Ab 6. Januar im Kino - Essener Filmkunsttheater
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Ab 6. Januar im Kino - Essener Filmkunsttheater
Kostenlos 44. JAHRGANG | 01.2005 DIE PROGRAMMZEITUNG DER ESSENER FILMKUNSTTHEATER UND DER LICHTBURG nuar im Ab 6. Ja Gelsenkirchener Str. 181 45309 Essen Tel. 0201/27 55 55 Steeler Str. 208-212 45138 Essen Tel. 0201/27 55 55 Julienstr. 73 45130 Essen Tel. 0201/77 84 94 Teichstr. 2 45127 Essen Tel. 0201/27 55 55 Leineweber Str. 1 45468 Mülheim a. d. Ruhr Tel. 0208/47 91 87 Kino Kettwiger Str. 36 45127 Essen Tel. 0201/23 10 23 INHALT 44. JAHRGANG | 01.2005 Filmstarts im Januar Weiter im Programm Inhalt Cinéfête 2005 S. 3 Sonderprogramm S. 4 Filmstarts im Januar Ab 23.12. Seite 7 Seite 12 Ab 23.12. Seite 11 ab S. 5 Lichtburg & Sabu S. 16 Die Essener Filmkunsttheater S. 17 Vorabendprogramm im Rio S. 18 Kinderkino S. 18 Monatsprogramm der Galerie Cinema S. 19 Ocean‘s Twelve Ab 30.12. Birth Ab 06.01. Seite 12 Intime Fremde Impressum Ab 06.01. Agata und der Sturm Seite 7 Ray Geplant ab 06.01. Seite 11 Geplant ab 06.01. Seite 10 House of Flying Daggers Seite 13 Geplant ab 13.01. Seite 5 Herausgeber: ART & WEISE Film, Hanns-Peter Hüster Auflage: 30.000 Redaktion: Christiane Hüls, Marianne Menze Anzeigen: Claudia Hagedorn Tel.: 0201 / 289 55 - 0 Die Brautjungfer Alles auf Zucker Geplant ab 13.01. Geplant ab 13.01. Seite 8 Hautnah Seite 13 Geplant ab 20.01. Seite 6 Druck: WAZ-Druck, Duisburg Tel. 0203 / 9 94 87 - 0 Gestaltung: Christiane Hüls Konzept: Marc Strecker, www.m-bient.de Unser Programmservice Das aktuelle Wochenprogramm erfahren Sie donnerstags in WAZ und NRZ sowie unter der Programmansage 0201 / 77 84 77 und unter www.essener-filmkunsttheater.de Napola - Elite für den Führer 2046 Geplant ab 20.01. Geplant ab 27.01. Seite 8 De-lovely - Die Cole Porter Story Aviator Seite 8 Vom Suchen und Finden der Liebe 2 Ab 27.01. Seite 9 Mathilde - Eine große Liebe 44. JAHRGANG | 01.2005 CINÉFÊTE 2005 Cinéfête – 5. französisches Jugendfilmfestival auf Tournee 13. bis 19. Januar im ASTRA-Theater In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum Essen e.V. und der französischen Botschaft In einer Zeit, in der das Thema ‚Kino macht Schule’ in der deutschen Öffentlichkeit zunehmend diskutiert wird, übernimmt Cinéfête – das bereits vor 5 Jahren von der französischen Botschaft ins Leben gerufen wurde und mehr Zuschauer verzeichnet, als alle französischen Filmfestivals auf deutschem Boden – die Funktion eines erfolgreichen Modellprojektes. Eine Auswahl von sieben preisgekrönten französischen Filmen tourt seit September durch die deutschen Kinos und macht vom 13. bis zum 19. Januar auch Station in Essen: Tagsüber finden im ASTRA-Theater Vorführungen für Schulklassen statt, das Klassenzimmer wird – mit Unterstützung der Kultusministerien – ins Kino verlegt. Kartenreservierungen im Deutsch-Französischen Kulturzentrum Tel.: 0201 / 77 63 89 Un indien dans la ville 14.1., 8.30 Uhr & 18.1., 9.30 Uhr Stéphane Marchado ist ein erfolgreicher, viel beschäftigter im Sojageschäft tätiger Pariser Börsenmakler. Seine Frau Patricia hat ihn vor 13 Jahren verlassen, denn für eine Familie war kein Platz da. Sie lebt nun in einem Indianerdorf in Amazonien. Um seine neue Lebensgefährtin Charlotte heiraten zu können, muss Stéphane Patricias Einwilligung zur Scheidung einholen. Mit Handy und Laptop im Gepäck fliegt er nach Caracas. Dort findet er Patricia und .... seinen zwölfjährigen Sohn Mimi Siku, der im Urwald aufgewachsen ist. Stéphane kehrt mit Mimi Siku zurück nach Frankreich – sehr zur Überraschung von der wenig begeisterten Charlotte. Barfuß, mit Pfeil und Bogen bewaffnet, entdeckt Mimi Siku die Großstadt und bringt Schwung in den grauen Pariser Alltag. F 1994; 89 Min.; Regie: Hervé Palud; mit Thierry Lhermitte, Miou-Miou, Ludwig Briand Être et avoir 18.1., 8.30 + 18.00 Uhr & 19.1., 11.30 Uhr Das Programm: Bécassine, le trésor viking 15.1., 14.00 Uhr & 19.1., 8.30 Uhr Eigentlich sollte das bretonische Kindermädchen Bécassine nur auf die 10Jährige Charlotte aufpassen, während die Eltern verreist sind. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge. Gangster durchsuchen die mondäne Pariser Villa von Charlottes Eltern. Der Vater Edmond kehrt von einer Expedition zum nördlichen Polarkreis nicht zurück und der Antiquitätenhändler Gaspard, ein Freund der Familie, verhält sich höchst verdächtig. Gibt es eine Verbindung zu dem sagenhaften Wikingerschatz am Nordpol? Mit Regenschirm und gesundem Menschenverstand bewaffnet, macht Bécassine sich auf die Suche nach Edmond und gerät in ein turbulentes Abenteuer. Bécassine und die Jagd nach dem Wikingerschatz; F 2001; 85 Min.; Regie: Philippe Vidal Eine kleine Dorfschule im Wechsel der Jahreszeiten. Es ist Winter in der Auvergne, die Bauern treiben das Vieh durch den Schnee. Auf vereisten Straßen ist ein Kleinbus unterwegs, der Kinder von den verstreut liegenden Dörfern abholt, um sie in die Schule zu bringen. Am Eingang wartet schon der le „Maître“ Monsieur Lopez auf sie. Hier werden alle Kinder von 4 bis 11 Jahren in einem Raum unterrichtet. Die einen malen, die anderen rechnen, während die Ältesten gerade ein Diktat schreiben. Nachmittags wird schon mal Pfannkuchen gebacken oder man diskutiert über Alpträume und Geister. Der Lehrer genießt bei seinen Schülern Respekt. Erziehung umfasst für ihn – der selbst in der Schule wohnt und seine Schüler auch zu Hause besucht – mehr als das Erlernen von Rechnen und Schreiben. Er kümmert sich um die Sorgen seiner Schüler, schlichtet Streit, macht den Schüchternen Mut, tröstet Schüler in der Not und hilft auch denen ins Collège, die lieber Traktor fahren, als für die Schule zu lernen. F 2002; 104 Min.; Regie: Nicolas Philibert werden. Selbst für den Star-Architekten Numerobis ist das keine leichte Aufgabe. Sollte das Bauvorhaben nicht gelingen, wird er Kleopatras Krokodilen zum Fraß vorgeworfen. Da hilft nur ein Wunder – oder Zauberkraft! Numerobis bittet seinen Freund, den gallischen Druiden Miraculix um Hilfe. Und so reisen die Gallier Asterix, Obelix und Miraculix nach Ägypten, im Gepäck: das Hündchen Idefix und der gallische Zaubertrank. F 2002; 108 Min.; Regie: Alain Chabat; mit Gérard Depardieu, Christian Clavier, Jamel Debbouze La vie ne me fait pas peur 13.1., 18.00 Uhr & 14.1., 11.30 Uhr & 19.1., 9.30 Uhr Das Leben macht ihnen keine Angst – Emilie, Stella, Inès und Marion, vier Freundinnen, die gemeinsam durch dick und dünn gehen und die Pubertät bestehen. Die eine ist verträumt, die zweite linkisch, die dritte stürmisch und die vierte aggressiv. Gemeinsam kämpfen sie mit ihren Komplexen und rechnen mit allem ab: ihrem Körper, ihren Eltern und ihren ersten Liebesbeziehungen. Die Freundschaft verändert ihr Leben. Gemeinsam bestehen sie die Schulzeit, bevor sie nach dem Abitur die ersten Schritte in ein eigenständiges Leben wagen. Lvovskys knallbunte und temporeiche Komödie widmet sich den Träumen und Enttäuschungen, den ersten Verliebtheiten und Verletzungen der Teenager und vermeidet dabei auch schwierige Themen – wie Tod und Vergewaltigung - nicht. F 1999; 105 Min.; Regie: Noémie Lvovsky; mit Ingrid Molinier, Julie-Marie Parmentier Tanguy 15.1., 18.00 Uhr & 17.1., 9.30 Uhr & 18.1., 11.30 Uhr Astérix et Obélix: Mission Cléopatre 13.1., 11.30 Uhr & 17.1., 11.30 + 18.00 Uhr Von Cäsar gereizt, wettet die wunderschöne ägyptische Herrscherin Kleopatra, dass ihre Untertanen in kürzester Zeit einen prächtigen Palast errichten 3 „Du bist so süß, wenn du möchtest, kannst du dein ganzes Leben bei uns bleiben“, sagt Edith entzückt zu ihrem lang ersehnten, neugeborenen Sohn Tanguy. 28 Jahre später wohnt der – mittlerweile Universitäts-Dozent für Sinologie – immer noch bei seinen Eltern, Edith und Paul. Warum auch ausziehen, wenn es dort alles gibt, was man braucht: eine großzügige Pariser Dachwohnung, ein Dienstmädchen, das die Wäsche bügelt, und tolerante Eltern, die jeden weiblichen Übernachtungsgast strahlend begrüßen! Der perfekte Sohn wird zum altklugen und pedantischen „Nesthocker“. Seine Eltern aber möchten endlich wieder ihre uneingeschränkte Freiheit genießen und beschließen, Tanguy mit allen Mitteln von zu Hause zu vertreiben. F 2001; 108 Min.; Regie: Étienne Chatiliez; mit Sabine Azéma, André Dussolier, Eric Berger Une affaire de femmes 14.1., 9.30 + 18.00 Uhr & 17.1., 8.30 Uhr Frankreich unter deutscher Besatzung. Die Männer sind in Kriegsgefangenschaft und Arbeitslager, das Essen ist rationiert, mancher deutsche Soldat lebt wie Gott in Frankreich. Marie, Frau eines kriegsversehrten Mannes und Mutter zweier Kinder, kann nur mit Mühe ihre Familie ernähren. Eines Tages hilft sie ihrer verheirateten Freundin, die von einem deutschen Soldaten schwanger ist, bei der Abtreibung. Es gelingt ihr. Daraufhin bietet Marie schwangeren Frauen ihre Dienste als Ratgeberin und „Engelmacherin“ an, später vermietet sie auch Zimmer an Prostituierte. Das illegale Geschäft blüht. Marie ist endlich in der Lage, ihre Familie zu ernähren und kann sich sogar eine schönere Wohnung leisten. Ihr Traum von einem besseren Leben scheint in Erfüllung zu gehen. Doch da stirbt eine „Kundin“ nach der Abtreibung. F 1988; 110 Min.; Regie: Claude Chabrol; mit Isabelle Huppert, François Cluzet, Marie Trintignant SONDERPROGRAMM 44. JAHRGANG | 01.2005 Play It Again: Der Große Diktator Le cinéma en version originale 23. Januar um 12.00 Uhr in der LICHTBURG Die französische Filmreihe im ASTRA-Theater USA 1940; 124 Min.; Regie: Sir Charles Chaplin; mit Sir Charles Chaplin, Jack Oakie, Paulette Goddard; FSK ab 12 J.; Engl. Originalfassung mit Untertiteln In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum Essen e.V. Charlie Chaplins geniales und hellsichtiges Meisterwerk