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Lokalseiten U M B AU D E R L E I G H TO N B A R R AC K S I N W Ü R Z B U R G F r e i t a g , 1 . A p r i l 2 0 1 1 – N r. 7 6 VBW TBB OCH WÜS - Seite 29 Zukunft in zehn Etappen Würzburgs neuer Stadtteil: Jahrzehntelang waren die Leighton Barracks abgeriegelt – jetzt wird rasant geplant und gebaut. Von unseren Redaktionsmitgliedern ANDREAS JUNGBAUER UND KARL-GEORG RÖTTER WÜRZBURG Das Areal an der östlichen Stadtgrenze zu Gerbrunn ist ungefähr so groß wie die Würzburger Innenstadt innerhalb des Ringparks: Auf 134,5 Hektar erstrecken sich die ehemaligen Leighton Barracks. Benannt nach dem 1944 gefallenen US-Hauptmann John A. Leighton war die Kasernenanlage rund um den früheren Gerbrunner Flugplatz über sechs Jahrzehnte lang ein wichtiger Fleck auf der Landkarte der US-Militärs: 1945 bis 1955 und 1996 bis 2006 war die 1. US Infanterie Division („Big Red One“), von 1958 bis 1996 die 3. US Infanterie Division hier stationiert. In Spitzenzeiten lebten bis zu 10 000 US-Soldaten, Zivilangestellte und Familienangehörige in Würzburg – seit den Terroranschlägen von 2001 noch strenger abgeschirmt als in den Jahren zuvor. Da waren viele Würzburger noch regelmäßig im Amerikaner-Viertel zu Besuch, zum Eisschlecken bei der traditionellen Freundschaftswoche oder zum Einkauf in dem erst 1998 eröffneten PX Einkaufszentrum, dem größten in Europa. Als US-Präsident Bush im Sommer 2004 die Rückholung zigtausender GIs in die USA ankündigte, bröckelte auch der Standort Würzburg. Schon damals wurden im Rathaus Schubladenpläne für den Tag X des kompletten Abzugs erarbeitet. Er kam schneller als erwartet. Im April 2007 wurde das nahe Ende erstmals von den Amerikanern bestätigt. Noch im Dezember trat der eigens gegründete Konversionsausschuss des Stadtrates erstmals zusammen. Im Juni 2008 flossen Tränen – beim Abschied der letzten Schüler aus der High School. Die allerletzte Fahne holten die US-Truppen am 14. Januar 2009 in den Leighton Barracks ein und übergaben die Schlüssel an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Wo keine Kaserne, keine „Barracks“ mehr sind, musste auch ein neuer Name für den Stadtteil her – wobei der gar nicht so neu ist: Ohne zu experimentieren, verständigte sich der Stadt- rat auf die geografisch schon eingeführte Bezeichnung „Hubland“. Rund 4500 Menschen sollen in dem neuen Quartier einmal leben. Auch alte Straßennamen werden in Kürze ausgetauscht. US-Verfassungsväter wie Thomas Jefferson oder James Madison müssen verdienten Würzburger Wissenschaftlern wie Oswald Külpe oder Emil Fischer Platz machen. Zumindest in dem 39 Hektar großen Erweiterungsgebiet der Universität. Ein gutes Viertel der ehemaligen Kaserne hat sich die Uni für ihren neuen „Campus Nord“ herausgeschnitten. Nur wenige Monate nach Schlüsselübergabe durch die Amerikaner hat der Freistaat – unter tatkräftiger Mithilfe von Würzburgern Landespolitikern – die Uni-Fläche angekauft. Das Tempo des Übergangs in diesem Bereich ist bemerkenswert. „Noch nie in der Bundesrepublik hat eine Konversion in dieser Geschwindigkeit stattgefunden“, ist Uni-Pressesprecher Georg Kaiser überzeugt. Grund zur Eile gibt es: Es drängt im Mai der doppelte Abiturjahrgang auch an die Würzburger Universität. Mit Beginn der Sommervorlesungen am 2. Mai ist damit ein großes Stück der ehemaligen Leighton Barracks wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit ihrem Ausbau zieht die Uni aktuell als Lokomotive die Entwicklung des neuen Stadtteils. Weitere Motoren sind die Ausrichtung der Landesgartenschau 2018 auf dem Konversionsgelände sowie die Planung einer neuen Straßenbahn. Den neuen Stadtteil systematisch zu entwickeln – das ist eine Herkulesaufgabe. Der auf diesen Seiten gezeigte Rahmenplan ist ein Zwischenergebnis. Daran mitgewirkt haben voran Würzburgs Stadtplaner, aber auch Stadträte und Bürger über eigene Planwerkstätten und schließlich Architekten aus ganz Deutschland in einem städtebaulichen Wettbewerb. Den Siegerentwurf gilt es nun zu verfeinern. Die Prämisse haben wortgleich der amtierende Oberbürgermeister und seine Vorgängerin formuliert: „Die Umwandlung der Leighton Barracks ist für Würzburg eine Jahrhundertchance.“ Ende nach über 60 Jahren: Im Juni 2008 schlossen die amerikanischen Schulen in den Leighton Barracks, die Sternenbanner wurden eingeholt. FOTO: THERESA MÜLLER 1 Quartier 1: Am Frauenland In diesem Quartier wird die erste neue Wohnbebauung in dem neuen Stadtteil realisiert werden. Damit soll gleich zu Beginn der Entwicklung die Verbindung zum Stadtteil Frauenland hergestellt werden. Dieses Quartier stellt eine Weiterführung der bestehenden Bebauungsstrukturen des Frauenlands dar. Geplant sind unterschiedliche Bauformen wie Einzel- und Doppelhäuser nach Westen, Stadt- und Reihenhäuser im Zentrum sowie viergeschossige Wohngebäude am Rand zum Park. Das im Park gelegene Casino soll erhalten bleiben und für gastronomische Zwecke sowie für Veranstaltungen genutzt werden. Realisierung: 2012 bis 2014. 2 Quartier 2: Am Leighton-Park Neben Wohn- sind auch stadtraumbelebende Nutzungen in diesem Quartier vorgesehen. Im Kino und benachbarten Gebäuden sollen Einrichtungen für die Nahversorgung (auch für das in dieser Hinsicht unterversorgte Frauenland) untergebracht werden: Vollversorger, Lebensmittel-Discounter, Getränkemarkt, Drogeriemarkt. Südlich davon entsteht als großflächiger Grünbereich der Leighton-Park. Westlich angrenzend ist ein Kinderspielbereich vorgesehen. Die Mannschaftshäuser im Norden, die idyllisch zwischen altem Baumbestand im Grünen liegen, sollen für Wohnzwecke erhalten bleiben. Als Bauzeit sind die Jahre 2015 bis 2017 vorgesehen. 3 Quartier 3: An der Landebahn Dieses Gebiet soll von West nach Ost entwickelt werden, wobei die Mannschaftshäuser im Osten erhalten und ins Wohngebiet integriert werden können. Auf jeden Fall bestehen bleiben und als solche weiter genutzt werden soll die Sporthalle, der ehemalige Tower und die Verwaltungsgebäude neben der Halle können für kulturelle und soziale Zwecke genutzt werden. In nördlicher und östlicher Richtung entsteht ein Wohngebiet mit unterschiedlich dichter Bebauung. Mit dem sog. Kartoffeldenkmal befindet sich das einzige denkmalgeschützte Bauwerk im gesamten neuen Stadtteil. Die Realisierung dieses Quartiers soll abschnittsweise von 2015 bis 2020 erfolgen. 4 Quartier 4: Kürnacher Berg Im östlichen Bereich des neuen Stadtteils werden sich die Nutzungen nahezu ausschließlich auf Wohnen beschränken. Unterschiedliche Wohnformen sollen unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse berücksichtigen: Etagenwohnen sowie Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser sind hier vorgesehen. In nördlicher Richtung sind auch Einzelhäuser auf größeren Grundstücken denkbar. Zu einem besonderen Wohnprojekt soll die „Alte Flugschule“ am nördlichen Rand umgebaut werden. Zwischen den bebauten Wohngrundstücken sind immer wieder Grünbereiche, Begegnungszonen und Kinderspielplätze vorgesehen. Die Realisierung ist etwa für 2021 geplant. 5 Quartier 5: Am Gerbrunner Tor Mit der Fertigstellung dieses Bereichs soll der neue Stadtteil Hubland seinen Abschluss finden. Auch hier sind ausschließlich Wohnflächen vorgesehen. Unweit dieses künftigen Wohngebiets befindet sich eine der Zufahrten in den Stadtteil. Dieses Gebiet liegt direkt an der Stadtgrenze zur Gemeinde Gerbrunn. Die beiden Wohngebiete Kürnacher Berg und Am Gerbrunner Tor werden durch einen großzügigen Grünbereich miteinander verbunden. Das markante Gerbrunner Tor, das als östliche Einfahrt ins ehemalige Militärgelände diente, soll nach Möglichkeit erhalten werden, heißt es in der Masterplanung. Dieser Bereich soll bis zum Jahr 2024 realisiert werden. 