GO Gesundheitsmagazin 0715

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GO Gesundheitsmagazin 0715
REGIONALE GESUNDHEIT
Gesundheitsnetzwerk
Leben
für ein gesundes Berufsleben und Bürokratieabbau
Die Partner im Gesundheitsnetzwerk Leben (Audi BKK, GO IN, PSIN, Deutsche Psychotherapeutenvereinigung, Passauer Wolf City Reha, rehabewegt e.V., Katholische Universität Ingolstadt-Eichstätt, der Medizinische Dienst, WundZentrum, Praxis Penther & Partner) arbeiten gemeinsam mit den Betriebsärzten der
AUDI AG und des Klinikums Ingolstadt daran, durch eine ineinandergreifende medizinische Versorgungskette Wartezeiten zu vermeiden sowie die Wiedereingliederung von beschäftigten Patienten zu erleichtern. Alle notwendigen Maßnahmen werden arbeitsplatzbezogen eingeleitet und durchgeführt.
Z
ur Erleichterung der Wiedereingliederung von Beschäftigten wurde eine
Arbeitsgruppe Personalreferenten
im Gesundheitsnetzwerk Leben etabliert. In
der Arbeitsgruppe wirken neben Personalreferenten der AUDI AG und des Klinikums
auch Betriebsärzte, Betriebsräte, die Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd und
die Deutsche Rentenversicherung Bund mit.
Es ist geplant noch weitere Partner in die Arbeitsgruppe einzubinden. Go hat mit Teilnehmern der Arbeitsgruppe gesprochen.
higkeit sind in diesem Beruf unverzichtbar.
Das Wiedereingliederungsmanagement ist
häufig ein „Rucksack-Thema“, das zusätzlich abgeleistet werden muss. Je nach Einsatz und Anzahl der zu betreuenden Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter kann dies zu einer
besonderen Herausforderung für den Personaler werden. Umso wichtiger ist es, Standardprozesse zu definieren und eine gut
vernetzte Zusammenarbeit mit den Sozialversicherungsträgern zu realisieren, um den
„Langzeitkranken“ schneller gezielt zu helfen.
GO: Frau Brückner, Sie sind die Leiterin der Abteilung Personalwesen im Klinikum Ingolstadt.
Welche Aufgaben haben Personalreferenten?
GO: Was erhoffen Sie sich durch die Arbeitsgruppe?
FRAU BRÜCKNER: Die Aufgaben von Personalreferenten sind sehr vielschichtig. Es
gibt mehrere Möglichkeiten als „Personaler“ zu arbeiten: klassische Personalbetreuung, Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung, Führungskräfteentwicklung und
Personaldienstleistung. Das Anforderungspotential an den Personaler ist hoch. Kommunikationsstärke, Konflikt- und Teamfä-
FRAU BRÜCKNER: Wir erhoffen uns, dass
wir durch unsere Arbeitsgruppe erheblich
dazu beitragen arbeitsunfähige Beschäftigte
schneller wieder ins Berufsleben einzugliedern. Arbeit bedeutet auch Wertschätzung
und Anerkennung, wodurch Betroffene sich
häufig besser fühlen und damit wieder mehr
Lebensqualität gewinnen. Im Moment ist es
leider noch so, dass viele Partner sich um ei-
Sabine Brückner
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Birgit Mederer
nen arbeitsunfähigen Menschen kümmern.
Das ist nicht nur sehr zeitaufwendig für alle
Beteiligten. Es kann auch für den Betroffenen sehr leicht der Eindruck entstehen, bedrängt oder sogar unter Druck gesetzt zu
werden. Hier möchten wir gemeinsam Abhilfe schaffen.
GO: Herzlichen Dank, Frau Brückner, für den
kleinen Einblick in die Arbeit von Personalreferenten. Niemand liegt gern im Krankenhaus.
Eine sehr gute Qualität in der ärztlichen Versorgung und eine auf die Bedürfnisse des Patienten
abgestimmte pflegerische Zuwendung haben erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden und damit auch auf eine schnellere Genesung des Patienten. Nur gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter
können diese hohen Qualitätsansprüche dauerhaft
erfüllen. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg in Ihrer Arbeitsgruppe im Gesundheitsnetzwerk Leben zum Wohle aller Bürgerinnen und
Bürger in der Region.
