Jahresbericht | 12
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Jahresbericht | 12 Caritasverband Peine e.V., Am Amthof 3, 31224 Peine, Telefon 05171 / 700333, Fax 05171 / 70 03 44, info@caritaspeine.de, www.caritaspeine.de Caritasverband Peine e.V. I n ha lt O rga nigra mm Organigramm Vorstand: Pfr. Blumenberg, Vors.; Monika Faßhauer, stellv. Vors.; Annemarie Förster, Diakon Helmut Zimmermann, Stefan Honrath, Gerhard Nolte Steuerungsgruppe Stadtteilbüro Inhalt Mitarbeitervertretung C. Limböck, A. Hoffmann, M. Borsum Geschäftsführer Gerhard Nolte Vorwort ..................................................................... 3 Sozialarbeit in de r Peiner Südstadt Geschäftsführung ..................................................... 4 Südstadtbüro ......................................................... 28 Verwaltung, EDV ....................................................... 7 Quartiersmangement .............................................. 30 Familienerholung....................................................... 8 Modellprojektstelle „Verbesserung von Sprache und Schulbildung“................................................... 32 Allgemeine Lebens- und Sozialberatung ................... 9 Schwangeren- und Familienberatung .......................11 Schulverweigerung – 2.Chance .............................. 34 Migrationsdienst Jugendwerkstatt Peine ........................................... 36 Migration und Integration ........................................ 14 Kompetenzagentur Landkreis Peine ....................... 38 Sozialberatung und Aufenthaltsrechtliche Beratung von Migranten ........................................... 16 Dienstleistungsagentur Peine .................................. 41 Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer..... 18 Integration und Bildung ...............................................20 Projekt „Tridem“ ...................................................... 22 Projekt „Quantara“ .................................................. 24 Jugendmigrationsdienst........................................... 26 Stromspar-Check ................................................... 44 Kindertreff „Knirpsenland“ ....................................... 45 Peiner Betreuungsverein e.V.................................... 46 Grunddienste G. Nolte Migrationsdienst I. Stuke Allg. Lebens- und Sozialberatung M. Borsum Ltg., U. Fliegner, T. Löhr Schwangeren- und Familienberatung M. Borsum Gemeindecaritas, Ehrenamt Freiwilligenarbeit L. Zelder Verwaltung L. Zelder, V. Wünsch, R. Klinge, A. Schwenke Kontakte ................................................................. 50 Organigramm ......................................................... 51 Technische Dienste J. Schwarz, G. Plottnik EDV A. Alikhani Jugendsozialarbeit G. Nolte Richtlinie Integration A. Hoffmann Beratung U. Fliegner Migrationsberatung Erwachsene (MBE); C. Borchert-Edeler Jugendmigrationsdienst (JMD) I. Stuke Ltg., C. Limböck Qantara B. Binbir Tridem T. Henning-Brandes, A. Hoffmann Jugendwerkstatt A. Zorn, A. Krauss Südstadtbüro Quartiersmanagement F. Kauschke, T. Löhr Modellprojektstelle Soziale Stadt J. Brandes Schulverweigerung 2. Chance M. Gieske, C. Otto Kompetenzagentur G. Otto, P. Metzner, B. Braun Nachhilfe Projekt F. Titze Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit F. Kauschke, T. Löhr, B. Binbir Sprachkurse P. Grünig, T. HenningBrandes, A. Stolarczyk DLA A. Henties-Beese Fachanleitung Hauswirtschaft H. Wachsmann, R. Rump, C. Neumann Fachanleitung Sozialpflege G. Morkrammer, M. Munzel-Wiegmann Unterricht T. Henning-Brandes, A. Alikhani Schulpflichterfüllungen J. Brandes Qualifizierung und Begleitung A. Henties – Beese Kindertreff Knirpsenland J. Weidlich Altenwohnungen Lengede P. Neigel Kreiskantine R. Rump Impressum: Herausgeber: Caritasverband Peine e.V., Am Amthof 3, 31224 Peine, www.caritaspeine.de Konzept und Redaktion: Caritas Peine Stromspar-Check A. Henties- Beese, K. Meynberg Gestaltung: Bernward Medien GmbH, Hildesheim Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG Fotos: Caritas Peine, Fotolia.com: S. 13 Radhoose, S. 29 tanatat, S. 33 Ingo Bartussek C a r it a s v e r b a n d Pe in e e . V. Vo r w o r t Stefan Honrath Keine Erfolgsgeschichte Jahresberichte von Unternehmen und Vereinen können sowohl eine Geschichte des Erfolgs als auch eine des Misserfolgs erzählen. Der Jahresbericht des Caritasverbandes ist hingegen immer eine Geschichte, die vom Scheitern erzählt. Denn Caritas ist „notwendig“ im wahrsten Sinne des Wortes – Caritas will Not wenden. Es geht um das Scheitern und die Not von Menschen, die ihren Platz nicht gefunden haben oder für die kein Platz zur Verfügung stand. Es geht um das Scheitern einer Gesellschaft, die es nicht geschafft hat, diesen Menschen einen Platz zu geben, den sie ausfüllen und an dem sie Erfüllung finden. Die Arbeit des Caritasverbands für den Landkreis Peine e.V. war auch in 2012 wieder geprägt von vielen Ansätzen, um zu helfen und Not zu wenden – entweder durch unmittelbare Unterstützung, aber viel mehr noch durch Unterstützung dabei, diese Menschen zu stärken und ihnen somit eine Perspektive zu geben. Dass dies an vielen, meist kaum beachteten Stellen immer wieder gelingt, das ist die Erfolgsgeschichte hinter der Geschichte des Misserfolgs. Für diese Erfolge danke ich im Namen des gesamten Vorstands den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Ihre Passion für die Aufgaben, die aus unserem gemeinsamen Bild vom Mensch als Kind Gottes entspringt, gibt der Arbeit des Caritasverbandes Schwung, Kraft und Glaubwürdigkeit. Davon erzählt dieser Jahresbericht, der damit Rechenschaftsbericht und Aufforderung zum Mittun zugleich ist. Mittun kann heißen, sich unmittelbar im kirchlichen Zusammenhang zu engagieren. Es kann aber auch heißen, an dem Platz, an dem der Einzelne gerade steht, für die Caritas-Idee zu werben. Denn die Idee, den Benachteiligten und Gescheiterten eine Chance zu geben, ist eine hochpolitische Aufgabe. Somit geht meine Bitte an alle Leserinnen und Leser dieses Berichts, nicht nur hinzuschauen, wo Not ist, und nicht nur mitzuhelfen, wo ihre Kraft Gutes bewirken kann, sondern auch in ihrem Umfeld unüberhörbar darauf hinzuweisen, wo Menschen durch Armut, Hoffnungslosigkeit oder Sorgen erdrückt werden. Das ist Teil unseres christlichen Bekenntnisses. Mitglied des Vorstands Stefan Honrath Mitglieder des Vorstandes: Pfarrer Thomas Blumenberg, Vors. Monika Faßhauer, stellv. Vors. Helmut Zimmermann, Diakon Annemarie Förster und Stefan Honrath Gerhard Nolte J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 3 G esc hä ftsführu n g Gerhard Nolte Armut darf sich nicht vererben Der derzeit öffentlich diskutierte Entwurf des 4. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung macht deutlich, dass vielen Menschen in Deutschland der soziale Aufstieg aufgrund ihrer Herkunft immer noch versperrt ist. Die Caritas beteiligt sich an dieser Grundsatzdiskussion und weist in ihrer Stellungnahme „Armut darf sich nicht vererben“ auf ungerechte Strukturen und offensichtliche Fehlentwicklungen hin, die es zu korrigieren gilt. Erschreckend ist weiterhin der starke Einfluss der sozialen Herkunft auf Bildungschancen von jungen Menschen. Von Kindern, deren Mütter das Abitur haben, besuchen zwei Drittel das Gymnasium. Haben Mütter maximal einen Hauptschulabschluss, besuchen nur etwa zehn Prozent ihrer Kinder ein Gymnasium. Auch der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die mit 25 bis 35 Jahren keinen Berufsabschluss haben, ist trotz eines leichten Rückgangs mit knapp einem Drittel (31 Prozent) immer noch sehr hoch. Weiterhin gilt es festzuhalten, dass jedes dritte Kind eines ungelernten Arbeiters ebenfalls ein ungelernter Arbeiter wird. Nur jedes zehnte Kind einer Mutter, die maximal einen Hauptschulabschluss hat, besucht das Gymnasium. Auch bei einigen Erwachsenen gilt: einmal arm – immer arm. Denn acht Prozent der Menschen in Deutschland sind nicht nur aktuell arm, sondern waren auch schon in zwei der letzten drei Jahre armutsgefährdet. Armut hat sich bei diesen Men- schen verfestigt. Sie haben ein Einkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle, das bei Alleinstehenden derzeit bei 966,00 € liegt. Es stellt sich die Frage nach der Ursache für die Feststellung, dass die soziale Herkunft immer noch einen so hohen Einfluss auf die Bildungschancen junger Menschen hat. Die Erfahrungen in den Caritasdiensten zeigen, dass ein sozialer Aufstieg oft nur dann gelingt, wenn die benachteiligten Kinder und Jugendlichen individuell gefördert, aber nicht stigmatisiert werden. Befähigung ist hier die Leitlinie der Caritas. Zuschüsse z. B. für Mitgliedsbeiträge in Vereinen kommen bei den Kindern nicht an, wenn sie sich im Verein als „arm“ outen müssen. Mit sozialen Problemen dürfen benachteiligte Kinder nicht alleine gelassen werden. Sie benötigen ein nachhaltiges Unterstützungssystem und es bedarf auch Menschen, die diese Jugendlichen sinnbildlich an die Hand nehmen und sie auf dem Weg von der Schule in die Ausbildung begleiten. Darüber hinaus gilt es die Frage zu beantworten, wie wir mit Menschen umgehen, die mehrere Jahre in Armut leben, bei denen Armut nicht nur eine Phase, sondern die Lebenssituation darstellt? Auch ihnen müssen Türen geöffnet werden zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Wer mit diversen sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und jahrelang nicht auf dem Arbeitsmarkt war, benötigt wieder einen öffentlich ge- Ihre Ansprechpartner: Gerhard Nolte, Geschäftsführer Telefon: 05171 / 700331 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 4 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Geschäftsführung förderten Arbeitsplatz mit sozialpädagogischer Begleitung. Damit solche Personen eines Tages in ungeförderte Beschäftigung wechseln können, sind sie auf Befähigung mittels marktnaher Tätigkeiten und auch Qualifizierung angewiesen. Nur so haben auch diese Menschen wieder eine Chance auf ihren sozialen Aufstieg. Jahresthema 2013 „Familie schaffen wir nur gemeinsam“ lautet der Titel der Caritas-Kampagne 2013. Beim Jahresthema geht es darum, was Familien für sich und die Gesellschaft leisten. Es rücken die Familien in den Fokus, die unter Druck sind und Unterstützung von anderen benötigen. Die Caritas möchte 2013 auf die Potentiale aufmerksam machen, die jede Familie hat und darauf, dass wir belastete Familien unterstützen müssen. Dabei denken wir beim Thema „Familie“ nicht nur an die Kernfamilie, sondern beziehen das Zusammenleben zwischen den Generationen und die unterschiedlichen Lebenswelten innerhalb der Generationen mit ein. Es soll gezeigt werden, dass Familien einen eigenständigen, zentralen und unverzichtbaren Beitrag für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft erbringen. Deshalb thematisieren wir die vielfältigen Belastungen, die Familien managen müssen und zeigen die Grenzen der Belastbarkeit auf. Mit dem Jahresthema sollen die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen aufgerufen werden, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Familie und Beruf, Pflege und andere Fürsorgeleistungen miteinander zu vereinbaren sind und die Lasten gerecht verteilt sind. Einige Schlaglichter aus dem Berichtsjahr 2012: Zertifizierung Jugendwerkstatt und Dienstleistungsagentur Im Berichtsjahr wurde mit Hochdruck im Bereich der Jugendwerkstatt und der Dienstleistungsagentur daran gearbeitet, dass die vom SGB II geschaffenen Auflagen erfüllt werden konnten. Die AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) wurde auf dem CV Peine im Rahmen eines Audits im Oktober 2012 erteilt. Dafür war eine Träger- und Maßnahmezertifizierung erforderlich einschl. der Erstellung eines Handbuches. Nun gilt es, das erworbene Wissen im Bereich des Qualitätsmanagements im Arbeitsalltag umzusetzen. Auflagen SGB II Weitergehende gesetzliche Auflagen des SGB II führten u. a. dazu, dass der Qualifizierungsanteil für die Jugendlichen der Jugendwerkstatt neu organisiert werden musste. Im Rahmen einer Ausschreibung wurde dieser Anteil neu vergeben. Für die Jugendwerkstatt war es von besonderer Bedeutung, dass nach Angebotsöffnung festgestellt wurde, dass die Jugendwerkstatt des CV Peine auch künftig die Angebote für die Jugendlichen aus einer Hand anbieten kann. Die Neuorganisation hatte jedoch zu Folge, dass der Mittagstisch ab 2013 eingestellt werden musste. Kooperation mit Schulen Im Berichtsjahr hat sich die Kooperation mit den unterschiedlichen Schulen weiterentwickelt. Die verläss lichen und professionellen Dienste des Caritasverbandes werden von vielen Schulen dankbar angenommen. Die gute Kooperation, die sich an vielen Schulstandorten zum Wohle der Schülerinnen und Schüler entwickelt hat, stellt sich als gute Basis heraus, um die Maßnahmen, orientiert an den Bedürfnissen der Schülerschaft, weiterzuentwickeln. Tridem – Aufbau von Erziehungspartnerschaften Das im Migrationsdienst entwickelte und über den Europäischen Integrationsfonds geförderte Projekt „Tridem“ hat sich zum Ziel gesetzt, Elternbegleiter zu qualifizieren, die dann an verschiedenen Grundschulen im Rahmen von Erziehungspartnerschaften eingesetzt werden. Die Qualifizierung umfasste die Bearbeitung einer großen Bandbreite von Inhalten sowie verschiede Hospitationen. Durch den Aufbau der Erziehungspartnerschaften werden eine Verbesserung der Elternkompetenzen und die Förderung der Verbindung zwischen Eltern und Schule erreicht. Sechs Grundschulen aus dem Stadt- und Kreisgebiet sind Kooperationsschulen und damit Partner des Projektes. Vorsitz der Kreisarbeitsgemeinschaft – Tafelgespräche Der Caritasverband hatte im Berichtsjahr den Vorsitz der Kreisarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (KAG) im Landkreis Peine und hat neben der üblichen Vertretungsarbeit maßgeblich daran mitgewirkt, dass zwei Politikergespräche in der Peiner Tafel unter Federführung der KAG durchgeführt wurden. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 5 G esc hä ftsführu n g Gerade die „Tafel“ ist ein sehr geeigneter Ort, um über die Auswirkungen von Armut und Ausgrenzung zu sprechen. Hauptschulabschlusskurs – finanziert über Spenden und Eigenmittel Unter dem Motto: Kein Jugendlicher oder junger Erwachsener darf verlorengehen, hat der Caritasverband Peine in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Peine auch im Berichtsjahr wieder einen Hauptschulabschlusskurs für nicht mehr schulpflichtige junge Menschen angeboten. Die Teilnehmer haben in der Regel bereits mehrere Versuche ohne Erfolg absolviert. Der Kurs bietet eine letzte Chance und beinhaltet auch eine entsprechende notwendige Motivationsarbeit. Für die zehn Kursteilnehmer ist eine enge sozialpädagogische Begleitung vorgesehen. Klostertage auf der Huysburg Für über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand im Mai ein 2,5-tägiger Aufenthalt im Benediktinerkloster Huysburg bei Halberstadt auf dem Programm. Die Teilnahme an den Gebetszeiten und die regelmäßigen geistlichen Impulse sorgten für eine angenehme Atmosphäre, die zum Auftanken und zur Auseinandersetzung mit sich selbst einluden. Filmdreh im Klostergarten Der Caritasverband Peine und der Klostergarten wurden von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Integration in Arbeit“ für einen Film ausgewählt, der auf das Thema „Langzeitarbeitslosigkeit“ im Vorfeld der Bundestagswahl aufmerksam machen soll. Der Film berichtet von Einzelschicksalen der „Integration in Arbeit“ und formuliert wichtige Caritaspositionen zu diesem Thema. Wir erinnern uns gern an die spannenden Tage des Filmdrehs und der interessanten Blicke hinter die Kulissen. Vorstandsarbeit, Verbandsentwicklung, Caritas der Gemeinde und Perspektiven Im Berichtsjahr hat sich der amtierende Vorstand Pfarrer Blumenberg (Vors.), Monika Faßhauer (stellv. Vors.), Annemarie Förster, Helmut Zimmermann, Stefan Honrath und Gerhard Nolte zu vier Sitzungen getroffen. Die inhaltliche Weiterentwicklung der Arbeit, notwendige anstehende Satzungsänderungen, sowie die 6 finanzielle Situation des Verbandes waren die zentralen Themen der Zusammenkünfte. Weiterhin galt es, die im Vorjahr aufgebauten Aktivitäten für den Ausbau des ehrenamtlichen Engagements fortzusetzen und die Vertreterversammlung 2012 vorzubereiten und durchzuführen. Im Bereich der Gemeindecaritas wurden u. a. der traditionelle „Elisabethtag“ gemeinsam mit dem Peiner Betreuungsverein durchgeführt. Die Caritassammlung, die vom 12. – 22.07.12 stattfand, erbrachte das Sammlungsergebnis von 9.826,32 € (Vorjahr: 10.664,84 €). Als Wohlfahrtsverband begleitet uns weiter die Sorge, dass die Schere zwischen „Arm“ und „Reich“ sich weiter in der Gesellschaft öffnet. Es gilt festzustellen, dass sich die Rahmenbedin gen der Menschen, die kaum Chancen auf nachhal tige Integration in Arbeit haben, weiterhin deutlich verschlechtern. Investitionen in Beratung und Bildung sind weiter unverzichtbar. Eine gut entwickelte soziale Infrastruktur ist ein Standortvorteil und enorm wichtig, um