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Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.PeopleandDeals.de Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 18 | 18. September 2008 Zweiwöchentliche Onlinezeitung aus der FINANCE-Redaktion Banken lieben Pooling Immer mehr Banken bieten Cash Pooling an. Treasurer profitieren von einer verbesserten Verhandlungsposition. S. 2 Top-Finanzierung: Dürr Der Stuttgarter Anlagenbauer und Zuliefererkonzern hat seine Zinslast gesenkt – trotz Finanzkrise. S. 4 SWIFT-Zertifizierung Die Nachfrage nach SWIFT hat auch Auswirkungen auf die Software-Anbieter: Sungard und Wallstreet Systems können auf SWIFT-Zertifizierungen verweisen. S. 5 Wechsel im Treasury Risikofaktor Emittentenbank Wie sicher sind Zertifikate noch? Die dramatischen Entwicklungen auf dem amerikanischen Bankenmarkt haben das Anlageprodukt Zertifikat ins grelle Licht der Öffentlichkeit gerückt. Bislang meist als billige, weil passive Alternative zu D i r e k t i n v e s t - Ruhe vor dem Sturm: der Handelsraum der Börse Stuttgart. ments geschätzt, haben der Ausfall plätzen Stuttgart und Frankfurt von Lehman Brothers sowie das ausgesetzt. Ein Totalverlust auf die Wanken von Morgan Stanleys und Zertifikate, die nichts anderes als dem Versicherer AIG die Achilles- Schuldverschreibungen des Emitferse offengelegt: das Emittentenri- tenten sind, scheint möglich. Die siko. Sämtliche von Lehman emit- Überzeugung vieler Anleger, dass tierten Produkte sind seit letztem Banken vor einem ZusammenMontag vom Handel in den beiden bruch geschützt würden, hat sich entscheidenden deutschen Börsen- als fataler Irrglaube herausgestellt. SEPA revolutioniert Zahlungsverkehr(sdienstleister) Innovationsflut auf Sibos-Konferenz in Wien Beat Grossenbacher wird 2009 neuer Leiter Finanzen und Dienste der BKW FMB Energie AG in Bern. S. 6 Preiskampf im ETF-Segment Neueinsteiger Commerzbank unterbietet die Konkurrenz bei ETFs. S. 7 Höhere Absicherungsquote Viele Treasury-Abteilungen nutzen den günstigen Dollar-Kurs, um ihre Währungspositionen abzusichern. S. 8 Viele Unternehmen beobachten die europäische Harmonisierung des Zahlungsverkehrs, kurz SEPA, mit Desinteresse. Doch die diesjährige Sibos, die weltweit wichtigste Zahlungsverkehrsmesse für Finanzinstitutionen, zeigt, dass SEPA schon eine Revolution eingeleitet hat – und zwar unter den Dienstleistern. Sie bringen immer mehr Produktinnovationen auf den Markt, die die Vorteile von SEPA für Banken, aber eben auch für Unternehmenskunden nutzbar machen sollen. Der niederländische Dienstleister Logica beispielsweise will das bislang nur Banken angebotene Outsourcing von Zahlungsverkehrsservices für Corporates öffnen. „Der neue Service soll Unternehmen helfen, von SEPA zu profi- tieren“, sagt Roel Wolfert, Group Director Payments. Zur gleichen Zeit gab der britische Zahlungsverkehrsabwickler VocaLink zwei Ko- Börse Stuttgart Inhalt Allerdings traf es nicht nur Lehman-Produkte. Auch Zertifikate mit dem Underlying AIG mussten seit Montag wiederholt vom Handel ausgesetzt werden. Emittenten wie Deutsche Bank und Commerzbank stellten teilweise über einen ganzen Tag hinweg keine Preise mehr. Heute morgen schränkte die Investmentbank Morgan Stanley, deren Aktienkurs sich bis zur Ankündigung eines möglichen Zusammenschlusses mit der amerikanischen Bank Wachovia im freien Fall befand, den Handel mit ihren strukturierten Produkten über Scoach bis auf weiteres ein. Ähnliche Handelseinschränkungen waren auch bei der Börse Stuttgart zu beobachten. Was genau das für die weitere Entwicklung der noch jungen Produktkategorie bedeutet, ist offen. Es lässt sich jedoch eine starke Verunsicherung unter Anlegern beobach왘 FORTSETZUNG AUF SEITE 7 operationsabkommen bei SEPAZahlungen bekannt, eines mit der WestLB, das andere mit der Bawag. „Synergien aus dieser Vernetzung kommen letztlich allen Kunden durch kostengünstige und schnelle Abwicklung ihrer Überweisungen zugute“, verspricht die WestLB왘 FORTSETZUNG AUF SEITE 2 ANZEIGE Roundtable VERANSTALTER DIE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN: 14. OKTOBER 2008 IN MÜNCHEN 25. NOVEMBER 2008 IN HAMBURG Der Roundtable „Der Treasurer“ bietet Corporate Treasurern eine