Inhaltsverzeichnis
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Inhaltsverzeichnis
STADT BAD TÖLZ 2 Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort Einwohnerentwicklung ……………………………………………………………………… 4 Standesamt 5 - Eheschließungen ………………………………………………………………………… 5 - Personenstandsfälle ……………………………………………………………………... 5 - Vornamenstatistik ………………………………………………………………………… 6 Bildungswesen 6 - Schülerzahlen ……..……………………………………………………………………… 6 - Schülerbeförderung ……………………………………………………………………… 6 Tölzer Jugendförderung ……………………………………………………………………. 7 - Jugendcafé und Jugendtreff „Youth Club“ ………………….…………………............ 7 - Mädchenarbeit / Jungenarbeit ………………………………………………………….. 8 - Veranstaltungen ……….…………………………………………………………............ 8 Kinderbetreuung ……………………………………………………………………………... 10 Haushalt und Finanzen 11 - Haushalt 2010 ……………………………………………………………………............ 11 - Mittel für schulische, gemeinnützige und sportliche Zwecke ………………………... 13 - Soziale Stiftungen und Unterstützungsleistungen ……………………………………. 14 Personal & Organisation ……………………………………………………………………. 15 - Personalstand / Ausbildung ………………………….…………………………………. 15 - Neue Gesichter bei der Stadt Bad Tölz …………….…………………………………. 15 Wirtschaftsförderung 16 - WirtschaftsForum Oberland ……………………………………………………………. 17 - Familienfreundliche Arbeitswelt ……………………………………………………….. 18 - Fachhochschule für angewandtes Management …………………………………….. 19 - Generation Research Program ………………………………………………………… 19 - Mehrgenerationenhaus …………………………….…………………………………… 19 Stadtbauamt 20 - Straßenausbau Ellbachzeile ….…………………………………………..................... 20 - Neubau Brücke Bahnhofstraße ………………………………………………………... 20 - Erschließung Isarlust …………………..………………………………........................ 20 - Erneuerung Überbau Ernst-Thissen-Steg ……………………………………...…..... 21 - „Aktion Schilderwald“ 2010 …...………………………………………………………... 21 Marktwesen …………………………………………………………………………………… 21 Umweltschutz ………………………………………………………………………………… 23 Feuerwehr / Brandschutz …………………………………………………………………… 23 STADT BAD TÖLZ 3 Kultur und Tourismus 24 Stadtmuseum ……………………………………………………………………................... 25 Tölzer Marionettentheater ………………………………………………………………….. 27 Stadtarchiv 28 - Neuzugänge im Stadtarchiv …...…………………………………………..…………... 28 - Datenbank …...…………………………………………………………………………... 29 - Faltblatt „Rundgang durch den Waldfriedhof der Stadt Bad Tölz“ ….…………....... 29 - Ausstellungen / Aktivitäten …...………………………………………………………... 30 Stadtbibliothek ……………………………………………………………………................. 31 Städtepartnerschaften …………………………………………………………………….... 33 Volkshochschule ……………………………………………………………………............. 35 Josefistift 36 - Bewegungsgarten …...………………………………………………………………….. 36 - Josefichor …...……………………………………………………………………………. 37 - Kurzzeitpflege …...……………………………………………………………………..... 37 Asklepios Stadtklinik Bad Tölz ……………………………………………………………. 38 Stadtwerke Bad Tölz ……………………………………………………………………....... 39 Den Jahresbericht finden Sie auch wieder auf unserer Internetseite www.bad-toelz.de STADT BAD TÖLZ 4 Einwohnerentwicklung Am 31.12.2010 waren 17.956 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Bad Tölz gemeldet. Folgende Übersicht zeigt die Einwohnerentwicklung der letzten Jahre (jeweils am 31.12. mit Hauptwohnung gemeldete Personen): Einwohner Einwohnerentwicklung 18.200 18.000 17.800 17.600 17.400 17.200 17.000 16.800 16.600 17.826 17.915 17.956 17.761 17.739 17.521 17.752 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Jahr Bevölkerungsbewegungsstatistik 2010 (nur Hauptwohnsitze in Bad Tölz) 2009 Gesamt 17.746 Männlich 8.321 Weiblich 9.425 148 87 61 196 82 114 1.348 668 680 983 506 477 1.090 553 537 17.956 - 48 8.441 5 9.515 - 53 Saldo Zuzüge/Wegzüge 258 115 143 Saldo insgesamt 210 120 90 Anfangsstand Geburten Sterbefälle Zuzüge Umzüge Wegzüge Endstand Saldo Geburten/Sterbefälle 339 Personen waren am 31.12.2010 mit Nebenwohnung in Bad Tölz gemeldet. Ausländische Mitbürger Sonstige: Türkei: 516 632 Rumänien: 74 Slowakei: 74 Serbien: 134 Kroatien: 79 Österreich: 171 Italien: 322 STADT BAD TÖLZ 5 Standesamt Eheschließungen Die Erfolgsgeschichte des Projekts „Heiraten in Bad Tölz“ geht weiter. Die Nachfrage nach Trauterminen war auch 2010 wieder sehr hoch, so dass insbesondere an Samstagen nicht alle Terminwünsche erfüllt werden konnten. Im Dezember des vergangenen Jahres gaben sich 37 Paare das Ja-Wort. Dies war die höchste Anzahl an Trauungen, die bisher in Bad Tölz in einem Monat stattgefunden hat. Hervorzuheben ist auch, dass im vergangenen Jahr die großen Trauräume (Historischer Sitzungssaal im Stadtmuseum und das weiße Salettl im Kurhaus) 39 mal vermietet wurden. Besonders das seit dem letzten Jahr bestehende Angebot, im Kurhaus zu heiraten, wurde gut angenommen. 2010 fanden dort 26 Trauungen statt. Kurhaus Auch die Möglichkeit an einem Samstag zu heiraten, wurde wieder häufig in Anspruch genommen. An 25 Samstagen gaben sich 52 Paare das Ja-Wort. Personenstandsfälle 2008 2009 2010 Geburten 531 546 549 Eheschließungen von außerhalb wohnhaft in B.T. gesamt 113 57 170 88 90 178 100 71 171 Sterbefälle 384 361 332 Kirchenaustritte 92 108 123 STADT BAD TÖLZ 6 Vornamenstatistik der Geburten (für den Standesamtsbezirk Bad Tölz) Mädchen Jungen 2010 2009 2010 2009 1. Maria Maria Maximilian Maximilian 2. Sophie Marie Benedikt Johannes 3. Magdalena Sophie Thomas Sebastian 4. Johanna Anna Josef Andreas 5. Marie Franziska Leonhard Benedikt 6. Katharina Katharina Florian Josef 7. Anna Christina Kilian Florian Bildungswesen Schülerzahlen (davon Hauptschüler in Klammern) Volksschulen Schuljahr 2009/2010 Schuljahr 2010/2011 Differenz Jahn-Volksschule 360 (214) 335 (230) - 25 Volksschule Süd 408 (190) 413 (174) +5 Lettenholzschule 240 229 - 11 Gesamt 1008 977 - 31 Schülerbeförderung Insgesamt 140 Schülerinnen und Schüler der beiden Grund- und Hauptschulen (JahnVolksschule und Volksschule Bad Tölz-Süd) und der Grundschule Am Lettenholz machten für das neue Schuljahr 2010/2011 einen Beförderungsanspruch geltend. Im Schuljahr 2009/2011 waren es noch 149 Schüler. 2010 2009 Schulbuskosten 56.447,76 € 61.030,75 € Staatszuschuss 51.964,00 € 55.233,00 € 7 STADT BAD TÖLZ Tölzer Jugendförderung Auch im Jahr 2010 realisierte die Tölzer Jugendförderung ein breites Spektrum an jugendgerechten Veranstaltungen, Projekten und Angeboten. Wie bekannt ist die Vollzeitstelle der Jugendsozialarbeit an Tölzer Hauptschulen seit Beginn des Schuljahres 2009 besetzt. Der Sozialpädagoge Marco Rieth kümmert sich seitdem um die Belange der Schülerinnen und Schüler an der Jahnvolksschule und der Volksschule Bad Tölz-Süd. Herr Rieth investiert sehr viel Zeit in die Einzelfallarbeit und die sozialpädagogische Arbeit mit Klassen und Gruppen. Er vernetzt sich zudem mit anderen Einrichtungen im Sozialraum und berät Lehrer bei Schwierigkeiten im Klassenverbund. Er wurde von beiden Lehrerkollegien sehr offen aufgenommen, bekommt vor Ort solide Unterstützung durch die Schulleitungen und erfährt eine enge Einbindung in das pädagogische Team der Tölzer Jugendförderung. Die Jugendförderung wurde auch im vergangenen Jahr wieder besonders engagiert von Honorarkräften, Ehrenamtlichen und Praktikanten unterstützt, die das Angebot in beiden Einrichtungen bereicherten. Tölzer Jugendcafé und Jugendtreff „Youth Club“ im Lettenholz Die Besucheranzahl hat sich auf gut 20 bis 40 Jugendliche pro Öffnungstag eingependelt, darunter sehr viele Mädchen. Bei größeren Veranstaltungen konnten deutlich mehr Kinder und Jugendliche als in den vergangenen Jahren begrüßt werden: Zu nennen sind hier u.a. der 14. Geburtstag des Jugendcafés, die Schools-Out Party und die Welcome-Back Party nach den Ferien. Auch Kletterausflüge, viele sportliche Turniere, Sozialcourage-Projekte und viele weitere kleinere Aktionen steigerten die Attraktivität des offenen Betriebs. Wie bisher wurde das Tölzer Jugendcafé von anderen Gruppen und Einrichtungen frequentiert, die durch ihr Engagement die Angebote für die Tölzer Jugend bereicherten. Dadurch ergab sich eine lebendige Kommunikation zwischen verschiedenen Einrichtungen und Fachleuten, die sich um die Tölzer Heranwachsenden kümmern. STADT BAD TÖLZ 8 Herr Bernd Gassl ist schwerpunktmäßig für die Jugendarbeit im Stadtteil Lettenholz zuständig und hat den Betrieb im Jugend- und Bürgerhaus durch viele interessante Angebote gestaltet. Es gab regelmäßig sportliche Turniere, das Anfang Juli stattfindende Sommerfest, die neu entworfene Fotowand, etc.. Die Besucherzahl lag bei 15 bis 30 Jugendlichen pro Öffnungstag. Die Anzahl der Mädchen, die den offenen Betrieb von Mittwoch bis Freitag besuchen, ist weiter angestiegen. Durch die Mädchenarbeit am Dienstag und durch die Unterstützung unserer Praktikantin, kommen auch immer mehr Mädchen an den anderen Tagen in den Jugendtreff. Mädchenarbeit / Jungenarbeit Die Mädchenarbeit im Stadtteil Lettenholz findet regelmäßig in Form des „Mädchentreffs“ am Dienstag von 15 bis 17 Uhr statt: Kreative, sportliche und kulinarische Angebote ergänzen