Suchtinfo - kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost
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Suchtinfo - kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost
Suchtinfo Ein Ratgeber für Patienten Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 4 | Vorstellung des Fachbereiches Sucht 22 | Therapie der Suchterkrankung 4 | Die geschlossenen Alkoholentgiftungs- 23 | Entgiftungs- oder Entzugsbehandlung stationen 12/2A, 12/2B und 9/I 24 | Entwöhnungstherapie 5 | Die offen geführte Alkoholentzugsstation 9/E 25 | Was geschieht bei der Entwöhnungstherapie 5 | Die Mutter-Kind-Station 26 | Therapieziele 6 | Die Opiatentzugsstation 9/II 27 | Nachsorge/Wiedereingliederung/ 6 | Haus 1 Rehabilitation 7 | Die Suchtambulanz des 27 | Soziotherapie kbo-Isar-Amper-Klinikums München-Ost 7 | Im Schwabinger Krankenhaus (ZAK) 7 | Was heißt geschlossene Station? 8 | Definition von Sucht und wichtige Begriffe 8 | Was ist Sucht? 8 | Wie entsteht Sucht? 9 | Diagnosekriterien der Sucht 12 | Folgeschäden 12 | Folgeschäden des Alkoholkonsums 12 | Körperliche Folgen des abhängigen Trinkens 15 | Soziale Folgen des abhängigen Trinkens 15 | Seelische Folgen des abhängigen Trinkens 17 | Folgeschäden des Opiatkonsums 17 | Folgeschäden anderer Drogen 28 | Medikamente der Entzugsbehandlung 28 | Medikamente im Alkoholentzug 31 | Medikamente im Opiatentzug Sie sind auf einer unserer Entzugsstationen der Suchtabteilung des kbo-Isar-AmperKlinikums München-Ost aufgenommen worden. Um Ihnen eine Aufklärung über das vorliegende Krankheitsbild, die häufigsten ver wendeten Medikamente und deren Nebenwirkungen zu geben, haben wir Ihnen im Folgenden Material zu Ihrer Information zusammengestellt. Außerdem stellen wir die Stationen der Abteilung und ihre unterschiedlichen Aufgaben kurz vor und geben Ihnen eine Übersicht über nachfolgende therapeutische Möglichkeiten und Adressen. Diese Zusammenstellung kann die wichtigen Fakten nur kurz darstellen, bitte wenden Sie sich bei Fragen gerne an ihren b ehandelnden Arzt oder ihre behandelnde Ärztin. 32 | Behandlung von Schlafstörungen im Entzug 33 | Rechtliche Fragen Zweite Auflage Mai 2012 33 | Fahrtauglichkeit 33 | Was ist ein Beschluss? 35 | Adressen in und um München 35 | Prävention 36 | Ambulante Suchtberatung und Behandlung 39 | (Teil-)stationäre Entgiftung und Entwöhnung 44 | Selbsthilfe-Kontaktstellen 18 | Folgeschäden des Benzodiazepinkonsums 19 | Entzugssyndrom 19 | Entzugssymptome bei Alkoholabhängigkeit 19 | Körperliche Symptome 19 | Seelische Symptome 19 | Komplikationen 20 | Entzugssymptome bei Benzodiazepinabhängigkeit 21 | Entzugssymptome bei Opiatabhängigkeit 2 3 Vorstellung des Fachbereiches Sucht Die geschlossenen Alkoholentgiftungsstationen 12/2A, 12/2B und 9/I Hierbei handelt es sich um geschlossen (s.u.) geführte Stationen nach alphabetischer Zuordnung (Anfangsbuchstabe des Familiennamens A-H Station 12/2A, I-O Station 9/I, P-Z Station 12/2B bzw. auch nach Bettenkapazität). können Sie es sich momentan nicht vorstellen, wieder rückfällig zu werden und sie fühlen sich ganz sicher – vor allem im beschützenden Rahmen der Station. Leider schätzen viele die Gefahr eines erneuten Konsums als zu gering ein, wodurch die Rückfallgefahr als sehr hoch zu sehen ist und zum Teil wiederholte stationäre Behandlungen notwendig sind. Nach Möglichkeit nehmen wir Sie freiwillig nach telefonischer Anmeldung auf, jedoch auch in Notfällen per Unterbringungsbeschluss (s.u.). Die stationäre Entzugsbehandlung von Alkohol bildet den Behandlungsschwerpunkt dieser Stationen. Zu Beginn der Behandlung ist eine intensive Überwachung erforderlich und findet meist im sogenannten Wachbereich statt. Mit Besserung des Allgemeinbefindens und Rückgang der Entzugssymptome sind eine Weiterverlegung in andere Zimmer und in der Regel nach ärztlicher Rücksprache auch Ausgänge im Gelände möglich. Voraussetzung für das Verlassen der Station in der Gruppe (mindestens ein weiterer Mitpatient) oder später auch allein, ist die Teilnahme am Therapieprogramm, um u.a. Ihre körperliche Stabilität beurteilen zu können. In Krisensituationen werden auf diesen drei Stationen auch kurzfristig alle Patienten mit stoffgebundenen Suchterkrankungen inklusive Opiatabhängigkeit aufgenommen. Für die Behandlung Opiatabhängiger gelten auf diesen Stationen besondere Regelungen, die Sie gerne mit dem Team besprechen können. Die Anmeldung zur stationären Aufnahme erfolgt über das Anmeldetelefon der Abteilung (erreichbar unter der Nummer 089 4562-0) werktags von 8.30 Uhr – 16.30 Uhr. Auch ist die Vorstellung in der Ambulanz zur Klärung der Notwendigkeit einer stationären Behandlung möglich. Wegen der Komplikationsgefahr im Rahmen vor allem eines Alkohol- oder Benzodiazepinentzuges (Kreislaufstörungen, Unruhe, Delir, Krampfanfälle) ist eine qualifizierte stationäre Entzugsbehandlung dringend zu empfehlen. Sie dauert beim Alkoholentzug in der Regel 14 Tage, beim Benzodiazepinentzug bis zum fehlenden Nachweis der Substanz im Urin. Der Vorteil einer Entgiftung in der Suchtabteilung liegt in der Behandlung durch ein multiprofessionelles Therapeutenteam mit Ärzten, spezialisierten Pflegekräften, Psycho logen, Sozialpädagogen, Kunst-, Ergo- und Bewegungstherapeuten. Im Laufe der Behandlung findet neben der Gabe von Entzugsmedikamenten (s.u.) und Teilnahme an therapeutischen Angeboten (siehe Therapieplan der jeweiligen Station) auch eine Beratung durch die Sozialpädagogen zur Einleitung anschließender therapeutischer Maßnahmen statt. Dies gehört zu den wichtigsten Maßnahmen um Ihnen ein Bild über die Erkrankung zu vermitteln und Sie bei der nun erforderlichen anhaltenden Abstinenz zu unterstützen. Vielleicht 4 Vorstellung des Fachbereiches Sucht Einzelbelastungserprobungen (Ausgänge mit Verlassen des Krankenhausgeländes) müssen auf einem gesonderten Formular beantragt und aus versicherungsrechtlichen Gründen ärztlich genehmigt werden. Die offen geführte Alkoholentzugsstation 9/E bildet eine Einheit mit der Drogenentzugsstation für opiatabhängige Mütter mit ihren Kindern. Hier können vorwiegend alkoholabhängige Patienten mit geringer Alkoholisierung (bei Aufnahme weniger als 2,00 Promille) und in der Vorgeschichte komplikationslosen Entzugsbehandlungen freiwillig nach telefonischer Terminvereinbarung freiwillig aufgenommen werden. In Einzelfällen kann hier auch die Behandlung von benzodiazepin- oder cannabisabhängigen Patienten insbesondere mit anderen psychiatrischen Erkrankungen erfolgen. Das Behandlungskonzept gleicht im Übrigen den oben genannten anderen Aufnahmestationen. Die Mutter-Kind-Station bildet eine kleine Einheit in der Alkoholstation 9/E. Hier werden vorwiegend Mütter und ggf. deren Partner mit Kindern im nicht schulfähigen Alter von Opiaten und anderen Substanzen entzogen. Auch hier ist eine multiprofessionelle Versorgung gewährleistet. Um den Müttern die Teilnahme am Therapieprogramm zu ermöglichen, können die Kinder in dieser Zeit von einer Erzieherin z.B. im zur Verfügung stehenden Spielzimmer auf der Station betreut werden. Vorstellung des Fachbereiches Sucht 5 Die Opiatentzugsstation 9/II diese Station wird wegen des hohen Suchtdrucks und der Gefahr des Einschleusens von illegalen Substanzen geschlossen geführt. Besuche sind nur von Eltern und Großeltern ohne ärztliche Rücksprache zu bestimmten Besuchszeiten möglich. Die Aufnahme erfolgt nur freiwillig und nach eigener telefonischer Anmeldung unter der Telefonnummer 089 4562-3660 werktags täglich zwischen 11 Uhr und 12 Uhr nach Warteliste. Wegen der hohen Nachfrage und der Sicherstellung einer stabilen Entzugsmotivation ist hier in der Regel keine Akutaufnahme möglich. Notfälle werden nach Rücksprache mit den Oberärzten im Wachbereich der anderen geschlossenen Aufnahmestationen behandelt. Auf dieser Station können Abhängige von Heroin, Methadon, Levomethadon (Polamidon®), Buprenorphin (Subutex®) und Beigebrauch von Alkohol, Benzodiazepinen und anderen Substanzen entgiften. Auch hier erfolgt die Behandlung im multiprofessionellen Team mit dem Ziel der Einleitung weiterer therapeutischer Maßnahmen, nach Möglichkeit nahtlos, im Anschluß an die Entzugsbehandlung. Durch die hohe Rückfallgefahr auch während des stationären Aufenthaltes gelten hier bezüglich der Ausgänge besondere Einschränkungen, die dem Konzept der Station zu entnehmen sind. Eine reguläre Entlassung ist frühestens mit Erhalt eines negativen Drogenscreenings möglich. Die Suchtambulanz des kbo-Isar-Amper-Klinikums München-Ost befindet sich im Tiefgeschoss von Haus 9. Das Team setzt sich zusammen aus Fachkrankenschwestern, Sozialpädagogen, Psychologen und Ärzten. Z usätzlich zur werktags möglichen offenen Sprechstunde zwischen 11 und 12 Uhr werden Einzelgespräche, Gruppensitzungen, Entspannungsverfahren, Krisengespräche, Atemalkoholkontrollen, Teilnahme am GOAL-Programm (Antabusgestützte Gruppentherapie), Einleitung von Entwöhnungstherapien und Teilnahme an der Arbeitstherapie des kbo-Isar-Amper-Klinikums München-Ost angeboten. Eine telefonische Kontaktaufnahme ist möglich unter 089 4562-3295. Zum ersten Gespräch sollte nach Möglichkeit die Krankenkassenkarte und ein ärztlicher Überweisungsschein mitgebracht werden. Haus 1 Die Entwöhnungseinrichtung des kbo-Isar-Amper-Klinikums München-Ost Haus 1 ist eine Kurzzeittherapiestation für Alkohol- und Medikamentenabhängige Menschen. Der Aufenthalt dauert in der Regel 6 Wochen und kann bis auf 12 Wochen verlängert werden. Das therapeutische Team setzt sich zusammen aus mehreren Berufsgruppen. Das Ziel der Behandlung ist die Vermittlung der Einsicht, dass nur Abstinenz vom Suchtmittel die Krankheit zum Stillstand bringen kann. Dabei sollen umfassendes Wissen über die Suchtkrankheit und die Fähigkeit, Probleme auch ohne Suchtmittel zu lösen, vermittelt werden. Durch Stärkung der Eigenverantwortung und Erkennen der Ursachen und Gründe des Suchtmittelkonsums soll der Betroffene Konsequenzen für eine Änderung seines Lebens ziehen. Die Behandlung beinhaltet tägliche Gruppentherapie, wöchentliche Einzelgespräche, Ergo-, Kunst-, Bewegungstherapie, Fitnesstraining, computergestütztes kognitives Training, Kochkurs, Entspannungsverfahren, pastoraltherapeutische Gruppengespräche und die wöchentliche Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe. Was heißt geschlossene Station? Die Suchtstationen 12/2A, 12/2B und 9/I sind sogenannte geschlossene Stationen. Auf diesen Stationen erfolgen Behandlungen nicht nur auf freiwilliger Basis, sondern auch „gegen den Willen“ der Patienten d.h. per Unterbringungsgesetz mit der Polizei oder einem gerichtlichen Unterbringungsbeschluss. Da außerdem zum Teil Patienten mit Orientierungs- und Gedächtnisstörungen oder Selbstmordabsichten behandelt werden, die sich durch unbemerktes Weglaufen von der Station in hohem Maße selbst gefährden würden, sind die Stationstüren verschlossen. Die meisten Patienten/Patientinnen können aber bei freiwilligem Aufenthalt und stabilem körperlichen und psychischen Allgemeinzustand nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt/Ärztin Ausgänge innerhalb des Geländes erhalten. 