Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
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Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt
Erfahrungsbericht Name: J o h a n n e s T h o m i c z e k Studiengang und -fach: Lehramt Gymnasium Englisch/Spanisch/Sport Austauschjahr: WS 2015/16 Gastuniversität: Universidad de Cádiz Stadt: Cádiz Land: Spanien Aus Spam- und Datenschutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht. Studierende der Universität Augsburg können diese auf Anfrage im Auslandsamt erhalten. Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Universität Augsburg wider. Für den Inhalt des Berichts ist der/die Verfasser/in verantwortlich. Das Akademische Auslandsamt behält sich vor, ggf. Änderungen vorzunehmen. Ankunft Da ich im Vorfeld bereits eine WG gefunden hatte, kam ich erst gegen Ende September, also ein paar Tage vor Beginn meines Spanischsprachkurses und des Semesterstarts in Cádiz an. Beziehungsweise in Jerez de la Frontera, da Cádiz keinen eigenen Flughafen besitzt (der hätte auf der engen Landzunge nämlich wirklich keinen Platz mehr.) Jerez de la Frontera ist allerdings nur eine knappe Stunde Zugfahrt von Cádiz entfernt, was es zu der, in meinen Augen, komfortabelsten Art macht, nach Cádiz zu gelangen. Freunde von mir haben unter anderem auch etwas billigere Flüge nach Málaga gewählt, mussten dann aber dafür noch einige Stunden im Zug oder per Mitfahrgelegenheiten auf sich nehmen und ein Bekannter ist sogar komplett per Bus angereist – es führen also viele Wege nach Cádiz. Als ich am Bahnhof Cádiz ankam, wurde ich bereits von Antonio, einem Freund einer meiner Mitbewohnerinnen, erwartet, was mir die Ankunft in dieser neuen Umgebung unglaublich erleichterte. Mit seinem Auto brachte er mich direkt zu meiner neuen Wohnung, wo bereits ein ausgiebig mit spanischem Gebäck gedeckter Frühstückstisch auf uns wartete. Bestimmt wird hier schon deutlich, dass ich im Nachhinein sehr froh bin, bereits im Vorfeld eine WG gefunden zu haben, da ich dadurch gleich wusste, wohin ich gehen sollte und mich von der ersten Minute an sehr willkommen und freundlich aufgenommen gefühlt habe. Dies spiegelt allerdings nur meine persönliche Erfahrung wider und ich habe auch von Freunden gehört, die froh waren, sich vor Ort ihre Wohnung selbst zu suchen, da gerade in der Altstadt mit ihren alten Bauten Zimmer manchmal klein und etwas klamm sein können. Es sollte auch noch erwähnt werden, dass Cádiz in Alt- und Neustadt geteilt ist, wobei sich das Studentenleben eher auf die Altstadt konzentriert, die Neustadt mit teilweise sehr schönen Wohnungen am Strand und zehn-minütiger Busanbindung zur Altstadt jedoch auch ihren Charme besitzt. Unterbringung Mein Zimmer habe ich über die Wohnungsvermittlung der Uni-Homepage gefunden (zu erreichen unter http://www3.uca.es/serv/oficina-alojamiento). Eine andere beliebte Möglichkeit ist beispielsweise die Facebookgruppe „Pisos en cadiz por estudiantes y erasmus“. Meine Wohnung lag in der Altstadt und war mit Möbeln, Matratze und Decken sehr gut ausgestattet. Auch vom preislichen Niveau her liegen Wohnungen in Cádiz meiner Erfahrung nach etwas unter Augsburg. Einzig eine Heizung gehört leider nicht zum typischen Einrichtungsinventar einer gaditanischen Wohnung – hier wird oft mit Heizlüftern ausgeholfen. Denn obwohl es im Winter temperaturmäßig gesehen eigentlich recht mild bleibt, sorgen der Wind und die hohe Luftfeuchtigkeit an kühleren Tagen doch für merkliche Kälteschübe. Universität Als ich zum ersten Mal zur Uni fuhr (für meine Sportkurse musste ich zum Campus in Puerto Real – eine 20 minütige Busfahrt) musste ich feststellen, dass zwei der Kurse, die ich herausgesucht hatte, gar nicht im Sommersemester, sondern lediglich im Winter angeboten wurden. Die lockere und routinierte Art, mit der mein ERASMUS-Koordinator dort darauf reagierte machte deutlich, dass dies häufig passiert und kein Grund zur Besorgnis ist, da man theoretisch sogar die Möglichkeit hat, innerhalb der ersten zwei Semesterwochen Kurse zu hospitieren und sich dann erst ein finaler Stundenplan ergeben muss. Mein