anregende Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Diskussion über aktuelle Themen. NÄHERE INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER WWW.DERTREASURER.DE/EVENTS MITVERANSTALTER MÜNCHEN MITVERANSTALTER HAMBURG 2 | Zahlungsverkehr & Cash Management Der Treasurer Ausgabe 18 | 18. September 2008 Mehr Plastikgeld Die Nutzung von Bargeldalternativen nimmt in der Eurozone weiter zu. Die Zahl der bargeldlosen Transaktionen stieg zwischen 2001 und 2006 von 51 Milliarden auf 70 Milliarden, meldet der neue World Payments Report von Capgemini. Große zahlen schlechter Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten zahlen überfällige Rechnungen schleppender als kleinere Unternehmen. Laut Creditreform brauchen erstere 13,4 Tage, letztere dagegen 12,3 Tage. „Die international agierenden Konzerne nutzen anscheinend ihre Einkaufsmacht geschickt aus“, urteilt das InkassoUnternehmen. 왘 FORTSETZUNG VON SEITE 1 SEPA revolutioniert Zahlungsverkehr(sdienstleister) Pressemitteilung. Vor allem aber wirkt SEPA als Katalysator für die Konsolidierung des Zahlungsverkehrsmarktes (vgl. Treasurer 17/2007). Die Postbank hat nun über die Einführung einer einheitlichen Zahlungsverkehrsplattform auf Basis der SAP-Software Payment Engine einen weiteren Schritt in diese Richtung getan. Sie soll das Unternehmen in die Eindrücke von der Sibos. Lage versetzen, den Zahlungsverkehr auch für ausländische Banken abzuwickeln, sobald SEPA das möglich macht. Bislang geschieht das nur für die deutschen Institute Dresdner, Deutsche und HVB. Einige ausländische Banken hätten auf der Sibos aber bereits Interesse gezeigt, sagt ein Konzernsprecher. Der Wunsch der Finanz- und ITDienstleister, vom Trend zu Straigtthrough-Processing und zu zentra- lisiertem Cash Management zu profitieren, ist allerdings nicht auf Europa beschränkt. Auch eine Flut internationaler Innovationen ergoss sich auf der Sibos. So kündigte JPMorgan an, 1 Milliarde USDollar in den Ausbau der globalen Cash-Management-Services stecken zu wollen. Auch die Deutsche Bank will das Transaction Banking weiter ausbauen und nannte die jüngste Akquisition der niederländischen CommercialBanking-Sparte von ABN Amro als Beispiel. Die HSBC wiederum teilte mit, eine Schnittstelle für Unternehmen mit SAP-ERP zu schaffen, die im Vergleich zur Konkurrenz besonders schnell sein soll. Nun muss sich zeigen, ob die Innovationsflut auch tatsächlich auf den Mühlen der Unternehmen ansta kommt. SWIFT News Banken lieben Cash Pooling Das Cash Pooling für Unternehmen ist für die meisten Banken inzwischen zu einer zentralen Ertragsquelle geworden. Wie eine Umfrage des Dienstleisters Misys (der selbst Cash-Management-Lösungen anbietet) unter 100 BankZunahme des Geschäftsvolumens durch Verkauf einer Cash-Pooling-Lösung (in %) Anteil am Kundenbudget Kundenbindung Neukundenakquise 14,4 10,0 7,8 Quelle: Misys. managern zeigt, bieten 51 Prozent der Institute bereits komplexe Cash-Pooling- und Sweeping-Produkte an. Weitere 33 Prozent planen die Einführung. Der Grund: Der Verkauf erhöht den Anteil am Gesamtbudget des Kunden (Share of Wallet) laut Umfrage um durchschnittlich 14,4 Prozent. Für Treasurer sind das positive Nachrichten, stärkt doch der Wettbewerb ihre sta Verhandlungsposition. ANZEIGE ...und wir machen den Kopf frei Ein starker Partner spielt im Leben eine bedeutende Rolle. Für den Bereich Finanzsoftware stehen wir an Ihrer Seite! Technosis Lösungen werden seit mehr als 15 Jahren täglich bei über 100 Kunden genutzt. Treasury & Risk Management Asset Management Cash Management Finanzplanung eBooking Technosis GmbH • Kattrepelsbrücke 1 • 20095 Hamburg, Germany Tel: +49(0)40 33 44 1990 • Fax: +49(0)40 33 44 1999 • www.technosis.de Ve r t r a u e n s s a c h e : 3 | Der Treasurer | Ausgabe 18 | 18. September 2008 ANZEIGE Aus der zunehmenden Internationalisierung, dem Wandel im energiewirtschaftlichen Umfeld und nicht zuletzt aus unserem wachsenden Beteiligungsportfolio entwickeln sich ständig neue Herausforderungen. Der Bereich Finanzen in unserer modernen Unternehmenszentrale in Leipzig arbeitet an der erfolgreichen Bewältigung der hiermit verbundenen Aufgaben maßgeblich mit. Zur Verstärkung unseres Bereiches Finanzen suchen wir ab Januar 2009 eine/n: Hauptreferent/in