Anleihen Finder Newsletter 10-2009

Transcription

Anleihen Finder Newsletter 10-2009
Nr. 4/09, 5.Oktober 2009
NewsLetter
10/09
Inhalt
Editorial – Unternehmerisch Finanzieren
Für Unternehmer und Emittenten
S.1
Für Investoren
Die Anleihe der Stadt Quickborn
S.6
Mitarbeiterbeteiligung in der Praxis
S.7
S.9
Emittenten News
S.3
Berater bei Anleihen Finder
Aktuelle Emissionen
S.4
Impressum
S.10
Abonnieren Sie diesen Newsletter und finden Sie weitere Informationen unter: www.anleihen-finder.de
Zukunft unternehmerisch finanzieren!
Deutscher Mittelstand – das ist ein international anerkanntes Prädikat, gleichbedeutend mit Erfindungsgeist,
Fleiß und unermüdlicher unternehmerischer Leidenschaft. Unternehmertum darf aber nicht auf der Aktiv-Seite
der Bilanz aufhören – Finanzierung unternehmerisch zu gestalten ist die neue Herausforderung.
250
Entwicklung Unternehmensanleihen in € Mrd.
Unternehmensanleihen sind im Volumen seit
2001 enorm gewachsen und zeigen insbesondere seit 2008 ihre Wichtigkeit als Finanzierungsinstrument - Für den Mittelstand bleibt
hier noch großes Wachstumspotenzial.
Quelle: Deutsche Bundesbank September 2009 / eigene Berechnungen
200
In
€ Mrd.
150
100
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
07/2009
Volumen in Umlauf
50
Neu-Emissionen
Man wird wohl kaum einen erfolgreichen
mittelständischen Unternehmer finden, der
nicht fast alle Maschinen und Fertigungsprozesse seines Betriebs sowie seine
Lieferanten und Kunden auf das Genaueste
kennt. Das Wissen um die eigenen Möglichkeiten, eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit
und direkte Beziehungen zum Absatz- und
Beschaffungsmarkt bilden
maßgebliche
Wettbewerbsvorteile gegenüber größeren
Marktteilnehmern.
Das alleine reicht aber nicht mehr aus, um
Erfolg nachhaltig zu sichern. Viele Unternehmen befinden sich heute in einer Lage,
AnleiheEmissionen
Mittelstands
Emissionen
22
37
55
74
84
100
96
179
217
11
18
23
32
24
30
15
95
54
na
na
na
0,31
0,43
0,18
0,36
0,36
0,29
20
09
20
08
20
07
20
06
20
05
20
04
20
03
20
02
20
01
0
Anleihen in
Umlauf
in der eine unzureichende Finanzierungsstruktur die langjährig aufgebaute Marktposition gefährdet. Die Gefährdung bezieht
sich hierbei weniger auf das unmittelbare
Insolvenzrisiko, denn dafür bedarf es meist
mehr als nur Fehler in der Finanzierung.
Die Gefahr liegt vielmehr darin, dass notwendige Investitionen zum Erhalt des Leistungsniveaus oder zum Erschließen neuer
Geschäftsfelder mangels verfügbaren Kapitals unterbleiben. Die Lücken werden dann
von den Marktteilnehmern geschlossen,
die über den Zugang zu den notwendigen
finanziellen Ressourcen verfügen.
Eine stabile Finanzierungsstruktur aufzubauen bedeutet - heute mehr denn je – den
Unternehmenserfolg zu sichern. Kurz: Ein
guter Unternehmer muss auch Finanzierungsfragen unternehmerisch behandeln.
Abgesehen von den wenigen Ausnahmen,
die ihren Mittelbedarf ausschließlich aus
Eigenkapital decken können, finanziert sich
der Mittelstand in Deutschland nahezu
vollständig über Hausbanken oder Investitionsförderkredite. Die meisten anderen Finanzierungsquellen fallen derzeit noch
kaum ins Gewicht. Bedenklich daran ist
nicht die Bankfinanzierung an sich, sondern
1
Editorial
das Eingehen der einseitigen Abhängigkeit
vom Kreditmarkt. Das Risiko liegt nicht
darin, dass einzelne Banken ihre Konditionen oder Kreditvergabepraktiken restriktiver gestalten, sondern dass der gesamte
Finanzsektor gleichgerichtet agiert.
Wie das Platzen der Immobilienblase in den
USA eindruckvoll gezeigt hat, gibt es wegen
der engen Geschäftsverflechtungen im Bankenmarkt heute kaum Ereignisse, die ein
Institut isoliert betreffen. Gleichzeitig sind
die Risikosteuerungssysteme der Kreditinstitute, teilweise durch das Aufsichtsrecht
verordnet, heute in weiten Teilen durch
identische Parameter beeinflusst, so dass
Kreditentscheidungen sektorweit ähnlichen
Steuerungsimpulsen unterliegen. Erleidet
also eine Bank in einer Branche Verluste,
trifft das meist auch andere Institute, die
Risikomanagementsysteme schlagen Alarm
und die Kreditvergabe des gesamten
Finanzsektors in dieser Branche sinkt.
Der Blick auf die jüngsten Zahlen der
Bundesbank zu den an inländische Unternehmen vergebenen Krediten bestätigt das
skizzierte Muster. So zeigt z.B. die Entwicklung des Kreditvolumens im Zeitraum
Juni‘08 bis Juni‘09 (vgl. Tabellen) in den
mittelstandsnahen Branchen einen Rückgang um EUR 35 Mrd. (-2,4%). Kreditwachstum findet sich vor allem in Branchen mit
großen Akteuren und stabilen Ertragsprognosen (Energie, Telekom, Versicherungen)
sowie dort, wo öffentliche Stützmaßnahmen greifen (Baubranche, Fahrzeugbau).