Unialltag bestand darin, vormittags zu den Kursen am Campus Puerto Real zu fahren und nachmittags zum Spanischsprachkurs des CLSM (Centro Superior de Lenguas Modernas), welcher direkt in Cádiz in der Facultad de Filosofia y Letras – nur einen malerischen 5minütigen Spaziergang von meiner Wohnung entfernt – stattfand, zu gehen. Diesen optionalen Spanischkurs würde ich jedem empfehlen, der sein Spanisch verbessern möchte, da er in einer kleinen Gruppe und sehr kompakt durchgeführt wird. Zwar ist er nicht kostenfrei, jedoch bezahlt man als ERASMUS-Student einen Bruchteil dessen, was der Kurs sonst kosten würde. Vom Arbeitsaufwand her entsprach ein Sportkurs einer 90-minütigen Theorieeinheit sowie einem ebenfalls 90-minütigem Praxisteil. Dementsprechend würde ich persönlich zwei/drei Kurse + täglichen Spanischkurs als guten Mittelweg zwischen „was zu tun“ und trotzdem noch ausreichend Zeit für anderes einstufen. Außerdem war der Spanischkurs des CLSM bereits in der Woche vor Weihnachten zu Ende, worauf ich mich dann im Januar ohne viel Stress auf die Prüfungen der anderen Kurse vorbereiten konnte. Diese waren in typischer multiple choice Manier und von der Schwierigkeit her gut machbar! Kulturschock Für mich persönlich fiel dieser kleiner als gedacht aus. Denn trotz der unbestreitbaren kulturellen Unterschiede, egal ob gefühlt 20 Dezibel lautere Gesprächslautstärke, Mittagessen um frühestens 14 Uhr, was dann wiederum Abendessen um 22 Uhr mit sich bringt, der grundsätzlich sehr entspannte Umgang mit Pünktlichkeit oder Zeitgefühl an sich oder die Siesta, welche die gesamte Stadt einschließlich aller Geschäfte von 14 bis 17 Uhr komplett lahmlegt, macht es einem die herzlich-freundliche Art der Gaditanos leicht, sich dort einzuleben und diese Verschiedenheiten nicht als distanzierend wahrzunehmen, sondern diese schnell in seinen eigenen Alltag zu integrieren. So war für mich der Kulturschock eigentlich größer als ich wieder nach Deutschland zurückkehrte und beispielsweise drei Mal während meiner ersten Woche wieder in Augsburg gefragt wurde, warum ich denn so schreie. Klima, Wetter und Stadt Alle drei ein Traum! Bis Weihnachten ließ es das milde Klima zu, am Strand zu liegen und sogar zu baden. Dies wurde lediglich durch sehr vereinzelte Regentage unterbrochen. Wie selten diese jedoch sind, kann man daran sehen, dass sobald einige Regentropfen fallen, die Spanier ihre dicksten Regenmäntel zur Schau stellen und sich die Straßen leeren – bei Wetter, das hier in Deutschland noch als lauer Sommerabend durchgehen könnte. Cádiz ist nicht die größte Stadt, bietet jedoch trotzdem eine Fülle an Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten. Sportlich gesehen sind Surfen, Beachvolleyball und Joggen am Strand sehr zu empfehlen. Sightseeing-Trips, entweder mit ESN oder einfach privat mit Freunden nach Tarifa, den Pueblos Blancos, Sevilla, Gibraltar, Málaga, Granada und und und sind natürlich genauso Pflicht wie auch Tage, an denen einfach die Strände, Cafés und Bars in Cádiz genossen werden. Soziale Kontakte Als ERASMUS-Student sehr einfach zu knüpfen. Da Cádiz ja doch ein beliebtes ERASMUS Ziel ist, trifft man ständig auf andere Studenten, die ja ebenfalls auf der Suche nach sozialen Kontakten sind und es fällt dadurch leicht, sich nie einsam zu fühlen. Mir persönlich lag vor allem auch der Kontakt zu Spaniern am Herzen, da ich Sprache und Kultur so aus nächster Nähe erfahren wollte und auch hierbei hatte ich überhaupt keine Probleme. Hilfreich war hier vor allem, dass ich mit Spaniern wohnte und dadurch direkt in deren Freundeskreise, welche auch hauptsächlich aus Einheimischen bestanden, integriert wurde. Doch auch in den Unikursen war es leicht, den Kontakt herzustellen. Und da Bilder ja bekanntlich mehr sprechen als tausend Worte, hier noch zwei (von gefühlten zweitausend) Aufnahmen, die das, was Cádiz so einzigartig macht, besser beschreiben, als ich das je könnte. Mein Weg zur Uni – ein 5minütiger Spaziergang an der Meerespromenade entlang Sonnenuntergang am Strand La Caleta in T-Shirt und einem Estrella Galicia (Bierempfehlung!), und das am 13. Dezember