6 Quartier 6: Am Hubland Nord Dieses Gebiet in nächster Nähe zum neuen Uni-Campus soll sowohl für studentisches Wohnen /Wohnheime und Geschosswohnungsbau) als auch für universitätsnahe gewerbliche Nutzungen, die den Unibetrieb nicht beeinträchtigen, sowie für Institute und Forschungseinrichtungen dienen. Erstes sichtbares Ergebnis für diese außeruniversitäre Entwicklung wird das Zentrum für angewandte Energieforschung (ZAE) sein, das im südlichen Bereich dieses Gebiets entstehen wird. Das ZAE soll bis 2014 fertiggestellt sein, der restliche Bereich bis spätestens 2018. Auch die Kommission für Stadtbild und Architektur hat sich mit dem Entwurf für das ZAE befasst und ihn für gut befunden. 7 Quartier 7: Skyline Hill Ähnlich wie im westlichen Bereich Hubland Nord soll auch im östlich gelegenen Gelände Skyline Hill Platz für universitätsnahe Forschungseinrichtungen, Institute oder Gründerzentren entstehen. In diesem Bereich befindet sich auch die Wendeschleife der neuen Straßenbahnlinie 6, die bis 2018 zur Landesgartenschau ihren Betrieb aufnehmen soll. Hier können zum einen Neubauten entstehen, es ist aber auch denkbar, zumindest vorerst auch bereits bestehende Gebäude zu nutzen. Die Erschließung dieses Bereichs soll über die Kitzinger Straße erfolgen, was einen neuen Knoten voraussetzt. Als Realisierungszeitraum ist das Jahr 2015 vorgesehen. 8 Quartier 8: Uni-Campus Nord Die Universität hat mit der Erweiterung um 39 Hektar ihren Hubland-Campus nahezu verdoppelt. Seit Januar 2010 wird umgebaut: 60 Firmen sind damit beschäftigt, sieben Wohngebäude, einen Anbau der Ex-High School und die frühere Middle School in Lehreinrichtungen umzuwandeln. Rund 10 000 Quadratmeter Hauptnutzfläche entstehen dadurch für die Uni, die bis Mai 2011 Platz schaffen muss für 3300 zusätzliche Studenten. Andere Gebäude aus der US-Zeit sind so gut in Schuss, dass sie die Uni ohne großen Aufwand für eine Zwischennutzung übernehmen kann. An Räumlichkeiten wächst die Hubland-Uni damit zunächst um ein knappes Fünftel. 9 Brücke für die Universität Sie ist eine viel befahrene Achse zwischen Gerbrunn und dem östlichen Landkreis nach Würzburg: die Straße „Am Galgenberg“. Bis dato führt sie an der Hubland-Uni vorbei. Nach deren Erweiterung in den Ex-Leighton-Barracks durchschneidet die Straße den Campus und – das so genannte „grüne UniBand“, das Alt- und Neugelände bis zum Landesgartenschau-Areal verbindet. Für die Studenten soll möglichst schnell eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Straße gebaut werden, „großzügig“, wie Ralf Drewing vom Staatlichen Bauamt versichert. 2,7 Millionen Euro soll sie kosten. Drewing hofft, dass die Mittel im April vom Freistaat freigegeben werden. 10 Landesgartenschau 2018 Eigentlich wollte Würzburg die Landesgartenschau (LGS) auf den ehemaligen Leighton Barracks schon 2016 ausrichten. Da bekam Bayreuth den Zuschlag. Mittlerweile ist man im Rathaus gar nicht mehr so unglücklich, zwei Jahre mehr Zeit zur Vorbereitung zu haben. „Auf Augenhöhe mit der Festung Marienberg“ lautet im Jahr 2018 das Motto. Wie ein rechter Winkel legt sich das 24,5 Hektar große LGS-Gelände um den Uni-Campus herum und nimmt das frühere Flugfeld auf. Neben der üblichen Blumen- und Pflanzenschau soll u.a. eine ökologisch orientierte Bauausstellung stattfinden. Thematische Schwerpunkte sind Wissens-, Wohn- und Freizeitlandschaft. Konversion nicht nur am Hubland Faulenberg-Kaserne, Hospital, Lincoln-Housing WÜRZBURG (Rö.) Die Umwandlung des früheren Leighton-Areals zum neuen Stadtteil Hubland ist das mit Abstand größte Konversionsprojekt in Würzburg, aber der Abzug der USTruppen hat auch an anderen Stellen große Flächen frei werden lassen. Mit 12,5 Hektar ist das Gelände der Faulenberg-Kaserne an der Nürnberger Straße, die seit Sommer 2007 leer steht, das zweitgrößte. In dem dort geplanten „Aumühlpark“ sind überwiegend gewerbliche Nutzungen vorgesehen.Einige Gebäude sollen erhalten und kulturell genutzt werden. Außerdem sind groß- zügige Grünflächen bis zur Kürnach geplant. Auch eine Straßenbahntrasse ist in den Planungen freigehalten. Die sechs Wohngebäude der sog. Lincoln Housing Area (drei Hektar) an der Rottendorfer Straße wurden an verschiedene private Investoren veräußert. Hier sollen neue Wohnungen entstehen. Das frühere US-Hospital, das Ende 2007 geschlossen wurde, wurde an die Nürnberger Maiberg Wohnungsbau GmbH verkauft. Auf der sechs Hektar großen Fläche entsteht die Wohnanlage „Mönchberg Park“ mit über 150 Eigentumswohnungen. M i t t w o c h , 2 7 . A p r i l 2 0 1 1 – N r. 9 6 WÜRZBURG VBW WÜS - Seite 28 WÜRZBURG M i t t w o c h , 2 7 . A p r i l 2 0 1 1 – N r. 9 6 VBW WÜS - Seite 29 Blick zum Fenster, Blick zur Tür: Im SKZ-Wohnheim in der Frankfurter Straße in der Zellerau sind die Räume genormt. Die Bilder von Fotografie-Student Semen Amanuylov zeigen, wie vier Studenten ihre Zimmer eingerichtet haben. FOTOS: SEMEN AMANUYLOV, FH WÜRZBURG Wohnheime des Studentenwerks (2439 Wohnplätze) 1 Straubmühlweg 11, Grombühl (362) Universitäts- und Fachhochschulgebäude 2 Josef-Schneider Str. 9, Grombühl (150) 3 „Internat. Haus“, Friedenstr. 2, (167) 4 „Haus Berlin“, Zürnstr. 1-9 (265) 5 Zürnstr. 2, Frauenland (139) 6 Leo-Weismantel-Str. 1, Frauenland (410) 7 Am Galgenberg 52, Frauenland (342) 1 8 Am Hubland 16, Frauenland (372) Oberdürrbacher Str. 9 Peter-Schneider-Str. 3-9, Frauenland (144) 10 Casteller Platz 3-4, Gerbrunn (88) GROMBÜHL er- . rom G r ombü h b rücke l- J.Sc hn eid Ma ria 8 Kolping-Studentenw., Rittergasse 12, (69) 6 tr. ing 10 Haus St. Lioba (nur Frauen), Berliner Platz 3 u. 4 (50) Str. 11 Wohnheim des CVJM, Wilhelm-Schwinn-Platz 2 (18) Sta im he rS tr. str . ba c 5 Am els tr. r. ins 7 FRAUENLAND 1 lge nbe rg 2 r ge B.arbara-v.. Suttner-Str. Str 10 zin Zep ins tr. r. r St e ker sac der Ran pel Am Hubland i SANDERAU Ga Ge tr. eichs Erthals he Bretr str. r. ins ge nb au ers t r. w cho Vir igka Ludw g-St Se str . pel dwi 9 St. Michael-Wohnheim, Salvatorstr. 7 (18) eg itt 5 rn 4 rw Neubauprojekte 1 Aumühl-Center, Urlaubstr. (260 Plätze) W Zü str. 3 Zep F.-L u Rotten d orfer dtr ng R ich-E bert- s tr. en r. zst Fri ed r. San Sü d uma nn-P B.-N e str. r Fried g ens t 7 tr. ills nh ie 4 i V. -Be c 7 BLLV Studentenwohnheim, Marianhillstr. 6 (172) str. Zwe 9 weg rin der n Mü t ders San acisstr. 2 Renn Otto 11 ger Str. 6 a bar . r-S ke Neubaustr. r. Nürnber Bar Ulrich tr. tr. 1 Wohnheime anderer Träger (1028 Wohnplätze) 1 Thomas-Morus-Burse, Hofstallstr. 4a (56) 2 Edith-Stein-Haus, Martin-Luther-Str. 13 (68) 3 Karls-Burse, Peter-Schneider-Str. 1 (57) 4 Christophorus-Haus, St. Benedikt-Str. 16 (57) 5 Ferdinandeum, Schlörstr. 2 (120) 6 Wohnheim Adam Stegerwald, Gneisenaustr. 24 (343) hlst umü re A Inne n-Luthe rti r-Str. Ma Lud s ter Hofs Dom str. wig tr. rns ho ich 8 Sandergl 1 Schweinfurter Str. me E Domstr. . lstr B19 B8 rliner 10 Sem a The Markt rring Kais erst r. Bahnhofstr. enade prom Julius Hauge Be nring Röntge ntheim Merge Kit Wü rzb urg er Str . GERBRUNN 8 Ebertsklinge ss- eu H T.mm Da Ob. Neubergweg er Str. Urlaubstraße Der Bauherr des Aumühl Centers plant hier ein Wohnheim für Studierende und Personal der Unikliniken mit 260 Plätzen. Beim vierten Anlauf ist das Bauvorhaben mit zwei neungeschossigen Wohntürmen Ende Januar von der Kommission für Stadtbild und Architektur genehmigt worden. Diese hatte zuvor die niedrige Wohnqualität bemängelt. Die Planung kann nun fortgesetzt werden. B8 2 Petrinistr. Hauptbahnho f Oberer Mainkai Leighton-Areal Das Studentenwerk will hinter dem neuen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) ein Wohnheim mit 150 Plätzen errichten. Hierfür stünden rund 3,8 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Das Projekt kommt aufgrund von Uneinigkeiten zwischen Stadt und Studentenwerk sowie Bima und Studentenwerk aber nur schleppend voran. Geplanter Baubeginn: Frühjahr 2012. ckstr. Main Peter-Schneider-Straße Hier hat das Studentenwerk für etwa 5,2 Millionen Euro bereits zwei Gebäude saniert und 144 Plätze geschaffen. Die beiden anderen Häuser mit 95 Plätzen wurden abgerissen. Bis Oktober 2012 soll ein neues Wohnheim für 146 Studenten entstehen. Die Kosten werden sich auf etwa neun Millionen Euro belaufen, rund 3,7 Millionen davon stellt der Freistaat zur Verfügung. Mattersto Schönbornstr. Neuer Campus Nord Für voraussichtlich zehn Jahre stellt die Universität dem