Zum PDF des Specials - St. Galler Tagblatt

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Zum PDF des Specials - St. Galler Tagblatt
30. Juni – 03. Juli 2016
SAMSTAG, 2. JULI 2016
Ein ge m eins am es
Prod uk t vo m
Op enAi r St . Ga llen
un d dem
St . Ga ller Ta gb latt
DAS WETTER
AM OPENAIR
SAMSTAG
21°c
13°c
SONNTAG
18°c
15°c
SEITE 8+9
BIG LOVE! VIEL LIEBE ZUM
40. OPENAIR ST. GALLEN
Einheimische Musik am 40. OpenAir St. Gallen: Panda Lux begeistern auf der Sitterbühne das Publikum. (Foto: Daniel Gassner)
SEITE 24
GRÜN = SINGLE!
DER SCHNÜRSENKEL-TRICK
SEITE 31
SCHRILL-BUNTES ERLEBNIS
IM NEON-DARKROOM
ES WAR EINMAL...
So, wie wir in unserer Kindheit Märchen
geliebt haben, so erfreuen wir uns heute
an Erfolgsgeschichten. Aus einer kleinen
Idee wurde im Laufe der Jahre ein Festival
mit internationaler Ausstrahlung.
Als das erste OpenAir St. Gallen 1977 über die
Bühne ging, waren auch die Wettergötter so verzückt, dass ihnen die Tränen kamen. So öffnete der
Himmel seine Schleusen und das Festival versank
fast im Morast. Kommt euch dieser Schlam(m)assel
bekannt vor? Im Gegensatz zu damals verläuft die
Jubiläumsausgabe gemäss Festivaldirektor Christof Huber wie am Schnürchen: «Dass alles so rundläuft, ist nicht selbstverständlich. Wir verdanken
das unserer eingespielten Crew und dem einmaligen Publikum. Ein grosser Erfolg für alle!»
Obwohl sich seit den Gründerjahren viel geändert hat, die Begeisterung für den Anlass ist bei al-
len Beteiligten geblieben. War es damals Toni Vescoli, der das Publikum die Sintflut vergessen liess,
erfreuen wir uns nun an den Auftritten von internationalen Stars wie Radiohead oder lokalen Perlen
wie Panda Lux. Und wenn Publikum, Musiker und
die OpenAir-Crew auch weiter so gut harmonieren,
werden wir noch viele märchenhafte Momente in
den kommenden Jahren erleben.
MARCO HELBLING
2
DIESE HIGHLIGHTS
DARFST DU NICHT
VERPASSEN
Wo ist der ideale Ort, um zu baden oder sein Zelt
aufzuschlagen? Welchen kulinarischen Leckerbissen
solltest du dir gönnen – und wo entstehen die besten
Fotos? Am OpenAir St. Gallen gibt es viele Geheimtipps
zu entdecken.
Evelyne (25) fängt den Blick aufs Festivalgelände mit der Handykamera ein.
DER BESTE FOTOSPOT
Wo schiesst man eigentlich das beste Foto vom OpenAir St. Gallen?
«Als ich Stroh in der Nähe des OASG-Schriftzugs holen wollte, musste ich den einmaligen Blick von einem der höchsten Punkte des Geländes auf das Festival auf einem Foto festhalten», sagt Evelyne aus
Solothurn. Natürlich sollen auch die daheimgebliebenen Freunde an
diesem Moment teilhaben können, der beste Schnappschuss landet
also auf Facebook.
DER BESTE BADEPLATZ
Gönnen sich eine Auszeit an der Sitter: Miguel (18), Larissa (18), Melanie (18) und Florent (28) aus Biel.
Braucht man einmal eine Pause vom Festivalrummel, so eignet
sich ein Bad im oberen Teil der Sitter bestens. Miguel, Larissa, Melanie und Florent geniessen gemütliche Stunden am abkühlenden
Fluss. «Die Dusche ersetzt das Flussbad allerdings nicht», sagt die
18jährige Melanie. Auf Musik müssen die Bieler Festivalgäste am
Flussufer nicht verzichten – denn sie haben eine Gitarre mitgebracht.
DER BESTE ZELTPLATZ
Es ist ja nicht erlaubt, das Festivalgelände mit Autos zu befahren.
Pascal und Rafael haben einen Weg gefunden, trotzdem in ihrem
«Bus» übernachten zu können. Sie haben in der «Zunge», gleich neben der Sitter, ihr VW-Zelt aufgeschlagen. Der perfekte Lagerplatz,
wie die beiden Freunde finden: Man hat die Bühne, den Fluss und die
WCs in nächster Nähe.
Wie gut das riecht! Mindestens einmal sollte man sich am OASG ein Dinnele gönnen.
DER BESTE ESSENSSTAND
Flammkuchen mit Birne und Appenzeller Käse – oder doch lieber
mit Kartoffeln und Speck? Wohl kein anderer Essensstand lockt so
viele Festivalbesucher an wie der «Dinnelestand» von Christian aus
Wald am Bodensee. Das OpenAir St. Gallen steht als einzige Schweizer Veranstaltung fix in seiner Agenda. Zum erstenmal im Sittertobel
war der Gastronom mit 16 Jahren. Und schon damals merkte er, dass
LAURIEN GSCHWEND
es hier «einfach total viel Spass macht».
Pascal (21) aus Gossau und Rafael (22) aus Niederwil vor ihrem faltbaren VW-Bus. (Fotos: Laurien Gschwend)
LINE UP
12:00
13:30
15:15
17:00
18:45
20:45
22:45
SITTERBÜHNE
PLAZA BÜHNE
CASA BACARDI
Samstag, 02. Juli 2016
Samstag, 02. Juli 2016
Samstag, 02. Juli 2016
PULLUP ORCHESTRA (CH)
RAG‘N‘BONE MAN (UK)
JORIS (GER)
REFUSED (SWE)
ANNENMAYKANTEREIT (GER)
CARIBOU (CAN)
RADIOHEAD (UK)
Sonntag, 03. Juli 2016
09:15 LIBERTY BRASS BAND
JUNIOR (CH)
10:45 THE LONDON SOULS (USA)
12:30 BASTIAN BAKER (CH)
14:15 ALLIGATOAH (GER)
16:00 NATHANIEL RATELIFF
& THE NIGHT SWEATS (US)
18:00 MUMFORD & SONS (UK)
STERNENBÜHNE
Samstag, 02. Juli 2016
12:45
14:30
16:15
18:00
19:45
21:30
23:30
01:30
03:00
THE CHIKITAS (CH)
ADAM ANGST (GER)
THE VERY BEST (UK)
BLOSSOMS (UK)
RHODES (UK)
BOY (CH/GER)
CRYSTAL FIGHTERS (UK)
BOMBA ESTÉREO (COL)
ODESZA (US)
14:30
16:15
18:00
20:00
22:00
SLAM POETEN (CH)
EL BECHIN (IT)
MARIUS (CH)
FRUTILLAS CON CREMA (CL)
MOLOTOW BRASS
ORKESTAR (CH)
Sonntag, 03. Juli 2016
10:30
11:45
13:30
15:15
LIEBLINGSLIEDER (CH)
LIEBLINGSLIEDER (CH)
FRUTILLAS CON CREMA (CL)
MOLOTOW BRASS
ORKESTAR (CH)
15:00
18:00
20:00
22:00
00:00
02:00
LARCENIST UND I-KIM (CH)
BASSBÜRO (CH)
K-RIM (CH)
VANITA (CH)
MIHAI POPOVICIU (ROU)
SMALLTOWN COLLECTIVE (CH)
Sonntag, 03. Juli 2016
13:00 THE TOYBOYS (CH)
15:00 OBEN AM BERG (CH)
Sonntag, 03. Juli 2016
11:45
13:30
15:15
17:00
TROUBAS KATER (CH)
SUNSET SONS (UK/AUS)
SOPHIE HUNGER (CH)
TOM ODELL (UK)
L A G EPL AN
4
ZWEI BÜHNEN – ZWEI FEELINGS
Die Festivalzeitung mischt
sich unter die Leute und
will wissen, welches die
persönliche Lieblingsbühne
ist. Die einen brauchen
Platz um sich, die anderen
suchen Rohdiamanten –
alle werden fündig.
zuvorderst in der Menschenmenge stehen.» Für andere Besucher hingegen ist der Fall klar:
Einzig das Programm auf der
Sternenbühne bietet die echten
Rohdiamanten. Dabei empfehlen
Mad und Ste besonders die Konzerte zwischen 15 und 16 Uhr. Die
Sternenbühne sei klar der Ort,
bei dem der Funken von den
Mit Sonne und einer Prise Luft
geniesst Fabio Nay, SRF-3-Moderator, auf der Sitterbühne am
letzten Festivaltag den jeweils
speziellen Charakter des Sitter-
John Doe (29), Zürich
Tamara (21) und Vanessa (20), Arbon (TG)
tobels. «Am Abend sehen alle
Bühnen gleich aus, deshalb mag
ich die Sitterbühne am Sonntagmittag», sagt er. Auch Tamara
und Vanessa bezeichnen die Sitterbühne als ihre Lieblingsbühne: «Im Schlamm, unter freiem
Himmel und mit genügend Platz
kann man die OpenAir-Stimmung
so richtig geniessen und muss
bei einem Konzert nicht immer
Rocco (38), Triesen (FL)
Mad und Ste (31), Zürich
Bands auf das Publikum überspringe. Auch Festivalbesucher
Rocco aus dem liechtensteinischen Triesen stimmt dem zu.
