Samstags geöffnet
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Samstags geöffnet
IN DO PENDE1N1 T 19 - 06 - 01 BIS 02 - 07 - 01 Campus-Zeitung für Dortmund 8 Samstags geöffnet Die Uni-Bibliothek soll nach Plänen der Direktorin bald sechs Tage in der Woche zur Verfügung stehen D ie Uni-Bibliothek wird ihre Türen höchstwahrscheinlich ab dem nächsten Jahr auch samstags öffnen. Bibliotheks-Direktorin Marlene Nagelsmeier-Linke will dafür jetzt ein Konzept erarbeiten und so schnell wie möglich den Uni-Personalräten vorstellen. „Das wird noch eine sehr harte Auseinandersetzung. Frühestens im Verlauf des Wintersemesters wird das Vorhaben durch sein“, glaubt die Direktorin. Mit ihren Plänen stützt sie sich nach einer Umfrage unter Studierenden allerdings nur auf eine Minderheit der Bibliotheks-Benutzer: 86 Prozent der 1999 Befragten waren mit den Öffnungszeiten zufrieden. Lediglich sieben Prozent hielten in der Rubrik „Besondere Wünsche“ die Samstags-Öffnung für begehrenswert. Marlene Nagelsmeier-Linke: „Man könnte jetzt sagen: Die paar Studenten sind mir egal. Ich will aber benutzerorientiert arbeiten und kann diese Zahl deshalb nicht ignorieren.“ Auch ihr Stellvertreter Martin Büren glaubt: „Der Bedarf ist offensichtlich da. Man sollte die zusätzliche Öffnung allerdings erst einmal testen und die tatsächliche Resonanz abwarten.“ So offen für die Öffnung sind die wenigsten Mitarbeiter. Innerhalb der Belegschaft ist das Stichwort „Samstagsöffnung“ längst zum Unwort mutiert: „Ich arbeite schon genug, der Samstag gehört meiner Familie“, sagt eine Mitarbeiterin, die nicht genannt werden will. Etwa zehn Prozent der Mitarbeiter haben Zeitverträge. „Auf diese Kollegen wird man Druck Samstags geschlossen? Das soll im nächsten Jahr anders werden. Montage: Smulka ausüben“, glaubt eine Angestellte. Marlene Nagelsmeier-Linke wiegelt ab: „Das wäre ja Erpressung. Niemand wird gezwungen.“ Das SamstagsPersonal will sie durch Umschichtungen stellen - für einen ArbeitsSamstag sollen die Mitarbeiter in der Woche frei bekommen. Wie lange geöffnet sein soll, was die zusätzliche Dienstleistung kosten wird - noch ist nichts wirklich klar. Die Direktorin hat gerade erst mit der Ausarbeitung begonnen, einen genauen Kostenvoranschlag gibt es ebenfalls noch nicht. „Einige Mehrkosten werden aber allein im Energie-Bereich anfallen, so dass für Mitarbeiter-Zuschläge kaum Mittel da sein werden.“ Trotzdem: „Natürlich werde auch ich meine Schichten absitzen.“ Sie ist es schließlich nicht anders gewohnt: In Bochum hat sie studiert, später die Uni-Bibliotheken in Kassel und Konstanz geleitet. Alle Bibliotheken hatten auch am Samstag geöffnet. „Als ich in Bochum im Examen steckte, hat mir das sehr geholfen.“ Auch in Kassel und Konstanz habe sich die Samstagsöffnung positiv ausgewirkt. „Das schafft Entspannung, wenn bei Referaten oder Hausarbeiten LiteraturNot am Mann ist. Und es ist ein Imagegewinn für die gesamte Universität. In Rankings zählen heute unter der Rubrik Bibliotheken vor allem die Öffnungszeiten.“ Der Uni-Leitung hat sie ihre Pläne schon vorgestellt. Und stieß auf Begeisterung. Christoph Hickmann Umfrage auf Seite 4 Campus Wissenschaft Sport Unterhaltung Mensa-Check Siepe-Preis Kampf dem Fett Skurrile Jobs Schnell und preiswert. Das schätzen Studis am Mensa-Essen. Doch wie steht´s um die Qualität? Ernährungswissenschaftlerin Nora Bönnhoff schaute sich in der Mensa um und gibt Tipps für die richtige Ernährung. Am 22. Juni wird die begehrteste Auszeichnung an der Uni vergeben. Vier Kandidaten sind in der Endrunde des mit 30.000 Mark dotierten Siepe-Preises. InDOpendent stellt schon jetzt ihre Forschungsprojekte vor. Tae-Bo kommt aus den USA und ist der neue Trendkampfsport. Mit einer Mischung aus Aerobic, Tanz, Boxen und Taekwondo zu Schweiß treibender Musik sorgt er ganz schnell für weniger Kilos am Körper. Nicht alle Studenten haben reiche Eltern. Womit verdienen die Dortmunder Studenten ihr Geld, wollte InDOpendent wissen. Auf unserer Suche trafen wir auf eine Kassiererin, einen Medikamenten-tester und sogar einen Mister Baywatch. Seite 3 Seiten 8 + 9 Seite 10 Seite 11 2 Service Mensa Termine Dienstag, 19.06.01 UNI/FH Tagesgericht Bauernfrühstück Wahlessen 1 Frühlingsrolle Wahlessen 2 Umweltschutz und Biotechnologie mit Laserlicht; Vortrag von Prof. Dr. Wolfrum (Uni Heidelberg); Di, 19.6., 18.15 Uhr; HG II/HS 5, Campus Nord. Reispfanne Vegetarisch Veget. Sojagulasch Mittwoch, 20.06.01 Hot Dog Geb. Chicken Crossies Schweineschnitzel „Toscana“ Blätterteigtasche Donnerstag, 21.06.01 Rote Bohnensuppe „Texas“ Broccoli-Käse-Auflauf Hähnchenbrustfilet „Westfälisch“ Gemüsefrikadelle Freitag, 22.06.01 Rührei mit Rahmspinat Spaghetti al Forno Paniertes Seelachsfilet Weizenschnitte „Napoli“ Montag, 25.06.01 Bratwurst „Zigeuner Art“ Cajuns mit Schinken und Käse Schweineschnitzel Metzger Art Geb. Broccoliröschen Initiative „G-selbst“ Selbständige Geisteswissenschaftler; Lässt sich eine gute Idee immer gut verkaufen? Vortrag von Marie Elisabeth Mars; Mi, 20.6., 16 Uhr; Hörsaal der Zentralbibliothek. Würfelt Gott? Naturgesetze contra Gottes Handeln? Vortrag und Diskussion; Mi, 20.6., 16 Uhr; Mathetower, Raum E 29. Wie ist Bildung möglich? Vortrag von Prof. Dr. Sigrid MetzGöckel; Mi, 20.6., 16 Uhr; Emil-Figge 50, R. 3.425; Tel: 755-2179. Senatssitzung Do, 21.6., 14 Uhr; Campus-Treff, Campus Nord. Partys Campusfest Tag der offenen Tür und Studieninfotag; Sa, 23.6., ab 9 Uhr. „N8chtschicht“ Konzert der Gruppe um Fritz Eckenga zum Campusfest; Sa, 23.6., 20 Uhr. Moderationstraining Hochschulteam des Arbeitsamtes; Mo, 25.6., 9 bis 16 Uhr; BIZ des Arbeitsamts, Steinstraße 39; Anmeldung unter Tel: 8 42 18 50. Teamtraining Di, 26.6., 9 bis 16 Uhr; sonstige Infos: siehe Moderationstraining. Stadtkultur - Planungskultur Pro Stadt; Diskussion zur Stadtentwicklungspolitik mit Hans Krabel, Walter von Lom, Dr. Ulrich Hatzfeld; Di, 26.6., 18 Uhr; „Mero-Bau“, WilhelmDilthey-Straße, Campus Süd. Kanon für den Geometrieunterricht Vortrag von Dr. Heinrich Winter (RWTH Aachen); Do, 21.6., 16.30 Uhr; Mathetower, R. M 411, Campus Nord. BVB-Manager Michael Meier zeigt seinen Lieblingsfilm („Die verlorene Ehre der Katharina Blum“) und beantwortet Fragen rund um seine Person und den BVB; Mi, 27.6., 20 Uhr; KHG, Ostenbergstraße. „Craving Hands“ und „Donots“ Konzert zum Auftakt des Campusfests; Fr, 22.6., 19 Uhr; Martin-Schmeißer-Platz, Campus Nord. Kunst im Abseits? Studium Generale; Vortrag von Dr.Brigitta Wolf v. Metternich; Mi, 27.6., 18 Uhr; Campus-Treff, Campus Nord. „Radio Underground@Superfly“ Cilly Techno und Elektrobasteleien; Sa, 23.6., 22 Uhr; Superfly Lounge. „nine-t-nine“ Dance-Club; So, 24.6., 20 Uhr; Dietrich-Keuning-Haus. Club 30 Disco - auch für Studis - ab 30; Mi, 27.6., 20 Uhr; Freizeitzentrum West. Disco 3000 mit Cosmotopia-Lieblings-DJs; Sa, 29.6., 22 Uhr; Cosmotopia. Kultur „Unüberhörbar“ Dortmunder Schauspieler lesen aus ihren Lieblingsbüchern; Di, 19.6., 17 Uhr; Stadtteilbücherei Mengede. „Musicians Pool“ offene Konzert-Session; Mi, 20.6., 19 Uhr; Cosmotopia, Schützenstraße. Emscherblut Imoprovisationstheater; Mi, 20.6., 20.30 Uhr; Fletch Bizzel. „Impro.Theater.Show“ mit Ruhrknall; Fr, 22.6., 20 Uhr, Café Corso. Dienstag, 26.06.01 Impressum Reibekuchen mit Apfelmus Chicken Wings Holzfällersteak Gefüllte Germknödel Mittwoch, 27.06.01 Heringsstipp Hausfrauen Art Pikanter Schweinegulasch Schlemmerpfanne „Italia“ Veget. Frikassee Donnerstag, 28.06.01 Pichelsteiner Eintopf Spaghetti „Alfredo“ Putenbraten „Förster Art“ Ital. Lasagne Freitag, 29.06.01 Geb. Fleischklößchen Kartoffelgratin mit Chilischoten Geb. Rotbarschfilet Schlemmer-Vollkornröstling Montag, 02.07.01 3 Bratheringsfilets Tagliatelle Funghi Domherrenpfanne Kartoffeltaschen Mit Stand, Aktionen und Extra-Ausgabe beim Campusfest: InDOpendent. Foto: Smulka InDO beim Campusfest Der Campus feiert - und InDOpendent feiert mit. Wenn am Samstag, 23. Juni, sich die Fachbereiche auf dem Campus-Gelände vorstellen, sind wir mit einer Extra-Ausgabe dabei. Aktuell produzieren wir eine Mini-InDOpendent, in der aber alle Infos zu finden sind, die man als Besucher des Cam- pusfestes braucht. Achten Sie auch auf unsere Fotografen: Sie schießen Bilder von Ihnen, die sie an unserem Stand kostenlos abholen können - und zwar im Gebäude Emil-Figge-Straße 50 (Alte PH), zweites Foyer (vor den Hörsälen). Alles weitere zum Campusfest finden Sie auf Seite 4. jps InDOpendent ist die Dortmunder Campus-Zeitung für Universität, Fachhochschule, Musikhochschule und Technologiepark. Herausgeber: Institut für Journalistik, Universität Dortmund Verlag: Eigenverlag Erscheinungsweise: Während der Vorlesungszeit alle zwei Wochen dienstags Anschrift: InDOpendent, c/o Universität Dortmund, Institut für Journalistik, 44221 Dortmund e-mail: indopendent @zapf.fb15.uni-dortmund.de Wissenschaft: Christian Zabel (cz) Sport: Ingrid Marie Abt (abt) Service: Jan Peter Steppat (jps) Unterhaltung: Ruth Grimm (rg) Neuland: Kristina Tewes (kris) Bild: Sebastian Smulka (ska), Verena Hönigschmid (hoe) Produktion: Jens Buchkremer (jb), Jakim Essen (jak) Vertrieb/Anzeigen: Carmen Möller-Sendler (cms), Bernd Schubert (bst) Redaktion: Martin-Schmeißer-Weg 13 (Untergeschoss), Tel.: 0231/286623-1, Fax: 0231/286623-0 Redaktionsleitung: Anke Pidun (verantw.) Projektleitung: Prof.Dr. Günther Rager Freie Mitarbeiter: Daniela Bolsmann (dabo), Hyun-Ho Cha (cha), Johannes Eberhorn (joe), Christoph Hickmann (hick), Silke Katenkamp (kate), Annette Kiehl (anki), Matthias Lauerer (matz), Eva Prost (ep), Sebastian Wagener (wag), Merjam Wakili (mewa) Campus: Nina Völker (nina), Rebecca Hofmann (Reb) Kultur: Katja Korf (tja) Redaktionstechnik: Ekkehard Barth, Sebastian Steinfort Druck: Gebr. Lensing (Münster) Campus 3 Kein Rotkohl im Sommer Ein Ernährungsprofi untersucht das Mensa-Essen A ls wir jung waren, war alles gut. Da kamen wir mittags von der Schule nach Hause und das dampfende Essen stand schon auf dem Tisch. Um eine ausgewogene Ernährung mussten wir uns keine Gedanken machen. Dafür war ja Mama zuständig. Jetzt sind wir an der Uni und müssen uns eine neue Essensgeberin suchen. Viele finden diese in der Mensa. Hier geht’s schnell, und das muss es auch, denn an der Uni hat man keine Zeit. Was aber erwidern wir, wenn Mama zum hundertsten Mal ihre Lieblingsfrage stellt: „Und Kind - isst du auch immer vernünftig?