Mediator

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Mediator
Pädagogik•Leben 2 2012 Onlineversion
Multimediale Arbeit in der Grundschule mit dem Computerprogramm „Mediator“
Brigitte Winkenbach
Können auch schon Grundschülerinnen und
Grundschüler erfolgreich mit einem multimedialen Computerprogramm arbeiten?
„Mediator“ ist ein Autorenprogramm, mit dessen
Hilfe man multimediale Anwendungen auch in
der Grundschule herstellen kann. Diese können
dann auch auf Rechnern genutzt werden, die diese
Software selbst nicht besitzen. Das Programm
erlaubt die Herstellung von multimedialen und
interaktiven Präsentationen, Lernprogrammen,
Informationssequenzen für den Unterricht und
vieles mehr. Außerdem ist es relativ leicht und
intuitiv zu bedienen.
Der Einsatz in der Grundschule
Grundsätzlich erleichtern offene Unterrichtsformen (z.B. Projektarbeit) die Arbeit am Computer. Idealerweise befinden sich im Klassenraum
zwei bis drei mit Kopfhörern ausgestattete multimedia-fähige PCs. Ein Zugang zum Internet ist
wünschenswert, aber nicht unbedingt notwendig.
Die Praxis hat gezeigt, dass eine kurze Einführung
in die Arbeit mit „Mediator“ durch Präsentation
mittels eines Beamers genügt. Wenn keiner zur
Verfügung steht, gibt es eine andere Möglichkeit:
Die Lehrerin bzw. der Lehrer erklärt zwei bis vier
Schülerinnen und Schülern die Grundfunktionen
des Programms und diese „Experten“ geben ihr
Wissen später an ihre Klassenkameradinnen und
Klassenkameraden weiter.
Beispiele für geeignete Projekte sind interaktive
Fotoshows von Klassenfahrten, Schulfesten,
Schulrundgängen, Bildergalerien; Digitale Klassenzeitung, Themen des Sachunterrichts, u.v.m.
Das Programm
Mit „Mediator“ kann man Seiten erstellen und mit
Objekten wie Texten, Bildern, Videos, Geräuschen,
Sprache, Musik, Schaltern usw. füllen. Dabei kann
man entscheiden, wann und wie lange
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jedes einzelne Objekt sichtbar ist. Man kann Objekte animieren, ziehen und ablegen, Fragen und
Antworten programmieren, Objekte miteinander
verbinden und interaktiv tätig werden.
Für die Arbeit mit Grundschülerinnen und Grundschülern genügen die Standardfunktionen, die
auch schon zu sehr ansprechenden Ergebnissen
führen.
Beispiele für durchgeführte Unterrichtsprojekte
Die digitale Klassenzeitung
Dieses Projekt wurde im letzten Halbjahr des
4. Schuljahres durchgeführt. Inhalt dieser „Abschieds-CD“ sollten Erinnerungen an die gemeinsame Grundschulzeit sein. Diese gliederte sich am
Ende in die folgenden Bereiche (s. Abb. 1):
Abb. 1: Erinnerungen an die gemeinsame Grundschulzeit, Bild: B. Winkenbach
Steckbriefe: Immer zwei Schülerinnen und Schüler
bearbeiteten eine Seite. Die Kinder wählten einen
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Hintergrund aus, fügten ein gemeinsames Foto
dazu, legten einen sog. „Hotspot“ auf das Bild,
von dem aus man später die Tondatei mit dem
gesprochenen Steckbrief abhören kann. Die Seiten
wurden mit „gifs“, das sind kleine animierte Bildchen, ausgeschmückt. Dieser multimediale Steckbrief ist eine sehr lebendige Art sich vorzustellen.
Zauberspiegel: Auf einer Seite wurden aktuelle
Fotos aller Kinder angeordnet. In der Mitte wurde
ein schön gestaltetes ovales Feld eingefügt, der
Zauberspiegel. Außerdem wurden Fotos der Kinder aus der Kindergartenzeit zunächst unsichtbar
eingefügt. Durch Anlegen von „Hotspots“ auf den
Bildern und der Funktion „Maus herein – Maus heraus“ entsteht der „Zauberspiegel-Effekt“: Wenn
man mit der Maus über ein Foto fährt, wird im
Zauberspiegel das entsprechende Kleinkinderfoto
des Kindes sichtbar.
Fotoalbum: Hier wurden in einzelnen Fotoalben
Fotos der letzten Jahre von Klassenfahrten, Ausflügen, Projekten, gemeinsamen Festen, Sportveranstaltungen, Bilder aus dem Kunst- und Werkunterricht und vielem mehr angeboten. Die Schülerinnen und Schüler schrieben zu jedem einzelnen
Fotoalbum einen einführenden Text. Auch kleine
Videos wurden hier eingefügt. (s. Abb. 2)
Sitzordnung: Das war den Kindern sehr wichtig:
Wer saß wo? Und so wurden auf einer Seite der
Plan des Klassenraums eingefügt und die Namen
der Schülerinnen und Schüler in bunte Rechtecke
geschrieben, die am Rand der Seite verteilt wurden. Mit der Funktion „ziehen – ablegen“ können
die Namenskärtchen zum richtigen Sitzplatz gezogen werden. Es gibt Bestätigungen für richtige
Lösungen oder entsprechende Fehlermeldungen.
