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Lokales
NR. 128, DONNERSTAG/FREITAG, 2./3. JUNI 2011
BI3
Kesselbrink:Straßenerst2014
Oberbürgermeister startet die Platz-Neugestaltung mit einem Presslufthammer
VON JOACHIM UTHMANN
¥ Bielefeld. Ende 2012 soll der
Kesselbrink umgestaltet sein.
Doch rund um den schönen
neuen Platz wird weiter Baustelle sein. Die Pläne der Stadt,
die drei umliegenden Straßen
gleich im Anschluss 2013 zu sanieren, haben sich zerschlagen.
Es fehlt das Geld.
Die Folge ist: Frühstens 2014
können die Arbeiten auf Friedrich-Verleger-, Friedrich-Ebertund August-Bebel-Straße rund
um den Kesselbrink beginnen.
Ärgerlich dabei: 2014 feiert Bielefeld das 800-jährige Bestehen.
Zum Stadtjubiläum sollte der
Platz eigentlich ganz in neuem
Glanze präsentiert werden.
„Aber 2013 hat die Stadt keine
Mittel dafür“, sagte Reinhard
Thiel, Leiter des Amtes für Ver-
kehr. Der Hintergrund: Die
Stadt muss ihre Haushaltsplanung wie berichtet nach der
neuen Gemeindeordnung auf einen Zehn-Jahres-Zeitraum umstellen. Damit müssen alle Ansätze erstmal wieder auf den
Prüfstand. Für die Straßen am
Kesselbrink bedeutet das, dass
sie nicht vor 2014 in der Kalkulation auftauchen werden.
Allein die Straße Am Kesselbrink gehört zur Platz-Neugestaltung und ist in deren bewilligten Kosten von 12,4 Millionen
Euro enthalten. Für den Umbau
der drei anderen Straßen rechnet das Amt mit gut drei Millionen Euro. 60 Prozent davon soll
das Land tagen. Ziel ist, Friedrich-Verleger- und FriedrichEbert-Straße bis zur bzw. von
der August-Bebel-Straße aus zu
Einbahnstraßen zu machen. Am
Rand sollen Stellplätze angeordnet werden. Dafür hat das Büro
Hartmut Harnisch Pläne erarbeitet, die die Ratsgremien ab nächster Woche beraten.
Den offiziellen Baustart für
den Platz will Oberbürgermeister Pit Clausen am 8. Juni mit einem „symbolischen Presslufthammer-Einsatz“ geben.
Busse, die bisher vom Kesselbrink aus fuhren, werden künftig auf Joseph-Massolle-Straße.
Ostmarkt, Brunnenstraße, Universität, Endstation Milse, Lampingstraße und Stadthalle verlegt. Taxis halten an Kavalleriestraße und auf der bisherigen
Busspur am Kesselbrink.
Der Wochenmarkt wird am
Samstag erstmals auf dem Neumarkt öffnen – so wie es bis zum
Abschluss des Kesselbrink-Umbaus geplant ist.
FrausollteinItalienanschaffen
Polizei stoppt Menschenhändler / Bewährungsstrafen für geständige Angeklagte
VON NILS MIDDELHAUVE
Es darf gelacht werden: Oberbürgermeister Pit Clausen (l.) im Gespräch mit Jürgen Mahncke. Der OB lässt sich per Wecker mit Radio Bielefeld
FOTOS: BARBARA FRANKE ¥ Bielefeld/Ingolstadt/Botäglich aus seinen Träumen reißen, pünktlich zu den 6.30-Uhr-Nachrichten.
chum. Glück im Unglück hatte
eine junge Frau, als die Polizei in
Bayern das Auto ihrer beiden Begleiter stoppte: Die beiden Männer wollten sie, so der ursprüngliche Plan, nach Italien bringen,
um sie dort zur Prostitution zu
zwingen. Das Bielefelder Landgericht verurteilte Dimitar D.