in einer perfekt restaurierten Fassung, die es so noch nicht in den Kinos zu sehen gab. Während die Truppen des Diktators Hynkel das Nachbarland Austerlich besetzen, gelingt es seinem Doppelgänger, dem jüdischen Friseur Charlie, aus dem Konzentrationslager zu fliehen. Den Wächtern, die ihn verfolgen, begegnet Hynkel, der anstelle Charlies festgenommen wird. Charlie wiederum wird mit dem Diktator verwechselt und gezwungen, anläßlich der Invasion eine Rede zu halten. In seiner einzigartigen Satire auf Hitler und die Nationalsozialisten gelang es Charlie Chaplin durch seine Doppelrolle, seine pantomimischen Fähigkeiten mit der von ihm bislang verschmähten Form des Tonfilms zu verbinden: während die Figur des Friseurs Charlie zunächst hauptsächlich von der Pantomime lebt, überschüttet der Diktator Hynkel das Publikum mit einem ungebremsten Wortschwall. Chaplin verwendete dabei Methoden, die von komischen Slapstick-Einlagen über die bissige Karikatur bis hin zum offenen Appell an die Zuschauer reichten, um als Künstler zum Faschismus Stellung zu nehmen. Liebe Kinofreunde, auch in diesem Jahr bleiben unsere Kinos an Silvester geschlossen. Öffnungszeiten des EULENSPIEGEL-Café zu Silvester und Neujahr: 31.12.: 10.00 - 14.00 Uhr 01.01.: 14.30 - 24.00 Uhr (Frühstück bis 19.00 Uhr) WIR WÜNSCHEN ALLEN EINEN GUTEN RUTSCH INS JAHR 2005! Mi., 26.01. um 18.00 Uhr im ASTRA 9.2. um 18.00 & um10.2.,11.00 im ASTRA Monsieur Ibrahim und die Blumen Die Kinder des Monsieur des Koran Mathieu Französische Originalfassung mit Untertiteln Französische Originalfassung mit Untertiteln Monsieur Ibrahim betreibt ein kleines Geschäft in der Pariser Rue Bleue, das tägliche Anlaufstelle für den jungen Moses geworden ist. Aus den wenigen Sätzen, die Ibrahim und Moses anfangs wechseln, werden bald tiefsinnige Gespräche, in denen sich der Ältere als Experte für alle Fragen des Lebens erweist. Mit Hilfe seiner Weisheiten, die er dem Leben und dem Koran entnimmt, eröffnet er dem Jungen eine neue Welt. Angesiedelt in den sechziger Jahren erzählt der französische Regisseur Francois Dupeyron die simple aber universelle Geschichte der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem 13-Jährigen Juden und einem älteren Araber, der dem Jungen nicht nur die Sichtweise des Islam, sondern auch das Wesen des Lebens, der Frauen und der Liebe näher bringt. Im Jahr 1949 führt der Direktor eines Internats für schwer erziehbare Jungen ein strenges Regiment nach dem Prinzip der Bestrafung. Als der neue Lehrer Clément Mathieu seine Stelle antritt, weht frischer Wind durch die kühlen Gemäuer: Der verhinderte Musiker zeigt ein Herz für die hoffnungslosen Zöglinge und stellt schnell fest, dass er sie mit Musik aus ihrer Verschlossenheit und aggressivem Verhalten locken kann. Er gründet einen Chor und findet besonders in dem schüchternen Pierre ein echtes Gesangsgenie. Doch nicht alle sind mit den neuen Lehrmethoden einverstanden. Eine warmherzige Geschichte, in der ein einzelner Mann das Leben hoffnungsloser Jungen für immer prägen soll und große Kinderaugen mit Humor und Liebe zum Leuchten bringt. F 2003; 95 Min.; Regie: Francois Dupeyron; mit Omar Sharif, Pierre Boulanger; FSK ab 6 J. F/CH 2004; 97 Min.; Regie: Christophe Barratier, mit Gérard Jugnot, François Berleand; FSK ab 6 J. J E D E N E R S T E N M I T T W O C H I M M O N AT U M 2 0 . 0 0 U H R I M E U L E N S P I E G E L Paffffffffff!!!! Zoschhhhhhhhhh !!! Saisonstart (2.2.05) mit der UA einer neuen Musik von IP für Nosferatu von Friedrich W. Murnau (1922). Ebenfalls neu im Programm: Der Golem – wie er in die Welt kam +++ Un Chien Andalou +++ entr’acte - Live-Musik: cinema von Erik Satie (1924) – arrangiert von IP +++ l’age d’or +++ Grün ist Signalfarbe für 2005: Freuen Sie sich auf die aufwändig gestalteten Werbeträger. Citycards mit 11 verschiedenen Designs (mtl. ein neues Layout) warten auf Sie. Achten Sie auch auf die Din-A1-Plakate in ganz Essen. Noch eine Neuheit: OhrenBlick(e) (Überraschungskonzert) am 01.06.05 - Es brodeln mehrere großflächig angelegte Projekte. Welches zuerst fertig ist, wird vorgestellt. Wir selbst können momentan nicht vorhersagen, welches das Rennen machen wird. Die neue Reihe innerhalb der Stummfilmreihe, die in unterschiedlichster Präsenz in Erscheinung treten und Einblicke in das konzertante IP-Repertoire geben wird. Das Programm: ein explosives Überraschungsei +++ Der 2005er-Bonus: Die 5er-Abo-Karte (40/30 Euro) für 5 frei wählbare Veranstaltungen +++ scopium begleitet weiterhin filmhistorisch das Geschehen +++ Dank auch unseren Sponsoren und Förderern. [ip] 4 44. JAHRGANG | 01.2005 Hörbar in der Filmbar Jeden letzten Donnerstag im Monat ab 21.00 Uhr FILMSTARTS IM JANUAR Hautnah Starbesetztes Beziehungsdrama von Mike Nichols Geplant ab 13. Januar in der Lichtburg Closer; USA 2004; 105 Min.; Regie: Mike Nichols; mit Julia Roberts, Jude Law, Natalie Portman, Clive Owen „Vier exzellente Darsteller, brillante Dialoge, eine präzise Regie prägen Hautnah. Das Ergebnis ist ein bissiger, manchmal melancholischer, vor allem aber ungeschönter Blick auf Beziehungen am Anfang des dritten Jahrtausends.“ Programmkino.de „Eine Momentaufnahme moderner Paarbeziehungen ist ‚Hautnah’, ohne Kitsch, entlarvend realistisch.“ BR-Online Klavier und Gesang mit Demi Monde Eintritt: 3,- € Die Zutaten für die filmische Version von „Closer“ kann man fast an einer Hand abzählen: Vier Hollywoodstars; die fast irrelevante, regnerisch graue Kulisse Londons, die wie die Stars in ihren unauffälligen bis trashigen Klamotten angenehm unglamourös auftritt; sowie ausgefeilte, messerscharf gewetzte und manchmal umwerfend komische Dialoge, die im Krieg der Geschlechter die wirksamsten Waffen sind. Der beginnt, als den gescheiterten Schriftsteller Dan (Jude Law) die Liebe zur New Yorker Stripperin Alice (Natalie Portman) so zufällig trifft, wie Alice das Taxi, vor das sie versehentlich läuft, weil sie mitten im Londoner Straßenverkehr die Augen einfach nicht von Dan abwenden kann. Ebenfalls eher die Folge einer Art „Unfall“ ist die Beziehung zwischen dem Dermatologen Larry (Clive Owen) und der Fotografin Anna (Julia Roberts), die Dan später für seinen ersten veröffentlichten Roman ablichten wird. Dann beginnen Dan und Anna eine Affäre. Es vergeht zunächst ein Jahr, in dem beide ihre Partner belügen und betrügen und schließlich - trotz Annas und Larrys Heirat - die Wahrheit gestehen. Ohne Rücksicht auf verletzte Gefühle und gebrochene Herzen setzen von nun an beide Männer alles daran, Anna für sich zu gewinnen, was weniger mit der Sehnsucht nach der großen Liebe als mit dem Triumph des männlichen Egos, mit Macht und Sex zu tun hat. Der Film stellt in seinem Beziehungsreigen die richtigen Fragen - nach der Liebe, der Existenz einer Liebe auf den ersten Blick, der Notwendigkeit von Wahrheit oder Lügen in Beziehungen, der Bedeutung von Sex und dem, was geschlechtsreife Großstädter im Jahr 2004 zusammenbringt. Er ist sehr sinnlich, erotisch, unterhaltsam und geht in seinen eindringlichsten Momenten wirklich unter die Haut. Blickpunkt Film FILMSTARTS IM JANUAR 44. JAHRGANG | 01.2005 Aviator Martin Scorseses episches Porträt des Flugpioniers und Filmmoguls Howard Hughes Geplant ab 20. Januar in der Lichtburg USA 2004; 166 Min.; Regie: Martin Scorsese; mit Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett, Kate Beckingsale, Jude Law, Alec Baldwin „In den Spotlights von Premieren, im Partysog der Nightclubs und in der Prachtarchitektur des Zelluloidadels, entfalten Martin Scorsese, seine von Leonardo DiCaprio angeführte Starbesetzung und Topkünstler aus Scorseses Kreativteam ein opulentes Porträt des Visionärs, Milliardärs und Frauenhelden Howard Hughes, das auch in intimen Momenten Glanzpunkte setzt.“ Blickpunkt Film Diese bizarr-bedrohliche Szene bildet die Eingangssequenz für Martin Scorseses Biopic über Howard Hughes. Scorsese verdichtet die Schlüsseljahre in Howard Hughes´ überlebensgroßem Leben. Nach einem kurzen Prolog in der Kindheit, der auf Hughes´ später stärker werdende Reinlichkeitsneurose anspielt, springt der Film ins Jahr 1927: Hughes ist Anfang zwanzig, Millionenerbe und wild entschlossen, Kino- und Luftfahrtgeschichte zu schreiben. Er kauft eine Flugzeugflotte zusammen, über ein Dutzend Kameras dazu und dreht tollkühn und mit verschwenderischem Aufwand das FliegerEpos „Hell´s Angels“. Nach langem Kampf gelingt ihm damit in Hollywood der Durchbruch. Er etabliert sich als Filmemacher, macht Jean Harlow zum Star, steht selbst im Rampenlicht und feiert fortan als Produzent Erfolge. Wirklich wohl fühlt Hughes sich allerdings nur in der Nähe seiner Flugzeuge. Hingebungsvoll widmet er sich der Entwicklung technisch immer perfekterer Maschinen, baut ein Luftfahrtimperium auf und umrundet 1938 in Re- kordzeit die Welt. Hoch über den Wolken, in der Abgeschlossenheit des Cockpits, beginnt auch seine Affaire mit Katherine Hepburn, neben Ava Gardner eine der Filmgöttinnen, von deren Verbindung mit Hughes der Film erzählt. Sein in der Kindheit initiiertes Reinigungsritual wird in späteren Jahren immer zwanghafter, er schrubbt sich die Hände blutig und berührt die Welt nur noch geschützt mit weißen Kleenex-Tüchern: Eine räumliche Absonderung, die zur inneren Quarantäne wird, denn seine Angst vor Viren wächst sich zum Verfolgungswahn aus, der ihn seelisch und gesellschaftlich in den Ruin zu treiben droht. Auf den ersten Blick kommt der Film daher wie visuell überwältigendes, perfekt designtes Hollywood-Starkino. Leonardo DiCaprio darf in den ersten 90 Minuten komische Kapriolen schlagen, er sieht aus wie ein Star aus der Stummfilmzeit und spielt auch bisweilen so. Cate Blanchett gibt (als Katherine Hepburn) perfekt den schlagfertigen, smarten Filmstar – wenn man an manchen Momenten den Film anhielte, könnte man sich in einem sorglosen Technicolor-Streifen aus Hollywoods Hochzeiten wähnen. In der zweiten Hälfte jedoch beginnt die Geschichte zu kippen, dunkler zu werden. DiCaprios Augenglanz reflektiert nicht mehr das wolkenlos blaue Firmament, er changiert ins grünlich-gewittrige, der Blick wird verhangen, der Held fällt vom Himmel und geht innerlich und äußerlich durch die Hölle. Mit „Aviator“ – diesem üppigen, streckenweise tänzelnden, glanzvollen Biopicture platziert Scorsese sich nun näher am Mainstream als erwartet und setzt doch spannende, seinem Kosmos entspringende Akzente. Programmkino.de Die Unglaublichen - The Incredibles Dynamisches und witziges Actionabenteuer über eine unglaubliche Familie von Superhelden Weiter im Programm USA 2004; 125 Min.; Regie: Brad Bird; Sprecher: Markus Maria Profitlich, Kathrin Fröhlich, Herbert Feuerstein; FSK ab 6 J. „Ein rasantes, anspielungsreiches, hinreißend unterhaltsames Animationsabenteuer. Ein furioses Kinovergnügen.