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WERKZEUGE > Beschichtungen Bearbeitung von Aluminium und CFK Vorsprung dank richtiger Beschichtung Zur Gewichtsreduktion greifen Automobil- und Flugzeughersteller verstärkt nach alternativen Werkstoffen. Schwierig zu bearbeiten, fordern diese neue Lösungen von der Werkzeugindustrie. Angepasste Beschichtungen sind ein Schlüssel dazu. 1 Hauzer Flexicoat 850: Die flexible Beschichtungsanlage ist ausgerüstet mit der ta-C- und der CARC+-Technologie ben auch Nachteile: Die klassischen Verfahren zur Stahlbearbeitung sind auf sie nicht anwendbar; das Material bleibt am Werkzeug haften und stumpft es ab, sodass die Schnittleistung abnimmt. Haftungsmindernde DLC-Schichten Solchen Veränderungen muss die Werkzeugindustrie Innovationen entgegenhalten. »Werkzeugbauer taten dies schwerpunktmäßig in den Bereichen Substrate und Geometrie«, analysiert Michiel Eerden, Produktmanager Werkzeugbeschichtungen bei Hauzer in Venlo/Niederlande. »Aber der dritte Aspekt der Werkzeugoptimierung – die Beschichtung – kann die entscheidende Rolle spielen. Für die Schnittleistung von Präzisionswerkzeugen ist das richtige Zusammenspiel von Schnittkante und Beschichtung entscheidend. Um die richtige Gewichtung zu finden, arbeiten VON DÉSIRÉE DRIESENAAR > Die Fahrzeugindustrie sucht kontinuierlich nach Wegen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Eine der Lösungen besteht in der Auswahl alternativer Werkstoffe, mit denen sich Gewicht einparen lässt. Neue Werkstoffe wurden eingeführt, die Materialfestigkeit mit geringerer Masse vereinen. Doch Materialien wie Aluminium oder kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe ha- i HERSTELLER IHI Hauzer Techno Coating B.V. NL-5928 LL Venlo Tel. +31 77 3559777 www.hauzertechnocoating.com © Carl Hanser Verlag, München Internet-PDF-Datei. Diese PDF Datei enthält das Recht zur unbeschränkten Intranet- und Internetnutzung, sowie zur Verbreitung über elektronische Verteiler. Eine Verbreitung in gedruckter Form ist mit dieser PDF-Datei nicht gestattet. WB 1-2/2014 Bilder: Hauzer 24 25 2 Die CARC+-Technologie bietet durch den hohen Ausnutzungsgrad des Beschichtungsmaterials geringe Chargenkosten 3 Schaftfräser mit ta-C-Beschichtung: Typisch ist das regenbogenfarbige Erscheinungsbild wir eng mit unseren Kunden zusammen. Deren Wissen über Substrate und Geometrien verbinden wir mit unserem Wissen über Beschichtungen, um zu einer optimalen Lösung zu gelangen.« Für die Bearbeitung von Aluminium und Kunststoffen hat Hauzer verschiedene Diamond-Like-Carbon-Beschichtungen (DLC) einschließlich wasserstofffreier DLC-Schichten (ta-C) getestet.»Zahlreiche Werkzeughersteller und Lohnbeschichter haben dieses ta-C-Verfahren gewählt und sind begeistert von den Ergebnissen«, so Eerden. Aufgetragen wird eine ta-C-Beschichtung mit Lichtbogen-Rundverdampfern. Die Beschichtung besitzt eine hohe Härte (4000 bis 7000 HV), üblicherweise eine Dicke von weniger als einem Mikrometer sowie einem Reibungskoeffizienten zwischen 0,02 und 0,1 gegenüber Al2O3 (trocken). Die Beschichtungstemperatur liegt im Bereich von 80 bis 200 °C, wobei die Betriebstemperatur 500 °C überschreiten kann. Typisch für die Beschichtung ist das regenbogenfarbige Erscheinungsbild. WB 1-2/2014 Entwickelt wurde die ta-C-Beschichtung mit ihrem hohen Anteil an sp3-Strukturen für tribologische Anwendungen im Automobilsektor. Ein Nebenprodukt dieser technologischen Entwicklung ist der Einsatz von ta-C auf Schneidwerkzeugen für die Bearbeitung von Aluminium, Kupfer oder kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen. Die haftungsmindernde Wirkung der Beschichtung verhindert die Bildung einer Aufbauschneide am