06/2011 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
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06/2011 - Schweizerischer Verein für Schweisstechnik
100. Jahrgang • 100ème année • 24. Oktober 2011 06/2011 SCHWEISSTECHNIK SOUDURE OFFIZIELLES ORGAN DES SCHWEIZERISCHEN VEREINS FÜR SCHWEISSTECHNIK Inhalt / Sommaire Aus der Industrie • • • • Innovationen Highlights Wirtschaftsdaten Produktneuheiten Fachbeiträge • WIG-Schweissung an Rotoren • Schweissnahtbearbeitung Berichte Anlage zum mechanisierten WIG-Verbindungsschweissen von Turbinenrotoren Seite 12 Hochleistungsschleifer glättet Schweiss nähte in Rohren Seite 22 Neue Normen bei Schweisszusätzen Seite 28 • • • • • • Normung von Schweisszusätzen Sonderschweissanlagen Flexible Materialbearbeitung Fotowettbewerb SVS-Mitarbeitervorstellung X-Man Rätsel Mitteilungen • • • • SVS Kursprogramm Veranstaltungskalender Impressum Vorschau Heft 7 / 2011 Hochschule für Technik Zürich ab 2012 integriert in die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften / Chargeurs de Batteries / Techniques de Soudage / Electronique Solaire Master Weiterbildung Master of Advanced Studies MAS Schweisstechnologie Schweissfachingenieur mit Managementfähigkeiten Die kompakte Ausbildung zum internationalen Schweissfachingenieur (IWE) mit Zusatzkompetenzen für erfolgreiches Unternehmens- und Prozessmanagement. In Kooperation mit dem Besuchen Sie unsere Info-Events www.hsz-t.ch / Vous trouverez d’autres informations relatives à tous les produits Fronius ainsi qu’à nos partenaires commerciaux sur le site www.fronius.ch Imageanz_ST_88.5x131_fr_ST-Soudure.indd 1 HEIT U E N T L WE Hochschule für Technik Zürich Sekretariat Tel. 043 268 25 22 Lagerstrasse 41, 8004 Zürich Mitglied der Zürcher Fachhochschule 19.05.2011 16:46:46 tion ngsak u r h ü f ein 011 nov. 2 bis 30. bolzenschweisstechnik auf höchstem niveau! bolzenschweissgerät bms-9 schweisspistole ps-9 – Bedienerführung durch mehrfarbige LED-Anzeige – Bolzen-Ø über Fixtasten programmierbar – Kein Einstellen der Bolzenlänge Weiter Informationen finden Sie unter Telefon +41 44 743 33 33 I Telefax +41 44 740 65 66 info-CH@kvt-koenig.com I www.kvt-koenig.com 1001 JoineD to last. Mitteilungen m VERANSTALTUNGSKALENDER IMPRESSUM Datum/ZeitOrt Veranstaltung Herausgeber: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222 CH-4052 Basel Tel: +41 61 317 84 84 Fax:+41 61 317 84 80 info@svsxass.ch 06.12.2011 Basel Thermisches Spritzen 3-Ländereck Hartverchromen und thermisches Spritzen: Ein Vergleich 15.12.2011 Basel Vortrag des Monats Hochleistungsprozesse/Tandemschweissen 12.01.2012 noch offen Vortrag des Monats Thema noch offen Chefredaktor: Horst Moritz Bachtobelstrasse 9 CH-8106 Adlikon Tel. / Fax:+41 44 841 06 44 Mobil: +41 79 544 55 20 horst.moritz@bluewin.ch Redaktionskommission: E. Brune R. Girardier U. Hadrian M. Hereth R. Smolin Dr. V. Stingelin Anzeigen: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik Nadja Heikkinen Tel. +41 61 317 84 17 Fax. +41 61 317 84 80 nadja.heikkinen@svsxass.ch Produktion: Gremper AG Kasernenstrasse 32 Postfach CH-4005 Basel Auflage: Total 2000 Exemplare Abonnenten 1138 Preise: Jahresabo CHF 63.– einschl. Versand Einzelbezug CHF 11.– zuzüglich Versand 17.. – 21.01.2012 Basel Swissbau 09.02.2012 Basel Vortrag des Monats Innovative Verfahren beim MSG- und MSG-Puls- Arc-Schweissen 28.02.2012 Basel Thermisches Spritzen 3-Ländereck Einsatz und Verhalten von thermischen Spritz- schichten in korrosiver Umgebung 15.03.2012 noch offen Vortrag des Monats Schweisstechnische Verarbeitung warmfester Stähle 10.04.2012 Basel Thermisches Spritzen 3-Ländereck Partikelexpositionen beim Thermischen Spritzen Auskunft: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222, 4052 Basel, Tel. 061 317 84 84, Fax 061 317 84 80 Vorschau auf Ausgabe 07 / 2011: Aus der Industrie Innovationen, Highlights, Wirtschaftsdaten und Produktneuheiten Fachbeiträge Beiträge aus der Welt des Schweissens, Schneidens und Prüfens Forschungsberichte Berichte Praxis- und Kurzberichte X-Man Rätsel Mitteilungen Normen, Kursprogramm, Veranstaltungskalender Die nächste Ausgabe erscheint am 12. Dezember 2011 Haftungsausschluss Der SVS hat keine Kontrolle oder dergleichen über Ausführung oder Nichtausführung, Fehlinterpretationen, richtige oder falsche Anwendung jeglicher Informationen oder Empfehlungen, die in den Veröffentlichungen enthalten sind. Daher schliesst der SVS und seine Mitglieder jegliche Gewährleistung im Zusammenhang damit aus. T E C H N O L O G Y T H E W E L D E R ’ S W O R L D . High-quality welds! ABIPLAS® WELD CT – die neuen ROBO-Plasmaschweissbrenner von ABICOR BINZEL. B.Schmid Co AG Bernstrasse 41 3175 Flamatt Täfernstrasse 12, 5405 Baden-Dättwil Hebutec AG Schweisstechnik Tel. +41 (0)31 744 66 44 Fax +41 (0)31 744 66 45 www.lwbweldtech.ch Tel: 056 484 10 80, www.schmid-schweissen.ch Gallusstrasse 16, 9501 Wil SG Tel: 071/911 77 11, http://www.hebutec.ch Hebutec.indd 1 IMHOF Schweisstechnik GmbH Faanweg 423, 5054 Kirchleerau Tel: 062 739 28 00, www.imhof-schweisstechnikk.ch 17.12.2010 10:12:27 B.Schmid neu . indd.indd 1 Imhof neu.indd neu16:28:22 . indd.indd 1 13.12.2010 Imhof 16:27:01 1 13.12.2010 13.12.2010 15:28:3 15:36: LISTEC Schweisstechnik AG Dietrichstrasse 1, 9424 Rheineck SG Tel. 071/888 46 66, www.listec.ch neu . indd.indd 1 nnt-1 1 F O R Unbenannt-2 1 13.12.2010 11:37:00 Unbenannt-4 1 Unbenannt-2 13.12.2010 09:04:05 11:29:57 Unbenannt-2 1 13.12.2010 11:54:13 Unbenannt-4 1 13.12.2010 12:49:22 Unbenannt-4 1 13.12.2010 12:27:06 13.12.2010 14:47:51 30 Fachmärkte in der Schweiz. www.vst-schweisstechnik.ch info@vst-schweisstechnik.ch Telefon 0844 800 300, Fax 0844 800 301 contact@pangas.ch, www.pangas.ch 17.12.2010 09:06:30 Alexander Binzel GmbH & Co. KG Schweisstechnik Grenchen Postfach 259 • Kapellstrasse 24–30 CH-2540 Grenchen Tel.: 032 644 34 45 Fax: 032 644 34 40 Email: info-ch@binzel-abicor.com www.binzel-abicor.com 34 :57 Editorial Liebe Mitglieder Verehrte Leserinnen und Leser Im vergangenen Mai feierte der SVS sein hundertjähriges Bestehen (siehe dazu Ausgabe 05 / 2011). Etwas weniger im Rampenlicht stand ein weiterer SVS Meilenstein: das erste Jubiläum der Niederlassung Zürich am neuen Standort in Oberhasli. Zur Erinnerung: im Frühling 2007 gründete der SVS seine erste Zweigstelle in der Region Zürich. Die zwei Vollzeitangestellten und ein temporärer Mitarbeiter der Empa, Abteilung für Fügetechnologie, wurden vom SVS übernommen. Äusserlich war der Wechsel kaum bemerkbar; der Arbeitsplatz blieb der gleiche, nämlich die von der Empa gemieteten Büros und das Prüflabor in Dübendorf, die Prüfmaschinen und gewisse Werkstatteinrichtungen hatten wir zu einem symbolischen Preis der Empa abgekauft, kurz: das ganze Umfeld blieb das gleiche. (Mehr dazu wurde in der Ausgabe 04 / 2007 berichtet.) Inhaltlich wurde die Arbeit etwas erweitert, und eine gewisse Umverteilung der Kundenbetreuung nach geographischer Lage fand statt, um Reisezeiten zu den Kunden im Grossraum Zürich und der in der Ostschweiz zu reduzieren. Nach drei Jahren in Dübendorf lief der Mietvertrag mit der Empa aus und wir zogen mit sämtlichen Prüfmaschinen und mittlerweile einem dritten Vollzeitmitarbeiter zum heutigen Standort in Oberhasli um, wo wir unsere Tätigkeiten im Mai 2010 wieder aufnehmen konnten. Mit wenigen neuen Geräten füllten wir die Lücken an Gerätekapazitäten, die wir zuvor noch als Dienstleistungen von der Empa beziehen konnten, sodass die Niederlassung ZH mit der Ausnahme von Ausbildungskursen im Hause zur Miniaturausgabe des SVS Hauptsitzes in Basel wurde: Abnahme und Prüfung von Schweisser- und Verfahrensprüfungen, Materialprüfungen, zerstörungsfreie Prüfungen, Betriebsinspektionen, schweisstechnische Beratung, externe Schweissaufsicht und Überwachung, Betriebszulassungen und Schadensanalysen. Mit einem Prüfer, einem Schweissfachmann und einem Schweissfachingenieur sowie einem temporären Werkstattmit arbeiter kann dieses breite Spektrum an Dienstleistungen abgedeckt werden. Obwohl wir zu einer grösseren Organisation gehören, hat die Arbeit Gemeinsamkeiten mit jener in einem Kleinstbetrieb: jeder muss für gewisse Arbeiten der anderen einspringen können, und es gibt viele kleine tägliche und wöchentliche «Ämtli», die aufgeteilt werden müssen. Da wir viel bei Kunden vor Ort arbeiten, ist es eine eher seltene Ausnahme, dass wir alle gleichzeitig im Büro sind. In einer Hinsicht haben wir uns – ungeplant, durch die Gegebenheiten unserer Prüfeinrichtungen – vom Mutterhaus in Basel hervorgehoben. Die physisch grösseren Zugprüfmaschinen mit längerem Fahrweg als jene in Basel (obschon mit gleicher Prüfkraft) prädestinieren uns, Schweissungen an Betonstahl zu prüfen. Seit Ende 2006 ist die neue ISO 17660 (in zwei Teilen) in Kraft, die das Schweissen von Betonstahl normt. Betonstahlschweis sungen wurden bisher in der Schweiz wenig bis gar nicht beachtet. Die heutigen Betonstähle sind zwar schweissgeeignet, sie unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung und mechanischen Eigenschaften jedoch genügend von täglich gebrauchten Baustählen, sodass sie nicht bedenkenlos wie ein Baustahl geschweisst werden können. Die Gefahr liegt in der Heissrissanfälligkeit und in der Verschlechterung wichtiger mechanischer Eigenschaften. Kommt dazu, dass die Schweiss nähte fast ausnahmslos einbetoniert werden und für spätere Nachprüfungen und gegebenenfalls Ausbesserungen unzugänglich sind. Angesichts dieses Doppelrisikos, erscheint es sinnvoll, dieses Schweissverfahren mit seinen speziellen Anforderungen gründlich zu beherrschen. Als einzige schweizerische Prüfstelle für Betonstahlschweissungen, kann der SVS Betonstahl verarbeitende Betriebe beraten und unterstützen – primär von Oberhasli aus. Eine weitere Spezialität, dessen Aufbau wir nicht zuletzt unserer Nähe zum Flughafen Zürich verdanken, ist die Durchführung von Schweisserprüfungen für die Luftfahrt. Es versteht sich von selbst, dass fehlerfreie Schweissnähte in Flugzeugen von höchster Bedeutung sind. Daher gibt es seit 2008 die neue ISO 24394 mit besonderen Anforderungen für das Schweissen im Luftfahrzeugbau. Mit teuren und hochwertigen Werkstoffen, Blechdicken mehrheitlich im Bereich unter 3 mm und einem erweiterten Prüfumfang sind die Schweisserprüfungen nicht mehr mit den herkömmlichen vergleichbar. Für die immer komplexer werdenden Herausforderungen unserer Kunden ergeben sich für uns ständig neue und interessante Aufgaben. Der SVS passt sich dem stets ändernden Umfeld an und wächst an den neuen Anforderungen und Herausforderungen. Inzwischen sind noch zwei weitere Aussenstellen dazugekommen, die das Netz des SVS nicht nur geographisch sondern auch sprachlich hervorragend ergänzen: die Niederlassung TI in Bellinzona (2008) und die Niederlassung VD in Yverdon-lesBains (2010). Bleiben wir gespannt, welche Neuerungen und Wachstumsschübe noch auf uns zukommen. Thomas Rütti Schweissfachingenieur, SVS Niederlassung ZH i Aus der Industrie Welko® BMS-9 revolutioniert die Bolzenschweisstechnik Ein neues Produkthighlight BMS-9 revolutioniert die Bolzenschweisstechnik. Erstmals ist es für den Bediener möglich, alle wichtigen Betriebszustände durch eine LED-Anzeige nach dem Ampelprinzip an der Pistole zu erkennen. Dies stellt eine enorme Arbeitserleichterung für den Bediener dar und trägt zu einer wesentlichen Qualitätssteigerung der Schweissverbindungen bei. Beim Bolzenschweissen wird zwischen der Stirnfläche eines Schweissbolzens und einer Werkstückoberfläche ein Lichtbogen gezündet, beide Teile werden dabei lokal kurzzeitig angeschmolzen und unmittelbar danach unter geringem Anpressdruck gefügt. Dabei wird der Bolzen auf eine geschlossene Oberfläche (keine Bohrung) aufgebracht. Um einwandfreie Ergebnisse zu erzielen, müssen also nicht nur die Werkstoffe, die Oberfläche und die Gerätschaft geeignet sein, sondern auch elektrische Vorgänge mit der mechanischen Bewegung koordiniert werden. Wegen der kurzen Schweisszeit (wenige ms) ist ein Eingreifen des Bedieners nicht möglich. Es handelt sich daher um ein weitgehend automatisches Schweissverfahren. Grundsätzlich erreicht die Schmelze höhere Festigkeiten, als diejenige des Bolzenmaterials. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die relevanten Parameter im Voraus möglichst genau einzustellen. Um das Festlegen dieser Einstellungen zu erleichtern, wurde das Bolzenschweissgerät BMS-9 mit Bolzen schweisspistole PS-9 entwickelt, das nur noch Einstellwerte verlangt, die während der Produktion nicht mehr nachjustiert werden müssen. Erstmals ist es für den Bediener möglich, alle wichtigen Betriebszustände durch eine mehrfarbige LED-Anzeige nach dem Ampelprinzip an der Pistole PS-9 zu erkennen. Die grüne LED-Anzeige an der Schweisspistole meldet dem Bediener das betriebsbereite Bolzenschweissgerät. Störungen werden durch die rote LED-Anzeige signalisiert. Durch die ringförmige LED-Anzeige ist der aktuelle Betriebszustand aus jedem Blickwinkel sichtbar. 2 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Das kleine, leichte und tragbare Bolzenschweissgerät stellt eine neue Generation in der Bolzenschweisstechnik dar und zeichnet sich durch zahlreiche technische Besonderheiten aus; über Fixtasten wählen Sie den gewünschten Bolzen-Ø aus. Ein zeitraubendes Umstellen des Längenanschlages für die unterschiedlichen Bolzenlängen entfällt. Das Gerät erkennt die vorhandene Netzspannung 115 / 230V automatisch. Mit der Inverter Technologie ist die benötigte Schweissspannung immer vorhanden und trägt zu einem ökologischen Einsatz bei. Gerätemerkmale: • Einfache Anwahl der Schweissparameter über Funktionstasten • Automatische Erkennung der Netzspannung 115 / 230V~ • Inverter-Schaltnetzteil für maximale Schweissleistung • Automatische Erkennung der Schweisspistole (Spalt / Kontakt) • Ansteuerung der optischen LED-Anzeige bei der Schweisspistole PS-9 • Hohe Leistung bei kompakter Bauweise und geringem Gewicht • Automatische Speicherung der Ladespannung • Kurze Ladezyklen zur Steigerung der Produktivität • Präzise Digitalanzeige der Ladespannung • Überwachung aller Funktionen durch übersichtliches Funktionsanzeigefeld • Schweissbereich: M3–M8 bei BMS-9 / M4–M10 bei BMS-9V • Schweissmaterialien: Nichtrostender Stahl, Stahl, Aluminium, Messing (Alu und Messing bis Ø 8mm) • Ladespannung: stufenlos 50–200 V einstellbar • Schweissfolge: bis 20 Bolzen / min (abhängig von Ø und Art der Zuführung) • Geräteabmessungen: 295 × 170 × 295 mm (B × H × T) • Gerätegewicht: 8.5 Kg Metallurgisches Lichtbogenfügen von Stahl mit Aluminium zu Hybrid platinen Realisierte Vision: schweissen, was nicht zu schweissen ist Eine imposante Innovation hat die Grenzen des Schweissens weiter verschoben: Galten bisher Stahl und Aluminium als thermisch nicht miteinander fügbar, ist dies jetzt praxistauglich machbar. Die revolutionäre Lösung erfüllt die Visionen von Werkstoffexperten, Konstruktions- und Fertigungsingenieuren, vor allem aber Managern der Automobilindustrie wünschen sich: Festen Stahl mit leichtem Aluminium – je nach dem Beanspruchungsverlauf im Bauteil – belastungssicher thermisch zu verbinden. Speziell der Automobilindustrie erleichtert dies, das Fahrzeuggewicht und damit den Energieverbrauch sowie die CO2-Emissionen zu reduzieren sowie den EU-Grenzwert von 130 g / km CO2-Ausstoss im Jahr 2012 zu erfüllen. Auch in Aus der Industrie anderen Branchen – vom Designobjekt über das Hallendach bis zur Windenergieanlage – bringen zuverlässige Leichtbaukonstruktionen ebenfalls erheblichen Nutzen. Abb. 1: Stahl (links) und Aluminium (rechts) verbindet eine gemeinsame thermisch gefügte Naht: Der Stahl ist gelötet und das Aluminium geschweisst. Abb. 2: Eindrucksvoll demonstriert ein Crashtest das Zusammenspiel und den Effekt des Aluminium-Stahl-Bauteiles; das Aluminium nimmt die Verformungsenergie auf, während der Stahl den gewünschten Abstand sicherstellt. Laut Schweiss-Lehrbuchmeinung lassen sich die in ihren physikalischen Eigenschaften wie der Schmelztemperatur (1500 versus 590°C) dem Ausdehnungskoeffizienten (1,2 versus 2,3 mm / 100°C) oder dem elektrochemischen Potenzial sehr unterschiedlichen Metalle nicht per Lichtbogenschweissen verbinden. Dieser schweisstechnische Engpass forderte Fronius schon seit über 20 Jahren heraus. Bereits vor der CMT(Cold Metal Transfer)-Lösung entstanden erste reproduzierbare Verbindungen. Seit 2003 konkretisierte sich eine nachvollziehbare Technologie in der Zusammenarbeit mit voestalpine. Zahlreiche Versuche belegen inzwischen die industrielle Tauglichkeit des Verfahrens und seiner Anwendungen. Aluminiumseitig liegt eine Schweissung vor, während das Stahlblech eine Lötverbindung zeigt. Fronius und voestalpine erhielten für die Lösung verschiedene Patente. Gemeinsam entwickeln sie umformfähige Hybridplatinen. Als Halbzeuge lassen sie sich in Verfahren wie Abkanten, Walzen oder Tiefziehen zu Profilen oder Crashabsorbern umformen. Einige technische Randbedingungen: Die Stahlbleche müssen verzinkt sein (wie im Automobilbau üblich), die Aluminiumbleche aus den Werkstoffreihen AW5xxx oder 6xxx stammen und als Schweiss- bzw. Lotzusatzwerkstoff ist AlSi3Mn1 vorgegeben. Die Zinkschicht auf dem Stahlblech wirkt wie ein Flussmittel und benetzt den Stahl. Entscheidend ist die intermetal- lische Phase (IMP). Sie soll so dünn wie möglich sein und höchstens 10 µm betragen. Dann ist die Festigkeit der Verbindung so hoch, dass bei Zerreissproben die Naht hält und das Abreissen im Aluminiumblech eintritt. Inzwischen belegen mehrjährige Tests an umgeformten Platinen, dass weder interkristalline noch Spannungs- oder Spaltrisskorrosionen auftreten, lediglich geringe Flächenkorrosionen sind nachweisbar. Für die Platinen haben sich Schweisssysteme bewährt, die mit dem CMT-Prozess beidseitig synchron senkrecht von oben nach unten schweisslöten. Das Know-how von voest- alpine betrifft die Anarbeitung der Nahtgeometrie; die Forschung und Entwicklung von Fronius steht für den Zusatzwerkstoff und die Modifikation des ebenfalls für Fronius patentierten CMT-Systems. Fronius International GmbH Fronius International ist ein österreichisches Unternehmen mit Firmensitz in Pettenbach und weiteren Standorten in Wels, Thalheim und Sattledt. Das Unternehmen mit global 3250 Mitarbeitern ist in den Bereichen Batterieladesysteme, Schweisstechnik und Solarelektronik tätig. Der Exportanteil mit rund 95 Prozent wird mit 17 internationalen Fronius Gesellschaften und Vertriebspartnern / Repräsentanten in mehr als 60 Ländern erreicht. Im Geschäftsjahr 2010 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 499 Millionen Euro. Mit herausragenden Produkten und Dienstleistungen sowie 737 aktiven Patenten ist Fronius Technologieführer am Weltmarkt. 