die Ungezähmte - Sardinien Bike
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die Ungezähmte - Sardinien Bike
sardinien Wilde Berge Die Kalkberge des Supramonte überragen die Hügel hinter der Ostküste Text Sven Bremer F oto s Die Ungezähmte Günter Standl Kleine Buchten Keine berühmte Costa Smeralda, aber auch ein Juwel: die Fiuli-Bucht bei Cala Gonone (Tour 4) 120 TOUR 1-2015 Sardinien ist berühmt für seine Traumstrände. Rennradler finden ihr Glück jedoch eher im hügeligen und bergigen Inselinnern, in einer fast menschenleeren Landschaft von rauer, wilder Schönheit 1-2015 TOUR 121 V Auf keinen Fall wollte ich mir Sardinien von einem Ziegenbock verleiden lassen on geschätzten vier Millionen Schafen und Hunderttausenden Ziegen, die in Sardiniens kargen Bergen weiden, sind mindestens 99,99 Prozent friedlich, genügsam und vollkommen harmlos. Dass trotzdem ein Restrisiko existiert, weiß ich, seit am MonteAlbo-Massiv ein veritabler Ziegenbock mit wilden Sprüngen auf mich zustürmte. Auch mein Adrenalin sprang in ungekannte Höhen, ruckzuck war ich aus dem Sattel; ein paar knallharte Pedalumdrehungen – und der Angriff ging ins Leere. Keine Ahnung, warum das Viech ausgerechnet mich als Opfer auserkoren hatte. Vielleicht hatte die Farbe meines Trikots es in Rage gebracht, vielleicht roch ich nach dem schweißtreibenden Anstieg am Monte Albo wie ein vermeintlicher Nebenbuhler? Egal. Nachdem ich den Bock mit allen mir geläufigen italienischen Schimpfwörtern bedacht und ihm gedroht hatte, ihn zu Ragout zu verarbeiten, hoffte ich, dass er in Zukunft auf solche Attacken verzichtet. Und auf keinen Fall wollte ich mir Sardinien von einem Ziegenbock verleiden lassen. Schließlich ist die Mittelmeerinsel der Legende nach Gottes Meisterwerk: Als er den Rest der Welt vollendet hatte, so heißt es, nahm er von allen Ländern das Schönste, um damit diese Insel zu formen. radrevier hinter der ostküste Wunderschön sind die Küsten, weltberühmt ist die im Norden gelegene Costa Smeralda – die nach der dort vorherrschenden Farbe des Meeres benannte S maragd-Küste, die seit den 1960er-Jahren den Jetset anzieht. Aber das Herz Sardiniens schlägt im Inselinneren, im Land der Hirten und Bauern, in der Heimat der Schafe und Ziegen, in einer Landschaft von wilder und rauer, nicht selten ergreifender Schönheit. Ein besonders schönes Rennrad revier mit kleinen Straßen liegt hinter der Ostküste, auf Höhe des Golfs von Orosei, wo die Kalkfelsen des bis zu 1.463 Meter hohen Supramonte-Gebirges im fahlen Morgenlicht karg und abweisend aus der Macchia und den Steineichenwäldern hervorstechen. Wenn die Mittelmeersonne sie später am Tag ins beste Licht rückt, muten sie fast majestätisch an. Die Landschaft wirkt wie ein riesiges Freilufttheater, eine perfekte Bühne für jeden Rennradfahrer, der Neues entdecken will. Andernorts gibt sich Sardinien heiter, lieblich und bunt. Palmen und Kakteen säumen die einsamen Straßen, und im Frühjahr erblüht 122 TOUR 1-2015 die Insel in leuchtenden Farben. Das knallige Rot des Mohns wetteifert mit dem intensiven Gelb des Ginsters. Hummeln, Bienen, Schmetterlinge summen und flattern über das Blütenmeer. Die Luft riecht betörend nach Thymian, Rosmarin, Salbei und Fenchel. Bernd Wilczek hat schon vor Jahren sein Herz an Sardi nien verloren. Als er die Insel erstmals mit dem Rennrad erkundete, hatte er gerade „die Nase voll von der Massenabfertigung auf Mallorca“. „Ich war sofort fasziniert von Sardinien“, schwärmt Wilczek, „und ich kenne keine Landschaft im Mittelmeerraum, die so unverbaut und so ursprünglich geblieben ist.