haushalte
mit digitalem terrestrischem Fernsehen 2009 noch unter 1 %.44 Die wesentlichen Gründe für
die schwache Nachfrage lagen danach

am Mangel an Informationen und Marketing-Aktivitäten, um das Interesse des
Publikums an DVB-T zu wecken;

der geringen Vielfalt von DVB-T im Vergleich zu konkurrierenden Plattformen
(C und S) und

42
dem nur langsam voranschreitenden Switchover-Prozess hin zu DVB-T.
Rozkladaj(2011)
Bericht GfK Ukraine. Es wurden die Haupt-TV im Haushalt betrachtet. Auch die Studie von Expert & Consulting ist auf
gleiche Ergebnisse gekommen.
44
Omelianiuk (2009)
26
43
Allerdings habe sich dies in den letzten Jahren durch die Umstellung auf DVB-T2 geändert
und das Interesse der Sender an DTT sei deutlich gestiegen.45 Zudem hat die Austragung
der Fußball-Europameisterschaft 2012 zu einem forcierten Ausbau der Sendekapazitäten
geführt, sodass nach Angaben der NRADA Anfang 2012 bereits 95 % der ukrainischen
Bevölkerung mit DVB-T2 versorgt waren. Zudem erhielten 2012 800.000 Haushalte
subventionierte Set Top-Boxen (STB), 700.000 weitere Haushalte sollten 2013 folgen.46
Im GfK Digitalisierungs-Report für die Ukraine gaben drei Experten ihre Prognosen für die
TV-Vertriebsplattformen in der Ukraine für das Jahr 2015 ab. Die Experten sind sich einig,
dass die Anteile der Satellit-TV und Pay-Kabel TV in der Ukraine wachsen werden. Ihren
Schätzungen zufolge wird sich der Anteil des Satelliten-Empfangs innerhalb von fünf Jahren
von 20% auf 30% erhöhen, der Kabel-Empfang von 30% auf 55%. Für die DVB-T-Nutzung
gehen die Expertenschätzung weit auseinander. Ein Wettbewerbsvorteil von DVB-T
gegenüber DVB-T wird in der Kostenfreiheit gesehen.47
Seit 2012 werden IPTV-Lizenzen durch die Nationale Kommission für staatliche Regulierung
im Bereich Kommunikation und Informationswesen (NKRZI) ausgegeben, bisher gibt es
jedoch keine Zahlen zur Nutzung der Angebote, aber das Interesse an IPTV unter der
ukrainischen Kundschaft wächst. Führende Kommunikationsbetreiber (Ukrtelecom und
Kyivstar) bemühen sich um Lizenzprogramme von Inhalteanbietern, um IPTV-Dienste
anzubieten.48
Auch perspektivisch wird DVB-T in Kiew keine große Rolle spielen, nicht zuletzt durch die
hohe Kabel- und Satellitenpenetration im Ballungsraum (im Gegensatz zu ländlichen
Räumen). Trotz eines starken Wachstums in jüngster Zeit behindern eine geringe
Marktdurchdringung mit geeigneten Empfangsgeräten sowie widersprüchliche und
offenbar politisch beeinflusste Regulierungsentscheidungen das schnelle Wachstum von
DVB-T.
45
GfK Ukraine
Digital TV Europe (2012)
47
GfK Ukraine
48
GfK Ukraine
46
27
2.6
Moskau
Land:
Russische Föderation (GUS)
Einwohner:(Russland):
141,9 Mio. (2012)
Einwohner (Moskau):
11,6 Mio. (2012)
Sprachen:
Russisch
Press Freedom Index 2013
Platz 148 (von 179)
Regulierungsbehörde:
Roskomnadsor (Staatsbehörde für Telekommunikation und
Informationstechnologie)
www.rsoc.ru
Fernsehempfang in Moskau:
10-30 %Terrestrisch
70-90 % Kabel
5-25 % Satellit
49
50
Die Russische Föderation hat 142 Millionen Einwohner, von denen knapp 12 Millionen in der
Hauptstadt Moskau (russisch
в ) wohnen. Der Ballungsraum gehört mit über 15
Millionen Einwohnern zu den größten Metropolregionen Europas. Moskau ist das politische,
wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Der Kreml und der Rote Platz im
Zentrum Moskaus sind seit 1990 UNESCO-Weltkulturerbe. Mit acht Fernbahnhöfen, drei
internationalen Flughäfen sowie drei Binnenhäfen ist die Stadt wichtigster Verkehrsknoten
Russlands. Die regionalen Unterschiede innerhalb der Russischen Föderation sowie
zwischen städtischen und ländlichen Räumen sind groß.
Die beiden staatlichen landesweit ausgestrahlten Fernsehsender Perwy kanal (Erstes
Programm) und Rossija haben genau wie der Gazprom-Sender NTW ihren Hauptsitz in
Moskau. Unter den Printmedien gilt Iswestija als anerkannte Informationsquelle. Die
Nowaja Gaseta ist für einen regierungskritischen und investigativen Journalismus bekannt.
Seit der Perestroika Mitte der 1980er Jahre und der einsetzenden Privatisierung der Medien
Anfang der 1991 gibt es eine große Anzahl an elektronischen Medien und Printmedien in
Russland. Gemäß der russischen Verfassung, Kapitel 2, Artikel 29 ist die Freiheit der
Meinung und des Wortes garantiert, so auch die Medienfreiheit. Dennoch unterliegt die
Pressefreiheit in Russland verschiedenen Berichten zufolge zahlreichen Einschränkungen
mit einem hohen Grad an staatlicher Kontrolle über die Medien. Zudem besteht eine hohe
Medienkonzentration in der Hand der Gazprom-Media, einer Tochterfirma des sich
mehrheitlich in Staatsbesitz befindenden Konzerns Gazprom. Vor allem das Fernsehen steht
49 Statista
50 Statista
28
heute weitgehend unter staatlicher Kontrolle. Es gibt beispielsweise keinen landesweit
ausstrahlenden Sender, der staatsunabhängig ist und regierungskritisch berichtet.