“ Filmecho der Bürobox und formatiertes Familienleben im Vorstadtghetto. Kein Wunder also, dass Mr. Incredible ohne Zögern das verführerische Angebot eines ominösen Konzerns annimmt, auf einer einsamen Insel Tester für Kampfroboter zu werden. Ein Job, der den Supermann und seine ebenfalls mit Superkräften ausgestattete Familie in das gefährlichste Abenteuer ihres Lebens stürzen wird, steckt hinter der Roboter-Schmiede doch der finstere Syndrome, ein Möchtegern-Superschurke, der es sich zum Ziel gesetzt hat, alle Superhelden der Welt zu eliminieren. „Die Unglaublichen“ ist nicht so süß und lustig wie „Findet Nemo“, doch der Film markiert den Aufbruch des Pixar-Kinos in eine neue Dimension. Cinema Superhelden sind out. Ihr gut gemeintes, aber in der Regel mit größeren Verwüstungen gesegnetes Wirken deckt sich nicht mit der Vollkasko-Mentalität von Gesellschaften, in denen Versicherungsagenten und Juristen das Leben bestimmen. Mr. Incredible, der mit Superkräften ausgestattete Held des neuen PixarFilms, ist so einer, der aufs Abstellgleis geschoben wird, weil seine Regierung keinen weiteren Ärger mit Schadensersatzklagen haben will. Die Action wird nun ersetzt durch Verwaltungsarbeit in 6 44. JAHRGANG | 01.2005 FIILMSTARTS IM JANUAR Ray Energiegeladene und stimmungsvolle Hommage an die Musiklegende Ray Charles Ab 6. Januar in der Lichtburg USA 2004; 153 Min.; Regie: Taylor Hackford; mit Jamie Foxx, Kerry Washington, Regina King u.a. „Trotz zahlreicher hypnotischer Musiksequenzen und dem Abfeiern der Karrieretriumphe von Ray Charles ist Taylor Hackfords süffiges, Energie geladenes Biopic kein schönfärberisches Heldengemälde: Das Jammertal wird in diesem komplexen und in satten Farben gefilmten Sittenbild ebenso thematisiert wie die Höhenflüge. Über allem thront die unglaubliche Darstellung von Jamie Foxx als, der sich als erster ernsthafter Oscar-Anwärter des Jahres empfiehlt.“ Blickpunkt Film „Der Film verbindet musikalische Highlights und starke Emotionen zu großem Kino.“ ZDF HeuteJournal Nicht weniger als 17 Songs kommen zum Einsatz - „in klassischen und neuen Aufnahmen von Ray Charles“ heißt es im Credit – die Charles-Darsteller Jamie Foxx nicht nur perfekt lippensynchron darbietet, sondern auch auf dem Klavier begleitet. Nach seinen beachtlichen Leistungen in „Any Given Sunday“ und natürlich „Collateral“ präsentiert der beliebte Komiker eine zweifellos Oscarwürdige Leistung. Auf der einen Seite verkörpert er die Eigenheiten des Vorbilds in Stimme, Gang, Körperhaltung so perfekt, dass man vergisst, dass es sich nicht um den wirklichen Ray handelt. Andererseits liegt das Geheimnis seines Erfolges in der Einheit von Geist und Gefühlen. Man kann sehen, eigentlich sogar fühlen, wie sich Foxx mit Charles und der Musik voll identifiziert. Mit Ausnahme von Rückblenden in seine dramatische Kindheit im Florida der 30er Jahre, konzentriert sich der Film auf die Zeit von Mitte 1940 bis Ende 1960, als Charles erst gemeinsam mit anderen Musikern und dann als Star allein durch die Lande tourte. Seine erste Schallplatte ist ebenso mit dabei wie die erfolgreichen Jahre bei Atlantic Records und der Wechsel zu ABC-Paramount, der ihm nicht nur die Rechte an den Originalaufnahmen garantierte, sondern, wie es Ahmet Ertegun ausdrückt, damals einen besseren Deal als Frank Sinatra verschaffte. Interessant ist auch, wie er sich aus dem Schatten von Nat King Cole löste und im Laufe seiner Karriere dann sämtliche amerikanischen Musiktraditionen von Gospel, Country & Western und Pop mischte und mit viel Seele zu seiner ureigenen machte. Seine jahrelange Heroinsucht wird ebenso gezeigt wie die Beziehungen zu den Backround-Sängerinnen Margie Hendricks (und Mary Ann Fisher, während seine Frau Bea mit der Geduld eines Engels daheim sitzt. Last, but not least, zementiert er die Legende. Und auch das ist absolut gut so. „Let The Good Times Roll“. Filmecho Ocean‘s Twelve Spannende Fortsetzung der Krimikomödie von 2001 mit George Clooney, Brat Pitt und Julia Roberts Weiter im Programm USA 2004; Regie: Steven Soderbergh; mit George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon, Catherine Zeta-Jones, Andy Garcia, Julia Roberts u.a. „Eins der überraschendsten und spannendsten Kinovergnügen des Jahres ... ein frech-frivoles Meisterstück.“ Focus „Ein großer Spaß“ Der Spiegel „Soderbergh wählte die schwerste aller Varianten: eine Fortsetzung, die an den ersten Teil herankommt.“ Berliner Morgenpost Lewis Milestones Rat-Pack-Klassiker „Frankie und seine Spießgesellen“ von 1960 hatte vor drei Jahren nicht nur das Handlungsgerüst und Location, sondern auch Ton und Stil des Remakes vorgegeben: eine elegante und lässige Fingerübung in Sachen Krimikomödie, 7 die hochmodern und gleichzeitig in ihrem hemmungslosen (Ab-)Feiern von Stars und Style regelrecht klassizistisch wirkte. „Ocean‘s Twelve“ führt den Ansatz konsequent fort: Wieder sind es die Drehorte, die die Umsetzung bedingen, weshalb Danny Ocean und seine diesmal um eine unerwartete Person aufgestockte Diebesbande sich diesmal im Stil des europäischen Kinos der 60er-Jahre durch Amsterdam, Paris, Como und Rom gaunern und bedingungslos für gute Laune sorgen. Ausgehend von George Nolfis Caper-Drehbuch „Honor Among Thieves“, das er mit Steven Soderbergh umarbeitete und um manche Idee anreicherte, setzt die Geschichte nahtlos am Ende des Originals an. Drei Jahre später müssen Ocean und Co. wieder zu Werke gehen, weil der von ihnen um schlappe 160 Millionen Dollar geprellte Terry Benedict ihnen mit dem Schlimmsten gedroht hat, wenn er sein Geld zuzüglich Zinsen nicht zurückbezahlt bekommt. Das ist leichter gesagt als getan: Denn nach einem spektakulär erfolglosen Raubzug in Amsterdam wird klar, dass Benedict nur Teil eines Plans des französischen Meisterdiebs Night Fox ist, der sich mit Danny messen will: Ein von Paris nach Rom zu einer Ausstellung transportiertes Fabergé-Ei wird zum Objekt der Begierde beim Kampf um die Krone der weltbesten Einbrecher. Blickpunkt Film FILMSTARTS IM JANUAR 44. JAHRGANG | 01.2005 Vom Suchen und Finden der Liebe Helmut Dietls märchenhaft romantische Komödie mit Moritz Bleibtreu und Alexandra Maria Lara Geplant ab 27. Januar D 2004; Regie: Helmut Dietl; mit Moritz Bleibtreu, Alexandra Maria Lara, Heino Ferch, Anke Engelke, Harald Schmidt Nach „Schtonk“, „Rossini“ und „Late Show“ drehte Münchens Gesellschaftschronist, Autor, Produzent und Regisseur Helmut Dietl nun eine „märchenhaft melodramatisch-romantische Komödie“ mit prominenter Besetzung vor fröhlich-fantastischem Hintergrund. Der Komponist Mimi Nachtigal und die Sängerin Venus Morgenstern verlieben sich unsterblich ineinander, streiten sich sieben Jahre lang und trennen sich schließlich. Nach der Trennung wird ihnen schmerzlich bewusst, dass sie die große Liebe ihres Lebens verloren haben. Zunächst versucht jeder von ihnen, seinen Kummer auf pragmatische Weise zu bewältigen: Venus nimmt sich einen neuen Freund, Mimi das Leben. Als sie dann schließlich feststellen müssen – er im Jenseits, sie im Diesseits – dass sie einfach nicht ohne einander sein können, scheint es zu spät. Verzweifelt, aber unerschütterlich im Glauben an eine Liebe, die über den Tod hinaus geht, steigt Venus, wie einst Orpheus, in die Unterwelt hinab, um ihren verlorenen Geliebten zurückzuholen ... De-lovely - Die Cole Porter Story Napola - Elite für den Führer Biopic über das schillernde Leben des Komponisten Cole Porter Eindrucksvolle Geschichte zweier 16-Jähriger auf einer Nazi-Eliteschule Geplant ab 20. Januar USA/GB 2004; 126 Min.; Regie: Irwin Winkler; mit Kevin Kline, Ashley Judd Geplant ab 13. Januar D 2004; 115 Min.; Regie: Dennis Gansel; mit Max Riemelt, Tom Schilling u.a. Das Leben des berühmten Broadway-Komponisten Cole Porter in Form einer Musical-Biografie, da kommen Erinnerungen an „Chicago“ auf mit den zwischen verschiedenen Realitäten verschachtelten Ebenen „Der talentierte 31-Jährige Dennis Gansel zeigt in seinem neuen Film ‚Napola - Elite für den Führer‘ auf sehr einfühlsame Weise, welchen fatalen Einfluss die Eliteschulen der Nazis auf Zehntausende von Jugendlichen hatten.