“ Obwohl er als Übersetzer und Lektor keine Ahnung vom Geschäft eines Radreise- Veranstalters hatte, beschloss er 2001, „Sardinien Bike“ zu gründen. „Ich hatte wohl schon einen Wein zu viel, als ich mich dafür entschieden habe“, sagt Wilczek heute. Am Golf von Orosei hat er seinen idealen Standort gefunden: „Du kannst hier in drei Richtungen fahren, kannst es in der Küstenregion locker angehen lassen und findest anspruchsvolle Kletterpartien in den Bergen.“ Nur eines werden Rennradler auf Sardinien vergeblich suchen: schmucke, historische Orte mit kleinen Plätzen, auf denen man gerne eine Pause einlegt. Die Bildungs bürger-Fraktion, die mit vielen „Ohs“ und „Ahs“ die herausgeputzten Städtchen der Toskana besichtigt, dürfte enttäuscht sein, würde sie in einem der sardischen Gebirgsdörfer oder Städtchen landen. Ab und an sind wenigstens die Häuserfassaden verputzt und gestrichen, der Rest der Gebäude kommt als unvollendetes Flickwerk in grauem Betonstein daher. Zu Bier oder Kaffee sitzen Sarden nicht auf einer von Wein umrankten Terrasse einer urigen Trattoria zusammen, sondern vor der schmuck losen Bar an der Tankstelle, Benzingeruch inklusive. Kein Geld für den Radsport Sardinien, von Festland-Italien stiefmütterlich behandelt, ist arm, fast jeder Zweite unter 25 ohne festen Job. Vielleicht ist das auch der Grund, warum es kaum sardische Rennradfahrer gibt. Die überwiegende Mehrheit der Sarden kann sich den Sport schlicht nicht leisten. Die Profi-Rundfahrt Giro di Sardegna wurde im Jahr 2012 aus Geldmangel eingestampft, ebenso wie das Eintagesrennen Classica Sarda, das 2011 vorerst zum letzten Mal ausge tragen wurde. Daher zählt Massimo, der mir auf einer Radtour begegnet, zu den Ausnahmen. Er fährt zwar keine Rennen, aber begeistert Rennrad – und er hat einen gut bezahlten Job in der Hauptstadt Cagliari. Als Radfahrer macht er „bella figura“: Trikot und Rad sind farblich aufeinander ab gestimmt, sein blitzblank geputzter Carbonrenner glänzt in der Mittagssonne. Bei einem Cappuccino erzählt Massimo, dass er zum Radfahren schon überall in Europa unterwegs gewesen sei. „Ich habe Tour-Pässe und die Anstiege des Giro gesammelt wie andere Panini-Bilder“, schwärmt er, „aber irgendwann dachte ich: was für ein Blödsinn. So schön und abwechslungsreich wie auf Sar dinien kannst du nirgendwo fahren.