die Folgen der Ausgrenzung abzumildern und vor allem auch um ausreichend Bildung und Qualifizierung an benachteiligte Menschen zu tragen, damit ein Leben unabhängig von staatlichen Leistungen angestrebt werden kann. Der christliche Grundauftrag der Caritas, für benachteiligte Menschen einzutreten und Ungerechtigkeiten zu benennen, hat uns auch in diesem Berichtsjahr geleitet. „Nah am Menschen“ zu sein ist unsere Grundorientierung, wobei sich Hilfe immer am Ziel festmacht, den Menschen zu Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu führen. Besonderer Dank gebührt an dieser Stelle allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement, das oft abseits der Öffentlichkeit stattfindet und Belastungsgrenzen zumutet. Weiterhin gibt es viele Menschen und Organisationen, die unsere Arbeit wohlwollend begleitet und unterstützt haben. Dafür danken wir ausdrücklich. Neben den vielen Einzelpersonen sind hier u. a. zu nennen: • Förderverein des CV Peine •Augustin Stiftung •Peiner Heimstätte •Verein zur Förderung jugendlicher Arbeitsloser in der Diözese Hildesheim •Verein „Keiner soll einsam sein“ J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Ve rwa lt u n g, E D V Die Grundlage für jeden Verband Die Verwaltung des Caritasverbandes besteht aus einem immer größer werdenden Aufgabenkomplex, in dem sich viele einzelne Schwerpunkte unserer fünf Standorte verbinden und verzahnen. Hinzu kommen die Aufgabenschwerpunkte Personalsachbearbeitung, Buchhaltung und Bearbeitung von Förderanträgen und Verwendungsnachweisen sowie die „Allgemeine Verwaltung“ incl. der Büroorganisation und des Beschaffungswesens. Auch im Berichtsjahr ist die Verwaltungsarbeit des Caritasverbandes weiter angewachsen, was u. a. im Bereich der Personalsachbearbeitung und der Fördermittelbearbeitung stark zu Buche schlägt. Bei der Personalsachbearbeitung gilt es, ab dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses für alle MitarbeiterInnen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Basiswerk des Personalwesens sind die Arbeits vertragsrichtlinien (AVR) des Deutschen Caritasverbandes, in dem die Grundlagen für die Personalsachbearbeitung formuliert sind. Hier ist immer auf Aktualität zu achten. Ein offenes Ohr und immer wieder Schulungen sind im Personalwesen sehr wichtig. Das Aufgabengebiet Buchhaltung teilen sich zwei MitarbeiterInnen, geordnet nach Schwerpunkten. Zum einen gilt es, alle Belege sorgfältig zu erfassen und die Zahlen im Auge zu behalten. Des Weiteren erfordern die Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang mit der Speisenversorgung an Schulen viel Zeit. Zum anderen ist ein hoher Arbeitsaufwand im Bereich des Antrags- und Nachweiswesens erforderlich, um Fördermittel für den CV nutzen zu können. Im hohen Arbeitsaufwand des Antrags- und Nachweiswesens sowie der finanztechnischen Abwicklung von Projekten wird die große Abhängigkeit des CV von öffentlichen Förderungsmitteln sichtbar. Mit viel Einsatz und Routine werden hier die Chancen und Möglichkeiten genutzt, um die erforderliche Arbeit leisten und fortsetzen zu können. Als letzter großer Arbeitschwerpunkt steht die „allgemeine Verwaltung / Empfang und Information“. Dieses spannende Aufgabenfeld ist sehr abwechslungsreich und erfordert eine Menge Kreativität und Einfühlungsvermögen aufgrund der Vielfältig- und Vielschichtigkeit der Ratsuchenden aus aller Herren Länder. Jede/r Ratsuchende ist sehr individuell und möchte entsprechend wahrgenommen werden. Hierzu gehört es auch, den Menschen multilingual zu begegnen, da sie häufig die deutsche Sprache noch nicht ausreichend beherrschen. Alle Mitarbeiter der Verwaltung vertreten sich in diesem einen Bereich gegenseitig. Des Weiteren gilt es hier die Sekretariataufgaben, Büroorganisation, Beschaffung von Arbeitsmaterialien aller Art, Bürokommunikation, Einteilung der Fahrdienste und noch vieles andere mehr zu erledigen. Im Übrigen unterstützt die Verwaltung die verantwortlichen MitarbeiterInnen in den Sachgebieten Migrations- und Jugendmigrationsberatung, sowie im Bereich der Jugendwerkstatt. Ihre Ansprechpartner: Anne Schwenke, Rüdiger Klinge, Luise Zelder, Viola Wünsch Telefon: 05171 / 700333 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 7 F am i l i e ne r holung Luise Zelder Zuschüsse zu Familienerholungen Ein gemeinsamer Familienurlaub ist ein wesentlicher Bestandteil des Familienlebens. Bei einem gemeinsamen Familienurlaub wird durch die gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen das gegenseitige Verständnis, Vertrauen und der Zusammenhalt der Familie gefördert. Da das hohe Tempo des Alltags den Menschen viel abverlangt, ist es sehr wichtig, dass Familien sich eine Auszeit nehmen und ohne Zeitdruck ein paar Tage zusammen verreisen. Ein gemeinsamer Familienurlaub gibt Raum und Zeit einfach einmal „abzuschalten“ und den Alltag ohne Stress und Termine zu genießen. Das stärkt die ganze Familie. Leider können sich jedoch immer mehr Familien keinen gemeinsamen Urlaub mehr leisten. Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Familien mit behinderten Angehörigen und Familien mit geringem Einkommen können oft das Geld für einen gemeinsamen Urlaub nicht aufbringen. Das Land Niedersachsen unterstützt diese Familien mit Urlaubszuschüssen. Das Land Niedersachsen gewährt: • Familien mit mindestens 2 Kindern • Familien mit einem behinderten Kind •Einelternfamilien (Alleinerziehende) ab einem Kind mit geringem Einkommen (Kindergeld bleibt außer Betracht) mit Wohnsitz in Niedersachsen, eine finanzielle Unterstützung für eine gemeinsame Familienerholung (Urlaub). Gefördert werden Erholungsmaßnahmen von mindestens sieben und höchstens 14 Übernachtungen, welche in Deutschland durchgeführt werden. Die Zuschüsse betragen je Übernachtungstag bis zu 5,00 € für jedes Elternteil und 10,00 € für jedes Kind. Außerdem gibt es Zuschüsse für behinderte Familienmitglieder und Alleinerziehende. Die Erholungsaufenthalte können in Familienferienstätten gemeinnütziger Träger, in für Familienferien eingerichteten Jugendherbergen oder in familiengerechten Einrichtungen sowie auf geeigneten Bauernhöfen und Campingplätzen in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt werden. Der Caritasverband für den Landkreis Peine (Tel. 05171 / 700334) Am Amthof 3, 31224 Peine gibt Hilfestellung bei der Beantragung der Zuschüsse und hält auch Broschüren über gemeinnützige Familienferienstätten bereit. Im Jahr 2012 wurden für 17 Familien / Alleinerziehende Anträge für einen Landeszuschuss gestellt, von denen elf Familien auch die Erholungsmaßnahme durchgeführt haben. Sechs Familien konnten trotz Bewilligung den Urlaub nicht antreten, da u. a. durch eintretende Arbeitslosigkeit der Eigenanteil nicht aufgebracht werden konnte. Die durchgeführten Familien erholungen haben den Familien positive Erfahrungen gebracht und neue Lebenszuversicht geschaffen. Ihre Ansprechpartnerin: Luise Zelder, Verwaltung Telefon 05171 / 700334 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 8 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. A llge m e in e L e be n s - u n d S oz ia lbe rat u n g Margret Borsum Beratung unterstützt in existentiellen Krisen und fördert die Eigenverantwortung Die allgemeine Lebens- und Sozialberatung ist ein psychosoziales Beratungsangebot für Menschen in belasteten Lebenssituationen. Durch die allgemeine Lebens- und Sozialberatung findet eine Unterstützung und Begleitung bei der Veränderung dieser eingeschränkten Lebenssituation statt. Grunddienst des Caritasverbandes Die Allgemeine Lebens- und Sozialberatung ist ein unverzichtbarer Grunddienst des Caritasverbandes für den Landkreis Peine e.V. Das Beratungsangebot steht jedem Ratsuchenden kostenlos zur Verfügung. Nationalität und Religionszugehörigkeit spielen keine Rolle. Die Beratung ist absolut vertraulich. Ziel der Beratung ist es, Menschen zu befähigen selbstbestimmt zu handeln und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. In belasteten Lebenssituationen ist das selbstbestimmte Handeln häufig gar nicht möglich, denn die Ratsuchenden werden manchmal förmlich von ihren Problemen überrollt. Sie versuchen so lange es irgendwie geht den äußeren Schein zu wahren, aber irgendwann geht gar nichts mehr. Dann steht z. B. die Stormsperre an, das Konto ist gepfändet oder es droht die Zwangsräumung oder es ist schlichtweg kein Essen mehr im Kühlschrank. Dies sind nur Beispiele für die Anlässe des Aufsuchens der Beratungsstelle, aber es soll deutlich machen, dass viele individuelle Notlagen die Menschen in die Beratungsstelle bringen. Sich einzugestehen, dass Unterstützung bei der Bewältigung des Problems oder der Probleme notwendig ist, ist eine Form der Verantwortungsübernahme und es ist von hoher Bedeutung, den Menschen immer wieder deutlich zu machen, dass es ein Zeichen von Stärke ist, sich Hilfe zu suchen. Exemplarischer Fall Frau X. sucht aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten die allgemeine Lebens- und Sozialberatung des Caritasverbandes für den Landkreis Peine e.V. auf. Sie ist alleinerziehend und lebt mit ihren beiden Kindern von Arbeitslosengeld I und Kindergeld. Ihr Einkommen liegt knapp über dem Arbeitslosengeld II Satz und sie hat das Gefühl, immer kämpfen zu müssen, um den Monat zu überstehen. Frau X. hat große Angst, dass ihre Kinder unter der eingeschränkten finanziellen Situation leiden müssen und sie weiß einfach nicht wo sie Hilfe bekommen kann. Im Rahmen der Beratung wurde deutlich, dass die kleine Familie einen Anspruch auf Wohngeld hat und durch diesen Wohngeldanspruch haben die Kinder von Frau X. Anspruch auf Unterstützung durch das Bildungs- und Teilhabepaket. Hier war dann schnell eine finanzielle Erleichterung zu spüren. Des Weiteren wurden mit Frau X. gemeinsam die laufenden Kosten der Familie betrachtet und auch dort konnten noch einige Ein- Ihre Ansprechpartnerin: Margret Borsum, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 700336 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 9 A ll ge m e ine L eben s- und S ozialberat u n g sparpotentiale gefunden werden, sodass Frau X. auch noch durch eigene Kraft dafür sorgen konnte, dass mehr Geld in der Haushaltskasse bleibt. Es ist besonders für Alleinerziehende schwierig, finanziell über die Runden zu kommen und dieses Gefühl der Armut kann die emotionale Lage einer Familie sehr belasten. Wer sucht Hilfe? Familien mit Kindern 35 Alleinerziehende48 Alleinstehende 73 Paare ohne Kinder 19 Insgesamt suchten 175 Ratsuchende die Beratungsstelle auf. 10 Problemstellungen: • Probleme bei Leistungsbezügen, besonders Arbeitslosengeld II • Schwierigkeiten mit Behörden • Energie- und Mietschulden • Schulden insgesamt • Probleme innerhalb der Familie • Alleinerziehende suchen Rat • Arbeitslosigkeit und ihre Auswirkung • Psychosoziale Schwierigkeiten • Psychische Erkrankungen J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. S c h wa n ge re n - u n d Fa m ilie n be ra t u n g Margret Borsum Lebensperspektiven schaffen Die Schwangeren- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes für den Landkreis Peine e.V. mit einer halben Personalstelle blickt auf ihr fünftes Jahr in dieser Arbeit zurück. Rechtliche Grundlage der Arbeit ist der §2 Schwangerschaftskonfliktgesetz und die Bischöflichen Richtlinien. Der Schutz des menschlichen Lebens von seinem Beginn an ist die Grundlage für die katholische Schwangeren- und Familienberatung. Ziel der Beratung ist der Schutz des ungeborenen Kindes durch Hilfestellung für die Frau (und ihre Familie) während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt des Kindes. Auftrag der Beratungsstelle ist es, neben der psychosozialen Beratung konkrete Hilfestellung und Begleitung anzubieten. Katholische Schwangeren- und Familienberatungsstellen leisten professionelle Hilfe, indem sie Beratung und andere Hilfeformen verknüpfen. Die Beratung ist ganzheitlich und umfassend. Schwangere Frauen und Paare/ Familien/Mütter und Väter mit Kindern bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres können die Hilfe der Schwangerenund Familienberatungsstelle in Anspruch nehmen. Durch konkrete Hilfen werden Schwangeren, Müttern und Vätern Perspektiven für ein Leben mit dem Kind / den Kindern eröffnet. Das Angebot besteht unabhängig von Nationalität und Religionszugehörigkeit. Die katholische Schwangeren- und Familienberatungs stelle will durch Beratung gemeinsam mit der Frau Wege aus der Problemlage suchen und die Frau für das Leben mit ihrem Kind stärken. Statistische Angaben Im Jahr 2012 suchten 134 Frauen, zum Teil in Begleitung des Partners, in der Schwangerschaft oder nach der Geburt ihres Kindes die Beratungsstelle auf. Die Frauen waren zwischen 16 und 43 Jahre alt und aus allen gesellschaftlichen Schichten. Es wurden in dem benannten Zeitraum 63 Anträge an die Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ gestellt und über diese Stiftung wurden insgesamt 36.344,00 € bewilligt. Die Bewilligung der Stiftungsgelder ist einkommensabhängig. Das heißt, dass nur bis zu einer gewissen Einkommensgrenze ein Stiftungsantrag möglich ist. Die wirtschaftliche Lage vieler Familien ist angespannt. Häufig reicht noch nicht einmal ein Vollzeitgehalt aus, um für die Familie das lebensnotwendige Einkommen zu haben und es wird erforderlich, aufstockendes Arbeitslosengeld II zu beantragen. Die Unterstützung der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ bedeutet den werdenden Müttern bzw. Eltern viel, denn dadurch ist es ihnen möglich, trotz finanzieller Einschränkungen alles Notwendige für das Baby anzuschaffen. Der Anlass zum Aufsuchen der Beratungsstelle ist häufig der Bundesstiftungsantrag, aber während des Beratungsgespräches werden dann oft noch andere Anliegen formuliert und es wird möglich, weitere Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ihre Ansprechpartnerin: Margret Borsum, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 700336 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 11 S chw a ng e re n - u n d Familien beratung Bericht aus der Beratungsarbeit: Frau M. ist 25 Jahre alt und hat sich gerade von ihrem Partner getrennt. Die junge Frau erwartet ihr erstes Kind und ist bereits im achten Monat schwanger. Das Verhältnis zu ihrem Partner war schon vor der Schwangerschaft belastet, aber das Paar hatte sich gemeinsam für das Kind entschieden. Leider hat sich im Laufe der Schwangerschaft herausgestellt, dass die Beziehung zerrüttet ist. Der Partner von Frau M. hat ihr gestanden, dass er eine neue Freundin hat und sich nicht entscheiden kann. Diese Entscheidung hat Frau M. ihm abgenommen, denn sie konnte diese Situation nicht aushalten. Als sie die Beratungsstelle aufsuchte war ihr klar, dass sie alleinerziehend sein wird. Der Anlass für die Beratung waren vielen Fragen rund um das Sorgerecht, den Unterhalt und überhaupt zu dem Thema, wie es für sie weitergehen kann. Wo kann sie finanzielle Unterstützung erhalten? Wie läuft das mit dem Unterhalt? Kann der Vater ihr das Kind wegnehmen? und noch viele weitere Fragen belasteten die junge Frau. Sie musste innerhalb von Wochen ihr ganzes Leben neu bedenken, denn eigentlich hatte sie sich mit ihrem Partner gemeinsam auf das Kind gefreut und nun war sie auf einmal alleine. Diese belastete Situation brachte die junge Frau an ihre Grenze und so wurde es im Rahmen des Beratungsprozesses sehr wichtig, gemeinsam zu schauen bei wem sie Hilfe erwarten könnte. Durch einige Gespräche war es möglich Frau M. Mut zu machen diese Herausforderung anzunehmen und sich in ihrem sozialen Umfeld nach Hilfe umzuschauen. Finanzielle Unterstützung durch die Bundesstiftung wurde beantragt und sozialrechtliche Fragen wurden geklärt. Nach dem ersten Schock der Trennung war es den werdenden Eltern wieder möglich, aufeinander zuzugehen, um im Sinne des gemeinsamen Kindes über die weitere Zukunft zu sprechen. Auch hierfür wurde die Begleitung durch die Beratungsstelle in Anspruch genommen. Die jungen Eltern haben es geschafft ,trotz der gescheiterten Beziehung als Paar, sich der gemeinsamen Verantwortung als Eltern zu stellen. Dies ist zum Wohle des Kindes ein großer Gewinn. Gruppenangebote Die Schwangeren- und Familienberatungsstelle bietet weiterhin eine begleitete Mutter-Kind-Gruppe an. Die Treffen finden wöchentlich statt und werden gut an- 12 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. S c h wa n ge re n - u n d Fa m ilie n be ra t u n g genommen. Einige der teilnehmenden Mütter sind bereits mit ihrem zweiten Kind in der Gruppe und so hat sich ein gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut. Den Müttern tut es gut, sich wöchentlich zu treffen, um sich auszutauschen oder auch um über Probleme zu sprechen und den Kindern tut es gut, miteinander in Kontakt zu kommen und zu lernen miteinander zu spielen. Die Gruppe wird durch eine Sozialpädagogin begleitet und diese kann bei Fragen und Problemen zeitnah weiterhelfen. Der Weg in die Schwangerenund Familienberatungsstelle ist durch diesen unbelasteten Kontakt geebnet und erleichtert es in einer