Lungenkrebs - Für Patienten und Ihre Angehörigen

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Lungenkrebs - Für Patienten und Ihre Angehörigen
Lungenkrebs
Für Patienten und
ihre Angehörigen
www.onkologie.hexal.de
Diese Broschüre basiert zum Großteil auf der Publikation
"What You Need To Know About Lung Cancer" des NCI
(National Cancer Institute, USA) und wurde für den deutschen Leser redaktionell bearbeitet.
Diese Broschüre entstand mit fachlicher Unterstützung von
Herrn Dr. med. Ludwig Lutz, Onkologe und Oberarzt im
Krankenhaus Harlaching, Generalsekretär der Bayerischen
Krebsgesellschaft e.V.
Verlag:
Medical Communications – München
Herausgeber:
HEXAL AG
Onkologie/Immunologie
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
www.onkologie.hexal.de
HEXAL
wünscht Ihnen alles Gute!
Inhalt
1
Häufigkeiten verschiedener Krebsarten
2
Wissenswertes über Lungenkrebs
2
Die Lungen
3
Was ist Krebs
4
Lungenkrebsarten
5
Lungenkrebs: Wer ist gefährdet?
5
Zigaretten
5
Zigarren und Pfeife
6
Passivrauchen
6
Radon
6
Asbest
7
Umweltverschmutzung
7
Lungenerkrankungen
7
Vorgeschichte
8
Symptome
9
Diagnose
9
Bronchoskopie
9
Nadelaspiration
9
Pleurapunktion
9
Thorakotomie
10
Erkrankungsstadium
10
Knochenszintigraphie
10
Computertomographie des Brustraums bzw. des Kopfes
10
Magnetresonanztomographie (MRT)
11
Oberbauchsonographie
11
Kernspintomographie der Leber
11
Lungenfunktionsprüfung
11
Inhalations-Perfusions-Szintigraphie
11
Mediastinoskopie/Mediastinotomie
11
Positronen-Emissions-Tomographie
!
12
Behandlung
12
Operative Entfernung des Tumors
12
Chemotherapie
13
Strahlentherapie (Radiotherapie)
14
Schmerztherapie
14
Palliativmedizin
14
Die Behandlung nichtkleinzelliger Bronchialkarzinome
15
Die Behandlung kleinzelliger Bronchialkarzinome
15
Behandlung bei besonderen tumorbedingten Problemen
15
Knochenmetastasen
16
Atemwegsengstellen
17
Pleuraerguss
17
Nebenwirkungen
17
Chirurgische Entfernung
18
Chemotherapie
18
Strahlentherapie
19
Ernährung des Krebspatienten
20
Nachsorge und Rehabilitation
20
Nachsorge
20
Rehabilitation
21
Unterstützung für Krebspatienten
22
Was bringt die Zukunft?
23
Glossar
27
Wichtige Adressen
29
Fragen an Ihren Arzt
Wichtige Begriffserklärungen finden Sie hier.
1
Häufigkeiten verschiedener Krebsarten
Mann
Frau
3%
Mundhöhle/Rachen
1%
2%
Speiseröhre
1%
5%
Magen
4%
16 %
Darm
17 %
3%
Bauchspeicheldrüse
1%
Kehlkopf
14 %
3%
0,2 %
Lunge
6%
3%
Malignes Melanom
4%
5%
Niere
3%
9%
Harnblase
4%
1%
Schilddrüse
2%
2%
Leukämien
2%
25 % Prostata
2 % Hoden
Brust
Gebärmutterhals
28 %
3%
Gebärmutterkörper 6 %
Eierstöcke
5%
Quelle: Robert Koch Institut Berlin 2008
Geschätzte Zahl der jährlich Neuerkrankten nach Krebsarten
und Geschlecht (Quelle: Robert Koch-Institut, 2008/Grafik:
Deutsche Krebshilfe e.V.)
2
Wissenswertes über Lungenkrebs
Jedes Jahr erkranken nach Schätzungen des Robert Koch-Institutes
Berlin mehr als 46.000 Menschen neu an Lungenkrebs. Somit zählt
das Bronchialkarzinom (Lungenkrebs) heute zu den häufigsten
Krebsformen. Bei mehr als 32.000 Männer und 13.000 Frauen wird
pro Jahr die schwerwiegende Diagnose „Lungenkrebs“ festgestellt.
Diese Broschüre soll Betroffenen und Interessierten nützliche Informationen über die Erkrankungszeichen, Erkennung und Behandlung dieser Krankheit geben. Sicher kann eine Broschüre nicht alle
Fragen beantworten und auch nicht das Gespräch mit dem Arzt
ersetzen. Dennoch hoffen wir, dass die folgenden Informationen
für den Leser hilfreich sind.
In der vorliegenden Broschüre wird der aktuelle Wissensstand
zum Thema Lungenkrebs dargestellt. Das Wissen über Lungenkrebs
wächst jedoch dank intensiver Forschung ständig weiter. Der
Krebsinformationsdienst (KID) in Heidelberg und auch die übrigen
Organisationen, die im Kapitel „Wichtige Adressen” auf Seite 27 aufgeführt sind, erteilen dazu neueste Informationen.
Die Lungen
Die Lungen bestehen aus den beiden schwammartigen, kegelförmigen Lungenflügeln und gehören zu den Atmungsorganen, dem
sogenannten Respirationstrakt. Der rechte Lungenflügel hat drei
Abteilungen, die sogenannten Lungenlappen, und ist etwas größer
als der linke, der nur aus zwei Lungenlappen besteht. Beim Einatmen füllen sich die Lungen mit Sauerstoff, ohne den die Zellen
unseres Körpers nicht leben und ihre normalen Funktionen nicht
erfüllen können. Beim Ausatmen geben die Lungen Kohlendioxid
ab, ein Abfallprodukt des Zellstoffwechsels.
3
Abb. 1: Die Lunge
Bronchie
Lungenbläschen
Bronchiole
rechter Lungenflügel
linker Lungenflügel
Was ist Krebs?
Krebs entwickelt sich, unabhängig davon, um welche Krebsart es
sich handelt, immer in den Zellen unseres Körpers, der Grundeinheit
des Lebens. Es erleichtert das Verständnis der Krankheitsprozesse
bei Krebs, wenn man weiß, wie normale Zellen zu Krebszellen
werden.
Der Körper besteht aus vielen verschiedenen Zellarten. Diese
wachsen, teilen und vermehren sich normalerweise in dem Ausmaß, wie es zur Erhaltung der Gesundheit und Funktionstüchtigkeit
des Körpers erforderlich ist. Manchmal geraten die Zellen jedoch
außer Kontrolle: Sie teilen sich immer weiter, obwohl keine neuen
4
Zellen mehr benötigt werden. Die überschüssigen Zellen bilden
eine Geschwulst oder einen Tumor. Tumore können gutartig
(benigne) oder bösartig (maligne) sein.