“ Doktorin Nora Bönnhoff, Ernährungswissenschaftlerin an der Uni Dortmund, ging für InDOpendent dieser Frage nach und hat das Mensa-Essen genauer unter die Lupe genommen. Dienstag, 12. Juni, 12 Uhr mittags. Die ersten hungrigen Mägen drängen sich um den Mensaschaukasten im Foyer. Lammhacksteak mit Rosmarinjus, Schweinespießbraten mit Schmorzwiebeln und Spaghetti mit Fleischsoße lautet das Angebot. Für Vegetarier gibt´s Gemüsesticks. Als Beilagen kann der hungrige Studi zwischen Kartoffeln, Reis, Pommes, Salat und Rotkohl wählen. Alle Mahlzeiten haben einen Energiegehalt von 700 bis 900 Kilokalorien. „Genau richtig“, stellt die Expertin fest. Denn der tägliche Energiebedarf eines Studierenden liegt bei etwa 2400 bis 3000 Kcal. 30 Prozent soll dabei das Mittagessen abdecken. Mit dem Rotkohl ist die Expertin allerdings nicht zufrieden: „Ein Wintergemüse. Im Sommer sollte man sich lieber für etwas Leichteres entscheiden.“ Dafür ist das Salatbuffet W ahlbetrug bei der StuPaWahl: Ramazan Eroglu, einer der neu gewählten AusländerInnenreferenten, hat seine Stimme gleich zweimal abgegeben. Er machte sein Kreuz an verschiedenen Wahlurnen, was zunächst gar nicht auffiel. Ans Licht war der Betrug erst gekommen, als der Wahlausschuss die Listen mit den Wählernamen abgeglichen hatte. Der Wahlausschuss hat Eroglu nahe gelegt, von seinem Amt zurückzutreten. Eroglu denkt jedoch gar nicht daran, wie er gegenüber dem OnlineMagazin Donews äußerte. Rechtlich gibt es keine Handhabe, ihn aus seinem neuen Amt zu kegeln. Die einzige Möglichkeit für den Wahlaus- genau richtig: „Eine unglaublich große Auswahl für eine Mensa“, ist Bönnhoff beeindruckt. Ob roh oder mit Soßen angemacht - da ist für jeden was dabei. Auch die Selbstbedienungstheken mit Nudeln, Gemüse und Kartoffeln ernten Lob. „Sieht sehr appetitlich aus. Das könnte man so auch in einem guten Restaurant vorfinden.“ Der Aktionsstand, an dem sich diese Woche alles um die MittelmeerKost dreht, rundet die bunte Vielfalt ab. Von der die Studenten allerdings nicht überzeugt sind. „Fad und einheitlich“, lautet das vernichtende Urteil von Maschinenbaustudent Alex. Warum er trotzdem hierher kommt? „Schnell und billig“, so die logische Antwort. An den Selbstbedienungtheken hat sich der 27-Jährige allerdings noch nicht umgeschaut. „Ist mir zu teuer!“ Auch Physikstudent Gerrit isst häufig in der Mensa. „Wegen der Fritten.“ Auf die sollte man laut Bönnhoff aber lieber verzichten. Zu viel Fett! Dieses wird vom Körper nur langsam abgebaut; Energie, die das Gehirn braucht, geht für den Verdauungsprozess drauf. Die Folge: Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. „Statt Pommes lieber zur Kartoffel greifen“, rät der Ernährunsprofi. Etwas enttäuscht ist sie vom vegetarischen Wahlessen. „Könnte phantasievoller sein.“ Zudem sind die Gerichte häufig paniert und das bedeutet unnötiges Fett. Alles in allem bietet die Mensa seinen Gästen aber das, was sie für eine ausgewogene Ernährung brauchen. Für die Zusammenstellung ist dann jeder selbst verantworlich. Und die sollte laut Bönnhoff so aussehen: Fleisch bitte nur in Maßen. Was wirklich im Essenskasten der Mensa steckt, untersuchten Ernährungswissenschaftlerin Nora Bönnhoff (2. v. r.) und InDOpendent-Mitarbeiterin Silke Katenkamp. Foto: Eberhorn Einschließlich Wurst nur zwei- bis dreimal die Woche (Tipp: Schweinefleisch enthält Vitamin B1, das ist gut für die Nerven und den Stoffwechsel). Die Alternative heißt zweimal pro Woche Fisch. Bei Obst und Gemüse darf man dagegen fünfmal am Tag Wahlbetrug AusländerInnenreferent gab seine Stimme zweimal ab schuss ist, Anzeige wegen Wahlbetrugs zu erstatten. Darüber hat der Ausschuss noch nicht abschließend entschieden. Ob die Wahlhelfer vergessen haben, den Wahlvermerk auf seinen Studierendenausweis zu machen oder Ramazan Eroglu mit einem falschen Ausweis gewählt hat, ist ebenfalls noch nicht geklärt. In zwei weiteren Fällen vermutete der Wahlsusschuss zunächst Betrug. Die Wähler, die im Verdacht standen, ebenfalls zwei Stimmen abgegeben zu haben, entpuppten sich jedoch als verschiedene Personen, deren Namen sich bis auf einen Buchstaben glichen. Trotz aller Unregelmäßigkeiten kamen auch bei dieser Wahl Ergebnisse zu Stande: Die Internationale Liste erhielt 22 Prozent der Stimmen und hat somit 11 Sitze im neu gewählten Studierendenparlament. Dicht dahinter die Liberalen zugreifen. Grüne Gemüse sind, weil eisenhaltig, gut für die Konzentration. Kohlehydrate, die Energielieferanten des Körpers, sollte man täglich in Form von Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot zu sich nehmen. Silke Katenkamp Studierenden (LSD), auf die 19,9 Prozent und 11 StuPa-Sitze entfielen. 9 Sitze ergattertenten die Splitter, die 19 Prozent der Stimmen erhielten. Für die Juso-Hochschulgruppe stimmten 15,5 Prozent, sie besetzt 7 StuPa-Sitze. 12,5 Prozent erhielten die „Schweine im Hörsaal“, sie stellen sechs Vertreter. 10,9 Prozent und damit 5 Sitze erhielt die Linke Liste. In seiner konstituierenden Sitzung wählte das StuPa am vergangenen Dienstag ein neues Präsidium: Marion Berner sitzt der Vertretung aller Studierenden jetzt vor. Weitere Präsidiumsmitglieder sind Sven Lotzvcie und Klaus Wywiol. Christoph Hickmann 4 Campus Information, Unterhaltung und sogar ein Weltrekord-Versuch: Das CampusFest der Uni-Dortmund steht vor der Tür. Los geht es mit den Festivitäten bereits am späten Freitagnachmittag (22. Juni). Dann nämlich werden zumindest die ersten Bierstände bereits aufgebaut sein. Damit erstreckt sich das Campus-Fest zum ersten Mal über zwei Tage. Der offizielle Startschuss fällt am Freitagabend um 19 Uhr mit den „Craving Hands“, die als Vorgruppe der PunkRocker „Donots“ antreten werden. Am Samstag (23. Juni) erwacht der Campus ab 10 Uhr mit dem „Tag der offenen Tür“. Fast alle Fachbereiche stellen sich zwischen 10 und 16 Uhr mit Aktionen vor. „Eine tolle Gelegenheit, die einzelnen Fachbereiche einmal von einer anderen Seite kennenzulernen“, meint Abraham van Veen, Leiter des Zentrums für Studienberatung und Information (ZIB) und Mitglied der Campus-Fest-Kommission. Und zwar nicht nur für Studis, sondern auch für die, die es mal werden wollen. So zeigt etwa der Fachbereich Physik unter anderem eine Posterausstellung mit Experimenten zum „Anfassen“, und der Fachbereich Chemie experimentiert „Vom Seesand zum Flummi“ und zeigt das „Nordlicht im Reagenzglas“. Mit einem „American and British Bookstore-Café“ lockt das Institut für Anglistik und Amerikanistik ins Foyer des Ex-PH-Gebäudes. Hier können Freunde der englischsprachigen Literatur bei einem Kaffee und in entspannter Atmosphäre in alle vorhandenen Bücher „hineinschnuppern“ und sie bei Gefallen kaufen. Action verspricht das Angebot des AHS (Allgemeiner Hochschulsport): Frohes Fest! Beim Campus-Fest am 22. und 23. Juni ist der Kletterturm des AHS nur eins von vielen spannenden Angeboten. Der Kletterturm ist nur ein Angebot von vielen, bei dem die Besucher ihr sportliches Geschick auf die Probe stellen können. Mit Aktionen zum Thema „Wasser“ beteiligt sich der Fachbereich Kunst an der Vorstellung des Projekts „Regen bringt Segen“, dessen Initiator Dr. Herbert Lüftner vom Fachbereich Geographie ist. Die Idee: Regenwasser, das auf das Dach des Ex-PH-Gebäudes fällt, soll aufgefangen und in den zur Zeit völlig versandeten und als sol- chen kaum erkennbaren Teich vor dem Gebäude geleitet werden, um so das Regenwasser ökologisch zu nutzen. Noch ein Termin, den es nicht zu verpassen gilt: Die Uni-Bibliothek versucht, den Weltrekord im Bücher-Domino an sich zu reißen, der bei 2.518 Büchern liegt und von der Stadtbibliothek Karlsruhe gehalten wird. Ist ja nichts, denken sich die BibliotheksMitarbeiter. 5.000 Bücher wollen sie „zu Fall bringen“. Anstoß ist im Hörsaal der Bibliothek um 12 Uhr. Foto: oho Den Ausklang des Festes bildet am Samstagabend das Comedy-Quartett „N8schicht“, das ab 20 Uhr zum „Auswärtsspiel“ lädt. Wer genau wissen will, was wann und vor allem wo passiert: Programmhefte mit allen Informationen liegen rechtzeitig und kostenlos in den Buchhandlungen auf dem Campus bereit. Na dann, frohes Fest... Nina Völker Auch InDOpendent feiert mit. Mehr dazu auf Seite 2. „Im Examen wäre es nützlich“ Soll die Uni-Bibliothek samstags geöffnet werden? InDOpendent-Mitarbeiter Christoph Hickmann hat nachgefragt Marey Schulte-Filthaut, 23: „Da ich Pendlerin bin, wäre es mir ziemlich egal, wenn die Bibliothek am Samstag geöffnet hätte. Ich wohne in Menden und bin am Wochenende nicht in Dortmund. Im Examen wäre es allerdings sehr nützlich.“ Marcus Kroner, 2o: „Ich bin zwar am Wochenende nicht so oft hier, aber ich fände es gut, wenn ich am Samstag in die Bibliothek könnte. Vor allem wegen des Internets, aber auch, wenn ich mal schnell etwas ausleihen müsste.