Dieses Jahr jedoch spiele für ihn
die Sitterbühne klar die erste
Geige. Warum? «Radiohead –
Punkt.» Vereinzelt gibt es jedoch
Besucher wie John Doe, die sich
nicht festlegen wollen. Für ihn
steht die Sabotage-Bar zuoberst
auf der Liste. Hoch auf dem Hügel sei dies seine ganz persönliche Bühne. ROCCO MAGLIO
SRF-FESTIVALSOMMER
Radio SRF 3 präsentiert den
Festivalsommer 2016 und sendet
heute live ab 13 Uhr bis Mitternacht aus dem mobilen Radiostudio vom OpenAir St. Gallen. Auf
srf3.ch und der SRF 3-App überträgt die SRF 3-Crew zahlreiche
Konzerte das ganze Wochenende
im Livestream. Zudem präsentiert SRF 3 am Sonntag, 28. August, um 20 Uhr die Fernsehsendung
«SRF 3-Festivalsommer
– Best of 2016» auf SRF 2. Die Moderatorin, Tina Nägeli, nimmt das
Publikum mit auf eine Reise durch
den Festivalsommer und übergibt
den Festivalaward 2016. Damit
kürt der Sender das beste Musikfestival der Schweiz. Wir zählen
auf eure Stimmen!
Aktuelle Informationen zum
Programm sind auf www.srf3.ch/
festivalsommer zu finden.
SRF überträgt das OpenAir St. Gallen in Radio und Fernsehen. (FOTO: MIRJAM SANTAGUIDA)
MIRJAM SANTAGUIDA
EIN FESTIVAL
OHNE GELDSORGEN
Ständig überprüfen, ob dein
Geld noch da ist, immer wieder
abheben und schliesslich am
Sonntag merken, dass du alles
unkontrolliert ausgegeben hast?
Mit diesen Schwierigkeiten hast
du am OpenAir St. Gallen dank
Cashless Payment nicht zu
kämpfen.
Nicht nur das Aufladen deines
Festivalbändels mit integriertem
Chip gestaltet sich unkompliziert, sondern auch die Rücker-
stattung deines Guthabens. Falls
du dich online registriert hast,
wird dir das Geld innerhalb von
15 Arbeitstagen automatisch
überwiesen. Auch ohne Registrierung kannst du dein CashlessGuthaben ab dem 3. Juli 2016 auf
www.raiffeisen.ch/openairsg zurückfordern.
Mehr dazu findest du unter
http://www.openairsg.ch/festivalguide/cashless-payment/.
LAURIEN GSCHWEND
GEDANKEN DES
OPENAIR-GRÜNDERS
5
Vor 40 Jahren legte Freddy «Gagi» Geiger den
Grundstein für das OpenAir St. Gallen. Er wollte etwas
Kulturelles für die Jungen auf die Beine stellen und zog
zunächst als DJ mit Gagi’s Disco von Dorf zu Dorf. Schnell
begann er, Konzerte mit Livemusik zu organisieren.
«Gagi» Geiger spricht über die Vergangenheit, die
Gegenwart und die Zukunft des Festivals.
Welche Bedeutung hat das OpenAir St. Gallen heute für dich?
Das OpenAir St. Gallen ist heute ein Multifestival. Das Management
des Festivals ist vielfältigen Trends und Publikumsbedürfnissen ausgesetzt. Die «Chilbiatmosphäre» gefällt mir weniger gut. Die gemeinsame Vorbereitung mit Freunden auf ein musikalisches Festival oder
die friedliche Zeltstadtstimmung gibt es aber immer noch. Damals,
als alles noch neu war und erst knapp zehn Jahre nach Woodstock,
spürte man ein Auflehnen gegen die Gesellschaft. Heute sind Festivals fest verankerte, etablierte Anlässe.
Was ist für dich zentral und wie siehst du die Entwicklung in den
nächsten Jahren?
Genau wie früher trägt das Publikum noch heute massgeblich zur
Atmosphäre bei. Die Organisation leistet mit den weitgefassten Rahmenbedingungen ihren Beitrag. Das Gemeinschaftsgefühl, die friedliche Stimmung sind genauso bedeutend wie früher. Wichtig ist es,
einander mit Respekt und Toleranz zu begegnen, auch gegenüber der
wunderschönen Natur im Sittertobel. So kann das OpenAir St. Gallen
noch lange existieren.
VERWALTUNGSRAT:
Martin Zahner (VR-Präsident)
Cyrill Stadler (Vizepräsident)
Christof Huber
OPENAIR
ST. GALLEN
FESTIVALLEITUNG:
Christof Huber (Festival Direktor, Booking)
Sabine Bianchi (Sponsoring & Marketing)
Stefan Breitenmoser (Production)
Mica Frei (Bau, Technik, Gelände)
Felix Grubenmann (Food & Beverages)
Andy Mestka (Sicherheit)
Cyrill Stadler (Finanzen, Cashless Payment & Hospitality)
Gründervater: Vor 40 Jahren hat Freddy Geiger das OpenAir St. Gallen ins Leben gerufen. (Foto: Astrid Zysset)
Was fehlt aus deiner Sicht am OpeAair St. Gallen?
Fehlt wirklich etwas? Blockhäuser mit Balkon auf dem Gelände?
Nein, danke. Für mich gibt es zu viele Dinge: So nimmt zum Beispiel
jeder seine eigenen Soundböxli mit und macht technischen Rambazamba. Mein Herz öffnet sich, wenn jemand mit der Gitarre spielt und
seine Freunde mitsingen.
Würdest du heute noch einmal das OpenAir St Gallen gründen?
Wäre ich wieder im 1977 mit der damaligen Ausgangslage und
«With a little help from my friends», also mit Hilfe von Kollegen, würde ich es wieder gleich aufziehen; vielleicht etwas wetterfester! Wir
sind damals langsam gewachsen, konnten uns weiterentwickeln; und
das Festival wurde zu dem, was es heute ist.
TOBIAS TREICHLER
OPENAIR OFFICE:
Andy Mestka (Geschäftsführer)
Nathalie Bösch (Hospitality, Cashless Payment)
Andrea Frey (Administration, Publikumsanfragen)
Priska Hettich (Ticketing, Finanzen)
Manuela Kellenberger (Crew, OK, Akkreditierungen)
Michaela Tanner (Marketing, Nachhaltigkeit)
«Gagi» auf der
OpenAir-Bühne 1980.
(Foto: OpenAir St. Gallen)
cactus-ag.ch
HAPPY BIRTHDAY UND VIELEN DANK
LIEBES ST. GALLER OPENAIR
Wir gratulieren ganz herzlich zu deinem vierzigsten Geburtstag und danken dir für die lang­
jährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit im Einsatz für den Jugendschutz. Auch in diesem
Jahr steht deinen Besucherinnen und Besuchern unsere alkoholfreie Bar mit gemütlichem
Chillout­Raum offen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam auf dein Jubiläum anzustossen!
Stiftung Suchthilfe St.Gallen
7
CREW-JOBS:
BEST OF ALL
Welches ist der beste Job am OpenAir? Und wieso? Einige der
fleissigen Festival-Helfer bewerten ihre Jobs nach dem
Fünf-Sterne-Prinzip. Dem Gewinner reichen fünf Sterne nicht
aus, er bewertet seine Aufgabe sogar mit sechs! MARION LEU
JONATHAN UND JÖRG
ALS GETRÄNKE-SCHLEPPER
«Wir geben unserem Job zwei
Sterne, weil wir uns jederzeit im
Kühlwagen erfrischen können.»