Gutartige Tumore sind kein Krebs. Im Allgemeinen lassen sie sich
entfernen und wachsen in den meisten Fällen auch nicht erneut. Die Zellen gutartiger Tumore dringen nicht in benachbarte
Gewebe ein und breiten sich nicht in andere Teile des Körpers
aus.
Bösartige Tumore bedeuten Krebs. Die Zellen in diesen Geschwulsten sind krankhaft verändert und teilen sich unkontrolliert
und planlos. Sie können in umliegende Gewebe und benachbarte Organe eindringen und diese zerstören oder sich vom
Tumor lösen und in die Blutbahn oder das lymphatische System
eindringen. Durch diesen Prozess, der als Metastasenbildung
bezeichnet wird, kann sich der Krebs in andere Körperregionen
ausbreiten und dort Tochtergeschwülste bilden.
Lungenkrebsarten
Die von den Lungen ausgehenden Krebsarten werden nach dem
Aussehen der Zellen unter dem Mikroskop in zwei Hauptarten eingeteilt: nichtkleinzellige Bronchialkarzinome und kleinzellige Bronchialkarzinome. Die beiden Arten unterscheiden sich in ihrem
Wachstum, ihrer Ausbreitung und in ihrer Behandlung.
Nichtkleinzellige Karzinome kommen häufiger vor als kleinzellige. In der Regel wachsen sie langsamer und streuen später
in andere Gewebe. Es gibt drei Haupttypen nichtkleinzelliger
Bronchialkarzinome. Nach der Zellart, von denen der Krebs
ausgeht, heißen sie: Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom
oder großzelliges Karzinom. Die Behandlung der Wahl bei
diesen Formen ist die Operation.
5
Das kleinzellige Bronchialkarzinom wird manchmal auch als
Haferzellkarzinom bezeichnet. Es kommt seltener vor als das
nichtkleinzellige Karzinom. Diese Art von Lungenkrebs wächst
schneller und streut mit größerer Wahrscheinlichkeit frühzeitig in
andere Körperorgane, deshalb führt die Operation des Tumors
nur selten zur Heilung. Eine krebszellenvernichtende Behandlung
über das Blut, die sogenannte Chemotherapie, ist hier aussichtsreicher.
Lungenkrebs: Wer ist gefährdet?
Es gibt mehrere Ursachen für Lungenkrebs. Die meisten hängen mit
dem Tabakgenuss zusammen. Etwa jeder zehnte Raucher erkrankt
im Laufe seines Lebens, im Durchschnitt 30-40 Jahre nach Beginn
mit dem Rauchen. Bei Männern sind bis zu 90%, bei Frauen bis zu
60 % der Lungenkrebserkrankungen auf das aktive Rauchen zurückzuführen.
Zigaretten
Zigarettenrauchen kann Lungenkrebs verursachen. Schadstoffe
(Karzinogene) im Tabak schädigen die Zellen in den Lungen. Im
Laufe der Zeit wandeln sich die geschädigten Zellen in Krebszellen um. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Raucher Lungenkrebs
bekommt, hängt davon ab, in welchem Alter er zu rauchen begonnen und wie lange er geraucht hat, wie viele Zigaretten er
täglich raucht und wie tief und wie heftig er den Rauch inhaliert. Wer nicht raucht hat ein geringeres Lungenkrebsrisiko. Mit
dem Rauchen aufzuhören reduziert das Risiko an Lungenkrebs
zu erkranken erheblich.
Zigarren und Pfeife
Auch bei Zigarren- und Pfeifenrauchern ist das Lungenkrebsrisiko
höher als bei Nichtrauchern. Das Risiko hängt davon ab, wie
viele Jahre geraucht wurde, wie viele Zigarren bzw. Pfeifen pro
Tag geraucht wurden und wie tief der Rauch inhaliert wurde.
6
Aber auch wenn der Rauch nicht inhaliert wird, ist das Risiko von
Lungen-, Mundhöhlen- und Hals-Nasen-Ohren-Krebs sowie Krebserkrankungen von Luft- und Speiseröhre erhöht. Das gilt auch für
Zigarettenraucher!
Passivrauchen
Die Gefahr an Lungenkrebs zu erkranken nimmt geringfügig zu,
wenn in der unmittelbaren Umgebung geraucht wird.
Radon
Das unsichtbare, geruchlose und geschmacklose radioaktive
Gas, das in der Natur im Boden und in Felsen vorkommt, kann
die Lungen schädigen und zu Lungenkrebs führen. Besonders
Bergleute können Radon ausgesetzt sein. In manchen Regionen
ist Radon in Wohnhäusern, vor allem in schlecht gelüfteten
Betonkellern oder in Kellerwohnungen nachweisbar. Wenn Personen, die aufgrund einer Radonbelastung ohnehin gefährdet
sind, zusätzlich rauchen, steigt das Lungenkrebsrisiko.
Asbest
Als Asbest wird eine Gruppe von Mineralien bezeichnet, die von
Natur aus in Form von Fasern vorkommen. Asbest wird in einigen
Zweigen der modernen Industrie verwendet.
Asbestfasern zerbrechen leicht in winzige Partikel, die in der Luft
schweben und sich an die Kleidung heften. Werden diese Partikel eingeatmet, setzen sie sich in den Lungenbläschen fest,
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schädigen die Zellen und erhöhen das Lungenkrebsrisiko. Einschlägige Studien ergaben, dass das Risiko, an Lungenkrebs zu
erkranken, bei Arbeitern mit starker Asbestbelastung drei- bis
viermal höher war, als bei Arbeitern, die nicht mit Asbest in Berührung kamen. Industriezweige, bei denen mit Asbestbelastung
gerechnet werden muss, sind z. B. Schiffsbau, Asbestbergbau
und Asbestverarbeitung. Auch Arbeiter, die Isolierungsarbeiten
durchführen oder Bremsen reparieren, können stark belastet sein.
Bei Asbestarbeitern, die gleichzeitig rauchen, steigt das Lungenkrebsrisiko noch weiter an. Arbeiter, die mit Asbest zu tun haben,
sollten unbedingt die Schutzausrüstung benutzen, die ihnen vom
Arbeitgeber zur Verfügung gestellt wird, und die empfohlenen
Schutzmaßnahmen befolgen.