“ Im GennargentuGebirge, dem bis zu 1.834 Meter hohen Dach Sardiniens, Der genuss die Regel Feine Straßen wie bei Orgosolo am Fuße des Supramonte findet man viele (Tour 3, ganz oben) Gemacht für Bergziegen: Kletterei zum Passo Genna Silana (Tour 4) d i e Au s n a h m e Halbwegs schmucke Gassen wie in Galtelli sind auf Sardinien eher selten 1-2015 TOUR 123 S c h ö n g e s c h l ä n g e lt Über dem Lago di Torpè türmen sich Serpentinen wie an einem Alpenpass (Tour 2) W e i t g e b l i c kt Großartige Ausblicke und Einsamkeit, wenige Kilometer hinter der Küste könne man sogar alpines Flair erleben; er selbst gehe dort im Winter Skifahren. „Und in die Dolomiten hast du es auch nicht weit“, behauptet Massimo. Der Supramonte, jenes karstige, zum Meer steil abfallende Küstengebirge, wird auch als „sardische Dolomiten“ bezeichnet. Als ich Massimo von der Ziegenbock-Attacke erzähle, hält er sich den Bauch vor Lachen und sagt zum Abschied mit einem Grinsen: „Dann pass’ aber auf, dass dich in der Barbagia nicht auch noch die Banditen vom Rad schießen.“ Die Barbagia, eine felsige Hochebene, galt und gilt als die Heimat der sardischen Banditen. Als deren Zentrum, gar als Hort von Mördern und Verbrechern, war das Bergdorf Orgosolo in Verruf geraten. Bei Stammesund Familienfehden waren Todesopfer zu beklagen, Einschusslöcher an den Häuserfassaden zeugen davon. Aber vor allem waren die Orgolesen Widerständler, die sich gegen die Herrschenden auflehnten; Freigeister, die sich beispielsweise 1969 erfolgreich gegen die Ansiedlung eines NATO-Truppenübungsplatzes zur Wehr setzten. Dokumentiert wird ihr Widerstand durch die sogenannten „Murales“ – Wandmalereien, für die der Ort inzwischen berühmt ist. Der Kult um das Banditentum treibt aber auch merkwürdige Blüten. So wurden schon Touristen in Bussen nach Orgosolo gekarrt, um dort einen Überfall auf die Reisebusse zu inszenieren. Mir präsentiert sich der Ort gespenstisch, als ich mit dem Rennrad mitten in eine Beerdigung hineinrolle. Schwarz gekleidete alte Frauen tragen schwarze Kreuze zur Kirche. Sie beklagen kein Mordopfer, sondern eine „Nonna“, eine Großmutter im gesegneten Alter von 104 Jahren, die zu Grabe getragen wird. Nirgendwo sonst in Europa werden die Menschen übrigens so alt wie auf Sardinien. Später in Orosei erreiche ich eine kleine Piazza, an der vor einem Café ausschließlichMänner sitzen, meist ältere. Es heißt, das sei auf Sardinien kein Zeichen für Machismus, vielmehr hätten die Männer, über Monate im Jahr als 124 TOUR 1-2015 informationen Anreise Flug O ro s e i Nächstgelegener Flughafen ist Olbia, 90 Kilometer entfernt von unserem Standort Orosei. Air Berlin, Easy Jet, Germanwings oder TUIfly fliegen Olbia direkt an; ab 150 Euro. Wer sein eigenes Rad mitnimmt, zahlt meist noch mal diese Summe. Die Bike-Station von Sardinien-Bike befindet sich im Club Hotel Marina Country (siehe Unterkunft). Die Service-Station verleiht auch Rennräder, für SardinienBike-Gäste ab 95 Euro die Woche. Gäste des Radsporthotels (und des Hotels Torre Moresca), die nicht über Sardinien-Bike gebucht haben, müssen zum Leihrad ein Radsportpaket (Straßenkarte, Pumpe, Trinkflasche, Werkzeug, Picknick etc.) für 110 Euro pro Woche hinzubuchen. Falls verfügbar, können auch Gäste anderer Hotels, in denen das Radsportpaket nicht obligatorisch ist, Räder mieten (außer Carbonräder). Für sie kostet ein Alu-Renner 140 Euro die Woche. Sardinien-Bike bietet zudem geführte Touren an. Auto u n d Fä h r e Fähren