Studentenwerk ein ehemaliges Wohngebäude der Amerikaner auf dem neuen Uni-Campus kostenlos zur Verfügung. Der Umbau des Gebäudes, in dem 48 Wohnplätze entstehen, wird planmäßig zu Beginn des Sommersemesters 2011 fertig. Die Kosten in Höhe von 700 000 Euro finanziert das Studentenwerk aus Eigenmitteln. Neubauprojekte (344 neue Wohnplätze) 1 Campus Nord (48) 2 Leighton Areal (150) 3 Peter-Schneider-Str. 9 (146) Str . Geplante Projekte enstr. Karmelit erwarten Uni und FH Würzburg in diesem Jahr. Neben einem Studienplatz brauchen die jungen Leute auch eine Bleibe. Wer ist dafür zuständig – Freistaat, Studentenwerk oder Stadt? Studentenwohnanlagen in Würzburg Plat Doppelter Abiturjahrgang: 3000 zusätzliche Studierende nämlich, dass viele der letzten G9-Abiturienten das Angebot nutzen, schon im Sommersemester mit dem Studium zu beginnen. Das ist einfach zu stressig, glaubt er. Für das kommende Semester hätten einige der Wohnheime noch nicht einmal Wartelisten. „Im Wintersemester wird’s dann kritisch“, befürchtet Ullrich. Letztlich wird ein Teil der Studierenden auf den privaten Wohnungsmarkt ausweichen müssen. Dafür biete das Studentenwerk auch Zimmervermittlung an. Weing art ...................................................................................................... Für ein Bauprojekt auf dem LeightonAreal läuft ein Architektenwettbewerb. Eigentlich hatte Ullrich auf dem Gelände des neuen Campus Nord bauen wollen – auf dem Grund des Freistaates also, wo das Studentenwerk normalerweise kostenlos Grundstücke bekommt. Von Seiten der Uni habe es aber „kein Platz“ geheißen, so der Studentenwerks-Chef. Stattdessen hat Ullrich nun vor, hinter dem neuen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE) ein Wohnheim mit 150 Plätzen zu schaffen. Die Planung kommt aber nicht so recht voran, weil die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), in deren Besitz der Boden noch ist, einen „relativ hohen“ Preis für das unerschlossene Grundstück verlange, so Ullrich. Zudem habe die Stadt hohe Ansprüche an die Bebauung dieses „Premium-Standortes“, was die Kosten in die Höhe treibt. Daher wäre Michael Ullrich schon zufrieden, wenn die Stadtverwaltung helfen würde, das Bauprojekt des Studentenwerks auf den Weg zu bringen. Ullrich hat dem OB einen Brief geschrieben, in dem er ankündigt, das Bauvorhaben abzuschreiben, sollte bis Mai dieses Jahres keine Einigung erzielt sein. „Dann sind wir weg. Und der Zuschuss vom Freistaat auch“, sagt der Studentenwerks-Chef. Rosenthal habe inzwischen seine weitere Unterstützung zugesagt. (Einen Überblick über die Bauprojekte und bestehenden Wohnheime des Studentenwerks sowie studentische Unterkünfte anderer Träger zeigt die Grafik rechts.) Auch die Studierenden, zumindest ihre Vertretung, sehen die Verantwortung nicht bei der Stadt. Die habe schließlich „noch nie viel Einfluss auf die Uni“ gehabt, sagt Maximilian Fries, studentischer Senator der Uni Würzburg. „Der Appell muss ans Land gehen“, findet der 23-Jährige. Schließlich könne man nicht einfach mehr Studienplätze schaffen, sich aber nicht um die Unterbringung der zusätzlichen Studierenden kümmern. „Was das Studentenwerk anzubieten hat, reicht schon jetzt nicht aus“, meint Fries, „wir haben täglich Anfragen in unserem Büro, ob nicht noch irgendwo ein Zimmer frei ist“. Die Wohnsituation sei bereits prekär, sagt der Biomedizin-Student. „Es kann also nur schlimmer werden.“ Jedenfalls dürfe man sich „vom Land nicht abspeisen lassen“. Die Einschätzung der „prekären Lage“ würde Michael Ullrich vom Studentenwerk so nicht unterschreiben. „Im Sommersemester sehe ich eigentlich kein Problem“, sagt der Studentenwerks-Chef. Ullrich bezweifelt z Von unserem Redaktionsmitglied JOHANNA FRITZ erstr. Koellik Wohin S mit den Studenten? tenwerk und Universität, erklärte Rosenthal in einer Stadtratssitzung im Dezember. Die Frage nach der gesetzlichen Veranttadtrat Aron Schuster von der CSU- wortung beantwortet schließlich das BayeriFraktion ist verärgert. Würzburg ste- sche Ministerium für Wissenschaft, Forhe ein Ansturm von Studenten aus schung und Kunst: Nein, die Verwaltung dem doppelten Abiturjahrgang be- einer Stadt hat keinerlei gesetzliche Vervor, die Stadt unternehme aber nichts, um pflichtung, Wohnraum für Studenten zu deren Unterbringung zu sichern, kritisiert schaffen, sagt Pressesprecherin Katja Funken der junge Politiker. Da stellt sich die Frage: Ist dieser Zeitung. Das Bayerische Innenministeeine Stadt überhaupt dafür verantwortlich, rium hingegen sieht die WohnungsversorWohnraum für Studenten zu schaffen? gung von Studenten schon als Aufgabe einer Zunächst ein paar Zahlen: Für das Som- Kommune. Diese könne beispielsweise preismer- und Wintersemester 2011 geht das Stu- günstige Grundstücke zur Verfügung stellen. dentenwerk Würzburg von einem Zuwachs Fazit: Müssen – nein, Sollen – schon. von 3000 Studenten aus – damit wären Aron Schuster denkt auch an Vorteile, wie 31 000 Studierende an Uni und FH einge- etwa die Erstwohnsitzsteuer, die Zugezogene schrieben. Für sie stehen aktuell 3500 Wohn- der Stadt bringen. Der CSU–Stadtrat sieht die heimplätze zur Verfügung – etwa zwei Drittel aktuelle Lage unter dem Aspekt des Wettbedavon stellt das Studentenwerk. Diese Plätze werbs: Die Konkurrenz um neue Studierende waren laut Michael Ullrich, Geschäftsführer wird immer härter, glaubt Schuster, daher des Studentenwerks, im Wintersemester alle brauche Würzburg ein „Marketingkonzept belegt. für attraktives und günstiges studentisches Sorge darüber, wo die 3000 zusätzlichen Wohnen“. Als Vorbild sieht er einige ostdeutStudenten unterkommen sollen, scheint also sche Städte, die aktiv um Studenten werben. berechtigt. 15 Prozent aller Studierenden Dass der nun beauftragte Koordinierungsmüssen in geförderten Wohnheimen Platz ausschuss etwas auf den Weg bringt, bezweifinden – diese Zielgröße hat der Freistaat fest- felt der Stadtrat. Im vergangenen Jahr habe gelegt. 450 zusätzliche Wohnplätze würden das Gremium kaum getagt, was auch daran also für die 3000 Studenten benötigt, wenn liegt, dass der Ausschuss umstrukturiert wurdiese Quote erreicht werden soll. In Würz- de, sodass nun alle Hochschulen vertreten sind. Bei einer ersten burg lag das Verhältnis zwischen den Sitzung Ende Januar ........................ vorhandenen wurden Schusters „Man stellt Wohnheime Wohnheimplätzen Wissen nach keine und der Anzahl aller konkreten Maßnahnicht für fünf oder Studierenden in den men getroffen. sechs Jahre hin.“ vergangenen Jahren Obgleich der Stadtrat durch seine allerdings bei nur etMichael Ullrich vom Studentenwerk Aufforderung an die wa 12 Prozent. Um ........................ Stadt das Studentendas Soll von 15 Prowerk ein Stück weit zent in Zukunft zu erreichen, bekommt das Studentenwerk wei- entlastet, stimmt dessen Geschäftsführer Miterhin Förderung von der Obersten Baube- chael Ullrich ihm nicht zu. „Was will die Stadt machen?“, fragt er, „man stellt Wohnhörde für studentischen Wohnungsbau. Stadtrat Schuster findet, dass im Hinblick heime nicht für fünf oder sechs Jahre hin.