Umweltverschmutzung
Es gibt Experten, die einen Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und der Schadstoffbelastung der Luft vermuten. Dies wird
z. B. für Nebenprodukte aus der Verbrennung von Dieselkraftstoff
und einigen anderen Brennstoffen diskutiert. Der Zusammenhang ist allerdings bislang nicht eindeutig geklärt. Weitere Forschungsarbeiten hierzu werden durchgeführt.
Lungenerkrankungen
Bestimmte Lungenerkrankungen, wie z. B. Tuberkulose (Tb), erhöhen die Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken.
Lungenkrebs entwickelt sich bevorzugt in jenen Bereichen der
Lunge, die infolge der Tb-Erkrankung vernarbt sind. Auch hier
sind Raucher besonders gefährdet.
Vorgeschichte
Bei Personen, die bereits einmal an Lungenkrebs erkrankt waren,
ist das Risiko einer erneuten Erkrankung höher als bei Personen
ohne eine solche Vorgeschichte. Raucher sollten nach der Diagnose Lungenkrebs das Rauchen aufgeben, um das Risiko einer
Zweiterkrankung zu vermindern.
Die Ursachen von Lungenkrebs, sowie Möglichkeiten zur Vorbeugung werden weiterhin wissenschaftlich untersucht. Für Raucher
besteht die beste Vorbeugung gegen Lungenkrebs darin, sich
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das Rauchen abzugewöhnen. Je früher man das Rauchen
aufgibt, desto besser. Aber es ist nie zu spät, um einen Nutzen
davon zu haben.
Die beste Vorbeugung gegen Lungenkrebs besteht darin, sich
das Rauchen abzugewöhnen bzw. gar nicht erst mit dem
Rauchen anzufangen.
Symptome
Folgende Zeichen und Symptome sind bei Lungenkrebs häufig
anzutreffen:
Husten, der über längere Zeit anhält und nicht abklingt, sondern
schlimmer wird oder z. B. zu einer anderen Tageszeit auftritt
Ständige Schmerzen in der Brust
Auswurf, der sich in Form oder Farbe ändert oder gar Blut enthält
Kurzatmigkeit, Keuchen oder Heiserkeit
Wiederholte Erkrankung an Lungenentzündung (Pneumonie)
oder Bronchitis
Schwellungen von Hals und Gesicht
Appetitlosigkeit oder Gewichtsabnahme
Müdigkeit
Viele Symptome können durch Lungenkrebs aber auch durch
andere, weniger schwerwiegende Erkrankungen hervorgerufen
werden. Nur der Arzt kann dies sicher unterscheiden.
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Diagnose
Um die Ursache der Symptome herauszufinden, fragt der Arzt den
Patienten nach früheren Erkrankungen und seinen Rauchgewohnheiten. Wichtig können auch Schadstoffe in der häuslichen Umgebung und am Arbeitsplatz sein, sowie Krebserkrankungen bei
Familienangehörigen. Der Arzt nimmt auch eine körperliche Untersuchung vor, lässt ein Röntgenbild des Brustkorbs anfertigen und
weitere Tests durchführen.
Bei Verdacht auf Lungenkrebs kann als einfacher Test eine zytologische Untersuchung des Sputums, d. h. eine mikroskopische Untersuchung der Zellen aus einer Schleimprobe, die aus der Tiefe der
Lungen abgehustet wurde, hilfreich sein. Zur Sicherung der Diagnose muss der Arzt Lungengewebe untersuchen. Eine Biopsie, d. h.
die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe zur mikroskopischen
Untersuchung durch einen Experten, kann Aufschluss darüber
geben, ob der Patient tatsächlich Krebs hat. Zur Gewinnung der
Gewebeprobe gibt es verschiedene Verfahren:
Bronchoskopie
Der Arzt schiebt ein dünnes, biegsames, mit einer Lichtquelle
ausgestattetes Rohr (Bronchoskop) durch den Mund oder die
Nase des Patienten in die Luftröhre vor, um sich die Atemwege
anzusehen. Durch dieses Rohr kann er auch Zellen oder kleine
Gewebeproben entnehmen.
Nadelaspiration
Eine feine Nadel wird durch den Brustkorb in den Tumor eingeführt, um damit eine Gewebeprobe zu entnehmen.
Pleurapunktion
Mit Hilfe einer Nadel entnimmt der Arzt eine kleine Menge der
Flüssigkeit, die die Lungen umgibt, um sie auf Krebszellen zu untersuchen.
Thorakotomie
Selten muss der Brustkorb operativ geöffnet werden, um den
Lungenkrebs zu diagnostizieren. Diese Operation sollte in einer
gut ausgestatteten Spezialklinik durchgeführt werden. Bei einer
10
Operation kann zur Sicherung der Diagnose eine Gewebeprobe
entnommen werden. Die Probe wird noch während der Operation mikroskopisch untersucht (sog. Schnellschnitt). Das weitere
operative Vorgehen richtet sich nach dem Ergebnis dieser Untersuchung.
Erkrankungsstadium
Wenn sich die Diagnose Lungenkrebs bestätigt, wird festgestellt, in
welchem Stadium sich die Krankheit befindet (wie weit sie fortgeschritten ist). Dabei wird vor allem untersucht, ob bereits eine Ausbreitung in andere Körperregionen stattgefunden hat und welche
Organe davon betroffen sind. Wenn der Arzt das Krankheitsstadium
kennt, kann er die Behandlung besser planen.
Zur Bestimmung des Erkrankungsstadiums können unterschiedliche
Methoden angewendet werden:
Knochenszintigraphie
Bildliche Darstellung des Skeletts durch radioaktive Substanzen,
die sich im erkrankten Knochengewebe einlagern. Mit dieser
Methode können Tochtergeschwülste in den Knochen nachgewiesen werden.
Computertomographie des Brustraums bzw. des Kopfes
Computergestützte Röntgenuntersuchung in einem großen,
röhrenförmigen Gerät, mit dem eine Reihe detaillierter Bilder
des Brustraums bzw. des Kopfes angefertigt werden. Mit dieser
Untersuchung wird festgelegt, ob der Tumor bereits in die Lymphknoten gestreut hat oder mit wichtigen Nachbarorganen verwachsen ist.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Mit Hilfe dieser Untersuchung lässt sich eine Ausbreitung des
Lungentumors in die Brustwand oder in große Gefäße häufig
besser beurteilen als mit einer CT. Es ermöglicht die Ortung von
Metastasen in Gehirn, Rückenmark und Skelett.
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Oberbauchsonographie
Bei dieser Untersuchungsmethode werden die Organe des
Bauchraums (vor allem die Leber) mit einem Ultraschallgerät
bildlich dargestellt.