hier den offenen Betrieb. Zu nennen sind z.B. das gelungene Tanzprojekt zum Sommerfest oder der Ausflug in den Skylinepark. Unterstützt durch die Fachhochschulpraktikantin Ipek Isik fanden ab September auch donnerstags wieder regelmäßige Mädchenangebote („Mädchencafé“) im Jugendcafé statt. Auch die Jungenaktionen der „Jungengruppe“ im Tölzer Jugendcafé fanden regelmäßig statt und wurden dank vielseitigem Angebot (Sozialkompetenzeinheiten, erlebnispädagogische Ausflüge) gut angenommen. Veranstaltungen Am 03.07.2010 veranstaltete die Tölzer Jugendförderung zusammen mit vielen Kooperationspartnern das Stadtteilsommerfest im Lettenholz. Über 250 Kinder, Jugendliche und Erwachsene besuchten das Fest und erfreuten sich am umfangreichen Angebot: Kulinarisches, viele Mitmachaktionen, eine tolle Bühnenshow und eine wunderbare Stimmung trugen zum Gelingen bei. Am 24.10.2010 lud die Jugendförderung dann zum „1. Tölzer Familientag“ ins Tölzer Jugendcafé – und über 150 Personen folgten dem Ruf. Die positive Resonanz der Besucher war hoch, denn es war einiges geboten: es gab für die großen und kleinen Besucher u. a. verschiedene Bastelangebote, Slackline laufen, Kinderschminken, eine Hüpfburg und viele Spielgeräte. Die Tölzer Jugendförderung hatte zusammen mit Kooperationspartnern ein buntes Programm auf die Beine gestellt: Mit dabei war das Rote Kreuz mit einem Rettungswagen, die Brücke e.V., die Tölzer Coaches, der Camino e.V. und der Tölzer Tanzsportclub. Das Feedback der Familien war durchwegs positiv, den Kindern gefiel das vielfältige Angebot und den Erwachsenen ebenso. Deshalb wird es wohl nicht beim ersten Familientag bleiben, sondern der Erfolg bestätigt: nächstes Jahr geht das Familienfest in die zweite Runde. 9 STADT BAD TÖLZ Jugendcafé Innen- und Außenansicht Eindrücke vom 1. Tölzer Familientag Ein weiteres Highlight war der Jahresabschluss: Sowohl der Jahresabschlussball als auch die Ehrung aller ehrenamtlichen Jugendlichen und Erwachsenen, die im Lauf des Jahres Außergewöhnliches geleistet hatten und an diesem Tag gebührend gefeiert wurden, rundeten das Jahr 2010 festlich ab. Tölzer Kindersommer 2010 Auch 2010 konnte das Tölzer Sommerferienangebot im Rahmen des Ferienpasses während der Schulsommerferien über 1.100 Teilnehmer erreichen. Ein sehr reichhaltiges Angebot an 113 Kursen und Veranstaltungen in den Bereichen Sport, Technik, Handwerk, Kunst, Information, Spiel und Spaß konnte im Kindersommer realisiert werden. Highlights waren z. B. das Mittelalterfestival am 7. September 2010 und die Kletterausflüge. STADT BAD TÖLZ 10 Kinderbetreuung Belegungszahlen der Kindertagesstätten im Stadtgebiet (Kindergartenjahr 2009/2010) Anzahl Kinder Gewichtungsfaktor* 3 Jahre bis Einschulung 296 1,0 Migrationskinder 134 1,3 0 bis unter 3 Jahre 84 2,0 Integrationskinder 8 4,5 Schulkinder 53 1,2 GESAMT 575 Kindertagespflege 14 1,3 * zum Gewichtungsfaktor (Erklärung für die Belegung der Betreuungsplätze) Die Gewichtungsfaktoren wurden bereits 2005 vom Gesetzgeber eingeführt, um dem erhöhten Betreuungsaufwand für integrative Betreuungsaufgaben sowie dem Mehraufwand durch die Betreuung von Kindern bestimmter Altersgruppen gerecht zu werden. Es werden folgende Gewichtungsfaktoren zugrunde gelegt: 1,0 1,2 1,3 2,0 4,5 für Kinder von 3 Jahren bis zum Schuleintritt (sog. „Regelkinder“) für Kinder ab dem Schuleintritt für Kinder mit nichtdeutschsprachiger Herkunft für Kinder unter 3 Jahren für Kinder mit (drohender) Behinderung Für Kinder in Tagespflege gilt einheitlich der Faktor 1,3. Beispiel: 1 Kind unter 3 Jahren belegt mit einem Gewichtungsfaktor von 2,0 die Plätze von zwei Regelkindern ab 3 Jahren; 1 Kind mit Gewichtungsfaktor 4,5 belegt 3 Regelplätze; bei den übrigen Gewichtungsfaktoren wird die Gruppenstärke nicht reduziert Unter Berücksichtigung der für die Förderung ausschlaggebenden Gewichtungsfaktoren wird deutlich, warum im Kindergarten-, bzw. Krippenbereich derzeit Wartelisten bestehen. In den verschiedenen Kindertagesstätten werden seit dem Kindergartenjahr 2009/2010 über 80 unter dreijährige Kinder betreut (40 davon auf „offiziellen“ Kinderkrippenplätzen, die anderen rund 40 Kinder integriert in Kindergartengruppen) was mit einer entsprechenden Reduzierung der „Regelplätze“ einherging. Der geplante Neubau einer Kinderkrippe soll spätestens zum Kindergartenjahr 2012/2013 Entlastung bringen. Neben dem Bauunterhalt und sonstigen Ausgaben wurde im Kindergartenjahr 2009/2010 eine Fördersumme in Höhe von 2.240.000,00 Euro für die Betreuung von Tölzer Kindern aufgewendet. 50 Prozent der Förderung wurden dabei von staatlicher Seite übernommen, die andere Hälfte der Finanzierung von der Stadt Bad Tölz. 11 STADT BAD TÖLZ Haushalt und Finanzen Der Haushalt 2010 wurde vom Stadtrat am 23. Februar 2010 mit einem Volumen von 38.580.000 EUR im Verwaltungs- und 7.460.000 EUR im Vermögenshaushalt genehmigt. Der Haushalt konnte im Jahr 2010 trotz verschiedener Mehrausgaben im Wesentlichen planmäßig abgewickelt werden. Der befürchtete Rückgang bei der Einkommensteuerbeteiligung i.H.v. ca. 1 Mio. € gegenüber dem Jahr 2009 ist nicht ganz so deutlich ausgefallen. Die Einnahmen aus dieser wichtigsten städtischen Einnahmequelle lagen im vergangenen Jahr tatsächlich um etwa 275.000 Euro unter den Einnahmen des Vorjahres. Jedoch darf dies nicht darüber hinweg täuschen, dass hier im Vergleich zum Jahr 2008 insgesamt Mindereinnahmen von 660.000 € zu verzeichnen sind. Die Mindereinnahmen sind zum Teil Folge der Konjunkturkrise, obwohl der Arbeitsmarkt zum Glück nicht so stark eingebrochen ist wie erwartet, zum anderen aber auch Folge des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes, da dieses zu weiteren Rückgängen bei den Einnahmen aus der Einkommensteuer geführt hat. Die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Bad Tölz haben sich im Jahr 2010 wieder stabilisiert, es wurden Einnahmen von über 4 Mio. € erzielt. Eine Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen ist wichtig, ändert aber nur wenig an der grundsätzlichen Strukturschwäche des Haushalts der Stadt Bad Tölz, aufgrund der Prägung von Bad Tölz als Fremdenverkehrsort. Die Gewerbesteuereinnahmen sollten bei einem strukturell „normalen“ Haushalt grundsätzlich in etwa gleich hoch sein wie die Einkommensteuerbeteiligung, wovon Bad Tölz weit entfernt ist. Nachdem für die Gewerbesteuer 2010 der Zeitraum des Jahres 2008 zur Veranlagung herangezogen wurde, könnte es bei der Veranlagung des „Krisenjahres“ 2009 im Jahr 2011 auch wieder zu Einnahmerückgängen kommen. Bei der Kreisumlage stieg der Hebesatz im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 2,28 Prozentpunkte auf 55,95 % (Vorjahr 53,67 %). Durch die gestiegene Umlagekraft für 2010 und die Steigerung des Hebesatzes ergab sich damit eine Kreisumlage von 7.534.600 Euro (Vorjahr 6.665.200 Euro) und damit um 869.400 Euro mehr als im Jahr 2009. STADT BAD TÖLZ 12 Kreisumlage € 8.500.000 8.000.000 7.500.000 7.000.000 6.500.000 6.000.000 5.500.000 5.000.000 7.534.600 6.665.200 6.585.040 6.263.369 5.536.458 4.839.014 4.780.256 5.584.045 5.025.506 5.043.870 4.764.877 4.500.000 4.000.000 3.500.000 3.000.000 2.500.000 2.000.000 1.500.000 1.000.000 500.000 RE 2000 RE 2001 RE 2002 RE 2003 RE 2004 RE 2005 RE 2006 RE 2007 RE 2008 HH 2009 HH 2010 Pro-Kopf-Verschuldung (€/Einw.), jew. am 31.12.: 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Stadt 489 470 537 514 513 541 623 590 573 Landesdurchschnitt 648 675 686 693 670 666 648 641 646 664 Steuerkraft pro Einwohner (€/Einw.) 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Stadt 508 490 553 537 498 531 559 579 584 605 Landesdurchschnitt 701 727 688 671 645 729 759 847 942 970 STADT BAD TÖLZ 13 Welche Beträge 2010 in den Haushalt für schulische, gemeinnützige und sportliche Zwecke eingeplant wurden zeigt folgende Übersicht: Einrichtung Betriebshofleistungen für Vereine und sonstige soziale Zwecke Einnahmen Ausgaben Zuschuss der Stadt 0,00 € 60.000,00 € 60.000,00 € 89.920,00 € 416.130,00 € 326.210,00 € 1. Sachaufwand a) Grundschule Lettenholz b) VS Bad Tölz-Süd c) Jahnschule 9.200,00 € 13.100,00 € 42.720,00 € 215.040,00 € 375.460,00 € 391.290,00 € 205.840,00 € 362.360,00 € 348.570,00 € 2. Schülerbeförderung 50.000,00 € 59.000,00 € 9.000,00 € 115.000,00 € 10.000,00 € - 105.000,00 € 0,00 € 70.500,00 € 70.500,00 € 319.940,00 € 1.597.420,00 € 1.277.480,00 € 97.710,00 € 488.160,00 € 390.450,00 € 3.500,00 € 114.750,00 € 111.250,00 € 0,00 € 37.440,00 € 37.440,00 € 34.800,00 € 139.500,00 € 104.700,00 € 0,00 € 29.430,00 € 29.430,00 € 32.000,00 € 93.100,00 € 61.100,00 € 0,00 € 47.630,00 € 47.630,00 € Stadtbibliothek 38.830,00 € 345.830,00 € 307.000,00 € Einrichtungen der Jugendarbeit Jugendcafé 78.020,00 € 286.190,00 € 208.170,00 € 1.188.400,00 € 2.390.840,00 € 1.202.440,00 € 0,00 € 52.000,00 € 52.000,00 € 14.500,00 € 219.700,00 € 205.200,00 € 214.050,00 € 315.260,00 € 101.210,00 € 2.021.750,00 € 6.157.250,00 € 4.135.500,00 € Brandschutz Grund- und Hauptschulen: 