“ auf den doppelten Abiturjahrgang auch die Ullrich sieht das Problem doppelter AbiturStadt gefragt ist und fordert ein „ganzheitli- jahrgang auch unter wirtschaftlichen Geches und langfristiges Konzept“, das zusam- sichtspunkten. Die erhöhte Belastung wird höchstens bis men mit Uni und Studentenwerk sowie der Unterstützung der Stadtbau GmbH ausge- 2018 dauern, glaubt Ullrich, der Mitglied des arbeitet werden soll. Zwei Anträge hat der Koordinierungsausschusses ist. „Wir maCSU-Politiker vergangenes Jahr im Stadtrat chen ja einiges“, verteidigt er den Einsatz des eingebracht – der erste wurde abgelehnt, der Studentenwerks, nur würden zwei der drei zweite an den Koordinierungsausschuss Bauprojekte leider nicht pünktlich fertig. Hochschulen/Stadt delegiert, in dem Vertre- Zum Sommersemester wird nur die Sanieter von Stadt, Studentenwerk und Hochschu- rung eines Gebäudes am Campus Nord abgelen sitzen. Diese Entscheidung begründetet schlossen, in dem 48 Wohnplätze entstehen. OB Georg Rosenthal mit Unzuständigkeit. Die 146 Plätze im neuen Wohnheim in der Die Unterbringung der zusätzlichen Studie- Peter-Schneider-Straße werden voraussichtrenden sieht er als eine Aufgabe von Studen- lich erst im Oktober 2012 fertig. ...................................................................................................... Sand e rheinrichsleitenwe g 9 3 GARTENSTADT- 3 KEESBURG QUELLE: STUDENTENWERK, MP-GRAFIK: GLÖCKNER 6 7. J a h r g a n g , N r. 1 2 3 SWT Samstag, 28. Mai 2011 Ein wenig Zeit für sich: 39 Jahre lang hat Otmar Scheuring seine kranke Frau gepflegt. Jetzt ist sie im Pflegeheim, aber richtig abschalten kann der Rentner selten. WÜS - Seite 33 FOTOS: JOHANNES SCHNÖS, FELIX HÜTTEL Hand in Hand Pflege: 39 Jahre lang kümmerte sich der Würzburger Friseurmeister Otmar Scheuring um seine kranke Frau. Als er selbst nicht mehr kann, bringt er sie ins Pflegeheim. Eine Geschichte über Treue und Optimismus. ...................................................................................................... O Von unserem Mitarbeiter JOHANNES SCHNÖS ...................................................................................................... tmar Scheuring ist ständig in Bewegung, ständig auf dem Sprung. Am 6. Juni feiert er seinen 82. Geburtstag, es ist ein Rätsel, woher der Mann seine Energie nimmt. Doch als er nun am Esstisch sitzt, in seiner Drei-ZimmerWohnung im Würzburger Stadtteil Sanderau, und von seiner Frau erzählt, schimmert mit einem Male Resignation durch. 39 Jahre lang pflegte Scheuring seine blinde und gehbehinderte Frau. Doch als er 2006 beim Arzt ist, drückt dieser sich deutlich aus: „Wenn Sie die Pflege ihrer Frau nicht abgeben, werden sie in kürzester Zeit selbst ein Pflegefall sein.“ Die psychische und körperliche Belastung war zu groß geworden. „Irgendwann ging es einfach nicht mehr“, sagt er heute. Scheuring lernt seine Frau bereits vor dem zweiten Weltkrieg in jugendlichem Alter kennen. Er kann sich genau erinnern: Alle paar Wochen kommt ein Mädchen mit dem Namen Elisabeth mit ihren kleinen Brüdern in den Friseursalon seines Vaters zum Haareschneiden. Scheuring beginnt schnell, sich für das blonde Mädchen zu interessieren. Eigentlich sollte sie ab Mitte 1945 eine Lehre im Salon seines Vaters absolvieren, doch mit dem Krieg und der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 kommt alles anders. Scheurings Leben wird früh vom Krieg bestimmt. Als er 1944 mit der Hitlerjugend in einen Kriegseinsatz an den Westwall ins Saargebiet muss, ist die Front nicht mehr weit. Gerüchte über die herannahenden Franzosen vermischen sich mit fernem Artilleriefeuer. Es herrscht ständige Furcht vor Bombardements. Noch heute hat Scheuring das Bild von Putz vor Augen, der bei jeder Erschütterung aus den Spalten der Bunkerdecke rieselt. Mit 16 Jahren meldet er sich zur U-Boot-Flotte, um nicht zur Waffen-SS zu müssen. Zurück in seiner zerstörten Heimatstadt hilft er, diese wieder aufzubauen. 66 Jahre lang arbeitet er danach als Friseur in Würzburg. Wenn es so etwas wie einen roten Faden in seinem Leben gibt, dann ist es ein tief verankerter Optimismus. Nach dem Krieg, ab 1949, arbeitet seine spätere Frau bei den Scheurings im Laden. Ihre Lehre hatte sie in der Zwischenzeit in Schweinfurt absolviert. Die tägliche Arbeit bringt die beiden langsam näher. Oft machen sie Spaziergänge in „Klein-Nizza“, so nennen die Würzburger den Teil des Stadtparks hinter der Residenz. Meist sitzen sie dort auf einer Parkbank und unterhalten sich. 1950 geht alles ganz schnell. Die beiden werden ein Paar. Ende desselben Jahres folgt die Heirat. In der allgemeinen Blüte des Wirtschaftswunders erlebt die Familie eine frohe und glückliche Zeit und bekommt drei Kinder. Nach dem Tod seines Vaters 1961 übernimmt der Friseur den Salon und macht seine Meisterprüfung. Mitte der 60er Jahre beginnt eine Entwicklung, die das Leben Scheurings bis heute prägt. Es beginnt ganz unscheinbar: Elisabeth klagt immer öfter über Kopfschmerzen und Sehschwierigkeiten. Das Universitätsklinikum erteilt schließlich die schockierende Diagnose: Zwei Tumore haben Teile ihres Gehirns zerstört. Die Ärzte entscheiden sich gegen eine Operation, da die Nebenwirkungen voraussichtlich desaströs gewesen wären. Doch auch die folgende Bestrahlungstherapie hat schwerwiegende Folgen. Zwar hält sie das Wachstum der Tumore auf, verbrennt jedoch Elisabeths Sehnerven. Sie erblindet. Acht Wochen lang liegt sie anschließend im Koma. Die Ärzte sind wenig optimistisch hinsichtlich ihrer Überlebenschancen. Sie empfehlen dem jungen Familienvater sogar, seine Frau in ihren letzten vier Wochen zu begleiten, denn länger werde sie nicht mehr leben. Scheuring glaubt den Ärzten kein Wort. Er ist sich sicher, dass sie überlebt. Er wird recht behalten. In der Folgezeit erholt sich Elisabeth langsam. Scheuring versucht, die Auswirkungen ihrer Blindheit für sie selbst möglichst gering zu halten. Doch es gibt nicht mehr viel, das sie alleine machen kann. Scheuring muss alle Besorgungen erledigen und mit seiner Arbeit vereinbaren. „Man ist halt 24 Stunden im Einsatz“, sagt Scheuring. Auch finanziell beginnt eine schwierige Zeit. Die Medikamente sind sehr teuer und die Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht, da sie die Arzneien nicht anerkennt. Als Selbstständiger stoppt Der tägliche Besuch am Bett im Pflegeheim. Scheuring seine Einzahlungen in die Renten- schwere Hypothek. Vor allem, weil sein Rükasse, um mehr Geld zur Verfügung zu cken berufsbedingt ohnehin schon vorbelashaben. Lediglich 428 Euro Rente bekommt tet ist. Vom Salon aus ruft er mehrmals tägder Friseurmeister und spürt damit die Aus- lich zu Hause an, um zu prüfen ob es ihr gut wirkungen dieser Zeit bis heute. 1972 wird geht. Einmal als sie den Hörer nicht abhebt, Elisabeth schließlich doch operiert. Scheu- eilt er vom Laden nach Hause. Er findet sie ring muss einsehen, dass die Bestrahlung nur regungslos auf dem Boden des Flurs. Regel„Verzögerungstaktik“ war, wie er heute sagt. mäßig hat Elisabeth epileptische Anfälle, oft Zwei tennisballgroße Tumore entfernen die kleinere Hirnblutungen, dieses Mal ist es Ärzte. Elisabeth übersteht zwar die Opera- eine größere. Elisabeth erholt sich zwar körtion, doch die blinde Frau wird nun endgül- perlich, doch es fällt ihr in der Folgezeit sehr schwer, sich zu artitig zum Pflegefall. kulieren. 2006 ist Scheuring ist leiden........................ Scheuring körperschaftlicher Sportler lich am Ende. „Ich und Wanderer. Jahr„Ich konnte einfach konnte nicht mehr“, zehntelang enganicht mehr.“ sagt Scheuring heute giert er sich im Wanin einem Tonfall, als derverein RhönOtmar Scheuring über seine Entscheidung, seine Frau ins Pflegeheim zu bringen müsse er sich dafür Club und erhält ........................ rechtfertigen. Die hierfür später die Entscheidung für Ehrennadel des Freistaates Bayern. Auch im Turnverein Jahn ist das Pflegeheim verläuft langwierig und der Friseurmeister ehrenamtlich tätig und schmerzlich. Noch heute macht er sich baut dort eine Riege auf. Doch mit der Zeit manchmal Vorwürfe. Scheuring will seine muss er immer mehr Posten abgeben. Als Eli- Frau nicht im Stich lassen. Seine Kinder und sabeth noch nicht an den Rollstuhl gebun- sein Arzt überzeugen ihn schließlich. Nun, als Rentner, sitzt er da, alleine in den ist, organisiert er Wanderungen für den Blindenbund und versucht so, seine Frau in einer Wohnung für zwei, und wirkt seltsam sein Hobby zu integrieren. rastlos. Einmal pro Woche geht er mit alten Scheuring hat Sport immer als einen Aus- Sportkollegen in die Sauna, später sitzen sie gleich vom Alltagsstress begriffen, doch als dann bei einem Bier zusammen. Scheuring sich Elisabeths Zustand verschlechtert, fin- hat jetzt mehr Zeit für sich selbst, auch sein det er keine Zeit mehr dafür oder will sie Rücken hat sich etwas erholt. Richtig abnicht so lange alleine lassen. Die Pflege sei- schalten kann er aber nie. Seine Frau ist stänner Frau und die Arbeit in seinem Salon führ- dig in seinem Hinterkopf. Jeden