Die Aufsichtsbehörde für Massenmedien, Kommunikation und den Schutz des kulturellen
Erbes (Roskomnadsor) ist dem Ministerpräsidenten unterstellt, vergibt Lizenzen und
kontrolliert alle Medien und Kommunikationsmittel, darunter auch das Internet und die
Telekommunikation mitsamt ihrem Inhalt. Laut der Behörde sind im Jahr 2011 in Russland
66.032 Medien gelistet. Darunter finden sich 5.254 TV-Sender, 3.769 Radiosender, 28.449
Zeitungen und 21.572 Zeitschriften.51
Aufgrund seiner geographischen Situation mit 11 Zeitzonen und einer Bevölkerungsstruktur
mit großen Gegenden mit geringer Bevölkerungszahl hat Russland ein elaboriertes
Fernsehsystem, besonders im Bereich des regionalen Rundfunks.52
Nach Angaben des russischen Meinungsforschungsinstituts WZIOM betrachten 95 Prozent
der befragten Russen das Fernsehen als Informationsquelle Nummer Eins, nur fünf Prozent
bevorzugen Zeitungen. Das unabhängige Lewada-Zentrum in Moskau fand heraus, dass
etwa 30 Prozent der russischen Bevölkerung das Internet nutzen.53
Während auf dem Lande außerhalb der städtischen Ballungsgebiete terrestrisches
Fernsehen von großer Bedeutung ist (ca. 30% Kabelempfang und 70% terrestrischer
Empfang) ist es in der Hauptstadt umgekehrt: In Moskau nutzt die Mehrheit (nach
Expertenangaben zwischen 70-90%) der Haushalte Kabel über die privaten
Kabelnetzbetreiber NCC, MTS, Acad oder Beeline oder Satellitenempfang (Tricolor TV, NTVPlus). Viele dieser Anbieter senden bereits digital.54
Die TV-Landschaft der russischen Hauptstadt ist sehr vielfältig: insgesamt sind rund 20 Free
TV-Sender und bis zu 200 weitere in- und ausländische Programme verfügbar, terrestrisch,
per Kabel oder Satellit. Der Fernsehsender Perwyj Kanal (Erster Kanal), mehrheitlich in
staatlicher Hand, erreicht laut mediaatlas.ru die größte Reichweite, gefolgt von Rossija und
NTW (Inhaber: Gazprom).55
Laut dem Plan der Regierung zur Entwicklung des Rundfunks in Russland von 2009 wird die
Umstellung des Antennenfernsehens von Analog- auf Digitaltechnik (nach DVB-T Standard)
im Jahr 2015 komplett beendet sein. Der erste DVB-T-Betrieb wurde 2011 in der Region
Volgograd begonnen.56 Es gibt keine staatliche Unterstützung für den Kauf von DVB-T51
Bundeszentrale für Politische Bildung (2011)
European Audiovisual Observatory (2011)
Bundeszentrale für Politische Bildung (2011)
54
European Audiovisual Observatory (2008)
55
Bundeszentrale für Politische Bildung (2011)
56
telecompaper (2011)
52
53
29
Receivern.57 Im September 2011 hat eine Regierungskommission auf Vorschlag des
Kommunikationsministeriums beschlossen, dass die weitere DTT-Einführung im DVB-T2Standard erfolgen wird.58
Zurzeit ist der ersten Multiplex (Frequenz - 576,25 MHz) im Testbetrieb und überträgt 10 TV
Kanäle, aber nach Expertenangaben sind nur wenige Haushalte darüber informiert. Es wird
der Standard DVB-T2 (MPEG4 HD) genutzt.
Die Ausstrahlung der ersten beiden Multiplexe erfolgt nach anfänglich anderweitigen
Überlegungen zunächst unverschlüsselt.59
Während die Kabelnetze und Satellitenbetreiber in privater Hand sind, wird DVB-T
ausschließlich durch den staatlichen Monopolisten Russian Television and Radio
Broadcasting Network (RTRS) angeboten. Die Zusammensetzung des ersten digitalen
terrestrischen Multiplex wurde durch Bestimmung des Präsidenten im Jahr 2009
genehmigt. Aktuell besteht der Multiplex aus 10 obligatorischen landessweiten Sendern:
Perwyj Kanal, Russia-1, Russia -2, Russia –K, Russia -24, Carousel, NTV, Channel Five, TVCenter und ORT.
Diese 10 Programme sollen, wie im Gesetz über die Massenmedien (zuletzt geändert 2011)
vorgesehen, im gesamten Land zur Verfügung stehen. Für den terrestrischen Empfang ist
RTRS verantwortlich. Außerdem müssen diese zehn Programme von jedem Betreiber von
Kabel-und Satelliten-Fernsehen bundesweit ausgestrahlt werden (Must Carry Obligation).
Die Zusammensetzung des zweiten Multiplex wurde auf der Basis eines Wettbewerbs im
Jahr 2012 ermittelt und wird die Kanäle NTV-Plus, Sport, TNT, STS, REN, Home, Mir, Star,
Yu-TV und Sport 1 beinhalten.
Nach Expertenangaben ist die Bevölkerung über den Übergang zum digitalen terrestrischen
Rundfunk schlecht informiert; dieser fände weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit
statt, unter anderem da die Mehrheit der Haushalte in Moskau die Dienste verschiedener
Betreiber von Kabel-oder Satellitenfernsehen nutzen. Auf Seiten der Sender sei das
Interesse an DVB-T aufgrund der zusätzlichen Kosten für die Übertragung bei gleichzeitig
geringem Reichweitengewinn zumindest in den Ballungsräumen unattraktiv. DVB-T wird
für die Metropolregionen von vielen Experten als nicht sehr erfolgversprechend angesehen.
Freies WiFi gibt es nach Angaben von Experten vor Ort an vielen öffentlichen Orten, zum
Beispiel in Cafés, Restaurants, Einkaufszentren, Parks oder Schulen. Diese Dienstleistungen
57
Dziadul (2011); Biteleva (2011)
Advanced Television (2011); digitalfernsehen.de (2012)
59 DigiTAG (17.10.2011)
58
30
werden meist durch kommerzielle oder (selten) von staatlichen Anbietern angeboten. Da
die Geschwindigkeit des Internets in Russland nicht besonders schnell und der Preis des 34G-Dienste für die Verbraucher sehr hoch sei, werde das Internet nach Expertenmeinung
mittelfristig für eine Versorgung mit Fernsehen oder fernseh-ähnlichen Diensten nicht
relevant.
IPTV spielte bisher kaum eine Rolle, wächst aber analog zur wachsenden
Breitbandpenetration stark, vor allem in den Ballungsräumen Moskau, St. Petersburg, und
Leningrad.
Insgesamt spielt DVB-T in Moskau eine untergeordnete Rolle. Ein entschiedener politischer
Wille zum DSO ist nicht erkennbar. Insgesamt unterliegen die russischen Medien starken
politischen Einflüssen und das Programmangebot über Kabel und Satellit ist wesentlich
umfangreicher als bei DVB-T.
31
2.7
Singapur
Land:
Singapur
Einwohner:
5,3 Millionen (2012)
Sprachen:
Tamil, Malaiisch, Chinesisch und Englisch
Englisch ist die Verkehrs-, Handels- und Verwaltungssprache. Im
Chinesischen gibt es das Mandarin und südliche Dialekte.
Malaiisch gilt als offizielle „Nationalsprache“. Außerdem
existiert auch das Tamilische.
Press Freedom Index 2013
Platz 149 (von 179)
Regulierungsbehörde:
Media Development Authority (MDA)
mda.gov.sg
Fernsehempfang:
80% Kabel
20% Terrestrisch
1 IPTV-Anbieter (mio TV)
der private Besitz von Sat-Schüsseln ist illegal
60
Singapur ist ein wohlhabender, hoch technologisierter Stadtstaat in Süd-Ost-Asien, der
gleichzeitig für einen autoritären Führungsstil der Regierung als auch für eine strenge
soziale Kontrolle bekannt ist. Das Land besteht aus einer Hauptinsel, die durch Dämme und
Brücken mit der Südspitze Malaysias verbunden ist.
Die Medien in Singapur unterliegen einer strengen direkten und indirekten Regulierung
durch politische, gesetzgeberische und strukturelle Kontrollinstrumente. Die
Medienkonzentration in dem asiatischen Land ist sehr hoch, wobei alle Zeitungen sowie
Fernseh- und Radiosender in der Hand der beiden Konzerne Singapore Press Holdings und
MediaCorp sind. Obwohl diese als privatwirtschaftliche Unternehmen registriert sind,
unterhielten sie enge Verbindungen zur Regierung, so die UNESCO. Die Verbindungen
zwischen der Regierung und den Medien seien sehr eng, viele Chefredakteure und Reporter
der englischsprachigen Tageszeitung Straits Times hätten beispielsweise vormals Posten in
der Regierung der People’s Action Party (PAP) inne gehabt. 61
Die UNESCO sieht unter Aspekten der Medienfreiheit mehrere Bestimmungen der
Rundfunkregulierung in Singapur als problematisch an. So benötigen Fernsehanbieter
beispielsweise eine Genehmigung der Media Development Authority (MDA) bei
Personalentscheidungen wie der Ernennung eines Direktors oder Geschäftsführers.