6 Vorstellung des Fachbereiches Sucht Vorstellung des Fachbereiches Sucht Im Schwabinger Krankenhaus (ZAK) besteht die Möglichkeit zur stationären Entzugsbehandlung für Alkohol- und Medikamentenabhängige. Hier befinden sich auch eine weitere Möglichkeit der ambulanten Anbindung (offene Sprechstunde, ambulante Rehabehandlung, GOAL-Programm) und eine Tagesklinik für diese Patienten. Die Kontaktaufnahme mit der Station kann unter 089 3068-5959 und für die Ambulanz unter 089 3068-5979 erfolgen. Genauere Details können den jeweiligen Stationskonzepten entnommen oder selbstverständlich im persönlichen Gespräch mit dem Team geklärt werden. 7 Definition von Sucht und wichtige Begriffe Was ist Sucht? Sucht leitet sich ab von dem Wort „siech“, d.h. krank. Im heutigen Sprachgebrauch meint man damit aber das „Überhandnehmen einer Verhaltensweise“. Gemeint ist damit ein Verhalten, das über das „Normale“ hinausgeht. Dies kann sich sowohl auf den Konsum von Substanzen (Alkohol, Benzodiazepine, Drogen) aber auch auf Verhaltensweisen beziehen (Spielsucht, Putzsucht, Arbeitssucht). Jedes menschliche Verhalten kann süchtig entgleisen. Dabei zeigt sich ein fließender Übergang: • vom gelegentlichen über das gewohnheitsmäßige Verhalten als Vorstadium zur Sucht • über einen, den bestimmungsgemäßen Gebrauch überschreitenden, Missbrauch (z.B. die Verwendung von Schlafmitteln als B eruhigungsmittel) bzw. den schädlichen Gebrauch • bis zur Abhängigkeit, bei der man sich nicht mehr anders verhalten kann. Wie entsteht Sucht? Die wissenschaftlichen Erklärungen gehen von verschiedenen Ursachen der Suchterkrankung aus. Es entwickelte sich die grundlegende Annahme, dass drei Faktoren die Entwicklung der Sucht begünstigen. Diese sind • Die Person selbst • Die Art der konsumierten Droge • Die Umwelt In der Entwicklung weiterer Erklärungsmodelle, die aber alle miteinander verknüpft sind, wird von biologischen, psychologischen und soziologischen Ursachen der Suchterkrankung gesprochen. Daraus resultiert letztlich das sogenannte „Bio-psycho-soziale Entstehungsmodell“ der Sucht. Vereinfacht bedeutet dies: Wo es keine Droge gibt, wird man sie nicht konsumieren und daher auch nicht von ihr abhängig werden, sogar wenn die betreffende Person ein genetisches Risiko mit sich bringt. Eine drogenfreie Gesellschaft ist aber Utopie. Das bedeutet im Einzelnen: • Manche Drogen haben ein hohes Suchtpotential – sie machen schnell abhängig (Nikotin, Heroin). • Manche Menschen haben ein persönliches hohes Suchtrisiko (depressive und ängstliche Menschen, impulsive Persönlichkeiten). • Manche Lebensbereiche gehen mit einem hohen Suchtrisiko einher (Gastronomie, ungelernte und freie Berufe, Medienberufe, Künstler). 8 Definition von Sucht und wichtige Begriffe Für eine Suchtentwicklung ist das individuelle Zusammentreffen von Risiko- und Schutzfaktoren (z.B. stabiles soziales Umfeld) entscheidend. Vom Gewohnheitskonsum zur Abhängigkeit ist es dann beispielsweise in sozialen Lebenskrisen nur ein kleiner Schritt. Diagnosekriterien der Sucht Was meint man mit dem Begriff „Intoxikation“? Nach übermäßigem Konsum kommt es • bei einer Alkoholkonzentration ab 1,5 Promille zu veränderter Stimmungslage, Enthemmung, Streitbarkeit, Aggressivität, , Aufmerksamkeitsstörungen, Einschränkung der Urteilsfähigkeit, Beeinträchtigung der persönlichen Leistungsfähigkeit, Gang- und Standunsicherheit, verwaschener Sprache, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma und schwere weitere neurologische Ausfälle. Auf Grund dieser schweren körperlichen Beeinträchtigungen kann ein alkoholisierter Patient erst nach Ausnüchterung in stabilem Zustand aus dem Krankenhaus entlassen werden. • bei Benzodiazepinen zu Schläfrigkeit bis zum Koma, Minderung des Atemantriebes (in Kombination mit anderen Substanzen auch bis zum Atemstillstand), Blutdruckabfall, Verlangsamung der Herzfrequenz, verwaschener Sprache, Gangstörungen, Schwindel. Auf Grund dieser schweren körperlichen Beeinträchtigungen sollte ein Patient erst nach Abklingen dieser Krankheitszeichen entlassen werden. • bei Opiaten u.a. zu stecknadelkopfgroßen Pupillen, Verminderung des Atemantriebes bis zum Atemstillstand, Schläfrigkeit bis zum Koma. Auch hier ist eine Entlassung aus dem Krankenhaus erst nach Abklingen dieser Zeichen medizinisch vertretbar. Was meint man mit dem Begriff „Missbrauch/schädlicher Gebrauch“? Man spricht von Missbrauch oder schädlichem Gebrauch • bei Substanzkonsum zu unpassenden Gelegenheiten bis zum Rausch (Schwangerschaft, Autofahrt, Arbeit, Sport), • zur Besserung einer gestörten seelischen Befindlichkeit („Seelentröster“) und • bei langfristig übermäßigem Konsum (bei Alkohol täglich mehr als 40 g bei Männern bzw. 20 g bei Frauen). Es kommt in der Folge häufig zu körperlichen, sozialen und/oder seelischen Schäden (z.B. Leberverfettung, Depression, Interessenverlust, körperliche Vernachlässigung). Definition von Sucht und wichtige Begriffe 9 Was meint man mit dem Begriff „Abhängigkeit“? 1. Es besteht eine Art unwiderstehlicher Zwang, die Substanz zu konsumieren (Suchtdruck, Craving). 2. Es besteht eine verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Konsums. 3. Es besteht eine Toleranzentwicklung (um den gleichen Effekt zu erreichen, werden deutlich höhere Mengen benötigt). 4. Bei Verringerung oder Beendigung des Konsums stellen sich Entzugssymptome je nach Art der konsumierten Substanz ein. 5. Zugunsten des Substanzkonsums werden andere Vergnügen oder Interessen zunehmend vernachlässigt. 6. Die Substanz wird trotz eindeutig schädlicher Folgen (körperlich, seelisch, sozial) weiterhin konsumiert. Treffen von diesen 6 Kriterien 3 innerhalb von 12 Monaten zu, spricht man von Abhängigkeit. Typologie nach Jellinek Der amerikanische Physiologe Elvin Morton Jellinek formulierte 1951 ein bis heute weit verbreitetes Modell vom Verlauf der Alkoholkrankheit. Hierbei werden bzw. wurden verschiedene Phasen der Erkrankungen und auch verschiedene Typen unterschieden: Die Differenzierung der Alkoholkranken von Jellinek unterscheidet 5 Typen: a–Trinker (Konflikttrinker) Der Alpha-Trinker trinkt in Konfliktsituationen (Spannungen, Ängste, Verstimmungen). In „guten“ Zeiten wird noch Abstinenz eingehalten. Es kommt zu keinem Kontrollverlust bei noch nicht stark ausgeprägter psychischer Abhängigkeit. b–Trinker (Gelegenheitstrinker) Für Beta-Trinker ist das Gelegenheitstrinken typisch. Der Alkoholkonsum ist überhöht und unregelmäßig. Folgeschäden werden im sozialen Bereich erkennbar. Der Konsum ist an bestimmte Gewohnheiten gebunden, es kommt zu keinem Kontrollverlust. 10 Definition von Sucht und wichtige Begriffe g–Trinker (süchtiger Trinker) Unter diesen Trinktypus, dem Gamma-Trinker, fallen die eigentlich süchtigen Trinker. Sie sind nur zu einer kurzzeitigen Abstinenz fähig. Es treten sehr häufig deutliche familiäre, berufliche, körperliche und seelische Schäden auf. Die seelische Abhängigkeit ist stark ausgeprägt und mit Kontrollverlust verbunden. Im Verlauf tritt die körperliche Abhängigkeit hinzu. d–Trinker (Gewohnheitstrinker) Der Delta-Trinker ist gekennzeichnet durch gleichmäßige, über den Tag verteilte Alkoholaufnahme. Er ist dabei ständig bemüht seinen Alkoholspiegel konstant zu halten. Sonst kommt es zu Entzugserscheinungen. Meist beginnt er bereits am Morgen zu trinken, bleibt aber rauscharm und es kommt zu keinem Kontrollverlust. Auch hier treten ausgeprägte Folgeerscheinungen auf. Neben der körperlichen besteht eine seelische Abhängigkeit ohne Fähigkeit zur Abstinenz. e–Trinker (episodischer Trinker / „Quartalssäufer“) Es besteht ein starkes Verlangen nach Alkohol. Dieses Verlangen ist zeitlich begrenzt (Tage, Wochen). Diese Phasen gehen mit Kontrollverlust einher und können unterschiedlich lang andauern. Ein phasenförmiger Verlauf ist typisch. Die seelische Abhängigkeit beschränkt sich im Wesentlichen auf die Trinkphasen. Außerhalb dieser Phasen ist Abstinenz und unauffälliges Trinkverhalten möglich. Definition von Sucht und wichtige Begriffe 11 Folgeschäden Folgeschäden des Alkoholkonsums Bei den meisten Alkoholabhängigen kommt es im Verlauf der Krankheit zu unterschiedlichen Folgeproblemen, die von Mensch zu Mensch unterschiedlicher Art und Ausprägung sein können und oft nicht mit der Menge des Konsums in Verbindung stehen müssen. Eine vollständige Heilung dieser Folgeprobleme ist häufig nicht mehr möglich, so dass eine frühe und regelmäßige ärztliche Untersuchung mit dem möglichst frühzeitigen Beenden des Konsums erfolgen sollte. Körperliche Folgen des abhängigen Trinkens Fettleber bis zur Leberzirrhose Der aufgenommene Alkohol wird im Körper als Energie in Form von Fett in den Zellen der Leber gespeichert. Im Verlauf „verstopfen“ die Fetttropfen die Leberzellen und führen zu einer deutlichen Vergrößerung/Verfettung der Leber. Diese Veränderung kann sich bei Abstinenz wieder erholen. Die Anzeichen sind gering, es können gegebenenfalls Völlegefühl und Übelkeit auftreten. Bei weiter anhaltendem Konsum kommt es zum Untergang der Leberzellen mit Umwandlung der verfetteten Leberzellen in wucherndes funktionsloses Bindegewebe. Dabei schrumpft die Leber und wird „knotig“ (Leberzirrhose). Zerstörte Leberzellen können vom Körper nicht mehr neu gebildet werden. In der Folge kommt es zu Appetitlosigkeit, Antriebsschwäche, Müdigkeit, Abnahme der Körperbehaarung, roten spinnenförmigen Gefäßzeichnungen auf der Haut („Spider nävi“), Wasseransammlungen im Bauch und/oder den Beinen, Gelbfärbung der Haut und der Augenschleimhäute, Blutgerinnungsstörungen, Gefäßerweiterungen an der Speiseröhre mit Gefahr von lebensbedrohlichen Blutungen. Im schlimmsten Fall häuft sich wegen der mangelnden Entgiftungsfunktion der zerstörten Leber ein Zellgift (Ammoniak) an. Dies führt zu der sogenannten hepatischen Enzephalopathie mit Zittern, Müdigkeit bis Schläfrigkeit, Apathie, Gedächtnisstörungen. Es handelt sich dabei um ein bedrohliches K rankheitsbild, das oft auf einer Intensivstation versorgt werden muss. Außerdem wird durch Alkohol die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) geschädigt. Typisch ist ein ringförmiger Schmerz im Oberbauch, der plötzlich auftritt und bis zum Rücken ausstrahlen kann. Es kommt nach Untergang der Zellen zu einer Verkalkung der Bauchspeicheldrüse. Bauchspeicheldrüsenkrebs, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) sind eine häufige Komplikation. 