Erfahrungsbericht
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Erfahrungsbericht
Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Universidad Anáhuac Mayab in Mérida, Mexiko Studiengang: BWL-Spedition, Transport und Logistik Studienziel: Bachelor of Arts Semester: 5. Semester Studienzeitraum: August-Dezember 2014 Kurs: WSP12a sailerk@dhbw-loerrach.de Die Vorbereitung meines Auslandssemesters: Im Februar bewarb ich mich beim International Office für ein Auslandsemester in Mérida, Mexiko an der Universidad Anáhuac Mayab. Zu einer gültigen Bewerbung gehören ein Motivationsschreiben und ein Lebenslauf in der Landessprache Spanisch, das Transcript of Records, das durch das Studiensekretariat erstellt wird und den DAAD- Sprachnachweis. Schon wenige Wochen später erhielt ich die Zusage vom International Office der DHBW. Der nächste Schritt war die Anmeldung an der Universität in Mexiko. Um die Fristen an der Gastuniversität einhalten zu können, müssen die Unterlagen im Original ungefähr 1-2 Wochen nach der Zusage eingereicht werden. Zu der Anmeldung gehören ein Gesundheitszertifikat, das Blankoformular wird von der Gastuniversität zugeschickt, eine gültige Bescheinigung über eine Auslandsversicherung in englischer oder spanischer Sprache und eine Kopie des Reisepasses. Da dies einen großen Organisationsaufwand darstellt, empfehle ich, sich schon vor Erhalt der Zusage sich um eine Auslandskrankenversicherung und einen gültigen Reisepass und ähnliche Dinge zu kümmern. Die Universidad Anáhuac Mayab ist eine Partnerhochschule der DHBW. Daher werden vor Ort keine Studiengebühren erhoben. Nach der erfolgreichen Anmeldung an der Gasthochschule, wird einem der Kurskatalog zugeschickt. Nachdem man den Kurskatalog aus Mexiko erhalten hat, wird mit der Studiengangsleitung abgeklärt, welche Fächer belegt werden dürfen. Optional kann man einen Spanischsprachkurs mit dem Niveau B1 oder B2 dazu wählen. Insgesamt benötigt man 30 ECTS Punkte. Es können Kurse in spanischer und englischer Sprache gewählt werden. Allerdings ist die Anzahl der englischen Kurse begrenzt. Deshalb ist es zu empfehlen schon mit ausreichenden Spanischsprachkenntnissen anzureisen. Dies erleichtert auch das Reisen ungemein. Ich belegte folgende Kurse: Administracion Financiera, Contabilidad generencial, Microeconomia, Globalisation, Espanol B1. Weiterhin buchte ich einen Flug, beantragte eine Kreditkarte und holte fehlende Impfungen nach. Ein Visum benötigt man für Mexiko nicht, solange man weniger als 180 Tage dort ist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten nach Mexiko zu reisen. Ich flog beispielsweise von Frankfurt nach Cáncun, Mexiko und reiste von dort mit der Busgesellschaft ADO nach Mérida. Man kann aber auch Mexiko City als Flugziel wählen und dann mit einem Innlandsflug weiter nach Mérida reisen. Bei der Einreise kann das Immatrikulationsschreiben der Gastuniversität verlangt werden. Bei mir war dies nicht der Fall. Da das Semester 5 Monate umfasst, überschneidet sich der Auslandsaufenthalt mit der Praxisphase. Daher muss ein Kompromiss mit dem Ausbildungsunternehmen gefunden werden. Das Studium im Gastland: Der Campus ist sehr groß und die Universität bemüht sich kontinuierlich am Bau von neuen Gebäuden und deren Ausbau. Das Wintersemester beginnt Anfang August und endet Mitte Dezember. In jedem Kurs werden während des Semesters 2 Zwischenprüfungen geschrieben (parciales) und am Ende eine zusammenfassende Finalprüfung über das gesamte Semester (ordinarios). Dabei kann es sich aber auch um ein Projekt oder einen Essay und der Präsentation desselben, handeln. Außerdem werden während des Semesters immer wieder Tests geschrieben oder Präsentationen gehalten, die in Gruppen- oder Einzelarbeit erarbeitet werden und in die Gesamtnote miteinbezogen werden. Teil der Gesamtnote sind außerdem die pünktliche Abgabe von Hausaufgaben, sowie eine regelmäßige Anwesenheit. Das System ist sehr verschult, vergleichbar mit dem System an der DHBW. Die durchschnittliche Klassengröße beträgt ca. 30-35 Studierende. Die Universidad Anáhuac Mayab ist eine Privatuniversität und sehr gut ausgestattet. In jedem Vorlesungsraum befinden sich ein Beamer und eine Klimaanlage. Zum Campus gehört zudem eine Mensa, eine Bibliothek, einen Computerraum. Bei Problemen und Fragen wird einem immer im International Office oder im Zentrum für Studierende (Centro de Atención a Alumnos) weitergeholfen. Die Universität bietet zudem ein Buddy-Programm an, das Hermano Mayab genannt wird. Jeder Austauschstudent wird einem Studenten der Mayab zugeteilt um sich bei Fragen an ihn