Aeropolitics 3/2014
Transcription
Aeropolitics 3/2014
Aeropolitics 3 14 Das Journal für Luftfahrt und Politik von SWISS Nachwuchsförderung und Ausbildung: Investition in die Zukunft Aktuell Schwerpunkt Luftfahrt und Wirtschaft Zahlen und Fakten Weniger Lärm dank neuer Schallschutzhalle Seite 3 AIR14: Nachwuchsförderung im Fokus Seite 4 So vielfältig wie die Schweiz: Berufe bei SWISS Seite 6 Wissenswertes über SWISS Seite 8 2 Boarding Gut ausgebildet – SWISS made Als nationale Airline verbindet swiss die Schweiz mit der Welt. Damit wir dies auch in Zukunft tun können, macht sich swiss für die Bildung stark. F ür ein ressourcenarmes Land wie die Schweiz ist Bildung der Schlüssel für die Zukunft. Als nationale Airline sind wir Teil des öffentlichen Verkehrssystems der Schweiz. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr und setzen uns für die Ausbildung von Aviatik-Fachkräften in der Schweiz ein. Erstens sorgen wir dafür, dass die Schweiz in die Luft geht: In unserem Schulungszentrum Swiss AviationTraining (sat) bilden wir Pilotinnen und Piloten sowie Cabin Crew Member aus – allein seit 2007 über 600 Piloten und 3020 Cabin Crew Member. Zweitens bildet swiss Lernende in verschiedenen Bereichen aus. Zum einen beteiligen wir uns als Teil des öffentlichen Verkehrssystems an indus trieweiten Bildungsprogrammen: Gemeinsam mit dem Ausbildungsverbund login bildet swiss Kaufleute efz öffentlicher Verkehr (kv-Lehre) aus. Die Ler- Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft. nenden absolvieren ihre Ausbildung bei mehreren Unternehmen des login-Verbundes, so beispielsweise bei swiss, bei der Rhätischen Bahn und bei den sbb. Zum anderen bieten wir spezialisierte Lehrstellen für unsere Polymechaniker und Automatiker der Fachrichtung efz Flugzeugunterhalt an. Die Lehrabgänger sind auf dem A rbeitsmarkt dermassen gefragt, dass nach dem Lehrabschluss in aller Regel eine Festanstellung bei swiss und die Weiterbildung für den Erwerb der Flugzeugmechaniker-Lizenzen folgt. Drittens unterstützt swiss Maturanden und Absolventen von Fachhochschulen und Universitäten beim Berufseinstieg. Um Maturanden die Berufswahl zu erleichtern, stellt swiss in Zusammenarbeit mit der zhaw Winterthur jährlich Praktikumsplätze zur Vorbereitung auf Die Aviatik braucht hervorragende Fachkräfte. ein Aviatik-Studium zur Verfügung. Für Bachelor-Absolventen bietet swiss Praktika im gesamten Unternehmen an – von der Netzwerkplanung über Revenue Management bis hin zur Technik. Zusätzlich bestehen d irekte Einstiegsmöglichkeiten durch Trainee-Programme. Das öffentliche Verkehrssystem der Schweiz ist auf hervorragende Fachkräfte angewiesen. Wir setzen uns dafür ein, dass die Schweiz auch in Zukunft das bleibt, was swiss als Airline und Arbeitgeberin ist – eine der besten Adressen. Reto Schmid Vice president Head of Human Ressources Aktuell 3 Lärmreduktion Ferienplausch Neue Schallschutzhalle in Zürich Engagement für Kinder swiss engagiert sich im Rahmen ihres Corporate Responsibility-Programmes für Kinder in Flughafenregionen. In Zürich hat sich swiss in Zusammen arbeit mit der Pro Juventute am Ferienplausch beteiligt. In Genf hat swiss gemeinsam mit dem Kanton Genf und Passport Vacances Kindern einen Einblick in die Luftfahrt ermöglicht. So konnten Kinder während den Sommerferien einen Blick hinter die Kulissen der Luftfahrt werfen. Auf dem Programm war unter anderem eine Besichtigung des Operations Centers von swiss, ein Besuch der Gepäckabfertigung am Flug hafen und eine von Flight Attendants und Piloten geführte Tour in einem Langstreckenflugzeug