12 Folgeschäden Polyneuropathie Durch die giftige Wirkung des Alkohols kommt es zur Schädigung der Nervenendigungen vor allem an Füßen und Händen. Zunächst bestehen meist schmerzhafte Missempfindungen, Kribbeln und Taubheitsgefühle. Im Verlauf kommen Schmerzen, die brennend oder stechend sein können, sowie Muskelkrämpfe und Muskelschwäche hinzu. Das Laufen wird zunehmend unsicher und kann bei schweren Verläufen (und anhaltendem Konsum) im Rollstuhl enden. Hirnatrophie (Gehirnschrumpfung) Ähnlich wie bei der Leber führt anhaltender Alkoholkonsum zu einem Untergang von Zellen. Auch diese können nicht mehr neu gebildet werden. Meist sind die Zellen des Kleinhirns und des Vorderhirns zuerst betroffen. Sichtbare Zeichen sind dann Gangstörungen, Einschränkungen der Feinmotorik und des Gleichgewichtes, Veränderungen der Persönlichkeit. Weiterer Zelluntergang kann im schlimmsten Fall zu ausgeprägten Gedächtnisstörungen und schweren Beeinträchtigungen der Aktivitäten des täglichen Lebens führen, die ein selbständiges Wohnen unmöglich machen (Alkoholdemenz). Stoffwechselstörungen Bei Alkoholikern sind häufig die Blutfette erhöht (Triglyceride), was zu Gefäßverschlüssen wie Herzinfarkt, Schlaganfall führen kann. Außerdem besteht auf Grund der schlechten sonstigen Ernährung ein Vitaminmangel, insbesondere von Vitamin B1. Dies verschlechtert die Funktion der feinen Nervenzellendigungen bevorzugt an den Füßen (siehe Polyneuropathie). Neurologische Störungen Bei der Wernicke-Enzephalopathie treten Augenmuskellähmungen, Pupillenstörungen sowie Gang- und Standunsicherheit auf. Als Vorboten werden häufig Magen-Darm-Störungen und Fieber beobachtet. Ursächlich ist eine Zerstörung der sogenannten Mamillarkörper im Mittelhirn. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Mangel an Vitamin B1. Die sogenannte Korsakow-Psychose ist gekennzeichnet durch ausgeprägte Gedächtnisstörungen. Eine Speicherung neuer Informationen ist nahezu unmöglich. Außerdem sind die Konzentrationsfähigkeit und die räumliche Orientierung beeinträchtigt. Ebenso wie bei der WernickeEnzephalopathie ist ein Vitamin B1-Mangel der Auslöser der Erkrankung. Folgeschäden 13 Magenschädigungen Alkohol regt sehr stark die Bildung von Magensäure an. Die Folge ist eine Schädigung der Magenschleimhaut. Es treten vor allem Sodbrennen, Übelkeit, Druckgefühl im Oberbauch auf. Die Schädigung de Schleimhaut kann zu einem Magengeschwür führen. Im schlimmsten Falle kann dies lebensbedrohlich bluten oder zu einem Durchbruch der Magenwand kommen. Hämatologische Erkrankungen Durch Schädigung des Knochenmarks werden die Blutzellen nicht mehr ausreichend und oft falsch geformt gebildet. Insbesondere gibt es zu wenig Blutplättchen (Schädigung der Blutgerinnung). Bei Verletzung bluten Wunden erheblich länger. Die roten Blutkörperchen werden zu groß und sind in ihrer Zahl vermindert. Durch Verringerung der weißen Blutkörperchen ist die Immunabwehr geschwächt. Schwere Infektionen wie Lungenentzündungen (insbesondere bei Rauchern) können auftreten. Gynäkologische Krankheiten/Schwangerschaft Aus noch ungeklärter Ursache sind Krebserkrankungen der Brust bei Alkoholikerinnen häufiger. Soziale Folgen des abhängigen Trinkens Die zwischenmenschlichen Beziehungen leiden bei Alkoholabhängigen. Durch Interessenverlust, Vernachlässigungen, unangemessene Reaktionen, wiederholte Intoxikationen und eine Mischung aus Schuldgefühlen und Unzufriedenheit kommt es oft zu Streitigkeiten. Trennung vom Partner und Ehescheidung sind als Folge an der Tagesordnung. Auch Kinder aus derartig gestörten Familienverhältnissen sind erheblichen Belastungen ausgesetzt und erfahrungsgemäß entwicklungsgestört und stark alkoholgefährdet. Durch immer schlechter werdende Leistungen am Arbeitsplatz (sinkende Arbeitsleistung, Unzuverlässigkeit, häufiges Fehlen) ist der berufliche Abstieg vorprogrammiert. Außerdem haben Untersuchungen gezeigt, dass es durch Einschränkung der Wahrnehmungsund Reaktionsfähigkeit zu einem fehlerhaften Bedienen von Maschinen und zu schweren Arbeitsunfällen kommt. Auch kriminelle Folgen können sich im Verlauf einer Alkoholkrankheit einstellen. Ausgangspunkt hierfür sind die stark überhöhten Trinkmengen, aber auch die alkoholbedingte Wesensänderung mit herabgesetzter Kritikfähigkeit. Zumeist handelt es sich um Sachbeschädigung, Diebstahl, Raub, Beleidigung, Fahren ohne Führerschein oder alkoholisiert, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung bis hin zu Totschlag. Das ungeborene Kind reagiert sehr empfindlich auf Alkohol. Durch Hemmung des Zellwachstums können selbst geringe Alkoholmengen das Nervensystem schädigen und zu Fehlbildungen führen. Medizinisch wird die alkoholbedingte Schädigung als fötales Alkoholsyndrom oder als Alkoholembryopathie bezeichnet. Zu den Fehlentwicklungen gehören unter anderem eine Minderung der Intelligenz, Verhaltensstörungen, Hirnleistungsschwäche, Hyperaktivität, Sprachstörungen, Minderwuchs, Kleinköpfigkeit, Fehlbildungen der Gliedmaßen, des Skeletts, des Herzens und der Augen. In der Kindheit und Jugend bleiben die alkoholgeschädigten Kinder in ihrer Entwicklung im Vergleich zu anderen Kindern zurück. Sie fallen unter anderem auf durch erschwertes logisches Denken, Störungen der Wahrnehmung, Störungen des Gedächtnisses, Leistungsmängel im Rechnen, unruhiges und störendes Verhalten und Schlafstörungen. Gefährdet ist das ungeborene Kind während des gesamten Zeitraumes der Schwangerschaft. Selbst geringe Alkoholmengen können eine Schädigung verursachen. Der beste Schutz besteht in der Abstinenz während der gesamten Schwangerschaft. Oftmals endet die Alkoholabhängigkeit mit der Obdachlosigkeit. In den angebotenen Notunterkünften wird häufig und viel getrunken, so dass eine Abstinenz dort deutlich erschwert ist. Sogenannte „trockene“ Häuser versuchen die Bewohner bei ihrem Abstinenzwunsch zu unterstützen. 14 Folgeschäden Folgeschäden Seelische Folgen des abhängigen Trinkens • Das vorherrschende Merkmal der Alkoholabhängigkeit besteht in dem süchtigen Verlangen, einhergehend mit einer zunehmenden Einengung des Denkens auf den Suchtstoff Alkohol unter Vernachlässigung der Eigenverantwortung. Dieses Fehlverhalten zu erkennen, dazu fehlt es dem Abhängigen lange Zeit an kritischer Distanz. Häufig ist es erst der Druck von außen, der den Süchtigen dazu zwingt, sich mit den Verhaltensweisen von Abhängigen innerlich auseinanderzusetzen, um dann möglicherweise einiges ändern zu können. 15 • Es kommt häufig zu depressiven Störungen. In Verbindung mit Kontrollverlust und überhöhtem Alkoholkonsum besteht nicht selten die Gefahr von Gedanken an Selbstmord oder eines Selbstmordversuches. • Manche Alkoholiker leiden an Eifersuchtsvorstellungen, die sich bis zum Wahn steigern können. Der Partner wird dabei ständig der Untreue verdächtigt und misstrauisch beobachtet. • Schlafstörungen treten häufig auch schon in frühen Krankheitsstadien auf. Sie werden oft im häuslichen Umfeld mit großen Alkoholmengen „behandelt“. Nach abgeschlossener Entgiftung können sie noch auftreten, zeigen sich aber bei anhaltender Abstinenz rückläufig. • Es kann zu Gedächtnislücken kommen. Eine besonders schwere Form der anhaltenden Gedächtnisstörung bildet das Korsakow-Syndrom (s.o.). Seine Symptome sind hochgradige Gedächtnisstörungen, zeitliche und örtliche Desorientiertheit sowie Konfabulationen. Hierbei versucht der Süchtige seine Gedächtnislücken durch Phantasiegebilde auszufüllen. • Die toxische Hirnschädigung kann nach langjährigem Alkoholkonsum zu einem alkoholbedingten organischen Psychosyndrom führen. Das macht sich in Störungen des Gedächtnisses, der Merkfähigkeit, der Intelligenz, der Aufmerksamkeit, der Konzentration sowie einer Stimmungslabilität bemerkbar. Unter Abstinenz bildet sich das Psychosyndrom nach Monaten bis Jahren zurück, manchmal bleiben jedoch Dauerschäden bestehen. Eine lang andauernde alkoholische Einwirkung auf das Gehirn kann zum Verlust von Gehirnzellen führen, der nicht ersetzbar ist und daher unter Umständen bleibende Hirnfunktionsstörungen verursacht. • Eine weitere Komplikation bildet die sogenannte Halluzinose. Dabei handelt es sich um Sinnestäuschungen vorwiegend akustischer Art. Der Kranke hört beispielsweise Stimmen, die dann als Bedrohung empfunden werden. Folgeschäden des Opiatkonsums Durch langjährigen i.v.-Konsum (insbesondere durch die Injektion von Buprenorphin (z.B. Subutex®) oder Fentanyl kommt es zu Spritzenabszessen oder Entzündungen, zunehmender Vernarbung der Gefäße und Rückbildung der Venen. Bei stark zerstörten Venen ist auch in Notfallsituationen wie Unfällen, schwere Intoxikationen, Operationen oder auch nur Routineblutabnahmen eine ärztlich-medizinische Versorgung über diese Gefäße erschwert bis unmöglich. Durch Ausstreuung von Keimen bei unsauberem Spritzen kann eine lebensgefährliche Entzündung der Herzmuskulatur auftreten. Unter Einfluss von Opiaten kommt es häufig zu Leberschäden sowie Magen- und Darmstörungen bis hin zum Darmverschluss, starke Gebissveränderungen durch Karies und Zahnausfall sowie häufige Lungenerkrankungen. Durch den Gebrauch von getauschten Spritzen entsteht ein hohes Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten, HIV oder vor allem Hepatitis zu infizieren. Nach längerem nasalen Konsum von Heroin und vor allem Kokain treten Schädigungen der Nasenschleimhaut und der Nasenscheidewand bis hin zu Nekrosen (Absterben des Gewebes) auf. Hier helfen oft nur noch Operationen. 