Ausgabe 03/2007
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Ausgabe 03/2007
Titel_ZZI_03-07.qxd 29.08.2007 3/2007 13:18 Seite 2 ZZI Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie JDI Journal of Dental Implantology ZZI Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie Themen Erfolgsrate von Implantaten mit sandgestrahlter und geätzter Oberfläche im Oberkiefer nach einer Einheilzeit von zwölf Wochen Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate eines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells Band 23 Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa 3/2007 Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation von Hart- und Weichgewebe Fünf Jahre und ein bisschen weiser? Ein Studienvergleich 2002/2007 Herausgeber/Editor Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und/and Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. und/and Organ der Österreichischen Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation 161-162.qxd 29.08.2007 12:15 Seite 161 EDITORIAL 161 Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Es ist nun schon sieben Jahre her, dass die implantologischen Fachgesellschaften Deutschlands, der Schweiz und Österreich beschlossen haben, alle zwei Jahre eine Gemeinschaftstagung in einem der drei Länder abzuhalten. Aus einer anfänglichen Idee hat sich mittlerweile einer der größten implantologischen Kongresse entwickelt. So konnten bei der letzten Gemeinschaftstagung in Bern mehr als 1.800 Teilnehmer gezählt werden. Einer der auffälligsten Aspekte bei diesen Veranstaltungen ist ein durchaus länderspezifischer differenter Zugang zur Lösung implantologischer Probleme. Dies zeigte sich vor allem bei der ersten Gemeinschaftstagung in Salzburg, wo im Rahmen lebhaft geführter Streitdiskussionen durchaus extrem konträre Standpunkte mit teils heftig geführten Argumentationen aufeinander prallten. Gerade in dieser lebhaften Diskussion ist die Möglichkeit für die Teilnehmer am größten, sich ein umfassendes Bild über den aktuellen Stand der implantologischen Versorgung zu verschaffen. Innerhalb von wenigen Tagen ist es der interessierten Kollegin und dem interessierten Kollegen möglich, am neuesten Stand der Implantologie teilhaben zu können. Dennoch steht aber das Verbindende im Vordergrund und länderübergreifende Freundschaften sind wesentliche Triebfedern solcher Tagungen. So entstand auch der Wunsch, nach Außen hin zukünftig die Gemeinschaftstagungen unter einem gemeinsamen Logo abzuhalten. Dieses neu gestaltete Logo, der aktuellen und auch der zukünftigen Gemeinschaftstagungen, das ich nun vorstellen darf, soll das Gemeinsame zum Ausdruck bringen: Drei getrennte, durchaus im Wetteifer stehende Gesellschaften, die gemeinsam, länderübergreifend Fachthemen diskutieren. Die kommende Tagung in Wien, steht unter dem Motto: „Ästhetik in der Implantologie“. Wir wollen zum ersten Mal alle bisher, im implantologischen Spektrum benutzen Therapien, speziell unter dem Aspekt des ästhetischen Langzeitergebnisses, beleuchten: Internationale Referenten werden das gesamte Spektrum der implantologischen Behandlungsmöglichkeiten hinsichtlich ihres ästhetischen Stellenwertes untersuchen. Es ist oberste Priorität der Kongressleitung, dass vor allem Langzeitergebnisse gezeigt werden. Dass dabei aber nicht – wie so oft bei fachspezifischen Kongressen – am eigenen Tellerrand Halt gemacht wird, zeigen auch einzelne fachfremde Vorträge wie beispielsweise über die Anwendung von Hart- und Weichgewebstransplantaten bei extraoralen Indikationen. Derartige facherweiternde Präsentationen gestatten es sicherlich noch besser, z. B. den Stellenwert einzelner augmentativer Verfahren für die Anwendung im oralen Bereich einzuschätzen. Das Hauptaugenmerk des Kongresses wird auf aktuellen Fragestellungen liegen: Zeitpunkt der Rehabilitation für einen optimalen ästhetischen Erfolg, Versorgung der Extraktionsalveole: Luxus, Notwendigkeit oder Risiko?, Besonderheiten bei der ästhetischen Versorgung des parodontal vorgeschädigten Gebisses und vieles mehr. Ein Thema, das nur auf wenigen Kongressen Beachtung findet, ist die ästhetische Rehabilitationsmöglichkeit bei Zahnaplasie. Nicht selten sind dazu neue operative Konzepte gefragt. Das explizite Ziel dieses Kongresses ist es deshalb auch, neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Eine große Herausforderung stellt auch die Sanierung bei fehlgeschlagenem Implantat bzw. bei ästhetisch kompromittiertem Implantat dar. Auch das soll am Kongress in extenso diskutiert werden. Denn nur, wer auch die Komplikation (ästhetischer Misserfolg) beherrscht bzw. die Grenzen der Sanierungsmöglichkeit erkennt, kann als Meister seines Faches gelten. Es ist die dezidierte Absicht der Kongressleitung, diese Diskussionskultur am nunmehr vierten Gemeinschaftskongress wieder etwas zum Leben zu erwecken: Dort, wo das Thema es gestattet, sollen © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 161-162.qxd 29.08.2007 12:16 Seite 162 162 EDITORIAL Proponenten die jeweilige Therapie vertreten und im Streitgespräch verteidigen. Der Wissensgewinn für Sie als Kongressteilnehmer ist so sicherlich wesentlich größer, im Vergleich zu einem reinen Frontalvortrag, der vor allem die Meinung des jeweiligen Referenten wiedergibt. Dass wir uns bei derartigen wissenschaftlichen Tagungen alle auf statistisch untermauerte Studien stützen müssen, liegt auf der Hand. Doch nur selten bedenkt man dabei, dass manchmal bewusst, selten unbewusst, mit fragwürdigem Studiendesign und falsch eingesetzter statistischer Aufarbeitung getrickst wird, um das gewünschte Ergebnis auch tatsächlich zu erzielen. Auch dazu wollen wir auf dem Kongress eine kleine Hilfestellung anbieten, wie durch einfaches aber gezieltes Hinterfragen das Erkennen von Fehlinformation in der wissenschaftlichen Forschung möglich wird. Als Ort dieser 4. Gemeinschaftstagung wurde Wien gewählt. Diese Stadt bietet eine Fülle von kulturellen Möglichkeiten, sodass der Aufenthalt nur für die Dauer des Kongresses fast zu kurz ist. Die Kongressleitung hat sich bemüht, ein Rahmenprogramm zusammenzustellen, das einen interessanten und abwechslungsreichen Einblick in das Leben dieser Stadt ermöglicht und etwas abseits des Mainstreams liegt. Für den, der will, steht natürlich das gesamte Spektrum des kulturellen Angebotes dieser Stadt zur Verfügung. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, als Tagungspräsident möchte ich Sie sehr herzlich einladen, das erste Adventwochenende in Wien zu verbringen und sich der speziellen Ästhetik, die Wien während der Adventzeit bietet, hinzugeben Ihr Prof. DDr. Robert Haas Tagungspräsident der 4. Gemeinschaftstagung ■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 164-167.qxd 29.08.2007 12:16 Seite 164 164 INHALT ZZI Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie JDI Journal of Dental Implantology Editorial / Editorial 161 ORIGINALBEITRÄGE / ORIGINAL STUDIES W. Semper, D. Hildebrand, H. Özyuvaci, K. Nelson Erfolgsrate von Implantaten mit sandgestrahlter und geätzter Oberfläche im Oberkiefer nach einer Einheilzeit von zwölf Wochen: Eine retrospektive Analyse Success rate of sandblasted and acid-etched maxillary implants after a healing period of twelve weeks: A retrospective analysis 176 S. Sennhenn-Kirchner, G. Cevik, S. Ahlborn, H.G. Jacobs, P. Schwarz, M. Borg-von Zepelin Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans -Isolate eines Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodells Organ der DGI und der Österreichischen Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation (ÖGOCI) Official Organ of the DGI Herausgeber/Editor Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und/and Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde e.V. Decontamination efficacy of antiseptical agents on various Candida albicans isolates of a five day in-vitro biofilm model FALLBERICHT / CASE REPORT A.J. Bähr, M.O. Klein, B. Kleis-Fischer, D. Wittstock-Casian, B. Al-Nawas Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa – ein Fallbericht Dental Implantation in patients with epidermolysis bullosa – a case report A. König, J. Hermann Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation von Hart- und Weichgewebe – Eine Falldarstellung Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake Dr. Sebastian Schmidinger Pre implant orthodontic measures for augmentation of hard and soft tissue – Treatment rationale and case report Erweiterte Schriftleitung/ Expanded Editorship S. Schmidinger, T. Schneider Koordination/ Coordination Irmingard Dey Beirat/ Advisors Prof. Dr. J. Becker, Düsseldorf Prof. Dr. N. Behneke, Mainz Prof. Dr. G. Dhom, Ludwigshafen Prof. Dr. Dr. K. Donath, Rödinghausen Dr. H. Duelund, Passau Prof. Dr. B. d’Hoedt, Mainz Univ. Prof. Dr. Dr. N. Jakse, Graz Prof. Dr. Th. Kerschbaum, Köln Prof. Dr. G.-H. Nentwig, Frankfurt Prof. Dr. Dr. F. W. Neukam, Erlangen Prof. Dr. E.-J. Richter, Würzburg Dr. M. Schlee, Forchheim Prof. Dr. W. Schulte, Tübingen Prof. Dr. Dr. P. Tetsch, Münster Prof. Dr. G. Watzek, Wien Fünf Jahre und ein bisschen weiser? Ein Studienvergleich 2002/2007 ■ 208 216 TAGUNGSBERICHT / CONFERENCE REPORT J.H. Koch Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration 5. Internationales Osteology Symposium mit Schwerpunkt Weichgewebsmanagement 228 DGI-NACHRICHTEN / DGI-NEWS Erfolgskurs: Das Curriculum Implantologie 237 S. Schmidinger Was macht denn…? Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch im Interview mit Dr. Sebastian Schmidinger 239 Continuum Compact und Auslandsreisen: DGI entwickelt Angebote weiter 246 Tagungskalender / Meetings Industrie und Handel / Industry and Trade Dieselstraße 2, 50859 Köln Postfach/P.O. Box 40 02 54, 50832 Köln Telefon/Phone: (0 22 34) 70 11-0 www.aerzteverlag.de 202 AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS / FROM PRACTIONER TO PRACTIONER Schriftleitung/ Editorship Dr. Karl-Ludwig Ackermann Prof. Dr. Stefan Schultze-Mosgau Prof. Dr. Manfred Wichmann 188 166 170, 172, 174 Weltpresse / World Press 242 Buchbesprechung / Book Review 243 Impressum / Imprint 248 Weitere Informationen zur Zahnheilkunde sowie die ausführlichen Autorenrichtlinien finden Sie im Internet unter www.zahnheilkunde.de. Das Inserentenverzeichnis dieses Heftes finden Sie auf Seite 243. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 164-167.qxd 29.08.2007 12:16 Seite 166 166 TAGUNGSKALENDER / MEETINGS Radiologische Kontrolle einer LKG-Patientin bei Nachinsertion von Implantaten im Unterkiefer nach fünf Jahren. Gaumenfreier, teleskopierend verankerter Zahnersatz. Beitrag W. Semper et al., Beitrag A.J. Bähr, Seite 176 Seite 202 TAGUNGSKALENDER Qualitätszirkel der DGI / Landesverband Bayern September 2007 Qualitätszirkel Schwaben-Süd Termin: 12.09.2007 (19:00 Uhr) Thema: „Komplexe Rehabilitation im atrophen Kiefer“ Ort: Institut für ZahnÄrztlicheFortbildung, Dr. Iglhaut, Steinbogenstr. 26, 87700 Memmingen Referent: Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Filderstadt Qualitätszirkel Chiemgau Termin: 12.09.2007 (19:00 Uhr) Thema: „Weichgewebsmanagement in Verbindung mit Platform-Switching“ Ort: Gasthof/Hotel „Hirzinger“ in Söllhuben Referent: Dr. H.-J. Hartmann, Tutzing Qualitätszirkel Freising und München Termin: 12.09.2007 (19:00 Uhr) Thema: „Präimplantologische Modifikation des atrophierten Alveolarfortsatzes“ Ort: Forum M des Pressezentrums Airport/München Referent: Prof. Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich, Hannover Qualitätszirkel Mittelfranken Qualitätszirkel Mainfranken Qualitätszirkel Mittelfranken Termin: 12.09.2007 (18.00 Uhr) Thema: „Zirkonoxydimplantate“ Ort: Zahnärztehaus/3. Stock, Laufertorgraben 10, Nürnberg Referent: Dr. Melllinghoff, Ulm Termin: 19.09.2007 (19.00 Uhr) Thema: „Hart- und Weichgewebemanagement mit und ohne Implantate“ Ort: Saalbau Luisengarten, Martin-Luther-Str. 1, 97072 Würzburg Referent: Dr. Guido Petrin, Stuttgart Termin: 21.11.2007 (18.00 Uhr) Thema: „Sinuslift mit Eigenknochen“ Ort: Zahnärztehaus/3. Stock, Laufertorgraben 10, Nürnberg Referent: Prof. Dr. Dr. Kniha, Dr. Gahlert Qualitätszirkel Regensburg Termin: 14.09.2007 (18.00 Uhr) Thema: „Cave Implantate. Ausführungen zu dem, was implantologisch Lust und Frust macht“ Ort: Sorat Insel-Hotel, Müllerstr. 7, Regensburg Referent: Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Filderstadt Qualitätszirkel Ulm Termin: 19.09.2007 (19.00 Uhr) Thema: „Simplify your augmentation – socket preservation leicht gemacht“ Ort: Institut für gesundes Leben, Pfauengasse 14, Ulm Referent: Dr. Dietmar Weng, Starnberg Oktober 2007 Qualitätszirkel STA, WM, FFB Termin: 24.10.2007 (19.00 Uhr) Thema: noch nicht bekannt Ort: Chirurgische Klinik Seefeld, Hauptstr. 23, 2. Stock, 82229 Seefeld Referent: Dr. Sebastian Schmidinger, Seefeld November 2007 Qualitätszirkel Schwaben-Süd Termin: 14.11.2007 (19.00 Uhr) Thema: „Implantologie in der ästhetisch kritischen Zone: Möglichkeiten, Grenzen, Alternativen“ Ort: Institut für ZahnÄrztlicheFortbildung, Dr. Iglhaut, Steinbogenstr. 26, 87700 Memmingen Referent: Dr. Stefan Ries, Wertheim Qualitätszirkel Ulm Termin: 28.11.2007 (19.00 Uhr) Thema: „Aktuelle Verfahren bei der Sinusbodenelevation – Tipps aus der Praxis für die Praxis“ Ort: Institut für gesundes Leben, Pfauengasse 14, 89073 Ulm Referent: Dr. Friedemann Petschelt Auskunft für die Termine der Qualitätszirkel: Sekretariat des LV, Monika Pangerl, c/o Praxis Dr. Schmidinger, Hauptstraße 26, 82229 Seefeld, Fax: 08152-990916, E-Mail: praxis@dr-schmidinger.de Tagungen der DGI Veranstaltungen allgemein 21. DGI-Tagung / 4. Gemeinschaftstagung ÖGOCI, DGI, SGI Termin: 29.11. – 02.12.2007 Ort: Hofburg Kongresszentrum, Wien Kongressorganisation/Auskunft: MCI, Annette Gleich, Alserstr. 32/20, A-1090 Wien, Tel.: ++43(0)1-4062235, Fax: ++43(0)1-4063128, E-Mail: annette.gleich@mcigroup.com ■ Jenaer Implantologierunde Termine: 19.09.2007 (15:00 – 18:30 Uhr) und 05.12.2007 (15:00 – ca. 18:30 Uhr) Thema: am 19.09.2007: „Implantation im ortsständigen Knochen“ Am 05.12.2007: „Augmentationstechniken“ Ort: Universitätsklinikum Jena, Klinikum 2000 (Jena-Lobeda), Erlanger Allee 101, 07747 Jena, Hörsal 1 Referenten: Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Schultze-Mosgau, Dr. Dr. M. Thorwarth, R.-D. Bader Auskunft: Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/ Plastische Chirurgie des Universitäts- © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) klinikums Jena, Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Schultze-Mosgau, Postfach 07740 Jena, www2.uni-jena.de/med/kichi/ 3. Tagung des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern Termine: 02.11.2007 (15:00 – 18:00 Uhr) und 03.11.2007 (09:00 – ca. 16:00 Uhr) Thema: „Sofortimplantation – Sofortversorgung“ Ort: Kongress-Zentrum des LKV Mecklenburg-Vorpommern, „Viehhalle“, Speicherstr. 11, 18273 Güstrow Referent: Dr. Dr. Buhtz, Berlin, Dr. H.-J. Hartmann, Tutzing, Dr. A. Kraus, Bad Wörishofen, ZTM Ch. Müller, Freiburg, PD Dr. Dr. E. Nkenke, Erlangen, PD Dr. F. Schwarz, Düsseldorf Auskunft: DGI GmbH, Stefan Werner, Henkestr. 91, 91052 Erlangen, Tel.: 09131-920070 Weitere Informationen zur Zahnheilkunde sowie die ausführlichen Autorenrichtlinien finden Sie im Internet unter www.zahnheilkunde.de. 164-167.qxd 29.08.2007 12:16 Seite 167 TAGUNGSKALENDER / MEETINGS 167 Titelseitenhinweis: Oben: Detailansicht eines individuell gefrästen Steges auf Implantaten. Die Verankerung der abnehmbaren Suprakonstruktion erfolgt über einen distal positionierten Schubriegel. Plaque auf rauer Oberfläche. Beitrag S. Schmidinger, T. Schneider, Seite 216 Unten: Fertiggestellte Suprakonstruktion mit individuell gebrannten Keramikersatzzähnen und eingebautem, geöffnetem Schubriegel. Fotos: ZTM Michael Bergler, Erlangen Continuum Implantologie Termin: 15.09.2007 (9.00 – 16.00 Uhr) Thema: „Altersspezifische Indikation, Differentialindikation des Alveolarfortsatzaufbaus – Distraktionsosteogenese versus Augmentat“ Referent: Prof. Dr. Dr. B. Hoffmeister et al. Kursort: Berlin Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 27/07; 10 Fortbildungspunkte Termin: 21.09.2007 (9.00 – 17.00 Uhr) Thema: „Sinuslift-Spezialkurs mit Live-Operationen“ Referent: Dr. J. Tetsch Kursort: Münster Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 08/07-II; 9 Fortbildungspunkte Termin: 21.09. – 22.09.2007 (Fr. ab 09.0; Sa. bis 19.00 Uhr) Thema: „Marketing und Management: Ich begeistere mich und meine Patienten“ Referent: Prof. Dr. G. Dhom Kursort: Ludwigshafen Kursgebühr: 600,00 € zzgl. MwSt. für die 1 Person./ 500,00 € zzgl. MwSt. für Begleitpersonen Kurs-Nr.: 45/07; 16 Fortbildungspunkte Termin: 22.09.2007 (9.00 – 17.00 Uhr) Thema: „DVT-Analyse und Kompensation lokaler Kieferdammdefizite: Spreading – An- und Auflagerung – Sinuslift mit navigierter, simultaner Implantatinsertion“ Referent: Dr. Dr. R. Streckbein Kursort: Limburg Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 28/07; 8 Fortbildungspunkte Termin: 24.09 – 26.09.2007 (Mo. ab 09.00 / Mi. bis 17.00 Uhr) Thema: „DGI-Fortbildungsreise: OPTrainingskurs an Humanpräparaten” Referent: Prof. Sculean, Prof. Quirynen, Prof. Schliephake, Prof. Terheyden, Dr. de Santis, Dr. Iglhaut et al. Kursort: Graz/A Kursgebühr: 1800,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 2100,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: R2/07; 27 Fortbildungspunkte Termin: 29.09.2007 (9.00 – 17.00 Uhr) Thema: „Implantologie in Klinik und Abrechnung – Dissens oder Konsens“ Referent: Dr. H.-J. Hartmann Kursort: Feldafing Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 30/07; 9 Fortbildungspunkte Termin: 05.10.2007 (8.00 – 16.00 Uhr) Thema: „Bewährte und sichere Augmentationstechniken“ Referent: Dr. W. Hotz Kursort: Sigmaringen Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 29/07; 8 Fortbildungspunkte Termin: 06.10.2007 (9.00 – 18.00 Uhr) Thema: „Implantatplanung, -chirurgie und -prothetik in der ästhetischen Zone“ Referent: Dr. M. Stimmelmayr Kursort: Cham Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 31/07; 10 Fortbildungspunkte Termin: 13.10.2007 (9.00 – 17.00 Uhr) Thema: „Systematische implantologische Diagnostik mit CT und DVT-Verfahren“ Referent: Dr. E. Frank Kursort: Besigheim Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 32/07; 8 Fortbildungspunkte Termin: 13.10.2007 (9.00 – 18.00 Uhr) Thema: „Digitale Fotografie in der Zahnmedizin und Implantologie“ Referent: Dr. A. Krauße Kursort: Köln Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 33/07; 9 Fortbildungspunkte Termin: 19.10.2007 (9.00 – 17.00 Uhr) Thema: „Ursachen und Fehlersuche bei implantologischen Misserfolgen und ihre Korrekturbehandlung“ Referent: Prof. Dr. Dr. P. Tetsch, Dr. J. Tetsch Kursort: Münster Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 34/07; 8 Fortbildungspunkte Termin: 19.10. – 20.10.2007 (Fr. ab 14.00 / Sa. bis 17.00 Uhr) Thema: „Management in einer implantologisch orientierten Praxis“ Referent: Dr. J. Mellinghoff Kursort: Ulm Kursgebühr: 680,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 780,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 35/07; 15 Fortbildungspunkte Termin: 20.10.2007 (09.00 bis 16.30 Uhr) Thema: „Weniger ist mehr – überschaubarer Aufwand mit dem Ziel minimierter Implantatchirurgie und effektiver sowie zugleich ästhetischer Prothetik“ Referent: Prof. Dr. Dipl.-Ing. E.-J. Richter Kursort: Würzburg Kursgebühr: 340,00 € zzgl. MwSt. für DGI-Mitgl. / 390,00 € zzgl. MwSt. für Nicht-Mitgl. Kurs-Nr.: 46/07; 8 Fortbildungspunkte Termine von Kursen in den Folgemonaten finden Sie auf unserer Homepage (www.dgi-ev.de) Anmeldung/Auskunft: DGISekretariat für Fortbildung, Bismarckstr. 27, 67059 Ludwigshafen, Tel.: 0621-68124451, Fax: 0621-68124469, E-Mail: info@dgi-fortbildung.de BILINGUALITÄT Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass seit der Ausgabe 1/2006 der Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie nun zwei Originalarbeiten bilingual publiziert werden. Dies ist ein weiterer Schritt, die ZZI internationaler zu gestalten. In Zukunft können gerne in Englisch abgefasste Arbeiten bei der Schriftleitung eingereicht werden. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 170-174.qxd 29.08.2007 14:30 Seite 170 170 INDUSTRIE UND HANDEL Aesculap DAMPSOFT Gold-Anwendertreffen auf der ColorLine Im Juni 2007 fand die erste GoldAnwender-Fortbildung von Dampsoft auf der Color-Fantasy statt. 122 GoldAnwender aus dem gesamten Bundesgebiet folgten der Einladung der vierköpfigen Familie Greifenberg und traten die zweitägige Fortbildungsreise von Kiel nach Oslo bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen an. Neun Referenten präsentierten vielfältige, praxisnahe und spannende Themen zu Bereichen wie Wirtschaftlichkeits- und Effizienzsteigerung in Zahnarztpraxen, Fotobefunde, QM, karteikartenloses Arbeiten, und mehr. Immer ging es auch darum, darzustellen, wie sich die Themeninhalte mithilfe der Dampsoft-Produkte im Praxisalltag hilfreich realisieren lassen. Für individuelle Fragen und Lösungen standen den Anwendern 16 Dampsoft-Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen zur Verfügung. DAMPSOFT Software Vertrieb GmbH Vogelsang 1 24351 Damp Tel.: 0 43 52 / 91 71 16 Fax: 0 43 52 / 91 71 19 http://www.dampsoft.de E-Mail: info@dampsoft.de Bone Split Retraktionssystem Nach der Spaltung des Kieferkamms beim Bone Split retrahiert sich der Knochenspalt innerhalb kurzer Zeit. Dadurch kommt es beim anschließenden Bohrvorgang zu einer ungewünschten und unnötigen Knochenabtragung an beiden gesplitteten Knochensegmenten. Somit ist eine optimale Platzierung des Implantats nicht gewährleistet, zusätzliche augmentative Maßnahmen könnten notwendig werden. Mit den Bone Split Retraktoren von Aesculap wird der Knochenspalt offen gehalten. Das vorhandene Knochenangebot kann dadurch für das Einbringen des Implantats optimal genutzt werden. Das System besteht aus zwei Titankeilen (Retraktoren) und einem Applizier-Instrument. Die trokarförmigen Retraktoren stehen in den zwei Größen 3 mm x 5 mm und 4 mm x 6 mm zur Verfügung, passend AESCULAP AG & CO. KG Am Aesculap–Platz 78352 Tuttlingen Tel.: 0 74 61 / 95 24 67 Fax: 0 74 61 / 16 11 54 http://www.aesculap-dental.de E-Mail: dental@aesculap.de GEBR. BRASSELER Neue Implantatgröße sorgt für festen Sitz Die besonders von älteren Patienten geschätzte minimalinvasive Implantatlösung MicroPlant von Gebr. Brasseler/Komet für die Therapie des zahnlosen Unterkiefers wurde um eine weitere Implantatgröße ergänzt. Gab es das Implantatsystem bisher in der Größe von 2,5 mm, kann der Zahnarzt jetzt auch auf die Größe 3,2 mm zugreifen. MicroPlant ist ein enossales, aus Reintitan hergestelltes Schraubimplantat. Mit seinem selbstschneidenden Gewinde sorgt es für eine hohe Primärstabilität im Knochen. Dadurch wird ein horizontales Verschieben der Vollprothese im Unterkiefer verhindert. Der Zahnarzt kann das Implantat leicht und sicher aus einer sterilen Primärverpackung, in Form einer Ampulle, entnehmen. In dieser Ampulle befindet sich das Handlingteil mit dem aufgesteckten Implantat. Eine Klemmwirkung verhindert das Herunterfallen des Implantatkörpers. GEBR. BRASSELER GmbH & Co. KG Trophagener Weg 25 32657 Lemgo Tel.: 0 52 61 / 701 - 700 Fax: 0 52 61 / 701 - 289 http://www.kometdental.de E-Mail: info@brasseler.de ■ für jede Situation. Das Applizier-Instrument für die Aufnahme der Retraktoren ist mit einer Feder ausgestattet, die ein sicheres und komfortables Platzieren in den Knochenspalt ermöglicht. Zusätzliche Sicherheit gegen ein Aspirieren der Retraktoren durch den Patienten geben Bohrungen in den Keilen, die das Sichern der Retraktoren mit Nahtmaterial ermöglichen. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) Dentsply Friadent Kooperation mit der Uni Göteborg Dentsply Friadent hat mit der Universität Göteborg in Schweden einen renommierten Partner für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit gewonnen. Von dieser Partnerschaft soll die dentale Implantologie in den nächsten Jahren profitieren. Dentsply Friadent ist weltweit einer der führenden Implantathersteller, die Universität Göteborg ist ebenfalls seit vielen Jahren wissenschaftlich und klinisch auf dem Gebiet der enossalen Implantologie aktiv. Aus der Zusammenarbeit versprechen sich beide Partner, die dentale Implantologie durch maßgebliche Entwicklungen weiter zu prägen. Gemeinsam sollen experimentelle, präklinische und klinische Forschungsprojekte sowie klinische Aus- und Fortbildung erstklassiger Qualität verwirklicht werden. Dentsply Friadent GmbH Steinzeugstraße 50 68229 Mannheim Tel.: 06 21 / 43 02 - 000 Fax: 06 21 / 43 02 - 001 http://www.friadent.de E-Mail: info@friadent.de 170-174.qxd 29.08.2007 14:31 Seite 172 172 INDUSTRIE UND HANDEL Pharmatechnik Praxissoftware hilft beim Management Möglichkeit, verschiedene Aspekte des Praxismanagements zu veranschaulichen und einander gegenüberzustellen: Einzelne Leistungen oder der gesamte Leistungsumfang der Praxis werden auf alle oder auf einzelne Behandler, Zeiträume, fachliche Bereiche oder Kassen aufgeschlüsselt, die grafischen Darstellungen sind auf einen Klick ersichtlich. Eine leistungsstarke Praxissoftware, wie LinuDent von Pharmatechnik, nimmt dem Zahnarzt einen Großteil der anfallenden Verwaltungsaufgaben ab und erleichtert den Alltag. Sie verwaltet nicht nur Patientendaten und übernimmt Abrechnungen, sondern zeigt auch betriebswirtschaftliche Stärken und Schwächen der Praxis auf: Die Software unterstützt den Zahnarzt, etwa mit Statistiken, Leistungshistorie, Praxislisten, Recalls und Auswertungen. Sie bietet die Dürr Dental Astra Tech 600 Teilnehmer beim Implantag Der Implantag von Astra Tech Anfang Juni richtete sich an Interessierte, die noch nicht implantologisch tätig sind. Das Programm stand unter dem Motto der ganzheitlichen Information für das Praxisteam. Neben den Vorträgen und Referaten im Plenum wandten sich einzelne Spartenangebote an die im Implantationsprozess beteiligten Fachgruppen. So wurde in einem Vortrag zur Biomechanik die kontinuierliche Entwicklung der Astra Tech Systemmerkmale hervorgehoben, besonders das Micro Thread, die bioaktive, raue OsseoSpeed Oberfläche sowie das Conical Seal Design. Weitere Themen beschäftigten sich mit der Behandlungsplanung, der Bedeutung des Zusammenspiels von Zahnarzt und Chirurg bei schwierigen Indikationen, den Erfolgsfaktoren eines Implantat-Systems und der Bedeutung der Plaquebehandlung im Vorfeld einer Implantation. Astra Tech GmbH An der kleinen Seite 8, 65604 Elz Tel.: 0 64 31 / 98 69 214, Fax: 0 64 31 / 98 69 321 E-Mail: Katja.Geis@astratech.com Oraltronics Neue Implantologie-Plattform Um den Kunden stets innovative Lösungen im Bereich der oralen Implantologie zu vermitteln, haben sich kürzlich Innova, Oraltronics und Attachments International als Teil der Sybron Dental Specialties (SDS) Firmenfamilie zusammengeschlossen. Als Plattform für Zahnimplantate von SDS vereinigen die drei Firmen insgesamt mehr als 85 Jahre kombinierter Erfahrung und Kompetenz auf dem Gebiet der Zahnmedizin und Medizinprodukte. Die Plattform von Innova-Oraltronics-Attachments kommt dem Implantologen durch die Zusammenarbeit aller Unternehmensteile ■ Pharmatechnik GmbH & Co. KG Münchner Straße 15 82319 Starnberg Tel.: 0 81 51 / 44 42 - 0 Fax: 0 81 51 / 44 42 - 70 00 http://www.pharmatechnik.de E-Mail: info@pharmatechnik.de weltweit, die Förderung neuer Anwendungstechniken für spezielle Implantatlösungen und durch die Verpflichtung zu intensiver Forschung und Entwicklung zugute. Oraltronics Dental Implant Technology GmbH Julius-Bamberger-Str. 8a 28279 Bremen Tel.: 04 21 / 4 39 39-0 Fax: 04 21 / 44 39 36 http://www.oraltronics.com E-Mail: info@oraltronics.com © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) Digitale Diagnostik mit Nanotechnik Das System VistaRay von Dürr Dental lässt sich jetzt leicht in die vorhandene EDV-Umgebung einbinden: Man steckt einfach den Stecker in die USB-Buchse – und die Verbindung steht. Mit der Bildbearbeitungs-Software DBSWIN können die Aufnahmen dann für die jeweilige diagnostische Anwendung optimiert sowie archiviert und verwaltet werden. Wo es auf unmittelbar verfügbare und trotzdem detailgetreue Bilder ankommt, ist das VistaRay 5 eine gute Lösung. Röntgen direkt am Behandlungsstuhl und sofort sichtbare intraoperative Bilder bedeuten einen Fortschritt für Zahnarzt und Patienten. Zum Beispiel verkürzen sich chirurgische Behandlungen, wenn die Röntgenbilder gleich auf dem Monitor zu sehen sind. Die Sensoren VistaRay 5 IQ und VistaRay 5 IQplus sind empfindlicher und somit leistungsfähiger als Produkte mit herkömmlichen CCD und CMOS-Chips. Dürr Dental GmbH & Co. KG Höpfigheimer Straße 17 74321 Bietigheim-Bissingen Tel.: 0 71 42 / 705 - 395 Fax: 0 71 42 / 705 - 441 http://www.duerr.de, E-Mail: kiesele.f@duerr.de 170-174.qxd 29.08.2007 14:31 Seite 174 174 INDUSTRIE UND HANDEL K.S.I. Bauer-Schraube Vorteil durch Einteiligkeit Die K.S.I.-Bauer-Schraube ist ein einteiliges Implantatsystem. Das spezielle Design ermöglicht ein einphasiges Vorgehen, verbunden mit transgingivaler Einheilung. Der minimalinvasive Eingriff bewirkt unmittelbar nach Insertion die sofortige feste Adaption des periimplantären Gewebes am Implantathals und führt so zu optimaler Gewebeerhaltung. Ein besonderer Vorteil der Einteiligkeit liegt zudem im Fehlen des Mikrospaltes, wodurch auch die evtl. Ursache für eine Periimplantitis wegfällt. Für den Patienten ist die minimalinvasive atraumatische Vorgehensweise ohne Zweiteingriff von Vorteil. Auch der Behandler profitiert von der Einteiligkeit durch einfaches Handling und reduziertes damit kostengünstigeres Instrumentarium. K.S.I. Bauer-Schraube Keramische Dental-Labor GmbH Abteilung Schraubenimplantat Schulungs- und Fortbildungszentrum Eleonarenring 14 61231 Bad Nauheim Tel.: 0 60 32 / 3 19 11 Fax: 0 60 32 / 45 07 http://www.ksi-bauer-schraube.de E-Mail: ksi-bauer-schraube@t-online.de Rocker & Narjes GmbH Zusammenschluss erhöht Präsenz am Markt Seit dem 1. September 2007 haben die beiden Firmen mectron Deutschland Vertriebs GmbH und Rocker & Narjes GmbH ihre Verkaufsaktivitäten zusammengelegt, um die Präsenz am Markt zu verbessern. Zukünftig werden alle Produkte des Herstellers Mectron, einer seit über 25 Jahren tätigen Firma im Dentalbereich, per Direktvertrieb an die Zahnärzte und an die Kliniken verkauft. Dies gilt sowohl für die Prophylaxelinie, (Zahnsteinentferner, Pulverstrahlgeräte: Easyjet, Combi S) als auch für die LED Lampen (Starlights). Des Weiteren werden alle sich im Programm der Firma Rocker & Narjes GmbH befindlichen Produkte, wie das „Piezosurgery“-Gerät, das neue orale Krebsvorsorge System „Velscope“, das Ozon-Gerät Ozotop sowie Verbrauchsmaterialien wie das Knochenaufbaumaterial der Firma Bioteck und das Nahtmaterial der Firma Medipac angeboten. Die neue Geschäftsleitung mit Sitz in Köln, wird durch Frau Ursula Rocker vertreten. Das kompetente, bundesweit ansässige Verkaufsteam mit zehn Mitarbeitern freut sich auf diese neue Herausforderung. Rocker & Narjes GmbH Waltherstr. 