“ 3sat Cole Porter, eine der schillerndsten Figuren der Musikwelt von den 20ern bis zu den frühen 50ern, bekommt hier ein Denkmal gesetzt. Irvin Winkler zeichnet in seinem musikalischen Porträt Stationen eines Künstler-Lebens zwischen Paris, New York und Hollywood. Porter und seine Muse und Ehefrau Linda waren der Mittelpunkt jeder Gesellschaft und hielten sich an die Regeln der Diskretion. Sie profitiert vom Reichtum und sozialen Status, während ihr immer eleganter Mann im Geheimen die Begegnung mit dem gleichen Geschlecht genießt. In der Öffentlichkeit galt er sogar als Frauenschwarm und bezirzte die Damenwelt mit sprühendem Charme. Kevin Kline, der im Verlauf der Handlung vier Dezennien überwindet, bietet an der Seite von Ashley Judd eine beachtliche Performance. Die Chronologie der Erzählung erleichtert das Verständnis für eine viel- schichtige Figur, die sich in exquisitem Ambiente sicher auf dem Parkett der High Society bewegt. Manchmal etwas zu easy treiben die Porters von einem Erfolg zum nächsten, dramatisch wird es, wenn Linda ihren Gatten gerade dann verlässt, als er sie nach einem Unfall dringend braucht. Blickpunkt Film Deutschland, im dritten Kriegsjahr: Die deutschen Truppen sitzen in Stalingrad fest, der Führer und sein Volk glauben weiter bedingungslos an den Endsieg und das 1000-Jährige Reich. Dafür braucht es Nachwuchs. Die Elite des Führers wird gedrillt auf sogenannte „Napolas“. Mut, Disziplin, Kampfwille stehen auf dem Stundenplan. Für den 16-Jährigen Friedrich (Max Riemelt) die große Chance, dem kleinbürgerlichen Elternhaus zu entkommen. Groß, blond, sportlich glaubt er an Nazi-Ideologie und Führergehorsam. Eine Jugend im Dritten Reich. In der Eliteschule lernt er den gleichaltrigen Albrecht (Tom Schilling) kennen. Zart, sensibel, belesen. Er passt nicht in die Napola-Struktur. Und nur als Sohn des Gauleiters Stein (Justus von Dohnanyi) findet er Aufnahme beim Elite-Nachwuchs. Albrecht leistet Wider- 8 stand - erst still in der Zuflucht zur Kunst und Literatur, dann offen, im Widerstand gegen den eigenen Vater. „Napola“ erzählt eine Internatsgeschichte vor historischem Hintergrund, mit Max Riemelt und Tom Schilling als großartige Hauptdarsteller. Übrigens hervorragend besetzt auch in den Nebenrollen, von Justus von Dohnanyi, Devid Striesow bis Michael Schenk. Gansel schildert den Alltag im Elite-Internat in allen Facetten. Ein Eiland, in das die reale Kriegs-Welt nur hereinbricht, wenn die Söhne der gefallenen Soldaten vom gemeinsamen Mittagessen weggeholt werden. BR-Online 44. JAHRGANG | 01.2005 FIILMSTARTS IM JANUAR Mathilde - Eine große Liebe Nach „Die fabelhafte Welt der Amélie“ der neue Film von Jean-Pierre Jeunet Ab 27. Januar F 2004; 135 Min.; Regie: Jean-Pierre Jeunet; mit Audrey Tautou, Gaspard Ulliel, Dominique Pinion, Jodie Foster „Jean-Pierre Jeunet ist erneut ein großer Film gelungen, in der schonungslosen Schilderung des Krieges eine Art Gegenstück zu Amélie. Technisch brillant, von Angelo Badalamentis melancholischer Musik unterlegt, eine kunstvolle Verknüpfung von Schrecken und Glück, von Krieg und Liebe.“ Programmkino.de Die Leinwand, auf der er malt, ist größer, die Geschichte ist ernster und epischer, die Jeunet zur Verfügung stehenden Mittel vielfältiger. Doch trotz der erkennbar gewachsenen Ambition und des insgesamt düstereren Tons ist „Mathilde“ unverkennbar ein Film von Jeunet, der wie in „Amélie“ auf einen allwissenden und omnipräsenten Erzähler und zahllose erzählerische Umwege setzt, mit denen schlaglichtartig Hintergründe über Figuren, Orte und Begebenheiten angerissen werden. Anders als in seinem weltweit gefeierten Durchbruch, eine Ode an Paris, zusammengesetzt aus einem drolligen Sammelsurium von Einfällen, Erinnerungen und Klischees zu einer Art finalem Puzzle, rankt sich die Liebe hier um eindeutig Handfesteres, den Ersten Weltkrieg. Ihm bringt der Filmemacher auch jederzeit den gebührenden grimmigen Ernst entgegen: Seit „Wege des Ruhms“ hat kein Film mehr Agonie, Schmerz und Leid der Soldaten im ersten großen Krieg des 20. Jahrhunderts so präzise und unerbittlich dargestellt wie „Mathilde“. Anfangs mögen die verrückten Ausflüge der Fantasie, mit denen Jeunet seinen Film immer wieder dem dreckverklumpten Jammertal der Schützengräben entreißt, zuviel oder gar unangemessen erscheinen. Tatsächlich aber lindern die rasend montierten Anekdoten nie den Horror: Indem er Glück und Leid, Hoffnung und Verzweiflung, Liebe und Tod aufeinanderprallen lässt, forciert Jeunet den Schrecken sogar noch. Wie gleich in der ersten Szene des Films, in dem fünf junge Männer im Januar 1917 in den sicheren Tod in einem zwischen Franzosen und Deutschen heftig umkämpften Schlachtfeld geschickt werden, weil sie sich selbst verstümmelt haben, um dem Wahnsinn des Krieges zu entfliehen. Einer der Fünf ist Manech, Sohn eines Leuchtturmwärters, der Verlobte von Mathilde, die nicht wahr haben will, dass ihr Geliebter tot sein soll. Sie schickt einen Detektiv, die Wahrheit über die nur unklar übermittelten Ereignisse von Bingo Crepuscule - wie das französische Frontlager genannt wird, zu entschlüsseln und macht sich gleichzeitig selbst auf den Weg, Manech zu finden. In einem mutigen, ambitionierten und gewagten filmischen Drahtseilakt führt Jeunet die Elemente des Kriegsdramas und des Liebesmärchens in einer brillant konzipierten Detektivgeschichte zusammen, die das Massaker vom Januar 1917 bis zu ihrer verblüffenden Auflösung immer wieder in einem anderen Licht dastehen lassen. Blickpunkt Film Rhythm Is It! Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle Ab 25. Dezember jeden Samstag um 16.45 Uhr in der GALERIE CINEMA D 2004; 90 Min.; Regie: Enrique Sánchez Lansch, Thomas Grube „Ein leiser Abenteuerfilm über die Selbstentdeckung. Eine Glückspille als Film.“ Berliner Morgenpost Berliner Philharmoniker beginnt, welche Wege zurückgelegt werden müssen und welche Begeisterung es entfacht – davon handelt „Rhythm is it“. Die Regisseure lassen keinen Zweifel daran, dass sich alle Beteiligten auf eine höchst emotionale Reise begeben. Der Tagesspiegel Coole Hauptschüler, in der einen Hand eine Zigarette, in der anderen verstohlen einen Lolli. Flüchtige Wesen vom Plattenbau, irgendwo zwischen unsicher ausgestelltem Erwachsensein und hastig abgeräumter Kindheit. Sechs Wochen später werden diese Kids tanzen, zu den Klängen von Igor Strawinskys „Le Sacre du printemps“, Simon Rattle dirigiert, 3000 Menschen schauen in der Arena zu. Wie dieses erste große Education-Projekt der Schulvorstellungen Sondervorführungen für Schulklassen sind nach Vereinbarung möglich. Tel.: 0201 / 289 55 0 9 Essen Innenstadt - pluspunktbio, Kopstadtplatz 7 www.naturkost-in-essen.de Mo. - Fr. 9.00-19.00 Uhr, Sa. 9.00-18.00 Uhr FILMSTARTS IM JANUAR 44. JAHRGANG | 01.2005 House of Flying Daggers Der chinesische Regisseur Zhang Yimou setzt ein neues Glanzlicht im Martial-Arts-Genre Geplant ab 6. Januar VR China 2004; 119 Min.; Regie: Zhang Yimou; mit Zhang Ziyi, Takeshi Kaneshiro, Andy Lau, Dandan Song. „Zhang Yimou, chinesischer Starregisseur präsentiert ein atemberaubendes Kampfkunst-Opus, bei dem einem die Augen übergehen: gleichsam schwerelos fliegende Menschen, spektakuläre Schlachten, grandiose Kulissen, fantastische Ausstattung und natürlich, wie immer, schöne Menschen.“ Programmkino.de „Zhang Yimou verpackt in seinem zweiten Ausflug in die MartialArts-Kunst und das Wuxia-Genre nach seinem ‚Hero‘ nun eine Liebesgeschichte in seinen Actionfilm. Sein Märchen glänzt erneut mit visueller Pracht, atemberaubenden Action-Sequenzen und asiatischer Schauspielprominenz.“ Blickpunkt Film „Chinesisches Feuerwerk aus virtuoser Kampfkunst und magischer Landschaftsoptik.“ Cinema Die Martial-Arts-Kunst beherrscht Zhang Yimou wie kaum ein anderer. Nach „Hero“ verfeinert er sie in seinem neuen Werk und verzaubert erneut mit furiosen Kämpfen und opulenten Bilderwelten. Diesmal führt er ins Jahr 859 und den Verfall der Tang-Dynastie. Das große Reich China wird von Rebellion erschüttert, das „House of Flying Daggers“ geht zum Angriff auf Kaiser und Regierung über, schleust sogar eine blinde Tänzerin undercover in ein Luxusbordell, um die Mächtigen auszuhorchen. Mei, die Tochter des ermordeten Anführers, wird verhaftet, schweigt aber wie ein Grab über die Revolutionsgruppe. Die beiden Polizisten Leo und Jin, die den neuen Re- Ab 3. Februar im Kino 10 bellenführer festnehmen sollen, hecken einen Plan aus. Jin soll pro forma dem Mädchen zur Flucht verhelfen, um dann die Spur aufzunehmen. Während die beiden von den Häschern der Staatsmacht gejagt werden, bricht die Liebe aus, die am Ende triumphiert. Die Mischung aus temporeicher Action und fantasievollem Märchen ist ein atemberaubendes Bilderlebnis. Klassische Kampfszenen stehen im Mittelpunkt. Da treffen die Dolche mit virtuoser Präzision ins Ziel, zerschneiden punktgenau Fesseln, liefern sich die fahrenden Ritter Schwertduelle, schwingen sich Gestalten affenartig von Baumwipfel zu Baumwipfel im Bambuswald. Zhang Yimou verbindet das Genre der Wuxia-Filme (Kennzeichen Schwertkämpfe und Ritterlichkeit) mit einer großen und tragischen Liebesgeschichte. Trotz einiger Längen und Wiederholungen ist dieses Film-Abenteuer visuell aufregend. Nicht nur Liebhaber von Martial-Arts-Filmen kommen hier voll auf ihre Kosten. BR-Online 44. JAHRGANG | 01.2005 FIILMSTARTS IM JANUAR Alles auf Zucker Jüdische Familienkomödie von Dani Levy: Zwei verfeindete Brüder müssen sich versöhnen, um ihre Mutter zu beerben Ab 6. Januar D 2004; 90 Min.; Regie: Dani Levy; mit Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel, Golda Tencer; FSK ab 6 J.. „Dani Levys Komödie über eine jüdische Familie der Gegenwart erzählt so einiges über die Gegensätze der Welt und gerät dabei erfrischend heiter.“ Programmkino.de „In der Titelrolle ist der grandiose Komödiant Henry Hübchen eine Klasse für sich. Und wie jede gute Komödie, hat die Familiengeschichte einen durchaus ernsten Hintergrund.