Diese beiden Trends zeigen sich, mit
wenigen Ausnahmen, homogen für alle
Arten von Banken (z.B. Groß- und Landesbanken etc.). Hinzu kommt, dass die
Branchenangaben
auch
Großkonzerne
beinhalten, die von der zurückhaltenden
Kreditvergabe weniger stark betroffen sein
dürften. Zu dem Ergebnis, dass kleine und
mittlere Unternehmen von der Kreditverknappung stärker getroffen sind, als Großunternehmen kommt auch die EZB in einer
Studie vom 21.09.2009.
Damit wird deutlich, dass die Streuung von
Finanzierungsrisiken über eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Banken nur unzureichend funktioniert. Die Streuung von
Risiken, die im operativen Geschäft z.B.
durch den Aufbau eines möglichst breiten
Kunden- und Lieferantenstamms angestrebt
ist, wird im Bezug auf die Finanzierung von
den meisten Mittelständlern vernachlässigt.
Ein möglicher Weg, die Verfügbarkeit von
Kapital zu sichern, wenn die Kreditmärkte
schrumpfen, ist die Finanzierung über
Anleihen, Genussrechte und ähnliche, kapitalmarktnahe Instrumente.
Während die Kreditmärkte stagnieren, ist
der Markt für Unternehmensanleihen in
2008 um 85% und bis Juli 2009 um weitere
21% gewachsen (vgl. Graphik S.1). Seit Be-
In € Mrd.
06/08
06/09
+/in €
+/in %
Kredite an inländische Unternehmen
1.836
1.883
+47
+2,5%
Kredite in mittelstandsnahen Branchen
1.469
1.434
-35
-2,4 %
Kredite in mittelstandsfernen Branchen
367
449
+82
+22,3%
Die Gesamtentwicklung der Kreditvolumina ist noch positiv, aber hauptsächlich getrieben durch
eine Ausweitung der Kredite im Energie-, Telekom- und Versicherungssektor.
In € Mrd.
Mittelstandsnahe Branchen/Kreditwachstum
06/08
06/09
+/in €
+/in %
+14,8%
232
266
+34
Baugewerbe
59
76
+17
+28,6%
Maschinen- & Fahrzeugbau
60
74
+14
+23,8%
Metallerzeugung & -bearbeitung
34
36
+2
+4,6%
Glas & Keramik
12
12
+1
+4,4%
Land- & Forstwirtschaft
41
42
+1
+2,1%
Nahrungsmittel
26
26
+0,4
+1,5%
Positive Entwicklungen in mittelstandsnahen Branchen zeigen sich im Baugewerbe und
überraschenderweise im Maschinen- und Fahrzeugbau. Hier scheinen die Maßnahmen des
Konjunkturpaket II (Erhöhung der öffentliche Bauaufträge um 20% in 2009 sowie Bürgschaften für
die Automobilindustrie) zu greifen.
In € Mrd.
Mittelstandsnahe Branchen/Kreditabnahme
Chemie & Öl
06/08
06/09
+/in €
+/in %
1.237
1.168
-69
-5,5%
23
19
-4
-17,3%
Holz, Papier & Recycling
36
31
-5
-13,8%
Elektrogüter
24
21
-3
-11,7%
Handel & Handwerk
197
185
-12
-5,8%
Textil & Bekleidung
8
8
0
-5,8%
931
887
-44
-4,7%
19
18
-1
-4,6%
Dienstleistungen & freie Berufe
Gummi & Kunststoff
Sinkende Kreditvolumina lassen sich insbesondere in zyklischen Branchen feststellen. Für alle
aufgelisteten Branchen sind die Prognosen negativ.
In € Mrd.
Mittelstandsferne Branchen
Energie & Bergbau
Finanzdienstl. Versicherungen
Verkehr & Nachrichtenübermittlung
06/08
06/09
+/in €
+/in %
367
449
82
22,3%
60
83
24
39,7%
216
267
51
23,8%
91
98
7
7,5%
Hauptfaktor des Kreditwachstums ist eine Verlagerung und Ausweitung des Geschäfts in Branchen
mit vergleichsweise großen Akteuren und stabilen Ertragserwartungen (Energie, Telekom und
Versicherungen). Damit relativiert sich aber auch der positive Trend für das verarbeitende
Gewerbe und den Dienstleistungssektor.
Quelle: Deutsche Bundesbank http://www.bundesbank.de/download/statistik/bankenstatistik/S104ATIB14449.PDF
ginn der Krise wurden Unternehmensanleihen in Höhe von EUR 149 Mrd. erfolgreich
zur Fremdkapitalbeschaffung platziert.
Noch sind es mehrheitlich Großunternehmen, die über Anleihen und andere Kapitalmarktinstrumente Kreditengpässe komkompensieren, aber diese Finanzierungsquelle ist auch für den Mittelstand eine
echte Alternative. Anleihen, Genussrechte
und Schuldscheindarlehen werden derzeit
bereits von Unternehmen mit Umsätzen ab
EUR 5 Mio. erfolgreich begeben. Diese In-
strumente eröffnen die Möglichkeit, Finanzierung unternehmerisch zu gestalten.
Alle Informationen über die Möglichkeiten,
den Kapitalmarkt für mittelständische Unternehmen nutzbar zu machen, finden Sie
unter www.anleihen-finder.de. Auch finden Sie hier die richtigen Partner, um ihre
Emission zu strukturieren und zu platzieren.
Zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen.