Daneben wird der Behörde das Recht eingeräumt, Rundfunklizenzen zu widerrufen. Die
60 SingStat
61
UNESCO (2013) Singapore
61
UNESCO (2013) Singapore
32
Entscheidungen der MDA, die eine nachgeordnete Behörde des Ministeriums für
Information, Kommunikation und die Künste ist, sind endgültig; eine gerichtliche
Überprüfung ist nicht vorgesehen. Als Verwaltungsbehörden unterstehen sie zudem direkt
der Regierung.62
Ausländische Rundfunkanbieter und Zeitschriften können in ihrer Arbeit eingeschränkt
werden, wenn sie sich mit inländischen Angelegenheiten befassen. Der private Besitz von
Satellitenschüsseln ist in Singapur nicht gestattet. Der staatliche MediaCorp-Konzern hält
das Monopol über die Free to Air-Ausstrahlung in Singapur, über Pay TV-Kabelangebote
sind jedoch auch ausländische Sender zu empfangen.
Zur Zeit sind bereits zwei Pay-TV-Angebote über DVB-T verfügbar. Die Ausstrahlung von
Free-TV im DVB-T2-Standard ist für Dezember 2013 geplant. Dann sollen alle 7 MediaCorpProgramme – also die staatlichen Rundfunksender – über DVB-T verfügbar sein, wobei die
Simulcast-Phase mindestens zwei Jahre betragen soll. Bis 2016 ist die Ausstrahlung in SD,
danach in HD geplant.
Singapur sieht sich zudem als Vorreiter bei der Einführung von IPTV. Durch das staatlich
finanzierte Fiber-To-The-Home-Netz (FTTH) weist die Stadt eine hohe Breitbandanbindung
auf. Durch das NIMS-Projekt (Next Generation Interactive Multimedia Applications and
Services) soll die Verbreitung von IPTV forciert werden. Als Standard für IPTV wurde der
DVB-Standard empfohlen.
Das Mediensystem in Singapur ist starken staatlichen Reglementierungen unterworfen. Bei
Einführung von DVB-T Free TV werden ausschließlich Sender der staatlichen MediaCorp
verbreitet. Die weitere Einführung von DVB-T wird erwartungsgemäß problemlos
verlaufen. Gleichzeitig ist das Niveau der technischen Entwicklungen sehr hoch und vor
allem für IPTV kann Singapur zukünftig als Modellversuch gelten.
62
UNESCO (2013) Singapore
33
3.
Ergebnisse
Der Vergleich der verschiedenen Metropolen sowie weiterer Länder und Regionen hat
ergeben, dass offenbar vor allem zwei Faktoren für den Erfolg oder Misserfolg von DTT
entscheidend sind: Zum einen ist dies die Aufteilung der Fernseh-Verbreitungswege bereits
vor dem ASO, zum anderen die Sendervielfalt, Inhalte und technischen Möglichkeiten (HD,
On-demand, PVR etc.) des digitalen terrestrischen Angebotes.
3.1
Verbreitungswege & Sendervielfalt
Von großer Bedeutung für die Akzeptanz und den Erfolg von DTT sind die Anteile der
unterschiedlichen Verbreitungswege (C, S, T) innerhalb der Bevölkerung und eventuell die
damit verbundenen Kosten. Die traditionelle Aufteilung der Verbreitungswege
unterscheidet sich stark von Land zu Land und auch innerhalb der Länder meist stark
zwischen städtischen Metropolen und ländlichen Räumen. Je größer der Anteil des
Fernsehempfangs über Satellit und Kabel vor dem ASO ist, desto schwieriger hat es DTT,
sich durchzusetzen.
Abb. 6: Verteilung der TV-Empfangswege in verschiedenen Ländern 2011 (Ofcom 2012)
In Deutschland ist sowohl in städtischen als auch in ländlichen Räumen die Kabelanbindung
seit den 1980er und 1990er Jahren sehr hoch. In anderen Ländern wie beispielsweise
34
Brasilien (44 %) oder Italien (80 %) hat der terrestrische Empfang traditionell eine
wesentlich größere Bedeutung, was sich auch in der Akzeptanz und dem Erfolg von DTT
widerspiegelt.
In England, der Ukraine oder Russland wiederum gibt es einen großen Unterschied bei
Fernsehempfang zwischen Stadt und Land (Ukraine insgesamt 30% C und S, Kiew 90% C
und S), was zu großen Unterschieden im Fernsehempfang zwischen ländlichen und urbanen
Räumen führt und somit technische, regulatorische und wirtschaftliche Herausforderungen
für die Grundversorgung mit sich bringt. Oftmals ist es die für kommerzielle
Rundfunkveranstalter werberelevante wohlhabende, städtische Bevölkerung, die Kabel
oder andere Empfangswege nutzt, während die sozial schwächere, ländliche Bevölkerung
auf DTT angewiesen ist, umgekehrt für die Werbewirtschaft und Pay TV-Anbieter jedoch
nur wenig interessant ist.
Eine hohe Zahl von terrestrischen Haushalten vor dem Switchover ist ein entscheidender
Faktor für den Erfolg von DVB-T. Selbst die Kosten, die für Kabel-, IPTV- oder
Satellitenempfang anfallen, sind nicht unbedingt ein Push-Faktor hin zu DTT, wie die
Erfahrungen unter anderem in den USA zeigen. Dort sind die Abo-Gebühren für
Kabelanschlüsse in den vergangenen Jahren zwar stark gestiegen, doch aufgrund eines
nicht immer einwandfreien DTT-Empfangs sowie einer geringeren Anzahl von
empfangbaren Sendern führt DTT trotzdem eher ein Nischendasein. Eine entschiedene
Lobby-Arbeit der Sender und Kabelnetzbetreiber gegen DTT sowie wiederholte
Verschiebungen des ASO mögen ein Übriges dazu beigetragen haben. Auch in Paris stellen
Gebühren für IPTV offenbar keinen Hinderungsgrund für einen Wechsel dar.
Wirft man einen Blick über die Situation von Ballungsräumen hinaus, hat auch hier DTT zum
Teil mit großen Akzeptanzproblemen zu kämpfen. In Irland finden sich beispielsweise kaum
private Sender, die die Kosten für eine DVB-T Ausstrahlung tragen wollen. Dort gibt es
zurzeit lediglich einen Multiplex (Saorview), der vom öffentlich-rechtlichen RTÉ unterhalten
und genutzt wird; lediglich zwei private Sender der TV3 Group nutzen DVB-T. Über die
Nutzung eines zweiten, ausschließlich kommerziellen Multiplexes, wird derzeit beraten, vier
weitere stünden nach Expertenangaben zur Verfügung, ohne dass sich Interessenten finden
würden. Anders sieht es in Ländern aus, die traditionell eine hohe Nutzung der
terrestrischen Plattform verzeichnen konnten.
35
Abb. 7: Zahl der terrestrischen Fernsehhaushalte 2008 (EBU 2008)
In Italien ist DVB-T mit 43 Prozent (2011)63 die bei weitem meistgenutzte Plattform für den
Fernsehempfang und erfreut sich auch nach dem ASO mit einem attraktiven Angebot
großer Beliebtheit. Laut des italienischen Branchenverbandes DGTVi nutzen gar 83 Prozent
der Fernsehzuschauer DVB-T als Erstgerät.64 Landesweit gibt es 16 Multiplexe, davon einen
in DVB-T2 für den Pay TV-Anbieter Mediaset Premium. Ein weiterer Ausbau sowie ein 3DTestbetrieb sind geplant.65 Der Erfolg von DVB-T in Italien ist nach Expertenmeinungen vor
allem der Einführung neuer TV-Dienste durch Rundfunkanbieter, die auch weiterhin auf
Terrestrik als wichtigste Plattform setzen, geschuldet.66
Betrachtet man die häufigsten und zweithäufigsten Empfangswege in den verschiedenen
Ländern, wird die Verbindung zwischen technischer Verbreitung und DTT-Erfolg noch
deutlicher:
63
Ofcom (2012)
64 DigiTAG (Juli 2012)
65 Advanced Television (04.02.2013)
66 DigiTAG (Juli 2012)
36
Abb. 8: Anzahl der meist- und zweitmeist genutzten TV-Plattformen (Ofcom 2012)
Vor allem in den Ländern in denen Terrestrik die meistgenutzte Plattform ist (z.B.