392 Mitarbeiter arbeiten in der Forschung und Entwicklung. rauch.marion@fronius.com. Erste DVS-Flammrichtausbildung im Anwendungstechnischen Zentrum der Linde AG Das Anwendungstechnische Zentrum der Linde AG in Hamburg wird zukünftig Flammrichtfachkräfte ausbilden. Die dafür vorgesehene DVS-Richtlinie steht kurz vor der Veröffentlichung. Erarbeitet wurde sie gemeinsam vom DVS – Deutscher Verband für Schweissen und verwandte Verfahren e. V. (AfB-Fachgruppe 2.2) und der Gases Division der Linde Group. Die Ausbildung gliedert sich in einen Grund- und einen Aufbaulehrgang und schliesst mit dem Zertifikat «DVS-Flammrichtfachkraft» ab. Das traditionelle Verfahren des Flammrichtens erlebt derzeit eine Renaissance. Viele ausgebildete Fachkräfte werden in den kommenden Jahren aus den Betrieben ausscheiden. Damit das Wissen über diesen Prozess erhalten bleibt, hat sich Linde für dieses Bildungszentrum entschieden, das es in dieser Form bundesweit bisher noch nicht gab. Das Unternehmen kümmert sich bereits seit Jahren darum, Flammrichter auszubilden. Mit der Eröffnung der DVS-zugelassenen Kursstätte hat Linde diese Bildungsmassnahme nun zentralisiert. Zukünftig sollen auch Flammstrahlfachkräfte im Anwendungstechnischen Zentrum geschult werden. 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 3 i i Aus der Industrie Beim Flammrichten werden Stahlträger durch gezielte hohe Wärmeanbringung an ausgewählten Punkten verformt. Bauteile können damit begradigt werden, selbst fertige Stahlprodukte lassen sich so ausrichten. «Die Anwendungen des Flammrichtens sind universell. In vielen Fällen ist eine wirtschaftliche Fertigung ohne eine sachgerechte Bearbeitung der Konstruktion durch das Flammrichten nicht möglich» weiss Frank Steller, Leiter Marktentwicklung Verarbeitende Industrie bei der Linde AG. «Fachkräfte nutzen den Prozess intensiv, er erfordert viel Erfahrung und Gespür für die richtigen Ansatzpunkte. Dieses Wissen darf nicht verloren gehen», begründet er die Eröffnung der Kursstätte. Anwendung findet das Verfahren vor allem im Stahlbau und im Schiffbau. «Wir wünschen der neuen DVS-Bildungseinrichtung von Linde alles Gute und viel Erfolg bei ihren zukünftigen Aufgaben», so Martin Lehmann, Geschäftsführer der Zertifizierungsstelle DVS-PersZert. «Wir freuen uns besonders, dass sich die Gases Division der Linde Group als führender Anbieter in Deutschland und Europa sowie als langjähriges DVS-Mitglied zur Gründung dieser DVS-Bildungseinrichtung entschlossen hat.» Leise und intelligent: AUTOREX™ – das automatische Plasmaschneidezentrum Richtungsweisend in Umweltschutz und Arbeitssicherheit Ein leistungsfähiges Komplettpaket zum prozesssicheren automatischen Einsatz der Plasmatechnologie stellt der Spezialist für thermische Schneidverfahren ESAB CUTTING SYSTEMS mit dem automatischen Plasmaschneidezentrum AUTOREX™ vor. Das neue bedarfsgerechte, modular ausbaubare System ist nicht nur vielseitig und leistungsfähig, sondern durch extreme Geräuschreduzierung und Blendschutzvorrichtungen richtungsweisend in Sachen Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Plasma eignet sich besonders zum Schneiden von Baustahl. Das beeindruckende Kosten-Nutzen-Verhältnis, hohe Schneidgeschwindigkeiten mit 35.000 mm / min (AUTOREX™) und quali4 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 tativ hochwertige Ergebnisse erschliessen in diesem Bereich neue Potenziale in der Produktion. Carl M. Bandhauer, Global Product Manager Small and Medium Machines & Plasmatechnology von ESAB CUTTING SYSTEMS: «Die zielgerichtete Weiterentwicklung der Plasmatechnologie durch ESAB ermöglicht den Einsatz im anspruchsvollen Präzisionsschneidprozess. Mit AUTOREX™ hat ESAB CUTTING SYSTEMS neuen Spielraum für Präzision im Schneidprozess geschaffen und bietet eine ausgereifte Alternative zum kostenintensiven Laserschneiden.» AUTOREX™ ist ein leistungsfähiges Komplettpaket zum prozesssicheren automatischen Einsatz der Plasmatechnologie. Das vielseitige modulare System ist nicht nur leistungsfähig, sondern durch extreme Geräuschreduzierung und Blendschutzvorrichtungen richtungsweisend in Sachen Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Automatisiertes Plasmaschneiden AUTOREX™ ist der Einstieg in die Automatisierung im Plasmaschneiden für höchste Nutzungsauslastung. Dabei zeichnet sich das System durch die Hohe Integrationsfähigkeit in vorhandene Produktionen aus. Mit der AUTOREX™ lassen sich, bei grossem Freiheitgrad in der Auswahl der Blechqualität, akkurate Schnittkanten, präzise Aussenkonturen sowie saubere und programmierte Durchbrüche realisieren. Carl M. Bandhauer: «Die Ergonomie des Systems ist auf konsequente Produktionsoptimierung ausgelegt, wobei der gesamte Verarbeitungsprozess automatisiert abläuft.» Der Wechseltisch kann parallel zum Schneidprozess mit integrierter Entsorgung der Materialien be- und entladen werden. Auf diese Weise sorgt der Anwender kontinuierlich für Materialnachschub ohne Schneidunterbrechung. Das erhöht den Nutzungsgrad, und der Personaleinsatz im Mehrschichtbetrieb wird optimiert. Carl M. Bandhauer: «AUTOREX™ arbeitet so genau, dass die ausgeschnittenen Bauteile nicht nachgearbeitet werden müssen und sofort für die weitere Verarbeitung bereitstehen.» Aus der Industrie Besonders sparsam ist AUTOREX™ durch optionales Ausnutzen der Bleche, was die Restblechmenge zur Rohstoffrückgewinnung minimiert. Je nach gewählter Plasmaanlage kann das System im automatischen Betrieb schneiden und markieren. Nutzerorientierte Steuerungsoberflächen und Fernwartungsmöglichkeiten runden das AUTOREX™ System optimal ab. Typen schneiden im Materialstärkenbereich von 1 bis 30 mm und sind ausgerüstet mit einer Plasmabrenner-Steuerung VISION™ 52, einem Wechseltisch mit Absaugung, Feinstaub-Filteranlage und dem Programmiersystem ESAB COLUMBUS™. Optional sind die automatische Be- und Entladeeinrichtung sowie ein automatisiertes Regalsystem. Darüber hinaus lässt sich AUTOREX™ per IT-gestützter Fernwartung reaktionsschnell überprüfen, steuern und korrigieren. Carl M. Bandhauer: «AUTOREX™ eröffnet die einfache, kostengünstige und praxisgerechte Automation eines wesentlichen Teils der Produktion. Der Anwender erhält ein Maschinenprogramm, das beste Schnittqualität und hohe Schnittgeschwindigkeiten beim Plasmaschneiden vollautomatisch und effizient miteinander verbindet und die intelligente Integration in automatisierte Fertigungsprozesse ermöglicht. So trägt AUTOREX™ in vielen Branchen dazu bei, die Produktion zu optimieren und die Wirtschaftlichkeit der Anwender zu erhöhen.» ks@kskomm.de Schnell und einfach zum perfekten Loch AUTOREX™ ist der Einstieg in die Automatisierung im Plasmaschneiden für höchste Nutzungsauslastung. Dabei zeichnet sich das System durch die hohe Integrationsfähigkeit in vorhandene Produktionen aus. Umweltschonende Maschinentechnologie Bei der Entwicklung von AUTOREX™ setzte ESAB CUTTING SYSTEMS neue Lösungskonzepte zur Geräuschreduktion und zum Arbeitsschutz um: Die komplette Schneidtechnik inklusive Maschinenportal und Brennwerkzeug befindet sich bei der AUTOREX™ hermetisch getrennt von der Arbeitsumgebung in einer kompakten Fertigungszelle. Dadurch werden die Anwenderteams vor Lärm, Schmutz und Blendungen umfassend geschützt. Carl M. Bandhauer: «Mit einem Geräuschpegel, der deutlich unter den Grenzwerten der TA Lärm liegt, erfüllt AUTOREX™ die höchstmöglichen Anforderungen an den Arbeitsschutz für den Anwender.» Willkommener Spareffekt: Spezielle Lärmschutzmassnahmen sind überflüssig. Darüber hinaus sorgen die kraftvolle Staubabsaugung für das Wechseltischsystem sowie die Feinstaubanlage für optimalen Schutz des Anwenders und umweltschonende Reduktion von produktionsbedingten Immissionen. Leistungsstarke Module Die AUTOREX™ gibt es in zwei Grössen jeweils als Paketlösung mit umfangreichem Zubehör: als «AUTOREX™ 4000» für Blechformate von max. 2000 × 4000 mm und «AUTOREX™ 3000» für Blechformate von max. 1500 × 3000 mm. Beide Modernste Plasmaschneidtechnologie als komplette Systemlösung Löcher, Innenkonturen, Präzisionsschnitte und -kanten von erstklassiger Qualität mit Plasma wirtschaftlich herzustellen, steht in allen Branchen der Blech- und Metallbearbeitung ganz oben auf der Wunschliste. Mit der Precicision Hole Technology™ von ESAB CUTTING SYSTEMS aus Karben gelingt dies nun einfacher denn je. Die neue Technologie ist integrativer Bestandteil des ESAB Programmiersystems COLUMBUS.NET™ und nutzt die hochentwickelten Leistungsmerkmale des m³ plasma™ Systems, der VISION™ Steuerung und der Höhenkontrolle mit Lichtbogenspannung. Unterschiedlichste Blechstärken, neue Herausforderungen beim Lochschneiden mit flexiblen Einstellungsmöglichkeiten bei gleichzeitig komfortabler, einfachster Bedienung – das sind Vorgaben, bei denen in der Praxis viele Plasmaschneidsysteme die Grenzen der Leistungsfähigkeit schnell erreichen. Denn um beispielsweise Löcher so zu schneiden, dass sie für die sofortige Aufnahme von Stiften vorbereitet sind, muss die Zylindrizität sehr genau sein. Dazu ist eine präzise Kontrolle aller Parameter des Plasmaschnitts, einschliesslich Anschnitt und Ausfahrt, Höheneinstellung, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Schnittfugenversatz und Plasmagase erforderlich. Carl M. Bandhauer, Global Product Manager Small- and Medium Machines & Plasmatechnology von ESAB CUTTING SYSTEMS: «Um dies zu erreichen bedarf es einer kompletten Systemlösung, in der alle einzelnen Bestandteile optimal aufeinander abgestimmt sind. Nur ESAB bietet die vollautomatische Einstellung aller Parameter, die die Lochqualität beeinflussen.» 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 5 i i Aus der Industrie Modernste Schneidsoftware COLUMBUS.NET™ Carl M. Bandhauer: «Ein weiterer Mosaikstein in diesem Gesamtsystem ist die ESAB COLUMBUS.NET™ Software. Sie sorgt für grösstmögliche Leistung und Präzision der ESABSchneidmaschine. Sofern sinnvoll, greift sie beim Schneiden von Löchern automatisch auf die Precision Hole Technology™ zu und gewährleistet gleichzeitig die bestmögliche Plattenausnutzung.» Präzise Höheneinstellung durch «Soft-Touch» Die Verbesserung der Lochzylindriziträt erfordert auch eine präzise Einstellung der Brennerhöhe. Sie wird im Wesentlichen gesteuert durch die ESAB «Soft-Touch»-Technologie. «SoftTouch» verlässt sich beim Schneiden von Löchern nicht auf die Lichtbogenspannung, sondern arbeitet mit einer Encoder basierten Höhenmessung des Brenners und sorgt somit für die genaueste Einstellung. Sie kann auch so programmiert werden, dass das System beim Lochstechen zurückfährt und auf exakt dieselbe Höhe zurückkehrt, bevor die Schneidbewegung beginnt. So ist die neue Precision Hole Technology™ auf vielen neuen und bereits am Markt befindlichen ESAB-Maschinen verfügbar, die mit dem m³ plasma™ System und der COLUMBUS.NET™ Software ausgestattet sind. Diese ESAB Schneidmaschinen haben moderne, digitale AC-Antriebe. Damit sind sie in der Lage, die Maschine so präzise zu bewegen, wie es für das Schneiden auch kleiner Löcher und Innenkonturen notwendig ist. 6 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Optimale Plasmagaskontrolle Mit dem Plasmaschneidsystem m³ plasma™ von ESAB CUTTING SYSTEMS bot sich erstmals die Möglichkeit, Gase zu wechseln oder zu mischen, um je nach Erfordernis beispielsweise Luft, reinen Sauerstoff oder ein Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff für eine optimale Schnittqualität einzusetzen. Das ist genau die Voraussetzung für die Precision Hole Technology™: Sie verwendet ein spezielles Schutzgasgemisch, um bei Baustählen bis zu 25 mm Dicke eine optimale Lochqualität zu erzielen. Extrem genaue Bahnsteuerung Modernste Steuerungstechnologie der «VISION™»-5er-Serie garantiert den reibungslosen Ablauf hin zum perfekten Loch: Die Steuerungen verfügen über intelligente Bewegungs- und Schnittfugen-Algorithmen, die sicherstellen, dass auch kleine Löcher bis zu einem 1:1-Verhältnis von Durchmesser und Dicke akkurat geschnitten werden. Alle VISION™ 5er- Steuerungen arbeiten mit der speziellen Schnittfugensteuerung, die für das Einstechen genau in der Mitte des Loches notwendig ist. Das ist ein wesentlicher Bestandteil der Precision Hole Technology™. Carl M. Bandhauer: «Das Precision Hole Technology™ Gesamtpaket beinhaltet Plasmasystem, Steuerung, Software, Höhenkontrolle und Schneidmaschine. Alle Komponenten sind aus einer Hand und arbeiten perfekt zusammen, so dass mit der Plasmatechnologie Qualitätszuschnitte und hoch präzise Löcher und Innenkonturen erzeugt werden. Einzigartig ist das präzise Schneiden von Innenkonturen, das Markieren und das Hochgeschwindigkeitsschneiden von Aussenkonturen ‹on the fly› – das heisst ohne Verschleissteilwechsel.» ks@kskomm.de Aus der Industrie LISTEC Schweisstechnik AG liefert Dreh- und Kipptisch nach Goldau Am Produktionsstandort der Garaventa AG in Goldau SZ wird neu mit einem Dreh- und Kipptisch der Firma LISTEC Schweiss technik AG gearbeitet. Der PEMA Dreh- und Kipptisch APS 3500 kann auf seiner Tischplatte (Ø 950 mm) Werkstücke bis zu einer Höchstlast von 35 000 N aufnehmen. Der Dreh- und Kipptisch selber kommt auf eine Abmessung von 2180 × 1030 mm (LxB). Service, der Lebensdauer, den Wartungskosten und allen voran der Kundenzufriedenheit lassen ein Produkt wirklich glänzen. In solchen Fällen adelt der Deutsche Schneidverband® Schneidmaschine und Hersteller mit einer Zertifizierung. Höchste Produktqualität und zufriedene Kunden Dipl.-Ing. Gerhard Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Schneidverbands®: «Wir sind besonders stolz, das erste Zertifikat an die Messer Cutting Systems GmbH übergeben zu dürfen. Die Zertifizierung wird für ein Jahr vergeben und durch mehrere Stichproben in der Projektabwicklung begleitet. So fühlen sich zertifizierte Hersteller zur Kontinuität verpflichtet – selbstverständlich auch gegenüber ihren Kunden!» Zur erfolgreichen Zertifizierung müssen die vom Verband vorgegebenen Qualitätsrichtlinien sowie die Anforderungen an die technische Ausführung erfüllt sein. Weitere Bedingung ist eine stichprobenartige Kontrolle bei Endkunden, bei der Messer Cutting Systems ebenfalls ein positives Ergebnis bescheinigt wurde. Die Resultate sowie Details zur Zertifizierung können auf der Internetplattform www.schneidforum.net nachgelesen werden. Peter Odermatt (Garaventa AG) und Armin Camenzind (LISTEC Schweiss technik AG) bei Vertragsabschluss (v.l.) «Für uns ist der APS 3500 die optimale Lösung mit dem höchsten Nutzen für unsere, respektive die Bedürfnisse unserer Kunden», sagt Peter Odermatt von der Garaventa AG. Garaventa ist der klare Marktleader im Schweizer Seilbahnbau und das Kompetenzzentrum für Pendel- und Standseilbahnen in der Doppelmayr / Garaventa-Gruppe. Bis heute durften über 14 100 Seilbahnsysteme für Kunden in über 83 Staaten realisiert werden. Deutscher Schneidverband® prämiert höchste Qualität Messer Cutting Systems als erster Hersteller zertifiziert Vorbildliche Projektabwicklung schafft zufriedene Kunden Der Deutsche Schneidverband® aus Solingen zertifizierte die Messer Cutting Systems GmbH aus Gross-Umstadt als ersten deutschen Portalschneidmaschinen-Hersteller. Das Zertifikat bestätigt sowohl dem Betrieb als auch seinen Produkten höchste Leistungsfähigkeit – und gibt den Kunden die Gewissheit, einem ausgezeichneten Unternehmen zu vertrauen. Eine qualitativ hervorragende Portalschneidmaschine definiert sich heutzutage nicht mehr nur aus den technischen Daten, dem Schnittbild, der Lieferzeit oder dem Preis. Erst eine Mischung aus diesen Daten, zusammen mit der Garantie, dem «Diese vom Deutschen Schneidverband vergebene Zertifizierung ist eine tolle Auszeichnung für unsere Produkte und auch gleichzeitig eine Aufgabe für uns, die eigenen Qualitätsansprüche stetig zu überprüfen und zu steigern. Denn nur so erreichen wir eine konstante Produktexzellenz – und eine dauerhafte Kundenzufriedenheit!», resümiert Arvid von zur Mühlen, Geschäftsführer der Messer Cutting Systems GmbH. gudrun.witt@messer-cw.de 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 7 i i Aus der Industrie Messer Schweiz AG – 100 Jahre Sauerstoffproduktion Die Geschichte der Messer Schweiz AG, ehemals «Sauerstoffwerk Lenzburg AG», auch bekannt in Lenzburg und Umgebung unter «Suurstoffi», hat ihren Ursprung 1891, also vor 120 Jahren, mit der Gründung der Firma «C.A. Scharpff, Cartonfabrik Lenzburg». Vor hundert Jahren, im Jahr 1911, wurde von den damaligen Eigentümern «Hans Schatzmann» und «Ernst von Niederhäusern» als zweites Standbein das Sauerstoffwerk gegründet und mit der Produktion von Sauerstoff begonnen. beit mit der Messer Griesheim GmbH, einem weltweit tätigen Konzern aus Deutschland. Wie sich heute zeigt war das der Beginn einer für beide Seiten sehr erfolgreichen Entwicklung. Im Jahr 2003 übernahm die Messer Griesheim GmbH die restlichen Aktienanteile. Die Umfirmierung in Messer Schweiz AG erfolgte im Jahr 2005. Viel hat sich in den 100 Jahren am Standort Lenzburg verändert. Zielgerichtet wur de stetig in umfangreichem Masse in das Unternehmen inves tiert, so z.B. in ein hochmodernes Flaschenabfüllwerk, eine Produktionsanlage für Wasserstoff, einem Umschlagplatz für flüssig Helium, das Flascheninstandhaltungswerk, eine Spezialgaseabfüllung und Analytik. Ein Höhepunkt war die Inbetriebnahme der Luftzerlegungsanlage für Sauerstoff, Stickstoff und Argon in Visp im Wallis im Jahr 2009. Daneben erwarb Messer Schweiz die ASCO Kohlensäure AG, als kompetenten Anbieter rund um Kohlendioxid und Trockeneis, mit Sitz in Romanshorn und ihre Tochtergesellschaften in Neuseeland und Frankreich. Im Mai dieses Jahres folgte die Akquisition der Firma Remco in Eschlikon, erfolgreicher Hersteller der ASCO Trockeneispelletizer und Trockeneis-Strahlgeräte. Heute beschäftigt die Messer Schweiz AG 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu diesem Jubiläum veranstaltete die Messer Schweiz AG im Mai erstmals in ihrer langen Geschichte einen Tag der offenen Tür und gab der Bevölkerung die Gelegenheit zu sehen, was Messer «da hinten im Tal» so alles macht. Bei strahlendem Wetter nutzen dann viele Besucher die Gelegenheit, die Firma Messer Schweiz kennenzulernen. Für die Messer Schweiz war dieser Tag ein voller Erfolg. Eigens für die Sauerstoffproduktion wurde südlich der Kartonfabrik ein eigenes Gebäude gebaut. Schon frühzeitig setzte die Geschäftsleitung auf Ökologie, indem es ein eigenes Wasserkraftwerk betrieb. Noch heute erzeugt Messer Schweiz mittels einer Turbine, die mit Wasser aus dem Aabach betrieben wird, rund 2 / 3 des eigenen Strombedarfs in Eigenregie. Im Laufe der Zeit wurden die Gebäude und die Produktionsanlagen immer weiter vergrössert und den notwendigen Bedürfnissen angepasst. 