Ihr Anleihen Finder Team
2
Aktuelle Emissionen
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Titel
Emittent
Typus
PROKON Genussrechte
PROKON
Unternehmensgruppe
Genussrechte
Robinia Invest Anleihe
Serie III
Robinia Invest GmbH
Anleihe
Grüne Anleihen
Robinia Invest GmbH
Kupontyp
Kuponhöhe
Fälligkeit
Variabler Zins:
///
8%
Festzins:
31.12.2009
6,50%
Festzins:
Anleihe
31.12.2011
8,40%
Genussrecht Top AG
Strukturierter Zins:
Top Vermögensverwaltung AG
Genussrechte
Medical and Finance AG
Schuldverschreibung
31.12.2012
8,00%
Festzins:
Apotheken-Spiegel-Anleihe
01.06.2013
6,75%
Festzins:
Solar Millennium AG - Die
Anleihe
Solar Millennium AG
Die EVA-Anleihe
EVA Finance GmbH
Anleihe
07.07.2013
6,75%
Festzins:
Anleihe
26.09.2013
7,80%
WGF Hypothekenanleihe
2009/2014
WGF Westfälische
Grundbesitz und
Finanzverwaltung AG
Hypothekenanleihe
EICC AG Genussrechte
EICC AG
Genussrechte
Festzins:
14.02.2014
6,35%
Festzins:
01.09.2014
8,00%
Koch Gruppe Automobile AG
Festzins:
Koch Gruppe Automobile
AG
Schuldverschreibung
Behr AG
Genuss-Scheine
01.01.2016
9,00%
Stufenzins:
Behr AG Genuss-Scheine
31.10.2018
8,50%
Solaranlage Rickelshausen II
Stufenzins:
GLS Gemeinschaftsbank
eG
Genussrechte
EICC AG
Genussrechte
30.06.2023
5,00%
Zielrendite:
Health Care Invest
31.12.2016
8,00%
Festzins:
Kollagen Anleihe
Human BioSciences GmbH
Schuldverschreibung
30.06.2013
7,25%
Festzins:
Solar Millennium AG – Die
Anleihe 5/2009
Solar Millennium AG
GWB Genussschein plus plus
Ges. für Geschäfts- &
Wohnbauten mbH & Co. KG
Genuss-Scheine
L&O Berlin Properties
GmbH
Anleihe
Deutsche ETP GmbH &
Co. KG
Genuss-Scheine
Berliner Immobilien Anleihe
ETP Genuss-Schein für
Wohnimmobilien
Anleihe
04.05.2014
6,75%
Strukturierter Zins
31.12.2019
6,00%
Festzins:
30.09.2014
8,50%
Strukturierter Zins:
Rechtlicher Hinweis: Die Darstellung beinhaltet keine Kaufempfehlung der Anleihen Finder GmbH
30.11.2028
6,40%
3
Emittenten News
Das QuickRating auf
www.anleihen-forum.de
Mit der Einführung des QuickRating auf
www.anleihen-forum.de gibt Anleihen
Finder Investoren und Marktkennern die
Möglichkeit , Ihre Einschätzung über die
Ausfallrisiken mittelständischer Wertpapiere festzuhalten. Dies ist ein weiterer
Schritt, um Transparenz in diesem
Anlagesegment zu schaffen.
Grundsätzlich ist ein Rating eine Orientierungshilfe für Anleger, um die Ausfallrisiken eines Kreditnehmers oder einer
Schuldverschreibung ohne eigene tiefgehende Analyse beurteilen zu können. Die
Ratingagenturen übernehmen die Analysetätigkeit sozusagen für den Anleger. Wegen
des mitunter aufwendigen und kostspieligen Ratingprozesses verfügen viele
mittelständische Emittenten nicht über ein
von einer Agentur erstelltes Rating.
Darüber hinaus sind viele mittelständische
Wertpapieremissionen nicht für den öffentlichen Handel zugelassen und damit auch
nicht verpflichtet, ein Rating erstellen zu
lassen. Anleger, die sich für den Kauf
mittelständischer Wertpapiere interessieren, müssen sich also über den Emissionsprospekt und sonstige öffentlich verfügbare
Daten ein Bild über den Emittenten verschaffen, um zu einer fundierten Investitionsentscheidung zu gelangen.
Das von Anleihen Finder nun eingeführte
QuickRating ermöglicht Investoren und
Marktkennern, mittelständische Anleihen,
Genussrechte und Schuldscheindarlehen
nach ihrem subjektiven Risikoverständnis
zu beurteilen. Diese Beurteilung reflektiert
im Idealfall die Erkenntnisse, die die Anleger zu einer positiven oder negativen Investitionsentscheidung bewogen haben.
Dabei muss klar sein, dass das QuickRating
von Anleihen Finder die Marktmeinung
widerspiegelt und keine auf Fundamentaldaten basierende Ratingnote von AAA bis
CCC ist. Nichtsdestoweniger kann das
Quickrating - bei ausreichend hoher Anzahl
von Rating-Teilnehmern - ein guter erster
Anhaltspunkt für Investoren sein, um zu
entscheiden, ob man einen Emissionsprospekt lesen möchte oder eben auch nicht.
Teilen Sie über das QuickRating auf
www.anleihen-forum Ihre Einschätzung mit
dem Markt!
Erneuerbare Energien mit ausgezeichneten
Ergebnissen, WGF auf Wachstumskurs und
Koch-Anleihe mit hoher Volatilität
Solar Millennium, Windwärts und Prokon erzielen Rekordergebnisse und
platzieren ihre Kapitalmarktemissionen vollständig. Die Düsseldorfer
WGF AG bestätigt die ehrgeizigen Ziele für 2009. Koch bleibt instabil.
WGF in bester Ausgangslage für Wachstum
Die Düsseldorfer Immobiliengesellschaft
WGF sieht sich in einer komfortablen Ausgangslage, um ihr Geschäft auszuweiten. Es
seien der WGF in 2009 bereits Objekte im
Wert von mehreren Milliarden Euro angeboten worden, so WGF-Chef Sergio, während
man nur ca. EUR 80 Mio. investieren wolle.
Die Möglichkeiten, hart zu selektieren sind
also vorhanden. Darüber hinaus müssen
laut Sergio alleine durch die großen Immobiliengesellschaften in Deutschland rund
EUR 4,1 Mrd. kurzfristige Finanzverbindlichkeiten zurückgeführt werden, so dass
einige Marktteilnehmer in absehbarer Zeit
unter Verkaufsdruck geraten werden. Bis
Ende des Jahres plant die WGF ihr Portfolio
auf EUR 180 Mio. zu erhöhen. Zur Finanzierung soll abermals die Emission einer Anleihe dienen.
sehr zufrieden“, sagt Torsten Flemming,
Geschäftsführer der Windwärts Energie
GmbH. „Auch wenn wir im November 2008
zu Beginn der Vermarktung von einer
planmäßigen
Einwerbung
des
Genussrechtskapitals überzeugt waren, hat
uns eine derart schnelle Platzierung doch
positiv
überrascht.“
Nachdem
das
Genussrechtskapital
im
Verlauf
der
Vermarktung von 3 auf 5 Mio. Euro
aufgestockt
wurde,
erfolgte
die
vollständige Platzierung deutlich vor Ende
der ursprünglichen Zeichnungsfrist. Der
größte Teil des Genussrechtskapitals wurde
in zwei Windenergieprojekte mit einer
Gesamtleistung von 16,1 Megawatt (MW)
investiert. Beide Projekte werden im
Eigenbestand der Windwärts Energie GmbH
betrieben.