nach Sardinien legen ab in Genua, Livorno und Civitavecchia. Mit dem Auto sind es von Frankfurt am Main bis Genua 800, bis Livorno 960 und bis Civita vecchia 1.200 Kilometer. Fähr-Infos unter www.tirrenia.it, www.moby.it und www.traghetti.com Möglich ist auch die Anreise über Korsika (www.corsica-ferries.com). Mit der Fähre von Bonifacio an Korsikas Südspitze erreicht man Sardiniens Norden in einer knappen Stunde. Beste Reisezeit irten unterwegs, zu Hause nicht viel zu sagen. Bars und H Plätze seien also eher Rückzugsorte für sie. Die Männer mustern mich, sagen aber nichts – was wiederum dem Klischee entspricht, der Sarde sei alles andere als eine plaudernde Frohnatur. Einer der Alten, mit Furchen im Gesicht, so tief wie die Schluchten im Gennargentu- Gebirge, spricht mich schließlich doch an, zunächst noch mit versteinerter Miene. Erst als ich ihm versichere, dass mir seine Insel ausgesprochen gut gefällt, strahlt er zufrieden und tätschelt mir erst die Wange und dann das Oberrohr meines Rennrads. Ich setze mich, bestelle einen Espresso, und lasse die Touren der vergangenen Tage Revue passieren. Dabei fallen mir die Worte der sardischen Literatur-Nobelpreisträgerin Grazia Deledda ein: „Ich habe in Berührung mit den schönsten und wildesten Landschaften gelebt, in die sich meine Seele versenkt hat.“ Ich hatte – fast – eine schmerzhafte Berührung mit einem wild gewordenen Ziegenbock – in einer archaischen Landschaft und in einem traumhaft schönen Rennradrevier. Radservice Mitte April bis Mitte Juni und September bis Mitte Oktober, wobei es im Herbst häufiger regnet als im Frühjahr. Im Hochsommer, wenn Badegäste die Insel überfluten, kann es brütend heiß werden, Temperaturen um die 40 Grad sind keine Seltenheit. Am schönsten ist es auf Sardinien im Mai, wenn alles blüht und das Thermometer bereits 20 bis 25 Grad anzeigt. Wer die Badehose einsteckt, kann bei Cala Gonone (Tour 4) ins Mittelmeer springen Essen & Trinken Info Die sardische Küche ist bodenständig und deftig, eine Küche der Hirten und Bauern. Brot spielt eine wichtige Rolle und überall werden die dünnen Fladen des Pane frattau serviert, mit Tomatensauce, einem Spiegelei und kräftigem Käse. Als Beilage zum Essen wird in der Regel das hauchdünne und krosse Pane karasau gereicht. Ohne Pasta kommt auch die Küche Sardiniens nicht aus: Typisch sind die Maloreddus, die sardische Variante der Gnocchi oder die sardischen Ravioli, die Culurgiones. Fleischspezialitäten sind Zicklein (Capretto) und Spanferkel (Porcheddu). Auch wenn das Mittelmeer weitgehend leer gefischt ist, sind zahl reiche Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten auf den Speisekarten zu finden. Zu empfehlen sind die Meeräschen und als Delikatesse deren Rogen (Bottarga di Muggine), gerne auch als sardischer Kaviar bezeichnet und, mit Pasta serviert, ein Gedicht. Der Cannonau ist ein schwerer und gehaltvoller Rotwein, der Vermentino ein geschmeidiger Weißer. Und das sardische Birra Ichnusa muss sich vor anderen italienischen Biersorten keinesfalls verstecken. Italienische Zentrale für Tourismus ENIT Barckhausstraße 10 60325 Frankfurt/Main Telefon 