ANKE & GABRIEL VOM MONEY-SERVICE
«Unser Job verdient drei
Sterne, weil wir mit dem Auto unterwegs sind und nüchtern bleiben müssen. So haben wir am
meisten vom OpenAir und sind
immer fit.»
RALF UND LISA
VON PRÄVENTION & JUGENDSCHUTZ
«Weil unser Job die Jugendlichen schützt und sinnvoll ist, geben wir ihm vier Sterne.»
JEAN-DANIEL VON DER SIDI-BÜHNE
«Unser Job verdient fünf
Sterne, weil wir jederzeit essen
und trinken können. Zudem haben wir einen eigenen Zeltplatz.»
ROMAN DER RUNNER
«Ich gebe meinem Job fünf
und einen halben Stern mehr,
weil ich jeden Wunsch der Künstler erfüllen kann. Ich besorge alles mit meinem Motorrad, was
noch nicht auf dem Gelände ist.»
PÄDI ARBEITET ALS
PRODUCT MANAGER
«Mir reichen fünf Sterne
nicht, mein Job bekommt sechs,
weil ich viele gute Helfer im Team
habe, die gut zusammenarbeiten
und schnell ausführen, was ich
anordne.»
Der grosse Gewinner: Pädi (links hinten) als Product Manager mit seinen fleissigen Helfern. (Foto: Marion Leu)
8
BIG LOVE! – ALLES GUTE GELIEBTES
«Das OpenAir gehört
zur Stadt St. Gallen wie
die Olma. Wir haben
wunderbare Erinnerungen
zurück bis ins Jahr 1986.»
MANU UND MONI, SEIT 20 JAHREN
WIEDER IM SITTERTOBEL
«Das OpenAir bedeutet
Inspiration für mich
als Musiker. Das Highlight
des Jahres.»
MARC FRISCHKNECHT,
MUSIKER «YES I'M VERY TIRED NOW»
OpenAir St. Gallen: Ein Festival der Liebe. Sei umarmt. Sei geknutscht. (Foto: Angelina Wegmann)
«Seit 12 Jahren darf ich
als Künstler hier
regelmässig auftreten. Ich
liebe die Musik, die
Menschen und die
einmalige Atmosphäre.»
MIGUEL, ARTIST «SMALLTOWN COLLECTIVE»
«Am OpenAir treffe ich
alte und neuere Bekannte.
Es ist jedes Jahr wieder
eine Freude. Bei den
Machern und Helfern
spüre ich Leidenschaft
und Liebe zum Festival.
Das zahlt sich aus.»
RUBEL VETSCH, DABEI SEIT DEN ACHTZIGERN
Das OpenAir St. Gallen hat sich seit der
ersten Durchführung 1977 vom kleinen
Musikhappening auf dem Sonnenberg in
Abtwil zu einem der grössten und bedeutendsten Festivals der Schweiz gemausert. Vieles hat sich geändert, doch das
Wichtigste ist geblieben: die Liebe.
Die Gründer des OpenAir St. Gallen waren fasziniert vom Gedanken eines friedlichen Gemeinschaftserlebnisses. Auf der Bühne sollten regionale und nationale Musiker eine Plattform bekommen.
In der Zeltstadt sollte diskutiert und gefeiert werden. Diskutiert wird in der Zeltstadt mittlerweile
wohl weniger als damals, dafür wird noch immer
gefeiert. Die Stimmung im Sittertobel ist einmalig!
Dieser Geist, oder neudeutsch «Spirit», macht das
Festival immer noch aus. Damals wie heute.
HOCHS UND TIEFS
Nach dem Umzug von Abtwil ins Sittertobel ist das Festival stetig gewachsen. Es kamen internationale Stars zu
Besuch. Schon in den Achtzigern spielten die damals
angesagtesten Acts am
OpenAir St. Gallen: Ob Legenden, wie Joe Cocker und
Jimmy Cliff, oder aktuelle
Hit-Lieferanten wie Level 42,
9
OPENAIR
:
OPENAIR IN ZA20H16LEÜBNER 40.
INXS oder Bryan Adams. Alle waren sie da. Eine
kleine Episode lieferte Herbert Grönemeyer 1989
ab, als er auf der Bühne über die Festivalleitung
schimpfte und erst durch Gründervater Geiger beruhigt werden konnte. Das war Gagis letzter öffentlicher Auftritt. Ende der Neunziger brachte ein
nicht ausverkauftes Festival und ein kostspieliges
Engagement von Metallica das OpenAir an den
Rand des finanziellen Ruins. Stadt, Kanton und Lieferanten halfen mit und das Festival konnte ins
neue Jahrtausend durchstarten.
EINE GROSSE MARKE
In den letzten Jahren ging die Erfolgsgeschichte
weiter. Das Festival ist jeweils Monate im Voraus
ausverkauft, lange bevor das Line-up bekannt ist.
Das zeigt: Die Menschen schätzen die einmalige Atmosphäre. Das Festival ist in der Ostschweiz und
weit darüber hinaus gut verankert. Und es ist längst
auch für die Stadt St. Gallen zum Standortfaktor geworden, wie Stadtpräsident Thomas Scheitlin bestätigt: «Viele junge Menschen kommen nach St. Gallen
und lernen die Stadt auf diesem Weg kennen. Sie
kann sich als moderne und offene Stadt für junge
Menschen positionieren.» Niemand weiss, wie viele
Paare sich am OpenAir kennengerlernt, sich zum
ersten Mal geküsst haben oder wie viele Kinder gezeugt wurden. Sogar geheiratet wurde schon im Sittertobel. Alle vereint die Liebe zur Musik, zur wunderschönen Atmosphäre, zu einem einzigartigen
Festival. OpenAir – One Love. MARKUS GARNITSCHNIG
BANDS,
1977 SPIELTEN 13
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1977 WAREN ES GU HR RUND 30 000.
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2012 MA SS MAN 28IVAL. KEIN WUNDER
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15 FR ANKEN IM VO
«Am OpenAir St. Gallen
sind die Leute gut drauf.
Man kann Leute
kennenlernen und
einfach quatschen. Einmalig
finde ich, dass Camping
und Bühne in
einem Areal sind.»
MICAELA
Sabine: «OpenAir St. Gallen:
Der Ort, wo auch Männer
weinen». Martin: «Hier
fühle ich mich wie daheim.
Eine grosse, tiefe
Verbundenheit.»
SABINE BIANCHI / MARTIN ZAHNER, FESTIVALLEITUNG
«Egal, wie tief das
Publikum im Schlamm
steckt: Die gute Laune im
Sittertobel ist
hochansteckend. Und zwar
jedes Jahr von neuem!»
TINA NÄGELI, RADIOMODERATORIN SRF3
Weil wir
das OASG lieben .
dosenbach.ch
MYCLIMATE – MY OPENAIR
Das OpenAir St. Gallen
engagiert sich seit vielen
Jahren für ein möglichst
umweltfreundliches
Festival. Mit Erfolg: Eine
WWF-Studie bezeichnet
das OpenAir St. Gallen als
«Umwelt-Champion».
Nachhaltigkeit am OpenAir St. Gallen. (Grafik: Beat Lüscher, Die Gestalter)
«Die Abfallreduktion ist nur
eines von vielen Themen in unseren Umweltbemühungen», erklärt Michaela Tanner, Verantwortliche Nachhaltigkeit beim
OpenAir St. Gallen. Um sich weiter zu verbessern, ist das Festival
deshalb eine Partnerschaft mit
myclimate eingegangen. Diese
internationale Organisation für
Klimaschutz hat eine CO2-Bilanz
für das OpenAir St. Gallen erhoben. Die Studie hat aufgezeigt,
dass im Bereich Food das grösste Potenzial zur Emissionsminderung besteht. Gemeinsam mit
11
den Experten von myclimate
wurden alle Standbetreiber zum
Angebot und der Herkunft ihrer
Nahrungsmittel befragt.
SCHWEIZER FLEISCH UND MEHR
Seit 2015 wird an allen Verpflegungsstationen ausschliesslich Schweizer Fleisch verkauft.
In diesem Jahr soll ein Leitfaden,
der aus den Umfrageergebnissen
entstanden ist, die Standbetreiber unterstützen, ihre Angebote
nachhaltiger zu gestalten. Eine
einfache Massnahme ist beispielsweise das Anbieten von
halben Portionen, um so unnötige Essensreste zu vermeiden.