„Genussrechte finden bei den Anlegern
immer mehr Anklang“, stellt Björn Dosdall,
Vertriebsleiter der Windwärts Energie
GmbH, fest. „Zu den 537 Anlegern dieser
Emission
zählen
neben
unseren
Stammkunden
auch
wieder
viele
Neukunden. Über das uns entgegen
gebrachte Vertrauen freuen wir uns sehr.“
Die Windwärts Energie GmbH hat seit 2006
zwei Genussrechtsangebote emittiert, die
insgesamt von 895 Anlegern platziert
wurden. Die nächste Emission von
Genussrechten plant das Unternehmen für
das Jahr 2010. (11.08.09 / B. Dosdall)
Windwärts Genussrecht
vollständig platziert
Über 500 Anleger zeichnen Genussrechte
für 5 Mio. Euro
Die Windwärts Energie GmbH hat ihre
zweite Genussrechtsemission zum 31.07.09
erfolgreich abgeschlossen. Das Genussrechtskapital in Höhe von 5 Mio. Euro stärkt
die Eigenkapitalbasis des Unternehmens
und verbessert damit die Handlungsspielräume der Unternehmensfinanzierung.
Es dient dabei vor allem der Erweiterung
des Anlagenbestandes im Eigenbetrieb der
Windwärts Energie GmbH.
„Mit dem Verlauf der Platzierung sind wir
Kurserholung der Koch
Anleihe, aber kein Trend
Nachdem auf einer Gläubigerversammlung
am 15.07.09 in Berlin beschlossen wurde,
dass die Anleiheinhaber für das Jahr 2009
auf Zinsen verzichten und für 2010 statt 9%
Zinsen nur 3,5% erhalten, war der Kurs der
Anleihe auf rd. EUR 20 pro Stück gefallen.
Mittlerweile notiert das Papier mit hoher
Volatilität wieder zwischen EUR 30 - 40.
Eine klare positive Entwicklung ist derzeit
nicht erkennbar. Fundamentaldaten liegen
Anleihen Finder nicht vor.
4
Emittenten News
Ausgezeichnete Zahlen
in der Zwischenbilanz
Solar Millennium gibt Zwischenbericht
bekannt:
Deutlicher Anstieg von Umsatz und Ergebnis gegenüber der Vorjahresperiode
In den ersten 8 Monaten des Geschäftsjahres steigt das Ergebnis auf € 5,9 Mio.
bei einem Umsatz von € 42,5 Mio.
Die Solar Millennium AG (ISIN DE000721
8406) gibt ihr Zwischenergebnis bekannt.
Das auf solarthermische Kraftwerke spezialisierte Unternehmen erwirtschaftete
vom 01.11.2008 bis zum 30.06.2009 einen
Konzern-Umsatz nach IFRS von € 42,5 Mio.,
was einem Anstieg um 245% gegenüber
dem Vorjahr (€ 12,3 Mio.) entspricht.
Damit lag der Umsatz in den ersten acht
Monaten des Geschäftsjahres 2008/2009
bereits deutlich über dem des gesamten
Geschäftsjahres 2007/2008 von € 32,0 Mio.
Den Großteil der Umsatzerlöse hat Solar
Millennium in den operativen Geschäftsfeldern Technologie und Projektfinanzierung
erzielt. Maßgeblich hierfür waren die
Abarbeitung der bestehenden Aufträge für
die Andasol Projekte in Spanien sowie das
Solarfeld des ägyptischen Hybridkraftwerks
in Kuraymat und der Verkauf der Anteile an
der Marquesado Solar S.L. an die Solanda
GmbH, an der Solar Millennium zu 38,5%
beteiligt ist. Die restlichen 61,5% werden
von der MAN Ferrostaal AG gehalten. Das
Betriebsergebnis (EBIT) beläuft sich bis
zum Stichtag auf € 5,9 Mio. Damit konnte
der Wert zum 30.06.2008 von € 1,1 Mio.
bereits deutlich (+433%) übertroffen
werden. Der Jahresüberschuss der ersten
acht Monate lag bei € 4,6 Mio. (€ 0,3 Mio.
im Vorjahr). Das ungewichtete Ergebnis je
Aktie* stieg somit auf € 0,37 (€ 0,03 zum
30.06.2008). Die Bilanzsumme erhöhte sich
von € 272,1 Mio. zum Ende des Geschäftsjahres 2007/2008 auf € 327,9 Mio. zum
30.06.2009. Die liquiden Mittel am Ende
der Periode betrugen € 102,0 Mio.
(31.10.2008: € 125,1 Mio.).
Für das verbleibende Geschäftsjahr strebt
Solar Millennium eine ähnliche Beteiligungsstruktur wie bei Andasol 3 für das
Projekt Ibersol an. Bezüglich beider Projekte, vor allem aber für Andasol 3, erwartet der Vorstand für das Gesamtgeschäftsjahr einen deutlichen Umsatzanteil aus
dem Bereich Kraftwerksbau. Der bereits im
letzten Geschäftsjahr geplante Verkauf der
Anteile an Andasol 1 und 2 wurde
mittlerweile realisiert und wird im Jahresabschluss zum 31.10.2009 planungsgemäß
als Sondereffekt ausgewiesen. Durch
diesen Verkauf wurden bereits nach dem
30.06.2009 erhebliche liquide Mittel
freigesetzt. Mit einem Zufluss weiterer
liquider Mittel wird im Zusammenhang mit
dem Verkauf von Andasol 3 und dem
geplanten Einstieg von Investoren in Ibersol
gerechnet.