wenden zu können. Sie holen einem vom Busterminal ab, helfen bei der Wohnungssuche und beim Zurechtfinden auf dem Campus. Durch dieses Programm lernt man sehr schnell andere Austauschstudenten, aber auch reguläre Studenten kennen, was die Eingewöhnung und das Zurechtfinden in einem fremden Land sehr erleichtert. Meine Hermana war mir immer und vor allem zu Anfang eine große Hilfe. Die Universität befindet sich im Norden außerhalb der Stadt, ist mit dem Uni eigenen Bus aber recht gut zu erreichen. Außerdem bilden sich sehr schnell Fahrgemeinschaften. Leben und Wohnen in Mérida: Ich empfehle 2 Wochen vor Uni Beginn anzureisen und die Wohnung oder Unterkunft erst vor Ort zu suchen. Die Hermanos stehen einem dabei zur Seite. Außerdem haben sie Kontakte zu Vermietern die Zimmer oder Wohnungen anbieten, die in der Stadt günstig gelegen sind. Sie wissen, welche anderen Austauschstudenten auch noch eine Unterkunft suchen. So erleichtert sich die WG Findung. Zusammen kann man dann ein Haus oder ein größeres Appartement mieten. Ich habe beispielsweise in einer Gastfamilie gewohnt zusammen mit 3 anderen Austauschstudenten. Die Lebenserhaltungskosten in Mexiko sind günstiger als in Deutschland, was Lebensmittel, Reisen, Freizeitmöglichkeiten und das Nachtleben betrifft. Bekleidung, Schuhe und ähnliches kosten vergleichsweise viel. Die Preise kann man mit denen in Deutschland vergleichen. Reisen: Mexiko ist sehr gut geeignet zum Reisen. Das Land ist sehr groß und hat demnach auch ein vielfältiges und unterschiedliches Angebot an Sehenswürdigkeiten. Ein mexikanischer Bundesstaat entspricht ganz Deutschland. Vor allem der Süden Mexikos hat Einiges zu bieten. Es lohnt sich einige Cenoten und Maya Ruinen, wie Chichén Itza oder Uxmal, zu besichtigen. Diese sind zeitlich auch gut zu erreichen. Wer Traumstrände genießen möchte, sollte Tulum, Bacalar, Playa del Carmen und Cancun einen Besuch abstatten. Auch der im Süden gelegene Bundesstaat Chiapas ist absolut sehenswert. Dort findet man beeindruckende Wasserfälle mitten im Regenwald und einige typisch mexikanische Städte. Ich empfehle vor allem San Cristobal de las Casas. Die Hermanos Mayab organisieren während des Semesters einige Parties, aber auch Ausflüge zu nahe gelegenen Orten wie zum Beispiel Campeche oder Valladolid. Alle Orte kann man gut mit Bussen erreichen. Eine der beliebtesten Busgesellschaften ist die Linie ADO. Diese ist etwas hochpreisiger, dafür aber schneller und sicherer. Wenn man in den Norden Mexikos reisen will, sollte man sich frühzeitig um Flüge kümmern, da die Entfernungen in Mexiko ganz andere Maßstäbe besitzen. Außerdem sollte man vermeiden alleine zu reisen. Ausreichende Sprachkenntnisse erleichtern das Reisen. Wenn man sich der Region angemessen verhält, passiert einem auch nichts. In Mérida gibt es einige Organisationen für Austauschstudenten, die regelmäßig Reisen übers Wochenende organisieren. Diese haben den Vorteil, dass man in einer Gruppe reist und so viele neue Kontakte knüpfen kann. Des Weiteren muss man sich nicht mit Organisieren und Planen der Reise und Fahrt beschäftigen, da sich die Mitglieder dieser Organisationen auskennen und wissen was interessant zu sehen ist und was nicht. Die Reisen mit Organisationen sind preisgünstig. In Mérida gibt es die Organisationen für Austauschstudenten Texana, Integrate, Aventura, Backpacker und Movy. Kultur und Wissenswertes: Die Kultur Mexikos ist unglaublich vielfältig und vielschichtig. Sie wird beeinflusst und geprägt durch Einflüsse aus indigenen Traditionen und Bräuche (Maya, Azteken), aber auch durch Einflüsse von modernen und internationalen Kulturen. Immer wieder hört man in Deutschland Schreckensnachrichten aus Mexiko, vor allem über Korruption und Drogenkriege. Diese sind aber eher im Norden des Landes angesiedelt. Trotzdem sollte man sich der politischen Situation in Mexiko immer bewusst sein. Ich habe mich dort nie unsicher gefühlt und mir ist auch nie etwas passiert. Mérida gilt zudem als sicherste Stadt Mexikos. Die Mexikaner sind ein sehr hilfsbereites und offenes Volk, die sich von nichts so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Man wird überall und von Allen sehr herzlich begrüßt und aufgenommen, ganz nach dem mexikanischen Grundsatz „Mi casa es tu casa“. Ich habe mich dort immer sehr wohl und zu Hause gefühlt und kann es nur jedem empfehlen sein Auslandssemester in Mérida zu verbringen, da man viele Erfahrungen macht, eine neue Kultur kennenlernt. und einfach eine unvergessliche tolle Zeit erlebt! Bacalar, Quintana Roo Cañon del Sumidero, Chiapas Tulum, Quintana Roo Uxmal, Yucatan