Liquiditäts- und Risikomanagement Zu Ihren Kernaufgaben zählen: • Disposition sämtlicher Bank- und Depotkonten • Liquiditätsplanung und -steuerung, finanzwirtschaftliches Risikomanagement von im Wesentlichen Zinsänderungs- und Devisenkursänderungsrisiken • Finanzwirtschaftliches Tagesgeschäft, insbesondere Abwicklung von Finanzmarkttransaktionen • Intensive Marktbeobachtung und aktive Entwicklung von Handlungsempfehlungen • Durchführung der Zinsergebnisplanung • Analyse von Finanzinstrumenten • Risikocontrolling von Energiehandelsaktivitäten im Konzern Sie verfügen über ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium der Wirtschaftswissenschaften und haben mehrjährige Berufserfahrung mit Treasury-Produkten im Finanzbereich eines Großunternehmens oder einer Bank. Zudem verfügen Sie über fundierte Kenntnisse der bankbetrieblichen Praxis und der Finanzmärkte sowie über wesentliche rechtliche Grundlagen der Finanzwirtschaft. Verhandlungssichere Englischkenntnisse, Kenntnisse in der Anwendung gängiger Marktinformationsanbieter sowie ein perfekter Umgang mit Office-Standardsoftware runden Ihr Profil ab. Persönlich zeichnen Sie sich durch ausgeprägte analytische Fähigkeiten, Kreativität, Freude an der Arbeit im Team und ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten aus. Wenn Sie Interesse an den Herausforderungen haben, die Ihnen ein innovatives und modernes Großunternehmen bietet, möchten wir Sie gern kennen lernen. Wir freuen uns auf Ihre Antwort, die Sie bitte mit den üblichen Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung an die unten stehende Anschrift senden. Die VNG – Gruppe mit Hauptsitz in Leipzig ist Erdgasimporteur und Erdgaslieferant für regionale und örtliche Gasversorger, Kraftwerke und industrielle Großverbraucher in Ostdeutschland und in den Ländern Mittel-, Ost- und Südeuropas. Darüber hinaus bieten und vermitteln wir Transport- und Speicherkapazitäten für Erdgas sowie innovative Energiedienstleistungen. VNG – Verbundnetz Gas AG | Bereich Personal | Frau Birgit Lehmann | PF 24 12 63, 04332 Leipzig | www.vng.de VNG_Stellenanzeige_online_190x271 1 09.09.2008 11:19:24 4 | Finanzen & Bilanzen Der Treasurer Ausgabe 18 | 18. September 2008 Top-Finanzierung: Dürr AG iStock/Thinkstock/Getty Images LBBW in Tschechien Die deutsche Landesbank hat die Übernahme der tschechischen Bawag Bank CZ jetzt abgeschlossen. Schon im April wurde die Übernahme der tschechischen Aktivitäten der Die Burg ist das Wahrzeichen der Stadt Prag. österreichischen Skandalbank bekannt. Als LBBW Bank CZ mit Sitz in Prag betreut sie in Zukunft unter anderem tschechische und deutsche Unternehmen in Tschechien und den grenznahen Regionen Sachsens. Investkredit finanziert AVL Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat gemeinsam mit der Investkredit Bank den Grazer Motorenentwickler AVL List GmbH mit 50 Mio. Euro finanziert. Es ist das erste österreichische Forschungsprojekt, das im Rahmen der Risk Sharing Finance Facility (RSFF) gefördert wird. Auslandspotential ungenutzt Gut ein Viertel der deutschen Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 2,5 Mio. Euro lassen ihre Wachstumspotentiale im Ausland ungenutzt. Fehlende Marktkenntnisse sowie Währungs- und Liquiditätsrisiken sind dafür wesentliche Gründe. Zudem glauben gerade kleinere Unternehmen, dass sich ihre Banken nicht ernsthaft für die Finanzierung ihrer Auslandsexpansion interessieren würden. Das ergab eine Studie der IFD. Zinskosten mit syndiziertem Kredit gesenkt Dass man auch in der Kreditmarkt- Prozent aufnehmen. Doch in den krise seine Finanzierungskosten folgenden Jahren verbesserte sich deutlich senken kann, beweist die die operative Lage. Die Kapitalseite Dürr AG. Der Stuttgarter Maschi- entlasteten eine Kapitalerhöhung nen- und Anlagenbaukonzern (ca. und der Verkauf von Geschäftsfel1,5 Milliarden Euro Umsatz) hat dern. Bis Ende 2005 konnte Dürr sich insgesamt 440 Millionen Euro den syndizierten Kredit komplett über eine Kreditzurückfahren. In syndizierung gediesem Sommer sichert. Davon wurde die Bilanz entfallen 200 mit einer weiteMillionen Euro ren Kapitalerhöauf eine revolviehung um knapp rende Barkreditli10 Prozent und nie und 240 Mildem Konsortiallionen Euro auf kredit