“ Filmecho Jakob Zuckermann, genannt Jaecki Zucker, war ein erfolgreicher Sportreporter in der DDR, den in den Tagen der unter- gegangen Republik ein Bildschirmverbot ereilte. An seine beruflichen Erfolge konnte er nach der Wende nicht anknüpfen. Doch Zucker ist ein Stehaufmännchen, und sucht sein Auskommen in einem halbseidenen Etablissement. Wegen der Schulden in Höhe von 100.000 Euro steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür, ausgerechnet in Begleitung seines Sohnes, der einen Job bei der Bank hat. Jaeckis Frau reicht es schon lange. Sie stellt ihm den Koffer vor die Tür. Jetzt hilft nur noch eins: Zucker muss ein Billardturnier gewinnen. Nachdem er mühsam das Startgeld aufgebracht hat, erreicht ihn eine Hiobsbotschaft. Seine Mutter, die seit 1961 mit dem Bruder Samuel im Westen lebte, ist verstorben. Um zu erben, müssen die beiden verfeindeten Söhne nach jüdischer Tradition Totenwache halten. Zuckers Frau beschließt, der orthodox lebenden Familie aus dem Westen ein Leben nach jüdischer Tradition vorzuspielen. Das klappt so schlecht, dass Samuels Frau vermutet, die OstSippe sei „so koscher wie ein Schweinekotelett“. Noch schwieriger ist es für Zucker, seine Mutter unter die Erde zu bringen und gleichzeitig am Billardtisch zu stehen. Das gibt dem mit leichter Hand, Tempo und Esprit erzählten Film Gelegenheit zu einigen sehr komischen, oft slapstickartigen Einlagen. Ansonsten dominiert eher der feine, doppelbödige Witz, der mit vielen liebenswürdigen Details gewürzt wurde, die sich aus dem Zusammenprall der Kulturen und dem Versuch der Ostberliner ergeben, etwas zu sein, was sie nicht sind. Hannelore Elsner als Jaeckis Gattin erweist sich wieder als gute Komödiantin und bedient damit eine Facette ihres Können, die im Kino lange vermisst wurde. Auch die anderen Parts sind bis in kleine Nebenrollen hinein auf den Punkt besetzt. Überragt werden jedoch alle von Henry Hübchen als Lebenskünstler Zucker, der aus jeder noch so aussichtslosen Situation das Beste zu machen versteht. Filmecho Agata und der Sturm Farbenprächtige und surreale Komödie von Silvio Soldini („Brot & Tulpen“) Ab 23. Dezember I 2004; 120 Min.; Regie: Silvio Soldini; mit Licia Maglietta, Giuseppe Battiston „Ein Fest für die Sinne“ Variety „Ein leicht surreales Universum komisch und dramatisch zugleich ... Eine Komödie voller Schatten, Licht und tiefer Gefühle, weit weg vom Naturalismus und dennoch sehr wirklichkeitsnah.“ Corriere della Sera Rosalba in „Brot & Tulpen“ wurde von ihrem Mann an der Autobahn-Raststätte vergessen und fand nur langsam zu sich selbst. Das könnte Agata nicht passieren. Sie steht mit beiden Beinen im Leben, führt einen Buchladen und erliegt mit Lust der Charmeoffensive eines jungen Lovers. Ihr Bruder Gustavo lebt langweilig an der Seite seiner Frau dahin, erst die schockierende Nachricht, seine wirkliche Mutter habe ihn verkauft und er sei adoptiert, lässt ihn neue Bahnen einschlagen. Seine ganze Existenz steht plötzlich Kopf, als der Vertreter Romeo ihm Zusammenhänge der Vergangenheit eröffnet und sich als sein wahrer Bruder entpuppt, Agata von einem Tag auf den 11 anderen nicht mehr Schwester, sondern Vertraute ist. Wie die drei mit den tiefgreifenden Veränderungen umgehen, daraus zaubert Silvio Soldini eine feurige Top-Komödie mit leicht melancholischen Tönen. Alle Beteiligten stecken im Bezie- hungschaos: Gustavo zieht zur Forellenzucht aufs Land und die verliebte Dänin Pernille Margrethe Kierkegaard aus dem hohen Norden hinterher, der notorische Schürzenjäger Romeo entdeckt nicht nur die Liebe seiner Frau neu, sondern auch die Liebe zum Buch, und Vollweib Agata erkennt, dass auch der ledige Zwillingsbruder des verheirateten Geliebten so seine Reize hat. Damit die elektrischen Geräte in ihrer Gegenwart nicht mehr ständig durchknallen, folgt sie dem Rat eines chinesischen Doktors und nähert sich dem Computer nur noch mit Gummihandschuhen. Problem halbwegs gelöst. Soldini verbindet die einzelnen Handlungsstränge, löst sie locker wieder auf und kombiniert neue Konstellationen, wirbelt die Schicksale heftig durcheinander. Blickpunkt Film FILMSTARTS IM JANUAR 44. JAHRGANG | 01.2005 Intime Fremde Provokante Liebesgeschichte im Gewand eines spannenden Thrillers Ab 30. Dezember Confidences trop intimes; F 2003; 104 Min.; Regie: Patrice Leconte; mit Sandrine Bonnaire, Fabrice Luchini, Anne Brochet „Schräg, witzig, mysteriös und glänzend gespielt.“ ZDF „Eine mit präzisen Dialogen und feinsinnigem Schauspiel ausgestattete Komödie.“ Programmkino.de „Ein Spiel um Versteck und Offenbarung.“ Neue Zürcher Zeitung „Die psychologische Komödie spielt auf engstem Raum im angegrauten Büro eines Steuerberaters und erforscht diesen Raum mit jeder Szene und jedem wunderbar komponierten Bild und Ton wie die Seele seiner Protagonisten, stets mit ironischem Augenzwinkern.“ Blickpunkt Film Was haben ein Steuerberater und ein Psychotherapeut gemeinsam? Nun, beide behandeln ähnliche Neurosen. Der Zahlenjongleur verhüllt vor dem Finanzamt die ihm von seinem Klienten offengelegten Einkommensverhältnisse zum Zwecke der Steuerersparnis. Der Seelenklempner wiederum soll offen le- gen und analysieren, was dem Patienten die Psyche verhüllt. Insofern scheint es keine Rolle zu spielen, dass Anna (Sandrine Bonnaire), nachdem sie sich in der Tür geirrt hat, dem Steuerberater William Faber (Fabrice Luchini) ihr Herz ausschüttet. Zuhören, das kann auch er ganz trefflich. Was ihm jedoch auch beim zweiten Gesprächstermin nicht gelingt, ist den Irrtum aufzuklären. Als die Verwechslung dann doch endlich ans Tageslicht gelangt, ist die Sache halb so schlimm. Zumindest aus der Sicht von Anna. Zu knabbern an den Begegnungen hat eindeutig Monsieur Faber. Wie Anna mit ihrem Ehemann erlebt auch er derzeit eine schwierige Beziehungsphase. Die offene Art, mit der sie ihm ihr Sex- und Gefühlsleben ausbreitet, lässt ihn in Fantasien schwelgen und sich in sie verlieben – abzulesen ist dies allein durch das herrliche Mienenspiel von Fabrice Luchini, der in einem unbeobachteten Moment des gefühlten Glücks einen Freudentanz veranstaltet. Immer begieriger ist er auf die regelmäßigen Treffen, am Boden zerstört, wenn sie mal nicht erscheint. Immer deutlicher wird mit der Zeit: nicht sie braucht ihn (als Therapeuten), er braucht sie (und einen Therapeuten gleich dazu; und wie geschickt: sein Nachbar ist ja einer). Mit einfachen Mitteln gelingt es Patrice Leconte, die immer gleiche Geschichte eines Beziehungsproblems und die mit ihr verknüpften Themen zu einem amüsanten Thriller zu verknüpfen. Seine Wirkung entfaltet der Film aber vor allem auch durch die Leistungen der geheimnisvoll auftretenden Sandrine Bonnaire und Fabrice Luchini. Wie er sich, obwohl gerne in extrovertierte Rollen schlüpfend, hier subtil und zurückhaltend verhält, das ist einfach toll. Bei ihm funktioniert Kommunikation im Zweifelsfall auch ohne Worte. Programmkino.de Birth Drama um eine Witwe, der sich ein Zehnjähriger als Reinkarnation ihres verstorbenen Mannes präsentiert Ab 23. Dezember USA 2004; 100 Min.; Regie: Jonathan Glazer; mit Nicole Kidman, Cameron Bright, Danny Huston, Lauren Bacall „Jonathan Glazer, der mit dem viel gelobten Gangsterstück ‚Sexy Beast‘ sein Spielfilmdebüt präsentierte, legt ein mysteriöses Drama nach, das durch Nicole Kidman in der Hauptrolle und eine dichte, unheimliche Atmosphäre glänzt.“ Blickpunkt Film Es beginnt mit einer langen und meisterlich ausgeführten Kranfahrt des Kameramanns von „Elephant“ und „Gerry“. Begleitet von ausdrucksvoller Musik, die in der Tat eine Ouvertüte bietet, die Stimmung perfekt setzt und den Rest des Films dann mit einer opernhaften Aura umgibt, folgen wir einem Jogger durch den winterlichen Park. Unter einer Brücke bricht er zusammen und, zehn Jahre später, hat sich seine Ehefrau Anna (Nicole Kidman) von dem Verlust immer noch nicht erholt. Als sie dem mehr als geduldigen Joseph dann doch endlich das Jawort gegeben hat, taucht ein 10-Jähriger Junge (Cameron Bright) auf, der vorgibt, die Reinkarnation des unter der Brücke verstorbenen Sean zu sein. Passenderweise ist sein Name ebenfalls Sean und auch sonst kennt er jede Einzelheit aus dem vergangenen Leben. Natürlich ist das zunächst ganz unglaublich, dennoch geraten Alltag und Gefühle der Protagonisten bald aus den Fugen. Neben der subtil eingefangenen menschlichen Seite des Geschehens, wird man das Gefühl nicht los, dass es 12 sich womöglich um ein Komplott handelt. Oder ist Sean wirklich die große Liebe aus dem Reich der Toten? Ist es ein dummer Streich, kindliche Verliebtheit, oder ganz einfach eine unumstößliche Tatsache? Filmecho 44. JAHRGANG | 01.2005 FIILMSTARTS IM JANUAR 2046 Wong Kar-wais Fortsetzung seines Meisterwerks „In the Mood for Love“ Geplant ab 13. Januar HK 2004; 130 Min.; Regie: Wong Kar-wai; mit Tony Leung, Gong Li, Zhang Ziyi, Faye Wong, Maggie Cheung „Ein Hotelzimmer von 30 Quadratmetern wird zum Kosmos für das ewige Spiel um Sehnsucht, Liebe und Verzweiflung. Ein kühner Blick.“ ARD-Kulturweltspiegel „Ein in zum Sterben schönen Handlungsfragmenten erzählter Film, unfassbar romantisch, voller Sehnsucht.