3. Hauptschulen Kostenbeteiligung und Gastschulbeiträge 4. Sonstige schulische Aufgaben: Schüler-Unfallversicherung, Betriebshofleistungen für schulübergreifende Einrichtungen Summe Schulen gesamt: Stadtmuseum Stadtarchiv Musikpflege (ohne Musikschule) Musikschule Marionettentheater Leonhardifahrt Volkshochschule Kindergärten, Kinderhort, Kinderkrippe, Tagespflege Kinderspielplätze Sportförderung Städtische Sportstätten Summen gesamt: STADT BAD TÖLZ 14 Soziale Stiftungen und Unterstützungsleistungen Von Stiftungen, Vermächtnissen und aus dem Spendenkontingent der Stadtwerke GmbH wurden in 2010 folgende Beträge ausgeschüttet: Greiner-Stiftung 99.619 € u. a. für Obdachlosenbetreuung, Unterstützung Kindergarten- und Hortbetrieb, Sing- und Musikschule, Erwachsenenbildung, Mittagsspeisung für bedürftige Tölzer, Mehrgenerationenhaus, Tölzer Tafel Liquidationserlös Rothmund`scher Unterstützungsverein 15.400 € für Kontaktstelle „Alt- und Selbständig“, Familienpflegewerk Carl Uhlmann`sche Friedensstiftung 15.953 € für Mittagsbetreuung der Kinder, Zuschuss Ganztagsklassen, Unterstützung bedürftiger Kinder, Zuschuss an „Tölzer Coaches“ Vermächtnis Maria Much 4.600 € Spendenkontingent Stadtwerke 25.952 € Zuschuss für Musikschule für Jugendförderung in Sportvereinen, für Förderung Kindergärten und Hort Daneben wird das Bruderhaus, ein Sozialwohnheim für Tölzer Bürger, von der PaulModeregger-Stiftung betrieben und unterhalten. Erwähnt sei an dieser Stelle auch der Nachlass von Frau Walburga Madersbacher. Frau Madersbacher hat der Stadt einen Betrag in Höhe von 35.000 €, der für soziale Zwecke verwendet werden soll, vermacht. Die Stadt hat den Betrag einer Rücklage zugeführt und wird dessen Erträgnisse entsprechend dem Willen der Erblasserin verwenden. Alle genannten Einrichtungen tragen in hohem Maße zur sozialen Stadt Bad Tölz bei, sie sind gewissermaßen das „soziale Auffangbecken“ für Bad Tölz. In Zeiten knapper Haushaltslagen sind sozialbewusste Bürger wie z. B. das Ehepaar Greiner, Maria Much, Paul Moderegger oder Walburga Madersbacher, die ihr Vermögen an die Allgemeinheit weitergeben von unschätzbarer Wichtigkeit, wofür die heutige Generation allen Stiftern zu großem Dank verpflichtet ist. 15 STADT BAD TÖLZ Personal & Organisation Personalstand / Ausbildung Die Stadt Bad Tölz beschäftigte 2010 in der Stadtverwaltung, im Alten- und Pflegeheim Josefistift sowie in den Stadtwerken Bad Tölz GmbH insgesamt rund 326 Mitarbeiter/innen, davon 244 TVöD-Beschäftigte, 55 TVV-Beschäftigte und 27 Beamte. In diesem Jahr absolvierten knapp 65 interessierte Personen ein Praktikum in den unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung und in ihren Einrichtungen. Des Weiteren waren sieben 1- €-Jobber tätig. Die Stadt Bad Tölz beschäftigte außerdem zusammen mit der Josefispitalstiftung und den Stadtwerken 20 Auszubildende in verschiedenen Fachrichtungen, 2 Zivildienstleistende und 3 Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres. Neue Gesichter bei der Stadt Bad Tölz Seit September 2010 ist Herr Koberstädt als neuer Feuerwehrgerätewart bei der Stadt Bad Tölz beschäftigt. In seiner ehemaligen Ortsfeuerwehr in Schönhagen war Herr Koberstädt ein langjähriges aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und führte bereits dort die Aufgaben als Gerätewart aus. Herr Koberstädt bringt das Fachwissen für diese Tätigkeit durch seine Berufsausbildung und Berufserfahrung als Kraftfahrzeugmechaniker sowie durch seine Fortbildungen und Weiterbildungen bei der Feuerwehr mit. Neben seiner Tätigkeit als Feuerwehrgerätewart ist Herr Koberstädt ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Bad Tölz. Dennis Koberstädt, neuer Feuerwehrgerätewart bei der Stadt Bad Tölz STADT BAD TÖLZ 16 Die neuen Auszubildenden bei der Stadt Bad Tölz, im Alten – und Pflegeheim Josefistift sowie in den Stadtwerken Bad Tölz GmbH Wirtschaftsförderung Im Laufe des Jahres 2010 kristallisierte sich auch in der Wirtschaft in Bad Tölz heraus, dass die Wirtschaftskrise schneller und mit mehr Schwung als erwartet wieder überwunden ist. Die Programme der Bundesregierung griffen in dieser Krisensituation sehr gut. Dadurch dass die Unternehmen durch staatliche Maßnahmen wenig Leute entlassen mussten, schaffte es Deutschland von den altindustrialisierten Ländern am schnellsten und nachhaltigsten die Talsohle zu durchschreiten. Diesmal wurde der Aufschwung nach Auswertung verschiedener Daten nicht nur vom Export getragen, sondern stieg auch der binnenwirtschaftliche Konsum wieder an. Eine optimistische Grundhaltung sowie erstmals wieder nennenswerte Einkommenssteigerungen großer Bevölkerungsteile waren hierfür ausschlaggebend. Die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in Bad Tölz war auch 2010 ungebrochen. Die Wirtschaftsförderung hat versucht, durch verschiedene Vorschläge von architektonischer Seite die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt noch zu erhöhen. Dies ist aus verschiedenen Gründen nicht immer einfach, da Nutzungskonflikte (z.B. Feuerwehrzufahrten) in dieser Lage die Normalität sind. Durch neue zusätzliche Bänke in der Marktstraße konnte zumindest ein Teil der Vorschläge umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit den aktiven Tölzern als privatwirtschaftlich getragene Stadtmarketinginitiative gestaltete sich fruchtbar. Die Wirtschaftsförderung wird zusammen mit dem neuen Vorstand diese Zusammenarbeit noch intensivieren und mithelfen den Verein auch strukturell zu erneuern. 17 STADT BAD TÖLZ Erfreulicherweise wurden 2010 im Hotel- und Gaststättengewerbe wieder mehr Investitionen getätigt, wozu mit Sicherheit auch die Umsatzsteuersenkung in diesem Bereich ihren Teil beigetragen hat. Auch im Badeteil stieg die Investitionsbereitschaft spürbar an und davon könnten wichtige wirtschaftliche Impulse für die Stadt ausgehen. So hat die Klinik Dr. Schlemmer – eine hochwertige Rehaeinrichtung aus Bad Wiessee die ehemalige Frisia Residenz übernommen und 90, zum Teil sehr qualifizierte, Arbeitsplätze im zukunftsträchtigen Gesundheitssektor geschaffen. Ebenfalls im Gesundheitssektor kommt es zur Neuansiedlung des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) mit 20 Mitarbeitern auf der Flinthöhe in einem neuen, privat errichteten Bürogebäude auf Flächen der städtischen Entwicklungsgesellschaft EGT. Das Feinkostunternehmen Dahlhoff entschied sich ebenfalls nach Bad Tölz zu kommen. Im Farchet werden auf ca. 20.000 qm über 50 neue Arbeitsplätze entstehen. Die vor wenigen Jahren erfolgte Ansiedlung des Unternehmens Sitec Aerospace erweist sich mehr und mehr als echter Glücksfall für die Stadt. 2010 wurden die flächenmäßigen Voraussetzungen geschaffen um den Betrieb 2011 wegen der guten Auftragslage und hervorragenden Perspektiven wieder zu erweitern und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Im Rahmen des regionalen Marketingprojekts „WirtschaftsForum Oberland“, dessen Mitglied die Stadt Bad Tölz ist, fanden auch 2010 wieder zahlreiche Veranstaltungen statt: WFO Unternehmer Frühschoppen Der erste Neujahrsempfang im KrämmelForum war mit über 100 Gästen aus der Mitgliedschaft, aber auch aus der lokalen und regionalen Politik ein großer Erfolg. Auch 2010 fanden wieder zahlreiche Unternehmerfrühschoppen statt. Im Juli gab es zum dritten Mal ein WFO Sommerfest auf Einladung von Frau Annemarie Schönhuber von der Gutsverwaltung Buchberg. Über 100 Mitglieder und Freunde aus Politik und Wirtschaft haben einen schönen und kurzweiligen Abend verbracht und zum „Netzwerken“ genutzt. Der Businessplanwettbewerb „Gipfelstürmer“ war auch 2010 wieder ein Highlight für Existenzgründer, die sich selbstständig machen wollen, oder Unternehmer, die eine neue Geschäftsidee überprüfen lassen wollen. Insgesamt waren die 18 Veranstaltungen mit durchschnittlich jeweils deutlich über 40 Teilnehmern besucht und boten sehr interessante Informationen auf einem inhaltlich hohen Niveau. Mit dem jährlichen Wettbewerb wird STADT BAD TÖLZ 18 Unternehmern und solchen, die es werden wollen, eine qualitativ hochwertige Plattform angeboten. Geschäftskontakte Oberland – GO Business 12 Veranstaltungen wurden 2010 im Rahmen des Projekts GO Business organisiert. Im Dezember fand beim Alten Wirt in Gelting das vorweihnachtliche Netzwerkdinner statt. Durchschnittlich kamen ca. 60 Besucher nach Geretsried, Wolfratshausen und Bad Tölz in den Finanzturm auf der Flinthöhe. In Zusammenarbeit mit den Organisatoren hat die Wirtschaftsförderung auch für das Jahr 2011 wieder ein attraktives Programm zusammengestellt, das im Internet einzusehen ist (www.geschaeftskontakte-oberland.de). Familienfreundliche Arbeitswelt Das Thema familienfreundliche Arbeitswelt war auch 2010 eines unserer wichtigsten Aufgabenfelder und wird dies wegen der steigenden Bedeutung als Standortfaktor sicher auch weiter bleiben. Die Gewinnung von Fachkräften rückt immer mehr in den Fokus der Unternehmen – es wird immer deutlicher das nur solche Unternehmen, aber