weiter geeine Avalkreditstärkt. Bis zum Eine Lackieranlage aus dem Hause Dürr. linie. dritten Quartal Allerdings stammt die alte Fi- 2009 soll die Anleihe komplett zunanzierungsstruktur von Dürr rückgekauft werden. noch aus einer Zeit der eigenen „Das Maßnahmenpaket macht Krise. Im Sommer 2004 klopften uns flexibler und verbessert unser bereits die Hedgefonds an die Tür. Zinsergebnis deutlich“, sagt Dürr musste einen hochverzinsten Finanzvorstand Ralph Heuwing. Konsortialkredit über 400 Millio- Das Rating von Dürr wurde von nen Euro und zusätzlich 200 Mil- Moody’s zwar gerade auf B1 angelionen Euro über eine Anleihe mit hoben, bleibt damit aber weiterhin baf einem stolzen Zinssatz von 9,75 tief im Junkbereich. Dürr AG News Weiteres Wachstum im Factoring Im ersten Halbjahr fand das Instrument regen Zuspruch Der deutsche Factoringmarkt wächst und gedeiht kontinuierlich. Der Umsatz der 24 Gesellschaften, die im Deutschen Factoring-Verband vertreten sind, stieg im ersten Halbjahr um rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zwar sank das Factoringvolumen im ImportUmsatz der Factoringgesellschaften im ersten Halbjahr (in Mrd. Euro) 50,8 40,9 32,8 20,4 2004 25,1 2005 2006 2007 2008 Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.V. geschäft von 1,26 Milliarden Euro 2007 auf rund 1 Milliarden Euro, weil eine Großfinanzierung verlorenging. Aber das machte das Exportgeschäft wieder wett. Es konnte seinen Gesamtzuwachs von 10,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2007 auf 13,1 Milliarden Euro steigern. Besonders beliebt war Factoring bei der Herstellung von Metallerzeugnissen und bei der Metallverarbeitung. Aber auch im Handel, im Ernährungsgewerbe sowie im Maschinenbau war diese Art der Forderungsfinanzierung begehrt. Das wirkte sich auch auf die Kundenzahl aus. Diese nahm im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von 4.400 auf 5.900 zu, was einem Zuwachs um rund 34 Prozent entspricht. Mehr als zwei Drittel aller angekauften Forderungsportfolien lagen bei unter 7,5 Millionen Euro. „Gerade der Mittelstand setzt verstärkt auf Factoring als Liquiditätsbringer“, sagt Joachim Secker, Sprecher des Vorstands des Deutschen Factoring-Verbandes. Auch im zweiten Halbjahr rechnet der Verband mit guten Geschäftsaussichten. Rund die Hälfte der Mitglieder des deutschen FactoringVerbands sehen eine gute Entwicksap lung vor sich liegen. Finanzierungsticker +++ iQ Power begibt Wandelanleihe über 4 Mio. Euro +++ Edisun Power Europe plant noch im September den IPO an die Schweizer Börse +++ S&P versieht AA-Rating von BASF mit negativem Ausblick, Moody’s setzt Aa3-Rating des Chemiekonzerns unter Beobachtung für eine Herabstufung +++ Daimler begibt Samurai-Bond in Höhe von 43,5 Mrd. japanischen Yen (rund 283 Mio. Euro) +++ Aufsichtsrat von Payom Solar beschließt Kapitalerhöhung, das Grundkapital wird von 950.000 Euro auf bis zu 1,3 Mio. Euro gegen Bareinlage erhöht +++ Die sechsjährige 750Millionen-Euro-Anleihe der Deutschen Telekom wird mit 137 Basispunkten über Mid-Swaps gepreist +++ Moody’s setzt das Rating von Continental unter Beobachtung für eine Herabstufung, Fitch stuft das Rating des Reifenherstellers sogar von BBB auf BBB– herunter +++ Sartorius schließt zwei Kreditverträge über insg. 400 Mio. Euro ab +++ Arcandor unter Druck Arcandor kommt nicht aus den Schlagzeilen. Grund zur Unruhe geben die Bankgespräche des KarstadtQuelle-Nachfolgers. Diese verzögerten sich, weil sich die Parteien bisher nicht einigen konnten: Die Kreditinstitute fordern bei den Verhandlungen um einen „niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag“ (FTD) offenbar zusätzliche Sicherheiten. Das könnten Aktien der Tochter Thomas Cook sein, die mittlerweile der umsatzstärkste und erfolgreichste ArcandorGeschäftsbereich ist. Unter der Ägide von Thomas Middelhoff hat sich der Konzern von weiten Teilen seines „Tafelsilbers“ wie den Immobilen getrennt, was den Banken nicht gefiel. Bis zum Ende der Woche soll die neue Finanzierung allerdings stehen. Weiterhin als Sorgenkinder gelten die Kaufhaus- und die Versandhandelssparte. Anfang der Woche hatte Euler Hermes Ausfallgarantien für Lieferungen an Karstadt mad und Quelle gedeckelt. 