03.05.2012 / Bielefelder Zeitung Ein Haus wie das Leben selbst
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03.05.2012 / Bielefelder Zeitung Ein Haus wie das Leben selbst
Bielefelder Zeitung Ein Haus wie das Leben selbst Kinder- und Jugendhospiz: »Mutige Gedanken in Stein umgesetzt« Von Burgit H ö r t t r i c h und Hans-Werner B ü s c h e r (Fotos) Geschmack Es summt und brummt im Apfelbaum, als hätte der Nachbar den Motor seines Autos ins Geäst gehängt. Nachdem Kirsche und Pflaume ihre Blütezeit – jedenfalls bei uns im Garten – schon hinter sich haben, haben gerade die Apfelbäume ihre Pracht entfaltet. Der neu gepflanzte Biesterfelder und der Dülmener Rosenapfel warten dringend auf Bestäubung. Die Bienen aber stürzen sich auf den Uralt-Apfelbaum mit namentlich nicht bekannter Mini-Frucht, der nur noch aus nostalgischen Gründen steht. Die kleinen Äpfelchen schmecken wirklich prächtig. Und genauso scheint es auch den Bienen mit dem Nektar zu gehen. Sie haben Geschmack, die kleinen »Majas«. Klaus-Peter S c h i l l i g Radarkontrollen der Polizei Bielefeld (WB). Die Polizei führt heute Geschwindigkeitskontrollen durch. Die stationären Radaranlagen werden am Stadtring und an der Cheruskerstraße in Brackwede aufgestellt. Muss er aber nicht, denn es herrscht keineswegs eine zurückhaltende, gar bedrückte Stimmung – im Gegenteil: Kinder singen, Luftballons steigen auf, es darf gelacht werden. Lück kommt über seine Nervosität hinweg, er habe eingesehen, dass niemand geeigneter sei als er, den Moderator zu geben: »Ich habe gefühlte 3547 Stücke 'Bethel spezial' gegessen und finde den Remterweg ohne Navi.« Gefunden haben diesen Weg 160 Gäste, die ihre guten Wünsche auf Karten notieren, die später, an Luftballons gebunden, in den Himmel fliegen: Europa-Politiker Elmar Brok wünscht »Frieden und Augenblicke des Glücks«, Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann »Leben in der Gemeinschaft zu erleben«. Der ehemalige WDR-Intendant Friedrich Nowottny erzählt, er sei gefragt worden, ob er Pate des Kinderhospizes werden wolle: »Das musste ich keine Sekunde überlegen.« Auch der frühere Arminia-Manager Detlef Dammeier fühlt sich dem Haus verbunden: »Ein tolles Projekt. Das sage ich auch als Vater von zwei Kindern.« Christoph Biemann, fröhlicher Freund aller Kinder aus der »Sendung mit der Maus«, wird ernsthaft: »Meine Tochter arbeitet als Oberbürgermeister Pit Clausen (rechts) lobt die »lebensbejahende Atmosphäre« im Kinderhospiz, IHK-Präsident Ortwin Goldbeck, früherer VorsitzenMusiktherapeutin mit Wachkomapatienten. Daher weiß ich, dass diese Themen zu oft an den Rand gedrückt werden.« Architekt Michael Pappert beschreibt das Hospiz-Gebäude so: der des Verwaltungsrates der von Bodelschwinghschen Stiftungen, zeigt sich bei der offiziellen Einweihung »bewegt und begeistert«. »Es ist gebrochen, hat Ecken und Kanten – so wie das Leben auch.« Leiterin Ulrike Lübbert, die auch dem Erwachsenen-Hospiz »Haus Zuversicht« vorsteht, spricht von einer »Oase für für Eltern und Einer geht durch die Stadt . . . sieht an der Jöllenbecker Straße einen Laternenmast, an dem vier Wahlplakate unterschiedlicher Parteien übereinandergehängt sind. Das ist in diesen Wochen ausnahmsweise mal ein ökonomischer Einsatz von Wahlwerbung, findet . . 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Ingolf Lück, ein Mann mit jahrzehntelanger Show-Erfahrung, ist nervös: »Ich bin Komiker und führe bei der Einweihung des Kinderhospizes durchs Programm. Ja, ich habe Manschetten!