Werkzeug, sodass die Schnittkante länger scharf bleibt. Mit ta-C beschichtete Werkzeuge zeigen eine bessere Schnittleistung als unbeschichtete Werkzeuge sowie Werkzeuge mit typischen Metall-Nitrid-Beschichtungen. Führende Technologien für Fahrzeugbauer SAM Coating, ein nordbayerisches Lohnbeschichtungsunternehmen, bietet ta-C als Teil seines Portfolios an. »Wir sind in der Lage, ta-C-Beschichtungen in Serie und in reproduzierbar hoher Qualität herzustellen. Dies verhilft uns zu einer beson- www.werkstatt-betrieb.de Internet-PDF-Datei. Diese PDF Datei enthält das Recht zur unbeschränkten Intranet- und Internetnutzung, sowie zur Verbreitung über elektronische Verteiler. Eine Verbreitung in gedruckter Form ist mit dieser PDF-Datei nicht gestattet. 26 WERKZEUGE > Beschichtungen 93 Metern. Ein anderer Test zeigte, dass bei der Bearbeitung einer Zusammensetzung aus Aluminium und Polycarbonat mit 50 Prozent Faseranteil die mit Hauzer ta-C beschichteten Werkzeuge 119 Meter erzielten, bei einer Benchmark von 98 Metern.« 4 Standweg ta-C-beschichteter Schaftfräser bei der Bearbeitung von Polycarbonat mit IXEF (polyarylamider Thermokunststoff, verstärkt mit 50 Prozent Faseranteil) deren Marktstellung«, so Geschäftsführer Dr. Andreas Schneider. »Wir sind überzeugt vom Leistungspotenzial der ta-CBeschichtungen bei spezifischen Anwendungen und im typischen Markt für Diamantbeschichtungen. Erfahrungswerte zeigen ein hohes Potenzial bei der Bearbeitung von Kupfer,Aluminium, CFK und GFK mit ta-C-beschichteten Werkzeugen. Unsere Kunden bestätigen das. Andererseits müssen wir auch klassische Nitridbeschichtungen wie TiN, TiCN oder CrN liefern; es ist ein großer Vorteil, dass wir dies mit der gleichen Hauzer-FlexicoatAnlage erledigen können, die mit Zerstäubungstechnik, Lichtbogenverdampfung und plasmagestützter CVD-Technologie ausgerüstet ist. Die Qualität unserer Nitrid-Beschichtungen braucht die Konkurrenz nicht zu scheuen. Zusammen mit Hauzer verfügt die SAM Coating GmbH über das Know-how, Werkzeuge mit ta-C in Serie zu beschichten. Beide haben sich damit ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Beschichtungsmarkt erarbeitet.« Bereits seit Jahrzehnten entwickelt Hauzer führende Technologien für den Sektor Fahrzeugkomponenten. Eerden: »Unsere F&E erfolgt in einer Abteilung, in der bereichsübergreifend an Innovationen für den Komponenten- und den Werkzeugbereich gearbeitet wird. Im Fall der DLC-Beschichtungen verschafft uns dies einen Wettbewerbsvorteil. Das Ergebnis ist eine ta-C-Beschichtung mit hoher Haftung und geringem Reibkoeffizienten. Das sind wertvolle Eigenschaften, die die Schnittleistung verbessern.« Ein weiterer Kunde,ein asiatischer Werkzeugbeschichter, legte Hauzer Daten vor, die in Bild 4 dargestellt sind. Wie man sehen kann, übertrifft die ta-C-Beschichtung aus Venlo andere Beschichtungen, wenn Polycarbonat und IXEF (polyarylamider Thermokunststoff, verstärkt mit 50 Prozent Faseranteil) zu bearbeiten sind. »Weitere Versuche kamen zu ähnlichen Ergebnissen: Bei der Bearbeitung von Aluminium erreichten die mit Hauzer ta-C beschichteten Werkzeuge einen Standweg von 105 Meter, bei einer Benchmark von Schnell, glatt und zuverlässig Auf dem Werkzeugmarkt ist ta-C in jüngster Zeit nicht die einzige Innovation. Für Nitridbeschichtungen entwickelte Hauzer die CARC+-Technologie. Eines ihrer Merkmale ist Schnelligkeit: Die Zykluszeit einer Charge liegt unter vier Stunden. Darüber hinaus tragen optimierte Heiz- und Kühlungstechniken zu günstigeren Betriebskosten bei.Aufgrund einer hohen Ausnutzung des Beschichtungsmaterials sind die Materialkosten pro Charge gering. Außerdem verbessert CARC+ die Glattheit der Beschichtungen