Kernspintomographie der Leber
Mit Hilfe eines starken Magnetfeldes und eines Computers werden detaillierte Bilder der Leber angefertigt. Diese Untersuchung
ist nur bei unklaren Sonographiebefunden notwendig.
Lungenfunktionsprüfung
Einfacher Atemtest, der Rückschlüsse auf die Funktion der Lungen zulässt. Die Untersuchung spielt eine wichtige Rolle in der
Beurteilung der Operationsfähigkeit des Patienten.
Inhalations-Perfusions-Szintigraphie
Aussagekräftiges Verfahren zur Beurteilung der Lungendurchblutung und –belüftung. Mit dieser Methode können u. a. Lage und
Größe eines Tumors beurteilt und Aussagen darüber gemacht
werden, ob sich die Entfernung eines Lungenteils nachteilig für
die Patienten auswirken kann.
Mediastinoskopie/Mediastinotomie
Diese Untersuchungen werden unter Vollnarkose durchgeführt.
Es wird damit geklärt, ob sich der Krebs in die Lymphknoten des
Brustkorbs ausgebreitet hat. Wegen der genannten modernen
Bildverfahren ist diese Untersuchung heute fast nicht mehr notwendig.
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Bei einer Positronen-Emissions-Tomographie handelt es sich um
ein bildgebendes Verfahren, das die Zellaktivität durch eine
Schichtszintigraphie sichtbar macht. Da sowohl der Tumor selbst
als auch die Metastasen eine gesteigerte Stoffwechselaktivität
haben, besteht mit diesem Verfahren die Möglichkeit, vor allem
auch Metastasen besser zu erkennen.
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Behandlung
Die Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, u. a. von
der Art des Karzinoms (nichtkleinzellig oder kleinzellig), seiner
Lage und Größe, sowie dem Stadium der Erkrankung und dem
Allgemeinzustand des Patienten. Es gibt viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die allein oder in unterschiedlicher
Kombination zur Behandlung von Lungenkrebs eingesetzt werden
können.
Operative Entfernung des Tumors
Ob und ggfs. welche Operation durchgeführt wird, hängt von der
Art und Lage des Tumors in der Lunge und von seiner Größe ab.
Eine Operation, bei der nur ein kleiner Teil der Lunge entfernt wird,
heißt Segmentresektion. Dagegen wird bei einer Lobektomie ein
Lungenlappen und bei einer Pneumektomie ein ganzer Lungenflügel entfernt. Manche Tumore sind wegen ihrer Größe oder Lage
inoperabel, d. h. sie können nicht operativ entfernt werden. Bei
manchen Patienten kommt aus anderen Gründen eine Operation
nicht in Frage.
Chemotherapie
Mit der Chemotherapie wird versucht, Krebszellen im ganzen Körper durch wachstumshemmende Arzneimittel abzutöten. Auch
wenn der Tumor durch eine Operation entfernt wurde, können
noch immer Krebszellen in den benachbarten Geweben oder in
anderen Teilen des Körpers vorhanden sein. Dies gilt insbesondere
beim kleinzelligen Bronchialkarzinom (s. auch S. 5).
Die Chemotherapie kann auch eingesetzt werden, um ein weiteres
Wachstum des Karzinoms zu verhindern oder die Beschwerden zu
lindern, wenn der Tumor nicht durch eine Operation verkleinert
oder entfernt werden kann. Die meisten Krebsmedikamente werden in eine Vene injiziert (intravenöse oder i.v. Injektion), manche
können als Tabletten geschluckt werden. Die intravenöse Verabreichung von Krebsarzneimitteln kann auch über einen Venenkatheter oder Port erfolgen.
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Ein Venenkatheter ist ein dünner Schlauch, der in eine große Vene
eingeführt und dort je nach Bedarf belassen wird.
Bei einem Port handelt es sich um ein zuführendes System. Mit Hilfe
dieser unter die Haut eingesetzten Kunststoffkammer mit Venenkatheter kann beispielsweise eine kontinuierliche Opiatzufuhr oder
Langzeitchemotherapie durchgeführt werden.
Strahlentherapie (Radiotherapie)
Auch durch Bestrahlung mit energiereichen Strahlen können Krebszellen abgetötet werden. Die Bestrahlung ist wie die Operation eine
örtlich begrenzte Maßnahme. Eine Bestrahlung kann nach einer
Operation angewendet werden, um Krebszellen zu zerstören, die
möglicherweise im Operationsgebiet übrig geblieben sind. Die
Strahlentherapie kann unter Umständen auch an Stelle der Operation als hauptsächliches Behandlungsverfahren angewendet werden, häufig in Verbindung mit einer Chemotherapie. Manchmal
wird die Strahlentherapie als Vorbereitung auf eine Operation
durchgeführt, wenn der Tumor aufgrund seiner Größe ursprünglich
nicht operiert werden kann. Nach Verkleinerung der Geschwulst
durch die Bestrahlung kann der chirurgische Eingriff vorgenommen
werden. Die Bestrahlung kann von außen durch ein Gerät erfolgen,
oder von innen durch ein radioaktives Implantat.
Schmerztherapie
Oftmals sind bei Lungenkrebs in fortgeschrittenen Stadien Schmerzen das am weitaus belastendste Symptom der Erkrankung. Falls
die Ursache der Schmerzen – der Tumor an sich oder seine Metastasen – nicht direkt behandelt werden kann, ist eine wirksame
Schmerztherapie eine der wichtigsten Maßnahmen. Sie wird individuell auf die Schmerzsituation des Patienten abgestimmt. Lindern
lassen sich Tumorschmerzen mit den entsprechenden Begleitmedikamenten, wobei die Behandlung nach Möglichkeit mit Tabletten,
Kapseln oder Tropfen erfolgt. Bei starken Schmerzen oder unbefriedigender Wirkung anderer Schmerzmedikamente werden
Opiode eingesetzt, welche die wirksamsten Schmerzmedikamente
darstellen.
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Palliativmedizin
Ist eine Krebserkrankung nicht heilbar und weiter voranschreitend,
spielt die palliativmedizinische Betreuung eine sehr große Rolle.
Unter Palliativmedizin versteht man die Behandlung, Begleitung
und Betreuung von Patienten, die an einer nicht heilbaren Krankheit leiden. Ziel einer solchen Behandlung ist es, die Lebensqualität
durch eine möglichst große Beschwerdefreiheit von Patienten und
deren Angehörigen zu verbessern. Dies erfolgt durch Prävention
und Linderung von Leiden, frühzeitiges Erkennen und die Einschätzung und Behandlung von Schmerzen.