16 Folgeschäden Folgeschäden 17 Entzugssyndrom Meist führt der lange Drogenkonsum zu einer starken sozialen Verelendung, körperlichem Verfall, schwerwiegenden juristischen Problemen, Isolation von der Familie und Veränderungen der Persönlichkeit. Folgeschäden anderer Drogen Beim Flashback handelt es sich um ein Wiederauftreten des Berauschungszustandes ohne aktuellen Drogenkonsum. Dieses Phänomen wird vor allem bei LSD beschrieben. Eine drogeninduzierte Psychose ist eine der schwerwiegendsten Folgestörung des Drogenkonsums. Ob die Droge nun ein Auslöser oder die Ursache war, bleibt derzeit eine akademische Frage. Es treten akustische Halluzinationen (Hören von Stimmen/Geräuschen) und/oder paranoide Zustandsbilder wie Verfolgungsideen, Beeinträchtigungserleben auf. Diese Zustandsbilder können einigen Tage oder einige Wochen trotz Therapie anhalten. Ursachen sind vor allem LSD, Haschisch, Amphetamine und auch Kokain. Der Vollständigkeit halber muss auch hier das teratogene Potential dieser Substanzen genannt werden. Neben vermuteten Schäden an der Erbsubstanz zum Beispiel durch LSD, sind vor allem bei Heroin, Kokain, Cannabis und Benzodiazepinen die folgenden Effekte gesichert: • Untergewichtigkeit, • Frühgeburten, • geistige und körperliche Unterentwicklung, • Bewegungsunruhe, • Übererregbarkeit, • Abhängigkeits- bzw. Entzugssymptome bei Neugeborenen. Folgeschäden des Benzodiazepinkonsums Auf lange Sicht kann die regelmäßige Einnahme von Diazepam und anderen ähnlichen Präparaten zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit, Störungen des Schlaf-WachRhythmus, sozialer Isolation, Veränderung der Persönlichkeit, Verlangsamung des Denkablaufes, „Dauerdröhnung“, Schwindel bis Benommenheit, Sturzgefahr, Muskelschwäche, Sprachstörungen, Appetit-, Sexualstörungen, Realitätsflucht führen. 18 Folgeschäden Entzugssymptome bei Alkoholabhängigkeit Aus klinischer Erfahrung ist bekannt, dass bei gewohnheitsmäßiger, anhaltender mittelgradiger und bei relativ kurzzeitiger hochgradiger Alkoholzufuhr eine Alkoholabhängigkeit entstehen kann. Wenn in dieser Situation die Alkoholzufuhr reduziert oder plötzlich abgesetzt wird, entstehen Entzugssymptome. Diese Symptome können auch bei Neugeborenen von Alkoholikerinnen beobachtet werden. Die einzelnen Entzugssymptome lassen sich wie folgt einordnen: Körperliche Symptome Zittern, Schwitzen, hohe Blutdruckwerte, Magen-Darm-Störungen (Erbrechen, Durchfälle), erhöhte Herzfrequenz, Störungen der Blutsalze, erhöhte Blutzuckerwerte, Schlafstörungen, Sprachstörungen, Gangunsicherheit Seelische Symptome gesteigerte Angst, Erregbarkeit, Depressionen, Gedächtnisstörungen, veränderte Bewusstseinslage, Wahnvorstellungen Komplikationen Gefürchtete Komplikationen des Alkoholentzuges sind das Alkoholentzugsdelir sowie epileptische Anfälle. Eine Prognose ist weder für das Auftreten eines Alkoholentzugdelirs, noch für einen Krampfanfall möglich. Es kann prinzipiell jeden Alkoholabhängigen treffen. Alkoholdelir Bei einem Alkoholentzugsdelir kommt es zu Desorientiertheit in örtlicher, zeitlicher und situativer Hinsicht, Störung der Hirnleistung (Auffassungsstörungen), Halluzinationen, insbesondere optisch („weiße Mäuse“), schwankender Stimmungslage, teilweise mit Angst und Reizbarkeit, aber auch häufig Euphorie und Galgenhumor ist zu beobachten. Außerdem sind die Betroffenen sehr unruhig, oftmals bettflüchtig und zeigen Schlafstörungen, vermehrte Schweißneigung, Fieber, erhöhte Herzfrequenzen und ein ausgeprägtes Zittern. Nicht selten ist eine Fixierung mit Gurten zum Schutz der Patienten notwendig. Auch eine richterliche Unterbringung kann erforderlich sein. Der Betroffene vermag das Risiko des Krankheitsbildes nicht abzusehen. Aufgrund der sogenannten vegetativen Entgleisung (erhöhte Blutdruckwerte und Herzfrequenz sowie Fieber) handelt es sich um Entzugssyndrom 19 Ermüdbarkeit, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Feindseligkeit, Erregung, Angstträume, Schuldgefühle, Augenflimmern, Verschwommensehen, Beeinträchtigungen des Geruchs- und Geschmacksinnes, Überempfindlichkeit auf Licht, Lärm und Berührung, Taubheitsgefühle Seelisch Verfolgungsideen, Verkennungen, Halluzinationen, Störungen der Konzentration, Des orientiertheit ein lebensbedrohliches Krankheitsbild, bei dem wir die Patienten auf eine Intensivstation verlegen müssen. Es kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Entzugsanfall Bei einem epileptischen Alkoholentzugsanfall verliert der Patient ohne erkennbare Anzeichen/“Vorwarnung“ das Bewusstsein. Er stürzt und der gesamte Körper beginnt zu Zucken. Oftmals beißt man sich hierbei auf die Zunge und/oder Urin und Stuhlgang gehen spontan ab. Bei langandauerndem Anfall kann es durch Verlegung der Atemwege zu einer verminderten Sauerstoffversorgung des Gehirnes kommen und schwere Hirnschäden verursachen. Auch kann der Patient zu Beginn des Anfalles stürzen und sich schwere Verletzungen zuziehen. Entzugssymptome bei Opiatabhängigkeit Beim Konsum von Heroin tritt die seelische, ebenso wie die körperliche Abhängigkeit sehr rasch auf. Die Wirkdauer ist mit ca. 4 Stunden relativ kurz und mit zunehmender Toleranzentwicklung noch kürzer. Folglich muss die Substanz in immer kürzeren Abständen konsumiert werden, um ein Auftreten von Entzugssymptomen zu verhindern. Diese sind: Körperlich erhöhte Blutdruckwerte, Temperatur und Herzfrequenz, erweiterte Pupillen, Gänsehaut, Zittern, vermehrtes Atmen, Schnupfen/Niesen, vermehrter Tränenfluss, Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfälle, Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Gier nach Opiaten (Craving) Seelisch Reizbarkeit, Angst, Unruhe Entzugssymptome bei Benzodiazepinabhängigkeit Die Entzugssymptome sind nicht sehr markant und bestehen vorwiegend in einer Veränderung der Wahrnehmung, zunehmender Ängstlichkeit und innerer Unruhe sowie Schlafstörungen. Komplikationen sind ebenfalls cerebrale Krampfanfälle und Delire (s.o.). Außerdem treten auf: Körperlich Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Herzrasen, Schwitzen, Muskelzuckungen und -krämpfe, Zittern, Schwindel, Ohrgeräusche, Ohrdruck, Gangunsicherheit, Sprachstörungen, rasche 20 Entzugssyndrom Entzugssyndrom 21 Therapie der Suchterkrankung Die Therapie der Suchtkranken erfolgt in einem komplexen mehrstufigen Programm. Dieses Programm beginnt zunächst mit der Beratung, wie sie beispielsweise auf unseren Stationen über die Sozialpädagogen/Sozialpädagoginnen angeboten wird. Sie führt dann über den Entzug bis zur Entwöhnung. Anschließend erfolgt die soziale Rehabilitation bzw. Wiedereingliederung. Bei Opiat- und Nikotinabhängigkeit besteht die Möglichkeit, als erste Phase bereits die Substitutionsbehandlung mit medizinisch weniger problematischen Substanzen durchzuführen. In Großstadtregionen – wie auch in München – ist oft ein sehr differenziertes Versorgungssystem gegeben, das es erlaubt, relativ individuelle Hilfeangebote zu koordinieren. Nutzen Sie daher unbedingt die Möglichkeit der Beratung, um ein für Sie speziell abgestimmtes Angebot herauszufinden. Bei den Entzugsbehandlungen erfolgt das Absetzen der Substanz und die Behandlung der dabei auftretenden Symptomatik. Sie sollte vorzugsweise stationär erfolgen, kann aber auch bei leichteren Erkrankungsformen und bei guter sozialer Integration ambulant durchgeführt werden. Natürlich ist die Motivation während einer Entzugsbehandlung anschließend abstinent zu bleiben, hoch. Dies ist ein sehr wichtiges Ziel, das nicht immer sofort erreicht werden kann. Der Umgang mit Rückfällen ist daher ebenso im Fokus der Behandlung. Bei erneutem Konsum insbesondere von Alkohol ist die rasche erneute Abstinenz im ambulanten oder auch stationären Rahmen wichtig. Bei früherem Auftreten von Entzugsanfällen oder Delirien ist von einer ambulanten Entzugsbehandlung, die zum Teil angeboten wird, abzuraten. Die nötige Änderungsbereitschaft entsteht oft erst allmählich – aber aus ärztlicher Sicht so schnell wie möglich – um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Oft sind auch mehrfache Entwöhnungstherapien notwendig, da die Therapie nach kurzer Zeit abgebrochen wurde oder auch nach regulärer Beendigung der Therapie nach wenigen Tagen bis Wochen ein erneuter Rückfall aufgetreten ist. Die Ursachen dazu können vielfältig sein. Entgiftungs- oder Entzugsbehandlung Die Planung und Umsetzung einer bestimmten therapeutischen Strategie bei dem Entzug bei vorliegender Stoffabhängigkeit muss nicht nur Ihre Situation, sondern auch die geforderte multidisziplinäre Kompetenz des Behandlers im Hinblick auf das Team und den medizinischen Hintergrund berücksichtigen. Besonders komplikationsreich ist der Entzug im ambulanten Bereich. Diese Form der Entgiftung wird in unserem Haus angeboten, erfordert jedoch einen hohe Eigenmotivation und gute soziale Integration. Prinzipiell unterschiedet man einen „warmen“ Entzug (es werden Medikamente verabreicht) von einem „kalten Entzug“ (es werden keine Medikamente verabreicht). Man muss dabei berücksichtigen, dass sich die Entzugssymptome vor allem beim Alkoholentzug binnen weniger Stunden dramatisch verändern können – sie können sowohl zunehmen, als auch abnehmen. Im ersten Fall kann dann ein Patient ins Delir entgleisen, im zweiten Fall kann er – bis zum Atemstillstand – zu stark sediert sein. Es ist demzufolge die Behandlung in einer spezialisierten Einrichtung erforderlich. Die Entwöhnungstherapie kann ebenfalls in Abhängigkeit und vom Ausmaß der sozialen Integration ambulant, teilstationär oder stationär erfolgen. Die Notfalltherapie wird von Einheiten der medizinischen Grundversorgung, und zwar insbesondere von den somatischen Kliniken, geleistet. Auf unseren Entgiftungsstationen erfolgt die Entgiftung mit den unten aufgeführten Medikamenten zunächst unter intensiver Überwachung im Wachbereich (ggf. unter Monitorüberwachung bei starker Intoxikation) und im Verlauf in einem monitorüberwachten Zimmer. Sucht ist eine chronische Erkrankung. Leider sind zur Aufrechterhaltung der Abstinenz für den einzelnen oftmals viele einschneidende Maßnahmen erforderlich. Häufig vergeht einige Zeit, bis man zu diesen bereit ist. D eshalb vergeht zum Teil viel Zeit und es sind mehrere