80/2001 51069 Köln Tel.: 02 21 / 49 20 15-0 Fax: 02 21 / 49 20 15-29 E-Mail: robin@rocker-narjes.com http://www.rocker-narjes.com Straumann Medizin-Designpreis für Bohrschablone Die thermoplastische Bohrschablone von Straumann hat den Medical Design Excellence Award (MDEA) gewonnen. Die Schablone bietet eine schnelle und präzise Lösung für eine optimale Implantatpositionierung. Sie besteht aus einer Titanbohrhülse, die vertikal in eine flache Kunststoffscheibe eingebettet ist. Diese wird bei Erwärmung formbar und verfestigt sich bei Abkühlung. Vor dem Einsatz wird die Schablone in heißem Wasser erwärmt und dann über einem Modell des Patientengebisses geformt, wobei die Bohrhülse an der vorgesehenen Implantatachse ausgerichtet wird. Wenn der Kunststoff abgekühlt ist und sich verfestigt hat, kann die Bohrschablone im Mund des Patienten für die präzise Führung des Pilotbohrers verwendet werden. Dieser zusätzliche Beitrag zur Vorhersagbarkeit der Behandlung ist beeindruckend, vor allem, weil es nur wenige Minuten erfordert, die Schablone zu erstellen. Angeboten wird die Schablone in zwei Formen – für die Behandlung von Einzelzahnlücken und für Freiendsituationen. Straumann Holding AG Peter Merian-Weg 12, 4002 Basel, Schweiz Tel.: +41 (0)61 965 11 11, Fax: +41 (0)61 965 11 01 http://www.straumann.com, E-Mail: investor.relations@straumann.com Sirona Kostenlose Demo-CD Sirona hat eine Demoversion der 3DRöntgensoftware Galaxis/GalileosImplant entwickelt, die auf CD-ROM kostenlos erhältlich ist. Sie ermöglicht es, die Arbeit mit Galaxis und der integrierten Implantatplanungssoftware GalileosImplant am eigenen Computer zu simulieren. Die Anwendung ist leicht und bereitet so viel Freude wie ein Computerspiel. Die 3DRöntgen-Software Galaxis ist die Schaltzentrale des Galileos-Systems. Sie führt ■ durch alle Schritte der Diagnose, Therapieplanung und -umsetzung. Mit der Demo-CD kann der Anwender fast alle Funktionen der Software am mitgelieferten Beispieldatensatz kennenlernen: Ausgehend von der bekannten Panoramaansicht, startet er die Navigation mit dem Untersuchungsfenster intuitiv und in Echtzeit durch die 3DAnsichten. Auch CephDarstellungen, transversale Schichtaufnahmen und radiologische Schichten © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) lassen sich per Mausklick aufrufen. Darüber können die in Galaxis integrierten Werkzeuge ausprobiert werden. Mit ihnen kann der Behandler Strecken, Winkel oder Volumina verzerrungsfrei messen. Die Demo-CD kann kostenfrei per E-Mail bei ulrike.frey@sirona.de bestellt werden. Sirona Dental Systems GmbH Fabrikstraße 31, 64625 Bensheim Tel.: 01 80 / 188 99 00 Fax: 01 80 / 554 46 64 http://www.sirona.de E-Mail: contact@sirona.de 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 176 176 ORIGINALARBEIT W. Semper1, D. Hildebrand2, H. Özyuvaci3, K. Nelson1 Erfolgsrate von Implantaten mit sandgestrahlter und geätzter Oberfläche im Oberkiefer nach einer Einheilzeit von zwölf Wochen: Eine retrospektive Analyse Zielsetzung dieser retrospektiven Analyse war nachzuweisen, dass bei Insertion von Implantaten mit sandgestrahlter und geätzter Oberfläche eine Verkürzung der Einheilzeit im Oberkiefer auf zwölf Wochen sich nicht nachteilig auf die Erfolgsrate der Implantate auswirkt. Untersucht wurden 448 maxillär inserierte Implantate bei 104 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 61 Jahren (58 männlich, 46 weiblich), welche über einen Zeitraum von drei Monaten post insertionem unbelastet einheilten. Unter Anwendung der Erfolgskriterien nach Buser wurden diese in regelmäßigen, zeitlichen Abständen im Rahmen eines standardisierten Recallprogramms kontrolliert. Ein Implantat wurde vor Belastung explantiert, somit konnte eine 5-Jahres-Überlebensrate der untersuchten Implantate von 99,8 % ermittelt werden. Die Erfolgskriterien nach Buser wurden von allen weiteren nachuntersuchten Implantaten (n = 447) erfüllt. Die Ergebnisse zeigen auf, dass sich eine Verkürzung der Einheilzeit gestrahlter und geätzter Implantate zweier unterschiedlicher Systeme auf die untersuchten Zeiträume nicht negativ auf den Erfolg maxillärer Implantationen auszuwirken scheint. Success rate of sandblasted and acid-etched maxillary implants after a healing period of twelve weeks: A retrospective analysis The aim of this retrospective study was to prove that the success rate of implants with a sandblasted and acid-etched surface placed in the maxilla is not adversely affected by reducing the healing period to twelve weeks. The study examined 448 implants placed in the maxilla of 104 patients (58 men and 46 women) with an average age of 61 years; the implants were allowed to heal post insertion for a period of three months without loading. The implants were checked at regular intervals based on the success criteria of Buser within the parameters of a standardized recall programme. One implant was explanted before loading, resulting in a 5-year survival rate of 99.8 % for the implants in the study. All other implants (n = 447) fulfilled the success criteria of Buser. These results indicate that a reduction in the healing period to the times specified in the study for sandblasted and acid-etched implants of two different systems does not seem to have an adverse effect on the success of implants placed in the maxilla. Schlüsselwörter: SLA, Promote, stegretinierter Zahnersatz, festsitzender implantatgetragener Zahnersatz Keywords: SLA, Promote, bar-retained restoration, fixed implantborne restoration 1 1 2 3 ■ Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Klinische Navigation und Robotik, Charité Campus Virchow, Privatpraxis Dr. Hildebrand, Westhafenstr. 01, 13353 Berlin Abt. für Oralchirurgie, Zahnmedizinische Fakultät, Istanbul Universität, 34390 Istanbul, Türkei © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) Department of Oral and Maxillofacial Surgery and Clinical Navigation and Robotics, Charité Campus Virchow, Berlin, Germany 2 Private Practice Dr. Hildebrand, Westhafenstr. 01, 13353 Berlin, Germany 3 Department of Oral Surgery, Faculty of Dentistry, University of Istanbul, 34390 Istanbul, Turkey Englische Übersetzung: LinguaDent 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 177 177 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 1 Einleitung 1 Introduction Dentale Implantate werden seit Jahrzehnten erfolgreich – Dental implants have been successfully placed for decades – basierend auf dem bis heute geltenden Brånemark-Protokoll aus based on the Brånemark protocol of 1977, which is still valid dem Jahre 1977 [7] – inseriert. Dieses sieht für Implantationen [7]. This requires a healing time of six months prior to load- im Oberkiefer eine Einheilzeit von sechs Monaten bis zur ing for implants placed in the maxilla to ensure adequate Belastung vor, um eine ausreichende Osseointegration gewähr- osseointegration [6, 38, 39]. The data acquired for the proto- leisten zu können [6, 38, 39]. Diesbezüglich erhobene Daten col was based on the use of implants with a smooth, basierten auf der Verwendung von Implantaten mit glatter, machined surface (Brånemark System, Nobel Biocare, maschiniert behandelter Oberfläche (Brånemark System, Nobel Gothenburg, Sweden). Biocare, Göteborg, Schweden). Further research has revealed that the implant surface is a Weiterführende Forschungen ergaben, dass eine erfolgreiche decisive factor in successful osseointegration: Thomas and Osseointegration maßgeblich mit der Implantatoberfläche Cook proved that the use of implants with a rough surface assoziiert ist: Thomas und Cook wiesen nach, dass die Verwen- accelerates the attachment of osteoblasts on the implant sur- dung von Implantaten mit rauer Oberfläche die Anlagerung face [12, 24, 33, 43, 47]. von Osteoblasten auf die Implantatoberfläche beschleunigt [12, 24, 33, 43, 47]. In-vitro-Vergleiche von rauen und glatten, maschiniert bearbeiteten Implantatoberflächen zeigten auf, dass bei Verwendung von Implantaten mit rauerer Oberfläche eine forcierte Anhaftung von Osteoblasten [5] zu verzeichnen ist [14]. In vitro comparisons of rough and smooth machined implant surfaces demonstrated accelerated attachment of osteoblasts when using implants with a rougher surface [5, 14]. Various studies also found that the degree of roughness is an influencing factor with differently conditioned implant Verschiedene Untersuchungen ergaben zudem, dass auch surfaces [2, 8-10, 22, 30, 46]. An evaluation of five different- der Grad der Rauigkeit bei unterschiedlich behandelten ly conditioned titanium surfaces determined that SLA (sand- Implantatoberflächen beeinflussend wirkt [2, 8-10, 22, 30, 46]. blasted, large-grit, acid-etched) surfaces exhibited more posi- So konnte bei Evaluation fünf unterschiedlich behandelter tive results with regard to anticipated bone contact than sur- Titanoberflächen dokumentiert werden, dass SLA (sandblasted, faces of dental implants modified by titanium plasma spray- large-grit, acid-etched)-Oberflächen in Bezug auf den zu erwar- ing etc. [8]. The thesis that implant systems with an SLA- tenden Knochenkontakt positivere Resultate als Titanplasmas- conditioned surface are superior to those with a TPS-coated pray- oder weitergehend modifizierte Oberflächen von denta- surface is supported for example by in vitro evidence of len Implantaten aufzeigten [8]. Unterstützt wurde die These increased bone cell attachment and proliferation on SLA- der Überlegenheit von SLA- gegenüber TPS-beschichteten conditioned surfaces [26]. In vivo studies came to the same Implantatsystemen u. a. durch den In-vitro-Nachweis einer conclusion: in 1997 Cochran et al. studied the healing time stärkeren Knochenzellanhaftung und -proliferation an SLA- and success of dental implants with SLA-conditioned and beschichteten Oberflächen [26]. In-vivo-Studien ließen identi- TPS-coated surfaces placed in the mandible of six dogs [13]. sche Schlussfolgerungen zu: Cochran et al. untersuchten 1997 Cochran et al. proved in a comparison with differently con- Einheilzeiten und -erfolge dentaler Implantate mit SLA- bzw. ditioned implants that the healing period can be reduced by TPS-beschichteten Oberflächen nach Platzierung in der Mandi- placing implants with a sandblasted and acid-etched surface bula bei sechs Hunden [13]. Cochran et al. wiesen nach, dass [13, 15, 16]. durch Insertion von Implantaten mit sandgestrahlter und Apart from the high success rates recorded to date, one of geätzter Oberfläche im Vergleich zu andersartig bearbeiteten the main arguments for aiming to reduce the healing period Implantattypen eine Verkürzung der Einheilzeit erreicht wer- is subjective patient satisfaction in terms of function [29] den kann [13, 15, 16]. because they can be fitted quickly with a permanent pros- Subjektive Patientenzufriedenheit bezüglich der Funktion [29] thetic restoration [37]. durch eine schnelle definitive, prothetische Versorgung [37] stellt The findings of research on a reduced healing time for neben den bisher erhobenen hohen Erfolgsraten ein Hauptargu- dental implants published to date mostly contained very ment für die Anstrebung einer verkürzten Einheilzeit dar. specific inclusion criteria, e. g. the dentate status of patients Bis dato veröffentlichte Ergebnisse von Forschungen zu verkürzter Einheilzeit von dentalen Implantaten beinhalteten [4, 32] or the placement of implants of selected systems [4, 16, 25, 32,]. überwiegend sehr spezielle Einschlusskriterien. Als Beispiele In the past the prognosis for the rehabilitation of patients dafür seien in diesem Zusammenhang der Zahnstatus der with implants placed in the maxilla was much poorer than Patienten [4, 32] oder die Insertion von Implantaten ausge- for those with implants placed in the mandible [17]. wählter Systeme [4, 16, 25, 32,] genannt. In der Vergangenheit wurden für maxillär gesetzte Implantate weitaus schlechtere Prognosen für die Rehabilitation der The aim of this study was to examine the success rate of sandblasted and acid-etched maxillary implants after a reduced healing period. Patienten als für mandibulär inserierte Implantate getroffen [17]. Als Zielsetzung der vorliegenden Studie galt die Untersuchung des Erfolges einer verkürzten Einheilzeit gestrahlter und geätzter Implantate nach maxillärer Insertion. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 178 178 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten 2 Materialien und Methoden 2 Materials and methods Die retrospektive Analyse zur Verkürzung der Einheilzeit bei In this retrospective analysis on reducing the healing Insertion von rauen, sandgestrahlten und geätzten Implanta- period by placing rough, sandblasted and acid-etched ten erfolgte bei Patienten, welche anhand eines standardisier- implants patients were examined using a standardized ten Protokolls nachuntersucht wurden. protocol. 2.1 Patienten 2.1 Patients Das Patientenkollektiv bestand aus 237 Patienten, denen in den The patient collective comprised 237 patients who attended Jahren 2000 bis 2005 in der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschi- the Department of Oral and Maxillofacial Surgery, Charité, rurgie der Charité, Berlin maxillär lokalisierte Implantate mit Berlin and had implants placed in the maxilla with a einer verkürzten Einheilzeit von zwölf Wochen inseriert wur- reduced healing period of twelve weeks; 104 patients (58 den; von diesen wurden 104 Patienten (58 männliche [55,8 %], men [55.8 %], 46 women [44.2 %]) of the collective have 46 weibliche [44,2 %]) im Rahmen dieser retrospektiven Analy- been examined to date as part of this retrospective analysis. se bis dato nachuntersucht. Das Durchschnittsalter der betref- The average age of the patients was 61 years (age span: 23 to fenden Personen betrug 61 Jahre (Altersspanne: 23 bis 86 Jahre). 86 years). Das Kollektiv enthielt im Gegensatz zu bereits veröffentlich- In contrast to previous published studies, the collective ten Studien auch Patienten, welche an hämatologischen also contained patients suffering from haematological disor- Erkrankungen leiden bzw. eine regelmäßige Medikation mit ders and taking regular medication with coumarin deriva- Cumarin-Derivaten oder vergleichbaren Pharmaka erfahren. tives or comparable medicines. The collective also contained Gleiches galt für Patienten, bei welchen prae insertione eine patients who had undergone autologous iliac crest bone Augmentation mit autologem Beckenkammknochen in bereits grafting using the procedure described prior to implant beschriebener Weise vorgenommen wurde [28]. Implantatset- placement [28]. Following extraction, the wound was zungen post extractionem erfolgten nach einer Heilung der allowed to heal for a period of six to eight weeks before Extraktionswunde von sechs bis acht Wochen. placement of the implants. Folgende Ausschlusskriterien wurden formuliert (Tab. 1): starkes Zigarettenrauchen heavy smokers Auftreten von Alkohol- oder Drogenabusus innerhalb der vergangenen fünf Jahre alcohol or drug abuse within the previous five years schwerer Bruxismus severe bruxism unbehandelte chronische Parodontitis untreated chronic periodontitis verbliebene Wurzelanteile im Implantatbett residual root sections in the implant site lokale Entzündungszeichen oder Schleimhauterkrankungen (z.B. OLP) localized signs of inflammation or mucosal diseases (e.g. OLP) Patienten mit hohem Risiko für eine bakterielle Endokarditis Patients with a high risk of bacterial endocarditis unbehandelter Diabetes mellitus untreated diabetes mellitus leukozytäre Dysfunktion leukocyte disorders metabolische Knochenerkrankungen metabolic bone disease bekannte renale Insuffizienz known renal insufficiency Lebererkrankungen liver diseases immunsupprimierte Patienten immunosuppressed patients Kortikosteroidbehandlung corticosteroid treatment derzeitige Chemotherapie current chemotherapy voran gegangene Bestrahlung des Kopf-Halsbereiches previous radiotherapy of the head/neck region psychiatrische Kontraindikationen psychiatric contraindications motorische Einschränkungen des Patienten, die die Zahn- bzw. Implantatpflege beeinträchtigen (vgl. [16]) limited patient motor skills that impair tooth or implant hygiene (cf. [16]) Tabelle 1 Auschlusskriterien. ■ The following exclusion criteria were formulated (Tab. 1): © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) Table 1 Exclusion criteria. 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 179 179 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten Den betreffenden Personen wurden im Verlauf der Studie In the course of the study a total of 448 implants were insgesamt 448 Implantate inseriert. Von diesen entfielen 96 placed in the patients. Ninety-six of the implants were Implantate auf teilbezahnte Kiefer für implantatgetragenen placed in partially edentulous patients for implant-borne Einzelzahnersatz; 352 Implantate wurden bei zahnlosen single-tooth restorations; 352 implants were placed in eden- Patienten für festsitzenden Zahnersatz oder zum Zwecke der tulous patients for fixed restorations or for retaining remov- Verankerung von herausnehmbaren, stegretinierten Deckpro- able bar-borne overdentures. thesen gesetzt. 2.2 Implantattypen 2.2 Types of implant Es kamen Implantatsysteme mit sandgestrahlter und geätzter Implant systems with sandblasted and acid-etched surfaces Oberfläche zur Anwendung: were used in the study: • • Camlog RootLine und ScrewLine (Promote-Oberfläche, • Straumann ITI Dental Implant System (SLA-Oberfläche, Institut Straumann AG, Waldenburg, Schweiz) Camlog RootLine and ScrewLine (Promote surface, Camlog Vertriebs GmbH, Wimsheim, Germany) Camlog Vertriebs GmbH, Wimsheim, Deutschland) • Straumann ITI Dental Implant System (SLA surface, Institut Straumann AG, Waldenburg, Switzerland) 2.3 Implantatinsertion 2.3 Implant placement Die Implantatsetzung erfolgte in 71 Fällen unter Lokalanäs- In 71 cases the implants were placed under local anaesthetic thesie (Ultracain D-S forte mit einer Epinephrinkonzentra- (Ultracain D-S forte with an epinephrine concentration of tion von 1:100000, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, 1:100000, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Frankfurt am Main, Deutschland), 33 Patienten wurden in Main, Germany) and in 33 cases surgery was completed Intubationsnarkose operiert. Eine prophylaktische antibioti- using intubation anaesthesia. Only patients at risk of devel- sche Abschirmung fand nur bei Patienten mit Endokarditisri- oping endocarditis were treated prophylactically with siko statt. Der chirurgische Eingriff wurde gemäß dem her- antibiotics. Surgery was carried out in accordance with the stellerspezifischen Anwenderprotokoll durchgeführt. In allen user protocol specified by the manufacturer. A mucope- Fällen wurde ein Mukoperiostlappen präpariert. Der „place- riosteal flap was prepared in all cases. A placement torque of ment torque“ betrug 25 Ncm bis 35 Ncm, somit wiesen alle 25 Ncm to 35 Ncm was used, which produced primary sta- Implantate eine primäre Stabilität auf. Ein speicheldichter bility in all the implants. The wound was closed saliva-proof Wundverschluss erfolgte mittels einer fortlaufenden Naht using a continuous suture (Monocryl 5-0, Ethicon Products, (Monocryl 5-0, Ethicon Products, Norderstedt, Deutschland). Norderstedt, Germany). Healing was one-stage or two-stage Die Einheilung gestaltete sich nach Bedarf ein- oder zweizei- as required; the implants healed transmucosally or submu- tig; die Implantate heilten trans- bzw. submukös ein. Bei den cosally. The healing period without loading for the maxil- untersuchten, maxillär inserierten Implantaten betrug die lary implants in the study was twelve weeks. unbelastete Einheilzeit zwölf Wochen. 2.4 Nachsorge 2.4 Follow-up treatment Wundkontrollen erfolgten nach einem Tag und nach sieben The wounds were checked after day 1 and after day 7. The Tagen. Die Nahtentfernung wurde sieben Tage nach dem Ein- sutures were removed seven days after surgery. Following griff vorgenommen. Vorhandene Prothesen wurden im the operation, existing dentures were relined with soft Anschluss an die Operation weichbleibend unterfüttert (Softli- acrylic (Softliner, GC, Tokio, Japan), though the patients ner, GC, Tokio, Japan), die Patienten jedoch instruiert, inner- were instructed that, for the first week after surgery, the halb der ersten Woche nach dem Eingriff nicht mit dem Zah- dentures should only be used for aesthetic purposes and not nersatz zu kauen, sondern ihn nur zu ästhetischen Zwecken zu for chewing. In the case of two-stage healing, the implants verwenden. Bei zweizeitiger Einheilung wurden die Implantate were exposed after twelve weeks and fitted with healing nach zwölf Wochen freigelegt und mit Heilungsdistanzhülsen spacers following a check of the stability with a torque of versehen, nachdem eine Überprüfung der Stabilität mithilfe > 35 Ncm. The same procedure was carried out with trans- des Drehmoments (Torque > 35 Ncm) ausgeführt wurde. Selbi- mucosally healed implants. Once the prescribed torque had ges erfolgte bei transgingival einheilenden Implantaten. Sofern been guaranteed, prosthetic treatment was carried out. das angegebene Drehmoment gewährleistet werden konnte, Prosthetic treatment was normally completed in two to four erfolgte eine prothetische Weiterversorgung, die in der Regel weeks. nach zwei bis vier Wochen abgeschlossen war. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 180 180 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten Kontrolle der Okklusion und Artikulation Check of the occlusion and articulation Sichtkontrolle bezüglich der prothetischen Versorgung und des einzelnen Implantats Visual check of the prosthetic restoration and each implant Stichprobenartige Messungen des mPBI und mAPI Sample measurements of the mPBI and mAPI Feststellung der Stabilität (Festigkeit der festsitzenden Arbeit und der Implantatschraube) Determination of the stability (stability of the fixed restoration and implant screw) Bei Schraubenlockerung: Abnahme der prothetischen Arbeit und Überprüfung der Implantatfestigkeit mithilfe des torques In the case of screw loosening: removal of the prosthetic restoration and check of implant stability using the torque Erhebung der Erfolgskriterien nach Buser et al.: • Immobilität freistehender Implantate • kein radiologischer Anhalt für periapikale Transluzenzen • Abwesenheit von Schmerz und weiteren Zeichen persistierender oder irreversibler Beschwerden • fehlende periimplantäre Entzündungssymptome (vgl. [11]) Determination of success criteria according to Buser et al: • Immobility of free-standing implants • No radiological evidence of periapical translucency • No pain or other signs of persistent or untreatable complaints • No symptoms of peri-implant inflammation (cf. [11]) Tabelle 2 Bei der Kontrolluntersuchung verwendetes Standardprotokoll. Table 2 Standard protocol followed during recall. 2.5 Prothetische Versorgung 2.5 Prosthetic treatment Die inserierten Implantate dienten anschließend als Basis für The placed implants were used for fixed or removable rein implantatgetragenen festsitzenden oder herausnehmbaren restorations, based on implants only. Zahnersatz. 2.6 Klinische Nachuntersuchungen 2.6 Clinical follow-up Kontrolluntersuchungen fanden in folgenden Intervallen statt: Patients were recalled at the following intervals: after four nach vier Wochen, vierteljährlich im ersten Jahr und halbjähr- weeks, every three months in the first year and twice a year lich im zweiten Jahr post insertionem. in the second year after implant placement. Sie erfolgten gemäß einem standardisierten Protokoll, wel- The recalls followed a standardized protocol, which is ches in Tabelle 2 dargestellt ist. Der Erfolg der Implantate wur- shown in Table 2. Implant success was evaluated based on de unter Verwendung der Kriterien nach Buser beurteilt [16]. the criteria of Buser [16]. Im Rahmen des Recalls wurden bei allen Patienten in individuell abgestimmten Abständen professionelle Zahnreinigun- At recall professional tooth cleaning was carried out on all the patients at individually specified intervals. gen vorgenommen. 2.7 Röntgenologische Nachuntersuchungen 2.7 X-ray checks Kontrollaufnahmen wurden postoperativ, vor der Freilegung, Check X-rays were taken using the ORTHOPHOS XGPlus im Verlauf der folgenden zwei Jahre im Zeitraum von sechs (Sirona Dental Systems GmbH, Bensheim, Germany) post- Monaten und anschließend einmal jährlich mithilfe des operatively, prior to exposure, over the next two years at ORTHOPHOS XGPlus (Sirona Dental Systems GmbH, Bens- intervals of six months and then once annually. The tube heim, Deutschland) angefertigt. Die Röhrenspannung betrug voltage was 62.8 kV to 73.15 kV depending on the health of entsprechend der Konstitution des Patienten 62,8 kV bis the patient. The CCD sensor had a pixel size of 27 µm and 73,15 kV. Der verwendete CCD-Sensor wies eine Pixelgröße the image was recorded with 16 bit and preprocessed auto- von 27 µm auf, das Bild wurde mit 16 bit erfasst und automa- matically. tisch vorverarbeitet. ■ 2.8 Statistik 2.8 Statistics Alle Daten wurden deskriptiv ausgewertet. Zum Vergleich der A descriptive analysis was performed on all data. Kaplan „Überlebenszeit“ zwischen den Kategorien der einzelnen Ein- Meier curves were produced for the graphs to compare the flussfaktoren wurden Kaplan-Meier-Kurven für die grafische “survival rate” between the categories of individual influ- Darstellung erstellt. Um eventuelle Unterschiede in der Wahr- encing factors. The Chi-square test, or more precisely Fisher’s scheinlichkeit des Auftretens der Ereignisse – ohne Berücksich- exact test, was used to determine any possible differences in © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 181 181 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten Implantatanzahl / Number of implants IMPLANTATPOSITION / IMPLANT POSITION Abbildung 1 Graphische Illustration der Implantatpositionen im Oberkiefer. Figure 1 Graph illustrating the implant positions in the maxilla. (Abbildungen und Tabellen: K. Nelson) Implantatposition / Implant position (Federation Dentaire International) tigung der Zeit, wann sie auftraten – zwischen den einzelnen the likelihood of events occurring – without taking into con- Gruppen festzustellen, wurde der Chi-Quadrat-Test, genauer sideration the time the events occurred. der exakte Test von Fisher verwendet. Ein p-Wert < 0,05 wurde als signifikant angesehen, alle Ergebnisse wurden explorativ betrachtet. Die statistische Auswertung erfolgte mithilfe des Programms A p value of < 0.05 was considered significant and all results were interpreted exploratively. The results were statistically analysed using the SPSS programme, Version 11.5 (SPSS Inc., Chicago, USA). SPSS, Version 11.5 (SPSS Inc., Chicago, USA). 3 Ergebnisse 3 Results Die untersuchten 448 Implantationen waren im Oberkiefer der The 448 implants in the study were placed in the maxilla of Patienten lokalisiert – 250 Implantate wurden dort bei männ- the patients – 250 implants in male patients and 198 in lichen Patienten, 198 bei weiblichen eingesetzt. Es wurden ins- female patients. In total 363 Camlog RootLine (81 %), 40 gesamt 363 Implantate des Typs Camlog RootLine (81 %), 40 Camlog ScrewLine (9 %) and 45 ITI (10 %) implants were Camlog ScrewLine (9 %) und 45 ITI-Implantate (10 %) inse- placed. The ITI and Camlog RootLine implants (n = 95, riert. Eine transgingivale Einheilung der Implantate (n = 95, 19 %) were allowed to heal transmucosally following 19 %) erfolgte nach Insertion von Implantaten des ITI-Systems implant placement. Implants were placed in the following sowie des Typs Camlog RootLine. positions: Die Lokalisation der gesetzten Implantate gestaltete sich wie folgt: 247 implants were placed in the anterior region of the maxilla. 196 of these were Camlog RootLine implants, 27 247 Implantationen wurden im Oberkiefer-Frontzahnbe- were Camlog ScrewLine implants and 24 were ITI implants. reich vorgenommen. 196 Implantate entfielen dort auf das Sys- 201 implants were placed in the posterior region of the maxil- tem Camlog RootLine, 27 auf Camlog ScrewLine und 24 la; 167 of these were Camlog RootLine implants, 13 were Implantate auf das ITI-System. Bei 201 inserierten Implantaten Camlog ScrewLine implants and 21 were ITI implants (Fig. 1). im Bereich der Oberkiefer-Seitenzähne wurden 167 des Typs Camlog RootLine, 13 des Typs Camlog ScrewLine und 21 Implantate des ITI- Systems verwendet (Abb. 1). Der gemittelte Durchmesser der bei den Patienten inserierten Implantate der erwähnten Systeme betrug 4,11 mm (Abb. 2). Der errechnete Mittelwert der Implantatlängen der im Zuge The implants of the above systems placed in patients had a mean diameter of 4.11 mm (Fig. 2). The mean length of the Camlog RootLine, ScrewLine and ITI implants placed in course of this study was calculated as 11.2 mm; implant lengths of 8 mm to 16 mm were used (Fig. 3). dieser Studie inserierten Implantate der Systeme Camlog RootLi- After healing and if necessary exposure, 265 of the 352 ne, ScrewLine und ITI ergab eine Länge von 11,2 mm; verwendet implants placed in edentulous patients were fitted with a wurden Implantate mit Längen von 8 mm bis 16 mm (Abb. 3). prosthetic restoration with a custom-milled electroformed Bezüglich 352 in zahnlose Kiefer gesetzter Implantate wurde bar [32] as a retentive unit for overdentures. Eighty-seven nach erfolgter Einheilung und ggf. Freilegung in 265 Fällen healed implants were used as abutments for fixed restora- eine prothetische Versorgung mittels individuell-gefräster Gal- tions. vanostege [32] als Verankerungselement für Cover-denture- Ninety-six implants were placed in partially edentulous Prothesen durchgeführt. 87 Implantate dienten eingeheilt als patients and fitted with an appropriate prosthetic restora- Pfeiler für festsitzenden Zahnersatz. tion. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 182 182 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten Implantatanzahl / Number of implants Durchmesser (mm) / Diameter (mm) Länge (mm) / Length (mm) Abbildung 2 Verteilung der verwendeten Implantatdurchmesser. Abbildung 3 Darstellung der verwendeten Implantatlängen. Figure 2 Distribution of implant diameters used. Figure 3 Delineation of implant lengths used. 96 Implantate wurden bei teilbezahnten Patienten inseriert und entsprechend prothetisch versorgt. The average aftercare period was 3.67 years, as patients were observed over a period of 1.07 to 5.69 years. Implant Die durchschnittliche Betreuungsdauer der Patienten betrug success with one patient (0.96 %) was documented over 3,67 Jahre, da die betreffenden Personen über einen Zeitraum two years. Implant success with 13 patients (12.5 %) was von 1,07 bis 5,69 Jahren beobachtet wurden. Der Implanta- followed up as part of the recall programme in the Depart- tionserfolg konnte bei einem Patienten (0,96 %) über einen ment of Oral and Maxillofacial Surgery, Charité, Berlin. In Zeitraum von zwei Jahren dokumentiert werden. Vier Jahre the case of 90 patients (86.54 %) aftercare covered a period wurde der Erfolg bei 13 Patienten (12,5 %) im Rahmen des of five years. Recalls in der Klinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der Autologous iliac crest bone was grafted prior to the place- Charité, Berlin, nachkontrolliert. Bei 90 Patienten (86,54 %) ment of 41 implants (39.4 % of the 448 placed implants) in ergab sich eine fünf Jahre währende Betreuungsdauer. six patients (5.8 % of the patient collective). After the heal- Bei 41 Implantaten (39,4 % der 448 inserierten Implantate) ing period for the bone graft, eleven implants were placed in in sechs Patienten (5,8 % des Patientenkollektivs) erfolgte prae the sinus with an iliac crest spongiosa graft and 30 implants insertione eine Augmentation autologen Beckenkammkno- were placed in the alveolar ridge vertically augmented with chens. Es wurden nach der Einheilzeit der Knochentransplan- corticocancellous chips. In four cases a fixed prosthetic tate elf Implantate in den mit Beckenkammspongiosa augmen- restoration was then fitted for rehabilitation of the patients tierten Sinus und 30 Implantate in den mit kortikospongiösem and in two cases the patients were fitted with removable Span vertikal augmentierten Kieferkamm inseriert. In vier Fäl- restorations. len erfolgte anschließend eine festsitzende prothetische Versor- In the case of 35 patients (33.7 %), who received a total of gung zur Rehabilitation der Patienten, in zwei Fällen wurden 130 implants (29 %), implants were placed in the extraction die Patienten mittels herausnehmbaren Zahnersatzes versorgt. alveoli after a healing period of six to eight weeks. Bei 35 Patienten (33,7 %), welche eine Summe von 130 Eight patients in the collective (7.7 %) regularly took Implantaten (29 %) erhielten, wurden Implantatsetzungen in coumarin derivatives or comparable medicines. Antibiotics Alveolen extrahierter Zähne nach einer Heilungsperiode von were administered to these patients before surgery to mini- sechs bis acht Wochen vorgenommen. mize the risk of bacterial endocarditis. This only involved Acht Patienten des Kollektivs (7,7 %) nahmen regelmäßig Cumarin-Derivate oder vergleichbare Medikamente ein. Diese male patients, in whom a total of 42 implants (9.4 % of all implants) were placed. Patienten erfuhren vor Operationsbeginn eine antibiotische One submucosally healed implant in the 23 region (Cam- Abschirmung, um das Risiko einer bakteriellen Endokarditis zu log RootLine, diameter: 4.3 mm, length: 13 mm) was minimieren. Es handelte sich ausnahmslos um männliche explanted at the time of planned exposure due to loosening. Patienten, bei welchen insgesamt 42 Implantate (9,4 % aller Implantate) inseriert wurden. Ein submukös eingeheiltes Implantat in regio 23 (Camlog RootLine, Durchmesser: 4,3 mm, Länge: 13 mm) wurde zum Zeitpunkt der geplanten Freilegung aufgrund von Lockerung explantiert. ■ IMPLANTATLÄNGE / IMPLANT LENGTH Implantatanzahl / Number of implants IMPLANTATDURCHMESSER / IMPLANT DIAMETER © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) The implants still in situ (n = 447) were each fitted with a prosthetic restoration during the period of the study and fulfilled the success criteria of Buser at the follow-up examinations (Fig. 4 and 5). This produced a survival rate of 99.8 % over the entire observation period. No statistically significant differences 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 183 183 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten Abbildung 4 Die für die radiologische Auswertung verwendeten orthopantomographischen Aufnahmen eines mit Implantaten (Camlog Rootline) versorgten zahnlosen Patienten direkt nach (a) Insertion der Implantate und nach 4,5 Jahren Tragedauer (b). Figure 4 Orthopantomograph images of an edentulous patient fitted with implants (Camlog Rootline) taken directly after implant placement (a) and after 4.5 years (b), which were used for radiological analysis. Abbildung 5 Radiologische Kontrolle einer LKG-Patientin direkt nach Insertion der Implantate (a) und bei Nachinsertion von Implantaten im Unterkiefer nach fünf Jahren (b). Vor Implantatinsertion wurde ein externer Sinuslift mit Beckenkammspongiosa beidseitig im Oberkiefer durchgeführt. Die prothetische Versorgung umfasste eine stegretinierte Deckprothese. Figure 5 Control x-ray of a cleft patient directly after implant placement (a) and after placement of implants in the mandible five years later (b). Prior to bilateral implant placement in the maxilla, external sinus augmentation was performed using spongious iliac bone. The prosthodontic treatment comprised a bar-retained overdenture. Die in situ verbliebenen Implantate (n = 447) wurden inner- were recorded with regard to the sex of the patient, the halb des untersuchten Zeitraumes individuell prothetisch ver- implant system used or the position in the maxilla because sorgt und erfüllten bei den Kontrolluntersuchungen die of the low number of explantations. Erfolgskriterien nach Buser (Abb. 4 und 5). Somit ergab sich über den gesamten Beobachtungszeitraum eine Überlebensrate von 99,8 %. Statistisch signifikante Unterschiede bezüglich des Geschlechts, des verwendeten Implantatsystems und der Kieferregion konnten aufgrund der geringen Anzahl vorgenommener Explantationen nicht erfasst werden 4 Diskussion 4 Discussion Die vorliegende Analyse zeigt auf, dass eine verkürzte Einheil- This analysis demonstrates that reducing the healing time zeit dentaler Implantate mit sandgestrahlter und geätzter Ober- for dental implants with a sandblasted and acid-etched sur- fläche bezüglich der Maxilla bei einer Einheilung von drei face placed in the maxilla to three months provides an alter- Monaten als Alternative zu dem von Brånemark et al. formu- native to the protocol formulated by Brånemark et al. in lierten Protokoll aus dem Jahre 1977 dienen kann [7]. 1977 [7]. Mechanische, histologische und histomorphometrische Based on animal experiments, various studies have pro- Beweise, dass ein Implantat-zu-Knochen-Kontakt weitaus frü- duced mechanical, histological and histomorphometric evi- her als angenommen erreicht wird, konnten durch verschiede- dence that implant-to-bone contact can be attained much ne Studien anhand von Versuchen mit Tieren gewonnen wer- earlier than assumed [41, 45]. den [41, 45]. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 184 184 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten Study Year Number of implants System Cochran et al. 2002 383 ITI 4.1 mm, no risk patients, bone quality 99.1 % (after 2 yrs) Luongo et al. 2005 82 ITI Posterior region, no augmentation or fresh extraction wounds 98.8 % (after 1 yr) Sullivan et al. 2005 526 Osseotite No augmentation, not > 10 cigarettes/day, only fixed restorations 97.9 % (after 5 yrs) 100 % (after 1 yr) Restriction Fischer & Stenberg 2004 142 ITI 4.1 mm, edentulous maxilla, bone quality, no risk patients, no augmentation or fresh extraction wounds Turkyilmaz 2006 52 Brånemark Edentulous mandible, no risk patients, no augmentation or fresh extraction wounds 100 % (after 1 yr) Bornstein et al. 2005 104 (100) ITI Posterior region, bone quality 99 % (after 5 yrs) Tabelle 3 Übersicht vorhandener Studien über Implantate mit verkürzter Einheilzeit. Table 3 Overview of existing studies of implants with a reduced healing period. Zur Einheilung von Implantaten mit SLA-Beschichtung wur- Numerous studies that used very different study designs den bereits zahlreiche Studien verschiedenster Untersuchungs- have already been published on the healing of SLA-condi- weisen publiziert [10, 13, 15]. Forschungen bezüglich der Inser- tioned implants [10, 13, 15]. Research into placement of this tion von Implantaten dieses Typs in menschliche Kiefer erfolg- type of implant in the human jaw has mostly been carried ten überwiegend bei stark begrenztem Patientenkollektiv [4, 16]. out on a very limited patient collective [4, 16]. Die Einheilung von Implantaten mit der von Camlog Literature, similar to this study, relating to the healing of erstellten Promote-Oberfläche betreffende Publikationen ähn- implants with the Promote surface produced by Camalog lich der vorliegenden Studie wurden bis dato nicht veröffent- has not yet been published. Studies, which examined Cam- licht. Studien, welche Camlog-Implantate mit Promote- log implants with Promote conditioning, often covered other Beschichtungen untersuchten, behandelten häufig weiterge- questions [35]; results obtained by placing implants of this hende Fragestellungen [35]; alternativ fungierten Ergebnisse, system could be used as reference results for evaluating the die durch Insertion von Implantaten dieses Systems gewonnen success of implants of other systems with differently condi- werden konnten, als Kontrollresultate zu Erfolgen von Implan- tioned surfaces [3]. tationen weiterer Systeme mit andersartig bearbeiteten Oberflächen [3]. Surfaces of SLA implants are first sandblasted using coarse grit aluminium oxide and then acid-etched by applying HCl Oberflächen von Implantaten des SLA-Typs werden and H2SO4. Similar processing techniques produce a compa- zunächst mithilfe grobkörnigen Aluminiumoxides sandge- rable, characteristic microstructure and macrostructure on strahlt und anschließend durch Applikation von HCl und Promote surfaces. H2SO4 geätzt. Promote-Oberflächen erhalten durch analoge Based on the topographic similarity of the respective sur- Bearbeitungsweisen eine vergleichbare, charakteristische faces, comparable results could be assumed in terms of heal- Mikro- und Makrostruktur. ing time and healing mechanisms. The results of this study Gestützt auf die topographische Ähnlichkeit der betreffen- support the thesis put forward and demonstrate that place- den Oberflächen könnten vergleichbare Resultate in Bezug auf ment of implants of the different systems could produce Einheilzeit und -mechanismen vermutet werden. Die Ergeb- comparable results in terms of healing. nisse dieser Studie unterstützen die erstellten Thesen und legen This study excluded heavy smokers, though several dar, dass die Insertion von Implantaten der unterschiedlichen patients in the patient collective regularly smoked a few cig- Systeme zu vergleichbaren Resultaten bei Einheilung führen arettes. In 2006 a correlation was established between könnte. implant failure and tobacco consumption [35]. This aspect Die vorliegende Studie schloss starke Zigarettenraucher aus; dem Patientenkollektiv gehörten jedoch mehrere Patienten an, could not be statistically evaluated in this study, as no relevant data was recorded. die regelmäßig wenige Zigaretten rauchen. Nachgewiesen wur- There are at present extensive studies on the success rate de 2006 eine Abhängigkeit zwischen Implantatverlust und of immediate implant placement after extraction. Current Tabakkonsum [35]. Dieser Aspekt konnte in der vorliegenden studies indicate that these techniques are only very slightly Studie jedoch nicht statistisch bewertet werden, da keine dies- less successful than delayed implant placement [1, 35]. In bezüglichen Daten erhoben wurden. the relevant 35 cases implants were placed six to eight weeks Der Erfolg von Sofortimplantationen nach vorgenommenen Extraktionen wird derzeit weitreichend untersucht. Gegenwär■ Success rate © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) after extraction; there was no evidence that this affected the success of implant placement. 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 185 185 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten tige Studien weisen nach, dass diese Maßnahmen nur unwe- Numerous published studies relate to implant place- sentlich geringere Erfolgsraten als Spätimplantationen aufzei- ment in a specific location in the patient’s mouth. The gen [1, 35]. In den vorliegenden 35 Fällen wurden Implantatio- anterior region of the mandible has a relatively high bone nen sechs bis acht Wochen post extractionem durchgeführt; density, which definitely has a positive impact on the sta- ein Einfluss auf die Erfolge der Implantatsetzungen konnte bility of the placed implant [20]. On the other hand, up to nicht nachgewiesen werden. now a lower success rate has been anticipated with maxil- Zahlreiche veröffentlichte Untersuchungen beziehen sich lary implants [17]. The latest study results indicate, how- auf Implantationen bei spezieller Lokalisation im Munde des ever, that even with a reduced healing time implants Patienten. So ist in der anterioren Region der Mandibula eine placed in both the edentulous [19, 31] and partially eden- relativ hohe Knochendichte vorzufinden, die eine Stabilität des tulous [44] maxilla of patients have a very high survival inserierten Implantates maßgeblich positiv beeinflusst [20]. Bei rate. Implantaten, welche maxillär inseriert werden, waren bis dato Poor bone quality and availability have an adverse effect hingegen geringere Erfolgsraten zu erwarten [17]. Aktuelle on the success of implant placement [18]. The existing bone Untersuchungsergebnisse zeigen jedoch auf, dass auch bei Ver- quality in the respective jaw region was not recorded in all kürzung der Einheilzeit sehr hohe Überlebensraten der gesetz- cases; a statistical analysis could not therefore be completed. ten Implantate sowohl bei unbezahnter [19, 31] als auch bei The bone quality recorded ranged from Class D I-IV and the teilbezahnter [44] Maxilla der Patienten resultieren. 448 implants were placed regardless of the available bone Eine negative Voraussetzung für den Erfolg von Implantat- quality. Augmentation using iliac crest bone grafts was com- setzungen stellt die Implantation bei Knochen schlechter Qua- pleted using a standard protocol twelve weeks before lität und Quantität dar [18]. Die bestehende Knochenqualität implant placement. The grafted bone also had a reduced der betreffenden Kieferregionen wurde nicht in allen Fällen healing time [28]; previously the aim was to allow a healing erhoben; eine statistische Auswertung konnte demnach nicht period of four to six months for the graft [34, 40]. durchgeführt werden. Das Spektrum der ermittelten Qualitä- Kaplan-Meier statistical analysis can be viewed critically ten beinhaltete die Kategorien D I-IV, die 448 Implantationen due to the low number of events (explantations); a calcula- erfolgten demzufolge unabhängig von der vorzufindenden tion of the success rate, however, produces a comparably Knochenqualität. Augmentationen mittels Beckenkammtrans- good result. plantaten wurden zwölf Wochen vor Implantatsetzung gemäß This study documented the relevant survival rates of the Standardprotokoll vorgenommen. Somit heilte der transplan- implants in comparison with published research (Tab. 3). tierte Knochen ebenfalls verkürzt ein [28], bis dato wurde ein The results indicate that early loading of maxillary Einheilzeitraum des Transplantats von vier bis sechs Monaten implants with a rough sandblasted and acid-etched surface angestrebt [34, 40]. does not have an adverse effect on the success rate. Further Die statistische Auswertung nach Kaplan-Meier kann aufgrund der geringen Anzahl erfolgter Ereignisse (Explantatio- prospective studies should be carried out to substantiate this thesis. nen) kritisch betrachtet werden; ein Errechnen der Erfolgsrate ergibt jedoch einen vergleichbar guten Zahlenwert. In der vorliegenden Studie konnten entsprechende Überle- 5 Conclusion bensraten der Implantate im Vergleich zu bereits veröffentlichten Forschungsarbeiten ermittelt werden (Tab. 3). Die Ergeb- Reducing the healing period to three months when placing nisse deuten darauf hin, dass verkürzt eingeheilte Implantate implants with an SLA or Promote conditioned surface in im Oberkiefer bei Verwendung von Systemen mit rauen sand- the maxilla does not have an adverse effect on implant suc- gestrahlten und säuregeätzten Oberflächen sich nicht nachtei- cess, in comparison with historical collectives, and can lig auf die Erfolgsrate auswirken. Zur Untermauerung dieser therefore be considered an alternative to existing healing These sollten weiterführende prospektive Untersuchungen protocols. durchgeführt werden. Korrespondenzadresse: 5 Schlussfolgerung Eine Verkürzung der Einheilzeit bei Insertion von Implantaten mit SLA- bzw. Promote-beschichteter Oberfläche auf drei Monate in der Maxilla wirkt sich, im Vergleich zu historischen Kollektiven, nicht negativ auf den Erfolg der Implantate aus und scheint somit als Alternative zu bestehenden Einheilungs- Dr. Katja Nelson Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Klinische Navigation und Robotik, Charité Campus Virchow Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Tel.: 0049/ 30/ 450 55 50 22 Fax: 0049/ 30/ 450 55 59 01 E-Mail: katja.nelson@charite.de protokollen angesehen werden zu können. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 176-187.qxd 29.08.2007 12:19 Seite 186 186 W. Semper et al. | Erfolgsrate von Implantaten Literatur 1. Artzi Z, Parson A, Nemcovsky CE: Wide-diameter implant placement and internal sinus membrane elevation in the immediate postextraction phase: clinical and radiographic observations in 12 consecutive molar sites. Int J Oral Maxillofac Implants. 2003;18(2):242-249 2. 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Die vitalen Hefen im Biofilm wurden mittels photometrischer Messung nachgewiesen. Morphologische Veränderungen der Hefezellen konnten mit Lichtmikroskopie und Rasterelektronenmikroskopie dargestellt werden. Die Wirksamkeit von Octenisept, Chlorhexidin 0.12 %, Listerine und Zitronensäure (20 %) wurden für zwei und 60 Minuten in diesem Biofilmmodell im Vergleich zu Amphotericin B sowie einem unbehandelten Kontrollansatz untersucht. Es zeigte sich, dass nach 60 Minuten Einwirkzeit die Mehrzahl der getesteten Antiseptika, nicht jedoch Amphotericin B, eine deutliche Wirkung auf den Candida-Biofilm von mehr als 90 % Reduktion im Vergleich zu den Kontrollansätzen hatte. Die schwer zu therapierenden Hefepilze sind in dem Fünf-Tage-in-vitro-Biofilmmodell nach der klinisch relevanten Einwirkzeit von zwei Minuten gegenüber einzelnen Antiseptika unterschiedlich stark empfindlich, während das Antimykotikum Amphotericin B eine deutlich längere Wirkzeit benötigt. Schlüsselwörter: Periimplantitis, Candida albicans-Biofilm, Desinfizienzien Decontamination efficacy of antiseptical agents on various Candida albicans isolates of a five day in-vitro biofilm model A five-day biofilm model with Candida isolates has been established to show the efficacy of different often used therapeutic regimens for peri-implantitis. This in-vitro Candida biofilm model was established according to Chandra et al. [5] and was then modified to address the various aspects of the investigation. The viable Candida yeasts in the biofilm were photometrically measured. Morphological changes in yeast cells were demonstrated by light microscopy, fluorescence microscopy and scanning electron microscopy. The efficacy of Octenisept, chlorhexidine 0.12 %, Listerine and citric acid (20 %) was measured in this biofilm model for two minutes and 60 minutes and compared to amphotericin B and to untreated controls. After 60 minutes of application, the majority of the tested antiseptic substances were efficient for Candida grown in the biofilm revealing more than 90 % of Candida reduction compared to the controls. In contrast, amphotericin B was not efficient after this time. Bacteria and yeasts grown in biofilms are predominantly protected against environmental attacks. Candida yeasts grown in the five day in-vitro biofilm were variably sensitive to the different antiseptic substances used for the clinically relevant incubation time of two minutes, while the antifungal substance amphotericin B needs distinctly more time to be effective. Keywords: Peri-implantitis, Candida albicans biofilm, disinfectant 1 2 3 ■ Abteilung für Zahnärztliche Chirurgie, Georg-August Universität Göttingen Zentrum für Anatomie, Georg-August Universität Göttingen Institut für Medizinische Mikrobiologie, Georg-August Universität Göttingen © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 1 2 3 Department of Oral Surgery, Georg-August University Göttingen Centre of Anatomy, Georg-August University Göttingen Institute for Medical Microbiology, Georg-August University Göttingen 188-200.qxd 29.08.2007 14:39 Seite 189 189 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate Einleitung Introduction Zwischen periimplantären Infektionen und persistierenden Bio- Scientifically confirmed clinical connections exist between filmen auf den rauen Implantatoberflächen bestehen wissen- peri-implant infections and persisting biofilms on rough schaftlich bestätigte klinische Zusammenhänge [18, 19, 34]. implant surfaces [18, 19, 34]. One concept for the preven- Oberflächendekontamination und die daraus resultierende tion and the therapy of peri-implant infections is the decon- Reduktion pathogener Keime auf Implantatoberflächen ist ein tamination of the surface which leads to a reduction of the Ansatz zur Prävention und Therapie periimplantärer Infektio- number of pathogenic microbes on the implant surface [18]. nen [18], wobei die verschiedensten Mikroorganismen periim- Different microorganisms have been peri-implantarily plantär nachgewiesen worden sind [15, 34]. Die Besiedlung mit detected [15, 34]. The proof of colonization of certain bacte- Bakterien und Pilzen steht in Zusammenhang mit periimplan- ria and yeasts was associated with peri-implant infections, in tären Entzündungen, z. T. sogar mit Implantatverlusten [14, some cases even with loss of implants [14, 24]. 24]. Um unterschiedliche Therapieansätze gegenüber Mikroben In-vitro biofilm models have been established on various reproduzierbar untersuchen zu können, wurden In-vitro-Bio- surfaces to investigate different antimicrobial strategies with filmmodelle auf verschiedenen Oberflächen etabliert [5, 8, 22, good reproducibility [5, 8, 22, 36]. Bacteria protected by 36]. Bakterien, die in Biofilmstrukturen wachsen, sind deutlich growth in biofilms show a distinct defence against antimi- resistenter gegenüber antimikrobiellen Therapieansätzen [1, crobial therapeutic regimens [1, 27]. In particular, when the 27], besonders Oberflächen mit Pilzbesiedlungen lassen sich surfaces are seeded with yeasts, they are difficult to decon- hierbei schwer dekontaminieren [5, 7, 21]. taminate [5, 7, 21]. Die vorliegende Studie untersucht das Dekontaminations- The aim of the present study was to investigate the anti- potenzial der antimikrobiell wirksamen Substanzen Octenisept, fungal potential of decontamination of the following anti- Listerine, Chlorhexidin und 20 % Zitronensäure im Vergleich septic substances Octenisept, Listerine, chlorhexidine und zu dem Breitspektrum-Antimykotikum Amphotericin B gegen- 20 % citric acid as well as of the broad spectrum antifungal über Candida-Hefen. Die vorliegende Arbeit verwendet ein substance amphotericin B. A Candida biofilm model was Candida-Biofilmmodell, das in Anlehnung an Chandra et al. established in vitro on different surfaces according to Chan- [5] modifiziert und auf die Fragestellung angepasst wurde. dra et al.[5] and modified for the various aspects. The pre- Anhand dieses Modells können unterschiedliche antimikro- sent study uses the established Candida biofilm model and bielle Therapieansätze parallel verglichen, reproduzierbare Ver- adds new knowledge gained from the different antimicrobial suchsbedingungen therapy regimens. für unterschiedliche Fragestellungen geschaffen und somit neue Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Therapieansätzen beigetragen werden. Material und Methoden Materials and Methods Antiseptische und antimykotische Agenzien Antiseptic and antifungal agents Amphotericin B wurde als Reinsubstanz bei Sigma Chemie Amphotericin B was commercially available from the Sigma (Taufkirchen, Deutschland) kommerziell erhalten, in einer (Taufkirchen, Germany). It was dissolved at a concentration Stammkonzentration von 1 mg/ml in DMSO (Dimethylsulfo- of 1 mg/ml in DMSO (dimethyl sulfoxide) and was stored at xid) gelöst und bei -20°C gelagert. Für die Untersuchungen -20°C prior to use. For the tests, this antifungal substance wurde dieses Breitspektrum-Antimykotikum in einer Konzen- was used as a working solution at 32 µg/ml. Chlorhexidine tration von 32 mg/ml eingesetzt. Chlorhexidin (0,12 % Chlor- (0.12 % chlorohexidine digluconate, Oral B, Gillette hexidindigluconat, Oral B, Gillette Gruppe Deutschland, Kron- Gruppe Germany, Kronberg, Germany), Octenisept (0.1 % berg), Octenisept (0,1 % Octenidindihydro-2-phenoxyethanol- octenidindihydro-2-phenoxyethanol chloride, Schülke & chlorid, Schülke & Mayr GmbH, Norderstedt, Deutschland), Mayr GmbH, Norderstedt, Germany), Listerine (thymol Listerine (Thymol 0,064 %, Eucalyptol 0,092 %, Methylsalicy- 0.064 %, eucalyptol 0.092 %, methyl salicylate 0.060 %, lat 0,060 %, Menthol 0,042 %; Pfizer Consumer Healthcare, menthol 0.042 %; Pfizer Consumer Healthcare, Morris Morris Plains, USA) und Zitronensäure, 20 % (R-2-amino-3- Plains, USA) and citric acid, 20 % (R-2-amino-3-mercapto- mercapto-propansäure, Apotheke der Universitätsklinik, Göt- propionic acid), pharmacy of the university clinic, Göttin- tingen, Deutschland) wurden in den einzelnen Untersuchun- gen, Germany) were used in the commercially available con- gen in den kommerziell erhältlichen Konzentrationen einge- centration. setzt. Hefestämme und Wachstumsbedingungen Yeast strains and growth conditions Candida albicans SC 5314 ist ein ursprünglich klinisches Isolat, Candida albicans SC5314 is a clinical isolate, which is now das mittlerweile weltweit für verschiedenste Fragestellungen used in many laboratories world wide. Candida albicans NRZ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 188-200.qxd 29.08.2007 14:39 Seite 190 190 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate eingesetzt worden ist, so dass dieser Stamm sehr gut charakteri- 578 is a clinical isolate, derived from a central venous siert ist. Candida albicans NRZ 578 ist ein klinisches Isolat aus catheter. The Candida cells were grown for three to twelve dem Nationalen Referenzzentrum für Systemische Mykosen, hours at 37°C in glucose broth to achieve the end of the welches ursprünglich aus einem zentralen Venenkatheter von logarithmic growth phase. Cells were harvested, washed einem Patienten mit Sepsis isoliert worden war. three times with phosphate-buffered saline (PBS, pH7.0) and Zur Etablierung des Biofilmmodells wurden die Hefezellen standardized to 1 x 107 cells/ml. in Glucose-Bouillon über Nacht bei 37°C inkubiert. Die Hefezellen befanden sich darauf am Ende der logarithmischen Wachstumsphase. Die Hefen wurden zentrifugiert und dreimal mit Phosphat gepufferter Kochsalzlösung (pH 7,0) gewaschen. Sie wurden darauf auf 1 x 107 Zellen/ml eingestellt. Etablierung des Biofilms Biofilm formation Die Bildung des Biofilms wurde in Anlehnung an Chandra et The biofilm formation was performed according to Chan- al. [5] mit den folgenden Modifikationen durchgeführt: 100 µl dra et al. [5] with the following modifications. A 100 µl einer standardisierten Candida-Zellsuspension wurden in 24- quantity of the standardized Candida albicans cell suspen- Well Kulturplatten (Corning Nr. 3524, Corning Inc., New sion was applied to the surfaces of round slips placed in a York, USA) entweder auf runde Glas-Deckgläschen mit einem 24-well tissue culture plate (Corning No 3524, Corning Durchmesser von 12 mm (Nr. 4710888, Fa. Menzel, Braun- Inc., New York, USA). Therefore, either glass slides (diame- schweig, Deutschland) aufgebracht, die zuvor für 24 Stunden ter 12 mm) were used covered by fetal calf serum mit fetalem Kälberserum (Biochrom, Berlin, Deutschland) (Biochrom, Berlin, FRG) for 24 hours before the adhesion beschickt worden waren, oder aber auf Polymethylmetacrylat- phase or round polymethyl metacrylate slips (diameter Scheibchen mit einem Durchmesser von 12 mm aufgetragen. 12 mm). These slips were turned out of a producer manu- Diese waren in den wissenschaftlichen Werkstätten des Klini- factured disc (Erhardt Hippe KG, Hildesheim, Germany) kums Göttingen aus einer herstellergefertigten Platte (Erhardt without changing the surface at the scientific facilities of Hippe KG, Hildesheim, Deutschland) ohne weitere Bearbei- the University of Goettingen. The cells were allowed to tung der Oberfläche in Sandwich-Technik gedreht worden. adhere for 90 min. at 37°C (adhesion phase). Non-adherent Die Candida-Zellsuspension adhärierte für 90 Minuten bei cells were removed from the slips by being gently washed 37°C (Adhäsionsphase). Danach wurden nicht adhärente Zel- with 2 ml PBS. The slips were then submerged in 2 ml of len durch vorsichtiges Waschen mit 2 ml PBS von den Schei- the appropriate medium. This medium was replaced every ben entfernt. Die so vorbereiteten Scheibchen wurden jeweils 24 hours by the same new medium. Slips to which no cells in 2 ml frische Nährlösung überführt und 24 Stunden bei were added served as negative controls. Control and 37°C inkubiert. Jeweils alle 24 Stunden wurde die Nährlösung experimental slips were incubated at 37°C for specified gegen frische Lösung ausgetauscht. Zum Vergleich wurden für time periods (biofilm growth phase). den gleichen Zeitraum Kontrollansätze mit Scheibchen mitgeführt, die nicht mit Candida-Zellen infiziert worden waren. Diese wurden parallel in gleicher Weise behandelt. Kontrollscheibe und infizierte Scheiben wurden für zuvor bestimmte Untersuchungszeiträume (ein bis fünf Tage) inkubiert (Biofilm-Wachstumphase). ■ Quantitative Auswertung der Candida-Biofilme Quantitative measurement of the biofilms In Anlehnung an Chandra et al. [5] wurde die gebildete Biofilm- According to the method of Chandra et al. [5] the biofilm menge mit Hilfe eines kolorimetrischen Verfahrens bestimmt. mass was measured with a colorimetric assay which deter- Dieses Verfahren nutzt die mitochondrialen Dehydrogenaseak- mines mitochondrial dehydrogenase activity, an indicator tivität als Indikator des metabolischen Zustands der Pilzzellen. of the metabolic state of the fungal cells. This assay Die quantitative Bestimmung der Pilzmenge erfolgte mittels involved the metabolic reduction of 2.3- bis (2-methoxy- Messung der Menge eines wasserlöslichen braunen Formazan- 4-nitro-5-sulfophenyl)-2H-tetrazolium hydroxide (XTT) to Produktes, welches zuvor aus der metabolischen Reduktion von a water so-luble brown formazan product. Slips with 2,3- bis (2-Methoxy-4-Nitro-5-Sulfophenyl)-2H-Tetrazolium-5- biofilms were transferred to 24-well tissue culture plates carboxanilid (Tetrazolium Salz: XTT) entstanden war. containing 2 ml PBS/well. 25 µl XTT (1 mg/ml in PBS) and Am Ende der jeweiligen Testphasen wurden die Scheiben in 2 µl menadione solution (1 mM in acetone) were added to 24-Loch-Gewebekulturplatten überführt, die 2 ml PBS/Position each well. Plates were incubated at 37°C for five hours. enthielten. Jeder Position wurde darauf 25 µl XTT (1 mg/ml in The entire contents of the well were transferred to a tube PBS) sowie 2 µl Menandionlösung (Stammlösung 1 mM in Aze- and centrifuged (5 min, 10000 g). XTT formazan in the © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 188-200.qxd 29.08.2007 14:39 Seite 191 191 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate ton) zugefügt. Die Positionen wurden mindestens fünf Stun- supernatant was determined spectrophotometrically at den bei 37°C inkubiert. Der Gesamtinhalt einer jeden Position 492 nm. der Mikrotestplatten wurde in ein Zentrifugationsgefäß überführt und für fünf Minuten bei 10.000 g zentrifugiert. Das XTTFormazan-Produkt des Überstandes wurde daraufhin bei 492 nm spektrophotometrisch quantifiziert. Exposition der Candida-Biofilme mit antiseptischen Agenzien Exposure of the Candida biofilms with antiseptic agents Das Desinfektionspotenzial der antiseptischen Wirkstoffe wur- In order to test the efficacy of the antiseptic agents under con- de nach klinisch relevanten bzw. angepassten Einwirkzeiten ditions relevant for clinical situations, the substances were von zwei und 60 Minuten bei 37°C untersucht. Dazu wurde am applied to the Candida biofilms for short time periods of two Ende der Biofilm-Wachstumsphase die Nährlösung vollständig minutes and one hour at 37°C, respectively. At the end of the entfernt. Darauf wurden die Antiseptika Chlorhexidin in einer biofilm growth phase the growth medium was removed. The 0,12%igen Zubereitung, 0,1%iges Octenisept, 20%ige Zitro- antiseptics were then directly applied to the Candida biofilms. nensäure und Listerine in der handelsüblichen Zubereitung Therefore the concentrations used in the assay were chosen as direkt auf den Candida-Biofilm aufgetragen und für die oben follows: chlorhexidine was used at a 0.12 % solution, angegebenen Zeiten inkubiert. Zum Vergleich wurden das Octenisept was used as 0.1 % solution, citric acid was used as Antimykotikum Amphotericin B in einer End-Konzentration 20 % solution and Listerine was used as the commercially von 32 µg/ml im parallelen Testansatz mitgeführt. Am Ende available solution. For comparison amphotericin B was used at der Inkubationszeit wurden die Antiseptika entfernt und die a concentration of 32 µg/ml. verbleibende Candida-Menge wurde mit Hilfe der XTT-Formazan-Methode wie beschrieben bestimmt. At the end of this incubation