Aufgrund ihres ganzheitlichen, interdisziplinären Ansatzes umfasst
die palliativmedizinische Versorgung auch die Unterstützung bei
psychosozialen oder spirituellen Problemen und Fragen.
Besonders wichtig sind neben Schmerz- und Ernährungstherapie
sowie dem Erhalt der körperlichen Mobilität die psychosoziale
Betreuung. Erfolgen kann eine ebensolche Behandlung sowohl
auf einer Palliativstation als auch im häuslichen Umfeld mit Unterstützung durch ein ambulantes Netzwerk (Hausarzt, Schmerztherapeut, Ernährungsberatung, Pflegedienst).
Ein wesentliches Ziel der Palliativmedizin ist es daher, den Betroffenen in ihrer letzten Lebensphase sowohl Beistand, als auch
konkrete Hilfe anzubieten.
Die Behandlung nichtkleinzelliger Bronchialkarzinome
Die bevorzugte Therapie beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom ist die Operation. Am häufigsten werden die Lobektomie
und Pneumektomie durchgeführt. Wurden bei der Operation
Tumorzellen in benachbarten Lymphknoten nachgewiesen, ist
eine anschließende Bestrahlung sinnvoll. Bei fortgeschrittener
Erkrankung wird oft zunächst eine Chemo- und Strahlentherapie
durchgeführt, damit der Tumor anschließend operiert werden
kann.
Bei manchen Patienten ist der Tumor aber schon soweit fortgeschritten, dass eine Operation nicht mehr möglich ist. Auch hier
können Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt werden, damit
die Krankheit nicht weiter fortschreitet und die Beschwerden gelindert werden.
15
Die Behandlung kleinzelliger Bronchialkarzinome
Kleinzellige Bronchialkarzinome bilden frühzeitig Tochtergeschwülste.
Oft hat eine Streuung der Krebszellen in andere Körperregionen
bereits stattgefunden, wenn die Erkrankung festgestellt wird. Um
die Krebszellen im gesamten Körper zu erreichen, greifen Ärzte
fast immer zur Chemotherapie. Dabei hat sich eine Kombination
von drei oder vier Arzneimitteln (sog. Polychemotherapie) als
wirksamer erwiesen, als der Einsatz von nur einem Arzneimittel.
Ungefähr zwei Drittel der Patienten mit einem kleinzelligen Bronchialkarzinom sprechen gut auf diese Therapie an. Nach der
Chemotherapie wird bei diesen Patienten kein oder nur noch
ein kleiner Tumorrest festgestellt. Die Krankheitsrückbildungen
sind in den meisten Fällen zeitlich begrenzt. In einigen Fällen
sind sie jedoch dauerhaft und der Patient ist geheilt.
Sinnvoll ist auch die Kombination von Strahlen- und Chemotherapie. Der Tumor in der Lunge kann vor oder nach der Chemotherapie bestrahlt werden. Manchmal wird zusätzlich der Kopf
bestrahlt, obwohl dort kein Tumor vorhanden ist. Dieses Verfahren, die sogenannte prophylaktische (vorbeugende) Bestrahlung des Schädels, soll verhindern, dass es zu einer Tumorbildung im Gehirn kommt. Bei einem kleinen Teil der Patienten mit
kleinzelligem Bronchialkarzinom ist auch eine Operation sinnvoll.
Behandlung bei besonderen tumorbedingten Problemen
Knochenmetastasen
Oft siedeln sich Metastasen eines Bronchialkarzinoms im Skelett
an. Schmerzen in den befallenen Knochen können dafür als erstes Anzeichen gesehen werden. Die Tumorzellen stören vom
Knochenmark aus das Gleichgewicht von Knochenauf- und
abbau, indem sie knochenabbauende Zellen zu vermehrter
Aktivität anregen. Dies führt zu einer Knochenauflösung in der
Nähe der Metastase. Handelt es sich um eine ausgedehnte
Knochenzerstörung, ist die Stabilität gefährdet und es kann zu
Knochenbrüchen kommen.
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Um der Bruchgefahr entgegenzuwirken, wird mit Hilfe der Bestrahlung der Metastasen der Knochen in der Regel wieder verfestigt. Sind ausgedehnte Metastasen in tragenden Knochen zu
finden, kann eine stabilisierende Operation mit Nachbestrahlung notwendig sein. Im Besonderen gilt dies, wenn Wirbelkörper
betroffen sind. Denn im schlimmsten Falle droht bei zu hohem
Druck auf das Rückenmark eine Querschnittslähmung.
Atemwegsengstellen
Ein Tumor kann zentrale Atemwege durch Druck einengen oder
verlegen und dadurch Atembeschwerden hervorrufen. Falls
keine Operation in Frage kommt, können folgende örtlich angewandte Methoden Linderung bringen:
Laser- und Brachytherapie
Endoskopisch können mit Hilfe von gebündelten Laserstrahlen
Engstellen rasch und ohne besondere Belastung für den Patienten beseitigt und die Atemnot folglich gelindert werden.
Anschließend kann eine Kurzdistanzbestrahlung (Brachytherapie) vorgenommen werden, dadurch wird die Behandlungswirkung verlängert. Bei einer Brachytherapie wird ebenfalls
eine Strahlenquelle durch das Bronchoskop kurzzeitig direkt an
den Tumor herangebracht, um ihn aus kürzerer Entfernung zu
bestrahlen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Brachytherapie allein
zur Engstellenerweiterung herangezogen wird, im Falle dass
keine ausgeprägte Atemnot rasche Wirksamkeit erfordert. Die
Wirkung einer durchgeführten Bestrahlung setzt nämlich erst
allmählich ein. Die Anwendung ist unter Umständen auch
mehrmals an derselben Engstelle möglich und die Form der
Bestrahlung kann auch in Frage kommen, wenn bereits eine
Bestrahlung von Außen durchgeführt wurde.
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Stents
Mit der Verwendung von Stents kann gegen wucherndes Tumorgewebe vorgegangen werden. Hierbei werden mit dem Bronchoskop Prothesen aus einem Metallgeflecht (Stents) in die
Engstelle eingeführt, die sich vor Ort röhrenartig entfalten. Das
Tumorgewebe, das den Luftweg blockiert, wird somit an den
Rand gedrängt.
Pleuraerguss
Ist das Lungenfell (Pleura) von einem Tumor befallen, kann es zu
Flüssigkeitsabsonderungen in den Pleuraspalt kommen. Der maligne Pleuraerguss schränkt die Atembewegung der Lunge ein,
dies führt zu Atemnot und ruft oftmals auch Schmerzen hervor.