Entzugsbehandlungen nötig, bis vom Betroffenen eine stationäre Therapie als sinnvoll erachtet wird. Das bedeutet, dass viele zwar von Experten über ihren Zustand aufgeklärt sind, aber noch nicht die entscheidenden Schritte unternehmen. Dies wird als „mangelnde Krankheitseinsicht“ bezeichnet. Außer der medikamentösen Behandlung werden im Rahmen der qualifizierten Entgiftung noch Bezugspflege (motivierende Gespräch durch Fachpflegepersonal), Gespräche mit Psychologen, Ärzten, Ergotherapie, Bewegungstherapie, Kunsttherapie, Sucht-Info, Betreuung durch Sozialpädagogen und Gruppen (Sozialpädagogen, Psychologen und Ärzten) angeboten. Ziel der sogenannten Psychoedukation ist Ihnen ihr vorliegendes Krankheitsbild und die notwendigen Maßnahmen zu erläutern und damit ihre Krankheitseinsicht zu stärken, eine Therapiemotivation zu erreichen und entsprechende 22 Therapie der Suchterkrankung Therapie der Suchterkrankung 23 Therapien bereits während des stationären Aufenthaltes zu organisieren. Eine solche qualifizierte Entgiftung dauert bei Alkoholabhängigkeit in der Regel bis 14 Tage, bei Opiat- und Medikamentenabhängigkeit bis zum Erhalt eines negativen Urinbefundes (unter Umständen bis zu 6 Wochen). Die Nachsorge kann je nach Schwere der Erkrankung und körperlicher Verfassung des Patienten in Form von Selbsthilfegruppen, Anbindung an eine Suchtambulanz, ambulanter oder stationärer Entwöhnungstherapie oder, bei kognitivem Abbau (Konzentrationsschwäche oder Abnahme der Merkfähigkeit) und schwerer Erkrankung, Soziotherapie erfolgen. Die entsprechende Therapieform wird mit jedem Patienten individuell besprochen. Ohne eine entsprechende Nachsorge besteht eine sehr große Rückfallgefahr. Statistisch gesehen werden über 90% aller Alkoholabhängigen nach abgeschlossener qualifizierter Entzugsbehandlung ohne Therapiemaßnahme nach 1 Jahr wieder rückfällig. Nach Abschluss einer stationären Therapie sind mindestens 50 % abstinent. Da die körperliche Entgiftung nur der erste Schritt in ein suchtmittelfreies Leben ist, sollten Sie sich während Ihres Aufenthalts Gedanken über eine geeignete Nachsorge machen. Es gibt prinzipiell verschiedene Möglichkeiten: Entwöhnungstherapie Ambulante Entwöhnungstherapie Voraussetzung für die ambulante Behandlung ist eine stabile Wohnsituation, ein relativ intaktes persönliches Umfeld, sowie eine ausreichende Tagesstruktur. Sie nehmen (je nach Anbieter) ein- bis dreimal wöchentlich an Therapiegruppen und Einzelgesprächen teil. Das Therapieprogramm findet abends statt, so dass eine Berufstätigkeit weiter ausgeübt werden kann. Die Behandlungsdauer beträgt etwa ein Jahr. Teilstationäre Entwöhnungstherapie Auch für die Behandlung in einer Tagesklinik sind eine gesicherte Wohnsituation sowie ein stabiles soziales Umfeld erforderlich. Sie nehmen von Montag bis Freitag jeweils von 8.30 bis 16.30 Uhr am therapeutischen Programm teil, samstags von 8.00 bis 12.00 Uhr. Die Gesamtdauer beträgt 10 bis 12 Wochen. 24 Therapie der Suchterkrankung Stationäre Entwöhnungstherapie Die vollstationäre Therapie stellt die intensivste Form der Entwöhnungsbehandlung dar und wird in spezialisierten Fachkliniken durchgeführt. Das Therapieprogramm erstreckt sich in der Regel von Montag bis Freitag, die Dauer der Behandlung kann zwischen 6 und 16 Wochen betragen (Kurzzeit- / Langzeittherapie). Was geschieht bei der Entwöhnungstherapie? Die Entwöhnungstherapie erfolgt in der Regel ursachenorientiert. Vor allem das Bedingungsgefüge des süchtigen Verhaltens wird analysiert. Grundsätzlich wird in Gruppen gearbeitet. Dabei werden verschiedene Strategien des Umgangs mit der Abhängigkeit und des Rückfalles entwickelt. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Ihnen aufzuzeigen, dass die Rückbildung möglich ist, aber dies sehr lange dauern kann. Die Dauer der stationären Entwöhnungstherapie kann von 6 Wochen (Kurzzeittherapie bei Alkoholabhängigkeit über 6 Monate bei Drogenabhängigen bis zu 12 Monaten bei einer Soziotherapie) andauern. Folgende methodische Therapiebausteine sind Bestandteil einer Entwöhnungstherapie: Psychotherapeutische Gesprächsgruppen Zwei- oder dreimal in der Woche werden themenbezogene Gruppengespräche geführt, die dem Aufdecken der Mechanismen der Sucht dienen. Das zentrale Thema dieser Gruppen ist die Abstinenzsicherung. Vor allem gegen Ende der Therapie ist dies die Rückfallbewältigung, da die Eigenverantwortung des Patienten gestärkt werden muss. Er soll lernen, ggf. über den Rückfall zu sprechen und nicht mit Abwehr und Resignation zu reagieren. Training sozialer Kompetenzen Im Rollenspiel wird ca. zweimal in der Woche geübt, seine Interessen durchzusetzen, vor allem auf Ämtern sein Anliegen klar vorzutragen. Auch das Ablehnverhalten (Alkohol, Drogen, Medikamente) wird hier trainiert. Sporttherapie In diesem Bereich geht es um die Wiederentdeckung des eigenen Körpers. Darüber hinaus wird die Selbstkontrolle entwickelt, man soll den „inneren Schweinehund“ überwinden, siegen, verlieren und die Kräfte einteilen lernen. Therapie der Suchterkrankung 25 Gestaltungstherapie Hiermit wird das kreative Tun gefördert. Manchmal ist es nur produktorientiert (Ergotherapie), bisweilen auch prozessorientiert (Kunsttherapie). Münzbelohnungstechnik (nicht im Hause) Bei dieser Technik bekommen Patienten Vergünstigungen, wenn sie eine bestimmte Anzahl von Punkten/Münzen für Pünktlichkeit, Zimmerordnung, Reinlichkeit, aktive Mitarbeit erreicht haben. Therapieziele • gesundheitliche Stabilisierung • Reduktion und Einstellen von ggf. vorhandenem Beigebrauch • Ggf. Reduktion von Methadon in kleinen Schritten • Substanzfreiheit (Totalabstinenz) • Rückfallprävention • selbstverantwortliche und zufriedene Lebensführung ohne Suchtmittel Auch nach abgeschlossener Entwöhnungstherapie ist eine weitere Nachsorge zur Sicherung der Abstinenz unumgänglich. Diese Nachsorge ist im Versorgungssystem Großraum München in Form von Selbsthilfegruppen, Adaptation und Suchtambulanzen möglich und dringend zu empfehlen (Ansprechpartner siehe unten). Bei Rückfällen ist die zeitnahe Aufnahme auf einer unserer Stationen auch kurzfristig möglich (Anmeldung über das Aufnahmehandy Sucht – Nummer siehe oben). Bei auftretendem Suchtdruck oder dem Gefühl, dem Rückfall „ganz nah zu sein“ ist auch die stationäre Aufnahme (sofern Kapazitäten vorhanden) für kurze Zeit (1-2 Nächte/Tage) zur Krisenintervention geplant. Auch in diesem Fall bitten wir um Anmeldung über das Aufnahmehandy. Nachsorge/Wiedereingliederung/Rehabilitation Ziele der Wiedereingliederung sind die Integration in das soziale Leben, das Finden von neuen Freunden und einem neuen Arbeitgeber und die Stabilisierung neu erlernter Verhaltensweisen. Nach der Therapie kann im Idealfall die Entlassung nach Hause erfolgen. Ist dies nicht möglich, so kann eine Unterbringung in einem Wohnheim, in einer Wohngemeinschaft oder auch die Teilnahme in einer Einrichtung zur Arbeitsrehabilitation erfolgen. Es gibt alkoholfreie Freizeitkreise und alkoholfreie Gaststätten. Träger der Rehabilitation sind meist Suchtberatungsstellen. Die Wiedereingliederungsphase ist zunächst von einer hohen Vulnerabilität (Instabilitiät) gekennzeichnet. Der Patient braucht daher eine umfassende Unterstützung, um sein weiteres Leben neu und abstinent aufzubauen. Der Rehabilitationseffekt hängt stark vom sozialen Umfeld ab. Zur Nachsorge gehören: • regelmäßige Teilnahme an Selbsthilfegruppen (Adressen s. unten) • mögliche Teilnahme an Angehörigengruppen (Adressen s. unten) • regelmäßige Anbindung an Beratungsstellen (Adressen s. unten) • bei zusätzlich bestehenden psychiatrischen Erkrankungen (z.B. Depression) Einzel therapie bei einem Nervenarzt/Psychiater • bei Alkoholfolgekrankheiten regelmäßige Besuche beim Hausarzt und ggf. Facharzt. Soziotherapie Bei einer sozialtherapeutischen Maßnahme stehen neben der Schaffung eines suchtmittelfreien Lebensumfeldes das Training alltagspraktischer Fähigkeiten, die Förderung der kognitiven Kompetenz sowie die soziale Wiedereingliederung im Mittelpunkt. Sie wohnen in einer therapeutischen Gemeinschaft in speziell dafür hergerichteten Häusern. Es gibt keine zeitliche Beschränkung. Ihre individuellen Voraussetzungen können Sie gerne im Gespräch mit dem Sozialdienst klären. Außerdem berät Sie unsere Sozialpädagogin zu Fragen der Existenzsicherung (Wohnen, Arbeit, Einkommen, Krankenversicherung). 26 Therapie der Suchterkrankung Therapie der Suchterkrankung 27 Medikamente der Entzugsbehandlung Medikamente im Alkoholentzug Nach den bestehenden Behandlungsleitlinien ist die Gabe von Medikamenten insbesondere von Benzodiazepinen erst ab Erreichen von 0,0 Promille zulässig. Bei Hochrisikopatienten kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Gabe früher erfolgen. Clomethiazol (Distraneurin®) Dies ist ein stark beruhigendes Medikament, welches Alkoholentzugssymptome rasch dämpft. Es hat ein hohes Suchtpotential und sollte ambulant daher nicht verschrieben werden. Nach Einnahme kann vor allem nach der 1. Dosis ein Kribbeln/Brennen/Laufen der Nase auftreten. Dies sollte auf jedem Fall dem Pflegepersonal mitgeteilt werden. Weitere Nebenwirkungen könnten sein: allergische Reaktionen, Übelkeit, Brechreiz, und zunehmende Verschleimung der Atemwege, weshalb bei Lungenerkrankungen, insbesondere bei Asthma, Distraneurin eher nicht eher nicht gegeben werden sollte. Nach zunächst bedarfsweiser Gabe wird Distraneurin nach ca. 1 Tag in der Visite fest angesetzt und von dieser Dosis ausgehend je nach Zustandsbild täglich reduziert. Die körperliche Entzugsbehandlung ist auf jeden Fall erst nach Absetzen von Distraneurin beendet und eine reguläre Entlassung ist erst nach diesem Zeitpunkt möglich. Dies begründet sich a. in der Maskierung von Entzugssymptomen durch dieses Medikament. Bei plötzlichem Absetzen treten erneut deutliche Entzugssymptome, Kreislaufprobleme, Delir, Suchtdruck usw. auf. b. in der anfallsverhütenden Wirkung des Medikamentes. Bei plötzlichem Absetzen der Distraneurindosis kann es in erhöhtem Maße zum Auftreten von Krampfanfällen kommen. Generell sollte die Einnahme so kurz wie möglich gehalten werden, um eine Suchtverlagerung zu vermeiden. Nebenwirkungen hier sind Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Muskelschwäche mit Sturzgefährdung, Sprechstörungen, Schluckstörungen