Der Food-Plan (siehe unten) bildet die Ergebnisse der Umfrage
ab: Die Icons zeigen, welche
Standbetreiber Fair-Trade-, Biosowie regionale Produkte anbieten und besonders auf das TierSIMONE TREICHLER
wohl achten.
FO O D
PL AN
IM UMFELD
13
DER KULTUR
Barbara Affolter, Co-Leiterin Fachstelle Kultur, Stadt St. Gallen. (Foto: Urs Bucher)
Vor 40 Jahren wurde das OpenAir St. Gallen aus der
Taufe gehoben und trägt heute zur kulturellen Identifikation der Stadt und der Region bei. Barbara Affolter (41),
Co-Leiterin der Fachstelle Kultur der Stadt St. Gallen,
spricht über die kulturelle Bedeutung des OpenAir, über
dessen Entwicklung und über Jugenderinnerungen.
Barbara Affolter, 40 Jahre
OpenAir St. Gallen – worin sehen Sie den Erfolg dieses Grossanlasses?
Der ist einerseits in der Kontinuität des Teams zu finden. Auch
Ehemalige wirken in anderen
Funktionen mit und tragen zum
persönlichen Profil bei. Andererseits in der spürbaren Begeisterung, Leidenschaft und Sensibilität des Teams für Ort, Musik und
Menschen. Die einmalige Atmosphäre ist ein Magnet für Einheimische und Auswärtige. Die
Identifikation mit dem OpenAir
beginnt schon in jungen Jahren.
Viele von uns schwelgen in Ju-
genderinnerungen:
Pupertät,
erste Liebe, Lieblingsbands, wenig Schlaf, Augenringe und viel
Dreck. Es war einfach «cool».
Welche Bedeutung hat das
OpenAir St. Gallen für die Fachstelle Kultur und den Kulturplatz St. Gallen?
Wir konzentrieren uns gezielt
auf Kulturinstitutionen, die das
ganze Jahr über die Stadt kulturell und gesellschaftlich bereichern, und auf kleineres Kulturschaffen. Aber auch Events wie
«Musig uf de Gass» unterstützen
wir – wegen der regionalen kleineren Nachwuchsbands. Beim
OpenAir St. Gallen sind wir nicht
involviert. Für unsere Arbeit hat
das OpenAir aber einen positiven
Multiplikationseffekt.
Weshalb?
Im Umfeld des Festivals entstehen andere Projekte, welche
die Kulturlandschaft beleben
und gestalten. Dort wiederum
sind wir engagiert. Nicht zuletzt
ist das Festival eine wichtige Dialogplattform für die Vernetzung
verschiedenster Anspruchsgruppen und die Sensibilisierung für
städtische kulturelle Entwicklungen jeglicher Art.
Wie wird die Stadt St. Gallen im
Zusammenhang mit dem Festival wahrgenommen?
Das OpenAir ist für die Stadt
ein wichtiger Imagetreiber und
sorgt für internationale Bekanntheit
und
Strahlkraft.
St. Gallen wird als junge, attraktive und dynamische Stadt er-
kannt. Das macht neugierig: Besucherinnen und Besucher
überzeugen sich von der Offenheit und Herzlichkeit der Ostschweizer Kulturhauptstadt. Als
wiederkehrende Gäste nutzen
sie das ständige vielfältige und
starke Kulturangebot.
Wenn Sie eine Prognose wagen
müssten, wie sehen Sie die Entwicklung in den nächsten zehn
Jahren?
Ich wünsche mir, dass das
OpenAir St. Gallen seinen Charakter und sein positives Image
behält. Dass die Ehrfurcht vor
der Natur sowie die Verbundenheit mit der Region bleiben, die
Musik weiterhin sorgsam ausgewählt wird und auch Nischen gepflegt werden. Dass im Tobel
immer wieder St. Galler Bands
auftreten, macht seinen besonderen Reiz aus und zeigt, wie lebendig unsere Musikszene ist.
TOBIAS TREICHLER
14
SONNE UND GUTE MUSIK: ZUTATEN FÜR DEN
PERFEKTEN OPENAIR-TAG
Ob mit Hopfentee oder Espresso, das Aufstehen
bestimmt den Start in den perfekten OpenAir-Tag.
Einige Besucher haben uns ihren Wunschtag beschrieben.
Dafür braucht es meist nur wenige Zutaten.
ALLES AUSSER RACLETTE
Adina, 19, Eichenwies:
Die Gechillte
ORANGENSAFT IN FORM VON BIER
Um am Morgen langsam aufzutauen, gönnt sich Nico
zuerst ein «HopfenTeechen» oder einen
Orangensaft in Form
eines Biers. Am
Nachmittag wird
am Zeltplatz mit
einem Bier in der
Nico, 25, Walzenhausen:
Der Beobachter
Hand grilliert, gebräunt und beobachtet. Frauen mit
einem Lächeln im Gesicht sieht er am liebsten. Am Abend stürzt er
sich ins grosse Getümmel
und geniesst zwischendurch auch
mal ein Konzert.
Joanna & Co., Wil und
Umgebung: Die Grillmeister
Um sieben Uhr steht
Adina auf und ist am
perfekten OpenAirTag bei leicht bewölktem Himmel und warmen
Temperaturen
putzmunter. Erst einmal wird der Stuhl eingesessen und eine Zigarette
geraucht.
Anschliessend
Frühstück – es darf alles sein
ausser Raclette. Nachher gönnt sie
sich das erste Bier im Campingstuhl, bevor es ins
Stars-&-Stripes-Zelt oder zu einem Konzert geht.
Am Abend wird dann zu guter Musik abgeravt.
ZU HAUSE STARTEN
Bling wacht am liebsten am Morgen in
seinem eigenen Bett auf – nicht alleine … Frisch und munter wird MTV eingeschaltet und geduscht. Auf seiner
Terrasse trinkt er einen Espresso
und geniesst die ersten Sonnenstrahlen. Mit reibungslosen Zugund Busverbindungen sowie glücklichen Mitreisenden ist er um neun
Uhr pünktlich im Festivalgelände.
Dann spielt gerade seine Lieblingsband, die er ganz alleine vor der
Bühne sehen und hören kann. Den
ganzen Tag sind mit ihm «Beer Ladies» unterwegs, die je nach Bedarf
Bier nachfüllen. Wenn ihn zum Schluss
wieder jemand nach Hause fährt, schläft
er mit einem Lächeln im Gesicht ein.
SO SEIN, WIE MAN IST
BBQ & AMARETTO SOUR
Bei Joanna und ihren Freunden sind das Essen und Wetter zentrale Elemente für den perfekten Tag. Am liebsten werden sie von der
Sonne geweckt und geniessen ein Nutella-Brot mit Vanille-Shake.
Ohne Schlamm lässt es sich am Nachmittag gemütlich vor der Sitterbühne relaxen. Um 18 Uhr gibt es am Zeltplatz ein ausgiebiges und unkompliziertes BBQ mit leckeren Amaretto Sours. Mit neuer Energie
wird bis spät in die Nacht getanzt. Die Clique geht glücklich schlafen,
JACQUELINE GRÄMIGER
wenn der Plan problemlos aufgegangen ist.
Remo, 33, Niederbüren:
Der Kontaktfreudige
Bling, 31, Flawil:
Der Heimgeher
Remo chillt am liebsten an seinem
perfekt eingerichteten Zeltplatz
und knüpft Kontakte mit
seinen Nachbarn und
vorbeischlendernden Festivalbesuchern. Sein Motto
am OpenAir ist:
Leben und so
sein, wie man ist.
Neben dem Treffen von Kollegen
sind fix im Kalender
eingetragen:
Konzerte von Radiohead, Sophie Hunger und
Nathaniel Rateliff.
15
OHNE LICHT GEHT ES NICHT!
Götterdämmerung – am Anfang war die Lichtanlage. (Foto: Loredana Autiero)
Früher war alles einfacher: Spiegelkugel, Strobo und
fertig war die Disco. Heute werden auf der Sitterbühne
über 130 Lampen mit einem Gesamtgewicht von
14 Tonnen hängen. Und ja, ein Strobo ist auch dabei.
Obwohl: «Es gibt einige Bands, die keinen Strobo oder Nebel wünschen», erklärt uns Stefan Rüttimann von der Firma Stagelight als
Technischer Leiter Licht am OpenAir St. Gallen. Als wir am letzten
Freitag mit ihm gesprochen haben, war er noch voll mit der Planung
beschäftigt. Die Lichtkonzeption läuft so kurzfristig, weil die Bands
erst in diesen Wochen von ihrem Tournée- zum Festivalsetup
wechseln. Stefan Rüttimann ist dafür verantwortlich, dass der
Aufbau der Anlage mit Gerüsten und Licht rechtzeitig erfolgt. Anschliessend müssen nur noch alle Band-Aufbauten irgendwie aneinander vorbeikommen. So wurde die
Beleuchtung von Radiohead bereits direkt nach dem
Auftritt von Deichkind in der letzten Nacht aufgebaut.