Krisensituation das Beratungsangebot anzunehmen. Die Mutter-Kind-Gruppe ist ein kleiner Baustein auf dem Weg, eine gute Bindung zu dem Kind aufzubauen und zu behalten. Kooperationspartner In Kooperation mit der katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth fanden in den Räumen des Kindergartens wieder zwei thematische Elternabende statt. Ziel ist es, bei diesen Elternabenden die Themen der Eltern aufzugreifen und mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen. Diese Form der Elternabende wird gut angenommen, da es einen theoretischen Impuls zu einem Thema gibt, das gerade aktuell ist und danach noch Raum und Zeit für gemeinsame Gespräche bleibt. Immer wieder wird deutlich, dass Eltern ganz stark von dem ehrlichen Austausch untereinander profitieren, denn der Druck alles richtig machen zu wollen ist groß und wenn dann im Rahmen des Erfahrungsaustausches klar wird, dass andere Eltern auch schwierige Phasen haben, ist echte Erleichterung zu spüren. Die Anforderungen, die an Eltern gestellt werden und die diese an sich selber stellen, haben sich im Laufe der letzten Jahre verändert und dabei ist es wichtig nicht das Wichtigste aus dem Blick zu verlieren, nämlich das Kind. Eltern müssen niemals perfekt sein, aber es ist von hoher Bedeutung für das Aufwachsen von Kindern, dass Beziehung gelebt wird, weg von Fehlerbezogenheit, sondern hin zu Anerkennung von Stärken und Fortschritten. Durch Elternarbeit ist es möglich den Eltern immer wieder Mut zu machen auf das Wesentliche zu schauen und sich nicht in dem Geflecht der Anforderungen zu verlieren. Eltern stärken und ihnen Freude an der Herausforderung der Erziehung ihrer Kinder mitzugeben, ist ein gemeinsames Ziel der Kindertagesstätte St. Elisabeth und der Schwangeren- und Familienberatungsstelle des Caritasverbandes für den Landkreis Peine e.V. Präventionsarbeit mit Schulen im Rahmen von Elternpraktika Neben der Beratungsarbeit mit Frauen und Familien umfasst das Aufgabengebiet der Schwangeren- und Familienberatungsstelle auch die Präventionsarbeit. Im Rahmen dieser Präventionsarbeit wird mit Schulen im Landkreis Peine kooperiert. Die Schwangerenund Familienberatungsstelle bietet in Form eines in sich abgeschlossenen Projektes ein Elternpraktikum mit Babysimulatoren an. Das Ziel dieses Angebotes ist es, jungen Menschen unter realitätsnahen Bedingungen die Auseinandersetzung mit dem, was verantwortliche Elternschaft bedeutet, zu ermöglichen. In dem Berichtzeitraum wurden acht Elternpraktika durchgeführt. Insgesamt haben 101 SchülerInnen an den Projekten teilgenommen. Es ist für die Jugendlichen immer wieder eine nachhaltige Erfahrung, denn durch den Babysimulator ist es ihnen möglich, sich realitätsnah dem Thema Elternschaft zu nähern und Erfahrungen zu machen. Sie übernehmen die Verantwortung für „ihren“ Babysimulator und müssen diesen rund um die Uhr versorgen. Besonders die gestörten Nächte hinterlassen einen starken Eindruck, denn der fehlende Schlaf und dann die Belastung durch den Projektunterricht zeigen schnell auf, dass die eigenen Bedürfnisse bei der Versorgung eines Kindes hinten anstehen. Es ist beeindruckend, wie einheitlich am Ende des Elternpraktikums die Meinung zu Elternschaft ist. Ja zur Elternschaft, aber ein ganz klares Nein zur frühen Elternschaft. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 13 Mi gr a tio n und I n tegration Iris Stuke Beraten – Bilden und Begleiten Die Fachberatung von Zuwanderern im Landkreis Peine befindet sich vorwiegend in der Trägerschaft des Caritasverbandes Peine. Zusammengefasst im Migrationsdienst sind 5,35 Stellen: • 1,5 Stellen im Jugendmigrationsdienst • 0,5 MBE-Stellen (Migrationsberatung Erwachsener) • 0,6 Stellen Sozialberatung für MigrantInnen mit 22 Stunden • 0,5 Stellen nach der Landesrichtlinie Integration • 1,0 Stellen für den Bereich soziale Stadt (befristet bis 30.04.13) • 0,5 Projektstellen für die Beratung von Flüchtlingen, sowie für die Begleitung von KulturdolmetscherInnen (Qantara) (befristet bis 31.12.13) • 0,75 Projektstellen Tridem (Qualifizierung von muttersprachlichen Elternbegleiterinnen (befristet bis 31.05.13) Durch die enge räumliche Anbindung und die gemeinsame Trägerschaft ist eine gute Kooperation im Interesse der KlientInnen möglich. Im Migrationsdienst finden regelmäßige Besprechungen sowie ein Klausurtag statt, um den fachlichen Austausch sicherzustellen und notwendige Absprachen zu treffen. Über den reinen Informationsaustausch hinaus werden gemeinsame Aktionen und Projekte geplant. Ratsuchende Teilnehmer an Ratsuchende Elternteile und Ratsuchende Ratsuchende Sprachkursen Elternbegleiter und Kulturdolmetscher Beratung und Begleitung im Migrationsdienst bezogen auf die Dienste Durch die langjährige Arbeit des Migrationsdienstes haben sich vielfältige Kooperationen entwickelt. Diese bestehen sowohl im Rahmen der Einzelfallhilfe als auch in der Gemeinwesenarbeit. Zu benennen sind hierbei u. a. die Schulen mit ihren Schulsozialarbeitern, die freien Bildungsträger, die Träger der Jugendhilfe, die Kirchengemeinden mit ihren Einrichtungen, die Migrantenorganisationen, die Agentur für Arbeit und die Fachdienste der kommunalen Verwaltung. Ihr Ansprechpartnerin: Iris Stuke, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 700337 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 14 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Migra t ion u n d I n t e gr at i o n Zusammenarbeit und Vernetzung im Bereich der Sprachförderung Ein wichtiger Zusammenschluss für die Förderung und Bildung von zugewanderten Menschen ist das Netzwerk Integration, das sich im Landkreis Peine zu einem festen Gremium etabliert hat. Der Migrationsdienst des Caritasverbandes ist hierin sowohl als Sprachkursträger als auch mit der MBE-Stelle und dem JMD vertreten und somit in die Moderation und die Begleitung des Integrationsprozesses zugewanderter Menschen auf regionaler Ebene eingebunden. Weitere Institutionen sind das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, vertreten durch den Regionalkoordinator, das Jobcenter, der Fachdienst Ordnungswesen und die Leitstelle Integration des Landkreises Peine sowie die Kreisvolkshochschule. Durch die vernetzte Arbeit werden langfristig die Integrationschancen der zugewanderten Menschen im Landkreis Peine verbessert. Vernetzte Zusammenarbeit am Beispiel eines Migranten ohne Grundbildung / Deutschkenntnisse Herr A. ist 43 Jahre alt und mit seiner Frau und ihrem vierjährigen Kind aus dem Libanon geflüchtet. Inzwi- schen ist er anerkannter Flüchtling und erhält Arbeitslosengeld II. Durch das Jobcenter des Landkreises Peine wird er zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet und zur Migrationsberatung des Caritasverbandes vermittelt. Im Beratungsgespräch wird festgestellt, dass Herr A. zwar Arabisch in Wort und Schrift beherrscht, jedoch die lateinische Schrift neu erlernen muss, einschl. der Deutschkenntnisse. Nach einem Einstufungsgespräch und -test kann ihm ein geeigneter Integrationskurs mit Alphabetisierung angeboten werden. Dieser Kurs wird vom Caritasverband im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) durchgeführt. Sein Kind wird während der Kurszeiten in der Kinderbetreuungseinrichtung des Caritasverbandes betreut, denn auch Frau A. besucht eine Bildungsmaßnahme. Nach einem halben Jahr kann Herr A. in Absprache mit der Kreisvolkshochschule Peine in einen dortigen Deutsch-Integrationskurs wechseln. Das Ziel dieser Kurse ist das Erreichen des Sprachenniveaus B1. Im Anschluss folgte eine berufsbezogene Sprachförderung. Während der gesamten Sprachförderung erfolgt zwischen den Institutionen ein Austausch über die Entwicklung von Herrn A. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 15 S o zi a l b e r a tu n g und au fen th altsrec h t lic h e Be ra t u n g v on Migra n t e n Udo Fliegner, Betül Binbir Einzelschicksale annehmen und begleiten Die Migrationsberatung ist einer der Grunddienste des Caritasverbandes für den Landkreis Peine. Es handelt sich um ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen in binationalen Partnerschaften, unabhängig von deren sozialer Herkunft, Nationalität oder Religion. Da dieses offene Beratungsangebot vom Caritasverband Peine seit Jahren konstant angeboten wird, wird es von den hier lebenden Migranten in großem Umfang angenommen. Es umfasst wöchentlich drei offene Sprechstunden in der Beratungsstelle, Beratungen nach vorhergehender Terminabsprache, Hausbesuche, Besuche im Wohnheim und häufig auch telefonische Beratung. Die Rechtsgrundlagen der Beratung, das Aufenthaltsrecht und das Sozialrecht sind in den vergangenen Jahren immer komplexer geworden. So musste auch das Beratungsangebot immer differenzierter und rechtlich fundierter werden. Grundlage für die Entwicklung einer Lebensperspektive ist für Migranten die Sicherung und Verbesserung des Aufenthaltsstatus. Ohne gesicherten Aufenthalt werden die Menschen krank und alle Integrationsbemühungen müssen ins Leere gehen. Neben der Sicherung des Aufenthaltes ist die Sicherung des Lebensunterhaltes ein weiterer Grundbaustein der Beratung. Viele Migranten besitzen keine oder nur eine eingeschränkte Arbeitserlaubnis. Schon aus diesem Grund sind sie häufiger auf Sozialleistungen angewiesen als deutsche Ratsuchende. Da das Leistungsrecht eng an den Aufenthaltsstatus gebunden ist, ist es für die Hilfeempfänger oft kaum zu durchschauen. Deshalb besteht bei den hier lebenden Migranten ein großer Beratungsbedarf. Härtefallkommission: Anfang 2012: Hashi G. ist 23 Jahre alt, stammt aus Aserbeidschan und lebt seit 2002 zusammen mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester in Deutschland. Seit Jahren ist er geduldet, ihm droht die Abschiebung. Alle Möglichkeiten einen rechtmäßigen Aufenthalt zu erlangen scheinen ausgeschlossen zu sein. Er hört davon, einen Antrag an die niedersächsische Härtefallkommission stellen zu können. Da er bisher keinen Kontakt zum Caritasverband hatte, stellt er diesen Antrag ohne jede Unterstützung. Vor der Kommission droht der Antrag mangels hinreichender Begründung zu scheitern. Mitglieder der Kommission bitten den Caritasverband Peine sich des jungen Mannes anzunehmen. Bei den Recherchen stellten wir fest, dass seine Mutter schwer traumatisiert ist und deshalb einen Aufenthaltstitel in Deutschland hat, der Vater ist an der Folge von Folter im Heimatland kurz nachdem er nach Deutschland kam gestorben, der ältere Bruder von Hashi G. ist im Heimatland vor den Augen seiner Mutter ermordet Ihre Ansprechpartner: Udo Fliegner, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 700335 Betül Binbir, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 700338 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 16 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. S ozialberatung u n d a u f e n t h a lt s re c h t lic h e Be ra t u n g v on Migra n t en Beratung im Rahmen der offenen Sprechzeit worden. Mit der Abschiebung droht der Frau nun der Verlust ihres zweiten Sohnes. Diese Situation wird der Kommission unter Beifügung von Gutachten und Attesten ausführlich dargestellt. Die folgende Beratung in der Kommission führt dazu, dass der junge Mann eine Aufenthaltserlaubnis erhalten kann, wenn er in einer bestimmten Frist seinen Lebensunterhalt durch Arbeit sichert oder eine Ausbildung beginnt. Mit Hilfe des Jugendmigrationsdienstes gelingt es, einen Arbeitsplatz für ihn zu finden. So sind die Voraussetzungen für einen gesicherten Aufenthalt gegeben. Daten, Zahlen, Fakten In der Beratungsarbeit wird spürbar, dass die Welt kleiner geworden ist. Die Ratsuchenden kamen aus 36 Ländern, wobei die größte Gruppe aus der Türkei stammt. Dies waren mehrheitlich Ratsuchende, die schon lange in Deutschland leben und Hilfe in wirtschaftlichen Fragen, wegen Sozialleistungen und in Bildungsfragen suchten. Die zweite große Gruppe stammt aus der Krisenregion des Nahen Osten, vor allem aus Syrien, dem Libanon, dem Irak, dem Iran und aus Afghanistan. Diese Flüchtlinge haben meist einen ungesicherten Aufenthalt und suchten häufig Rat und Hilfe in aufenthaltsrechtlichen Fragen. Die dritte große Gruppe kommt aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens. Dies sind einerseits Flücht- linge mit ungesichertem Aufenthalt, aber auch Arbeitsmigranten, die seit vielen Jahren in Deutschland leben. Mit 309 Familien und 1110 Familienangehörigen ist die Zahl der betreuten Personen weiter auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Auch die Zahl der durchgeführten Beratungen, in Sprechstunden, bei Hausbesuchen und in Einzelberatungen ist mit 984 Beratungen weiterhin sehr hoch. Während die meisten Beratungen in deutscher Sprache geführt wurden, erfolgten oft auch Beratungen in englischer Sprache oder mit Hilfe eines Dolmetschers. Der größte Teil der Ratsuchenden hat einen gesicherten Aufenthalt. Unter ihnen wächst die Zahl derjenigen, die eingebürgert sind oder die Einbürgerung anstreben. Im Vordergrund standen bei diesen Menschen Probleme durch Arbeitslosigkeit, mit Sozialleistungen insbesondere mit dem Arbeitslosengeld II, Schwierigkeiten in wirtschaftlichen Fragen, insbesondere Schulden und Probleme bei der Familienzusammenführung mit Ehepartnern und Kindern. Menschen im laufenden Asylverfahren oder mit einer Duldung machten zwar einen kleineren Teil der Ratsuchenden aus, hatten aber einen wesentlich umfangreicheren Beratungsbedarf. Hilfen bei der Sicherung des Aufenthaltsstatus standen bei ihnen neben der Lebensunterhaltssicherung und dem Bezug von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz im Vordergrund. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 17 M ig r a ti onsb eratung Erwach sene ( MBE ) Christiane Borchert-Edeler Neu in Deutschland – MBE leistet Hilfe und Unterstützung Seit dem 01.01.2005 ist das neue Zuwanderungsgesetz in Kraft, das die staatlichen Integrationsangebote für Zugewanderte regelt. Schwerpunkt des Zuwanderungsgesetzes sind die sogenannten Integrationskurse, die durch die „Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderinnen und Zuwanderer“ (MBE) ab 27 Jahren ergänzt werden und vom Bundesministerium des Inneren aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages eingerichtet wurden. Die Hauptaufgabe der MBE liegt in der Begleitung und Beratung von Neuzuwanderern während der ersten drei Jahre ihres Aufenthaltes in Deutschland. Aufenthalt bedeutet aber im Sinne des Zuwanderungsgesetzes nicht die tatsächliche Dauer des Lebens in Deutschland, sondern ist in Abhängigkeit des Aufenthaltsstatus des Betreffenden zu sehen. Ausschlaggebend ist das Datum, wann der Aufenthaltstatus auf Dauer bzw. mindestens für ein Jahr erteilt wurde. So haben auch Menschen, die erst nach vielen Jahren ihrer Einreise einen auf Dauer angelegten Aufenthaltsstatus erhalten, z. B. Flüchtlinge, die Möglichkeit das Beratungs angebot der MBE in Anspruch zu nehmen und z. B. einen Integrationskurs zu besuchen. EU-Bürger können schon vom ersten Tag ihrer Einreise das MBE-Angebot in Anspruch nehmen, sofern sie sich länger in Deutschland aufhalten werden und z. B. hier arbeiten. Auch Zahlen müssen im Alphabetisierungskurs erst mühsam erlernt werden Die MBE soll den Integrationsprozess eines Neuzuwanderers initiieren, steuern, begleiten und diesen schnellstmöglich zum selbstständigen und eigenverantwortlichen Leben und Handeln in Deutschland befähigen. Die MBE BeraterInnen werden daher als eine der ersten Anlaufstellen mit allen Fragestellungen konfrontiert, die sich zum Leben und Arbeiten in Deutschland ergeben können. Das sind zu Anfang meist Fragen zum Erwerb von Deutschkenntnissen, zur Finanzierung des Lebensunterhaltes, zum Schulbesuch der Kinder, Sozialversicherung und Anerkennung von Berufsabschlüssen. Ebenso spielen Fragen zum Ausländerrecht, zu gesundheitlicher Versorgung, Freizeitgestaltung etc. eine wichtige Rolle. Im Verlauf der weiteren Beratung wird Ihre Ansprechpartnerin: Christiane Borchert-Edeler, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 700332 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 18 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Migra t ion s be ra t u n g E rwa c h s e n e (M B E ) der Integrationsprozess dahingehend gesteuert, dass die Menschen in die Lage versetzt werden, sich vom Beratungsangebot der MBE zu lösen und die Regeldienste aufzusuchen. Die MBE BeraterInnen müssen daher ein weitgehendes Wissen über alle möglichen Gesetze, Rechte und Pflichten in Deutschland besitzen und mit interkultureller Kompetenz beraten und begleiten, um den Neuzuwanderer beim Integrationsprozess in Deutschland zu unterstützen. Unerlässlich für die MBE ist es aber auch, sich mit den Regeldiensten zu vernetzen und auszutauschen und in ein breit aufgestelltes Netzwerk eingebunden sein. Besondere Maßnahme im Berichtsjahr Eine der häufigsten Fragen, die sich ein Neuzuwanderer zu Beginn seines Lebens in Deutschland stellt, ist die Frage: „Wie kann ich möglichst schnell die deutsche Sprache erlernen?