Tag besucht ten bei ihm zu einer ständigen Doppelbelas- er sie für drei bis fünf Stunden im Marientung. Nach Ladenschluss eilt Scheuring stets heim. Alles andere wird um diesen Termin nach Hause, um sich um seine Frau zu küm- herumgeplant. Elisabeth zu besuchen hat für mern. Familie. Einkäufe. Behördengänge. ihn absolute Priorität. Jeden Tag. Auch heute. Um alles muss er sich selbst kümmern. Seine Später will er seiner Frau noch erzählen, was Kinder unterstützen ihn zwar soweit es geht, er tagsüber alles erlebt hat. Elisabeth kann aber sie haben eben auch ihr eigenes Leben mittlerweile nicht mehr sprechen. Niemand und sind berufstätig. Zumeist versucht kann sagen, wie viel sie noch von ihrer UmScheuring Elisabeth mit in die Stadt zu neh- welt mitbekommt. Doch wenn Scheuring ihr men, wenn er Einkaufen geht, damit sie sagt, dass er jetzt wieder gehen muss, drückt nicht den ganzen Tag nur in der Wohnung sie seine Hand fester oder dreht ihren Kopf verbringen muss. Täglich hebt er sie herum zur Seite. Meist bleibt er dann noch etwas sitoder trägt sie. Für seinen Rücken ist das eine zen – und wirkt dabei ganz entspannt. Fotografie Visualisierung DAS THEMA M i t t w o c h , 2 5 . M a i 2 0 1 1 – N r. 1 2 0 SWT WÜS - Seite 4 Würzburger Medienpsychologe Frank Schwab über Männer im Rampenlicht und ihre übersteigerte Selbstliebe ................................................................................... Das Gespräch führte CHRISTINE JESKE ................................................................................... Das Wort „Alphatier“ macht seit dem tiefen Fall von Dominique Strauss-Kahn die Runde. Die Bezeichnung steht für Menschen mit Macht und Ansehen und einem ausgeprägten Naturell zum Führen: Eigenschaften, die meist von Männern verkörpert werden. Damit einher geht ein verstärkt sexuelles Gebaren, sagen Fachleute wie der Würzburger Professor Frank Schwab, der die evolutions- und medienpsychologischen Aspekte des Themas „Sex und Macht“ sowie „Macht und Gewalt“ wissenschaftlich beleuchten kann. Der Inhaber des Lehrstuhls für Medienpsychologie des Instituts Mensch-Computer-Medien der Universität Würzburg erläutert, was Bilder auslösen, warum Frauen Alphatiere anziehend finden und was der Philosoph Aristoteles mit StraussKahn, Ex-Chef des Internationalen Währungsfonds und der versuchten Vergewaltigung eines Zimmermädchens verdächtigt, zu tun hat. Die Affäre Strauss-Kahn Der Skandal um Dominique Strauss-Kahn hat eine große Medien- und Selbstkritik in Frankreich ausgelöst: Wie geht die Öffentlichkeit eigentlich mit der Verquickung von Sex und Macht um? Klopft gerne auf den Busch: Italiens Premierminister Silvio Berlusconi. FOTOMONTAGEN: DANIEL BISCAN (DPA/THINKSTOCK) zumachen. Zum Zweiten wurde binnen weniger Stunden aus dem großen Hoffnungsträger nicht nur der französischen Sozialisls hätte Christine Lagarde es ge- ten, sondern auch vieler Sarkozy-Müden ein ahnt. Ein „weniger sexueller An- möglicher Sexualverbrecher – und damit unsatz“ in der Politik könne manch- wählbar. Sein großer Vertrauensvorschuss ermal durchaus hilfreich sein, sagte klärt, warum 57 Prozent der Franzosen lieber die französische Finanzministerin ironisch an ein Komplott glauben als an den schwer lächelnd in einem Interview mit dem US- lastenden Vorwurf. Ein charismatischer, brilSender ABC. Ohne verallgemeinern zu wol- lanter Rhetoriker, ein charmanter, gewandter len – aber Frauen brächten weniger Testoste- Weltbürger – DSK erschien als der perfekte ron und Libido mit ein. Das war im Oktober Kandidat für die Präsidentschaftswahl in 2010, am Rande der Jahresversammlung des einem Jahr. Sein offen praktizierter „DonInternationalen Währungsfonds (IWF). Heu- Juanismus“, wie es nun heißt, kam ihm sogar te gilt Lagarde als aussichtsreiche Kandidatin zupass. „Politiker müssen verführen könfür den IWF-Chefsessel und damit als Nach- nen“, erklärte seine Frau Anne Sinclair. Ohnehin sind die Franfolgerin des Mannes, zosen die Vielweibeder im Verdacht ........................ rei ihrer Politiker gesteht, eben über sei„Woher soll ich denn wissen, wohnt. ne unkontrollierte Diese Tatsache Libido gestolpert zu wo mein Mann seine Nächte aber bringt sie zu sein. verbringt?“ einem dritten Ob die amerikaniSchock, der sich in sche Justiz DomiBernadette Chirac, Ehefrau des früheren französischen Präsidenten Jacques Chirac diesen Tagen als gronique Strauss-Kahn ........................ ße Medien- und der versuchten VerSelbstkritik äußert: gewaltigung eines New Yorker Zimmermädchens für schuldig Wie geht die französische Öffentlichkeit erachten oder den Vorwurf als heimtücki- eigentlich mit ihren Mächtigen und deren sches Komplott, zumindest nicht beweisbar Skandalen um? Warum schwiegen die einordnen wird – der einstige IWF-Chef ist Journalisten über die Verquickung von politisch und gesellschaftlich erledigt. Auch Sex und Macht, die sich jetzt angegriffen weil er eine verhängnisvolle, ungesunde Ver- fühlen von den skrupelloseren angelknüpfung von Sex und Macht verkörpert. sächsischen Kollegen? Plötzlich will jeder von Strauss-Kahns Und weil man neuerdings darüber spricht, und zwar ausführlich. Auch eine gute Woche möglicherweise pathologischen „kleinen nach der Festnahme des bisher beliebtesten Schwäche“ gewusst haben. Als Eigenart Politikers steht Frankreich unter einem drei- eines unverbesserlichen Frauenhelden wurde sie bislang akzeptiert, ja bewundert. fachen Schock. Da ist zum einen das Gefühl der Erniedri- Biograf Michel Taubmann sah ihn eher als gung. Ausgelöst haben es die Fotos, die DSK Opfer seines eigenen Sex-Appeals: „DSK liebt unrasiert, übernächtig und in Handschellen die Frauen. Aber die Frauen lieben ihn auch.“ zeigten. „Außer dem mutmaßlichen Opfer, Erst jetzt, wo die klare Grenze dem Zimmermädchen, gibt es ein nachweiszwischen Galanterie und liches Opfer, und zwar Frankreich“, sprach einer Straf- und GewaltUmweltministerin Nathalie Kosciuskotat gezogen werden Morizet als Erste eine Sorge vieler Franmuss, scheinen auch zosen aus: Was sollen die anderen von frühere Affären in uns denken? Die so stolze, selbstbeeinem anderen Licht. wusste Nation fürchtet um ihr AnGalt die Liebelei mit sehen in der Welt; die boshaften einer ungarischen IWFTitelblätter US-amerikaniMitarbeiterin 2008 als scher Zeitungen verletzen gegenseitig, taucht sie tief. Christine Lagarde nun ihr Brief an den mit ihrem persönlich IWF auf, in dem sie einwandfreien Ruf wäre über seine zuauch gerne gesehen an dringlichen Avander Spitze des IWF, um cen klagt. Die den Image-Schaden Journalistin Trisdes DSK wieder guttane Banon wird erst jetzt angehört, die zwar mehrmals öfWild fentlich von auf Fleisch: einer Sex-AttaEx-US-Präsident cke berichtet hat, Bill Clinton A Von unserer Korrespondentin BIRGIT HOLZER ...................................................................................................... WÜS - Seite 5 Das ewige Drama von Macht und Sex Die Alphatiere der Politik ...................................................................................................... DAS THEMA M i t t w o c h , 2 5 . M a i 2 0 1 1 – N r. 1 2 0 aber nicht klagte – ihre Mutter, eine Parteifreundin Strauss-Kahns, riet ihr ab. Die Sozialistin Aurélie Filipetti sagt, er habe sie so aggressiv angebaggert, dass sie es vermied, alleine mit ihm zu sein. Aber warum sagt sie es erst jetzt? Bereits 2007, als Strauss-Kahn Chef des IWF wurde, warnte der Journalist Jean Quatremer in seinem Blog vor dessen berüchtigtem Umgang mit Frauen – Frankreich könne sich keinen Skandal erlauben. Quatremer erhielt eine Rüge. Frankreichs Medienrecht sieht einen strengen Persönlichkeitsschutz vor. Die Amouren ihrer Politiker rechneten sie stets dem Privatleben zu, das sie respektvoll schützten. „Die Information hört auf der Schwelle zum Schlafzimmer auf“, lautet sogar die Devise des Enthüllungsblattes „Le Canard Enchaı̂né“. So konnte der einstige Präsident François Mitterrand jahrelang auf Staatskosten mit zwei Familien leben, ehe er sich öffentlich zu seiner Geliebten Anne Pingeot und Tochter Mazarine bekannte – die Journaille wusste es und schwieg doch in erstaunlicher Einigkeit, auch über Mitterrands weitere Affären. Es gilt als legendär, dass Valérie Giscard d’Estaing 1974 im Morgengrauen mit einem Milchlaster zusammenstieß, nachdem er von einem Schäferstündchen zurückkam. Und auf die Frage, warum Jacques Chirac in der Nacht, als Lady Di tödlich in Paris verunglückte, nicht erreichbar war, antwortete seine Frau Bernadette: „Woher soll ich denn wissen, wo mein Mann seine Nächte verbringt?