Witze und Scherzfragen dürfen in keiner Zeitung
fehlen! Das gilt natürlich auch für die digitale
Klassenzeitung. Es wurden Witze und Scherzfragen ausgewählt, aufgeschrieben und mit passenden Grafiken und Geräuschen versehen.
Quiz: Das Klassenquiz, das bestimmte Ereignisse
in der Klasse oder Besonderheiten zum Thema
hatte, wurde zunächst mit dem kostenlosen Programm „Hot Potatoes“ erstellt und später problemlos in „Mediator“ eingefügt. Die Kinder dachten sich die Fragen, die Auswahlantworten und die
Rückmeldungen selbst aus.
Puzzle: Für das Puzzle wurde das neuste Gruppenfoto mit dem kostenlosen Programm „JigS@w“
bearbeitet und ebenfalls später in „Mediator“
eingefügt.
Abschied: Die Schülerinnen und Schüler
wünschten sich auch eine Erinnerung an alle ihre
Lehrkräfte. Mit Notebook und Mikrophon ausgestattet ließen sie alle ein paar Abschiedworte
sprechen. Dazu benutzten sie das kostenlose
Programm „Audacity“, mit dem sie ihre eigenen
Tonaufnahmen erstellten. Nach der Fertigstellung
wurde eine sog. „Runtime“ erzeugt und für jeden
auf CD gebrannt. Diese CD kann nun auf jedem
PC abgespielt werden.
Abb. 2: Fotoalben und Filme aus der Grundschulzeit, Bild: B. Winkenbach
Der Frühling
Dieses „Mediator“-Projekt wurde in einem 2.
Schuljahr durchgeführt und gestaltet. Ziel des
Projekts war, das Thema Frühling multimedial und
interaktiv zu bearbeiten (s. Abb. 3).
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ter“ mit dem man die Musik ein- oder ausschalten
kann.
Drucken: Es werden verschiedene Frühlingsausmalbilder, Blumenbilder, Mandalas, Geschichten
usw. zum Ausdrucken und anschließendem Bearbeiten angeboten. Ein Klick auf einen eingefügten
„Schalter“ erlaubt es dem Kind, sich das Dokument selbst auszuwählen.
Abb. 3: Das Thema Frühling mit Mediator,
Bild: B. Winkenbach
Frühblüher: Auf jeder Seite wurde ein Foto einer
Frühlingsblume eingefügt. Zum besseren Lesen
wurden die Silben des Blumennamens mit einer
„Zeitlinie“ nacheinander und farbig eingeblendet.
Teile der Pflanze 1: Mit den Funktionen „Hotspot“
und „Maus herein – Maus heraus“ wurden beim
Berühren mit der Maus die Namen der Pflanzenteile ein- bzw. wieder ausgeblendet.
Teile der Pflanze 2: Auf dieser Seite mussten die
Schülerinnen und Schüler zeigen, was sie gelernt
hatten und die Namen der Pflanzenteile selbst
eingeben. Es erfolgt sofort die Rückmeldung.
Diese kann man mit der „Wenn-dann-Funktion“
programmieren. Um einen Wettbewerbscharakter
zu erzielen, ist es möglich einen Punktezähler einzubauen.
Blumennamen: Die Namen der Blumen werden
auf verschiedene Weise abgefragt. Eine davon ist
das Zuordnen von Bild und Wort. Auf der Seite
liegen Bilder und Textfelder mit Namen einiger
ausgewählter Blumen. Die Rückmeldung erfolgt
sofort, da sie mit „Ziehen und Ablegen“ und der
„Wenn-dann-Funktion“ realisiert wurde.
Lieder: Man kann sowohl Text und Melodie von
Frühlingsliedern einfügen, als auch einen „Schal-
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Lernzielkontrollen: Die CD enthält verschiedene
Lernzielkontrollen in Form von Lückentexten,
Kreuzworträtseln und ein Quiz. Diese Übungen
wurden mit dem kostenlosen Programm „Hot
Potatoes“ erstellt und in „Mediator“ eingefügt.
Weitere Vorschläge für selbsterstellte Informations- und Lernprogramme:
Lebensraum Wald, Insekten, Projekt: Wasser,
Erkunden des Heimatortes,
Sonne, Mond und Sterne etc.
Ausblick
Weitere „Mediator“-Projekte, Ideen und Erfahrungsberichte finden Sie u.a. bei
www.lehrer-online.de.
Auch Workshops und Anleitungen zu „Mediator“,
„Hot Potaoes“ und „Audacity“ sind dort eingestellt.
Das Referententeam ComiGS (Computer in der
Grundschule) des ILF Mainz bietet regelmäßig
Fortbildungen mit dem Autorenprogramm
„Mediator“ an. (www.ilf.bildung-rp.de)
Informationen zum aktuellen Programm
„Mediator 9“ finden Sie unter:
www.matchware.com.
Kontakt:
Brigitte Winkenbach,
Grundschule im Einrich,
Katzenelnbogen
E-Mail: bwinkenbach@t-online.de