Insgesamt bestätigt der Vorstand die Ziele
für das Gesamtgeschäftsjahr 2008/2009
mit einem Konzern-Umsatz von € 150 Mio.
und einem EBIT von € 30 Mio. plus Ergebnis-Sondereffekt in Höhe von rd. € 12 Mio.
Thomas Mayer, Finanzvorstand von Solar
Millennium, äußert sich zufrieden: „Unser
Geschäft verlief in den ersten acht Monaten seit dem 1. November 2008 insgesamt
planmäßig. Auch für die verbleibende Zeit
bis zum Geschäftsjahresende bin ich
zuversichtlich. So konnten wir bereits kurz
nach Ende der Berichtsperiode Anfang Juli
die Früchte monatelanger, intensiver Vorarbeit ernten. Dazu gehören der Verkauf
von Anteilen an Andasol 1 und 2 sowie der
Einstieg der Großinvestoren Stadtwerke
München, RWE Innogy und RheinEnergie in
das Projekt Andasol 3, das sich bereits im
Bau befindet. Wir haben damit abermals
einen wichtigen Teil unseres Geschäftsmodells erfolgreich umgesetzt.“ Christian
Beltle, Vorstandsvorsitzender von Solar
Millennium, ergänzt: „Bei Andasol 3 zeichnet Solar Millennium über ein Gemeinschaftsunternehmen mit MAN Ferrostaal,
der MAN Solar Millennium GmbH, und in
Zusammenarbeit mit der spanischen Duro
Felguera S.A. erstmals für den Kraftwerksbau verantwortlich. Spannende Aufgaben
erwarten uns auch in den USA, wo wir mittlerweile ein Power Purchase Agreement
mit dem Energieversorger Southern California Edison von bis zu drei solarthermischen
Kraftwerken mit einer Leistung von jeweils
242 MW unterzeichnet haben. In Ägypten
werden wir Ende 2009 den Aufbau des
Solarfeldes abschließen. Langfristige Perspektiven in den Wüstenregionen Nordafrikas und des Nahen Ostens eröffnet darüber
hinaus die Desertec Industrie Initiative,
deren Auftaktveranstaltung am 13. Juli in
München stattfand. Ich freue mich, dass
wir als Solar Millennium Gruppe an einer so
wichtigen Wende der globalen Energiewirtschaft mitarbeiten.“
Prokon erhöht Volumen
für Genussrechte
In 2009 erreicht die PROKON Unternehmensgruppe für ihre Genussrechte das ausserordentlich hohe Zinsniveau von 8 % bereits im vierten Jahr in Folge und überzeugt mit dieser Beständigkeit immer mehr
Anleger. So betrug das Einwerbungsergebnis allein im ersten Halbjahr 2009 bereits
37 Mio. Euro und lag damit um beachtliche
84 % über den Zahlen des Vorjahreszeitraumes. Durch die große Nachfrage wird
das Emissionsvolumen der zweiten Genussrechtstranche in Höhe von 200 Mio. Euro
nicht wie vorgesehen erst Ende 2010, sondern voraussichtlich schon im zweiten
Halbjahr 2009 vollständig gezeichnet sein.
Zugleich ist die PROKON Unternehmensgruppe weiterhin sehr erfolgreich in der
Entwicklung neuer Windparks und anderer
Vorhaben im Bereich der Erneuerbaren
Energien tätig. Somit stehen der Genussrechtsgesellschaft zahlreiche neue Projekte für die gewinnbringende Investition von
Genussrechtskapital zur Verfügung.
Auf Grund des überragenden Einwerbungserfolges hat PROKON die Genussrechtstranche daher nun von 200 Mio. Euro auf
350 Mio. Euro erhöht. Gleichzeitig arbeitet
PROKON am Verkaufsprospekt für die dritte
Genussrechtstranche, der voraussichtlich
noch im Jahr 2009 fertig gestellt wird. Eine
besondere Bedeutung wird dabei dem
Thema Inflationsschutz zukommen. Mit den
PROKON Genussrechten verfügen die
Anleger bereits heute über eine inflationsgeschützte Geldanlage. Denn Windkraftanlagen stellen nicht nur reale Sachwerte
dar, sondern ihre Stromproduktion ist für
die Grundversorgung unserer Gesellschaft
sogar unverzichtbar - heute wie auch in der
Zukunft.
Der Konzern-Zwischenbericht der Solar Millennium AG nach IFRS zum 30.06.09 kann
auf der Website www.solarmillennium.de
unter Investoren/ Download heruntergeladen werden.
Angesichts der Wirtschaftskrise und den
damit einhergehenden enormen Staatsverschuldungen weltweit stellen sich jedoch
viele Anleger die Frage nach den Auswirkungen einer möglichen Inflation auf ihre
Geldanlage. Daher wird PROKON auf dieses
Thema in der dritten Tranche genauer
eingehen und die besonderen Vorteile
seines Geschäftsfeldes der Erneuerbaren
Energien aufzeigen.
Solar Millennium AG, Erlangen, 19.08.2009
Prokon Unternehmensgruppe, 15.09.2009
5
Für Emittenten
Finanzinnovationen aus Norddeutschland – die Stadt Quickborn
begibt eine Kommunalanleihe über EUR 4 Mio.
Handeln statt Jammern - Innerhalb nur weniger Tage platziert die nördlich von Hamburg gelegene Kleinstadt
Quickborn eine Kommunalanleihe über EUR 4 Mio. mit einer Laufzeit von einem Jahr und 3% Zinsen bei ihren
Bürgern. Die Mittel sollen unter anderem für die Sanierung von Schulen und anderen öffentlichen
Einrichtungen verwendet werden.