Frankreich, Italien, Spanien), ist auch DTT erfolgreich.67 In anderen Ländern wie England,
Brasilien oder China hat DTT zwar einen hohen Stellenwert, erfährt aber nach dem ASO
eine geringer werdende Nutzung, vor allem in Ballungsräumen, in denen die Konkurrenz
durch Kabel- und IPTV-Anbieter hoch ist und die Kosten hierfür nicht ins Gewicht fallen beispielsweise bei höheren Haushaltseinkommen, der Abgeltung durch Miete oder
Nebenkosten oder die Verfügbarkeit von Triple Play-Angeboten.
Abb. 9: Anzahl der meist- und zweitmeist genutzten TV-Plattformen – Terrestrik (Ofcom 2012, eigene Bearbeitung)
67
Rapid TV News (08.09.2011)
37
Dazu kommen hohe Beharrungskräfte der Nutzer auf den jeweiligen Plattformen.
Wanderungsbewegungen zwischen den einzelnen Plattformen sind in den letzten Jahren so
gut wie nicht festzustellen. Von 2010 bis 2011 sind vor allem Migrationen von analogen zu
digitalen Plattformen festzustellen. Innerhalb des digitalen Empfangs gibt es jedoch kaum
eine Migration zwischen den Plattformen. Auch von analog zu digital erfolgt die Migration
meist innerhalb einer Plattform (z.B. analoges Kabel zu digitalem Kabel oder analog
terrestrisch zu DVB-T) und kaum über Plattformgrenzen hinweg (außer einer leichten
Abwanderung weg von DTT in England und Frankreich). Vor allem in Frankreich und den
Niederlanden profitiert IPTV stark von der Migration von analog zu digital (und in Frankreich
offenbar auch im Wettbewerb zwischen DTT und IPTV).
Abb. 10: Entwicklung der Empfangswege, Veränderung in Prozentpunkten 2010-2011 (Ofcom 2012)
Ein weiteres wichtiges Kriterium für den Erfolg von DVB-T in Metropolen ist die Zahl der
verfügbaren Sender, sowohl absolut als auch im Vergleich zu anderen Plattformen. Bis dato
erfolgreiche DTT-Angebote in Metropolen zeichnen sich durch eine hohe Zahl von
Programmen aus. Dabei tragen offenbar auch Pay TV-Angebote zur Attraktivität von DVBT bei. Während es beispielsweise in Rio de Janeiro oder New York City lediglich rund 20
DTT-Sender gibt, sind es in London, Rom oder Paris mehrere Dutzend, sowohl Free-to-Airals auch Pay-Angebote.
Neben einer gewissen „kritischen Masse“ der Zahl von DTT-Sendern, die für einen Erfolg
der Plattform offenbar erreicht werden muss, spielt jedoch auch der Wettbewerb zu den
38
anderen Plattformen eine Rolle. Vor allem in Städten, in denen das DTT-Angebot vor allem
aus staatlich kontrollierten Sendern besteht, beispielsweise in Kiew, Moskau oder Singapur,
erfreuen sich Kabel- und Satellitenempfang einer großen Beliebtheit. Neben einer höheren
Zahl von Sendern ist offenbar auch die Vielfalt des Programmangebotes ausschlaggebend.
Vor allem unter der wohlhabenderen städtischen Bevölkerung sind Abo-Gebühren dabei
keine Hürde für die Nutzung dieser Plattformen.
Sowohl die Zahl der Sender als auch die Vielfalt des Angebotes sind also offenbar ein
wichtiger Faktor für den Erfolg von DVB-T. Dabei gibt es Indizien, dass ab einer gewissen
Mindestzahl von DTT-Sendern und solange die wichtigsten öffentlich-rechtlichen und
kommerziellen Sender im DTT-Angebot eingeschlossen sind, selbst eine vielfach höhere
Senderzahl auf anderen Plattformen dann keinen Pull-Faktor mehr hin zu Kabel oder
Satellit bedeutet. Unter bestimmten Voraussetzungen kann DTT in Metropolen also eine für
die Mehrheit der Bevölkerung ausreichende und attraktive Fernsehversorgung bieten. Auf
die Bedeutung von HD-Sendern und weiteren technischen Merkmalen wird im nächsten
Kapitel eingegangen werden.
IPTV – mit Ausnahme von Paris – und Public WiFi stellen derzeit keine ernstzunehmende
Konkurrenz oder Ersatz für DVB-T oder einen anderen Verbreitungsweg dar. Lediglich in
Frankreich, das neben China (Hongkong) als Weltmarkführer bei IPTV gilt, ist der
Prozentsatz der Haushalte, die IPTV nutzen mit 28% eine relevante Größe und eine
ernstzunehmende Konkurrenz für DTT. WebTV (OTT) wurde in dieser Studie nicht weiter
betrachtet. Auch Public WiFis sind in keiner der Städte derzeit eine realistische Alternative
für die Fernsehverbreitung über den vereinzelten individuellen Abruf hinaus.
39
3.2
Technik & Regulierung
Neben der technischen Frage für jeden Haushalt, ob statt des terrestrischen Empfangs
weitere Empfangskanäle (C, S, IPTV) zur Verfügung stehen und mit welchen Kosten diese
verbunden sind, ist offenbar mindestens ebenso entscheidend, welchen Mehrwert DTT
gegenüber diesen anderen Verbreitungswegen bietet.
Gegenüber analogem terrestrischen Fernsehen lässt sich dies einfach beantworten: eine
größere Zahl von Sendern, bessere Qualität, EPG und eventuell weitere Zusatzdienste
haben zu Beginn der Simulcast-Phase einen starken Anreiz zum Umstieg von analogem auf
digitales Antennenfernsehen gegeben. Informationskampagnen, Unterstützung der
Haushalte beim Umstieg sowie der unausweichliche ASO taten ein Übriges. Kabel, Satellit
und IPTV bieten jedoch regelmäßig HD-Ausstrahlung, Video-on-Demand, zeitversetztes
Sehen und PVRs (Personal Video Recorder) sowie eine größere Sendervielfalt bei
möglicherweise attraktiveren Inhalten (Spielfilme, Fußball, Pay TV, werbefreies Programm
etc.). Das HD-Angebot über DTT ist im Gegensatz dazu oftmals gering.