“ Schon Präsident Félix Faure soll 1899 in den Armen seiner Geliebten gestorben sein, weil sein Aphrodisiakum zu hoch dosiert war. Geschichten, über die in Paris geschmunzelt und dann galant geschwiegen wird. Das galt auch für die Ehe-Turbulenzen Nicolas Sarkozys mit seiner zweiten Frau Cécilia, die Jagdinstinkte? Frankreichs Politiker Dominique Strauss-Kahn er ebenfalls betrogen haben soll. Dass diese dunkle Episode nun in dem in Cannes gezeigten Film „La Conquête“ („Die Eroberung“) beschrieben wird, ist neu und damit erklärbar, dass Sarkozy sein Privatleben selbst großzügig zur Schau stellt und Carla Bruni wie eine Trophäe präsentiert. Die Journalisten Christophe Deloire und Christophe Dubois benennen in ihrem Buch „Sexus Politicus“ eine französische Tradition, die auf die Monarchie zurückgehe: „Viele Frauen zu haben, ist ein Macht-Attribut.“ Ausgerechnet in der Republik, die seit der Revolution die Gleichheit der Bürger einen ihrer Grundpfeiler nennt, gelten für die Mächtigen Sonderrechte: Das geht von zahlreichen Privilegien und Statussymbolen bis zu einer Sonderbehandlung durch die Medien und die Justiz. Auch untereinander hält die Machtelite zusammen. So erhielt DSK unmittelbar prominente Unterstützung, noch bevor die Fakten bekannt waren, ob vom ehemaligen Justizminister Robert Badinter, der die „mediale Hinrichtung“ anprangerte, bis hin zum einstigen Kulturminister Jack Lang, der beschwichtigte, es sei doch „niemand gestorben“. Dass er eigentlich nur sagen wollte, dass ein Verdächtiger in den USA meist sofort auf Kaution freikommt, sofern es keine Toten gibt, ging unter: Frauenrechtlerinnen werfen ihm nun vor, die schwere Straftat der versuchten Vergewaltigung zu minimalisieren. Sie fordern, aufzuräumen mit dem tief verwurzelten „Sexismus“ in der französischen Gesellschaft – und werden mehr gehört als je zuvor. Etwas scheint in Bewegung gekommen. Ein Schock kann auch heilsam sein. Bill Clinton: Die Öffentlichkeit erfuhr in allen Details, dass Monica Lewinsky viel mehr war, als nur eine Praktikantin im Weißen Haus. Der Seitensprung des ehemaligen US-Präsidenten mündete in einem Amtsenthebungsverfahren, das jedoch scheiterte. Silvio Berlusconi: Die Enthüllungen über wilde „Bunga Bunga“-Sexpartys von Regierungschef Berlusconi schaden dem Image Italiens enorm. Berlusconi wird nicht nur als lüsterner Greis verspottet. Seit April steht er wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit der damals minderjährigen Prostituierten „Ruby“ vor Gericht. Mosche Katzav: Im Prozess gegen Israels ExPräsidenten Mosche Katzav ist das Urteil im März gefallen: Der 65-Jährige muss wegen Ver- gewaltigung und sexueller Belästigung für sieben Jahre ins Gefängnis. Bei dem Prozess ging es um Vorwürfe von drei Frauen, die für Katzav gearbeitet hatten. Er beteuert weiterhin seine Unschuld und will das Urteil anfechten. Roman Polanski: Der Starregisseur ist erst seit knapp einem Jahr wieder ein freier Mann. Zehn Monate hatte er in der Schweiz wegen eines lang zurückliegenden Sexualdelikts unter Hausarrest gestanden. Die USA werfen dem 77-Jährigen vor, sich in den 70er-Jahren an einer Minderjährigen vergangen und sich dann der USJustiz entzogen zu haben. Sie verlangten die Auslieferung, scheiterten damit jedoch. Julian Assange: Der Wikileaks-Mitbegründer wehrt sich seit Monaten gegen eine Auslieferung an Schweden, wo er im August 2010 ungeschützten Sex mit zwei Frauen gehabt haben soll. Einer der Frauen soll er sich genähert haben, als sie schlief, was in Schweden als Vergewaltigung gewertet werden kann. Tiger Woods: Golfprofi Tiger Woods bescherte seine Sexsucht, zu der er sich bekannte, nicht nur das Ehe-Aus mit Elin Nordegren, sondern sorgte auch für einen ordentlichen Karriereknick. Arnold Schwarzenegger: Erst kürzlich gab er bekannt, ein uneheliches Kind mit einer früheren Hausangestellten zu haben. Jahrelang hatte er seine Ehefrau belogen. Die zog nach 25 Ehejahren aus der gemeinsamen Villa aus. Jörg Kachelmann: Im Kachelmann-Prozess soll das Urteil am kommenden Dienstag, 31. Mai, fallen. Der Wettermoderator wird beschuldigt, TEXT: seine Exfreundin vergewaltigt zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe. Während die Anklage vier ONLINE-TIPP Jahre und drei Monate Haft fordert, plädierte die Welche Vorwürfe werden gegen Dominique Strauss-Kahn erhoben? www.mainpost.de Verteidigung am Dienstag auf Freispruch. DPA Egal, ob Gott, König, Kaiser oder Politiker: Wenn sie stolpern, dann oftmals wegen Bettgeschichten. Woher kommt die Verknüpfung von Macht und Erotik? SCHWAB: Diese Kombination ist in der Tierwelt weit verbreitet und überrascht Evolutionsbiologen in keinster Weise. Und sie ist auf Menschen übertragbar. Wer in sozialen Verbänden an der Spitze steht, hat ein hohes Ansehen. Dieses Bild kennen wir beispielsweise bei Primaten. Sie sitzen exponiert auf einem Stein oder auf einer Anhöhe, zeigen sich der Horde – sie werden angesehen. Und dieses Ansehen macht den Kontakt zu den Weibchen eher möglich, als wenn der Affe einen niederen Rang einnimmt. Menschen mit Ansehen sitzen zwar heute nicht auf einem Stein, sondern stehen immer häufiger in den Medien besonders im Rampenlicht. Mit dem Ansehen steigt der Selbstwert. Er ist mit dem Sexualtrieb gekoppelt. Wenn jemand einen hohen Selbstwert hat, dann neigt er dazu, sexuell stärker aktiv zu werden. Und Frauen finden Männer mit hohem Selbstwert erotisch? SCHWAB: Mächtige Männer sind durchaus für Frauen interessant. Sie wollen an den Ressourcen teilhaben, die mächtige Männer angehäuft haben: Macht, Ansehen, Berühmtheit, Respekt, Reichtum. Und Männer mit hohem Selbstwert finden sich unwiderstehlich? SCHWAB: Ein leichter Narzissmus ist durchaus zuträglich für eine Führungspersönlichkeit. Wenn der Selbstwert jedoch zur extremen Selbstliebe übersteigert wird, dann ist die Wahrnehmung dieser Menschen verzerrt. Sie denken, sie können ’über Wasser gehen’ und alle Frauen würden nur allzu gerne mit ihnen sexuell aktiv werden. Das kann krankhafte Züge annehmen und so weit gehen, dass die Grenzen überschritten werden, dass es sexuelle Nötigung wird. Diese Menschen können sich nicht vorstellen, dass andere sie nicht so toll finden, wie sie es selbst tun. So gesellt sich zur Macht auch gerne die Gewalt? SCHWAB: Sicher gibt es Beziehungsgefüge und sexuelle Fantasien, die mit Gewalt und Erniedrigung einhergehen. Im Fall StraussKahn würde ich jedoch aufgrund des Bildes, das mir die Medien vermitteln, eher vermuten, dass er aus einer anderen Stimmung heraus womöglich Frauen bedrängt hat, im Sinne von: Wer nicht bei drei auf den Bäumen ist, gehört mir. gibt gemeinsame Kinder etc. Diese Überlegungen spielen emotional eine Rolle. Zudem weiß man aus der Eifersuchtsforschung, dass Frauen weniger heftig auf sexuelle Untreue reagieren, eher auf emotionale Untreue. Weil dies den Entzug der Zuwendung bedeutet. Männer reagieren dagegen heftig auf sexuelle Untreue. Was ich in diesem Zusammenhang interessant finde, ist die Frage: Wenn Mächtige die Neigung entwickeln, ihre Macht ins Sexuelle auszudehnen: Wie geht die jeweilige Kultur einer Nation damit um? Gibt es kulturelle Unterschiede? SCHWAB: Es scheint mir, in Deutschland wird eher versucht, dieses Verhalten einzudämmen. In Frankreich dagegen wird den Mächtigen das zugestanden. Es steigert sogar ihr Ansehen, wenn sie sexuell sehr aktiv und als große Verführer gelten. Die Normen der französischen Gesellschaft scheinen also gänzlich anders als die Normen in Deutschland. Wie sehen die Normen in den USA aus? SCHWAB: Dort ist es wieder