Die Frage, warum Emissionen von „kleinen“
Kommunalanleihen ungewöhnlich ist, kann
nicht wirklich beantwortet werden. Okönomisch sowie zur Erhöhung der Identifikation
der Bürger mit ihrer Statdt können Modelle
wie das der Stadt Quickborn sinnvoll sein.
Was aber als ungewöhnlich auffällt, ist das
unternehmerisch-innovative Denken und
Handeln der Stadt Quickborn. Wie die Idee
zu der Kommunalanleihe entstand und was
die entscheidenden Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung waren, erläutert Meike
Wölfel, Kämmerin der Stadt Quickborn, im
Interview mit Anleihen Finder.
Interview mit Meike Wölfel,
Kämmerin der Stadt Quickborn
Ungewöhnlich ist es schon, dass eine Stadt
mit nur rund 20.000 Einwohnern eine
Kommunalanleihe emittiert und diese in
rekordverdächtig kurzer Zeit an Investoren
aus Quickborn und Umgebung veräußern
kann. Bei genauerer Betrachtung der Gemengelage stellt sich allerdings die Frage,
warum dies so Ungewöhnlich ist.
Die Emission scheint auf den ersten Blick
für alle Beteiligten vorteilhaft. Die Stadt
Quickborn schließt mit dem eingeworbenen
Kapital Finanzierungslücken, die durch
krisenbedingt sinkende Gewerbesteuereinnahmen entstanden sind. Mit einer Verzinsung von nur 3% p.a. sind die Konditionen
günstiger als bei einer Finanzierung über
Bankkredite. Hätte sich die Stadt das Geld
nicht bei ihren Bürgern, sondern über
Kreditinstitute geliehen, wäre die Belastung der Stadtkasse – also des Steuerzahlers – durch Zinszahlungen an Banken höher
gewesen, als im gewählten Anleihe-Modell.
Auch der Verwaltungsaufwand für Vertrieb
und Verwaltung der Anleihe hält sich nach
Angaben der Stadt in Grenzen. Über die
Kommunalanleihe werden die Steuer
zahlenden Bürger Quickborns aber nicht
nur weniger stark belastet, sie erhalten
sogar Zinsen – oberhalb des Einlagezinses auf das verliehene Kapital.
Am wichtigsten ist, dass durch die schnelle
Einwerbung der Gelder notwendige Investitionen in die Zukunft der Kommune nicht
auf die lange Bank geschoben werden.
Anleihen Finder: Sehr geehrte Frau Wölfel, zunächst einmal möchten wir Ihnen zur
erfolgreichen Emission der Quickborner
Kommunalanleihe gratulieren. Not macht
offensichtlich erfinderisch; wie genau ist
die Idee für die Kommunalanleihe entstanden und hatten Sie Vorbild-Modelle?
Meike Wölfel: Vorbild-Modelle hatten wir
nicht. Bereits im März hatte Herr Bürgermeister Köppl die Idee, sich Geld beim
Bürger zu leihen. Nachfragen bei der Kommunalaufsicht haben ergeben, dass zunächst keine Bedenken gesehen werden.
Da sich die finanzielle Lage der Stadt kurzfristig wieder gebessert hatte, wurde die
Idee nicht weiter verfolgt. Im Rahmen
einer Bürgerveranstaltung zur finanziellen
Lage der Stadt Quickborn wurde die Möglichkeit, sich von den Bürgerinnen und
Bürgern Geld zu leihen, von einer Bürgerin
angesprochen. Da die Stadt zu der Zeit
Kassenkredite aufnehmen musste und kurz
darauf von einer Bürgerin das erste Angebot kam, wurde die Idee umgesetzt.
Anleihen Finder: Betrachten Sie diese
Emission als einmalige Aktion oder können
Sie sich vorstellen, so etwas zu wiederholen, z.B. für die Rückzahlung der aktuellen Anleihe?
Meike Wölfel: Sofern vom Innenministerium und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht keine Einwände
kommen, kann ich mir eine Wiederholung
durchaus vorstellen. Der Zinssatz müsste
dann allerdings den dann aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.
Wiederholung einer AnleiheEmission durchaus vorstellbar
Anleihen Finder: Was halten Sie rückblickend für die entscheidenden Faktoren
für den Erfolg des „Quickborner Modells“?
Meike Wölfel: Viele, die angerufen und
sich erkundigt haben, waren von der Idee
grundsätzlich begeistert. Die sichere
Anlage bei der Stadt und der gute Zinssatz
waren weitere Gründe für den Erfolg. Bei
vielen steht aber auch im Vordergrund
„ihrer“ Stadt zu helfen. Dies zeigt sich
daran, dass sich viele Quickbornerinnen
und Quickborner beteiligt haben, aber
auch die „Auswärtigen“ häufig einen Bezug
zu der Stadt angegeben haben.
Viele haben angerufen und
waren von der Idee begeistert
Anleihen Finder: Halten Sie das Quickborner-Modell auch für andere Kommunen
für sinnvoll und wenn ja, welche Empfehlungen würden Sie geben?
Meike Wölfel: Das Modell ist durchaus auf
andere Kommunen übertragbar. Sollte
Quickborn die Aktion noch einmal wiederholen, werden die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in der Zentrale allerdings mehr
Zeit haben, sich vorzubereiten. Mit einer so
hohen Resonanz, wie wir sie hierzu in den
letzten Tagen erfahren haben, hat niemand gerechnet.
Das Quickborner Modell ist auf
andere Kommunen übertragbar
Anleihen Finder: Bankenseitig wurde kritisiert, dass die hohen Verwaltungskosten
der Anleihe die günstigen Zinskonditionen
zu stark belasten. Auch größere Kommunen
vertreten diese Meinung. Wie stehen Sie zu
diesen Meinungen?
Meike Wölfel: Die Arbeit wurde im Rahmen
der zur Verfügung stehenden Arbeitszeit
bewältigt. Eine zusätzliche Stelle oder 6
Für Emittenten
Aufstockung der Stundenzahl war nicht erforderlich. Nun ist die Summe von 4 Mio. €
auch relativ überschaubar, ebenso wie die
dazu geschlossenen rd. 80 Verträge. Dies
konnte zentral von mir bewältigt werden.