1961 erfolgte die Umwandlung in die Aktiengesellschaft «Sauerstoffwerk Lenzburg AG» und 1971 begann die Zusammenar8 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Aus der Industrie Ein weiterer Höhepunkt war eine Jubiläumsveranstaltung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Messer Schweiz AG, der ASCO Kohlensäure AG im Schloss Lenzburg. Bei Musik und gutem Essen dankte Wolfgang Pöschl, Geschäftsführer der Messer Schweiz, allen Mitarbeitern und Stefan Messer, Eigentümer der Messer Gruppe, gratulierte der Messer Schweiz zu seiner langen Erfogsgeschichte. Gastredner war der ehemalige Schiedsrichter Urs Meier. Weitere Gäste waren u.a. die Herren von Schubert und Iversen von der Deutschen Botschaft, Herr Bopp von der Handelskammer Deutschland – Schweiz sowie Vetreter der Gemeinde Lalden und der Firma Lonza AG. Die Praxis höchster Schweisskunst Anwenderfreundlichkeit und Effizienz standen bei Schweisstechnikhersteller REHM im Mittelpunkt der Weiterentwicklung der erfolgreichen INVERTIG.PRO Baureihe. Dank der einfachen und intuitiven Bedienerführung kommen die neuen WIG-Stromquellen INVERTIG.PRO digital in der Praxis bestens an. Einer der ersten Anwender ist das schwäbische Hightech-Unternehmen Schweisstechnik Isaak. Der mittelständische Betrieb vertraut auf die Leistungsfähigkeit der REHM Schweisstechnik bei der Fertigung von Sonderlösungen und Kleinserien für die Formel 1 und den Flugzeugbau. Die besondere Herausforderung: Die Messer Schweiz AG Die Messer Schweiz AG hat ihren Hauptsitz in Lenzburg und besteht aus drei zentralen Bereichen: dem hochmodernen Flaschenabfüllwerk mit Produktionsanlage für Wasserstoff und Spezialgasewerk am Hauptsitz in Lenzburg, der neuen Luftzerlegungsanlage für Sauerstoff, Stickstoff und Argon in Visp sowie der Asco Kohlensäure AG als kompetenter Anbieter rund um Kohlendioxid und Trockeneis in Romanshorn. Die Auslieferungen an die Kunden erfolgen ab Werk Lenzburg und durch 32 regionale Vertriebspartner. Das Gaseunternehmen geniesst hohe fachliche Kompetenz in der Schweizer Industrie, insbesondere in den Bereichen Metallurgie, Umwelt- und Lebensmitteltechnik. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Produktion und der Vertrieb von Gasen für die Medizin sowie von Spezialgasen, unter anderem für Forschungseinrichtungen, Universitäten und die Halbleiterindustrie. Messer Schweiz ist nach allen wichtigen Qualitätsnormen, wie ISO 9001:2008, ISO 14001:2004, ISO 13485:2003 mit EG-Zertifikat gemäss Anhang II.3 der EG-RL 93 / 42 / EWG für medizinische Gasversorgungssysteme, ISO 17025, ISO Guide 34 und ISO 22000:2005 zertifiziert. Die Messer Gruppe Messer zählt zu den führenden Industriegaseunternehmen und ist in 30 Ländern in Europa und Asien und in Peru mit mehr als 60 operativen Gesellschaften aktiv. Die internationalen Aktivitäten werden aus dem Raum Frankfurt am Main gelenkt, die Steuerung der technischen Zentralfunktionen Logistik, Engineering und Produktion, sowie Anwendungstechnik erfolgt aus Krefeld. Etwa 5200 Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2010 einen konsolidierten Umsatz von rund 909 Mio. Euro. Von Acetylen bis Xenon bietet die Messer Gruppe ein Produktportfolio, das als eines der grössten im Markt gilt – das Unternehmen produziert Industriegase wie Sauerstoff, Stickstoff, Argon, Kohlendioxid, Wasserstoff, Helium, Schweissschutzgase, Spezialgase, medizinische Gase und viele verschiedene Gasgemische. In modernsten Kompetenzzentren für Forschung und Entwicklung entwickelt die Messer Gruppe Anwendungstechnologien für den Einsatz von Gasen in fast allen Industrie branchen, in der Lebensmitteltechnik, Medizin sowie Forschung und Wissenschaft. www.messergroup.com Die verarbeiteten Werkstoffe sind sehr dünn und die Schweiss nähte liegen grösstenteils im Sichtbereich. Alle angelieferten Rohteile müssen in kürzester Zeit in Topqualität geschweisst werden – dank der unterstützenden Intelligenz der INVERTIG. PRO digital kein Problem für Heinrich Isaak und seine Mitarbeiter. Zentrum und zugleich grösster Anwendervorteil des innovativen Bedienkonzepts ist das hochauflösende Grafikdisplay, auf dem der Schweisser alle relevanten Parameter im Blick hat und auf voreingestellte Bestwerte zurückgreifen kann. So sind selbst hochanspruchsvolle Schweissaufgaben optimal auf den Punkt zu lösen. 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 9 i i Aus der Industrie Die Produktion von Kleinserien fordert null Fehlertoleranz und höchste Qualität. Besondere Anforderungen an Schweisser und Stromquelle entstehen, wenn sehr dünne Materialien zu fügen sind und die Schweissnähte qualitativ und optisch höchsten Ansprüchen genügen müssen. Diese Herausforderung meistert die Firma Schweisstechnik Isaak mit der neuen WIGStromquelle INVERTIG.PRO digital von REHM. Im schwäbischen Waldstetten entstehen Hightech-Sonderlösungen aus Edelstahl und Aluminium in kleinsten Stückzahlen, wie zum Beispiel Rohrkrümmer für die Formel 1 und den Flugzeugbau. Meist handelt es sich um Edelstahl oder Aluminium, maximal 0,8 mm dick, das extrem hohen Drücken und Temperaturen standhalten muss. Die Revolution der WIG-Schweisstechnik in der Praxis Die Qualität der Produkte steht bei Heinrich Isaak und seinen Mitarbeitern an erster Stelle – dank INVERTIG.PRO digital sind aber auch Nachbearbeitungszeiten und Fehlerquoten kein Thema mehr. «Vor allem wenn wir mit besonders dünnen Materialien arbeiten, besteht die Gefahr, Löcher in das Werkstück zu brennen», berichtet Heinrich Isaak. «Das setzt den Schweis ser unter Druck – erst recht, wenn er sich keine Fehler erlauben darf.» Mit dem WIG-Inverter INVERTIG.PRO digital ist es erstmals möglich, exakt zu definieren, wie lange und mit welcher Energie geschweisst wird – und das für jeden weiteren Auftrag absolut gleich. «Mit dieser hochpräzisen Technologie sind selbst anspruchsvollste Kleinserien keine Glücksache mehr», sagt Firmenchef Isaak. Seinen Mitarbeitern fiel die Umstellung von den bisher eingesetzten Schweissgeräten auf die neue REHM Stromquelle leicht: «Die Einweisung hat nicht länger als eine halbe Stunde gedauert», erinnert Isaak. «Wir mussten uns nicht erst durch dicke Bedienungsanleitungen durcharbeiten, sondern konnten uns direkt auf unser Handwerk konzentrieren.» Vier Apps für die perfekte Schweissnaht Das neue Bedienkonzept setzt auf Einfachheit und Transparenz. Auf dem hochauflösenden Bildschirm werden übersichtlich alle Parameter des Schweissauftrags dargestellt, sodass der Anwender Fehleinstellungen sofort erkennt und schnell und flexibel reagieren kann. «Das ist für uns der grösste Vorteil des neuen Geräts», sagt Firmenchef Isaak. «Zum ersten Mal haben wir alle relevanten Parameter im Griff; eventuell fehlerhafte Einstellungen des Gerätes kann ich im Vorbeilaufen mit einem Blick erkennen.» Das Bedienkonzept der INVERTIG.PRO digital beinhaltet vier Applikationen, die dem Anwender im Vergleich zu konventionellen Schweissgeräten einen erheblichen Mehrwert bieten: «Classic» stellt auf einen Blick alle Parameter einer Schweissaufgabe wie Gasvorströmzeit, Zündenergie, Startstrom-, Endkraterstromzeit, Upslope- und Downslope-Zeit, Pulszeit l1 und l2 und Gasnachströmen auf einen Blick auf dem zentralen Bildschirm dar. Mit dem «Programm Manager» können häufig verwendete Schweisskurven gespeichert werden. 10 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Hinter der Applikation «Assist» verbirgt sich eine umfassende Datenbank, mit deren Hilfe das Gerät automatisch konfiguriert wird: Mittels der in dieser Bibliothek hinterlegten Informationen errechnet die Applikation den optimalen Lichtbogen, wenn der Anwender Eckdaten wie Materialstärke, -kombination und Nahtart eingibt. Mit inbegriffen in dem Schweiss-Assistenten ist eine umfassende Bibliothek mit allgemeinem Fachwissen wie Schweisspositionen, Eigenschaften von Schutzgasen und Elektrodentypen, sowie verwendbare Zusatzwerkstoffe entsprechend der Schweissaufgabe. Die vierte Applikation – «System» – ermöglicht eine übersichtliche und einfache Personalisierung des Geräts. Mit der INVERTIG.PRO digital stellt REHM der metallverarbeitenden Industrie ein optimal personalisierbares Werkzeug zur Verfügung. Die Spitzentechnologie der INVERTIG. digital begeistert PRO Schweisser und Betriebsleiter gleichermassen: Alles im Blick und dadurch Alles im Griff zu haben, macht die Bedienung der WIG-Inverter einfacher und Arbeitsprozesse wirtschaftlicher. «Wir haben aktuell keine Qualitätsbeanstandungen und keine aufwendigen Nacharbeiten», berichtet Isaak. So profitieren auch die Kunden der Firma Isaak von der Investition in REHM Schweisstechnik. Zudem ist die neue grafische Visualisierung Mitarbeitermotivation pur: «Seit wir mit INVERTIG.PRO digital arbeiten, sind wir experimentierfreudiger und probieren mehr aus», sagt der Firmenchef. w.essich@rehm-online.de REHM erhält Innovationspreis für Weltneuheit INVERTIG. PRO digital Die bahnbrechende Schweisstechnik des Geräteherstellers REHM ist am Dienstag, 26. Juli mit dem 9. WiF-Innovationspreis ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt industrielle Neuentwicklungen, die – wie die WIG-Stromquelle INVERTIG. PRO digital – zugleich zukunftsweisend und wirtschaftlich erfolgreich sind. Die neu entwickelte digitale Bedienerführung und die integrierten Software-Applikationen, die der WIG-Inverter-Baureihe INVERTIG.PRO digital eine eigene Intelligenz verleihen und den Anwender in einer bislang einzigartigen Weise unterstützen, hat die Jury überzeugt und sich erfolgreich gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt. Der Schweissgerätehersteller REHM nimmt die Ehrung nach 1999 und 2007 bereits zum dritten Mal für wegweisende Schweisstechnik-Innovationen entgegen. Aus der Industrie Stellenanzeige in eigener Sache Westfalen Gas Schweiz eröffnet neuen Hauptsitz mit Füllwerk und Logistikzentrum Unternehmen blickt auf zehn erfolgreiche Jahre zurück Pünktlich zu ihrem zehnten Geburtstag hat die Westfalen Gas Schweiz GmbH in Eiken unweit von Basel ihren neuen Hauptsitz in Betrieb genommen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Westfalen AG aus Münster. In über einjähriger Bauzeit entstanden mit einem Invest von über acht Millionen Euro ein modernes Werk zur Abfüllung von technischen Gasen, ein Logistikzentrum sowie der neue Verwaltungssitz der Gesellschaft. Insgesamt sind an dem neuen Schweizer Standort 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik (www.svsxass.ch) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein. Mit sieben nationalen und internationalen Akkreditierungen sind wir das Schweizer Kompetenzzentrum für Schweissen, Fügen und Trennen. Mit dem Hauptsitz in Basel und Niederlassungen in den Kantonen ZH, TI und VD erbringen wir mit ca. 45 MitarbeiterInnen unsere Dienstleistungen. An unserem Hauptsitz in Basel suchen wir per sofort oder nach Absprache einen/eine ExpertenIn der Arbeitssicherheit (100%) Ihr neues Aufgabenspektrum rund um die Schweisstechnik und den Umgang mit Gasen kann wie folgt umschrieben werden: • Erstellen von Regeln der Technik • Durchführung von Kursen und Tagungen • Erstellen von Expertisen wie Unfallabklärungen, Standortgutachten, Beurteilungen von Anlagen und Arbeitsbereichen im Auftrag von Behörden, der Staatsanwaltschaft, Polizei oder der Industrie Marktüberwachung • Betriebsinspektionen Das neue Firmengelände der Westfalen Gas Schweiz GmbH, einer Tochtergesellschaft der Westfalen AG aus Münster. Foto: Westfalen AG Das moderne Werk umfasst eine Halle mit je elf Abfüllständen zum Befüllen von Druckgasflaschen und Flaschenbündeln, vier Hochtanks für Sauerstoff, Stickstoff, Argon und Kohlendioxid mit insgesamt 72 000 Litern Fassungsvermögen, eine Füllanlage für Formiergas, befestigte Lagerflächen sowie einen Entflechtungsstand für entleerte Flaschen. Die Anlage entspricht den neuesten Standards der Westfalen AG für ihre Werke in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und nunmehr der Schweiz. Dazu gehören völlig getrennte Abfüllprozesse für Industriegase und Protadur®-Lebensmittelgase sowie eine für 200- und 300-bar-Flaschen ausgelegte Technik. «Das neue Werk verkürzt die Wege zu den Kunden, steigert die Flexibilität im Service und stärkt vor allem unsere Marktposition in der Schweiz», begründet Günter Rotering, Leiter des Unternehmensbereichs Gase, die Investition der Westfalen AG. Die Westfalen Gas Schweiz wurde im Juni 2001 in Möhlin gegründet. In zehn Jahren entwickelte sich das Geschäft mit technischen Gasen für industrielle Prozesse, für die Lebensmittelindustrie, für Medizin und Labor sowie mit Kältemitteln sehr erfolgreich. Das Unternehmen versorgt mehrere tausend Kunden und verfügt über eine flächendeckende Vertriebsinfrastruktur. www.westfalen-gas.ch Sie bringen eine abgeschlossene Ausbildung mit technischer Ausrichtung mit und können auf eine mehrjährige Berufserfahrung zurückblicken. Die sichere Anwendung von Gesetzen, Normen und Regelwerken ist für Sie nicht fremd und Sie haben idealerweise bereits Erfahrungen in der Gasund/oder Schweisstechnik gesammelt. Sie sind es gewohnt, selbständig und verantwortungsbewusst in einem Team zu arbeiten. Wichtig ist ein stilsicheres Deutsch in Wort und Schrift. Wenn Sie zudem über Englischund/oder Französisch-Kenntnisse verfügen, erfüllen Sie in idealer Weise die Anforderungen. Wir bieten Ihnen eine leistungsgerechte Lohngestaltung, zeitgemässe Sozialleistungen, ein interessantes Arbeitsumfeld und die Möglichkeit zur Weiterbildung. Wenn Sie sich durch unser Inserat angesprochen fühlen, dann schicken Sie bitte Ihre vollständigen Unterlagen inkl. Foto an: Nadja Heikkinen Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222 4052 Basel 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 11 i f WIG Rotorenschweissung Anlage zum mechanisierten WIG-Verbindungsschweissen von Turbinenrotoren aus gleichen oder unterschiedlichen Werkstoffen in vertikaler Stellung Equipement de sodage TIG mecanise pour le soudage de pièces homogènes et hétérogènes de rotors positionnées verticalement. Trotz intensiver Einsparungsbemühungen seitens der industrialisierten Staaten wirft der weltweit stetig steigende Energieverbrauch wachsende Probleme auf, eine zusätzliche starke Nachfrage besteht infolge der fortschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung der Schwellenländer. Zahlreiche für fossile oder nukleare Brennstoffe vorgesehene Kraftwerke befinden sich augenblicklich im Bau, bei weiteren ist das Planungsstadium abgeschlossen, fast alle sollen mit modernen Dampfturbinen ausgerüstet werden. En dépit des efforts d’économie des pays industrialisés, la consommation d’énergie sans cesse croissante reste une préoccupation mondiale, encore renforcée par l’essor économique des pays émergeants. De nombreuses centrales conventionnelles et nucléaires sont actuellement en cours de construction, ou font l’objet d’engagements fermes, et ces centrales doivent être équipées de turbines à vapeur adéquates. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Energiegewinnung und aus Gründen des Umweltschutzes versucht man, den Wirkungsgrad dieser Dampfturbinen kontinuierlich zu steigern, indem man grössere Einheiten einsetzt oder höhere Arbeits temperaturen vorsieht; in vielen Fällen werden beide Massnahmen gleichzeitig angewendet. Afin d’augmenter la rentabilité et la protection de l’environnement, le rendement de ces turbines fait l’objet d’améliorations constantes, soit en augmentant leurs dimensions soit en relevant leurs températures de fonctionnement, ces deux mesures étant souvent appliquées simultanément pour un rendement accru et une réduction du poids du rotor de 15%. Grösser dimensionierte Turbinen erfordern natürlich entsprechend grössere Rotoren, die Produktionskapazitäten der vorhandenen Anlagen zur Herstellung der dafür benötigten grossen Schmiederohlinge sind allerdings begrenzt. Les grosses turbines exigent des rotors conçus de manière appropriée et des équipements particuliers pour produire les pièces forgées brutes nécessaires, alors que les moyens de production de ces énormes pièces sont strictement limités. Jürgen Krüger / alfalang Technische Aufsätze und Übersetzungen Lippstadt / Deutschland Jürgen Krüger / alfalang Technical essays and Translations Lippstadt / Allemagne Um diesen Engpass zu umgehen und mehr Flexibilität und Unabhängigkeit in Planung und Konstruktion zu gewinnen entschloss sich ein bedeutender Turbinenhersteller bereits vor län- Pour éviter ce goulot d’étranglement problématique et pour améliorer la flexibilité en matière de gestion et d’ingénierie, un grand fabricant de turbines a décidé, il y a quelques années, de tester une méthode de fabrication totalement différente. La fabrication d’un lot de plusieurs grands rotors devait être terminée dans un délai assez court et il était hors de question de réaliser des pièces forgées brutes rapidement avec les méthodes classiques. Une solutions alternative s’imposait alors: Abb. 3: Engspaltvorbereitung zum Fügen von Turbinenrotorsegmenten durch WIG-Heissdrahtschweissen Abb. 1: Nach dem WIG-Schweissen in vertikaler Stellung wird der Rotor in die horizontale Lage gebracht Fig. 1: Basculement du rotor après soudage vertical TIG. 12 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Fig. 3: Exemple de préparation d’une soudure «joint étroit» permettant de souder des parties de rotors en utilisant le procédé TIG Fil chaud exclusivement. WIG Rotorenschweissung Abb. 2 a: Anlage zum WIG-Heissdrahtschweissen von Turbinenrotoren in vertikaler Stellung Fig. 2 a: Equipement de soudage TIG pour le soudage de pièces de rotors positionnées verticalement. Abb. 2b: Anlage zum WIG-Heissdrahtschweissen von Turbinenrotoren mit zwei Brennern Fig. 2b: Equipement de soudage vertical TIG pour rotors, équipé de deux torches. gerer Zeit, eine alternative Fertigungsmethode einzusetzen. Eine Reihe grosser Rotoren musste in sehr kurzer Zeit hergestellt werden, dabei stand es ausser Frage, die benötigten Schmiederohlinge kurzfristig genug zu beschaffen. Also nutzte man die verfügbaren Anlagen zum Schmieden kleinerer Segmente, die dann später zu Rotoren mit den benötigten Abmessungen zusammengefügt werden sollten. des moyens existants ont été mis en œuvre pour forger des segments de plus petites dimensions de manière à les assembler par la suite. Der Fügevorgang erfolgte in zwei Schritten: die Verbindung der in vertikaler Stellung übereinander angeordneten Segmente wurde durch manuelles Schweissen* hergestellt, nach Erreichen einer ausreichenden Stabilität wurden die Rotoren dann in die Horizontale gebracht und das restliche Nahtvolumen durch mechanisiertes Unterpulverschweissen aufgefüllt (Abb. 1). L’assemblage a été réalisé en deux étapes: la soudure initiale a été réalisée en soudage manuel sur des segments superposés verticalement, suivie d’un soudage mécanisé sous flux dès qu’une stabilité suffisante a permis de retourner les rotors assemblés en position horizontale (Fig. 1). Vom technischen Standpunkt aus betrachtet war der eingesetzte Fertigungsprozess durchaus als erfolgreich einzustufen, denn er eröffnete die Möglichkeit, eingeschränkte Herstellungskapazitäten zu kompensieren. Eine weite Verbreitung scheiterte allerdings an dem hohen Anteil manueller Tätigkeiten und dem zu ihrer Durchführung notwendigen handwerklichen Geschick, über das nur eine kleine Gruppe hoch spezialisierter Fachkräfte verfügte. D’un point de vue technologique, les résultats de cette opération se sont avérés très satisfaisants et ont permis de ne plus avoir recours à des moyens de forgeage à capacités limitées. Cependant, l’intégration de cette méthode dans des chaînes de production classiques n’a pas pu être réalisée du fait de la grande quantité d’opérations de soudage manuel à effectuer et du niveau de savoir-faire requis. *Anmerkung der Redaktion: Das mechanisierte WIG-Verfahren ist bereits seit Jahrzehnten im Industriesegment «geschweisste Roteren» etabliert. 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 13 f f WIG Rotorenschweissung Abb. 4: Horizontal angeordneter Geräteträger mit montiertem WIG-Engspaltbrenner Fig. 4: Bras support horizontal et torche Narrow Gap TIG. Abb. 5: Auftragschweissen einer Pufferschicht als Vorbereitung zum Fügen artfremder Grundwerkstoffe Fig. 5: Procédé de beurrage pour le soudage de couches tampons pour préparer des joints en métaux homogènes dissimilaires. Vor einigen Jahren wurde dann die alte Idee der Herstellung von aus Segmenten zusammengefügten Rotoren neu aufgegriffen. Auf der Grundlage der einst gewonnenen Erfahrungen wurde das Pflichtenheft mit den gewünschten Eigenschaften einer künftigen Produktionseinheit zusammengestellt: Fügen von zwei oder mehr Rotorsegmenten in vertikaler Stellung mit einer Gesamtlänge bzw. -höhe bis zu 12 Metern durch mechanisiertes Schweissen mit hoher Produktivität und hervorragender Qualität durch eine dem neuesten Stand der Technik entsprechende Anlage (Abb. 2 a und 2b). Il y a quelques années, l’idée de produire des rotors assemblés a été à nouveau fait surface. Sur la base de l’expérience acquise, des fabricants de turbines ont préparé un exposé général des caractéristiques attendues d’une future unité de production: assemblage de deux, voir plusieurs segments de rotor – d’une longueur totale pouvant atteindre 12 m – par soudage mécanisé en position verticale avec des performances accrues, une qualité des soudures irréprochable en utilisant des techniques de pointe (Fig. 2 a & 2b). Planung, Entwicklung und Aufbau der Anlage erfolgte dann in enger Zusammenarbeit mit der französischen Firma Polysoude, die als führend auf dem Gebiet mechanisierter und automatisierter WIG-Schweissanlagen angesehen wird. La conception, la mise au point et la réalisation de la station ont alors été effectuées en collaboration étroite avec la société française Polysoude, le spécialiste en matière de solutions de soudage TIG mécanisées et automatisées. Als Garant einer durchgehend hohen Verbindungsqualität wird mechanisiertes WIG-Schweissen eingesetzt. Bei diesem Prozess werden die Schweissparameter im Voraus festgelegt und von mikroprozessorgestützten Steuerungen überwacht, einmal programmierte Schweisszyklen können bei exakt gleichem Ablauf beliebig oft wiederholt werden. Um die Produktivität zu erhöhen, wurde das Heissdrahtverfahren vorgesehen, bei dem der Zusatzdraht unmittelbar vor dem Eintauchen in das Schmelzbad durch einen separat zugeführten Heissdrahtstrom vorgewärmt wird. Der Einsatz des Engspaltschweissens führt zu deutlich kürzeren Schweisszeiten und geringerem Verbrauch von Zusatzwerkstoff und Energie, daher wurden speziell für die zu lösenden Schweissaufgaben entwickelte Engspaltbrenner in das Ausstattungspaket der Anlage aufgenommen. Zwei im Engspaltbrenner integrierte Mikrokameras ermöglichen eine visuelle Kontrolle des Schweissprozesses. Verglichen mit herkömmlichen V-, Y- oder Tulpennähten wird bei der Vorbereitung einer Engspaltverbindung weniger Grundwerkstoff entfernt, entsprechend weniger Schweissgut muss anschliessend aufgeschmolzen werden, um die Schweissfuge wieder zu füllen (Abb. 3). Le procédé de soudage mécanisé TIG a été retenu en raison de l’excellente qualité du soudage. Avec ce procédé, les paramètres de soudage sont spécifiés à l’avance et sont entièrement contrôlés par des systèmes équipés de microprocesseurs. N’importe quelle séquence de soudage programmée peut être exactement répétée autant de fois que nécessaire. Pour augmenter la performance du procédé «TIG – Fil chaud» a été choisi: à proximité du bain de soudure, le fil d’apport dévidé est chauffé par l’énergie additionnelle du courant de fil chaud. La préparation du soudage «joint étroit» génère également des économies substantielles en matière de temps d’arc, de métal d’apport et d’énergie. Par conséquent, des torches «Joint Etroit» dans l’équipement. En comparant les chanfreins habituels en V, Y ou U à la préparation «Joint Etroit», il y a moins de métal à enlever au niveau du chanfrein, et donc moins de métal d’apport à déposer par la suite (Fig. 3). Zahlreiche Probeschweissungen wurden in dem mit modernsten Einrichtungen ausgestatteten Versuchslabor der Abteilung De nombreuses soudures d’essai on été réalisées avec des équipements du service «Application» de Polysoude à Nantes, 14 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 WIG Rotorenschweissung Abb. 6: Makroschliff einer Schweissverbindung zwischen artfremden Grundwerkstoffen Fig. 6: Macrostructure d’un joint soudé entre des métaux hétérogènes dissimilaires. Abb. 7: Einer der acht geschulten Schweisser während der Kontrolle einer fast fertigen Naht, in dieser Phase kommt ein Standard-WIG-Brenner zum Einsatz Fig. 7: L’un des huit soudeurs spécialement formés contrôle le déroulement d’une soudure pratiquement terminée. Ici, la torche TIG standard est installée. Anwendungstechnik von Polysoude in Nantes / Frankreich durchgeführt. Verfahrenszulassungen sind mit umfangreichen Vorbereitungen verbunden, u. A. muss eine grosse Anzahl von Schweissanweisungen mit optimierten Schweissparametern, angepasster Nahtgeometrie, freigegebenem Zusatzdraht, definierter Energieeinbringung, passender Wärmeführung usw. erstellt werden. (Abb. 4). France. La qualification des méthodes de soudage est un procédé assez complexe, sans compter les Modes Opératoires de Soudage (MOS) avec paramètres de soudage optimisés, la géométrie spécifique des chanfreins, les métaux d’apport testés, les apports d’énergie appropriés, la gestion précise de l’énergie etc.Des Procès-verbaux de Qualification des Modes Opératoires de Soudage (PV-QMOS) doivent être établis pour différents matériaux de base et différentes combinaisons de matériaux (Fig. 4). Ausgehend von den für die Verbindung von Rotorsegmenten aus gleichem Grundwerkstoff 27NiCrMoV15-6 erstellten Schweissanweisungen wurden die Parameter für das Fügen unterschiedlicher Stähle, nämlich 27NiCrMoV15-6 und 28CrMiNiV4-9, optimiert. Bei dieser Werkstoffkombination bedarf es allerdings einer zusätzlichen Arbeitsoperation, vor dem eigentlichen Verbindungsschweissen muss auf die Fügestellen eine sogenannte Pufferlage aufgebracht werden. Pufferlagen werden durch Auftragschweissen hergestellt, die dazu notwendigen Schweissbrenner waren ebenfalls im Lieferumfang der Anlage enthalten (Abb. 5 und 6). Der Rotor einer auf höchste Leistung ausgelegten Mitteldruckturbine ist während des Betriebes höchst unterschiedlichen Einsatzbedingungen ausgesetzt: während an der Eingangsseite der Turbine wegen der hohen Dampftemperatur eine ausgeprägte Beständigkeit des Rotorwerkstoffes gegen Hochtemperaturkriechen erforderlich ist, muss er an der Austrittseite den durch die grossen rotierenden Schaufeln verursachten Kräften eine ausreichende Zugfestigkeit entgegensetzen. Bei Rotoren, die aus einem Stück geschmiedet sind, werden dazu die beiden Enden unterschiedlichen Wärmebehandlungen unterworfen, allerdings sind nur wenig Lieferanten in der Lage, derartig grosse Rotoren zu schmieden und dann die notwendigen Wärmebehandlungen durchzuführen. Die Turbinenhersteller wiederum versuchen, von möglichen Lieferengpässen ausserhalb ihres Einflussbereiches weitgehend unabhängig zu bleiben und bevorzugen daher meist den Einsatz geschweisster Rotoren. Nicht zuletzt sind es natürlich auch wirtschaftliche Überlegungen, die ein überzeugendes Argument für den Ein- Sur la base des MOS destinés à des joints homogènes en acier 27NiCrMoV15-6, des soudures hétérogènes entre des aciers 27NiCrMoV15-6 et 28CrMiNiV4-9 ont également été réalisées. Avant de pouvoir souder un joint hétérogène, plusieurs couches de rechargement doivent être déposées. Par conséquent, des torches particulières pour ce procédé – dit de beurrage – ont été intégrées à l’outillage de soudage livré avec les équipements (Fig. 5 & 6). A chacune de ses extrémités, l’arbre d’une turbine IP (Pression Intermédiaire) est soumis à des conditions de fonctionnement totalement différentes. L’entrée IP, où la température de la vapeur est la plus élevée, exige que le matériau résiste sans faille aux températures extrêmement élevées, tandis que le support des grosses pales tournantes côté sortie exige une élasticité suffisante. Ces exigences peuvent être satisfaites par un rotor forgé en un seul matériau. Les extrémités doivent subir différents traitements thermiques. Malheureusement, seuls quelques fabricants sont en mesure de forger des pièces d’aussi grandes dimensions. Afin d’assurer que le double traitement thermique nécessaire puisse se faire dans des limites de temps d’approvisionnement acceptables, les fabricants de turbines ont préféré s’en tenir, autant que possible, aux rotors soudés. Ils évitent ainsi les facteurs non maîtrisables. Autre aspect, et non des moindres: les considérations économiques qui plaident clairement en faveur des rotors soudés, à savoir la possibilité de réduction des coûts de l’ordre de 20%. 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 15 f f WIG Rotorenschweissung Abb. 8: 135 t Drehtisch mit hydrostatischem Lastausgleich und montierter Aufnahme zum präzisen Positionieren des untersten Rotorsegments Abb. 9: Herstellung der Schweissproben zur Erlangung der Verfahrenszulassung im Versuchslabor der Abteilung Anwendungstechnik von Polysoude, die beiden WIG-Engspaltbrenner stehen sich gegenüber Fig. 8: Table tournante hydrostatique de 135 tonnes avec dispositif de support du rotor monté pour le centrage précis du segment inférieur du rotor. Fig. 9: Soudage d’essai pour la qualification du procédé au service «Application» de Polysoude, avec deux torches Narrow Gap installées face à face. satz geschweisster Rotoren liefern: Kostenreduzierungen von bis zu 20% können erreicht werden. Die Phase der Durchführung der Probeschweissungen wurde gleichzeitig genutzt, um ausreichend Personal für die Bedienung der künftigen Anlage zu schulen. Die Schweissprozesse laufen weitgehend automatisch ab und erfordern nur gelegentliche manuelle Eingriffe, deshalb greifen viele Firmen auf angelernte Kräfte ohne fundierte schweisstechnische Ausbildung zurück. Wegen der aussergewöhnlich hohen Qualitätsanforderungen an die Fügeverbindung und ihrer grossen Bedeutung für die Betriebssicherheit der Turbine wurde bei dem besagten Hersteller jedoch entschieden, das künftige Bedienungspersonal aus der Mannschaft der vorhandenen qualifizierten WIGSchweisser zu rekrutieren. Das endgültige Team bestand schliesslich aus 8 erfahrenen Schweissspezialisten, die an weiterführenden Lehrgängen in der betriebseigenen Schweisserausbildungsstätte teilnahmen und während der Erprobung der Anlage bei der Herstellerfirma Polysoude ihre Fertigkeiten an der Originalausrüstung vervollkommnen konnten (Abb. 7). La phase d’évaluation des soudures d’essai a également été mise à profit pour former un nombre suffisant de personnes destinées à travailler sur les futurs équipements. Ces derniers sont conçus pour le soudage automatique et, par conséquent, il est rare de devoir apporter des corrections manuelles au procédé. De nombreuses sociétés emploient du personnel très bien formé en atelier pour travailler sur des machines similaires. Cependant, compte tenu de l’excellente qualité attendue des soudures et des niveaux d’expérience et de responsabilité nécessaires, l’un des plus gros fabricants de turbines a décidé de rechercher des candidats dans sa propre équipe de soudeurs manuels certifiés en soudage TIG. L’équipe finale se composait de huit experts qualifiés qui ont suivi une formation complémentaire sur le soudage mécanisé. Au moment de la mise en service, ils ont travaillé sur les équipements d’origine chez Polysoude (Fig. 7). Zwischenzeitlich waren auch die Vorbereitungen im Werk des Turbinenherstellers soweit gediehen, dass mit dem Aufbau der Anlage begonnen werden konnte. Das Werkstück wird von einem in 5 Meter Tiefe aufgestellten Drehtisch mit einer Tragfähigkeit von 150 Tonnen gehalten und gedreht. Das zum Schutz der Nahtwurzel eingesetzte Inertgas wird von hier aus durch Kollektoren in das Innere der Bohrung der Rotorwelle geleitet, weitere Kollektoren ermöglichen es, die Signale der zahlreichen im Inneren des Rotors angebrachten Temperatursensoren an die Steuerzentrale der Vorwärmung zu leiten (Abb. 8). Dans l’intervalle, les préparatifs dans les locaux du client avaient progressé à un tel point que l’installation des équipements de soudage de rotors pouvait commencer. A une profondeur de 5 m en dessous du plancher, le support et les mouvements de la pièce à souder sont assurés par une table tournante d’une capacité de 150 tonnes. Des collecteurs intégrés permettent l’alimentation en gaz envers afin de protéger la première passe à l’intérieur de l’arbre. D’autres collecteurs assurent la transmission des données