üsschen rechts, Küsschen
(35) und Iliyan I. (36) gestern
links, fröhliches Hallo und
wegen Menschenhandels zu Beimmer wieder: „Weißt du
währungsstrafen von je zwei Jahnoch?“ Radio Bielefeld feierte
ren.
den 20. Geburtstag. Ein willkomIn der Nacht auf den 30. Nomener Anlass nicht nur für Ehevember 2009 suchten die Angemalige zum Wiedersehen mit
klagten Tina Y. (Name geänfrüheren Kollegen, Freunden
dert) an deren Arbeitsplatz in eiund Geschäftspartnern.
nem Eros-Center an der EckenDie längste Strecke hatte wohl
dorfer Straße in Bielefeld auf.
Cornelia Schulze auf sich geMit
Die Bardame, bei der es sich zu jenommen. Von den Gestaden
ner Zeit um die Freundin des Andes Wörthersees ist die Ex-Re- Heidi Hagen-Pekdemir
unterwegs
dakteurin des Lokalsenders
nach Bielefeld gereist. Für den
`
0521
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Empfang auf der windumwehE-Mail
ten Festungsanlage trägt die
Stößchen: Andrea Echternkamp Mann der ersten Radio-Stunde:
hagen-pekdemir
Journalistin, ganz im Stil der
(Konzertagentur Stratmann) NW-Geschäftsführer Axel Frick
@neue-westfaelische.de
neuen Heimat, einen Janker,
und Jörg Brökel (Radio Herford). trotzte dem Wind im Trenchcoat.
DiemuntereTonart
Prominente Gratulanten: Radio Bielefeld feiert seinen 20. Geburtstag
K
Stadtgespräch
MEHR FOTOS
www.nw-news.de/bielefeld
dazu Federschmuck im Haar.
Was bei Jürgen Mahncke spontan einen fröhlichen Jodler auslöst. Der Ex-Chefredakteur zu
seiner ehemaligen Stellvertreterin: „Und, wie lebt es sich im
Land, wo wir die Piefkes sind?“
Überflüssige Frage. Das hinreißende Lächeln der Kollegin allein verrät alles.
Mahncke, der Chef, an den
sich Mitarbeiterinnen gern erinnern, ist schnell von weiteren
„Exen“ erspäht. Von Stephanie
Arndt etwa, mit der er gemeinsam die erste Sendung für Radio
Bielefeld am 1. Juni 1991 morgens um 10.05 Uhr moderiert
hat. Die Themen? Schulterzucken. „Irgendetwas über die
Pille, die damals Jubiläum
hatte“, kramt der Rundfunkmann in seinem Gedächtnis.
Glückwunsch: NW-Geschäftsführer Wolfgang Kaeller, Martin Knabenreich, Uwe Wollgramm, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft,
Werner Efing, Vorsitzender der Veranstaltergemeinschaft (v. l.).
Seine Co-Moderatorin von damals, heute Redakteurin beim
Norddeutschen Rundfunk, blickt
voller Respekt an ihren ersten
Tag im Studio zurück: „Wir empfanden es als Privileg, dabei sein
zu dürfen.“
Ähnlich empfinden wohl
auch die Gäste im Hof der Burg,
Vertreter aus Wirtschaft, Politik
und Kirche. Im hellen Licht der
Mittagssonne plaudern, diskret
Informationen durchsickern lassen und über Arminias Zukunft
spekulieren – dabei sein ist alles.
Eine Geburtstagsfeier ohne Reden, das gehört sich nicht. Umso
besser, wenn derartige Beiträge
kurz und unterhaltsam geraten.