“ Blickpunkt Film Im Universum des Autorenfilmers Wong Kar-wai ist die Nummer 2046 mit besonderer Bedeutung aufgeladen. Zum ersten Mal erschien die Zahl in Wongs meisterlicher Liebesgeschichte „In the Mood for Love“ von 1999. Wongs neuer Film ist so etwas wie ein Sequel zu „In the Mood for Love“ und spielt mit seinem Titel „2046“ auf die schmerzvolle Erinnerung an eine vergangene Liebe und das Jahr, in dem Hong Kong seinen Sonderstatus im Post-Kolonialismus verliert, an. Erneut mit Tony Leung in der Hauptrolle spinnt er darin die Geschichte des Journalisten Chow Wo-Man aus „In the Mood for Love“ weiter, der scheinbar nie über die Trennung von seiner großen Liebe Su-Lizhen hinweg gekommen ist. Chow schreibt hier an einem ScienceFiction-Roman um einen jungen Japaner, der sich in einem Zug, ebenfalls mit der Nummer 2046, in eine Androidin verliebt, die er nicht zum Aussteigen bewegen kann. Es ist ein Roman, der in grellen, stilisierten Szenen als futu- ristische Romanverfilmung im Film in die Handlung einfließt und eine der vier Liebesgeschichten widerspiegelt, die der Regisseur hier verwebt. Vier traurige Geschichten zwischen Chow Wo-Man und chinesischen Starschauspielerinnen wie Gong Li („Lebewohl, meine Konkubine“) und Zhang Ziyi („Tiger and Dragon“). Vier Geschichten, die zeigen, wie schwierig es ist, eine wirkliche und andauernde Liebe zu finden. Programmkino.de Begleitprogramm In the Mood for Love 30.12. - 05.01. in der GALERIE CINEMA Die Brautjungfer Mysteriöser Thriller von Claude Chabrol Geplant ab 6. Januar F 2004; 90 Min.; Regie: Claude Chabrol; mit Benoit Magimel, Laura Smet, Aurore Clément, Bernard Le Coq „Altmeister Claude Chabrol entwickelt mit gewohnter Routine aus einer scheinbar harmlosen amour fou einen Widerstreit zwischen Vernunft und Leidenschaft, zwischen Spiel und grausamem Ernst. Das wird spannend und ohne jede Effekthascherei präzise inszeniert. Prädikat: besonders wertvoll“ Filmbewertungsstelle Wiesbaden Auf der Hochzeit seiner Schwester verliebt sich der 25-Jährige Philippe in eine ihrer Brautjungfern, Senta. Senta und Philippe beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Bis er erkennt, dass seine Herzdame offensichtlich in einer gefährlichen Scheinwelt lebt. Allerdings werden ihm die Konsequenzen dessen erst klar, als sie nach einem Streit einen verhängnisvollen Liebesbeweis von Philippe fordert: Er soll jemanden töten. Nach der Krimi-Bestsellervorlage von Ruth Rendell inszenierte der französische Altmeister Claude Chabrol mit bewährter Finesse eine mysteriöse Geschichte um eine exzessive Liebe und nahm sich dabei nach seinen filmischen Studien der Bourgeoisie der Psychologie der unteren 13 Mittelschicht an. Dabei geht es Chabrol diesmal weniger um familiäre Konflikte, als um den immerwährenden Kampf zwischen Vernunft und Leidenschaft. Gedreht wurde zum Teil in München. Blickpunkt Film FILMSTARTS IM JANUAR 44. JAHRGANG | 01.2005 Die fetten Jahre sind vorbei 9 Songs Intelligente und amüsante Story um jugendliche Rebellion Filmisches Experiment von Michael Winterbottom Weiter im Programm D/A 2004; 126 Min.; Regie: Hans Weingartner; mit Daniel Brühl, Stipe Erceg, Julia Jentsch Geplant ab 20. Januar GB 2004; 71 Min.; Regie: Michael Winterbottom; mit Dandy Warhols, Franz Ferdinand „Furios inszenierter CannesVertreter und zurecht Sieger des Förderpreises Deutscher Film für die beste Regie.“ Die Welt „Eine erfrischende, glänzend gespielte Anti-Globalisierungskomödie.“ Frankfurter Rundschau Die jugendlichen Rebellen Jan und Peter lassen ihren Zorn über soziale Ungerechtigkeiten heraus, indem sie nachts in die Häuser von Reichen einbrechen und deren geordnete Villen in Unordnung bringen. Als Peters Freundin Jule auf einen nächtlichen Streifzug mit Jan geht, verlieben sich die beiden nicht nur ineinander, sie werden auch noch von einem Villenbesitzer überrascht. In einer Kurzschlusshandlung nehmen sie ihn als Geisel. Zehn Minuten Standing Ovations im Grand Théâtre Lumière für den ersten deutschen Wettbewerbsbeitrag nach elf Jahren - so die Reaktionen des Publikums bei den Filmfestspielen von Cannes 2004. „Die fetten Jahre sind vorbei“ ist eine liebevoll-ironische Zeichnung jugendlicher Rebellion, Freundschaft und einer kuriosen Ménage à trois. Hans Weingartner, einst Hausbesetzer und Punk, erzählt in seinem zweiten Spielfilm nach „Das weiße Rauschen“ vom Traum, die Welt zu verändern, und setzt dabei auf intelligenten Witz, interessante Figuren und amüsante Dialoge. In Michael Winterbottom’s neuem, sehr expliziten Film folgt die Kamera schonungslos und ohne Zensur den beiden Protagonisten auf dem Weg ihrer intensiven, leidenschaftlichen und hocherotischen Beziehung. Bei seiner Reise in die Antarktis erinnert sich der britische Kälteforscher Matt an seine Begegnung mit der 21-Jährigen Amerikanerin Lisa, mit der er in London eine Reihe von Rockkonzerten besucht und bis zu seiner Abreise eine mehr oder weniger auf Sex reduzierte Beziehung geführt hat. Nach einem Ausflug ans Meer, einer Liebeserklärung, einem Streit und einer Versöhnung trennt sich das Paar, als Lisa in die USA zurückkehrt. Mit einem Team aus drei Personen, einer DV-Kamera, Minibudget und ohne Drehbuch realisierte Michael Winterbottom den vermutlich sexuell explizitesten Film eines etablierten britischen Regisseurs: In den mit großer Sensibilität beobachteten Szenen lässt Winterbottom den Sex zwischen seinen improvisierenden Schauspielern nicht simulieren, zeigt diesen in 65 Minuten im Wechsel mit Aufnahmen von Rockkonzerten als Metapher für die Beziehung seines Paares. Blickpunkt Film Touch the Sound Sensible Dokumentation über das Sichtbarmachen von Musik 30.12. - 5.1. im RIO & 6.1. - 12.1. in der GALERIE CINEMA D/GB 2004; 99 Min.; Regie: Thomas Riedelsheimer; mit Evelyn Glennie „Ein Film fürs Kino, in sanftem Tempo, behutsam verführend und magisch ... Riedelsheimers Dokumentarfilme erweitern in vielerlei Hinsicht die Werke der porträtierten Künstler. Er arbeitet mit ihnen wie ein naher, sorgfältiger und einfühlsamer Vertrauter, um ihre Praxis in einen neuen Raum zu stellen.“ Sunday Herald Die Britin Evelyn Glennie ist zu 80% taub, gehört aber zu den bekanntesten Percussionistinnen der Welt. Schon als Kind spielte sie Schlagzeug und hat eine Methode entwickelt, Töne zu fühlen, sie benutzt ihren Körper quasi als Resonanzkörper. Sie spielt auf Mülltonnen, Glas, Tassen, alles, was sie in die Hände bekommt und spielt zusammen mit Musikern aus allen Musikrichtungen. Aus der Doku über das Sichtbarmachen von Musik und dem zärtlichen Porträt einer modernen Musikerin komponiert der Deutsche Filmpreis-Träger Thomas Riedelsheimer („Rivers and Tides“) eine preisverdächtige, außergewöhnliche Bild- und Tonsymphonie. In 50 Drehta- 14 gen folgte er der Schlagzeugerin Evelyn Glennie auf ihrer Konzertreise nach New York, Kalifornien, Japan und Schottland. Blickpunkt Film 44. JAHRGANG | 01.2005 FIILMSTARTS IM JANUAR Schöne Frauen Samaria Dramatische Komödie mit Musik über die Begegnung von 5 Schauspielerinnen Tragödie des koreanischen Meisterregisseurs Kim Ki-duk Geplant ab 27. Januar D 2004; 82 Min.; Regie: Sathyan Ramesh; mit Floriane Daniel, Julia Jäger, Caroline Peters 13.1. - 19.1. in der GALERIE CINEMA & 20.1. - 26.1. im RIO Korea 2004; 95 Min.; Regie: Kim Ki-Duk; mit Lee Uhl, Kwak Ji-Min, Seo Min-Jung „Zutiefst human, aber ohne moralischen Zeigefinger, stilistisch ruhig und elegant, mit vielen Anklängen an das französische Kino, belegt dieses Kinowerk einmal mehr die Stärke des asiatischen Kinos.“ Frankfurter Rundschau „Die Geschichte kommt so authentisch und frisch daher, dass sich Frauen und Männer gleichermaßen amüsieren werden.“ Programmkino.de Fünf Schauspielerinnen finden sich zum Casting für einen Fernsehfilm ein. Der ehemalige Star Dana, die lesbische Geno, Barbara, der jede Selbstachtung fehlt, die selbstbewusste Kandis und die stille Karin. Als das Casting einfach nicht stattfinden will, fahren sie spontan gemeinsam an die Küste und gestehen sich im Laufe der Nacht ihre Träume und Hoffnungen. „Schöne Frauen“ handelt genau davon: von schönen Frauen. Der Film ist „eine dramatische Komödie mit Musik“, wobei die Musik von dem weiblichen Duo Queen Bee stammt, das das Drehbuch inspiriert hat und auch einen Part im Film übernahm. Drehbuchautor Sathyan Ramesh gewann für sein Regiedebüt den Promotion-Förderpreis des Filmfests Emden. Blickpunkt Film Kinom agie In drei etwa gleich lange Segmente unterteilt Kim Ki-duk seine bereits zehnte Regiearbeit, die er mit „Vasumitra“ (der Name einer Prostituierten in einer alten indischen Geschichte), „Samaria“ (Assoziationen zu Samariter werden geweckt) und „Sonata“ überschreibt. Alles beginnt damit, dass zwei Teenager davon träumen, nach Europa zu reisen. Um das dazu nötige Geld zu verdienen, gibt sich Jae-young in schmuddeligen Absteigen Freiern hin, während Yeo-jin Schmiere steht. Da stirbt Jae-young nach einem Sprung aus dem Fenster, weil die Freundin einen Moment unaufmerksam war und die anrückende Exekutive zu spät gesehen hat. Als „Wiedergutmachung“ sucht nun Yeo-jin Jae-youngs alte Kunden auf, schläft mit ihnen und gibt ihnen anschließend ihr Geld zurück. Was Yeo-jins verwitweten Vater auf den Plan ruft, den Polizisten Young-gi, der wiederum ohne Wissen seiner Tochter die fremdgehenden Saubermänner aufspürt und handfest zur Rede stellt - bis er einmal zu hart vorgeht. Blickpunkt Film Tatjana Kuschtewskaja im Essener GOP Varieté Theater Meine sibirische Flickendecke vom 6. Januar bis 27. Februar Dokumentarischer Roman Das GOP Varieté Theater startet mit eigenen Show-Produktionen ins Jahr 2005 und macht dabei gleichzeitig einen Sprung in die Vergangenheit: mit seinem ersten zweimonatigen Programm unter dem Titel „Kinomagie“ knüpft es an die Zeit vor 110 Jahren an, als Filmvorführungen die sensationelle Schlussdarbietung im Varietétheater waren. Von 1955 bis 1995 befand sich in den Räumen des heutigen Varieté-Theaters in der Rottstraße sogar selbst ein Kino: der UFA-„Grand Film Palast“. Womit sich ein besserer Grund, die großen Momente der Kinogeschichte auf den Brettern der VarietéBühne wieder zu neuem Leben zu erwecken, nicht finden könnte. Übersetzungen von Ilse Tschörtner und Alexander Nitzberg KINOTAGE im GOP Varieté Sonntag abends und Mittwoch abends erhalten Sie bei Vorlage einer LichtburgEintrittskarte 20% Ermäßigung im GOP. Grupello Verlag, Düsseldorf www.grupello.de 201 S., gebunden, 19,80 € ISBN 3-89978-026-4 Mit einer GOP-Eintrittskarte erhalten Sie in der Lichtburg eine Tüte Popcorn. 