auch Städte den Wettbewerb um gute Köpfe gewinnen können, die mehr als andere die Vorraussetzungen schaffen, dass Beruf und Familie vereinbart werden können. Die Wirtschaftsförderung widmet sich diesem Thema seit Jahren mit großem Engagement. Auch der Arbeitskreis Familie und Demographie befasst sich mit diesen und anderen sozialen Themen. Um möglichst nahe an der Praxis zu sein, tagt dieser vom Büro des Bürgermeisters betreute Arbeitskreis in den verschiedenen Einrichtungen, die für seine Arbeit relevant sein könnten und lässt sich aus der Arbeit vor Ort berichten. Dies war bereits im Mehrgenerationenhaus, in der Jahn-Volksschule, in den Räumen des Generation Research Program (GRP), dem Humanwissenschaftlichen Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München und in der Jugendförderung Bad Tölz der Fall. Die Erkenntnisse aus dem Arbeitskreis Familie und Demographie fließen über die beteiligten Stadtratsmitglieder aller Fraktionen in die Arbeit des Stadtrates und seiner Ausschüsse ein. Für die Unternehmensseite hat die Wirtschaftsförderung mit dem WirtschaftsForum und in Zusammenarbeit mit dem GRP einen Workshop angeboten, der wichtige Hinweise vermittelte, wie die betriebliche Arbeitswelt noch familienfreundlicher gestaltet werden kann. Über 60 Unternehmer aus der Region folgten der Einladung des WirtschaftsForums Oberland, Chancen und Möglichkeiten (insbesondere auch Förderprogramme) kennen zu lernen. 19 STADT BAD TÖLZ Die Fachhochschule für angewandtes Management in Bad Tölz ist vor vier Jahren erfolgreich mit dem Studiengang Gesundheitsmanagement gestartet. Mittlerweile wird auch Betriebswirtschaftslehre am Campus angeboten. Seit diesem Herbst ist als dritter Studiengang BWL mit dem Branchenfokus Informatik und Neue Medien dazugekommen, sodass sich die Zahl der Studierenden auf ca. 60 erhöht hat. Mit Prof. Dr. v. Beckerath wurde ein neuer Campusleiter aus der Region gefunden, der zusammen mit der Wirtschaftsförderung das Thema duale akademische Ausbildung noch stärker sowohl an den regionalen Schulen als auch bei Unternehmen platziert. Hierzu gibt es ein bayernweites Modellprojekt an der FOS Bad Tölz, dass es Schülern ermöglicht, schon in der Schulzeit Credit Points für das Studium zu erlangen. Dadurch wird auch das Profil als Schul- und Bildungsstandort gestärkt, was mit Sicherheit für die Zukunft der Stadt entscheidend ist. Generation Research Program Zusammen mit dem LKZ Prien wurde insbesondere im Themenbereich „Barrierefreies Bauen“ zusammengearbeitet. Die Wirtschaftsförderung hat die Voraussetzungen für eine Handwerkerkooperation geschaffen. In diesem wichtigen Zukunftsfeld werden starke Impulse und letztlich Wettbewerbsvorteile für die lokale Wirtschaft erwartet. Innerhalb des strategischen „Quo Vadis“ Prozesses, dessen Ziel es ist, die touristische aber auch allgemein die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt zu erhöhen, wurden Konzepte und Lösungen erarbeitet die 2011 in größeren Rahmen vorgestellt werden sollen. Das in der Trägerschaft des BRKKreisverbandes Bad Tölz-Wolfratshausen stehende Mehrgenerationenhaus konnte im August 2010 vom Provisorium im „Baumhouse“ in das von der Stadt gekaufte und sanierte Franziskuszentrum umziehen. Die neuen Räume wurden liebevoll eingerichtet und fördern damit das gemütliche Zusammentreffen von Jung und Alt. Das neue Ambiente und die Innenstadtnähe wirkten sich sehr positiv auf die Besucherzahlen aus. Es findet zweimal in der Woche ein STADT BAD TÖLZ 20 Mittagstisch statt, wo in gemütlicher Atmosphäre Gespräche stattfinden, Neuigkeiten und Erlebnisse ausgetauscht werden. Durch Veranstaltungen für verschiedene Alters- und Interessensgruppen, von Kleinkindern mit Müttern und Vätern bis zum Seniorenbereich, sowie für Entspannung suchende Menschen und informationshungrige Firmeninhaber und Arbeitnehmer ist das Mehrgenerationenhaus ein beliebter Kommunikations- und Informationstreffpunkt geworden. Mit der Geschäftsführung des BRK-Kreisverbandes und der Projektleiterin, Frau Knollmann, haben Herr Stadtrat Dreisbach und Herr Grasberger von der Verwaltung regelmäßig Kontakt. Es ist dadurch gewährleistet, dass die Belange der Stadtverwaltung, auch bezüglich des Demographie-Wandels, in den Planungsprozess des Mehrgenerationenhauses einfließen. Die Projekte Kinder-Ferienbetreuung und Leih-Oma/OpaService unterstützen die Stadt bei dem Bestreben, die Familienfreundlichkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voran zu treiben. Stadtbauamt Straßenausbau Ellbachzeile Die Um- und Ausbaumaßnahmen kosteten rund 400.000,- €, wobei der Ausbau zum Teil durch Mittel der Städtebauförderung und Ausbaubeiträge der Anlieger finanziert wurde. Die Bauzeit betrug ca. 3,5 Monate. Neubau Brücke Bahnhofstraße Bis auf Anpassungsarbeiten im Straßenbereich konnten die Arbeiten im Dezember 2010 fertig gestellt werden. Die Baukosten betragen voraussichtlich ca. 330.000,- €. Erschließung Isarlust In Verbindung mit dem Ausbau des Hochwasserschutzes „An der Isarlust“ wurde das Gebiet auch kanaltechnisch erschlossen. Die Bauarbeiten wurden von Mai bis Juli durchgeführt. Die Arbeiten für die notwendige Druckleitung wurden parallel mit der Erneuerung des Ernst-Thissen-Steges abgewickelt. Die Gesamtkosten betragen ca. 325.000,- €. STADT BAD TÖLZ 21 Erneuerung des Überbaues am ErnstThissen-Steg Die Verwitterung des Holzüberbaus machte nach knapp 20 Jahren eine Erneuerung notwendig. Um zukünftigen Sanierungen aus dem Wege zu gehen, entschied sich der Stadtrat für eine teurere, aber wesentlich länger haltbare Metallkonstruktion. Ernst-Thissen-Steg Die Baukosten einschließlich Abbruch durch den städtischen Betriebshof betragen rund 400.000,- €. Aktion Schilderwald 2010 456 Verkehrsschilder wurden im Rahmen der „Aktion Schilderwald“ 2010 abgebaut. Seit 1998 wurden somit über 1.400 Verkehrszeichen im Stadtgebiet entfernt. Marktwesen Ein kurzer Überblick über das Marktgeschehen in Bad Tölz: Bauernmarkt Der Bauernmarkt findet jeden Freitag auf dem Fritzplatz statt, es werden nur regionale Produkte verkauft. Durchgeführt wird der Markt, der viele Stammkunden hat, vom Bauernmarktverein. Öffnungszeiten: Jeden Freitag von 07:00 Uhr bis 13:00 Uhr STADT BAD TÖLZ 22 Wochenmarkt Der Wochenmarkt, auch „Grüner Markt“ genannt, findet regelmäßig in Bad Tölz auf dem Jungmayrplatz statt. Dort werden von rund 15 Markthändlern die typischen Wochenmarkterzeugnisse (Obst, Gemüse, Blumen, Fleischund Wurstwaren, Bäckerwaren, usw.) angeboten. Öffnungszeiten: Jeden Mittwoch von 07:00 Uhr bis 13:00 Uhr Jahrmärkte Die Jahrmärkte finden zweimal im Jahr (jeweils am zweiten Sonntag und Montag im Mai und Oktober jeden Jahres für zwei Tage) in der Marktstraße statt. Es werden erlaubnisfreie Waren aller Art angeboten. Märkte und Veranstaltungen 2010 in Bad Tölz im Überblick • • • • • • • • • • • Frühjahrsmarkt Herbstmarkt Töpfermarkt Kunsthandwerkermarkt Töpfermarkt Rosentage Herbstzauber Käsefestival Autoschau Ostermarkt Christkindlmarkt (zweiter Sonntag/Montag im Mai) (zweiter Sonntag/Montag im Oktober) (April) (Juni) (August) (Juni) (Oktober) (Juni) (April) (April) (Dezember) 23 STADT BAD TÖLZ Umweltschutz Trotz der bedauerlicherweise geringen Beteiligung war auch die 11. Tölzer RAMADAMAAktion unter der Leitung von Dieter Burk wieder ein Erfolg und ist im Jahr 2011 eine Fortsetzung vorgesehen. Die „geringe Beteiligung“ bezieht sich dabei nicht auf die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Bad Tölz-Süd und Jahn-Volksschule, die sich mit insgesamt rund 550 unermüdlichen Helfern an der Sammelaktion beteiligten und im Gegenzug eine wohlverdiente Brotzeit auf dem Pausenhof erhielten. Insgesamt wurde abermals festgestellt, dass die Stadt seit der Einführung des Dosenpfandes wesentlich sauberer geworden ist. Aus Sicht des Bund Naturschutzes würde eine Erhöhung des Flaschenpfandes nochmals zu einer erheblichen Verbesserung der Sauberkeit in der Stadt Bad Tölz beitragen. Im Vergleich zu den Vorjahren war vor allem im Gleisbereich des Bahnhofes die Anzahl an weggeworfenen Zigarettenkippen und Flaschenverschlüssen sehr hoch. Insgesamt wurden bei der Aktion im vergangenen Jahr rund 25 cbm Müll eingesammelt, das entspricht in etwa dem Inhalt von drei Großcontainern. Wie in den Vorjahren wurden die Helfer dabei wieder von ansässigen Tölzer Baufirmen, der Straßenmeisterei in Bad Tölz und dem Städtischen Betriebshof unterstützt. Am Samstag, 9. April 2011, wird unter der Schirmherrschaft von Landrat Josef Niedermaier wieder eine kreisweite Säuberungsaktion stattfinden, zu der recht herzlich eingeladen wird! Feuerwehr / Brandschutz Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Bad Tölz hatte im vergangenen Jahr 168 Einsätze zu verzeichnen, darunter 28 Brände, 93 technische Hilfeleistungen, 2 Sicherheitswachen und auch bei 45 Fehlalarmen rückten die Helfer der FFW aus. Die FFW Ellbach hatte etwas weniger Einsätze als im Vorjahr und beendete das Jahr mit insgesamt 15 Einsätzen. Die