“ Dazu gibt es seit 2005 die Möglichkeit an einem Integrationskurs, der aus 600 Stunden Deutschunterricht mit einer abschließenden Prüfung der Kenntnisse und 60 Stunden Orientierungskurs, der über Kultur, Bildung, Geschichte und Politik in Deutschland informiert, teilzunehmen. Menschen, die nicht ausreichend alphabetisiert sind, um einen „normalen“ Integrationskurs zu besuchen, können an besonderen Integrationskursen mit Alphabetisierung teilnehmen, die dann mit 900 Stunden Deutschunterricht ausgestattet sind. Hier liegt der Schwerpunkt aber auf der Vermittlung von Lese- und Schreibkompetenz und nicht vorrangig auf dem Erwerb von Deutschkenntnissen, die natürlich auch erworben werden, da die Unterrichtssprache Deutsch ist. In 900 Stunden ist es allerdings nicht möglich, Menschen umfassend zu alphabetisieren und ihnen gleichzeitig die Kenntnisse zu vermitteln, dass sie die Deutschprüfung der „normalen“ Integrationskurse bestehen können. Frau K. kam 2012 als Flüchtling aus dem Irak nach Deutschland. Aufgrund ihres sofort auf Dauer angelegten Aufenthaltsstatus konnte sie die Beraterin der MBE in Anspruch nehmen. Frau K. durfte in ihrem Herkunftsland aufgrund der politischen Situation keine Schule besuchen, hatte also auch nie in ihrer Muttersprache lesen und schreiben gelernt. In einem ersten Beratungsgespräch wurden die persönlichen Lebensumstände erfasst, aber auch, dass Frau K. nicht wusste, wie sie ohne Lese- und Schreibkenntnisse die deutsche Sprache erlernen soll. Die Beraterin stellte ihr die Möglichkeit vor, gleichzeitig mit der Alphabetisierung auch erste Die Teilnehmerin lernt die Uhrzeit auf Deutsch Deutschkenntnisse erwerben zu können. Da Frau K. völlig bildungsfern war, noch nie einen Buchstaben geschrieben hatte, hatte sie erhebliche Ängste, diesen Kurs nicht schaffen zu können. In mehreren Gesprächen mit Hilfe eines Dolmetschers konnten ihr behutsam diese Ängste genommen werden, sodass sich Frau K. für den Integrationskurs mit Alphabetisierung anmeldete, in dem sie nun Schritt für Schritt lesen und schreiben lernt und gleichzeitig die ersten notwendigen Deutschkenntnisse erwirbt, um sich integrieren zu können. Frau K. sucht auch weiterhin regelmäßig das Beratungs angebot der MBE auf. Dabei geht es oft um Schreiben von Behörden, die sie noch nicht lesen und verstehen kann, und bei deren Erklärung und Beantwortung sie z. B. die Unterstützung der MBE benötigt. Statistische Werte 2012 suchten 212 Menschen (2011:197) mit Migrationshintergrund das Beratungsangebot der MBE auf. Dabei fanden insgesamt 392 (2011:320) Beratungsgespräche in Form von Einzelberatung (330), Familienberatung (35) und Kleingruppenberatung (27) statt. Der überwiegende Teil der Ratsuchenden waren Frauen (149). 56 Menschen kamen aus der Türkei, 30 aus der Europäischen Union, 20 aus Kasachstan, 17 aus Syrien, 14 aus dem Irak, jeweils zwölf aus dem Libanon und der russischen Förderation. Hauptthemen und Inhalte der Beratungs gespräche waren: Deutschkenntnisse:212 Finanzielle Situation: 162 Arbeit/Bildung: 47 Gesundheit/Psychosoziale Probleme: 26 Aufenthaltsrecht: 29 Sonstiges:49 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 19 Ri c htlini e Integration Anne Hoffmann Integration durch Bildung und Sprache zu, in desen Familienzentrum sich jetzt eine türkische Rucksackgruppe trifft. Die Frauengruppen (polnisch, vietnamesisch und Frauen in binationalen Beziehungen) ebenso wie Mosaik mit dem Interkulturellen Erzählcafé haben ihre Arbeit in bewährter Form fortgeführt. Für unser Frauen-Sommerfest hatten wir in 2012 wieder einmal schönes Sommerwetter, was auch zu dem großen Interesse an diesem Fest beitrug. Das gleiche Interesse konnten wir für unsere Weihnachtsfeier für die Frauen verzeichnen, bei der in diesem Jahr Kinder der Hortgruppe des St. Elisabeth-Kindergartens ein Krippenspiel aufführten. Krippenspiel Der Bedarf an Sprachkursen ist weiterhin ungebrochen. Daher haben wir auch in 2012 unsere bewährten Kurse weiterhin angeboten. Die Nachfrage nach dem Alphabetisierungskurs war so groß, dass wir ihn teilen mussten und nun jeweils einen Kurs für Anfängerinnen und Fortgeschrittene anbieten können. Der 2009 begonnene Frauenintegrationskurs in Zusammenarbeit mit der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Das Projekt „Hand in Hand“ wird weitergeführt, ebenso konnte das 2008 eingeführte Rucksackprojekt aus Mitteln der Stadt Peine erfolgreich fortgesetzt werden. Zu den Kitas St. Jakobi und Lummerland kam der Martin-Luther-Kindergarten hin- Ein exemplarisches Beispiel der Arbeit aus dem Berichtsjahr Fünf Jahre vietnamesische Frauengruppe beim Caritasverband Anfang des Jahres 2007 wandte sich unsere Kulturdolmetscherin Frau Hang Thi Bich Nguyen an mich mit der Bitte ihr zu helfen, eine Gruppe für vietnamesische Frauen zu gründen. Bei ihren vielen Kontakten zu vietnamesischen Familien hatte sie festgestellt, dass die Frauen viele Fragen hatten, bei denen diese Hilfe benötigten. Beim Caritasverband gibt es seit vielen Jahren verschiedene länderspezifische Frauengruppen. In den Frauengruppen treffen sich Frauen aus den einzelnen Ländern, um sich z.B. über Fragen der Integrati- Ihre Ansprechpartnerin: Anne Hoffmann, Telefon: 05171 / 700341 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 20 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Ric h t lin ie I n t e gr at i o n on und des Familienlebens auszutauschen, um dabei auch einen Vergleich zwischen der Rolle der Frau in der Herkunfts- bzw. der deutschen Gesellschaft herzustellen. Außerdem werden Fragen der beruflichen Integration angesprochen. Ein Ziel dieser Gruppen ist es auch, die Kulturen des jeweiligen Landes der einheimischen Bevölkerung vorzustellen und so Begegnungen zwischen den Kulturen zu schaffen. Dieses Konzept der Frauengruppen sprach die vietnamesischen Frauen sofort an und so wurde die Gruppe im Mai 2007 gegründet. Es gibt einen festen Stamm von zwölf Frauen, die sich einmal pro Monat sonntags am Nachmittag in den Räumen des Caritasverbandes am Echternplatz treffen. In lockerer Runde bei Kaffee und Kuchen tauschen sich die Frauen zum Beispiel zu Themen aus wie: das deutsche Schulsystem, die Wichtigkeit der deutschen Sprache für ein Leben in Deutschland oder die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Neben Fünf Jahre vietnamesische Frauengruppe beim CV in Peine diesen Themen aus dem Alltagsleben der Frauen werden aber auch übergreifende Themen diskutiert: Religionsfreiheit in Deutschland oder traditionelle Feste in Peine wie Freischießen und der Eulenmarkt. Die Frauen nehmen auch regelmäßig an den Frauensommerfesten und -weihnachtsfeiern des Caritasverbandes teil. Seit ca. einem Jahr hat sich auch ein Familientag etabliert, an dem sich mehrmals im Jahr nicht nur die Frauen, sondern die ganze Familie am Echternplatz trifft, mit gutem Essen, Musik, Tanz und Karaoke und dabei einen fröhlichen Abend zusammen verbringt. Diese Zusammenkünfte sind für die vietnamesischen Familien sehr wichtig, da sie zu anderen Zeiten wenige Möglichkeiten haben, sich zu treffen oder gegenseitig zu besuchen. Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass viele vietnamesische Familien im Dienstleistungsgewerbe mit langen Öffnungszeiten tätig sind, sodass oft nur der Sonntagnachmittag für Zusammenkünfte bleibt. Zum Jubiläum „5 Jahre vietnamesische Frauengruppe beim Caritasverband“ feierten die Frauen im August mit ihren Familien und Gästen des Caritasverbandes ein großes Fest in ihrem Treffpunkt. Die Presse berichtete ausführlich darüber. Zahlen, Daten, Fakten der Arbeit aus dem Berichtsjahr Die Kurse des Caritasverbandes im Jahr 2012 in Zahlen: TeilnehmerInnen insgesamt. 300 davon Frauen 248 und Männer 52 Im ersten Halbjahr 2012: Integrationskurse (5 Alphabetisierung und 1 Frauen) insgesamt: Alphabetisierung für Anfängerinnen: Deutsch als Fremdsprache: Frauenkurse: 68 TN 17 TN 26 TN 19 TN Im zweiten Halbjahr 2012: Integrationskurse (3 Alphabetisierung und 1 Frauen) insgesamt: 2 Orientierungskurse: Alphabetisierung: Deutsch als Fremdsprache: Frauenkurse: 44 TN 25 TN 24 TN 67 TN 10 TN 9 Dozentinnen unterrichteten in insgesamt 24 Kursen 3012 Unterrichtsstunden wurden insgesamt erteilt J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 21 P roje kt „ Tr id em“ Tanja Henning-Brandes Eltern – Schule – Kind Tridem Die Weichen für eine erfolgreiche Schullaufbahn und die Ausbildung von Sekundärkompetenzen werden schon im Kindesalter gestellt und damit ist das Engagement der Eltern ein entscheidender Faktor für den schulischen Erfolg ihrer Kinder. An diesem Punkt setzt das Projekt Tridem, gefördert durch den Europäischen Integrationsfonds, an. Personen mit Migrationshintergrund wurden umfangreich in Bezug auf Themen, die für die Grundschulzeit relevant sind, geschult und haben in kooperierenden Grundschulen hospitiert. Das so erlangte Wissen geben sie sowohl in Informationsveranstaltungen als auch in der direkten Begleitung an Eltern von Grundschulkindern mit Migrationshintergrund weiter. Da sie mit den Eltern in ihrer Muttersprache und auf der Ebene des gleichen kulturellen Hintergrunds kommunizieren können, erleichtert dieser Vertrauensvorschuss die Kontaktaufnahme und fördert die Bereitschaft zur Annahme der Hilfeleistung. Des Weiteren hat sich die Kooperation mit dem Türkisch-Islamischen Kulturverein (DITIB) als grundlegende Unterstützung des Projekts erwiesen. Es fanden sich nicht nur Projektteilnehmerinnen, die sich zur Elternbegleiterin schulen ließen, sondern es werden auch zwei Impulsvorträge in den Räumen der Moschee gehalten und das Projekt so bekannt gemacht. Durch den engen Kontakt zur Gemeinde gibt es inzwischen eine hohe Zahl an Elternteilen, die durch eine der Projektteilnehmerinnen begleitet werden möchten. Aufgrund der hohen Akzeptanz der Elternbegleiterinnen und auf Anregung der betroffenen Familien, die sich schon jetzt für die Hilfestellung interessieren, ist eine Fortsetzung und Erweiterung des Projekts auf den Bereich der weiterführenden Schulen geplant. Schulung der Elternbegleiterinnen Die Elternbegleiterinnen haben von September 2012 bis Dezember 2012 eine umfangreiche Schulung zu folgenden Themen erhalten: •Bedeutung von Einschulungsuntersuchungen • Finanzielle Hilfen zur Unterstützung adäquater Bildungsmöglichkeiten für Kinder •Kindeswohlgefährdung •Ergänzende Elternarbeit in der Schule •Sprachförderung •Informationen über den Übergang in die weiterführende Schule • Kommunikationsformen und Kommunikationsstile •Therapeutische Möglichkeiten zur Förderung von Kindern • Mediation und Konfliktberatung • Gruppenpädagogische Ansätze •Netzwerkarbeit •Neurobiologische Grundlagen des Lernens •Erziehungsstile und Erziehungskompetenzen • Gestaltung von Informationsveranstaltungen Ihre Ansprechpartnerin: Tanja Henning-Brandes, päd. Mitarbeiterin Telefon: 05171 / 700375 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 22 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. P roje k t „ Trid em“ Schulungseinheit durch Frau Götting von der Erziehungsberatungsstelle Multiplikatorinnentreffen Tridem Für die Schulung konnten wir kompetente Fachleute für die jeweiligen Themengebiete z.B. vom Jugendamt, von der Erziehungsberatungsstelle, dem Gesundheitsamt, Schulsozialarbeiter, eine Ergotherapeutin sowie Sozialpädagogen gewinnen. So war z.B. im November Frau Götting von der Erziehungsberatungsstelle für zwei Tage in unserem Projekt zu Gast und hat einen Ein- und Überblick über das Thema Erziehungsstile und -kompetenzen gegeben. Da insbesondere dieses Thema jede der anwesenden Projektteilnehmerinnen auch persönlich direkt betraf, gelangten wir sehr schnell in lebhafte Diskussionen. Dabei konnten sich die Teilnehmerinnen auch auf Augenhöhe begegnen und alle haben von den Anregungen profitiert. Aufgrund des regen Interesses der Elternbegleiterinnen entschloss sich Frau Götting am Ende der Schulungseinheit spontan zu einer Exkursion in die Räume der Erziehungsberatungsstelle. Vor Ort haben wir nicht nur einen Teil der dort tätigen Fachleute kennengelernt, sondern auch die positive Atmosphäre der Räumlichkeiten erlebt. Durch den persönlichen Kontakt zu der Referentin und die Besichtigung der Räumlichkeiten war es leicht, eventuell vorhandene Vorurteile und Hemmschwellen abzubauen. Sicher- lich werden die Elternbegleiterinnen in Zukunft Eltern mit entsprechendem Bedarf den Weg zur Erziehungsberatungsstelle erleichtern. Durch die Schulung haben die Elternbegleiterinnen ihr Wissen über die Thematik Grundschulkind erweitert und eine Anleitung erhalten, wie sie dieses Wissen weitergeben und auch in Konfliktsituationen zwischen Eltern und Schule vermitteln und deeskalierend wirken können. Tridem 2012 in Zahlen: Zeitraum: 01.06.2012 – 31.05.2013 TeilnehmerInnen: 14 geschulte Elternbegleiterinnen aus 7Ländern Schulung: 114 Unterrichtseinheiten zu 16 verschiedenen Themenbereichen J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 23 Q a nta r a – Soziale Aktivieru n g durch P a rt iz ipa t ion Betül Binbir Brücke der Teilhabe und Verständigung Das arabische Wort „Qantara“ bedeutet Brücke. Abgeleitet von diesem Symbol soll das Projekt Qantara dazu beitragen, dass zugewanderte oder anerkannte subsidiär geschützte Flüchtlinge mit Hilfe von spezifischen Mikroprojekten gesellschaftlich, sozial, kulturell und wirtschaftlich integriert werden. Im Rahmen dieser vom Europäischen Flüchtlingsfonds geförderten Projekte werden unterschiedliche Maßnahmen umgesetzt. Hierzu gehören Bereiche wie die Arbeitsmarktintegration, die allgemeine Migrationsberatung, der Einsatz von qualifizierten Kulturdolmetschern und die Zusammenarbeit mit dem kurdischen Kulturverein. Im Bereich der Arbeitsmarktintegration wurde ein Bewerbungstraining zur Unterstützung der Berufsvorbereitung und der Orientierung in der Arbeitswelt durchgeführt. Die Kulturdolmetscher leisteten Unterstützung bei der Verständigung in Behörden, Schulen und bei Ärzten. Die allgemeine Migrationsberatung, die zweimal wöchentlich und nach Terminvereinbarung stattfand, gab Orientierung bei unterschiedlichen Fragen zu Aufenthaltsrecht, Traumatisierung, finanziellen Angelegenheiten, Bildung, familiären Problemen und strukturellen Fragen in Deutschland. Zur Unterstützung der Bewohner des Flüchtlingswohnheimes in Groß Lafferde wurden zwei Sprachkurse in der evangelischen Kirchengemeinde Groß Lafferde durchgeführt und die Teilnahme am Runden Tisch, einem Gremium, bestehend aus engagierten Bewoh- nern und Vertretern aus Kirche, Schule und Politik fortgesetzt. Kurdische Frauengruppe In Kooperation mit dem kurdischen Kulturverein wurde ganzjährig ein wöchentliches Frauenfrühstück etabliert. In dessen Verlauf haben Informationsveranstaltungen über unterschiedliche soziale und gesellschaftliche Themen stattgefunden, um die Frauen zu stärken und zu informieren. Wenn kleine Kinder der Teilnehmerinnen mit anwesend waren, wurden diese in der Zeit von einer Kinderbetreuerin begleitet und zum aktiven Spiel motiviert, sodass die Mütter interessiert und ungestört an den Themenbereichen mitwirken konnten. Da die kurdische Bevölkerung hier in Peine eine Minderheit ist und es noch an Akzeptanz und Toleranz ihnen gegenüber fehlt, war es für die Frauen eine neue Chance, sich gesellschaftlich und sozial zu entfalten und zu stärken. Durch unterschiedliche Freizeitaktivitäten mit den Kindern, wie bei einem Besuch im Familienpark Sottrum, konnten die Mütter erfahren, welche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung es für die ganze Familie zu erleben gibt. Durch diese Anregung und das Erleben der Kinder wurden die Teilnehmerinnen motiviert, auch über das Projekt hinaus die neu entdeckten Möglichkeiten in ihren Familien und ihrem Umfeld weiterzugeben und umzusetzen. Ihre Ansprechpartnerin: Betül Binbir, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 700338 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 24 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Qa n t a ra – S oz ia le A k t iv ie ru n g du rc h P a rt iz ip at i o n Kurdische Frauengruppe beim Besuch einer Produktionsf irma Im Bereich der Arbeitsmarktintegration wurde der Produktionsbereich eines großen Peiner Unternehmens besichtigt, um den Frauen, die keiner Arbeit nachgehen, einen Einblick in die Arbeitswelt zu verschaffen. Die Telnehmerinnen, die noch nie eine Produktionsanlage gesehen hatten, waren sehr interessiert und hatten viele Fragen an die zuständige Mitarbeiterin der Firma. Dieser Besuch führte in der Folge zu lebhaften Diskussionen über Lebensentwürfe und Berufstätigkeit. Insgesamt 16 Infoveranstaltungen wurden zu folgenden Themen durchgeführt: •Behördengänge • Freizeitaktivitäten für die Familie (3 Veranstaltungen) •Eheberatung •Allgemeine Lebens- und Sozialberatung •Schuldnerberatung • Möglichkeiten der Sprachförderung •Bildungsangebote für Jugendliche und Erwachsene (3 Veranstaltungen) •Arbeitsplatzangebote (2 Einheiten) •Bildungssystem in Niedersachsen (3 Veranstaltungen) Die Frauen lernten, sich bei bestimmten Problemlagen adäquate Hilfe zu suchen und Beratungsangebote wahrzunehmen. Weiterhin ist