15 LICHTBURG 44. JAHRGANG | 01.2005 Die Lichtburg und das Sabu Unser Programmservice Das aktuelle Wochenprogramm erfahren Sie durch unsere DonnerstagsInserate in WAZ und NRZ, sowie unter der Programmansage 0201 / 23 10 24 oder unter www.lichtburg-essen.de. Kettwiger Str. 36 45127 Essen Telefon 0201/23 10 23 Programmansage 0201/23 10 24 Deutschlands größter Filmpalast 1250 Plätze, 150 qm Leinwand, Dolby Digital u. DTS Günstig in die LICHTBURG Jeder Dienstag ist Kinotag: Eintritt von 4,- € bis 6,- € (Bei Überlänge Preisaufschlag). 2 € Ermäßigung auf allen Plätzen zu allen Vorstellungen an allen Tagen (außer Di.): Für Schüler und Studenten, Senioren ab 60 Jahren, Schwerbeschädigte (ab 80 %) und Kinder bis einschl. 11 Jahren. Der neue kleinere Saal in der LICHTBURG 150 Plätze, Dolby Digital u. DTS Jeder Tag ist Familientag 1-2 Erwachsene und mind. 2 Kinder bis einschl. 11 J. zahlen 2 € weniger pro Person auf allen Plätzen zu allen Vorstellungen (außer Di.). Besonderes: Wir zeigen vor allen Vorstellungen nur ein kurzes Vorprogramm von ca. 10-15 Minuten! Jazzsession in der historischen Filmbar Ab 4. September in der Lichtburg Bestuhlungsplan Lichtburg Jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat ab 21.00 Uhr Balkon Loge Balkon/Rang Parkett 16 44. JAHRGANG | 01.2005 ESSENER FILMKUNSTTHEATER Die Essener Filmkunsttheater auf einen Blick Eintrittspreise: Parkett: 6,50 €, Loge: 8,- € Parkett ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner etc.): 5,- € Donnerstag - Kinotag: 5,- € Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag! Steeler Straße 208-212 45138 Essen Tel.: 0201/27 55 55 Eröffnet 1955 - Filmkunsttheater seit 1980. 400 Plätze, Großbildleinwand, 70mm-6-KanalStereoton, Dolby SR, Bühne, Wurlitzer-Stummfilmorgel, Kinomuseum, Café. Regelmäßig ausgezeichnet für das hervorragende Jahresprogramm. Sonntags 11.00 Uhr Kinderkino: Erwachsene 5,- €, Kinder bis 12 Jahre 4,- € Anfahrt per ÖPNV: Linie 109, Haltestelle Wörthstraße Unser Programmservice Das aktuelle Wochenprogramm erfahren Sie durch unsere DonnerstagsInserate in WAZ und NRZ, sowie unter der Programmansage 0201 / 77 84 77 oder unter www.essener-filmkunsttheater.de. Wegen der Sanierung des Glückauf-Hauses ist das FILMSTUDIO zurzeit Gast in der ehemaligen Schalterhalle (Halle 2) auf Zollverein. Rüttenscheider Straße 2 45128 Essen Tel.: 0201/27 55 55 Essens ältestes Filmtheater. Eröffnet 1924 - Filmkunsttheater seit 1991. 300 Plätze, Dolby SR, Gulbransson-Stummfilmorgel, Kinomuseum, Saal und Foyer-Bar im Stil der 50er Jahre restauriert. Regelmäßig ausgezeichnet für das hervorragende Jahresprogramm. Zeche Zollverein Schacht XII, Halle 2 Gelsenkirchener Straße 181 45309 Essen Anfahrt per ÖPNV: Linie 107, Haltestelle Zollverein Eintrittspreise: 6,50 € Ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner etc.): 5,- € Donnerstag - Kinotag: 5,- € Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag! Teichstraße 2 45127 Essen Tel.: 0201/27 55 55 Essens größtes Filmkunsttheater. Eröffnet 1958 - Filmkunsttheater seit 1995. Astra: 432 Plätze, Dolby SR, Luna: 80 Plätze. Regelmäßig ausgezeichnet für das hervorragende Jahresprogramm. Anfahrt per ÖPNV: div. Linien, Haltestelle Hauptbahnhof Eintrittspreise: 6,50 € Ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner etc.): 5,- € Donnerstag -Kinotag: 5,- € Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag! Leineweberstraße 1 45468 Mülheim/Ruhr Tel.: 0208/47 91 87 Dienstags 16.00 Uhr Kinderkino: Erwachsene 5,- € Kinder bis 12 Jahre 4,- € Mülheims einziges Filmkunstkino. Eröffnet 1995. 80 Plätze, Dolby-Stereo, Café. Regelmäßig ausgezeichnet für das hervorragende Jahresprogramm. Öffnungszeiten tägl. von 10.00 bis 24.00 Uhr (freitags und samstags bis 1.00 Uhr) Frühstück tägl. von 10.00 bis 16.00 Uhr Galerie Cinema Eintrittspreise: 6,50 € Donnerstag - Kino: 5,- € Bei Filmen mit Überlänge Preisaufschlag! Julienstraße 73 45130 Essen Tel.: 0201/77 84 94 Seit 1971 das kleine Kino mit dem besonderen Charme. 45 Plätze, Dolby-Stereo-Ton, 35 mm 4- u. 5-Kanal-Magnetton, Video-Beamer; Schulund Sondervorstellung möglich. Regelmäßig ausgezeichnet für das hervorragende Jahresprogramm. 17 Samstags 16.30 Uhr, DIE GESCHICHTE VOM WEINENDEN KAMEL: 5,- € Sonntags 17.00 Uhr, HAROLD & MAUDE: 5,- € Anfahrt per ÖPNV: Linie U11 u. 107, Haltestelle Martinstraße Linie 160, Paulinenstraße Arbeitsgemeinschaft Kino Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. Rio Leineweberstr. 1, 45468 Mülheim an der Ruhr Telefon 0208 / 47 91 87 Weitere Infos zum Kino auf Seite 17 Do 30.12. Fr nicht Sa 01.01. So 02.01. Mo 03.01. Di 04.01. Mi 05.01. Do 06.01. Fr 07.01. Sa 08.01. So 09.01. Mo 10.01. Di 11.01. Mi 12.01. Do 13.01. Fr 14.01. Sa 15.01. So 16.01. Mo 17.01. Di 18.01. Mi 19.01. Do 20.01. Fr 21.01. Sa 22.01. So 23.01. Mo 24.01. Di 25.01. Mi 26.01. Do 27.01. Fr 28.01. Sa 29.01. So 30.01. Mo 31.01. Di 01.02. Mi 02.02. 18.00 Uhr (Freitag 31.12. nicht) Erstaufführung Touch the Sound Die Britin Evelyn Glennie ist zu 80% taub, gehört aber zu den bekanntesten Percussionistinnen der Welt. Schon als Kind spielte sie Schlagzeug und hat eine Methode entwickelt, Töne zu fühlen, sie benutzt ihren Körper quasi als Resonanzkörper. Sie spielt auf Mülltonnen, Glas, Tassen, alles, was sie in die Hände bekommt und spielt zusammen mit Musikern aus allen Musikrichtungen. Der Film ist eine Dokumentation über das Sichtbarmachen von Musik und das zärtliche Porträt einer modernen Musikerin. D/GB 2004; 99 Min.; Regie: Thomas Riedelsheimer; mit Evelyn Glennie 17.30 Uhr Vorabendprogramm Januar 2005 In Mülheim in Zusammenarbeit mit dem Kulturbetrieb Mülheim an der Ruhr Freitags, 16.00 Uhr im RIO Mülheim Sonntags, 11.00 Uhr im EULENSPIEGEL Hauptprogramm im RIO Das aktuelle Hauptprogramm des RIO Kinos (die Vorstellungen um 20.15 Uhr) erfahren Sie aus der Tageszeitung oder unter der Telefonnummer 0208 / 47 91 87. Außerdem im Internet unter www.essener-filmkunsttheater.de. So. 02.01. (EULENSPIEGEL) Frei ab 0 Jahre; Dokumentarfilm mit Untertiteln Die Geschichte vom weinenden Kamel Die Träne quillt, die Erde hat sie wieder. Wenn dir ausgerechnet zu einem Kamel Goethe einfällt, ist das den Filmemachern zu verdanken! Dieses moderne mongolische Märchen über eine Kamelmutter, die ihr Junges verstößt, ist einzigartig, rührend, interessant, spannend, kurz: sehenswert. Und „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ über ein verstoßenes Kamelfohlen könnte komplett inszeniert sein, so schön sind die Bilder! Süddeutsche Zeitung D 2003; 90 Min.; Regie: Luigi Farlorni, B. Davaa So. 09.01. (EULENSPIEGEL) Erstaufführung Frei ab 0 Jahre; empfohlen ab 4 Jahre Der Untergang Nils Karlsson Däumeling Packendes, intensives Drama über den Untergang des Nazi-Regimes und die letzten Tage in Hitlers Führerbunker. 2 1/2 Jahre nachdem Hitler sie als Sekretärin engagierte, wird Traudl Junge Zeuge, wie vom 20. April bis zum 2. Mai 1945 das Dritte Reich untergeht. Im Berliner Bunker duellieren sich Kapitulationsgedanken und Durchhalteparolen, Restvernunft und Realitätsflucht, bis die Rote Armee unaufhaltsam vorrückt und Hitler, Goebbels und engste Vertraute ihren Selbstmord planen und durchführen. D 2004; 155 Min.; Regie: Oliver Hirschbiegel; mit Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Ulrich Noethen Nach der berühmten Erzählung von Astrid Lindgren entstand dieser liebevoll ausgestattete Kinderfilm. Der Titelheld weiß das Zauberwort, mit dem man Menschen verkleinern und wieder vergrößern kann, und verhilft dem kleinen Bertil so zu einem aufregenden Leben ... Die Inszenierung verzichtet auf jedes „Brimborium“ und konzentriert sich ganz auf die Freundschaft zwischen den beiden Jungen. Und mit der Auswahl seiner beiden kleinen Hauptdarsteller hatte Stefan Götestam eine glückliche Hand. S 1990; 74 Min.; Regie: Staffan Götestam 18.15 Uhr Fr. 07.01. (RIO) und So. 16.01. (EULENSPIEGEL) Erstaufführung Frei ab 0 Jahre 5x2 Lauras Stern François Ozon beschreibt mit Präzision und emotionaler Intensität fünf Kapitel aus dem Beziehungsleben eines jungen Paares Fünf bedeutende Kapitel aus dem gemeinsamen Leben des Paares Gilles und Marion, rückwärts erzählt: Der Scheidungstermin mit anschließendem Sex in einem Hotelzimmer; ein Dinner mit Freunden; die Geburt des gemeinsamen Kindes, die ohne Gilles Anwesenheit stattfindet; die Hochzeitsnacht, die Marion mit einem Fremden verbringt; das erste Treffen, Kennenlernen und der Beginn der Liebe. F 2004; 90 Min.; Regie: Francois Ozon; mit Valeria Bruni-Tedeschi, Stéphane Freiss; FSK ab 16 J. 18.00 Uhr Öffnungszeiten Mo. - Fr. von 18.00 bis ca. 22.00 Uhr Sa. u. So. von 16.00 bis ca. 22.00 Uhr Fr. 14.01. (RIO) und So. 23.01. (EULENSPIEGEL) Erstaufführung Frei ab 6 Jahre Samaria Die Schneekönigin Um das Geld für eine Europareise zusammen zu sparen, gibt sich die junge Jae-young in schmuddeligen Absteigen Freiern hin, während ihre Freundin Yeo-jin Schmiere steht. Als sie jedoch einen Moment unaufmerksam ist, stirbt Jae-young nach einem Sprung aus dem Fenster, um der zu spät bemerkten Polizei zu entkommen. Als „Wiedergutmachung“ sucht Yeo-jin fortan Jae-youngs Kunden auf, schläft mit ihnen und gibt ihnen ihr Geld zurück. Was ihren Vater, einen Polizisten, alarmiert, der ohne Wissen seiner Tochter deren Kundschaft aufspürt und zur Rede stellt. Südkorea 2004; 96 Min.; Regie: Kim Ki-duk; FSK ab 16 18.00 Uhr Nach dem Umzug in eine fremde Stadt findet die kleine Laura nur schwer Anschluss und fühlt sich allein. Da fällt ein Stern vom Himmel. Sie kümmert sich rührend um ihn und hat einen Freund gefunden. Doch der Stern droht auf der Erde zu erlöschen und muss zum Himmel zurück. Aber da gibt es ja noch den Nachbarjungen Max. Liebevoll aufbereitete Spielfilmadaption der erfolgreichen Kinderbücher von Klaus Baumgart und des von ihnen inspirierten Kinderfernsehformats. D 2004; 70 Min.; Regie: Piet De Rycker, Thilo Graf Rothkirch Der junge Kai wird von der Schneekönigin in ihr eisiges Reich entführt, nachdem er und seine Freundin Gerda am Strand drei glitzernde Knöpfe gefunden haben. Die böse Königin der Kälte will sich seiner menschlichen Wärme bedienen, um die Erde zu beherrschen. Gerda macht sich auf den langen und gefahrvollen Weg, um Kai zu befreien. Mit Hilfe der Knöpfe wird die Macht der Schneekönigin gebrochen und Gerda und Kai spielen wieder am Strand. Moderne und spannende Adaption des Hans-Christian-Andersen-Märchens. FIN 1986; 87 Min.; Regie: Päivi Hartzell Fr. 21.01. (RIO) und So. 30.01. (EULENSPIEGEL) Erstaufführung Frei ab 0 Jahre Just a Kiss Mein Bruder ist ein Hund „Eine überraschend zarte Liebesgeschichte.