5 | Software & IT Der Treasurer Ausgabe 18 | 18. September 2008 News SEPA-Software Der E-Invoicing Anbieter Tietoenator hat seine SEPA Credit Transfer Solution bei drei der größten nordischen Banken implementiert. Swedbank, Handelsbanken und Nordea nutzen nun den SEPA Bulker. Logwin mit AutoBank LkW des Logistikkonzerns. Die frühere Thiel Logistik, heute Logwin (Umsatz 2007: 2 Mrd. Euro), hat das System AutoBank für SAP eingeführt. Durch die integrierte Lösung war keine weitere Schnittstelle in das ERP-System nötig. Sungard mit mehr Sicherheit Wallstreet durch SWIFT zertifiziert Sungard wird Funktionen zur Identitätsbestätigung vom Anbieter Identrust übernehmen. Die Möglichkeiten zur digitalen Signatur gelten für die Zahlungsverkehrslösungen der Produktgruppe Avantgarde. Dahinter verbergen sich verschiedene Treasury und Cash-Management-Systeme, die Sungard in den letzten Jahren erworben hat. Die neue Kooperation betrifft vor allem die Zahlungsverkehrslösung (Trax), die bei einigen deutschen Konzernen im Einsatz ist. Durch die Integration von Identrust verspricht Sungard den Nutzern weniger Risiken, revisionssichere Nachvollziehbarkeit und insgesamt ein höheres Maß an Datensicherheit – über mehrere Juridiktionen, Länder und Banken hinweg. Zuvor manuelle Prozesse werden durch digitale Unterschriften automatisiert. Wie der Anbieter Wallstreet hat auch Sungard das Zertifikat „SWIFTready“ für Corpomad rates und Treasury. SWIFT wird für Treasury-Abteilungen immer wichtiger. Das spüren auch die Anbieter von TreasurySoftware, die bisher keine Zertifizierung von SWIFT oder keine direkte SWIFT-Connectivity vorweisen konnten. So hat der Anbieter Wallstreet jetzt bekanntgegeben, dass er für seine „Wallstreet Suite“ drei Zertifikate erhalten hat: SWIFTReady for Corporates jeweils für Treasury und Cash Management sowie SWIFTReady Accord Integration. Es werde deshalb kein weiteres Softwaretool einer dritten Partei benötigt. Solche speziellen Schnittstellen bieten beispielsweise die Anbieter Coconet und SAP an. Das System Wallstreet Suite ist die Weiterführung der TremaSuite, die Wallstreet vor zwei Jahren übernommen hatte. Es ist bei verschiedenen deutschen Konzernen im Einsatz, seit geraumer Zeit wurden aber keine Neuanbindungen mehr mad gemeldet. IMPRESSUM Redaktion: Bastian Frien (baf, verantwortlich), Markus Dentz (mad), Steven Arons (sta), Andreas Knoch (ank), Frank Schnattinger (frs), Sabine Pfisterer (sap) Verlag Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH Geschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach 60326 Frankfurt am Main Mainzer Landstraße 199 HRB Nr. 53454 Amtsgericht Frankfurt am Main Telefon: (069) 75 91-24 90 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: redaktion@derTreasurer.de Internet: www.derTreasurer.de Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise: zweiwöchentlich (20 Ausgaben im Jahr) Anzeigenvertrieb: Sylvia Daun Telefon: (069) 75 91-14 82 Telefax: (069) 75 91-24 95 Grafik: Daniela Seidel, Nicole Laubach (Konz.) Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZDIENSTE, Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG und Dresdner Kleinwort, Fortis Bank SA/NV Niederlassung Deutschland, Investkredit Bank AG, KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG Partner: Coface Finanz GmbH, ecofinance Finanzsoftware GmbH, GMT – Global Market Touch GmbH, Siemens Financial Services GmbH, Technosis -finance software- GmbH, WestLB AG Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE 6 | Personen & Positionen Der Treasurer Ausgabe 18 | 18. September 2008 Andreas Knopf ist seit Mitte des Jahres geschäftsführender Partner des Treasury und Cash Management Beratungsspezialisten BPI Business Process Integration GmbH in Heidelberg. Knopf arbeitete seit 1995 im Treasury der SAP AG, zuletzt war er dort für den Bereich Treasury Operations & Processes, die Anbindung der SAP an das SWIFT Netzwerk sowie den globalen Zahlungsverkehr verantwortlich. Beat Grossenbacher wird zum 1. Januar 2009 neuer Leiter Finanzen und Dienste sowie Mitglied der Unternehmensleitung der BKW FMB Energie AG in Bern. Der 47-Jährige beerbt Heinz Raaflaub (64), der im Laufe des kommenden Jahres nach Abschluss einiger Projekte in den Ruhestand gehen wird. Grossenbacher