« Guten Morgen Verwirrter dreht durch Kinder« und erzählt, wie sehr sich Eltern freuen würden, einmal ausschlafen, ohne »schlechtes Gewissen« mit ihren anderen Kindern etwas unternehmen zu können. Oberbürgermeister Pit Clausen sagt: »Danke für den mutigen Gedanken, den Bethel verfolgt hat.« Er erinnert an die zahllosen Aktionen, die dazu beigetragen haben, die 5,2-Millionen-Investition zu ermöglichen: »Ich bin stolz auf Bielefeld.« Bethel-Chef Pastor Ulrich Pohl zitiert »Vater Bodelschwingh« mit dem Satz »Große Nöte bedürfen mutiger Gedanken« und ergänzt: »Das haben wir in Stein umgesetzt.« www.westfalen-blatt.de Prof. Johannes Otte (links), Chefarzt der Kinderklinik, und Detlef Dammeier, früherer Arminia-Manager »Die Sendung mit der Maus«: Christoph Biemann (wie üblich im grünen Pulli) und Armin Maiwald Beachten Sie dazu auch die Bildergalerie und das Video im Internet. Gegen 16 Uhr am 30. April fiel der Mann das erste Mal in einer Spielothek an der Brökerstraße auf. Er trat dort einem 38-jährigen Bielefelder grundlos ins Gesicht. Einem 47-jährigen Zeugen, der ihn zur Rede stellen wollte, trat er an die Hüfte. Alarmierte Polizisten stellten den Täter noch vor Ort. Gegen ihn erging Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Wenig später, gegen 18.50 Uhr, rastete der 26-Jährige erneut aus. Zwei junge Männer waren an einem Imbiss an der Herforder Straße so schwer von dem Schläger attackiert worden, dass sie verletzt ins Krankenhaus mussten. Zunächst hatte der Bielefelder ein Opfer grundlos niedergestreckt und auf den am Boden Liegenden eingetreten. Das zweite Opfer wollte flüchten, wurde jedoch vom 26-Jährigen verfolgt und mit einer Schere angegriffen und verletzt. Etwa 100 Meter vom Tatort entfernt nahmen Polizisten den Bielefelder dieses Mal fest und führten ihn in eine Gewahrsamszelle ab. Als ihm dort auf Anordnung eines Richters eine Blutprobe abgenommen werden sollte, drehte der Bielefelder wieder völlig durch. Er trat dem Polizeiarzt und einem Polizisten gegen die Köpfe. Der Einsatz von mehreren Polizisten war nötig, um den wild um sich schlagenden und tretenden Mann zu bändigen. Beim Überwältigen des Mannes erlitten zwei Polizisten leichte Verletzungen. Kippe löst offenbar Brand aus Baumheide (WB/hz). Das Feuer auf einem Balkon in der zweiten Etage eines Wohnblocks am Sanddornweg ist am Sonntagmorgen höchstwahrscheinlich von einer weggeworfenen Zigarettenkippe ausgelöst worden. Das haben die Brandermittlungen der Kripo ergeben. Ein Verursacher, der für die fahrlässige Brandstiftung verantwortlich gemacht werden könne, sei jedoch nicht ermittelt worden. Piraten beraten über Ausschluss Landesvorstand tagt heute Abend – Robin Fermann weist Kritik zurück Bielefeld (sb). Der Landesvorstand der Piratenpartei befasst sich heute Abend mit einem möglichen Parteiausschluss des Dornberger Bezirksvertreters Robin Fermann. Das bestätigte gestern der Piraten-Landesvorsitzende Michele Marsching auf WESTFALENBLATT-Anfrage. Er gehe davon aus, dass der Vorstand bereits bei dieser Sitzung eine Entscheidung treffen werde. Wie berichtet, hatten die Bielefelder Landtagskandidaten Christoph Tacke und Michael Gugat ihrem Parteikollegen Fermann un- ter anderem »unerträgliche antisemitische Äußerungen« vorgeworfen und einen Ausschluss beantragt. Fermann weist den Vorwurf zurück, sich antisemitisch geäußert zu haben. Er habe lediglich die Politik des Staats Israel kritisieren wollen. NRW-Piratenchef Marsching spricht sich bereits für ein Parteiausschlussverfahren aus. »Ich halte die Äußerungen Fermanns für bedenklich und parteischädigend«, sagt er. Der Vorstand wolle die 40-seitige Dokumentation der Bielefelder Piraten über die Äußerungen Fer- manns analysieren – und dann eine Entscheidung treffen. Anschließend