Angesteuert werden die Lampen fast ausschliesslich über Glasfaserkabel. Die Einrichtung des gesamten Datentransfers mit Kabelverbindungen, Netzwerken und Sensoren werde immer aufwändiger, so
Stefan Rüttimann. Auch hier bringen Bands oftmals die eigenen
Lichtpulte und das eigene Personal für die Bedienung mit. Und was,
wenn nicht – gibt’s da ein Drehbuch, welche Lampe wann in welcher
Farbe leuchten soll? «Nein. Unsere Leute sind Profis. Das lernt man
mit der Zeit.»
CHRISTIAN JAUSLIN
GLEICH HELL, ABER STROMSPAREND
«Tendenziell ist es so, dass die Bands wieder
mehr eigenes Material mitbringen», erklärt uns
Stefan Rüttimann. Die Crew von Radiohead fährt
gleich mit fünf Sattelschleppern ins Sittertobel. Im
Vergleich dazu bringt Stagelight gesamthaft vier
Lastwagen für ihr Equipment aufs Gelände. Nebst
den Videowänden sind LED-Bühnenbeleuchtungen
eine der technischen Entwicklungen der letzten Jahre:
Sie sind unterdessen so hell wie herkömmliche Scheinwerfer, aber stromsparender. Und wenn eine Lampe den
Geist aufgibt, dann müssen die Industriekletterer – die
Ausbildung dazu dauert eine Woche – auf zehn Meter ins Gestänge hinauf. Das komme auch immer wieder einmal vor, aber eigentlich gehe nur selten etwas kaputt, meint Stefan Rüttimann.
Nur für Schwindelfreie: 130 Lampen
in zehn Meter Höhe. (Foto: Nick Lobeck)
Foto: Michael Dornbierer
16
Foto: Michael Dornbierer
G U T E L AU N E
TROTZ VIEL
SCHL A MM
PANDA LUX
R O C KE N D I E
E
SIT TERBÜH N
Foto: Darija Geissendoerfer
17
Foto: Michael Dornbierer
Foto: Darija Geissendoerfer
Foto: Nick Lobeck
Foto: Markus Moning
WANN GEHTS
ENDLICH LOS?
Foto: Markus Moning
Foto: Daniel Gassner
Foto: Nick Lobeck
19
WAS IST ÄLTER?
Das Schweizer Kultgetränk
gibt es bereits seit 1952. Dr. Robert Barth hat aus einem neuartigen Rezept für eine Art «Molkenbier» das Erfrischungsgetränk
mit Milchserum entwickelt.
zählt er heute noch zu einer der
erfolgreichsten Konsolen der
Geschichte.
gründet und ist damit der älteste
noch bestehende Fussballverein
in der ganzen Schweiz.
BECHERSPENDE FÜR KINDER IN NOT
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) ist der neue Charity
Partner des OpenAir St. Gallen. Das Festival unterstützt
als Partner das Rotkreuz-Camp in Fiesch (Wallis) für
Kinder in schwierigen Lebenssituationen, insbesondere
aus Krisen- und Kriegsgebieten.
Weltweit sind 60 Millionen
Menschen auf der Flucht – die
Hälfte ist minderjährig. Das SRK
unterstützt einen Teil dieser Kinder in der Schweiz und entlastet
so ihre Familien vorübergehend.
Im Sinne der Rotkreuz-Tradition
organisiert das SRK im Juli ein
Camp, in dem sich die Kinder erholen, gemeinsam spielen und
neue Kompetenzen erlernen
können. Damit das SRK das Camp
mit den Workshops durchführen
kann, ist es auf Spenden angewiesen.
DEPOT SPENDEN
Die Partnerschaft mit dem
OpenAir St. Gallen ist exklusiv
und einmalig. Jeder kann mithelfen. Mit der Spende des Mehrwegbechers kommt der Depoterlös den Kindern in Not zugute.
Somit: Austrinken, Becher zurückgeben, Depot spenden und
einem Kind ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
FOTOWETTBEWERB
Seit 150 Jahren steht das SRK
im In- und Ausland für Menschen
in Not im Einsatz. Beim Rotkreuz-Truck erfährst du mehr
über die Mission Henry Dunants,
dem Begründer des Roten Kreuzes. Neben der Roadshow «150
Jahre SRK» gibt es den Jubiläums-Fotowettbewerb der Jugend-SRK exklusiv für das
OpenAir-Publikum. «Es ist das
erste Mal, dass wir an einem solchen Anlass teilnehmen und wir
freuen uns sehr darauf», sagt
Martin Grossenbacher, Leiter
Marketing und PR, SRK.
MIRJAM SANTAGUIDA
Helfer am Stand des Schweizerischen
Roten Kreuzes. (Foto: Nick Lobeck)
…die Fussball-Europameisterschaft?
Die erste Fussball-Europameisterschaft oder, wie das Turnier damals hiess, der Europapokal der Nationen, wurde
erstmals 1960 ausgetragen. Übrigens Frankreich war ebenfalls
Gastgeber, den Titel holte sich
die UdSSR mit einem 2:-Sieg
gegen Jugoslawien.
Astrid Lindgren hat das freche
Mädchen mit den roten Zöpfen
im Winter 1941 für ihre siebenjährige Tochter erfunden, die
krank im Bett bleiben musste
und sich eine Geschichte
wünschte. Wer sich an den vollständigen Namen von Pippi erinnern kann, verdient sich einen
Extrapunkt bei dieser Frage!
(Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter
Langstrumpf)
…der FC St. Gallen?
…Rivella?
…der erste Star-Wars-Film?
Der erste Film der ursprünglichen Star-Wars-Triologie, Krieg
der Sterne, kam 1977 in die Kinos.
Die nächsten Kultstreifen von
George Lucas folgten, 1980 «Das
Imperium schlägt zurück» und
1983 «Die Rückkehr der JediRitter».
Die Neunziger lassen grüssen!
Der Gameboy wurde 1989 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit über 118 Millionen verkauften Exemplaren weltweit
…der Gameboy?
WAS IST ÄLTER, DAS OPENAIR
ST. GALLEN ODER…
Was gabs zuerst, Pippi oder das OpenAir St. Gallen?
…Pippi Langstrumpf?
Der FC St. Gallen ist ein Urgestein! Der Verein wurde 1879 ge-
Huhn oder Ei, Erde oder
Mond, Gabel oder Löffel –
was war zuerst da? Das
OpenAir St. Gallen feiert in
diesem Jahr seinen
40. Geburtstag. Grund
genug, es mit einigen
Ikonen des 20. Jahrhunderts zu vergleichen.
SIMONE TREICHLER
20
Next Stop:
FHS St.Gallen
Ein Studium oder eine Weiterbildung an der
FHS St.Gallen ist mehr als nur eine Ausbildung.
Wir bilden die nächste Generation von Fachund Führungskräften aus.
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21
A
Nathalie, 27, Brasilien
B
Cedric, 24, Walzenhausen
WER ARBEITET
WAS IM RICHTIGEN
LEBEN?
C
D
Carolin, 20, Eichenwies
Stephan, 33, Wil
E
F
Roger, 30, Schänis
Carmen, 19, Montlingen
Egal ob Superhelden, Packesel, Melonenzüchter oder
Fashion-Juroren. Am OpenAir St. Gallen tummeln sich
die kuriosesten Gestalten. Alle haben sie ihre Aufgabe
während des Festivals. Doch hast du dich schon einmal
gefragt, was die Menschen hier eigentlich im richtigen
Leben machen? Hier kannst du raten!
Wir haben einige Besucher rausgepickt und sie gefragt, womit sie ihr
Geld verdienen. Los geht’s mit dem heiteren Berufe-Raten. Schau dir
die Bilder an, und lass deiner Phantasie freien Lauf. Womit verdient
wohl Hippie-Girl Natali ihre Brötchen? Könnte der Schnügel Raoul mit
seiner Banane in der Hand ein Zahnarzt sein? Und was macht Spiderman, wenn er nicht gerade Leben rettet? Viel Spass beim Grübeln.