bis hin zur Verringerung des Atemantriebes. Plötzliches Absetzen steigert die Gefahr eines Entzugsanfalles, Delires, Entgleisung von Blutdruck und Herzfrequenz, Steigerung von Suchtdruck und damit Erhöhung des Rückfallrisikos. Aus diesem Grund erfolgt auch hier Ausschleichen der Substanz. In der Regel ist eine Entlassung erst nach fehlendem Nachweis der Substanz im Drogenscreening regulär möglich. Carbamazepin (Tegretal®) Carbamazepin ist ein sogenanntes Antiepileptikum, das heißt es wird zur Vorbeugung von epileptischen Anfällen gegeben. Deshalb wird während der Entzugsbehandlung Tegretal® zur Vorbeugung von epileptischen Entzugsanfällen gegeben. Da diese Entzugsanfälle meist in den ersten 1–3 Tagen der Behandlung auftreten, ist eine schnelle Aufdosierung erforderlich. Dies geschieht in der Regel durch Gabe des Tegretalsaftes in den ersten 24 Stunden der Behandlung. Danach kann das Medikament auch in Tablettenform verabreicht werden. Bei fehlenden Krampfereignissen in der Vorgeschichte und gutem Allgemeinzustand kann das Antiepileptikum nach dem 3. Tag langsam ausgeschlichen werden. Sollte in der Vorgeschichte oder während der Entzugsbehandlung ein epileptischer Anfall aufgetreten sein, empfehlen wir die weitere Einnahme des Präparates nach Rücksprache mit einem Facharzt für Neurologie für maximal 3–6 Monate. Auch dann sollte das Medikament nicht abrupt abgesetzt werden. Nebenwirkungen von Tegretal® können sein: Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schwindel, Gangunsicherheit, Anstieg der Leberwerte, Hautreaktionen und Reduktion des Kochsalzspiegels (vor allem von Natrium) im Blut. Bitte teilen Sie Nebenwirkungen ihrem behandelndem Arzt/Ärztin und/oder dem Pflegepersonal mit. Lorazepam (Tavor®) Dies ist ein Medikament aus der Gruppe der Benzodiazepine mit ebenfalls vorhandenem Abhängigkeitspotential. Auch Tavor® kann Alkoholentzugssymptome wie das Distraneurin® lindern, es hat eine zentral dämpfende Wirkung und wirkt vorbeugend gegen Entzugsanfälle. Auch dieses Medikament wird zunächst bedarfsweise und später im Rahmen der Visite fest gegeben, um ein regelmäßiges Ausschleichen dieser Substanz zu erreichen. Clonidin (z.B. Catapresan®) Eigentlich ist Catapresan® ein Medikament gegen Bluthochdruck. Da es aber im zentralen Nervensystem beruhigend auf Rezeptoren wirkt, die die Entzugssymptome wie Unruhe, Bluthochdruck, Herzrasen und Schlafstörungen steuern, ist es als zusätzliche unterstützende Medikation gut wirksam. Die Gabe von Catapresan® ist zunächst bei 28 Medikamente der Entzugsbehandlung Medikamente der Entzugsbehandlung 29 Bedarf nach vorheriger Blutdruckkontrolle und ggf. dann auch als Festmedikation mit schrittweisem Ausschleichen möglich. Auch dieses Medikament wird langsam ausgeschlichen, um plötzliche Blutdruckspitzen und möglicherweise erneute Unruhe zu vermeiden. Nebenwirkungen von Catapresan sind Müdigkeit, Blutdruck- und Herzfrequenzsenkung, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel. Thiamin (Vitamin B1, z.B. Neuro AS® oder Aneurin®) Längerer Alkoholkonsum führt im Körper zur Reduktion von Vitaminen, insbesondere von Vitamin B1. Dies kann zu schweren Nervenschäden bis hin zu Lähmungen (Rollstuhlpflicht) führen. Daher geben wir im Entzug täglich bis zu 300 mg = 3 Tabletten. Bei Patienten mit sehr schlechtem Allgemein- und Ernährungszustand, einer sogenannten Wernicke Enzephalopathie kann eine intravenöse oder intramuskuläre Gabe der Vitamine notwendig werden. Selten treten nach Einnahme allergische Hauterscheinungen auf. Pantoprazol (z.B. Pantozol®) Dies ist ein internistisches Medikament zur Verringerung der Säureproduktion im Magen und verhindert daher die Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Als Nebenwirkungen können Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall auftreten. Haloperidol (z.B. Haldol®) Dies ist ein Medikament aus der Gruppe der Antipsychotika (früher auch Neuroleptika genannt). Es wird eingesetzt bei deliranten Syndromen oder Wahnvorstellungen/Verfolgungsideen. Es kann in Tropfen oder Tabletten in seltenen Ausnahmen auch als Spritze verabreicht werden. Mit diesem Medikament können diese Symptome meist in kurzer Zeit beseitigt werden. Als Nebenwirkungen können sogenannte EPMS (Extrapyramidale Symptome) auftreten. Dies sind Zungen- und Schlundkrämpfe, Versteifungen der Muskeln am gesamten Körper bevorzugt an Armen und Beinen. Außerdem können Kreislaufbeeinträchtigungen und mit erhöhter Wahrscheinlichkeit epileptische Anfälle auftreten. 30 Medikamente der Entzugsbehandlung Medikamente im Opiatentzug Methadon Die im kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost verwendete 1%ige Lösung ist ein sogenanntes Razemat d.h. sie besteht zur Hälfte aus Levomethadon (L-Methadon, „linksdrehend“) und dem Dextromethadon (D-Methadon, „rechtsdrehend“). Von diesen chemisch nur gering unterschiedlichen Teilen entfaltet nur die linksdrehende Form der Substanz ihre Wirkung, der Rest wird vom Körper ausgeschieden. Methadon wirkt schmerzstillend, beruhigend, angstreduzierend und h ustenstillend. An Nebenwirkungen treten Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum Schock, Schwitzen, Schwindel, Verringerung des Atemantriebes bis zum Atemstillstand, Stimmungsveränderungen, Verlangsamung der Herzfrequenz, Verstopfung, enge Pupillen, Schlafstörungen usw. auf. Insbesondere mit anderen dämpfenden im zentralen Nervensystem wirksamen Medikamenten wie Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) und Alkohol kommt es zu Wechselwirkungen in Form von Wirkungsverstärkung des Methadons und vor allem Verstärkung von Nebenwirkungen wie Senkung des Atemantriebes. Aus diesem Grund kann es bei einer Teilentzugsbehandlung vorübergehend erforderlich sein, die bisherige Substitutionsdosis zu reduzieren. Wegen der möglichen Senkung des Atemantriebes werden Methadon und Polamidon® auf den Stationen der Suchtabteilung nur bis spätestens 17 Uhr verabreicht, um mögliche Nebenwirkungen noch rechtzeitig vor dem Schlaf beurteilen zu können. Levomethadon (z.B. Polamidon®) im Vergleich zu Methadon besteht dieses von einer Pharmafirma hergestellte Fertigarzneimittel nur aus der „linksdrehenden“ Substanz (vgl. oben Methadon). Da dieses Präparat immer nur in einer 0,5%igen Lösung zur Verfügung steht, ist die Dosierung in ml zur 1%igen Methadonlösung äquivalent. Buprenorphin (z.B. Subutex®) Subutex® ist ein sogenannter partieller Opiatantagonist. Dies bedeutet, dass die Substanz sowohl die Opiatwirkungen entfaltet (Entzugssymptome mildert) als auch im Sinne eines Gegenspielers der Opiate Entzugssymptome auslösen kann. Die dämpfende Wirkung von Opiaten wie Heroin oder Methadon ist beim Subutex kaum gegeben. Medikamente der Entzugsbehandlung 31 Rechtliche Fragen Subutex wird gegeben als Sublingualtablette (die Tablette wird unter die Zunge gelegt und löst sich hier langsam auf). Seit kurzem gibt es auch ein weiteres Präparat mit dem Wirkstoff Buprenorphin. Dies ist das Präparat Suboxone®, welches eine weitere Substanz (Naltrexon) enthält, die verhindert, dass die Abhängigen dieses Medikament i.v. spritzen können (dabei treten heftige Entzugssymptome auf). Da es unter Buprenorphin nicht zu Überdosierungen kommen kann, kann mit diesem Medikament im Entzug auch nachts begonnen werden. Es sollte sogar möglichst vor der Einnahme bis zum deutlichen Eintritt von Opiatentzugssymptomen gewartet werden, da dann die positiven Opiatwirkungen des Medikamentes gegenüber den möglichen ausgelösten Entzugssymptomen überwiegen. Der Vorteil dieser wenig dämpfenden Substanz liegt in der deutlich längeren Halbwertszeit im Vergleich zu Methadon. Die Substanz klingt dann im Körper zum Ende des Entzuges noch langsamer ab und die Entzugssymptome sind vergleichsweise weniger schwer als bei Methadon. In einigen Kliniken wird wohl routinemäßig nach Absetzen von Methadon/Polamidon noch für kurze Zeit Buprenorphin zur angeblichen Erleichterung der Entzugssymptome verabreicht. Dies hat sich bei uns nicht bewährt und kann allenfalls in wenigen Ausnahmefällen befürwortet werden. Behandlung von Schlafstörungen im Entzug Bitte beachten Sie, dass Schlafstörungen als normales Entzugssymptom zu sehen sind. Die üblichen Schlafmittel stellen eine hohe Suchtgefahr dar. Daher können sie auf einer Suchtstation in der Regel nicht eingesetzt werden. Bitte machen Sie nachts dem Pflegepersonal bei deren Rundgängen deutlich, dass Sie wach sind (Hand heben o.ä.) Nur dann kann in der Visite nach mehreren schlafgestörten Nächten eine eventuelle Bedarfsmedikation besprochen werden. Bitte beachten Sie unbedingt alternative Möglichkeiten wie Akupunktur oder Schlaftee sowie Entspannung, die wir Ihnen vorrangig anbieten. 32 Medikamente der Entzugsbehandlung Fahrtauglichkeit Bitte beachten Sie, dass Sie durch die Gabe von Medikamenten während der Behandlung und mögliche Komplikationen während des Entzugs nicht fahrtauglich sind. Was ist ein Beschluss? Wenn auf unseren Stationen von einem sogenannten „Beschluss“ gesprochen wird, handelt es sich meist um eine öffentlich-rechtliche Unterbringung nach bayerischem Landesgesetz. Die Antragstellung liegt bei dem Kreisverwaltungsreferat, außerhalb der Dienstzeit sind in unaufschiebbaren Fällen dessen Befugnisse meist auf die Polizei übertragen. Dies betrifft meistens Patienten, die zum Beispiel in hohem Maße selbstgefährdet sind, durch Selbstmordgedanken, schwere Überdosierungen von Alkohol, Medikamenten oder Drogen, Verwirrtheitszustände anderer Art usw. Kommt ein Patient in Polizeibegleitung nach dem genannten Unterbringungsgesetz auf die Station, so muss das Vormundschaftsgericht spätestens bis 12 Uhr des darauffolgenden Tages verständigt werden. Dabei ergeben sich für den Patienten folgende Möglichkeiten: Von ärztlicher Seite kann eine weitere Selbst- oder zum Teil auch Fremdgefährdung ausreichend ausgeschlossen werden und der Patient kann wunschgemäß entlassen werden. Von ärztlicher Seite wird weiter eine stationäre Behandlung empfohlen bei noch bestehender Selbstgefährdung. Der Patient sieht die Notwendigkeit der Behandlung ein und erklärt sich freiwillig einverstanden. Dies wird dem Vormundschaftsrichter mitgeteilt. Weitere Konsequenzen ergeben sich nicht. Von ärztlicher Seite wird wegen Selbstgefahr ein weiterer Aufenthalt für