anders: Auf der einen Seite gibt es dort eine blühende Porno-Industrie, auf der anderen Seite einen äußerst rigiden Umgang mit Sexualität und sehr restriktive Normen, weil der Puritanismus dort eine lange Tradition hat. Die Feministin Alice Schwarzer sagt, dass mächtige Männer ihre Position mit Gewalt gegen Frauen missbrauchen. SCHWAB: Sie trennt, wie viele andere Feministinnen auch, Sexualität und Macht. Beides gehört jedoch zusammen. Evolutionspsychologisch gesehen gibt es dafür eine Erklärung: Wer an der Spitze einer Gruppe steht, möchte auch etwas davon haben. Die Ansicht, es gäbe den Ersten unter Gleichen, ist idealistisch. Einer, der sagt, ich mache alles völlig uneigennützig für die Gruppe, ist evolutionspsychologisch betrachtet nicht plausibel. Wer als Erster in einer Gruppe steht, wird auch als Erster von anderen attackiert und möchte deshalb, dass sich das für ihn irgendwie auszahlt. Sonst wäre man besser statt einem Alphatier ein Betatier. Es gibt prominente Fälle, in denen die Ehefrauen zu ihren untreuen Ehemännern stehen. Hillary Clinton etwa und jetzt Anne Sinclair. SCHWAB: Das ist, nüchtern gesagt, eine Frage von Kosten und Nutzen. Ich habe viel in die Beziehung investiert, wir haben über viele Jahre ein gemeinsames Leben aufgebaut, es Und die Wahrscheinlichkeit, dass Alphatiere ihre Position zu ihren Gunsten nutzen, ist schon gegeben. Nicht von ungefähr werden sie argwöhnisch von der Gruppe beobachtet: Was machen die oberen Zehntausend mit uns? Ziehen sie uns über den Tisch? Es ist jedoch nicht so, dass man sagen könnte: Alle Mächtigen missbrauchen ihre Position. Und nicht jede Frau fühlt sich von Macht und Gewalt sexuell angezogen? SCHWAB: Es gibt die Erotik der Macht, aber auch die Erotik der Gewalt. Es gibt das Phänomen, dass Serientäter im Gefängnis Briefe von Frauen bekommen, in denen sie Kontakt aufnehmen. Das ist ein unschönes, aber existentes Motiv. Was ist der Grund für dieses Verhalten? SCHWAB: Dafür gibt es eine evolutionsbiologische Begründung, auch wenn sie in unserer Gesellschaft moralisch verwerflich ist. Wenn sich manche Frauen von gewalttätigen Männern angezogen fühlen, dann hat das mit der Frage zu tun: In welche Richtung investiere ich mein Genmaterial? Wenn Charaktermerkmale wie Gewalt in einer Zukunft eine Rolle spielen könnten, dann ist es durchaus sinnvoll, sich einen Sexualpartner zu suchen, der eine Neigung zu Gewalt hat. Denn nur dann werden diese Kinder überleben. Dies wird jedoch nicht bewusst überlegt. Vielmehr gibt es eine Genfiguration – so eine Vermutung – die diese zu Gewalt neigenden Sexualpartner anziehend machen kann – auch wenn Frauen darunter leiden. Das heißt, dass manche Frauen gar nichts dazu können, wenn sie sich gewalttätige Männer suchen – und Männer, dass sie gewalttätig sind? SCHWAB: Doch, natürlich können sie etwas dazu. Wir sind ja vernunftbegabte Wesen mit Bewusstsein, die für Moralvorstellungen und Normen zugänglich sind. Jeder Mensch kann sagen: Nein, ich komme dieser Neigung nicht nach. War auf Trab: Frankreichs ehemaliger Präsident Jacques Chirac. Treffpunkt Zusammen sind wir stark! Ich bodenstän- Wir 44 + 4 suchen natürliche, kinderliebe Frau gerne mit Kind(ern), zur gem. Freizeitgediger Hobby-Landwirt (40), bin treu und staltung und mehr. Email: ehrlich, fleißig und hilfsbereit, Kinder- und MVBH1966@yahoo.de ) 0010130954 A Tierlieb. Suche Frau mit gleichen Inte- &8864 Massagetraum für Ihn. Tel. 0160/1168266 ressen (gerne mit Kind) für eine gemeinsame Zukunft! Nur ernst gemeinte Anrufe Bildung trifft Schönheit, Er, 61, 180, 82, oder SMS an: 0162/8826458 sucht Sie, klug, hübsch, sozial zum Lieben Er sucht Sie und Leben. BmB. ï 20.022.407 Z, Ä 8873 Er 49 J.-190cm-90kg su. schlanke Sie für eine Witwer, 67 Jahre, 169, 65 kg, NR/NT, gegemeinsame Zukunft! Gerne Ausländerinnen sund, vorzeigbar, kurze melierte Haare, Du hast mich heut noch nicht geküsst! Gut eigen. Haus (2. Wohnung ist frei), Garten, situierter Er, geb., sucht nette Sie, bis 58, Lkrs.MSP-WÜ. SMS: 015777851979 verschied. Interessen, wünsche mir schlan- für gel., diskr. 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Tel. 0157/83698780 Sportlicher Er, 24, sucht süße, schlanke Maus von 20 bis 29 Jahre für feste Beziehung. Melde dich Tel. 0157/79229525 Andere Prominente, die über ihre Sexaffären stolperten Die Verbindung von Macht und Sex ist so alt wie die Menschheit. Die Liste prominenter Männer, denen eine Sexaffäre oder Vergewaltigungsvorwürfe zu schaffen machen, ist deshalb lang. FRAGE: Herr Schwab, der Fall Dominique Strauss-Kahn fasziniert Menschen und Medien. Warum? FRANK SCHWAB: Ausschlaggebend sind Inhalt und Form einer Geschichte. Die Spannung steigt, sobald beispielsweise ein großer Verlust droht. Die Fallhöhe bestimmt dabei, ob die Geschichte berichtenswert ist; die gesellschaftliche Stellung der Person, ob die Geschichte besonders tragisch oder eher komisch ist. Der Ursprung dieser sogenannten Ständeklausel kommt aus der Antike und beruht auf den Gesetzen des Dramas, die dem Philosophen Aristoteles zugeschrieben werden. Im griechischen Theater waren es die Götter, die sehr tief fallen konnten, später waren es Könige, Kaiser und große Krieger, heute sind es Politiker oder Wirtschaftsbosse. Wenn dagegen der Mann auf der Straße ein bisschen was verlor, dann war das meist Stoff für Komödien. Was hat es mit der Form einer Geschichte auf sich? SCHWAB: Die Form entspricht der Inszenierung, beispielsweise mit bestimmten Aufnahmen und Kamerawinkeln. Man weiß aus der Medienpsychologie, dass diese Inszenierungen Schuldzuweisungen unterstützen können. Je nachdem, wie jemand präsentiert wird, tendieren die Zuschauer dazu, diese Person als schuldig oder unschuldig anzusehen. Zum Phänomen Strauss-Kahn gehört, dass er mit Bildern der Welt gezeigt wurde, die nicht gerade der Unschuldsvermutung dienlich sind. Therme, Solarium, Sauna: Ich 40, 1,89 m, 89 kg, blond, suche Dich im Rock und hohen Schuhen zum Lieben, Leben und lachen. 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Um diese Körperteile scharen sich unzählige Redewendungen und doch sprechen sie ihre ganz eigene Sprache, zeigen zum Beispiel deutlich, wie jemand sich fühlt. Ob nervös oder selbstbewusst – unsere Hände verraten uns und auch das, was wir vielleicht gerne verbergen möchten. Jetzt gibt es einen Benefizkalender, der vollformatig Hände zeigt. Nicht irgendwelche, sondern die von Prominenten aus der ersten Reihe. Für den Würzburger Fotografen Mike Meyer haben Promis wie Starfriseur Udo Walz und Fußball-Nationaltorwart Manuel Neuer ihre Hände gezeigt. Initiiert wurde das Projekt vom Frankfurter Verein „Hand in Hand for children“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, krebskranken Kindern und ihren Eltern zu helfen. Spenden werden dort nämlich mit teilweise unkonventionellen Mitteln gesammelt: Stars rühren heftig die Werbetrommel für den guten Zweck, nehmen zum Beispiel an Gameshows teil oder geben nun ihr Gesicht – pardon, ihre Hände – für einen Kalender her. Mit den Spenden können beispielsweise medizinische Geräte für Kinderstationen angeschafft oder Spielzimmer eingerichtet werden. Nach dem Motto „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ werden die kleinen Patienten auch mal von den TV-Moderatoren Birgit Schrowange (Schirmherrin des Vereins) und Kai Pflaume im Krankenhaus besucht. So sollen die psychischen Belastungen für Kinder und Eltern gemildert werden. Der Kalender zeigt zuerst die Hände, dann die dazugehörigen Porträts. So tritt das prominente Gesicht vor dem zurück, was die Menschen bewegt und was sie mit ihren Händen bewegen können. Für Meyer ein spannender Ansatz, denn seit Jahren dreht sich seine Arbeit um die Frage, was die Menschen im Inneren bewegt. Im privaten Umfeld der porträtierten Stars ergaben sich kurze, aber intensive Begegnungen für den Würzburger. Wie in der Privatwohnung von Johannes Heesters, wo der 27-Jährige dem 107-Jährigen WUES - Seite 31 begegnete. Von Heesters Charisma war Meyer beeindruckt und angesichts von 80 Jahren Altersunterschied „beinahe ehrfürchtig“. Besonders gerne erinnert sich Meyer an das Shooting mit dem Musiker Till Brönner, bei dem für das perfekte Foto gerade mal sieben Minuten Zeit im Hotelzimmer blieben. Für den weit gereisten Fotografen war die Erfahrung eine Bereicherung. Er verzichtete auf sein Honorar, um den Verein „Hand in Hand for children“ aktiv zu unterstützen. Für Meyer, dem lediglich die Fahrtkosten erstattet wurden, ist das, was er beim Treffen mit den Prominenten erlebte, „ein wertvoller Schatz“. Bleibt die Frage nach seiner eigenen Motivation: „Ich würde mir wünschen, beim nächsten Besuch auf einer Kinderstation dabei zu sein.