Die Lösungen findest du unten an der Seite. MARIELLE ROTH
G
H
Natali, 24, Zermatt
Justin, 27, Bern
A: PROJEKTASSISTENTIN FÜR ERNEUERBARE MODE
B: AUTOMECHANIKER
C: ZEICHNERIN
D: BÄCKER/KONDITOR
E: PRODUKTMANAGER
F: NAGELDESIGNERIN
G: REZEPTIONISTIN
H: WISSENSCHAFTLICHER MITARBEITER
I: TIERPFLEGER
J: STUDENTIN
Raoul, 20, Rehetobel
J
Lisa, 20, Kappel
AUFLÖSUNG:
I
23
«SOLLTEN DIE HÄNDE NICHT MEHR ZITTERN,
HÖREN WIR AUF»
Seit neun Jahren sagen Céline Fuchs und Jaan Schaller
im Duett die Acts auf der Sternenbühne an. Nach jeder
Ansage gibt es backstage ein «High-Ten»-Abklatschen
und einen Check der zitternden Hände. Im gegenseitigen
Interview plaudern die «Schnorris» – wie sie sich selbst
nennen – für einmal über sich selbst.
Jaan: Was wissen die Festivalbesucher bestimmt nicht von
unserem Job?
Céline: Seit neun Jahren reden wir miteinander auf der Bühne. Wir verstehen aber kein Wort
von dem, was der andere sagt,
weil wir uns nicht hören können.
Trotzdem schaffen wir es, jeden
Bandnamen zusammen auszusprechen. Hoffentlich klingt es
gut...
den jeweiligen Konzerten magisch: Die Stimmung wird automatisch ruhiger, und es kommt
das grosse Kribbeln auf – nicht
nur bei den Künstlern. Wir spü-
«Der 'Bob-Dylan-Moment'
des OpenAir war die
Überraschung beim
Abschlusskonzert 2012.»
JAAN SCHALLER
Céline: Was war dein bisher
schrägstes Erlebnis als Ansager?
Jaan: Beth Ditto, die korpulente Sängerin von Gossip, hatte
den Bereich hinter der Bühne zu
«Die letzten zehn Minuten
vor den jeweiligen
Konzerten sind magisch.»
CÉLINE FUCHS
ihrer Stube gemacht und mich
eine Stunde vor dem Gig in ihrem
BH verfolgt. Ich rannte quasi um
mein Leben (lacht).
Jaan: Warum sind wir vor jeder
Ansage nervös?
Céline: Im Backstage-Bereich
sind die letzten zehn Minuten vor
ren leibhaftig die Rituale der
Bands, manchmal werden wir sogar in ihren Kreis aufgenommen.
Diese Energie lässt niemanden
kalt, und sie sorgt bei uns für die
gesunde Portion Lampenfieber.
Céline: Welches ist deine grösste Angst bei der Ansage?
Jaan: Ich möchte auf keinen
Fall einen Bandnamen verwechseln. Du schreibst dir im Vorfeld
jeweils die Bandnamen auf die
Hand, und ich klammere mich
fest an meine Moderationszettel.
Jaan: Welche Tradition magst
du nicht missen?
Céline: Unser erstes Bier trinken wir immer auf der Bühne.
Zusammen mit den Besuchern
R
«UNSER ERSTES BIE
TRINKEN WIR IMMER
AUF DER BÜHNE»
Céline Fuchs und Jaan Schaller bereiten ihre Moderationstexte vor. (Foto: Tatjana Rüegsegger)
stossen wir mit einem «OpenAir
mitenand» an.
Céline: Welches war dein bisher schönster Moment am Open
Air?
Jaan: Der «Bob-Dylan-Moment» des OpenAir St. Gallen
war zweifelsohne die Überraschung während des Abschlusskonzerts im Jahr 2012. Wir
schauten das Konzert von Mumford & Sons backstage. Wie aus
dem Hut gezaubert tauchten
beim letzten Song plötzlich die
Leute von The Kooks, Wolfmother und Paolo Nutini auf und
stimmten mit Mumford & Sons
den
1968er-Klassiker
«The
Weight» von The Band ein. Alle
machten nur grosse Augen und
genossen diesen stimmungsvollen Moment. Sogar die OpenAirOrganisatoren waren überrascht
und sprachlos.
Céline: Oh, dem kann ich nur
zustimmen: Das war grandios!
ROCCO MAGLIO
24
WAS SCHNÜRSENKEL ÜBER DEN
BEZIEHUNGSSTATUS VERRATEN
Dosenbach tritt am diesjährigen OpenAir St. Gallen als
Hauptsponsor auf und überrascht mit verschiedenen
Attraktionen – bei einer davon geht's um Schnürsenkel.
Im grossen OpenAir-Fieber
beim Packen die Regenstiefel
oder Flip-Flops zu Hause vergessen? Kein Problem, im Dosenbach Schuh-Truck bei der Sternenbühne findet ihr eine grosse
Festivalschuh-Kollektion zu attraktiven Preisen.
Im zweiten Truck nahe der
Sitterbühne könnt ihr auf der
bedienten VIP-Terrasse relaxen
und bekommt Snacks sowie verschiedene Specials geboten.
Lasst euch zum Beispiel kostenlos mit temporären AirBrush-Tattoos in diversen Farben
und Formen schmücken oder in
der Selfie-Box mit euren Freun-
den ablichten. Neben der eigenen Zeltlandschaft mit reservierten Zeltplätzen verrät das
Schuhfachgeschäft in seiner
eigenen Festivalzeitung auch
diverse OpenAir-Facts und Tips
für das perfekte Styling.
GRÜN = SINGLE!
Der grösste Hingucker sind
aber die farbigen Schnürsenkel,
die euch das Dosenbach-Promotionsteam gratis verteilt. Diese
Schnürsenkel können irgendwo
am Körper als Accessoire getragen werden und signalisieren euren Beziehungsstatus. Die Bedeutung:
Mit dem Schnürsenkel lässt
sich der Beziehungsstatus auf den ersten Blick
erkennen. (Foto: Nick Lobeck)
ORANGE = VERGEBEN
GRÜN = SINGLE
GELB = OFFEN FÜR ALLES
Licht für die Stars
im Sittertobel seit 1984
STAGELIGHT - Tradition, Innovation
und Qualität aus Leidenschaft
Mit dieser Aktion will Dosenbach dem Gelände mehr Farbe
verleihen und – wer weiss – vielleicht sogar den einen oder anderen von euch verkuppeln.
Wenn es mit der grossen Liebe
doch nicht klappt, dann eben mit
einem unvergesslichen FestiJACQUELINE GRÄMIGER
val-Erlebnis!
KEIN KATEGORISCHES
AnnenMayKantereit sind
Gipfelstürmer mit Bodenhaftung. Unterdessen sind
sie zu viert: Die drei
Namensgeber, Christopher
Annen, Henning May und
Severin Kantereit, wurden
um Malte Huck ergänzt.
Wir haben mit Christopher
Annen vor dem Auftritt auf
der Sitterbühne gesprochen.
Erinnerst du dich noch an den
Auftritt auf der Sternenbühne
vor einem Jahr in St. Gallen?
Auf jeden Fall. Das Zelt, in
dem wir gespielt haben, war pickepacke voll, und da war eine
unfassbar gute Stimmung. Das
hat richtig Spass gemacht!
Das OpenAir St. Gallen wird in
diesem Jahr 40 Jahre alt. Was
machst du, wenn du 40 bist?
Von uns hat noch niemand einen Plan B. Ich hoffe, ich mach
noch Musik mit den Jungs. Klar
möchte ich irgendwann studieren, weil ich’s ganz spannend finde, mich einmal richtig lange mit
nur einem Thema wissenschaftlich auseinanderzusetzen. Dafür
fehlt aber die Zeit. Und so wie’s
gerade aussieht, wird die Zeit
dazu auch noch eine Weile fehlen.
Und ich hätte da auch nix Konkretes, das ich studieren wollte.
Geht ihr auch manchmal aufs
Gelände, oder bleibt ihr im
Backstage-Bereich?
Ungestört durchs Festival zu
laufen, ist je nach Festival
schwierig. Letztes Jahr sind wir
in St. Gallen aufs Gelände gegangen. Und uns ist aufgefallen, wie
viele Leute ihre Zelte und diese
grossen Pavillons da einfach stehen lassen. Die Leute sind rumgelaufen und haben sie kaputt
«Du machst Musik für
dich und hoffst, dass
jemand stehen bleibt.»
CHRISTOPHER ANNEN
gemacht, so dass die dann in den
Müll wanderten, anstelle sie mitzunehmen und mehrmals zu benutzen. Das fand ich scheisse.