069/237434 www.enit-italia.de www.sardegnaturismo.it/de I n D e ut s c h l a n d TO U R -T i p p i n O ro s e i Hotel Maria Rosario Via Grazia Deledda 13 Telefon 0039/0784/997120 www.hotelmariarosaria.it/de Gemütlich kann man den Speisesaal des Hotels nicht nennen, aber Pizzabäcker Giuseppe versteht sein Handwerk und kredenzt wahre Meisterwerke aus dem Holzofen. a m O rt Wandmalereien im Bergdorf Orgosolo Unterkunft O ro s e i Club Hotel Marina Country Telefon 0039/0784/999900 www.marinabeach.it/de Hübsche Ferienanlage in der Marina, 1,5 Kilometer östlich von Orosei gelegen; mit Pool, freundlichen Zimmern mit Balkon oder Terrasse. Preis für sieben Übernachtungen mit Halbpension im Doppelzimmer: 589 Euro. Zu buchen über den deutschen Radreise veranstalter Sardinien-Bike, Humboldtstraße 26, 63533 Mainhausen, Telefon 06182/7743816, www.sardinien-bike.de Ufficio Turistico del Comune di Orosei Sardegna Via S. Veronica, 1 I-08028 Orosei (NU) Telefon 0039/0784/996930 www.oroseiturismo.it Literatur & Karten Reiseführer „Sardinien“, 708 Seiten, M. Müller Verlag 2013, ISBN 978-3899537826; 26,90 Euro K art e „Sardinien“ 1:150.000, freytag & berndt 2014, ISBN 978-3707907636; 10 Euro Radurlauber finden auf Sardinien aber auch zahlreiche Ferienhäuser und Agriturismo- Betriebe unter www.turisarda.com, www.sardegna.com, www.agriturismo.com 1-2015 TOUR 125 126 TOUR 1-2015 0m 0 km 20 40 60 80 100 120 0m ) 2m (100 Gon Dor one gali Gal tel i Orosei lana a Si enn Cala so G Pas gali Dor O ro sei Orosei O ro li Orosei I rg o La C al To r p e t t a é sei O ro tel i Orosei Gal 100 0 km 20 40 60 80 100 120 0m 140 0 km 20 40 60 80 Sardinien 100 Tour 4 Tour 3 Mar e e Mo n t i R u n d u m d e n w e i SS e n B e r g M Tour 2 Tour 1 Monte Senes 863 Monte Turuddò Lula Sar d i s c h e Do l o m i t e n Ins Banditennest Siniscola bo 80 Santa Lucia Sant‘Anna Al 60 La Caletta te 40 Posada 942 on 20 Torpé Punta sa Donna 1127 104 Kilometer 1.750 Höhenmeter max. 10 Prozent Steigung Zunächst rollt man durch die sanften Hügel östlich des Monte Albo und weiter auf der Küstenstraße nach Siniscola. Ab dort führt eine Traumstraße in zahlreichen Kehren hinauf nach Sant’Anna. Den knackigen Anstieg steckt man fast spielend weg, so schön sind die Ausblicke über die schroffen Felsen hinunter aufs Mittelmeer. Weiter geht’s durch zunächst karge Berge entlang des Monte-Albo-Massivs, später durch Steineichenwälder und Macchia. Ab Lula rauscht man – bis auf einen Gegenanstieg – hinunter ins Cedrino-Tal und weiter nach Orosei. Auf der mäßig befahrenen Küstenstraße bis Posada. Dort fährt man ins Hinterland, ab Torpè entlang der Laguna de Posada, ehe es laut Straßenschild 13 Prozent steil hinauf geht Richtung Lodè – der Anstieg ist aber streckenweise 16 Prozent steil. Die Schinderei lohnt sich: Die Strecke nach Sant’Anna ist atemberaubend schön und auf der Abfahrt hinunter nach Siniscola kann man es richtig krachen lassen. Zurück nach Orosei fährt man parallel zur Schnellstraße SS-131 (von der man so gut wie nichts mitbekommt) über bewaldete Hügel. Über Nuoro durch dichte Wälder aus Steineichen, Pinien und Zypressen bis kurz