von swiss. Die modernste Schallschutzhalle in Europa anlässlich ihrer Eröffnung am 18. Juni 2014. Zusammen mit über 100 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft haben Ernst Stocker, Regierungsrat des Kantons Zürich, Harry Hohmeister, ceo von swiss, und Thomas E. Kern, ceo der Flughafen Zürich ag, am 18. Juni 2014 die neue Schallschutzhalle am Flug hafen Zürich feierlich eingeweiht. Die neue Halle ist die modernste ihrer Art in Europa. Nach Wartungsarbeiten an Flugzeugtriebwerken ist es Pflicht, diese in Triebwerkstandläufen am Boden auf ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Um die daraus entstehende Lärmbelastung für die umliegenden Gemeinden zu reduzieren, sind Schallschutz-An lagen vonnöten. Die neue Halle wurde mit modernsten Technologien ausgestattet. Dies führt zu einer hochwirk samen Lärmreduktion. Mit einer Länge Modernste Techno logien für eine hochwirksame Lärmreduktion. von 113 Metern, einer Breite von 90 Metern und einer Höhe von 26 Metern erlaubt die geschlossene Halle neu Standläufe von grossen Langstreckenflugzeugen. Die Anlage ist ein weiterer Meilenstein zur nachhaltigen Verbesserung der Lärmsituation am Flughafen Zürich, welcher hier weltweit zu den Spitzenreitern gehört. Einmal selber im Cockpit eines Flugzeugs sitzen: ein unvergesslicher Moment. 4 Schwerpunkt Die Nachwuchsförderung im Fokus der AIR14 1 Am grossen Jubiläumsanlass der Schweizer Luftwaffe in Payerne standen Berufe der Luftfahrt im Fokus. D ie Schweizer Luftwaffe und swiss verbindet seit Jahren eine enge Zusammenarbeit im Bildungsbereich: bei der Nachwuchs förderung im sphair-Programm, der Ausbildung der zukünftigen Militär piloten oder beim Übertritt von Militärpiloten zu swiss. Darum ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich swiss beim grossen Fest zum 100-jährigen Jubiläum der Schweizer Luftwaffe, der air14, die von Ende August bis zum 7. September 2014 in Payerne stattfand und ein grosser Erfolg war, mit Freude engagiert hatte. Ein Fokus an der air14 waren die verschiedenen Berufsbilder der Luftfahrt. Zusammen mit anderen Arbeit gebern aus der Aviatik hat swiss an der Dream Job Street verschiedene Berufe der Luftfahrt vorgestellt. Rund 7000 Schü- ler der 8. und 9. Klassen hatten so die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Tätigkeiten bei swiss kennenzulernen. Angehende Flight Attendants konnten ein reales Cabin Briefing erleben, An wärter für den Beruf des Flugzeug mechanikers liessen sich ein echtes Triebwerk erklären. Und Jugendliche mit dem Berufstraum Pilot konnten ein Trainingsflugzeug bewundern und dann im Simulator gleich selbst Hand anlegen. Zahlreiche Schweizer Luftfahrtunternehmen informierten die Schulabgänger über die vielfältige Berufswelt in der Aviatik: so zum Beispiel bei den Landesflughäfen, beim Flugzeughersteller Pilatus, der Schweizer Armee oder beim Luft- und Raumfahrtunternehmen ruag. «Eines der Ziele von air14 war, die Jugend für die Berufe in der Luftfahrt zu begeistern – ich denke, dieses Ziel haben wir auch dank swiss erreicht.» Ian Logan Oberst i Gst Director air14 Payerne Schwerpunkt 5 4 2 3 5 8 7 6 swiss an der air14 1 Blick aus der a330 von swiss auf die Patrouille Suisse 2 Das Schulungsflugzeug der Swiss AviationTraining (sat), die Diamond da40 ng 3 Besucher beim Bestaunen eines Flugzeugrads 4 Ein begeisterter junger Besucher im Outfit der Patrouille Suisse 5 Der Flugsimulator von swiss begeisterte Jung und Alt 6 Der Stand von swiss war das Highlight der Dream Job Street 9 7 Die Patrouille Suisse und die Piloten der a330 mit Harry