Stadt Bad Tölz bedankt sich wieder recht herzlich bei den Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren für ihr großes ehrenamtliches Engagement und die hervorragende Einsatzbereitschaft im vergangenen Jahr! STADT BAD TÖLZ 24 Kultur und Tourismus Nach dem Jahr 2009, damals waren die Ankünfte und Übernachtungszahlen bayernweit leicht, durch Betriebsschließungen in Bad Tölz noch stark gesunken, zeigte sich das Jahr 2010 trotz der Finanzkrise überraschend positiv. Es bescherte dem Tourismus in Bayern und Bad Tölz wieder ansteigende Ankünfte und Übernachtungszahlen. In Bad Tölz nahmen die Ankünfte immerhin so zu, dass mit 85.835 Gästeankünften die höchste bisher je erzielte Ankunftszahl erreicht wurde. Im Klartext – noch nie waren so viele Übernachtungsgäste in einem Jahr nach Bad Tölz gekommen wie 2010! Dies ist zum Teil natürlich der neuen Sportjugendherberge zu verdanken, auch den Münchner Großveranstaltungen BAUMA und Jubiläumswiesn. Aber nicht nur. Immer wieder hat sich gezeigt, dass die Anzahl der Übernachtungen direkt mit dem Bettenangebot einhergeht und ein Bettenabbau zwangsläufig auch einen Rückgang der Übernachtungszahlen bedeutet. Als absoluter Glücksfall wäre es deshalb für Bad Tölz zu werten, wenn auf dem Areal rund um das „Bruckfeld“, wie von den Grundstückseigentümern geplant, ein Hotel mit 140 Zimmern entstehen würde. Sichtbar setzte sich auch der Trend zur immer kürzeren Verweildauer fort. Mittlerweile errechnet sich aus den Gästeankünften und den Übernachtungszahlen eine durchschnittliche Verweildauer von knapp unter 4,5 Tagen, 2007 waren es noch über 5 Tage. Die Gästestruktur stellt sich wie in den Vorjahren mit einem hohen Anteil von Kurzurlaubern, einem relativ kleinen Anteil Urlaubern die länger verweilen (dabei handelt es sich vorwiegend um selbst zahlende Kur- und Gesundheitsgäste) und einem sehr nennenswerten Anteil an Geschäftsreisenden dar. Durch den Eintritt der beiden Sportwissenschaftler des „Haus des Gastes“ in den Ruhestand, fand dort ein personeller und organisatorischer Umbruch statt. Zwar wurde wiederum ein junger Sportwissenschaftler eingestellt, dieser wird sich aber, zumal er nur halbtags zur Verfügung steht, zusammen mit der stellvertretenden Kurdirektorin hauptsächlich um die strategische Planung im Gesundheitsbereich kümmern und die therapeutische Arbeit dem Gesundheitszentrum Hirsch überlassen, das von uns mit der Durchführung der Maßnahmen, z. B. bei den BKK-Aktivwochen beauftragt wurde. Nicht nur personelle Gründe waren dafür maßgeblich, sondern auch die beengten räumlichen Verhältnisse und die fehlenden Sanitäreinrichtungen für körperliche Therapieaktivitäten im „Haus des Gastes“, sprachen für eine Auslagerung. 25 STADT BAD TÖLZ Wie schon seit Jahren bekannt, wird die demographische Entwicklung - die Bevölkerung der Bundesrepublik wird immer älter und das Bewusstsein für die eigene Gesundheit etwas tun zu müssen nimmt stetig zu - die Kurorte mit ihren Prädikaten (Bad Tölz – Heilklimatischer Kurort und Moorheilbad) immer stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken. Eine der wichtigsten Aufgaben des „Gesundheitsmanagements“ der Tourist-Information wird es deshalb nicht zuletzt sein, die im Januar 2011 gestartete Beteiligung am „Pilotprojekt Campus IGM“ in die Praxis umzusetzen. Bad Tölz ist hier, neben Bad Füssing, Bad Wörishofen und Bad Kötzting, eines von vier Heilbädern in Bayern, das an einem von Prof. Melchart von der Technischen Universität in München entwickelten Präventionskonzept mitwirken kann. Mit dem entwickelten Programm lässt sich für jeden Einzelnen die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Erkrankungen errechnen und Wege aufzeigen, die Risiken gezielt zu reduzieren. Ein individueller Gesundheitsbericht mit persönlicher Lebensstil-Empfehlung ermöglicht dem Gast im Rahmen der angebotenen Präventionskurse mit der „Reise in ein gesünderes Leben“ – am Besten natürlich in Bad Tölz - zu beginnen. Eine „Reise“ übrigens, die auch der Einheimische antreten können wird. Nicht vergessen sollte man bei der Betrachtung der Gästezahlen die Tagesgäste. Entsprechend einer 2010 durchgeführten Untersuchung der dwif Consulting GmbH besuchen nach wie vor jährlich mehr als 2 Millionen Gäste die Stadt und tragen damit zur Erwirtschaftung der Hälfte der touristischen Umsätze bei. In Zahlen bedeutet das - mehr als 40 Millionen Euro werden jährlich alleine durch die Tagesgäste erwirtschaftet, was wiederum die herausragende wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die Stadt Bad Tölz und die Region unterstreicht. Stadtmuseum Die Umsetzung der Neukonzeption verläuft äußerst erfreulich. Das vorgestellte Konzept hat die Landesfachstelle für nichtstaatliche Museen überzeugt. Einzigartig ist die Bürgerbeteiligung, die in vielen Bereichen ermöglicht wird. Erreicht soll dadurch werden, dass sich die Bürger mit ihrem Stadtmuseum identifizieren und es zu ihrem Museum wird. Sozusagen, ein Museum von Bürgern für Bürger. Wer sich noch beteiligen will - Formulare für die Beteiligung liegen im Stadtmuseum an der Kasse auf. Entsprechend hohe finanzielle Zuschüsse wurden auch von der Landesfachstelle gewährt. So können für das Jahr 2010/11 anstatt der geplanten vier Raumeinheiten neun im 1. Obergeschoss und die Galerie im 2. Obergeschoss verwirklicht werden. STADT BAD TÖLZ 26 Zu Kurdirektor Klaus Pelikan (Finanzierung), Museumsleiter Andreas Binder (Ausstellungsinhalt) und Ausstellungsgestalter Peter Syr (Präsentation), gesellte sich Kulturwissenschaftler und Autor Stephan Bammer, der die Ausstellungsexponate wissenschaftlich aufarbeitet und die Museumstexte liefert. Der erste Bauabschnitt für die neue Heizungsanlage im Stadtmuseum ist abgeschlossen, die Fertigstellung erfolgt im 1. Halbjahr 2011. Der Ausbau des Dachgeschosses der Südschule zum Depot, mit angegliedertem Inventarisierungsraum, einem Raum für Restaurierung und einem Quarantäneraum auf einer Fläche von ca. 600 m² ist ebenfalls seit Mitte 2010 in Arbeit. Die Sonderausstellungen wie „Handwerk und Volkskunst“, „Träum ich die Landschaft wie in vergangenen Tagen“ - das malerische Werk von Franz Wagner, „Rund um Attenloh“ Aquarelle und Schriftkunst von Prof. Paul Hampel und „Von Nikolaus bis Dreikönig“ trugen dazu bei, dass eine Anzahl von 9.477 Besuchern erreicht werden konnte. Auch durch den vom Stadtmuseum Bad Tölz und dem Trachteninformationszentrum des Bezirks Oberbayern organisierten und sehr beliebten Tölzer Leonhardimarktes konnten 2.698 Besucher in den historischen Räumen, in denen über 40 Handwerker ihr Können präsentierten, begrüßt werden. 16 wechselnde Ausstellungen fanden in der Galerie und im Bürgersaal statt. Die vom Kunstverein Tölzer Land e. V. initiierte Sonderausstellung „Tölzer Augenblicke“ wurde sehr gut von den Besuchern angenommen. Eine weitere Besonderheit war die Sonderausstellung „Credo“ des Tölzer Krippenvereins unter der Leitung von Siegfried Schmeller. Diese stimmungsvollen Darstellungen des Glaubensbekenntnisses erfreuten an die 10.000 Besucher. Großer Dank gilt dem Freundeskreis Tölzer Stadtmuseum e.V. für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten mit seinem Vorstand Viktor Maier. Der Verein unterstützt das Museum in vielen Bereichen wie Aufsichtsdienste, Auf- u. Abbauarbeiten bei Ausstellungen, Arbeiten zur Umsetzung der Neukonzeption usw.. Bei Interesse an der Vereinsarbeit kann man sich gerne an die Vorstandschaft oder an das Personal an der Museumskasse wenden. Monatliche Treffen werden im Tölzer Kurier bekannt gegeben. 27 STADT BAD TÖLZ Tölzer Marionettentheater Das Jahr 2010 stand im Zeichen der Neu-Inszenierung der Oper „Der Mond“. Szene aus „Der Mond“ Von Anfang an war dabei klar, dass dieses Stück aufgrund der vielen Figuren mit dem bestehenden Ensemble allein nicht zu bewältigen war. Veränderungen im Ensemble machten eine Aufstockung des Personals dringend nötig. So setzte das Marionettentheater einen Aufruf in den Tölzer Kurier und es meldeten sich auch mehrere Interessentinnen, von denen Verena Boiger nach der Klärung des Arbeitsaufwandes und der Termine als einzige übrig blieb. Die Auszubildende an der Münchner Berufsfachschule für Steinbildhauer hat daher auch ein bildnerisches Interesse am Marionettentheater. Während der Probenarbeiten ergaben sich zwei neue Anfragen zu einem Praktikum. Die beiden Interessenten wurden zu einem Gespräch eingeladen und entschlossen sich, statt Praktikum gleich als Mitspieler einzusteigen. Es handelt sich um Sebastian Hoyer, 15 Jahre jung, aus Reichersbeuern und um den Münchner Felix Strobel, 16 Jahre jung. Das Marionettentheater ist sehr froh, diese drei jungen Menschen bei sich zu haben und freut sich, dass sich die Nachwuchsfrage geklärt hat. Alle drei spielen bereits beim „Mond“ und bei anderen Stücken mit. Die Arbeit am „Mond“ gestaltete sich besonders aufwendig. Es mussten zwei Spielebenen miteinander verbunden werden: Die Welt der Menschen und das unterirdische Reich der STADT