Bei einer größeren Summe oder höheren
Anzahl von Verträgen unter Beteiligung von
mehreren Verantwortlichen, kommt ein
erhöhter Abstimmungsbedarf hinzu, der
dann auch zu höheren Verwaltungskosten
führen kann.
Die Verwaltungskosten der
Emission sind überschaubar
Anleihen Finder: Von einer Hamburger
Kommunalpolitikerin wurde geäußert, dass
eine Gefahr darin bestünde, wenn einige
Bürger durch die Zeichnung von Anleihen
maßgeblich Gelder für öffentliche Investitionen zur Verfügung stellen und damit möglicherweise einseitigen Einfluss auf die
öffentliche Investitionspolitik nähmen. Teilen Sie diese Befürchtung?
Meike Wölfel: Die Befürchtung teile ich
nicht. Den Bürgerinnen und Bürgern ist bewusst, dass sie mit ihrer Anleihe zur Sicherung der Liquidität der Stadt beitragen.
Damit wird keine bestimmte Investition finanziert, sondern allgemein die Kassenlage
der Stadt Quickborn verbessert. Die Mittel
stehen sowohl für die Zwischenfinanzierung
von Investitionen - bis ein langfristiger
Investitionskredit aufgenommen wird - als
auch für die laufenden Ausgaben der
Verwaltung zur Verfügung.
Anleihen Finder: Vielen Dank für die
gewährten Einblicke, wir wünschen Ihnen
und der Stadt Quickborn viel Erfolg bei der
Umsetzung der Investitionsvorhaben!
Finanzierung unternehmerisch gestalten
Anleihen Finder in der neuesten Ausgabe
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Sorpetaler Fensterbau
Mitarbeiterbeteiligungsmodelle im Mittelstand sind nicht nur eine theoretische Überlegung, sondern ein praktischer Weg, um das Haftkapital
zu stärken und Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens teilhaben zu
lassen. Die Sorpetaler Fensterbau GmbH beteiligt ihre Mitarbeiter schon
seit 20 Jahren über Genussrechte am Unternehmenserfolg, was dem
Unternehmen mittlerweile EUR 1,2 Mio. zusätzliches Eigenkapital und
den Mitarbeitern regelmäßig zwischen 5%-10% Zinsen gebracht hat.
Seit 1989 haben die Mitarbeiter/-innen des
Sorpetaler Fensterbau im sauerländischen
Sundern die Möglichkeit, sich mit Genussrechten am Unternehmen zu beteiligen.
Zwei Drittel der Belegschaft nutzen diese
Möglichkeit und bauen mit ihren vermögenswirksamen Leistungen Jahr für Jahr
Kapital auf. So stellen die Mitarbeiter mit
ihren stimmrechtslosen Genussrechten mittlerweile rund 90% des Haftkapitals. Macht
das Unternehmen Gewinn, erhalten die
Mitarbeiter ihren Anteil daran – schreibt
die Firma rote Zahlen stehen die Mitarbeiter im Rahmen ihrer Einlage aber auch
für Verluste gerade.
Die Idee wurde von Firmenchef Appelhans
aus der Not heraus entwickelt. Als er den
elterlichen Betrieb übernahm, war dieser
nahezu insolvent. Durch die Zuführung frischen Kapitals und die gemeinsame Mobilisierung von Energien durch Mitarbeiter und
Inhaber verschaffte sich das Unternehmen
die notwendige Luft, um wieder in ruhiges
Fahrwasser zu gelangen.
Es ist vor allem die Unabhängigkeit gegenüber Banken und äußeren Geldgebern, die
Firmenchef Eduard Appelhans besonders
schätzt:„Wir haben unser Rating und damit
die Kreditwürdigkeit bei den Banken gesteigert“, berichtete er Ministerin Thoben,
die sich bei ihrem Besuch im Januar diesen
Jahres sehr interessiert an diesem Modell
zeigte. „Wir sind heute wesentlich flexibler, wenn eine neue Maschine angeschafft
oder eine schlechte Geschäftsphase überbrückt werden muss.“ Auch nach Innen hat
die Mitarbeiterbeteiligung einen wichtigen
Effekt: Motivation und Mitverantwortlichkeit der Mitarbeiter werden gestärkt. Die
sind sich aber auch der Risiken bewusst.
Mehrere zehntausend Euro haben einzelne
Mitarbeiter investiert, aber das Vertrauen
in die eigenen Fähigkeiten und das Unternehmen sind groß. Diese Mischung aus
guten Ideen, Motivation, Vertrauen und
frischem Kapital zwingt beinahe schon zum
Erfolg - ein nachahmenswertes Modell!
Das Unternehmen schreibt heute Jahresumsätze von rund EUR 8 Mio und konnte
durch dieses Modell mittlerweile ein Eigenkapitalpolster von EUR 1,2 Mio. aufbauen.
Buch des Monats
Innovative und traditionelle Finanzierungsformen für den
Mittelstand
Bei der Debatte zur künftigen Kreditversorgung des Mittelstands nimmt die Neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II) mit den damit einhergehenden veränderten Regelungen
zur Kreditvergabe der Banken einen zentralen Diskussionspunkt
ein. Ein Großteil der Mittelständler rechnet bei der Umsetzung
dieser neuen Vorgaben mit einer restriktiveren Darlehensvergabe durch ihre Hausbank oder zumindest mit einer Verteuerung der Kreditkonditionen. Dies hätte natürlich weitreichende Folgen, da der klassische Bankkredit das bisher dominierende Finanzierungsinstrument darstellt und daher oft essentiell für den Fortbestand kleiner und mittlerer Unternehmen ist. Diese Arbeit befasst sich aus eben genannten Gründen
mit den Finanzierungsmöglichkeiten und problemen des Mittelstands in Deutschland. Es soll dabei aufgezeigt werden, welche
Auswirkungen die neuen Vorschläge des Baseler Ausschusses
für Bankenaufsicht zur Folge haben und ob es für kleine und
mittlere Unternehmen geeignete Alternativen zum klassischen
Bankkredit gibt. Diese Finanzierungsmöglichkeiten werden
ausführlich dargestellt und hinsichtlich ihrer Relevanz für den
Mittelstand untersucht und bewertet.