erheblich. Inzwischen haben zahlreiche Werkzeughersteller diese Technologie getestet; sie hat sich als äußerst stabil und zuverlässig erwiesen. So wurden i ANWENDER SAM Coating GmbH 91330 Eggolsheim-Neuses Tel. +49 9545 4435317 www.sam-coating.de H+K Surface Technology GmbH 78554 Aldingen Tel. +49 7424 98160 www.hk-surfacetechnology.com 5 Flankenverschleiß AlCrN-beschichteter Schaftfräser (mit und ohne CARC+-Technologie) © Carl Hanser Verlag, München Internet-PDF-Datei. Diese PDF Datei enthält das Recht zur unbeschränkten Intranet- und Internetnutzung, sowie zur Verbreitung über elektronische Verteiler. Eine Verbreitung in gedruckter Form ist mit dieser PDF-Datei nicht gestattet. WB 1-2/2014 6 Verschleiß TiN-beschichteter Gewindeformer (mit und ohne CARC+-Technologie) kürzlich auch zweischneidige Karbid-Kugelkopffräser mit einer CARC+-AlCrNBeschichtung untersucht. Die Ergebnisse sind in Bild 5 einer AlCrN-Beschichtung gegenübergestellt. Des Weiteren wurde die CARC+-Technologie an Gewindeformern getestet. Das Resultat ist in Bild 6 zu sehen. Kostenlose Prozessrezepturen Auch im Fertigungszentrum von H+K Surface Technology kommt die CARC+Technologie zum Einsatz. Das deutsche Unternehmen beschichtet 800000 Werkzeuge pro Jahr, überwiegend Schaftwerkzeuge. 70 Prozent davon werden mit klassischen Nitridbeschichtungen wie TiAlN oder TiN versehen. Renate Welcker, technische Leiterin bei H+K: »Unsere Kunden sind Werkzeughersteller und -schleifereien 200 km rund um Aldingen. Ihnen können wir kurze Lieferzeiten, Flexibilität und eine hervorragende Beschichtungsqualität bieten. Beschichtungen mit CARC+-Technologie sind viel glatter als die, die wir mit unserer anderen Werkzeugbeschichtungsmaschine herstellen. Außerdem bleibt das Innere der Maschine sauberer, und weniger Staub bedeutet eine hochwertigere Beschichtung. Wir sind sehr zufrieden mit den Prozessrezepturen von Hauzer, die wir kostenlos bekommen, wann immer in Venlo etwas Neues entwickelt wird.« Auch die Software sei eindeutig strukturiert, was die Bedienung der Anlage sehr einfach mache. Außerdem könne man die Beschichtungsmaterialien deutlich leichter wechWB 1-2/2014 seln. »Was das Beladen der Anlage betrifft, ist im Gegensatz zu früher kein Heben nötig. Alles ist sehr benutzerfreundlich.« Fazit Um auf dem Werkzeugmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, sind Neuentwicklungen unabdingbar. Die richtige Beschichtungslösung liefert hier einen Wettbewerbsvorsprung. Für klassische Nitridbeschichtungen bietet die CARC+-Technologie klare Vorteile: kurze Zykluszeiten, geringere Chargenkosten aufgrund der hohen Ausnutzung des Beschichtungsmaterials, glatte Beschichtungen. Zu den jüngsten Entwicklungen zählen ta-C-Beschichtungen für die Bearbeitung von Aluminium und kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen. Diese Beschichtungen zeichnen sich durch hohe Härte, gute Adhäsion und niedrige Prozesstemperaturen aus. »Die Rezepturen neuer Beschichtungen stellen wir unseren Kunden kostenfrei zur Verfügung«, sagt Eerden. »Weil unsere Anlage zu einem späteren Zeitpunkt flexibel aufrüstbar ist, können sie kontinuierlich von neuen F&EErkenntnissen profitieren. Im Werkzeugsektor ist Stillstand keine Option. Hauzer ermöglicht es Werkzeugherstellern und Lohnbeschichtern, mit den besten Technologien auf dem Markt zu wachsen.« z > WB110901 Désirée Driesenaar ist Marketingmanager bei Hauzer in Venlo/Niederlande ddriesenaar@hauzer.nl www.werkstatt-betrieb.de Internet-PDF-Datei. Diese PDF Datei enthält das Recht zur unbeschränkten Intranet- und Internetnutzung, sowie zur Verbreitung über elektronische Verteiler. Eine Verbreitung in gedruckter Form ist mit dieser PDF-Datei nicht gestattet.