BAD TÖLZ 28 Toten. Dazu kam die Figur des Petrus, der vom Himmel heruntersteigt und die in Unordnung geratene Welt wieder ins Lot bringt. Diese Figur wird auf der Bühne von einem Menschen dargestellt. Klaus Wittmann, der bewährte Schauspieler und Erzähler der „HeiligenNacht“, hat diese Aufgabe übernommen. Der Genfer Puppenbauer Pierre Monnerat lieferte eine Maske für den Petrus. Der Grundstock an Figuren und Kulissen zum „Mond“ kam diesmal aus dem Fundus des Münchner Marionettentheaters, an der Inszenierung des Stückes hatte Carl Orff noch selber mitgearbeitet. Die Kulissen sind im Besitz von Karl-Heinz Bille, die Figuren kamen als Dauerleihgabe von dem Münchner Kollegen und Puppensammler Robert Rebele, der sie dem Marionettentheater freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Sie mussten die klassische Inszenierung von Franz Leonhardt Schadt weitgehend überarbeiten, weil die Gegebenheiten der Tölzer Bühne viele der Szenen und Übergänge nicht wie im Original ermöglichen. Parallel zu den Arbeiten auf der Bühne, für die Karl-Heinz Bille die vorhandenen Bühnenbilder neu einrichten musste, gestaltete Albert Maly-Motta die zahlreichen Animationen, die auch bei dieser Inszenierung wieder eine wichtige Rolle spielen. Als Übergänge sind sie beim „Mond“ unverzichtbar. Die Premiere am Samstag, dem 20. November, war wieder ein glanzvolles Ereignis, bei dem das Marionettentheater ein Wiedersehen mit vielen Freunden und Förderern Ihres Theaters feiern konnte. Besonders freuten Sie sich über die Anwesenheit der Enkel Ihres ehemaligen Chefs F.L. Schadt, Shandra und Alwin, und über das Kommen von Rita Wilhelm, der Witwe des leider verstorbenen Autors des „Brandner Kaspar“. Überhaupt dieser „Brandner Kaspar“! Er schlägt auch im Marionettentheater alle Rekorde. Kaum eine Vorstellung, die nicht ausverkauft ist, auch zwei Jahre nach seiner Premiere. Das Stück gehört eben zu Bayern und jetzt auch zum Tölzer Marionettentheater. Das Marionettentheater freut sich auf 2011 und hofft, bald auch wieder eine neue Produktion für Kinder ins Programm nehmen zu können. Stadtarchiv Neuzugänge im Stadtarchiv - Übernahme der Standesamtsbücher und der dazugehörigen Sammelakten für die Jahre: 1979 (Sterbeurkunden), 1929 (Heiratsurkunden), 1899 (Geburtsurkunden); Ankauf der Polizeiprotokolle für den Landkreis Tölz 1933-1940 (digitalisierte Kopie und Transkription); Übernahme einer großen Plansammlung (Altbestand, v.a. Brückenbau 1919-1934 und Wandelhalle, ca. 1928); STADT BAD TÖLZ 29 - - Auflösung der Spielhahnjäger-Ausstellung und Übernahme (1. Teil) der schriftlichen Dokumente, Zeichnungen, Bücher und Fotografien sowie deren fachgerechte Lagerung und Erschließung für die wissenschaftliche Nutzung; private Spenden (Bücher und Dokumente zu Gustav Ruhland, Neuentwurf des Bad Tölzer Stadtwappen - Originalzeichnungen von Bruno Egger, Protokollbuch des Kavallerievereins Tölz u.a.) Datenbank Anfang 2010 erwarb das Stadtarchiv zur Erschließung und Verwaltung seiner Bestände die Archivdatenbank „Faust Entry“. Sie erlaubt die tiefere und fachgerechte Erschließung und Vernetzung der Bestände und Neuzugänge. Mittlerweile konnten über 18000 Datensätze angelegt bzw. aus alten Datenlisten überspielt werden. Das in bayerischen Archiven weit verbreitete „Faust“ war auch für andere Archive von Interesse: wiederholt war die Datenbank des Tölzer Stadtarchivs bereits Thema für andere Kommunalarchive, die sich diese bei uns angeschaut haben. Restaurierung Auch 2010 wurden zwei weitere historische Landkarten (Lettensee/18.Jh., Ellbachkanal/19. Jh.) von einer Papierrestauratorin fachgerecht gereinigt, Schäden wurden behoben und die so restaurierten Karten einer fachgerechten Lagerung zugeführt. Faltblatt „Rundgang durch den Waldfriedhof der Stadt Bad Tölz“ In Kooperation mit Werner Dries (Historischer Verein) wurde ein Flyer erstellt, in dem der historisch interessante Tölzer Waldfriedhof vorgestellt wird. Auf einem Rundgang werden die Gräber von 32 bedeutenden Tölzern in Text und Bild vorgestellt. Zudem konnte man an Führungen teilnehmen. Die Nachfrage ist so groß, dass bald eine Neuauflage des „Rundgangs“ folgen wird. Darüber hinaus wurde eine umfangreiche Dokumentation zum Thema „Tölzer Friedhöfe“ erstellt, die als Broschüre erscheinen wird. STADT BAD TÖLZ 30 Ausstellungen / Aktivitäten: - „Der Tölzer Sperling“ über Leben und Werk des Zauberers und Graphikers Walter Sperling, der von 1945 bis 1975 in Bad Tölz lebte. Im April 2010 recherchierte der Sperling-Forscher Thomas Vité im Nachlass von Walter Sperling im Stadtarchiv Bad Tölz. Diese Arbeiten mündeten in eine Ausstellung, die von Oktober bis Dezember 2010 im Stadtarchiv zu sehen war. Am 15. November fand im Marionettentheater ein „zauberhafter Abend“ statt, in dem Thomas Vité das Leben Sperlings vorstellte und mit eigenen Zaubereien verblüffte. - Käseausstellung Vorbereitung, Recherchen und Erweiterung, Gestaltung der Tafeln, Aufbau im Kurhaus / Juni 2010 - Kleine Ausstellungen – Historische Ausflüge zu aktuellen Themen: z.B. Tölzer Fasching in der NS-Zeit, Fußball in Bad Tölz (anlässlich der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika), Inflation in Tölz 1923 (Wirtschafts- und Währungskrise); Kindersommer 2010 (Kooperation mit der Tölzer Jugendförderung) Anfang August entdeckten 11 Kinder die Schätze des Stadtarchivs, sie warfen einen Blick auf das alte Tölz und malten sich dann selbst ihre „historische“ Stadtkarte. Kooperation mit der Neuroberuflichen Reha Einrichtung (NRE) Bad Tölz Betreuung von mehreren Praktikanten, deren Aufgabe die Erfassung von Buchbeständen im Kindersommer 2010 PC und Digitalisierung der Dia-Sammlung Czernia (Zwischenstand ca. 2500 digitalisiert) war. STADT BAD TÖLZ 31 „Schätze aus dem Stadtarchiv“ Die Serie im Tölzer Kurier erschien auch 2010 wieder. In mehreren Berichten stellten die beiden Stadtarchivare mit dem Journalisten Christoph Schnitzer Objekte aus dem Stadtarchiv in ihrer kulturhistorischen Bedeutung vor. Daneben war das Archiv noch an weiteren Artikeln beteiligt (Marktstraßenjubiläum, Familiennamensforschung, Sperling). Stadtbibliothek Auch für das Jahr 2010 kann die Stadtbibliothek wieder eine erfreuliche Bilanz - mit noch immer steigender Tendenz - ziehen: Etwa 57.000 Besucher fanden sich in dem denkmalgeschützten Gebäude, dem ehemaligen Amtsgericht, in der Hindenburgstraße ein. Fast 500 Leserinnen und Leser, darunter viele Schülerinnen und Schüler, die die Bibliothek bei einem Besuch mit ihrer Schulklasse kennen gelernt hatten, meldeten sich neu an. So haben insgesamt etwa 2.500 „aktive“ Leser aus dem Angebot von über 35.000 Medien nahezu 160.000 Ausleihen vorgenommen, mehr denn je! Mit knapp 6.000 neu erworbenen Medien wurde den Leserinnen und Lesern über das ganze Jahr verteilt neuer „Stoff“ angeboten. Um den Bestand aktuell zu halten, wurden im Gegenzug dazu fast 5.000 Medien aussortiert. Im Obergeschoss hat die Bibliothek mit einem Durchbruch in die Räume des ehemaligen Stadtarchivs zwei Räume dazu gewonnen. Dadurch konnte der Sachbuchbestand sowie die Kinder- und Jugendliteratur attraktiver präsentiert werden. Im gemütlichen kleinen Lescafé können die Leser unter mehr als 100 Zeitschriftentiteln wählen und die aktuellen Tages- oder Wochenzeitungen lesen. Mehr als 600 Kinder und Jugendliche aus Kindergärten und Schulen besuchten die Bibliothek und lernten so die Räumlichkeiten und das Medienangebot kennen. Auch die Service-Angebote der Fernleihe - Bestellungen von Fachliteratur aus wissenschaftlichen Bibliotheken sowie aus Beständen des regionalen Bibliothekenverbunds „biblioplus“ wurden wieder intensiv genutzt. 6 öffentliche Internet- und PCArbeitsplätze in der Hauptbibliothek und der Kurbücherei im Badeteil ergänzen das Dienstleistungsangebot. Die Stadtbibliothek lädt zudem regelmäßig zu Veranstaltungen ein - hier einige Beispiele: Schon für die Kleinsten gibt es an jedem ersten Donnerstagnachmittag im Monat das Bilderbuchkino für Vorschulkinder. STADT BAD TÖLZ 32 Am 22. Februar wetteiferten die Schülerinnen und Schüler aller 6. Klassen der Haupt- und weiterführenden Schulen des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen im jährlichen Vorlesewettbewerb um die ersten Plätze und die Qualifikation zum Landesentscheid. Am 26. November, dem bundesweiten Vorlesetag der Stiftung Lesen und der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ hieß es wieder: „Große für Kleine“. Zu diesem Anlass waren mehrere Klassen einer Tölzer Grundschule zum Vorlesen in die Bibliothek eingeladen. Am 18. November stellten die vier Autorinnen María Cecilia Barbetta, Ulrike Budde, Alma Larsen und Barbara Yurtdas unter dem Motto „Literatur und Spiel“ den Gästen im Marionettentheater ihre ganz individuelle, spielerische Art der Entstehung von Literatur vor. Am 24. November erlebten die Zuhörer eine wahre „Sternstunde“ in der Reihe „leserlich Aus den Regalen der Stadtbibliothek“. Zum Thema „Die Würde des Menschen ist (un)antastbar!