de plusieurs capteurs de température à partir de l’intérieur de la pièce à souder vers l’unité de commande de préchauffage (Fig. 8). Das Versetzen und Positionieren der Rotorsegmente durch den Hallenkran erfolgt mit Hilfe von speziell entwickelten Spannund Hebevorrichtung. Die präzise horizontale und vertikale Ausrichtung des in aufrechter Lage eingebrachten untersten Rotorsegments wird durch eine Aufnahmevorrichtung mit hydrostatischer Unterstützung ermöglicht. Bevor das zweite Rotorsegment aufgesetzt werden kann, wird das bereits endgültig positionierte untere Segment mit Hilfe der induktiven Le repositionnement et la manipulation des segments de rotors et des rotors entiers sont effectués par des dispositifs de serrage spécialement conçus et par un pont. Un dispositif hydrostatique particulier de support du rotor, placé sur la table tournante, permet le réglage vertical et radial précis du segment inférieur du rotor à souder. Pour permettre le positionnement précis du second segment sur le premier segment déjà monté, un préchauffage est réalisé. L’écartement radial néces- 16 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 WIG Rotorenschweissung Abb. 10: Engspaltvorbereitung mit eingetauchtem Brenner nach Einbringen der Wurzellage Abb. 11: WIG-Engspaltbrenner mit angesetzter Heissdrahtführung Fig. 11: Torche TIG pour le soudage «joint étroit» avec guide-fil chaud installé. Fig. 10: Joint Etroit avec torche introduite après réalisation du soudage racine. Vorwärmeinrichtung auf eine Temperatur von 170 °C gebracht. Durch die damit verbundene thermische Ausdehnung entsteht das zum Zusammenführen der beiden Segmentenden notwendige radiale Passungsspiel von einem Millimeter; sobald beide Segmente die gleiche Temperatur erreichen, verschwindet dieses Spiel und die vorläufige Verbindung ist durch die entstandene Presspassung gewährleistet. Zwei Induktionsstromquellen mit einer Leistung von 350 kVA sorgen dafür, dass eine gleichmässige Vorwärmtemperatur der Werkstücke von 250 °C bis zu 350 °C sicher erreicht wird. saire de 1 mm est obtenu sous l’effet de la dilatation thermique pendant le préchauffage du premier segment porté à 170°C, et disparaît si le second segment correctement monté est chauffé à la même température. Deux générateurs à induction d’une puissance de 350 KVA fournissent l’énergie nécessaire pour atteindre les températures nominales de préchauffage de l’arbre allant de 250°C à 350°C. Während des Betriebes bedienen die Schweisser die Anlage von einer beweglichen Bühne aus, die an zwei Säulen aufgehängt ist und sich durch Anheben oder Absenken in die günstigste Arbeitshöhe zum Schweissen der jeweiligen Nähte verfahren lässt. Die aus zwei Stromquellen mit zugehörigen Kühlaggregaten, Schweisswerkzeugen, Videoeinrichtung und Zubehör bestehende Schweissausrüstung ist ebenfalls auf der Bühne untergebracht. Pendant le soudage, deux soudeurs télécommandent le système depuis une plate-forme de service. Celle-ci est suspendue à deux colonnes doubles, pour atteindre une position de travail optimale. Les niveaux particuliers des joints à souder peuvent être ajustés verticalement, vers le haut ou vers le bas. Les équipements de soudage, à savoir deux générateurs, des systèmes vidéo, des groupes réfrigérants etc., sont également installés sur la plate-forme. Die Schweisswerkzeuge sind an zwei sich gegenüberstehenden horizontalen Automatenträgern befestigt, die sich separat und unabhängig von der Stellung der Bühne an den Säulen aufund abbewegen lassen und zum vertikalen Ausrichten der Brenner bezüglich der Schweissfuge benutzt werden. Les outils de soudage sont montés sur deux bras supports horizontaux se faisant face. Ces bras peuvent être déplacés vers le haut et vers le bas indépendamment l’un de l’autre sur les colonnes et par rapport au niveau de la plate-forme de service. Les bras supports horizontaux servent à positionner les torches au niveau du chanfrein. Jeder der beiden Automatenträger ist als unabhängige, voll funktionsfähige Einheit mit eigenem Brenner, eigenem Drahtvorschubgerät, eigener Stromquelle und vollständigem Zubehör ausgestattet und wird von jeweils einem Schweisser bedient (Abb. 9). Chacun des deux bras supports horizontaux est conçu en tant qu’unité de soudage indépendante. Les torches associées, le dévidoir et les accessoires sont alimentés et commandés par leur propre générateur et télécommandés par un soudeur (Fig. 9). Mit Hilfe der Fernbedienung kann der Schweisser den Brenner in horizontaler Richtung auf das Werkstück zubewegen. Jetzt kommt es auf genaues Positionieren an, denn die schlanke Schweissfuge ist gerade soweit geöffnet, dass der nur 8 mm starke Engspaltbrenner ohne anzustossen eintauchen kann. Die exakte Einstellung der festgelegten Entfernung zwischen Elektrode und Werkstückoberfläche am Grund der Schweiss- La télécommande permet au soudeur de déplacer la torche horizontalement en direction de la pièce à souder. Un positionnement précis est nécessaire étant donné que l’épaisseur de la torche «Joint Etroit» n’est que de 8 mm et que la largeur du chanfrein dépasse à peine cette valeur. Heureusement, l’écartement programmé par rapport à la pièce à souder se règle automatiquement une fois que l’électrode a touché le fond du 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 17 f f WIG Rotorenschweissung Abb. 12: An Stelle des Engspaltbrenners ist ein Standard-WIG-Brenner mit Heissdrahtführung montiert Fig. 12: Torche TIG avec guide-fil chaud installé en remplacement de la torche «Joint Etroit». Abb. 13: Anordnung der Schweisslagen. 21ROOT = Wurzellage 181° (x 2) 22HOT = Hotpass 181° (x 2); 23NG – 39NG = Fülllagen mit Engspaltbrennern 540° (x 2); 40WP27 – 45WP27 = Fülllagen mit Standard-WIG-Brennern 540° (x 2) Fig. 13: Disposition des passes de soudage. 21ROOT = première passe 180° (x 2); 22HOT = passe à chaud 180° (x 2); 23NG – 39NG = passes de remplissage avec torche Narrow Gap 540° (x 2); 40WP27 – 45WP27 = passes de remplissage avec torches TIG standard 540° (x 2) fuge wird dann von der Anlage selbstständig ausgeführt, bei einer Tiefe der Fuge von bis zu 135 mm besteht schliesslich keine Chance, diese Operation auf korrekte Weise manuell durchzuführen (Abb. 10). chanfrein. Un réglage manuel précis est difficile à réaliser dans le cas d’une profondeur de rainure pouvant atteindre 135 mm (Fig. 10). Nachdem beide Brenner vorschriftsmässig in der Schweissfuge positioniert worden sind, kann der Schweisszyklus gestartet werden. Das Einbringen jeder Schweisslage vergrössert den Durchmesser, für jede Lage bzw. den zugehörigen Durchmesser ist ein passendes Programm im Speicher der Stromquelle abgelegt. Die Anzahl dieser Programme hängt von der Nahtdicke und der Stärke der Lagen ab, bei einer Fugentiefe von 135 mm werden üblicherweise 15 Lagen mit dem Engspaltbrenner eingebracht und die verbleibende Fuge durch 5 Lagen mit einem Standard-WIG-Brenner des Typs WP 27 aufgefüllt (Abb. 11, 12 und 13). Si les deux torches sont positionnées correctement, les cycles de soudage peuvent être lancés. Pour chaque passe et chaque diamètre à souder, un programme correspondant est stocké dans la mémoire du générateur. Le nombre de programmes pour souder un joint complet dépend de l’épaisseur de la soudure. En règle générale, cela représente 15 programmes pour la partie de la soudure réalisée par la torche Narrow Gap et 5 programmes pour terminer la partie supérieure de la soudure avec la torche standard WP 27 (Fig. 11, 12 et 13). Zum Einbringen der Wurzellage ist eine Werkstückdrehung von 181° programmiert, die beiden gegenüberliegenden Brenner schweissen dabei jeweils die halbe Schweissnahtlänge mit einer kleinen Zugabe zum Wiederaufschmelzen des Nahtanfangs. Für den darauf folgenden Hotpass ist ebenfalls eine Werkstückdrehung um 181° vorgesehen, während die einzelnen Füll- und Decklagen mit Drehungen von jeweils 540° eingebracht werden. Bei jedem dieser Zyklen werden 3 Schweiss lagen fertiggestellt. Das Ende eines Schweisszyklus wird durch eine programmierte allmähliche Schweissstromabsenkung eingeleitet, dadurch lassen sich Endkrater und Risse sicher vermieden. Mit dem dafür vorgesehenen Knopf auf der Fernbedienung kann der Schweisser diese vorprogrammierte Stromabsenkung bei Bedarf jederzeit einleiten und so den Schweisszyklus ohne Gefahr für Werkstück und Schweissausrüstung unterbrechen. En ce qui concerne la première passe, une rotation de 181° de la pièce à souder est programmée. Les deux torches couvrent la moitié de la circonférence en fond du chanfrein et un degré supplémentaire pour le recouvrement est nécessaire au point de départ de la soudure. La passe suivante est alors réalisée au cours d’une autre rotation de 181° de la pièce à souder. Les cycles de soudage de remplissage sont basés sur une rotation de 540° de la pièce à souder. A la fin de chaque cycle, 3 passes auront été réalisées. Grâce à une phase d’évanouissement uniformément programmée à la fin de chaque cycle, les soudures sont terminées en douceur sans cratères ni fissures. Un bouton particulier de la télécommande permet d’accéder immédiatement au programme d’évanouissement. Ainsi, l’opérateur peut interrompre à tout moment un cycle de soudage sans risque de générer des défauts de soudure. Nachdem der Schweissvorgang eingeleitet ist, kann der Schweisser den Prozessablauf nur mit Hilfe der in die Engspalt- Une fois le cycle de soudage lancé, la seule possibilité dont le soudeur dispose pour surveiller le bain de soudure est une ca- 18 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 WIG Rotorenschweissung Abb. 15: Bedienschrank mit Monitoren zur Wiedergabe der Videoaufnahmen Fig. 15: Armoire de commande avec surveillance vidéo. Abb. 14: Schweissdatenerfassungssystem Fig. 14: Système d’enregistrement des données de soudage. brenner integrierten Videokameras beobachten. Die Videoaufnahmen werden auf je einem Monitor wiedergegeben und erlauben es, den Lichtbogen, das Schmelzbad, den Drahteinlauf und insbesondere das Aufschmelzen der Flanken zu beurteilen (Abb. 15). méra vidéo installée dans le corps de chaque torche «Joint Etroit». Les images apparaissent sur un écran de surveillance et permettent de distinguer la forme de l’arc, le contour du bain de soudure, l’arrivée du fil et, en particulier, la fusion des parois latérales (Fig 15). Bei der Konzeption der Schweissanlagen wurde darauf geachtet, dass sich praktisch alle Parameter während des Schweiss prozesses unmittelbar über die Fernbedienung beeinflussen bzw. anpassen lassen, tatsächlich wird den Schweissern allerdings aus Sicherheitsgründen nur das Modifizieren einiger weniger ausgesuchter Parameter innerhalb genau festgelegter Grenzwerte ermöglicht, die übrigen Funktionen sind vom Programm verriegelt. Im Rahmen der Qualitätssicherung werden die Werte der charakteristischen Prozessgrössen Schweissstrom, Lichtbogenspannung, Schweissgeschwindigkeit und Drahtvorschubgeschwindigkeit beider Brenner kontinuierlich in Abhängigkeit der Werkstückstellung aufgezeichnet und erlauben das lückenlose Nachvollziehen des Fügevorgangs (Abb. 14). Bien que les équipements soient conçus pour accéder virtuellement à tous les paramètres de soudage essentiels par la télécommande, les interventions des soudeurs sont strictement limitées, étant donné que la majorité des fonctions possibles sont verrouillées par un logiciel. Les paramètres de soudage les plus importants comme le courant de soudage, la tension de l’arc, la vitesse de soudage et la vitesse de dévidage du fil, sont contrôlés et enregistrés indépendamment pour chaque torche et ce en relation avec la position angulaire de la pièce à souder. Une traçabilité de 100% est donnée pour l’assurance qualité (Fig. 14). Die in der Schweisszone der Rotorsegmente einzuhaltende Vorwärmtemperatur von 270 °C wird durch Sensoren an der Innenwand der hohlen Rotorwelle gemessen, die Ergebnisse werden durch die Steuerung der Generatoren der induktiven Heizeinheiten ausgewertet. Weitere Temperaturwerte werden über an dem oberen Ende der Rotorsegmente befindliche Kollektoren direkt an die Bühne weitergegeben. Die Schweisser führen darüber Protokoll und ergänzen die Temperaturangaben durch eigene Messungen, die sie mit mobilen Geräten periodisch in unmittelbarer Nähe der Schweissnaht und am Grund der Schweissfuge durchführen. Während des Schweissprozesses ist die induktive Vorwärmung ausser Betrieb, damit es nicht zu einer Lichtbogenablenkung kommt. La température de préchauffage spécifiée (270°C) pour les segments de rotors dans la zone de soudage est contrôlée par des capteurs de température situés à l’intérieur de l’arbre du rotor. Les résultats sont évalués par le système de contrôle des générateurs à induction. Les données issues de capteurs de température supplémentaires sont transférées, par l’intermédiaire de collecteurs montés sur la partie supérieure du rotor, directement à la plate-forme de service. Les soudeurs eux-mêmes remplissent un protocole d’état d’avancement des travaux sur un appareil portable pour déterminer périodiquement la température à proximité de la zone de soudage. Etant donné que le préchauffage est interrompu pendant le soudage, la température de l’arbre décroît de manière continue. Wie bereits erwähnt erlaubt es der Programmaufbau, den WIGHeissdrahtprozess durch einen Sprung in das entsprechende Unterprogramm in jedem beliebigen Augenblick zu unterbrechen, ohne dass dadurch mit dem Auftreten von Schweissfehlern gerechnet werden muss. Da der Rotor mit den beiden sich Comme nous l’avons vu, la structure du programme permet d’interrompre le procédé de soudage TIG Fil chaud de n’importe quelle torche à tout moment, sans générer de défauts de soudage, en activant la fonction d’évanouissement. Cependant, étant donné que les deux torches de l’installation sont 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 19 f f WIG Rotorenschweissung positionnées face à face, la rotation de la pièce à souder doit être maintenue jusqu’à ce que le processus de soudage de la deuxième torche soit terminé. La vitesse de soudage des torches dépend de la vitesse de rotation de la pièce à souder et du diamètre de la soudure. La taille de ce diamètre augmente à de chaque couche de soudure finie. Par conséquent, de manière à maintenir une vitesse de soudage constante, la vitesse de la table tournante doit être réduite après chaque tour. Le temps d’arc nécessaire pour réaliser une passe varie entre une heure au départ pour la réalisation de la soudure racine au niveau du petit diamètre, et 1 h 30 pour le diamètre final d’un joint de finition. Après chaque cycle de soudage, les torches se rétractent pour être inspectées et le nettoyage des électrodes en tungstène s’effectue. Bien entendu, seules des électrodes en parfait état sont acceptées pour continuer à être utilisées. En cas de doute, elles sont immédiatement rebutées. Abb. 16: Der erste auf der Anlage durch Fügen von Segmenten zusammengesetzte Rotor einer Dampfturbine Fig. 16: Premier rotor soudé avec l’équipement. gegenüberstehenden Schweissbrenner gleichzeitig bearbeitet wird, kann seine Drehbewegung allerdings erst gestoppt werden, wenn auch bei dem zweiten Brenner nach erfolgter Stromabsenkung der Lichtbogen erloschen ist. Die Schweissgeschwindigkeit hängt von der Drehzahl des Rotors und dem jeweiligen Durchmesser der Schweissung ab. Dieser Durchmesser wird durch jede eingebrachte Schweiss lage vergrössert; um eine konstante Schweissgeschwindigkeit zu erhalten, muss also die Drehgeschwindigkeit des Rotors, d. h. die Drehzahl des Drehtisches nach jeder Umdrehung um einen bestimmten Betrag vermindert werden. Während die reine Schweisszeit beim Einbringen der Wurzellage auf dem kleinsten Werkstückdurchmesser etwa eine Stunde beträgt, steigt dieser Wert beim Schweissen der Fülllagen, wenn der Enddurchmesser der Schweissnaht fast erreicht ist, auf 1½ Stunden pro Lage. Les torches étant en position correcte, le soudage peut se poursuivre. Le cycle de soudage approprié à la passe en cours est sélectionné par son numéro et lancé par le soudeur au moyen de la télécommande. Si les couches soudées atteignent un tiers de l’épaisseur finale de la soudure, le joint devient suffisamment stable pour permettre de sortir le rotor des équipements. Dans le cas de rotors constitués de plus de deux segments, tous les joints sont réalisés à ce niveau au cours de la première étape du soudage. Des essais matières non-destructifs sont effectués à partir de l’intérieur de l’arbre creux (Hollow Shaft). Dans le cas peu probable de défauts de soudage, le rotor est suffisamment stable pour être repositionné afin d’être réparé. Les passes de remplissage restantes sont alors réalisées de la même manière, jusqu’à obtention des deux tiers de l’épaisseur finale de la soudure. La profondeur de la rainure devient alors si faible qu’il n’est plus possible d’obtenir une protection gazeuse suffisante par les torches «Joint Etroit». Pour terminer la soudure, les torches «Joint Etroit» Gap sont alors remplacées par des torches TIG Fil chaud. Etant donné que les zones soudées du rotor doivent subir un usinage final, il n’y a pas d’exigences spéciales en ce qui concerne la surface du joint soudé. Nach Beendigung eines jeden Schweisszyklus werden die Brenner aus der Schweissfuge herausgefahren, gereinigt und zusammen mit den Wolframelektroden einer genauen Kontrolle unterzogen. Natürlich werden dabei nur solche Elektroden zur weiteren Verwendung zugelassen, die sich noch in einwandfreiem Zustand befinden, alle anderen werden im