Downloaden - Bayerisches Kammerorchester Bad Brückenau
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zwischenspiele Termine 2016 13. Februar 12. März 14. Mai 11. Juni 13. August 8. Oktober 10. Dezember Jeweils 19:30 Uhr Bad Brückenau Staatsbad Kursaalgebäude Jahreszeitenkonzerte Mit einer ganzen Reihe von Neuerungen wartet die Staatliche Kurverwaltung Bad Brückenau als Veranstalter der Kammermusikreihe „Zwischenspiele“ auf, um die Attraktivität der Konzerte sowohl für Kurgäste als auch für einheimische Besucher weiter zu steigern. Die wichtigste Änderung betrifft die Terminierung: Sieben Konzerte in kleineren Formationen, inhaltlich wie gewohnt durch die Mitglieder des BKO gestaltet, finden nicht mehr freitags, sondern samstags statt. Für Freunde der Systematik mag die Information nützlich sein, dass es sich immer um den zweiten Samstag in den Monaten ohne ein „großes“ Jahreszeitenkonzert handelt. Bedingt durch die Renovierung des Lola Montez-Saals werden mindestens die ersten zwei „Zwischenspiele“ in den Monaten Februar und März 2016 im König Ludwig I.-Saal durchgeführt, wobei es durchaus vorstellbar ist, dass sich dieser Saal dauerhaft als Hauptveranstaltungsort etabliert. Was die Auswahl der Ensembles und Programme angeht, handelten die Macher konsequent nach der Maxime: Die Mischung macht’s! Man merkt es dem Ergebnis an, der konzertante Reigen dürfte noch eine Stufe bunter sein als in den Jahren zuvor. Im Bereich der E-Musik spannt sich der Bogen vom Barock über die Romantik bis zur klassischen Moderne und darüber hinaus. In der Sparte der U-Musik lädt die Spielmusik Karl Edelmann zu einer zünftigen musikalischen Landpartie ein, während das „musica varia ensemble“ auf den Spuren der Comedian Harmonists nach Paris wandert. Mit dem fränkischen Urgestein Wolfgang „Keili“ Keilhofer an der Rockgitarre und anderen Rockern sprengt das Elisen Quartett dann definitiv die Grenzen zwischen E- und U-Musik und verblüfft das Publikum mit frisch arrangierter Musik von Vivaldi über die Beatles bis zum Punk! zwischenspiele „Russische Seele“ Samstag 13. Februar 2016 Mugi Takai & friends Igor Strawinsky verbrachte den Ersten Weltkrieg im Schweizer Exil. Die Mittel zur Aufführung von großen Bühnenwerken waren damals sehr beschränkt und so machte er – im Einklang mit der gerade aufkeimenden „Ästhetik der Einfachheit“ – aus der Not eine Tugend: Seine „Geschichte vom Soldaten“ war für eine einfache Wanderbühne bestimmt. In dem minimalistisch konzipierten Musiktheater gibt es keine gesungenen Szenen; die auf zwei russischen Volksmärchen basierende Handlung wird von einem Erzähler rezitiert und von zwei Schauspielern, einer Tänzerin und einem siebenköpfigen Orchester visuell und akustisch dargestellt. Nach dem Krieg arbeitete Strawinsky die Komposition zu einer instrumentalen Suite für Klarinette, Violine und Klavier um. Sie bildet das Hauptwerk im Programm „Russische Seele“, in dem der BKO-Geiger Mugi Takai, der Klarinettist Heinz Friedl und der Pianist Helmut Schmitt außerdem noch Werke von Dmitri Schostakowitsch, Alexander Arutjunjan, Darius Milhaud und traditionelle Klezmer-Musik zum Besten geben. „Eine musikalische Landpartie” Samstag 12. März 2016 Spielmusik Karl Edelmann Romantische Fantasien und die Sehnsucht nach bäuerlicher Idylle zogen Adel und Bürgertum des 18. und 19. Jahrhunderts hinaus aufs Land zu üppigen Festen, Jagdgesellschaften oder in die Sommerfrische: von Wien in die Heurigendörfer oder ins Burgenland, von München in die Tegernseer Berge oder ins schweizerische Engadin… Mit passenden Kompositionen sorgten Musiker, oder besser gesagt Musikanten, für die richtige Stimmung. Die Spielmusik Karl Edelmann mit der BKO-Geigerin Regina Graf schafft seit über 25 Jahren eine charmante Verbindung zwischen traditioneller bayerischer Volksmusik und der Tanzmusik der Wiener Klassiker. In reizvoller Kombination von Streich-, Blas- und Saiteninstrumenten wird auf kammermusikalisch hohem Niveau und mit musikantischer Spielfreude zu weltlichen und religiösen Anlässen, zu Tafel und Feier, auf dem Konzertpodium und zum Tanz musiziert. „Au revoir, bon voyage“ Im Jahr 1997 erzielte der deutsche Filmregisseur und Kameramann Joseph Vilsmaier einen großen kommerziellen Erfolg mit einem Spielfilm über die Comedian Harmonists und machte damit das Schicksal des „einzig damusica varia ensemble stehenden Ensembles“ (Zeitungsannonce von Harry Frommermann zur & Katja Bördner Findung von Gruppenmitgliedern) der breiten Öffentlichkeit bekannt. Trotzdem wissen wohl nur wenige, wie beliebt dieses Berliner Vokalensemble im Nachbarland Frankreich war. Der Hit „Les Gars de la Marine“ avancierte mit 136.000 Exemplaren zur meistverkauften Schellackplatte der Gruppe und wurde – zumindest bei der Marine – zur zweiten Nationalhymne Frankreichs. Das „musica varia ensemble“ des BKO-Kontrabassisten Günter Fischer und die Sängerin Katja Bördner lassen die Geschichte der Comedian Harmonists Revue passieren und konzentrieren sich dabei auf Songs, die diese einmalige Formation in französischer Sprache gesungen hat. Samstag 14. Mai 2016 „String Overdrive“ Ein innovatives Streichquartett aus der Metropolregion Nürnberg trifft auf das fränkische Urgestein der Rockgitarre, oder anders formuliert: Elisen Quartett meets Wolfgang „Keili“ Keilhofer! Die Schnittmenge für Elisen Quartett die neue Soundmixtur liefern die Vorlieben der Protagonisten. Der an Wolfgang „Keili“ der Seite von Rockgrößen wie Jack Bruce und Kevin Coyne gestählte Keilhofer & Band und durch seine gnadenlosen Soli bekannte „Keili“ kehrt seine „quiet side of the moon“ heraus, während die klassisch ausgebildeten Elisen – mit den BKO-Mitgliedern Anja Schaller (Violine) und Karoline Hofmann (Bratsche) – eine weitere Nuance ihrer Liebe zur zeitgenössischen Musik zeigen. Der Overdrive wird von „Keili“ auf die Spitze getrieben, legendäre Titel von den Damen neu „angestrichen“. Den Gegensatz zwischen zwei Saitenwelten zu überwinden, hilft die bestens eingespielte Rhythmusgruppe mit Werner Treiber am Schlagzeug, Norbert MeyerVenus am E-Bass und Budde Thiem am E-Piano. Ein kammergroovemusikalisches Großereignis! Samstag 11. Juni 2016 zwischenspiele Samstag 13. August 2016 „Acht Jahreszeiten“ Samstag 8. Oktober 2016 „BlumenstrauSS“ Die „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi zählen zu den populärsten Werken der Klassik. Sie stammen aus einer Sammlung von zwölf VioDuo ViA! linkonzerten, die Vivaldi selbst als „ein kühnes Wagnis von Harmonie und Erfindung“ bezeichnete. Nicht weniger kühn und gewagt ist das Unterfangen des Duos ViA!, das Original für die Besetzung Violine und Akkordeon zu transkribieren und darüber hinaus – nach dem Vorbild von Gidon Kremer – mit den „Vier Jahreszeiten“ von Astor Piazzolla zu kombinieren. Doch ist das Experiment gar nicht so abwegig, wie es im ersten Moment erscheinen mag: Das Akkordeon verfügt schließlich über ein außerordentlich großes dynamisches und klangliches Spektrum, eine dem Bogen eines Streichinstruments vergleichbare Charakteristik der Balgführung und ein virtuoses Potential. Der Akkordeonist und Arrangeur Harald Oeler sowie die Geigerin Sinn Yang, die mit dem BKO schon als Solistin und Konzertmeisterin zusammen arbeitete, genießen es jedenfalls sehr, eine farbige Klangfülle von nahezu orchestraler Qualität für das Publikum und für sich selbst auf der Bühne erlebbar zu machen. Einen bunten musikalischen Blumenstrauß, gepflückt in den unterschiedlichsten Ländern, binden die Solo-Cellistin des BKO Jessica Kuhn, die Jessica Kuhn & friends Sopranistin Suzanne Fischer und die Pianistin Anna Magdalena Kokits. Den Abend eröffnet eine Reminiszenz Benjamin Brittens an seine englische Heimat. In den „Rossini-Variationen“ des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu wird Rossinis Thema auf besonders freche Weise variiert. Die seltene Besetzung Sopran und Cello kommt zum Einsatz im Liederzyklus des Inders Param Vir, der die europäische Moderne mit östlicher Musik verbindet und in dem kurzen poetischen Stück „Schräg im Nichts“ des Müncheners Rudi Spring. Auch edle Blüten des französischen Impressionismus enthält der Strauß: Werke der Schwestern Lily und Nadia Boulanger aus dem frühen 20. Jahrhundert, als es Komponistinnen noch viel schwerer hatten als ihre männlichen Kollegen. Die Schleife am Blumenstrauß bildet die vorletzte Komposition Franz Schuberts „Der Hirt auf dem Felsen“. eleipsnehcsiwz Samstag 10. Dezember 2016 „Goldberg-Variationen“ Die Goldberg-Variationen für Cembalo nannte ihr Schöpfer Johann Sebastian Bach in nicht zu unterbietendem Understatement schlicht Trio Pro Arte Übung. Er schrieb sie für seinen Gönner Graf Hermann Carl von Keyserlingk, der an Schlaflosigkeit litt und sich deshalb ein paar Stücke „sanften und etwas muntern Charakters“ wünschte. Vorspielen sollte sie ihm der Cembalist Johann Gottlieb Goldberg, dem die Variationen ihren Beinamen verdanken. Für das vollendete Werk erhielt Bach das höchste Honorar, das er jemals entgegennehmen durfte: „einen goldenen Becher, mit hundert Louisd’or angefüllt“. Dieser königliche Lohn war dem künstlerischen Rang der Variationen durchaus angemessen. Aus dem unscheinbaren Wunsch nach „etwas muntern“ Cembalostücken ließ Bach einen monumentalen Variationenzyklus erwachsen, der seinesgleichen sucht. Das „Trio Pro Arte“ mit der BKO-Geigerin Marie Fuxová ermöglicht es, ihn in der transparenten Fassung für Streichtrio des russischen Geigers Dmitri Sitkovetsky zu erleben.