arbeitet seit 1994 für die Swisscom Gruppe, im Moment als stellvertretender CFO und Leiter Treasury, Mergers & Acquisitions and Insurance. Jürgen Schlangenotto wird bei der BNP Paribas in Deutschland neuer Managing Director für den Bereich Coverage Large Corporates. Die Bank verstärkt damit das Corporate- und Investmentbanking. Wissen Sie von einem TreasurerWechsel? Schreiben Sie uns unter redaktion@derTreasurer.de Hohe Gehaltserwartungen Treasury-Bewerber wollen mehr Geld als die Kollegen Gestiegene Anforderungen an Fachkräfte aus dem Finanzbereich sorgen für steigende Gehälter. Dieser Entwicklung sind sich auch die ten, die in der hauseigenen Bewerberdatenbank erfasst sind, zeigt. Insbesondere Treasury-Manager haben bemerkenswert hohe An- Was die Bewerber verdienen möchten 왎 Mittelwert Gehalt von 100.000 90.000 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 Bankwesen Financial System Analyst ProzessFordeFinanzrungsma- beratung und Risiko- nagement analysten Rating 왎 Mittelwert Gehalt bis Risikomanagement SOX Treasury Quelle: DIS AG 2007. Bewerber bewusst, wie eine Umfrage des Düsseldorfers Personaldienstleisters DIS AG unter mehr als 2.000 Fach- und Führungskräf- sprüche. Sie erwarten zu Beginn zwischen 67.000 und 75.000 Euro in ihrer Lohntüte – und damit mehr als die Bewerber in fast allen ande- Leitfaden fürs Risikomanagement Die aktuelle Krise auf den Finanz- ments, also Anforderungen an Promärkten zeigt, wie wichtig ein adä- zesse und Organisation, vorstellt, quates Risikomanagement ist. Der beschäftigen sich die anderen vier Treasurer ist da besonders stark ge- mit den Spezialthemen Schulden fragt, erweitert sich dessen Aufga- (Zinsen), Devisen, Rohstoffe und bengebiet doch zuseAsset Management. In hends. Zum reinen Fokurzen und leicht verkus auf Zins- und ständlich formulierten Währungssicherung Kapiteln werden die tritt beispielsweise imzentralen Begriffe und mer mehr auch das wichtigsten InstruRohstoffhedging. Für mente diskutiert. Die viele Treasurer ist das mit Derivaten verbunnoch Neuland, Aufklädenen Risiken werden rung tut not. Die Deutdabei durchaus deutsche Bank hat daher in lich – aber sachlich – Zusammenarbeit mit hervorgehoben. Für alder Beratungsfirma Das Cover vom ersten Band. le Treasurer, die sich Roland Eller einen fünfbändigen noch wenig mit den Themen beEinführungsleitfaden mit jeweils fasst haben oder einfach ihr Wissen etwas über 60 Seiten unter dem Ti- auffrischen möchten, eine lohnentel re|venue herausgegeben, der als de Lektüre. Interessierte können Hilfestellung dienen soll. über den Kontakt-Button auf Während der erste Band die www.db-markets.com ihren regioGrundlagen des Risikomanage- nalen Ansprechpartner finden. sta Deutsche Bank Personalien ren ausgewerteten Aufgabenbereichen. „Und diese Vorstellungen sind realistisch“, sagt Annette Lipfert, Geschäftsbereichsleiterin Finance der DIS AG. Auch ein Treasurer bestätigte gegenüber „Der Treasurer“ diese Einschätzung: „Gute Treasurer sind im Moment extrem gefragt, der Markt ist wie leergefegt. Denn auch mittelständische Unternehmen haben entdeckt, wie wichtig das Treasury ist.“ Überholt werden die Treasurer in ihren Gehaltswünschen nur noch von den Financial System Analysten, die mit bis zu 89.000 Euro den Spitzenplatz belegen. Den dritten Platz holten sich die Prozessberater mit Gehaltsvorstellungen zwischen 65.000 und 73.000 Euro. Das Schlusslicht bilden die Ratingspezialisten, die lediglich zwischen 50.500 und sap 55.500 Euro erwarten. Aktuelle Stellenangebote: Tognum sucht Mitarbeiter/in Treasury TÜV Süd sucht Assistant Treasurer (w/m) Fleming Dental sucht Sachbearbeiter/in im Bereich Treasury/Cash Management Accenture sucht Berater (m/w) Corporate Finance & Treasury Verbundnetz Gas sucht Hauptreferenten Liquiditätsund Risikomanagement (w/m) Einfach aufs Angebot klicken. Weitere Stellenangebote: www.PeopleandDeals.de/jobs „Der Treasurer“-Veranstaltungskalender Datum 25.9. 1.–3.10. 1.10. 7.–8.10. 8.10. 13.10. 13.