“ trugen Elke Orlac, Stephan Orlac und Markus Eberhard Texte u. a. von Doris Lessing, Djuna Barnes, Theodor Fontane, Thomas Mann, Ha Jin und Jeanne M. Peterson vor, die eindrucksvoll zeigten, dass sich Verletzungen der Menschenwürde nicht nur in unserer Gegenwart und auf der großen politischen Bühne, sondern auch im ganz persönlichen Bereich und oftmals auf sehr subtile Weise abspielen. Das führte bestenfalls zu der Erkenntnis, wie wir in diesem Prozess nicht nur „Opfer“, sondern selbst „Täter“ sind… Ein sehr bewegender Abend, für den den professionellen, ehrenamtlich engagierten Gestaltern ganz besonders herzlich gedankt wird! Die Stadtbibliothek lädt zu ihren Abendveranstaltungen, die durch eine kleine Bewirtung im gemütlichen Lesecafé abgerundet werden, an jedem letzten Mittwoch im Vierteljahr ein. Das Team der Stadtbibliothek dankt allen kleinen und großen Leserinnen und Lesern für die rege Nutzung dieser städtischen Einrichtung und freut sich jederzeit auf neue Medieninteressierte! Strahlende Gesichter beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs der 6. Klassen in der Stadtbibliothek Bad Tölz: Fynn Pschiuk (Gabriel-von-Seidl-Gymnasium) und Rebecca Johanna Fischer (Jahn-Volksschule) haben sich für die Teilnahme am Bezirkswettbewerb in Rosenheim qualifiziert. 33 STADT BAD TÖLZ Städtepartnerschaften Zwei Städtepartnerschaften pflegt die Stadt Bad Tölz. Bereits seit 45 Jahren ist man mit der französischen Stadt Vichy in der Auvergne verbandelt, seit 8 Jahren unterhält die Stadt mit San Giuliano Terme in der Toscana partnerschaftliche Beziehungen. Mit der Pflege der Partnerschaften hat der Stadtrat im Jahre 2004 den eigens dafür gegründeten Städtepartnerschaftsverein Bad Tölz – Vichy – San Giuliano Terme e.V. betraut. Während die Partnerschaft mit Vichy im Rahmen der deutsch – französischen Aussöhnung nach dem 2. Weltkrieg begründet wurde, entstand die Verbindung zu San Giuliano Terme im Rahmen der internationalen Beziehungen der Regionen. Wichtigstes Anliegen die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen sieht der Verein darin, die Bürgerinnen und Bürger aus den Partnerstädten zusammenzuführen. Sich gegenseitig kennenzulernen, die Sorgen und Nöte des Nachbarn zu erfahren und zu teilen, und so den Nachbarn zu verstehen, um das friedlichen Miteinander aller Völker im Haus Europa zu fördern. Aus Konkurrenten müssen Partner werden. Das Erkunden der verschiedenen Kulturkreise und Regionen lässt uns den Horizont erweitern, gemeinsames Feiern gehört natürlich auch dazu. Vielfältige Aktivitäten prägten das vergangene Jahr, so wurde u. a. der Austausch von Krankenpflegeschule und Gabriel-von-Seidl Gymnasium mit ihren Partnerschulen in Vichy finanziell unterstützt, ein italienischer Liederabend mit Stephanie Waldherr im Stadtmuseum veranstaltet und auch in San Giuliano zu San Bartolomeo präsentiert. Mit Vichy wird der Austausch der Jugendsportler gepflegt, derzeit Handball und Volleyball. Die Studienfahrt des Vereins führte dieses Jahr nach San Giuliano und wartete mit einem interessanten Programm auf, zur Dokumentation bayerischer Kultur war auch die „Greilinger Streichmusik“ mit von der Partie. Auf der Agrifiera, der größten Verbrauchermesse der Toscana, wurde Bad Tölz mit einem Informationsstand und Schmankerl aus der Region präsentiert. Ebenso vermittelte der Verein bayerische Weihnachtsstimmung mit einem Stand auf dem „Mercatino di Natale“ in Pontasserchio. An Leonhardi wurden mehr als 60 Gäste aus Vichy und San Giuliano betreut und mit bayerischer Kultur und Brauchtum vertraut gemacht. Auf dem Christkindlmarkt war der Verein mit einem eigenen Stand vertreten. Der Erlös wird für die Finanzierung der partnerschaftlichen Aktionen verwendet. Bereits Tradition hat die Präsentation regionaler Spezialitäten aus der Toscana auf dem Tölzer Christkindlmarkt. Zur Vertiefung der Sprachkenntnisse bietet der Verein Konversationsabende an. Weitere Information über den Städtepartnerschaftsverein gibt’s STADT BAD TÖLZ 34 im Schaukasten im Durchgang des Stadtmuseums, im Internet unter www.spv-badtoelz.de oder unter Tel. Nr. 08041 – 5759. Der Verein freut sich über jeden, der sich einbringen und mitarbeiten möchte. Tölzer Abend auf der Agrifiera. Das Bild zeigt die Übergabe einer Spende von 500,00 € an die Pubblica Assistenza (vergleichbar z. Malteser ‐ Hilfsdienst), weil kurz vorher deren Geschäftsstelle ausgeraubt und der gesamte Geldbestand entwendet wurde. von rechts: 2. Bgm. Juri Sbrana, Martin Englert Vorsitzender des SPV, Mileno Pecori Präsident der Pubblica Assistenza, Gabi Christ und Kurt Schreier vom SPV sowie ein Vertreter der Gemeinde. STADT BAD TÖLZ 35 Volkshochschule Einen bunten Reigen an Angeboten hat die Tölzer Volkshochschule auch im Jahr 2010 wieder in den Sparten Sprachen, Beruf, Kultur, Gesundheit, Gesellschaft und Spezial vorgehalten. In 150 Sprachkursen konnten die ca. 1.300 Teilnehmer aus 16 verschiedenen Sprachen wählen. Italienisch, Englisch und Spanisch waren dabei die Spitzenreiter, aber auch Deutsch als Fremdsprache, Französisch, Portugiesisch, Arabisch, Russisch, Neugriechisch, Latein, Schwedisch, Ungarisch, Türkisch, Tschechisch, Finnisch oder Norwegisch standen zur Wahl. Der Bereich "Beruf und Karriere" reicht von handwerklichen Kursen bis hin zu Buchführung (mit der Möglichkeit verschiedener Berufsabschlüsse), Rhetorik und einer großen Auswahl an EDV-Kursen. Für Späteinsteiger und Senioren werden spezielle Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse angeboten. Um sich das nötige Wissen für die Ausbilderprüfung der Industrie- und Handelskammer in München vor Ort anzueignen, bietet die Volkshochschule seit über 25 Jahren erfolgreich in Bad Tölz den Vorbereitungslehrgang „Ausbildung der Ausbilder (AdA)“ an. Der Bereich "Gesundheit" wurde der großen Nachfrage entsprechend ausgebaut. Über 1.400 Teilnehmer haben in diesem Bereich ihre persönliche präventive Gesundheitsvorsorge wahrgenommen. Die Bewegungs- und Fitnesskurse erstreckten sich von Wirbelsäulengymnastik, Qigong und Pilates bis hin zu Spinning, Beckenbodentraining, Feldenkrais®, richtiges Atmen und verschiedenen Yoga-Kursen. In den Bereichen „Kultur“ und „Gesellschaft“ konnte die VHS über 2.600 Teilnehmer begrüßen, die sich in kreativen, kulturellen oder sozialen Angeboten weiterbildeten. Im aktuellen Programm werden z.B. eine „Einführung in die Kunstgeschichte“, „Alte Handschriften anhand von Originaldokumenten“, ein „Literaturkreis“ oder „Autobiographie wie schreibe ich eine Lebensgeschichte, Familien- oder Firmenchronik“ angeboten. Die Volkshochschule ist außerdem Kooperationspartner für die Ganztagsbetreuung am „Sonderpädagogischen Förderzentrum“ Bad Tölz. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich der Rund-um-die-Uhr-Service bei der Anmeldung. Interessierte können sich im Internet auf der Homepage der VHS (www.vhs.bad-toelz.de) ausführlich informieren und jederzeit direkt anmelden. STADT BAD TÖLZ 36 Josefistift „Im Heim daheim“ – dieser Leitgedanke prägt das soziale und pflegerische Leben im Alten – und Pflegeheim Josefistift. Um ein möglichst hohes Maß an Selbständigkeit (wieder) zu erreichen, setzt der Sport einen besonderen Schwerpunkt. Alle Angebote zielen auf die Verbesserung der Beweglichkeit und der Balance. Darüber hinaus beugt der Muskelaufbau Stürzen vor. Selbständiges Stehen und Gehen bedeutet für viele der BewohnerInnen des Josefistifts eine hohe Lebensqualität. Die Freude war somit riesengroß, als der Wunsch einen „Bewegungsgarten im Josefistift“ einzurichten durch die großzügige Spende der Bürgerstiftung und Kolping in Erfüllung ging. Eingeweiht wurde das „Freiluft-Sportstudio“ am Sommerfest von der Heimbeiratsvorsitzenden Frau Maria Niebler, den Segen sprach Diakon Tony Wammetsberger. „Freiluft-Sportstudio“ im Josefistift Es wurden insgesamt vier Bewegungsgeräte für den Garten gestiftet. Schon kurz nach dem Aufstellen der Geräte waren die ersten Bewohnerinnen mit großer Begeisterung beim Sporteln. Es gibt eine feste Gruppe die zweimal in der Woche (je nach Wetterlage) trainiert. Auch zwischendurch sind die Geräte immer wieder besetzt und werden gerne genutzt. Wissenschaftlich begleitet wird das Trainieren an den Bewegungs- und Balancegeräten durch das „Generation Research Programm“. Auch der Bewegungspfad im Garten wird von den Bewohnern viel genutzt und zusätzlich üben dort Physiotherapeuten mit den Senioren. Hier ist das Ziel, die Selbständigkeit und Selbstsicherheit zu erhöhen. Das sichere Gehen auf ungewohntem Boden ist eine wichtige Übung für die BewohnerInnen. Zusammen mit den anderen Gymnastikgruppen im Haus und den sonstigen Beschäftigungsangeboten wie Sitztanz oder Kegeln gibt es somit ein breites Angebot an gezielten Bewegungsübungen für nahezu alle Bewohnerinnen. 