2007-11 …lesen

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2007-11 …lesen
Die Festigkeit von Rindenmulchauflagen
wird durch Kakaoschalen verbessert.
Containerkulturen
Zusammenfassung - Empfehlungen
Um die Festigkeit von Mulchmaterialien für Containerkulturen zu prüfen, wurden am 24. 4.
2006 unbepflanzte Container mit Substrat gefüllt und mit Mulchauflagen versehen.
Geprüft wurden Novasan Pinienrinde (6 – 12 mm), Kakaoschalen, Mischungen aus
Kakaoschalen und Novasan Pinienrinde sowie zum Vergleich eine Mischung aus feiner
Pinienrinde und Kokosfasern (Herbaedeck Vezel fijn) und Mandelschalen mit Kleberzusatz
(Biotop Excellent).
An zwei Terminen wurden die unbepflanzte Container umgekippt und das Volumen des
abgefallenen Materials gemessen .
Alle Mulchauflagen fielen zumindest am zweiten Probetermin Anfang September teilweise
von den Töpfen ab. Je höher der Anteil an Kakaoschalen war, desto fester war aber die
Schicht. In der Praxis sollten wegen der hohen Nährstofffreisetzung der Kakaoschalen
zunächst nur Mischungen mit Rinde im Verhältnis von etwa 1 : 1 erprobt werden.
(Versuch B 1321-3)
Versuchsfrage
Wie fest halten Mulchabdeckungen aus
Substratoberfläche von Containerkulturen?
Pinienrinde
und
Kakaoschalen
auf
der
Versuchshintergrund
Pinienrindenmulchauflagen werden in Baumschulen immer häufiger eingesetzt, um die
Keimung von Moossporen und von Unkrautsamen auf der Substratoberfläche von
Containerpflanzen zu verringern. Wenn die Pflanzen durch Wind, bei Versandarbeiten oder
durch Wild umgeworfen werden, fällt Rindenmulch allerdings sehr leicht von der
Substratoberfläche ab, verliert ihre Wirksamkeit und verschmutzt die Kulturflächen. Es wird
daher nach einer Möglichkeit gesucht, Mulchschichten aus Rinde zu verkleben.
Material und Methoden
Am 24. 4. 2006 wurden 2-Liter-Container mit Torfsubstrat gefüllt, blieben aber unbepflanzt,
damit später die Mulchschicht gleichmäßig abfallen konnte.
Beim Topfen wurde meist ein Gießrand von 3 cm Höhe belassen, nur bei Biotop Excellent
war der Gießrand entsprechend den Herstellerempfehlungen lediglich 5 mm hoch, und in der
Kontrolle blieb kein Gießrand. Nach dem Topfen wurden pro Topf 600 ml Mulch (Biotop
Excellent 100 ml) Mulch aufgelegt, das entspricht einer Schicht so hoch wie der Gießrand.
Als Düngung wurden 2,0 g Osmocote Exact 5-6M ins Substrat eingemischt, um in den
unbepflanzten Containern praxisnahe Nährstoffgehalte einzustellen. Die Töpfe wurden durch
Flachtunnel mit Schattiernetz gegen Verwühlen durch Vögel geschützt.
Am 5. 7. und am 1. 9. wurden nach rund 2 bzw. rund 4 Monaten Standzeit 5 Töpfe pro
Versuchsglied umgekippt und das Volumen des abgefallenen Materials gemessen. Durch
Spritzungen mit dem Blattherbizid Basta war gekeimtes Unkraut, das die Haltekraft der
Versuche im deutschen Gartenbau
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Bad Zwischenahn
Gemeinschaftsprojekt mit dem Baumschul-Beratungsring Weser-Ems
Bearbeitung: Heinrich Beltz
2007
Mulchschicht hätte beeinflussen können, weitgehend abgetötet worden. Zum zweiten
Probezeitpunkt am 1. 9. hatte sich auf den unbehandelten Töpfen allerdings trotzdem etwas
Lebermoos ausgebreitet, das die Festigkeit der Substratoberfläche verstärkte.
Ergebnisse und Diskussion
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
1. 9.
5. 7.
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[ml pro Topf]
Beim ersten Probetermin Anfang Juli fiel von den ungemulchten Töpfen etwas über 40 ml
Torfsubstrat ab, zum zweiten Probetermin am 1. 9. war die Substratschicht auf den
ungemulchten Töpfen so fest, dass kein Torfsubstrat abfiel. Bei Biotop Excellent und reiner
Kakaoschalenmulch fiel nur wenig Material (bis zu 50 ml pro Topf) ab, bei Pinienrinde sowie
den Mischungen aus Kakaoschalen und Pinienrinde mit steigendem Rindenanteil bis zu 400
ml pro Topf (von 600 ml Gesamtmulchmaterial). Das war deutlich mehr als zum ersten
Boniturtermin, offensichtlich hatten verklebende Eigenschaften der Materialien teilweise
nachgelassen.
Abgefallenes Material (Mulch und Substrat) von Töpfen nach dem Umkippen am 5. 7.
und 1. 9. 2006 (Gesamtmenge der aufgelegten Mulch außer bei Biotop 600 ml)
Von den Töpfen mit Novasan Pinienrinde (6 – 12 mm) fielen im Versuch am 5. 7. etwa 35
% und am 1. 9. fast 70 % der Mulchschicht ab.
Die Schicht der Kakaoschalen war zunächst sehr fest, so dass bei den Tests am 5. 7. und
am 1. 9. nur wenig Material abfiel (unter 10 % der aufgelegten Menge). Je nach
Zusammensetzung verhielten sich die Mischungen aus Pinienrinde und Kakaoschalen
mehr wie der eine oder mehr wie der andere Mischungspartner. Eine Mischung von jeweils
gleichen Teilen scheint für die Praxis wegen der hohen Nährstofffreisetzung der
Kakaoschalen am erfolgversprechendsten zu sein: Beim Umwerfen der Töpfe fiel zwar mehr
Material ab als bei reinen Kakaoschalen, aber erheblich weniger als bei reiner
Pinienrindenmulch: am 5. 7. 10 % des Materials. Die verklebende Wirkung der
Kakaoschalen ließ aber während des Versuches offensichtlich nach, so dass am 1. 9. 25 %
abfielen (60 % weniger als bei Rinde).
Die Mulchschicht aus Herbaedeck Vezel fijn, der Mischung aus feiner Pinienrinde und
Kokosfasern, war ähnlich locker wie die aus Novasan Pinienrinde: Bei beiden Termine fielen
etwa 50 % des aufgelegten Materials ab.
Bei Biotop Excellent fiel durch den beigemischten Kleber nur ein geringer Teil (unter 40 %)
der dünnen Mulchschicht beim Umkippen ab.