GO: Frau Mederer, Sie sind Betriebsrätin im Klinikum Ingolstadt und wirken auch in der Arbeitsgruppe mit. Welchen Vorteil bringt diese Arbeitsgruppe aus Ihrer Sicht?
FRAU MEDERER: Ich halte diese Arbeitsgruppe für sehr wichtig und habe mich deshalb auch sofort bereiterklärt mitzumachen.
Als Betriebsrätin liegen mir alle Kolleginnen
und Kollegen des Klinikums und natürlich
auch unsere Patienten am Herzen. Ein zufriedener Patient hat auch Auswirkungen
auf das Wohlbefinden der Kolleginnen und
Kollegen. Zufriedene Kolleginnen und Kollegen haben Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Patienten. Mit dem Gesundheitsnetzwerk Leben schauen wir weit über
jeden Tellerrand hinaus. Die ganzheitliche
Betrachtung des berufstätigen Menschen
in seinem Handeln und Wirken ist dabei
von entscheidender Bedeutung. Letztendlich sind gute Arbeitsbedingungen und ein
Arbeitsumfeld, in dem sich Menschen angenommen und akzeptiert fühlen, wichtige Faktoren, um gesund zu bleiben. Durch
den demografischen Wandel und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit stehen wir
vor ganz neuen Herausforderungen. GeraGO – Das Gesundheitsmagazin der Region 10
REGIONALE GESUNDHEIT
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de ältere Kolleginnen und Kollegen verfügen über einen großen „Erfahrungsschatz“,
der auch für unser Unternehmen sehr wichtig ist. Der richtige Einsatz von Kolleginnen
und Kollegen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung ist sehr entscheidend, um die
Arbeitskraft langfristig zu erhalten und zu
sichern.
GO: Wir haben erfahren, dass jetzt auch die
Deutsche Rentenversicherung in dem Netzwerk
mitwirkt. Welche Vorteile ergeben sich daraus aus
Ihrer Sicht?
FRAU MEDERER: Die eng vernetzte Zusammenarbeit mit der Deutschen Rentenversicherung bietet uns neue Möglichkeiten
noch schneller und noch gezielter individuell zu helfen. Gerade bei Einleitung und
Durchführung von medizinischen RehaMaßnahmen ist es sehr wichtig, dass die
Reha-Einrichtung auch Kenntnisse über
die Bedingungen am Arbeitsplatz hat. Nur
dann kann auch den Beschäftigten bestmöglich geholfen werden. Gern gebe ich
mal ein Beispiel dafür. Als Krankenschwester auf der Säuglingsstation unterliege ich
einer anderen Belastung, als wenn ich als
Krankenschwester auf einer Station mit
Schwerstpflegefällen eingesetzt bin. Dem
entsprechend muss auch meine Rehabilitation ausgerichtet werden. Das kann aber
nur gelingen, wenn aus der Arbeitsplatzbeschreibung die tatsächliche Belastung auch
erkennbar ist. Häufig kommt es aber auch
vor, dass die Kollegin oder der Kollege die
Arbeit gar nicht als Belastung empfindet.
Zum Schutze des Betroffenen ist es deshalb
sehr wichtig, dass die Anforderungen und
Belastungen am Arbeitsplatz aus neutraler
Sicht bescheinigt wird.
GO: Was empfehlen Sie, wenn ein Antrag auf
medizinische Reha-Maßnahmen gestellt werden
soll?
FRAU MEDERER: Ich halte es für sehr
wichtig, dass der Antrag frühzeitig gestellt
wird und nicht erst, wenn bereits Arbeitsunfähigkeit vorliegt. Ich empfehle die zeitnahe Kontaktaufnahme mit der/dem zuständigen Betriebsärztin/Betriebsarzt. So kann
auch vermieden werden, dass eine wichtige
Reha-Maßnahme abgelehnt wird. Wichtig
ist dabei auch, dass die Kollegin/ der Kollege auch sein Einverständnis für die Kontaktaufnahme zwischen Reha-Arzt und
Betriebsarzt gibt. Sollte sich in der RehaMaßnahme herausstellen, dass Veränderungen am Arbeitsplatz erforderlich sind,
können alle notwendigen Maßnahmen im
Klinikum schon während der Reha-Maßnahme eingeleitet werden.