Abb. 11: Zahl der empfangbaren HD-Sender über die jeweilige Plattform (Ofcom 2012)
Der Kostenvorteil, den DTT gegenüber anderen Plattformen hat, fällt offenbar bei einem
großen Teil der Nutzer nicht ins Gewicht, wie Erfahrungen unter anderem aus Paris und
New York zeigen. Zusätzliche Mittel werden für den oben geschilderten Mehrwert anderer
Plattformen gerne aufgewendet. Dies kann in einem sich selbst verstärkenden Prozess zu
parallelen Entwicklungen führen: Zum einen verliert DTT bei einer Abwanderung der
40
werberelevanten, technikaffinen und finanzkräftigen Nutzergruppe erheblich an
Attraktivität vor allem für werbefinanzierte kommerzielle Free TV-Anbieter. Zum anderen
nutzt oftmals gerade der sozial schwächere, technikfernere Teil der Bevölkerung häufig und
intensiv Free TV über DVB-T und ist zur Informationsbeschaffung besonders auf diesen
Kanal angewiesen. Gleichzeitig wird die DTT-Ausstrahlung umso teurer je Zuschauer, je
weniger Sender und je weniger Zuschauer DVB-T Nutzen – was wiederum aus
ökonomischen Gründen zu einem geringeren Interesse der privaten Rundfunkanbieter
führt. Hieraus ergeben sich neue Herausforderungen für die öffentliche Aufgabe der
Sicherstellung der kostenfreien Fernseh-Grundversorgung aller Teile der Bevölkerung.
In den meisten Ländern wurde der DSO von Multi-Stakeholder-Initiativen wie zum Beispiel
Freeview in England, Tous Au Numérique in Frankreich oder DTV Answers in den USA
begleitet, die jedoch nach erfolgtem ASO eingestellt wurden.
Viele Regulierungsregime haben während des DSO einen Vorteil für bestehende
terrestrische Sender (Incumbent Broadcaster) vorgesehen oder den Anbietern eine gewisse
Mindestversorgung der Bevölkerung auch in dünn besiedelten Räumen („no cherry picking“)
zur Auflage gemacht. Auch die Zulassung von Pay TV-Anbietern über DTT oder Must CarryRegeln von ortsüblich empfangbaren terrestrischen Programmen für Satelliten- und KabelBouquets gehörten zum Regulierungsinventar. Schlüssige regulatorische Antworten auf
diese sich nach dem ASO neu ergebenden Fragestellungen wurden konnten jedoch
offenbar bisher nicht entwickelt werden.
Auch in den Experteninterviews zeigte sich eine gewisse Ratlosigkeit, ob und wenn ja
welche Public Policy-Instrumente zur Unterstützung von DTT und zur Gewährleistung der
Fernsehgrundversorgung eingesetzt werden sollten. Selbst wenn im DTT-Sektor ein
Marktversagen festgestellt wurde, stelle sich die Frage, welche regulatorischen
Interventionen sinnvoll und ordnungspolitisch notwendig sein können.
In einigen Ländern wie beispielsweise Irland obliegt die Sicherstellung der Grundversorgung
und der Unterhalt der DTT-Sendeinfrastruktur den öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten, denen oftmals jedoch kein ausreichendes Budget für den
flächendeckenden DTT-Betrieb ohne die Beteiligung kommerzieller Anbieter zur Verfügung
steht. Zudem sei die Frage, wie lange und zu welchem Preis die DTT-Versorgung
gewährleistet werden müsse. In Planspielen wird eine solche rein öffentlich-rechtliche
Grundversorgung, eventuell ergänzt um eine Grundversorgung mit Internet über DVB-T,
vereinzelt in Betracht gezogen, jedoch nicht als erstrebenswert erachtet.
41
Eine andere genannte Möglichkeit zur Steigerung der Beliebtheit von DTT wäre die
Ergänzung der derzeitigen DTT-Infrastruktur um technische Features, wie sie auch für
andere Plattformen heute üblich sind, namentlich HD-Programme, Catch up- und On
demand-Dienste, PVRs oder Hybridlösungen mit HbbTV.
Die technischen Möglichkeiten von DVB-T sind bisher nicht überall ausgeschöpft, auch
wenn in den meisten der untersuchten Städten eine HD-Ausstrahlung zumindest eines Teils
der Sender erfolgt. MPEG4 und DVB-T2 könnten das Angebot hierhin erweitern, die
Umstellung ist unter Umständen jedoch mit einem erneuten technischen Aufwand
verbunden.68 DVB-T2 ist nicht abwärtskompatibel, sodass empfängerseitig eine neue
Gerätegeneration und oftmals ein Austausch der derzeitigen Set Top-Boxen notwendig
würden.69
Anbieter scheuen erneute Investitionen sowie eine erneute Simulcast-Phase mit DVB-T und
DVT-T2, vor allem in Umgebungen, in denen DTT insgesamt Nutzer verliert. Hier sind
Länder, in denen die DSO-Umstellung direkt auf DVB-T2 erfolgen kann, wie beispielsweise
Singapur oder die Ukraine im Vorteil. Für andere Länder stellt der Übergang auf DVB-T2
zum Teil erhebliche Anforderungen, deren Nutzen nicht immer abgeschätzt werden kann.70
Erschwerend kommen laut Angaben der Anbieter die Planungsunsicherheit vor dem
Hintergrund der Frequenzvergabe im 700 und 800 MHz-Band und die Diskussion um die
Verwendung der digitalen Dividende für mobile Telekommunikations-Dienste hinzu. Auch
mögliche Interferenzen mit bestehenden DVB-T-Sendern bei einer Neuvergabe des 700
MHz-Bandes schreckt viele Anbieter, die den Aufwand für eine Neujustierung und die damit
verbundene Informationskampagne scheuen.71
Allianzen wie am Beispiel von Freeview, unter Einbeziehung aller Stakeholder (einschließlich
Regulierer, kommerzieller, öffentlich-rechtlichen und Pay TV-Anbieter, Plattformbetreiber,
Gerätehersteller und Einzelhandel) haben die Attraktivität und die Akzeptanz von DTT über
Jahre steigern können. Dies wurde unterstützt durch die Einführung von innovativen
technischen Lösungen (HD, DVB-T2, HbbTV) sowie ein attraktives Programm-Bouquet. Vor
dem Hintergrund der jüngsten Entwicklungen erscheint es aber hier unangemessen, von
einem Best Practice-Modell zu sprechen.
Allerdings scheint sich ohne ein Zusammenspiel und dem Committment aller Stakeholder
vor dem Hintergrund der historisch gewachsenen technischen Begebenheiten und den
kommenden Entwicklungen in der Frequenzvergabe sowie der ökonomischen Situation der
68
DigiTAG (27.02.2004)
DigiTAG (2009)
70
Mouyal (2013)
71
DigiTAG (May 2013)
69
42
kommerziellen Fernsehanbieter keine einfache Antwort auf die oftmals schwierige
Situation von DTT in Ballungsräumen abzuzeichnen. Auch regulatorische Lösungen für die
sich nach dem ASO neu entwickelten Public Policy-Herausforderungen wurden bisher nicht
entwickelt. Die Grundversorgung aller Bevölkerungsteile mit frei empfangbarem Fernsehen
stellt sich vielmehr für viele Metropolen weltweit als neue Herausforderung der postanalogen TV-Landschaft dar, für die neue Lösungsansätze entwickelt werden müssen.
4
Fazit
Nach dem ASO sieht sich DTT in vielen Metropolen weltweit einer Reihe Problemen
gegenüber gestellt, die oftmals multi-faktoriell, sich gegenseitig verstärkend und
miteinander verknüpft sind.
Während des DSO gab es meist breit angelegte Public Policy-Initiativen aller Stakeholder
(Regulierer, Anbieter, Industrie, Plattformbetreiber etc.) zur Umsetzung des
Transitionsprozesses und zur Unterstützung schwächerer Teile der Bevölkerung. Doch auch
nach dem Switchover ergeben sich eine Reihe von neuen Herausforderungen für Anbieter
und Regulierungsbehörden.
Vor allem dort, wo die terrestrische Verbreitung vor dem DSO nicht die primäre EmpfangsPlattform war, ist der Erfolg von DTT nach dem ASO nicht garantiert.