Die Punktion der Flüssigkeit schafft nur vorübergehende Abhilfe,
da die Flüssigkeit wieder nachläuft. Jedoch lässt sich hiermit die
akute Atemnot sofort lindern. Eine sehr erfolgreiche Methode ist
die sog. Pleurodese, bei der verschiedene Substanzen in den
Pleuraspalt gespritzt werden und zu einer Verklebung führen.
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung hängen von der Art
der Behandlung ab und können bei jedem Patienten anders aussehen.
Chirurgische Entfernung
Die chirurgische Entfernung des Tumors ist eine große Operation.
Nach einem solchen Eingriff an der Lunge sammeln sich in vielen
Fällen Luft und Flüssigkeit im Brustraum an. Um die Atmung zu erleichtern, wird die angesammelte Flüssigkeit oder Luft durch einen
in den Brustraum eingeführten Drainageschlauch abgeleitet (sog.
Bülow-Drainage).
Die Patienten benötigen außerdem häufig Hilfe beim Umdrehen,
Husten und tiefen Atmen. Diese Maßnahmen sind sehr wichtig für
die Genesung, weil sie dazu beitragen, dass sich das verbliebene
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Lungengewebe wieder ausdehnt und überflüssige Luft und Flüssigkeit beseitigt werden. Schmerzen oder Schwäche in Brust und Arm
sowie Atemnot sind häufige Nebenwirkungen von Operationen
dieser Art. Nach einigen Wochen oder Monaten haben sich die
meisten Patienten jedoch wieder erholt.
Chemotherapie
Die Chemotherapie bekämpft Krebszellen, wirkt sich aber auch
auf gesunde Zellen aus. Die Nebenwirkungen hängen zum großen
Teil von den jeweiligen Medikamenten und von der verabreichten
Menge ab. Häufige Nebenwirkungen der Chemotherapie sind
Übelkeit, Erbrechen, Entzündungen der Mundschleimhaut, Haarausfall und Müdigkeit sowie Blutbildveränderungen. Der Arzt wird
regelmäßig das Blutbild auf Veränderungen kontrollieren.
Strahlentherapie
Auch die Strahlentherapie wirkt sich, ebenso wie die Chemotherapie, auf Krebszellen und gesunde Zellen aus. Die Nebenwirkungen
der Bestrahlung hängen vor allem davon ab, welcher Körperteil
mit welcher Strahlendosis behandelt wird. Häufige Nebenwirkungen sind trockener Hals, Schluckbeschwerden, Müdigkeit, Veränderungen der bestrahlten Hautbereiche und Appetitlosigkeit. Bei
Patienten, deren Schädel bestrahlt wird, kann es zu Kopfschmerzen,
Hautveränderungen, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Haarausfall oder Gedächtnis- und Denkstörungen kommen. Die meisten
Nebenwirkungen verschwinden nach einiger Zeit wieder.
Aufgrund der Erfahrungen aus klinischen Studien lassen sich
Nebenwirkungen heute relativ gut kontrollieren, lindern oder ganz
vermeiden.
Über die Fachverbände im Kapitel „Wichtige Adressen” (S. 27) sind
Broschüren mit nützlichen Ratschlägen zur Bewältigung der Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung erhältlich. Arzt und Pflegepersonal können erläutern, welche Nebenwirkungen bei der jeweiligen Behandlung auftreten können und auf welche Weise sich die
Symptome während und nach der Therapie lindern lassen.
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Ernährung des Krebspatienten
Gute Ernährung ist wichtig. Patienten, die gern essen, fühlen sich
oft besser und haben mehr Energie. Gute Ernährung während der
Karzinombehandlung bedeutet ausreichende Zufuhr von Kalorien
und Proteinen, um Gewichtsverlust zu verhindern, Kraft zurück zu
gewinnen und normales Gewebe aufzubauen.
Während der Behandlung fällt es jedoch vielen Patienten schwer
ausreichend zu essen. Ihnen fehlt der Appetit. Zusätzlich zum Appetitverlust können Nebenwirkungen der Behandlung wie Übelkeit
und Erbrechen das Essen erschweren. Das Geschmacksempfinden
kann unter Umständen gestört sein. Patienten, die sich aufgrund
der Behandlung ermattet fühlen, klagen ebenfalls über Appetitlosigkeit. Ratschläge über gesunde Ernährung während der Krebsbehandlung erteilen Ärzte, Pflegepersonal und Diätassistenten.
Grundsätzlich gilt, dass der Genuss von gesättigten Fettsäuren, also
von tierischen Fetten, sich ungünstig auf den Krankheitsverlauf
auswirken kann. Nicht mehr als zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs sollten durch Fette gedeckt werden.
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Nachsorge und Rehabilitation
Nachsorge
Die Nachsorge nach der Behandlung eines Bronchialkarzinoms ist
sehr wichtig. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig,
damit Veränderungen des Gesundheitszustandes bemerkt und bei
erneutem Tumorwachstum – sei es des alten oder eines neuen Karzinoms – so früh wie möglich geeignete Behandlungsmaßnahmen
eingeleitet werden können.
Die Nachuntersuchungen bestehen in der Regel aus:
einer körperlichen Untersuchung
Röntgenaufnahmen
Labortests
Auch zwischen den Kontrollterminen sollten Patienten, die ein Bronchialkarzinom hatten, bei Gesundheitsproblemen umgehend ihren
Arzt informieren.
Rehabilitation
Die Rehabilitation nach einer Krebserkrankung ist ein wichtiger Teil
des gesamten Behandlungsprozesses. Das Ziel der Rehabilitation ist
es, die Lebensqualität nach einer Krebsbehandlung zu verbessern.
Das medizinische Team entwickelt einen auf die körperlichen und
seelischen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten zugeschnittenen
Rehabilitationsplan. Der Plan hilft dem Patienten dabei, so bald wie
möglich seine gewohnten Aktivitäten wieder aufzunehmen. Krebspatienten und ihre Angehörigen können mit dem medizinischen
Team alle Fragen, die die Rehabilitation betreffen, besprechen.
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Unterstützung für Krebspatienten
Das Leben mit einer ernsten Erkrankung ist nicht leicht. Menschen
mit Krebs und diejenigen, die sich um sie kümmern, werden mit
verschiedenen Problemen und Herausforderungen konfrontiert.
Der Kampf gegen diese Probleme fällt oftmals leichter, wenn alle
Betroffenen nützliche Informationen zur Verfügung haben.
Freunde und Verwandte können eine gute Hilfestellung geben. Die
meisten Patienten empfinden es als nützlich, ihre Probleme mit
anderen Krebskranken zu diskutieren. Viele organisieren sich in
Selbsthilfegruppen, in denen sie ihre Erfahrungen im Kampf gegen
den Krebs und das Umgehen mit den Nebenwirkungen der
Behandlung austauschen. Wichtige Adressen dazu stehen im letzten Kapitel dieseer Broschüre (siehe Seite 27).