Chefredakteur Martin Knaben-
reich macht schon bald die
Bühne frei für Bettina Wittemeier und Dirk Slyter. Das Moderatorenpaar lässt zügig mit seinen Gesprächspartnern die Geschichte von Radio Bielefeld Revue passieren: Axel Frick, heute
NW-Geschäftsführer und vor 20
Jahren erster Chef der Radio Bielefeld Betriebsgesellschaft. „Diese
Chance hat man nur einmal im
Leben“, beschreibt Frick den Aufbruch ins lokale Rundfunkzeitalter. Gut zu wissen: Der Sender finanziert sich über Werbung. 75
Prozent der Anteile gehören den
lokalen Zeitungsverlagen, die
meisten davon der NW, 25 Prozent der Stadt Bielefeld.
Als Vertreter der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft überbringt NRW-Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann Glückwünsche von Düsseldorf nach
Bielefeld. Er gratulierte zur
„großartigen Erfolgsgeschichte“
und sagte auch für die Zukunft
den Lokalsendern die volle Unterstützung der Landesregierung zu: „Radio gut, Bielefeld
gut, Radio Bielefeld sehr gut.“
„Das ist für Sie doch ein Geschenk des Himmels“, sagte der
Vorsitzende Richter Reinhold
Hülsmann zu den Verteidigern
der Angeklagten. Zunächst war
die Staatsanwaltschaft davon
ausgegangen, dass Tina Y. unter
Gewaltandrohung verschleppt
worden sei. Da diese als Zeugin
nicht zur Verfügung stand,
konnte die Version der geständigen Angeklagten nicht widerlegt
werden.
Mit der Verurteilung zu einer
zweijährigen Bewährungsstrafe
schloss sich die Kammer den Anträgen von Staatsanwaltschaft
und Verteidigung an. Darüber
hinaus erhielten die Angeklagten die Auflage, während der
Bewährungszeit weder Kontakt
zu Tina Y. aufzunehmen, noch
Nachtklubs, in denen diese tätig
sein könnte, zu betreten.
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Chefredakteur Martin Knabenreich führte durch die 20-jährige Geschichte des Lokalsenders
¥ Bielefeld (los). Der 20. Geburtstag von Radio Bielefeld stand gestern auch im Mittelpunkt des 31.
Bielefelder Capyttels, der Traditionsveranstaltung, die stets am
Abend vor Christi Himmelfahrt
im Rathaus stattfindet und zu der
der Bielefelder Verkehrsverein
hochrangige Gäste aus Kommunalpolitik, Wirtschaft und Gesellschaft einlädt.
Martin Knabenreich, seit zehn
Jahren Chefredakteur von Radio
Bielefeld, führte die Gäste durch
die 20-jährige Geschichte des Lokalsenders, erzählte Anekdoten
aus der Anfangszeit, zeigte aber
auch Perspektiven auf. Dabei spielen neben dem Radio selbst längst
das Internet, Applications
(„Apps“) für Smartphones und
In Feierlaune: Chefredakteur Martin Knabenreich (l.) stößt gerne mit Cornelia Delius und Hans-Rudolf Social Networks wie Facebook
Holtkamp vom Verkehrsverein Bielefeld auf den runden Geburtstag seines Senders an. FOTO: ANDREAS FRÜCHT und Twitter eine große Rolle.
geklagten I. handelte, sollte nach
dessen Ansicht zukünftig in Italien als Prostituierte arbeiten.
Darüber kam es zum Streit zwischen den beiden, in dessen Verlauf sowohl I. als auch sein
Freund und Begleiter D. die
Frau verbal massiv unter Druck
setzten.
Zu dritt fuhren sie zu D.s Bochumer Wohnung, von wo aus
sie am Folgetag gegen den Willen von Tina Y. die Reise nach Italien antraten. Bei Ingolstadt
stoppten Polizisten das Auto der
beiden Angeklagten und nahmen die Männer fest.
In der gestrigen Hauptverhandlung vor der IX. Großen
Strafkammer mussten die Richter ohne die Aussage der jungen
Frau auskommen. Tina Y. hält
sich zurzeit an einem auch der
Justiz unbekannten Ort auf.
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