Die Wirtschafts- und Werbekrise führen zusammen mit der geringen Reichweite von DTT in
der werberelevanten Zielgruppe zu einem sich selbst verstärkenden Prozess, der zu einem
abnehmenden Interesse vor allem der kommerziellen Rundfunkanbieter an DTT führt.
Experten, die im Rahmen dieser Studie interviewt wurden, sprachen vereinzelt von einem
Marktversagen bei DTT und der Frage, wie die öffentliche Hand auf dieses vermeintliche
Marktversagen reagieren könnte oder sollte.
Vor allem bei wohlhabenderen Fernsehnutzern stellen die Kosten für den TV-Empfang über
Kabel, Satellit oder IPTV offenbar kein Hindernis für die Nutzung dar bzw. ist der
Wettbewerbsvorteil durch die Kostenersparnis nicht ausschlaggebend für DTT.
Inwiefern die Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten, die DTT bieten kann (HD, Ondemand-Dienste, PVRs, HbbTV-Hybridmodelle), den Wettbewerbsnachteil gegenüber
anderen Plattformen aufwiegen kann, ist unklar. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund
des hohen Aufwandes einer Migration von DVB-T zu DVB-T2.
43
Diskussionen um die Nutzung des 700 und 800 MHz-Bandes und die Nutzung der digitalen
Dividende tragen nicht zur Planungssicherheit unter den Anbietern bei.
Insgesamt deutet sich ein Paradigmenwechsel in der Regulierung weg von einer Vergabe
und Lizenzierung der Frequenzen als knappes Gut hin zu einer Sicherstellung der
Grundversorgung mit frei empfangbaren Fernsehen für alle Teile der Bevölkerung –
insbesondere der sozial schwächeren und technikferneren Bevölkerungsteile, die besonders
auf den kostengünstigen DTT-Empfang angewiesen sind – an.
Schlüssige regulatorische Antworten auf ein mögliches Marktversagen von DTT gibt es in
keiner der untersuchten Metropolen. Vielmehr ist die Frage, ob und wie Regulierung vor
dem Hintergrund der technischen und ökonomischen Gegebenheiten wirkmächtig
eingesetzt werden kann.
Die Substituierung von DTT durch IPTV oder WebTV (OTT) zur Sicherstellung einer
kostenfreien Grundversorgung mit frei empfangbarem Fernsehen in Metropolen wird
mittelfristig kaum gesehen. Außerhalb von Ballungsräumen stellt sich die Situation
aufgrund einer oftmals schlechteren Breitbandpenetration noch verschärft dar.
44
5
Annex
45
5.1
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1:
Zeitpunkt des abgeschlossenen Switchovers in verschiedenen Ländern (Ofcom 2012)
Abb. 2:
DTT-Standards weltweit und untersuchte Metropolen (WikiCommons, eigene Bearbeitung)
Abb. 3:
IPTV-Wachstum in Ländern mit min. 4 Prozentpunkten Steigerung 2010-2011 (Ofcom 2012)
Abb. 4:
Verteilung der verschiedenen Plattformen des Fernsehempfanges in Frankreich 2011 (Quelle:
Ofcom 2012, eigene Bearbeitung)
Abb. 5:
Dominanz privater Sender/Provider und Ausbau des digitalen Fernsehens in der Ukraine
(Quelle: NRADA)
Abb. 6:
Verteilung der TV-Empfangswege in verschiedenen Ländern 2011 (Ofcom 2012)
Abb. 7:
Zahl der terrestrischen Fernsehhaushalte 2008 (EBU 2008)
Abb. 8:
Anzahl der meist- und zweitmeist genutzten TV-Plattformen (Ofcom 2012)
Abb. 9:
Anzahl der meist- und zweitmeist genutzten TV-Plattformen – Terrestrik (Ofcom 2012, eigene
Bearbeitung)
Abb. 10: Entwicklung der Empfangswege, Veränderung in Prozentpunkten 2010-2011 (Ofcom 2012)
Abb. 11: Zahl der empfangbaren HD-Sender über die jeweilige Plattform (Ofcom 2012)
46
5.2
Glossar
3D
ASO
DSO
DTT
DVB-T
DVB-T2
EPG
HD
IPTV
MPEG
OTT
PVR
SD
SFN
Simulcast
STB
WebTV
Dreidimensional
Analogue Switch-off
Digital Switchover
Digital Terrestrial Television
Digital Terrestrial Televison - Terrestrial
Digital Terrestrial Televison – Terrestrial, 2.
Generation
Electronic Program Guide
High Definition
Internet Protocol Television
Standard zur Videokodierung
Over the Top
Personal Video Recorder
Standard Definition
Single Frequency Network
parallele Ausstrahlung eines Fernsehprogramms
auf verschiedenen Plattformen oder in
verschiedenen Qualitäten
Set Top Box
Fernsehen über das Internet/WWW
47
5.3
Liste der Interviewpartner
Im Zuge der Recherche wurden Interviews mit folgenden Personen geführt, die als
Hintergrundinformationen in die Studie eingeflossen sind:












Daphne Boey
Media Development Authority (MDA), Singapur
Patricia Galvin
Chair Regulatory Advisory Panel, RTE, ehemals Ofcom Head of international Relations
Patrícia Maurício
Professor of Social Communication, Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro (PUC-Rio)
Francis Pelletier
Journalist, MOSARCA, Vannes/Frankreich
Monroe E. Price
Director, Center for Global Communications Studies, Annenberg School for Communication,
University of Pennsylvania
Claus Ruegner
ZDF Studio Rio de Janeiro
Alexej Samochvalov
Leiter, Nationales Forschungszentrum für Rundfunk und Fernsehen, Moskau
Sergey Smirnov
PhD Associate Professor, Director of Training Multimedia Center, Faculty of Journalism,
Lomonosov Moscow State University
Joe Smithies
Ofcom
Lara Torvi
Communications Manager, Policy, Planning and Communications, New York City Department of
Information Technology & Telecommunications
Dmytro Tupchiienko
LLM (Kiev), MSc (LSE), PgDL (Cantab), Attorney-at-Law, Principal, Tupchiienko & Partners, P.C.,
Associate member of Crowe Horwath Int'l, Attorneys-at-Law
Liudmyla Vasylenko
Head of International Relations, National Television and Radio Broadcasting Council of Ukraine
48
5.4
Übersicht der DTT-Sender in den einzelnen Städten
Alle Angaben ohne Gewähr. Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Auf Grundlage von Internetquellen für
die jeweiligen Städte. Die Verfügbarkeit von Sendern unterliegt einem ständigen Wandel und ist
abhängig von der individuellen geographischen Lage und Empfangssituation.
49
5.4.1
Rio de Janeiro
Sendername
RedeTV! HD
RedeTV! 3D
Rede Vida
SBT
TV Corcovado(CNT)
Rede Globo
Top TV
Rede Bandeirantes
Rede Record
TV Brasil
TV Canção Nova
NGT
TV Aparecida
MTV Brasil
Record News
HD/SD
HD/SD
3D
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
Institut
kommerziell
kommerziell
kommerziell
kommerziell
kommerziell
kommerziell
kommerziell
kommerziell
kommerziell
öff.-rechtl.
kommerziell
kommerziell
kommerziell
kommerziell
kommerziell
50
5.4.2
New York City
Sendername
ABC
CBS
NBC
MYTV
ETV 25-1
ION
PBS 13-1
TELEFUTURA
CW
FOX
TELEMUNDO
UNIVISION
PBS 50-1
ETV 66-1
IND
PBS 58-1
TBN
HD/SD
Institut
Genre
Medienhaus
Multiplex
Hi-V
UHF
UHF
UHF
UHF
UHF
Hi-V
UHF
Hi-V
UHF
UHF
UHF
UHF
UHF
UHF
Hi-V
UHF
Public Service Broadcasting
Public Service Broadcasting
Public Service Broadcasting
51
5.4.3
London
Sendername
BBC One
BBC Two
ITV1
Channel 4
Channel 5
ITV2
BBC THREE
Channel 4 Wales /
TeleG (Scotland)
BBC FOUR
ITV3
Pick TV
Dave
Channel 4 + 1
More4
Film 4
QVC
Really
4Music
Yesterday
G.O.L.D [pay]
VIVA
Ideal World
Bid TV
ITV4
Dave Ja Vu
Home [pay]
ITV2 + 1
E4
E4+1
5*
5 USA
Big Deal
ITV1 + 1
ESPN [pay]
QVC Beauty
Create & Craft
Price-drop TV
QUEST
The Zone
Rocks & Co 1
Sky Sports 1 [pay]
Sky Sports 2 [pay]
Gems TV
Channel 5 + 1
Challenge
4 Seven
Food Network
The Jewellery Ch.