Zweifelsfall sofort ausgetauscht. Depuis le succès de la réalisation du premier rotor, soudé au moyen d’équipements récemment installés, une utilisation à grande échelle en 3 / 8 est assurée en continu (Fig. 15). Outre la satisfaction totale concernant la qualité des soudures et la précision des pièces soudées, des résultats satisfaisants du retour sur investissement et des délais d’approvisionnement des pièces de rotors forgées ont été obtenus. Nachdem die Brenner wieder in Position gebracht wurden, kann die Schweissung fortgesetzt werden, die richtige Programmnummer wird von den Schweissern auf der Fernbedienung eingestellt und der Zyklus von hier aus gestartet. Suite à l’achat d’un équipement de soudage vertical TIG pour les pièces de rotors et aux développements correspondants visant à optimiser les matériaux et les technologies de soudage, les clients qui ont opté pour les systèmes de soudage TIG Fil chaud sont en excellente position pour profiter du boom des investissements dans les turbines à vapeur à haut rendement de nouvelle génération. Nachdem die Schweissfuge zu etwa einem Drittel gefüllt ist, weist die Verbindung eine so hohe Stabilität auf, dass der Rotor 20 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 WIG Rotorenschweissung Stellenanzeige in eigener Sache bei Bedarf aus der Anlage herausgehoben werden kann. Wenn der Rotor aus mehr als zwei Segmenten zusammengesetzt ist, werden an allen Verbindungen zunächst so viele Schweisslagen eingebracht, wie erforderlich sind, um die Stabilität des gesamten Werkstücks sicherzustellen. Nun werden die Schweiss nähte durch zerstörungsfreie Prüfverfahren vom Inneren der hohlen Rotorwelle aus kontrolliert, im unwahrscheinlichen Fall des Auftretens von Schweissfehlern kann der Rotor zu Reparaturzwecken in eine andere Maschine verbracht werden. Das Einbringen der noch fehlenden Fülllagen wird dann in bewährter Weise fortgesetzt, bis etwa zwei Drittel der endgültigen Nahtdicke erreicht sind. Die Tiefe der Schweissfuge reicht nun nicht mehr aus, um mit den hier eingesetzten Engspaltbrennern einen ausreichenden Gasschutz erzielen zu können, sie werden daher gegen normale WIG-Heissdrahtbrenner ausgetauscht. Da für die Schweissnahtoberflächen des Rotors eine spanende Endbearbeitung vorgesehen ist, werden an die Ausbildung der Decklagen keine über das normale Mass hinausgehenden Anforderungen gestellt. Seitdem der erste Rotor auf der kürzlich errichteten Anlage erfolgreich aus den vorbereiteten Segmenten zusammengefügt worden ist, läuft die Maschine kontinuierlich bei voller Auslastung im Dreischichtbetrieb (Abb. 16). Die aus einzelnen Segmenten zusammengefügten Rotoren erfüllen alle gestellten Anforderungen bezüglich Schweissnahtqualität und Werkstückgeometrie, die hohe Kapitalrendite macht die Anlage zu einem günstigen Investitionsobjekt und die Unabhängigkeit von langen Lieferzeiten grosser Schmiederohlinge ermöglicht eine deutlich gesteigerte Flexibilität bei der Auftragsverwaltung. Die Anschaffung einer Anlage zum mechanisierten WIG-Heiss draht-Verbindungsschweissen von Turbinenrotoren aus gleichen oder unterschiedlichen Werkstoffen in vertikaler Stellung ermöglicht den betreffenden Turbinenherstellern eine erfolgreiche Präsenz am Investitionsgütermarkt grosser Hochleistungsdampfturbinen der neuesten Generation. Der Schweizerische Verein für Schweisstechnik (www.svsxass.ch) ist ein unabhängiger, innovativer und kundenorientierter Verein. Mit sieben nationalen und internationalen Akkreditierungen sind wir das Schweizer Kompetenzzentrum für Schweissen, Fügen und Trennen. Mit dem Hauptsitz in Basel und Niederlassungen in den Kantonen ZH, TI und VD erbringen wir mit ca. 45 MitarbeiterInnen unsere Dienstleistungen. Für den Bereich Werkstofftechnik an unserem Hauptsitz in Basel, suchen wir per sofort oder nach Absprache einen/ eine Werkstoffprüfer/in für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung (100%) Ihr neues Aufgabenspektrum kann wie folgt umschrieben werden: • Selbständiges Durchführen von zerstörungsfreien Werkstoffprüfungen im Haus und beim Kunden • Beurteilen und Protokollieren von Prüfergebnissen Sie bringen vorzugsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem metallverarbeitenden Beruf und Qualifikationen nach EN 473 in den Prüfverfahren VT, UT, RT MT und PT mit. Zusätzlich haben Sie Kenntnisse in der Werkstoffkunde und der Schweisstechnik. Sie sind positiv eingestellt, teamfähig und gewohnt selbständig und verantwortungsbewusst zu arbeiten. Wenn Sie zudem eine Portion Erfahrung mitbringen und die gängigen PC-Programme sicher anwenden, dann erfüllen Sie in idealerweise die Anforderungen an diese Aufgabe. Wir bieten: • • • • Leistungsgerechte Anstellungsbedingungen Zeitgemässe Sozialleistungen Ein herausforderndes Arbeitsumfeld Interessante Weiterbildungsmöglichkeiten BewerberInnen die sich angesprochen fühlen, laden wir herzlich ein, ihre vollständigen Unterlagen inkl. Foto einzureichen an: Nadja Heikkinen Schweizerischer Verein für Schweisstechnik St. Alban-Rheinweg 222 4052 Basel 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 21 f f Nahtglätten im Rohr Hochleistungsschleifer glättet Schweissnähte in Rohren Nebenzeiten können um 80% sinken Ein neuer Hochleistungsschleif-Manipulator von Ibass verkürzt die Nebenzeiten bei der Rohr-Innenbearbeitung drastisch um 80% oder mehr, wodurch die Gesamttaktzeit des Prozesses um nahezu die Hälfte sinkt. Das Gerät eignet sich für Rohrhersteller, die die Schweissnähte in ihren Produkten zuverlässig und schnell glätten wollen. Dipl.-Ing. HTL Michael Strasser, IBASS GmbH & Co. KG Die Ibass GmbH & Co. KG, Augsburg, hat neue Hochleistungsschleif-Manipulatoren für die Innenbearbeitung von austenitischen, hochchromigen Rohren entwickelt, mit denen sich die Bearbeitungszeiten um 40 bis 50% verkürzen lassen. Die Manipulatoren der Typen S80, S100, S125s und S150s können von Rohrherstellern eingesetzt werden, um die Schweissnahtwurzel direkt nach dem Verschweissen zu beschleifen und damit die Kerbwirkung zu unterbinden. Dieser Verarbeitungsschritt ist insbesondere für Rohre nötig, die zum Beispiel in Raffinerien oder allgemein der Petro-Industrie unter hohen Temperaturen eingesetzt werden – etwa in Öfen, um bei 600 °C Öl zu cracken. Bei diesen Temperaturen können sich Risse bilden, wenn die Schweissnähte nicht ordentlich geglättet wurden. «Unsere neuen Manipulatoren eignen sich aber natürlich auch für alle anderen Rohrfertiger, die mehrere Meter lange Rohrstücke aneinanderschweissen und von innen bearbeiten müssen», betont Ibass-Geschäftsführer Michael Strasser. Die Schleifmodule der neuen Hochleistungsgeräte von Ibass werden mit Druckluft angetrieben; sie werden im Rohr ausgeklappt und rotieren an der Innenwand. Die Geräte selbst werden von sechs beweglichen Rädern stabilisiert, die sich an die Rohrinnenwand anlegen. Sie alle sind, abhängig von Typ und Abmessung, mit ein bis drei Kameras ausgestattet. Auf diese Weise lässt sich die Qualität der Bearbeitung in Echtzeit an einem Bildschirm ausserhalb des Rohres verfolgen und die Lageorientierung des Schleifmanipulators korrigieren. Die neuen Geräte stehen derzeit in verschiedenen Baugrössen für Rohrinnendurchmesser von 68 bis 250 Millimetern zur Verfügung. Schleifstellen werden mit der Kamera sehr schnell geortet «Das bisher verfügbare Verfahren war viel aufwändiger», erklärt Ibass-Chef Strasser. «Da wurde ein Schleifstein an einer Stange befestigt, ins Rohr geführt und das Rohr um den Schleifstein herum bewegt, bis die Naht geglättet war.» Der Anwender musste zudem mit einer separaten Kamera in das Rohr einfahren, die Länge bis zur Schweissnaht vermessen, die Kamera wieder herausziehen, den Schleifstein einführen, das Rohr drehen – und den ganzen Vorgang so oft wiederholen, bis die Nähte geglättet waren. Mit dem Ibass-Manipulator fährt man nun noch genau einmal ins Rohr, findet mit der Kamera die erste Schleifstelle, schleift und fährt weiter zur nächsten Naht. Dadurch spart der Anwender mehrere Arbeitsschritte ein. Der reine Schleifvorgang dauert, unabhängig von der Nennweite, etwa 5 bis 10 Minuten je Naht. «Diese Zeit ist genauso 22 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Mit den Hochleistungs-Schleifmanipulatoren von Ibass lassen sich Schweissnahtwurzeln in Rohren glätten – egal, wie uneben der Grat auch sein mag. Im Bild ein S80 mit ausgeklapptem Schleifsegment. (Quelle: Ibass) Die Hochleistungs-Schleifmanipulatoren werden, von Kameras in ihrer P osition überwacht, bis zur Schweissnahtwurzel geschoben oder verfahren. Dann klappt das Schleifsegment aus und bearbeitet die (in diesem Falle: mit Plasma geschweisste) Wurzel. (Quelle: Ibass) Der Hochleistungs-Schleifmanipulator S150s ist mit zwei Schleifsegmenten und drei Überwachungskameras mit integrierter Beleuchtung ausgestattet. Durch die ausklappbaren Schleifsegmente kann allein dieses Gerät Rohre mit Innendurchmessern von 141 bis 250 mm bearbeiten. (Quelle: Ibass) Nahtglätten im Rohr lang wie mit den anderen Schleifverfahren», sagt Strasser, «aber die Rüstzeiten, die den Löwenanteil bei diesem Prozess ausmachen, werden drastisch reduziert.» Summa summarum verkürzten sich die Nebenzeiten um über 80%, die gesamte Taktzeit um mindestens 40%, zum Teil sogar um die Hälfte. Das hat Strasser beim Einsatz seiner Prototypen bei ersten Kunden nachgemessen: «Der ganze Vorgang dauerte pro Schweissnaht statt 20 nur noch 12 Minuten.» Weitere Automatisierung geplant Der Manipulator ist bei den ersten ausgelieferten Hochleistungs-Schleifsystemen an einer Stange befestigt, die so lang ist wie das zu bearbeitende Rohr, und wird von Hand an die Bearbeitungsstelle geschoben. Für einen noch komfortableren Prozess entwickelt Ibass derzeit einen Automaten, mit dessen Hilfe das Gerät automatisch vor und zurück verfahren werden Die Kamera des Manipulators überträgt das Bild der Schweissnahtwurzel auf den Monitor am mobilen Arbeitsplatz. Hier die Innenansicht eines DN80Rohres, das mit Plasma geschweisst wurde.. (Quelle: Ibass) Die beiden kleinen Geräte S80 und S100 kommen mit einem Schleifsegment aus. (Quelle: Ibass) Manuelle Bedienung des Manipulators. Der Bediener schiebt das Gerät ins Rohr und kontrolliert am Bildschirm die Position, die von einer (oder mehreren) Kameras übermittelt wird. Ist die erste Schweissnahtwurzel erreicht, wird mit dem Schleifen begonnen. (Quelle: Ibass) kann. Der Schleifvorgang wird dann ebenfalls automatisch in dem Moment beginnen, in dem die Kamera die richtige Position für die erste Schweissnaht erreicht hat. An einem Timer wird der Anwender die Mindestschleifzeit einstellen können, zum Beispiel 10 Minuten. Anschliessend kann er auf dem Bildschirm nachsehen, ob die Naht so weit geglättet ist, wie die Qualitätsanforderungen es vorsehen. Auf diese Weise kann ein Werker parallel mehrere derartige Maschinen bedienen und kontrollieren. 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 23 f b Berichte Sonderschweissanlage mit hohem Output für Kraftwerkskomponenten Qualitätsschweissungen in Rekordzeit Steinmüller Afrika produziert in Pretoria Komponenten für Kraftwerke. Eine bis dato einmalige Schweissanlage von CLOOS punktet dabei mit höchster Performance: Sie erreicht im Vergleich zum manuellen Schweissen einen bis zu 15-fach höheren Output. Und: Die Anlage muss weit über eine Million Bauteile im Schichtbetrieb über Jahre hinweg mit konstant hoher Qualität schweissen. Wenn die letzte Einheit des südafrikanischen Kraftwerks Medupi im Januar 2015 in Betrieb geht, wird diese gigantische Anlage das grösste Kohlekraftwerk Afrikas sein. Geplante Kapazität: 4800 MW. Bis dahin hat Steinmüller Afrika, ein Unternehmen der deutschen Bilfinger Berger Power Services, in seinem Werk in Pretoria West allerdings noch viel zu tun. Denn dort werden zwölf gigantische, rund 100 Meter hohe Kessel mit Durchmessern von 20 bis 30 Metern sowie eine Vielzahl weiterer Bauteile gefertigt, darunter Tragrohre mit rund 100 000 sogenannter Flossen pro Kessel. Für den Kraftwerksspezialisten mit seinen knapp 500 Beschäftigten am Standort Pretoria heisst das, mehr als eine Million Flossen – so heissen die Tragbleche für die Heizflächen im Inneren der Kessel – mit ihren Tragrohren zu verschweissen. Diesen Bauteilen kommt im späteren Kraftwerksbetrieb eine Schlüsselrolle zu, sind sie doch für den sicheren Halt aller Heiz elemente verantwortlich, die sich im Inneren eines Dampferzeugers befinden. Um den in diesem Bereich vorherrschenden Temperaturen standhalten zu können, sind die Halterungen als Rohre mit angeschweissten Flossen ausgeführt. Damit wird zum Einen eine Kühlung sichergestellt und zum Anderen eine zu starke Verzunderung vermieden. Für rund 80 Prozent aller Schweissungen ist eine Sonderanlage der Carl Cloos Schweiss technik GmbH aus Haiger verantwortlich. Das derzeitige Auftragsvolumen wird voraussichtlich im Jahr 2013 abgeschlossen sein. Im Vergleich zum manuellen Schweissen hat das automatisierte Schweissen entscheidende Vorteile. Thomas Barthel, Welding Manager bei Steinmüller Afrika: «Ohne Ausrichten der Bauteile erreicht die mit zwei gleichzeitig arbeitenden Schweiss brennern und zwei Schweissstromquellen ausgestattete CLOOS-Anlage eine gleichbleibend hohe Schweissqualität, eine sehr gute Wiederholgenauigkeit und – für uns der entscheidende Grund zur Anschaffung und Optimierung der Anlage – sensationell kurze Schweisszeiten.» Gegenüber der manuellen Fertigung ist die Sonderschweissanlage je nach Anzahl der angeschweissten Flossen bis zu 15 Mal schneller als die routiniertesten Schweisser. So funktioniert das automatische Schweissen Die Bedienung der Anlage ist denkbar einfach. Der Werker legt ein Tragrohr ein und startet die Anlage. Die zu verschweissenden Flossen werden aus einem Magazin zugeführt und über eine Pick & Place-Einheit exakt positioniert. Die beiden Schweissbrenner fahren vor und der Schweissprozess beginnt. Heftvorgänge sind dabei nicht erforderlich. Abb. 1: 3D-Simulation der 20 m langen Sonderschweissanlage mit Darstellung eines eingespannten und teilweise geschweissten Tragrohres. 24 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Berichte Um die später im Kessel des Kraftwerkes herrschenden Temperaturen bewältigen zu können, bestehen die Tragrohre aus dem relativ neuen Stahl 7CrMoVTiB 10.10, die Flossen je nach Variante aus 13CrMo4.5, X10CrAlSi7 oder X10CrAlSi18. Bei diesen hitzebeständigen Stählen muss allerdings der Wärmeeinbringung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wie Thomas Barthel erklärt, werden deshalb zwar jeweils beide Schweissnähte einer Flosse gleichzeitig an das Tragrohr angeschweisst, jedoch startet ein Schweissarm vorne an der rechten Seite, während der andere Schweissarm hinten an der linken Seite der Flosse mit den Schweissarbeiten beginnt. Geschweisst werden die etwa 50 Millimeter langen Nähte der Flossen im MAG-Eindrahtschweissverfahren. Um die Wärmeeinbringung zu kontrollieren, arbeitet Steinmüller Afrika allerdings in verschiedenen Sektoren mit unterschiedlichen Parametern. Thomas Barthel: «Wir starten mit geringerem Schweissstrom, gehen dann sukzessive hoch und am Ende wieder runter. Die komplette Schweissstromsteuerung erfolgt computergesteuert über die innovative GLC 553 MC3 / R Schweissstromquelle von CLOOS, die sich hervorragend bewährt hat.» Ausgeklügelte Schweissprogramme gemeinschaftlich erarbeitet Um die hitzebeständigen Stähle mit der nötigen Qualität verbinden zu können, haben Steinmüller und CLOOS akribisch an den Schweissparametern gearbeitet. Zuerst wurden auf Basis der Erfahrung von Steinmüller Afrika erste Grundschweissparameter gesetzt, die dann in anschliessenden Versuchen fein abgeglichen wurden. Dabei wurde das Schweissverfahren so gesteuert, dass die Wärmeeinbringung ins Bauteil optimiert und der sich aus den Schweissungen ergebende Wärmefluss berücksichtigt werden konnte, erklärt Thomas Barthel. Nach dem Schweissen einer Flosse fahren die Brenner etwas zurück, das Rohr dreht automatisch um 180 Grad, und die nächste Flosse wird positioniert und verschweisst. Nach rund 25 Minuten verlässt das fertig geschweisste Tragrohr die Anlage. Da Greifereinheit und Lynette frei programmierbar verfahren können, sind der Typenvielfalt fast keine Grenzen gesetzt. Die Maschine ist seit Oktober 2009 erfolgreich im Einsatz und setzt durch die hohe Schweissgeschwindigkeit und den enormen Output Bestmarken in Punkto Wirtschaftlichkeit. Daran hat nach Überzeugung von Thomas Barthel auch der technische Support durch CLOOS seinen Anteil: «Durch die hohe Kompetenz der Mitarbeiter in Haiger konnte uns CLOOS über die Telefonhotline bei Fragen immer zuverlässig und schnell unterstützen.» Zusätzliche Erweiterungen als Option Optional könnte die Anlage noch mit einer induktiven Vorwärm einheit ergänzt werden, die die Rohre vor dem eigentlichen Schweissprozess auf eine definierte Temperatur vorwärmt. Abb. 2: Intelligente Anordnung der beiden Brenner im Gegenlauf. Abb. 3: Zwei Schweissbrenner übernehmen das Anschweissen einer Flosse an das Tragrohr. 