Menschen mit einem Karzinom können Angst vor dem Verlust ihrer
Arbeitsstelle haben, sich um die Familie oder die Erhaltung der
Lebensqualität sorgen. Die Furcht vor Untersuchungen, Behandlungen, Krankenhausaufenthalten und Krankenkosten ist verständlich.
Ärzte und Pflegepersonal können Fragen zur Behandlung, Arbeit
und anderen Aktivitäten beantworten. Ebenso können Gespräche
mit Sozialarbeitern, Therapeuten oder Seelsorgern nützlich für die
Patienten sein, die über ihre Empfindungen und Probleme reden
möchten.
Psychoonkologen/Psychologen
Auf Wunsch des Patienten und/oder der Partnerin/des Partners
kann Kontakt zu Psychoonkologen/Psychologen hergestellt werden.
Diese speziell ausgebildete Therapeutengruppe bietet Unterstützung in der Krankheitsverarbeitung und fördert die seelische
Stabilisierung nach Konfrontation mit der Diagnose ‚Krebs’. Hierbei
steht oftmals mehr Zeit zur Verfügung als dies im Rahmen des
Praxisalltages beim Arzt möglich ist.
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Betreuung durch Sozialarbeiter
Auf Wunsch des Patienten und/oder der Partnerin/des Partners
kann auch Kontakt zu einem Sozialarbeiter hergestellt werden.
Spezielle Arbeitsbereiche sind hier die sozialrechtliche Beratung,
z. B. bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz durch krankheitsbedingten
Arbeitsausfall, finanzielle Sorgen, Rentenversicherungsrechtliche
Fragen, Schwerbehindertenausweis, Unterstützung bei der Einleitung einer Rehabilitationsmaßnahme.
Dennoch darf nicht vergessen werden, dass jeder Mensch anders
ist: Behandlungen und Methoden, mit Krebs umzugehen, können
für den Einen richtig sein und für den Anderen nicht – auch wenn
beide am gleichen Krebs leiden. Es ist daher gut, den Rat von
Freunden oder Familienmitgliedern mit dem Arzt zu besprechen.
Was bringt die Zukunft?
Verständlicherweise möchten Betroffene wissen, was die Zukunft
bringt. Manchmal werden statistische Angaben herangezogen, um
die Heilungschance oder Lebenserwartung auszudrücken. Statistiken sind jedoch nur Mittelwerte einer großen Anzahl an Patienten.
Sie sind nicht geeignet, den Krankheitsverlauf eines bestimmten
Patienten vorherzusagen, da sich bei Krebs die einzelnen Krankheitsverläufe nur bedingt miteinander vergleichen lassen.
Der Patient sollte mit seinem Arzt über ihre langfristige Chance zur
Genesung (Prognose) sprechen.
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Glossar
Adenokarzinom: Krebs mit Ursprung in den Zellen, die Drüsen bilden, z. B. Bronchien, Magen, Milchdrüse usw.
Asbest: Natürliches Material aus winzigen Fasern; werden die
Fasern eingeatmet, setzen sie sich in der Lunge fest und können
Krebs auslösen
Aspiration: Ansaugen einer Flüssigkeit aus einem Hohlraum mit Hilfe
einer Nadel und einer Spritze
Benigne: gutartig; nicht krebsartig; benigne Tumore dringen in der
Regel nicht in benachbartes Gewebe ein und breiten sich nicht in
andere Körperteile aus
Biopsie: Entnahme einer Gewebeprobe, die anschließend unter
dem Mikroskop auf das Vorhandensein von Krebszellen untersucht
wird
Bronchialkarzinom: Lungenkrebs
Bronchitis: Entzündung (Schwellung und Rötung) der Bronchien
Bronchoskop: Flexibles, mit einer Lichtquelle ausgestattetes Instrument zur Untersuchung der Luftröhre und der Luftwege, die in die
Lungen führen (Bronchien)
Bronchoskopie: Untersuchung, bei der der Arzt durch ein geeignetes Gerät (Bronchoskop) die Atemwege betrachtet
Chemotherapie: Behandlung mit Medikamenten, die das Krebswachstum stoppen können (Zytostatika)
Gewebe: Gruppe oder Schicht von Zellen, die zusammen bestimmte Funktionen erfüllen
Großzellige Karzinome: Eine Gruppe von Bronchialkarzinomen aus
großen, abnorm aussehenden Zellen
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Haferzellkarzinom: Lungenkrebsart, bei der die Tumorzellen an
Haferkörner erinnern; andere Bezeichnung für kleinzelliges Bronchialkarzinom
Elektroresektion: Zerstörung von Gewebe mit elektrischem Strom
Intravenöse (i.v.) Injektion: Injektion in eine Vene
Karzinogen: krebsauslösende Substanz
Karzinom: Oberbegriff für mehr als hundert Erkrankungen, bei
denen sich Zellen unkontrolliert vermehren; s. Krebs
Katheter: dünner Schlauch, der als Zugang für Arzneimittel und
Nährstoffe in ein Blutgefäß geschoben wird
Krebs: Bezeichnung für Erkrankungen, bei denen krankhaft veränderte Zellen sich unkontrolliert teilen; Krebszellen können in die
benachbarten Gewebe einwachsen und über die Blutbahn oder
das lymphatische System in andere Körperregionen gelangen
Lobektomie: Lappenresektion; operative Entfernung eines Lungenoder Leberlappens
Lungenlappen: Teil der Lunge; die rechte Lunge besteht aus drei,
die linke aus zwei Lappen
Lymphatisches System: Gewebe und Organe, die die weißen Blutkörperchen erzeugen, speichern und freigeben, um damit Infektionen und Erkrankungen zu bekämpfen; zu diesem System gehören
u.a.: Knochenmark, Milz, Thymus, Lymphknoten und -bahnen (ein
Netz dünner Gefäße, die Lymphflüssigkeit und weiße Blutkörperchen enthalten). Ebenso wie die Blutgefäße reichen die Verzweigungen dieser Lymphgefäße in alle Körpergewebe
Lymphknoten: kleine Organe entlang der Lymphbahnen; Lymphknoten enthalten spezielle Zellen, die Bakterien oder Krebszellen
aus dem Lymphstrom herausfiltern können. Gruppen von
Lymphknoten finden sich überall im Körper. Manchmal werden
Lymph-knoten auch als Lymphdrüsen bezeichnet
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Maligne: bösartig; krebsartig; maligne Tumore können in das benachbarte Gewebe eindringen und es zerstören oder sich in andere Körperregionen ausbreiten
Mediastinoskopie: Untersuchungsverfahren, bei dem die Organe