Argos TV
Marketplace
CBBC Channel
CBeebies
CITV
BBC NEWS
BBC Parliament
Sky News
Al Jazeera English
Russia Today English
Community Channel
BBC One HD
BBC Two HD
ITV1 HD / STV HD*
Channel 4 HD
S4C HD (Wales Only)
HD/SD
Institut
Genre
Senderfamilie/Medienhaus
Multiplex
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
Öffentlich-rechtlich
Öffentlich-rechtlich
Kommerziell
Privat-rechtlich
Privat-rechtlich
Kommerziell
Öffentlich-rechtlich
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
BBC
BBC
ITV plc
Channel Four Television Corporation
Channel Four Television Corporation
ITV plc
BBC
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
HD
HD
HD
HD
HD
Privat-rechtlich
Öffentlich-rechtlich
Kommerziell
Kommerziell
Privat
Privat
Privat
Privat
Privat
Privat
Privat
Privat
Privat
Privat-rechtlich
Kommerziell
Kommerziell
Privat-rechtlich
Privat-rechtlich
Privat
Kommerziell
Privat
Privat
Privat-rechtlich
Privat-rechtlich
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Teleshopping
Allgemein/Unterhaltung
Musik
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Teleshopping
Teleshopping
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Sport
Teleshopping
Teleshopping
Teleshopping
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Teleshopping
Sport
Sport
Teleshopping
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Teleshopping
Teleshopping
Teleshopping
Kindersendung
Kindersendung
Kindersendung
Nachrichten
Nachrichten
Nachrichten
Nachrichten
Nachrichten
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Allgemein/Unterhaltung
Channel Four Television Corporation
PSB2/D3+4
BBC
PSB1/BBC A
ITV plc
COM4/SDN
British sky broadcasting
COM5/Arq A
UKTV
COM5/Arq A
Channel Four Television Corporation
PSB2/D3+4
Channel Four Television Corporation
PSB2/D3+4
Channel Four Television Corporation
COM6/Arq B
Liberty Media.
COM4/SDN
UKTV
COM5/Arq A
Box Television (Bauer Group/Channel Four Television Corporation)
COM6/Arq B
UKTV
COM6/Arq B
UKTV
COM4/SDN
Viacom International Media Networks Europe COM6/Arq B
Ideal Shopping Direct plc
COM6/Arq B
Bid Shopping
COM4/SDN
ITV plc
COM6/Arq B
UKTV
COM6/Arq B
UKTV
COM4/SDN
ITV plc
COM4/SDN
Channel Four Television Corporation
PSB2/D3+4
Channel Four Television Corporation
COM5/Arq A
Northern & Shell
COM4/SDN
Northern & Shell
COM4/SDN
Square 1 Management Limited
COM5/Arq A
ITV plc
PSB2/D3+4
ESPN Inc.
COM4/SDN
QVC (Liberty Media)
COM6/Arq B
Ideal Shopping Direct plc
COM6/Arq B
Bid Shopping
COM5/Arq A
Discovery Networks Western Europe
COM4/SDN
ITV plc
COM4/SDN
Rocks & Co Productions Ltd
COM6/Arq B
BSkyB
COM6/Arq B
BSkyB
COM6/Arq B
The Genuine Gemstone Company
COM6/Arq B
Northern & Shell
COM4/SDN
BSkyB
COM5/Arq A
Channel Four Television Corporation
COM6/Arq B
Scripps Networks Interactive
COM5/Arq A
The Jewellery Channel Limited
COM4/SDN
Home Retail Group
COM6/Arq B
Timeshares with Gold, Home, TopUp Anytime1, COM4/SDN
ESPN.
BBC
PSB1/BBC A
BBC
PSB1/BBC A
ITV plc
COM4/SDN
BBC
PSB1/BBC A
BBC
PSB1/BBC A
BSkyB
COM5/Arq A
Al Jazeera
COM6/Arq B
RIA Novosti
COM6/Arq B
Media Trust
COM5/Arq A
BBC
PSB3/BBC B
BBC
PSB3/BBC B
ITV plc
PSB3/BBC B
Channel Four Television Corporation
PSB3/BBC B
PSB3/BBC B
Privat-rechtlich
PSB1/BBC A
PSB1/BBC A
PSB2/D3+4
PSB2/D3+4
PSB2/D3+4
PSB2/D3+4
PSB1/BBC A
52
5.4.4
Paris
Sendername
HD/SD
TF1
SD
France 2
SD
France 3
SD
France 5
SD
France Ô
SD
La Chaîne parlementaireSD
Direct 8
SD
France 4
SD
BFM TV
SD
I>Télé
SD
M6
SD
Gulli
SD
Arte
HD
W9
SD
TMC
SD
NT1
SD
NRJ 12
SD/HD
Virgin 17
SD
Canal+ HD
HD
TPS Star
SD
Canal+ Sport
SD/HD
Canal+ Cinéma
SD
CFoot
SD
Planète+
SD
TF1 HD
HD
Paris Première
SD/HD
France 2 HD
HD
M6 HD
HD
La Chaîne Info
SD/HD
TF6
SD
Eurosport France
SD
arte
SD
Institut
Privatrechtlich
Öffentlich-rechtlich
Öffentlich-rechtlich
Öffentlich-rechtlich
Öffentlich-rechtlich
Öffentlich-rechtlich
Privatrechtlich
Öffentlich-rechtlich
Privatrechtlich
Privatrechtlich
Privatrechtlich
Öffentlich-rechtlich
Öffentlich-rechtlich
Privatrechtlich
Privatrechtlich
Privat
Privat
Privat
Privatrechtlich Pay TV
Privat Pay TV
Privat Pay TV
Privat Pay TV
Privat Pay TV
Privat Pay TV
Privat Pay TV
Privat Pay TV
Öffentlich-rechtlich
Privat-rechtlich
Privat Pay TV
Privat-rechtlich
Privat-rechtlich
Öffentlich-rechtlich
Genre
Senderfamilie/Medienhaus
Nachrichten/Unterhaltung
Hauptsender
Regionalprogramm
Bildungsprogramm und Fernsehdiskussionen
Unterhaltung
Politik
Wirtschaft/Sport
Musik/Kunst
Wirtschaft
Nachrichten
Unterhaltung/Nachrichten
Kindersendung/Unterhaltung
Kultur/Unterhaltung
Musik/Unterhaltung/Sport
Unterhaltung/Nachrichten
Unterhaltung
Musik
Musik
Unterhaltung/Film
Unterhaltung
Sport
Kino
Unterhaltung
Kultur/Doku
Nachrichten/Unterhaltung
Musik/Unterhaltung
Hauptsender/Nachrichten/Unterhaltung
Unterhattung/Nachrichten
Nachrichten
Unterhaltung
Sport
Kultur/Unterhaltung
53
Groupe TF1
France Télévisions
France Télévisions
France Télévisions
France Télévisions
France Télévisions
Canal+ Croup (Vivendi SA)
France Télévisions
NextRadioTV
Canal+ Group(Vivendi SA)
RTL Group
France Télévisions, Lagardère Active
ARD, France Télévision
RTL Group