37 STADT BAD TÖLZ Neben dem Sporteln wird im Josefistift viel gesungen und musiziert. Zu allen festlichen Anlässen wie z. B. runden Geburtstagen tritt der Josefichor auf. Auch das Rahmenprogramm am Tag der offenen Tür im August wurde durch den Josefichor und eine Gymnastikgruppe wunderschön und stimmig gestaltet. Josefichor am Tag der offenen Tür Insgesamt konnten die Bewohner-/ Innen in 2010 wieder ein vielseitiges Beschäftigungsangebot nutzen. Nennenswert war dabei besonders der Ausflug nach Birkenstein und das Kuchen- und Tortenschlemmen im Winkelstüberl. Die Schwestern feierten in Birkenstein mit der Ausflugsgruppe eine wunderschöne Marienandacht. Maiandacht in Birkenstein Sehr gut besucht wurden auch die Tanztee’s im Saal des Josefistifts. Zwischen dem Tanzen konnten sich die Bewohnerinnen mit selbstgebackenen Keksen und erlesenem Tee stärken. Die Nachfrage zur Kurzzeitpflege (KZP) ist in 2010 massiv gestiegen. Leider ist es nur kurzfristig möglich, einen KZP-Platz im Josefistift zu erhalten. Es wird dafür kein Platz frei gehalten. Daraus resultiert, dass nur bei aktuell freien Kapazitäten KZP erfolgen kann. STADT BAD TÖLZ 38 Asklepios Stadtklinik Bad Tölz Asklepios konnte in 2010 das medizinische Versorgungsangebot am Standort Bad Tölz erweitern und auch den Leistungsumfang wiederum steigern. So wurden in der Asklepios Stadtklinik und im Asklepios Gesundheitszentrum (ehemalige Prof-Max-Lange-Klinik) insgesamt rund 11.800 stationäre Patientinnen und Patienten behandelt. Darüber hinaus nahmen noch weitere 10.000 ambulante Patientinnen und Patienten die Dienste der Asklepios Stadtklinik in Anspruch. In den modern und freundlich ausgestatteten Räumlichkeiten des Kreißsaals erblickten wie auch im Vorjahr über 520 Neugeborene das Licht der Tölzer Welt. Neben der Beteiligung der Tölzer Hausärztinnen und -ärzte an der Notfallversorgung der Bevölkerung im Rahmen einer Bereitschaftspraxis, steht nunmehr im Rahmen einer Kooperation mit niedergelassenen Kinderärztinnen und Kinderärzten aus Bad Tölz und Penzberg seit Mitte 2010 rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr kurzfristig ein kinderärztlicher Bereitschaftsdienst für medizinische Fragestellungen von Neugeborenen in der Klinik zur Verfügung. Mitte September wurde die Erweiterung der Intensivstation von 10 auf 14 Betten sowie die Erhöhung der Zahl der Beatmungsplätze abgeschlossen. Die mit Mitteln des Konjunkturpaketes II und Eigenmitteln finanzierte Maßnahme stellt sicher, dass nun mehr intensivpflichtige Patientinnen und Patienten, die bisher mangels freier Intensivplätze nicht aufgenommen werden konnten und in andere Häuser verlegt werden mussten, in der Stadtklinik heimatnah behandelt werden können. Mit der Erweiterung geht die Schaffung von rund 20 neuen Arbeitsplätzen insbesondere in den pflegerischen und ärztlichen Bereichen einher. Im Herbst 2010 erfolgte auf der Station 1 eine räumliche Zusammenlegung der Unfallchirurge sowie der Orthopädie. Die faktische Neuzuordnung wird ab dem 01.01.2011 umgesetzt. Im November 2010 wurde mit den Umbaumaßnahmen auf der Neugeborenenstation 2 begonnen. Im Zuge dessen werden alle Räumlichkeiten komplett renoviert. Die vorhandenen zwei Vierbettzimmer werden zu vier Zweibettzimmern umgebaut. Insbesondere erhalten alle Patientenzimmer neue Bäder mit Duschen. Ebenso neue Stationsbäder erhalten sukzessive auch die übrigen Stationen des Hauses. Begonnen 39 STADT BAD TÖLZ wurde im Oktober mit der Station 1; die vorhandenen Bäder werden in jeweils drei hochwertige Einzelbäder umgewandelt. Das medizinische Angebot wurde im Verlauf des gesamten Jahres 2010 durch fachspezifische Veranstaltungen, Vorträge und Beratungen für die Bürgerinnen und Bürger ergänzt, in denen insbesondere die Chefärzte mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch die Belegärzte und Beleghebammen der Stadtklinik detailliert die Leistungsspektren ihrer Abteilungen vorstellten. Auch in 2011 werden die Geschäftsführung, die Chefärzte, die Pflegedirektion sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses bestrebt sein, ihrer Verpflichtung auf Sicherstellung einer optimalen Versorgung weiterhin gerecht zu werden. Sie wünschen allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz sowie dem Asklepios Gesundheitszentrum Bad Tölz anvertrauen, einen angenehmen Aufenthalt und vor allem eine schnelle Genesung. Stadtwerke Bad Tölz Seit dem 1. Mai betreiben die Stadtwerke die Hacker-Pschorr-Arena. Ein Schritt, der vor allem deutliche Einsparungen bringen soll, als positiven Effekt aber auch Synergien beim Personal bietet. Mit der Zusammenlegung ging auch ein Pächterwechsel im Gasthaus Isartaler einher, das seit Sommer 2010 von den Wirten Georg Lutz und Franz Schmid geführt wird. Um die Eigenerzeugung aus regenerativen Quellen weiter auszubauen, wurde auf dem Lagergebäude der Stadtwerke an der Osterleite eine Photovoltaik-Anlage errichtet. Auf einer Fläche von 800 Quadratmetern hat sie eine Leistung von 65 Kilowatt/peak. Die erzeugte elektrische Energie wird ins Netz der Stadtwerke eingespeist (ca. 60.000 Kilowattstunden pro Jahr). Photovoltaikanlage Jahnschule STADT BAD TÖLZ 40 Ebenso wurde das Dach der Jahnschule mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die mit einer Leistung von 42 Kilowatt/peak pro Jahr ca. 40.000 Kilowattstunden erzeugt. Mit beiden Anlagen können ca. 40 Haushalte mit Strom versorgt werden. Insgesamt betreiben die Stadtwerke inzwischen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 220 Kilowatt/peak. Weitere Projekte sind in Planung. Die Anschaffung einer mobilen Brandsimulationsanlage durch die Kreisfeuerwehr haben die Stadtwerke finanziell unterstützt und fördern damit ein sehr sinnvolles Projekt, das die hervorragende Ausbildung der Feuerwehren im Landkreis sichert. Präsentation der Brandsimulationsanlage Im Oktober 2010 waren die Tölzer Stadtwerke eingeladen, sich mit einem Stand am Energietag der Gemeinde Münsing zu beteiligen. Zu den Themenschwerpunkten der Veranstaltung gehörten zum Beispiel alternative Energieformen, Solarstromanlagen, Energieeinsparung oder auch energetische Gebäudesanierung. Die Stadtwerke konnten auf diesem Wege interessierten Münsingern ihren Naturstrom näherbringen. Über die Beteiligung an der Energieallianz Bayern, deren Ziel der Bau bzw. Erwerb von regenerativen Erzeugungsanlagen vorwiegend in Bayern ist, haben die Stadtwerke Anteile an einem Windpark erworben, der aktuell in Neumarkt in der Oberpfalz errichtet wird. Der Turm der Windräder misst 138 Meter, der Rotordurchmesser beträgt 82 Meter. Zusammen kommen die Anlagen auf 11,5 Megawatt Leistung. Damit produzieren sie 23 Millionen Kilowattstunden CO2-freien Windstrom im Jahr, was ungefähr dem Bedarf von 8000 Haushalten entspricht. Die Anlagen sind in einem Waldstück der Bayrischen Staatsforsten untergebracht, so dass keine Anwohner tangiert sind. Der Anteil der Stadtwerke Bad Tölz beträgt 0,8 MW, also ungefähr die Leistung einer Turbine im Isarkraftwerk. Hinter der Energieallianz Bayern stehen 30 kleine und mittlere Stadtwerke, die in erneuerbare Energie investieren. Auch 2010 erfreute sich das Biomasse-Heizkraftwerk am Lettenholz wieder großer Beliebtheit. Zahlreiche Besucher ließen sich die interessante Technik erklären, unter ihnen auch Regierungsmitglieder aus Pakistan, die im Rahmen ihrer einwöchigen Reise durch Bayern Station in Tölz machte. STADT BAD TÖLZ 41 Die heftigen Regenfälle im Sommer 2010 hatten ein mittleres Hochwasser zur Folge, das die Stadtwerke zu einer Stauseespülung nutzten. So wurden am Tölzer Wehr die Schleusen geöffnet, so dass die wasserreiche Isar freie Fahrt hatte und mit ihrer Kraft Kiesablagerungen abtransportierte. Damit konnte die aus Hochwasserschutzgründen notwendige Entfernung der Ablagerungen per Bagger vermieden werden. Im Tölzer Hallenbad wurde nach der Sommerpause ein neues Preissystem eingeführt, mit dem man vor allem auf die Anregung zahlreicher Kunden reagierte, die für eine kürzere Besuchszeit weniger zahlen möchten. Das ist jetzt möglich, und wer über die zeitliche Begrenzung hinaus schwimmen oder saunieren möchte, zahlt beim Hinausgehen lediglich einen geringen Betrag nach. Das Freibad Eichmühle konnte zu Saisonbeginn mit einigen Neuerungen aufwarten: Für Sportschwimmer wurden zwei 50-Meter-Bahnen geschaffen, ein echtes Alleinstellungsmerkmal! Zur Attraktivitätssteigerung hat man außerdem erstmals eine Familienkarte eingeführt, die nicht nur in den Bädern, sondern auch in der Tourist Info und natürlich bei den Stadtwerken erhältlich ist. Und nicht zuletzt wurden, um den Parallelbetrieb beider Bäder während des Sommers aufrechtzuerhalten, im vergangenen Jahr extra zwei Saisonkräfte eingestellt. Im Laufe des Jahres wurden im Stadtgebiet zahlreiche Leitungen saniert. Damit ist die hohe Versorgungssicherheit der Tölzer Energie- und Wassernetze auch in den kommenden Jahren gewährleistet. Zum Ende des Jahres haben die Stadtwerke insgesamt 25.000 Euro an Tölzer Kindergärten und Vereine verteilt. Das Geld wird ausschließlich für die Jugendarbeit verwendet und ist somit eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Volleyballerinnen des TV Bad Tölz