time, the antiseptic substances were removed. The remaining Candida cells were then photometrically measured using the XTT-formazan method. Mikroskopische Untersuchungen der Candida albicans Biofilme Microscopic analysis of the Candida biofilms Licht-und Fluoreszenzmikroskopie Light and fluorescence microscopy Die Beurteilung der Proben am Ende der jeweiligen Tests wurde The analysis of the samples at the end of each test was per- zum Vergleich mittels Durchlicht-Mikroskopie mit Hilfe der formed by light microscopy with phase contrast. For preser- Phasenkontrast-Darstellung durchgeführt. Zum besseren Erhalt vation of the morphological structures, the Candida cells der morphologischen Struktur wurden die Candida-Zellen were fixed with 2 % paraformaldehyde in PBS, for at least 24 zunächst mit 2 % Paraformaldehyd in phosphatgepufferter hours at 8°C. For the analysis, a light microscope (Leica Kochsalzlösung (PBS) fixiert und mindestens 24 Stunden bei DMR, Leica Microsystems, Heidelberg, Germany) was used. 8°C darin belassen (Mikroskop: Leica DMR, Leica Microsystems, Heidelberg, Deutschland) A further analysis was performed with fungal cells stained with the fluorescence dye Calcofluor white, which selective- Die Darstellung der Candida-Pilzzellen wurde weiterhin mit ly binds to glucan and chitin of fungal cells [4, 10]. The dye Hilfe des Fluoreszenzfarbstoffes Calcofluor-Weiss durchgeführt. was used at a final concentration of 40 µg/ml. It was applied Diese Substanz bindet selektiv an Glukan und Chitin von Pilz- to the fixed Candida cells for two minutes. The samples were zellen [4, 10]. Der Farbstoff wurde in einer Endkonzentration then rinsed once with PBS. To conserve the fluorescence, the von 40 µg/ml auf die mit 2 % Paraformaldehyd fixierten Can- samples were embedded with p-phenylenediamine (Serva, dida-Biofilme aufgetragen und dort für zwei Minuten belassen. Heidelberg, Germany). The evaluation of the samples was Die Tests wurden einmal mit PBS gespült und zur Konservie- performed with a fluorescence microscope (Leica DMR, fluo- rung mit p-Phenylendiamin (Serva, Heidelberg) eingedeckt. rescence microscope with ultra violet lamp, Leica Microsys- Die Auswertung der Proben erfolgte mit Hilfe eines Leica DMR tems, Heidelberg, Germany) with the filter combination BP Fluoreszenzmikroskops mit UV-Lampe, Leica Mikrosysteme, 395-440/ FT 460/ LP 470. The microscopic analysis of the Heidelberg, Deutschland) mit einem Kombinationsfilter (BP samples was qualitatively performed with focus on the fun- 395-440/ FT 460/ LP 470). gal morphology of the cell wall. Die mikroskopische Analyse der Zellwände wurde qualitativ im Hinblick auf die Morphologie der Pilzzellwände durchgeführt. Rasterelektronenmikroskopie: Scanning electron microscopy Zur Vorbereitung der Candida albicans-Biofilme für die Ras- The samples of the Candida biofilm were fixed at the end of terelektronenmikroskopie wurden sie am Ende der jeweiligen the tests with 2 % freshly prepared paraformaldehyde in Inkubationszeiten in 2 % frisch angesetztem Paraformaldehyd PBS, for at least 24 hours at 8°C. The samples were dehydrat- © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 188-200.qxd 29.08.2007 14:39 Seite 192 192 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate in PBS fixiert. Die Testansätze wurden mindestens 24 Stunden ed with ethanol (60 % to 100 %). They were dried by the bei 8°C gelagert. Die Proben wurden darauf mittels aufsteigen- critical point method according to the instructions of the der Alkoholreihe (60 % bis 100 % Äthanol) entwässert und der manufacturer (Polaron, Watford, Great Britain). They were kritischen Punkttrocknung (Polaron, Watford, Großbritan- then sputtered with gold-palladium (Fisons Instruments, nien) nach Anleitung des Herstellers unterworfen. Sie wurden Uckfield, Great Britain). The evaluation of the samples was anschließend mit Gold-Palladium beschichtet (gesputtert) performed using an SEM (Zeiss DSM 960, Oberkochen, Ger- (Fisons Instruments, Uckfield, Großbritannien). Die Auswer- many) at 15 kV. tung der Proben wurde mit einem Rasterelektronenmikroskop DSM 960 (Zeiss, Oberkochen, Deutschland) durchgeführt. Each sample was qualitatively analysed concerning the shape and the integrity of the cells. Jedes Präparat wurde qualitativ hinsichtlich Form und Integrität der dargestellten Pilzzellen beurteilt. Statistische Datenanalyse Statistics Jede Untersuchung wurde im Doppelansatz mit einer Wieder- Each test was performed in duplicates and was once repeat- holung durchgeführt. Die Mittelwerte und Standardabwei- ed. The mean survival rates and the standard deviations for chungen für überlebende Candida-Zellen wurden für jedes the Candida cells were calculated for each separate test. The Antiseptikum und für jede Einwirkzeit gesondert berechnet. day-to-day variation of the values for each test parameter Der Vergleich der erhobenen Testdaten für die verschiedenen varied in the range of 10 % to 15 %. Therefore the statistical Tage zeigte eine geringe Schwankungsbreite im Bereich von analysis was performed with all gained values. For the analy- 10 % bis 15 %. Die weitere statistische Analyse wurde somit sis of significant differences between two test series the t-test über alle Werte durchgeführt. Die Prüfung der signifikanten was applied. Precondition was the normal distribution of Unterschiede zwischen zwei Proben erfolgte mit dem t-Test. the samples. For the statement that two test series are statis- Voraussetzung war eine Normalverteilung der Stichproben. Für tically significant, the probability value p was assumed with die Aussage, dass sich zwei Versuchsreihen signifikant unter- p < 0.01 (1 %). scheiden wurde die Irrtumswahrscheinlichkeit p mit p < 0,01 (1 %) angenommen. Ergebnisse ■ Results Das von Chandra et al. [5] beschriebene Modell wurde mit The Candida biofilm model described by Chandra et zwei verschiedenen klinischen Candida albicans-Isolaten über al. [5] was established with two different clinical fünf Tage in einem In-vitro-Modell an mit Serum beschichte- Candida albicans isolates. The Candida cells of the in- ten Glasobjektträgern auf der einen Seite und an Polymethyl- vitro model grew for five days with two different adhesion metacrylat-Scheiben auf der anderen Seite etabliert. In diesem materials, glass cover slips coated with serum and Modell konnte darauf die Wirkung von vier in der praktischen round discs made of polymethacrylate. In this model, Zahnheilkunde häufig eingesetzten Antiseptika untersucht the efficacy of four antiseptics often used in practical werden. Die Einwirkzeiten orientierten sich dabei sowohl an dental medicine was tested. The four antiseptics and klinischen (zwei Minuten) als auch an mikrobiologischen the broad spectrum antifungal substance amphotericine B (60 Minuten) Gesichtspunkten. Die Unterschiede waren showed distinctly different results on vital Candida jedoch für die einzelnen Testserien sehr konstant. Die an den biofilms after one hour of application. These different verschiedenen Tagen erhaltenen Ergebnisse schwankten nie- results were consistently gained in all different test drig im Bereich von 10 % bis 15 %. Somit wurde die statisti- series. The day-to-day-variation of these tests was sche Analyse immer über alle gemessenen Werte für die einzel- received in the range of 10 % to 15 %, which is low. There- nen Antiseptika durchgeführt. Die Antiseptika und das Breit- fore the statistical analysis was always performed with spektrum-Antimykotikum Amphotericin B zeigten nach einer all gained values. Amphotericine B revealed only a low Stunde Einwirkzeit deutliche Unterschiede in der Wirkung auf efficacy ranging from 0 % to 12 % reduction for the die vitalen Candida-Biofilme der Stämme SC5314 und two tested strains. These reduction rates were statistically NRZ578. Amphotericin B wies nur eine geringgradige Wirkung not significant (SC5314 – p = 0.178; NRZ578 – p = 0.605). auf, die im Bereich von 0 % bis 12 % Reduktion für die beiden In contrast, the other antiseptics were more effective after getesteten Stämme lag. Diese Reduktionsraten waren statis- this time. Compared to controls in the absence of any tisch nicht signifikant (SC5314 – p = 0,178; NRZ578 – antiseptic substance, chlorhexidine reduced the Candida p = 0,605). Dagegen war die Wirkung der Antiseptika nach biofilms in the range of 65 % to 72 % (SC5314 – p = dieser Zeit deutlicher. Chlorhexidin reduzierte die Candida- 0.00036; NRZ578 – p = 0.000014), while the other three Biofilme im Bereich von 65 % bis 72 % (SC5314 – p = 0,00036; antiseptics reduced the vital Candida biofilms by more NRZ578 – p = 0,000014), die Wirkung der drei anderen Anti- than 90 % (Octenisept – 91 %, SC5314 – p = 0.000038; septika reduzierte die vitalen Candida-Biofilme um mehr als NRZ578 – p = 0.000042, Listerine 92 % to 93 %, SC5314 – 90 % (Octenisept :– 91 %, SC5314 – p = 0,000038; NRZ578 – p = 0.001; NRZ578 – p = 0.0027, citric acid 92 % to 94 %, p = 0,000042, Listerine 92 % bis 93 %, SC5314 – p = 0,001; SC5314 – p = 0.0000031; NRZ578 – p = 0.000062). All tests © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 188-200.qxd 29.08.2007 14:40 Seite 193 193 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate Abbildung 1 Wirkung der vier Antiseptika und von Amphotericin B auf C. albicans SC5314 und C. albicans NRZ 578 in fünf Tage altem Biofilm nach 60 Minuten Inkubation. Die vier Antiseptika, sowie das Antimykotikum Amphotericin B wurden für 60 Minuten mit CandidaHefen inkubiert, die fünf Tage in einem Candida-Biofilm gewachsen waren (in Anlehnung an Chandra et al. [5]). Im Vergleich zu Kontrolltests ohne Antiseptika (100 %) ist der verbleibende Anteil vitaler Candida-Hefen (%) für jedes getestete Antiseptikum für beide Candida-Stämme dargestellt. Für die untersuchten Antiseptika, nicht jedoch für Amphotericin B ist die Reduktion im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle statistisch signifikant (p < 0,01). Figure 1 Efficacy of four antiseptics and of amphotericin B applied for 60 minutes to C. albicans SC5314 and to C. albicans NRZ578 grown in a five-day biofilm. The four antiseptics and the antifungal substance amphotericin B were incubated for 60 minutes with the multilayer of Candida grown for five days in a biofilm (according to Chandra et al. [5]). In comparison to control tests in the absence of antiseptics (100 %) the remaining portion of vital Candida yeasts (%) is shown for each antiseptic tested. For the tested antiseptics but not for amphotericin B the reduction rates are statistically significant (p < 0.01) compared to the untreated controls. NRZ578 – p = 0,0027, citric acid 92 bis 94 %, SC5314 – revealed statistically significant reduction rates (Fig. 1). p = 0,0000031; NRZ578 – p = 0,000062). Alle Tests zeigten sta- When the application time of the antiseptics was distinct- tistisch signifikante Reduktionsraten (Abb. 1). Wurde die Ein- ly shortened to clinically relevant times of two minutes, dis- wirkzeit der Antiseptika auf die klinisch relevante Zeit von tinctly broader variations of the efficacy of the antiseptics zwei Minuten verkürzt, so zeigte sich eine noch deutlichere on Candida biofilms was observed. After two minutes appli- Variationsbreite in der Wirkung der Antiseptika auf Candida- cation, Listerine reduced the vital Candida cells grown in the Biofilme. Die Wirkung von Listerine nach zwei Minuten führ- biofilm in the range of 54.6 % to 64.5 % (SC5314 – te zu einer Reduktion vitaler Candida-Zellen im Bereich von p = 0.0066; NRZ578 – p = 0.0027), the reduction in vital Can- 54,6 % bis 64,5 % (SC5314 – p = 0,0066; NRZ578 – dida cells of the biofilm caused by chlorhexidine and p = 0,0027), Chlorhexidin und Octenisept reduzierten die Octenisept ranged between 61 % to 62.7 % (CHX: SC5314 – vitalen Candida Zellen im Biofilm im Bereich von 61,2 % bis p = 0.00276; NRZ578 – p = 0.00275) and 77.8 % to 83.9 % 62,7 % (CHX, SC5314 – p = 0,00276; NRZ578 – p = 0,00275) (Octenisept : SC5314 – p = 0.0038; NRZ578 – p = 0.0039) und 77,8 % bis 83,9 % (Octenisept: SC5314 – p = 0,00380; respectively. Citric acid revealed the best efficacy in the NRZ578 – p = 0,0039), während Zitronensäure hier die deut- range of 88 % to 95.7 % (SC5314 – p = 0.00175; NRZ578 – lichste Wirksamkeit mit einem Bereich von 88 % bis 95,7 % p = 0.00178). However, compared to the control tests the (SC5314 – p = 0,00175; NRZ578 – p = 0,00178) zeigte. Jedoch treatment with all antiseptics was statistically significant war im Vergleich zu den Kontrolltests die Behandlung mit (Fig. 2). allen Antiseptika weiterhin statistisch signifikant (Abb. 2). With round glass cover slips it was possible to control the Durch die Verwendung von Glasobjektträgern kann die efficacy of the antiseptics by light microscope. Using phase Wirkung der Antiseptika mittels Lichtmikroskopie kontrolliert contrast microscopy, the controls demonstrated a morpho- werden. Die Kontrollansätze in der Phasenkontrastdarstellung logical multi-layered biofilm with intact round or oval Can- zeigen morphologisch einen vielschichtigen Biofilm mit dida cells, sometimes starting with pseudomycelia formation © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 188-200.qxd 29.08.2007 14:40 Seite 194 194 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate Abbildung 2 Wirkung der vier Antiseptika auf C. albicans SC5314 und C. albicans NRZ 578 in fünf Tage altem Biofilm nach zwei Minuten Inkubationszeit. Die vier Antiseptika wurden – angepasst an die klinische Situation – für zwei Minuten mit Candida-Hefen inkubiert, die fünf Tage in einem Candida-Biofilm gewachsen waren (in Anlehnung an Chandra et al. [5]). Im Vergleich zu Kontrolltests ohne Antiseptika (100 %) ist der verbleibende Anteil vitaler CandidaHefen (%) nach der Einwirkzeit jedes getesteten Antiseptikums für beide Candida-Stämme dargestellt. Die Reduktion ist für alle untersuchten Antiseptika statistisch signifikant (p < 0.005). Figure 2 Efficacy of four antiseptics applied for two minutes to C. albicans SC5314 and to C. albicans NRZ578 grown in a five-day biofilm. Adapted to the clinical situation, the four antiseptics were incubated for two minutes with the multilayer of Candida grown for five days in a biofilm (according to Chandra et al.[5]). In comparison to control tests in the absence of antiseptics (100 %), the remaining portion of vital Candida yeasts (%) is shown for each antiseptic tested. Differences in the efficacy of the substances for fungal cells can be clearly demonstrated. All reduction rates are statistically significant (p < 0.005) compared to the untreated controls. intakten, runden bis ovalen Candida-Zellen, sowie teilweise (Fig. 3a). The efficacy of chlorhexidine after two minutes of beginnender Pseudomyzelbildung. application is demonstrated in Figure 3b. Fewer cells can be Die Wirkung von Chlorhexidin nach zwei Minuten Inkuba- observed which seem to be microscopically nearly tion ist im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle (Abb. 3a) in unchanged. However, they are situated in clumps which Abbildung 3b mittels Phasenkontrast exemplarisch dargestellt. might be caused by chlorhexidine. When Octenisept was Hierbei zeigte sich, dass noch deutlich weniger mikroskopisch applied for two minutes only a few cells were observed veränderte Zellen vorhanden sind, die jedoch zusammenge- which were round and sometimes distinctly larger than the klumpt gelagert scheinen. Nach zwei Minuten Octenisept untreated cells (Fig. 3c). waren nur noch wenige, morphologisch abgerundete, z.T. deutlich ballonierte Zellen zu finden (Abb. 3c). ■ The Candida cells in the biofilm can be further specifically stained by the fluorescence dye Calcofluor white. This sub- Die Candida-Zellen im Biofilm konnten weiterhin mit Hilfe stance selectively binds to the chitin in the cell wall of fun- des Fluoreszenz-Farbstoffes Calcofluor Weiß spezifisch darge- gal cells. Compared to phase contrast microscopy, Calco- stellt werden. Dieser Farbstoff bindet selektiv an Chitin in der fluor white staining does not show the multilayer of the Zellwand von Pilzzellen. Im Vergleich zur Phasenkontrastdar- biofilm. In contrast, the morphological changes of different stellung konnte mit dem Fluoreszenzfarbstoff die Vielschich- cells can be evaluated more distinctly. Figure 4a shows the tigkeit des Biofilms nicht deutlich dargestellt werden, hingegen control for Candida grown in biofilm with round to oval waren hier morphologische Veränderungen der einzelnen Zel- fungal cells. The two minutes of application with Listerine len deutlicher zu sehen. Abbildung 4a zeigt die Kontrolle des reveals nearly the same picture as for the controls in the Candida-Biofilms mit runden bis ovalen Candida-Zellen. Nach absence of any antiseptic substance (Fig. 4b). When zwei Minuten Einwirkzeit von Listerine stellt sich zumindest chlorhexidine was applied for two minutes, differences to im Mikroskop ein im Vergleich zu den Kontrollansätzen nur the controls were detected with fewer Candida cells which wenig verändertes Bild dar (Abb. 4b). Die Wirkung von Chlor- are distinctly round and have a larger volume (Fig. 4c). The hexidin nach zwei Minuten ist deutlicher. Es sind weniger Can- application of Octenisept for two minutes to the Candida © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 188-200.qxd 29.08.2007 14:40 Seite 195 195 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate a b Abbildung 3 Wirkung von Chlorhexidin und Octenisept nach zwei Minuten Inkubationszeit auf Candida NRZ 578, gewachsen im Biofilm. Die Markierungen repräsentieren 10 µm. a) Kontrolle in Abwesenheit von Antiseptika; b) Wirkung von Chlorhexidin; c) Wirkung von Octenisept. Figure 3 Effect of chlorhexidine and Octenisept after two minutes of application on C. albicans NRZ 578 grown in a biofilm. Bars represent 10 µm. Control in the absence of any antiseptic substance (a); effect of chlorhexidine (b) and of Octenisept (c) c dida-Zellen zu beobachten, die zudem z.T. deutlich abgerundet biofilms evokes a further reduction in the number of Candi- und balloniert aussehen (Abb. 4c). Wenn Octenisept für zwei da cells on the glass slips. Additionally, the remaining Candi- Minuten auf dem Biofilm einwirkt, so zeigt sich eine deutliche da cells seem to be injured by this substance, the Verringerung der Candida-Zellen auf den Objektträgern, diese pseudomycelia present appear fine and small (Fig. 4d). Candida-Zellen erscheinen zudem durch die Wirkung dieses By scanning electron microscopy, the complexity and the Antiseptikums beeinträchtigt. Wenn noch Pseudomyzelien multilayer of the biofilms are clearly shown (Fig. 5a and 5b). vorhanden sind, so stellen sich diese fein und im Bereich der The efficacy of the antiseptics was only demonstrated by the Zellwand angegriffen dar (Abb. 4d). lower number of Candida cells. Compared to the controls, Mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie lässt sich die Komplexität und die Mehrschichtigkeit des Biofilms deutlicher the changes in the Candida cells can only be weakly detected (Fig. 5c and 5d). darstellen (Abb. 5a und 5b). Die Wirkung des Antiseptikums Octenisept reduzierte die Anzahl von Candida-Zellen auf den Objektträgern deutlich. Morphologische Zellveränderungen im Vergleich zu Kontrollansätzen kamen mit Hilfe dieser Methode nur geringgradig und diskret zur Darstellung (Abb. 5c und 5d). Diskussion Discussion and conclusions Der Zusammenhang zwischen persistierenden mikrobiellen The connection between persisting microbial colonisation Besiedlungen von supra-und subgingivalen Implantatoberflä- of supra-and subgingival implant surfaces and peri-implant chen und periimplantären Infektionen ist vielfach belegt [18, 19, infections has often been demonstrated [18, 19, 34]. Follow- 34]. Der Argumentation Heydenrijks [11] folgend, verursacht die ing the arguments of Heydenrijk [11] the presence of paro- alleinige Anwesenheit parodontopathogener Keime an Implan- dontopathogenic microbes on implants alone does not © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 188-200.qxd 29.08.2007 14:41 Seite 196 196 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate a b c d Abbildung 4 Wirkung ausgewählter Antiseptika auf C. albicans NRZ 578 nach Wachstum im Biofilm. Darstellung mit Hilfe des Fluoreszenzfarbstoffes Calcofluor Weiß, der selektiv an Chitin in der Zellwand von Pilzzellen bindet. Die Markierungen repräsentieren 10 µm. a) Kontrolle des Wachstums von C. albicans NRZ 578 in Abwesenheit jeglicher Antiseptika; durch die Fluoreszenzeinstellung kann nur jeweils die oberflächliche Schicht dargestellt werden. b) Ergebnis nach Wirkung von zwei Minuten Listerine; das mikroskopische Bild stellt sich wenig verändert dar. c) Ergebnis nach zwei Minuten Einwirkzeit von Chlorhexidin; weniger Candida-Zellen sind vorhanden, die zum Teil deutlich runder und balloniert scheinen. d) Ergebnis der Wirkung von zwei Minuten Octenisept. Nur noch wenige Candida-Zellen sind mikroskopisch nachweisbar. Figure 4 Effect of selected antiseptics on C. albicans NRZ578 grown in a five-day biofilm. Staining of Candida was performed with Calcofluor white that selectively binds to the chitin of the cell wall. Bars represent 10 µm. a) Control of growth of C. albicans NRZ 578 in the absence of any antiseptic substance. Due to the fluorescence staining only one layer can be shown. b) Effect of Listerine after two minutes of application, the microscopic picture remains unchanged. c) Result of chlorhexidine after two minutes of application, fewer Candida cells are present that are round and larger in volume. d) Result for Octenisept after two minutes of application, the number of Candida cells is distinctly further reduced. ■ taten jedoch noch keine periimplantäre Infektion, solange ihre cause peri-implant infections as long as their number is low Anzahl gering ist und keine anderen prädisponierenden Fakto- and no other predisposing factors exist. Therefore, the ren vorliegen. Die Keimreduktion auf den Oberflächen ist somit reduction of microbes on the surfaces is an essential step in ein essentieller Schritt in der Therapie periimplantärer Infektio- the therapy of peri-implant infections. Intraoral surfaces, in nen. Intraorale Oberflächen, gerade auch raue Implantatoberflä- special rough implant surfaces were predominantly colo- chen, werden bevorzugt von Mikroorganismen in Form von Bio- nized by microorganisms grown in biofilms [9, 19]. These filmen besiedelt [9, 19]. Durch diese spezielle Organisationsform organisms were protected against the different exogenic sind die Keime vor unterschiedlichen exogenen Einflüssen influences by this kind of growth network and the subse- geschützt, und die Therapie von derartigen Infektionen ist quent therapy of such infections is difficult and often less schwierig und häufig wenig erfolgreich [1, 6, 7, 27, 35]. successful [1, 6, 7, 27, 35]. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 188-200.qxd 29.08.2007 14:41 Seite 197 197 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate a b c d Abbildung 5 Darstellung der Wirkung von Octenisept nach zwei Minuten Einwirkzeit auf C. albicans NRZ578 nach Wachstum im Biofilm – Darstellung mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie. Die Markierungen repräsentieren 10 µm. a, b) Kontrolle der Candida-Zellen in Abwesenheit jeglicher Antiseptika. Die Mehrschichtigkeit des gewachsenen Biofilms ist deutlich zu erkennen. c, d) Ergebnis der Wirkung von Octenisept nach zwei Minuten Inkubationszeit. Es sind deutlich weniger Zellen vorhanden, wenn auch die morphologischen Veränderungen der Candida-Zellen nur diskret zu erkennen sind. Die Zellen stellen sich abgeflacht und gestreckt dar. Figure 5 Effect of Octenisept after two minutes of application on C. albicans NRZ 578 grown in a biofilm – scanning electron microscopy. Bars represent 10 µm. a) and b) Controls in the absence of antiseptic substances. The multilayer of the grown biofilm is clearly demonstrated. c) and d) Results of the two minute-application of Octenisept; the number of cells is reduced, however, morphological changes in the Candida cells can hardly be detected. The cells start to lose their original shape. Viele Studien evaluieren die Wirksamkeit antimikrobieller Many studies have evaluated the efficacy of antimicrobial Substanzen auf der Basis von planktonischen, in der Regel bakte- substances on the basis of planktonic, often bacterial riellen Mikroorganismen oder Biofilmen im Frühstadium. Sekino microorganisms or biofilms in an early stage of growth. For et al. [32] beispielsweise benutzten CHX Lösung (0,2 %) und Gel example Sekino et al. [32] used CHX solution (0.2 %) and gel (1 %), Auschill et al. [3] untersuchten 0,2 % CHX mit 7,0 Vol. % (1 %), Auschill et al. [3] investigated 0.2 % CHX in a mixture Ethanol gemischt. Beide Arbeitsgruppen konnten eine signifikan- with 7.0 vol. % ethanol. Both groups were able to show sig- te bakterielle Reduktion von Biofilmen im Frühstadium zeigen, nificant bacterial reduction in early stage biofilms when wenn das CHX während der Phase der Biofilmentwicklung ange- mouthrinse with CHX was performed during biofilm wendet wurde. Kramer et al. [13] und Pitten & Kramer [25] konn- growth. Kramer et al. [13] and Pitten & Kramer [25] were able ten eine höhere Effektivität von Octenisept verglichen mit CHX to show higher efficacy of Octenisept in comparison with 0,2 % auf planktonische Bakterien zeigen. Die breite antimikro- CHX 0.2 % on non sessile bacteria during oral rinsing. Thus, bielle Effektivität von CHX ist somit unter verschiedenen pro- the broad antimicrobial effects of CHX have been well docu- phylaktischen und therapeutische Kautelen dokumentiert [3, 13, mented under different prophylactic and therapeutic regi- 23, 25, 32]. Die Wirksamkeit verschiedenster Antiseptika und men [4, 13, 23, 25, 32]. The antimicrobial efficacy of anti- Zubereitungsformen gegenüber unterschiedlichsten Bakterienar- septic substances against different bacteria was shown in © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 188-200.qxd 29.08.2007 14:41 Seite 198 198 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate ten ist im Rahmen von In-vitro-[5, 30, 33, 37] und In-vivo-Unter- various investigations under in-vitro conditions [5, 28, 30, suchungen [2, 3, 28] nachgewiesen worden. 34] and in in-vivo studies [2, 3, 27]. Few investigations have Wenige Studien haben bislang Hefen in ihre Modelle einbe- included Candida in their models. Some reports using in-vit- zogen. Einige Arbeiten, die In-vitro-Modelle nutzen, unterstüt- ro models support the assumption of augmented resistance zen aber die Annahme einer erhöhten Widerstandsfähigkeit of Candida albicans grown in biofilms to amphotericin B [5, von Candida albicans-Biofilmen gegenüber Amphotericin B [5, 16, 26]. Additionally, it has to be considered that the interac- 16, 26]. Es ist weiterhin anzunehmen, dass Interaktionen zwi- tion between fungi and bacteria in combined biofilms schen Pilzen und Bakterien in kombinierten Biofilmen zu einer increases the therapeutic resistance [12]. therapeutischen Resistenz der einzelnen Keime führt [12]. ■ The present study evaluates the efficacy of different anti- Die vorliegende Studie untersucht die Wirksamkeit verschie- septic agents in an in-vitro Candida biofilm model modified dener antiseptischer Agenzien in einem in-vitro Candida-Bio- according to Chandra et al. [5]. The Candida albicans isolates film-Modell, das in Anlehnung an Chandra et al. [5] modifiziert in the model did not grow in the presence of saliva, because wurde. Die in diesem Modell eingesetzten Candida-Isolate sind the Candida strains used were not of intraoral origin. How- nicht in Gegenwart von Speichel gewachsen, da die beiden ver- ever, in accordance with Chandra et al. [5] the present study wendeten Candida-Stämme nicht intraoralen Ursprungs waren. shows that the application of some antiseptics and ampho- Dennoch zeigen beide Arbeiten übereinstimmend, dass keine tericin B does not completely eradicate the Candida cells in durchgreifende Devitalisierung der Hefen im Candida-Biofilm the biofilm, especially when clinically relevant application durch CHX und Amphotericin B sowie andere Antiseptika times are used (compare Fig. 2). However, when the test series ermöglicht wird, wenn klinisch relevante Einwirkzeiten einge- were repeated on another day, the results showed no great setzt werden (vgl. Abb. 2). Die Ergebnisse der Tests der einzel- variation of the gained values. They varied in the range of 10 nen Antiseptika an unterschiedlichen Tagen waren konstant % to 15 % which is low. The statistical analysis was performed und zeigten eine geringe Schwankungsbreite im Bereich von with all gained values of a test. In contrast, the broad spec- 10 % bis 15 %. Die statistische Analyse wurde immer über alle trum antifungal substance amphotericin B needs distinctly Werte durchgeführt und war für die getesteten Antiseptika sta- more time to show effective reduction of fungal growth. Due tistisch signifikant gegenüber den Kontrolltests. Dagegen to its mechanism of action, with the used application times scheint das Breitspektrum-Antimykotikum Amphotericin B für no significant antifungal effect was seen (compare Fig.1) The eine Wirkung deutlich mehr Zeit zu benötigen. Aufgrund sei- results of this study are contrary to results of Shapiro et al. [33] nes Wirkungsmechanismus führten die eingesetzten Anwen- who investigated the efficacy of different mouth rinse solu- dungszeiten nicht zu einer signifikanten Verringerung der Can- tions in a combined in-vitro polyspecies model with Candida dida spp. im Biofilm (vergleiche Abb. 1). Diese Ergebnissen albicans as one part. These authors applied the antiseptic solu- gehen nicht konform mit Studien von Shapiro et al. [33], die tions for one minute with several repetitions on the biofilms. die Wirksamkeit verschiedener Mundspüllösungen in einem The efficacy of CHX in that model was with or without Candi- kombinierten Polyspezies-Modell untersuchten, an dem Candi- da cells in the biofilm equally excellent. In this context, the da albicans als Hefe beteiligt war. Wenn Einwirkzeiten von microscopically demonstrated changes in the morphology of einer Minute Dauer in regelmäßigen Abständen wiederholt the Candida yeasts may lead to the assumption that, after the wurden, war die Wirkung von CHX in diesem Polyspezies- application time of two minutes, despite a high rate of vital Modell, mit oder ohne Inkorporation des Candida-Stammes, Candida cells remains, an injury to the cells can be obvious gleichermaßen herausragend. Die in der hier vorliegenden Stu- with delay. The survival rate after the application of CHX for die mikroskopisch darstellbaren Veränderungen in der Mor- one hour in the range of 27.4 % and 34.8 %, respectively, in phologie der Hefen können in diesem Zusammenhang zu der our model indicates a reduced sensitivity of the Candida cells Annahme führen, dass zwar eine hohe Rate vitaler Candida-Zel- when grown in the biofilm which has also been described by len nach der Behandlung über zwei Minuten verbleibt, eine other working groups [5, 36]. The efficacy of Octenisept for Schädigung aber verzögert immanent werden kann. Die Über- Candida biofilms increases with the incubation time. Due to lebensrate nach Applikation von CHX von 27,4 % resp. 34,8 % the manufacturer’s limits, the clinical period of usage of this der Candida-Hefen in unserem Modell nach einer Einwirkzeit antiseptic is restricted to one minute. In a study by Pan et al. von einer Stunde kann dennoch auf eine verminderte Emp- [23], it was demonstrated that a destruction of plaque biofilms findlichkeit der Hefezellen durch die Konsolidierung im Bio- down to the lowest layer with a survival rate for bacteria of film