unterhalb des Gipfels des Monte Ortobene (955 m) auf 910 Meter Höhe. Die beste Aussicht genießt man unterhalb der 900-Meter-Marke. Weiter ins einstige Banditennest Orgosolo, wo man einen Abstecher ins „Centro“ mit seinen zahlreichen Wandmalereien, den sogenannten „Murales“, machen sollte. Ein einsames Sträßchen führt nach Oliena, danach öffnen sich grandiose Ausblicke auf die Punta sos Nidos und den Monte Corrasi, die höchsten Gipfel des Supramonte-Gebirges. Km Km Von Orosei geht es stetig, aber moderat hinauf nach Dorgali, hinter dem eine großartige Panoramastraße zum Passo Genna Silana (1.002 m) führt. Nach Osten blickt man auf schroffe Felsen, in Richtung Westen eröffnen sich dem Radler grandiose Ausblicke über das OddoeneTal auf die Gipfel des Supramonte, auch die „Dolomiten Sardiniens“ genannt. Unweit des Passes hat sich die Gola su Gorroppu, eine der tiefsten Schluchten Europas, ins Kalkgestein gefressen. Lohnenswert auf dem Rückweg ist der Abstecher hinunter nach Cala Gonone oder die südlich davon gelegene Cala Fiuli, eine traumhafte Badebucht an der Steilküste. Ort | Richtung Ort | Richtung Km 0Start O rosei, Hotel Marina Country | in Orosei an Einmündung links, nach 350 Metern (50 Meter vor gegenüberliegender Tankstelle) rechts in die 1. Einbahnstraße, später: Nuoro 3,6links Orosei, Einmündung Ortsende 7,0rechts Abzweig an Brücke | Irgoli, dort am Ortseingang (Km 9,4) rechts: Siniscola 42,4links Siniscola, Abzweig | Nuoro, bei Km 44,0 rechts: Lodè 52,4links S ant’Anna, Abzweig | Lula, dort an Kirche (Km 76,8) geradeaus: Nuoro 92,2links Abzweig | Galtelli, dort links: Orosei 114,8Ziel Orosei, Hotel Marina Country 0StartOrosei, Hotel Marina Country | in Orosei an der Einmündung rechts nach Siniscola 3,0rechts Abzweig | St. Maria, an der Küste entlang und an einer Einmündung (Km 12,2) rechts auf die SS-125 35,5rechts Abzweig | La Caletta 38,7linksLa Caletta, Hafen | am Kreisel geradeaus in Einbahnstraße, nach 300 Metern rechts: via Posada (Km 43) nach Torpè 46,7rechtsTorpè, Kreuzung | SP-24, dort: Lago Maccheronis und Lodè 61,9links Einmündung | via Sant’Anna nach Siniscola 78,4rechts Siniscola, Einmündung hinter Brücke | Nuoro 81,4geradeausKreuzung | SP 45 105,1links Kreuzung | Dorgali, nach 400 Metern links: via Irgoli nach Orosei 128,0Ziel Orosei, Hotel Marina Country Irgoli Galtelli Nuoro Orosei Start Tour 1 2 3 4 955 Monte Ortobene Oliena Dorgali Cala Gonone Monte Corrasi 1463 Tyrrhenisches Meer e 150 Kilometer 2.340 Höhenmeter max. 9 Prozent Steigung Orgosolo ont 128 Kilometer 1.300 Höhenmeter max. 16 Prozent Steigung ram 115 Kilometer 1.330 Höhenmeter max. 13 Prozent Steigung Sup Das Streckenprofil im Revier rund um den Golf von Orosei reicht von wellig in der Küsten region über hügelig mit moderaten Anstiegen bis hin zu knackigen Kletterpartien im SupramonteGebirge und rund um den Monte Albo. Nur wer gut in Form ist, kommt ohne Dreifach- oder Kompaktkurbel aus. Bisweilen wechseln sich picobello asphaltierte Straßen ab mit Rumpelpisten – inklusive riesiger Schlaglöcher. Insgesamt kann man über den Zustand der sardischen Straßen aber nicht meckern. Selbst auf den größeren Küstenstraßen herrscht kaum Verkehr, im Landes inneren kann man die Autos, die einem stündlich begegnen, an einer Hand zählen. Die sardischen Autofahrer verhalten sich über wiegend rücksichtsvoll; nur wenige, zumeist jüngere, glauben, dass beim Überholen ein Sicherheitsabstand von zehn Zentimetern ausreicht. 