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 25 b b Berichte Abb. 5: Das Magazin kann unterschiedliche Flossentypen speichern und sorgt so für hohe Flexibilität. Abb. 6: Die Anlage liefert Schweissnähte in höchster Qualität – prozesssicher und reproduzierbar. Abb. 7: Zusammengefügte Einheit: Tragrohre mit aufliegenden Querrohren (Heizfläche), durch die der Wasserdampf für die Stromerzeugung geleitet wird. 26 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Abb. 8: Übersichtliche Anlagensteuerung mit TOUCH-Funktion. Auch die Ergänzung mit einer automatischen Rohrbeschickung steht als Option auf dem Programm. Den Vorteil der maschinengeschweissten Nähte sieht Schweiss experte Barthel neben der eklatanten Zeiteinsparung auch in der reproduzierbaren Prozesssicherheit, mit der hier Naht für Naht in exakt gleichbleibender Qualität entsteht. Qualitätsschwankungen durch den Faktor Mensch sind damit sicher ausgeschlossen. Die Nacharbeit an den Schweissnähten ist eher auf kosmetische Feinheiten begrenzt. Am Bedienpult der Anlage sind die jeweiligen Programme für die Schweissprozesse der unterschiedlichen Tragrohr-FlossenKombinationen hinterlegt. Hier sind auch alle relevanten Parameter gespeichert. Der Bediener wählt nur noch das passende Programm aus. Um Fehler auszuschliessen, hat Steinmüller Afrika die Bedienung mit differenzierten Zugriffsrechten versehen. So ist beispielsweise der Eingriff in die Programmierung der Schweissparameter mit einem Passwort geschützt, Änderungen können nur von autorisierten Schweissexperten vorgenommen werden. Die Flexibilität der Schweissanlage liesse sich bei Bedarf durch soft- und hardwareseitige Veränderungen noch weiter steigern, momentan besteht dafür aber keine Notwendigkeit. Thomas Barthel: «Derzeit ist die Schweissanlage allein durch den laufenden Grossauftrag ausgelastet. Die Flexibilität der Maschine erlaubt es uns aber, ein ähnlich gelagertes Teilespektrum jederzeit abarbeiten zu können.» www.steinmuller.bilfinger.com Berichte Gewinne eine Reise nach Prag - Men Antwort einsenden an: horst.moritz@bluewin.ch Einsendeschluss: 10. Dezember 2011 6 =? Rätsel X 2011 Auflösung in der nächsten Ausgabe Schwarz – Rot Verbindungen, wie unten beschrieben gibt es. Aber Schwarz-Schwarz-Verbindungen? Das scheint doch ein wenig weit hergeholt zu sein. Vielleicht ist das Rohrstück ja nur der Schönheit wegen schwarz gestrichen worden. Möglicherweise ist aber auch ein neuer oder vielleicht nur noch nicht so bekannter schwarzer Werkstoff auf dem Markt? Auf jeden Fall handelt es sich um eine qualifiziert geschweisste Rohrkonstruktionen. Frage: Um welches Verfahren könnte es sich handeln – oder um welchen Werkstoff geht es hier? 5 Auflösung X = Stahl – Kupfer - Schweissung 2011 Richtig, es gibt funktionierende SCHWARZ-ROT-VERBINDUNGEN. In der Schweisstechnik versteht man darunter Verbindungen zwischen «schwarzem» Stahl (unlegiert, niedrig legiert und/oder hochlegiert) und Kupfer. Aber Achtung, vor der Schweissung ist eine Reihe schweisstechnischer Verarbeitungshinweise zu beachten. Das bedeutet sowohl Materialauswahl in beiden Fügebereichen als auch eine entsprechende Pufferschweissung entweder auf der Stahl- oder der Kupferseite. Aber das weiss ja Jeder, schweissen kann man (fast) alle Werkstoffe, sofern man die Randbedingungen beachtet und die Anforderungen den erreichbaren Gegebenheiten anpasst. gepuffert geschweisst Teilnahmebedingungen: In diesem Jahrgang erscheinen sieben Rätsel. Mit drei richtigen Lösungen nehmen Sie an der Verlosung teil! Der Einsendeschluss wird bei jedem Rätsel bekannt gegeben. Zu gewinnen ist eine Reise nach Prag inkl. Übernachtung und Taschengeld. Die Verlosung unter den korrekt eingegangenen Antworten findet jeweils anlässlich der Jahresversammlung statt. MitarbeiterInnen des SVS und der Redaktion sind von der Teilnahme ausgeschlossen. 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 27 b b Neue Normen Neue Normen bei Schweisszusätzen EN ISO 14341 / EN ISO 17633 / EN ISO 18274 Ende 2010 und Anfang 2011 sind 3 neue Schweisszusatz-Normen als EN ISO Normen erschienen. Wenige Monate später wurden diese in das Schweizer Normenwerk als SN EN ISONormen übernommen. Da es wichtig ist, dass in technischen Unterlagen, die das Schweissen betreffen, wie WPS, etc. die korrekte Normeinstufung eines Schweisszusatzes angegeben wird, sollen nachfolgende Erläuterungen dem Leser einen kleinen Einblick geben in die Systematik der Einstufung von Schweisszusätzen gemäss den weltweit gültigen aktuellen EN ISO-Normen. EN ISO 14341:2011 «Schweisszusätze – Drahtelektroden und Schweissgut zum Metall-Schutzgasschweissen von unlegierten Stählen und Feinkornbaustählen – Einteilung» Die Norm ersetzt die Version der gleichnamigen Norm; Ausgabe 2008. Diese internationale Norm liefert eine Einteilungssystematik zur Bezeichnung von Drahtelektroden nach der chemischen Zusammensetzung und dort wo erforderlich nach den mechanischen Gütewerten, wie Streckgrenze, Zugfestigkeit und Bruchdehnung des reinen Schweissgutes. Die Einteilung der Schweisszusätze erfolgt in dieser Norm nach dem soge- Beim aussereuropäischen System erfolgt die Einstufung nach der Zugfestigkeit und der Bruchdehnung im geschweissten Zustand bzw. nach einer Wärmebehandlung sowie der Mindestkerbschlagarbeit von 27J des reinen Schweissgutes in demselben Zustand wie für die Zugfestigkeit vorgeschrieben. Abbildung 1 zeigt den Kopf eines technischen Datenblattes für das Schweissgut eines Massivdrahtes vom Typ G4Si1 (früher über viele Jahre als SG3-Draht bekannt), wie es gemäss dieser Norm nach den Kriterien A und B einzustufen ist. Für den Verarbeiter ist wichtig, dass er in seinen Unterlagen wie WPS bzw. Arbeitsanweisungen die korrekte Normbezeichnung nach der aktuell gültigen Norm aufführt. In der Regel wird das die Einstufung sein nach dem europäischen System. Wird ein Auftrag angenommen aus einem aussereuropäischen Land, dann könnte in der Spezifikation eine Bezeichnung aufgeführt sein nach dem aussereuropäischen System. Hierbei ist es wichtig zu erkennen, dass es sich um so eine Einstufung handelt und an Hand der Norm oder der technischen Datenblätter der Schweisszusatzlieferanten herauszufinden, welchen Schweisszusatz der Auftraggeber in seiner Spezifikation vorschreibt. Abb. 1: Auszug aus einem technischen Datenblatt für einen handelsüblichen Massivdraht von Typ G4Si1. nannten «Kohabitationsprinzip». Das bedeutet, dass der gleiche in der Norm aufgeführte Schweisszusatz auf zwei Arten eingestuft werden kann, nämlich nach dem europäischen System und einem, das eher ausserhalb Europas wie z.B. im pazifischen Raum Anwendung findet. Innerhalb der Norm wird diese zweifache Darstellung für den Anwender dadurch sichtbar, dass die Norm in wesentlichen unvereinbaren Teilen 2-spaltig ausgeführt wird. In Spalte A erfolgt die Einstufung nach dem europäischen System während in Spalte B die Einstufung nach dem aussereuropäischen System erfolgt. Wo immer möglich werden die Spalten A und B miteinander verschmolzen oder zumindest so nah aneinander herangeführt, wie es technisch sinnvoll erscheint und möglich ist [1]. Beim europäischen System werden die Schweisszusätze eingestuft nach der Mindeststreckgrenze und -bruchdehnung sowie der Mindestkerbschlagarbeit von 47J des reinen Schweissgutes im geschweissten Zustand. 28 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Eine Drahtelektrode, die die Anforderung an die chemische Zusammensetzung in der Norm 14341 nach Tabelle 3A erfüllt, wird folgendermassen bezeichnet: EN ISO 14341-A – G 4Si1 Tabelle 1 zeigt beispielhaft wie die Einstufung des Schweissgutes nach dem europäischen System aussehen könnte und welche Daten der Anwender aus der Bezeichnung herauslesen kann. In Tabelle 2 ist für den gleichen Schweisszusatz die Einstufung nach dem aussereuropäischen System beispielhaft dargestellt. Da in der Systematik auch das Schutzgas zu berücksichtigen ist, wurde die Tabelle 1 beispielhaft für Mischgas M21 und Tabelle 2 beispielhaft für Kohlendioxid als Schutzgas erstellt. Neue Normen Beispiele für die Bezeichnung einer unlegierten Massivdrahtelektrode Beispiele für die Bezeichnung einer unlegierten Massivdrahtelektrode A Einteilung nach Streckgrenze und Kerbschlagarbeit von 47 J B Einteilung nach Zugfestigkeit und Kerbschlagarbeit von 27 J Die Bezeichnung der Drahtelektrode muss dem Prinzip des unten aufgeführten Beispiels folgen. Die Bezeichnung der Drahtelektrode muss dem Prinzip der unten aufgeführten Beispiele folgen. BEISPIEL 1A Ein mit dem Metall-Schutzgasschweissen hergestelltes Schweissgut besitzt eine Mindeststreckgrenze von 460 MPa (46) und eine durchschnittliche Mindestkerbschlagarbeit von 47 J bei -50 °C (5); benutzt wurden Mischgas (M21) und der Draht 3Si1. Es wird wie folgt bezeichnet: BEISPIEL 1B Ein mit dem Metall-Schutzgasschweissen hergestelltes Schweissgut besitzt im Schweisszustand eine Mindestzugfestigkeit von 490 MPa (49) und eine durchschnittliche Mindestkerbschlagarbeit von 27 J bei −60 °C (6); benutzt wurden Mischgas (M21) und der Draht S3. Es wird wie folgt bezeichnet: ISO 14341-A-G 46 5 M21 3Si1 ISO 14341-B-G 49A 6 M21 S3 Eine Drahtelektrode, die die Anforderung an die chemische Zusammensetzung für 3Si1 in Tabelle 3A erfüllt, wird wie folgt bezeichnet: Eine Drahtelektrode, die die Anforderung an die chemische Zusammensetzung für S3 in Tabelle 3B erfüllt, wird wie folgt bezeichnet: ISO 14341-A-G 3Si1 ISO 14341-B-G S3 Dabei ist: Dabei ist: ISO 14341-A die Nummer dieser Internationalen Norm, Einteilung nach Streckgrenze und Kerbschlagarbeit von 47 J; ISO 14341-B die Nummer dieser Internationalen Norm, Einteilung nach Zugfestigkeit und Kerbschlagarbeit von 27 J; G Das Kurzzeichen für mit Metall-Schutzgasschweissen hergestelltes Schweissgut ist der Buchstabe G am Anfang der Normbezeichnung. Das Kurzzeichen für eine zum Metall-Schutzgasschweissen verwendete Drahtelektrode ist der Buchstabe G am Anfang der Draht elektrodenbezeichnung; G 46 die Festigkeit und die Bruchdehnung (Mindest- streckgrenze 460 MPa, Zugfestigkeit 530 bis 680 MPa, Mindestbruchdehnung 20%) 49A die Festigkeit und die Bruchdehnung (Mindest- streckgrenze 390 MPa, Zugfestigkeit 490 bis 670 MPa, Midestbruchdehnung 8%); 5 Temperatur für die Mindestkerbschlag- arbeit bei –50°C; 6 Temperatur für die Mindestkerbschlag- arbeit bei –60°C; M21 Das Kurzzeichen M21, für Mischgase, muss angewendet werden, wenn die Einteilung mit dem Schutzgas ISO 14175 – M21, jedoch ohne Helium, durchgeführt wurde; M21 Das Kurzzeichen M21, für Mischgase, muss angewendet werden, wenn die Einteilung mit dem Schutzgas ISO 14175 – M21, jedoch ohne Helium, durchgeführt wurde; 3Si1 die chemische Zusammensetzung der Drahtelektrode (siehe Tabelle 3A der Norm). S3 die chemische Zusammensetzung der Drahtelektrode (siehe Tabelle 3B der Norm). Tab.1: Einstufung eines MAG-Drahtes G4Si1 gemäss EN ISO 14341 nach europäischen Festlegungen. Das Kurzzeichen für mit Metall-Schutzgasschweissen hergestelltes Schweissgut ist der Buchstabe G am Anfang der Normbezeichnung. Das Kurzzeichen für eine zum Metall-Schutzgasschweissen verwendete Drahtelektrode ist der Buchstabe G am Anfang der Drahtelektrodenbezeichnung; Tab. 2: Einstufung des gleichen MAG-Drahtes G4Si1 gemäss EN ISO 14341 nach ausser-europäischen Festlegungen. 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 29 b b Neue Normen Beispiel für die Bezeichnung einer hochlegierten Fülldrahtelektrode Beispiel für die Bezeichnung einer hochlegierten Fülldrahtelektrode A Einteilung nach der Nennzusammensetzung B Einteilung nach dem Legierungstyp Die Bezeichnung der Fülldrahtelektrode muss den Grundsätzen in den nachfolgenden Beispielen entsprechen. Die Bezeichnung der Fülldrahtelektrode muss den Grundsätzen in den nachfolgenden Beispielen entsprechen. BEISPIEL Eine Fülldrahtelektrode (T) zum Metall-Lichtbogenschweissen mit Gasschutz liefert ein Schweissgut mit der chemischen Zusammensetzung innerhalb der Grenzen der Nennzusammensetzung 19 12 3 L nach Tabelle 1A. Die Fülldrahtelektrode mit einer Rutil-Füllung und einer langsam erstarrenden Schlacke (R) wurde mit Mischgas (M21) geprüft und kann in Wannen- und in Horizontalposition (3) verschweisst werden. BEISPIEL Eine Fülldrahtelektrode (TS) zum Metall-Lichtbogenschweissen mit Gasschutz liefert ein Schweissgut mit der chemischen Zusammensetzung innerhalb der Grenzen des Legierungstyps 316L nach Tabelle 1B-1. Die Fülldrahtelektrode des Typs (F) wurde mit Mischgas (M21) geprüft und kann in Wannen- und in Horizontalposition (0) verschweisst werden. Die Bezeichnung lautet wie folgt: Die Bezeichnung lautet wie folgt: ISO 17633-B – TS 316L-F M21 0 ISO 17633-A – T 19 12 3 L R M21 3 Dabei ist Dabei ist: ISO 17633-A die Nummer dieser Internationalen Norm mit der Einteilung nach der Nennzusammensetzung; ISO 17633-B die Nummer dieser Internationale Norm mit der Einteilung nach dem Legierungstyp; T Kurzzeichen für die Fülldrahtelektrode zum Metall-Lichtbogenschweissen; TS Kurzzeichen für die Fülldrahtelektrode oder den Füllstab zum Metall-Lichtbogenschweis- sen besteht aus der Buchstabengruppe «TS». Der erste Buchstabe «T», bezeichnet die Fülldrahtelektrode oder den Füllstab zum Unterschied zu umhüllten Stabelektroden, Massiv drahtelektroden und -stäben. Der zweite Buchstabe, «S», bezeichnet das Legierungssystem: nichtrostender oder hitzebeständiger Stahl; 19 12 3 L die chemische Zusammensetzung des reinen Schweissgutes (Einteilung nach der Nenn- zusammensetzung gemäss Tabelle 1A der Norm); 316L die chemische Zusammensetzung des reinen Schweissgutes (Einteilung nach der Nennzusammensetzung gemäss Tabellen 1B-1 bis -4 der Norm); R der Typ der Füllung (hier: rutil, langsam erstarrende Schlacke, gemäss Tabelle 3A der Norm); F der Typ der Fülldrahtelektrode (hier: Fülldrahtelektrode mit schlackebildender Füllung gemäss Tabelle 3B der Norm); M21 das Schutzgas (Die Kennzeichen für das Schutzgas müssen ISO 14175 entsprechen, mit der Ausnahme, dass das Kennzeichen NO für Fülldrahtelektroden, die ohne Schutzgas verschweisst werden, anzuwenden ist); M21 das Schutzgas (Die Kennzeichen für das Schutzgas müssen ISO 14175 entsprechen, mit der Ausnahme, dass das Kennzeichen NO für Fülldrahtelektroden, die ohne Schutzgas verschweisst werden, anzuwenden ist); 3 die Schweissposition (Hier: PA, gemäss Tabelle 4A der Norm). 0 die Schweissposition (hier PA und PB gemäss Tabelle 4B der Norm). Tab. 3: Beispiel für die Einstufung eines Standard-Fülldrahtes mit Schlacke nach dem europäischen Einstufungssystem. 30 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Tab. 4: Beispiel für die Einstufung eines Standard-Fülldrahtes mit Schlacke nach dem ausser-europäischen Einstufungssystem. Neue Normen EN ISO 17633:2010 «Schweisszusätze – Fülldrahtelektroden und Füllstäbe zum Metall-Lichtbogenschweissen mit und ohne Gasschutz von nichtrostenden und hitzebeständigen Stählen – Einteilung» Die Norm ersetzt die Version der gleichnamigen Norm; Ausgabe 2006. Diese internationale Norm liefert eine EinteilungsSystematik zur Bezeichnung von schlackehaltigen Fülldrahtelektroden und Füllstäben sowie solchen mit Metallpulverfüllung zum Metall-Lichtbogenschweissen von nichtrostenden und hitzebeständigen Stählen. Als Einteilungskriterium wird für diese Schweisszusätze die chemische Zusammensetzung des reinen Schweissgutes, die Art der Füllung, das verwendete Schutzgas und die Schweisspositionen sowie die mechanischen Eigenschaften des reinen Schweissgutes gewählt. Tabelle 3 zeigt ein Beispiel für die Einstufung eines StandardFülldrahtes mit Schlacke zum Schweissen in allen Positionen. Die Darstellung zeigt die Einstufung nach europäischen Festlegungen. Tabelle 4 zeigt die Einstufung des gleichen Standard-Fülldrahtes gemäss den aussereuropäischen Festlegungen. EN ISO 18274:2010 «Schweisszusätze – Draht- und Bandelektroden, Massivdrähte und –stäbe zum Schmelzschweissen von Nickel und Nickellegierungen – Einteilung» Die Norm ersetzt die Version der gleichnamigen Norm; Ausgabe 2004. Diese internationale Norm liefert eine Einteilungssystematik zur Bezeichnung von Draht- und Bandelektroden sowie Massivdrähten und –stäben zum Schweissen von Nickel und Nickellegierungen. Da es für Nickel-Schweisszusätze keine feste Zuordnung gibt zwischen der Produktform und dem angewendeten Schweiss prozess können diese Schweisszusätze nach irgendeiner Produktform eingeteilt werden und für mehrere Schweissprozesse verwendet werden. Bei dieser Norm konnte man sich auf einen weltweit gemeinsamen Nenner bei der Einstufung einigen, so dass in diesem Fall das Kohabitationsprinzip nicht angewendet werden musste. Die Einstufung der Schweisszusätze nach dieser EN ISO-Norm ist somit weltweit identisch und hat für den Verarbeiter den Vorteil, dass eine Schweissanweisung mit einem gemäss dieser Norm eingestuften Schweisszusatz von allen Schweissfachleuten auf allen Kontinenten verstanden wird, ohne die Norm zur Hilfe nehmen zu müssen. Tabelle 5 zeigt ein Beispiel für die Einstufung eines NickelSchweisszusatzes vom Typ Alloy 625 gemäss dieser neuen EN ISO Norm. Bezeichnungsbeispiel für eine Nickelbasis-Drahtelektrode Die Bezeichnung der Drahtelektroden, Bandelektroden, Massiv- drähte und Massivstäbe erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie in den nachfolgenden Beispielen: BEISPIEL Ein Massivstab (S) zum Wolfram-Schutzgasschweissen wird bezeichnet ISO 18274 – S Ni 6625 oder wahlweise ISO 18274 – S Ni 6625 (NiCr22Mo9Nb) ISO 17633-A die Nummer dieser Internationalen Norm mit der Einteilung nach der chemischen Zusammensetzung; S Kurzzeichen für die Drahtelektrode, den Massivdraht und den Massivstab; Ni 6625 Schweisszusätze dieser Einteilung werden zum Schweissen von Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen verwendet (insbesondere UNS N06625) untereinander und mit Stahl sowie für Schweissplattierungen aus NickelChrom-Molybdän-Legierungen auf Stahl. Der Korrosionswiderstand des Schweissgutes ist vergleichbar mit dem von UNS N06625. NiCr22Mo9Nb das zusätzlich anwendbare Legierungskurz zeichen für die chemische Zusammensetzung des