Über den Autor: André Schrepper, Dipl.-Kfm. (FH): Studium der Betriebswirtschaftslehre an
der HTW Dresden. Leiter Finanzmanagement bei der Klinikum Niederlausitz GmbH.
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Für Unternehmer
Basiswissen: Die gängigsten Arten von Anleihen
Festzins Anleihe
Geld
Zinsen / Kupon
7% p.a. / € 0,7 Mio.
Tilgung
€ 10 Mio.
Emission € 10 Mio.
Beispiel: Emission einer Unternehmensanleihe mit einem Volumen
von EUR 10 Mio. und einer Laufzeit von 6 Jahren. Kupons in Höhe
von 7% p.a. (EUR 0,7 Mio.) werden jährlich einmal fällig. Die Tilgung
erfolgt am Ende der Laufzeit .
(Basiszins + Marge)
Zinsen / Kupon
6M-EURIBOR + 4%
Geld
Zeit
Emission € 10 Mio.
Beispiel: Emission einer Unternehmensanleihe mit einem Volumen
von EUR 10 Mio. und einer Laufzeit von 6 Jahren. Die jährlichen
Kupons belaufen sich auch den 6-Monats-EURIBOR + 4%. Die Tilgung
erfolgt am Ende der Laufzeit .
Nullkuponanleihen
Aufgelaufene Zinsen
7% p.a. € 3,3 Mio.
Geld
wenn langfristige Investitionen finanziert oder Kredite
abgelöst werden müssen.
Wegen der endfälligen Tilgung gut geeignet für die Finanzierung von Projekten,
die mit geringerem Umsatz
in der Anlaufphase.
Zinsen: Fest, Höhe v.a. abhängig von
Laufzeit und Bonität des Emittenten
Zinstermine: jährlich oder halbjährlich
Sicherheiten: keine dinglichen Sicherheiten, Negativerklärung neue Gläubiger
dürfen ohne Zust. keine besseren Konditionen erhalten, als die Anleiheinhaber
Rang: Meist erstrangig (senior), Nachrang
(junior, subordiniert) ist möglich
Ausstattung (Normalfall)
Besonders geeignet…
Laufzeit: > 4 Jahre
Vgl. Festzinsanleihe. Außerdem kann die Finanzierung
über eine variable verzinsliche Anleihe sinnvoll sein,
um ein niedriges Zinsniveau
zu nutzen. Jedoch geht der
Emittent auch das Risiko
steigender Basiszinsen ein.
Zinsen: Variabel, Höhe v.a. abhängig von
Basiszins und Bonität des Emittenten
Zinstermine: jährlich oder halbjährlich
Sicherheiten: keine dinglichen Sicherheiten, Negativerklärung neue Gläubiger
dürfen ohne Zust. keine besseren Konditionen erhalten, als die Anleiheinhaber
Rang: Meist erstrangig (senior), Nachrang
(junior, subordiniert) ist möglich
Ausstattung (Normalfall)
Besonders geeignet…
Laufzeit: > 4 Jahre
Rang: erstrangig (senior)
um Transaktions- und Verwaltungskosten zu senken,
da keine Kupons geleistet
werden müssen. Wegen der
langen Kapitalbindung und
der hohen Zahlung am Laufzeitende können Nullkuponanleihen nur Emittenten
mit guter Bonität (Kommunen, Unternehmen mit hohem Eigenkapital) begeben.
Ausstattung (Normalfall)
Besonders geeignet…
Laufzeit: > 6 Jahre
um das Eigenkapital nachhaltig zu stärken, ohne dabei Stimmrechte zu verwässern. Gut nutzbar im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen oder um
Private Equity Investoren
für Investitionen zu gewinnen, die nicht im Verkauf
des Unternehmens münden
sollen.
Tilgung: Endfällig
Tilgung
€ 6,7 Mio.
Zeit
Emission € 6,7 Mio.
Beispiel: Emission einer Nullkuponanleihe mit einem Nominal von
EUR 10 Mio., einer Laufzeit von 6 Jahren und 7% Zinsen. Die Anleihe
wird zum abgezinsten Nominalwert (hier EUR 6,7 Mio.) begeben und
am Ende der Laufzeit zum vollen Nominal (EUR 10 Mio.) getilgt.
Genussrechte
Geld
Laufzeit: > 4 Jahre
Tilgung: Endfällig
Tilgung
€ 10 Mio.
Mindestzins 7% p.a. zzgl.
erfolgsabh. Vergütung
Besonders geeignet…
Tilgung: Endfällig
Zeit
Variable Anleihe
Ausstattung (Normalfall)
Tilgung
€ 10 Mio.
Zeit
Emission € 10 Mio.
Beispiel: Emission eines Genussrechts über EUR 10 Mio., einer
Laufzeit von 6 Jahren und 7% Mindesverzinsung. Zusätzlich wird bei
entsprechendem Unternehmenserfolg eine erfolgsabhängige Zusatzvergütung fällig. Die Tildung erfolgt am Ende der Laufzeit
Zinsen: Fest, Höhe v.a. abhängig von
Basiszins und Bonität des Emittenten
Zinstermine: Am Ende der Laufzeit
Sicherheiten: keine dinglichen Sicherheiten, Negativerklärung neue Gläubiger
dürfen ohne Zust. keine besseren Konditionen erhalten, als die Anleiheinhaber
Tilgung: Endfällig
Zinsen: Feste Grundverzinsung, Höhe
v.a. Bonität des Emittenten, zusätzlich
erfolgabhängige Vergütung
Zinstermine: jährlich
Sicherheiten: keine, ggf. bedingte Mitspracherechte in Sondersituationen
Rang: nachrangig zu Gläubigern, vorrangig zu den Stammkapitalgebern
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Berater bei Anleihen Finder
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