TF1, AB Groupe & Fürstentum Monaco
Group TF1
NRJ Group
Canal+ Group(Vivendi SA)
Canal+ Group(Vivendi SA)
Groupe TF1
Canal+ Group(Vivendi SA)
Canal+ Group(Vivendi SA)
Canal+ Group(Vivendi SA)
Canal+ Group(Vivendi SA)
Groupe TF1
M6 Group
France Télévisions
RTL-Group
Group TF1
50 % Groupe TF1, 25% RTL-Group
TF1 80%, Discovery Communications 20%
ARD, France Télévision
Multiplex
R1
R1
R1
R1
R1
R1
R2
R2
R2
R2
R4
R2
R4
R4
R6
R4
R6
R2
R3
R3
R3
R3
R3
R3
R5
R4
R5
R5
R6
R6
R6
R6
5.4.5
Kiew
Sendername
Inter
Ukrayina
1+1
NTN
K1
Pershyi Natsionalnyi
ICTV
Enter-Film
Zoom
Kinotochka
STB
TET
K2
Novyi Kanal
M1
Channel 5
Mega
Pixel TV
XSSport
NLO TV
2+2
Star TV
TONIS
Pogoda TV
Music Box UA
Gumor TV
M2
UNIAN
Business
Ukrainan Fashion
Dobro TV
Kultura
a-one -Ukraina
HD/SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
Institut
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Staatlich
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Öffentlich-rechtlich
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Kommerziell
Staatlich
Kommerziell
Genre
Unterhaltung/Info
Unterhaltung/Info
Unterhaltung/Info
Unterhaltung/Info
Unterhaltung/Info
Nachrichten/Info
Unterhaltung
Unterhaltung
Unterhaltung
Unterhaltung
Unterhaltung/Info
Unterhaltung
Unterhaltung
Unterhaltung
Musik
Info/Nachrichten
Sport
Kinderkanal
Sport
Unterhaltug
Unterhaltung
Unterhaltung
Info/Nachrichten
Wetter
Unterhaltung
Unterhaltung
Unterhaltung
Unterhaltung
Info/Nachrichten
Unterhaltung
Kinderkanal
Kultur
Unterhaltung
Senderfamilie/Medienhaus
Multiplex
U.A. Inter Media Group
Ukraina Media Group
Central European Media Enterprrises
UA Inter Media Group
U.A. Inter Media Group
NTKU (staatliche Sendergroup)
StarLightMedia
U.A. Inter Media Group
UA Inter Media Group
Media Group Ukraine
StarLightMedia
1+1 media
U.A. Inter Media Group
StarLightMedia
StarLightMedia
Ukrainischer Industrie-InvestitionsU.A. Inter Media Group
U.A. Inter Media Group
HK"Dombass"
U.A. Inter Media Group
1+1 media
TRK "Novye Kommunikazii"
TONIS(Inhaber Janukovish)
TRK "Novye Kommunikazii"
MB Media
MB Media
StarLightMedia
1+1 media
UBG
UBG
UGB
Staat
UGB
54
1
1
1
1
1
1
1
1
2
2
2
2
2
2
2
2
3
3
3
3
3
3
3
3
4
4
4
4
4
4
4
4
4
5.4.6
Moskau
Sendername
HD/SD
Institut
Genre
Rossija-1
Rossija-24
Rossija-K
Rossija-2
Karusel
Pervyj Kanal
Channel 5
NTV
TWZ(moskau Media)
REN-TV
STS
Home Channel
SD
HD
SD
SD
SD
HD/SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
staatlich
staatlich
staatlich
staatlich
staatlich
75% staatlich, 25%
Privat
Privat
staatlich
Privat
Privat
Privat
Alllgemein
Nachrichten
Kultur
Unterhaltung/Sport
Kinder/Jugend
Unterhaltung/Info
Iunterhaltung/Info
Unterhaltung
Kultur/Politik
Unterhaltung/Info
Unterhaltung
Unterhaltung
Sport
Sport plus
Zwezda
MIR
TNT
MUZ-TV
SD
SD
SD
SD
SD
SD
staatlich
Staat und Privat
staatlich
staatlich
staatlich privat
Privat
Sport
Sport
Unterhaltung/politik
Politik/Nachrichten
Unterhaltung
Unterhaltung
55
Senderfamilie/Medienhaus Multiplex
VGTRK (Allrussische staatliche Fernseh- und
1 Radio
VGTRK
1
VGTRK
1
VGTRK
1
VGTRK
1
Staat und Nationale Mediengruppe
1
Nationale
1
Gazprom-media
1
Moskauer Stadtverwaltung
1
Nationale Mediengruppe
2
STS Media
2
CTC Media and National
2
Media Group (25,2%)
Staat
2
Staat, Gasprom-media
2
Russian Ministry of Defense.
2
Staat
2
Staat, Gasprom-media
2
ARS
2
5.4.7
Singapur
Sendername
Channel 5
Channel 8
Channel U
Channel NewsAsia
Suria
Okto
Vasantham
TVRI Nasional
RCTI
SCTV
MNCTV
ANTV
Indosiar
MetroTV
Trans TV
Global TV
Trans7
tvOne
B-Channel
SINDOtv
MNC News
JakTV
Kompas TV
TV1
TV2
TV3
NTV7
8TV
TV9
HD/SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
Medienhaus
MediaCorp TV
MediaCorp TV
MediaCorp TV
MediaCorp TV
MediaCorp TV
MediaCorp TV
MediaCorp TV
Televisi Republik Indonesia
Media Nusantara Citra
Elang Mahkota Teknologi
Media Nusantara Citra
Visi Media Asia
Elang Mahkota Teknologi
Media Group
Trans Corp
Media Nusantara Citra
Trans Corp
Visi Media Asia
Midea
Media Nusantara Citra
Media Nusantara Citra
Electronic City
Kompas Gramedia Group
Radio Televisyen Malaysia
Radio Televisyen Malaysia
Media Prima Berhad
56
5.4.8
Dublin
Sendername
RTÉ One
RTÉ Two (HD)
TV3
TG4
3e
RTÉ News Now
RTÉjr
RTÉ One +1
HD/SD
SD
HD/SD
SD
SD
SD
SD
SD
SD
Institut
öff.-rechtl.
öff.-rechtl.
werbef.
öff.-rechtl.
werbef.
öff.-rechtl.
öff.-rechtl.
öff.-rechtl.
Genre
Senderfamilie
Vollprogramm
RTÉ
Vollprogramm
RTÉ
Vollprogramm
TV3
Irisch sprachig
RTÉ
15-35 jährigeTV3
News
RTÉ
Kinder
RTÉ
=RTÉ One RTÉ
57
Multiplex
RTÉNL
RTÉNL
RTÉNL
RTÉNL
RTÉNL
RTÉNL
RTÉNL
RTÉNL
5.5 Literaturverzeichnis
Basiskennzahlen der einzelnen Länder und Städte wurden den statistischen Ämtern der einzelnen
Länder, dem Dienst statista.de sowie Enzyklopädien entnommen.
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Statista









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5.5.5 Paris
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http://www.lexpress.fr/actualite/media-people/media/l-arrivee-de-la-tnt-a-t-elle-change-votreusage-de-la-television_1056335.html#TpPUHtUOKejmjdKx.99
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