müsste sich der Bundesvorstand mit dem Thema beschäftigen. Dieser entscheidet dann darüber, ob das Landesschiedsgericht angerufen werden soll. »Ein Parteiausschlussverfahren kann sich insgesamt über Monate hinziehen«, sagt Marsching. Er betont, dass Fermann weiter die Option habe, von sich aus die Partei zu verlassen. Das lehnt dieser jedoch ab und kündigt juristische Schritte im Fall eines Parteiausschlusses an. Mann (27) belästigt Kinder Wiederholungstäter sitzt in Haft – Polizei sucht weitere Sextäter Bielefeld (WB/hz). Einen Sextäter hat die Polizei ins Gefängnis sperren lassen, nach zwei weiteren sucht sie noch. Ein wegen Gewalttaten polizeibekannter Wiederholungstäter sitzt in Untersuchungshaft. Dem 27-Jährigen aus Bielefeld wird vorgeworfen, am Montag gegen 16 Uhr an der Endhaltestelle der Stadtbahn-Linie 1 in Schildesche zwei Kinder sexuell belästigt zu haben. Als der Vater der Mädchen und ein Bahnfahrer zu Hilfe eilten, griff der Kriminelle sie mit einem Schlagstock an, beschimpfte und trat die Männer. Polizisten überwältigten den 27-Jährigen, der Polizeiangaben zufolge mit Kör- perverletzungsdelikten bereits massiv in Erscheinung trat. Gefahndet wird nach einem Sextäter, der am Freitag gegen 15.35 Uhr mitten in der Innenstadt einer Frau (27) an der Fußgängerampel Herforder Straße/Stresemannstraße von hinten in den Schritt griff. Der Mann flüchtete mit einem Fahrrad in den U-Bahn-Aufgang an der Arcade. Die Fahndung der Polizei verlief ergebnislos. Täterbeschreibung: Der unbekannte Mann hatte eine Glatze und eine Narbe auf der Wange. Er hatte eine normale Figur und trug ein beiges Kapuzenshirt und eine Sporthose. Die Polizei ermittelt wegen sexueller Nötigung. Ebenfalls noch nicht ermittelt ist ein Exhibitionist aus dem Park an der Ravensberger Straße. Der versteckte sich am Maifeiertag gegen 20.45 Uhr in einem Gebüsch. Als er von einer Frau entdeckt und angesprochen wurde, rannte der Mann über den Stichweg Niedermühlenkamp in Richtung Spindelstraße davon. Täterbeschreibung: Ende 20 Jahre alt, hatte blonde, lockige Haare und ein auffällig asymmetrisches Gesicht. Der Exhibitionist trug ein hellblau-weiß gestreiftes T-Shirt und eine helle Jeanshose. Die Ermittler vom Kommissariat 11 bitten um Zeugenhinweise in beiden Fällen unter 콯 0521/5450. Bei dem Unfall auf der Duisburger Straße prallten ein Renault und ein Audi zusammen. Foto: Thomas F. Starke Acht Verletzte nach Unfall in Brackwede 20-Jährige gerät mit Renault in den Gegenverkehr Bielefeld (WB). Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Duisburger Straße in Brackwede sind am Dienstagmorgen acht Personen verletzt worden. Eine 20-jährige Fahrerin aus Hannover war nach Angaben der Polizei gegen 5.50 Uhr mit vier Mitfahrern auf der Duisburger Straße in Richtung Enniskillener Straße unterwegs. In Höhe der Diskothek Prime verlor die Frau aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über den Wagen und geriet in den Gegenverkehr. Dort prallte ihr Renault gegen den Audi eines 20-jährigen Bielefelders, in dem drei weitere Perso- nen saßen. Acht der neun Insassen der beiden Autos wurden bei der Kollision verletzt und mit Rettungswagen in verschiedene Bielefelder Kliniken gebracht. Sechs Verletzte konnten nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Die Fahrerin des Renault und die Beifahrerin aus dem Audi blieben im Krankenhaus, sind aber nach Angaben der Polizei nicht schwerstverletzt. Während der Bergungsarbeiten und der anschließenden Spurensicherung an der Unfallstelle war die Duisburger Straße komplett gesperrt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 6000 Euro.