“ Fotos: Eberhorn Yazgül Yüksel, 20 Jahre: „Ich fände es gut, wenn die Bibliothek am Samstag geöffnet hätte. Ich hatte schon oft das Problem, dass ich es nicht geschafft habe, mir Literatur zu besorgen, weil ich von Montag bis Freitag so viel zu tun habe.“ Björn Dadek, 26: „Es ist schon nervig, wenn ich nur unter der Woche in die Bibliothek reinkomme. Ich fände eine zusätzliche Öffnung am Samstag vor allem deshalb gut, weil ich dann ungebundener wäre.“ Campus 5 Quickies Elektronic Arts Das Bochumer „Hotel Eden am Ring“ wird vom 21. Juni bis zum 6. Juli diesen Jahres zum Ausstellungsort für ein Kunstprojekt der besonderen Art. 22 Studierende des Fachbereichs Design der Fachhochschule Dortmund zeigen in den Räumen des leer stehenden Gebäudes aus den 50er Jahren Rauminstallationen, Video- und Audioprojektionen und Performances. Die Austellung an der Rottstraße, Ecke Humboldstraße, wird am 21. Juni um 19 Uhr mit einer großen Party eröffnet, die Öffnungszeiten sind täglich von 16 bis 22 Uhr. Neue Projekte Architekten und Bauingenieure der Universität Dortmund mischen mit bei der Dortmunder Stadtplanung. Ihre Ideen und Entwürfe, z.B. das Dach für den Friedensplatz, können ab dem 19. Juni im Dortmunder Rathaus, Friedensplatz 1, bewundert werden. Frank Riedel und Anreas Schneider tanken ihren Firmenwagen mit Salatöl. Das Auto läuft wie geschmiert. Foto: Smulka Salatöl für den Motor Die Firma Aqua Titan entwickelt Umwelttechnologie - und verdient nicht schlecht daran SchnupperUni Schüler und Schülerinnen, die ihre Studien- und Berufswahl im Bereich Naturwissenschaft und Technik auf Informationen aus erster Hand stützen möchten, können auch in diesem Jahr an der so genannten SchnupperUni teilnehmen. An zwei Terminen im August gibt es für Interessierte ein volles Programm aus Vorlesungen, Demonstrationen, Labor-Übungen und Diskussionen in vielen Fachbereichen, wie z.B. Mathematik, Chemie, Informatik, Maschinenbau und Physik. Anmelden kann man sich telefonisch (0231/755-2755) oder via Internet (www.schnupper.uni-dortmund.de). Hilfe für Eltern Das Zentrum für Beratung und Therapie der Universität Dortmund, Fakultät Rehabilitationswissenschaften, bietet ab Freitag (29.) eine zweitägige Weiterbildung für gestresste Eltern an. Unter Leitung von Diplom-Psychologe Dr. Friedrich Linderkamp sollen die Teilnehmer der Veranstaltung die Enstehungsbedingungen von kindlichen Verhaltensstörungen wie Hyperaktivität oder Oppositionelles Trozverhalten kennen und vermeiden lernen. Die Kursgebühr beträgt 180.- Mark. Weitere Informationen gibt es im Zentrum für Weiterbildung und unter der Nummer 0231/755-2164 Wenn es nach Andreas Schneider und Frank Riedel ginge, unsere Umwelt wäre sicher schon ein ganzes Stück sauberer. Im Dortmunder Technologiezentrum tüfteln die beiden Jungunternehmer an umweltschonenden Verfahren zur Luft- und Wasseraufbereitung. Mit Strom wollen sie vorhandenen Verschmutzungen den Garaus machen. Ihr Ein-Raum-Büro im zweiten Stock des Technologiezentrums platzt schon fast aus allen Nähten. Auf dem Boden und in den Regalen türmen sich Metallzylinder, Kabel und allerlei anderer technischer Krimskrams. Umwelttechnologie zum Anfassen sozusagen. Und zum Demonstrieren. „Das hier sind Ionisationsröhren.“ Frank Riedel holt ein Gerät von der Größe eines Schuhkartons hervor und schließt es an die nahe Steckdose an. Die sechs mit Metall ummantelten Röhren sind auf einer Bodenplatte montiert. „Mit diesem Gerät kann man Schadstoffe in der Luft oxidieren und so heraus filtern. Es dauert aber einen kleinen Moment.“ Beobachten kann man diesen Prozess der Luftreinigung natürlich nicht. Aber man kann ihn riechen. Um das Gerät herum breitet sich ein Duft aus wie nach einem starken Gewitter. „Als wir uns ‘93 selbständig machen wollten“, erinnert sich Frank Riedel, „kam uns die Idee,das im Umweltbereich zu tun. Das war damals eine richtige Marktlücke.“ Unter dem Namen „Aqua Titan“ versuchten sich der Chemietechniker und der Maschinenbauer zunächst als Dienstleister. Sie berieten Firmen in Entsorgungsfragen, erstellten Konzepte und suchten nach Möglichkeiten, Kosten zu minimieren. Doch bald schon reichte ihnen das nicht mehr und sie begannen - unterstützt durch die Universität Krefeld - ihre eigenen Ideen zu entwickeln. Zum Beispiel die Reinigung von Wasser durch Strom. Die zur Bindung der Schadstoffe nötigen Metalle werden hierbei mit Hilfe von Elektrizität im Abwasser gelöst. Diese so genannte Elektrolyse macht das Benutzen der üblichen Hilfschemikalien unnötig. Und: Das so gereinigte Abwasser kann in vielen Fällen direkt innerbetrieblich wiederverwertet werden. Eine Kläranlage und damit ein Entsorgungsunternehmen braucht man seltener oder gar nicht mehr. E in Unternehmer hat immer das Interesse, so billig wie möglich zu produzieren“, so Frank Riedel. „Eine Firma, die sagt ‘Hmm, lasst uns doch mal was für die Umwelt tun!’ habe ich noch nie gehört!’ Und so wagt Aqua Titan seit Jahren den Spagat zwischen Ökologie und Ökonomie. Jüngster Streich: Der Entsorgunspool, eine Idee, auf die Andreas Schneider und Frank Riedel durch die Liberalisierung des Energiemarktes kamen. „Wir fungieren sozusagen als Entsorgungsmakler“, sagt Andreas Schneider. „ Interessierte Firmen können per e-mail mitteilen, was für Abfälle sie zu entsorgen haben. Wir fassen die Abfälle der verschiedenen Firmen dann zusammen und besorgen das kostengünstigste Entsorgungsunternehmen.“ Das hat den Vorteil, dass man die Abfallstoffe so viel billiger entsorgen kann. Mit einer Art Mengenrabatt nämlich. Trotz garantierter Kostensenkung ein Projekt mit bisher nur mäßigem Erfolg. Die Form der Datenübertragung via Internet scheint die meisten Firmen abzuschrecken. Wie leicht könnte man einem Unternehmen auf die Schliche kommen, das mehr Schadstoffe zu entsorgen hat, als offiziell erlaubt. Es gibt also noch einiges zu verbessern. Und weil das mehr Spaß macht, wenn man sich ab und zu auch mit etwas Anderem beschäftigt, haben Andreas Schneider und Frank Riedel schon das nächste Projekt angepeilt. Angespornt durch die immer rasanter steigenden Spritpreise haben die beiden UmweltUnternehmer ihren Firmenwagen umgestellt - von Diesel auf Pflanzenöl. „Unser Ziel ist es, in naher Zukunft mit altem Imbissbuden-Fett zu fahren“, sagt Frank Riedel und schmunzelt. „Praktisch ist das schon möglich.“ Recycling total also. Bleibt nur die Frage der Geruchsbelästigung durch die dann überall herum fahrenden „Frittenschleudern“. Aber dieses winzige, stinkende Problem werden die beiden Aqua-Titanier schon noch in den Griff bekommen. Rebecca Hofmann Mehr Infos: Aqua Titan Emil-Figge-Straße 80 44227 Dortmund Tel.: 0231 / 97 42 - 540 www.aqua-titan.de 6 Kulturbeutel Willfährige Helfer Das Buch „Hitler und die Herren der Ruhr“ W LESENS Mehr als drei Jahre recherchierte Gustav Luntowski für sein Werk über die Beziehung der Industriellen zu Adolf Hitler. Foto: Smulka Wert Hier erfahren Sie, was bei Promis vom Campus auf dem Nachttisch, im CD-Player oder Videorecorder der Dauerbrenner ist. Hans-Joachim von Buchka, Kanzler der Fachhochschule, empfiehlt „Die schöne Diva von Saint-Jacques“ von Fred Vargas. „Die französische Autorin hat den Typ des literarischen Kriminalromans mit einer neuen Facette versehen. Drei junge, arbeitslose Historiker, zwar Freunde, aber sich als Historiker vererachtend, da unter- as für eine Einstellung zum Nationalsozialismus hatten die Besitzer der Ruhrkonzerne? Mit dieser Frage beschäftigt sich der ehemalige Professor für Landesgeschichte der Uni Dortmund Gustav Luntowski in seinem Buch „Hitler und die Herren der Ruhr“. Detailliert und verständlich beschreibt er, warum sich etwa Fritz Thyssen, Gustav Krupp oder Friedrich Flick beim Machtaufstieg Adolf Hitlers kooperativ verhalten haben. Sie unterstützten Hitler nicht nur finanziell (unter anderem im Wahlkampf 1932), sondern kamen Forderungen nach dem Aufbau einer gigantischen Militärmaschinerie schnell nach. Luntowski zeichnet objektiv und in leicht verdaulichen Abschnitten die Entwicklung nach, die das Verhältnis zwischen der Ruhrindustrie und Hitler genommen hat. Dabei bringt er dem Leser die Menschen hinter den Konzernnamen näher. Fritz Thyssen wandelte sich vom Hitleranhänger zum überzeugten Gegner des Führers und wurde ins KZ verschleppt. Gustav Krupp dagegen war Hitler-Skeptiker, später aber absolut loyal gegenüber dem nationalsozialistischen Regime. Es entsteht ein zwiespältiges Bild der Industriellen. Die These, die Konzernbesitzer hätten Hitler an die Macht gebracht, wird durch die Ausführungen Luntowskis nicht bestätigt. Dazu der Autor: „Sie haben nicht gerade Hitler an die Macht gebracht, aber sie haben nichts dagegen unternommen, es kam einfach auf sie zu.