Aufstellen der Funktionsgleichung aus gegebenen
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Aufstellen der Funktionsgleichung aus gegebenen
R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 1 14.05.2011 Aufstellen der Funktionsgleichung aus gegebenen Bedingungen Drei unterschiedliche Punkte, die alle auf einer Parabel liegen sollen sind gegeben. Daraus soll die Funktionsgleichung der Parabel bestimmt werden. P1 (1| 2 ) ; P2 ( 5 | 4 ) ; P3 ( 3 | −1) Funktionsgleichung allgemein: f ( x ) = a2 x 2 + a1x + a0 Zur Bestimmung der Funktionsgleichung müssen für die allgemeinen Koeffizienten a2, a1 und a0 die entsprechenden Zahlenkomponenten bestimmt werden. Da alle drei gegebenen Punkte P1 , P2 und P3 Punkte der zu bestimmenden Parabel sind, kann durch dreimaliges Einsetzen der Koordinaten dieser Punkte an den Stellen x und y der allgemeinen Funktionsgleichung ein Gleichungssystem aus drei Gleichungen mit drei Unbekannten erzeugt werden, aus denen sich die Koeffizienten a1, a2 und a3 bestimmen lassen. Aufstellen des Gleichungssystems: P (x | y) P1 (1| 2 ) P2 ( 5 | 4 ) P3 ( 3 | −1) f(x) = a2 x 2 + a1x + a0 f(1) = 1 a2 + 1 a1 + 1 a0 f(5) = 25 a2 + 5 a1 + 1 a0 f(3) = 9 a2 + 3 a1 + 1 a0 =y =2 =4 = −1 Das ist ein Gleichungssystem bestehend aus drei linearen Gleichungen mit drei Unbekannten. Mit dem Additionsverfahren lässt sich die Lösung finden. Additionsverfahren: a2 + a1 + a0 = 2 25a2 + 5a1 + a0 = 4 | II − 25 ⋅ I 9a2 + 3a1 + a0 = −1| III − 9 ⋅ I a2 + a1 + a0 = 2 −20a1 − 24a0 = −46 | II − 3 ⋅ III −6a1 − 8a0 = −19 a2 + a1 + a0 = 2 −2a1 = 11 −6a1 − 8a0 = −19 −2a1 = 11 ⇒ a1 = − 11 2 ⎛ 11 ⎞ −6a1 − 8a0 = −19 ⇔ −6 ⋅ ⎜ − ⎟ − 8a0 = −19 ⎝ 2⎠ ⇔ 33 − 8a0 = −19 | − 33 −52 13 = 2 −8 11 13 a2 + a1 + a0 = 2 ⇔ a2 − + =2 2 2 ⇔ a2 = 2 − 1 = 1 ⇔ −8a0 = −52 | : ( −8 ) ⇔ a0 = Damit lautet die Funktionsgleichung: f(x) = x 2 − 11 13 x+ 2 2 Punktprobe: 11 13 2 ⋅1+ = 1+ = 1+ 1 = 2 ( w ) 2 2 2 11 13 55 13 42 P2 ( 5 | 4 ) : f(5) = 52 − ⋅ 5 + = 25 − + = 25 − = 25 − 21 = 4 ( w ) 2 2 2 2 2 11 13 33 13 20 = 9− + = 9− = 9 − 10 = −1 ( w ) P3 ( 3 | −1) : f(3) = 32 − ⋅ 3 + 2 2 2 2 2 P1 (1| 2 ) : f(1) = 12 − Erstellt von R. Brinkmann p2_quad_fkt_05.doc 10.12.2004 10:38 1 von 1 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 2 14.05.2011 Das Additionsverfahren lässt sich schematisieren. Das führt zum Gauß – Algorithmus. Beim Gauß – Algorithmus rechnet man nur mit den Koeffizienten. Gauß – Algorithmus: Lösung durch einsetzen: Beim Gauß - Algorithmus wird −4a = −4 | −4 ⇔ a = 1 zeilenweise gearbeitet. a0 a1 a2 1 1 1 2 1 5 25 4 ( ) 2 II − I 1 1 0 3 1 4 9 −1 III − I 1 2 24 2 : 2 0 1 0 2 1 2 8 −3 1 2 12 1 2 2a1 + 12a2 = 1 ⇔ 2a1 + 12 ⋅ 1 = 1| − 12 ⇔ 2a1 = −11| : 2 11 2 a0 + a1 + a2 = 2 ⇔ a1 = − Zeilen darf man: - vertauschen - mit einer Zahl multiplizieren - durch eine Zahl dividieren - addieren - subtrahieren Werden die Spalten vertauscht, dann müssen auch die Koeffizienten mitgenommen werden 11 ⇔ a0 − + 1 = 2 2 0 2 8 −3 III − II 9 4 9 1 1 1 2 ⇔ a0 − = | + 2 2 2 0 2 12 1 13 ⇔ a0 = 0 0 −4 −4 2 11 13 Funktionsgleichung: f ( x ) = x 2 − x + 2 2 Das Ziel ist es auf eine Dreiecksform zu kommen. x x x x 0 x x x 0 0 x x Der Funktionsgraph: Um die Funktionsgleichung einer quadratischen Funktion zu erhalten sind drei Punkte nötig. 9 9 8 7 Wir erinnern uns: Bei einer linearen Funktion (Gerade) waren es nur zwei Punkte. 6 5 4 f ( x) 3 Y 2 Um den Graphen einer Parabel sauber zeichnen zu können, sind außer den vorgegebenen drei Punkten noch der Scheitelpunkt und die Achsenschnittpunkte nötig. 