Hohmeister, ceo von swiss 8 Die Astronauten Chris Hadfield, Charlie Duke und Claude Nicollier mit Lorenzo Stoll, Directeur Général de la Suisse Romande von swiss 9 Das offene Triebwerk einer Avro rj100 6 Luftfahrt und Wirtschaft So vielfältig wie die Schweiz: Berufe bei SWISS Ob Pilot, Netzwerkplaner oder Flugzeugmechaniker: swiss ist der grösste und oftmals auch einer der wenigen Arbeitgeber für Berufe der Luftfahrt in der Schweiz. Michael Schmid Trainee Was ist deine Aufgabe bei swiss? Ich absolviere das einjährige Experience Trainee Programm von swiss, welches sich an Abgänger von Aviatik-Fachhochschulen richtet. Zuerst war ich in der Flottenentwicklung, dann auf der Station in Tel Aviv und jetzt bin ich im Crew Training. Daneben hatte ich verschiedene Kurse absolviert, zum Beispiel zum Thema Cargo oder Revenue Management. Wie bist du zur Aviatik gekommen? Fliegen faszinierte mich schon als Kind. Nach dem Gymnasium arbeitete ich ein Jahr beim bazl und absolvierte anschliessend Aviatik-Studiengang an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (zhaw). Neben dem Studium jobbte ich noch am Flughafen. Dazu kommt, dass ich fürs Leben gerne reise – und wo könnte man das besser tun als bei swiss? Warum hast du dich für swiss entschieden? swiss ist unsere nationale Airline – und für Aviatik-Absolventen einer der wichtigsten Arbeitgeber. Ich will in der Schweiz arbeiten und leben, da bietet mir swiss sehr viele Möglichkeiten. ich nach der Matura das sphair-Programm, die fliegerische Vorschule des Bundes. Anschliessend hatte ich das Auswahlverfahren bei swiss erfolgreich durchlaufen. Impressum Jennifer Knecht First Officer a319 /a320/a321 Wie bist du zum Fliegen gekommen? Mich erwischte der Aviatik-Virus schon als Kind: Meine Mutter war Flight Attendant bei Balair. Als ich dann an der Expo.02 die Patrouille Suisse gesehen hatte, wusste ich: Das will ich auch! Darum besuchte Aeropolitics ist das Journal für Luftfahrt und Politik von swiss. Es erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 2000 Exemplaren. __ Redaktion: Swiss International Air Lines ag, External Affairs and Environment. __ An dieser Ausgabe wirkten mit: Jean-Pierre Tappy (verantwortlich), Ronald Abegglen, Gieri Hinnen, Nicolas Wild. __ Fotos: Reto Hoffmann, Martin Stamm. __ Layout und Produktion: nose Design ag, Zürich, Urban Kronenberg. __ Übersetzung: Diane MüllerTanquerey. __ Druck: sws Medien ag Print, Sursee. Gedruckt auf Refutura (hergestellt aus 100% Altpapier; Blauer Engel und Nordic Swan zertifiziert; co2-neutral produziert). __ Copyright: © 2014 Swiss International Air Lines ag; Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet. __ Kontakt: aeropolitics@swiss.com Luftfahrt und Wirtschaft 7 Isabelle Bitterli Simon Brütsch Flugzeugmechanikerin Maître de Cabine / Personalrekrutierung Wie bist du zu deinem Beruf gekommen? Ich war schon immer reisebegeistert, darum fasziniert mich die Luftfahrt seit jeher. Die Lehre als Polymechanikerin efz Fachrichtung Flugzeug unterhalt entdeckte ich per Zufall an einer Berufsmesse. Im Juli 2014 habe ich meine vierjährige Lehre zusammen mit acht Kollegen abgeschlossen. Sie erfüllen sich ihren beruflichen Traum bei SWISS (von links nach rechts): Michael Schmid, 26, aus Hunzenschwil; Jennifer Knecht, 24, aus Ermatingen; Isabelle Bitterli, 20, aus Gempen; Simon Brütsch, 30, aus Schaffhausen. Wie hast du deine Ausbildung bei swiss (Swiss AviationTraining) erlebt? Spannend und herausfordernd! Das Tempo ist extrem schnell, die Anforderungen hoch, der Leistungsdruck ist enorm. Aber dafür sind Erlebnisse, wie