0 km Lago di Torpé 1000 750 500 250 1000 750 500 250 Passo Genna 10 km 1002 Silana Ort | Richtung Km 0StartOrosei, Hotel Marina Country | in Orosei an Einmündung links: Dorgali 20,0rechtsAbzweig | Nuoro, bei Km 24,4 geradeaus: Orosei 29,5 geradeausKreuzung | Olbia, SS-131 Auffahrt SS-131 | SP-45, Nuoro, 37,0links später: Nuoro La Solitudine 55,9linksNuoro, Ortseingang, hinterm Sportplatz | Abstecher: Via Monte Ortobene, oben an Bar/Pizzeria (Km 62,7) wenden. Wieder unten halblinks, dann nächste links: Oliena 74,4rechts Abzweig | Orgosolo 92,8linksOrgosolo, Ortseingang | Centro, am Ortsausgang (Aussichtspunkt) links halten: Oliena 109,9linksOliena, Ortseingang | Dorgali, an der Einmündung (Km 11,3) rechts: Dorgali 129,7links Einmündung | Orosei 149,7Ziel Orosei, Hotel Marina Country Ort | Richtung 0Start Orosei, Hotel Marina Country | in Orosei an Einmündung links: Dorgali 21,6rechts Dorgali, Abzweig an Tankstelle | „Tutte le Direzioni”, Baunei 42,7wenden Passo Genna Silana 60,6rechtsAbzweig, Tunnel | Abstecher: Cala Gonone, dort (Km 68,0) am Hafen wenden und hinterm Tunnel rechts: Dorgali. Dort am Ortsanfang (Km 76,3) links halten, im Ort immer Richtung Olbia 83,6 links Abzweig | Galtelli 92,3rechts Galtelli, Einmündung | Orosei 103,7Ziel Orosei, Hotel Marina Country Höhenprofile: anner Grafik Tourencharakter 1000 750 500 250 sei pun kt 0m San t ‘A Sini nna Au sco ssi la chts ) 1m (82 lbo te A Lula la sco Mon am Sini O ro se I rg o i li 1000 750 500 250 Orientierung am Mo Nuo nte Or ro to b e ne ( 910 O rg m) oso lo Olie na Etappen GPS-Daten Touren-Daten zum kostenlosen Download (GPX-Format) unter Lesebeispiel 92,3 rechts Galtelli, Einmündung | Orosei = bei Kilometer 92,3 an einer Einmündung in Galtelli rechts abbiegen Richtung Orosei italien Sardinien, auf Sardisch „Sardinia“, auf Italienisch „Sardegna“, ist nach Sizilien die zweitgrößte Mittelmeerinsel. Die kürzeste Entfernung zum italienischen Festland beträgt 187 Kilometer, bis zur Südspitze Korsikas sind es nur 11 Kilometer. Rund ein Viertel der 1,65 Millionen Sarden leben im Großraum der Hauptstadt Cagliari im Süden. Höchste Erhebung Sardiniens ist der Punta La Marmora (1.834 m) im GennargentuMassiv. In dem von uns besuchten Revier an der Ostküste, der Region rund um den Golfo di Orosei, ragen die Gipfel des Supramonte bis knapp 1.500 Meter in den Himmel. Unsere Tourengebiete, die Baronia- und Barbagia-Region im Osten sowie das Landesinnere, sind seit jeher das Land der Hirten und extrem dünn besiedelt. Neben ihrer landschaftlichen Vielfalt – Sardinien wird auch als „kleiner Kontinent im Mittelmeer“ bezeichnet – lockt die Mittelmeerinsel die meisten Touristen mit ihren karibisch anmutenden Stränden und den idyllischen Badebuchten. www.tour-magazin.de in der Rubrik „Touren“ Webcode #33911 1-2015 TOUR 127