“ Luntowski hat während seiner dreieinhalbjährigen Recherche öffentliche und private Archive durchforstet, Die intensive Suche zahlte sich aus: Er beschreibt die damaligen Situation überaus detailliert. „Hitler und die Herren an der Ruhr“ ist allen weiterzuempfehlen, die sich für die Geschichte des Ruhrgebiets interessieren. Ganz ohne historische Kenntnisse kommt man aber nicht durch die 289 Seiten, die außerdem satte 89 Mark kosten. Hyun-Ho Cha Gustav Luntowski: „Hitler und die Herren an der Ruhr“, Peter Lang Verlag, Nachgefragt Zwei Fragen an den Autor, Gustav Lintowski: Was würden sie als wichtigsten Punkt ihres Buches bezeichnen? Ein Urteil. Im Grunde genommen unterscheiden die „Herren der Ruhr“ sich kaum von dem Gros der deutschen Unternehmen. Die Situation erinnert mich an das menschliche Verhalten heute. Wenn sie auf der Straße sind und da wird einer zusammengeschlagen, gucken die Leute alle weg. Hat damals Zivilcourage gefehlt? Die Zivilcourage ist heute nicht größer als damals. Wenn sie Historiker sind und zurück gucken, kommen sie zu dem Ergebnis: Die menschliche Psyche ändert sich kaum. Wenn sich einer der jungen kritischen Menschen der Situation damals stellen würde, ich weiß nicht, ob der freiwillig ins KZ marschiert wäre. Ich will die Industriellen nicht entschuldigen, aber die Masse der Menschen ist einfach schwach. Ich nehme mich da nicht aus. Ich glaube, ich hätte mir in der damaligen Situation gesagt: Duck dich. „Die schöne Diva von Saint-Jacques“ schiedlichen Zeitepochen verpflichtet, richten sich in einem abgewohnten Pariser Haus ein. Mathias, sein Interesse gilt den frühen Jägern und Sammlern, Marc, der sich in mittelalterlichen Urkunden vergräbt, und Lucien, Erforscher des 1. Weltkriegs. Die drei chaotischen Historiker werden zu Hobbykriminalisten. Es beginnt mit einem im Garten der Nachbarin von unbekannter Hand gepflanzten Baum und dem Verschwinden der schönen Nachbarin. Mit spritzigen, humorvollen Dialogen, einem Feuerwerk von Anspielungen der Historiker untereinan- der, gerät der Plot in Fahrt. Die Freunde begeben sich auf die Suche nach der Diva. Sie graben in ihrer Vergangenheit und bringen Entwicklungen in Gang, die zwei Morde zur Folge haben. Die Originalität und Verschrobenheit der Typen paaren sich mit Wortwitz und spannungsvoller Handlung. Jeder der Helden nutzt seine speziellen Begabungen und analytischen Fähigkeiten, die sie zusammen zur Lösung bringen. Fred Vargas steht in der Tradition klassischer literarischer Kriminalromane. Ich freue mich auf einen weiteren Band der Reihe.“ Hans-Joachim von Buchka empfiehlt „Die schöne Diva von Saint-Jacques“ von Fred Vargas. Foto: oho Kulturbeutel 7 Im Licht des Südens Ausstellung mit Werken von Reinold Knümann W as passiert, wenn ein Architekt zum Pinsel greift? Wände verschmelzen mit dem Horizont. Angedeutete Fenster lassen Räume erahnen. Reinold Knüman malt abstrakte Häuser. Im Hörsaalgebäude I (Campus Süd) sind bis zum 26. Juni Bilder und Skulpturen des Architekten zu sehen. Szenen und Gebäude aus dem mediterranen Bereich sind vornehmlich seine Motive. „Mich reizt die Atmosphäre des Südens. Die Sinne werden angesprochen“, schwärmt er. Diesen Reiz setzt Knümann (74) in Aquarellen und Acrylbildern um. Das Licht, Landschaften und vor allem Architektur fängt er in atmosphärischen Momentaufnahmen ein. Während seine älteren Bilder, beispielsweise „Santa Eulalia, Ibiza“ von 1990, architektonisch genau gemalt sind, entfernt sich der Künstler in späteren Werken von dieser Exaktheit. „Blaue Zypresse“ (1999) zeigt ein abstraktes Haus mit einer ultramarineblauen Zypresse daneben. Reliefartig W AB ie aus Chaplins Film „Moderne Zeiten“ wirkt das riesige Zahnrad-Paar auf dem Platz vor der MaschinenbauFakultät: futuristisch und ein bisschen Angst einflößend. Die rote Metall-Skulptur ist genauso wenig zu übersehen wie die Spektralringe hinter dem ChemieGebäude. Reinold Knümann hat die Industrie-Denkmäler entworfen. Bis vor zehn Jahren lehrte er Architektur an Gedreht Ab sofort rezensiert InDOpendet in dieser Rubrik einen Kinofilm, der am Donnerstag nach Erscheinen der Ausgabe anläuft. Bei der Übersetzung des Titels wurde gemurkst. Im Original heißt der Film „The Replacements“ und klingt nicht wie im Deutschen nach pathetischer Kitschorgie. Denn „Helden aus der Zweiten Reihe“ ist eine Sportkomödie mit hohem Unterhaltungswert. Die Story klingt altbacken. Ein Haufen Loser wird in einem CrashKurs zu tollen Typen gedrillt. Zum Glück ist der Film eine Komödie: hebt sich die Acrylfarbe von der Leinwand ab, gibt dem Bild eine dreidimensionale Struktur. Teilweise mischt Knümann die Farbe direkt auf der Leinwand und verteilt sie in groben Pinselstrichen so, dass Dächer und Wände, Bögen und Fenster erkennbar werden. „In der Toskana“ von 1996 fällt durch die grelle Farbgebung aus der Reihe: gelber Himmel, blau-grüne Bäume und dazwischen eine rote Hütte. Das Acrylbild hat - anders als die anderen Gemälde - expressionistische Züge. Auch die Skulptur „Leidender“ von 1995 mutet expressionistisch an: ein schmerzverzerrtes Gesicht aus dunklem Lindenholz grob geschnitzt, 53 Zentimeter hoch. Den zum Schrei geöffnete Mund und die ins Leere blickenden Augen hat der Künstler rot bemalt. Die derben Gesichtszüge wirken dadurch fast bedrohlich. Die Ausstellung beschränkt sich auf zwei kleine Flure in der zweiten Etage des Gebäudes, ist aber sehr sehenswert. Merjam Wakili Expressionistisch muten die hölzernen Skulpturen an. Reinhold Knümann: Herr der Ringe der Uni Dortmund. Von 1976 bis 1983 war er Vorstand des Universitätsbauamts. Seiner Arbeit ist es zu verdanken, dass die H-Bahn den Campus Nord mit dem Süd-Campus verbindet. Seit 1978 steht das rote ZahnradPaar auf dem Campus. 1982 wurden die Spektralringe errichtet. Der größte Ring hat einen Durchmesser von fast acht Metern. Nach dem Prinzip des Goldenen Schnitts ordnete Knümann die Stahlringe an: Der Abstand zwischen den Ringen, ihre Größen und Breiten stehen in einem exakt errechneten Verhältnis zueinander. Tatsächlich ergibt sich eine besondere Sichtweise, blickt man gleichzeitig durch alle sieben Stahlringe, die in den Regenbogenfarben lackiert sind. Die Ringe wirken wie ineinander Foto: Smulka gesteckt. Ein Foto der Stahlskulptur wurde 1982 im Centre Pompidou in Paris ausgestellt. Finanziert hat Knümann die Industrie-Denkmäler mit FirmenSpenden. Knümann will mit den Objekten „die Schwerindustrie in Dortmund noch einmal aufleben lassen“, zumindest gedanklich. Die Kunstwerke symbolisieren „die Verbindung zur ehemaligen Industriemetropole Dortmund“. mewa „Helden aus der zweiten Reihe“ Diese Story anders zu verfilmen, wäre stumpfsinnig. Der Trainer Jimmy McGinty (Gene Hackman in einer passenden Vaterrolle) soll das Football-Team der Washington Sentinels in die Play-offs bringen. Das Problem: Die eigentlichen Profis streiken. McGinty muss daher auf eine Mannschaft aus Versagern und Lebenskünstlern setzen. Dieser Trupp wird angeführt vom ehemaligen Quarterback Shane Falco (Keanu „Neo Matrix“ Reeves), der an einer traumatischen Niederlage aus seiner Collegezeit zu knabbern hat. Damit ist er aber der Normalste in seinem Team, verglichen mit dem psychopathischen Cop Bateman (herrlich durchgeknallt: Jon Favreau), der Freund und Feind niedermähen will, oder dem Sprinter Clifford Franklin, der überhaupt kein Ballgefühl hat. Frauenschwarm Keanu Reeves darf selbstverständlich nicht solo bleiben. Also läuft eine gerade erträgliche Liebesgeschichte zwischen ihm und Annabelle (Brooke Langton), der Leiterin der Cheerleader. Die tanzen eigentlich in einem Stripclub und verlegen Tabledance auf den Rasen, weil die Profi-Cheerleader streiken. Die Footballspiele sind mit erst- klassiger Musik unterlegt. Verglichen mit dem ultimativen AmericanFootballfilm „An jedem verdammten Sonntag“ von Oliver Stone wirken die Spielszenen harmlos, aber trotzdem recht realistisch. Hyun-Ho Cha „Helden aus der zweiten Reihe“ , USA 2000, Darsteller: Keanu Reeves, Gene Hackman, Brooke Langton; Regie: Howard Deutch; Musik: John Debney. InDOpendent urteilt: Eine sympathische Komödie für einen unterhaltsamen und reuelosen Kinoabend. 8 Wissenschaft Am Anfang war der Knall Siepe-Preis-Anwärterin Katrin Heitmann forscht über die ersten 0,0000000001 Sekunden des Universums V or 15 Milliarden Jahren gab es eine gewaltige Explosion, den Urknall. Er war die Geburtsstunde unseres Universums. Diese interessante Zeit hat die Dortmunder Physikerin Katrin Heitmann in ihrer Doktorarbeit untersucht - allerdings nicht die ganze Stunde, sondern nur die ersten 10-10 Sekunden. Die Hauptrolle in dieser kurzen Zeitspanne spielten die physikalischen Kräfte und die kleinsten Bausteine der Materie. Atome gab es noch nicht, geschweige denn Galaxien. Die Atomkerne bildeten sich erst 1 Sekunde nach dem Knall, leichte Atome rund 10.000 Jahre später und die Galaxien erst nach 1 Milliarde Jahren. Direkt nach dem Urknall waren die vier fundamentalen Kräfte der Natur vereinigt. Gravitation, elektromagnetische sowie starke und schwache Wechselwirkung entkoppelten sich erst nach und nach. Ohne diese Kräfte ist unser Universum undenkbar: Gravitation kennt jeder Stolperer, die elektromagnetische Kraft wirkt zum Beispiel zwischen Magnet und Schrottau- Der Siepe-Preis ANDERN Wissenschaft soll attraktiv und verständlich werden - vor allem für Laien. Unter diesem Motto gibt es auch in diesem Jahr an der Uni Dortmund wieder den Siepe-Preis, die bedeutendste Auszeichnung der Hochschule. 