des Brustinnenraums (Mediastinum) mit Hilfe eines rohrförmigen
Sichtgeräts betrachtet werden. Das Instrument wird durch einen
Einschnitt neben dem Brustbein in den Brustkorb eingeführt
Mediastinum: Brustinnenraum; zu den in diesem Bereich gelegenen Organen gehören: das Herz und seine großen Arterien und
Venen, Luftröhre, Speiseröhre, Bronchien und die dort angesiedelten Lymphknoten
Metastase: Tochtergeschwulst eines Tumors in einem anderen Körperteil. Die Metastase (Sekundärtumor) besteht aus denselben Zellen wie das ursprüngliche Karzinom (Primärtumor)
Nebenwirkungen: unerwünschte Wirkung von Arzneimitteln;
manchmal müssen uner wünschte Nebenwirkungen in Kauf genommen werden, wenn der Nutzen der Behandlung überwiegt
Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom: Lungenkrebsform, die vor
allem durch inhalierten Zigarettenrauch ausgelöst wird. Nach der
Art der Zellen werden nichtkleinzellige Tumore in Plattenepithelkarzinome, Adeno- und großzellige Karzinome unterteilt
Plattenepithelkarzinom: Karzinom aus dünnen, flachen Zellen, die
wie Fischschuppen aussehen. Diese sogenannten Plattenepithelzellen bilden normalerweise die Oberfläche der Haut und der
Schleimhäute bestimmter Hohlorgane
Pleurapunktion: Abziehen von Flüssigkeit aus der Brusthöhle mit
Hilfe einer Nadel
Pneumektomie: Operative Entfernung eines ganzen Lungenflügels
Pneumonie: Lungenentzündung
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Punktion: Einstechen in eine Hohlraum des Organismus – entweder
zur Gewinnung diagnostischen Materials oder zur Injektion von
diagnostisch oder therapeutische relevanten Substanzen
Radioaktives Implantat: im Körper eingepflanztes Material (z. B. aus
Kunststoff, Metall)
Radon: Radioaktives Gas, das von Uran freigesetzt wird. Es findet
sich in Erde und Felsen. Wird zuviel Radon eingeatmet, können die
Lungenzellen geschädigt werden. Dies kann zu Lungenkrebs führen
Resektion: Chirurgischer Eingriff zur Entfernung eines Organs oder
Organteils
Respirationstrakt: Atmungstrakt bestehend aus den Atmungsorganen; dazu gehören Nase, Rachen, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien
und Lungen
Röntgenstrahlen: energiereiche Strahlen, die in niedriger Dosierung
zur Diagnose von Krankheiten (Röntgenaufnahmen) und in hoher
Dosis zur Krebstherapie verwendet werden
Sputum: Schleim aus den Lungen
Strahlentherapie: Anwendung von energiereichen Strahlen zur
Abtötung von Krebszellen; wird auch als Radiotherapie bezeichnet
Thorakotomie: operative Öffnung des Brustkorbs
Tumor: Geschwulst; abnorme Gewebsmasse infolge überschießender Zellteilung. Tumore erfüllen keine nützlichen Körperfunktionen;
sie können entweder gutartig (kein Krebs) oder bösartig (Krebs)
sein
Zytostatika: Medikamente, die das Krebswachstum stoppen
können
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Wichtige Adressen
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
Steinlestr. 6
60596 Frankfurt/Main
Tel.: 069/ 63 00 96 - 0
Fax: 0 69/ 63 00 96 - 66
E-Mail: service@krebsgesellschaft.de
www.krebsgesellschaft.de
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstr. 32
53111 Bonn
Tel.: 02 28 / 7 29 90 - 0
Fax: 02 28 / 7 29 90 - 11
E-Mail: deutsche@krebshilfe.de
www.krebshilfe.de
Krebsinformationsdienst (KID)
im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKID)
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel.: 0 800/ 4 20 30 40
E-Mail: krebsinformationsdienst@dkfz.de
www.krebsinformationsdienst.de
(Krebsinformation in türkischer Sprache)
Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.
Friedrichstr. 28
35392 Gießen
Tel.: 06 41/ 9 94 56 - 12
Fax: 06 41/ 9 94 56 - 19
E-Mail: dagshg@gmx.de
www.dag-shg.de
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HEXAL AG
Onkologie/Immunologie
Industriestr. 25
83607 Holzkirchen
Tel.: 0 80 24/ 908 - 16 32
Fax: 0 80 24/ 908 - 12 90
www.onkologie.hexal.de
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Fragen an Ihren Arzt
Fragen zur Diagnose
Durch welche Untersuchungen lässt sich Lungenkrebs feststellen?
Sind diese Untersuchungen schmerzhaft?
Wie lange dauern die Untersuchungen?
Wie lange dauert es nach der Untersuchung, bis ich das Ergebnis
erfahre?
Welche Art von Lungenkrebs habe ich?
Fragen vor Beginn der Behandlung
Welche Therapieformen sind bei meiner Diagnose zu empfehlen?
Wird die Behandlung im Krankenhaus durchgeführt?
Wie lange muss ich dort bleiben?
Welche Auswirkungen hat die Behandlung auf meinen Alltag?
Fragen über Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen sind in meinem Fall zu erwarten?
Wie lange werden sie anhalten?
Wie können sie behandelt werden?
✂
An wen kann ich mich wenden, wenn ich mir wegen einer
Nebenwirkung Sorgen mache?
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Fragen an Ihren Arzt
Fragen nach Abschluss der Behandlung
Wie häufig muss ich nach der Behandlung zur Nachsorge
kommen?
Welche Art der Nachsorge ist bei mir notwendig?
Werde ich nach Abschluss der Behandlung in der Lage sein,
wieder wie vorher zu leben und zu arbeiten?
Fragen an medizinische Betreuer und Organisationen
Wer wird an meiner Behandlung und Rehabilitation beteiligt sein?
Welche Erfahrungen haben Sie bislang in der Betreuung von
Patienten mit Lungenkrebs gemacht?
Gibt es in meiner Nähe geeignete Selbsthilfegruppen?
Über welche Organisationen kann ich mehr Informationen über
Krebs, insbesondere über Lungenkrebs, erhalten?
Lungenkrebs
Fragen an Ihren Arzt
HEXAL AG
Art.-Nr. 643198
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Telefon: 0 80 24/9 08-16 32
Telefax: 0 80 24/9 08 -12 90
E-Mail: service@hexal.com
www.onkologie.hexal.de
Mai 2009
Onkologie/Immunologie