festzustellen, dass Hemmungen bei sprachlichen Schwierigkeiten abgebaut werden konnten und der Zugang zu Sprachkursangeboten hergestellt werden konnte. Die teilnehmenden Frauen sind dem Ziel, Bildungsangebote wahrzunehmen und ihr erweitertes Wissen über das deutsche Bildungssystem zugunsten der schulischen und beruflichen Laufbahn ihrer Kinder einzusetzen, deutlich näher gekommen. Teilgenommen haben über das ganze Jahr hinaus insgesamt 18 Frauen kurdischer Herkunft mit unterschiedlichem religiösem Hintergrund im Alter von 22 – 65 Jahren. Zahlen, Daten, Fakten Im Zeitraum vom 31.12.2011 – 31.12.2012 wurde mit dem Projket „Qantara“ Folgendes erreicht: • Migrationsberatung für 108 Klienten aus 9 Ländern •Einsatz von 19 Kulturdolmetschern mit Kompetenzen in zehn verschiedenen Sprachen (syrisch, persisch, kurdisch, polnisch, arabisch, afghanisch, vietnamesisch, englisch, türkisch und bulgarisch) •Erfolgreiches Bewerbungstraining für sieben Teilnehmer •Begleitung der Frauengruppe des kurdischer Kulturverein mit 18 Teilnehmerinnen J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 25 J ug e nd m i gr ation sdien st Iris Stuke, Christine Limböck Schulische, berufliche und soziale Integration Ein Schwerpunkt der Arbeit im Jugendmigrationsdienst besteht in der Unterstützung junger MigrantInnen bis 27 Jahren. Ein wichtiger Ansatz der Arbeit besteht darin, präventive und lebenslagenorientierte Hilfestellungen und Unterstützung für zugewanderte junge Menschen zur Verfügung zu stellen, mit dem Ziel ihrer gesellschaftlichen Integration und ihrer psychosozialen Stabilisierung. Hierbei fördern wir die aktive Beteiligung der migrierten Jugendlichen und setzen an deren Kompetenzen und Ressourcen an. Unser Ziel ist es, die jungen MigrantInnen so zu fördern, dass sie Praktiken und Strategien der Lebensgestaltung entwickeln, die in einer pluralen Gesellschaft hilfreich sind. Ausgehend von einem ganzheitlichen Ansatz, der sich an den Kompetenzen der jungen MigrantInnen orientiert, entwickeln wir zusammen mit ihnen, im Rahmen der Lebenswegplanung einen individuellen Integrations- plan. Dieser umfasst kurz- und mittelfristige Zielsetzungen sowie eine langfristig orientierte Lebensgestaltung. Die Beratungsinhalte umfassen persönliche Angelegenheiten, jugendspezifische Fragestellungen, schulische und berufliche Fragen, sozialrechtliche Angelegenheiten und aufenthaltsrechtliche Fragen. Sprachförderung und Hausaufgabenhilfe An den Jugendmirgrationsdienst werden immer wieder Anfragen von Lehrkräften und Eltern nach zusätzlichen sprachlichen Förderangeboten für Kinder und Jugendliche gestellt. Neben dem schulischen Förderunterricht ist oft eine zusätzliche Sprachförderung notwendig, um den schulischen Anschluss zu gewährleisten. In Kooperation mit dem Türkisch-Islamischen Kulturverein e.V. und vier Schulen aus der Stadt und dem Landkreis Peine fanden Angebote der Sprachförderung und Hausaufgabenhilfe in den Lebensräumen der Kinder und Jugendlichen statt. Dadurch war auch die Teilnahme an den Angeboten für beide Geschlechter gleichermaßen gegeben. Weitere Angebote der Sprachförderung in Kleingruppen wurden von Lehrkräften auf ehrenamtlicher Basis umgesetzt. Der einmal wöchentlich stattfindende Unterricht ist jedoch oft nicht ausreichend, um die vorhandenen Defizite auszugleichen. Da in den Monaten Mai und Juni 2012 viele Familien neu eingereist sind, entwickelten wir für die Sommerfe- Aufgabenbereich JMD 2012 Ihre Ansprechpartnerinnen: Iris Stuke, Telefon: 05171 / 700337 Christine Limböck, Telefon: 05171 / 700343 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 26 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. J u ge n dm igra t ion s d i en s t Sommerferiensprachkurs 2012 rien zwei 2-wöchige Feriensprachkurse für Kinder und Jugendliche. Die Kurse fanden in den letzen beiden Ferienwochen täglich montags bis freitags vormittags mit einem Stundenvolumen von jeweils 40 U-Stunden statt. Der eine Kurs wurde für GrundschülerInnen, der andere Kurs für die älteren SchülerInnen ab der 5ten Jahrgangsstufe und den Berufsbildenden Schulen angeboten. An den beiden Kursen nahmen insgesamt 24 Kinder und Jugendliche aus acht verschiedenen Ländern teil. (Afghanistan, Polen, Russland, Griechenland, Tschechien, Kosovo, Somalia, Irak) Gemeinsam hatten alle Jugendlichen, dass sie erst vor kurzem in die Bundesrepublik Deutschland eingereist waren und so gut wie kein Wort Deutsch verstanden. Die Kinder und Jugendlichen waren hoch motiviert und kamen, obwohl Sommerferien waren, gerne täglich zum Unterricht. Als Ausgleich zum täglichen Lernen am Vormittag, wurde an einem Nachmittag eine freizeitpädagogische Maßnahmen durchgeführt. Dies förderte den Zusammenhalt der Gruppen und nebenbei konnten die ersten erlernten Deutschkenntnisse angewendet werden. Zahlen, Daten, Fakten der Arbeit aus dem Berichtsjahr 2012 wurden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Peine 361 junge Menschen mit Migrationshintergrund beraten und begleitet, wovon 64 Jugendliche im Casemanagement waren. Alter und Geschlecht der in 2012 beratenden Jugendlichen Der JMD umfasst 15 Personalstellen. Unterstützend waren 16 Honorarkräfte eingesetzt, der Großteil davon mit Migrationshintergrund. Zusätzlich sind vier ehrenamtliche MitarbeiterInnen in der Hausaufgabenhilfe, der Deutschförderung und weiteren Projekten tätig. Des Weiteren wenden sich an uns Lehrkräfte, MitarbeiterInnen von Sprachkursträgern, Vereinen, Behörden, Einrichtungen der Jugendpflege sowie weitere Personen, die mit dieser Zielgruppe im Sozialraum Kontakt haben. Wir sind in die Moderation und Begleitung des Integrationsprozesses der jugendlichen MigrantInnen auf regionaler Ebene eingebunden und kooperieren in diesem Rahmen mit den Schulen und sonstigen relevanten Einrichtungen. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 27 S üd sta d tb üro Florian Kauschke, Betül Binbir Südstadtbüro – Anlaufstelle im Quartier Das Südstadtbüro/Soziale Arbeit Südstadt hat folgende Arbeitsschwerpunkte: • Gemeinwesenarbeit in der Südstadt •Ermittlung von Bedarfen und Entwickeln von Angeboten und Projekten in der Südstadt im Bereich Bildung, Beratung, Begleitung, Freizeit •Abbau von Bildungsbenachteiligungen und Erziehungsdefiziten • Förderung der Bildungs-, Beziehungs- und Gesundheitskompetenz • Quartiersmanagement für das Fördergebiet Peine-Süd • Gesellschaftliche Integration junger Menschen in sozialen Problemlagen • Zusammenarbeit mit Schulen • Zusammenarbeit mit der Peiner Heimstätte • Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landkreis Peine •Netzwerkarbeit und Gremienarbeit Kinder der Südstadt erstellen den Kinderstadtplan Nach dem Auslaufen des NiKo-Programms (Niedersächsische Kooperations- und Bildungsprojekte) Ende 2011 musste zur Weiterführung der erfolgreichen Arbeit im Südstadtbüro eine Finanzierungslücke geschlossen werden. Dies konnte erst im März 2012 durch mehrere Interventionen und Gespräche erreicht werden. Für diese Arbeitsschwerpunkte ist die Kooperation mit vielen anderen (sozialen) Einrichtungen und Institutionen wichtig. Deswegen ist das Südstadtbüro mit allen relevanten Einrichtungen, Behörden usw. gut vernetzt. Das Südstadtbüro ist Teil verschiedener Gremien und Arbeitskreise und bringt sich dort aktiv ein. Das Südstadtbüro hat in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, die sozialen Strukturen im Stadtteil zu verbessern und für die Bewohner Ihre Ansprechpartner: Florian Kauschke, Telefon: 05171 / 290334 Betül Binbir, Telefon: 05171 / 5459311 Pfingststr. 36, 31226 Peine 28 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. S ü ds t a dt b ü ro Bei einer ersten Auswertung des Angebotes waren sich alle Kooperationspartner einig, dass das Angebot auf jeden Fall in 2013 weitergeführt werden soll. Neuer Kinderstadtplan der Südstadt-Detektive In den Osterferien 2012 haben unter Leitung des Südstadtbüros 24 Kinder als Südstadt-Detektive einen neuen Kinderstadtplan erstellt. Hierzu haben sie die Peiner Südstadt wieder genau unter die Lupe genommen. Am 16. Juli wurde der Plan mit einer Ausstellung und dem Bürgermeister Herrn Kessler im Peiner Rathaus vorgestellt. Die Finanzierung des Kinderstadtplans konnte durch den LAP-Peine (Lokaler Aktionsplan Peine) realisiert werden. Heinri chstr. chee O öne Sch Tie m rhei Die Süd sta et dt -D Schäffeers r tr rs ttr.r. ve ekti B rf ien.d e A med Plan h den ? e ic mmen falt Wie er zusa d wie .sgb www ad Sued eig · ib Fre rte ße 36 ststra Peine Pfing31226 03 34 9 71/2 93 10e 45 0 51 Fon 51 71/5 sPeine.d .de 0 ita Fax w.Car asPeine ww Carit stadt@ er ind schw rK Brau r fü ng: äuse des: etzu eH ich RO TBÜ TAD DS SÜ kt Proje Ums entl Öff hört: s kt de r Projes des n de kt dtpla ist ein e ersta ktive T-Proje Pein IN LK nden Kind ete Der tadt-D ros/PR r den . m Ru fü Süds tadtbü andes mit de dstadt Süds asverb eration der Sü er Carit Koop Kind in e.V. h für die Tisc g und er Ein n ge altun feld hldo ee, osch n M Str. 20 ulen pla Gest ball stadt nder 2012 Mos er Ki ien · Dies r su eige z-Je Her nschw Brau med SGB he, kirc ther : Lu 13 uth. erk Ev.-l Walzw , h.: Am elle r. 56 .-kat -Kap St Röm å ge © å C J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Aufla Fuß S ta Am n: tz er tz tad Sulta rchh ter ben n -Pla üp chweig ky-Pla nders den Os zu ha de Ki bert ule, ische che er r Ki in ns ietz å Ey f-Sch å En iedrich-Erturm raße, diese tadt ist den. Hi ngen zw er Wo n Brau on-Oss an ein St se .-Kop troffe Süds entst und Ju rl-v Was weiger en in en ge å Fr ter n -Wilh tr. 24 2012 dche am Jahr Stund tadt un oße å Ca ch elf nrich chule, opf-S m Mä e gr d gute ??? 24 n und paar Süds s diese auns Kapelle .-K ds r di ab å Hi ein die un raße siebe h für Grun ich-Wilh , OS, chule, å Br tive scht. Au die der nk fü , Hilfe r St , tek ch le lic ge an eg au W täg wie De rchfor ur ng en Da Hinr mschu Haupts 21 uns her aldenb tung e Viel stützu an die und t und duen wir . al-/ latz ilhel W rich er e“ n å Ho ojekt such d nenn tektiv Unt eratio zeitein adt Pein å W04/05 Re -Ebert-P Ecke s Pr auf t Grun stadt-De s diese drich Koop ndfrei der St opf für wir un Südstad , ie s „Süd ge Fr un n 10 r -K trum wir , sahe r in de r • Ju elm mer t wi eyer en dem nzen aße X wi Num ch-Wilh t-M Nach en lernt an, wo erlegten Südstad lilie tr den enra r der die uns als üb Fam lauers inri chule kenn Karte für wir erzi be s •H nach d ds mm genü ße Bres band e.V. einer en. Da wonach und wa tig un un ro er , Ko Gr ge n , e bü sv å Allee, er Stra Straße wohn insam wollen n wich habe tast s, rita eis Pein es er geme suchen em Plat. Dies abgeau tz • Ca Süds Carita 36 kr ein d Glog berhau ielpla unterern in erschein rt un Land Peine des gststr. Sp ei tie PKind essant , in Schr n dem disku zeit- 10, LA ße Pf en er ei • å tz ra all int in la Nr. nebe er St ndfr mit r tadt ielp wir t. Juge ichtung 10 Süds eils vie emel m Sp m stimm n die in jew pe einr gststr. å M ben de ndam teilte wir die Lu wir ne die ühle unter ter chten Pfin aße dtm Wir Gebiete, u un na tersu jede Str hörten usta vier pen ge für un nkel, dlich ge ften, å Ne Grup en. Da en Wi Sti rstän aten, schuhe nahmdlich jed lbstve nd ppar 12 grün Ecke. Se Fotoa malha e zu e 20 20 le eg n, n eis Ein d n d tte sw ie un n Lupe rW n-Al / n un tivau so ha uns rfer tege Hohe nebe bücher Detek . Eben r wir nweg Oste itz-S tlang Notiz unsere stung i, mit de ehen Hütte den å Fr srü eres å En iese am raße übers dabe auch rer Au nd in rte nichts sehr int Einen st tsta m unse e Ka å WMärklin ldorf, straße und . Zu ein alles zum an en e. wir tieren s war gsreich Orte dtpl ektiv e aßen Stah enbeck ta orien ten. Da tdeckun schön e Str et rs hl ch d t inde tadt-D å Amke Ra konn und en le un fährli Orte. nd: somi inen tol ch ge ds er K Ec e si ihn öne sant n wir de au sch Dies h die Sü und auch de n die ektiv fan en, aber ht so gen n ge uppe en -Det nic durc r Gr mmen s eintra n Pla älter ihnen Spiel leider tadt sa lan Zeig de oder wa r vie t Süds oder r de cht, zu mmt, twie mi hl es nder stadtpitern. eltern us Die sti n wi wo Ki en kund habe ausgeta ig abge Dafür die erwe n, Groß d er tadt! Ob ern für un . n , ült Dannbnisse Süds n Kind e dara Elter nnten solle mbole erendg die Erge n und stehen wir Sy Kind nell Beka mmen Plan vo ch Groß n au sa trage im Pla malten llen imsie sch ein r zu ch lich siche nnen. er no nun en und und Stemit du önsten natür rden te st od rn n kö we t! ckelt tige Or igen, da die sch ge ist, de habe en ha , mm Frag nnst du tr. 36 wich lan ze st. Über abgesti r Freu sts ter noch st, ka afike n stadtpn kann n wir du Pfing oder un ch n Gr be falls n brau in der r de ren Plat n finde ole ha oder Und Pla tbüro en wi unse mi omme 334 Symb g lud , der itete, da . Er einen dstad vorbeik /290 ein n Ta be nn Sü 71 ine im letzte hneider r bear en ka und 0 51 . 6 Pe rd tet Am Sc 3122 mmer rufen mputeuckt we antwor t. rrn Nu an Co He im der 93 11 gedr agen be s mach dann r dich 5 45 ter da le Fr tad er fü s vie t, wie ers dun Kind der Sü hat u erklär der in dem chtig mit gena st , ss dir Orte er wi tive. Spaß tplan n, da d hilft, r Kind auch Lu Viel erstad t Detek fü un zu hoffe die st du tadt Wir gefällt Kind Südstad ds mm den, plan zu fin t beko die Sü r dich e eure es en st fü . Di stadt Vielleich eund Fr entdeck Plätze ndersind. inen e Ki de und essant inem mit schen in de inter , for er dann neue noch test du könn Sch An de r Ko lonie Umfor weg mer- stei ner Str. 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Freib Kind ergar ten/ Schu le Öffe nt r Hoher Weg latz elle ifen eim Kirch e/ Mosch ee ge ei Sportp r Str. ue sla Bre tr. rz ter S i en Tilsi rat -M e yerAllee king Walde nburg e rstr. -Wilh elmKopf- astre mku hlen weg g ng Tierh Masch inenst raße w ch Glogau erStr. Carl-vo n-Str. OssietzkyPlatz yy-- H Hinrich Kolberger S Paul- n s nitzer b tr. S Bu nzla u Str. e r Hoher Weg Ring Str. Br au Tre kläru l altest Spiel platz/ Fußb allfel d Luka s-Mey er-S traße berg Berliner Nelss er We g Königsb erger Platz VfB Sportp latz Stett iner dst raß e Rostocker Str. Hi nrich-Wil helm-Kopf - Ilseder Straße A m VfB VaterSportpJahnlatz Rostocker Str. Zebr Gerh ardAm Walzw erk Mittelstraße Teltower Weg Ottmac Weg hauer Straße Ho lla nd sm üh le Fel ener Ampe Bush t - M ey Pfingststraße Zeich AG Hütte nweg Bahnhof- Teich straße Neuer Zuc kerweg üh l sta dtm Neu N eue e itter ße Stra eiger chw Am uns Bra Sackpfeifen- raß Salzg Friedrichstr aße se ns t Jägerstraße Worth st raße Blume nstr. Fritz-S teegen -Allee der Henselingstr. Azal eenweg W ie Bahn straß e No rdSü d-B rüc ke Friedric Ebert-hPlatz Theodor-Heuss-Straße m am end Kamp estr. Osters tr. Neue Straße Ilseder Straße Nachtigallenweg ße Zehnerstra Ma da m Klein- en we garten g Anlage- Bessem erstr. Kirchhofst raße er r. Lindenst straße hl wies en Gloc ke straß n e Bade str. Beet stra hoven ße n Fa n de Spielen Spaß, Bewegung Eltern-Kind-Turnen für Kinder von 1–4 Jahren Ausschlaggebend für die Entwicklung des Angebots waren u. a. die Untersuchungen des Gesundheitsamtes, bei denen seit mehreren Jahren festgestellt wird, dass frühzeitige Bewegungsförderung von Kleinkindern einen maßgeblichen, positiven Einfluss auf die motorische aber auch geistige Entwicklung von Kindern hat. Viele Eltern, oft mit großen sozialen Problemen, ist dies nicht bekannt oder es fehlt an der materiellen Ausstattung sich in einem Sportverein anzumelden oder die Schwellenängste sind zu groß sich solchen Gruppen verbindlich anzuschließen. Es geht darum, mit einem Angebot auf niedrigschwelliger Ebene, diese Zielgruppe zu erreichen. Im März 2012 haben die Kooperationspartner (Südstadtbüro des Caritasverbandes, Kreissportbund Peine, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule, SV Bosporus Peine) das Angebot auf den Weg bringen können. Für die Leitung des Angebots konnte Frau Petra Wolters als erfahrene und engagierte Übungsleiterin gewonnen werden. Jeden Dienstag findet seit März 2012 von 10:30 bis 11:30 Uhr in der Sporthalle an der Hinrich-WilhelmKopf-Schule das kostenlose Angebot statt. Eine Anmeldung ist ebenfalls nicht notwendig, um den Zugang möglichst einfach zu gestalten. Zwischen zehn und 16 Mütter nehmen an dem Angebot regelmäßig teil. Der Kinderstadtplan ist kostenlos im Südstadtbüro erhältlich: der vor Ort wichtige Hilfsstrukturen und Angebote vorzuhalten oder in die Wege zu leiten. ge r Str. Angebot des Südstadtbüros: Eltern-Kind-Turnen 29 Q ua r ti e r sm a nagement Tanja Löhr Peine Südstadt – Soziale Stadt Gebiet Angebote im Südstadtbüro 2012 stand das Gebiet „Soziale Stadt“, das Quartier zwischen Herner Platz und Bahnlinie in der Peiner Südstadt wieder unter hohem finanziellem Kürzungsdruck. Die Fördermittel, die seitens des Bundes und des Landes für das benachteiligte Wohngebiet bereitgestellt werden, stehen zur Verfügung, um die Wohn- und Lebensbedingungen der dort lebenden Menschen zu verbessern. Ziel der im Rahmen des Quartiermanagements zu leistenden Arbeit ist es, die Lebenschancen der Bewohner durch Vermittlung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen zu erhöhen und das Image des Quartiers zu stärken. Seit 2006 hat die Stadt Peine das Quartiersmanagement an den Caritasverband Peine übertragen. Hierbei ist es von Vorteil, dass das Südstadtbüro und Kreativer Einsatz bei den Stahl-Silhouetten das Quartiersmanagement eng zusammenarbeiten und die Kräfte bündeln. Bei den Aktivitäten ist immer zu berücksichtigen, dass im Quartier ein überdurchschnittlicher Anteil von einkommensschwachen und bildungsfernen Menschen leben, die durch Aktivitäten anzusprechen und einzubinden sind. Der größte Teil der Fördersumme wurde für notwendige bauliche Sanierungsmaßnahmen im privaten und öffentlichen Bereich eingesetzt. Neben vielen anderen baulichen Maßnahmen hat die Stadt Peine deshalb im vergangenen Jahr z. B. den Platz unter der Nord-SüdBrücke an der Braunschweiger Straße neu angelegt. Hierzu gehörte u. a. die Verschönerung des Platzes durch die Gestaltung von Stahl-Silhouetten, was inter- Ihre Ansprechpartnerin: Tanja Löhr, Telefon: 05171 / 5459311 Pfingststr. 