30.000 DM Preisgeld winken Doktoranden aus Natur- und Ingenieurwissenschaften für eine allgemeinverständliche Präsentation ihrer Forschung. Die vier diesjährigen Finalisten stellen am 22. Juni um 16 Uhr im Hörsaal der Fakultät Maschinenbau, LeonhardEuler-Str. 5, ihre Arbeiten öffentlich vor. Im Anschluss wird der Preis vergeben. InDOpendent präsentiert schon jetzt die Forschungsprojekte. to, die starke Kraft im Atomkern und die schwache zwischen Elektronen und Protonen. Mit und mit entstanden dann auch die elementaren „Bestandteilchen“ der Materie. Für den genauen Ablauf der Entwicklung gibt es mehrere Modelle. Eines hat Katrin Heitmann in ihrer Arbeit auf seine Gültigkeit hin überprüft. „Mich fasziniert es, dass man mit heutigen Messungen Aussagen über Abläufe vor Milliarden von Jahren machen kann“, sagt die Physikerin. Zunächst musste sie das Modell mathematisch beschreiben. Das Konzept dazu lieferte die „Quantenfeldtheorie“, ein Modell zur Beschreibung der Wechselwirkung zwischen Teilchen. Auf dieser Grundlage konnte Katrin Heitmann berechnen, ob das untersuchte Modell wahrscheinliche Temperaturen für die Entstehungszeit angibt und ob es die heutige Teilchenmenge richtig voraussagt. Eva Prost Die ersten 10 -10 Sekunden des Universums Direkt nach dem Urknall war das Universum unendlich dicht, ein heißer Feuerball. Die uns bekannten physikalischen Gesetze sind nicht anwendbar. Erst 10-43 Sekunden später können wir erste Aussagen machen, Gravitation wird eine beschreibbare Kraft. Nach 10-36 Sekunden beginnt die sogenannte „inflationäre Phase“, in kürzester Zeit wächst das Universum von Protongröße zu Melonengröße. Die starke Wechselwirkung, die verantwortlich ist für den Zusammenhalt der Nukleonen [Protonen und Neutronen, Anm. d. Red.] im Atomkern, entsteht. 10-34 Sekunden nach dem Urknall endet dann die inflationäre Phase; Quarks, Leptonen, Neutrinos [unteilbare Bausteine der Materie, Anm. d. Red.] und Photonen [Grundeinheit des Lichts, Anm. d. Red.] füllen das Universum. 10-10 Sekunden nach dem Urknall tauchen dann die elektromagnetische und die schwache Kraft auf. Katrin Heitmann, Los Alamos Auch er verdankt seine Existenz dem Urknall: Der Stern NGC 6543b. Foto: oho Miss „Universum“ Name: Katrin Heitmann Alter: 29 Jahre Fach: Physik Hobbies: Badminton, Laufen, Klettern Wohnort: Los Alamos, New Mexico Beruf: Physikerin am National Laboratory, Los Alamos Wissenschaft ist spannend, weil... „... sie uns hilft die Natur und unsere Umgebung besser zu verstehen und mit ihr umzugehen.“ Was fasziniert Sie am Universum? „Ich interessiere mich vor allem für die Entstehung: Was genau geschah nach dem Urknall? Wie konnten sich so komplexe Strukturen wie unsere Erde oder der Mensch entwickeln? In mir brennt die Neugier, woher wir kom- men. Außerdem wundere ich mich, warum alles so ist, wie es heute ist und nicht anders.“ Wünschen Sie sich etwas, wenn Sie eine Sternschnuppe sehen? „Ich sehe hier in New Mexiko viele Sternschnuppen und wünsche mir oft etwas. Man weiß ja nie Alles in allem glaube ich nicht an Dinge, die man nicht erklären kann. Allerdings sind Sternschnuppen romantisch.“ Orts Alzheimer durch Hass Hass, Angst und Depression führen auf Dauer zu tödlichen Alterskrankheiten. Um diese These zu belegen, untersuchte die Universität von Kentucky die Lebensläufe von 678 katholischen Ordensschwestern. Diese haben sich seit 1986 jährlich körperlich und psychisch untersuchen lassen, zudem erklärten sie sich bereit, nach ihrem Tod ihr Gehirn den Forschern zur Verfügung zu stellen. Die Forscher untersuchten zusätzlich 180 Autobiographien der Nonnen. Das Ergebnis: Die Ordensschwestern, die besonders viele positive Gefühle niedergeschrieben hatten, lebten rund zehn Jahre länger, als jene, die vor allem negative Empfindungen geäußert hatten. Alte Oscar-Gewinner Oscarpreisträger leben länger. Das fanden Forscher der Universität Toronto heraus. Sie verglichen die Lebensläufe der 762 Schauspielerinnen und Schauspieler, die jemals für einen Oscar in den Kategorien „bester Hauptdarsteller“ und „bester Nebendarsteller“ nominiert waren. Die Gewinner der begehrten Trophäe lebten im Schnitt vier Jahre, mehrfach Ausgezeichnete sogar sechs Jahre länger. Donald Redelmeier, der Leiter der Forschergruppe führt diesen Effekt auf das „tiefe Gefühl von innerem Frieden und Vollendung“ zurück, das ein Oscar-Sieg hervorbringe. cz Wissenschaft 9 Analysen mit Plasma-Fackeln N Dortmunder Duo kommt Elementen auf die Spur ur wo Nutella draufsteht, ist auch Nutella drin! So leicht wie HaselnusscremeFans haben es Chemiker nicht. Die Natur etikettiert ihre Produkte nämlich nicht mit dem ABC. Wohl aber mit einer Art „Farbcode“. Jedes Element sendet im so genannten „angeregten Zustand“ farbiges Licht aus. Spaltet man dieses Licht in die einzelnen Farben auf, erhält man ein individuelles Spektrum. Dieses Spektrum ist der „Fingerabdruck“ der chemischen Elemente. Die Elemente können zum Beispiel durch Hitze angeregt werden. Alljährliches Beispiel ist das Feuerwerk: Die roten Funken kommen von Strontium, die gelben von Natrium. Zur Anregung benutzen Chemiker heute so genannte „Plasmen“. Ein Plasma ist eine heiße Gaswolke aus Ionen und Elektronen. Mit seiner Hilfe lassen sich Spurenelemente, d.h. kleinste Konzentrationen, feststellen. Wissenschaft ist spannend, weil... „... man ein tieferes Verständnis für die Dinge bekommt, die einen umgeben“ S chickt man ein Lichtbündel durch einen Kristall, kommt es nicht vollständig wieder heraus. Ein Teil seiner Energie geht verloren. Was passiert mit dem Licht im Kristall? Dieser Frage ging Lars Hanke in seiner Doktorarbeit nach. Die Mechanik geht davon aus, dass auch Licht Kristalle in Schwingungen versetzt, wie Schall Glas anregt. Der Physiker spricht von Resonanz, wie auch bei der Legende von berstenden Brillengläsern in Opern. Der Resonanzprozess kostet Energie, was den „Lichtverlust“ in Kristallen erklären würde. Dann könnten jene aber auch bei der richtigen Frequenz (also dem „richtigen Ton“) zerspringen. In der Praxis zerspringen die Kristalle aber nicht. Der Physiker J.J. Hopfield folgerte 1958 daraus, dass es bei der Anregung durch Licht keine Attila Bilgic und Ulrich Engel haben mit ihrer Doktorarbeit die Entwicklung kleiner, effektiver Plasmaquellen ein Stück weiter gebracht: Sie entwickelten eine Plasmaquellen in Chipgröße. Dabei konnten sie auf einem Meilenstein der Entwicklung aufbauen, der „Mikrowellen-Plasmafackel“. Diese Quelle nutzt zur Erzeugung des Plasmas elektromagnetische Mikrowellen. Der Plasmachip gleicht einer elektrischen Schaltung. Durch das Innere des briefmarkengroßen Trägers zieht sich ein Kanal mit einem Durchmesser von ungefähr 0,3 Millimeter, durch den das Plasma und die zu analysierende Probe fließen. Bei einem Test konnten Ulrich Engel und Attila Bilgic mit dem Plasmachip giftiges Quecksilber noch in einer Konzentration messen, die 50 Gramm in einer Milliarde Liter Wasser entspricht. Das ist ein Würfelzucker in einer Talsperre! Das Ergebnis kann sich sehen lassen, obwohl die Nach- Ein Vorläufer des legendären Tricorders: Der Mikroplasmachip weisgrenze mit tiefkühltruhengroßen Quellen unter der Parts-Per-BillionGrenze (Teilchen pro Milliarde!) liegt. In Verbindung mit anderen miniaturisierten Analyseprinzipien ermöglichen die Plasmachips eine „Vor-Ort- Die beiden Plasmaforscher im Profil Name: Ulrich Engel Alter: 29 Jahre; Fach: Chemie Hobbies: Computer, Inlineskaten, Kino Wohnort: Frankfurt am Main Beruf: Laborleiter bei Merck Name: Attila Bilgic Alter: 33 Jahre; Fach: Physik Hobbies: mangels Zeit :-(( Wohnort: Kirchheim bei München Beruf: Projektmanager bei Infineon Die Chemie muss stimmen. Warum? „Chemie hat für viele Menschen mit Alchemie oder anderen nicht erklärbaren Dingen zu tun - genau wie zwischenmenschliche Beziehungen.“ Physik im Alltag? „Nimm `nen Löffel Marmelade dreh ihn um und - oops! Die Marmelade fällt auf den Boden! So erklärte mein Physiklehrer ‘Was ist Physik?’“ Licht-Schlucker Lars Hanke forscht mit Lasern an Kristallen Resonanz im Kristall gibt. Damals gab ihm nur die Theorie der Quantenphysik Recht. Mit der heutigen Computer- und Lasertechnik konnte Lars Hanke die Der Überprüfer Name: Lars Hanke Alter: 31 Jahre; Fach: Physik Hobbies: Tierschutz, Surfen, Fantasy Wohnort: Bonn Berufsplan: Berater für Mikrosystemtechnologie Warum ausgerechnet Physik? „Ich hatte keinen Bock auf Auswendiglernerei. Physik kann man begreifen.“ These auch experimentell bestätigen. Wenn es aber keine Resonanzschwingungen gibt, wo ist dann die Energie des Lichts geblieben? Die Erklärung Wissenschaft ist spannend, weil ... „...man immer wieder Neues lernt und interessante Leute trifft.“ Foto: oho Analyse“ im handlichen Format. „Das Ziel dieses Trends heißt Lab on Chip“, erklärt Ulrich Engel. „Und das meint nichts anderes, als den legendären ‘Tricorder’ der Enterprise - Crew“. Eva Prost Wissenschaft ist spannend, weil ... „... es immer wieder neue Herausforderungen gibt und man niemals ‘fertig’ ist.“ weicht von der Mechanik ab: Im Kristall verwandelt sich Licht in sogenannte „Polaritonen“. Diese Teilchen wiederum können die Atome im Kristall anregen. Wie ein Motorboot erzeugen sie eine Bugwelle, auf der die Atome ‚reiten’ können. Entscheidend ist, dass bei dieser Bewegung Wärme entsteht. Hier also ist die Lichtenergie geblieben. Da die Wärme an die Umgebung abgegeben wird, kann sich keine Energie im Kristall stauen. Das Phänomen ist kein Spezialproblem der Kristalle. Jeder für uns farbige Gegenstand verschluckt Licht. In der Fachsprache heißt das „Absorption“. Grüne Blätter absorbieren zum Beispiel rotes Licht. Auch hier trifft das Modell der Mechanik nicht zu: Schließlich hat noch kein Mensch auf der Welt Pappellaub oder Eichenblätter bei Sonneneinstrahlung zerspringen sehen. Eva Prost 10 Sport Kampfsport gegen Fett H Daniela Klocke ist Trainerin für Tae-Bo - dieser Trendsport verbindet Aerobic mit Boxen, Taekwondo und Tanz arte Kicks zu starken Beats - Tae-Bo heißt die neue Trendsportart, die aus den USA kommt. Woher auch sonst. Tae-Bo erobert die deutschen FitnessStudios und bringt sie regelrecht zum Überquillen. Tae-Bo ist eine Mischung aus Aerobic, Tae-kwon-do, Boxen und Tanz zu wirklich schneller, schweißtreibender Musik. Ein echter Fettkiller. Durchschnittlich können bis zu 800 Kalorien pro Trainingsstunde verbrannt werden. Selbst Sportmuffel werden begeistert sein. Das besondere an Tae-Bo ist die außergewöhnliche Gruppendynamik, angetrieben durch den so genannten „Instructor“, den Trainer. Dieser agiert als „Vorturner“. Daniela Klocke, 27-jährige angehende Sportpädagogin und Kunststudentin an der Uni Dortmund, ist eben eine solche Instructor an der „Self Defence Academy“ in DortmundHörde. Sie ist eine der insgesamt neun Trainer dort. „Schon seit Beginn meiner Studienzeit bessere ich durch Sport mein Budget auf und nebenbei macht Tae-Bo richtig süchtig“, berichtet das durchtrainierte Energiebündel. In ihren Trainingsstunden hat sie die Truppe fest im Griff und alles hört auf ihr Kommando: „Sidekick links“ und der Schattenangreifer liegt am Boden - und alle zählen fleißig im Chor: „acht-sieben-sechs-fünf...