1 1 0 1 2 3 4 5 6 7 1 Wenn wir zudem auch noch die Symmetrie zur Senkrechten durch den Scheitelpunkt berücksichtigen, benötigen wir in den meisten Fällen keine weiteren Punkte. 2 3 −4 4 −1 x, X Erstellt von R. Brinkmann p2_quad_fkt_05.doc 7 10.12.2004 10:38 2 von 2 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 3 14.05.2011 Sonderfälle bei Parabeln In einigen Fällen können wir die Funktionsgleichung mit weniger Angaben bestimmen. Beispiel: Eine Parabel ist achsensymmetrisch zur y − Achse und geht durch die Punkte P1 ( −1| −2 ) und P2 ( 2 | 7 ) . Bestimmen Sie die Funktionsgleichung f(x) und zeichnen Sie den Graphen. 8 7 8 Ansatz über die Scheitelpunktform: f(x) = a2 ( x − x s ) + y s Bei Achsensymmetrie ist x s = 0 und y s = a0 ⇒ f(x) = a2 x 2 + a0 2 6 5 4 3 Gleichungssystem: P1 ( −1| −2 ) : f( −1) = 1⋅ a2 + 1⋅ a0 = −2 P2 ( 2 | 7 ) : f(2) = 4 ⋅ a2 + 1⋅ a0 = 7 a0 a 2 3a2 = 9 ⇒ a2 = 3 1 1 −2 1 4 7 II − I a0 + 3 = −2 ⇒ a0 = −5 1 1 −2 f(x) = 3x 2 − 5 0 3 9 2 1 f ( x) Y 3 2 1 0 1 1 2 3 4 2 3 5 6 −6 −3 x, X 3 Beispiel: Die Nullstellen einer Parabel sind: Px1 ( 3 | 0 ) und Px2 ( −5 | 0 ) . Ihr größter Funktionswert ist 3. Bestimmen Sie die Funktionsgleichung f(x) und zeichnen Sie den Graphen. Ansatz über Linearfaktoren: x1 = 3 ; x 2 = −5 4 3 2 1 4 f(x) = a2 ( x − x1 )( x − x 2 ) = a2 ( x − 3 )( x + 5 ) Der größte Funktionswert liegt im Scheitel S ( x s | 3 ) x + x 2 3 + ( −5 ) xs = 1 = = −1 2 2 f(x s ) = 3 ⇔ f( −1) = a2 ( −1 − 3 )( −1 + 5 ) = a2 ( −16 ) = 3 3 3 ⇒ f(x) = − ( x − 3 )( x + 5 ) 16 16 45 3 2 3 2 3 x − x+ =− x + 2x − 15 = − 16 8 16 16 ⇒ a2 = − ( ) Erstellt von R. Brinkmann p2_quad_fkt_05.doc 10.12.2004 10:38 f ( x) −3 6 5 4 3 2 11 0 1 2 3 4 2 3 −6 x 4 Aus der Angabe, dass der Größte Funktionswert 3 ist, kann man schließen, das die Parabel nach unten geöffnet ist. Was die Rechnung auch bestätigt. 3 von 3 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 4 14.05.2011 Beispiel: Der Graph einer ganzrationalen Funktion 2. Grades berührt die x - Achse an der Stelle x = 4 und geht durch den Punkt P ( −1| 2 ) . Bestimmen Sie den Funktionsterm und zeichnen Sie den Graphen. Berührungspunkt = Scheitelpunkt S ( 4 | 0 ) f(x) = a2 ( x − x s ) + y s = a2 ( x − 4 ) P1 ( −1| 2 ) : 2 2 f ( x) f( −1) = a2 ( −1 − 4 ) = 2 2 2 ⇔ a2 ( −5 ) = 25a2 = 2 ⇒ a2 = 25 2 2 f(x) = x 2 − 8x + 16 ( x − 4 )2 = 25 25 2 2 16 32 f(x) = x − x+ 25 25 25 −1 2 ( 2 1.5 1 0.5 1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0.5 1 −1 ) x 9 Anwendungsbeispiel: Der Parabelförmige Bogen einer Brücke mit der Spannweite 40 m hat eine maximale Höhe von 10 m. Berechnen Sie die Längen der 7 in gleichen Abständen vertikal angebrachten Spannstäbe. 10 m Straße Straße 40 m Modellierung: Wird das Koordinatensystem so gewählt, dann sind folgende Punkte bekannt. Nullstellen: y 10 5 Px1 ( 0 | 0 ) ; Px2 ( 40 | 0 ) 0 Scheitel: S(20 | 10) 0 5 10 15 20 25 Erstellt von R. Brinkmann p2_quad_fkt_05.doc 30 35 40 x 10.12.2004 10:38 4 von 4 R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 5 14.05.2011 Lösung: Scheitelpunktform : f(x) = a2 ( x − 20 ) + 10 2 Px1 ( 0 | 0 ) : f(0) = a2 ( −20 ) + 10 = 0 2 10 1 =− 400 40 1 1 ⇒ f(x) = − ( x − 20 )2 + 10 = − x 2 + x 40 40 ⇔ 400a2 = −10 ⇔ a2 = − Berechnung der Stablängen durch einsetzen der x − Werte : 1 5 40 35 f(5) = − ⋅ 25 + 5 = − + = = 4,375 40 8 8 8 1 5 20 15 f(10) = − ⋅ 100 + 10 = − + = = 7,5 40 2 2 2 1 45 120 75 f(15) = − ⋅ 225 + 15 = − + = = 9,375 40 8 8 8 f(20) = 10 wegen Scheitelkoordinate f(25) = f(15) = 9,375 aus Symmetriegründen f(30) = f(10) = 7,5 aus Symmetriegründen f(35) = f(5) = 4,375 aus Symmetriegründen Erstellt von R. Brinkmann p2_quad_fkt_05.doc 10.12.2004 10:38 5 von 5