unabdingbar gehalten und der Patient ist krankheitsbedingt nicht in der Lage, diese Notwendigkeit im erforderlichen Maße einzusehen. Besteht der Patient auch nach ausführlicher Aufklärung über seinen Gesundheitszustand und die notwendige stationäre Behandlung auf die Entlassung, darf der Arzt/Ärztin den Patienten nicht gegen seinen Willen auf der Station festhalten. Daher wird dann eine richterliche Anhörung erforderlich. Der Richter/die Richterin prüft dann die Notwendigkeit der stationären Weiterbehandlung. Ist diese nach Einschätzung des Vormundschaftsrichters/-richterin nicht notwendig, kann ein Patient daraufhin gegen ärztlichen Rat entlassen werden. Hält auch der Richter/Richterin eine weitere stationäre Behandlung für unumgänglich, kann eine vorläufige Unterbringung Rechtliche Fragen 33 Adressen in und um München angeordnet werden. Der Zeitraum beläuft sich in der Regel dann zwischen mindestens einer und bis zu 6 Wochen. Der Patient wird im Ermessen des Arztes/Ärztin dann entlassen, wenn die Gründe der Unterbringung nicht mehr vorliegen, u.U. gegen den Willen des Patienten. Aus ärztlicher Sicht wird dieser Weg nur gewählt, um das Leben des Patienten zu schützen. Im Rahmen der vorläufigen Unterbringung wird vom Vormundschaftsgericht ein vorläufiger gesetzlicher Betreuer bestellt. Die Ärzte werden beauftragt, während des Aufenthaltes Stellung zu nehmen, ob nach der Entlassung eine Fortsetzung dieser Betreuung notwendig ist. Patienten, die sich zunächst auf freiwilliger Grundlage in stationärer Behandlung befunden haben und dies im Verlauf widerrufen, können, wenn die Voraussetzungen für eine Unterbringung vorliegen, gegen ihren Willen festgehalten werden. Diese Entscheidung trifft zunächst der behandelnde Arzt/behandelnde Ärztin, zum Teil auch der Aufnahmearzt. In diesen Fällen besteht eine unverzügliche Mitteilungspflicht an das Vormundschaftsgericht. Der Richter/die Richterin muss spätestens bis 12 Uhr des folgenden Tages zur Anhörung kommen. Patienten mit einer langjährigen Erkrankungsdauer (Sucht), schweren Folgeerkrankungen (s.o.) und zahlreichen vergeblichen Therapieversuchen und einer zusätzlichen psychiatrischen Begleiterkrankung (Depressionen, Psychosen, schwere Persönlichkeitsstörungen, Gedächtnisverlust usw.) können auf ärztlichen Antrag oder Antrag eines bereits bestellten Betreuers auch richterlich angehört, beziehungsweise schriftlich begutachtet werden. Der Richter kann eine längerfristige Unterbringung bis zu 2 Jahre beschließen. Die Unterbringung erfolgt dann entweder in einer offenen oder geschlossenen therapeutischen Einrichtung, z.B. Soziotherapie oder Pflegeheim. Dies dient der Sicherstellung einer längeren Abstinenz und der Besserung der Alkoholfolgeerkrankungen und Behandlung der psychiatrischen Erkrankungen. Hiermit versuchen wir, das Überleben der Patienten und therapeutische Schritte zu sichern, damit der Patient anschließend wieder zu einer selbständigen und abstinenten Lebensführung zurückkehren kann. 34 Rechtliche Fragen Prävention Mind Zone Präventionsprojekt Lessingstraße 1 80336 München Fon: (089) 544 97-172 Fax: (089) 532 80 28 Internet: http://www.mindzone.info Bayerisches Landesjugendamt Richelstraße 11 Postfach 19 02 54 80602 München Fon: (089) 130 62-0 Fax: (089) 13 01-223 Internet: http://www.blja.bayern.de Bayerisches Landeskriminalamt München – Sachgebiet 133: Verhaltensorientierte Prävention Maillingerstraße 15 80636 München Fon: (089) 12 12-0 Fax: (089) 12 12-4134 Internet: http://www.polizei.bayern.de Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Bayern e. V. Fasaneriestraße 17 80636 München Fon: (089) 12 15 73-0 Fax: (089) 12 15 73-99 Internet: http://www.bayern.jugendschutz.de Inside at School Präventive Hilfe bei Suchtgefährdung vor Ort an der Schule Schwanthalerstr. 73 Rgb. 80336 München Fon: (089) 54 36 99-0 Fax: (089) 54 36 99-11 Internet: http://www.condrobs.de Condrobs e. V. Jugend-, Drogen- und Suchtberatung Ferdinand-Maria-Straße 20 82319 Starnberg Fon: (081 51) 91 82 03 Fax: (081 51) 91 82 10 Internet: http://www.condrobs.de Prop e. V. Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle Heiliggeistgasse 9 85354 Freising Fon: (081 61) 34 16 Fax: (081 61) 34 35 Inernet: http://www.prop-ev.de Fachambulanz für Suchtkranke Kirchenstr. 6 85567 Grafing Fon: (080 92) 50 24 Fax: (080 92) 50 11 Internet: http://www.suchtambulanz-ebersberg.de Inside Präventionsprojekt Schwanthalerstraße 73 Rgb. 80336 München Fon: (089) 54 36 99-0 Fax: (089) 54 36 99-11 Internet: http://www.condrobs.de Adressen in und um München 35 Ambulante Suchtberatung und Behandlung Bundesweite Sucht- und Drogen-Hotline 01805 – 31 30 31 Die „Sucht- und Drogen-Hotline“ ist unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 01805 – 31 30 31 zu erreichen. Sie bietet telefonische Beratung, Hilfe und Informationen durch erfahrene Fachleute aus der Drogen- und Suchthilfe. An die Sucht- und Drogen-Hotline können sich sowohl Menschen mit Suchtpro blemen als auch deren Angehörige, Freunde oder Kollegen wenden. Die Hotline ist 24 Stunden am Tag besetzt und kostet 12 Cent pro Minute. Anonyme Internetberatung http://www.beratung-caritas.de/ http://www.drugcom.de/ http://www.frauen-sucht-gesundheit.de http://www.ftz-muenchen.de http://www.inca-augsburg.de http://www.mudra-online.de http://www.onlineberatung.mindzone.info zum Thema Partydrogen für Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Angehörige. kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Nord Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen und Krisen am Klinikum Schwabing Haus 77 / OG Kölner Platz 1 80804 München Fon: (089) 30 68-5960 Internet: http://www.iak-kmo.de „Tal 19“ Beratungs- und Therapiezentrum für Suchtgefährdete und Abhängige Psychosoziale Beratungsstelle Tal 19 80331 München Fon: (089) 24 20 80-0 Fax: (089) 24 20 80-11 Internet: http://www.tal19.de Clearingstelle zur Substitutionsvermittlung der 36 Landeshauptstadt München Bayerstr. 28 a 80335 München Fon: (089) 54 58 32-0 Fax: (089) 54 58 32-22 Städtische Drogenberatung Bayerstr. 28a 80335 München Fon: (089) 233-479 64 Fax: (089) 233-479 63 Internet: http://www.muenchen.de/drogenberatung Fachambulanz für junge Suchtkranke Psychosoziale Beratung und Behandlung Dachauer Straße 29 80335 München Fon: (089) 233-47896 oder -47897 Fax: (089) 233-47973 Internet: http://www.caritas-suchtambulanz.de „Der Anker“ Kontakt- und Begegnungsstätte Dachauer Straße 29 80335 München Fon: (089) 59 94 66 97 Fax: (089) 55 02 71 11 Internet: http://www.club29.net Caritas-Fachambulanz für erwachsene Suchtkranke Psychosoziale Beratung und Behandlung Schwanthalerstraße 84 80336 München Fon: (089) 53 09 91-0 Fax: (089) 53 09 91-10 Internet: http://www.caritasmuenchen.de Adressen in und um München FrauenTherapieZentrum München e. V. Güllstraße 3 80336 München Fon: (089) 74 73 70-0 Fax: (089) 74 73 70-80 Internet: http://www.ftz-muenchen.de FreD München Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten Lessingstr. 3 80336 München Fon: (089) 28 70 11 63 Handy: 0160 97 27 00 62 Internet: http://www.prop-ev.de Prop e. V. Aufnahme und Therapievermittlung Landwehrstraße 43 80336 München Fon: (089) 53 88 65-0 Fax: (089) 53 88 65-20 Internet: http://www.prop-ev.de Adressen in und um München easyContact Erziehungshilfeangebote für suchtmittel konsumierende Jugendliche Müllerstr. 43 a 80469 München Fon: (089) 260 25-291 Fax: (089) 260 25-292 Internet: http://www.easycontact-bayern.de Extra Beratungs- und Kontaktzentrum für drogenabhängige und -gefährdete Frauen und Mädchen, Mütter und ihre Kinder, schwangere Frauen und Mädchen Corneliusstraße 2 80469 München Fon: (089) 23 60 63 Fax: (089) 23 60 69 Internet: http://www.extra-ev.org Therapie Sofort! Vermittlungsstelle Winzererstr. 49 b 80797 München Fon: (089) 45 99 23-6 Fax: (089) 45 99 23-75 Internet: http://www.drogensoforthilfe.de 37 Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle des Blauen Kreuz in Deutschland e. V. Kurfürstenstraße 34 80801 München Fon: (089) 33 20 20 Fax (089) 39 50 31 Internet: http://www.blaueskreuz-muenchen.de Drogenberatung München Konradstraße 2 80801 München Fon: (089) 38 83 76-6 Fax: (089) 38 83 76-83 Internet: http://www.drobsmuenchen.de Fachambulanz für Suchterkrankungen Beratung, Behandlung, Nachsorge Hauptstraße 5 82256 Fürstenfeldbruck Fon: (081 41) 32 07-40 Fax: (081 41) 32 07-44 Internet: http://www.caritasmuenchen.de Condrobs e. V. Sucht- und Drogenberatung für Jugendliche und Erwachsene Söckinger Str. 25 82319 Starnberg Fon: (081 51) 959 63-0 Fax: (081 51) 959 63-10 Internet: http://www.condrobs-starnberg.de Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle des Blauen Kreuz in Deutschland e. V. Schleißheimer Str. 487 80933 München Fon: (089) 171 19 23 80 Fax (089) 11 31 20 67 Internet: http://www.blaueskreuz-muenchen.de (Teil-)stationäre Entgiftung und Entwöhnung kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost Kompetenzzentrum Sucht Vockestr. 72 85540 Haar Fon: (089) 45 62-0 Fax: (089) 45 62-3754 Entwöhnungstherapie Aufnahme Fon: (089) 45 62-3656 Internet: http://www.iak-kmo.de 97 Plätze Entgiftung, Entwöhnung (Alkohol/Medikamente) Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, Drogen kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen und Krisen am Krankenhaus München-Schwabing, Haus 77 Kölner Platz 1 80804 München Fon: (089) 30 68-5959 oder -5979 Fax: (089) 30 68-5997 Internet: http://www.iak-kmo.de 20 Plätze Entgiftung, Krisenintervention Alter: ab 16 Jahre Condrobs e. V. Suchtberatungsstelle Pasing Gleichmannstr. 8 81241 München Fon: (089) 820 75 68-0 Fax: (089) 820 75 68-11 Internet: http://www.condrobs.de Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente Caritas Tagesklinik für Suchtkranke Schwanthalerstr. 84 Rgb. 80336 München Fon: (089) 53 88 69-3 Fax: (089) 53 88 69-48 24 Plätze Entwöhnung Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, Drogen Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilian-Universität Station C 4 Nußbaumstr. 7 80336 München Fon: (089) 51 60-5740 Fax: (089) 51 60-5748 25 Plätze Entgiftung Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente Tagesklinik Teilstationäre medizinische Rehabilitation drogenabhängiger Männer und Frauen Maistr. 