–14.10. Titel Talking Treasury International Cash and Treasury Management ecommerce conference kompakt SAP-Symposium für Financial & Business Information Excellence ‚fit for treasury' 2008 Strukturierte Kapitalmarktprodukte Kennzahlen im Treasury-Management Veranstalter ACT EuroFinance eCommerce SAP ecofinance Deutsche Bank ManagementCircle Ort Stockholm Barcelona Frankfurt a.M. Mannheim Linz Stuttgart Düsseldorf 7 | Asset Management Der Treasurer Ausgabe 18 | 18. September 2008 Preiskampf im ETF-Segment News Rendite mit Immobilien Mehr Rendite und weniger Risiko, diese Eigenschaften zeichnen offene Immobilienfonds nach einer vom BVI in Auftrag gegebenen Studie aus. Die Gutachter kommen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass neben der Performance durch die Diversifikation auch deutlich weniger Portfoliorisiko bestehe. Aktien schlagen Rente Das Risiko in der gesetzlichen Rentenversicherung war höher als am Kapitalmarkt. Bei einer Anlage von 30 Jahren lag die niedrigste reale Rendite eines DaxPortfolios bei 3,5%. Ledige Berufsanfänger könnten heute in der gesetzlichen Rentenversicherung nur mit maximal 2% rechnen. 왘 FORTSETZUNG VON SEITE 1 Managementgebühren sind weiter im Sinkflug Risikofaktor Emittentenbank Trotz Finanzmarktkrise wächst das merzbank durchaus vorweisen, so Geschäft mit Indexfonds stetig. Per ist man bereits seit über zwei Jahren Ende Juni betrug das Volumen des als Marketmaker für über 300 ETFs ETF-Marktes in Deutschland bereits aktiv. Die Kosten der eigenen Pro74 Milliarden Euro. Bis zum Jahr dukte sind dabei durchaus als 2012 rechnet das Research Center Kampfansage an den Markt zu verfor Financial Services der Steinbeis- stehen. So liegt beispielsweise die Hochschule in Berlin mit einem Vo- Gebühr für den Comstage-ETF auf lumen von 230 Milliarden Euro und den EuroStoxx 50 bei zehn Basisdamit einer Ver- ETF/ETC-Anbieter in Europa punkten p.a., die dreifachung des Konkurrenz ver37,5 Mrd. 1 Marktes. Kein 1. Barclays Global Investors langt dafür bis23,1 Mrd. 1 Wunder, dass zu- 2. Lyxor lang mindestens 3. Deutsche Bank db x-trackers 14,0 Mrd. 1 nehmend weitere 4. EasyETF (AXA/BNP) 17 Basispunkte. 4,1 Mrd. 1 4,0 Mrd. 1 Anbieter aktiv 5. ETF Securities Einen anderen werden. Bereits Zahlen per 30. Juni 2008. Weg geht die im Juni hatte die Commerzbank ih- SGAM, die Asset-Management-Geren Markteintritt angekündigt, nun sellschaft der Société Générale. Enwurde unter dem Label „Comstage“ de August wurden neben einem Primit 27 Produkten eine erste Tranche vate-Equity-ETF drei sogenannte an der Börse gelistet. Das Angebot, Hebel-ETFs an der Börse gelistet. so Thomas Timmermann, Ge- SGAM reklamiert damit für sich, als schäftsführer der Commerz Deriva- einziger Anbieter im Markt aktiv ties Funds Solutions, richte sich da- verwaltete Produkte anzubieten. bei sowohl an institutionelle als Mit den ETFs können Anleger geheauch an private Anleger. Erfahrung belt sowohl auf steigende als auch frs im ETF-Bereich kann die Com- fallende Aktienmärkte setzen. ten. „Über unsere Hotline nehmen wir verstärkt Fragen zum Thema Bonität bei Zertifikaten wahr“, sagt Birgit Lutzenberger, Expertin für strukturierte Anlageprodukte der HVB. Auch die Börsen in Stuttgart und Frankfurt berichten von Handelsvolumina, die an den vergangenen drei Tagen teilweise doppelt so hoch waren wie sonst üblich. Ob es sich dabei um Fluchtbewegungen oder Umschichtungen handelte, können die Unternehmen nicht sagen. Andererseits bietet Lehman gerade einmal 70 Zertifikate über Scoach und vier Zertifikate in Stuttgart an; an beiden Plätzen werden aber jeweils mehrere Hundertausend gehandelt. Mit dem stürmischen Wachstum des Instruments – im vergangenen Jahr erhöhte sich das ausstehende Volumen um 17,1 Prozent auf 960 Milliarden Euro – dürfte es aber erstmal vorbei sein. Schon im laufenden Jahr hat die anhaltendende Krise zu einem leichsta ten Mittelrückgang geführt. ANZEIGE Bringen Sie Ihren Zahlungsverkehr ins Rollen Nutzen Sie die Vorteile von SEPA Die Ergebnisse der Dresdner Kleinwort SEPA-Umfrage 2008 belegen, dass die aktiven Nutzer die Vorteile der neuen Verfahren bereits für sich erkannt haben. Dresdner Kleinwort berät Sie gerne, ob und wann die Umstellung auf SEPA auch für Sie Sinn macht. www.dresdnerkleinwort.com/sepa Unexpected viewpoints. Radical thinking. Inspiration. Dresdner Kleinwort ist die Investment Banking Sparte der Dresdner Bank AG, Mitglied der Allianz Gruppe. 