Schweisszusatzes (hier: Legierungskurzzeichen für eine Legierung vom Typ alloy 625) Tab. 5:Beispiel für die Einstufung eines Nickel-Schweisszusatzes vom Typ alloy 625. Literatur: [1]: Rickes, Beate; Diether, Torsten: Übernahme von ISO-Normen als Europäische Normen; Normenausschuss Schweisstechnik (NAS). Sept. 2008 Reinhard Smolin, Böhler Welding Group Schweiz AG 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 31 b b SVS MITARBEITER STELLEN SICH VOR SVS – Mitarbeiter stellen sich vor Theo Meier Funktion: Mitarbeiter in den Bereichen Zertifizierung, Arbeitssicherheit und Prüfwesen in der Niederlassung Oberhasli Im SVS seit: 2007 Mein Werdegang: Meine Freude an der Metallverarbeitung und im speziellen an der Schweisstechnik, entdeckte ich erst nach einer Berufslehre in der Baubranche, als Plattenleger. Nach der RS wollte ich unbedingt ins Ausland. Von der Firma Geilinger AG in Bülach bekam ich ein Angebot, mich als Stahlbaumonteur einzuarbeiten. Während drei Jahren war ich nun im Orient auf verschiedenen Baustellen tätig und kam dabei auch erstmals in Kontakt mit der Schweisstechnik. Zurück in der Firma begann nun meine Ausbildung und der Einsatz in den verschiedenen Schweissverfahren. Ich hatte das Glück einen sehr guten Lehrmeister an meiner Seite zu haben und eine Firma die die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter stark förderte. Nach diversen Schweisserprüfungen, und dem absolvieren des Lehrschweissers an der SLV Fellbach, kam der Einstieg in die zerstörungsfreie Materialprüfung. Mit den Farbeindring-, Durchstrahlungsund Ultraschallprüfverfahren im Level II, hatte ich nun die Basis für meinen weiteren Tätigkeitsbereich in der Qualitätssicherung. Nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit wurde ich durch die Firmenschliessung gezwungen, eine neue Stelle zu suchen. An der EMPA in Dübendorf begann ich 1993 in der Abteilung Fügetechnik. Mit der Einarbeitung in die Werkstoffprüfung und der Ausbildung zum Schweissfachmann 1994 bekam ich das Rüstzeug für weitere neue Arbeitsfelder, der Personalzertifizierung und Werkstoffprüfung. Wiederum, nach ca. 15 Jahren an der EMPA, folgte der nächste Wechsel. Im Zuge einer Umstrukturierung wechselte die Gruppe Fügetechnik im Jahre 2007 zum SVS. 32 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Meine Arbeit beim SVS: Nachdem wir zu dritt die SVS Niederlassung an der EMPA in Dübendorf geführt hatten, mussten wir uns auf den April 2010 neue Räumlichkeiten für unsere Aussenstelle suchen. Fündig wurden wir in Oberhasli, in der Flughafenregion. Beim SVS fühlte ich mich rasch integriert und geschätzt. Zu meinen Tätigkeiten in der SVS-Aussenstelle Zürich, gehören die Beratung, Abnahme, Auswertung und Zertifizierung von Schweisser- und Löterprüfungen. Die Materialprüfung kann ich bei der Bearbeitung von Arbeits- und Verfahrensprüfungen sowie anderer Werkstoffprüfungen ebenfalls anwenden. Für mein neustes Arbeitsfeld, die Förderung der Arbeitssicherheit beim Schweissen und Verwandten Verfahren, bekam ich das Fachwissen durch Kurse, die vom Inspektorat des SVS angeboten werden, sowie der Ausbildung zum Sicherheitsfachmann bei der Suva. Die Arbeit beim SVS macht mir in vieler Hinsicht Freude. Einerseits ist es die Abwicklung der Aufträge von A wie Anfrage des Kunden, bis Z wie Zertifizierung. Weiter ist es die Möglichkeit, durch die Vielfältigkeit unserer Kundschaft, in die verschiedensten Anwendungsgebiete der Schweisstechnik Einblicke zu erhalten. Zum Beispiel vom Stahlbaubereich mit grösseren Wandstärken, bis hin zu der Luftfahrttechnik oder der Medizinaltechnik mit ihren Spezialwerkstoffen in dünnsten Bereichen. Sie erreichen mich wie folgt: Schweizerischer Verein für Schweisstechnik Rütisbergstrasse 12 • 8156 Oberhasli Tel. direkt: +41(0)44 820 40 34 Mobile: +41(0)78 803 63 82 Fax: +41(0)44 820 40 36 Fotowettbewerb FOTOWETTBEWERB Wir suchen / Sie senden uns Ihre Bilder zum Thema: «Menschen Schweissen, Trennen oder Beschichten» Einsendeschluss Jury Bildsendungen an: 14. November 2011 Redaktionskommision Nadja.Heikkinen@svsxass.ch Teilnahmebedingungen: Teilnehmen am Fotowettbewerb 2011 kann jeder, ausgeschlossen sind die Mitglieder der Jury des Fotowettbewerbs. Die Bilder müssen in digitaler Form mit einer Auflösung von min. 2304 × 3072 Pixel (7.1MP) bei 18 × 24 cm, Hoch- oder Querformat inkl. einem Bildtitel, der Anschrift, einer E-Mail-Adresse und einer Telefonnummer eingeschickt werden. Jeder Teilnehmer darf bis zu drei Bilder einreichen. Am Jahresende wird eine Gesamtbeurteilung von der Jury durchgeführt, die 3 besten Bilder werden prämiiert. Bei genügenden Einsendungen werden die besten 12 Bilder in einem SVS-Kalender zusammengefasst. Die eingereichten Bilder dürfen nicht im Rahmen einer Marketing- bzw. PR-Kampagne verwendet worden sein bzw. bis zur Preisverleihung verwendet werden. Die besten Bilder werden prämiert 1. Preis: 1 iPad im Wert von Fr. 1000.– 2. Preis: 1 SSD Festplatte 256GB im Wert von Fr. 600.– 3. Preis: 1 Digitaler Photorahmen im Wert von Fr. 250.– Urheberrechte und Rechtseinräumung: Jeder Teilnehmer versichert, dass er die uneingeschränkten Rechte für alle Bilder besitzt und bei der Darstellung von Personen keine Persönlichkeitsrechte verletzt. Der Teilnehmer wird Vorstehendes auf Wunsch schriftlich versichern. Sollten dennoch Dritte Ansprüche wegen Verletzung ihrer Rechte geltend machen, so stellt der Teilnehmer die Veranstalter von allen Ansprüchen frei. Jeder Teilnehmer räumt dazu dem SVS die Nutzungsrechte der Bilder für den Wettbewerb, die Berichterstattung darüber sowie für den SVS-Kalender 2012 ein. Weitere Nutzungsrechte bedürfen der gesonderten Zustimmung der Teilnehmer. Der SVS übernimmt keine Haftung für den Verlust oder eventuelle Beschädigung der eingereichten Bilder. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 33 b b Berichte Flexible Materialbearbeitung für die Formel 1 Schleif- und Bohrmaschinen von Desoutter erfolgreich im Rennsport Im Motorsport dreht sich alles um Schnelligkeit und Präzision – nicht nur während der Rennen. Auch in den Pausen zwischen den Läufen sind Wartungsarbeiten und Reparaturen an den PSBoliden in kürzester Zeit und in höchster Qualität vorzunehmen. Das mit seinem Technikzentrum in Greding (Bayern) ansässige HRT-F1-Team setzt hierfür Druckluftwerkzeuge von Desoutter ein. Maintal / Barcelona, Juli 2011 – Nach dem ersten vollen Test-Tag zur Formel-1-Saison 2011 in Frühjahr in Barcelona haben die Techniker des HRT-F1-Teams in der Nacht alle Hände voll zu tun; denn schon am nächsten Morgen muss ihr Fahrzeug für den nächsten Lauf wieder in Topform sein. Um den Rennwagen wieder auf Vordermann zu bringen, setzen die Mechaniker vor allem Druckluftwerkzeuge von Desoutter ein: Schleifmaschinen zum Fräsen, Schmirgeln und Polieren am Chassis, der Karosserie und den Verkleidungen sowie verschiedene Bohrmaschinen. Mit fast derselben Drehzahl wie ein Cosworth-Rennmotor – rund 18000 Umdrehungen in der Minute – bearbeitet ein Werker mit einem KC-320-Schleifer und seinem Hartmetallfrässtift die angerissene Verbindung zwischen dem Fahrzeugunterboden und der Verschleissplatte. Dabei wirbeln Kunststoffspäne und Klebstoffreste aus einer Gewindeöffnung am Chassis hervor. Die Verschleissplatte ist in der Formel 1 vorgeschrieben, besteht aus Hartkunststoff und wird im Fachjargon «Skid» genannt. Kriegt der Fahrer die Kurve nicht richtig, dann schrammt der Skid über den erhöhten Fahrbahnrand, wodurch das Material beschädigt wird. «Ein Rennwagen hat gerade einmal 2,5 Zentimeter Bodenfreiheit», erläutert Ernst Kopp, Chefmechaniker des 45-köpfigen HRT-F1-Teams. «Der unsanfte Bodenkontakt mit den Curbs, das sind die Fahrbahnrandmarkierungen, hinterlässt Riefen und Kratzer, die unbedingt ausgeschliffen, aufgefüllt und wieder poliert werden müssen.» Ein Composite-Spezialist bevorzugt Luft Bei der Inspektion des Skids fällt auf, dass auch ein Gewindeeinsatz im darunterliegenden Kohlefasermaterial des Unterbodens ausgerissen ist. «Kein Problem», versichert Kopps Mitarbeiter Kai Freimann. «Mit dem 375 Watt starken KC-Stabschleifer kann ich das beschädigte Befestigungselement schnell herausfräsen und Platz zum Einkleben eines neuen schaffen.» Manchmal muss er, je nach Materialstärke, auch noch vier Niete ausbohren, mit denen die Gewindeeinsätze «unlösbar» in der Kohlefaserlage verankert sind. Aber auch dafür habe er sein Patentrezept, meint Freimann: die DR-Pistolenbohrmaschine von Desoutter. «Für die gesamte Materialbearbeitung eignen sich Druckluftgeräte am besten», sagt der Leiter der Composite-Abteilung und blickt auf sein Arsenal an DesoutterWerkzeugen. Es ist gerade mal ein knappes Dutzend. «Aber durch die ausgeklügelte modulare Bauweise kann ich diverse Antriebseinheiten mit unterschiedlichen Schleif- oder Bohrvor34 Schweisstechnik / Soudure 06/2011 Zum Ausbohren von Blindnietverbindungen – wie hier an der Bremsenkühlung oder der Halterung der Motorverkleidung – eignen sich die kleinen und leistungsstarken Pistolenbohrmaschinen der Desoutter-DR-Serie ideal. Die Baureihe umfasst Modelle mit bis zu 55 Newtonmeter Bohrdrehmoment und 750 Watt Abgabeleistung Der feinfühlige Starter der DR-Bohrmaschine ermöglicht auch Senkarbeiten in Metall-, Kohlefaser- und Kunststoffteilen mit niedrigen Drehzahlen. Den Starterhebel kann man in jeder gewünschten Lage positionieren, so wie es für den Bediener am bequemsten oder für die jeweilige Aufgabe erforderlich ist. Die reparierten Chassisvorderkanten bearbeitet Composite-Experte Kai Freimann mit SXRB-Exzenterschleifern von Desoutter. «Weil diese Oberflächen strömungskritisch sind, ist ein perfekter Schliff unabdingbar.» Das handliche Gerät eignet sich für alle Arbeitsschritte vom groben Schmirgeln über das Feinschleifen bis zum Polieren Bildquelle für alle Fotos: Desoutter Berichte sätzen für praktisch jede Aufgabe flexibel zur richtigen Maschine kombinieren.» Baukastenprinzip schafft vielseitige Werkzeuge Der Kohlefaser-Spezialist des HRT-F1-Teams greift nach seiner Universalbohrmaschine vom Typ DR300-QR und zeigt, wofür das QR in der Typenbezeichnung steht: «Quick-Release» – den schnellen Wechsel des Vorsatzes. Nur drei Sekunden später hat Freimann den Bajonettverschluss entriegelt und die Winkelbohrmaschine in einen um 30° geneigten Stabbohrer verwandelt. Sogar 360°-Bohrköpfe liessen sich aufstecken, schildert der Anwender. Dann könnten die Bohrmaschinen selbst «unmögliche» Bohrpunkte erreichen. Deshalb kommen diese nur etwa 500 Gramm leichten, aber 300 Watt starken Geräte beispielsweise im Flugzeugbau zum Einsatz, heisst es bei Desoutter. Sie sind übrigens mit ihren bis zu 30000 Umdrehungen in der Minute sehr schnell. Von Null auf 12000 in wenigen Sekunden Eine weitere Problemzone, die immer wieder den Einsatz von Druckluftschleifern erfordert, sind die Chassisvorderkanten. «Von der Fahrbahn aufgewirbelte kleine Steinchen werden durch die hohen Geschwindigkeiten zu Geschossen», veranschaulicht Kai Freimann die Entstehung der kleinen Krater im Kohlefasermaterial an der unteren Fahrzeugfront. Es geht schon auf Mitternacht zu, als die Spezialisten der CompositeAbteilung in einem letzten Arbeitsschritt diese Oberflächen wieder perfekt glätten. Die zahlreichen Einschlaglöcher an den für die Fahrtwindleitung entscheidenden Bauteilen wurden zuvor mit Spezialspachtelmasse aufgefüllt und von einem SXRB-Exzenterschleifer beigeschmirgelt. «Diese Fäustlingsschleifer lassen sich stufenlos von nahezu 0 bis 12000 Touren in der Minute einstellen. So können wir vom groben Vorschliff über das feine Schmirgeln bis hin zum Feinstpolieren alle Arbeitsschritte mit einem einzigen Werkzeug durchführen», so der Experte. Der dazu nötige Wechsel der Schleifmittel sei dank Kletthaftung denkbar einfach. Und die integrierte Staubabsaugung entfernt unliebsame Staubpartikel direkt am Entstehungsort, indem sie abgetragenes Schleifmehl durch sechs Löcher im Schleifteller absaugt, bevor es in die Umgebungsluft gelangen kann. Werkzeuge fürs Leben «Das gründliche Polieren senkt den Luftwiderstand des Wagens und kann pro Runde Zeitvorteile im Zehntelsekundenbereich bringen», erläutert Ernst Kopp die letzten Routinearbeiten an der Karosserie vor dem Rennen. Aber auch für unplanmässige Arbeiten sieht er sein Team gut vorbereitet – egal, ob es ums Entgraten, Fräsen, Bohren, Schleifen oder Polieren gehe: «Die kompakten Desoutter-Werkzeuge gelangen im Reparaturfall an jede Stelle am Fahrzeug, liegen gut in der Hand und lassen sich durch ihre kleinen Abmessungen einfach perfekt führen.» Reparatur der Verschleissplatte («Skid») am Rennwagen-Unterboden. Der nur 400 Gramm leichte KCStabschleifer fräst hier mit 20000 Umdrehungen pro Minute sauber eine angerissene Halterung aus der Chassisunterseite heraus. Gute Anwendungsbeispiele seien etwa abgebrochene Halterungen, Verkleidungsaufnahmen oder die Bremsenkühlung. Da sich bei Gewindeverbindungen durch starke Erschütterungen und Vibrationen im Rennbetrieb Schrauben oder Muttern losrappeln können, werden an ihrer Stelle Blindnietverbindungen eingebracht. Die sind absolut verliersicher, müssen aber im Reparaturfall ausgebohrt werden, um beschädigte Teile ausbauen und ersetzen zu können. Sehr eng sei es allerdings an diesen Stellen, so dass sich diese Arbeiten nur mit wirklich kleinen Bohrmaschinen wie den Desoutter-DR-Modellen ausführen lassen. Doch für den Chefmechaniker punkten die anpassungsfähigen Pneumatikgeräte noch mit einem weiteren wichtigen Vorteil. Da die Formel-1-Rennen weltweit ausgetragen werden, stelle Druckluft die universelle Antriebsenergie dar. «In Asien, Australien oder Europa können je nach Rennort die Stromanschlüsse und Betriebsspannungen wechseln», meint Kopp, da lasse sich nicht jedes Elektrowerkzeug an jedem Ort betreiben. Druckluft hingegen sei überall verfügbar, und deshalb habe er stets Desoutter-Werkzeuge in seinem Renngepäck. «Bei guter Pflege sind das Werkzeuge fürs Leben», ist Kopp überzeugt. Ausser einem turnusmässigen Lamellenwechsel an den Motoren hätten seine Geräte bislang keine Reparaturen benötigt. «Solange diese Pneumatikgeräte über die Druckluft mit etwas Öl geschmiert werden, behalten sie ihre exzellente Leistungsdichte. Und Verschleiss ist ein Fremdwort.» 06/2011 Schweisstechnik / Soudure 35 b m Mitteilungen KURSPROGRAMM Einführungskurse SVS-MitgliederAndere G, Gasschweissen 5 Tage 20.08.– 24.08.2012 Basel Preis auf Anfrage E, Lichtbogenhandschweissen 5 Tage 31.10. – 04.11.2011 Basel CHF 1200.– MSG, Metall-Schutzgasschweissen 5 Tage 30.01. – 03.02.2012 Basel Preis auf Anfrage WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen 5 Tage 5 Tage 28.11. – 02.12.2011 20.02.– 24.02.2012 Basel Basel CHF 1200.– Preis auf Anfrage CHF1400.– CHF1400.– Weiterbildungskurse als Vorbereitung zur Schweisserprüfung G, Gasschweissen 5 Tage 20.08.– 30.08.2012 Basel Preis auf Anfrage E, Lichtbogenhandschweissen 9 Tage 31.10. – 10.11.2011 Basel CHF 1950.– MSG, Metall-Schutzgasschweissen 9 Tage 06.02.– 16.02.2012 Basel Preis auf Anfrage WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen WSG, Wolfram-Schutzgasschweissen 9 Tage 9 Tage 05.12. – 15.12.2011 19.03.– 29.03.2012 Basel Basel CHF 2000.– Preis auf Anfrage Aluminiumschweissen MIG Weiterbildung 9 Tage 06.02.– 16.02.2012 Basel Preis auf Anfrage Aluminiumschweissen TIG Weiterbildung 9 Tage 19.03.– 29.03.2012 Basel Preis auf Anfrage Firmenkurse Individuelle Schweisskurse oder Sonderkurse zur Aus- und Weiterbildung nach Ihren Wünschen, in Ihrem Hause oder beim SVS, offerieren wir gerne. Schweisserprüfungen 21.11. 19.12. 02.01. – – – 25.11.2011 23.12.2011 06.01.2012 CHF2200.– CHF2300.– Während dieser Daten kann ein beliebiger Tag für die Schweisserprüfung ausgewählt werden. Schweissen und Verlegen von Kunststoff-Rohren / Soudage et pose de tuyaux PE Einführungskurse/ Cours d’introduction 5 5 5 5 Tage Tage Tage jours 06.02.– 10.02.2012 12.03. – 16.03.2012 19.03 – 23.03.2012 09.01 – 13.01.2012 Basel Basel Basel Ecublens CHF CHF CHF CHF 1830.– 1830.– 1830.– 1830.– Verlängerungsprüfung / Examens de prolongation 2 2 2 2 2 Tage Tage Tage jours jours 13.02.– 15.02. – 23.02. – 03.01. – 05.01 – Basel Basel Basel Ecublens Ecublens CHF CHF CHF CHF CHF 930.– 930.– 930.– 930.– 930.– 14.02.2012 16.02.2012 24.02.2012 04.01.2012 06.01.2012 CHF1830.– CHF1830.– CHF1830.– CHF1830.– CHF CHF CHF CHF CHF 930.– 930.– 930.– 930.– 930.– Spezialkurse Schweisspraktiker/-in SVS Theoretische Ausbildung 10 Tage 28.11. – 09.12.2011 Basel CHF 2500.– CHF2500.– Theoretische Prüfung 19.12.2011 Basel CHF 450.– CHF 450.– 1/2 Tag Schweisspraktiker/-in IWP Praktische Ausbildung IWP I 5 Tage Termin nach Absprache Basel CHF 1800.– CHF1800.– Praktische Ausbildung IWP II 3 Tage Termin nach Absprache Basel CHF 950.– CHF 950.– Theoretische Ausbildung IWP III 10 Tage 28.11. – 09.12.2011 Basel CHF 2500.– CHF2500.– Theoretische Prüfung 1/2 Tag 19.12.2011 Basel CHF 450.– (exkl. IIW-Diplom) Arbeitssicherheit /Sécurité au travail / Sicurezza sul lavoro 10.11.2011 Basel CHF 210.– Arbeitsicherheit im Umgang mit medizinischen Gasen im Gesundheitswesen AS-MG 17.11.2011 Aarau CHF 240.– Brandverhütung beim Schweissten AS-BS Arbeitssicherheit im Umgang mit medizinischen Gasen im Gesundheitswesen – Sauerstoffstationen AS-MGS auf Anfrage Prévention incendie lors du soudage ST-PS 09.11.2011 Yverdon-les-Bains CHF 490.– Sécurité du travail lors de l'utilisation de gaz médicaux dans les établissements de santé ST-GMS sur demande Sicurezza sul lavoro nell'impiego di gas medicinali nel settore della salute SL-GMS su richiesta 36 Schweisstechnik / Soudure 06/2011