“. Anders als beim konventionellen Aero- bic gibt es beim Tae-Bo keine komplizierten und schwierigen Abfolgen von Schlägen und Schritten die man sich merken muss, was bei einem Tempo von 165 Beats pro Minute äußerst problematisch wäre. Jede Sportart hat ihre Philosophie, und das ist bei Tae-Bo nicht anders. „Get the first place by your own“ - was so viel heißt wie: Egal wie schnell oder gut der andere vor oder neben dir ist, du bist nur für dich alleine verantwortlich und entwic-kelst dein ganz persönliches Körpergefühl. Pausen bestimmt jeder selbst! Das komplette Training teilt sich in „Intro“, Technikkurse und Ausdauerstunden. Generell gilt: Zunächst sollte man zwei- bis dreimal eine Technikstunde besucht haben, um in der Aus- Tae-Bo-Infos „Tae“ ist koreanisch und meint Beine und Füße, „Bo“ bedeutet Boxen. Nur wo Tae-Bo drauf steht, ist auch TaeBo drin: Schreibweisen wie „Thai Bo“, „Tai-Bo“, „Kick Bo“ usw. lassen auf ein anderes Konzept schließen. Weitere Informationen unter: www.TaeBo-net.de oder direkt bei der Self Defence Academy in Dortmund-Hörde, Tel. 0231/ 42 72 433. dauerstunde Schritt halten zu können. Ansonsten ist Tae-Bo nicht konditions- und altersabhängig, sondern kann immer und von jedem ausgeübt werden - ganz ohne Angst. Denn: „Fehler machen kann man bei Tae-Bo nicht wirklich, denn bei diesem Tempo bleibt kaum Zeit dafür“, so Daniela Klocke. Ihre Ausbildung zum Trainer genoss Dany, so ihr Spitzname, bei Doro Müller (diplomierte Sportlehrerin) und Frank Magnus (Kampfsportler), den Inhabern der Self Defence Academy. Müller und Magnus sind wahre Experten in Sachen Tae-Bo, denn sie beide lernten in den USA bei Billy Blanks, dem Erfinder dieses Ganzkörpertrainings. Blanks, siebenfacher Karate-Weltmeister und Besitzer von 36 Karate Goldmedaillen, vereinte mit Tae-Bo Muskel- und Schnellkraft, Koordination und Ausdauer in einer Sportart. Eigentlich für Frauen entwickelt, traut sich mittlerweile auch das starke Geschlecht in die Zu schneller Musik wird getanzt, getreten und verspiegelten Säle. geboxt: Tae-Bo heißt der neue Trendsport. Seit Anfang 2000 wird Tae-Bo Foto: Hönigschmid europaweit einzigartig in der Self Defence Academy ausgebildet. Mit denen die Show Vorrang hat, steht bei Unterschieden zu den USA, sagt Daniuns die Gesundheit an erster Stelle“. ela: „Anders als bei den Amis, bei Verena Hönigschmid Tanzen für Olympia Stephanie Rauer studiert Sozialpädagogik - und sie ist deutsche Meisterin im Eistanz Unsere Serie „Prominente Sportler an der Dortmunder Uni“ setzen wir heute mit der Eistänzerin Stephanie Rauer fort. Auf dem Weg nach Olympia: Eistanzpaar Stephanie und Thomas Rauer. Foto: oho Stephanie Rauer ist 1,55 Meter groß und wiegt etwa 40 Kilo. Auf den ersten Blick sieht die zierliche 21-Jährige aus Essen nicht wie eine knallharte Leistungssportlerin aus. Doch der Schein trügt. Bis zu sechs Stunden am Tag plagt sich die Studentin für ihre große Leidenschaft, den Eistanz. Seit 1986 schnürt Stephanie die Schlittschuhe. Ein Jahr später stieß ihr älterer Bruder dazu. Seitdem gehen beide zusammen aufs Eis - und das mit Erfolg. Im Januar stand das Geschwisterpaar bei der Deutschen Meisterschaft in Oberstdorf ganz oben auf dem Treppchen. Bei der anschließenden Weltmeisterschaft im kanadischen Vancouver sprang Platz 27 heraus. Zur absoluten Welt- spitze fehlt also ein großes Stück. Kein Wunder, sind doch Stephanie und Thomas keine Profis. Während ihr Bruder bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Holzwickede ist, studiert Stephanie im vierten Semester Sozialpädagogik an der Uni Dortmund. „Morgens versuche ich meistens an der Uni zu sein, nachmittags geht es dann zum Training,“ sagt Stephanie. Auch im Sommer kann von Pause keine Rede sein. Nur zwei Wochen Urlaub gönnt sie sich, bevor es im August wieder im Landes-Leistungszentrum in Dortmund aufs Eis geht. „Man muss kontinuierlich dran bleiben, um das Körpergefühl nicht zu verlieren,“ so die 21-Jährige. Viel Zeit für Anderes bleibt nicht. Daran hat sich Stephanies Freundeskreis längst gewöhnt. Auch die Dozenten an der Uni haben meist Verständnis, selbst wenn die eine oder andere Prüfung auf der Strecke bleibt. Das kann sich demnächst noch häufen. Im nächsten Jahr finden in Salt Lake City die Olympischen Spiele statt. Und trotz zahlreicher Teilnahmen an nationalen und internationalen Titelkämpfen - bei Olympia waren die Rauers noch nie dabei. Doch vor den Spielen in den USA stehen noch die Deutsche und die Europameisterschaft auf dem Programm. Nur mit guten Ergebnissen dort können sich Stephanie und Thomas den Traum von Salt Lake City 2002 erfüllen. Johannes Eberhorn Steckbrief Name: Stephanie Rauer Beruf: Eistänzerin, Sozial-PädagogikStudentin Erfolge: Gemeinsam mit Bruder Thomas Deutsche Meister (2001), dreimal Deutsche Vizemeister, Teilnahme an Europameisterschaften (3x) und Weltmeisterschaften (3x). Unterhaltung 11 Von Pillentestern und Baywatchern Mit teils sehr skurrilen Jobs verdienen Studenten ihr Geld Was tut man nicht alles fürs liebe Geld... InDOpendent wollte von den Dortmunder Studierenden erfahren, in welchen Jobs sie sich ihr Geld verdienen. Denn zwei Drittel der deutschen Studenten können sich nicht an den elterlichen Pool legen und dort ihren Studien nachgehen. Wie also kommen Studierende an Kohle? Direkt vorm Emil-Figge-Straße-50Gebäude treffen wir Melanie Sasse, eine hübsche Blondine mit leicht genervtem Gesichtsausdruck. Ob das am Wetter, am Studium oder am Nebenjob liegt? Letzteres scheint wahrscheinlich, denn die 22-Jährige zieht an der Kasse in einem Supermarkt Waren über den Sensor. Das hört sich nach einem ziemlich monotonen und langweiligen Job an. Der Arbeitstag besteht aus sechs Stunden mit einer Viertelstunde Pause. „Der Stundenlohn von 13,50 Mark ist nicht gerade der Bringer für das ständige Sitzen.“ Melanie urteilt: „Der Job ist nicht empfehlenswert.“ Inzwischen hat sie sich, passend zum Pädagogik-Studium, bei der Lebenshilfe beworben. Wir halten das für eine gute Idee und ziehen weiter. Im „Durchblick“ setzten wir uns zu Nadine Schönberger. Ihr Job als Call Center Agentin bei der Commerzbank macht ihr „super viel Spaß“. Kein Wunder, denn die 24-jährige Sonderpädagogin arbeitet im Bereich Wertpapieran- und verkauf und transferiert so schon mal Millionenbeträge. Allerdings: „Wenn die Kunden beim Aktienkauf Verluste machen, geht es teilweise richtig ab. Dann sind sie stinksauer, möchten ihr Geld zurückerstattet haben oder sich beim Geschäftsführer beschweren.“ Auch David Marciniak, den wir etwas später in der Cafete treffen, arbeitet per Telefon. Er führt Inter-views für die Forsa-Meinungsforschung durch und musste sich schon so manche Lebensgeschichte anhören. „Man merkt, wenn ältere Leute in Isolation leben und sich freuen, endlich wieder einen Gesprächspartner zu haben.“ Interessant ist auch eine Verwechslung, die häufig vorkommt: „Die Leute verstehen oft Vorwerk statt Forsa und denken dann immer, man möchte ihnen Staubsaugerbeutel verkaufen.“ Dennoch quält sich der Lehramtsstudent eher zur Arbeit, als dass sie ihm Spaß macht. „Ich muss es machen, wegen des Geldes. Sonst würd’ ich nicht überleben.“ Vor der Unibuchhandlung erspähen wir einen gut gebauten, zufrieden wirkenden Studenten mit Motorradhelm. Dieser Mensch muss einfach einen tollen Nebenjob haben. Und tatsächlich: Cornelius Mundt ist Rettungsschwimmer in einem Hattinger Freibad. Wir geraten ins Schwärmen: Mit nacktem Oberkörper, verspiegelter Brille und roter Badehose in der Sonne sitzen, umgeben von schwärmenden Mädels, ... Doch Cornelius holt uns zurück auf den harten Boden der Realität. Die Sache mit dem nackten Oberkörper sei die Ausnahme, schließlich müsse man sich vor der Sonne schützen. Rumsitzen ginge schon gar nicht, da man eine große Verantwortung trägt und schuld ist, wenn wirklich Na, dann: Guten Appetit ... Wer Medikamente testet, kann durch das Pillenschlucken Geld einmal etwas passiert. Auch verdienen. Ob der Raubbau am Körper sich tatsächlich lohnt ...? Foto: Smulka die Gleichung unangenehm und ungesund an, oder? gehen selten ins Freibad und die Rettungsschwimmer gleich „Ich habe ein blutdruck-senkendes jüngeren bauen mehr Mist, als dass sie Frauenschwarm scheint nicht Mittel getestet und keine Auswirkungen schwärmen.“ Ob’s an der Badehose aufzugehen: „Schwärmende Mädels gespürt.“ Nervig waren die drei Wochen liegt? Denn die ist nicht rot, sondern hätt’ ich gern mal um mich, aber es stationärer Aufenthalt aber dennoch. meistens blau. Cornelius’ Fazit: „Nicht sind kaum welche da. Die älteren Nur Bücher und Fernseher boten jeder Job macht immer Spaß, dafür hat Abwechslung vom monotonen man Spaß mit dem verdienten Geld.