36, 31226 Peine 30 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Qu a rt ie rs m a n a ge men t Kinder definieren Hausregeln für das Zusammenleben essierte Südstadtbewohner gern aufgriffen und was sie zur Mitarbeit anregte. Die Konzeption und Herstellung der Skulpturen geschah mit Unterstützung des DiplomDesigners Peter Schmitz aus Hildesheim. Dazu hatten sich im März 2012 mehrere erwachsene Bürger einschl. des Betriebsrates vom angrenzenden Stahlwerk und Kinder aus der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule im Südstadtbüro getroffen, um unter Anleitung von Peter Schmitz Entwürfe für die Silhouetten herzustellen. Innerhalb von drei Stunden waren zwei Silhouetten-Entwürfe auf dem Papier. In einer Werkstatt in Hildesheim wurden die Silhouetten in Lebensgröße aus verzinktem Stahl hergestellt und im September aufgestellt. Doch auch die Umsetzung anderer sozialer Aspekte des Programms gelang durch die verzahnte soziale Arbeit mit dem Südstadtbüro. Die Mitarbeiter/-innen des Stadtteilbüros sind seit 2001 Ansprechpartner für die hiesige Bevölkerung und bieten vielfältigste Angebote an, die sich an Alleinstehende oder Familien, Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund, deren Kindern oder Senioren, Erwerbslose oder andere Ratsuchende richten. Exemplarisch sei hier das Projekt „Hausregelplakat“ vorgestellt. Mit Unterstützung des Quartierfonds der Stadt Peine wurden in den Herbstferien Kinder aus den umliegenden Wohnungen der Peiner Heimstätte eingeladen, um gemeinsam ein „Hausregelplakat“ für die Mieterinnen und Mieter zu gestalten. Ziel war es, einen Beitrag für das friedliche Zusammenleben in den Wohneinheiten zu leisten und entsprechend zu sensibilisieren. Dafür wurde eine Bildersprache gewählt, damit das Regelwerk von allen Bewohnerinnen und Bewohnern – gleich welcher Muttersprache oder kultureller Identität – verstanden werden kann. Schnell stellte sich heraus, dass auch erwachsene Mieter beim Projekt dabei sein wollten, so dass es letztendlich 13 Mitwirkende gab. Am 30. und 31. Oktober 2012 kamen wir im Südstadtbüro zusammen, um über die Notwendigkeit von Hausregeln zu sprechen, diese einzeln zu erläutern und dann in Bildern umzusetzen. Die Peiner Heimstätte begrüßte und unterstützte unsere Aktion mit einem großen Frühstücksbuffet. Die kleinen und großen Maler halfen sich gegenseitig, sodass am Ende viele schöne Bilder entstanden und die 13 schönsten herausgesucht werden konnten. Das fertige Hausregelplakat wurde an die Peiner Heimstätte überreicht und diese war vom Endprodukt sehr angetan, sodass es nun in allen Hauseingängen der Heimstätten – Wohnanlagen zu sehen ist. Zusammenfassend lässt sich berichten, dass das Projekt viel Kreativität freigesetzt hat und das interkulturelle und nachbarschaftliche Zusammenwirken gefördert wurde. Insgesamt konnten 2012 durch das Südstadtbüro und der Kooperationspartner 24 Projektmaßnahmen und Aktionen durchgeführt werden, die sich größtenteils durch Sport-, Gesundheits-, Bildungs- und Beratungsinhalte kennzeichnen lassen und von der Stadtteilzeitung bis zum Seniorentreff reichen. Mehrere hundert Menschen nutzten diese Angebote. Weiterhin ist hervorzuheben, dass gerade der Bedarf nach umfassender Lebens- und Sozialberatung im Quartier ungebrochen hoch ist. Ergebnis des Silhouettenprojektes J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 31 „ Mo d e llp ro j ektstelle – S oziale Stad t “ Jens Brandes Verbesserung von Sprache und Schulbildung 1. Darstellung des Arbeitsfeldes Sprache und (Schul-)Bildung sind unverzichtbare Komponenten, um aus Kindern und Jugendlichen an der Gesellschaft teilnehmende Bürger werden zu lassen. Ebenso notwendig ist es jedoch auch, die kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern, respektive erst zu ermöglichen. Somit soll immer auch versucht werden, eine (Allgemein-)Bildung zum demokratischen Bürger nach Kräften zu unterstützen. In Kooperation mit der Stadt Peine gelang es im November 2008 beim Caritasverband Peine, eine Modellprojektstelle im Sanierungsgebiet Peine Südstadt einzurichten, die den Aufgabenbereich „Verbesserung von Sprache und Schulbildung“ zum Auftrag hat. Die Stelle ist eingebunden in das Programm „Förderung von Modellvorhaben im Rahmen der Programmkomponente Soziale Stadt“ des Städtebauförderprogramms des Landes Niedersachsen. 2. Exemplarischer Bericht Alle wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen die enorme Bedeutung der vorschulischen und vor allem schulbegleitenden Lesesozialisation für den späteren Lese- und auch Lernerfolg des Kindes. Vom ersten gemeinsam betrachteten Bilderbuch auf dem Schoß der Mutter oder des Vaters bis zur Diskussion über Literatur oder einen Zeitungsartikel spannt sich der Bogen sozialer Leseerfahrungen. Während kompetente LeserInnen ihre Lesefertigkeiten durch konsistente Leseaktivitäten trainieren und weiter verbessern, stagnieren die Leseleistungen schwacher LeserInnen nicht zuletzt aufgrund mangelnder Übung. Leseschwache Kinder sind verstärkt auf angeleitete Lesesituationen angewiesen, in denen sie Unterstützung finden. Bereits seit Anfang 2009 wurde eine Leseunterstützung für leseschwache SchülerInnen an der Grundschule Wallschule sowie seit 2010 auch an der Wilhelmschule (Haupt- und Realschule) organisiert und durchgeführt. Aufgrund des dringenden Bedarfs wurde das Lesetraining 2012 massiv ausgebaut und seit Februar gleich an drei Grundschulen (Wallschule, Eichendorffschule und Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule) und an fünf Tagen pro Woche für jeweils drei Unterrichtsstunden angeboten. Das Lesetraining wird von qualifizierten Fachkräften durchgeführt, die im regelmäßigen Austausch stehen. Das Lesetraining soll Vorfreude auf das Lesenlernen wecken, den Wortschatz sowie das Sprachbewusstsein erweitern und zum Selberlesen motivieren. Die Leseanregung hat also die Verbesserung der Lesegeläufigkeit durch regelmäßiges Training und durch Steigerung des Lesekonsums zum Ziel. Ihre Ansprechpartner: Jens Brandes, päd. Mitarbeiter Telefon: 05171 / 8082999 Braunschweiger Str. 56a, 31226 Peine 32 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. „ Mode llproje k t s t e lle – S oz ia le St ad t “ Diese Ziele sind nach Auskunft aller beteiligten KlassenlehrerInnen erreicht worden. Auch der Austausch mit Schulleitung und Kollegium gestaltete sich hervorragend. Die Ergebnisse und Dokumentationen des Lesementorings fanden über Elterngespräche, pädagogische Konferenzen sowie in der Zusammenarbeit mit einer Fachkraft des Regionalen Integrationskonzepts auch Eingang in die Gesamtbeurteilung der SchülerInnen. Darüber hinaus stärkte die förderliche Situation der sozialen und persönlichen Zuwendung das soziale Gefühl als wesentliche Komponente zur Entwicklung von Lesefreude und Lesemotivation und förderte zugleich das Zuhörenkönnen, die Konzentration und das Eingehen auf den Anderen. 3. Statistische Werte aus dem Berichtsjahr Der Migrationsanteil bei allen Aufgabenbereichen lag im Durchschnitt bei etwa 50 %. Leseunterstützung (für leseschwache SchülerInnen) Insgesamt rund 200 GrundschülerInnen an den drei Grundschulen Nachhilfeprojekt (für Schulkinder aus einkommensschwachen Familien) Sieben LehrerInnen unterrichteten in 36 Kleingruppen à maximal drei TeilnehmerInnen und erreichten somit etwa 100 Schülerinnen und Schüler Jugendwerkstatt / Schulpflichterfüllung Insgesamt rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Projektarbeit (Quartierfonds) Insgesamt über 50 Kinder, Jugendliche und Erwachsene (allein die durch den Quartierfonds finanzierte neue Quartierzeitung „Südseiten“ ist mit einer Auflage von 500 Stück in der Peiner Südstadt verteilt worden. Durch ein weiteres Projekt konnten sämtliche Haushalte der Peiner Heimstätte erreicht werden) J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 33 S c hulve r w e i geru n g – 2. Ch an ce Michael Gieske Ziel ist der regelmäßige Schulbesuch Darstellung des Arbeitsfeldes: Bundesweit gibt es rund 200 Koordinierungsstellen „Schulverweigerung – Die 2. Chance“. Seit 2008 wird das Projekt, das Teil des Bundesprojektes „Jugend stärken“, auch vom Caritasverband für den Landkreis Peine e.V. umgesetzt. Im Landkreis Peine arbeiten wir an allen Schulen, an denen ein Hauptschulabschluss erreicht werden kann und betreuen dort die extrem auffälligen Schulverweigerer. Die Zahl der Schulabgänger, welche die Regelschule ohne Abschluss verlassen, liegt bei cirka acht Prozent. Bei einem Teil dieser Jugendlichen liegt es an einer bewussten schulverweigernden Haltung. Um eine nachhaltige Senkung der Zahl der Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen anzustreben, wurde das Programm „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen. Dabei werden 45% der Mittel über den Europäischen Sozialfonds finanziert. Die anderen 55% werden vom Bund und vom Landkreis Peine aufgebracht. Unsere Teilnehmer zeigen oftmals schon seit Monaten bis Jahren eine aktive Verweigerungshaltung, d. h. sie erscheinen nicht mehr zum Unterricht. Mit den 1,5 Personalstellen betreuen wir lt. Vorgaben 23 SchülerInnen. Im Jahresdurchschnitt arbeiten wir jedoch mit 30 Jugendlichen an ihrer Verweigerungshaltung. Seit Mitte 2010 unterstützen wir auch Jugendliche, die aufgrund der Schulverweigerung Bußgelder auferlegt bekommen haben. Mangels finanzieller Möglichkeiten wird die Auflage in Arbeitsstunden umgewandelt. Dabei wird ein Teil der Arbeitsstunden durch Beratungsgespräche abgeleistet, um mit den Jugendlichen beispielsweise Kompetenztrainings durchzuführen und um gemeinsam an ihren Zukunftsperspektiven zu arbeiten. Exemplarischer Bericht „Da kann ich nicht mehr hingehen“ Anruf einer Schule: „Herr Gieske, wir haben hier wieder jemanden, der nicht mehr zum Unterricht erscheint. Er ist bald 16 Jahre alt und ist schon seit fast drei Monaten nicht mehr hier erschienen. Wir haben deshalb jetzt die Mutter eingeladen. Es wäre schön, wenn sie auch kommen könnten. Wir als Schule kommen nicht mehr weiter.“ Das Gespräch fand zwei Tage nach dem Anruf in der Schule statt. Marvin, (Name geändert) erklärte nur, dass er gemobbt würde und auf gar keinen Fall wieder in diese Klasse gehen würde. Mehr wollte er nicht sagen. Die Mutter wusste zwar von einigen Fehltagen in der Vergangenheit, ging aber davon aus, dass ihr Sohn wieder regelmäßig in die Schule geht, da er jeden morgen pünktlich das Haus verlässt. Ein weiteres Gespräch fand dann am nächsten Tag in den Räumlichkeiten der 2. Chance statt. Die Gesprächsatmosphäre war sofort eine ganz andere als in der Schule. Marvin öffnete sich und erklärte sehr glaubhaft die Gründe, die zu seiner Schulverweigerung führten. Diese Gründe waren vollkommen ausreichend um einen Schulwechsel nach § 3, Abs. 3 des NSchG (Antrag auf Genehmigung des Besuchs einer Schule außerhalb des zuständigen Schulbezirks) beantragen Ihre Ansprechpartner: Michael Gieske, päd. Mitarbeiter Telefon: 05171 / 8047605 Christina Otto, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 8090250 Braunschweiger Str. 56a, 31226 Peine 34 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. S c h u lv e rwe ige ru n g – 2 . Chan ce Plockhorst: Aktivfreizeit auf dem Reiterhof zu können. Leider war es Marvin trotz des Wechsels nicht mehr möglich an der neuen Schule am Unterricht teilzunehmen. Er erklärte, dass ihm während des Unterrichts immer so viele Gedanken im Kopf herumgehen und er dann immer anfangen würde zu weinen. Auf gar keinen Fall sollten das die anderen sehen. Der Druck für ihn wurde immer größer. Die Mutter und der Lebensgefährte hatten sehr oft Streit wegen ihm. Das belastete ihn zusätzlich, denn er konnte sein Verhalten nicht mehr ändern. Tagelang war er einfach verschwunden, schlief bei Freunden. Umgehend sorgte die 2. Chance dafür, dass sowohl für ihn, als auch für die Mutter psychologische Hilfe eingeleitet wurde. Erschwerend kam hinzu, dass Marvin auch noch selbstverletzendes Verhalten zeigte, indem er sich mit einer Rasierklinge die Unterarme aufschnitt. Er äußerte Selbstmordgedanken. Die Mutter erklärte sich sofort einverstanden, aufgrund des suizidalen Verhaltens einer Einweisung in die geschlossene Abteilung einer Kinder- und Jugendpsychiatrie zuzustimmen. Leider wurde er dort nach nur vier Tagen wieder entlassen. Er sollte über die Tagesklinik in Braunschweig weiter betreut werden. Das lehnte er jedoch konsequent ab und lief wieder von zu Hause weg. Ich suchte ihn in Peine und fand ihn auch am ZOB. Er erklärte, dass es am Wochenende wieder Streit seinetwegen gegeben hat, er sich umbringen wollte und zeigte die tiefen Schnittverletzungen, diesmal am Bein. Er wolle sofort wieder in die Psychiatrie. Zuerst fuhren wir zur Mutter nach Hause, besprachen mit ihr das weitere gemeinsame Vorgehen und brachten ihn noch am selben Abend wieder in die geschlossene Abteilung der KJP. Es wurde dringend angeraten eine Langzeittherapie mit einem längeren Aufenthalt in der offenen Abteilung der KJP anzustreben. Die Mutter und der Lebensgefährte haben eingesehen, dass es mit dem ewigen Streit zu Hause nicht mehr weitergehen kann, haben sich zwei Wohnungen innerhalb eines Hauses gesucht und sind umgezogen. Marvin ist seitdem wieder dauerhaft zu Hause. Leider wird er aufgrund der hohen Fehlzeiten die Schule zum Ende des Schuljahres ohne Abschluss verlassen müssen. Diesen wird er aber an der Berufsschule nachholen können, zu der er bereits für das nächste Jahr angemeldet ist. Und wir sind uns sicher: Jetzt schafft er es!!! Statistische Werte Die Büroräume der 2. Chance befinden sich in der Peiner Südstadt. Dort arbeiten wir mit 1,5 Personalstellen an allen Regelschulen des Landkreises, an denen ein Hauptschulabschluss erreicht werden kann. Im Jahr 2012 konnten so 29 Jugendliche intensiv betreut werden. 76% konnten erfolgreich ins Regelschulsystem zurückgeführt werden und sind heute nicht mehr auffällig. Seit Juni 2010 hat die 2. Chance außerdem eine weitere Aufgabe im Landkreis übernommen: Jugendliche, die aufgrund von Fehlzeiten Bußgelder erhalten haben, können diese meist nicht bezahlen. Die Bußgelder werden deshalb per Gerichtsbeschluss in gemeinnützige Arbeit umgewandelt. Diese Beschlüsse werden zur Überwachung dieser gerichtlichen Auflagen an die 2. Chance abgegeben. So sind Kontakte zu 260 Jugendlichen mit 693 Gerichtsbeschlüssen entstanden, die gerne einen Teil der Arbeitsstunden in Beratungsgespräche umwandeln wollten. Sofern sie nicht von der 2. Chance betreut wurden, sind sie an die entsprechenden Netzwerkpartner vermittelt worden, die den Jugendlichen Zukunftsperspektiven aufzeigen konnten und sie bei der Ableistung der restlichen Arbeitsstunden unterstützt haben. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 35 J u ge nd w e r ks tatt Pein e Andrea Zorn, Anita Krauss Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt Leben retten beim 1. Hilfe Kurs Beschreibung der Maßnahme, Grundauftrag Die Jugendwerkstatt beschäftigt junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren. Es werden 22 Teilnehmerplätze für junge Menschen, die im Arbeitslosengeld IIBezug stehen angeboten. Vier Plätze können von Jugendlichen, die ihre Schulpflicht außerhalb der Berufsschule erfüllen wollen, belegt werden. Es stehen für diese Personen drei Tätigkeitsbereiche zur Auswahl. Sie können sechs bis maximal zwölf Monate Erfahrungen in der Hauswirtschaft (Theresienküche), in der Erziehungsarbeit (Kinderkrippen und -gärten) und in der Altenpflege (Senioreneinrichtungen) sammeln. Dabei stehen die Entwicklung der Beschäftigungs- und Arbeitsfähigkeit der jungen Menschen sowie deren soziale Begleitung im Vordergrund. Die Maßnahmeteilnehmer bringen in der Regel verschiedene Schwierigkeiten mit, die eine direkte Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit blockieren. Das können sein: keinen oder einen schlechten Schulabschluss, Sprachdefizite, gefühlte Perspektivlosigkeit, Probleme mit sich oder der Familie, Schulden, unangebrachtes Sozialverhalten und vieles mehr. Die berufsbezogene Begleitung im konkreten Arbeitsfeld reicht vom fachlichen Unterricht bis zur praktischen Unterweisung am Arbeitsplatz. In der sozialen Begleitung finden Finanzcoaching, Bewerbungstraining, Krisenintervention, Elternarbeit und Erlebnispädagogik statt. Die Jugendwerkstatt ist dem Handlungsfeld der Jugendberufshilfe zuzuordnen. Finanziert wird die Arbeit der Jugendwerkstatt von der Europäischen Union, dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Peine und dem Caritasverband. Wenn Arbeit Sinn macht Im Sommer 2012 wurde ein Caritas-Werbefilm unter dem Motto „Wenn Arbeit Sinn macht“ gedreht. Für den Dreh des Films wurde der erfahrene Regisseur Michael Heuer aus Berlin engagiert, der schon für Fernsehformate wie z. B. „37°“ gedreht hat. Inhaltlich wurde anhand von drei Fallbeispielen der Stellenwert des zweiten Arbeitsmarktes verdeutlicht. Aus der Jugendwerkstatt erklärte sich ein junger Mann aus dem Hauswirtschaftsbereich zur Teilnahme am Filmdreh bereit. In einem langen Interview schilderte er seine bewegende Geschichte: Ihre Ansprechpartnerinnen: Andrea Zorn, Telefon: 05171 / 700347 Anita Krauss, Telefon: 05171 / 700348 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine 36 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. J u ge n dwe rk s t a t t Pei n e Wunsch, eine gestützte Ausbildung im Bereich Lager/ Logistik zu beginnen. Dieses Ziel konnte zum 01.09.2012 erreicht werden. Verbleibsstatistik Innerhalb des Zeitraumes vom 01.01.12 – 31.12.12 waren insgesamt 64 Teilnehmer in der Jugendwerkstatt beschäftigt. Im Berichtszeitraum verließen 50 Teilnehmer die Jugendwerkstatt. Diese Grafik stellt den Verbleib der TeilnehmerInnen direkt im Anschluss an die Maßnahme dar. Die Filmcrew im Bereich der Jugendwerkstatt Nach der Scheidung seiner Eltern und dem Erwerb eines unterdurchschnittlichen Hauptschulabschlusses, fand er keinen Ausbildungsplatz. Allmählich schwand seine Motivation und er ging immer seltener aus dem Haus. Er verlor den Kontakt zu Freunden und Bekannten, zuletzt auch zu seinen Familienangehörigen. Zum Zeitvertreib begab er sich immer häufiger in die virtuelle Welt von Computerspielen, bis sein Hobby zur Sucht wurde. Sein Tages- und Nachtrhythmus kam durcheinander. Wenn andere schliefen, wurde er wach und spielte im Netz. Tagsüber war er so erschöpft, dass er nicht aus dem Bett kam. Irgendwann wollte er aus diesem Teufelskreis ausbrechen und meldete sich freiwillig bei seiner Arbeitsvermittlerin im Jobcenter. Da er auf der Suche nach einer kreativen Arbeit im Team war, bekam er einen Platz im Hauswirtschaftsbereich der Jugendwerkstatt. Fortan ging es bergauf. Er knüpfte neue Kontakte zu Gleichaltrigen und hatte wieder eine sinnvolle Beschäftigung, die ihm Struktur gab. Bald gewann er das Gefühl, im Küchenalltag gebraucht zu werden. Er erkannte persönliche Stärken und Fähigkeiten, die zuvor im Verborgenen geblieben waren. Durch zahlreiche Gespräche mit der Sozialpädagogin, der Arbeitsvermittlerin und bestärkt durch die Ergebnisse der Kompetenzfeststellungsverfahren entstand der Folgende Anschlussperspektiven sind angestrebt worden: vier Berufvorbereitende Bildungsmaßnahmen, drei Arbeitsverhältnisse (Druckerei, Servicekraft Altenpflegeheim, Zeitarbeitsfirma PPZ), vier schulische Ausbildungen (Pflegeassistenz, Sozialassistenz), zwei betriebliche Ausbildungen (Verkauf, Altenpflege), zwei Berufsausbildungsverhältnisse in außerbetrieblichen Einrichtungen (Lager & Logistik, Verkauf), zwei Übergänge in andere Schulformen, ein Bürgerarbeitsplatz, drei Übergänge in berufliche Qualifizierungen (Ausbildung Pflegehilfskraft, AGH BBg, Berufsbildungswerk Annastift Hannover). Zwei Teilnehmerinnen haben die Maßnahme aufgrund ihrer Schwangerschaft beendet. Eine Teilnehmerin hat den Landkreis Peine verlassen. Damit sind für 44% weitergehende berufliche Perspektiven eröffnet worden (ausgenommen Schwangerschaft und Umzug). Praktika wurden in folgenden Betrieben absolviert: Netto Marken-Discount AG & Co. KG, Singbeil Bau GmbH, Seniorenresidenz Lindenhof GmbH, Rehatec, Einzelhandel Kaufland, Drogeriemarkt DM. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 37 K om p e te nza gentur Landkreis Pein e Gunnar Otto, Petra Metzner, Birgit Braun Umfassende Hilfen beim Übergang Schule / Beruf Kisten-Klettern bei der erlebnispädagogischen Freizeit im Harz Als eine von rund 220 Kompetenzagenturen bundesweit unterstützt die Kompetenzagentur des Caritasverbandes Peine seit Mai 2007 besonders benachteiligte Jugendliche. Sie wird zu 45 % aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und zu 55 % aus Mitteln des Landkreis Peine einschl. der Mittel des Bildungs- und Teil habepakets mit dem Schwerpunkt Schulsozialarbeit finanziert. Ziel der Kompetenzagenturen ist es, den Jugendlichen zu einer sozialen und beruflichen Integration zu verhelfen. Angesprochen werden vor allem Jugendliche, die vom bestehenden System der Hilfsangebote nicht profitieren oder den Zugang zu diesen nicht aus eigenem Antrieb finden. Die Peiner Kompetenzagentur begleitet und unterstützt Jugendliche bei der Bewältigung von schulischen, familiären und sozialen Problemen. Die Palette reicht von verschiedensten Testverfahren zur Erkennung der eigenen Stärken und Schwächen über Hilfen bei der Praktikums- und Ausbildungsstellensuche, Unterstützung beim Schreiben von Bewerbungen, Bewerbungstraining, Nachhilfeangeboten, Begleitung zu Behörden und Beratungsstellen und sonstigen Maßnahmen. Von den Angeboten können im gesamten Landkreis Peine Jugendliche profitieren, die am Ende ihrer Schullaufbahn auf freiwilliger Basis und kostenlos mit der Kompetenzagentur zusammenarbeiten möchten. Ihre Ansprechpartner: Petra Metzner, Dipl. päd. Birgit Braun, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 807981 Telefon: 05171 / 807982 Gunnar Otto, Dipl. Soz.päd. Telefon: 05171 / 807980 Braunschweiger Str. 56, 31226 Peine 38 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. K om pe t e n z a ge n t u r L a n dk re is P ei n e Hubertus Heil, MdB und Verantwortliche der Kooperationsschulen im Austausch mit der KA Es geht darum, ihre Interessen und Fähigkeiten zu entdecken und über eigene, realistische Zukunftsperspektiven nachzudenken. Im September 2011 wurde durch die veränderte Kofinanzierung ein Schwerpunkt auf die Arbeit in den Förderschulen L gelegt. Seitdem arbeiten zwei Mitarbeiter vormittags in den Förderschulen „Lernen“ als Schulsozialarbeiter. Die dritte Mitarbeiterin betreut das Angebot des Hauptschulabschlusskurses und die Schüler der Bodenstedt-Realschule Peine stundenweise vor Ort. Berufsorientierung und Vieles mehr… Kevin war 16 und besuchte die 9. Klasse der Pestalozzi-Förderschule. Nach zwei Jahren Grundschule wechselte er wegen Lernauffälligkeiten zur Förderschule. Die 8. Klasse musste er wiederholen, weil er wegen hoher Fehlzeiten zu viel Stoff verpasst hatte. Kevin wusste nicht, was er später einmal arbeiten wollte. Über so etwas sprach man nicht in seiner Familie. Und leider wusste er auch nicht, wo seine Stärken lagen. Zwar hatte er mit der Sozialarbeiterin aus Schule und Kompetenzagentur schon zwei Interessentests gemacht und seine Hauptinteressen lagen im handwerklichen Bereich, aber seine Stärken kannte er trotzdem nicht. Diese wurden für ihn erst zum Thema, als er in der Schule einen zweitägigen handwerklichen Test, den hamet2 gemacht hatte. In der Auswertung stellte sich heraus, dass er sehr gut mit Werkzeug umgehen konnte und die Ergebnisse seiner Arbeiten auffallend präzise und sauber gearbeitet waren. Dass er etwas so gut machte, hatte ihm bisher keiner gesagt und er war mit Recht stolz auf sich. Bis zu diesem Zeitpunkt war alles, was mit Berufsorientierung, Praktikum oder Bewerbungstraining zu tun hatte eine lästige Schulaufgabe. Aber dieses Ergebnis war eine gute Motivation, es in seinem zweiten Praktikum in einem Handwerksbetrieb zu versuchen. Zusammen mit der Sozialarbeiterin suchte er nach Betrieben und übte zu telefonieren, um in Ausbildungsbetrieben nach einer freien Ausbildungsstelle zu fragen. Nach der Interessenbekundung eines Malerbetriebes kam er freiwillig nachmittags in die Kompetenzagentur, um dort eine Bewerbung zu schreiben. Sein erstes Betriebspraktikum hatte er leider recht desinteressiert im Imbiss seines Onkels vertrödelt, doch dieses Praktikum machte ihm Spaß und lief gut. Bei der Praktikumsmappe wurde es wieder schwierig. Aber nach den positiven Erfahrungen bei der Prakti- J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 39 K om p e te nza gentur Landkreis Pein e takt mit der Polizei, eine Verurteilung beim Jugendgericht, Anti-Aggressivitätstraining, Kontakt zum TäterOpfer-Ausgleich, Arbeitsstunden, Hausaufgaben für das AAT, Klassenkonferenz und Vieles mehr. „Irgendwas ist immer….“ hat man bei ihm das Gefühl, kein Monat vergeht ohne eine neue Herausforderung. Aber Kevin hat verstanden, wo er sich Hilfe holen kann und dass er seine Wege nicht allein gehen muss. Und die Teilnahme an der einwöchigen erlebnispädagogischen Freizeit mit der Kompetenzagentur hat ihm noch mal ganz neues Selbstbewusstsein beim Überwinden seiner Höhenangst gegeben. Die Kombination von Kompetenzagentur und Schulsozialarbeit ist für einen wie Kevin ein Segen. Präziser Einsatz von Werkzeug beim hamet2 kumssuche traute sich Kevin nun von allein, in der Kompetenzagentur um Hilfe zu fragen und er schaffte es, dort an zwei Nachmittagen seine Praktikumsmappe auf Vordermann zu bringen. Auf Grund seines motivierten Einsatzes hatte der Malerbetrieb Kevin einen Ferienjob angeboten. Allerdings war allen Beteiligten klar, dass Kevins praktische Fähigkeiten und sein Einsatz allein für eine spätere Ausbildung dort nicht ausreichen würden, denn seine Matheleistungen waren eher dürftig. Die Nachhilfegruppen des Caritasverbandes mit ihren maximal drei Teilnehmern boten Kevin eine optimale Lerngruppe und die Hoffnung, hier seine Lücken aufzuarbeiten. Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit waren aber leider nicht Kevins Stärken bei ungeliebten Aufgaben. Darum fehlte er trotz des neuen Zieles „Hauptschulabschluss“ immer mal wieder bei der Nachhilfe. Sobald es in der Schule in Mathe lief, ruhte er sich auf seinen Lorbeeren aus. Nur die enge Verknüpfung zwischen Nachhilfe, Kompetenz agentur und Schule machten es möglich, auf Kevins Fehlen schnell zu reagieren und ihn immer wieder zu motivieren. Inzwischen ist Kevin in die 10. Klasse übernommen worden und auf dem Weg, seinen Hauptschulabschluss zu machen. Aber ohne permanente Unterstützung bricht er schnell wieder ein. Die Situation zu Hause bietet keine Unterstützung, eher hält sie ständig neue Stolpersteine für Kevin bereit. Ein heftiger Streit mit dem neuen Freund seiner Mutter, anschließend eine Schlägerei am Bahnhof, der erste Kon- 40 Zahlen, Daten, Fakten der Arbeit aus dem Berichtsjahr In der Anlaufstelle mitten in der Peiner Südstadt wurden von September 2011 bis Dezember 2012 insgesamt 220 Jugendliche betreut. Davon wollten ein Drittel nur eine kurzfristige Hilfe, (z. B. Unterstützung bei Bewerbungsschreiben, Kompetenzfeststellung oder die Vermittlung in eine Praktikumsstelle). Die anderen ca. 150 Jugendlichen wurden allerdings über mehrere Monate hinweg begleitet. Durchschnittlich blieben diese Jugendlichen eineinhalb Jahre im Case Management. Der weitaus größte Teil der Jugendlichen war zwischen 15–20 Jahre alt. Die Teilnahme von Jungen und Mädchen hat sich seit dem Vorjahr nicht verändert (60 % Jungen / 40 % Mädchen). Der Anteil der Teilnehmer mit Migrationshintergrund stieg dagegen deutlich (10 %) auf 45 %, der Anteil der deutschen Jugendlichen sank dementsprechend auf 55%. Bei den Jugendlichen Migranten ist die Teilnahme von Jungen und Mädchen ausgeglichen (50 % weiblich, 50 % männlich). Die Jugendlichen kamen aus allen Schulformen im Landkreis Peine (HS, FÖS, RS, Gymnasium, IGS und Sonstige), aber nach der Fokussierung auf die neuen Standorte gehörten rund zwei Drittel der Teilnehmer den beiden Förderschulen und der Realschule an und nur noch ein Drittel der Jugendlichen kam von den o. g. anderen Schulen. Im Freizeitbereich fuhren insgesamt 40 Jugendliche zu drei verschiedenen erlebnispädagogischen Freizeiten in der Lüneburger Heide, im Harz und auf einen Reiterhof mit und rund 20 Jugendliche aus dem Case Management der Kompetenzagentur nahmen regelmäßig an einer der 19 Nachhilfegruppen teil. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. D ie n s t le is t u n gs a ge n t u r P ei n e Anke Henties-Beese, Pauline Neigel Persönlichkeitsstabilisierung und Integration in Arbeit Im Anschluss an eine mehrjährige Phase des Angebotes von Arbeitsgelegenheiten mit begleitender Qualifizierung für Frauen und Männer über 25 Jahre im ALG II-Bezug, ist im Berichtsjahr die Installierung eines neuen Projektes aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gelungen. Diese „AdQ“ Maßnahme (Arbeit durch Qualifizierung) wendete sich an Frauen und Männer über 25 Jahre mit Vermittlungshemmnissen. Ziel war die Integration am 1. Arbeitsmarkt. Für den Maßnahmezeitraum von zwölf Monaten standen 20 Teilnehmerplätze zur Verfügung. Die Teilnehmerauswahl erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter des Landkreises. Zur Zielgruppe der Maßnahme gehörten Frauen und Männer aus dem Wirkungskreis SGB II. Im Überblick: • Männer und Frauen mit Bildungsdefiziten, z. B. ohne Schul- und Berufsabschluss bzw. unzureichende Qualifikationen • Migrantinnen und Migranten mit und ohne Schulabschluss • Langzeitarbeitslose und sozial benachteiligte Frauen und Männer • Frauen und Männer mit Abschlüssen, jedoch ohne berufliche Perspektive Durch die Möglichkeit der Kinderbetreuung des Caritasverbandes Peine wurden auch insbesondere Frauen und Männer mit Kindern angesprochen. Geplant waren unterschiedliche berufliche und betriebliche sowie persönliche Qualifizierungsbausteine. Der sozialpädagogische Arbeitsansatz war ein wesentliches Element, dass zur TeilnehmerInnenentwicklung beigetragen hat. In enger Verknüpfung mit den Qualifizierungsbausteinen sind hier wesentliche Grundlagen zur Integration in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt worden. Das Lernen in und mit der Gruppe wurde von allen Frauen und Männern nach anfänglicher Zurückhaltung als sehr hilfreich benannt. Zwölf Frauen und Männer haben an einem Schwesternhelferin-/Pflegediensthelfer-Kurs teilgenommen. Im Bereich Dienstleistungen Hausmeister / Garten haben wie geplant acht Teilnehmer an den Qualifizierungsmodulen teilgenommen und die entsprechenden Zertifikate erhalten. Es hat sich gezeigt, dass bei den TeilnehmerInnen ein sehr unterschiedlicher Bedarf an Bewerbungstraining bestand. Neben Personen, die im Bereich Bewerbung sehr unerfahren waren, gab es durchaus Frauen und Männer bei denen es vorwiegend um Aktualisierung der vorhandenen Unterlagen ging. Für die Mehrheit der TeilnehmerInnen war das Mobilitätstraining ein wichtiger Aspekt zur Aktivierung. Die Ihre Ansprechpartnerinnen: Anke Henties-Beese, Projektleitung Telefon: 05171 / 700360 Pauline Neigel, Fachanleitung Telefon: 05344 / 9028379 Caritasverband Peine Am Amthof 3, 31224 Peine J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 41 D i e nstle istungsagen tu r P eine Regelmäßige Reflexionsgespräche mit den Teilnehmer Innen aufzunehmen und den Betrieben waren die Voraussetzung, um Stabilität und Weiterenwicklung der TeilnhemerInnen zu sichern. Aus vorherigen Qualifizierungsphasen bestand schon vor Maßnahmebeginn eine netzwerkliche Kooperation mit den Einsatzstellen. Die Betriebe waren erfahren im Umgang der genannten Zielgruppe und konnten somit auf die vorhandenen Hemmnisse eingehen. An dieser Stelle muss auch während des gesamten Maßnahmeverlaufs das Thema „Motivation“ als wichtiger Baustein auf dem Weg in den 1. Arbeitsmarkt genannt werden. Zertifikatsvergabe des Schwesternhelferinnen-/ Pflegediensthelfer-Kurses Mai 2012 Vorstellung, eine Beschäftigung außerhalb des Heimatortes aufzunehmen, verursachte Unsicherheiten, die zu bearbeiten waren. Alle TeilnehmerInnen haben im Rahmen des Projektes eine betriebliche Qualifizierungsphase absolviert. Möglich waren Einsätze in folgenden Bereichen: •Hauswirtschaft •Pflege und Betreuung von Senioren • Gartenpflege und Hausmeisterservice Angebote, die Ziele der persönlichen und beruf lichen Perspektive zu erreichen: •Regelmäßige Reflexionsgespräche • Kontakte und Vermittlung zu anderen Beratungsstellen (Schuldnerberatung, Suchtberatung, Jugendamt, Familienservicebüro) •Unterstützung bei der Organisation der Kinderbetreuung •Hausbesuche •Kontaktaufnahme zu Arbeitgebern, Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen •Begleitung zu Vorstellungsgesprächen Die TeilnehmerInnen konnten zwischen verschiedenen Einrichtungen wählen: • Klostergarten der Kirchengemeinde (Gartenpflege) • soziales Projekt Altenwohnungen Lengede (Betreuung und Hauswirtschaft) • soziales Projekt Altenwohnungen Lengede (Anlage Nutzgarten) • ausgewählte Seniorenheime (Pflege, Betreuung und Begleitung) •Einrichtungen mit dem Angebot der Einsatzbereiche Hausmeisterservice und Gartenpflege Für noch unsichere TeilnehmerInnen gab es die Möglichkeit der betrieblichen Qualifizierung in der Seniorenwohnanlage des Caritasverbandes in Lengede und dem Klostergarten in Peine. Beide Praxisorte konnten die Bedürfnisse schwächerer Frauen und Männer besonders berücksichtigen, da es sich um kleinere Einsatzstellen mit hohem Betreuungsanteil für die TeilnehmerInnen handelt. 