hinweisen, die auch von anderen Arbeitsgruppen 21.3 % was achieved by Listerine. Meiller et al. [17] showed a beschrieben wurde [5, 36]. Die Wirkung von Octenisept auf high efficacy of Listerine against fungi in an artificial biofilm. Candida-Biofilme steigt mit der Einwirkdauer, seitens des Her- Our study does not confirm these results. Citric acid is effi- stellers ist jedoch der klinische Einsatz bei diesem Antisepti- cient in particular when applied for two minutes. Compared kum auf eine Minute zu begrenzen. Durch Listerine wird in to the other antiseptics the effect of citric acid was less clear einer Studie von Pan et al. [23] eine Zerstörung von Plaquebio- when applied for 60 minutes. This indicates a low long-term filmen bis in die untersten Schichten mit einer Überlebensrate effect of this substance. Therefore, this substance cannot be für Bakterien von nur 21,3 % erreicht, Meiller et al. [17] fanden recommended for clinical usage for the intraoperative therapy eine hohe Effektivität von Listerine gegen Pilze in einem künst- of peri-implantitis. The results of the present study indicate lichen Biofilm. Unsere Untersuchungen jedoch konnten diese that an efficient therapy of peri-implant infections cannot be Ergebnisse eine undertaken with antiseptics, especially when Candida albicans besonders gute Wirksamkeit nach zweiminütiger Einwirkzeit is involved. Additionally, a local therapy with the broad spec- nicht bestätigen. Zitronensäure weist © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 188-200.qxd 29.08.2007 14:41 Seite 199 199 S. Sennhenn-Kirchner et al. | Wirksamkeit von Desinfizienzien auf verschiedene Candida albicans-Isolate auf. Nach einer Stunde jedoch ist die Wirkung im Vergleich zu trum antifungal amphotericin B does not seem to be success- den anderen Antiseptika weniger deutlich, was für eine sehr ful. This indicates that, furthermore, the efficacy of other gering ausgeprägte Remanenzwirkung spricht und somit einem decontamination supplements as laser irradiation, ultrasonics klinischen Einsatz im Rahmen der Periimplantitis, besonders or air-powder-abrasives [20, 28, 29, 31] has to be compared to intraoperativ, nicht zuträglich scheint. the efficacy of antiseptic solutions. Andere effektive Dekontaminationsmaßnahmen wie der Einsatz von Laser-oder Ultraschallsystemen müssen der Wirksamkeit antiseptischer Lösungen gegenübergestellt werden [20, Conclusions 28, 29, 31], da die Ergebnisse der vorliegenden Studie die Annahme nahe legen, dass speziell im Falle einer Beteiligung The described five-day in-vitro Candida albicans biofilm von Candida albicans an periimplantären Infektionen eine effi- model is the basis for the further establishment of poly- ziente Behandlung mit Antiseptika nicht zu erwarten ist und species models which may lead to further reproducible auch die lokale Therapie mit dem Breitspektrum-Antimykoti- results concerned with the efficient antimicrobial therapy of kum Amphotericin B nicht Erfolg versprechend scheint. peri-implant infections. The results of this study reveal the problem of reduced efficacy of some relevant antiseptics for Candida organised in a biofilm network, especially in con- Schlussfolgerungen: nection with peri-implant infections. This study is of clinical relevance because the efficacy of clinically often used anti- Das in der vorliegende Studie beschriebene Fünf-Tage-in-vitro- septics on Candida is demonstrated in comparison to the Candida albicans-Biofilmmodell stellt eine Grundlage zur Eta- inefficiency of the broad spectrum antifungal amphotericin blierung von weiteren In-vitro-Modellen dar, die weitere repro- B when locally applied under normal dental conditions. The duzierbare Ergebnisse im Hinblick auf effiziente antimikrobiel- efficacy of the tested antiseptics against parodontopatho- le Therapien periimplantärer Infektionen liefern können. Die genic microorganisms is evidence based. In the present Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die Problematik der Wir- study the short application time of two minutes normally kungsabschwächung einiger relevanter Antiseptika durch die used under clinical conditions distinctly limits the efficacy Organisation von Mikroorganismen in Biofilmen. Die klini- on Candida albicans biofilms. sche Relevanz dieser Arbeit liegt in der Darstellung der Wirkung gängiger antimikrobieller Lösungen auf Candida albicansBiofilme im Vergleich zu der mangelnden Wirksamkeit des häufig in der Zahnmedizin oral eingesetzten Amphotericin B. Die Effektivität der untersuchten Desinfizienzien auf parodontopathogene Keime gilt evidenzbasiert als gesichert. In der vorliegenden Studie jedoch limitiert gerade die kurze klinische Einwirkzeit von zwei Minuten, die im Rahmen intraoperativer Dekontaminationsmaßnahmen an infizierten Implantaten zur Anwendung kommt, die Wirksamkeit auf Candida albicans-Bio- Korrespondenzadresse: Dr. Sabine Sennhenn-Kirchner Abteilung für Zahnärztliche Chirurgie Georg-August Universität Robert-Koch-Strasse 40 D–37075 Göttingen Tel.: 05 51 / 39 28 68 Fax: 05 51 / 39 92 17 E-Mail: se.ki@med.uni-goettingen.de filme zumeist deutlich. Literatur 1. Anwar H, Strap JL, Costerton JW: Establishment of aging biofilms: possible mechanism of bacterial resistance to antimicrobial therapy. Antimicrob Agents Chemother 1992;36:1347-1351 2. Arweiler NB, Boehnke N, Sculean A, Hellwig E, Auschill TM: Differences in efficacy of two commercial 0.2 % chlorhexidine mouthrinse solutions: a 4-day plaque re-growth study. J Clin Periodontol 2006;33:334-339 3. 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Die durch die rein tegumental gelagerte Prothese entstandenen multiplen schmerzhaften Läsionen der Mundschleimhaut machten ihm das Tragen des Zahnersatzes unmöglich. Man entschied sich daher zur implantatvermittelten Reduktion der mechanischen Schleimhautreizung. Im Folgenden wurden jeweils in Ober- und Unterkiefer vier Implantate inseriert und der Patient mit einem vorwiegend implantatgetragenen Zahnersatz versorgt. Die schon nach wenigen Wochen feststellbare deutliche Besserung der Beschwerdesymptomatik hält heute – fünf Jahre nach Insertion der Implantate – immer noch an. Der Verlauf dieses Falles zeigt, dass unter Berücksichtigung spezieller Kautelen die Insertion von Implantaten bei Patienten mit EB eine diskussionswürdige Alternative zu konventionellem, tegumental gelagertem Zahnersatz darstellt. Dental Implantation in patients with epidermolysis Schlüsselwörter: Dentale Implantation, Epidermylosis bullosa Keywords: Dental implant, epidermolysis bullosa 1 2 3 ■ bullosa – a case report Patients with epidermolyis bullosa (EB) suffer from painful blistering in skin and mucosa, even caused by minimal traumas. The intraoral lesions – especially provoked by wearing of tegumental supported dentures – cause erosive and painful blisters with consecutive restrictions of the orofacial system. So far therapy is focussed on the symptomatic treatment of the blistering, lacking a causal approach. It has to be discussed if this patient collective can be managed prospectively by implant supported dentures with a reduced mucosal contact area. We demonstrate the case of a patient which was diagnosed with EB 18 years ago. Due to multiple painful lesions of the oral mucosa caused by a purely tegumental supported denture, the patient had an impaired quality of life. Treatment strategy focussed on a dental implant supported reduction of the mechanical soft tissue irritation. Four implants were inserted in each jaw and the patient was rehabilitated with a basically implant-supported denture. A few weeks later a significant improvement of the enoral situation was observed, which lasts until today, five years after treatment. The course of this case report confirms that the insertion of dental implants – regarding general precautions – is a serious alternative compared to conventional dental rehabilitation in order to help patients suffering from EB. Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz Hautklinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz Zahnärztliche Praxis, Obertshausen © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 203 203 A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa Abbildung 1 Schematische Darstellung der epithelialen und bindegewebigen Verbundszone mit den für die einzelnen bullösen Erkrankungen charakteristischen Störungen der Verbindungselemente. 1 Einleitung 9, 20, 28, 39]. Es besteht zudem eine trum wird empfohlen [35]. Ferner Prädisposition dieser Läsionen für die kommt der zahnärztlichen Betreuung In Deutschland sind nach statistischen Entwicklung eines konsekutiven Platten- dieser Patienten ein hoher Stellenwert Erhebungen von 1999 mehr als 4.700 epithelkarzinoms [18, 19, 35]. zu, da die Lebensqualität u. a. wegen Patienten an Epidermolysis bullosa [12] Bis heute ist keine sicher wirksame multipler schmerzhafter Läsionen im erkrankt. Bullöse Erkrankungen, zu kausale Therapie bei EB etabliert [35]. orofazialen System stark eingeschränkt denen sowohl EB- als auch Pemphigoid- Beschriebene systemische Therapiean- ist [12, 35]. Selbst routinemäßige erkrankungen zählen, gehen mit dem sätze mit Steroiden [1, 16] oder Phenyl- Mundhygienemaßnahmen klinischen und hydantoin [23, 38] wurden in nachfol- sich für diese Patienten oft als schwierig schmerzhaften Blasenbildungen der genden Studien bezüglich ihrer Lang- bzw. in Einzelfällen undurchführbar, da äußeren Haut und auch der enoralen zeitwirkung widerlegt [7]. Kombina- sogar das tägliche Zähneputzen zu Schleimhäute einher. Histopathologisch tionstherapien mit Kortikosteroiden schmerzhaften Blasenbildungen der ist die feste Haftung der Epithelzellen im und Immunsuppressiva (z. B. Pulsthera- Mukosa führen kann [4, 12]. Die intrao- Gewebsverbund aufgehoben. Je nach pie mit Dexametason und Cyclophos- rale Blasenbildung führt langfristig oft Spielart der Erkrankung kommt es zur phamid) scheinen zwar in vereinzelten zu Narbenbildungen, welche eine einge- Auflösung der Verbindungselemente (a) Fällen zu Remissionen zu führen, kön- schränkte Mundöffnung, eine Fixierung zwischen benachbarten Zellen (Störung nen jedoch wegen einer erwiesenen der Zunge am Mundboden und eine der Zell-Zellkontakte), (b) der Zellen zur Anzahl von Krankheitsprogressionen bei Abflachung des Vestibulums zur Folge Basalmembran bzw. (c) zur umgebenden anderen Patienten nicht als allgemein haben können [4, 41]. Eine Verschlech- Bindegewebsmatrix der Haut (Abb. 1). erfolgsversprechend angesehen werden terung der parodontalen Situation, ein- Bei der hier näher vorgestellten dys- [33]. Systemische Gaben von Vitamin A hergehend mit einer erhöhten Kno- trophischen Form der EB handelt es oder E gelten in Einzelfällen ebenfalls als chenresorption, wird ebenfalls oft beob- sich um eine hereditäre Autoimmuner- erfolgsversprechend [8, 24, 35]. Beide achtet. Vorzeitiger Verlust der bleiben- krankung mit zahlreichen phenotypi- Substanzen haben sich in größeren den Zähne, welcher einerseits durch die schen Spielarten. Es liegen sowohl auto- Patientengruppen jedoch nicht bewährt eingeschränkte Mundhygienefähigkeit, somal dominante als auch autosomal [35], ebenfalls wie eine Chemotherapie andererseits auch durch die durch EB rezessive Vererbungsmodi vor. Hierbei mit Rituximab, einem anti-CD20-Anti- bedingte gestörte Zahnentwicklung ein- sind der interzelluläre Verbund der Epi- körper, welcher ursprünglich zur NHL- treten kann [12], stellt den Prothetiker dermis bzw. der Verbund zwischen Epi- Therapie entwickelt wurde [34]. Ein wei- früher als üblich vor die schwierige Auf- thelzellen und Basalmembran intakt, teres modernes Therapiekonzept ver- gabe der prothetischen Rehabilitation, jedoch ist die Vernetzung mit der Der- folgt bei nachgewiesener Mosaik-Kon- welche die klinische Symptomatik oft- mis gestört. Dies ist auf eine Destabili- stellation die Verpflanzung autologer mals verschlechtert. So führt die mecha- sierung der sogenannten „Ankerfibril- gesunder Keratinozyten [28], womit sich nische Reizung der Mundschleimhaut len“ zurückzuführen (Abb. 1). Haupt- aktuell noch in der Versuchsphase durch tegumental gelagerte Anteile komponente der Ankerfibrillen der der- befindliche gentherapeutische Ansätze eines Zahnersatzes zu weiterer schmerz- malen-epidermalen Junktion ist das umgehen ließen [13]. hafter intraoraler Blasenbildung. Bild der erosiven erweisen Kollagen Typ VII. Für die dystrophische Kernpunkt der Therapie bleibt somit Für das große onkologische Patienten- Form der EB wurden Mutationen des die symptombezogene Behandlung der gut mit durch Strahlentherapie stark Kollagengens COL7A1 am kurzen Arm auftretenden Blasen im Rahmen einer kompromittierten Schleimhautverhält- des 3. Chromosoms (Region 3p21.1) interdisziplinären Zusammenarbeit von nissen ist eine kaufunktionelle Rehabili- beschrieben. Des Weiteren sind Mosaik- Hausärzten und Dermatologen. Die tation durch enossale Implantate eine Konstellationen beschrieben worden [6, Anbindung an ein spezialisiertes Zen- akzeptierte und durch zahlreiche Studien © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 204 204 A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa Abbildung 2 und 3 EB-assoziierte Läsionen des Unterschenkels und Unterarmes des Patienten. Abbildung 4 Durch eine Prothesendruckselle entstandene erosive und schmerzhafte Läsion am Übergang vom harten zum weichen Gaumen. belegte Therapieoption [10, 14, 15, 21, Zum damaligen Zeitpunkt erfuhr der Verschlechterung des extraoralen Krank- 22, 25]. Es stellt sich folgerichtig die Fra- Patient keine systemische Medikation. heitsbildes an Armen und Beinen einer betroffenen hochdosierten Chemotherapie unterzie- satz eine sinnvolle Therapiealternative Schleimhautareale wurde daher im De- hen (Dexamethason-Cyclophosphamid- bei Patienten mit EB darstellen könnte. zember 2001 eine Implantation mit je- Pulstherapie, insgesamt 16 Zyklen in weils vier Camlog Rootline Implantaten monatlichen Abständen mit je 100 mg (Camlog Vetriebs GmbH, Wimsheim, Dexamethason und 500 mg Cyclophos- Deutschland) in Ober- und Unterkiefer phamid). Diese wurde im August 2006 vorgenommen (Abb. 5). Die Implanta- abgeschlossen. Im Verlauf dieser hoch- Wir berichten über einen 61-jährigen tion erfolgte unter antibiotischer Abschir- dosierten Chemotherapie ergaben sich männlichen Patienten, welcher seit 18 mung und Prophylaxe mit einem oralen für den Patienten subjektiv weder zahn- Jahren an histologisch gesicherter EB Glucocorticoid. Die Implantate heilten bezogene noch implantatbezogene Pro- leidet. Der Patient leidet an multiplen transgingival zeitgerecht und reizlos ein. bleme. Im Rahmen einer Kontrollunter- extraoralen Manifestationen, vor allem Eine Versorgung mit Konuskronen nach suchung im September 2006 wurde im Bereich der Extremitäten. Exponier- sechs Monaten ermöglichte die Einglie- jedoch eine Fraktur des Zahnes 13 fest- te Areale mussten bei Erstvorstellung derung eines vorwiegend implantatgetra- gestellt. Des Weiteren wurden an den des Patienten 2001 regelmäßig mit Ver- genen, herausnehmbaren Zahnersatzes Implantaten im Unterkiefer sowohl bänden geschützt werden (Abb. 2 und mit reduzierter Zahnreihe (Abb. 6). Schon erhöhte 3). Die sichtbaren multiplen erosiven kurze Zeit nach Eingliederung des Zahn- 8 mm), als auch ein leicht erhöhter Pla- Läsionen im Bereich der befestigten ersatzes kam es zu einer objektivierbaren que- und Sulkusblutungsindex festge- Gingiva des Ober- und Unterkiefers Verringerung der oralen Beschwerde- stellt. Die Schleimhaut des Patienten ist machten das Tragen seiner vorwiegend symptomatik mit einer guten und dauer- jedoch auch noch fünf Jahre nach Inser- tegumental gelagerten Prothese un- haften Abheilung der EB-Läsionen. Die tion der Implantate reizlos und ohne möglich. In der Vergangenheit wurden neue kaufunktionelle Rehabilitation wur- Blasenbildung (Abb. 7). wiederholte Exazerbationen der EB- de vom Patienten als deutliche Verbesse- Das im Rahmen dieser Kontrollun- Läsionen durch Prothesendruckstellen rung gegenüber der alten, tegumental tersuchung angefertigte OPTG (Abb. 8) beobachtet (Abb. 4). Die Mundhygiene gelagerten Versorgung empfunden. zeigt die Fraktur des nicht erhaltungs- ge, ob ein implantatgetragener Zahner- 2 Kasuistik ■ Abbildung 5 Röntgenkontrollbild, direkt nach Insertion der Implantate. Zur Entlastung der Taschentiefen (6 mm bis des Patienten war trotz der multiplen Im weiteren Verlauf musste sich der würdigen und bereits extrahierten Zah- intraoralen Läsionen zufriedenstellend. Patient im Dezember 2004 wegen einer nes 13, sowie vertikale Knocheneinbrü- © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 205 A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation Abbildung 6 Gaumenfreier, teleskopierend verankerter Zahnersatz. Abbildung 7 Zustand der intraoralen Schleimhaut, fünf Jahre nach Insertion. che, jeweils mesial und distal der insgesamt 147 Implantate inseriert Implantate in Regio 34, 32, 41 und 44. wurden. Nach fünf und sechs Jahren Die Implantate im Oberkiefer sind nach ergab sich für die Implantate eine Über- wie vor regelrecht osseointegriert. lebensrate von 72 %. Heckmann et al. Eine periimplantäre Kürrettage im [17] plädieren auch bei immunsuppre- Unterkiefer führte zu einer Verbesserung mierten Patienten für die Insertion der Indexwerte; zehn Tage nach dieser dentaler Implantate. Penchora et al. [31] Behandlung zeigten sich insbesondere berichten über die erfolgreiche Inser- reizlose periimplantäre Schleimhautver- tion von 15 dentalen Implantaten bei hältnisse. In Anbetracht der im Rahmen vier zahnlosen Patienten mit EB. Als der Grunderkrankung außerordentlich Zahnersatz wurden in dieser Studie kritischen Schleimhautdisposition stel- jedoch Coverdentures eingegliedert. len sich insgesamt erfreulich stabile Ver- Dies hatte eine weitere Prädisposition hältnisse dar, welche auch mit der für neue Blasen an den Kontaktstellen hohen Zufriedenheit des Patienten mit von Schleimhaut und tegumental gela- der erfolgten implantatgestützten Reha- gerten Arealen der Prothesen zur Folge. Die Indikation für dentale Implantate bilitation einhergehen. bei diesen Patienten ist bezüglich der immunsupressiven Wirkung evtl. ver- 3 Diskussion ordneter Medikamente und die zu erwartende mechanische Belastung der Das Indikationsspektrum der Implanto- Schleimhäute während des operativen logie hat sich in den letzten Jahren Eingriffs mit zu diskutieren. Der operati- immens erweitert [2, 3]. In einer Studie ve Eingriff sollte unter strenger Berück- von Landes et al. [22] wurden 99 % der sichtigung folgender Kautelen vorge- Implantate, die in den bestrahlten nommen werden: Grundsätzlich sollte Unterkiefer von Patienten inseriert maximal atraumatisch vorgegangen wurden, nach regelrechter Einheilung werden, da sich die Irritationen der in Funktion genommen. In einer retro- Schleimhäute während des operativen spektiven Studie von 2002 berichten Eingriffs als problematisch erweisen Grötz et al. [15] von 47 Patienten mit können. So können sich schon bei mini- einem Krebsleiden im Kopf- Halsbe- malen Traumen für den Patienten belas- reich, bei denen nach der Bestrahlung tende Blasen bilden. Eine perioperative © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 202-207.qxd 29.08.2007 12:24 Seite 206 206 A.J. Bähr et al. | Dentale Implantation bei intraoraler Epidermolysis bullosa nach 13 Jahren regelrecht osseointegriert sind. Esposito et al. [11] berichten über zwei Patienten mit oralen Manifestationen von erosivem Lichen planus und erfolgreicher Insertion dentaler Implantate. Patel et al. [29] weisen auf einen deutAbbildung 8 Röntgenkontrollbild nach aggressiver Chemotherapie, fünf Jahre nach Insertion der Implantate. lich verbesserten Sitz implantatverankerter Prothesen bei Patienten mit Sklerodermie gegenüber einer konventionellen, rein tegumental-dental getragenen Versorgung hin. Diese Ergebnisse werden durch Raviv et al. [32] bestätigt. Lippenpflege (Vaseline) reduziert die einheilung und Schleimhautheilung Wahrscheinlichkeit der Blasenbildung führen. 4 Schlussfolgerung an den Lippen [41, 42]. Soweit möglich Wie auch im beschriebenen Kasus sollten oralchirurgische Eingriffe bei die- dargestellt, erscheint die Einbeziehung Obwohl sen Patienten in Lokalanästhesie vorge- von dentalen Implantaten im Rahmen Schleimhautläsionen als relative Kontra- nommen werden, da Intubationsnarko- der prothetischen Rehabilitation bei indikation für die dentale Implantation sen das Risiko der pharyngealen, laryn- Patienten mit EB insgesamt vorteilhaf- angesehen werden könnten, demon- gealen und bronchialen Ulkusbildungen ter rein striert dieser Fall, dass eine implantatge- erhöhen [27, 36]. Leitungsanästhesien schleimhautgetragene Prothetik, da tragene, die Schleimhaut entlastende, sollten favorisiert werden, da so übermä- betroffene Areale gezielt entlastet wer- prothetische Versorgung die klinische ßiges Dehnen der Schleimhäute durch den können [37]. So kann die Implan- Beschwerdesymptomatik deutlich redu- Setzen eines submukösen Depots ver- tation dentaler Implantate zur langfris- zieren kann. Das Risiko der Insertion mieden wird. Intraoperativ besteht die tigen Symptomlinderung beitragen, enossaler Implantate unter immunsup- Gefahr der traumatisch bedingten Bla- wodurch die Lebensqualität der Patien- presiver Therapie sollte gegenüber der senbildung durch mechanische Irritatio- ten deutlich verbessert werden kann. Verbesserung der Lebensqualität abge- als eine konventionelle epidermolysis-assoziierte nen bei der Weichgewebsinzision, einer In der Fachliteratur sind Kasuistiken wogen werden. Von zentraler Bedeutung unzureichenden Entlastung des Muko- über Implantationen bei Patienten mit werden intraoperative Maßnahmen zur periostlappens sowie durch das Kühlen autoimmun bedingten, nicht blasenbil- Reduktion des mechanischen Traumas mit Kochsalzlösung (!) im Zuge der Auf- denden Schleimhautaffektionen aufge- bewertet. Unter Vorbehalt der spär- bereitung des Implantatlagers. Die appli- führt. Oczakir et al. [26] berichten über lichen Datenlage erscheint die Langzei- zierte Kochsalzlösung sollte daher zügig dentale Implantationen bei Patienten mit terfolgsrate und Implantatprognose, abgesaugt werden, um einen zu langen Sjögren-Syndrom, Lichen planus und analog anderen autoimmun bedingten Kontakt der Lösung mit Schleimhautare- Sklerodermie. Bei diesen Patienten trug enoralen Affektionen, eher günstig. alen zu vermeiden [31, 40]. Eine antibio- die Insertion von dentalen Implantaten tische Abschirmung (z. B.: Amoxicillin, zur Verbesserung der Lebensqualität bei. 500 mg alle acht Stunden für fünf Tage) Payne et al. und Binon [5, 30] berichten erscheint sinnvoll [31], da lokale infekti- ebenfalls über positive Erfahrungen bei öse Komplikationen zu einer Exazerba- Implantatinsertionen bei Patienten mit tion des enoralen Krankheitsbildes Sjögren-Syndrom. Letzterer berichtet in sowie zu einer prolongierten Implantat- seiner Studie über Implante, welche noch Korrespondenzadresse: PD Dr. Dr. B. Al-Nawas J. Gutenberg Universität Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Augustusplatz 2, 55131 Mainz E-Mail: al-nawas@mkg.klinik.uni-mainz.de Literatur 1. Abecassis S, Joly P, Genereau T, Courville P, Andre C, Moussalli J, et al.: Superpotent topical steroid therapy for epidermolysis bullosa acquisita. Dermatology 2004;209:164-166 2. Abu Hantash RO, Al-Omiri MK, AlWahadni AM: Psychological impact on implant patients’ oral health-related quality of life. Clin Oral Implants Res 2006;17:116-123 3. Att W, Stappert C: Implant therapy to improve quality of life. Quintessence Int 2003;34:573-581 4. Bagán JV, Catalá M, Gil G: Epidermolisis ampollar distrófica recesiva. Estudio de las manifestaciones orales a propósito de 3 casos. Revista Europea de Odonto-Estomatología 1991;5:337-342 ■ 5. 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Hermann2 Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation von Hart- und Weichgewebe – Eine Falldarstellung Summary Pre implant orthodontic measures for augmentation of hard and soft tissue – treatment rationale and case report Periodontal hard and soft tissues were augmented by magnetic forced eruption on a 65 year-old female patient who was ineligible for established augmentation/ridge preservation methods due to compromised general health (obstructive vascular disease) and chronic warfarin medication. Periodontally severely destroyed teeth (12 mm of maximum residual pocket probing depth and loss of clinical attachment in combination with a one-wall intrabony defect) were resected down to the gingival margin after root canal fillings. The rationale was to gradually supererupt the remaining roots and to augment both hard and soft tissue in a coronal direction at the same time. This was facilitated by placing magnets into the coronal aspect of the resected teeth. Corresponding magnets were polymerised into the base of a partial denture at a distance of 2 mm. It is crucial, that the removable partial denture is well retained on the dentition of adjacent teeth during magnetic force application, allowing for a constant and gradually increasing magnetic force application. Under such circumstances, a complete approximation of both magnets occurs within a few days. However, the stimulated augmentation of hard and soft tissues takes several weeks. An appropriate remodeling as well as maturation of such tissues (quantity and quality) needs an increased amount of retention time. In this case, reactivations of magnetic eruption were initiated after eight weeks at a time, by placing new magnets into the erupted and newly resected roots as well as the long term-provisional. After five approaches of forced magnetic eruption (ten months total), substantial amounts of newly formed and functionally oriented regenerated alveolar bone resulted, combined with a coronal migration of soft tissue according to the principle of the Biologic Width [4]. The remaining root residuals were then extracted and after eight weeks dental implants were inserted. The method described here needs a slightly longer amount of time in comparison to conventional augmentation procedures prior to inserting dental implants. An advantage of the forced eruption is a gingival esthetic mainly free of scars and little stress for patients by minor invasive surgical procedures. Especially for patients with compromised general health and anticoagulative medication, forced eruption for augmentation of bone and soft tissue prior to the placement of dental implants could be an alternative to the established augmentation procedures. Befund: Bei einer 65-jährigen, unter Antikoagulantientherapie stehenden Patientin, zeigten sich oberer linker Eckzahn und erster Prämolar (23, 24) aufgrund parodontalem Attachmentverlust als nicht erhaltungswürdig (12 mm maximale Resttaschen Sondierungstiefe und parodontaler Attachmentverlust in Verbindung mit einem einwandigen Knochendefekt). Der angrenzende Zahn 22 wies einen erhöhten Lockerungsgrad auf (II). Das Röntgenbild (Abb. 1) zeigt das Resultat einer zuvor therapierten aggressiven Parodontitis mit einem fast vollständigen Attachmentverlust an Zahn 23 und 24. Der Wunsch nach einer festsitzenden Implantatversorgung oben links wurde von Seiten der Patientin klar artikuliert, entsprechend zu einer schon zuvor kontralateral im Oberkiefer implantologisch versorgten Freiendsituation. Bei der Sondierung des Zahnes 23 imponierte dann auch ein von bukkal nach palatinal durchgehender ossärer Defekt. Eine sofortige Extraktion der nichterhaltungswürdigen Zähne mit späterer chirurgischer Augmentation von Knochen zur Vorbereitung eines zukünftigen Implantatlagers schien in diesem Fall zu invasiv, nicht nur aufgrund der gerinnungshemmenden Dauermedikation, sondern auch wegen der nicht vorhandenen Bereitschaft der Patientin zu mehrstufigen chirurgischen Interventionen. 1 2 ■ Kurbrunnenstr. 9, 67089 Bad Dürkheim University of Texas Health Science Center at San Antonio, Dental School – Department of Periodontics, 7703 Floyd Curl Drive, San Antonio, TX 78284-7894, USA © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 208-214.qxd 29.08.2007 12:26 Seite 209 209 A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation Abbildung 1 Orthopantomogramm mit Ausgangsbefund. Figure 1 Orthopantomograph with initial findings. (Fotos: A. König) Abbildung 2 Kontrolle nach Kürzung der Zähne 23 und 24 bis auf Gingivaniveau, Wurzelfüllungen und Einarbeiten der Magnete in die Zahnstümpfe. Figure 2 Control after resecting the teeth 23 and 24 down to the gingival margin, root canal fillings and insertion of magnets into the remaining roots. Abbildung 3 Extrusionsmagnete in situ. Abbildung 4 Klinische Ansicht nach zehnmonatiger forcierter Extrusion mit Interimsersatz. Figure 3 Extrusion magnets inserted. Figure 4 Clinical aspects after ten months of forced extrusion with removable provisional. Forcierte Extrusion und Extraktion: sorium/Interimsersatz die antagonisti- auf zu achten, dass das Provisorium so schen Magnete mit einem Abstand von abgestützt ist, dass es sich nicht einla- 2 mm zu den wurzelseitigen Extru- gert, um eine ungewollte Verringerung Deshalb haben wir uns entschieden, sionsmagneten eingefügt. Hierfür ist es des Abstandes der Magneten zu ver- die Zähne bis auf Gingivaniveau zu kür- hilfreich, einen Magneten als Platzhal- meiden. zen, mit Wurzelfüllungen zu versehen ter zwischen Zahn und Provisorium zu Alternativ zu der Platzierung der und in die verbliebenen Wurzelreste verwenden, der anschließend – nach Extrusionsmagnete in ein herausnehm- Magnete mit dem Ziel einzuarbeiten, Einpolymerisieren des Magneten im bares Provisorium ist selbstverständlich durch eine allmähliche Extrusion einen Provisorium – wieder entfernt wird. Der auch ein mit temporärem Zement an vertikalen Gewinn an Knochen und Spalt zwischen Zahn und Provisorium den Nachbarzähnen befestigtes Brü- Weichgewebe zu erhalten. Abbildung 2 ist auf diese Weise genau definiert und ckenprovisorium denkbar. Hier werden zeigt den Kontroll-Zahnfilm nach Kür- es kann zu keiner Verwechslung der in den basalen Kunststoffanteil des Brü- zung der Zähne 23 und 24, Wurzelfül- Polungen kommen. ckenprovisoriums die Extrusionsmag- lung und Einarbeiten der Extrusions- Die nun einwirkende Kraft bewirkt nete in gleicher Weise eingearbeitet. eine forcierte Extrusion der Zähne bis Diese Variante bietet den Patienten Wie in Abbildung 3 zu erkennen ist, zu einer Berührung der Magneten sicherlich einen höheren Tragekomfort. wurden in ein herausnehmbares Provi- bereits nach wenigen Tagen. Es ist dar- Bei fehlender Indikation für eine Über- magnete in die Zahnstümpfe. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 208-214.qxd 29.08.2007 12:26 Seite 210 210 A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation Abbildung 5 Ansicht nach zehnmonatiger forcierter Extrusion unmittelbar vor Extraktion der verbliebenen Wurzelreste. Abbildung 6 Zahnfilm der Wurzelreste 23 und 24 nach zehnmonatiger forcierter Extrusion. Figure 5 View of the remaining root residuals after ten months of forced extrusion immediately before extraction. Figure 6 Radiograph of the root residuals of teeth 23 und 24 after ten months of forced extrusion. Abbildung 7 Situation nach Extraktion der Wurzelreste und Einlage von Tabotamp in die Zahnfächer. Abbildung 8 Aufsicht auf den Kieferkamm acht Wochen nach Extraktion. Figure 7 Situation after extraction of the root residuals and insertion of Tabotamp into the remaining sockets. Figure 8 View of the alveolar ridge eight weeks after extraction. Abbildung 9 Aufsicht auf den Kieferkamm nach Aufklappung und Anlegen der Implantatstollen. Abbildung 10 Situation nach Einbringen der Implantate. Figure 10 Situation after placing the implants. Figure 9 View on the alveolar ridge after opening and establishing the implant sites. ■ kronung der benachbarten natürlichen derart parodontal geschädigten Zähnen Apposition reagieren zu können: Nach Zähne ginge dieser Komfort jedoch zu nicht schnell erfolgen. Der alveoläre jeweils acht Wochen Ruhezeit erfolgte Lasten der Zahnhartsubstanz. Eine Knochen, der nur noch von den weni- erst eine Reaktivierung durch Kürzen Adhäsivbrücke kann dann in Betracht gen Sharpeyschen Fasern eines mini- der Wurzelreste und basale Reduktion gezogen werden. mal vorhandenen Restparodonts inse- des Interimsersatzes/ oder Einarbeiten Die beabsichtigte Augmentation von riert wird, braucht viel Zeit, um auf den neuer Magnete in die Wurzelreste und Knochen und Weichgewebe kann bei Reiz der forcierten Extrusion durch die Basis des Interimsersatzes. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 208-214.qxd 29.08.2007 12:27 Seite 212 212 A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation Abbildung 11 Sofortbelastung mit Langzeitprovisorium. Abbildung 12 Zahnfilm zur Kontrolle der definitiven Abutments. Figure 11 Immediate loading with long term provisional. Figure 12 Control radiograph of the definite abutments. Abbildung 13 Palatinalansicht der definitiven Restauration (Zahntechnik: Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.). Abbildung 14 Bukkalansicht der endgültigen Restauration. (Zahntechnik: Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.) Figure 13 Oral view of the definitive restoration (Dental technique: Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.). Figure 14 Facial view of the definitive restoration. (Dental technique: Wehner Dental-Labor, Ludwigshafen a. Rh.). Abbildungen 4 und 5 zeigen das kli- Acht Wochen nach Extraktion zeigt Die Implantate zeigten sich primär nische Resultat nach zehnmonatiger sich vor der Implantation ein regulärer stabil und konnten offen einheilen mit forcierter Extrusion. Die peridentalen Wundverschluss mit einem in orovesti- einer provisorischen Langzeitversorgung. Weichgewebe deuten die Autoren als bulärer Richtung intaktem Kieferkamm Freilich befand sich das Provisorium ein Ausstülpen des reichlich vorhande- (Abb. 8). außerhalb der Okklusion/Artikulation. Das peridentale Weichgewebe hat Vier Monate nach Implantation Der korrespondierende Zahnfilm sich in den acht Wochen nach Extrak- erfolgte die definitive prothetische Ver- (Abb. 6) imponiert mit einem im Ver- tion in befestigte Gingiva umgewan- sorgung (Abb. 12 bis Abb. 15). gleich zum Ausgangsröntgenbild deut- delt. nen inneren Saumepithels. lichen Gewinn an vertikalem Knochen- Nach der Aufklappung zeigt sich angebot, entsprechend zu den Prinzi- (Abb. 9) ein – gemessen an dem Aus- pien der Biologischen Breite [4]. gangsbefund vor Beginn der Extrusion – erstaunlich gut ausgebildeter Kiefer- Gemessen an dem Ausgangsbefund kamm mit auch in oro-vestibulärer wurde durch Wiederherstellung der Richtung gutem Knochenangebot, das Kaufunktion im Kauzentrum links mit durch vorsichtige Kondensation mit einer festsitzenden, rein implantatgetra- Die Wurzelreste konnten ohne Abset- Bone Spreadern zusätzlich geschont genen Brücke ein funktionell und ästhe- zen der gerinnungshemmenden Medi- werden konnte. tisch gutes Ergebnis erreicht. Zudem Extraktion und Implantation: kation entfernt werden. Die Restalveo- Es konnten zwei Implantate mit profitierte der bei Behandlungsbeginn einer jeweils 13 mm Länge und 4,3 mm stark gelockerte (Grad II) Zahn 22 distal gerinnungsfördernden Einlage (Tabo- Durchmesser (Camlog Screwline) inse- derart von dem Knochengewinn, dass tamp) versorgt (Abb. 7). riert werden (Abb. 10 und Abb. 11). keine Lockerung mehr festzustellen war. len ■ Ergebnis: wurden lediglich mit © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 208-214.qxd 29.08.2007 12:27 Seite 214 214 A. König, J.S. Hermann | Orthodontische Maßnahmen zur präimplantologischen Augmentation Im Vergleich zu chirurgischen augmentativen Verfahren hat die hier dargestellte Vorgehensweise den Nachteil eines insgesamt etwas höhereren ZeitAbbildung 15 Röntgenkontrolle sechs Monate nach dem definitiven Zementieren der Restauration. Figure 15 Control Radiograph six months after the definitive cementation of the restoration. aufwandes für die Gesamtbehandlung. Der Vorteil könnte in einer von Narben weitestgehend freien gingivalen Ästhetik und einer geringeren Belastung der Patienten durch wenig invasive chirurgische Maßnahmen gesehen werden. Gerade für Patienten, bei denen invasive Verfahren zur Augmentation von Knochen und Weichgewebe nicht in Frage kommen, könnte das hier Diskussion: Verfahren zur orthodontischen Distrak- effiziente Übertragung von Extrusions- gezeigte Vorgehen eine Alternative dar- kräften über das Restparodontium auf stellen. den Knochen zu gewährleisten. tion/forcierten Extrusion und anschlie- Hingegen scheint es möglich, auch ßender Extraktion parodontal geschä- bei deutlich ausgeprägterem Attach- digter Zähne mit dem Ziel einer präim- mentverlust mit Abbau von 90 % und plantologischen Verbesserung der Hart- mehr, durch behutsame Extrusion und Weichgewebssituation, wurden nichterhaltungswürdiger Zähne bei bereits in der Literatur beschrieben Einhaltung längerer Ruhephasen, den [1-3, 5]. Hier werden als eine Mindest- zur Rückgewinnung verlorengegange- voraussetzung eine zirkumscripte Rest- nen Alveolarknochens erforderlichen alveole von 50 % angegeben, um eine Reiz auszuüben. Literatur 1. 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Achim König -ZahnarztTätigkeitsschwerpunkt Implantologie Kurbrunnenstraße 9 D-67098 Bad Dürkheim Tel.: 0 63 22 / 981-177 E-Mail: dres_koenig@yahoo.de PD Dr. med. dent. Joachim S. Hermann, FICOI, FITI, FPFA SSO/SSP Periodontology Board Certified Associate Professor and Head Division of Periodontics and Implant Dentistry Stuttgart Continuing Education Center German Dental Association Herdweg 50 D-70174 Stuttgart, Germany Tel.: 07 11 / 227-16 32 E-Mail: joe.hermann@zfz-stuttgart.de and Clinical Assistant Professor University of Texas Health Science Center at San Antonio Dental School – Department of Periodontics 7703 Floyd Curl Drive San Antonio, TX 78284-7894, USA 216-227.qxd 29.08.2007 13:06 Seite 216 216 PRAXIS S. Schmidinger1, T. Schneider1 Fünf Jahre und ein bisschen weiser? Ein Studienvergleich 2002/2007 Vor fünf Jahren waren in dieser Zeitschrift die Ergebnisse einer Umfrage bei „Vielimplantierern“ veröffentlicht worden, die einige der damals offenen Fragen zum Inhalt hatten [1]. Titel der Umfrage hieß: Was meinen wir, was wissen wir? Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, ob es zu den einzelnen „weichen“ Themenbereichen, z. B. Verblockung, Okklusion etc. einen Konsens gibt oder einen deutlichen Trend, und in wie weit sich Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Arbeiten in der Praxis niedergeschlagen hatten. Nun sind fünf Jahre vergangen, eine Menge Kongresse, wissenschaftlicher Arbeiten und Diskussionen zu eben den anstehenden Fragen sind abgehalten und veröffentlicht wor- Dr. Jörg Neugebauer, Prof. Dr. Dr. Friedrich Neukam, Prof. Dr. Dipl. -Ing. Ernst-Jürgen Richter, Dr. Stefan Rieß, Dr. Markus Schlee, Dr. Sebastian Schmidinger, Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Prof Dr. mult. Hubertus Spiekermann, Dr. Michael Stimmelmayer, Dr. Dr. Roland Streckbein, Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden, Prof. Dr. Peter Tetsch, Dr. Jan Tetsch, Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner, Univ. -Prof. Dr. Dr. Joachim E. Zöller). Die 26 Teilnehmer setzen pro Jahr mehr als 15.000 Implantate ein und versorgen sie größtenteils auch selber. Nach Angaben der Industrie wurden im Jahre 2006 ca. 600.000 Implantate eingesetzt, das bedeutet, dass von den 26 Kollegen ca. 2,5 % aller Implantate eingesetzt wurden. den, da kommt die Frage auf, ob sich im Verhalten der einzelnen Implanteure in der Praxis etwas geändert hat und wenn ja, was macht „man“ heute anders als vor fünf Jahren? Der Teilnehmerkreis der Umfrage [2] ist um drei Kollegen erweitert worden. An der Stelle des verstorbenen Kollegen Haessler hat sein Nachfolger Prof. Prof. Dr. Gérman GómezRomán mitgewirkt, ansonsten ist der Kreis nahezu identisch mit dem von 2002 geblieben (Dr. Karl-Ludwig Ackermann, Dr. Thomas Barth, Dr. Claudio Cacaci, Prof. Dr. Günter Dhom, Dr. Martin Eggert, Prof. Dr. Dr. Christian Foitzik, Dr. Hans-Jürgen Hartmann, Dr. Gerhard Iglhaut, Prof. Dr. George Khoury, Dr. Ralf Masur, 1 ■ Hauptstr. 26, 82229 Seefeld © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) Summary Two identic studies about so called “soft datas” at the field of implantology were done in 2002 and 2007. 26 members of DGI with a long experience and 200 till 1000 implants (together 15.000) a year were answering the questionnaire. Some trends are clear (connected crowns less, single tooth more), some results are 100 % (bruxism is no contraindication) and some themes are discussed as before very controverse (occlusion). The results of this study may help practicioners to make the “right” decision at patient’s treatment. 216-227.qxd 29.08.2007 13:06 Seite 217 217 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 Hier nun die Ergebnisse der Umfrage zu den einzelnen Fragen: 1) Anzahl der gesetzten Implantate der Teilnehmer pro Jahr: Implantate/ Jahr >200 10 >500 7 >700 3 >1000 6 2.) Anzahl der verwendeten Systeme: 2a) Die Vielzahl der auf dem Markt befindlichen Implantatsysteme spiegelt sich in auch hier wieder. Die Anwenderpalette hat sich erheblich verändert. Mehrfachnennungen waren möglich: 2002 Ankylos 2 Astra 2b) Gut die Hälfte der Kollegen setzen mehr als ein Implantatsystem ein: Anzahl der verwendeten Systeme 2007 1 6 2 2 10 8 3 1 4 4 mehr als 5 2 Camlog 5 11 Xive 2 6 Nobel - Biocare 3 4 Frialit 2 3 5 Straumann/ ITI 4 10 Bego Semandos 1 5 Zylinder 6 3i 2 2 Zylindrische Schraube 18 Whitesky 1 Konische Schraube 8 Zimmer 1 Wurzelförmige Schraube 14 SPI 1 Medical 1 Templant 2 2c) Welche Formen werden eingesetzt? © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 216-227.qxd 29.08.2007 13:06 Seite 218 218 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 2d) Welche Form wird für welche Indikation benutzt? Standardindikation OKFront UKFront Zylinder 3 1 Zylindrische Schraube 14 1 Konische Schraube 7 Wurzelförmige Schraube 6 Prämolaren Molaren Sofortimplantation Sinus 2 1 3 1 6 1 2 1 4 3b) Welche Oberfläche bevorzugen Sie? 3.) Die Oberfläche der Implantate: Maschiniert Sandgestrahltgeätzte Implantatoberfläche. Hier dominiert eindeutig die 1 SLA Oberfläche; die maschi- Ti-Plasma 5 SLA 18 Hydroxilapatit 1 SLA-Nanostruktur 8 SLA-flourdotiert 3 noch keinen Anwender ge- Zirkoniumoxid 0 funden. nierte Oberfläche hat dagegen kaum mehr eine Bedeutung. Zirkoniumoxid hat unter den Vielimplantierern 3c) Die Meinung über die Wichtigkeit der Oberfläche für den „Erhalt“ der Osseointegration hat sich deutlich geändert: 2002 TPS-Implantatoberberfläche. 2007 Ja 80% 46% Nein 20% 54% Sie liegt jetzt nahezu 50 zu 50. Hier spielen sicher die Erfahrungen eine große Rolle, die bei der Verwendung mehrerer Im- Quelle: Camlog plantatsysteme gewonnen werden können, aber auch die Diese Frage betrifft die Oberfläche der Implantate bei der Unsicherheit darüber, dass die Oberfläche eben nur einen Teil Osseointegration. In den letzten fünf Jahren sind einige für den komplexen Hintergrund eines möglichen Implantat- Modifikationen zur sandgestrahlten und geätzten Oberfläche misserfolges darstellt. dazugekommen. Dennoch hat die Meinung darüber, ob das wichtig ist, etwas abgenommen. 3a) Spielt die Oberfläche „initial“ eine Rolle? 2002 2007 Ja 90% 83% Nein 10% 17% 4.) Hat ein Implantat mit Durchmesserreduziertem Aufbauteil (platform – switching) Vorteile? Ja 85% Nein 15% Bei dieser Frage, die neu in den Fragenkatalog aufgenommen wurde, ist eine erstaunliche Antwort gegeben worden. Erstaunlich deshalb, weil nur acht der 27 Teilnehmer Implantatsysteme benutzen, die durchmesserreduzierte Aufbauteile systemimmanent vorsehen. Das bedarf der Interpretation: Entweder ist es Mode im Moment, so wie vor fünf Jahren das „progressive Loading“ in aller Munde aber nicht in der Praxis war – heute ist es längst in Vergessenheit geraten – oder es gibt ernste Hinweise, die Vorteile für diese Form der Übergangszone erkennen lassen und damit den nebulösen Begriff der „biologischen Breite“ in Frage stellen. ■ © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 219 219 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 5.) Der „Spalt“ zwischen Implantat und Aufbau: 5c) Zur Anwendung kamen: 5a) Spielt der Mikrospalt zwischen Implantat und Aufbau eine Rolle? 2002 2007 Ja 80% 80% Nein 20% 20% Nach wie vor ist die Mehrzahl der Behandler der Meinung, dass der Mikrospalt eine Rolle spielt. Diese Meinung beruht sicher- lich auf dem Wissen um eine starke bakterielle Besiedelung um den Mikrospalt [3]. Eine Untersuchung am Tierversuch stellt hingegen schon 2001 eher die Bewegung zwischen Implantat und Aufbau in den Vordergrund. Die Größe des Spaltes spielt hierbei keine Rolle für den Knochneabbau [7]. 6.) Halsbereich und Einbringtiefe: Diese Frage befasst sich mit dem Halsbereich der Implantate 5b) Für den Versuch der Abdichtung und Keimfreiheit der Aufbauteile im Implantat wird wie vor fünf Jahren von ca. der Hälfte der Teilnehmer eine Paste benutzt. und der Einbringtiefe der Implantate beim Setzen. Als Referenzimplantat wird ein Standardimplantat mit einem glatten Rand von 1,5 mm vorausgesetzt. Die Frage ist darauf ausgerichtet, ob ein Bearbeiten der Knochenoberfläche eine Rolle bei der Einbringtiefe hat. Die Antwortmöglichkeit: „minimal 2002 2007 Ja 50% 46% Nein 50% 54% unter der Knochenkante“ wurde neu hinzugenommen. 6a) Zahnloser Unterkiefer, unversehrte Kompakta: 2002 2007 Glatte Rand schaut ganz heraus 30% 34% Glatte Rand schaut halb heraus 60% 45% Bündig mit der Knochenoberkante 10% 17% Minimal unter die Knochenkante 4% © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 220 220 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 6b) Zahnloser Oberkiefer, unversehrte lamina dura: 2002 2007 Glatte Rand schaut ganz heraus 0% 25% Glatte Rand schaut halb heraus 90% 54% Bündig mit der Knochenoberkante 10% 21% Minimal unter die Knochenkante 0% 0% 7c) Bei verblockten Kronenversorgung von drei bis vier Implantaten im Oberkiefer-Seitenzahnbereich? 2002 2007 Ja, große Rolle 45% 8% Kleine Rolle 45% 61% Keine Rolle 10% 23% Abhängig von der Anzahl 8% 6c) Unterkiefer, bearbeitete Kompakta: Offensichtlich wird dem Implantatdurchmesser weniger 2002 2007 Bedeutung als vor fünf Jahren zuerkannt. Es mag dabei die Glatte Rand schaut ganz heraus 0% 21% Erfahrung mitspielen, dass auch durchmesserreduzierte Glatte Rand schaut halb heraus 60% 54% Implantate erstaunliche Langzeiterfolge aufweisen. Aber Bündig mit der Knochenoberkante 40% 21% Minimal unter die Knochenkante 4% mehr als die Hälfte der Kollegen bevorzugt beim Einzelzahn einen großen Implantatdurchmesser. 8. Verblockung oder Einzelzahn? 6d) Oberkiefer, bearbeitete Lamina dura: 2002 2007 Glatte Rand schaut ganz heraus 10% 17% Glatte Rand schaut halb heraus 30% 41% Bündig mit der Knochenoberkante 60% 29% Minimal unter die Knochenkante 13% Hier hat sich eindeutig was getan, aber eben nicht nur in eine Richtung. Ursache kann die Erfahrung mit den verschiedenen 8a) Unterkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 3,3 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung: 2002 2007 Implantatkronen verblocken 80% 59% Einzelne Implantatkronen 10% 19% Je 2 verblocken 10% 22% Implantatsystemen sein. Eindeutig ist sowohl 2002 als auch 2007 die Tendenz, bei bearbeiteten Knochenoberflächen dem möglichen vertikalen Abbau in der Einheilungsphase durch tieferes Einsetzen zuvorzukommen. 7.) Spielt der Implantatdurchmesser für die Langzeitprognose der Versorgung eine Rolle? 7a) Bei herausnehmbarem Zahnersatz? 2002 2007 Ja, große Rolle 20% 8% Kleine Rolle 50% 23% Keine Rolle 20% 31% Abhängig von der Anzahl 10% 38% 7b) Bei zementierten Einzelkronen? ■ 2002 2007 Ja, große Rolle 60% 58% Kleine Rolle 40% 38% Keine Rolle 0% 4% © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 8b) Unterkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 5 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung: 2002 2007 Implantatkronen verblocken 20% 22% Einzelne Implantatkronen 60% 71% Je 2 verblocken 20% 7% 8c) Oberkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 3,3 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung: 2002 2007 Implantatkronen verblocken 90% 65% Einzelne Implantatkronen 10% 21% Je 2 verblocken 0% 14% 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 221 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 8d) Oberkiefer Freiende: vier Implantate, Durchmesser: 5 mm, Länge: 13 mm, natürliche Gegenbezahnung: 2002 2007 Implantatkronen verblocken 30% 33% Einzelne Implantatkronen 60% 60% Je 2 verblocken 10% 7% Hier geht die Tendenz eindeutig hin zur Einzelzahnversorgung, selbst auf durchmesserreduzierten Implantaten. Nach wie vor werden Implantate mit geringem Durchmesser gerne verblockt, wobei sich, verglichen mit 2002, mehr Behandler auch eine Einzelzahnversorgung vorstellen können. Bei großen Implantatdurchmessern wird nach wie vor die Einzelzahnversorgung bevorzugt. Eine Differenzierung nach Oberund Unterkiefer fand nicht statt. 9.) Thema Okklusion: Bei diesem Thema war 2002 ein vollkommen kontroverses Ergebnis herausgekommen, das man dahingehend interpretieren konnte, dass es offensichtlich egal ist, welche Art der Okklusion gewählt wird. Hintergrund dafür ist wohl, dass in Deutschland an den Universitäten noch sehr traditionell gearbeitet wird und der Tatsache, dass ein osseointegriertes Implantat kaum durch Scher- und Drehkäfte verloren geht, nicht Rechnung getragen wird. 9a) Unterkiefer: Prothese auf zwei Implantaten, Oberkiefer: totale Prothese: 2002 2007 35% 35% Arbeitsseitige Führung 0% 23% Bilateral balancierte Okklusion 65% 42% Front-Eckzahn-Führung 9b) Unterkiefer: Prothese auf vier Implantaten, Oberkiefer: totale Prothese: 2002 2007 Front-Eckzahn-Führung 35% 44% Arbeitsseitige Führung 0% 19% Bilateral balancierte Okklusion 65% 37% © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 222 222 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 9c) Oberkiefer: Abnehmbarer Zahnkranz auf vier bis sechs Implantaten; Unterkiefer: vollbezahnt: 2002 2007 Front-Eckzahn-Führung 70% 75% Arbeitsseitige Führung 20% 17% Bilateral balancierte Okklusion 10% 8% Plaque auf rauer Implantatoberfläche. (Fotos: S. Schmidinger, T. Schneider) 9d) Einzelzahnersatz Oberkiefer-Front: Plaque scheint nach wie vor keine Kontraindikation darzustellen laut einer Untersuchung der Grazer Uni 1996 (Weg- 2002 2007 scheider et al.?????), die zeigt, dass Plaque und Implantatver- Front-Eckzahn-Führung 50% 88% lust keine Korrelation aufweisen. Arbeitsseitige Führung 20% 8% Bilateral balancierte Okklusion 10% 4% Hypookklusion 20% 0% 10b) Bruxismus bei festsitzendem Einzelzahnersatz: Obwohl die Literatur noch keinen Zusammenhang zwischen Bruxismus und Implantverlust liefert [8], legen sich die 9e) Einzelzahnersatz bei Freiende oder Schaltlücke im Seitenzahnbereich mit drei bis vier verblockten Implantaten, natürliche Gegenbezahnung: befragten Kollegen sehr eindeutig fest. Wie vor fünf Jahren scheint Bruxismus kaum eine Kontraindikation darzustellen. Allerdings benutzt inzwischen die Hälfte der Kollegen die beim Bruxismus ohnehin sinnvolle Aufbissschiene. 2002 2007 Front-Eckzahn-Führung 50% 92% Arbeitsseitige Führung 20% 4% Ja, Kontraindikation 10% 7% 90% 52% 20% 41% 2002 Bilateral balancierte Okklusion 20% 4% Nein, kein Problem Hypookklusion 10% 0% Nein, aber Aufbissschiene 2007 Offensichtlich traut man fünf Jahre später und an „Okklusionserfahrung“ reicher den Implantaten mehr zu und belastet sie eher wie im natürlichen Gebiss, also weg von der akademischen beidseitig balanzierten Okklusion hin zur FrontEckzahnführung und Gruppenführung. Bruxismus bei einem AlzheimerPatienten. 10.) Kontraindikationen: 10a) Plaque 10c) Bruxismus bei herausnehmbarem Zahnersatz: Ein Patient mittleren Alters, weist immer wieder etwas Plaque 2002 2007 Ja, Kontraindikation 0% 4% Nein, kein Problem 100% 96% auf, raucht fünf bis acht Zigaretten am Tag und hat keine oder geringe Lockerung der Restzähne. Einzelne Lücken sollen mit festsitzendem Zahnersatz versorgt werden. Liegt hier eine Kontraindikation vor? ■ 2002 2007 Ja 0% 4% Nein 90% 85% Enger Recall 10% 11% © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) Auch bei herausnehmbarer Prothetik wird Bruxismus nicht als Kontraindikation angesehen. 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 223 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 10d) Parodontpathien: Ist eine vorausgegangene aggressive, noch nicht zu Ende behandelte PA-Erkrankung eine Kontraindikation? Fortgeschrittene Parodontitis bei einer 39-Jährigen Patientin. 2007 Ja, nicht implantieren 86% Nein, würde ich implantieren 14% Hängt ab von Hier wurde die Abhängigkeit vom Zeitplan angegeben: Gedeckt implantieren ja, versorgen nein. Auch die Qualität der Keimflora wurde als Entscheidungskriterium für eine Implantation in der PA-Behandlungsphase genannt. Die große Mehrheit der Befragten würde bei einer akuten PA-Problematik nicht implantieren. Ein gutes PA-Konzept wird hier von vielen Experten als unerlässliche Behandlung vor der Implantation erachtet. In diesem Zusammenhang wurde besonders die „Full-Mouth-Desinfektion“ mit mikrobiologischer Keimbestimmung und evtl. lokaler oder systemischer Antibiose genannt. Ein engmaschiger Recall soll den Langzeiterfolg sichern. Dies scheint insbesondere vor dem Hintergrund wichtig, dass parodontopathogene Keime auf Implantate übergreifen können [10]. 10e) Würden Sie bei einem starken Raucher implantieren? (stark bedeutet eine Packung am Tag oder mehr) 2007 Nein 13% Ja 87% 10f) würden Sie bei einer starken Raucherin implantieren? 2007 Die wenigsten Behandler würden bei einem starken Raucher, einer starken Nein 19% Raucherin nicht implantieren. Aller- Ja 81% dings verweist die Mehrheit der Befragten auf ein größeres Verlustrisi- ko, über welches der Patient aufgeklärt werden sollte. Bedenkt man, dass bei starken Rauchern die Misserfolgsrate von Implantaten auf über 30 % steigt, ist diese Vorsicht durchaus begründet [11]. Nur zwei Befragte unterschieden zwischen Mann und Frau. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 224 224 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 11.) Schnittführung: 12.) Thema Sofortimplantation: Diese Frage zielt auf das Verhalten bei unterschiedlichen Situ- 12a) Wie wichtig ist die Sofortimplantation in Ihrer Praxis? ationen bezüglich der keratinisierten Schleimhaut. Wird nicht differenziert oder gibt es für die verschiedenen Situatio- 2002 2007 Wichtige Rolle 30% 46% Selten angewandt 20% 54% Vermeide ich 50% 0% nen ein abgestimmtes Verhalten? 11a) Freiendsituation im Unterkiefer; zwei Implantate Durchmesser 3,8 mm; breiter Kieferkamm; breite (5 mm) Gingiva: 2002 2007 Mitte keratin. Gingiva 65% 61% Paracrestal 25% 13% Vestibulumplastik 0% 0% Spaltlappen 10% 10% Stanzen 13% Mitte Kieferkamm 3% DVT-Aufnahme eines sofortbelasteten Sofortimplantates. Die bevorzugte Schnittführung liegt bei diesen „Sonntagsverhältnissen“ nach wie vor in der Mitte der keratinisierten Hier hat sich deutlich etwas geändert: Keiner vermeidet die Schleimhaut. Die Stanze wird nur selten benutzt, die Vestibul- Sofortimplantation mehr, aber die Kriterien scheinen klarer umplastik scheidet ebenfalls aus. zu sein, bei denen ein Erfolg eintritt. Obwohl mit Sofortimplantaten ein Langzeiterfolg erreicht werden kann [6, 12], wird sie nur selten angewandt. Der Grund dafür liegt sicher in 11b) (neu) Zahnloser Unterkiefer; vier Implantate interforaminär, Durchmesser 3,8 mm; spitzer Kieferkamm, 3-4 mm breite Gingiva, vertikaler Abtrag (ca. 3 mm) geplant: 2007 Auch hier benutzen dem mehrere Risiken im Hintergrund stehen. 12b) In welcher Region kommt eine Sofortimplantation in Frage? knapp mehr als die Mitte keratin. Gingiva 52% Hälfte eine Schnittfüh- Generell, wenn möglich 6 Paracrestal 6% rung in der Mitte der Nur im Frontzahnbereich 18 Vestibulumplastik 26% keratinisierten Nur im Seitenzahnbereich 8 Spaltlappen 16% Nur bei einwurzeligen Zähnen 14 Stanzen 0% Schleimhaut, die anderen aber eine der Spaltlappentechniken. Die Stanze scheidet hier aus nahe liegenden Gründen ganz aus. 11c) Ist es wichtig, fest angewachsene Gingiva um ein Implantat herum zu haben? 2007 Ja 89% Nein 11% Obwohl die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen keinen Zusammenhang zwischen Knochenabbau und dem Vorhandensein von keratinisierter, fest angewachsener Gingiva feststellen können [1, 13, 14], scheint es für die meisten Praktiker aus eigener Erfahrung für die Langzeitstabilität wichtig zu sein, fest angewachsene Gingiva um den Implantathals herum zu haben. Ein wichtiger Grund hierfür ist wohl eine bessere und komfortablere Reinigung bei fest angewachsener Gingiva. ■ dem häufig kompromittierten alveolären Implantatlager, bei © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 225 225 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 13.) Sofortbelastung: Bei den Ergebnissen dieser neuen Frage fällt auf, dass nahezu alle Ratschen nur eine Kalibrierung bis 30 Ncm aufweisen. 13a) Wie wichtig ist Sofortbelastung in Ihrer Praxis? Das bedeutet, dass darüber liegende Werte „gefühlt“ sind, oder dass hier maschinell eingedreht wird, wobei das maschi- 2002 2007 nelle Eindrehinstrument an seinem Kopfende dabei leicht Wichtig 10% 27% verformt werden kann. Selten angewandt 60% 54% Vermeide ich 30% 19% 13d) Wie wichtig ist die Sofortbelastung des zahnlosen Unterkiefer in Ihrer Praxis? Auch hier hat sich etwas geändert: Auch wenn die Sofortbelastung nicht so häufig angewandt wird, hat sie dennoch an 2002 2007 Wichtigkeit zugenommen. Hier mag hereinspielen, dass die Wichtig 30% 35% Kriterien auch außerhalb der klassischen Ledermann-Situa- Selten angewandt 70% 61% Vermeide ich 0% 4% tion klarer sind für den Erfolg. Auch in der Literatur wurden in den letzten Jahren gute Erfolge der Sofortbelastung in verschiedenen Indikationen beschrieben [2, 4, 5, 9, 12]. Hier hat sich nur wenig geändert: Auch 30 Jahre nach Ledermanns hervorragend dokumentierter Einführung dieser Tech- 13b) In welchen Situationen kommt eine Sofortbelastung in Frage? nik scheinen Alternativen, die eine unbelastete Einheilungsphase benötigen (Kugelkopf, Teleskop, Magnet, etc.) in der Mehrheit der Fälle verwendet zu werden. Ästhetische Zone 7% UK interforaminal 17% Nur Seitenzahnbereich 1% Wenn möglich immer 1% Vermeide Sofortbelastung 10% Hängt vom Durchmesser ab 5% Hängt von Länge ab 6% Hängt von Primärstab ab 1% 14.) Thema Augmentation: Beim Setzten eines 13 mm langen Implantates entsteht vestibulär ein vertikaler Defekt on ca. 6 mm Höhe. 14a) Was verwenden Sie zur Deckung? (Mehrfachnennung möglich) 2007 Nichts 0% Eigenknochen 12% Knochenersatzmaterial 4% Knochen und Ersatzmaterial gemischt 18% Nur wenige benutzen Knochenersatzmaterial alleine. Die meisten vertrauen doch noch auf die osseoinduktive Wirkung 13c) Ab welcher Primärstabilität kommt Sofortbelastung in Frage? z.B. Oberkiefer-Front, Implantatdurchmesser: 4,5 mm, Länge: 13 mm; des Eigenknochens und nutzen das Ersatzmaterial als Platzhalter und/oder als Resorptionsschutz. Die seit vielen Jahren propagierten knochenbildenden Proteine sind offensichtlich noch nicht praxisreif. 10-15 Ncm 0 15-20 Ncm 0 20-30 Ncm 15 ab 30 Ncm 9 14b) Welche Membran verwenden Sie? 2007 Keine, nur Periost 6 Resorbierbare Membran 19 Nicht resorbierbare Membran 5 Implantatratsche mit Drehmomentbegrenzung. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 226 226 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 Resorbierbare Membran Nichtresorbierbare Membran Bio-Gide® 10 Titan BoneShield Frios® 4 Kollagen 3? Cytoplast® 1 Tutoplast® 1 In der Mehrzahl werden resorbierbare Membranen verwendet. Hier hat sich das Verhalten der Kollegen dramatisch verändert: Die Implantatbrücke auf zwei verhältnismäßig großen Implantaten (180 mm 2 Oberflächen) scheint eine ausreichende Sicherheit für einen Langzeiterfolg zu gewährleisten. 16.) Abstand der Implantate zueinander: 2002 14c) Aus welcher Region gewinnen sie Knochen? 2007 Linea obliqua externa, aufsteigender Ast 22 Kinn 8 Kalotte 0 Hüfte 5 Tibia 2 Hängt von proth. Situation ab (neu) 2007 14% >1mm 10% 4% >2mm 70% 39% >3mm 10% 39% ≥4mm 10% 4% Hier hat sich den Zahlen nach einiges geändert, aber wenn man die Dimensionen anschaut, in denen sich das ganze bewegt, dann hat sich die „Natur“ durchgesetzt, d. h. der Diese Frage wurde 2007 zum ersten Mal gestellt (Mehrfach- Abstand der Zähne zueinander im natürlichen Gebiss ist mit nennung möglich). Die Mehrzahl benutzt den aufsteigenden seiner spezifischen Anatomie wohl auch für den Implantatab- Ast des Unterkiefers als Spenderregion – wohl wegen des stand zuträglich. unproblematischen Zuganges. Das Kinn scheint wegen der Gefahr von Sensibilitätsstörungen seltener Verwendung zu finden. Die Entnahme aus der Fazit: Hüfte wird wohl nur bei großen Defekten angewandt, die Tibia wird trotz einfachen Zuganges und guter Knochenqua- In den vergangenen fünf Jahren hat sich also einiges in der lität nur selten verwendet. kleinen Welt der Implantologie getan. Trends haben sich verstärkt (Verblockung minus, Einzelzahn plus) und Ideen werden ausprobiert (durchmesserreduzierte Aufbauten). Über einige Themen herrscht Einigkeit unter den Experten (Kontraindikationen), bei ein paar Themenkomplexen werden sehr unterschiedliche Wege vertreten (z. B. Okklusion). Beim Literaturstudium zu diesen Fragen fällt auf, dass nur wenig fundierte Forschungsergebnisse vorliegen (z. B. Kontraindikationen). Insbesondere fehlen Langzeituntersuchungen an einer wirklich großen Anzahl von Implantaten. Gerade deshalb ist das Ergebnis dieser Befragung interessant. Die praktische Erfahrung von 26 erfahrenen Kollegen mit 15.000 15.) Thema Anzahl der Implantate: Implantaten pro Jahr gibt dem Leser doch eine Orientierungshilfe bei der Behandlung, die die Wissenschaft, zumindest im Es steht im Unterkiefer-Seitenzahnbereich der Zahn 44 als Moment; bei den so genannten „weichen“ Daten nicht ver- endständiger Zahn bei natürlicher Gegenbezahnung bis zum mitteln kann. Zahn 17. Der Zahn 44 ist klinisch fest, vital und hat eine kleine okklusale Füllung. Der Interokklusalabstand beträgt im Freiendabschnitt 5 mm bis 6 mm. Zum Mandibularkanal Korrespondenzadresse: bestehen 14 mm Abstand. Die Breite des Kieferkamms lässt Dr. Sebastian Schmidinger Dr. Tobias Schneider Hauptstraße 26 82229 Seefeld/ Oberbayern 4,3 mm dicke Implantate zu. Die mundhygienebewusste Patientin hat nicht im Lotto gewonnen. Welche Art der Versorgung schlagen Sie vor? ■ 2002 2007 3-4 Impl., Einzelkronen 40% 19% 3-4 Impl., verblockte Kronen 50% 15% 2 Impl. bei 45/47, Brücke ohne 44 10% 66% 1 Impl., Brücke fest zementiert bei 44 0% 0% 1 Impl., Geschiebe bei 44 0% 0% © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 216-227.qxd 29.08.2007 13:07 Seite 227 S. Schmidinger, T. Schneider | Studienvergleich 2002/2007 Literatur 1. 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Internationales Osteology Symposium mit Schwerpunkt Weichgewebsmanagement Wer Gewebe erfolgreich regenerieren will, benötigt ein klares Konzept. Das notwendige Wissen holten sich rund 2.500 Teilnehmer beim Internationalen Osteology Symposium vom 10. bis 12. Mai 2007 in Monaco. Anerkannte Experten aus aller Welt verrieten dort ihre Rezepte für ein zuverlässiges ästhetisches Gewebemanagement. Neben neuen Ergebnissen zum Thema Alveolenerhaltung wurden experimentelle Materialien zum Ersatz von Bindegewebstransplantaten vorgestellt. (Göteborg, Schweden) untermauert. Prof. Dr. Lindhe ist einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der periimplantären Gewebe. Im Tierversuch (Hund) konnte er nachweisen, dass das Volumen im koronalen Drittel der Alveole durch Einbringen von Bio-Oss Collagen in die Alveole und über die bukkale Knochenlamelle vollständig erhalten bleibt. Die „Wer ein großes Ziel erreichen möchte, muss sich mental vorbereiten.