Ihr habt auch als Strassenmusiker gespielt. Wie an Festivals
gibt es da immer auch Leute,
die sich nicht für die Musik interessieren. Wie geht ihr damit um?
Wir machen einfach unsere
Musik – an Festivals wie damals
auf der Strasse. Du machst Musik
für dich und hoffst, dass jemand
stehen bleibt. Man darf sich gar
nicht zu viel vornehmen, egal, ob
vor der Bühne 30 000 oder 1000
Leute stehen. Aber vor so vielen
Leuten zu spielen, ist schon etwas anderes. Ich denke, dass mir
die Pumpe gehen wird.
Gibt’s ein Rezept, damit die
Pumpe nicht so geht?
Wir haben ein Ritual mit der
ganzen Crew zusammen: Wir stehen zehn Minuten vor dem Auftritt zusammen und singen uns
warm. Wir machen das, seit wir
mit der Musik angefangen haben.
In diesem Moment wird der
Schalter umgelegt: Jetzt geht’s
auf die Bühne.
Warum wird man heute noch
Musiker?
Weil’s unfassbar viel Spass
macht, Musik zu spielen, Songs
zu schreiben, so kreativ zu arbeiten und dafür noch Geld zu bekommen. Das ist ein grosses Privileg. Bei uns hat sich das
entwickelt – zuerst von der
Strasse in die kleineren, dann in
die grösseren Clubs. Wir haben
es nicht von Anfang an darauf angelegt, von der Musik leben zu
können. Das war ein langer Prozess. Weil man natürlich immer
noch andere Pläne hatte, dass
man studieren sollte oder so.
NEIN
25
Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll?
Bei uns? (lacht) Rock ’n’ Roll
schon manchmal. Sex und Drugs
glaub ich eher weniger.
Das ist kein kategorisches Nein.
Ne, das ist richtig! (lacht) Wir
machen schon auch mal Party,
aber wir halten uns sehr zurück.
Die letzten drei Jahre hatten wir
so 100 Konzerte pro Jahr. Da
kann man nicht nach jedem Konzert Party machen. Das geht körperlich gar nicht. Irgendwann erschöpft sich auch der Spass
daran, und man hat tatsächlich
mehr Lust, pennen zu gehen, als
noch ein Bier zu trinken.
Wann hast du das letzte Mal im
Hotel etwas kaputt gemacht?
Vielleicht ist einmal aus Versehen etwas kaputtgegangen,
aber so richtig randaliert haben
wir noch nie. Bisher ist noch kein
Fernseher aus dem Fenster geflogen.
Erzähl mal etwas von deiner
Heimatstadt Köln.
Hier muss man auf jeden Fall
hinkommen und sich ein bisschen Zeit nehmen. Dann würde
ich gar nicht unbedingt zu den
Sehenswürdigkeiten
gehen,
sondern einfach mit Leuten ins
Gespräch kommen. Die Natur
der Rheinländer ist etwas richtig Herrliches. Man kann sehr
viel Spass mit fremden Leuten
haben.
Kannst du noch ungestört auf
die Strasse?
Ja, schon. Ich werde zwar unterdessen fast jeden Tag, wenn
ich aus meiner Strasse rausgehe,
angesprochen. Die meisten Leute sind aber eher zurückhaltend.
Junge Band mit markanter Stimme: AnnenMayKantereit, mit Christopher Annen, Henning May, Severin Kantereit und Malte Huck. (Foto: Fabien J. Raclet)
Dann wirst du auch von Mädels angesprochen, wobei wir
wieder bei Sex, Drugs &
Rock ’n’ Roll wären.
Ja, man wird auch von Mädels
angesprochen. (lacht) CHRISTIAN JAUSLIN
DIE BOOSTERS SIND LOS
Am Stand von MTV mobile kann man kostenlos surfen
und das Handy mit genügend Akku-Power versorgen.
Doch MTV mobile hat sich noch weitere Aktionen
einfallen lassen. Diese werden bestimmt für einige
Lacher und Überraschungen sorgen.
Foto: Markus Moning
Du musstest wohl auch zweimal hinschauen, als eine Gestalt
in grünem Morphanzug am Konzert wild durch die Massen tanzte – oder als dieselbe Kreatur in
Blau die Menschenschlange vor
dem WC-Wagen unterhielt. Wer
sind diese Kreaturen, die durch
das Festivalgelände touren?
«I am a Booster», heisst es
auf deren Visitenkarte. Sprechen
können die Gestalten nicht. Sie
unterhalten die Festivalbesucher
aber mit humorvoller Körpersprache. Und ganz nett sind sie
auch: So kann es sein, dass die
Boosters den einen oder ande-
ren zum Bier einladen oder eine
Führung im VIP-Bereich anbieten.
Hinter der Aktion steht MTV
mobile. Unter dem Motto «Gif
me more Festival Summer» tritt
MTV mobile auch in diesem Jahr
als Hauptsponsor in Erscheinung
und lässt die Besucher von praktischen Dienstleistungen profitieren.
Hat man am Samstagmorgen
nur noch 8% Akku oder bereits
das ganze Datenpaket verballert
– keine Panik: Im MTV mobile
Cube gibt’s genügend Strom und
kostenloses WLAN – damit der
Akku wieder voller Saft ist und
alle Whats-App-Könige und Tinderellas am Netz bleiben. Und
wer weiss, vielleicht wirst auch
Du von einem MTV-mobile-Booster positiv überrascht! CHRISTINE MOSER
VOM DESIGN ZUR
KULTURGESCHICHTE
Wie entsteht eigentlich jedes Jahr aufs Neue das
OpenAir-Design, das einen im Vorfeld in Festivalstimmung bringt und auf dem Festivalgelände auf Schritt
und Tritt begleitet? Und was geschieht mit den Artworks
vergangener Jahre? Ein Blick hinter die Kulisse.
Von der ersten Idee bis zum
fertigen Design ist es ein langer
Weg. Schon heute steht ein frisches Design fürs kommende
Festival im Jahr 2017 bereit. Dieses Jahr hat die Agentur «Die
Gestalter» das Sujet in enger Zusammenarbeit mit dem Illustrator Nick Liefhebber aus Utrecht,
Niederlande, entwickelt.
den aus rund 15 Vorschlägen drei
Favoriten ausgewählt. Nach einem ausführlichen Briefing zur
Geschichte des Festivals arbeiten nationale und internationale
Künstler die drei Favoriten weiter
aus. Den endgültigen Entscheid
fällt das Team um Christof Huber
dann gemeinsam.
KURZER PROZESS? NICHT HIER!
Die Entwicklung der Artworks
vergangener Jahre lässt sich sehen: Jedes Jahr wird das Festivalplakat in der Kantonsbibliothek
Vadiana in St. Gallen archiviert.
«All diese Arbeiten bilden ein
lebendiges Stück St. Galler Kulturgeschichte», meint Christof
Huber nicht ohne Stolz. MARION LEU
In das Auswahlverfahren sind
vom OpenAir St. Gallen nebst
Festivaldirektor Christof Huber
weitere Experten aus den Bereichen Marketing, Sponsoring und
Social Media eingebunden. Von
externer Seite wirkt ein Vertreter
der Agentur mit. Zunächst wer-
27
EYECATCHER DER VERGANGENHEIT
Das erste OpenAir-Poster aus dem Jahr 1977 – ein Klassiker. (Bild: pd)
28
ZELTDEPOT UND CO. BRINGEN’S!
Littering stört – auch auf
dem Festivalgelände.
Das OpenAir St. Gallen
trifft laufend neue Vor­
kehrungen, um die Abfall­
berge zu reduzieren.
Mit Erfolg, die Resultate
dürfen sich sehen lassen.
Campingstühle, Zelte oder
Essensreste: Viele Festivalbesucher lassen liegen, was sie nicht
mehr brauchen oder behalten
möchten. So bleiben nach den
vier schönsten Tagen im Sittertobel trotz des Abfallmanagements
jeweils unschöne Abfallberge
zurück. «Littering am OpenAir»,
heisst es dann in den Medien.
«Littering ist ein gesellschaftliches Problem. Vielerorts, nicht
nur an Festivals, wird Abfall einfach liegengelassen», sagt Michaela Tanner, Green-and-Clean- Beauftragte des OpenAir
St. Gallen. «Am OpenAir ist Littering leider besonders gut sichtbar – und stört.»
des Mehrwegbechers (seit 2010)
und eines Depots auf Becher,
Geschirr und Besteck (seit 2005)
sowie Zelte (seit 2014).