das erste Mal alleine fliegen oder einen Airbus a320 starten, unbezahlbar! Was gefällt dir am besten an deinem Job? Die Abwechslung: Jeder Arbeitstag bringt eine neue Destination, eine neue Crew und eine neue Herausforderung. Und am grossartigsten ist die Aussicht – zum Beispiel der Sonnenaufgang und der Sternen himmel über dem Nebelmeer. Was war der spannendste Teil deiner Ausbildung? Zum ersten Mal am Flugzeug zu arbeiten! Dafür musste ich lange warten. Zuerst hatte ich zwei Jahre lang die normale Lehre als Polymechanikerin absolviert, dann sechs Monate spezielle Kurse zur Flugzeugmechanik besucht – erst anschliessend durfte ich selber ans Fluggerät. Das war ein unglaubliches Glücksgefühl. Was fasziniert dich am meisten an deinem Berufsalltag? Die Abwechslung. Ich weiss bei Arbeitsbeginn nie, was mich erwartet, denn es kann immer vorkommen, dass wir kurzfristig und unter hohem Zeitdruck etwas reparieren müssen. Dazu kommt, dass ich immer auf dem Flughafengelände unterwegs bin, mal draussen, mal im Hangar. Man muss flexibel und belastbar sein – das gefällt mir! Wie geht es bei dir jetzt weiter? Zuerst werde ich in den nächsten acht Monaten meine A-Lizenz erhalten. swiss wird mit dem Bombardier CSeries und der Boeing 777-300er in den kommenden Jahren zwei neue Flugzeugtypen in Betrieb nehmen – in Zukunft würde ich da natürlich gerne Hand anlegen! Wie bist du zur Aviatik gekommen? Das war schon immer ein Kindheitstraum! Zunächst war Pilot das Ziel, dann entdeckte ich meine Vorliebe für Sprachen – und ab da wollte ich Maître de Cabine werden. Was ist dein Hintergrund? Nach der Matura machte mir das Grounding der Swissair einen Strich durch die Rechnung. Darum absolvierte ich zunächst die Ausbildung zum Primarschullehrer, und stieg erst anschliessend bei swiss ein. Dort konnte ich neben meinem Job als Flight Attendant auch meine didaktischen Kenntnisse anwenden: 5 Jahre lang war ich nebenher Instruktor bei Swiss AviationTraining. Heute bin ich zu 50% als Maître de Cabine auf Europaflügen unterwegs und zu 50% im Personalwesen im Büro tätig. Was ist der spannendste Teil deines Jobs? Eine Crew zu führen! Als Maître de Cabine ist man Vorbild, man muss auf jedem Flug den Team Spirit neu anheizen. Und im Weiteren mit den Passagieren zu arbeiten: Da erlebt man jeden Tag etwas Neues – letztens hatten wir zum Beispiel einen Heiratsantrag an Bord. Zum Glück hatte die Dame «Ja» gesagt! 8 Zahlen und Fakten 6 1341 Ärzte Piloten kümmern sich in der Gesundheitspraxis von swiss um unsere Belegschaft. Unsere Ärzte sind international anerkannte Experten in Flug- und Reisemedizin. arbeiten bei swiss: 1282 Männer und 59 Frauen. 339 504 Flugzeugmechaniker sorgen dafür, dass die Schweiz sicher und pünktlich an die internationalen Wirtschaftszentren angebunden bleibt. 103 Revenue Manager steuern unsere Flugpreise und versuchen so, unsere Flugzeuge möglichst gut auszulasten. Mit Erfolg: swiss hat einen der höchsten Sitzladefaktoren der Flugbranche. Über 100 Praktikanten und Lernende steigen pro Jahr bei swiss in die Luftfahrtbranche ein. Cargo-Mitarbeiter helfen der Exportnation Schweiz, ihre Luxusgüter und zeitkritischen Sendungen sicher und schnell auf dem Weltmarkt abzusetzen. Schon heute wird ein Drittel des Warenwertes per Luftfracht trans portiert – Tendenz steigend. 3664 Flight Attendants erfüllen die Wünsche unserer Passagiere – neu auch 123 Flight Attendants auf der stark wachsenden Basis von swiss in Genf. 1 SWISS Band sorgt für den Mitarbeiter-Soundtrack: Mit über 50 Musikern spielt das Orchester auf Konzerten im In- und Ausland.