“ Der Spiegel Die vernachlässigte zehnjährige Marietta findet ihren kleinen Bruder doof, leidet unter der Ehekrise ihrer Eltern und wünscht sich sehnlichst einen kleinen Hund. Als Papa und Mama für ein paar Tage Urlaub machen und die verhasste Oma Gerda als Babysitterin anreist, gelingt Marietta mit Hilfe eines magischen Steins, den ihr das afrikanische Patenkind der Familie geschickt hat, ein Wunder: Sie verwandelt ihren Bruder in einen putzigen Zwergschnauzer. Eine sozialkritische Liebesgeschichte von Ken Loach um religiöse Konflikte und Intoleranz: Funken sprühen und Fetzen fliegen in Glasgows Süden, als sich der Pakistani Casim, DJ in den besten Clubs, in die katholische Musiklehrerin Roisin verliebt. Casims Eltern sind streng gläubige Muslime, die bereits seine Heirat mit seiner Cousine geplant haben. Ein Skandal droht - und Casims Familie setzt alles daran, diesen zu umgehen. GB 2004; 104 Min.; Regie: Ken Loach; mit Shabana Bakhsh, Eva Birthistle, Gerard Kelly; FSK ab 12 J. D/GB 2004; 97 Min.; Regie: Peter Timm; mit Christine Neubauer, Martin Lindow, Irm Hermann 18 Galerie Cinema Monatsprogramm Januar 2005 Julienstr. 73, 45130 Essen Programmansage 0201 / 77 84 77 Weitere Infos zum Kino auf Seite 17 Ab 25.12. jeden Samstag um 16.45 Uhr Rhythm Is It! Mitreißende Doku über die Begegnung junger Menschen mit Chefdirigent Sir Simon Rattle Hauptprogramm GALERIE CINEMA Das aktuelle Programm der Hauptvorstellung in der GALERIE CINEMA (Vorstellung um 19.00 Uhr) erfahren Sie aus der Tageszeitung oder unter der Telefonnummer 0201 / 77 84 77. Außerdem im Internet unter www.essener-filmkunsttheater.de. ca. 21.15 Uhr (Fr. & Mo. keine Vorstellung) Begleitprogramm zu „2046“von Wong Kar-wai In the Mood for Love Fr Hingebungsvolles Melodram, in dem Blicke, Töne und Farben alles bedeuten. Sa 01.01. Hongkong, 1962. Der Zeitungsredakteur Chow Mo-Wan und die Sekretärin Su Li-Zhen ziehen am gleichen Tag in ein dicht gedrängtes Mietshaus. Als sie, zu Freunden geworden, feststellen, dass ihre Ehepartner ein Verhältnis haben, werden sie selbst aus Rache, Einsamkeit und Zögern Liebende, die sich heimlich treffen. Doch lange kann die fragile Beziehung nicht gut gehen, Schuldgefühle überwiegen. HK 2000; 98 Min.; Regie: Wong Kar-wai; mit Maggie Cheung, Tony Leung Chiu-wai; FSK ab 6 J. 19.00 Uhr Erstaufführung Touch the Sound - A Sound Journey with Evelyn Glennie Seit September 2002 engagieren sich Musiker der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir Simon Rattle in diversen Educations-Projekten, die die Arbeit des Orchesters und seiner Musik einem breiten Publikum zugänglich machen. Dabei unternahmen fast 250 Jugendliche aus 25 Nationen in sechswöchiger Probenarbeit und Workshops eine Entdeckungsreise in Strawinskys Musikwelt und tanzten am Ende in einer bejubelten Premiere „Le Sacre du Printemps“. „Riedelsheimer, Glennie und ihr Improvisationspartner Fred Frith erkunden die synästhetischen Gesamträume, in und aus denen sich klangliche Empfindungen schöpfen lassen. ‚Touch The Sound‘ reiht sich in eine große Tradition filmischer Klangvisualisierungen ein und ist doch einzigartig: Das Bild ist hier weder Illustration noch Vorgabe für den Klang, sondern Teil eines übergreifenden Schaffensprozesses.“ Frankfurter Rundschau D 2004; 104 Min.; Regie: Enrique Sánchez Lansch, Thomas Grube; FSK ab 0 J. Die Britin Evelyn Glennie ist zu 80% taub, gehört aber zu den bekanntesten Percussionistinnen der Welt. Schon als Kind spielte sie Schlagzeug und hat eine Methode entwickelt, Töne zu fühlen, sie benutzt ihren Körper quasi als Resonanzkörper. Sie spielt auf Mülltonnen, Glas, Tassen, alles, was sie in die Hände bekommt und spielt zusammen mit Musikern aus allen Musikrichtungen. Aus der Doku über das Sichtbarmachen von Musik und dem zärtlichen Porträt einer modernen Musikerin komponiert der Deutsche Filmpreis-Träger Thomas Riedelsheimer („Rivers and Tides“) eine preisverdächtige, außergewöhnliche Bild- und Tonsymphonie. In 50 Drehtagen folgte er der Schlagzeugerin Evelyn Glennie auf ihrer Konzertreise nach New York, Kalifornien, Japan und Schottland. Blickpunkt Film D/GB 2004; 99 Min.; Regie: Thomas Riedelsheimer; mit Evelyn Glennie Jeden Sonntag um 17.00 Uhr ca. 21.15 Uhr Originalfassung mit Untertitel Samaria Harold & Maude Ein Film, der nicht totzukriegen ist. Harold & Maude läuft seit 29 Jahren! Erstaufführung Tragödie des koreanischen Meisterregisseurs Kim Ki-duk Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären für die beste Regie (Berlinale 2004) „Eine bittere Geschichte, stilsicher und spannend bis zum Ende.“ ZDF.de Um das Geld für eine Europareise zusammen zu sparen, gibt sich die junge Jae-young in schmuddeligen Absteigen Freiern hin, während ihre Freundin Yeo-jin Schmiere steht. Als sie jedoch einen Moment unaufmerksam ist, stirbt Jaeyoung nach einem Sprung aus dem Fenster, um der zu spät bemerkten Polizei zu entkommen. Als „Wiedergutmachung“ sucht Yeo-jin fortan Jae-youngs Kunden auf, schläft mit ihnen und gibt ihnen ihr Geld zurück. Was ihren Vater, einen Polizisten, alarmiert, der ohne Wissen seiner Tochter deren Kundschaft aufspürt und zur Rede stellt. Ein ausgeprägter Stilwille und präzise Schauspielführung bestimmen auch dieses Werk des koreanischen Arthouse-Spezialisten, das wie gewohnt gekonnt mit den Zuschauererwartungen spielt und hier ins Rotlichtmilieu von Seoul entführt. Harold ist depressiv und kauzig. Die Aufmerksamkeit seiner begüterten Familie versucht er durch spektakuläre Selbstmordinszenierungen zu erringen. Er lernt die 79-Jährige Maude kennen, deren Exzentrik ihn fasziniert. Er verliebt sich in sie und will sie heiraten. Diese Komödie könnte schwärzer nicht sein, und doch ist sie eine Liebesgeschichte. Regisseur Hal Ashby hat die Mischung aus schwarzem Humor und Romanze sehr gut getroffen und aus der Romanvorlage von Colin Higgins einen Filmklassiker gedreht. Der Soundtrack, von Cat Stevens komponiert, ist ein maßgeblicher Beitrag zu der unverwechselbaren Atmosphäre dieses Meisterwerks. USA 1971; 91 Min.; Regie: Hal Ashby; Musik: Cat Stevens; mit Bud Cort und Ruth Gordon Südkorea 2004; 96 Min.; Regie: Kim Ki-duk; mit Lee Eol, Kwak Ji-min, Seo Min-jung; FSK ab 16 J. ca. 21.15 Uhr Ausgezeichnet mit dem Europäischen Filmpreis („Bester Film“) Gegen die Wand So 02.01. Mo nicht Di 04.01. Mi 05.01. Do 06.01. Fr 07.01. Sa 08.01. So 09.01. Mo 10.01. Di 11.01. Mi 12.01. Do 13.01. Fr 14.01. Sa 15.01. So 16.01. Mo 17.01. Di 18.01. Mi 19.01. Do 20.01. Sa 22.01. Eine junge, in Hamburg lebende Türkin will den Zwängen ihrer traditionsbewussten Familie entfliehen - und heiratet zum Schein einen Alkoholiker. Die Ehe beruht auf einer Abmachung: Er stimmt zu, der Familie gegenüber den liebenden Ehegatten zu mimen, sie wäscht dafür die Wäsche, kocht und spielt für ihn die Hausfrau. Doch dann fühlt er sich immer mehr zu ihr hingezogen. Bis die Katastrophe passiert und er im Rausch ihren Liebhaber erschlägt. Eine traurigschöne Liebesgeschichte wurde bei der Berlinale 2004 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Zurecht - nicht nur, weil Akin nach „Solino“ hier zu dem in „Kurz und Schmerzlos“ angedeuteten türkischen Neo-Realismus zurückkehrt, sondern vor allem, weil allein schon die Leinwandpräsenz seiner Hauptdarsteller Birol Ünel und Sibel Kekilli in seiner poetischen Selbstzerstörung die leidenschaftliche Wucht einer Tragödie herausfordert. So 23.01. Mo 24.01. Di 25.01. Mi 26.01. D 2004; 121 Min.; Buch und Regie: Fatih Akin; mit Birol Ünel, Sibel Kekilli; FSK ab 12. J. Schulvorstellungen n.V. möglich Der neunte Tag In den „Pfarrerblock“ im KZ Dachau wurden Tausende Kleriker aus ganz Europa verschleppt, unter ihnen auch der luxemburgische Priester Jean Bernard, auf dessen Erinnerungen der Film basiert. Der luxemburgische Abbé Henri Kremer erhält neun Tage Hafturlaub vom KZ, um seinen Bischof zur Kollaboration mit den Deutschen zu überzeugen. Flieht er, sollen seine Mithäftlinge getötet werden. Jeden Tag muss er sich beim gebildeten Gestapo-Chef Gebhardt melden. Zwischen den beiden Männern entwickelt sich ein Rede- und Gedankenduell. Die glaubhaften Gegenspieler Ulrich Matthes und August Diehl ergänzen sich hervorragend in Volker Schlöndorffs zutiefst aufwühlendem Drama, das auf den unsentimentalen Tagebuchaufzeichnungen vom Sommer 1945 des Paters Jean Bernard basiert. In brillant ausgefeilten Dialogen prallen die beiden Figuren aufeinander, die schon allein den Kinobesuch lohnen. Deutschland/Luxemburg 2004; 97 Min.; Regie: Volker Schlöndorff; mit Ulrich Matthes, August Diehl, Hilmar Thate, Bibiana Beglau; FSK ab 12 J. 19 nicht Fr 21.01. „In dem Film steckt eine ungeheure Kraft.“ FAZ „Selten sah man subtilere Bilder für Verzweiflung und Verlorenheit.“ taz 19.00 Uhr Do 30.12. Do 27.01. Fr 28.01. Sa 29.01. So 30.01. Mo 31.01. Di 01.02. Mi 02.02. „Der grandiose Jamie Foxx macht ‚Ray‘ zu einem aufregenden Kinoerlebnis.“ BR-Online „Der Film verbindet musikalische Highlights und starke Emotionen zu großem Kino.“ ZDF Heute-Journal Ab 6. Januar in der LICHTBURG