“ Tagesablauf. Ein Essensplan musste Das sind bei ihm immerhin 18 Mark pro eingehalten werden. Nicolai hat es Stunde. dennoch nicht bereut, teilgenommen zu Letztes Opfer unserer Suche nach Doppelnennung möglich): haben. Er überlegt sogar, noch einmal dem perfekten Nebenjob ist Nicolai Sicherung Lebensunterhalt: 49 % mitzumachen. „Ich hätte mal Lust auf Schwarz, 24 und Physikstudent. Geld Befriedigung höherer Ansprüche: 35 % Psychopharmaka. Eine andere Gruppe verdienen hat er im Moment nicht Unabhängigkeit von den Eltern: 25 % hat welche getestet, und die hatten ein nötig. Vor ein paar Monaten hat er an Praktische Berufserfahrung: 23% Gefühl von leichtem High-Sein. Dann einem Medikamententest der Firma hat man wenigstens einen leichten Focus Clinical Drug Developement Quelle: 15. Sozialerhebung des Effekt. Bei mir war ja nichts los.“ Ob teilgenommen und so 6775 Mark in Deutschen Studentenwerks, veröfdas der perfekte studentische drei Wochen verdient. Medikamenfentlicht 1998, Erhebung 1997. Nebenjob ist? Daniela Bolsmann tentest - hört sich irgendwie Fakten zu Studentenjobs Erwerbstätige Studenten: 65 % (+ 6% im Vergleich zu 1994) laufend erwerbstätig: 24 % durchschnittlicher Stundenlohn: - alte Bundesländer: 17,10 Mark - neue Bundesländer: 13,40 Mark Nebenjob steht im Zusammenhang mit Studium: 41 % Motiv (Prozentzahl der Zustimmung, 12 Neuland Musik per Mausklick Neue Medien finden immer häufiger auch ihren Weg in die Kunst - auch an der Uni Dortmund Wenn statt des Komponisten der Computer Musik macht und Bilder nicht mit Pinsel und Palette, sondern per Mausklick entstehen, dann ist das für viele kreative Köpfe eine spannende Vorstellung. Für manchen aber auch eine fremde neue Welt. InDOpendent hat in den Fachbereichen Kunst, Musik und Textilwissenschaften der Uni sowie an der Musikhochschule nachgefragt, wie’s hier mit dem Einsatz der neuen Medien in Forschung und Lehre aussieht. Ressentiments vor der Arbeit mit der digitalen Technik noch groß“, erinnert sich Tilmann Claus. „Bei uns hat das Handwerk eben die absolute Dominanz.“ Und so, erzählt der Professor für künstlerischen Tonsatz, schauen ihn manche Studenten zunächst auch „ganz verwundert“ an, wenn der Computer ins Spiel kommt. Dabei wächst die Bedeutung der neuen Medien in der Musik. „Die digitale Aufnahmetechnik etwa eröffnet gigantische Möglichkeiten Musikstücke zu bearbeiten“, gibt er ein Beispiel. Neue Perspektiven in der Komposition zeigen „Sound Design“-Programme. In Projektarbeiten können die Studenten sie spielerisch ausprobieren. Aber: „Nur wenige bringen die Energie auf, auch neben ihrer Arbeit mit dem Instrument unsere ohnehin nur geringen Kapazitäten zu nutzen“, schränkt er ein. Im Institut für Kunst und ihre Didaktik gehört der Umgang mit Computer und Co. längst zum Alltag, meint Dr. Jürgen Stiller. Der wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der PC-Nutzung in der „ästhetischen Praxis“. „Das bedeutet etwa, Fotos oder Illustrationen mit Hilfe von Digitaltechnik künstlerisch weiter zu bearbeiten“, erklärt der EDV-Beauftragurückhaltung im Umgang mit te. Dies sei nicht nur sehr spannend, neuen Medien herrscht im Instisondern demonstriere den angehentut für Musik und Didaktik der Uni. den Pädagogen auch Einsatzbeispiele „Wir beschäftigen uns mit dem Einsatz der Hard- und Software im Unterricht. des Internets im Schulunterricht und Nach einer mehrjährigen Anlaufphase haben auch ein Lernprogramm entstehen den Kunst-Studis jetzt für ihre wickelt“, antwortet Dr. Dietrich Helms Praxisarbeit zwei Labore zur auf die Frage nach der Mediennutzung. Verfügung, eins ist (nach vorheriger Als Rechercheinstrument, führt der Anmeldung) auch öffentlich als CIPInternetbeauftragte aus, sei das Netz Pool zugänglich. „Manche Techniken unter den Uni-Musikern schon „komsind jedoch nicht einfach aus dem plett akzeptiert“. Stand ausführbar“, bemerkt Stiller, Wenn es allerdings während ein Student Einige Insum den Einsatz der gerade einen Videofilm digitalen Technik in der am Computer schneidet. trumentaliKomposition geht, Geduld und Vorkenntnis„schrecken doch einige se seien da erforderlich. sten schrecken Instrumentalisten vor Um den künstlerischen doch vor der kal- der kalten ComputerUmgang mit neuen Mediwelt zurück“, so Helms en zu vermitteln, bietet ten ComputerErfahrung. Musikstudas Institut regelmäßig welt zurück. dent Niklas BüdenbenSeminare an. der hingegen hat den Neuland in Sachen Reiz der Technik Medieneinsatz will auch bereits erkannt:„Zum Beispiel kann die Musikhochschule Dortmund betreman hier Klänge elektronisch erzeuten. Das Seminar Medienkunde steht gen, verfremden oder auch bildlich hier seit drei Jahren als Pflichtverandarstellen“, schwärmt er - auch wenn staltung auf dem Stundenplan der die Studioausstattung der Uni nicht Studierenden. „Am Anfang waren die Z „ “ STAND Punkt Dass die neuen Medien auch und gerade den künstlerischen Studiengängen Chancen bieten, das bestreitet (fast) niemand mehr. Doch diesen Weg zu gehen und sich mit den Entwicklungsmöglichkeiten auseinander zusetzen, das fällt vielen immer noch schwer. Als Recherche- Neben der klassischen Instrumentalausbildung spielen auch neue Medien wie der Computer zunehmend eine Rolle in der Musik. Foto: Hönigschmid bei allen Vorhaben mithalten könne. So wird eine MP3-Station gerade erst eingerichtet. „Vieles läuft hier eben in Privataktion, weil Gelder fehlen.“ Zappenduster in Sachen PC-Technik sieht es dagegen bei den Textilwissenschaftlern aus. Mit einem Seminar zum Thema Mode im Internet wollte Heike Willingmann die Studierenden im letzten Wintersemester auf die Datenautobahn locken. Doch nur sieben stiegen ein. „Die waren dann begeistert dabei, als wir die Seiten von Modehäusern analysiert haben“, berichtet die wissenschaftliche Hilfskraft. Bei dem Folgeseminar wollten jedoch nur noch zwei Studis teilnehmen - zuwenig. Es wurde abgesagt. Andere Angebote zum Umgang mit neuen Medien gibt es nicht, so Willingmann. „Obwohl es wichtig wäre, auch auf diesem Gebiet Kompetenz zu erlangen.“ Annette Kiehl Großer Schritt in die Computerwelt Medium ist das Internet in den Instituten zwar weitgehend anerkannt, aber was darüber hinaus geht sind oft nur Projekte von einzelnen. Denn Kunst und Multimedia - das bedeutet für viele noch Handwerk kontra „kalte Computer-Welt“. Auch für viele Studenten. „Wichtig“ für die berufliche Zukunft nennt bei der Umfrage (Seite 13) zwar fast jeder der angehenden Pädagogen die Arbeit mit Medien und Digitaltechnik, aber nur wenige haben sich schon wirklich über’s Internetsurfen hinaus damit beschäftigt. Und das, obwohl es an der Uni interessante und spannende Angebote rund um Multimedia gibt. Doch bis aus einem vagen Vorhaben ein Seminar wird, ist es für viele offenbar noch ein großer Schritt. Annette Kiehl Annette Kiehl. Foto: Smulka Neuland Wie denken Kunst-, Musik- und Textilstudenten über die neuen Medien an der Uni? InDOpendentMitarbeiterin Annette Kiehl hat sich umgehört: Ulrike Plänker, 4. Semester Musik (Uni) und Englisch, Sek II: „Ich bin kein Computerfreak, habe aber schon mit digitaler Technik gearbeitet, zum Beispiel ein PC-Programm für Tonsatz geschrieben. Die Seminare für den Umgang mit der Technik halte ich für sehr sinnvoll, dadurch fühle ich mich gut auf den Beruf vorbereitet. PCKenntnisse sind aber nicht alles, das Handwerk ist in der Musik wichtiger.“ „Das Handwerk ist wichtiger“ Umfrage: Nutzen Kunst- und Musikstudenten neue Medien? Ludger Koch, 9. Semester Musik (Uni) und Informatik Sek II: „Die technische Ausstattung des Studios ist mangels Geld spartanisch. Aber ich halte es eh für sinnvoller, in die Instrumentalausbildung zu investieren. Das ist für Musiklehrer wichtiger, obwohl es auch gut ist, wenn man sich mit neuen Medien auskennt. Damit beschäftige ich mich aber privat. An der Uni hab’ ich noch keine Kurse belegt.“ 13 absolut nichts gemacht. Ich weiß auch nicht, was mir das bringen könnte. Auch wenn ich denke, dass Computer in den Textilwissenschaften immer mehr an Bedeutung gewinnen werden.“ Ratka Kundid, 5. Semester Textil und Deutsch So.päd.: „Ich halte es für wichtiger, dass die Kinder in der Schule später die Stoffe vor sich sehen und fühlen, statt sie auf dem PC zu betrachten. Es gibt bestimmt Möglichkeiten, sinnvoll mit dem Computer zu arbeiten, doch ich kenne sie nicht. Seminare zu dem Thema fehlen mir deshalb bis jetzt nicht.“ Sarah Säftel, 1. Semester Musikpädagogik,Musikhochschule: „Für mich ist der Umgang mit neuen Medien eher ein Muss, ich mag handgemachte Musik lieber und im Internet surfen kann ich auch zu Hause. Aber es ist bestimmt nicht schlecht, wenn man sich mal mit Computern und so beschäftigt, vielleicht nützt es mir später.“ Andrea Kaiser, 6. Semester, Kunst und Geschichte: „Ich habe bis jetzt noch nicht im Kunst-Computer-Pool gearbeitet, aber ich will mich jetzt mit digitalem Videoschnitt und Fotographie beschäftigen. Es gibt hier gute Angebote. Außerdem werden neue Medien oft in unseren Seminaren eingesetzt.“ Elisa Kronibos, 4. Semester Kunst und So.päd.: „Wenn man sich nicht mit Medien auskennt, steht man doch bald blöd da. Ich halte das auf jeden Fall für wichtig. Ich habe von Seminaren gehört, aber selbst noch nichts belegt. Ich brauche das nicht zu machen. Ich finde, den Umgang mit dem Internet kann man sich auch selbst beibringen.