“ Der Verein und der Fotograf „hand in hand for children“ ist ein gemeinnütziger Verein, der 1995 von Werner Lindinger gegründet wurde. Der Münchner war nach der Geburt seines gesunden Sohnes so dankbar, dass er zusammen mit Freunden Kindern helfen wollte, „die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“. Der Verein organisiert Charity-Konzerte oder Basketballspiele, bei denen Prominente wie Kai Pflaume, die Backstreet Boys oder DJ Bobo auf Gagen verzichten. Mit den Erlösen werden unter anderem Krebsstationen umgebaut und Forschungsarbeiten gefördert. Seit 2003 engagiert sich der Verein auch in Namibia (www.handinhandforchildren.de). Mike Meyer ist Berufsfotograf aus Würzburg und bereiste allein im vergangenen Jahr zwölf Länder auf der Suche nach Emotionen, die er mit seiner Kamera festhalten möchte. In Venedig, seinem „Kraft- und Kreativort“, hatte er 14-jährig den Entschluss gefasst, Fotograf zu werden. Der heute 27-Jährige arbeitet seit seiner Volljährigkeit freiberuflich, unter anderem als Modefotograf. Ausstellungen wie „inside me“ oder „Venedig, du Schöne“ zeigen sein künstlerisches Spektrum. Den „Kalender der hände“ 2012 aus dem arsiris Verlag (Lauda-Königshofen) gibt es für 19,95 Euro über www.haendekalender.de Der Erlös geht an den Verein „Hand in Hand for children“. FotoS : MIKE MEyEr Samstag, 26. März 2011 SWT WÜS - Seite 39 PFIFFIKUS Redaktion Pfiffikus, Berner Straße 2, 97084 Würzburg pfiffikus.mainpost.de, Mail: pfiffikus@mainpost.de Indianer lebten nicht wie im Film Was tun wenn… die Kette vom Fahrrad rostet? Wie ärgerlich! Du hast dein Fahrrad eine Weile draußen stehen lassen und jetzt rostet die Kette. Sie glänzt nicht mehr schwarz, sondern ist rötlich-braun verfärbt – und dir fällt das Treten schwer. Rost entsteht, wenn Sauerstoff, Wasser und Eisen zusammentreffen. Mit diesen Tipps schützt du dein Fahrrad vor Rost: •Öle die Kette regelmäßig! Das Öl bildet dann einen Schutzfilm auf der Kette und die Feuchtigkeit kann nicht durch. Eine frisch geölte Kette kann man auch viel leichter treten. • Mache es wie die Profis! Im Fahrradladen kann man spezielle Sprays für Fahrradketten kaufen. Die reinigen die Kette vom Rost – und pflegen sie gleichzeitig. • Tausche die Kette aus! Wenn gar nichts hilft, musst du die Fahrradkette ersetzen. Eine neue Kette bekommst du im Fahrradladen. • Stell das Fahrrad unter! Am besten steht dein Fahrrad im Keller oder im Flur. Da ist es geschützt. Ureinwohner Sioux, Cheyenne, Apachen... Um diese und andere Indianerstämme ranken sich eine Menge Geschichten. Doch wie lebten Indianer in Nordamerika wirklich? Längst nicht alle jagten Bisons in der Prärie. I ndianer haben Federn im Haar, tragen Kriegsbemalung und schwingen ihren Tomahawk oder eine andere Waffe. So stellen sich viele Menschen die Ureinwohner von Nordamerika vor. In Wirklichkeit sind die vielen Stämme jedoch sehr unterschiedlich. Sie sprechen verschiedene Sprachen, kleiden sich verschieden und essen verschiedene Dinge. Eines haben sie aber gemeinsam: Ihre Vorfahren haben schon vor Tausenden von Jahren in Amerika gelebt, lange bevor Europäer den Kontinent eroberten. Wann die ersten Menschen nach Amerika kamen, wissen Forscher nicht genau. Es könnte vor 13 000 Jahren oder schon viel früher gewesen sein. Wissenschaftler glauben, dass Jäger aus Asien in den Norden Amerikas zogen, ins heutige Alaska. Vielleicht folgten sie einer Herde von Mammuts. Während der letzten großen Eiszeit gab es zwischen den Kontinenten eine Landbrücke, über die sie gehen konnten. Heute hat sich dort das Meer ausgebreitet. Die Stelle heißt Bering-Straße. Einige Einwanderer blieben im kalten Norden, andere wanderten weiter nach Süden. Sie ließen sich an der Küste, an Flüssen oder an Seen nieder. Manche zogen in die Berge, in die Wüste oder in den Wald. Und einigen gefiel es am be- Was zum Spielen Der Dschinn in der Klemme Bei einem Einkauf kullert Antons Geld unter ein Regal. Dabei entdeckt er eine leere Flasche. Doch das ist keine gewöhnliche Flasche. Sie leuchtet blau. Schnell steckt Anton sie ein. Zu Hause öffnet er sie. Heraus schwebt ein Flaschengeist – ein Dschinn. Der heißt Osman. Sofort fällt Anton ein: Bei einem Flaschengeist hat man drei Wünsche frei! Doch was soll er sich wünschen? Und wie soll er seinen Eltern erklären, dass in der Badewanne ein Flaschengeist liegt. Mit dem Dschinn reisen Anton und seine Schwester in die Vergangenheit – nach Wien in Österreich. Dort wartet auf sie eine spannende Aufgabe. Die Hör-Geschichte „Osman – Der Dschinn in der Klemme“ von Ute Krause ist witzig und manchmal etwas chaotisch. Im traditionellen Outfit: Ein Indianerjunge in South Dakota in den USA. Was haben Indianer mit Indien zu tun? Der Entdecker Christoph Kolumbus wollte 1492 eigentlich von Spanien nach Asien segeln. Und zwar nicht über die bekannte Route nach Osten, sondern nach Westen um die Welt. Kolumbus glaubte, dass man so auch ans Ziel kommen müsste. Aber die Reise lief nicht wie geplant. Die Segelschiffe waren viel zu lange unterwegs. Dann kam endlich Land in Sicht! Und Kolumbus und seine Begleiter meinten, dass sie in Asien gelandet waren. Die Menschen, denen sie dort begegneten, nannten die Seefahrer deshalb Indianer – von Indien. Das war falsch, denn Kolumbus war auf Amerika gestoßen. Der Irrtum wurde später aufgeklärt. Doch der Name „Indianer“ blieb trotzdem. Im kalten Norden lebten Stämme wie die Cree. Sie jagten Karibu-Hirsche und fingen Lachse. sten auf den endlosen Wiesen der Prärie. Es entwickelten sich viele verschiedene Völker: Die Menschen in der Wüste lebten ganz anders als die Indianer in den Bergen oder am Meer. Nur wenige Stämme lebten ein bisschen so, wie wir das aus Büchern oder Filmen kennen – zum Beispiel Sioux oder Komantschen. Sie waren Jäger und erlegten Bisons. Die Tiere zogen in riesigen Herden übers Land und die Indianer folgten ihnen. Viele Familien wohnten deshalb in Zelten, die sie schnell auf- und abbauen konnten. Die Sioux errichteten Tipis aus Holzstangen, um die sie Bisonhäute legten. So waren sie vor Wind, Kälte und Regen geschützt. Aus Adlerfedern, bunten Perlen, Stachelschweinborsten und Tierfellen fertigten Sioux-Indianer zum Beispiel prächtige Hauben. Diesen Schmuck trugen sie oft zu besonderen Anlässen. Mehrere Tausend Jahre lang lebten die Indianer fast völlig ungestört. Doch vor etwa 500 Jahren landeten die ersten Europäer an der Ostküste Amerikas. Sie waren begeistert: So viel freies Land! Bald fingen sie an, den Kontinent zu erobern und die Ureinwohner zu verdrängen. Es dauerte nicht lange, bis die Weißen das Leben in Amerika bestimmten. FOTOS: DPA, THINKSTOCK; GRAFIK UND TEXTE: DPA Indianerstämme in Nordamerika Bekannte Stämme in der Prärie waren die Komantschen und die Sioux. Sie wohnten häufig in Zelten. Die Haida und die Tlingit am Pazifischen Ozean erlegten Robben, Wale oder Lachse. Die Shoshonen siedelten oft in kargen Regionen. Aus Gras und Ästen flochten sie Körbe mit schönen Mustern. In den riesigen Wäldern waren Huronen und Irokesen zu Hause. Etwa mit Pfeil und Bogen jagten sie Hirsche, Hasen oder Bären. Stämme wie die Pomo oder die Maidu lebten an der Küste des heutigen Kaliforniens. Wüsten und tiefe Schluchten finden sich in diesem Teil von Nordamerika. Die Hopi und die Navajos bauten ihre Häuser zum Beispiel aus Lehmziegeln. Hier gibt es viele Flüsse, Berge und Sümpfe. Ein berühmter Stamm waren die Cherokee. Kinderseiten (Konzept)