GO: Herzlichen Dank, Frau Mederer, für Ihre
sehr wichtigen Informationen. Wir sind uns sicher, dass wir damit sehr vielen berufstätigen
Menschen helfen können. Wir wünschen Ihnen
weiterhin viel Glück bei der Entwicklung im Gesundheitsnetzwerk Leben.
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Teilnehmer der Arbeitsgruppe (v.l.n.r.) + hintere Reihe (v.l.n.r.):
Andreas Bieringer, Deutsche Rentenversicherung Bund; Helga Friehe, Audi BKK- Gesundheitsnetzwerk
Leben; Dr. med. Regina Guba-Albert, MVZ Betriebsmedizin Klinikum Ingolstadt; Birgit Mederer,
Klinikum Ingolstadt; Stephanie Lehmann, Klinikum Ingolstadt; Sabine Brückner, Klinikum Ingolstadt;
Laura Meier, AUDI AG; Helmut Guld, Deutsche Rentenversicherung Bund; Stefan Hohl, Deutsche
Rentenversicherung Bayern Süd; Alfred Pleier, Klinikum Ingolstadt; Michael Hofweber, AUDI AG
Arbeitsgruppe „Personalreferenten“ im
Gesundheitsnetzwerk Leben. Mehr zu der Ar-
beitsgruppe „Personalreferenten“ erfahren Sie
in der nächsten Ausgabe unseres Magazins.
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REGIONAL
WundZentrum Ingolstadt
ein neuer Partner im
Gesundheitsnetzwerk Leben
GO hat mit Frau Andrea Schmalfuß, Leitung
WundZentrum in Ingolstadt, gesprochen
GO: Frau Schmalfuß, Sie sind die Leiterin des
WundZentrums. Wir freuen uns sehr, dass Sie
sich heute die Zeit für uns nehmen. Seit Anfang
des Jahres sind auch Sie Partner im Gesundheitsnetzwerk Leben. Warum ist Ihnen die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsnetzwerk Leben
wichtig? Welche Vorteile bringt dieses Netzwerk
aus Ihrer Sicht für die Region?
FRAU SCHMALFUSS: Mit dem Gesundheitsnetzwerk Leben wird das Ziel verfolgt,
die medizinische Versorgung, die bestehenden Versorgungsabläufe und Strukturen gemeinsam zu optimieren und zu
intensivieren. Dem Versicherten sollen individuell festgelegte medizinische Maßnahmen bereitgestellt sowie eine lückenlose Versorgungskette gewährleistet werden.
Im Hinblick auf die hohen Versorgungsanforderungen bei chronischen Wunden fehlt es jedoch an geeigneten Versor-
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gungsformen, ausreichend qualifizierten
Spezialisten, einer angemessenen berufsübergreifenden Zusammenarbeit, einem
konsequenten Umgang mit den hygienischen Herausforderungen und Leitliniengerechten Behandlungspfaden mit hohen
Qualitätsstandards. In unserem WundZentrum wird den Patienten ein zentraler und spezialisierter Anlaufpunkt für
Wundversorgung im ambulanten Sektor
geboten, an dem er umfassend interdisziplinär versorgt wird und ergänzend auch
ein ganzheitliches Fallmanagement durch
spezialisierte „Kümmerer“ angeboten wird.
Hierzu zählt etwa die umfassende Aufklärung und Information der Patienten und
deren Angehörigen zu Ursachen, Verlauf
und Eindämmung/Heilung von chronischen Wunden einschließlich der Faktoren
Hygiene, Ernährung, Bewegung, Schmerz
und Therapietreue.
GO: Im Gesundheitsnetzwerk Leben arbeiten
alle Partner gemeinsam daran für ein gesundes
Berufsleben und für Bürokratieabbau zu sorgen.
Zu einem gesunden Berufsleben gehören unter
anderem eine sehr gute fachliche Qualifikation
und regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen. Wir
haben erfahren, dass Sie erst vor Kurzem 60
Pflegekräfte aus der Region zum Thema „Wund-
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