8 | Risikomanagement Der Treasurer Ausgabe 18 | 18. September 2008 News Einflussreiche Spekulanten Nach Untersuchungen der US-Regulierungsbehörde CFTC ist der Einfluss von Spekulanten an den Terminbörsen, insbesondere bei Rohöl, weit größer, als bislang angenommen. Dem Bericht zufolge hielt im Juni ein Finanzinvestor 11% aller an der New York Mercantile Exchange gehandelten Öl-Kontrakte. Spätere Indexumstellung Bei den führenden Stimmungsbarometern iTraxx und CDX kommt es zu Problemen bei der turnusmäßigen Indexanpassung am 22. September. Diese muss wegen der hohen Handelsund Abwicklungsaktivitäten infolge der Lehman-Pleite um eine Woche verschoben werden. Unternehmen erhöhen Absicherungsquoten Strukturierte Produkte im aktuellen Umfeld gefragt In den Treasury-Abteilungen vieler Unternehmen wird der zurzeit vergleichsweise günstige Euro genutzt, um verstärkt Hedging-Positionen aufzubauen. Die vorangegangene Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung traf vor allem mittelständische Exporteure auf dem falschen Fuß. Die Absicherungsquoten wurden oftmals zurückgenommen, da viele Unternehmen die hohen Kosten scheuten. Gleichzeitig wurden die Laufzeiten der Geschäfte verkürzt, wodurch häufiger zu höheren Preisen umgeschichtet werden musste. „Auf dem ermäßigten Euro-Niveau sehen wir wieder vermehrte Hedging-Aktivitäten der Unternehmen“, bestätigt Gerald Dannhäuser, Leiter des FXSales-Geschäfts bei Dresdner Klein- wort. Das Interesse, Dollar zu verkaufen oder Euro zu kaufen, habe seit Anfang August stark zugenommen. Wegen der hohen Volatilitäten – im Euro/US-Dollar liegt die Schwankungsintensität auf Jahressicht bei knapp 12 Prozent – ist die Absicherung mit PlainVanilla-Optionen jedoch teurer. „Strukturierte Produkte wie beispielsweise Kombinationen von Vanilla- und Knock-in-Optionen, bei denen die Volatilitäten positiven Einfluss auf die Preisgestaltung haben, sind im aktuellen Währungsumfeld interessanter und werden von den Unternehmen auch verstärkt eingesetzt", sagt Dannhäuser. Nachgefragt würden vor allem Produkte, bei denen ein fester Worst-Case-Kurs festgeschrieben wird, die gleichzeitig jedoch die Partizipation an einer für den Kunden vorteilhaften Wähank rungsentwicklung erlauben. Libor außer Rand und Band Der dramatische Vertrauensverlust in die Banken hat zu deutliche Aufschlägen bei den weltweit meist beachteten Referenzzinssätzen, den London Interbank Offered Rates (Libor), geführt. Die Sätze für unbesichertes Interbankengeld stiegen trotz der Liquiditätsspritzen der Notenbanken weiter an. Für Dreimonatsgeld in US-Dollar wurden am gestrigen Mittwoch 3,063 Prozent aufgerufen – ein Anstieg von 19 Basispunkten gegenüber dem Vortag und gleichzeitig der größte Sprung seit September 1999. Für Euro-Dreimonatsgeld lag der Zinssatz bei 4,97 Prozent. Die Verspannung am Geldmarkt trifft zwar zuallererst die Banken ins Mark. Jedoch sind Unternehmen mittelbar davon ebenfalls betroffen, da die Libor-Sätze in der Regel zum Pricing von Krediten herangezogen werden. Schätzungen zufolge sind ausstehende Kredite und Derivate im Volumen von 150 Billionen USDollar in der einen oder anderen Weise an den Libor gebunden. ank ANZEIGE Finanzrisiken ändern sich schneller als das Wetter. Wir lassen Sie nicht im Regen stehen. Corporate Treasury Solutions ist unsere Antwort auf das ständig wechselnde Klima an den Finanzmärkten und die daraus entstehenden Risiken für Ihr Finanzergebnis. Unsere Experten stehen Ihnen bei der optimalen Ausrichtung Ihrer Treasury-Organisation für die Herausforderungen an den Finanzmärkten zur Seite. Dass wir das können, zeigt die 2007 zum siebten Mal in Folge verliehene Auszeichnung „Best Treasury Consultant“ des Fachmagazins „Treasury Management International“. Wie wir auch Sie unterstützen können, erläutern wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch. Kontakt Thomas Schräder Tel.: +49 211 981-2110 thomas.schraeder@de.pwc.com Folker Trepte Tel.: +49 89 5790-5530 folker.trepte@de.pwc.com www.pwc.de © September 2008. PricewaterhouseCoopers bezeichnet die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die anderen selbstständigen und rechtlich unabhängigen MitgliedsÄrmen der PricewaterhouseCoopers International Limited. pwc08-0004-01_az_190x130_Schirm_September_RZ.indd 1 15.09.2008 9:51:42 Uhr