“ Zur Volumenerhalt nach Extraktionen Eröffnung des Symposiums berichtete Weichgewebsdecke über der Alveole blieb bis drei Monate nach der Extraktion stabil, im Gegensatz zur Kontroll- der österreichische Bergsteiger Reinhold Nach Extraktionen wird Knochen und Messner, wie er während seiner Allein- in der Folge bedeckendes Weichgewebe Der als Bundle Bone bezeichnete besteigung des Mount Everest ohne abgebaut [1]. Dieser Gewebeverlust ist Anteil der bukkalen Knochenlamelle, in Sauerstoff in eine Gletscherspalte gefal- offenbar genetisch festgelegt und beein- den desmodontale Fasern einstrahlen, len war. Er beschloss, wegen der trächtigt in vielen Fällen das ästhetische resorbiert nach Extraktionen und wird schwierigen Wetterlage die Expedition Ergebnis einer nachfolgenden Implan- nur teilweise durch Geflechtknochen im Falle seines Überlebens abzubre- tat- oder Brückenversorgung. Das Ein- ersetzt. Da der krestale Anteil der bukka- chen. Messner konnte sich retten, ver- bringen von Knochen oder Ersatzmate- len Lamelle vollständig aus Bündelkno- gaß seinen Vorsatz – und setzte den rialien unmittelbar nach der Zahnent- chen bestehen kann, tritt häufig ein Aufstieg fort. Seinen unbedingten fernung soll den Volumenverlust und vertikaler Verlust auf (im Hundemodell Willen führte er darauf zurück, dass er nach Möglichkeit den Knochenabbau durchschnittlich 1,3 mm Abbau). Dieser sich über einen Zeitraum von zwei Jah- aufhalten. Hierfür wurde eine ganze Verlust konnte im Tierversuch durch die ren Tag für Tag auf sein Ziel konzen- Reihe von Materialien mehr oder weni- Füllung der Alveole mit Bio-Oss Colla- triert hatte. ger erfolgreich getestet [3]. gen zum Teil kompensiert werden. gruppe ohne Socket Preservation. Die Rekonstruktion von Knochen Mit einem kollagenhaltigen natür- und Weichgewebe ist ein weniger spek- lichen Knochenmineral (Bio-Oss Colla- einer takuläres Unterfangen. Doch nannte gen, Geistlich Biomaterials) gelingt es (Deutschland) bestätigt, die in Monaco Messner mit der mentalen Vorbereitung nach ersten tierexperimentellen Stu- für ihr wissenschaftliches Poster den ein Prinzip, das auch für die Regenera- dienergebnissen, Weichgewebe Preis der Osteology-Foundation erhielt tion gilt: Der Erfolg einer chirurgischen effektiv zu stützen und einer Verkür- (Fickl und Mitarbeiter, Arbeitsgruppe Maßnahme hängt zu 75 % von der zung der Epitheldecke über dem Defekt Hürzeler). Die klinische Bedeutung die- richtigen Therapie-Entscheidung und entgegenzuwirken [4]. Auch der alveo- ser Beobachtungen ist darin zu sehen, anderen nicht-technischen Faktoren ab läre Knochen wird durch diese Maß- dass die Knochenresorption teilweise – und nur zu 25 % vom Geschick des nahme offenbar stabilisiert [7]. aufgehalten wird und bei einer späteren das Prof. Lindhes Ergebnisse werden von Arbeitsgruppe aus München Behandlers [6]. Eine fundierte Indika- In Monaco wurden diese Beobachtun- Implantation oder Augmentation mehr tionsstellung, Methodik und Material- gen durch eine neue, noch nicht publi- Gewebe für die plastische Deckung zur auswahl ist daher von größter Bedeu- zierte Untersuchung aus der Arbeitsgrup- Verfügung steht. tung. pe des emeritierten Professors Jan Lindhe Der Volumenerhalt gelang laut Prof. Lindhe unter der Voraussetzung, dass das Koagulum auf Höhe der alveolären Kno- 1 ■ Dental Text and Consultancy Services, Parkstr. 14, 85356 Freising © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) chenkante stabilisiert werden konnte, 228-234.qxd 29.08.2007 14:33 Seite 229 J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration Abbildung 1 „Bei großen Zielen ist die mentale Vorbereitung entscheidend.“ Reinhold Messner berichtete über Grenzerfahrungen im Berg. Abbildung 2 Untersuchte den Einfluss eines kollagenhaltigen Knochenersatzmateria ls auf die Heilung von Extraktionsalveolen: Prof. Dr. Jan Lindhe. die Weichteile dicht vernäht und eine gende Bindegewebe integriert und Infektionskontrolle durchgeführt wurde. schirmen das gingivale Gewebe über In einem weiteren Referat zum Thema der Membran nur solange vom Kno- Alveolenerhaltung zeigte Dr. Karl-Ludwig chen ab wie notwendig. Als Beispiel Ackermann, niedergelassen in Filderstadt nannte Prof. Becker die Kollagenmem- (Deutschland), dass die Anwendung von bran Bio-Gide (Geistlich Biomaterials). Bio-Oss Collagen auch ohne Deckung Die natürliche Struktur unvernetzter mit Weichgewebe oder Membranen und Kollagenmembranen führt aber auch zu ohne antibiotische Prophylaxe zuverläs- einem schnelleren Abbau, der nach bis- sig gelingen kann. Bei mehr als 100 heriger Meinung nicht in allen Indika- Alveolen kam es nur in vier Fällen zu tionen erwünscht war. Um die Barriere- entzündlichen Beschwerden, die sich funktion zu verlängern, wurden daher gut therapieren ließen. Volumetrische im Tiermodell verschiedene experimen- Veränderungen wurden für diese Metho- telle und kommerziell erhältliche Kolla- de noch nicht untersucht. genmembranen mit vernetzter Struktur getestet [8]. Mit zunehmendem Vernetzungsgrad nahm die Gewebeintegration Weichgewebe ist das Ziel … der Membranen ab. The tissue is the issue – das Weichgewe- experimentelle be ist das Ziel. Stabiler Knochen bildet membran, dass bei Dehiszenzen auch die Grundlage für eine gesunde, natür- das Entzündungsrisiko anstieg. Dehis- lich wirkende Gingiva. Damit der Kno- zenzen traten auch außerhalb des chen kontrolliert und geschützt regene- Nahtbereichs auf und die Membran rieren kann, gibt es Membranen. Idea- musste in einigen Fällen entfernt wer- lerweise werden diese laut Prof. Dr. Jür- den. Prof. Beckers Schlussfolgerung: gen Becker (Universität Düsseldorf, „Mit einer natürlichen Kollagenmem- Deutschland) frühzeitig in das umlie- bran wie der Bio-Gide erreichen wir Klinisch fand Prof. Becker für eine vernetzte Kollagen- © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 228-234.qxd 29.08.2007 14:34 Seite 230 230 J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration Abbildung 3 Ungünstige Heilungsverläufe nach Dehiszenzen: Prof. Dr. Jürgen Becker untersuchte künstlich vernetzte Kollagenmembranen. Abbildung 4 Erste Ergebnisse zu einer offen einheilenden Kollagenmembran: Prof. Dr. Massimo Simion. Abbildung 5 „Bei Sofortimplantationen besteht ein unkalkulierbares Risiko für Rezessionen“, betonte Prof. Dr. Christoph Hämmerle. Abbildung 6 Alloplastischer Ersatz für Bindegewebstransplantate? Dr. Ronald Jung sieht noch Forschungsbedarf. eine gute Knochenregeneration und Implantate hat, laut Prof. Dr. Massimo Arbeitsgruppe testete eine neue, offen -kontur. Diese Membran ist offenbar Simion, Universität Milano (Italien), einheilende Membran. Diese ist dicker nur schwer zu verbessern.“ eine Reihe von Vorteilen: bessere als die Bio-Gide, weist aber strukturelle Die eher ungünstigen Ergebnisse für ästhetische Ergebnisse, leichtere Lap- Unterschiede auf. Für eine verbesserte die kreuzvernetzten Membranen, wur- penbildung, weniger Weichgewebs- Weichgewebsheilung wurde in der kli- den von zwei Arbeitsgruppen der schwei- schrumpfung, weniger Plaque auf den nischen Testung unterhalb der Mem- zerischen Universitäten Bern (Bornstein, Restaurationen und dadurch auch bran der Wachstumsfaktor Platelet Deri- Arbeitsgruppe Buser) und Zürich bestätigt weniger Parodontitis oder Periimplan- ved Growth Factor (PDGF) eingesetzt, (Annen, Arbeitsgruppe Jung und Häm- titis. Prof. Simion, einer der wissen- der nachweislich die Regeneration von merle). Auch in diesen noch nicht publi- schaftlichen Leiter des Symposiums, Binde- und Knochengewebe fördert. zierten Studien wurden Dehiszenzen nannte unterschiedliche Zeitpunkte, festgestellt, die die Knochenregeneration zu der bran u. a. für die Korrektur ästhetisch beeinträchtigten. Zudem zeigte sich trotz Weichgewebssituation möglich sei. störender Weichgewebe nach Distrak- der verlängerten Barrierefunktion keine Nach der Extraktion könne Material tion oder Augmentation bei weitspan- deutliche Verbesserung in der Knochen- im Sinne einer Alveolenerhaltung ein- nigen Defekten. Ziel war es, die muko- regeneration im Vergleich zu einer natür- gebracht werden. Zum Zeitpunkt der gingivale Grenze zu verlagern. Prof. lichen, unvernetzten Kollagenmembran. Implantatfreilegung ließen sich Roll- Simion: „Die Ästhetik ist nicht perfekt, Die Autoren folgerten, dass die biologi- Lappen-Techniken, Bindegewebstrans- aber schen Probleme mit dem Vernetzungs- plantate und apikale Verschiebelappen Maiorana, ein Mailänder Kollege Prof. grad zunehmen. einsetzen. Simions, verwendete die Membran im eine Verbesserung Prof. Simion untersuchte die Mem- sehr gut.“ Prof. Dr. Carlo Hier stelle sich die Frage, ob Bindege- stark atrophischen Oberkiefer und webstransplatate nicht durch kommer- stellte eine gute Augmentation der ziell erhältliche Materialien ersetzt wer- keratinisierten Gingiva in Höhe und den könnten. Zu beachten seien die Dicke fest, die mit der Kontrollseite Breite des erzielbaren keratinisierten (Vestibulumplastik) vergleichbar war. Eine ausreichend breite und dicke Gewebes, die Gewebsspezifität, die Inte- Eine vorläufige Bewertung der Mem- keratinisierte Gingiva um Zähne oder gration und die Kosten. Prof. Simions bran mit Indikationsempfehlungen ist Offene Membran für mehr keratinisierte Gingiva ■ denen © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 228-234.qxd 29.08.2007 14:34 Seite 231 J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration Abbildung 7 Implantiert bei 90 % aller Augmentationen simultan: Prof. Dr. Daniel Buser. Abbildung 8 Augmentiert vor ästhetisch relevanten Implantationen immer den bukkalen Knochen: Dr. Ueli Grunder. laut Prof. Simion frühestens in einem Dr. Jung (Tiermodell, in Zusammenar- Jahr zu erwarten. beit mit Prof. Dr. Markus Hürzeler, Publikation in Vorbereitung) und Lorenzo (klinisch, Arbeitsgruppe Prof. Dr. Maria- Bindgewebstransplantate vermeiden? no Sanz, Studie Arbeit) sehr gute Ergebnisse. Da jedoch die Dicke des regenerierten Gewebes im Gegensatz zu auto- Nicht immer sind Implantationen in logen Transplantaten nicht verbessert Verbindung mit Knochenaugmentatio- werden konnte, befindet sich zurzeit nen die optimale Therapie für Zahnlü- eine mechanisch stärker belastbare Kol- cken. So lässt sich die vertikale Dimen- lagenmatrix in der Erprobung. sion zahnloser Kieferabschnitte je nach Die Arbeitsgruppe von Dr. Jung unter- klinischer Situation mithilfe von Binde- suchte außerdem, ob Bindegewebstrans- gewebstransplantaten korrigieren. Der plantate einen Einfluss auf die rote Bereich wird anschließend mit konven- Ästhetik implantatgetragener Restaura- tionellen oder implantatgetragenen tionen haben (Jung, Studie in Druck). Brücken versorgt. Für Weichgewebsaug- Als wichtigstes Ergebnis wurde gefun- mentationen sind jedoch laut Dr. den, dass bei einer Gewebsdicke von Ronald Jung, Universität Zürich, dicke mehr als 2 mm keine signifikanten gin- Bindegewebstransplantate notwendig, givalen Farbunterschiede bei Verwen- die zu Komplikationen wie Blutungen, dung von Vollkeramik- oder Titan-Abut- Infektionen ments vorhanden sind. Da bei Vollkera- oder postoperativen Schmerzen führen können. mik-Abutments kein wahrnehmbarer Um dies zu vermeiden, wird zurzeit Unterschied zwischen transplantierten eine Kollagenmatrix untersucht, die und nicht transplantierten Regionen den Einsatz körpereigener Transplanta- festzustellen war, scheinen ästhetisch te erübrigen soll. Für Weichgewebsinte- motivierte Transplantate zur Verdi- gration, Menge und Farbe sowie Textur ckung des bukkalen Bindegewebes vor des keratinisierten Gewebes und die allem bei Verwendung von Titan-Abut- Handhabung des Materials ermittelten ments sinnvoll zu sein. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 228-234.qxd 29.08.2007 14:34 Seite 232 232 J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration Abbildung 9 „Tissue Engineering ahmt natürliche Vorgänge im Körper nach“, erläuterte Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden. Voraussagbare Ästhetik nur mit Augmentation Abbildung 10 Nannte Forschungsschwerpunkte bei der biologischen Funktionalisierung von Membranen, Knochenersatzmaterialien und Implantaten: Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake. ratur empfohlenen 5 mm Abstand zwi- ihre natürlichen, gewebefreundlichen schen zwei Implantaten im Frontzahn- Eigenschaften die Einheilung und diene bereich nur selten erreichbar seien. Um quasi als Sicherheitsgurt. Die Voraussag- Laut Prof. Dr. Daniel Buser, Leiter der Kli- den interimplantären Knochen zu hal- barkeit seiner Technik dokumentierte nik für Oralchirurgie an der Universität ten, müsse der Praktiker deshalb dreidi- Dr. Grunder mit zahlreichen gelungenen Bern, ist für sichere Implantatversorgun- mensional denken und in 100 % der Vorher-Nachher-Beispielen. gen im ästhetischen Bereich fast immer ästhetisch relevanten Fälle den bukka- eine Augmentation notwendig. Grund len Knochen augmentieren. Um die Erfolgsrate zu optimieren, wird von führenden Implantologen eine sei, dass die bukkale Knochenlamelle im Als Richtwert nennt Dr. Grunder eine Risikoanalyse empfohlen. Damit ließen Frontzahnbereich meist nur zirka 1 mm Knochendicke von 3 mm bis 4 mm. sich problematische Fälle bereits im Vor- dünn ist und nach der Extraktion sehr Nach seiner umfangreichen Erfahrung feld erkennen und entsprechende Maß- häufig durch Resorption zumindest im sei nur so die Ernährung des interim- nahmen einleiten [6]. In einem separa- koronalen Abschnitt verloren geht [2]. plantären gewährleistet. ten Workshop empfahl Prof. Dr. Chris- Ohne Augmentation erfolgten Rezessio- Anderenfalls sei immer ein Knochenab- toph Hämmerle, Universität Zürich, eine nen, die das ästhetische Ergebnis gefähr- bau von rund 2 mm zu erwarten, der Einteilung in einfache, fortgeschrittene deten. Studien, die dies belegen, seien häufig erst nach Jahren auftrete [5]. Fol- und komplexe Fälle (SAC-Klassifizierng leider noch nicht vorhanden. ge sei ein Verlust der natürlichen Kno- der Schweizerischen Gesellschaft für chenkontur und ein Schatten, der das Implantologie). Eine offene Einheilung ästhetische Ergebnis beeinträchtige. von Implantaten ist laut Prof. Hämmerle Mehr als 90 % seiner Augmentationen führt Prof. Buser zeitgleich mit der Knochens nur bei dickem Weichgewebstyp zu emp- Implantation durch. Bei den restlichen fehlen. Prof. Buser gibt zu bedenken, dass 10 % der Augmentationen, die in der Regel größere Lücken betreffen, erfolgt die Implantation nach Einheilung des Kombination von zwei Membranen Sofortimplantationen ein nicht kalkulierbares Risiko für Rezessionen darstellen. Augmentats in einem zweiten Schritt ■ (staged approach). Als Materialien ver- Für eine sichere Weichgewebsästhetik wendet er ein Gemisch von autologem eröffnet Dr. Grunder den Situs ohne ver- und xenogenem Knochen (Bio-Oss, tikale Inzisionen und mobilisiert den Geistlich Biomaterials) und eine Kolla- bukkalen Spaltlappen bis in die Tiefe Alloplastischer Ersatz für Knochen- und genmembran (Bio-Gide). und unter Berücksichtigung des Mus- Weichgewebe, resorbierbare Membranen Er erreicht damit mit hoher Sicher- kelansatzes. Um die dreidimensionale mit Platzhalterfunktion, bioaktive Ersatz- heit gute, wenn auch nicht immer per- Ausdehnung des Augmentats vorauszu- materialien oder extraoral erzeugtes fekte ästhetische Ergebnisse. Infektio- planen, verwendet er eine steife, nicht Gewebe: Die Referenten sagten in Mona- nen seien ebenso wenig zu beobachten resorbierbare Membran (ePTFE) in Ver- co klar und deutlich, was sie sich für die wie Rezessionen, der Knochen bleibe bindung mit Bio-Oss Collagen. Zukunft wünschen. Entsprechend diesen Zukunft eingebaut über Jahre stabil. Eine Studie mit 45 Da dieser Membrantyp nach einer Vorgaben wird intensiv geforscht, wobei Patienten dokumentiert den Langzeit- noch nicht publizierten Untersuchung die Zusammenarbeit zwischen weltwei- erfolg der Methode (Buser, Publikation von Dr. Grunder in knapp 9 % der Fälle ten Zentren und der Industrie mit Ver- in Vorbereitung); eine weitere, prospek- exponiert und aufgrund ungünstiger mittlung der Osteology Foundation tive Studie läuft derzeit. Heilung zu ästhetischen Problemen offenbar sehr fruchtbar ist. So zeigte in Noch weiter geht Dr. Ueli Grunder, führen kann, platziert der Ästhetikspezi- Monaco eine Reihe von Forschergrup- niedergelassen in Zollikon, Schweiz. Er alist darüber eine Kollagenmembran pen, wie die Modifikation von Knochen- betonte in Monaco, dass die in der Lite- (Bio-Gide). Diese verbessere durch ersatzmaterial oder Membranen mit © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 228-234.qxd 29.08.2007 14:35 Seite 233 J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration Abbildung 11 „Was ist der nächste Schritt?“ Praktische Workshops ergänzten in Monaco (Fotos: Osteology Foundation) das Vortragsprogramm. Wachstums- und Differenzierungsfakto- chymalen Stammzellen in der Kno- ren die Regeneration beschleunigen und chenregeneration wird zurzeit klinisch sicherer machen kann. getestet. Entscheidend ist laut Prof. Ter- Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden, Universität Kiel (Deutschland), betonte in heyden immer eine gute Perfusion des implantierten Materials oder Gewebes seinem Vortrag, dass Tissue Engineer- Als Trägermaterial für regenerations- ing kein naturfremdes Prinzip sei, son- fördernde Faktoren oder Zellen werden dern die körpereigenen Potenziale nut- verschiedene Knochenersatzmateria- ze und natürliche Vorgänge nachahme. lien getestet, z. B. Kollagenschwamm, Während die Erfolgsaussichten von in Beta-TCP, Polylactid-Glykolid-Polyme- vitro kultivierten Geweben nach seiner re, Bio-Oss und Bio-Oss Collagen. Die Einschätzung wegen fehlender Gefäß- biofunktionale Struktur, die langsame versorgung der Implantate eher gering Resorption und die Volumenstabilität seien, sieht er ein großes Zukunftspo- von xenogenem Knochenmineral (Bio- tenzial für verschiedene Wachstums- Oss), scheinen sich als Vorteil zu erwei- und vor sen. So fanden Roland Jung und Mitar- allem für Bone Morphogenetic Proteins beiter bereits im Jahr 2003 in einer kli- (BMPs). Auch das Potenzial von mesen- nischen Studie, dass rhBMP-2 die Rei- Differenzierungsfaktoren, Osteology Grant Session Von Angiogenese und Resorptionsschutz In einem separaten Sitzungsabschnitt präsentierten Wissenschaftler erste Ergebnisse von Studien, die durch die Osteology Foundation unterstützt wurden. Die Rolle der Angiogenese für die Knochenbildung bei Augmentation periimplantärer Dehiszenzdefekte mithilfe unterschiedlicher Membranen untersuchte Dr. Frank Schwarz (Universität Düsseldorf). Er stellte fest, dass eine frühzeitige Durchsprossung der Membran mit Blutgefäßen die Knochenregeneration im peripheren Wundbereich förderte. Eine weitere interessante Entdeckung machte Dr. Paolo Amerio (Universität Chieti, Italien). So könnten Cytokine, die während der Knochenregeneration an Bio-OssPartikel binden, für die verzögerte Resorption des Materials verantwortlich sein. Dies würde das günstige Verhalten des Materials beim Remodeling erklären. Außerdem könnte es für den gezielten Einsatz von Bio-Oss bei bestimmten Patientengruppen genutzt werden, die von einer langsamen Resorption profitieren. Hierzu zählen Erkrankungen mit beschleunigtem Turnover, z. B. rheumatoide Arthritis. Dr. Björn Möller (Universität Kiel) zeigte, dass die Beschichtung einer Kollagenmembran (Bio-Gide) mit Biphosphonaten das darunterliegende Gewebe vor Resorption schützt. Gleichzeitig wurde allerdings die Remodelingrate an der Grenze zwischen autologem Knochenblock und ortsständigem Knochen reduziert. Dr. Möller führte dies auf die verwendete hohe Konzentration der Biphosphonate zurück. Weitere Studien sind notwendig, um eine geeignete Wirkstoffkonzentration und einen möglichen klinischen Nutzen einschätzen zu können. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 228-234.qxd 29.08.2007 14:35 Seite 234 234 J. H. Koch | Neue Strategien für die periimplantäre Regeneration fung des Knochens und die Kontaktrate besser ohne als mit einer nicht resor- Aspekte wie Sinusform, Dicke der Kno- zwischen Knochen und Bio-Oss bei bierbaren Membran funktionierten [10]. chenwand, Beschaffenheit der Schleim- Augmentationen verbessert. Dabei wurde der Wachstumsfaktor mit haut und auch Materialfragen müssten einem natürlichen Knochenersatzmate- besser untersucht werden. Als Wachstumsfaktoren für implantologische Indikationen haben sich laut In der gesteuerten Geweberegenera- rial in Blockform verwendet. Dr. Brad McAllister, Portland (USA), vor Prof. Dr. William Giannobile, Univer- tion hat sich offenbar ebenfalls die allem BMPs, für parodontologische sität Michigan (USA), präsentierte neue Kombination von Bio-Oss oder Bio-Oss Anwendungen Platelet Derived Growth Methoden des parodontalen Tissue Collagen mit der Bio-Gide Membran Factor (PDGF) bewährt. Weitere Stu- Engineering. Dabei werden niedrige bewährt. Dr. Giulio Rasperini, niederge- dien sind jedoch nach Meinung ver- Dosen PDGF in Verbindung mit einer lassen in Piacenza (Italien), zeigte ästhe- schiedener Referenten notwendig, um nanofibrösen Matrix getestet. Mithilfe tisch überzeugende Fälle, auch in Kom- sinnvolle Indikationen für Wachstums- von Mikro-Computertomografien und bination mit orthodontischer Behand- faktoren zu definieren. CAD-Herstellungsverfahren werden lung. Die Praxis des Referenten war patientenspezifisch passgenaue Gerüste eines der Zentren, welches die Daten für erzeugt. Diese können mit Wachstums- die GTR-Multizenterstudie von Prof. Dr. faktoren, Stammzellen oder mit Vekto- Maurizio Tonetti lieferte [11]. Dr. Rasperi- ren beladen werden. Vektoren sind Trä- ni hob hervor, dass die Chance, mithilfe ger für DNA in der Gentherapie. der gesteuerten Geweberegeneration Membranen und Wachstumsfaktoren einen signifikanten Attachmentgewinn Wachstumsfaktoren könnten auch in zu erreichen, doppelt so hoch sei wie Verbindung mit Membranen und osseo- Vielseitige Einsatzmöglichkeiten mit Lappenoperationen. sität Göttingen (Deutschland), stellte Als Indikationen für bovines Knochen- Schlussfolgerungen unterschiedliche Forschungsansätze vor, mineral, gegebenenfalls in Kombina- darunter die Beschichtung von Implan- tion mit natürlichen Kollagenmembra- Neue taten mit Kollagen und BMPs und die nen, wurden in Monaco neben kleine- beim 5. Osteology Symposiums vor Dotierung einer resorbierbaren Mem- ren periimplantären Maßnahmen, ver- allem auf den Gebieten Weichgewebs- bran mit Fibroblast Growth Factor tikalen Augmentationen und Alveolen- management, Alveolenerhaltung und (FGF). Letztere bewirkte bei Diabetespa- erhaltung viele weitere Indikationen Wachstums- und Differenzierungsfakto- tienten eine ähnliche Knochenheilungs- genannt. Referenten ren präsentiert. Neben der Wissenschaft rate wie bei gesunden Patienten [9]. hoben die gut dokumentierte Eignung kamen auch praxisrelevante Informatio- von Bio-Oss als Knochenersatzmaterial nen nicht zu kurz. „Linking science with beim Sinuslift hervor. practice in regeneration“, das Motto der integrierten Implantaten die Knochenund Weichgewebsregeneration fördern. Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Univer- Andere, neue Ergebnisse sprechen dafür, dass Membranen in Kombination Verschiedene Forschungsergebnisse wurden mit Wachstumfaktoren osteogenetische Dennoch reicht nach Meinung von im Jahr 2003 gegründeten Osteology Zellen aus dem Periost abschirmen und Dr. Franck Renouard, niedergelassen in Foundation, wurde mit Leben erfüllt die Regeneration eher behindern als för- Paris und neben Prof. Simion wissen- und in die Realität umgesetzt. Die men- dern könnten. So erläuterte Dr. Isabella schaftlicher Leiter des Symposiums, die tale Vorbereitung auf das nächste große Rocchietta von der Universität Milano, Evidenz für verschiedene Aspekte der therapeutische Ziel wird den Symposi- dass Blockaugmenationen in Verbin- Sinusboden-Augmentation aus Sicht umsteilnehmern sicher leicht fallen. dung mit dem Wachstumsfaktor PDGF des Praktikers noch nicht aus. Wichtige J. H. Koch, Freising Literatur 1. 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Außerdem lerne ich viele der erfolgreichsten Praxen und Kliniken in ganz Deutschland von innen kennen. Information und Anmeldung: DGI-Sekretariat für Fortbildung · Bismarckstr. 27 · 67059 Ludwigshafen Telefon: 0621 68124451 · Telefax: 0621 68124469 E-Mail: info@dgi-fortbildung.de · www.dgi-fortbildung.de Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. DIE GANZE IMPLANTOLOGIE 235-236.qxd 29.08.2007 13:11 Seite 236 Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. DIE GANZE IMPLANTOLOGIE Herzlichen Glückwunsch! Herzlichen Glückwunsch! Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI) und die Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) gratulieren den Kolleginnen und Kollegen, die das postgraduale und zertifizierte Curriculum Implantologie jetzt mit einer Prüfung erfolgreich beendet haben. In Hannover erhielten am 8. Juni 2007 ihr Zertifikat: Dr. Emilia Adelmann, D-60385 Frankfurt Susanne Amza, D-79761 Waldshut-Tiengen Dr. Ralf Angermaier, D-83646 Bad Tölz Dr. Wolfgang Apelt, D-85221 Dachau Dr. Judith Aufenanger, CH-8055 Zürich Atef Ayyad, D-42105 Wuppertal Volker Barth, D-88361 Altshausen Alexander Barz, D-30880 Laatzen Dr. Tina Arlette Bascha, D-55262 Heidesheim Andrea Bauer, D-61231 Bad Nauheim Renate Bauer-Küchle, D-61231 Bad Nauheim Dr. Volker Baumeister, D-87616 Marktoberdorft Dr. Friederike Baxmann, D-38300 Wolfenbüttel Dr. Manfred Beckert, D-86554 Pöttmes Dr. Christof Beckmann, D-80801 München Christoph Benedikter, D-88400 Biberach Dr. Lavinia Bessenroth, D-12205 Berlin Dr. med. dent. Steffen Beyer, D-85221 Dachau Dr. Ralph Bickel, D-83670 Bad Heilbrunn Dr. Jörg Bischoff, D-38524 Sassenburg-Triangel Dr. Roman Blühdorn, D-10717 Berlin Dr. Vanessa Bluhm, CH-5400 Baden Peter Bochnia, D-34590 Wabern Dr. Stephan Bódvay, D-28325 Bremen Dirk Borchers, D-29221 Celle Dr. Axel W. Bublitz, D-22459 Hamburg Dr. Manuel Burger, D-77756 Hausach Dr. Klaus Burkhardt, D-86368 Gersthofen Niels Busche, D-31655 Stadthagen Manfred Doppelgatz, D-50823 Köln Ralph Drechsler, D-32257 Bünde Thomas Egerer, D-10439 Berlin Dr. Patrick Faust, D-13507 Berlin Cornelius Feitl, D-82272 Moorenweis Claudia-Maria Ferstl, D-77883 Ottenhöfen Dr. Thomas Fetter, D-21435 Stelle Dr. Ralf Fischer, D-35390 Gießen Dr. Uwe Fischer, D-96257 Redwitz Dr. Michael Frank, D-24211 Preetz Dr. Burkhard-M. Frei, D-71229 Leonberg Dr. Bettina Freichel, D-79106 Freiburg Dr. Tom Froböse, D-40479 Düsseldorf Dr. Ulrich Gaa, D-73614 Schorndorf Dr. Markus Gabler, D-49681 Garrel Dr. Stefan Gallenz, D-96047 Bamberg Dr. Falk Gerath, D-23966 Wismar Drs. Anton Gielen, D-52428 Jülich Dr. Dennis Gotterbarm, D-21029 Hamburg Jeanette Graf, D-30159 Hannover Thomas Graf, D-85649 Brunnthal Steffen Grewe, D-22457 Hamburg Dr. Michael Grobitzsch, D-37671 Höxter Dr. Jürgen Großmann, D-31675 Bückeburg Isabella Habib, D-50823 Köln Dr. Fritz Hagelauer, D-56410 Montabaur Dr. Martin Wieland Hagner, D-53113 Bonn Dr. Stefan Harder, D-22299 Hamburg Dr. Sabina Hase, D-49751 Sögel Dr. Gerhard Haupt, D-96047 Bamberg Cem Jak Hayim, D-45968 Gladbeck Dr. Tim Heine, D-26122 Oldenburg Philipp Heitmüller, D-30823 Garbsen Dr. Karl-Enno Hinrichs, D-30159 Hannover Boris Holl, D-30900 Wedemark Dr. Ulrich Irrgang, D-58453 Witten Dr. Alexander Jahn, D-53113 Bonn Dr. Dietrich Kappel, D-67547 Worms Dr. Klaus Karau, D-21335 Lüneburg Dr. Matthias Karl, D-93449 Waldmünchen Dr. Filip Klein, D-60313 Frankfurt Hauke Kleinen, D-21509 Glinde Dr. Kerstin Klischke, D-85757 Karlsfeld Dr. Dorothea Knappe, D-81247 München Dr. Lars Knüppel, D-21029 Hamburg Dr. Michael Köhler, D-59229 Ahlen Olav Kohlhaase, D-50859 Köln Dr. Michael Korsch, CH-8004 Zürich Dr. Mithat Köseoglu, D-58095 Hagen Marcus A. Köster, D-44319 Dortmund Dr. Martin Kramel, D-93333 Bad Gögging Dr. Björn Kranz, D-32457 Porta Westfalica Dr. Nina Küppers, D-50374 Erftstadt Volker Kurths, D-79114 Freiburg Dr. Ralph List, D-90443 Nürnberg Dr. Kathrin Lorenz, D-92536 Pfreimd Dr. Jochen Lüpkes, D-24576 Bad Brahmstedt Dr. Petra Mansfeld, D-42929 Wermelskirchen Dr. Jörg Meißner, D-22850 Norderstedt Dr. Mahmoud Melyoni, D-30169 Hannover Dr. Jochen Menz, D-87439 Kempten Dr. Peter Mertens, D-22359 Hamburg Dr. Hermann Meß, D-74722 Buchen Dr. med. dent. Hartmut Metz, D-73733 Esslingen Stefan Mewes, D-50667 Köln Hans-Ulrich Meyer, D-30659 Hannover Dr. Christoph M. S. Möhrle, D-80636 München Dr. Tina Moll, D-74078 Heilbronn Dr. Franziska Möller, D-28209 Bremen Dr. Ali Nasresfahani, D-55122 Mainz Simone Nassadowski, D-30175 Hannover Joel Nettey-Marbell, D-20251 Hamburg Dr. John Volker Neumann, D-20355 Hamburg Dr. Yücel Öksüz, D-89081 Ulm Christian Paulußen, D-41836 Hückelhoven Dr. Rainer Perplies, D-21335 Lüneburg Karen Petermann, D-97286 Sommerhausen Dr. Tobias Plein, D-93049 Regensburg Dr. Björn H. W. Pophal, D-28790 Schwanewede Joachim Rausch, D-25746 Heide Dr. Kirsten Redecker, D-30855 Langenhagen Dr. Christian Reiter, D-86529 Schrobenhausen Dr. Ralf Riedel, D-79183 Waldkirch Weitere Informationen: DGI-Sekretariat für Fortbildung · Marion Becht Bismarckstraße 27 · 67059 Ludwigshafen Tel.: 06 21-68 12 44 51 · Fax: 06 21-68 12 44 69 info@dgi-fortbildung.de Bastian Romberg, D-28215 Bremen Dr. Felix Rubbert, D-58256 Ennepetal Marcus Rueppell, D-93333 Neustadt Dr. Helko Sander, D-67229 Großkarlbach Gerd Saunus, D-24119 Kronshagen Winfried Schaefer, D-30559 Hannover Christoph Schäfer, D-56626 Andernach Ralf Schäfer, D-66740 Saarlouis Dr. Marco Scherg, D-97816 Lohr Dr. Bernhard Schiebler, D-25421 Pinneberg Dr. Stefan Schlenker, D-04736 Waldheim Dr. Hubert Schmidt, D-85591 Vaterstetten Dr. Rüdiger Schmischke, D-58675 Hemer Dr. Björn Schmitz, D-24558 Henstedt-Ulzburg Andreas Schneider, D-13439 Berlin Dr. Bernhard Schneller, D-83346 Bergen Dr. Jörn Patrick Schöfmann, D-41462 Neuss Dr. Dirk Schöttelndreier, D-33615 Bielefeld Yvonne Schreier, D-59174 Kamen Dr. Tanja Schreiner, D-20148 Hamburg Dr. Hans-Gerd Schumacher, D-53881 Euskirchen-Flamersheim Dr. Klaus Dirk Schumann, D-38642 Goslar Tom C. Schwartzkopff, D-25436 Uetersin Dietmar Sellenrieck, D-32139 Spenge Dr. Ali Sharifi, D-32756 Detmold Georgios Siavikis, D-93053 Regensburg Dr. Thomas Sikora, D-93333 Neustadt Christoph Singer, D-42853 Remscheid Dr. Marko Stanic, D-53859 Niederkassel Dr. Roland Stigler, D-79111 Freiburg Dr. Horst Stoltenberg, D-25746 Heide Dr. Martin Stoltenberg, D-25474 Bönnigstedt Dr. Henrik Störring, D-71065 Sindelfingen Dr. Markus Stumbaum, D-82234 Wessling Shafiq Terai, D-45891 Gelsenkirchen Dr. Stephan Thumerer, D-89346 Bibertal Dr. Wolfgang Treib, D-66740 Saarlouis Maria Tsiatsi, D-12101 Berlin Dr. Lars Volkmann, D-30173 Hannover PD Dr. Dr. Patrick H. Warnke, D-24105 Kiel Dr. Nadine Weber, D-30161 Hannover Dr. Olaf Wegener, D-32278 Kirchlengern Dr. Christina Wegmann, D-85540 Haar Dr. Stefan Wegner, D-24116 Kiel Dr. Volker Wegner, D-51465 Bergisch-Gladbach Dr. Christiane Weichsler, D-49124 Georgsmarienhütte Dr. Anja Wenger, CH-8032 Zürich Dr. Felix Wiontzek, D-31275 Lehrte Dr. Ursula Maria Wolff-Kunze, D-91522 Ansbach Dr. Frank Wolfrum, D-95482 Gefrees Dr. Manfred Wurbs, D-34121 Kassel Dr. med. dent. Falk Wytek, CH-9303 Wittenbach Peter Zaruba, D-38518 Gifhorn Alexander Zitzer, D-76889 Klingenmünster 237.qxd 29.08.2007 13:13 Seite 237 NACHRICHTEN Erfolgskurs: Das Curriculum Implantologie Am 8. Juni 2007 nahmen in Hannover wissenschaftsbasierte und praxisorien- 166 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus tierte Fortbildung steht unter dem Mot- den Händen ihrer Prüfer die Urkunde to „Lernen von den Besten in Praxis entgegen, erfolgreichen und Klinik“. Renommierte Dozenten Abschluss des DGI-APW-Curriculums vermitteln den Teilnehmern in ihren Implantologie dokumentiert. Mehr als Kliniken und Praxen in ganz Deutsch- 2.600 Zahnärztinnen und Zahnärzte land Einblicke in die vielfältigen Mög- haben das Curriculum inzwischen lichkeiten der modernen Implanto- absolviert. logie. Dieses einmalige Konzept hat das Die die Deutsche den Gesellschaft für DGI-Curriculum zum Goldstandard Implantologie bietet dieses Curriculum der in Zusammenarbeit mit der Akademie gemacht. implantologischen Fortbildung Praxis und Wissenschaft (APW) der DGZMK seit 1998 an. Die zertifizierte, B. Ritzert, Pöcking Abbildung 1 Vier der insgesamt 166 erfolgreichen Absolventen des DGI-APW-Curriculums Implantologie nahmen ihre Urkunde von Dr. Mathias P. Ch. Sommer, Köln, links, und Prof. Dr. Dr. Dr. Hubertus C. Spiekermann, rechts, entgegen. Abbildung 2 Einige Absolventen feierten ihren Abschluss bei ausgelassener Party-Stimmung. (Fotos: David Knipping) © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 238-240.qxd 29.08.2007 13:13 Seite 238 Herzlichen Glückwunsch zum Master of Science in Oral Implantology Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie und die Steinbeis-Hochschule Berlin gratulieren den Kolleginnen und Kollegen, die den postgradualen Masterstudiengang jetzt mit der Abschlussprüfung erfolgreich beendet haben. In München erhielten am 5. Mai 2007 ihre Urkunde: Dr. Christian Buhtz, Hamburg Markus Dillenburger, Worms Dr. Wolfgang Dirlewanger, Nagold Dr. Raimund Fussy, Oberammergau Dr. Stefan Gau, Euskirchen Dr. Martin Gleisberg, Hannover Dr. Christian Gobrecht, Bielefeld Dr. Walter Herrmann, Stuttgart Dr. Reinhard Herzog, Augsburg Dr. Heiko Hintz, Rheine Dr. Elena Kaufmann, Grünwald Burkhard Klossner, Langenhagen Dr. Robert Lau, Dorsten Dr. Klaus-Joachim Mandelkow, Erlangen Dr. Dr. Volker Michalczik, Essen Efthymia Mouka, Meersburg Dr. Hans-Joachim Näbe, Neuhaus am Inn Dr. Hans-Joachim Nickenig, Troisdorf-Spich Dr. Elisabeth Niggl, Halblech Dr. Jörn-Oliver Noffke, Vaihingen Dr. Frank Püllen, Neu-Isenburg Dr. Harald Rahmann, Krefeld Dr. Katja Rauch, Eckersdorf Dr. Sven Rinke, Hanau Dr. Bernd Rohlfing, Essen Dr. Ingo Röller, Dortmund Dr. Peter Schneider, Heidelberg Dr. Klaus Seegers, Hannover Herbert Smith, Berlin Thomas Stickel, Hüttenberg Dr. Jan Tetsch, Münster Die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich und die Steinbeis-Hochschule Berlin bieten seit dem Jahr 2004 den ersten staatlich anerkannten deutschen Studiengang zum Master of Science in Oral Implantology an. Er erfüllt die international anerkannten Bologna-Kriterien. Das Studium ist sowohl wissenschaftsbasiert als auch praxisorientiert und vermittelt profunde Kenntnisse und Fähigkeiten nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Informationen: DGI e.V. Bismarckstraße 27 · 67059 Ludwigshafen Tel.: 0621-68124452 · Fax: 0621-68124466 E-Mail: info@dgi-master.de · www.dgi-master.de 238-240.qxd 29.08.2007 13:14 Seite 239 NACHRICHTEN 239 Was macht denn….? Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch im Interview mit Dr. Sebastian Schmidinger die Mithilfe bei meiner zukünftigen gepflanzt und bin immer wieder mit beruflichen Tätigkeit angeboten wurde. Arbeiten im Garten beschäftigt. Es ist Ganz konkret war die Stelle eines eine anstrengende aber auch anregende Schiffsarztes zu besetzen und es bestan- Tätigkeit, bei der sehr viele Ideen ent- den mehrere Möglichkeiten in Entwick- standen sind. Ein relativ junges Projekt lungsländern (Afrika und Südamerika) ist das Praxismarketing, das in der Medi- zu arbeiten. Als Segler habe ich einen zin und Zahnheilkunde eine immer grö- Moment über den Schiffsarzt nachge- ßere Rolle spielt. Seit drei Jahren gebe dacht, hatte aber keine Möglichkeiten ich monatlich eine Praxiszeitung her- diese Idee zu realisieren. Neben der aus, die vor allem über bewährte Verfah- etwas reduzierten Tätigkeit in der Praxis ren und Neuerungen in der Implantolo- habe ich eine Vielzahl von Aufgaben gie berichtet. Daneben werden zahlrei- übernommen, die mir nur wenig Zeit che (auch sehr aktuelle) Themen ange- lassen. Die Hauptbelastung liegt in der sprochen, die für unser Fachgebiet von Betreuung der Studenten des Masterstu- Interesse sind. Die Patienten lesen dienganges der DGI und der Steinbeis- besonders aufmerksam alle Dinge, die Universität (Master of Science in Oral sich mit den Mitarbeitern der Praxis Implantology). Die Studenten müssen beschäftigen. während des zweijährigen Studiums unsere Patienten auch Artikel für die Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch (66) ist eine Masterthesis schreiben, an die sehr Zeitung, wenn sie darum gebeten wer- „Urgestein“ der deutschen und hohe Anforderungen gestellt werden. den. Meist handelt es sich um Reisebe- europäischen Implantologie. Lan- Viele Kolleginnen und Kollegen haben richte, die dann wieder anderen Patien- ge Jahre hat er den Arbeitskreis diese Aufgabe anfangs unterschätzt und Implantologie in der DGZMK gelei- bedurften dann doch einer intensiven tet, hat die ZZI herausgegeben und Betreuung, um die Thesis termingerecht hat jetzt in dem Landesverband abgeben zu können. Auf der anderen Nordrhein/Westfalen DGI Seite hat mich die Kreativität, der Ideen- zusammen mit Prof. Dr. Dr. Dr. reichtum und das Engagement über- Hubertus Spiekermann eine füh- rascht. Neben der ganz normalen Pra- rende Rolle. Er führt zusammen xistätigkeit ein solches Studium mit vie- mit seinem Sohn Dr. Jan Tetsch len langen Wochenenden zu absolvie- eine mit ren und dann noch eine wissenschaftli- Schwerpunkt Implantologie. Er ist che Arbeit zu schreiben, verdient sehr ein sehr beliebter Lehrer sowohl viel Respekt. Da mein Sohn den ersten im Curriculum Implantologie als Studiengang absolviert hat, habe ich auch im Masterstudiengang. Uns sozusagen hautnah die enorme Belas- hat interessiert, was denkt und tung miterlebt und gesehen, wie positiv fühlt ein so erfahrener Mann. sich das Gelernte auf den Praxisalltag Prof. Dr. Dr. Peter Tetsch. umfangreiche (Foto: privat) der Praxis Inzwischen schreiben auswirkt und die implantologische Dr. Schmidinger: Lieber Kollege Tätigkeit zum Wohle der Patienten Tetsch, ich habe gehört, Sie lassen es bereichert. Zurzeit betreue ich 25 Stu- jetzt ein bisserl langsamer angehen und denten und sehe darin eine attraktive sind nicht mehr Tag und Nacht in der und spannende Aufgabe. Es ist also tat- ten oder auch uns selbst als Anregung Praxis. Und doch sehe ich Sie bei allen sächlich eine Schwerpunktverlagerung, dienen. Nach dem Abschluss des Mas- Tagungen und Prüfungen und mit Bei- die ganz leicht und ohne Schmerzen terstudienganges meines Sohnes haben trägen in der ZZI. Also vielleicht mehr gegangen ist. wir eine Sonderausgabe der Zeitung her- eine Schwerpunktverlagerung. Wie geht so was: mit Schmerzen oder ganz Dr. Sebastian Schmidinger. ausgegeben, in der sehr ausführlich haben über das Studium, die Abschlussprüfung unzählige Artikel geschrieben, Bücher und die Verleihung der Urkunden wäh- Prof. Tetsch: Als mir im letzten verfasst, einen Sohn gezeugt und viel- rend einer beeindruckenden Abschluss- Jahr ein Rentenausweis zugestellt wur- leicht einen Baum gepflanzt, was feier in München berichtet wurde. Die de, hat das doch einige Irritationen aus- kommt jetzt? Resonanz war sehr ungewöhnlich. Sehr leicht? Dr. Schmidinger: Sie gelöst. Zeitgleich erhielt ich ein Schrei- Prof. Tetsch: In meinem Leben ben des Hartmannbundes, in dem mir habe ich schon eine ganze Reihe Bäume viele Patienten haben nachgefragt und gratuliert. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 238-240.qxd 29.08.2007 13:14 Seite 240 NACHRICHTEN 240 In zahlreichen Marketing-Seminaren plikationen werden uns vor ganz spe- bei der der Opa natürlich tüchtig hel- versuchen wir, die zunehmende Bedeu- zielle Probleme stellen. In Zukunft wird fen muss. tung des Marketings für die Praxis an das Kolleginnen und Kollegen weiter zu Bedeutung gewinnen. Wir versuchen, Dr. Schmidinger: Viele jüngere geben. Dabei benötigen wir in vielen auf Anregung unseres DGI-Präsidenten, Kollegen kommen in der Mitte ihres Fällen professionelle Hilfe. Ich hatte Prof. Dr. Günter Dhom, in Teamwork- Lebens in die Krise, weil sie Beruf und das Glück, in einem Expertenteam mit- Seminaren die Zusammenarbeit mit Familie nicht unter einen Hut bekom- arbeiten zu können, das sich aus- niedergelassenen Zahnärztinnen und men. Können Sie einen Rat geben? schließlich mit Marketingstrategien Zahnärzten zu intensivieren. Teamwork eine zunehmende Als Routineverfahren wird sich die wir sehr intensiv bei den ersten Master- hier sicher erst ganz am Anfang einer Navigation nach meiner Auffassung studiengängen erlebt. Sie sind nur zu möglichen Entwicklung, die unsere nicht durchsetzen. Erste Ergebnisse aus schaffen, wenn die Familie „mitspielt“ Tätigkeit aber ganz entscheidend beein- Masterarbeiten zeigen, dass aufwändige und möglichst intensiv in viele Akti- flussen wird. Planungen und navigierte Eingriffe bei vitäten eingebunden wird. Prof. Dhom vielen Ausgangssituationen nicht zu hat dieses Problem sehr früh erkannt Dr. Schmidinger: Sie haben von besseren Ergebnissen führen. Wenn ich und die Familie zu allen wichtigen Anfang an die Implantologie begleitet Ihnen als ausgewiesenem Morphologie- „Events“ eingeladen. So werden die und mitgeformt. Wo geht die Reise Experten sage, dass gründliche anato- geforderten Auslandsmodule zu Begeg- hin? Wird in zehn Jahren nur noch in mische Kenntnisse und sorgfältige Pla- nungen auch der Familien. Auf diese Fachpraxen und Zentren navigiert, nungen unter prothetischen Gesichts- Weise sind viele Freundschaften ent- oder wird die Implantologie in ihrer punkten sehr viel wichtiger sind als standen, die möglicherweise auch weit einfacheren Form Bestandteil der täg- jede Navigation, heißt das sicher, Eulen über das Studium hinaus bestehen blei- lichen Praxis sein? nach Athen tragen. ben. Dafür gibt es mit der Gründung Prof. Tetsch: Ganz sicher wird die Implantologie in zehn Jahren integrierter Bestandteil der zahnärztlichen Pra- ■ Prof. Tetsch: Dieses Problem haben beschäftigt. Als Zahnärzte stehen wir des MOI Clubs auch sehr sichere AnzeiDr. Schmidinger: Was macht Ihnen derzeit am meisten Freude? chen. Im Internet findet ein sehr reger Gedankenaustausch statt, über den man xis sein. Sicher nicht in jeder Praxis – Prof. Tetsch: Beruflich ist es die sich unter der Adresse: www.implanto- aber weiter verbreitet als das heute der intensive Zusammenarbeit im Praxis- logieportal.de informieren kann. Ich Fall ist. Ich sehe eine Entwicklung, die team, mit den Lehrern und Studenten konnte mich persönlich davon überzeu- zu einer weiteren Spezialisierung führt. der Masterstudiengänge. Man kann gen, dass die eindrucksvolle Abschluss- Wir haben heute schon Experten, die auch in fortgeschrittenem Alter noch feier in München zu einem echten besondere Erfahrungen in der Weich- eine Menge lernen, wenn man neugie- Familienfest wurde (siehe S. 237). teil- oder Knochenchirurgie haben und rig bleibt. In einer Lebenskrise gibt es also die dann auch erfolgreicher arbeiten. Im privaten Bereich versuche ich einen guten Weg: Berufliche Neuorien- Wir sehen Ansätze, dass die Therapie den fünf Enkeln das Segeln näher zu tierung am besten in einem Masterstu- von Komplikationen in der Implanto- bringen. Sie absolvieren alle gemein- diengang der DGI! logie zu einem eigenen Fachgebiet wer- sam zurzeit mit großer Begeisterung den könnte. Zunehmende gerichtliche den ersten Segelkurs auf dem kleinen Auseinandersetzungen bei Implantat- Aasee in der Nähe der Praxis in Müns- Fehlpositionen, ästhetisch nicht befrie- ter. Als Abschlussaufgabe ist eine digende Lösungen oder anderen Kom- schwimmfähige Skulptur zu basteln, © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) Dr. Schmidinger: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Prof. Tetsch. red. seb. 242-243.qxd 29.08.2007 13:14 Seite 242 242 WELTPRESSE Chiapasco M., Zaniboni M., Rimondini L. Autogene Auflagerungsosteoplastik vs. Alveolarkammdistraktion zur Korrektur des vertikalen Alveolarkammdefizits: eine prospektive 2-4 Jahresstudie am Menschen Autogenous onlay bone grafts vs. alveolar distraction osteogenesis for the correction of vertically deficient edentulous ridges: a 2-4-year prospective study on humans Einschlusskriterien (Kieferabschnitt, Restknochenhöhe) nicht eindeutig beschrieben sind. Ebenso unverständlich ist, wieso die in den CONSORT Kriterien (www.consortstatement.org) geforderte Auflistung der Patienten fehlt, die zwar untersucht wurden, aus irgendwelchen Gründen aber nicht in die Studie eingeschlossen wurden. Albrektsson T., Gottlow J., Meirelles L., Ostman P.O., Rocci A., Sennerby L. Clin Oral Implants Res 2007 Jul;18(4):432-440 Überleben von NobelDirect Implantaten: eine Analyse von 550 nacheinander gesetzten Implantaten an 18 Zentren Fragestellung: Survival of NobelDirect implants: an analysis of 550 consecutively placed implants at 18 different clinical centers Ziel dieser Studie war, die Stabilität der vertikalen Kieferkammaugmentation sowie die Implantatüberlebensrate nach autogener Knochentransplantation als auch die Distraktionsosteogenese zu vergleichen. Clin Implant Dent Relat Res 2007 Jun;9(2):65-70 Studiendesign Prospektiv, randomisierte, zweiarmige Studie. Umfeld Eine italienische Universität. Patienten 17 Patienten mit vertikalem Knochendefizit im Unterkiefer, davon acht Patienten, die eine Transplantation von Kieferwinkelknochen (KW) erhielten, sowie neun Patien- Verlustrate von einteiligen Implantaten eines speziellen Typs. Studiendesign Einarmige, retrospektive Studie. Umfeld ten, die eine Distraktionsosteogenese (DO) erhielten. Bei 18 internationale klinische Zentren (Universitäten und Patienten der Gruppe KW wurde eine Einheildauer des Kliniken). Knochenblocks von vier bis fünf Monaten abgewartet und Patienten später insgesamt 19 Implantate inseriert. Bei Patienten der 279 Patienten mit 550 Implantaten, davon 492 sofort- Gruppe DO wurde pro Tag 1 mm distrahiert und nach oder frühbelastet. 58 Implantate nach sechs Wochen einer Reifungsphase von zwei bis drei Monaten wurden insgesamt 21 Implantate inseriert. Die Einheildauer der Implantate betrug für beide Gruppen drei bis fünf Monate. Wesentliche Zielkriterien Radiologische Knochenstabilität; Implantaterfolg. Wesentliche Ergebnisse belastet. Wesentliche Zielkriterien 1-Jahres Implantatüberleben. Wesentliche Ergebnisse Insgesamt 59 Verluste (11 %). Die 58 in der Einheilungsphase unbelasteten Implantate wiesen einen Verlust (2 %) Die Knochenresorption zur Implantatinsertion war in der auf. Die übrigen Sofortbelasteten Implantate wiesen 58 Gruppe KW signifikant höher als in der Gruppe DO. Verluste (12 %) auf. Bezüglich der Implantatdimension Bezüglich Implantatüberlebens, Erfolg und Knochenver- wiesen Implantate mit 3 mm Durchmesser (n = 55) die lust nach der prothetischen Versorgung, ergab sich kein höchste Verlustrate von 20 % auf, Implantate mit 4,3 mm signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. (n = 287) die niedrigste von 3 %. Bei den Zentren, die über Schlussfolgerung Die Autoren schließen, dass beide Techniken geeignet sind zur Behandlung des vertikalen Alveolarkammdefizits. zehn Implantate einschließen konnten, fand sich eine Verlustrate zwischen 4 % und 80 %. Schlussfolgerung Die Überlebens- und Erfolgsraten der Implantate entspre- Die Autoren schließen, dass die untersuchten einteiligen chen bei beiden Methoden denen von Implantaten im Implantate, die mittels Schleimhautstanze transgingival originären Knochenlager. inseriert und sofort belastet werden, eine ungewöhnlich Kommentar Diese Arbeit zeigt, dass qualitativ hochwertige, randomi- ■ Fragestellung hohe Verlustrate aufweisen. Kommentar sierte Studien auch in der Chirurgie möglich sind. Die Auch wenn in dieser Studie keine Kontrollgruppe existiert Ergebnisse suggerieren zwar die Ebenbürtigkeit beider und es sich nicht um den höchsten Evidenzgrad handelt, Therapieformen, dennoch stellen die Autoren klar die finden sich wertvolle Hinweise für den Kliniker. Wün- Vor- und Nachteile beider Vorgehensweisen dar. Damit schenswert wäre eine solche Studie vor der Markteinfüh- werden beide Therapieformen je nach individueller Aus- rung des Implantats gewesen. gangslage ihre Indikation haben. Es ist in diesem Auffällig in dieser retrospektiven Studie ist der große Unter- Zusammenhang bedauerlich, dass die Autoren keine Fall- schied zwischen den Zentren. Ebenso finden sich deutliche zahlschätzung („Power“) angeben. Auffällig ist, dass die Unterschiede bezüglich des Implantatüberlebens für die © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) 242-243.qxd 29.08.2007 13:14 Seite 243 WELTPRESSE 243 verschiedenen Implantatdurchmesser. Interessanterweise se Studie ein Musterbeispiel dafür, dass die Zusammenfas- findet sich keine multivariate Analyse, so dass unklar ist, sung in Abstracts eine Interpretation der Autoren darstellt welcher Effekt (Belastung, Durchmesser, Zentrum) hier der und gerade für solch kritische Ergebnisse die Informationen kritischere ist. Auffällig ist, dass auf diese wichtigen Unter- im Abstract meist nicht ausreichend sind. schiede zwischen den Zentren und den Implantatdurchmessern im Abstract nicht eingegangen wird. Damit ist die- PD Dr. Dr. B. Al-Nawas, Mainz BUCHBESPRECHUNG Das Dental Vademecum 2007/2008 Deutscher Zahnärzte Verlag, Köln 2007, 9. Aufl., ca. 1300 Seiten, ISBN 978-3-7691-3338-7, 89,95 € Mit fast 1.300 Seiten ist das neue dieses Nachschlagewerks rasch anhand Kennzeichnung Dental Vademecum erschienen. der Gliederung und der übersichtlichen erläutert. Emp- Es beschreibt Eigenschaften, Zusam- Darstellung der wichtigsten Eigenschaf- fehlungen mensetzung und Anwendung von ten eines Werkstoffs einen Überblick Infektionspro- nahezu 8.000 Dentalprodukten. In über die Marktsituation verschaffen. phylaxe in der zehn Kapiteln werden unter den Stich- Preisvergleiche, Eigenschaftsvergleiche worten „Wirkstoffe für Notfälle“, „Praxis- und Hinweise auf Sicherheitsdatenblät- Leitlinien zu Prophylaxemaßnahmen hygiene“, „Prophylaxe“, „Zahnfreund- ter oder weiterführender Information sowie eine Auflistung der wissen- liche Süßwaren“, „Funktionstherapie“, helfen dem Zahnarzt, sich im Dschun- schaftlichen „Zahnerhaltung“, „Endodontie“, „Paro- gel der Dentalprodukte leichter zu- Deutschen Gesellschaft für Zahn-, dontologie“, „Implantologie und Kno- rechtzufinden. Das Dental Vademecum Mund- und Kieferheilkunde sowie ein chenersatzmaterial“ sowie „Zahner- ist nicht nur ein Muss für jeden Praxis- Verzeichnis satz“ alle Produkte, die einen Zahnme- neugründer. Auch Wissenschaftler und runden das Dental Vademecum ab. diziner interessieren könnten, aufgelis- erfahrene Praktiker finden eine Fülle Die Fülle der Informationen, die die- tet. An der Zusammenstellung und von Informationen. Neben der Auflis- ses Buch beinhaltet, rechtfertigt den Gestaltung der tabellarischen Übersich- tung und Beschreibung von Dental- Preis allemal. ten haben namhafte Kollegen aus Pra- produkten sind im Anhang das Medi- xis und Wissenschaft mitgewirkt. Der zinproduktegesetz, die Medizinproduk- M. Behr, Regensburg Zahnarzt kann sich trotz des Umfangs tebetreiber-Verordnung und die CE- Dtsch Zahnärztl Z 2007;62:368 zur Zahnmedizin, Stellungnahmen dentaler der DIN-Normen Inserenten dieser zzi-Ausgabe 03/2007 Astra Tech GbmH 3. Umschlagseite Pharmatechnik GmbH & Co. KG Seite 221 BIOMET 3i Deutschland GmbH Seite 171 Rocker & Narjes GmbH BPI GmbH & Co.KG Seite 231 Sirona Dental Systems GmbH Seite 175 BTI Deutschland GmbH Seite 213 Straumann Holding AG 2. Umschlagseite Camlog Vertriebs GmbH Seite 168, 169 Trinon Titanium GmbH Seite 227 W & H Deutschland GmbH & Co. KG Seite 211 Seite 244, 245 DGI GmbH Seite 215, 235, 236, 238 DOT GmbH Seite 217 Wieland Dental Implants GmbH Seite 223 Geistlich Biomaterials Vertriebsges. mbH Seite 165 Wolf Dental Seite 237 Heraeus Kulzer GmbH Seite 173 Zimmer Dental GmbH Seite 163 HI-TEC IMPLANTS Vertrieb Deutschland Seite 205 Ziterion GmbH Seite 207 Imtegra OHG Seite 187 InteraDent Zahntechnik AG Seite 229 K.S.I. Bauer-Schraube GmbH Seite 233 Einhefter: Neue Gruppe Seite 219 BEGO Implant Systems GmbH & Co.KG NSK Europe GmbH Seite 201 Dentsply Friadent Oraltronics Dental Implant Technology GmbH Kavo Dental GmbH 4. Umschlagseite Philips Oral Healthcare © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) ■ 246.qxd 29.08.2007 13:15 Seite 246 NACHRICHTEN 246 Continuum Compact und Auslandsreisen: DGI entwickelt Angebote weiter DGI-Fortbildungsreferent Dr. Ger- Warum muss man dazu nach hard Iglhaut, Memmingen, gibt Österreich fahren? Was heißt Compact? Iglhaut: Compact bedeutet drei bis einen Einblick in die „Fortbil- Iglhaut: In der dortigen Kultur ist vier Veranstaltungen von jeweils ein bis dungs-Werkstatt“ der DGI, wo es mehr verankert, dass Menschen zwei Tagen Dauer. Ein Beispiel wäre die derzeit die neuen Angebote und schon zu Lebzeiten entscheiden, sich Continuum Compact-Serie Implantat- Konzepte für 2008 entwickelt nach dem Tod für medizinische Studien prothetik. Bei dieser Serie finden an vier werden. zur Verfügung zu stellen. Darum gibt es Wochenenden, also jeweils Freitags und in Österreich eine große Zahl an Samstags, Tagesveranstaltungen statt, Humanpräparaten. Für unseren Kurs in bei denen das Spektrum der Implantat- Graz bedeutet dies, dass jeweils zwei prothetik umfassend dargestellt wird. Kollegen an allen drei Tagen des Kurses Mit diesem Angebot wollen wir nicht ein neues komplettes Kopfpräparat nur jene Kolleginnen und Kollegen erhalten. ansprechen, die implantologisch tätig Diese einzigartige Fortbildungsmög- sind, sondern auch jene, die eher oder lichkeit am anatomischen Institut der überwiegend Implantatprothetik betrei- Universität Graz verdanken wir den ben und die nicht unser Curriculum sehr guten persönlichen Kontakten. Implantologie absolvieren wollen, weil Nur so ist es möglich, dass wir als DGI sie prothetisch ausgerichtet sind. Es gibt überhaupt eingeladen wurden und da- darüber hinaus auch die Möglichkeit, rüber hinaus die Mehrzahl der Plätze, diese Continuum Compact-Serie im 40 von insgesamt 60, belegen dürfen. Team zu absolvieren, also etwa Zahnarzt Die Veranstaltung findet im Vorfeld des mit Zahntechniker. Ganz neu ist dabei, österreichischen Zahnärztetages statt, dass die Zahntechniker die Möglichkeit damit haben wir einen weiteren Bonus. haben, zwei weitere Zusatzwochenenden zu belegen, die rein zahntechnisch Dr. Gerhard Iglhaut, Fortbildungsreferent der DGI. (Foto: D. Knipping) Wie geht es mit den Fortbildungs- ausgerichtet sind. Damit haben sie das reisen im nächsten Jahr weiter? neue Curriculum Implantatprothetik Iglhaut: Im nächsten Jahr steht und Zahntechnik für Zahntechniker zum einen wieder eine gemeinsame absolviert und können so ein DGI-Zerti- In zwei Wochen findet die zweite Fortbildung mit Kollegen in Südeuropa fikat erlangen. Fortbildungsreise der DGI in die- auf dem Programm. Dieses Mal in sem Jahr statt. Diese führt nach Kooperation mit den griechischen Kol- Wie ist nach Ihrer Beurteilung Graz. Was ist das Besondere daran? legen. Wir werden uns im Juni 2008 an zurzeit die Akzeptanz und das Iglhaut: Wir haben die einzigartige einem Kongress auf Kreta beteiligen. Interesse Ihrer Kolleginnen und Möglichkeit, 40 Kollegen aus Deutsch- Als weiteres Highlight steht auch wie- Kollegen an Curriculum und Con- land eine Fortbildung an Humanpräpa- der eine Reise nach den USA an. Nach tinuum? raten anzubieten. Diese dauert drei dem großen Erfolg unserer Seattle-Reise Iglaut: Das Interesse ist sehr hoch. Tage, gestaltet von zehn internationa- im Jahr 2006, wird es 2008 wieder eine Ich bin sehr zufrieden mit der guten len Referenten auf höchstem Niveau. Veranstaltung mit weltweit sehr gefrag- Belegung. Gleichwohl entwickeln wir Normalerweise haben solche Kurse ten Kollegen geben. Dabei handelt es die Angebote weiter. Die Continuum höchstens Plätze. sich um Professor Edward P. Allen aus Compact-Serien richten sich an Kolle- Schließlich sind Humanpräparate ein Dallas, Dr. Robert Winter und Dr. Willi- gen, die beispielsweise das Curriculum rares Gut. Bei dem Kurs in Graz steht am Becker, Tucson. Die Veranstaltung schon absolviert haben und sich nun uns demgegenüber eine relativ große wird in der Praxis von Robert Winter in intensiv mit einer Disziplin innerhalb Zahl mit einer Spezialfixierung zur Ver- Newport Beach, Kalifornien, stattfin- der Implantologie oder einem Schwer- fügung, das ist die so genannte Fixie- den. punkt beschäftigen wollen. Die Com- sechs bis acht rung nach Thiel. Präparate, die mit die- ■ pact-Serien bieten den aktuellen State sem Verfahren bearbeitet wurden, sind Was hat die DGI bei ihren Fortbil- of the Art. Wir haben Serien geplant zur sehr viel realistischer als beispielsweise dungsangeboten sonst noch in Implantatprothetik, zur Ästhetischen formalinfixierte Präparate. Realistisch der Pipeline? Implantologie, Serie Nummer drei wird bedeutet dies, dass das Gewebe bei wei- Iglhaut: Neu sind die Continuum sich der Planung und CT-Diagnostik tem in seiner Konsistenz nicht so ver- Compact-Serien. Diese geben Kollegin- widmen und im Mittelpunkt der vier- ändert ist wie formalinfixiertes Gewe- nen und Kollegen die Möglichkeit, zu ten Serie steht die Augmentation. be. Das macht es vom Handling her einem Thema ihr Wissen strukturiert zu deutlich praxisnäher für uns. intensivieren. © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) B. Ritzert, Pöcking 248_Impressum.qxd 29.08.2007 13:16 Seite 248 248 IMPRESSUM ZZI Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie JDI Journal of Dental Implantology Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Zahn-, Mund- und Kieferbereich e.V. und Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. (Centralverein, gegr. 1859) Schriftleitung wissenschaftlicher Teil: Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake Klinik für MKG-Chirurgie, Universität Göttingen Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen Tel.: 05 51 / 39-83 43, Fax: 05 51 / 39-1 26 53 schliephake.henning@med.unigoettingen.de Nachrichten aus der DGI und praktischer Teil: Dr. med. dent. Sebastian Schmidinger Hauptstraße 26, D-82229 Seefeld Tel.: 0 81 52 / 99 09-18 redaktion@dr-schmidinger.de Erweiterte Schriftleitung/Expanded Editorship Dr. Karl-Ludwig Ackermann Prof. Dr. Stefan Schultze-Mosgau Prof. Dr. Manfred Wichmann Redaktionelle Koordination Irmingard Dey Tel.: 0 22 34 / 70 11-242; Fax: 0 22 34 / 70 11-515 Dey@aerzteverlag.de Beirat Prof. Dr. J. Becker Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie und Aufnahme, Westdeutsche Kieferklinik Moorenstraße 5, D-40225 Düsseldorf, Tel.: 02 11 / 81-1 81 49 Prof. Dr. N. Behneke Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Augustusplatz 2, D-55131 Mainz, Tel.: 0 61 31 / 17-30 20 Prof. Dr. G. Dhom Bismarckstraße 27, D-67059 Ludwigshafen, Tel.: 06 21 / 68 12 44 51 Prof. Dr. Dr. K. Donath Wiehenstraße 73, D-32289 Rödinghausen Dr. H. Duelund Bahnhofstraße 16 b, D-94032 Passau, Tel.: 08 51 / 5 65 65 Prof. Dr. B. d’Hoedt Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie Augustusplatz 2, D-55131 Mainz, Tel.: 0 61 31 / 17-73 32 Univ. Prof. Dr. Dr. Norbert Jakse Department für Zahnärztliche Chirurgie und Röntgenologie, Univ. Klinik für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde, Medizinische Universität Graz, Auenbruggerplatz 12, A-8036 Graz, Österreich, Tel.: 00 43 / 316 / 385-34 86 Prof. Dr. Th. Kerschbaum Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität zu Köln Kerpener Straße 32, D-50931 Köln, Tel.: 02 21 / 4 78 47 15 Prof. Dr. G.-H. Nentwig Abteilung für Zahnärztliche Chirurgie im Zentrum der Zahn-Mund-Kieferheilkunde Theodor-Stern-Kai 7, D-60596 Frankfurt, Tel.: 0 69 / 63 01-56 32 Prof. Dr. Dr. F. W. Neukam Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Glückstraße 11, D-91054 Erlangen, Tel.: 0 91 31 / 85-36 01 ■ Prof. Dr. E.-J. Richter Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Pleicherwall 2, D-97070 Würzburg, Tel.: 09 31 / 20 17 30 20 Verlagsrepräsentanten Dr. Markus J. Schlee, Bayreuther Str. 39, D-91301 Forchheim, Tel.: 0 91 91 / 8 91 11 Nord/Ost: Götz Kneiseler, Uhlandstr. 161, 10719 Berlin, Tel.: 0 30 / 88 68 28 73, Fax: 0 30 / 88 68 28 74, E-Mail: kneiseler@aol.com Prof. Dr. W. Schulte Heuberger-Tor-Weg 25, D-72076 Tübingen, Tel.: 0 70 71 / 6 14 26, vorm. Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie und Parodontologie der Universität Tübingen Mitte/Südwest: Dieter Tenter, Schanzenberg 8a, 65388 Schlangenbad, Tel.: 0 61 29 / 14 14, Fax: 0 61 29 / 17 75, E-Mail: d.tenter@t-online.de Prof. Dr. Dr. P. Tetsch Annette-Allee 28, D-48149 Münster, Tel.: 02 51 / 8 85 15 Süd: Ratko Gavran, Racine-Weg 4, 76532 Baden-Baden, Tel.: 0 72 21 / 99 64 12, Fax: 0 72 21 / 99 64 14, E-Mail: Gavran@gavran.de Prof. Dr. G. Watzek Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Abteilung für orale Chirurgie Währingerstraße 25 a, A-1090 Wien, Tel.: 00 43 / 1 42 77 / 6 70 11 Organschaft Deutsche Gesellschaft für Implantologie Österreichische Gesellschaft für Orale Chirurgie und Implantation Aufgabengebiet Aufgabe der Zeitschrift ist es, die Entwicklung der zahnärztlichen Implantologie kontinuierlich darzustellen und zugleich die Zusammenarbeit mit allen Disziplinen der Zahnheilkunde – insbesondere der Chirurgie, Prothetik und Pathologie – zu fördern. Die Zeitschrift nimmt nur unveröffentlichte Originalarbeiten, Übersichten und Diskussionsbeiträge aus dem gesamten Gebiet dieser Disziplin auf. Für die Abfassung von Manuskripten gelten Richtlinien, die im Heft 1 dieses Bandes veröffentlicht werden; sie können bei der Schriftleitung angefordert werden. Verlag Deutscher Ärzte-Verlag GmbH Dieselstraße 2, D-50859 Köln, Postfach 40 02 54, D-50832 Köln Tel.: 0 22 34 / 70 11-0, Fax: 0 22 34 / 70 11-255 od. -515. www.aerzteverlag.de Geschäftsführung Jürgen Führer, Dieter Weber Leiter Zeitschriftenverlag Norbert Froitzheim, Froitzheim@aerzteverlag.de Vertrieb und Abonnement Nicole Schiebahn, Tel.: 0 22 34 / 70 11-218, Schiebahn@aerzteverlag.de Erscheinungsweise vierteljährlich, Jahresbezugspreis Inland € 152,–, für Mitglieder der DGZMK jährlich € 129,–, ermäßigter Preis für Studenten € 132,–, Jahresbezugspreis Ausland € 157,12, Einzelheftpreis € 38,–; Preise inkl. Porto und 7% MwSt. Die Kündigungsfrist beträgt 6 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für die Mitglieder der DGI ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Gerichtsstand Köln. Verantwortlich für den Anzeigenteil Marga Pinsdorf, Tel.: 0 22 34 / 70 11-243, Pinsdorf@aerzteverlag.de © Deutscher Ärzte-Verlag Köln | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2007;23(3) Bereich Non-Dental: Melson Marketing- und MedienService, Ingo Melson, Scharrenbroichweg 24, 51427 Bergisch Gladbach Tel.: 0 22 04 / 9 79 94 31, Fax: 0 22 04 / 9 79 94 32, E-Mail: ingo@melsons.de International Business Development: Marianne Steinbeck, Badstr. 5, 83714 Miesbach, Tel.: 0 80 25 / 57 85, Fax: 0 80 25 / 55 83, E-Mail: msmedia@aol.com Herstellung Vitus Graf, Tel.: 0 22 34 / 70 11-270, Graf@aerzteverlag.de Alexander Krauth, Tel.: 0 22 34 / 70 11-278, Krauth@aerzteverlag.de Datenübermittlung Anzeigen ISDN 0 28 31 / 396-313; -314 Layout Sybille Rommerskirchen Druckerei L.N. Schaffrath, Geldern Konten Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Köln, Kto. 010 1107410 (BLZ 370 606 15), Postbank Köln 192 50-506 (BLZ 370 100 50). Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6, gültig ab 01.01.2007 Auflage: 7.200 Ex. Verlag ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft LA-MED Kommunikationsforschung im Gesundheitswesen e.V. 23. Jahrgang ISSN 0177-3348 Urheber- und Verlagsrecht Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. © Copyright by Deutscher Ärzte-Verlag GmbH, Köln