42 Bei der Nachbestzung der frei werdenden Plätze bestand vor allem Interesse an Einsätzen im hauswirtschaftlichen Bereich. Beispiele der persönlichen Entwicklung Das Hemmnis „Alter“ in Verbindung mit „Suchtverhalten“ war eine Problematik, die mehrfach auftrat. Die TeilnehmerInnen zu befähigen, Beratungsstellen aufzusu- J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. D ie n s t le is t u n gs a ge n t u r P ei n e Qualifizierungsmaßnahme Dienstleistungsagentur 01.02.2012–31.01.2013 chen und Unterstützungsangebote anzunehmen, war ein Schwerpunkt in der Arbeit mit den Maßnahmeteilnehmern. Um die Integration in Arbeit zu ermöglichen war die nachhalige Stärkung der Persönlichkeit der betroffenen TeilnehmerInnen notwendig. Bei einem Teilnehmer mit ausgeprägter Problematik ist eine Beschäftigung im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes gelungen. Für diese Person war im Vorfeld nicht vorstellbar, noch einmal im Kollegenkreis aktzepiert zu werden und dem regelmäßigem Arbeitsalltag gerecht zu werden. Durch diese Stabilisierungsphase ist es durchaus möglich, dass sich hieraus im nächsten Jahr ein Beschäftigungsverhältnis des 1. Arbeitsmarktes entwi ckeln kann. Außerdem ist es gelungen, eine Person in Ausbildung zu vermitteln, obwohl im Vorfeld sehr große Bedenken aufgrund einer körperlichen Einschränkung gegeben waren. Der engagierte Einsatz des Teilnehmers und die kontinuierliche Begleitung während der Praxisphase haben die Vorbehalte der Einsatzstelle minimieren können und somit den Übergang in eine Ausbildung ermöglicht. J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 43 S trom sp a r- Check Anke Henties-Beese, Konrad Meynberg Projekt „Stromspar-Check“ für einkommensschwache Haushalte Der Caritasverband Peine führt seit November 2009 den “Stromspar-Check“ für einkommensschwache Haushalte durch. Der „Stromspar-Check“ hat das Ziel, dass einkommensschwache Haushalte durch eine Reduzierung des Stromverbrauchs mehr Geld für das tägliche Leben zur Verfügung haben. Die ebenfalls angestrebte Reduzierung der Wasserkosten soll auch die öffentlichen Haushalte entlasten. Hinzu kommt die notwendige Entlastung der Umwelt. Die Einsparungen werden durch den kostenlosen Einbau von Strom- und Wassersparartikeln erreicht, die die gewohnte Lebensqualität nicht beeinträchtigen sollen. Das Sortiment der Artikel umfasst: Energiesparleuchten, abschaltbare Steckerleisten, Duschköpfe, Perlatoren etc. Je nach Größe des Haushalts wird ein Gesamtwert an Artikeln von ca. 60,00 € kostenlos eingebaut. Derzeit sind sechs qualifizierte und beim Caritasverband angestellte Fachkräfte im Einsatz. Berechtigt für den „Stromspar-Check“ sind Haushalte, die im Leistungsbezug sind: ALG II, Wohngeld und Grundsicherung im Alter. Der Ablauf des „Stromspar-Checks“ in der Privatwohnung vollzieht sich in zwei Schritten: Nach der Terminvereinbarung erfolgt bei einem Erstbesuch von zwei Mitarbeitern eine Bestandsaufnahme des Strom- und Wasserverbrauchs in der Wohnung. Danach werden im Büro die Empfehlungen für den Einbau von Strom- und Wassersparartikel durch Einbeziehung eines Energieberaters festgelegt. Im Zweitbesuch werden die ausgewählten Artikel mit dem für den Haushalt höchsten Wirkungsgrad vor Ort eingebaut. Für die Privathaushalte können dadurch Einsparungen von bis zu 100,00 € pro Jahr erzielt werden. In Zeiten steigender Energiekosten ist dies eine gute Möglichkeit, das schmale Haushaltsbudget aufzubessern. Hinzu kommt die Möglichkeit für die teilnehmenden Haushalte an der zum Sommer beginnenden geförderten „Kühlschrankaustauschaktion“ teilzunehmen. Ein weiteres Argument zur Teilnahme. Die Aktion „Stromspar-Check“ ist eine gemeinsame Aktion des Caritasverbandes und der Energie- und Klimaschutzagentur. Der Landkreis Peine ist einer von 100 bundesweiten Standorten, die über das Bundesumweltministerium gefördert werden. Berechtigte und interessierte Haushalte können sich an das Büro des „Stromspar-Check“ in Trägerschaft des Caritasverbandes wenden, um einen Termin zu vereinbaren. Das Büro ist täglich von 8.00 – 16.00 Uhr (Freitags bis 13.00 Uhr) besetzt und erreichbar in Peine unter der Rufnummer: 05171 / 2948375 Stromcheck@caritaspeine.de Ihre Ansprechpartner: Anke Henties-Beese, Projektleitung Telefon: 05171 / 700360 Konrad Meynberg, Serviceberater Telefon: 05171 / 2948375 Caritasverband für den Landkreis Peine e. V. Braunschweiger Straße 56, 31226 Peine 44 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. K in de rt re ff „ K n irps e nl an d “ Gemeinsames Frühstück Jennifer Weidlich Knirpsenland Der Kindertreff „Knirpsenland“ ist eine Einrichtung für eine Kurzeitbetreuung von Kindern im Alter von zwei bis neun Jahren. Die Betreuungszeiten sind von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr. Zurzeit besuchen den Kindertreff täglich regelmäßig 13 Kinder. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Migrationsdienst des Caritasverbandes und den Integrationskursen der Kreisvolkshochschule, betreuen wir Kinder, deren Eltern an Sprachkursen teilnehmen. Durch den hohen Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund, liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit in der Sprachförderung. Dazu gehören unter anderem, das regelmäßige Singen, Fingerspiele und gezielte Bilderbuchpräsentationen. Besuch im Caritasverband Ihre Ansprechpartnerin: Jennifer Weidlich, Erzieherin Telefon: 05171 / 581081 Echternplatz 19/20, 31224 Peine J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 45 P e ine r B e tre uungsverein e.V. Michael Gruber Beziehung aufbauen und umfassende Hilfen gewähren Der Peiner Betreuungsverein e.V. ist ein eingetragener Verein und aufgrund seiner Vereinsziele als gemein nützig und mildtätig anerkannt. Wir sind Mitglied im Caritasverband für den Landkreis Peine e.V. Vereinszwecke: • Mitwirkung bei der gesetzlichen Betreuung von Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen mit gewöhnlichem Aufenthalt im Landkreis Peine. • Führen von Vormundschaften und Pflegschaften Minderjähriger. • Gewinnung, Schulung, Begleitung und Weiterbildung ehrenamtlicher BetreuerInnen und Vormünder (die sogenannten Querschnittsaufgaben). Aufgaben des Peiner Betreuungsvereins Sowohl die rechtliche Betreuung als auch die Vormundschaften und Pflegschaften bedeuten die Begleitung und Unterstützung der Betroffenen im Rahmen des vom Gericht erteilten Auftrages und der geltenden Gesetze. Wir begreifen die rechtliche Betreuung als Förderung der Selbstständigkeit mit größtmöglicher Willensfreiheit der Betroffenen, soweit es ihrem Wohl dient. Der Leitgedanke des 1992 eingeführten Betreuungsgesetzes: `Abkehr von Bevormundung und anonymer Verwaltung und die Hinwendung zu einer persönlicheren Begleitung zu Selbstbestimmung der Betroffenen´ ist der Leitfaden unseres Handelns. Seit 2012 übernehmen wir auch Vormundschaften und Pflegschaften für Minderjährige. Dabei handelt es sich überwiegend um Kinder und Jugendliche, deren Eltern die elterliche Sorge nicht ausüben können. Wir möchten für diese Kinder und Jugendlichen ein Umfeld sicherstellen, dass sie sich zu mündigen Persönlichkeiten entwickeln können. Die Aufgaben und Zuständigkeiten des Peiner Betreuungsvereins e.V. stellen sich wie folgt dar: • Übernahme und Führung von rechtlichen Betreuungen Volljähriger und Vormundschaften und Pflegschaften Minderjähriger durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, • Beratung, Gewinnung und Fortbildung von ehrenamtlichen BetreuerInnen und Vormündern, • Beratung und Unterstützung von ehrenamtlichen BetreuerInnen und Vormündern, Angehörigen, Betroffenen und Interessierten, • Information und Beratung über Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung, • Durchführung von Informationsveranstaltungen zum Betreuungsrecht und Vorsorgeregelungen, • Durchführung von Einführungsveranstaltungen für Neuinteressierte und ehrenamtliche BetreuerInnen und Vormünder, • Vorbereitung und Durchführung von Treffen zum Erfahrungsaustausch zwischen ehrenamtlichen BetreuerInnen und Vormündern. Ihr Ansprechpartner: Michael Gruber, Geschäftsführer Telefon: 05171 / 5081410 Echternplatz 19/20, 31224 Peine 46 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. P e in e r Be t re u u n gs v e re in e. V. Betreuungssituation im Landkreis Peine Vorjahr Neuanträge (incl. der Vollmachtshinterlegungen): 640 705 Betreuungen insgesamt (nur Peine): 18451895 Unterbringungen: 7285 Unterbringungsähnliche Maßnahmen: 187 219 Betreuungsverein: mit Hauptamtlichen (unverändert 4,97): (durch. 44) 217 (durch. 41) 205 (auch außerbezirklich) Zugänge: Abgänge: 5145 3943 mit Ehrenamtlichen / Mitgliedern (104) ca.: Verein gesamt: 115 (105) 120 332325 Vormundschaften:3 Pflegschaften:3 Anschrift: Peiner Betreuungsverein e.V. Echternplatz 19/20 31224 Peine Telefon 05171 / 50 814 - 0 Fax 05171 / 50 814 - 129 www.peiner-btv.de Sprechzeiten: Mo: 14:00 – 17:00 Uhr Do: 9:30 – 11:00 Uhr Vorstand: 1. Vorsitzender: Hans-Peter Greve Vorstandsmitglieder: Anita Dunker, Gerhard Nolte Geschäftsführung: Michael Gruber PAZ 18.10.2012 PAZ 12.03.2012 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 47 Bi l d e r a us d em Berich tsjah r 2 0 1 2 Klostertage auf der Huysburg Vorstandsmitglieder des CV Peine von links: Stefan Honrath, Helmut Zimmermann, Pfr. Thomas Blumenberg, Annemarie Förster, Gerhard Nolte, Monika Faßhauer, Reinhard Kühn, DICV Zeugnisübergabe beim Hauptschulabschlusskurs 2012 48 J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. Bilde r a u s de m Be ric h t s ja h r 2 0 1 2 Elisabethtag 2012 „Würdigung des Ehrenamtes“ Zertifizierungsurkunde Round Table Peine unterstützt das Projekt „Hand in Hand“ an der HWK Grundschule J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. 49 K onta kte A K N Alikhani, Alireza EDV-Mitarbeiter Telefon: 05171 / 700334 alikhani@caritaspeine.de Kauschke, Florian Pfingststr. 36 31226 Peine Telefon: 05171 / 290334 Telefax: 05171 / 5459310 suedstadt@caritaspeine.de Nolte, Gerhard Telefon: 05171 / 700331 nolte@caritaspeine.de B Binbir, Betül Telefon: 05171 / 700338 binbir@caritaspeine.de Borchert-Edeler, Christiane Telefon: 05171 / 700332 borchert-edeler@caritaspeine.de Borsum, Margret Telefon: 05171 / 700336 borsum@caritaspeine.de Brandes, Jens Telefon: 05171 / 8082999 Braunschweiger Str. 56 Nebengebäude; 31226 Peine brandes@caritaspeine.de Braun, Birgit Braunschweiger Str. 56 Telefon: 05171 / 807982 Telefax: 05171 / 807943 braun@caritaspeine.de F Fliegner, Udo Telefon: 05171 / 700335 sozialberatung@caritaspeine.de G Gieske; Michael Telefon: 05171 / 8047605 Braunschweiger Str. 56 Nebengebäude, 31226 Peine gieske@caritaspeine.de Gruenig, Petra Telefon: 05171 / 700333 info@caritaspeine.de H Henning-Brandes, Tanja Telefon: 05171 / 700333 info@caritaspeine.de Henties-Beese, Anke Telefon: 05171 / 700360 dla@caritaspeine.de Klinge, Rüdiger Telefon: 05171 / 700359 verwaltung@caritaspeine.de „Kindertreff Knirpsenland“ Weidlich, Jenny Echternplatz 19 / 20 Telefon: 05171 / 581081 Kreiskantine Rump, Regina Telefon: 05171 / 401-3010 Burgstr. 1 31224 Peine kantine@landkreis-peine.de Krauss, Anita Telefon: 05171 / 700348 krauss@caritaspeine.de L O Otto, Gunnar Braunschweiger Str. 56 Telefon: 05171 / 807980 Telefax: 05171 / 807943 otto@caritaspeine.de Otto, Christina Braunschweiger Str. 56 Telefon: 05171 / 8090250 c.otto@caritaspeine.de S Stuke, Iris Telefon: 05171 / 700337 stuke@caritaspeine.de Limböck, Christine Telefon: 05171 / 700343 limboeck@caritaspeine.de Schwenke, Annegret Telefon: 05171 / 700359 schwenke@cairtaspeine.de Löhr, Tanja Pfingststr. 36 31226 Peine Telefon: 05171 / 5459311 Telefax: 05171 / 5459310 loehr@caritaspein.de Stolarzcyk, Anna Telefon: 05171 / 700333 info@caritaspeine.de M Morkramer, Gabriele Telefon: 05171 / 700342 morkramer@caritaspeine.de Metzner, Petra Braunschweiger Str. 56 Telefon: 05171 / 807981 Telefax: 05171 / 807943 metzner@caritaspeine.de Munzel-Wiegmann, Monika Telefon: 05171 / 700361 munzelwiegmann@caritaspeine.de Hoffmann, Anne Telefon: 05171 / 700341 hoffmann@caritaspeine.de 50 Neigel, Pauline Seniorenwohnanlage Im Fuhsetal 3 38268 Lengede Telefon: 05344 / 9028379 neigel@caritaspeine.de J a h r e s b e r i c h t 2 0 1 2 C a r i t a s v e r b a n d p e i n e e. V. T Theresienküche Wachsmann, Heike; Neumann, Claudia, Rump, Regina Telefon: 05171 / 700370 bzw. 700371 kueche@caritaspeine.de W Wünsch, Viola Telefon: 05171 / 700333 Telefax: 05171 / 700344 info@caritaspeine.de Z Zelder, Luise Telefon: 05171 / 700334 zelder@caritaspeine.de Zorn, Andrea Telefon: 05171 / 700347 zorn@caritaspeine.de I n ha lt O rga nigra mm Organigramm Vorstand: Pfr. Blumenberg, Vors.; Monika Faßhauer, stellv. Vors.; Annemarie Förster, Diakon Helmut Zimmermann, Stefan Honrath, Gerhard Nolte Steuerungsgruppe Stadtteilbüro Inhalt Mitarbeitervertretung C. Limböck, A. Hoffmann, M. Borsum Geschäftsführer Gerhard Nolte Vorwort ..................................................................... 3 Sozialarbeit in de r Peiner Südstadt Geschäftsführung ..................................................... 4 Südstadtbüro ......................................................... 28 Verwaltung, EDV ....................................................... 7 Quartiersmangement .............................................. 30 Familienerholung....................................................... 8 Modellprojektstelle „Verbesserung von Sprache und Schulbildung“................................................... 32 Allgemeine Lebens- und Sozialberatung ................... 9 Schwangeren- und Familienberatung .......................11 Schulverweigerung – 2.Chance .............................. 34 Migrationsdienst Jugendwerkstatt Peine ........................................... 36 Migration und Integration ........................................ 14 Kompetenzagentur Landkreis Peine ....................... 38 Sozialberatung und Aufenthaltsrechtliche Beratung von Migranten ........................................... 16 Dienstleistungsagentur Peine .................................. 41 Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer..... 18 Integration und Bildung ...............................................20 Projekt „Tridem“ ...................................................... 22 Projekt „Quantara“ .................................................. 24 Jugendmigrationsdienst........................................... 26 Stromspar-Check ................................................... 44 Kindertreff „Knirpsenland“ ....................................... 45 Peiner Betreuungsverein e.V.................................... 46 Grunddienste G. Nolte Migrationsdienst I. Stuke Allg. Lebens- und Sozialberatung M. Borsum Ltg., U. Fliegner, T. Löhr Schwangeren- und Familienberatung M. Borsum Gemeindecaritas, Ehrenamt Freiwilligenarbeit L. Zelder Verwaltung L. Zelder, V. Wünsch, R. Klinge, A. Schwenke Kontakte ................................................................. 50 Organigramm ......................................................... 51 Technische Dienste J. Schwarz, G. Plottnik EDV A. Alikhani Jugendsozialarbeit G. Nolte Richtlinie Integration A. Hoffmann Beratung U. Fliegner Migrationsberatung Erwachsene (MBE); C. Borchert-Edeler Jugendmigrationsdienst (JMD) I. Stuke Ltg., C. Limböck Qantara B. Binbir Tridem T. Henning-Brandes, A. Hoffmann Jugendwerkstatt A. Zorn, A. Krauss Südstadtbüro Quartiersmanagement F. Kauschke, T. Löhr Modellprojektstelle Soziale Stadt J. Brandes Schulverweigerung 2. Chance M. Gieske, C. Otto Kompetenzagentur G. Otto, P. Metzner, B. Braun Nachhilfe Projekt F. Titze Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit F. Kauschke, T. Löhr, B. Binbir Sprachkurse P. Grünig, T. HenningBrandes, A. Stolarczyk DLA A. Henties-Beese Fachanleitung Hauswirtschaft H. Wachsmann, R. Rump, C. Neumann Fachanleitung Sozialpflege G. Morkrammer, M. Munzel-Wiegmann Unterricht T. Henning-Brandes, A. Alikhani Schulpflichterfüllungen J. Brandes Qualifizierung und Begleitung A. Henties – Beese Kindertreff Knirpsenland J. Weidlich Altenwohnungen Lengede P. Neigel Kreiskantine R. Rump Impressum: Herausgeber: Caritasverband Peine e.V., Am Amthof 3, 31224 Peine, www.caritaspeine.de Konzept und Redaktion: Caritas Peine Stromspar-Check A. Henties- Beese, K. Meynberg Gestaltung: Bernward Medien GmbH, Hildesheim Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG Fotos: Caritas Peine, Fotolia.com: S. 13 Radhoose, S. 29 tanatat, S. 33 Ingo Bartussek C a r it a s v e r b a n d Pe in e e . V. Jahresbericht | 12 Caritasverband Peine e.V., Am Amthof 3, 31224 Peine, Telefon 05171 / 700333, Fax 05171 / 70 03 44, info@caritaspeine.de, www.caritaspeine.de Caritasverband Peine e.V.