SAUBER, DANK DER TRASH HEROES
Die Trash Heroes räumen auf, was andere liegen gelassen haben. (Foto: Christine Moser)
Das OpenAir St. Gallen engagiert sich seit Jahren im Kampf
gegen Littering und hat sein Abfallsystem stets verbessert. Die
Bemühungen haben sich gelohnt: 85 Prozent der Festivalbesucher nehmen ihr Zelt wieder
nach Hause, 93 Prozent der
Mehrwegbecher werden zurückgebracht, und satte 40 Prozent
der Abfälle werden dank guter
Abfalltrennung nicht in Kehrichtverbrennungsanlagen entsorgt,
sondern gesammelt und recycelt. Massgeblich dazu beigetragen haben etwa die Einführung
2015 ist die Menge an liegengebliebenem Abfall zurückgegangen. Dies lag unter anderem daran, dass Fest- und Campingplatz
mit doppelt so vielen grossen Abfallbehältern (1 m3 Fassungsvermögen) ausgestattet wurden. Der
Dank für die gute Bilanz gebührt
aber nicht zuletzt den rund 300
Trash Heroes. Im Jahr 2003 tourten diese das erste Mal unermüdlich durchs Gelände und sammelten Abfälle ein. Seit 2015
sensibilisieren die Trash Heroes
auch zusätzlich die Festivalbesucher zum Thema Abfall. Jede und
jeder kann etwas für ein sauberes
OpenAir tun. Und eines ist klar:
Je sauberer das Gelände, desto
mehr können wir alle das Festival
geniessen!
CHRISTINE MOSER
PLACES
TO GO
Altes Kino, Mels
BBC butterbarcafé, Gossau
Gare De Lion, Wil
Grabenhalle, St. Gallen
KiFF, Aarau
Kofmehl, Solothurn
Kraftwerk Club, Krummenau SG
Krempel, Buchs
KUGL, St. Gallen
Oya Kafé Bar, St. Gallen
Palace, St. Gallen
RockStory, St. Gallen
Scala, Rüthi
Konzerthaus Schüür, Luzern
The Room, St. Gallen
X-Tra Production AG, Zürich
Zak, Jona
Conrads Ohm, Lustenau AT
29
Polizeikontrolle am Eingang West – Dosen, Gasgrill und Selfie-Stick müssen draussen bleiben. (Foto: Nick Lobeck)
ICH PACKE IN MEINEN KOFFER, RUCKSACK…
...UND IN MEINEN CONTAINER
DON’T
– HANDTÄ SCHLI
– SELFIE-STICK
– WEISSE STOFFSCH
UHE
– GLITZER-TATTOO
S, DIE NICHT
MEHR VON DER HAUT
GEHEN
– MA SSENHAFT PR
OVIANT
ANSCHLEPPEN
– ROLLKOFFER
– HIGHHEELS
Zelt, Schlafsack, Klappstühle und der Getränkevorrat für
die nächsten vier Tage am OpenAir St. Gallen sind gepackt, das Ticket wurde durch einen Bändel getauscht
und der Chip geladen. Doch was sind die wirklich wichtigen Utensilien? Der Kreativität sind da keine Grenzen
gesetzt, fast keine.
Die Sicherheitskontrollen an
den Eingängen wurden verschärft. Die Polizei führt vermehrt Personenkontrollen durch
und wird bei der Gepäckkontrolle sogar von der
REGENGrenzwache unterstützt.
- EINE RICHTIG GUTE VORZUGT)
PELERINE (GELB BE
Erstmals wird dieses
- TA SCHENLAMPE
Jahr ein mobiles GeSEKTENSCHUTZ
päck-Röntgengerät für
- SONNEN- UND IN
IRE MIT
mehr Sicherheit der
- NOTFALL-NECESSATEN, KONDOME
KOPF WEHTABLET MITTEL
Besucher auf dem GeUND DESINFEKTIONS
lände
eingesetzt. VerUR
- KLEBEBAND/SCHN
botene Gegenstände
LADEGERÄT
- EXTERNES AKKU
sind:
Waffen jeglicher
N
DE
AN
S
- OHROPA X (GRATI ZELT,
Art,
Trockeneis,
Gasgrill
FO
IN
,
EINGÄNGEN
EN BARS)
RS
VE
DI
D
UN
und
-kocher,
Selfie-Sticks,
GE
UN
M-LO
Glas, Dosen etc. Die Polizei
zieht bislang ein positives Fazit.
Jeannine aus Zürich hat eine
Sonnenblume dabei: «Diese
muss mit, damit mich meine
Freunde immer wieder finden.»
DO
Hanne nimmt immer ihr eigenes Kissen mit: «Ohne mein Kissen gehe ich nicht ans OpenAir.
Ein guter Schlaf ist mir wichtig!»
Wir wünschen Hanne «en tüüfe
gsunde schlaaf»!
Die
Jungs
aus Appenzell haben nur das
Wichtigste eingepackt: «Eine
Gefrierbox mit Essen – vor allem
Fleisch – natürlich Bier und
überhaupt, ohne Campingstühle
geht gar nichts.» MIRJAM SANTAGUIDA
FESTIVALSHOP
T-Shirt men
CHF 25
T-S h ir t
K id s
CHF 20
Ta n k to p5
CHF 2
… und
vieles mehr
im Festivalshop!
R u c k s ä c k li
CHF 10
NEON IM DARKROOM
UND LAKRITZSCHNAPS
Skurrile Neonwelt: Erlaubt ist nur, was bunt und schrill ist. (Foto: Angelina Wegmann)
Tauche ab in die Neonwelt, erlebe einen
Darkroom der knallbunten Sorte und
blubbere hoch, damit du rechtzeitig mit
dem finnischen Lakritzschnaps deine
Geschmacksneurosen im Hals bekämpfen
kannst. All dies bietet das Plaza-Village.
Die Plaza – ein Dorf im Dorf – befindet sich just
hinter der Jack Daniels Bar, wenn man von der Sitterbühne den steilen Hang hochklettert. Mit etwas
Glück kommentieren zwei Laien-Radiokommentatoren deinen glitschig-schlammigen Aufstieg, und
schon befindest du dich beim Eingang der Plaza mit
Food, Design und Street Culture.
ENTDECKERGEIST AUFLEBEN LASSEN
In den Konzertpausen der Sitterbühne treten
hier feine musikalische Leckerbissen auf der überschaubar-intimen Bühne auf und lassen den Entdeckerinstinkt in dir aufleben. Entdecken kannst
du auch Schweizer Jung-Designer. Und nicht verpassen darfst du den Darkroom: Hierfür begibst du
dich zum «neo-neon»-Stand der Schule für
Gestaltung des Kantons St. Gallen. Dort ziehst du
ein Neonkostüm an und betrittst den buntesten
Darkroom ever. Vom Skelett über die «Star
Wars»-Lichtschwerter bis zur Rasta-Perücke
kannst du die verschiedenen Kostüm-Elemente
nach eigenem Gusto zusammenstellen und dein
Erlebnis auf einem Foto verewigen. Erlaubt ist nur,
was bunt und schrill ist – passend zum Festival.
MINTTU – DER FINNISCHE SCHNAPS
Nach dem Neon-Darkroom-Erlebnis erwartet
dich der einzigartige finnische Schnaps: Suche
nach Minttu und trage den Minz- oder Lakritzgeschmack bis weit ins Gelände hinein. Die Bar, die
Minttu anbietet, kannst du nicht verfehlen: Halte
Ausschau nach Rentieren sowie finnischem Birkenholz, dann bist du am richtigen Ort. Junge Strassenkultur, knallig-bunte Kostüme und ein Stück
Skandinavien im Sittertobel – warum nicht? Vom
Design-Village bis zum finnischen Likör – für jeden
ROCCO MAGLIO
ist auf der Plaza etwas mit dabei!
IMPRESSUM
Projektleitung: Sabine Bianchi, Marco Helbling, Rabea Huber
Redaktionsleitung: Marco Helbling, Sandra Metzger
Redaktion: Markus Garnitschnig, Jacqueline Grämiger,
Laurien Gschwend, Christian Jauslin, Marion Leu, Rocco Maglio,
Christine Moser, Marielle Roth, Mirjam Santaguida,
Simone Treichler, Tobias Treichler
Koordination Fotografie: Nick Lobeck, Michaela Tanner
Grafik: Die Gestalter
Layout: Mike Gottwald, Manuela Graf
Verlag & Druck: St. Galler Tagblatt AG
Inserate: NZZ Media Solutions AG
Auflage: 10 500 Exemplare