“ Birgül Suoglu, Textil Primarstufe, 1. Semester. „Ich habe mit neuen Medien noch Anja Gardemann, 7. Semester Musikpädagogik, Musikhochschule: „Ich habe schon an der Uni ein Medienseminar besucht und interessiere mich auch für das Thema. Vieles läuft heute nur noch über den PC, Stellen werden teilweise nur noch im Internet ausgeschrieben. Da ist es wichtig, dass man sich auskennt. Nur Computermusik ist mir noch fremd.“ Andrea Kaiser findet die Uni-Angebote gut. Ratka Kundid ist Computer-Laie. Ludger Koch bemängelt die Ausstattung. Birgül Suoglu: nutzt keine Computer. Die beiden Musikstudentinnen Anja Gardemann und Sarah Säftel finden Computermusik ziemlich befremdlich. Fotos: Hönigschmid SURF Tipps Unsere Surftipps stehen heute ganz im Zeichen der nahenden Urlaubszeit. In der nächsten InDOpendent geht’s um die körperliche Ertüchtigung und um Anstrengung dann nämlich dreht sich alles um den Sport. www.funtimesport.de Klettern, Bier brauen, Iglu bauen - wer es in seinem Urlaub gerne ein wenig ausgefallen mag, der ist auf den Seiten von Funtimesport richtig. Nur nicht hausbacken, scheint bei diesem Anbieter das Motto zu lauten. www.marcopolo.de Der Klassiker unter den Reiseführern: Auch in der Internet-Version gibt’s Insidertipps in Hülle und Fülle - kurz, knapp und äußerst kompetent. www.reisebedarf.com Vom Schlafsack über die Luftmatratze bis zum Moskitonetz gibt’s hier alles für einen entspannten Urlaub. Wer Lust hat sich zu bilden, kann sich außerdem über Reiserecht informieren. www.auswaertiges-amt.de Hier gibt’s offizielle Reise- und Länder- informationen sowie Sicherheitshinweise. www.reiseplanung.de Umfangreiches Portal zum Thema Reise - viele, viele Urlaubs-Links, Routenplaner, Stadtpläne und mehr. www.urlaubs-checkliste.de Zahnbürste dabei, Unterwäsche eingepackt, Badehose im Koffer? Eine nützliche Site, damit am Ziel niemand eine böse Überraschung erlebt. kris im HiccUp, Wittener Str. 205 (ca. 10 Minuten Fußweg vom Campus Nord). Info: Das UniVerselle StadtFernsehen in Dortmund www.dodoko.de Hallo aylin! Du bist der wahnsinn!! Ich liebe dich! nachbar Unser 30minütiges Magazin ist jeden Donnerstag um 20.15 Uhr im Offenen Kanal zu sehen (über Kabel). Die Wiederholung gibt’s am Freitag um 17 Uhr. Von Montag bis Freitag sind wir von 10 bis Deckel sucht 16 Uhr in der Redaktion zu erreichen. Telefon: 0231-88 21 993; Fax: 88 21 994. Redaktion, Nollendorfplatz 2, 44339 Dortmund, e-mail: do1@pop.uni-dortmund.de im Moment keinen passenden Topf, da das Fass übergelaufen ist. Über eine Aussprache würde ich Auf FM 93,0 Mhz: Montags bis freitags, 8 - 10 Uhr: Toaster; Mittwochs, mich freuen. 18 - 19 Uhr: Musikzone; Mo. bis Fr., 23 - 0 Uhr: Nachtschatten; Donnerstags, 18 - 19 Uhr: Traumfabrik; Freitags, 18 - 19 Uhr: Die Woche kompakt. e-mail: eldoradio@uni-dortmund.de Telefon: 79 49 815 (Fax: 16). Internet: www.elDOradio.de Suche immer noch Mitfahrgelegenheit für Donnerstag nachmittags (ab 14 Uhr) an den Niederrhein. Kleve wäre perfekt! 0231/7546847 oder MadMyri@hotmail.com Myriam Liebe Aysel, alles Gute zum 22. wünschen Dir Ablan und Enisten PH. e-mail: indopendent@zapf.fb15. Foyer FH Sonnenstraße, Foyer Ex- Mensa-Foyer, Campus Nord/Süd, uni-dortmund.de gen). Kein Anspruch auf Veröffentlichung. Doppelkopf-Runde sucht noch Mitspieler, jeden Dienstag um 19 Uhr Dies+Das, Jobs. Private Kleinanzeigen sind kostenlos (keine Chiffreanzei- Shanny 15 Rubriken (bitte unterstreichen): Ankäufe, Verkäufe, Wohnen, Mitfahren, Dankeschön! fen in einen der InDO-Kästen: Deine Fans stik, 44221 Dortmund, oder einwer- beeindruckende Homepage!! Weiter so! InDOpendent, Institut für Journali- Hi, Nele! cyahoga.de ist wirklich eine geile und Coupon ausfüllen, abschicken an: Dies+ DAS So einfach geht’s: Anzeigen Kleinanzeigen-Coupon Kundendienst In DO aktiv 16 Nacht der Wünsche Tach! Die Campus-Soap um Pförtner Herbert, Studentin Ulrike und andere Charakterköpfe „Kriegt Herbert Ulrike?“, fragten wir in der vergangenen Ausgabe. Sie wissen schon, der Pförtner, der von der Soziologie-Studentin träumt. Auf unseren Aufruf, die Soap um die beiden, Kevin, Uschi und Prof. Dreisatz fortzuschreiben, haben wir den Vorschlag eines Autors namens Eduard Heinle bekommen. Hier der erste Teil: Herbert K., einer der attraktivsten Männer seines Berufes (jedenfalls seiner Meinung nach) sitzt an diesem Freitagabend in seiner Pförtnerloge und... tut erst mal nichts. Das ist auch gut so, denn von den ewig maulenden Studenten hat er genug. Es gibt Menschen, die sich nach Abenteuer, Spannung, Spiel und Schokolade sehnen. Nicht so der Pförtner Herbert K. Sein einziges Abenteuer besteht darin, täglich seinen Goldfisch Theo zu füttern und sich ab und zu seinem Kleingarten zu widmen. Beobachten wir unseren Helden ganz genau. Er gähnt, schaut nach links, dann nach rechts... es ist niemand mehr im Gebäude, sogar die ewig probenden Musikstudenten haben sich verzogen. Zeit, seinem Zeichnungen: Christoph Sykulski Pförtner Herbert K. In den einsamen Nächten träumt der Goldfischbesitzer von... geheimen Hobby zu frönen, das er vorzugsweise unter dem Tisch tätigt, wo ihn keiner sehen kann. Er entrollt die InDOpendent und liest noch einmal seine eigene Anzeige durch: „Hallo, meine Tigerenten-Ulrike, bis um 12 in der Pförtneloge. Dein H.K.“ Er seufzt. Anscheinend hat sie diese Anzeige nicht gelesen, denn am Vortag war sie nicht da, obwohl er doch so sehnsüchtig auf diesen Augenblick wartet... Ach Ulrike! Seit drei Semestern schon seine heimliche Leidenschaft. Vielleicht sollte er in seinen Kleinanzeigen etwas deutlicher werden? Vielleicht mag sie direkte Männer? Er zückt seinen Kugelschreiber und versucht: „Ulrike, sieh Dich um, ich stehe direkt hinter Dir.“ Nein, das ist doch zu bedrohlich. Vielleicht ein Standardspruch? „Ulrike, soll ich Dir meine Plattensammlung zeigen?“ Solange sich Herbert erinnern kann, hat dieser immer funktioniert, bei seiner Ex-Frau jedenfalls. Oder vielleicht doch etwas Verwegenes: „Lass’ uns unanständige Sachen machen, Ulrike.“ Er beendet den Satz, als es an der Pförtnertür klopft. Herbert hebt verärgert den Kopf und... versteinert. Hinter der steht niemand anderes als Ulrike. Ja, genau DIE Ulrike mit der Tigerente. Wahrscheinlich sieht er nicht besonders tatenfreudig für Ulrike aus, denn sie klopft noch einmal an die Scheibe. Herbert K. reisst sich aus seinem Trauma und stürmt zur Tür. „Ja?“, fragt er. „Hallo, Sie sind doch der Herbert K. Ich heiße Ulrike B.“ „Ich weiß“, platzt es aus ihm heraus. „Ich weiß, dass Sie das wissen! Deshalb bin ich auch hier.“ Ihre direkte Art überrascht ihn, schockiert ihn geradezu, so dass er zurück taumelt und in seinem Stuhl landet, während Soziologie-Studentin Ulrike B. (34). Sie steht auf Miniröcke und AStA. Ulrike durch den so entstandenen Spalt in der Tür schlüpft und sich einen zweiten Stuhl heranrollt, auf dem sie Platz nimmt und ihre endlos langen Beine übereinander schwingt. Irrt sich Herbert, oder hat sie heute ein besonders kurzes Exemplar ihrer besonders kurzen Miniröcke an? „Rauchen Sie?“, fragt sie, als sie sich selbst eine Zigarette anzündet. „Nein“, lügt er. „Lügner.“ Sie lächelt schelmisch. Herbert ,wünscht sich dieses Lächeln abfotografieren zu können, um mit den vergrößerten Abzügen seine Wohnung tapezieren zu können. Ihre Lippen umschlingen die Zigarette in einer derart anzüglichen Weise, dass Herbert fast schwarz vor Augen wird. Eine peinliche Stille. Herbert sucht verzweifelt nach einem Thema. Findet Herbert wieder den Faden? Macht sich Ulrike an ihn ran? Nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung? Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, wie Uschi ins Spiel kommt. Und schreiben Sie uns Ihren Vorschlag. Kleine Bitte noch: Bitte fassen Sie sich kurz. Bis vor kurzem fühlte ich mich noch jung. Zwar über 30, aber unter 40 und damit diesseits der magischen Grenze, die laut Werbestrategen und anderer Allwissender den Unterschied zwischen Jung und Alt ausmacht: die 40. Konnte daher bislang auch ziemlich gelassen damit leben, dass es für meine Zielgruppe sowas wie Ü(ber) 30Parties gibt, damit unsereins technofrei, unter sich und von dem jungen Gemüse verschont bleibt schließlich muss ich da ja nicht hingehen. Die Ü 25-Parties fand ich da schon besser: Kein 70er Jahre-Discogedudel, keine Cowboystiefel-Glitzersandaletten-Handtäschchen-Mittfünfziger - wunderbar! Und dann dieses Plakat am Straßenrand: Nicht Ü, sondern U 25Party in Dortmund. Unter 25 also. Wo Leute wie ich nichts mehr zu suchen haben, vermute ich. Und fühle mich ausgegrenzt. Alt.... Bis die Tage, Kontakt Post: InDOpendent, c/o Institut für Journalistik, 44221 Dortmund (auch: InDO-Briefkästen an den Verteilboxen in Hauptmensa, Ex-PH, Süd-Mensa, Foyer FH Sonnenstraße) Telefon: 0231 / 28 66 231 Fax: 0231 / 28 66 230 e-mail: indopendent@zapf. fb15.uni-dortmund.de Gewinner Foto: Lauerer Die Lösung des Rätsels (InDO 116) ist 1144. Sie entsteht aus den Buchstaben E, I, N, T (5+9+14+ 20=48) + ElDOradio-Frequenz (93,0) + Alter von InDOpendent (10) + letzte drei Ziffern der DO1-Telefonnummer (993). Also 48+93+10+ 993=1144. Per Los ergeben sich diese Gewinner: Christina Neuhaus (Serviertablett), Christoph Helwig (Wasserkraftuhr), Thomas Oetzel (Weinkühler), Jens Gollminski (Sporttasche), Matthias Ohser (Kofferradio). Als Trostpreis wurden unter den Einsendern InDO-Studipacks verlost. Gewinner: Barbara Papenbrock und Daniel Fengler. Die Gewinner hören von uns. jak Und wieder ein neuer InDOnut der Woche! Und wieder findet sich ein Mensch im DOnut wieder: Meldet er sich, oder einer, der ihn kennt, gibt´s einen DOnut und eine InDOpendent-Tasse dazu. Am besten mittwochs oder donnerstags von 10 und 12 Uhr melden.