37 80337 München Fon: (089) 54 63 82-0 Fax: (089) 54 63 82-22 18 Plätze Entwöhnung Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkt: Drogen Prop Adaptionsphasenhaus München-Laim Valpichlerstr. 100 80686 München Fon: (089) 54 68 92-0 Fax: (089) 54 68 92-20 13 Plätze Adaption Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkt: 38 Adressen in und um München Adressen in und um München Drogen 39 Städt. Krankenhaus München-Schwabing Drogenentzugsstation „Villa“ Kölner Platz 1 80804 München Fon: (089) 30 68-33 66 Fax: (089) 30 68-39 34 15 Plätze Entgiftung Alter: 14-60 Jahre kbo-Heckscher-Klinikum für Kinderund Jugendpsychiatrie Deisenhofener Str. 28 81539 München Fon: (089) 99 99-0 Fax: (089) 99 99-1111 Internet: http://www.heckscher-klinik.de Entgiftung, Entwöhnung Indikationsschwerpunkt: Indikationsschwerpunkte: Drogen Alkohol Drogen Haus Kieferngarten Adaptionseinrichtung Schlößlanger 1 80939 München Fon: (089) 31 89 99-0 Fax: (089) 31 89 99-20 Internet: http://www.kiefergarten.de 20 Plätze Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, Drogen Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, II. Medizinische Klinik und Poliklinik Toxologische Abteilung Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München Ismaninger Str. 22 81675 München Fon: (089) 41 40-2240 Fax: (089) 41 40-4789 8 Plätze Entgiftung Alter: 18-85 Jahre Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, Würmtalklinik Gräfelfing Fachklinik für die Behandlung von Suchterkrankungen Josef-Schöfer-Str. 3 82166 Gräfelfing Fon: (089) 89 89 13 36 Fax: (089) 89 89 13 39 33 Plätze Entwöhnung Alter: 18-45 Jahre Drogen Fachklinik Alpenland Rosenheimer Str. 61 83043 Bad Aibling Fon: (080 61) 936 33 Fax: (080 61) 93 64 99 Internet: http://www.fachklinik-alpenland.de 86 Plätze Entwöhnung und Adaption (+ 6 Kinderplätze) Indikationsschwerpunkte: Drogen Alkohol, Blaukreuz-Haus München e. V. Medizin. Rehabilitationseinrichtung zur Adaption Abhängigkeitskranker Gautinger Str. 22 82152 Krailling Fon: (089) 857 28 88 Fax: (089) 856 18 41 12 + 8 Plätze Adaption + Betreutes Wohnen Klientel: Männer (18-60 Jahre) kbo-Inn-Salzach-Klinikum Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie Fachbereich Sucht Postfach 20 83513 Wasserburg Fon: (080 71) 71-0 Fax: (080 71) 56 33 80 Plätze Entgiftung Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, Drogen Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente, Drogen Fachkrankenhaus Annabrunn Fachklinik für alkohol- und medikamentenabhängige Männer Annabrunn 22 84570 Polling Fon: (086 31) 38 83-0 Fax: (086 31) 38 83-19 Internet: http://www.obdachlosenhilfe.de 58 Plätze Entwöhnung Klientel: Männer (25-55 Jahre) Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente Drogen Fachklinik Fasanenhof Sozialtherapeutische Einrichtung für junge Suchtkranke Am Blütenanger 64 80995 München Fon: (089) 15 82 00-27 Fax: (089) 15 82 00-29 Internet: http://www.caritas-fachklinik-muenchen.de 31 Plätze Entwöhnung, Adaption Alter: 15-32 Jahre Drogen Psychiatrische Klinik des Bezirks Oberbayern am Krankenhaus Agatharied Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie St.-Agatha-Str. 1 83734 Hausham Fon: (080 26) 393-3222 Fax: (080 26) 393-4651 30 Plätze Entgiftung Alter: ab 18 Jahre Entwöhnungseinrichtung Ingolstadt Sebastianstr. 18 85049 Ingolstadt Fon: (08 41) 880-51 75 Fax: (08 41) 880-50 30 14 Plätze Entwöhnung Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente Drogen Fachklinik Lechbruck-Gründl Enzianweg 22 86984 Prem Fon: (088 62) 83 33 Fax: (088 62) 777 09 29 Plätze Entwöhnung Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkte: Alkohol, Medikamente 40 Adressen in und um München Adressen in und um München 41 Komplementäre Einrichtungen (Therapeutische Wohngemeinschaften, Übergangs- und Nachsorgewohngemeinschaften, Soziotherapeutische Einrichtungen für chronisch Abhängige) Club 29 e.V. Betreutes Wohnen Dachauer str. 29 80335 München Fon: (089) 59 98 93-16 Fax: (089) 59 98 93-11 Internet: http://club29.vpz-mpu.de 51 Plätze Indikationsschwerpunkt: Alkohol Inizio Nachsorge Nachsorgewohngemeinschaften für junge Menschen nach abgeschlossener Suchttherapie Waltherstraße 23 80337 München Fon: (089) 26 01 07 75 Fax: (089) 26 01 07 76 Internet: http://www.condrobs.de 14 Plätze Alter: 17-26 Jahre Indikationsschwerpunkt: Drogen Suprima Sozialtherapeutische Wohngemeinschaft für Substituierte Müllerstr. 16 80469 München Fon: (089) 23 07 73 43 Fax: (089) 23 07 73 44 Internet: http://www.condrobs.de 8 Plätze Klientel: Frauen (ab 18 Jahre) Indikationsschwerpunkt: Drogen easyContact – Betreutes Wohnen für erwachsene Suchtmittelkonsumierende Müllerstr. 43 80469 München Fon: (089) 23 25 99-40 Fax: (089) 23 25 99-42 Internet: http://www.condrobs.de 34 Plätze Klientel: junge Erwachsene ab 21 Jahre) Indikationsschwerpunkte: Drogen Alkohol, Viva Clara Frauen-Nachsorge Jahnstr. 40 80469 München Fon: (089) 260 51 41 Fax: (089) 260 51 76 Internet: http://www.condrobs.de 4 Plätze Klientel: Frauen (20-50 Jahre) Indikationsschwerpunkte: Drogen Alkohol, Prima Donna Therapeutische Wohngemeinschaften für mehrfach belastete Frauen Gleichmannstr. 8 81241 München Fon: (089) 820 75 68-41 Fax: (089) 820 75 68-42 Internet: http://www.condrobs.de 9 Plätze Klientel: Frauen (ab 21 Jahre) Haus Ammersee Soziotherapeutische Einrichtung für chronisch Abhängige Panoramastr. 10 82211 Herrsching Fon: (081 52) 922 10 Fax: (081 52) 54 15 28 Plätze Alter: ab 18 Jahre Indikationsschwerpunkt: Drogen Haus Schliersee Soziotherapeutische Einrichtung für chronisch Abhängige Neuhauser Str. 1 83727 Schliersee Fon: (080 26) 39 48-0 Fax: (080 26) 39 48-20 Internet: http://www.suchthilfe-schliersee.de 30 Plätze Alter: 25-65 Jahre Indikationsschwerpunkt: Haus Röhling Soziotherapeutische Einrichtung für chronisch Abhängige Am oberen Rain 3 82481 Mittenwald Fon: (088 23) 34 42 Fax: (088 23) 44 53 32 Plätze Alter: 20-80 Jahre Indikationsschwerpunkt: Alkohol Haus Sebastian Facheinrichtung für Frauen und Männer mit einer Alkoholabhängigkeit und / oder „Doppeldiagnose“ Sonnenweg 28 83088 Kiefersfelden Fon: (080 33) 69 89-0 Fax: (080 33) 69 89-37 Internet: http://www.haus-sebastian.com 40 Plätze Alter: 25-80 Jahre Indikationsschwerpunkt: Alkohol Hans-Scherer-Haus Facheinrichtung für alleinstehende alkoholabhängige Wohnungslose Mittenheim 38 85764 Oberschleißheim Fon: (089) 31 58 25-0 Fax: (089) 31 58 25-99 Internet: http://www.obdachlosenhilfe.de 66 Plätze Klientel: Männer (18-55 Jahre) Indikationsschwerpunkt: Alkohol Alkohol Indikationsschwerpunkte: stoffungebundene Abhängigkeiten, Symptome der Borderline-Erkrankung, Depressionen, Angststörungen etc. (nach Therapie der Stoffabhängigkeit) 42 Adressen in und um München Adressen in und um München 43 Selbsthilfe-Kontaktstellen Anonyme Alkoholiker (AA) Interessengemeinschaft e. V. Postfach 46 02 27 80910 München Fon: (089) 316 43 43 Fax: (089) 316 51 00 bundeseinheitl. Kontaktstelle: (Vorwahl) 192 95 Blaues Kreuz in Deutschland e. V. Landesverband Bayern Neustädtlein 4 95493 Bischofsgrün Fon / Fax: (092 76) 92 66 53 Internet: http://www.blaues-kreuz-bayern.de Club 29 Prävention, Rehabilitation, Nachsorge und Selbsthilfe e. V. Dachauer Straße 29 80335 München Fon: (089) 59 98 93-0 Fax: (089) 59 98 93-11 Internet: http://www.club29.net Niedrigschwellige Angebote Kreuzbund Diözesanverband München und Freising e. V., Kontaktstelle für die Diözese München und Freising Dachauer Straße 5 80335 München Fon: (089) 59 08 37 77 oder 01805-41 04 50 Fax: (089) 59 08 37 76 Internet: http://www.kreuzbund-muenchen.de Selbsthilfezentrum München Kontakt- und Beratungsstelle Frau Mirjam Unverdorben Westendstr. 68 80339 München Fon: (089) 53 29 56-17 Fax: (089) 53 29 56-49 Internet: http://www.shz-muenchen.de (Kontaktläden, Notschlafstellen, Substitutionsambulanzen, Streetwork) Städtische Drogenberatung Bayerstr. 28a 80335 München Tel.: (089) 233-479 64 Fax: (089) 233-479 63 Internet: http://www.muenchen.de/drogenberatung Streetwork Kontaktbus Alter: 14-30 Jahre Indikationsschwerpunkt: Drogen Clearingstelle für Substitution Bayerstr. 28a 80335 München Tel.: (089) 233-478 96 Fax: (089) 233-479 63 Indikationsschwerpunkt: Drogen Der „Anker“ Kontakt- und Begegnungsstätte Dachauer Str. 29 80335 München Tel.: (089) 59 98 93-21 Fax: (089) 59 98 93-11 Internet: http://www.club29.net Kontaktladen Indikationsschwerpunkt: Alkohol Caritas Methadonambulanz Landwehrstr. 26 80336 München Tel.: (089) 23 11 49 82 Fax: (089)23 11 49 86 Substitutionsambulanz (25 Plätze) Indikationsschwerpunkt: 44 Adressen in und um München Prop Substitutionsambulanz Maistr. 30. 80336 München Tel.: (089) 599 89 06-0 Fax: (089) 599 89 06-21 Internet: http://www.prop-ev.de Substitutionsambulanz (40 Plätze) Indikationsschwerpunkt: Drogen Drogennotdienst L 43 Kontaktladen, Notschlafstelle und 24-StundenBeratung für DrogenkonsumentInnen Landwehrstr. 43 Rgb. 80336 München (089) 54 90 86-30 Fax: (089) 54 90 86-40 Kontaktladen, Notschlafstelle, 24-Stunden-Beratung (30 Plätze) Alter: 16-45 Jahre Indikationsschwerpunkt: Drogen Extra Beratungs- und Kontaktzentrum für drogenab hängige und -gefährdete Frauen und Mädchen Corneliusstr. 2 80469 München Tel.: (089) 23 60 63 Fax: (089) 23 60 69 Kontaktladen Klientel: Frauen sowie Frauen mit Kindern Indikationsschwerpunkt: Drogen Drogen Adressen in und um München 45 Städt. Krankenhaus München-Schwabing Drogenentzugsstation „Villa“ Kölner Platz 1 80804 München Fon: (089) 30 68-33 66 Fax: (089) 30 68-39 34 Substitution (50 Plätze) Indikationsschwerpunkt: Drogen Condrobs e. V. Jugend-, Drogen- und Suchtberatung Ferdinand-Maria-Str. 20 82319 Starnberg Tel.: (081 51) 91 82 03 Fax: (081 51) 91 82 10 Streetwork Indikationsschwerpunkt: 46 Drogen Adressen in und um München 47 Redaktion: Dr. Petra Werner, Stefanie Wals unter Mitarbeit von Dr. Cecilia Friedrich, Dipl. Psych. Andrea Hartmann, Dipl. Psych. Sonja Schneider, Prof. DDDr. Felix Tretter Email | Petra.Werner@iak-kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost.de Herzlichen Dank auch an alle Mitarbeiter und Patienten der Suchtabteilung des Klinikums, die bei der Erstellung dieser Broschüre mitgeholfen haben. Zweite Auflage, Mai 2012 © kbo-IAK MO 2012 Herausgeber: kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost Vockestraße 72 85540 Haar bei München Telefon| 089 4562 0 Web | iak-kmo.de